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M&A Deloitte Studie 2019 – M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU Eine ungewisse Dynamik März 2019

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M&A

Deloitte Studie 2019 – M&A-Aktivitäten von Schweizer KMUEine ungewisse DynamikMärz 2019

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Einleitung 02

Stabilisierung der M&A-Aktivität 04

Interesse an schweizerischen KMU 06

Fallstudie – EGS Beteiligungen 07

Outbound-Transaktionen 08

Fallstudie – REYL & Cie 10

Private Equity Deals 12

Fallstudie – Helvetica Capital 13

Wirtschafttliche Rahmenbedingungen 14

Perspektiven 2019 16

Methodik 17

Deloitte Financial Advisory 19

Inhaltsverzeichnis

Über diese StudieDies ist die 11. Ausgabe der Deloitte-Studie zu den M&A-Aktivitäten der KMU und derSchweiz. Sie erfasst die Transaktionen unter Beteiligung von Schweizer KMU auf Basisverschiedener Informationsquellen: Deloitte-Datenbanken, Mergermarket, SchweizerWirtschaftspresse.

Weitere Informationen zu dieser Studie erhalten Sie im Abschnitt:Methodik (page 17).

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Wir freuen uns, Ihnen die 11. Studie über die M&A-Aktivität von kleinen und mittleren Unternehmen ("KMU") in der Schweiz vorzulegen. Sie erfasst die Transaktionen, die 2018 von Schweizer KMU durchgeführt wurden bzw. bei denen KMU das Ziel einer Übernahme waren.

Die Studie enthält wie im vergangenen Jahr verschiedene Gespräche mit Schlüsselpersonen des Schweizer M&A-Markts. Wir möchten uns bei den folgenden Personen bedanken, die sich bereit erklärt haben, zu dieser Ausgabe beizutragen und in dieser Studie zitiert zu werden:

• Herr Dominik Sauter, CEO von EGS Beteiligungen AG

• Herr François Reyl, CEO von REYL & Cie

• Herr Eric Gisiger, Managing Partner von Helvetica Capital AG

Gutes globales Wachstum und Robustheit der Eurozone kennzeichneten das Jahr 2017, wobei der Schweizer Franken in einem stabileren wirtschaftlichen Umfeld an Wert verlor. 2018 stand hingegen in einem unsicheren makroökonomischen und geopolitischen Zusammenhang: die Infragestellung des Multilateralismus, der Aufstieg des amerikanischen Protektionismus und ein sich nähernder Brexit, dessen Modalitäten noch unbekannt sind. Infolgedessen wertete der Schweizer Franken auf, nachdem er fast den im Januar 2015 abgeschafften Mindestkurs von CHF/EUR 1.20 erreicht hatte.

Die M&A-Aktivität auf Schweizer Ebene wurde hauptsächlich von KMU und Private-Equity-Fonds ("PE") getragen. Die Anzahl der Transaktionen blieb im Vergleich zu 2017 stabil (+1 %), und 2018 war insbesondere durch einen Anstieg des Inbound-Geschäfts (+16 %) sowie einen Rückgang des Outbound-Geschäfts (-13 %) gekennzeichnet.

Nach der jüngsten Deloitte CFO-Umfrage, schätzen Schweizer CFO erstmals seit über drei Jahren die Inlandskonjunktur weniger optimistisch, aber immer noch zufriedenstellend, ein. Die Konjunkturprognosen bleiben sehr günstig, auch wenn sie nach unten korrigiert werden. Diese Indikatoren geben daher im internationalen Zusammenhang, angesichts latenter internationaler Spannungen, Handelskonflikten und eines starken Schweizer Frankens, Anlass zum Nachdenken.

Trotz des positiven Schweizer Konjunkturumfelds und einem dynamischen M&A Jahr 2018 bleiben die Perspektiven des M&A-Geschäfts für 2019 daher weiterhin einem globalen Markt mit unsicherem Klima ausgesetzt.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Einleitung

Stephan BrücherPartner, Deloitte Financial Advisory

Jean-François LagasséPartner, Deloitte Financial Advisory

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Wesentliche Erkenntnisse der Studie

+1,0%

66%

36%

81

Anzahl der Transaktionen stagniertDas Gesamtvolumen (203) der 2018 verzeichneten Transaktionen stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,0 %

Ständig steigendes Interesse von Private-Equity-Fonds

In 36% der Transaktionen war ein Private-Equity-Fonds

involviert (35 % 2017)

Hohe Anzahl an grenzüberschreitenden Aktivitäten66 % der Transaktionen fanden mit einem ausländischen Partner statt

Starke Erholung der Anzahl Inbound-Deals

2018 übernahmen ausländische

Unternehmen 81 Schweizer KMU (+16 %)

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1 Quellen: Reuters , Financial Times, Refinitiv ( Januar 2019)

Stabilisierung der M&A-AktivitätIn einem unsicheren internationalen Umfeld stabilisierte sich die Anzahl der Transaktionen in 2018, die sich seit 2016 erholte hatte.

Weltmarkt 1

Die M&A-Aktivitäten intensivierten sich 2018 weltweit. Sie betrugen insgesamt 3.910 Mrd. US-Dollar (+20 % gegenüber 2017) und verzeichneten damit das zweitbeste Jahr seit der Finanzkrise in 2008 (Höchststand 2015 mit über 4.000 Mrd. US-Dollar). Der Wert der Transaktionen von 2018 gleicht dem 2007 erreichten Höchststand des Zeitraums 2000-2010 und entspricht dem Doppelten des Wertes, der 2009 unmittelbar nach dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 erreicht wurde.

Die Vereinigten Staaten und Europa erzielten einen Zuwachs von 32 % in ihren M&A-Märkten, d. h. 1.700 Mrd. US-Dollar bzw. 975 Mrd. US-Dollar. In der Region Asien-Pazifik schrumpfte der M&A-Markt jedoch um 2 % auf 871 Mrd. US-Dollar.

Diese optimistischen Zahlen sind dagegen vor dem Hintergrund weltweit rückläufiger Transaktionen auf 44.000 im Jahr 2018 zu betrachten. Das entspricht einer Abnahme von 10 % gegenüber 2017 und dem niedrigsten Niveau seit 2015. Darüber hinaus sank der Gesamtwert der Transaktionen im letzten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 27 % und zum Vorquartal um 16 % auf 724 Mrd. US-Dollar. Dieser Rückgang erfolgte in einem unsicheren weltwirtschaftlichen und politischen Umfeld, insbesondere im Zusammenhang mit den spürbaren Handelsspannungen und den politischen Turbulenzen in Europa.

Schweizer M&A-Markt Auf KMU-Ebene stabilisierte sich die M&A-Aktivität 2018 nach der 2016 begonnenen Erholung (203 Transaktionen, d. h. ein Zuwachs von 1,0 % gegenüber 2017), wobei Inbound- (+16 %) und Outbound-Deals (-13 %) stark schwankten, während die Transaktionen im Inland stagnierten.

Schweizerische KMU blieben damit wichtige Ziele für in- und ausländische Investoren (151 Akquisitionen in 2018, +7 %). Das Niveau der M&A-Aktivitäten in der Schweiz wird von anhaltend niedrigen Zinsen und einer positiven Schweizer Konjunktur getragen, während die globalen Wirtschaftsaussichten unsicher erscheinen.

InlandEntwicklung der Anzahl der Transaktionen seit 2013

2018

Inland

2013

52

75

104

231

2014

55

81

80

216

54

2015

48

74

176

2016

61

69

61

191

Inbound Outbound

60

70

71

201

2017

52

81

70

203

70 -1%

• Stabilisierung im Jahr 2018 nach Rückkehr des Wachstums in 2017

Inbound

16%81 • 16 % Steigerung, die grösste

in diesem Jahr, was dem Rekordniveau von 2014 entspricht

• Die Erhöhung ist teilweise durch die Abwertung des Schweizer Frankens zum Euro und Dollar bedingt

Outbound

-13%52 • Rückkehr zu den niedrigsten

Werten von 2013, nachdem 2017 nahezu Rekordwerte erzielt wurden

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Interesse an schweizerischen KMU

Zurich37 Transaktionen1St. Gallen12 Transaktionen4Zug

13 Transaktionen3

Waadt12 Transaktionen4

Genf14 Transaktionen2

Deutschschweiz Westschweiz

Italienische Schweiz

32

113

6

Top 5 der Kantone

Transaktionen in der Schweiz (151) Bevorzugte Sektoren

Industrie 18%

Dienstleistungen für Unternehmen16%

Konsumgüter14%

Finanzdienstleistungen12%

Technologie, Medien und Telekommunikation 17%

Dienstleistungen für Verbraucher8%

Sonstige4%

Gesundheitswesen11%

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Die im vergangenen Jahr beobachtete Divergenz zwischen der deutschsprachigen (75 % der Akquisitionen) und der übrigen Schweiz (21 % für die französischsprachige und 4 % für die italienischsprachige Schweiz) bestätigte sich. Die Kantone Tessin und Bern gaben ihr Ranking unter den Top 5 zugunsten von Zug und St. Gallen ab. Im selben Zeitraum gingen die Transaktionen im Kanton Zürich von 44 auf 37 zurück.

Das Inbound-Geschäft legte 2018 um 16 % zu und erreichte damit das Rekordniveau von 2014 (81 Transaktionen). Die guten Schweizer Wirtschaftsaussichten bewegten einige ausländische Akteure zu Investitionen in der Schweiz, vor dem Hintergrund eines ungewissen Weltwirtschaftsklimas. Das Engagement französischer (12 Transaktionen, +50 %) und asiatischer Unternehmen (10 Transaktionen, +43 %) hat sich deutlich verstärkt. Die Anzahl der Transaktionen nordamerikanischer Unternehmen ist dagegen von 17 auf 12 (-29 %) zugunsten von Käufern aus dem übrigen Europa (21 Transaktionen, +21 %) spürbar gesunken. Deutschland verzeichnete die gleiche Anzahl von Transaktionen wie 2017 (15) und nimmt unter den Inbound-Investoren die Spitzenposition ein. Die Inbound-Geschäfte setzten sich daher hauptsächlich aus europäischen Partnern (70 %) zusammen, gefolgt von Nordamerika (15 %), Asien (12 %) und dem Rest der Welt (2 %).

Die inländischen Transaktionen stabilisierten sich 2018 (70 Transaktionen, -1 %), nachdem sie 2017 wieder zugenommen hatten. Dies zeigt, dass es der Schweizer Wirtschaft gut geht und dass Schweizer KMU auch für andere lokale Unternehmen attraktiv sind.

Wie im Vorjahr wurden die im Industriesektor tätigen Schweizer KMU mit 27 Transaktionen, gefolgt von den im TMT-Sektor tätigen Unternehmen (25 Transaktionen), von den Käufern bevorzugt. Dieses Ranking gilt auch für die Inbound-Geschäfte. Der Bereich der Unternehmensdienstleistungen steht dagegen an der Spitze der inländischen Transaktionen.

2018 wurden 151 Schweizer KMU übernommen (+7 %). Ein deutlicher Zuwachs der Inbound-Geschäfte (+16 %) prägte das Jahr. Gleichzeitig blieb die Zahl der inländischen Transaktionen relativ stabil (-1 %). Im industrie- sowie TMT-Sektor tätige Unternehmen waren am begehrtesten.

USA / KanadaDeutschland

Frankreich

Restlisches Europa

Grossbritannien

Asien

Sonstige

Die wichtigsten Käufer

19%

15%

15%12%

11%

2%

26%USA / KanadaDeutschland

Frankreich

Restlisches Europa

Grossbritannien

Asien

Sonstige

Die wichtigsten Käufer

19%

15%

15%12%

11%

2%

26%

Die Zunahme der Inbound-Geschäfte bestätigt, dass Schweizer KMU für ausländische Investoren erstklassige Vermögenswerte sind. Die häufigen Akquisitionen aus den Nachbarländern hängen mit der geografischen und sprachlichen Nähe sowie den historischen Handelsbeziehungen zwischen diesen Ländern und der Schweiz zusammen.

Das Jahr 2018 bestätigte, dass der Industrie- und TMT-Sektor die Schlüsselbranchen der Schweizer Wirtschaft sind. Schweizer Industrieunternehmen, von denen die meisten Exporteure sind, dürften die CHF/EUR-Kursturbulenzen seit 2015 überstanden haben. Zudem ist ihr Know-how bei ausländischen Investoren gefragt.

Die hohe Anzahl der Transaktionen im TMT-Sektor zeigt, dass die Schweiz bei der Entwicklung neuer Technologien eine Vorreiterrolle spielt. Viele als disruptiv bezeichnete Übernahmen finden zwischen Käufern und Verkäufern verschiedener Bereiche statt, sodass traditionelle Unternehmen bestimmte Technologien integrieren können, um sowohl die Produktivität zu verbessern als auch das Geschäftsmodell tief greifend zu verändern. Die KMU in den Bereichen Digitaltechnik, Fintech, KI oder Cybersicherheit sind dann im Visier.

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EGS BeteiligungenEine unternehmerische und philanthropische StiftungDie Ernst Göhner Stiftung nahm 1971 nach dem Tod des Zürcher Gründers und Unternehmers Ernst Göhner ihre Arbeit auf. Das Vermögen der Stiftung besteht hauptsächlich aus Beteiligungen an Unternehmen und Liegenschaften. Die Stiftung ist sowohl im unternehmerischen als auch im philanthropischen Bereich tätig. Die Unternehmensbeteiligungen werden von der EGS Beteiligungen AG gehalten, mit Ausnahme der 46-prozentigen Beteiligung an Panalpina, welche die Stiftung direkt hält.

Was unterscheidet EGS Beteiligungen von anderen Anlagefonds in der Schweiz? "Wir sind ein langfristiger Investor und die Mittel stammen ausschliesslich aus der Stiftung. Die Vorteile sind Unabhängigkeit und genügend Zeit beim Verkauf von Beteiligungen. Letztendlich geht es darum, über EGS Beteiligungen eine angemessene Rendite zur Finanzierung karitativer Projekte zu erzielen. Die Ernst Göhner Stiftung schüttet jedes Jahr einen erheblichen Teil ihrer Gewinne für öffentliche Zwecke in den Bereichen Kultur, Umwelt, Sozialarbeit, Wissenschaft und Bildung aus."

Wie lauten die Anlagekriterien von EGS Beteiligungen? "Wir investieren in etablierte und profitable börsennotierte oder privat gehaltene Schweizer Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 50 Mio. Schweizer Franken. Ursprünglich waren wir vornehmlich ein

Minderheitsinvestor, haben inzwischen aber auch Mehrheitsbeteiligungen erworben und wollen in Zukunft an beiden Ansätzen festhalten. Unser Ansatz ist «Buy & Hold», denn unsere langfristige Vision geht über Konjunkturzyklen hinaus und zielt darauf ab, den Wert der Investitionen über Zyklen hinweg zu steigern. Die von uns angestrebten Unternehmenswerte liegen zwischen 50 und 300 Mio. Schweizer Franken. Ferner müssen die Unternehmen Wachstumspotenzial und eine starke Position in ihrem Markt aufweisen. Das Geschäftsmodell sollte sich durch nachhaltige Rentabilität und solide Performance auszeichnen. Auch die Geschäftsleitung muss überzeugen.

Unsere Investitionen sind nicht auf eine bestimmte Branche ausgerichtet. Unser Portfolio besteht aus Unternehmen der Bauindustrie, der Energiewirtschaft, der Pharmazie, der Uhrenindustrie und der Sensorik."

Wo liegen die Hauptstärken der Schweizer Unternehmen im Vergleich zu ausländischen Unternehmen? "Sie sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und Qualität, verfügen aber auch über eine hohe Anpassungsfähigkeit aufgrund der Besonderheiten des Schweizer Binnenmarktes, der verschiedene Sprachen und Kulturen umfasst. Die hohe Anpassungsfähigkeit hängt auch mit der begrenzten Grösse des Binnenmarktes zusammen, welche

Unternehmen dazu veranlasst, sich dem Export zuzuwenden. Dies ist die Grundlage der Schweizer Mentalität und macht Schweizer Firmen zu begehrten Anlageobjekten. Dank dieser Anpassungsfähigkeit konnten die Schweizer KMU den starken Schweizer Franken verkraften."

Welche Kriterien versprechen eine erfolgreiche Akquisition? "Respekt und Ehrlichkeit zwischen den Aktionären ist die Grundlage einer erfolgreichen Akquisition, wobei der menschliche Aspekt einer der wichtigsten Faktoren bei einer Transaktion ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Interessen zwischen Management und Aktionären aufeinander abgestimmt sind: mit einer klaren Strategie von Anfang an und einem realistischen Wertschöpfungsplan. Schliesslich ist es wichtig, dass die mittelfristig festgelegten Ziele erreichbar sind."

Was halten Sie von den aktuellen Bewertungsniveaus? "Schweizer KMU sind sehr gefragt, aber letztlich gibt es wenig Zielunternehmen. Die Verfügbarkeit von Investitionsmitteln in Verbindung mit nach wie vor niedrigeren Zinsen verschärft nur den Wettbewerb während eines Verkaufsprozesses. Die beiden Effekte haben einen Einfluss auf das Bewertungsniveau, das hoch bleibt."

Dominik Sauter, CEO von EGS Beteiligungen AG, erklärt die Strategie der Stiftung

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Rückgang der Anzahl ausländischer AkquisitionenStandorte der von Schweizer KMU erworbenen Unternehmen

10%4%

40%46%

421

1

33

2

2

4Restliches Europa

Deutschland Nordamerika

Restliche Welt

52

113

8

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2018 tätigten Schweizer KMU 52 Akquisitionen im Ausland, verglichen mit 60 im Vorjahr. Trotz der Abwertung des Schweizer Frankens in der zweiten Jahreshälfte 2017 konnte die Outbound-Aktivität 2017 auf einem hohen Niveau nahe dem Rekordstand von 2016 (61 Transaktionen) gehalten werden, dem Jahr, in dem Schweizer Unternehmen von der Stärke des Schweizer Frankens profitierten. Der Rückgang des Outbound-Geschäfts 2018 ist vor dem Hintergrund der instabilen Weltwirtschaftslage und der spürbaren geopolitischen und kommerziellen Spannungen in Europa und der übrigen Welt zu sehen. Diese Unwägbarkeiten mindern die Attraktivität ausländischer Unternehmen, was intern zu einem Rückgang führt. Dies zeigt die Zahl der Inlandsgeschäfte, die im Vergleich zu 2017 stabil blieb und die gute Verfassung der Schweizer Wirtschaft belegt.

Zudem begünstigte die Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro im ersten Halbjahr 2018 (beinahe auf das Niveau vor der Abschaffung des Mindestkurses im Jahr 2015) keine europäischen Akquisitionen durch Schweizer Käufer.

86 % dieser Akquisitionen wurden in Europa und 56 % in den angrenzenden Ländern der Schweiz getätigt, wobei Deutschland mit 21 Akquisitionen (40 % des Gesamtvolumens) das bevorzugte Ziel blieb. Während diese Trends mit denen des Jahres 2017 vergleichbar

sind, erfolgten in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr keine Akquisitionen in Asien, was wahrscheinlich auf die Unsicherheit der Handelsbeziehungen, insbesondere mit den USA, zurückzuführen ist.

Die Anzahl der Akquisitionen in Nachbarländern hängt mit der sprachlichen Nähe und den historischen Handelsbeziehungen zu diesen Ländern zusammen. Wie im Jahr 2017 sind Deutschland (21 Akquisitionen), die USA (5) und Grossbritannien (4) die drei Topziele für ausländische Akquisitionen.

Der Industriesektor wurde von Schweizer KMU bevorzugt (31 % der Outbound-Geschäfte) und steht betreffend die Anzahl der Outbound-Geschäfte seit der ersten Ausgabe dieser Studie 2013 an der Spitze. Der Sektor der Unternehmensdienstleistungen gewann in diesem Jahr an Bedeutung, während der TMT-Sektor, auf Rang 3 im Jahr 2017, den Finanzdienstleistungen Platz machte. Outbound-Akquisitionen im Bereich Finanzdienstleistungen beziehen sich hauptsächlich auf den Zugang zum europäischen Markt, ermöglichen aber auch den Erwerb eines bestimmten Kundenstamms oder die Integration neuester Technologien. REYL & Cie stellt uns auf der nächsten Seite ihre Vision des aktuellen Markts vor.

Industrie Dienstleistungen für Unternehmen

SonstigeGesuntheitswesenFinanzdienstleistungen

Konsumgüter

Dienstleistungen für Verbraucher

TMT

52

31%

21%13%

10%

9%

8%6% 2%

Deutschland bleibt mit 21 Transaktionen das bevorzugte Ziel für Schweizer KMU.

Wirtschaftszweige der erwobenen Unternehmen

Nach einem fast rekordverdächtigen 2017 sank die Anzahl der Outbound-Deals dieses Jahr auf den niedrigsten Wert seit der ersten Veröffentlichung dieser Studie im Jahr 2013.

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REYL & CieFintechs–Partner der digitalen Transformation

von Banken

Die 1973 gegründete REYL-Gruppe, die ursprünglich ausschliesslich auf das Vermögensverwaltungsgeschäft ausgerichtet war, hat ihr Leistungsspektrum schrittweise erweitert, um alle Bedürfnisse privater und institutioneller Kunden abzudecken. Die Gruppe erzielte ein signifikantes organisches und anorganisches Wachstum, das den Fokus auf die Geschäftsentwicklung und die internationale Präsenz legt. Sie investierte sukzessive in ein Fintech in den USA (2017), verkaufte das Asset Management (RAM), beteiligte sich dann an Hermance Capital Partners und nahm eine Akquisition in Luxemburg (2018) vor.

Weshalb wurden diese verschiedenen Transaktionen getätigt? "2017 beteiligten wir uns an der der Serie-B-Finanzierungsrunde von Aspiration, einer führenden und schnell wachsenden Online-Bank mit Sitz in Los Angeles. Durch diese Akquisition konnten wir die Gesetze des Digital Banking für die breite Öffentlichkeit kennenlernen und unser Verständnis für die in diesem Zusammenhang entwickelten gesellschaftlichen Themen stärken. Der Teilverkauf von RAM an Mediobanca 2018 ermöglichte es der REYL-Gruppe, das Eigenkapital zu stärken und in einer Reihe von Schlüsselbereichen erhebliches Kapital einzusetzen. Im Februar 2018 beteiligten wir uns an Hermance Capital Partners. Die

Firma verwaltet Dachfonds, die in nicht börsennotierte Anlagen wie Immobilien und Private Equity investieren. Ziel war es, diese Fonds vielen Privatkunden zugänglich zu machen, die normalerweise keinen Zugang zu diesen Anlageklassen haben. Schliesslich hoffe ich, dass die angekündigte Übernahme von Banque Öhman in Luxemburg und die laufende behördliche Genehmigung es der Gruppe ermöglichen, das verwaltete Vermögen zu erhöhen und die Präsenz in Luxemburg und in der Europäischen Union auszubauen."

Organisches und anorganisches Wachstum: Wo liegt der aktuelle Entwicklungsschwerpunkt? "Unsere Priorität ist es, unsere organische Wachstumsstrategie auf der Grundlage des integrierten Angebots unserer Dienstleistungen für Unternehmer, Family Offices und institutionelle Investoren fortzusetzen. Wir schliessen jedoch nicht aus, dass wir weiterhin institutionelle Partnerschaften mit hohem Potenzial eingehen, wie sie kürzlich mit Aspiration, Hermance Capital Partners oder Mediobanca angekündigt wurden, allen voran in den Bereichen Digital- und Asset Management für nicht börsennotierte Vermögenswerte.

Des Weiteren wollen wir umfassend in die digitale Technologie investieren, sowohl in

unsere bestehenden Tools als auch in die Entwicklung eines neuen Angebots für ein bestimmtes Kundensegment."

Ihre Gruppe ist international ausgerichtet. Welche Herausforderungen und Möglichkeiten haben Sie, sich als mittelständischer Konzern international zu entwickeln, vor allem im Hinblick auf M&A? "Die REYL-Gruppe verfolgt eine innovative Strategie, die darauf ausgerichtet ist, eine dynamische und vielversprechende Kundschaft institutioneller Investoren und internationaler Unternehmen zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden Synergien zwischen den Standorten in der Schweiz (Genf, Lugano, Zürich), Europa (London, Luxemburg, Malta), dem Nahen Osten (Dubai), Asien (Singapur) und den USA (Dallas) geschaffen. Diese Standorte ermöglichen es, Kunden auf der Suche nach mehrdimensionalem Mehrwert, der über die reine Vermögensverwaltung hinausgeht, die Leistungen der Gruppe anzubieten. In diesem Zusammenhang werden wir darauf achten, externe Wachstumschancen zu nutzen, die sich international ergeben können, insbesondere in bestimmten Nischen mit hohem Mehrwert. Im Zusammenhang mit Akquisitionen gibt es viele regulatorische, finanzielle, kulturelle und menschliche Herausforderungen."

François Reyl, CEO von REYL & Cie seit 2008, erklärt die Entwicklung des Konzerns und seine Analyse des aktuellen Marktes

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Deloitte Studie 2019 | M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU

In der Schweiz sind derzeit mehr als 200 Start-ups im Fintech-Sektor tätig. Sind Sie der Ansicht, dass Fintechs einen erheblichen Einfluss auf Ihr Wettbewerbsumfeld und generell auf den eher traditionellen Private-Banking-Sektor haben können? "Die Schweiz ist eines der weltweit führenden Zentren für Finanztechnologie. Die derzeit vorgeschlagenen Modelle sind jedoch oft eher komplementär zu den Angeboten der Banken als wirklich disruptiv. Wir wollen das aussergewöhnliche Potenzial des Schweizer Start-up-Inkubators nutzen. Ob elektronische Kundeneinbindung, Zahlungswesen, Reporting, Crowdfunding, KI oder Robo-Advisory.

Fintechs waren in der Lage, die Vorteile einer gewissen Untätigkeit traditioneller Akteure zu nutzen. Somit gelang es ihnen, sich langfristig in der Finanzlandschaft aufzustellen, indem sie neue Denkansätze und eine neue Form der Kundenakquise entwickelten. Angesichts dieser Entwicklung haben die Banken es verstanden, dass sie ihre digitale Transformation vorantreiben müssen, um den Erwartungen der "Digital Natives" sowie ihrer aktuellen Kunden, inklusive der wohlhabendsten, gerecht zu werden. Sonst laufen die Banken Gefahr, dass sie ihre Kunden durch die neuen Akteure verlieren, die ihre DNA digitalisiert haben. Den Fintechs fehlt oft das "betriebswirtschaftliche

Fachwissen", das die regulatorische, finanzielle und organisatorische Komplexität des Bankensektors erfordert. Sie sind hingegen wesentliche Partner für die Akteure am Finanzplatz."

Sie haben 2017 in eine Online-Bank in Kalifornien investiert: Aus welchem Grund erfolgte diese Beteiligung? "Die Investition in Aspiration entspricht einem wohlüberlegten und konkreten Einstieg in die Segmente Digital Banking und Fintech. Wir sind uns völlig bewusst, dass eine der grössten Herausforderungen für den Bankensektor die Entwicklung einer digitalen Strategie ist. Sie konzentriert sich nicht nur auf die Gewinnung eines neuen Kundenstamms, sondern sie trägt grundlegend zur Verbesserung von Qualität, Flexibilität, Preis und Transparenz der Dienstleistungen für bestehende Kunden bei. So ist auch nicht auszuschliessen, dass sich neue Synergien zwischen der REYL-Gruppe und Aspiration ergeben könnten, sollte sie eines Tages beschliessen, in den europäischen Markt einzusteigen."

Welche technologischen Innovationen sind Ihrer Meinung nach für Ihr Geschäftsmodell heute am relevantesten? "Der Bankensektor unterliegt einem starken Wandel. In einigen Finanzbereichen spüren wir bereits den Druck von Newcomern. Es gibt ein wachsendes Marktsegment, das nur digitale Lösungen für den täglichen Bedarf sucht, auch

im Bankensektor. Die Digitalisierung unseres Konzerns umfasst nicht nur Online-Banking, eine App oder eine neue digitale Schnittstelle, so wichtig diese auch sein mögen. Es handelt sich vielmehr um eine umfassende Standortbestimmung zur Positionierung unserer Gruppe in den kommenden Jahren, die uns zu vielen konkreten Massnahmen veranlassen wird. Unser neuer Digitalausschuss leitet die Projekte, die notwendig sind, um die Erfahrungen unserer Kunden mit der Bank zu transformieren. Zudem prüft er, hinsichtlich Zielkunden, ein radikal überarbeitetes Angebot, insbesondere hinsichtlich Preisgestaltung, Reporting und Interaktivität."

Wie sehen Sie die Auswirkungen der derzeit stattfindenden Konsolidierung im Schweizer Private-Banking-Sektor? Haben Sie vor, an dieser Konsolidierung teilzunehmen? "Wir haben eine klare Strategie, eine starke Unternehmenskultur und sehr eingespielte Teams. Aus diesem Grund werden wir uns weiterhin auf unser organisches Wachstum konzentrieren, ohne von vornherein die Konsolidierungschancen auszuschliessen. Der Private-Banking-Sektor in der Schweiz zeichnet sich aktuell durch diese Möglichkeiten aus. Wir gehen davon aus, dass vor allem Nischenanbieter unser Interesse finden werden."

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Angesichts anhaltend niedriger Zinsen und eines wachsenden Investitionsvolumens hat die Anzahl von Private-Equity-Fonds erworbener Schweizer KMU weiter zugenommen.

32 Schweizer KMU waren 2018 das Ziel einer mehrheitlichen Übernahme durch Schweizer und ausländischer Private-Equity-Fonds. Dieses Volumen ist eine Steigerung von 14 % gegenüber den 28 Akquisitionen im Jahr 2017. Man beobachtet zudem einen Rückgang von Akquisitionen von europäischen Fonds (44 % 2018 oder 14 Transaktionen, verglichen mit 61 % 2017) zugunsten von Schweizer Fonds, die 2018 an 44 % der Akquisitionen von Schweizer KMU teilnahmen (32 % 2017). Gründe hierfür sind unter anderem wirtschaftliche Spannungen und trübe weltwirtschaftliche Aussichten. Amerikanische Fonds übernahmen 2018 nur ein Schweizer KMU. Dagegen beteiligten sich asiatische Investoren an drei Akquisitionen, während sie 2017 und 2016 dem Markt ferngeblieben waren.

Zunächst wurde in Industrieunternehmen investiert, gefolgt von Unternehmen aus dem TMT- und Dienstleistungssektor. Viele dieser industriellen KMU sind weltweit führend in ihrem Bereich oder in Nischenmärkten tätig und wecken das Interesse der Fonds.

Dies zeigt einmal mehr, dass industrielles Know-how und Technologie aus der Schweiz von Investoren nach wie vor sehr geschätzt werden. Daher treffen strategische Käufer und Private-Equity-Fonds regelmässig aufeinander. In der Regel erhöht sich das Bewertungsniveau der Transaktion, vor allem bei Investitionen in Nischenmärkte. Der hohe Kapitalzufluss verbunden mit attraktiven Finanzierungskonditionen gestattet den Investmentfonds wiederum, ihre Transaktionen kostengünstig zu finanzieren.

Zunahme der Akquisitionen durch Private-Equity-Fonds

36% 32 +14% 1836 % der Transaktionen (Verkäufe und Übernahmen) betrafen 2018 einen Private-Equity-Fonds

2018 wurden 32 Schweizer KMU durch einen schweizerischen oder ausländischen Private-Equity-Fonds übernommen

Die Anzahl der Übernahmen von Schweizer KMU durch Private-Equity-Fonds stieg gegenüber 2017 um 14 %

18 Transaktionen (56 % der Gesamtzahl) wurden 2018 von ausländischen Fonds durchgeführt

Industrie

Konsumgüter

Sonstige

Finanzdienstleistungen

6

Gesundheitswesen

Dienstleistungen für Verbraucher

TMT

32

7

5

4

4

3

2 1

Deinstleistungen für Unternehmen

Anzahl Transaktionen pro Sektor

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Deloitte Studie 2019 | M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU

Helvetica Capital"Es herrscht ein zunehmender Konkurrenzkampf um hochkarätige Schweizer Unternehmen. Die Kennzahlen bestätigen einen Verkäufermarkt."Helvetica Capital ist eine Investmentgesellschaft, die in der Eigenkapitalfinanzierung von Schweizer KMU tätig ist. Helvetica Capital wurde 2015 gegründet, als sich das Team von «Credit Suisse Entrepreneur Capital SA», einer 2010 entstandenen Tochtergesellschaft der Credit Suisse, selbständig gemacht hat. Seit 2010 hat das Team an der Finanzierung von über 50 KMU mitgewirkt.

Was unterscheidet Helvetica Capital von anderen Anlagefonds in der Schweiz? « "Helvetica Capital wurde von Unternehmern für Schweizer Unternehmer ins Leben gerufen. Ziel ist die langfristige und nachhaltige Anlage in Schweizer KMU, denen ein Expertennetz zur Verfügung steht und die mit Engagement unterstützt werden. Helvetica Capital ist in drei Segmenten tätig:

• CS Entrepreneur Capital: hat sich auf Minderheitsbeteiligungen an etablierten KMU sowie Unternehmen aus den Bereichen Robotik, Medizintechnik und Fintech spezialisiert. • Unternehmer-Investorenplattform: vereint Schweizer Investoren und Unternehmer und widmet sich Co-Investitionen als Mehrheitsaktionär in Schweizer KMU aus den Bereichen Industrie, Maschinenbau, Medizintechnik, Konsumgüter und Dienstleistungen. • Swiss Entrepreneurs Fund (Swiss EF): ist

eine 2019 ins Leben gerufene Initiative, die sich auf Minderheitsbeteiligungen in der Form von Risikokapital, Kapitalerhöhungen und Buy-outs konzentriert."

Wie erklären Sie sich das wachsende Interesse von Investmentfonds an Schweizer Unternehmen? "Der Wohlstand in der Schweiz ist eng mit der Vielfalt der im Land vertretenen Branchen wie dem unschätzbaren Know-how in den Bereichen Mikrotechnik, Medizintechnik, Uhrenindustrie, Robotik und Prozessautomatisierung verbunden. Schweizer KMU verfügen aufgrund ihres begrenzten Inlandmarktes zudem über eine hohe Anpassungsfähigkeit, was sie ermutigt, sich frühzeitig dem Export zuzuwenden. Diese Agilität führt zu einem verstärkten Wettbewerb um hochkarätige Schweizer Unternehmen. Die Transaktionsmultiples scheinen zu bestätigen, dass die Nachfrage grösser als das Angebot ist und es zudem nur wenige Anlagealternativen gibt."

Wie lauten Ihre Anlagekriterien und das Erfolgsrezept für eine Akquisition? "Das Zielunternehmen muss in ihrer Nische klare Einzigartigkeiten besitzen, eine hervorragende Geschäftsleitung haben und ausreichende operative Margen erwirtschaften, um die Entwicklung fortzusetzen. Nach Abschluss der Transaktion versuchen wir nicht, Dinge zu reparieren, wenn

sie nicht defekt sind. Einige Fonds neigen dazu, ein erworbenes Unternehmen neu gestalten zu wollen, wir hingegen gehen schrittweise vor. Wir unterstützen die Unternehmer. Für den Erfolg ist es wichtig, sich dies zu vergegenwärtigen. Unsere Stärke ist, dass wir nicht als Private-Equity-Fonds strukturiert sind und daher kein klares Exitziel haben, was die langfristige Zusammenarbeit mit familiengeprägten Unternehmen erleichtert."

Was halten Sie von der Wirtschaftslage der Schweizer KMU und den Investitionsmöglichkeiten? "Die Schweizer KMU stehen gut da und bleiben wettbewerbsfähig. 2018 war insgesamt ein gutes Jahr und 2019 sieht vielversprechend aus, obwohl es viele Unsicherheiten im Hinblick auf den globalen makroökonomischen und geopolitischen Kontext gibt. Dennoch steht immer noch viel Kapital zur Verfügung und Marktteilnehmer sind bereit, Risiken auf sich zu nehmen. Aus diesen Gründen sollte das positive Momentum bei den Investitionen von Private-Equity in der Schweiz ungebrochen bleiben. Die Zinssätze verharren auf niedrigem Niveau und die Finanzierungsbedingungen für die Investitionen günstig. Schweizer Know-how in bestimmten Bereichen bleibt für in- und ausländische Investoren sehr gefragt. Die Schweiz ist voller verborgener Schätze. Wir sind privilegiert, eine aktive Rolle im Markt spielen zu dürfen."

Eric Gisiger, Managing Partner von Helvetica Capital AG

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Eine Dynamik, die ungewiss bleibt

Posi

tivN

egat

iv

100%80%

0%

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2018

60%40%20%

-20%

-100%

-40%-60%-80%

79%

19%

2%

2017

85%

77%

1.20

1/18

CHF/EUR

4/18 7/18 10/18

1.15

1.10

1 Quelle: CFO-Umfrage von Deloitte, Herbst 2018

2 Quelle: Capital IQ

Wie die jüngste Deloitte CFO-Umfrage zeigt, sind die wirtschaftlichen Aussichten (nächste zwölf Monate) für Schweizer CFO positiv und haben sich seit 2015 insgesamt verbessert.

Der Optimismus des CFO mit Blick auf die Konjunktur hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2018 erstmals seit 2015 wieder leicht verringert, ist aber nach wie vor hoch. Dies führt zu positiven Umsatzprognosen. Die Investitionsbereitschaft der

Unternehmen bleibt bestehen.

Insgesamt ist das Bild weiterhin positiv, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch Handelskonflikte und der Aufwertung des Schweizer Frankens. Es mehren sich jedoch die Anzeichen dafür, dass die Schweiz ihre Spitzenwachstumsrate hinter sich hat.

Günstige Konjunkturprognosen, auch wenn sie nach unten korrigiert werden

CFO-Stimmungsbarometer1

Welchselkurs CHF/EUR2

2017 wertete der Schweizer Franken gegenüber dem Euro stark ab. Im April 2018 näherte er sich mit 1,20 CHF/EUR dem im Januar 2015 abgeschafften Mindestkurs, bevor er aufwertete und das Jahr bei 1,13 beendete.

Die jüngste Deloitte CFO-Umfrage zeigt, dass den Währungsrisiken wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, wobei die CFO die Toleranzgrenze für den CHF/EUR-Kurs auf durchschnittlich 1,07 festlegen.

Der Franken unter Druck vor der Neubewertung

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EV/EBITDA EV/Sales

EV/E

BITD

A EV/Sales

0,0x

2,0x

4,0x

6,0x

8,0x

10,0x

0,0x

0,5x

1,0x

2,0x

1,5x

2007 2018

8,2x

0,84x

9,0x

8,4x

8,3x8,1x

7,1x

7,2x

6,6x

7,3x6,5x

5,2x

8,2x

1,00x0,85x

0,80x

0,89x

0,74x

0,80x

0,68x0,81x

0,82x

0,45x

1,02x

3 Quelle: Capital IQ 4 Quelle: Eurozone Mid Market börsennotierte Unternehmen, Argos Wityu, Dezember 2018 5 Quelle: Argos Mid Market Index, Argos Wityu, Dezember 2018

Entwicklung des Deloitte Small & Mid Caps Index (2007–2018)3 Die Bewertungskennzahlen sind

weiterhin hoch, aber im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Ausschlaggebend sind die internationale politische und wirtschaftliche Instabilität sowie gegenläufige Prognosen für Schweizer KMU.

Der Median des EV/EBITDA (8,2) liegt unter dem Wert von 2017, der seit Beginn dieser Veröffentlichung ein Rekordniveau erreicht hatte. Nach dem Boom von 2017 fällt der Median EV/Umsatz (0,84) ungefähr auf die 2016 beobachteten Werte zurück.

Diese Korrektur steht im Einklang mit den Bewertungskennzahlen börsennotierter Unternehmen (europäischer Mittelkurs),

die im dritten Quartal 2018 nach fünf aufeinanderfolgenden Quartalen über 9,0 um 5 % auf unter 9,0 zurückgingen.4

Die auf europäischer Ebene beobachteten Akquisitionskennzahlen (EV/EBITDA) stiegen dagegen im dritten Quartal 2018 (sechs Monate, rollierend) auf 9,8, was höher ist als die 9,5 des dritten Quartals 2017, aber niedriger als die 9,9 im zweiten Quartal.5 Der Einfluss der rückläufigen Kennzahlen auf die Akquisitionen ist noch nicht spürbar. Der Abwärtstrend muss sich noch bestätigen.

Hohe, aber abnehmende Bewertungskennzahlen

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In einem unsicheren weltwirtschaftlichen und politischen Umfeld ist die Wirtschaftslage der Schweiz positiv, obwohl sie auf den schleppenden Weltmarkt empfindlich reagiert. Laut Staatssekretariat für Wirtschaft wird für die Schweiz ein nachhaltiges BIP-Wachstum (+2,6 % 2018) erwartet, das vom ersten Halbjahr getragen wird, aber 2019 eine deutliche Verlangsamung erfahren sollte (+1,5 %). Der Rückgang des globalen Wachstums und die Aufwertung des Schweizer Frankens deuten auf einen Rückgang des Aussenhandels und eine Abnahme der Geschäftstätigkeit Schweizer Unternehmen hin. Der Einbruch der Schweizer Wirtschaft im dritten Quartal 2018 (mit einem Rückgang des BIP auf 0,2 % nach fünf Quartalen anhaltenden Wachstums) zwang die Expertengruppe des Bundes, ihre Prognosen nach unten zu korrigieren. Während die Prognosen vom September für das BIP-Wachstum von 2,9 % für 2018 galten, wurden diese auf 2,6 % und die Prognose für September 2019 logischerweise von 2,0 % auf 1,5 % nach unten korrigiert.

Die Drosselung der Schweizer Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte deutet darauf hin, dass sich das Wachstum des Landes auch im Zuge der globalen Konjunkturabschwächung verringern könnte. Die Abschwächung des internationalen Handelsumfelds könnte die Kapitalflucht beschleunigen und den Schweizer Franken stärken. Dies könnte zudem dem schweizerischen Innen- und Aussenhandel schaden, sofern sich die in der zweiten Jahreshälfte 2018 begonnene Aufwertung fortsetzen sollte.

Es mehren sich die Warnzeichen, dass 2019 für Schweizer KMU konjunkturelle Risiken zu erwarten sind. Dazu gehören die Verschärfung der Handelskonflikte der Vereinigten Staaten mit zunehmenden protektionistischen Barrieren und Zweifel an den Finanzmärkten, die Entwicklung nach dem Brexit vor

dem Hintergrund der politischen Spannungen in Europa, die den Multilateralismus in Frage stellen, sowie die Zukunft der Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU. Die vom SECO nach unten revidierten Prognosen für 2019 deuten jedoch auf ein positives Szenario für die Schweizer Wirtschaft und eine Normalisierung der Wachstumsrate hin.

Diese Unsicherheiten verschlechtern die Sichtweite von Unternehmen, was einige Käufer zu einer Pause veranlassen könnte, selbst wenn diese Dynamik das Transaktionsniveau 2018 nicht beeinflusst hat. Die in diesem Jahr beobachtete Stabilität der Transaktionen ist jedoch ein Vorbote einer Konjunkturabschwächung, welche wohl die M&A-Aussichten belastet. Schweizer KMU dürften jedoch trotz des starken Schweizer Frankens weiterhin ein interessanter Wachstumstreiber für ausländische Käufer sein, da Schweizer Unternehmen ihre Nachbarn auf Kosten lokaler Akquisitionen meiden könnten. Das M&A-Geschäft könnte daher unter diesen negativen Signalen leiden, obwohl sich der Trend 2019 positiv entwickeln könnte.

Perspektiven 2019

1 Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Dezember 2018

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Terminologie und Methodologie

Inland

Inbound

Outbound

Alle in der Schweiz getätigten KMU-Übernahmen

Die im Rahmen dieser Studie unteruchten Transaktionen lassen sich terminologisch in folgende Kategorien einteilen:

Transaktionen Käufer Ziele

Akquisitionen von Schweizer KMU im Ausland

Schweiz, alle Grössen

Schweizer KMU

International, alle Grössen

Schweizer KMU

Schweizer KMUAusländische KMU

Umfang der Studie • Die Studie umfasst ausschliesslich kleine und

mittelständische Schweizer Unternehmen (KMU).

• Gemäss Deloitte wird ein Unternehmen als KMU eingestuft, wenn es die folgenden drei Kriterien erfüllt: Umsatz von mehr als CHF 10 Millionen, weniger als 250 Mitarbeitende und Unternehmenswert (Transaktionswert) zwischen CHF 5 Millionen und CHF 500

Millionen. • Die geografische Lage und der Sektor

werden durch den Standort und das Kerngeschäft der Unternehmens bestimmt, sofern keine anderen Angaben vorliegen.

• Es wurden Transaktionen aus dem Zeitraum 01.01.2018 bis 31.12.2018 untersucht.

Im Rahmen der Studie verwendete Quellen und Datenbanken • Die von Deloitte verarbeitete Datenbank

Mergermarket. • Deloittes eingene Datenbank (Deloitte M&A

Database). • Berichte aus der Schweizer

Wirtschaftspresse. • Bloomberg, Capital IQ1 und SIX Swiss

Exchange.

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Die im Rahmen der Studie berücksichtigten Transaktionen • Bei veröffentlichten Finanzinformationen:

Geschäfte zum Erwerb der Kapitalmehrheit mit einem Gesamttransaktionswert zwischen CHF 5 Millionen und CHF 500 Millionen und einem Umsatz von mehr als CHF 10 Millionen.

• Bei nicht offengelegten Finanzinformationen: Transaktionen zum Erwerb der Kapitalmehrheit, bei denen der geschätzte Wert der Zielgesellschaft zwischen CHF 5 Millionen und CHF 500 Millionen liegt und der Umsatz auf über CHF 10 Millionen geschätzt wird.

• Nicht berücksichtigte Transaktionen: Gemeinschaftsunternehmen, die nur Geldbestände in das Unternehmen einbringen; Grundeigentum und Immobilientransaktionen, die beschränkt sind auf Grundstücke, Gebäude, Portfolios sowie Sale – und Lease-Back-Transaktionen; Equity Carve-outs; Erwerb von Optionen oder Warrants; Erwerb von Marken, Rechten und/oder Lizenzen; On-sales/spätere Verkäufe/gegenseitig bedingte Gegengeschäfte; Rückkauf von Aktien und Anlagen in Aktien, bei denen die Beteiligungen der Aktionäre gleich bleiben; interne Umstrukturierungen, bei denen die Änderung der Mehrheitsverhältnisse nicht den Kriterien einer Eingliederung entspricht.

Deloitte Small & Mid Caps- Index • Der Index wurde von Deloitte (Auswahl von

60 an der SIX Swiss Exchange kotierten und im Index SPI19 zum 31.12.2018 gelisteten Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung) zur Messung der Wertenwicklung der in der Schweiz kotierten KMU erstellt.

• Gemessen werden die Multiplikatoren der Unternehmenswerte im Vergleich zum Umsatz (EV/Umsatz) und dem Gewinn vor Abschreibungen und Wertminderungen, Finanzergebnissen und Steuern (EV/EBITDA).

• Vom Index ausgeschlossen sind Finanzunternehmen, Biotech-Unternehmen und reine Holdinggesellschaften.

• Die Multiplikatoren EV/Umsatz und EV/EBITDA basieren auf einem Konsens von Analysten zu den Umsatz- und EBITDA- Projektionen der Unternehmen für das Jahr 2018 (Quelle: Bloomberg, Capital IQ).

Transaktionen der Private-Equity-FondsDie Kategorie der sogenannten Private-Equity-Transaktionen umfasst alle Transaktionen zum Erwerb der Kapitalmehrheit, die von Investmentfonds durchgeführt werden und zur Änderung der Mehrheitsverhältnisse führen.

Ergänzende Hinweise • Da die Gesetzgebung flexibler ist als in

anderen Ländern der westlichen Welt, veröffentlichen nicht-kotierte Schweizer Unternehmen relativ wenig Informationen über ihre Finanzlage.

• Der M&A-Markt im Schweizer KMU-Sektor grenzt sich von anderen europäischen Märkten auch durch die geringe Menge verfügbarer Transaktionsinformationen ab: Umfang des Erwerbs, Umsatz-oder EBITDA-Multiplikatoren des Zielunternehmens usw.

• Laut Statistik stehen für 70% der Transaktionen während der untersuchten Zeitraums keine Angaben über den Preis oder die Transaktionsmultiplikatoren zur Verfügung, was den Mangel an offengelegten Informationen in diesem Sektor veranschaulicht.

• Darüber hinaus findet der Sektor der kotierten Schweizer klein- und mittelständischen Unternehmen bei den Finanzanalysten wenig Berücksichtigung.

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Deloitte Financial Advisory

Führende M&A-Beratung für KMU in Europa und weltweit im Jahr 20181

M&A-Beratung

• Unabhängige Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen

• Beratung beim Verkauf von Unternehmen, nicht strategischen Beteiligungen, MBO/MBI, Nachfolgelösungen

• Begleitung bei der Entwicklung von Übernahmestrategien

• Kapitalbeschaffung

• Beratung der Erwerber und Verkäufer mit Blick auf ihre operative und steuerliche Due Diligence

• Unterstützung für Verkäufer bei der Vorbereitung und Durchführung ihrer Verkaufs-oder Carve-out-Projekte

• Consulting rund um Kauf-/Verkaufsverträge

• Dienstleistungen in Verbindung mit der Bewertung von Unternehmen oder Vermögenswerten

• Bestimmung des Kaufpreises

• Erstellung einer Fairness Opinion

• Werthaltigkeitstest

• Dienstleistungen rund um die Finanzmodellentwicklung und Unterstützung im Rahmen von Transaktionen

• Ausarbeitung von Strategieplänen und Rentabilitätsanalysen

• Kapitalallokation, Budgeterstellung und Kostenallokation

• Erarbeitung und Begleitung operativer Verbesserungen

• Dienstleistungen rund um die Zusammenlegung und Abtrennung von Unternehmensteilen im Rahmen von Transaktionen

• Bestimmung und Planung von Synergien

• Planung und Organisation der ersten hundert Tage

• Consulting in Verbindung mit der Unternehmensführung und Leistungsverbesserung im Rahmen von Sanierungen

• Unabhängige Prüfung des Wirtschaftsmodells

• Management der Liquiditäts- und Betriebskapitalbedarfs

• Umschuldungsmassnahmen

• Umsetzung von Ausstiegsstrategien

M&A Transaction Services Unternehmensbewertung

Business Modelling Integration und Abspaltung Restrukturierungen

Unabhängige Beratung | Branchen-Know-How | Lokale Marktkenntnis | Globaler Ansatz

1 Rangliste basierend auf der Anzahl der Transaktionen auf globaler und europäischer Ebene zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2018 (Quelle:

Mergermarket)19

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Kontakte und Autoren

Jean-François LagasséPartnerFinancial Advisory+41 58 279 81 [email protected]

Stephan BrücherPartnerFinancial Advisory+41 58 279 75 [email protected]

Konstantin von RadowitzPartnerFinancial Advisory+41 58 279 64 [email protected]

Jules BoudrandLeiter Corporate Finance Advisory Westschweiz+41 58 279 80 [email protected]

Samuel KrämerSenior ManagerFinancial Advisory+41 58 279 76 [email protected]

Arnaud WidmerSenior ConsultantFinancial Advisory+41 58 279 81 [email protected]

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