Den Kompositionen dieses vielfältigen und abwechslungsreichen Programms ist allen der Rückgriff auf die mittelalterlichen gregorianischen Choräle ge-meinsam: Deren Charakter klingt in den ausgewählten Werken an oder wird sogar direkt zitiert. So überträgt zum Beispiel Arvo Pärt einfachste, auf mittelalterliche Melodik zu-rückgehende Ideen in die heutige Zeit, entwickelt sie weiter und schafft damit Modernes. Neben Pärt liessen sich auch nordische Komponisten wie Knut Ny-stedt, Ola Gjeilo oder Jaakko Mäntyjärvi vom Ursprünglichen des frühchristlichen Gesanges inspirieren, ebenso der Brite John Tavener oder die US-amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen und Eric Whitacre. Diesen modernen gregoria-nischen Werken ist die Stimmkultur der Zürcher Vokalisten sehr zugetan – und so bedeutet das Programm für den Chor und dessen langjähriges Publikum kein grosses Mysterium, sondern ein Stück musikalische Heimat.

O Magnum Mysterium

ProgrammMaurice Duruflé (1902-1986) Ubi Caritas (1960)Knut Nystedt (1915-2014) O Crux (1977) Arvo Pärt (*1935) Sieben Magnificat-Antiphonen (1988, 1991)Morten Lauridsen (*1943) O Magnum Mysterium (1994)John Tavener (1944-2013) Song for Athene (1993)Ludo Claesen (*1956) Ad te levavi animam meam (2006)Jaakko Mäntyjärvi (*1963) Ave Maria (1991)Eric Whitacre (*1970) Alleluia (2011)Ola Gjeilo (*1978) Northern Lights (2008) Ubi Caritas (2001)Simon Wawer (*1979) O Magnum Mysterium (2007) Pater Noster (2009)

Die Zürcher VokalistenDer A-cappella-Chor wurde 2002 von Christian Dillig gegründet. Die aus 35 Sän-gerinnen und Sängern bestehende Formation führt anspruchsvolle Chormusik verschiedenster Epochen und Stilrichtungen auf. Ein Schwerpunkt liegt in der Einstudierung von zeitgenössischen Werken. In den letzten Jahren gelangten über 40 Projekte zur Aufführung. 2013 spielten die Zürcher Vokalisten ihre erste Studio-CD ein. Die beim deutschen Klassiklabel Spektral erschienene Aufnahme «Blue Bird» enthält Highlights aus zehn Jahren.