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dena-Marktanalyse 2014 STATUS UND AUSBLICK FÜR DIE WELTWEITE ENTWICKLUNG ERNEUERBARER ENERGIEN. KOSTENLOSE ZUSAMMENFASSUNG DER PROJEKTERGEBNISSE www.export-erneuerbare.de

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dena-Marktanalyse 2014 STATUS UND AUSBLICK FÜR DIE WELTWEITE ENTWICKLUNG ERNEUERBARER ENERGIEN. KOSTENLOSE ZUSAMMENFASSUNG DER PROJEKTERGEBNISSE

www.export-erneuerbare.de

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Die Deutsche Energie-Agentur (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministe-

riums für Wirtschaft und Energie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für er-

neuerbare Energien. Die vorliegende Broschüre „dena-Marktanalyse 2014: Status und Perspektiven für die weltweite Ent-

wicklung erneuerbarer Energien“ stellt eine kostenfreie Zusammenfassung zentraler Projektergebnisse dar.

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:

www.export-erneuerbare.de

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie bitte:

[email protected]

Impressum

Herausgeber Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Regenerative Energien Chausseestraße 128 a 10115 Berlin Telefon: + 49 (0)30 72 61 65 - 600 Telefax: + 49 (0)30 72 61 65 - 699 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.dena.de Autor und Projektteam Tibor Fischer, Moritz Junker, Kerstin Maaß Stand Oktober 2014

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dena-Marktanalyse 2014

Die verstärkte Einbindung erneuerbarer Energien in die

Energieversorgung vieler Staaten steht für die wachsende

Bedeutung einer zukunftsfähigen Energieversorgung auf

globaler Ebene. Im internationalen Vergleich unterschei-

den sich die naturräumlichen, rechtlichen und ökonomi-

schen Ausgangsbedingungen für die Einführung einzelner

Technologien jedoch stark von Land zu Land.

Während insbesondere viele Staaten in Europa aufgrund

der vergleichsweise frühen Förderung bereits über hohe

Anteile von erneuerbaren Energien an der Strom- und

Wärmeversorgung im internationalen Vergleich verfügen,

liegen Märkte mit weit überdurchschnittlichen Wachs-

tumsraten in einem stetig steigenden Maße außerhalb die-

ser Region.

Bei der Definition politischer und rechtlicher Rahmenbe-

dingungen in den neuen Wachstums- oder Zukunftsmärk-

ten stehen die Modelle und Erfahrungen aus etablierten

Märkten Pate. In ihrer Ausgestaltung unterscheiden sich

die vor Ort neu eingeführten Instrumente jedoch oftmals

stark voneinander.

Akteure, die internationale Aktivitäten mit einem Bezug zu

erneuerbaren Energien planen, stehen vor der Herausfor-

derung, aktuelle und teilweise dynamische Entwicklungen

zu erfassen und dabei mögliche zukünftige Entwicklungen

im Blick zu behalten. Neben der stark internationalisierten

deutschen Erneuerbare-Energien-Branche müssen auch

Institutionen, die im Bereich der Finanzierung, Exportför-

derung oder des Technologietransfers aktiv sind, ihre

Maßnahmen und strategische Ausrichtung an aktuellen

Entwicklungen anpassen.

Um hier zu unterstützen, hat die Deutsche Energie-

Agentur in einer auf nunmehr weit über 60 energiemarkt-

relevanten Grundindikatoren basierenden, inhaltlich er-

weiterten Studie insgesamt 12 Technologien im Strom- und

Wärmemarkt in über 120 Staaten für die Exportinitiative

Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirt-

schaft und Energie (BMWi) untersucht.

Seit 2011 wird ein Teil dieser Projektergebnisse in unter-

schiedlichen Formaten publiziert. Die dena unterstützt mit

diesen Veröffentlichungen deutsche Unternehmen und

Institutionen, die in diesem Themenfeld aktiv sind. Ziel

dieser nunmehr zum vierten Mal erscheinenden Projektzu-

sammenfassung ist es, Trends und Perspektiven einzelner

Technologien im Kontext der globalen Entwicklungen her-

auszuarbeiten und zu beschreiben.

Ein erneut parallel veröffentlichter vollständig aktualisier-

ter und inhaltlich erweiterter Chart-Berichtsband stellt die

kompletten Analyseergebnisse für Onshore-Windenergie,

Kleinwind, Photovoltaik, Solarthermie sowie Bioenergie

(moderne Biomassenutzung und Biogas) sowie die pri-

mären Off-grid-Märkte dar.

Diese systematische Klassifizierung von über 120 Ländern

anhand quantitativer und qualitativer Indikatoren bietet

eine fundierte Ausgangsbasis für die strategische Markt-

auswahl.

Die 94 Seiten umfassende Studie kann über export-

erneuerbare.de kostenpflichtig bestellt werden.

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

A-Märkte

zählen zu den im glo-

balen Vergleich ent-

wickelten Märkten

Langjährige Marktentwicklung und mittlerer bis hoher Anteil erneuerbarer Energien an der

gesamten Stromerzeugungskapazität bzw. hohe Marktdurchdringung

Jüngste jährliche Wachstumsraten niedriger als in den B-Märkten

Ausbau erneuerbarer Energien über entsprechende Rahmenbedingungen flankiert

B-Märkte

sind derzeitige und

zukünftige Wachs-

tumsmärkte

Relativ hohes Wachstum für die untersuchte Technologie in den letzten Jahren

Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugungskapazität bzw. der Markt-

durchdringung geringer als in den A-Märkten

Anteil am globalen Neuzubau messbar / Mindestkapazitäten installiert

Energiepolitik bezieht den Ausbau erneuerbarer Energien als Handlungsfeld ein

C-Märkte

sind Zukunftsmärkte

Allgemein gute Ressourcenlage für die untersuchte Technologie

Tendenziell stark steigende Energienachfrage

Von Energieimporten abhängig, Energieproduktivität hoch

Strompreisniveau (Privathaushalte und/oder Industrie) oftmals oberhalb des regionalen

Durchschnitts

Erste Projekte oder entsprechende Vorhaben

Allgemeine und/oder technologiespezifische Ausbauziele sowie ggf. erste Förderprogramme

D-Märkte

sind die primären Off-

Grid-Märkte einer

Region

Im regionalen Vergleich eher unterdurchschnittliche Elektrifizierungsrate

Relativ hoher Dieselpreis

Substituierung von Dieselgeneratoren durch Inselsysteme (z. B. Photovoltaik und Kleinwind)

grundsätzlich möglich

Marktkategorien als Ausgangspunkt

Für die Beschreibung des aktuellen Entwicklungsstands

einzelner Erneuerbare-Energien-Technologien in den be-

rücksichtigten Ländern wurde von der dena zusammen mit

den deutschen Branchenverbänden eine Marktkategorisie-

rung von A- bis D-Märkten erarbeitet. Eine Kurzbeschrei-

bung dieser vier Entwicklungsstadien wird in der Tabelle

unten gegeben.

Untersucht wurden die Entwicklungen und Perspektiven

von zwölf Technologien zur Strom- und Wärmeerzeugung.

Im Vergleich zur Untersuchung des Vorjahres wurden die

moderne Biomasse und Biogasnutzung und deren Potenzi-

ale erstmalig weltweit untersucht.

Vorgehen

Von über 190 in die Studie einbezogenen Ländern wurden

nunmehr über 60 aufgrund einer nicht ausreichenden

Datenbasis oder schwieriger politischer und wirtschaftli-

cher Rahmenbedingungen in einem ersten Analyseschritt

ausgeschlossen. Insgesamt konnten schließlich 127 Staaten

in die quantitative und qualitative Feinanalyse der Studie

einbezogen werden (22 afrikanische, 22 amerikanische, 42

asiatische und 41 europäische Länder).

Bei der Feinanalyse wurde eine Vielzahl unterschiedlicher

Indikatoren anhand der drei Hauptuntersuchungsdimensi-

onen (allgemeine Marktinformationen, Energiemarkt und

Markt für erneuerbare Energien) gruppiert. Anhand unter-

schiedlicher Fragestellungen wurden jeweils Indikatoren

ausgewählt, um den derzeitigen Status sowie die Perspekti-

ven der untersuchten Technologie herauszuarbeiten. Die

quantitative Analyse erfolgt zum einen im regionalen Kon-

text (Afrika, Amerika, Asien und Europa) und zum anderen

im weltweiten V

ergleich aller untersuchten Länder zuei-

nander. Qualitative Daten, wie bestehende Förderregime,

wurden systematisiert und für jede Technologie entspre-

chend in die Analyse einbezogen.

Im Rahmen der Analyse für C-Märkte wurden für jede

Technologie Gruppen von Kriterien gebildet, um die Län-

der nach bestimmten Fragestellungen zu clustern. Verfügt

ein Land über ein Mindestmaß entsprechender Merkmale,

wurde es entsprechend der bestehenden Marktklassifizie-

rung zugeordnet. Ausgleichsfaktoren wurden in diesem

Analyseschritt zugelassen.

Kurzbeschreibung der Marktkategorien

Ausschnitt der genutzten Grundindikatoren

Allgemeine Rahmenbedinungen

Energiemarkt

Markt erneuerbare Energien

BIP

Wachstumsraten

bis 2017

Bevölkerungs-

wachstum

bis 2017

Bevölkerung

auf dem Land

(%)

BIP / Kopf

(PPP)

TPES Total Primary Energy Supply

Wachstums-

prognose

Energiemarkt

Energie-

intensität

Strom-

importe

Kohle-

Ressourcen

Gas-Ressourcen

Öl-Ressourcen

Elektrifi-

zierungs-

raten

Ease of Doing

Business Indicator

WGI Political

Stability Indicator

WGI Rule of Law

Indicator

WGI Absence of

Violence Indicator

Deutsche

Direktinvestitionen

Primärenergie-

bereitstellung durch

EE (%)

Solar-

strahlung

Ausbauziele,

Förderung,

Marktzugang

Zubau-Prognosen für einzelne

Technologien

Potenziale

Wasserkraft

Netto Energie-

import

Verkaufspreis

von Diesel

Strompreise (Industrie und

Haushalte)

Anteil einzelner Technologien am

Strom-und Wärmemarkt

Entwicklung Zubau /

Technologiebereiche

bis Ende 2013

Verbrauch /

Sektoren

Marktdurchdringung in Kapazität /

EinwohnerErzeugungs-

kapazitäten

Potenzial

Bioenergie

Landfläche

Qualität

Stromver-

sorgung

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Die Abbildung gibt die Veränderung der Marktstadien für PV und Onshore-Wind in den vergangenen drei Jahren nach Regionen wieder. Kartenmaterial: PresentationLoad.

Zentrale Ergebnisse

In den vergangenen sechs Jahren hat der Ausbau erneuer-

barer Energien auf globaler Ebene weiter zugenommen.

Insbesondere europäische Staaten sowie einige Staaten in

Amerika und Asien verfügen über einen Marktstatus, der

sich durch eine relativ hohe Marktdurchdringung (A-

Märkte) oder durch im weltweiten Vergleich weit über-

durchschnittliche Wachstumsraten (B-Märkte) auszeich-

net. Dabei hat die zunehmende und gezielte Förderung des

Ausbaus einzelner Technologien außerhalb der etablierten

Länder zu einer Entstehung neuer Wachstumsmärkte vor

allem in Asien und Lateinamerika geführt.

Marktklassifizierungen 2014

Auch wenn die Entwicklungsstände einzelner Technologien

aufgrund des spezifischen methodischen Vorgehens primär

nur untereinander vergleichbar sind, reflektieren sie

gleichzeitig die Verbreitung einzelner Technologien im

Marktklassifikationen nach Technologien. *Kleinwindmärkte werden aufgrund der global geringeren Marktdurch-dringung analog zu A/B/C als Status 1/2/3 Märkte erfasst.

Im Bereich der Solar- und Windenergie liegt die Anzahl

entwickelter A-Märkte weitaus geringer. Auffällig ist auch

der hohe Anteil von Wachstumsmärkten (B-Märkten) im

Bereich von Wind-Onshore sowie Photovoltaik.

In dieser globalen Betrachtung der Analyseergebnisse ist

deutlich geworden, dass sowohl die Verbreitung als auch

die Marktdurchdringung der einzelnen Technologien all-

gemein stark variiert. Regionale Unterschiede werden im

Folgenden dargestellt.

Dynamiken: Bedeutung außereuropäischer Märkte

nimmt zu

Die folgende Abbildung gibt die Veränderung der Markt-

stadien am Beispiel von PV und Onshore-Wind in den

vergangenen drei Jahren wieder.

Es wird deutlich, dass die Anzahl etablierter Märkte (A-

Märkte) mit hohen Anteilen an installierten Kapazitäten im

Strommarkt im Verlauf der vergangenen drei Jahre zuge-

nommen hat und diese Entwicklung bisher auf europäische

Märkte beschränkt blieb.

Gleichzeitig zeigt sie, dass neue Wachstums- und Zu-

kunftsmärkte (B- und C-Märkte) vor allem auf dem ameri-

kanischen Kontinent und in Asien entstanden sind. Dabei

sind viele der C-Märkte im Laufe der Zeit zu Wachstums-

märkten avanciert.

globalen Maßstab. Mit Blick auf einzelne Technologien und

deren derzeitigen Entwicklungsstand ist ein Befund wenig

überraschend: Im Bereich der Wasserkraft ist der Anteil

der entwickelten Märkte besonders hoch. Gleichzeitig wird

durch den ebenfalls hohen Anteil der C-Märkte das öko-

nomisch erschließbare Potenzial in vielen Ländern deut-

lich.

Auch die kleine Wasserkraft (<30 MW) wird im internatio-

nalen Vergleich bereits relativ stark eingesetzt, in vielen

Ländern ist ihr Anteil der Stromerzeugungskapazität hoch.

Die moderne Nutzung der Biomasse ist ebenfalls in ver-

gleichsweise vielen Ländern bereits heute Realität. Dage-

gen erscheint die weltweite Biogasnutzung weitaus gerin-

ger vorangeschritten. Die Wärmeerzeugung auf Geother-

mie-Basis mit einer großen Marktdurchdringung ist inter-

national weitaus stärker verbreitet als die geothermische

Stromerzeugung.

Europa 2012 2013 2014

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

6217

72110

101812

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

7719

101116

111513

Amerika 2012 2013 2014

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

--108

--127

--137

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

--213

--612

--711

Afrika 2012 2013 2014

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

--38

--48

--311

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

----5

--18

--28

Asien/Ozeanien 2012 2013 2014

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

--914

--917

--1214

A-Märkte: B-Märkte:C-Märkte:

2511

2717

21015

A B C D

Wind Onshore 10 46 44 ---

Wind Offshore 4 6 10 ---

Kleinwind * 12 5 32 42

PV 13 34 48 42

CSP 2 8 18 ---

Solarthermie 15 20 35 ---

Geothermie(Strom)

4 8 43 ---

Geothermie(Wärme)

10 15 51 ---

Wasserkraft 47 16 44 ---

Kleinwasserkraft< 30 MW

28 14 34 40

Biogas 16 16 34 ---

Moderne Biomassenutzung

29 29 24 ---

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Überblick: Häufigkeit von A- und B-Märkten im globalen Vergleich. Die Karte gibt eine Zusammenfassung der zentralen Studienergebnisse 2014 pro Land für Windenergie (On- und Offshore), Solarenergie (PV, Solarther-mie, CSP), Geothermie (Strom/Wärme) wieder. Aus Gründen der besseren Darstellbarkeit wurde auf die Einbeziehung der modernen Bioenergienut-zung sowie Wasserkraft (große und kleine) verzichtet.

Parallel dazu hat sich zudem die Ausgangslage für einzelne

Technologien in anderen Ländern gewandelt und es sind

neue C-Märkte mit einer kurz- bis mittelfristig guten Per-

spektive für eine verstärkte Einbindung regenerativer

Energien hinzugekommen. Dabei sind es oftmals Nicht-

OECD-Staaten, die die globale Entwicklung in einem stei-

genden Maße mitbestimmen. Auch dieser Trend konnte

bereits in den vorherigen Untersuchungen herausgearbei-

tet werden und schreibt sich weiter fort.

Trends und Perspektiven

Innerhalb eines Energiemarkts wird die Entwicklung er-

neuerbarer Energien von einer Vielzahl von Faktoren beein-

flusst, die sich der politischen, ökonomischen, technischen

oder sozialen Dimension zuordnen lassen.

So kann die Politik auf regulatorischer Ebene ausgehend

von unterschiedlichen Zielsetzungen, wie beispielweise die

Gewährleistung der Versorgungssicherheit, der Bereitstel-

lung einer kostengünstigen und wirtschaftlichen Energie-

versorgung oder dem Umwelt- und Klimaschutz den Aus-

bau erneuerbarer Energien stärker forcieren. Politische

Ausbauziele bringen dabei das Interesse an einer verstärk-

ten Nutzung zum Ausdruck. Um den Ausbau regenerativer

Energiequellen direkt zu fördern, bestehen international

unterschiedlich stark eingesetzte Instrumente. Neben der

(monetären) Förderung bestimmt der Marktzugang, inwie-

weit unabhängige Erzeuger in das (Verteiler-)Netz einspei-

sen können.

Das Preisniveau für die unterschiedlichen Energieformen

unterliegt nicht nur ökonomischen Gesetzen, sondern ist

ebenfalls von regulatorischen Regelungen (wie Steuern und

Abgaben oder Subventionen zur Preisminimierung) abhän-

gig. Dabei determiniert ein künstlich niedrig gehaltenes

Preisniveau fossiler Energieträger die Markteinführung

erneuerbarer Energien negativ, da diese Technologien so

nicht konkurrenzfähig sind, obwohl deren Gestehungskos-

ten in den vergangenen Jahren gesunken sind.

Neben diesen beispielhaft genannten politischen und regu-

latorischen Faktoren, übt die technische Dimension einen

grundlegenden Einfluss auf die Entwicklungsperspektiven

der unterschiedlichen Technologien aus. Dabei kann zwi-

schen dem theoretischen, dem derzeit technisch erschließ-

baren und dem unter den derzeit geltenden Bedingungen

ökonomisch erschließbaren Potenzial unterschieden wer-

den. In Ländern mit bereits hohen Anteilen erneuerbarer

Energien im Strommarkt spielen unter technischen Ge-

sichtpunkten zudem Fragen der Integration von Strom-

mengen sowie der Steuerung bzw. dem Managements des

Verbrauchs eine zunehmend wichtige Rolle.

Neben den hier nur kurz skizzierten drei Einflussdimensi-

onen können auch soziale Faktoren, wie die Akzeptanz für

einzelne Technologien oder das Wissen um die Anwen-

dungsmöglichkeiten die Entwicklung beeinflussen.

Wichtige Faktoren

Richtet man seinen Blick auf die Marktentwicklung der

vergangenen Jahre sowohl in Deutschland als auch im

Ausland wird deutlich, dass bestimmte Themen und Ein-

flussgrößen an Relevanz gewonnen haben. Viele dieser

Faktoren wurden in den vorangegangenen Studienzusam-

menfassungen ausführlich beschrieben.

Die folgende Abbildung gibt das Aufkommen der wichtigs-

ten Themen und Faktoren in den vergangenen Jahren in

der politischen, wirtschaftlichen und technischen Dimensi-

on wieder, die bis heute auf die Marktentwicklung erneu-

erbarer Energien wirken und im Zusammenspiel Trends

herausbilden, die zu einer veränderten Ausgangsbedingung

führen. Dabei unterscheidet sich deren Relevanz teilweise

stark in Abhängigkeit vom jeweiligen Marktstatus.

Das Jahr 2008 stellt eine Zäsur dar: Seither werden plötz-

liche regulatorische Eingriffe wie in Spanien (1), ins-

besondere in Ländern mit hohen Anteilen erneuerbarer

Energien oder hohen absoluten Wachstumsraten, von der

Politik vorgenommen. Neben diesen plötzlichen Eingriffen

sind es oftmals auch rückwirkende Kürzungen oder die

spätere Einführung von zusätzlichen Abgaben mit dem

Ziel, das Marktwachstum zu begrenzen und die Ausgaben

für die Förderung nachträglich zu senken. Vertrauensver-

luste in die Stabilität der Rahmenbedingungen auf Seiten

der Branche können infolge dessen das Klima und die Be-

reitschaft für zukünftige Investitionen schmälern.

Unabhängig von den zuvor beschriebenen plötzlichen regu-

latorischen Eingriffen besteht zudem die Tendenz, den

weiteren Zubau verstärkt zu steuern (2). Dabei stellen

Deckelungen des Zubaus oder die an den Verlauf des ge-

genwärtigen Ausbaus gekoppelte Ausgestaltung der Förde-

rung häufig eingesetzte Instrumente dar.

Gleichzeitig haben die auch mit Wirkungsgradsteigerungen

einhergehenden sinkende Gestehungskosten (3) und

das dadurch mitbedingte, bereits beschriebene Aufkom-

Quelle

: dena-M

ark

tanaly

se 2

014.

Gra

fikgru

ndla

ge

: P

resenta

tionLoad

Entwickelter Markt in min. 3 Technologien*

(A-Markt)

Wachstumsmarkt in min. 3 Technologien*

(B-Markt)

Entwickelter Markt in 2 Technologien*

(A-Markt)

Wachstumsmarkt in 2 Technologien*

(B-Markt)

Entwickelter Markt in 1 Technologie*

(A-Markt)

Wachstumsmarkt in 1 Technologie*

(B-Markt)

* Die Karte gibt eine Zusammenfassung der zentralen Studienergebnisse 2014 pro Land für Windenergie

(On- und Offshore), Solarenergie (PV, Solarthermie, CSP), Geothermie (Strom/Wärme) wieder. Aus

Gründen der besseren Darstellbarkeit wurde auf die Einbeziehung der modernen Bioenergienutzung

sowie Wasserkraft verzichtet.

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Themen und Faktoren

Unterschiedliche mit der Zeit an zunehmen-

der Relevanz gewinnende Einflussgrößen

beeinflussen den Ausbau erneuerbarer

Energien auf internationaler Ebene. Dabei

unterscheidet sich ihre Bedeutung für die

Marktentwicklung stark nach dem jeweiligen

Marktstatus.

Die folgende Abbildung gibt die derzeit

wichtigsten sich teilweise gegenseitig

beeinflussenden Faktoren und Themen

nach politischer, ökonomischer und techni-

scher Dimensionen wieder. Im Zusammen-

spiel führen sie zu veränderten Ausgangs-

bedingungen für die Entwicklung erneuer-

barer Energien auf globaler Ebene.

men neuer außereuropäischer Wachstumsmärkte

(4), zu einer verstärkten Bedeutung bisher in der

Branche weniger bekannter Fördermechanismen

und Vergabeverfahren (5), wie beispielsweise Auktio-

nen, geführt.

Die steigende Relevanz des Geschäftsmodells „Ei-

genverbrauch“ (6) als weitere Folge sinkender Ge-

stehungskosten (4) und/oder steigender Strompreise

führt zu einer Bedeutungszunahme allgemeiner Aspekte

des Energierechts, wie beispielsweise die Zulassung unab-

hängiger Stromproduzenten und die Regelung des Netzzu-

gangs.

Die insbesondere im PV-Bereich durch den Modulpreisver-

fall auf dem Weltmarkt gesunkenen Kosten führen zudem

zu einer verstärkten Konkurrenz einzelner Technolo-

gien (7) untereinander. Dabei steht die Politik verstärkt

vor der Herausforderung, nicht nur die Gestehungskosten

einzelner Technologien sondern weitere spezifische Eigen-

schaften wie Kapazitätsfaktoren oder Grundlastfähigkeit

bei der Förderung des Zubaus zu berücksichtigen und de-

ren individuelle Leistungen im Gesamtsystem zu berück-

sichtigen.

Die steigende Bedeutung außereuropäischer Wachstums-

märkte lässt auf ökonomischer Ebene die Bedeutung von

lokaler Finanzierung bzw. Finanzierungsangebo-

ten (8) für neue Märkte zunehmend relevant werden, da

das begrenzte lokale Angebot der in diesen Märkten ansäs-

siger Finanzinstitute oftmals die weitere Marktentwicklung

hemmt.

Die Anpassung technischer Lösungen an die regio-

nalen Ausgangsbedingungen (9) ist eine weitere Folge

der steigenden Bedeutung außereuropäischer Märkte. Da-

bei spielen die unterschiedlichen infrastrukturellen Gege-

benheiten und stark abweichende klimatische Bedingun-

gen eine wichtige Rolle.

Verstärkt eingesetzte Local-Content-Regelungen oder

Zölle (10) dokumentieren das Interesse der Regierungen,

in neuen Märkten eigene Wertschöpfungsketten zu etablie-

ren und stellen neue Anforderungen an internationale

Technologieanbieter.

Der steigende Einfluss der EU bei der Ausgestal-

tung der nationalen Energiepolitik (11) wird unter

anderem durch die in 2009 eingeführten bindenden Aus-

bauziele der Mitgliedsstaaten bis 2020, die diesjährige

Überprüfung der EEG-Umlage durch die EU-Kommission

und die damit in Zusammenhang stehenden Leitlinien der

Kommission zur marktorientierten Förderung regenerati-

ver Energien deutlich.

Nicht zuletzt haben auch die Ende Oktober zwischen den

28 Mitgliedsstaaten verabschiedeten Ziele im Klima- und

Energiebereich für den Zeitraum nach 2020 bis 2030 einen

Einfluss auf die weitere Entwicklung. So kann davon aus-

gegangen werden, dass neben dem Ziel für eine Reduktion

der Emissionen von 40 Prozent gegenüber 1990, insbeson-

dere das EU-weite Ausbauziel von 27 Prozent am Energie-

verbrauch den weiteren Ausbau mitbestimmen wird, auch

wenn die Übersetzung in individuelle nationale Ausbau-

vorgaben nicht definiert worden ist und die Ziele somit

schwächer als bisher ausfallen.

In etablierten Märkten mit hohen Anteilen erneuerbarer

Energien treten Interdependenzen zwischen der

Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien

mit anderen Themenbereichen (14) in einem immer

stärkeren Maße zu Tage und fordern die Politik zum Han-

deln auf. Neben der Frage nach der Kostenvertei-

lung für den Ausbau regenerativer Energien (13)

erhöhen diese Wechselwirkungen (wie bspw. die Preisbil-

dung an der Strombörse und der Merit-Order-Effekt oder

die Verbindung zwischen der Preisentwicklung im eu-

ropäischen Emissionshandel (12) und der Förderung

erneuerbarer Energien als CO2-neutrale Technologie im

Energiesektor den Druck und fordern die Politik zur Ent-

wicklung eines breiteren Ansatzes in der Energiepolitik

und zu regulatorischen Anpassungen auf.

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

NEUE WACHSTUMSMÄRKTE FÖRDERN

ANDERS

Insbesondere Auktionen werden in neuen

Märkten als Vergabeinstrument für große

Kapazitäten verstärkt eingesetzt. Dabei wurde

diese Form besonders häufig in stark staatlich

kontrollierten Energiemärkten eingesetzt.

ETABLIERTE MÄRKTE: VERSTÄRKTE

STEUERUNG DURCH DIE POLITIK

Interdependenzen und Wechselwirkungen auf

technischer und ökonomischer Ebene führen

zu einer verstärkten Steuerung des Zubaus.

Erfahrungen aus neuen Wachstumsmärkten

werden zur Referenz.

TECHNOLOGIEENTWICKLUNG: SINKENDE

GESTEHUNGSKOSTEN

Sinkende Gestehungskosten lassen die

Ermittlung der Förderhöhe für die Politik im

zunehmenden Maße als Herausforderung bzw.

die Überförderung als Risiko erscheinen.

TECHNOLOGIESPEZIFISCHE FÖRDERUNG

–„NO ONE FIT(S) ALL“

Technologie- oder anwendungsbezogene

Förderinstrumente gewinnen an Bedeutung.

Regierungen setzen verstärkt auf die

Kombination unterschiedlicher Mechanismen

nach Anlagengröße, Technologien sowie

systemrelevanter Eigenschaften.

Wichtige Faktoren für die steigende Relevanz von Auktionen.

In diesem Kontext kann die technologie- bzw. anwen-

dungsbezogene Förderung erneuerbarer Energien

in etablierten Märkten (15) als Folge der verstärkten

Regulierung gesehen werden. Dabei setzt die Politik Ziele

und Ausbaukorridore für einzelne Technologien fest und

bezieht sich auf von ihr definierte Handlungsfelder im

Kontext des jeweiligen Energiemarkts. Gleichzeitig werden

systemrelevante Aspekte (16) des Zubaus einzelner

Technologien auf ökonomischer und technischer Ebene im

jeweiligen Energiemarkt in einem zunehmenden Maße

berücksichtigt.

Ein Ergebnis dieser Entwicklungen ist die Kombination

unterschiedlicher Fördersysteme, die mit einer er-

höhten Komplexität der Förderung (18) einhergeht. So

führen viele Länder für kleinere Anlagen Eigenverbrauchs-

regelungen oder Einspeisevergütungen ein und fördern

regenerative Kraftwerksprojekte parallel über gesonderte

Mechanismen.

Gleichzeitig werden insbesondere kompetitive Verga-

beverfahren (17), wie die bereits thematisierten Auktio-

nen oder Ausschreibungen, die zuvor vor allem in neuen

Märkten für erneuerbare Energien relevant waren, ver-

mehrt in etablierten Märkten eingesetzt. Dabei nimmt die

Politik einen stärkeren Einfluss auf den Zubau weiterer

Kapazitäten und lässt den Markt die Preise für Stromliefer-

verträge oder die Höhe der Förderung im Rahmen dieses

kompetitiven Vergabeverfahrens definieren. Dass dieser

bereits in der EEG-Novelle Deutschlands hinterlegte Me-

chanismus auch in weiteren europäischen Staaten an Be-

deutung gewinnen wird, macht die bereits genannte Leitli-

nie der Kommission zur marktorientierten Förderung re-

generativer Energien deutlich. So legt diese fest, dass die

Höhe der Förderung ab 2017 für große Anlagen über Ver-

steigerungen ermittelt werden muss.

In vielen Ländern wird die direkte Stromvermarktung

(19) von auf Basis regenerativer Energiequellen erzeugtem

Strom nicht auch zuletzt aufgrund der sinkenden Geste-

hungskosten für Marktteilnehmer immer relevanter. Dabei

bestehen bereits heute auch in staatlich stark dominierten

Energiemärkten Möglichkeiten für unabhängige Erzeuger,

eigene Kapazitäten an das Netz zu bringen. Dies gilt insbe-

sondere für Länder mit unsubventionierten Strompreisen.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht können so Ausgaben für die

direkte Förderung reduziert werden.

Die technische und ökonomische Integration nati-

onaler Strommärkte (20) wird nicht zuletzt auch auf-

grund der verstärkten Einbindung erneuerbarer Energien

zu einem zukünftigen Handlungsfeld. So verfolgt die euro-

päische Kommission das Ziel, Rahmenbedingungen zu

vereinheitlichen und gleichzeitig die technischen Möglich-

keiten für die Integration fluktuierender Leistung auf dem

Gebiet der Staatengemeinschaft zu schaffen. Aber auch

außerhalb Europas spielen entsprechende Vorhaben eine

Rolle. So gibt es auf internationaler Ebene zahlreiche Bei-

spiele für eine verstärkte transnationale Integration der

Strommärkte.

Aus Sicht der Gewährleistung der Versorgungssicherheit

führt die Exploration von unkonventionellen Öl-

und Gasvorkommen (21) in einigen Staaten zu einer

neuen Ausgangslage. Insbesondere in den USA wird aktuell

stark in die Extraktion von Schiefergasen investiert. Ihre

weltweite Nutzung kann den Ausbau erneuerbarer Ener-

gien in Ländern mit großen Vorkommen und entsprechen-

den Förderplänen verlangsamen.

Auf technisch-ökonomischer Ebene werden neben dem

Ausbau der Netzinfrastruktur (22) in Ländern mit

hohen Anteilen erneuerbarer Energien, die Entwicklung

und Förderung von technischen Lösungen, um die Spei-

cher- und Grundlastfähigkeit von fluktuierend

erzeugenden Technologien zu erhöhen (23) als

Handlungsfeld immer bedeutender.

Gleichzeitig entstehen neue Geschäftsmodelle im Bereich

des Demand Side Managements (24) mit dem Ziel, den

Verbrauch an das Angebot im Strommarkt anzupassen und

so einen Beitrag zur Deckung von Angebot und Nachfrage

zu leisten.

Makroperspektive: Erhöhte Steuerung und Komplexität

als Trend

Zusammenfassend wird deutlich, dass

die Steuerung des Ausbaus international generell

steigt. In etablierten Märkten ist die Politik aufgrund

der hohen Anteile erneuerbarer Energien gefordert, die

Rahmenbedingungen anzupassen und dabei Wechsel-

wirkungen im System zu berücksichtigen und gleich-

zeitig der zukünftigen technologischen Entwicklung

Rechnung zu tragen. In den neuen Märkten ist es da-

gegen vor allem die Struktur der eher staatlich domi-

nierten Energiemärkte, die den Kapazitätszubau gene-

rell stärker lenkt.

Gleichzeitig erfordert die steigende Bedeutung des

Eigenverbrauchs und der Eigenvermarktung von der

Politik, über passende Rahmenbedingungen entspre-

chende Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Das Aufkommen neuer Märkte und die Kombination

unterschiedlicher technologie- und anwendungsbezo-

gener Fördermechanismen erhöht generell die Kom-

plexität für Marktakteure. Stand bis vor kurzem der

Page 9: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

9

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

USA: 61 GW (+ 1 GW)

Kanada: 7,8 GW (+ 1,5 GW)

Frankreich: 8,2 GW (+ 0,6 GW)

GB: 6,8 GW (+ 1,1) GW

Irland: 2 GW (+ 0,2 GW)

Portugal: 4,7 GW (+ 0,1 GW)

Spanien: 22,9 GW (+ 0,1 GW)China: 91 GW (+ 16,1 GW)

Japan: 2,6 GW (+ 0,07 GW)

Australien: 3,2 GW (+ 0,6 GW)

Niederlande: 2,4 GW (+ 0,3 GW)

Deutschland: 33,7 GW (+ 3 GW)

Dänemark: 3,5 GW (+ 0,2 GW)

Schweden: 4,2 GW (+ 0,8 GW)

Italien: 8,5 GW (+ 0,4 GW)

Indien: 20,1 GW (+ 1,7 GW)

Griechenland: 1,8 GW (+ 0,1 GW)

Türkei: 2,9 GW (+ 0,6 GW)

Polen: 3,3 GW (+ 0,8 GW)

Österreich: 1,6 GW (+ 0,3 GW)Belgien: 1 GW (+ 0,08 GW)

Brasilien: 3,4 GW (+ 0,9 GW)

Gra

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Quelle: dena-Marktanalyse 2014 auf Basis von GWEC 2010-2014, EWEA 2010-2014, WWEA 2009-2013

Rumänien: 2,5 GW (+ 0,6 GW)

Mexiko: 1,9 GW (+ 0,6 GW)

= Länder mit einem Zubau von über 1 GW

Wind-Onshore: Über 310 GW installiert

Ende 2013 lag die weltweit installierte Kapazität der Wind-

energie (On- und Offshore) bei über 318 GW (GWEC

2014). Die im Rahmen des Studienprojekts aus unter-

schiedlichen Quellen zusammengetragenen Installations-

zahlen machen die starke Verbreitung der Windenergie

deutlich: Demnach verfügen weltweit 84 Länder über Ka-

pazitäten mit mehr als einem MW. 76 Länder wurden im

Kapazitätszubau im Vordergrund, führen das be-

schriebene geänderte Marktumfeld in etablierten

Märkten sowie die zeitgleich aufkommenden außereu-

ropäischen Märkte zu einer Bedeutungszunahme sys-

tembezogener und regional angepasster Konzepte. Da-

bei gewinnen insbesondere in etablierten Märkten in-

dividuelle und anwendungsbezogene technische Lö-

sungen an Bedeutung.

Förderung und Marktzugang

Weltweit bestehen derzeit Einspeisetarife in Form von

fixen monetären Vergütungen oder zusätzlich zum gelten-

den Marktpreis gezahlten Prämien in rund 70 der unter-

suchten Länder. Dabei variiert die genaue Ausgestaltung

bezüglich der Höhe und der Modalitäten der Inanspruch-

nahme für einzelne Technologien teilweise erheblich. Ver-

bindliche Vorgaben in Form von Renewable Portfolio

Standards für Energieversorger existieren in 20 Staaten.

Der Netzzugang ist in 50 Energiemärkten ohne und in 29

Ländern mit Kapazitätsgrenzen möglich. Regelungen, die

gleichzeitig eine vorrangige Einspeisung garantieren, be-

stehen in über 40 Ländern, mehrheitlich in Europa. Zudem

gewinnen kompetitive Vergabeverfahren (Auktionen) so-

wie Eigenverbrauchsregelungen weiter an Bedeutung. Der-

zeit werden in über 20 Ländern Auktionen realisiert, der

Eigenverbrauch in Form von Net-Metering oder Net-

Billing ist in 30 Staaten möglich oder in Vorbereitung.

Rahmen des methodischen Vorgehens in die Feinanalyse

übernommen. In 24 dieser Energiemärkte hat die instal-

lierte Leistung Ende 2013 die Grenze von einem GW über-

schritten.

Entwickelte A-Märkte für Onshore-Windenergie zeichnen

sich primär durch einen überdurchschnittlichen Anteil der

installierten Windkapazität an der gesamten Strom-

marktkapazität aus (obere 20 Prozent aller einbezogenen

Länder). Gleichzeitig liegt das Wachstum unterhalb dem

der Märkte mit im globalen Vergleich relativ hohen Wachs-

tumsraten. Durch den kontinuierlichen Zubau in den ent-

wickelten Märkten (A-Märkte) lag der ermittelte Grenzwert

Ende 2013 bei acht Prozent und damit ein Prozent höher

als im Vorjahr. Dies macht die Relevanz des kontinuierli-

chen Zubaus in den etablierten Märkten für die Entwick-

Offiz

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Au

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Argentinien

Bolivien

Brasilien

Chile

Costa Rica

Dominikanische Republik

Ecuador

El Salvador

Guatemala

Honduras

Jamaika

Kanada

Kolumbien

Wind-Onshore: Märkte mit einer kumulierten installierten Kapazität >1 GW Ende 2013.

Globale Investitionen

Die globalen Investitionen spiegeln einen Teil der bereits

herausgearbeiteten Trends wieder. So lag das Gesamtvo-

lumen der Investitionen in erneuerbare Energien in 2013

bei 214 Mrd. US-Dollar weltweit und somit 14 Prozent

unterhalb des Vorjahresniveaus. Dieser Rückgang der In-

vestitionen wurde insbesondere durch die fallenden Preise

für PV-Module sowie Unsicherheiten bei den politischen

Rahmenbedingungen begünstigt. Auch wenn erstmalig ein

Investitionsrückgang im Bereich der Entwicklungs- und

Schwellenländer zu verzeichnen war, wird die steigende

Bedeutung dieser Länder dennoch deutlich: Ihr Anteil an

den Gesamtinvestitionen lag 2014 bei 76 Prozent (2013: 75

Prozent) (Vgl. Global Trends in Renewable Energy Invest-

ment 2014).

Ausschnitt: Vereinfachte technologieübergreifende Darstellung der Förder-mechanismen und Netzzugangsbedingungen in Lateinamerika.

Page 10: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

10

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Mexiko

Nicaragua

Panama

Paraguay

Peru

USA

Brasilien

Kanada

Chile

Kolumbien

Ecuador

Argentinien

Bolivien

Costa Rica

Dominikanische Rep.

El Salvador

Guatemala

Haiti

Honduras

Jamaika

Venezuela

Uruguay

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0,10

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0,70

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1,00

-290 -190 -90 10

Durchmesser: TPES 2011.

= 2191,2 Mtoe (USA)

= 140,00 Mtoe (amerikanischer Durchschnitt)

X-Achse: Nettoenergieimporte 2011.

Relation der Energieimporte zum Primärenergieverbrauch.

Y-Achse: Wachstumsperspektive Energiemarkt.

33% CAGR Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2011-2017e.

33% CAGR Bevölkerungszahl 2011-2017e.

33% CAGR Energieintensität der Volkswirtschaft 2002-2011.

Energieexporteure Energieimporteureden

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Nettoenergieimporte 2011 in Prozent vom TPES

lung der Windenergie im globalen Maßstab deutlich.

Märkte mit einem vergleichsweise hohen Anteil der On-

shore-Windenergie an der gesamten Stromerzeugungska-

pazität und niedrigeren Wachstumsraten liegen weiterhin

ausschließlich in Europa, obwohl sich die Anzahl der etab-

lierten A-Märkte um drei auf insgesamt zehn erhöht hat.

Einen hohen Anteil am gesamten Kraftwerkspark außer-

halb Europas bei vergleichsweise hohem Wachstum weist

bisher lediglich der B-Markt Indien auf. Dänemark,

Deutschland, Griechenland, Italien, Litauen, die Nieder-

lande, Portugal, Spanien und Zypern zählen zu den welt-

weiten A-Märkten. In Luxemburg lag der Anteil der Wind-

energie an der Gesamtkapazität bei drei Prozent. Aufgrund

des begrenzten Flächenpotenzials wird das Land jedoch zu

den A-Märkten gezählt.

Die globalen Wachstumsmärkte für Windenergie hatten in

2013 einen Zuwachs von über 12 Prozent (Y-Achse) oder in

den vergangenen drei Jahren (zwischen Ende 2010 bis

Ende 2013) ein durchschnittliches jährliches Wachstum

(CAGR) von über 10 Prozent. Diese Grenzwerte entspre-

chen jeweils den oberen zwei Dritteln im weltweiten

Wachstumsvergleich. Als weiteres Kriterium wurde zudem

die absolute Marktgröße herangezogen.

Märkte mit einer überdurchschnittlich hohen Wachs-

tumsdynamik innerhalb der vergangenen Jahre liegen zu

rund 40 Prozent in Europa. Allerdings bestimmen Länder

auf dem amerikanischen Kontinent und in Asien die welt-

weite Entwicklung in einem zunehmenden Maße mit. Über

die Hälfte aller B-Märkte liegt mittlerweile in diesen beiden

Regionen. Insgesamt zählen 46 Staaten zu den B-Märkten.

Im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen sind sechs Län-

der, die zuvor zu den C-Märkten zählten, zu neuen Wachs-

tumsmärkten avanciert: Dominikanische Republik, Jamai-

ka, Mongolei, Sri Lanka, Thailand und Vietnam. In Europa

ist Irland (zuvor A-Markt) aufgrund seiner vergleichswei-

sen starken Wachstumsdynamik und des geringeren

Windkraftanteils im Strommarkt als B-Markt klassifiziert

worden.

Länder mit einem mittelfristig hohen Wachstumspotenzial

(C-Märkte) liegen mittlerweile zu siebzig Prozent außer-

halb Europas. Diese Zukunftsmärkte für Wind-Onshore

verfügen u. a. über Fördermechanismen für Windenergie

oder über entsprechende technologiespezifische Ausbau-

ziele. Darüber hinaus besteht in vielen dieser Märkte ein

Spannungsfeld zwischen einer im regionalen Vergleich

überdurchschnittlich stark steigenden Energienachfrage,

einer tendenziellen Importabhängigkeit und einer ver-

gleichsweise hohen Energieintensität. Auch die Stromver-

sorgung kann in vielen Ländern oftmals nicht kontinuier-

lich gewährleistet werden und das Strompreisniveau für die

Industrie ist hoch. Es bestehen erste, in der Umsetzung

befindliche, Projektvorhaben.

Insgesamt konnten im Rahmen des mehrstufigen Analy-

seprozesses weltweit 44 Energiemärkte identifiziert wer-

den, in denen mit einer mittelfristigen Bedeutungszunah-

me der Windenergie gerechnet werden kann. Der überwie-

gende Teil dieser Länder liegt in Asien (14 Märkte), gefolgt

Wind-Onshore: Wachstum 2011-2013 und Anteil an der Gesamtkapazität eines Landes. Datengrundlage: GWEC 2010-2014, EWEA 2010-2014, WWEA 2009-2013, EIA 2013. von Europa (12 Märkte), Afrika (11 Märkte) und Amerika (7

Märkte). Der große Anteil von außereuropäischen Wachs-

tums- und Zukunftsmärkten im Bereich der Onshore-

Windenergie macht die hohe Internationalisierung der

Branche deutlich. Damit werden auch die bereits themati-

sierten abweichenden Fördermechanismen eine stärkere

Rolle für die weitere Entwicklung der Windmärkte spielen.

Marokko

Niederlande

Neuseeland

Nicaragua

Polen

Rumänien

Spanien

SchwedenTürkei

GB

USA

Australien

Belgien

Bulgarien

Kanada

China

Kroatien

Zypern

Dänemark

Österreich

Costa Rica

Estland

Frankreich Deutschland

Griechenland

Honduras

Indien Irland

Italien

Jamaika

Litauen

Portugal

0 %

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

4 % 8 % 16 % 32 %

Anteil der Windkapazität an der Gesamtstromkapazität eines Landes 2013 in Prozent (logarithmisch skaliert)

Märkte mit einem Zubau von

unter 20 % 2011-2013 und > 8 %

Anteil Stromerzeugungskapazität

Durchmesser: GW kumulierte Windkapazität 2013.

= 33,7 GW (Deutschland).

Afrika | Amerika | Asien | Europa |

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Quelle: dena-Marktanalyse 2014 auf Basis von GWEC 2010-2014, EWEA 2010-2014, WWEA 2009-2013, EIA 2013

Aufgrund der stark gesunkenen Gestehungskosten werden

zudem Abnahmeverträge mit Großverbrauchern in Län-

dern mit hohen Strompreisen weiter an Relevanz gewin-

nen. Die allgemeinen Zugangsbedingungen zum Strom-

markt werden dadurch für die Branche wichtiger.

dena-Prognose: Entwicklung der Energienachfrage bis 2017 in Amerika und Im-

portabhängigkeit 2011.

Page 11: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

11

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Offshore Windenergie: Windstärke mit Luv und Lee

In vielen Ländern sieht die Politik in der Entwicklung von

Offshore-Projekten vor der eigenen Küste die Möglichkeit,

große Mengen an Windstrom unter hohen Vollaststunden

zu erzeugen. Dabei sollen spezifische Instrumente entspre-

chende Investitionen der Wirtschaft fördern, um die eigens

gesetzten Ziele zu erreichen. Bisher bleibt der tatsächliche

Ausbau jedoch aufgrund der weitaus höheren Investitions-

kosten, der Verunsicherung potenzieller Investoren bezüg-

lich der Stabilität der politischen und rechtlichen Rahmen-

bedingungen sowie Problemen bei der Anpassung der

Netzinfrastruktur oftmals hinter den gesetzten Zielen zu-

rück. Die globale Entwicklung der Offshore-Windenergie

wird weiterhin von Europa bestimmt wo rund 94 Prozent

der global auf hoher See installierten Kapazitäten liegen.

Doch mehren sich die Anzeichen für eine Bedeutungszu-

nahme zunehmend auch in außereuropäischen Märkten.

Weltweit waren Ende 2013 Offshore-Windparks mit einer

Gesamtkapazität von 6,9 GW installiert. Mit einem Anteil

von über 6,5 GW ist der Anteil der europäischen Projekte

sehr hoch. Dabei führen Großbritannien (3,6 GW), Däne-

mark (1,2 GW) und Belgien (571 MW) das weltweite Kapa-

zitäten-Ranking an. Auch 2013 entfiel ein Großteil der

gesamten Neuinstallationen von über 1,5 GW auf in relativ

geringen Wassertiefen realisierte britische Projekte (733

MW).

Als entwickelte A-Märkte wurden im Rahmen der Studie

Länder mit einer installierten Gesamtkapazität von über

500 MW klassifiziert. Wachstumsmärkte zeichnen sich

dagegen durch Märkte mit ersten Testwindparks und einer

Mindestkapazität von 20 MW aus. In den Märkten mit

einer überdurchschnittlich guten Perspektive bestehen

bereits konkrete und von den lokalen Behörden genehmig-

te Projekte oder erste Windparks mit kleineren Kapazitä-

ten. Der europäische Windverband EWEA geht in seiner

Prognose davon aus, dass in den kommenden Jahren die

derzeit im Bau befindlichen Projekte zu einem Anwachsen

der in Europa installierten Offhore-Kapazität um 3 GW

Testfeld für Kleinwindanlagen.

Foto: BVKW

führen (EWEA 2014) könnten. Außerhalb Europas er-

scheinen neben China und Japan insbesondere Kanada, die

USA, Südkorea sowie Taiwan als Wachstums- bzw. Zu-

kunftsmärkte für Offhore-Anlagen relevant, da hier bereits

erste Kapazitäten bestehen bzw. erste Projekte umgesetzt

werden.

Auch Länder, die bisher nicht direkt mit Offshore-Plänen

in einem Zusammenhang stehen, werden die zukünftigen

Entwicklungen beeinflussen. So hat beispielsweise die

indische Regierung im Laufe dieses Jahres angekündigt,

mit der Gründung einer Energieagentur für die Umsetzung

von Offshore-Projekten die Entwicklung des Sektors voran-

treiben zu wollen. Beobachter rechnen mit einer steigenden

Relevanz des Windzubaus vor den Küsten des Landes, da

die besonders lukrativen und einfach zu erreichenden On-

shore-Standorte bereits größtenteils erschlossen sind.

Kleinwindkraft: An der Schwelle zum großen Wachstum?

Die genaue Größe des Kleinwindmarkts ist aufgrund der im

Vergleich zu anderen Technologien noch geringen Markt-

durchdringung schwer abzuschätzen. Jüngste Schätzungen

gehen für Ende 2012 von über 670 MW (WWEA 2014) aus.

Die Kleinwindkraft bleibt, ausgehend von dieser im globa-

len Kontext unterdurchschnittlichen Kapazität und den

derzeitigen Märkten mit hohem Anteil oder vergleichswei-

se hohem Wachstum, als eine bisher in eher wenigen Ener-

giemärkten eingesetzte Technologie zur Stromgewinnung

zu charakterisieren.

Länder mit etablierten Status-1-Märkten verfügen über

eine relativ hohe installierte Leistung pro Einwohner und

zählen gemessen an diesem Wert zu den oberen 50 Prozent

im weltweiten Vergleich der Marktdurchdringung. Die Pro-

Kopf-Installation lag hier oberhalb des berechneten

Grenzwerts. Weltweit ist die Marktdurchdringung der

Kleinwindanlagen in über 12 Ländern relativ hoch. Neben

Kanada und den USA sowie China und Taiwan verfügen

acht europäische Länder über eine relativ hohe Markt-

durchdringung.

Status-2-Märkte mit einer Kapazität von über 1.000 kW

sind neben Argentinien, Australien und Indien, Japan und

Südkorea.

In vierzehn europäischen, acht lateinamerikanischen, sechs

asiatischen und vier afrikanischen Staaten bestehen erste

größere Kapazitäten. Weitere Indikatoren weisen zudem

auf eine weitere Marktbelebung. So sind beispielsweise die

Strompreise und Stromverbräuche der Industrie- und Ge-

werbesektor und Privathaushalte oftmals überdurch-

schnittlich hoch. Die geltenden Rahmenbedingungen be-

ziehen die Förderung von Kleinwindanlagen mit ein und

ermöglichen zudem den Eigenverbrauch.

Die hohe Anzahl von europäischen, amerikanischen und

asiatischen Ländern macht deutlich, dass die Technologie

bereits heute auch jenseits von Off-grid-Anwendungen eine

Überblick über den Entwicklungsstand der weltweiten Offshore-Märkte.

USA

Kanada

Niederlande Estland

Dänemark

Belgien

Schweden

Rumänien

Portugal

Norwegen

Italien

Irland

Groß-britannien

Frankreich

Finnland

Deutschland

Taiwan

Süd Korea

Japan

China

A-Markt Offshore-Wind

B-Markt Offshore Wind

C-Markt Offshore WindQuelle: dena-Marktanalyse 2014. Grafikgrundlage: PresentationLoad.

Spanienl

Page 12: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

12

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Rolle spielt. In diesem Sinne dokumentieren die bereits

genannten Zukunftsmärkte das Einsatzpotenzial dieser

heute wohl noch als Nischentechnologie zu charakterisie-

renden Anwendung. Als zentrale Hemmnisse für eine brei-

te Marktentwicklung lassen sich derzeit neben der fehlen-

den Förderung und nicht bestehenden Regulierung im

Bereich des Netzzugangs insbesondere auch die mangelnde

Akzeptanz der Technologie bei potenziellen Kunden nen-

nen.

Aber auch im Off-grid-Bereich ist das Anwendungspotenzi-

al für Kleinwindanlagen hoch. So weisen alleine 32 der 42

herausgearbeiteten primären Off-grid-Märkte aufgrund

regional hoher Dieselpreise und gleichzeitig unterdurch-

schnittlicher Elektrifizierungsraten ein hohes Anwen-

dungspotenzial für Off-grid-Lösungen unter Einbeziehung

der Kleinwindkraft auf.

Dass die Technologie in beiden Anwendungsbereichen ein

entsprechendes Anwendungspotenzial zugeschrieben be-

kommt, wird auch dadurch deutlich, dass auf internationa-

ler Ebene vermehrt Testzentren bestehen oder gegründet

wurden, die die Anlagen in unterschiedlichen Kontexten

untersuchen. Darüber hinaus beziehen Regierungen

Kleinwindanlagen verstärkt in internationale Ausschrei-

bungen von Programmen zur ländlichen Elektrifizierung

gemeinsam mit anderen Anwendungen ein.

In ihrer Wachstumsprognose geht die WWEA von einer

installierten Gesamtkapazität von drei GW bis 2020 aus

und greift dabei auch auf die dynamischen Entwicklungen

der Photovoltaik-Branche zurück.

Damit diese Prognose tatsächlich Realität wird und das

Wachstum der Kleinwindkraft nicht wie bisher auf wenige

Märkte beschränkt bleibt, ist eine weitere Professionalisie-

rung der Branche erforderlich. Fehlende Langzeiterfahrun-

gen lassen die tatsächlichen Gestehungskosten der Anlagen

für den potenziellen Abnehmer als nicht transparent er-

scheinen. Darüber hinaus stellen die bis heute begrenzt

eingesetzte einheitliche internationale Zertifizierungen wie

die IEC-61400-1 die Branche vor weitere Herausforderun-

gen bei der Marktentwicklung. Teilweise sogar auf lokaler

Ebene unterschiedlich ausgestaltete Bauverordnungen

behindern das Wachstum in einigen Märkten zusätzlich.

Anpassungen im Bereich des Marktzugangs, der Förderung

und der Bauverordnungen könnten die Nutzung der

Kleinwindkraft durch relevante Sektoren wie der Landwirt-

schaft international stimulieren, z. B. zur Deckung des

eigenen Strombedarfs.

Photovoltaik: Der Zubau außerhalb Europas gewinnt weiter an Fahrt

Weltweit lag die installierte Kapazität der Photovoltaik

Schätzungen der EPIA zufolge bei über 138 GW (Vgl. EPIA

2014). Der Zubau in 2013 lag mit über 38 GW somit wieder

höher als im Vorjahr. Der in der vergangenen Studie be-

schriebene Abwärtstrend des globalen Neuzubaus wurde so

abgefangen. Die bereits als Makrotrend beschriebene stei-

gende Bedeutung der außereuropäischen Märkte manifes-

tiert sich nicht nur in Ländern mit hohen relativen Wachs-

tumsraten, sondern auch im absoluten Zubau im interregi-

onalen Vergleich. So konnte Asien, insbesondere getrieben

durch den großen Zubau in China und Japan, den höchsten

Kapazitätszuwachs verbuchen und hat Europa erstmalig im

Bereich der Neuinstallationen abgehängt. Gleichzeitig hat

aber auch der Zubau der entwickelten europäischen Länder

dazu geführt, dass der Anteil der Photovoltaik an der ge-

samten Stromerzeugung weiter gestiegen ist.

Im Rahmen der Studie wurden installierte Kapazitäten von

über 134,9 GW in über 60 Ländern durch die Auswertung

unterschiedlicher Quellen ermittelt.

Auch im PV-Bereich wurden zur Ermittlung der etablierten

A-Märkte und der Wachstumsmärkte (B-Märkte) die jün-

gere Marktentwicklung und die Marktdurchdringung im

Strommarkt als Basis der Analyse gewählt. A-Märkte ver-

fügen über einen PV-Anteil von über vier Prozent an der

Stromerzeugungskapazität (entspricht den oberen 20 Pro-

zent im weltweiten Vergleich). Gleichzeitig lag das PV-

Wachstum in 2013 bei unter 40 Prozent oder die Gesamt-

kapazität bei über einem GW. Im Vergleich zu den Stu-

dienergebnissen des Vorjahres sind drei A-Märkte hinzu-

gekommen: Bulgarien, Rumänien* und Slowenien. Belgien,

Deutschland, Frankreich, Griechenland*, Italien, die Slo-

wakei, Spanien und Tschechien sowie Australien und Ja-

pan* zählten bereits in 2013 zu Ländern mit einem ver-

USA

Kanada

Spanien

Schweden

Polen

Groß-britannien

Deutschland

TaiwanChina

19

Status 1 - Märkte

Quelle: dena-Marktanalyse 2014. Grafikgrundlage: PresentationLoad.

Irland

Italien

Ukraine

Überblick: Entwickelte Kleinwindmärkte.

Testfeld für Kleinwindanlagen.

Foto: BVKW

Page 13: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

13

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

speisevergütungen verstärkt über zuvor hauptsächlich im

Bereich der Windenergie eingesetzten kompetitiven Verga-

beverfahren vergeben werden, können kleinere Projekte für

die Industrie und das Gewerbe oder für Privathaushalte

verstärkt von Eigenverbrauchsregelungen, wie Net-

Metering oder Net-Billing sowie von vereinfachten An-

schlussbedingungen profitieren. In Ländern ohne Eigen-

verbrauchsregelungen und hohen Strompreisen oder einer

unstetigen Stromversorgung gewinnen Speichersysteme an

Bedeutung, um zu viel erzeugten Strom zwischenzuspei-

chern oder Stromausfälle zu überbrücken.

Die zukünftige Entwicklung wird in Europa im Aufdach-

segment sicherlich auch stärker marktgetrieben sein. Die

Zubauraten werden somit auch hier von weiteren Faktoren

wie der Entwicklung der Strompreise, der PV-

Gestehungskosten sowie des allgemeinen Konsumklimas

abhängen.

Anteil der PV an der Stromerzeugungskapazität 2013 und Marktwachstum 2012-201. Quellen: EPIA 2010-2014, IEA 2005-2014, EIA 2013. EurObserv'ER 2013 sowie eigene Recherchen.

gleichsweise hohen PV-Anteil im Strommarkt.

B-Märkte zeichnen sich durch eine im globalen Vergleich

überdurchschnittliche Wachstumsrate aus. Aufgrund ihrer

Wachstumsdynamik zählen sie zu den oberen zwei Dritteln

im weltweiten Vergleich aller Länder mit größeren PV-

Kapazitäten. In 2013 verfügten 34 Länder über PV-Märkte

mit einer Wachstumsrate von über 25 Prozent oder einem

überdurchschnittlichen jährlichen Wachstum (CAGR) von

über 17 Prozent zwischen Ende 2011 und Ende 2013 und

entsprechen somit dem ermittelten Grenzwert. Im Ver-

gleich zur Vorjahresstudie (25 B-Märkte) ist die Anzahl der

Wachstumsmärkte damit erneut signifikant gestiegen. 15

der B-Märkte liegen derzeit in Europa sowie 19 außerhalb

des Kontinents. Damit sind fünf weitere C-Märkte zu neu-

en Wachstumsmärkten avanciert.

Insgesamt kann eine steigende Bedeutung außereuropäi-

scher Wachstumsmärkte konstatiert werden. Die absoluten

Wachstumsraten bzw. deren Anteil am weltweiten Zubau

variiert dabei beträchtlich.

In Zukunftsmärkten für Photovoltaik ist der Strompreis im

regionalen Kontext hoch, gleichzeitig ist die Solarstrahlung

überdurchschnittlich. Zudem bestehen Instrumente zur

Förderung der PV bzw. entsprechende Ausbauziele. Die

Stromverbräuche (Industrie oder Haushalte) sind oftmals

hoch und der Eigenverbrauch tendenziell möglich. In 47

Ländern konnte eine kurz- bis mittelfristig gute Perspekti-

ve für die Photovoltaik ausgemacht werden. Zwar spielen

auch hier dreizehn europäische Länder eine wichtige Rolle,

der hohe Anteil von Energiemärkten aus anderen Regionen

macht deutlich, dass auch zukünftig die Bedeutung außer-

europäischer Wachstumsmärkte steigen wird.

Neben der politischen Förderung und den aufgrund des

Modulpreisverfalls gesunkenen Gestehungskosten sorgt

auch die voranschreitende Grid- oder Generation-Parity in

Ländern mit guter Ressourcenlage und hohen Stromprei-

sen für eine weitere Internationalisierung der Branche.

Während insbesondere Utility-Scale-Projekte neben Ein-

*Das Wachstum lag hier zwischen 2012 und 2013 oberhalb des Grenzwerts von 40 Prozent, der Anteil an der Erzeugungskapazität 2013 bei über 4 Prozent und die Gesamtkapazität bei > 1 GWp.

Mexiko

Nicaragua Panama

Paraguay

Peru

USA

Brasilien

Kanada

Chile

Kolumbien Ecuador

Argentinien

BolivienCosta Rica

Dominikanische Republik

El Salvador

Guatemala

Honduras

Jamaika

Venezuela

Uruguay

0,00

0,10

0,20

0,30

1.400 1.500 1.600 1.700 1.800 1.900 2.000 2.100 2.200 2.300 2.400

Durchmesser: BIP pro Kopf in US-Dollar (PPP).

= 51.703 USD/ Kopf (USA).

= 14.152 USD/ Kopf (amerikanischer Durchschnitt).

Relativ hohe Solarstrahlung

und hoher

Haushaltsstrompreis

Hau

sh

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2012 i

n E

uro

/ kW

h

Solarstrahlung gewichtet nach Bevölkerung in kWh / m² und Jahr

Amerika: Jährliche Solarstrahlung und Haushaltsstrompreise. Datengrund-lage: Reiner Lemoine Institut 2012 und Weltbank 2012.

Luxemburg Malaysia

Mexiko

Niederlande

Peru

Philippinen Portugal

Südafrika

Südkorea

Spanien

SchwedenSchweiz Taiwan Thailand

GroßbritannienUSA

Australien

Belgien

Kanada

Chile

China

Bulgarien

Dänemark

Österreich

Tschechien

Frankreich

Deutschland

Griechenland

Indien

Indonesien

Israel

Italien

Japan

Kenia

Slowakei

Ukraine

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Anteil von mindestens vier Prozent

an der Stromerzeugungskapazität u.

Wachstum < 40 %

Durchmesser: kumulierte Solarkapazität in MW 2013.

= 35.500 MW (Deutschland)

Afrika | Amerika | Asien | Europa |

Anteil Photovoltaik an Stromerzeugungskapazität 2013 (logarithmisch skaliert)

Page 14: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

14

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Exkurs: Der weltweite Markt für Dieselgeneratoren

Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit über 500 GW

an Dieselgeneratoren zur Stromproduktion genutzt werden

und dieser Markt um durchschnittlich 40 GW jährlich wächst.

Damit sind in diesem Bereich mehr Kapazitäten installiert,

als derzeit im Wind- und PV-Bereich zusammen. Neben

netzfernen Regionen nutzen auch Industrie- und Gewerbe-

betriebe mit Dieseltreibstoff betriebene Generatoren, um

Strom dauerhaft zu erzeugen oder bei plötzlich auftretenden

Stromausfällen als Back-up nutzen zu können. Insbesonde-

re in Ländern mit hohen Treibstoffkosten und einer hohen

Solarstrahlung stellen Hybridanlagen eine ökonomische und

ökologische Alternative dar.

Primäre Märkte für Off-grid-Anwendungen

Wie in den vorangegangenen Studien wurden auch in die-

sem Jahr die primären Off-grid-Märkte einer Region in

einer gesonderten Analyse zusätzlich untersucht. Insbe-

sondere die Photovoltaik- und Kleinwindanlagen sowie die

kleine Wasserkraft verfügen in diesen Märkten über ein

besonders hohes Anwendungspotenzial. Dabei kann ein

Land in einem Technologiebereich zu den globalen Wachs-

tumsmärkten gehören und gleichzeitig im netzfernen Be-

reich ein hohes Potenzial für Off-grid-Anwendungen auf-

weisen. Aufgrund der hohen Kosten für Dieseltreibstoff

verfügen diese Technologien hier über ein hohes Marktpo-

tenzial und können als Teil von entsprechend ausgelegten

Anlagen oder Inselnetzen Dieselgeneratoren ganz oder

teilweise ersetzen. Gleichzeitig liegt die Elektrifizierungsra-

te unterhalb des Durchschnitts in der jeweiligen Region.

Ergänzend zu diesem Analyseschritt wurden Staaten, in

Primäre Off-grid-Märkte in Asien. Der durchschnittliche Dieselpreis lag bei 90 US-Cent/Liter in 2012, die regional durchschnittliche Elektrifizierungsra-te bei 90,6 Prozent. In neun Ländern besteht ein besonders hohes Span-nungsfeld zwischen hohem Dieselpreis und niedriger Elektrifizierungsrate. Datengrundlage: IEA 2013, Weltbank 2013, GIZ 2013

Länder mit stark ansteigender Elektrifizierungsrate 2000 - 2010. Daten-grundlage: Weltbank.

Malaysia

Mongolei(67,1 / 97,9)

Nepal (72,1 / 97)

Oman

Pakistan (57,4 / 88,4)

Philippinen (52 / 89,2)

Katar

Russland

Saudi-Arabien

Südkorea

Sri Lanka (83,5 / 96)Thailand

VAE

Aserbaidschan

Bahrain

Bangladesch (47,5 / 90,2)

Brunei Darussalam

Kambodscha (18,2 / 97) China

Armenien

Georgien

Indien

Indonesien

Iran

Japan

Jordanien

Kasachstan

Libanon

Turkmenistan

Usbekistan

Vietnam

Jemen

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40

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80

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180

200

30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Durchmesser: Ländliche Bevölkerung

= 11.330746 (Japan)

= 56.174356 (asiatischer Durchschnitt)

Werte in Klammern: Elektrifizierungsrate in Prozent

(ländlich / städtisch)

Elektrifizierungsrate 2011 in Prozent

Die

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ise E

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01

2 in

US

D-C

en

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ro L

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denen innerhalb der letzten Dekade eine im globalen Ver-

gleich überdurchschnittliche Steigerung der Elektrifizie-

rungsrate erreicht wurde, herausgearbeitet. Dabei wurde

davon ausgegangen, dass insbesondere in diesen Ländern

die Regierungen einen Fokus auf die Elektrifizierung legen.

Somit gehören Länder mit unterdurchschnittlicher Elektri-

fizierung und relativ hohem Dieselpreis und/oder einer

stark steigenden Elektrifizierung zu den primären Off-grid-

Märkten einer Region. In Amerika konnten so zehn, in

Asien zwölf und in Afrika 18 Länder herausgearbeitet wer-

den.

Sicherheit der Stromversorgung und Eigenverbrauch

Der zum Eigenverbrauch produzierte Strom spielt in vielen

Ländern eine zunehmend wichtige Rolle. Bei der Einbin-

dung von Erneuerbare-Energien-Kapazitäten in die eigene

Versorgung sind unterschiedliche Argumente ausschlagge-

bend: Neben der Gewährleistung der Versorgungssicher-

heit in Industrie und Gewerbe ist es vor allem das Kosten-

argument, das in Ländern mit hohen Strompreisen für

Industrie oder Haushalte ausschlaggebend ist. Im Rahmen

der Studie wurden die Strommärkte zunächst unter Aspek-

ten der Sicherheit der Stromversorgung untersucht. Zudem

wurden weitere Indikatoren ausgewertet, um potenzielle

Märkte für Eigenverbrauchsmodelle herauszuarbeiten.

Zudem werden auch weitere Indikatoren, die den Eigen-

verbrauch aus Sicht der Industrie oder der Privathaushalte

besonders interessant erscheinen lassen, berücksichtigt

(regional hohe Stromnachfrage nach Sektoren sowie ver-

gleichsweise hohe Strompreise). Bezieht man zusätzlich

ebenfalls untersuchte regulatorische Ausgangsbedingungen

in einzelnen Ländern (insbesondere Zugang zum Strom-

netz oder Möglichkeit des Net-Meterings) ein, können

Peru Paraguay

Jamaika

Dominikanische Republik. Vietnam

Philippinen

Pakistan

KambodschaJemen

Indonesien

Indien

Bangladesh

Uganda

Togo

Tansania

Südafrika

Simbabwe

Sudan*

Senegal

Sambia

Nigeria

Namibia

Mosambik

Marokko

KeniaKamerun Ghana

Gabun

Elfenbeinküste

Botswana

Äthiopien

Angola

Gra

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Quelle: dena-Marktanalyse 2014 auf Datenbasis von Weltbank (SE4ALL) 2013

*Aufgrund der Datenlage w ird nicht zwischen Südsudan und Sudan unterschieden.

**Die Daten aus dem SE4ALL-Projekt der Weltbank w eichen teilweise von den anderen Daten der Weltbank ab.

Page 15: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

15

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

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Luxemburg

Mazedonien

Malta

Mexiko

MarokkoNamibia

Niederlande

Neuseeland

Norwegen

Polen

Portugal

Rumänien

Slowenien

Südafrika

Südkorea

Spanien

Schweden

Schweiz

Taiwan

Thailand

Tunesien

Türkei

Großbritannien

USA

Albanien

Australien

Belgien

Brasilien

Bulgarien

Kanada

Chile

China

Zypern

Dänemark

Österreich

Tschechien

Estland

Finnland

Frankreich

Deutschland

Griechenland

Ungarn

Indien

Irland

Israel

Italien

Japan

Jordanien

Lettland

Libanon

Litauen

Slowakei

Simbabwe

Uruguay

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0,0500

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1 10 100 1.000 10.000 100.000

Südafrika

Südafrika

= Anzahl der Einwohner

= oberstes Drittel im weltweiten

Vergleich

Afrika | Amerika | Asien | Europa |

Märkte mit hoher Durchdringung

und hoher Gesamtkapazität

Gesamtkapazität der Solarthermie 2011 in MWth (logarithmisch skaliert)

Solarthermie: Die Sonne als Wärme-lieferant

Der Wärmemarkt wird in den meisten Ländern von der

Politik in einem viel geringeren Maße als der Strommarkt

betrachtet, um klima- und energiepolitische Ziele zu errei-

chen. Anreizmechanismen für eine verstärkte Nutzung sind

daher insgesamt weniger verbreitet und fokussieren sich

oftmals auf steuerliche Anreize und Bauverordnungen.

Gleichzeitig konzentriert sich das Marktwachstum seit

Jahren auf eine relativ gleichbleibende Gruppe von Län-

dern. Dies stellt einen Unterschied zu der bereits beschrie-

benen dynamischen Entwicklung im PV-Bereich dar.

So bleibt die tatsächliche Nutzung der Solarthermie weit

hinter ihren Möglichkeiten zurück. Neben fehlenden effek-

tiven Fördermechanismen, den relativ hohen Investitions-

kosten und fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten steht

auch das fehlende Anwenderwissen einer breiten Markt-

entwicklung, sowohl im Bereich der Privathaushalte als

auch in der Industrie und im Gewerbe, entgegen.

Weltweit waren Ende 2012 Solarthermieanlagen mit einer

Kapazität von 269 GWth installiert (IEA SHC 2014). Dabei

entfielen auf China 67 Prozent der weltweit installierten

Kapazitäten, gefolgt von Europa mit einem Anteil von rund

17 Prozent.

Wie in den Vorjahren wurden die entwickelten A-Märkte

ausgehend von der Marktdurchdringung in

kWth/Einwohner klassifiziert. Sie gehören zum oberen

Drittel im weltweiten Vergleich. Gleichzeitig liegt das jähr-

liche Marktwachstum in diesen Ländern unterhalb des

ermittelten Grenzwerts der B-Märkte von 17 Prozent. Chi-

na* und die USA zählen, gefolgt von der Türkei und

Deutschland, zu den Märkten mit der größten installierten

Leistung weltweit. Gleichzeitig verfügen sie über eine rela-

tiv hohe Marktdurchdringung. Die höchste Marktdurch-

dringung weisen Zypern, Israel und Österreich auf. Indien,

als eines der bevölkerungsreichsten Länder, verfügt im

Vergleich dazu über eine weitaus geringere Durchdingung.

Die geringste installierte Kapazität pro Kopf weisen Litau-

en, Chile und Thailand auf.

In Europa verfügen insgesamt zehn Länder über relativ gut

entwickelte Solarthermiemärkte. Damit zählt Europa wei-

terhin zu den Regionen mit der höchsten Dichte an etab-

lierten A-Märkten. Auf dem amerikanischen Kontinent und

in Asien weisen fünf Länder eine entsprechende Markt-

durchdringung auf.

Die Wachstumsmärkte (B-Märkte) gehören zum oberen

Drittel im weltweiten Vergleich. Der Zubau lag hier über

dem Grenzwert von 17 Prozent. Weltweit lagen die Wachs-

tumsraten in 20 Ländern oberhalb des ermittelten Grenz-

werts. Auch hier liegt der Großteil in Europa. Im Vergleich

zur Analyse des Vorjahres haben sich vier europäische

Märkte, die zuvor als Zukunftsmärkte (C-Märkte) für So-

larthermie klassifiziert wurden, zu B-Märkten entwickelt.

Zukunftsmärkte für Solarthermie zeichnen sich unter an-

derem über im regionalen Kontext hohe Solarstrahlung,

hohe Strompreise (im Kontext einer möglichen Substituti-

on von Durchlauferhitzern) sowie eine relativ hohe Kauf-

kraft aus. Es existieren bereits erste größere Anlagen. Zu-

dem bestehen in einigen dieser Länder Fördersysteme oder

Vorgaben zur Nutzung der Solarthemie. Weltweit konnten

in 35 Ländern günstige Rahmenbedingungen für einen

verstärkten Einsatz der Solarthermie bei der Wärmebereit-

Märkte, in denen die Eigenerzeugung bzw. -verbrauch oder

das sogenannte „Wheeling“ eine besonders hohe Relevanz

besitzen, identifiziert werden.

Struktur Preise und Verbrauch

Qualitä

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Ägypten

Algerien

Angola

Äthiopien

Botswana

Elfenbeinküste

Gabun

Ghana

Kamerun

Kenia

Marokko

Mosambik

Namibia

Ausschnitt Afrika: Bewertung der Länder nach Indikatoren, die sich auf die Struktur der Erzeugung sowie Preise und sektorale Nachfrage beziehen.

Solarthermie: Gesamtkapazität und Marktdurchdringung in kWth / Ein-wohner. Datengrundlage: IEA 2012-2013, EurObserv´ER 2013, IMF 2014.

Page 16: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

16

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

stellung ausgemacht werden. Die regionale Verteilung

macht auch das Anwendungspotenzial in den außereuropä-

ischen Märkten deutlich: Zehn amerikanische und zehn

asiatische Länder konnten einem entsprechenden Markt-

status zugeordnet werden. In Afrika zählen neben Ägypten,

Algerien und Namibia, Marokko, Südafrika und Tunesien

zu den relevanten Zukunftsmärkten.

Die weitere Marktentwicklung der Solarthermie wird ne-

ben der weiteren Strom- und Gaspreisentwicklung sowie

der Förderung in neuen Märkten auch von einer steigen-

den Bekanntheit des Anwendungspotenzials in den unter-

schiedlichen Sektoren abhängen.

So kann die Solarthermie neben der Brauch- und Heizwas-

sererwärmung im Bereich der Privathaushalte zukünftig

auch eine größere Rolle bei der Bereitstellung von Pro-

zesswärme im Gewerbe- oder Industriebereich einnehmen.

Dabei wird angenommen, dass dieser Impuls zunächst eher

von bereits entwickelten Solarthermie-Märkten ausgehen

wird, deren Wirtschaftsunternehmen z. B. an einer Reduk-

tion steigender Energiepreise oder einer Imageverbesse-

rung interessiert sind.

CSP: Kraftwerkstechnik im Sonnen-gürtel

Solarthermische Kraftwerke (CSP) bieten in Verbindung

mit Speichern, wie beispielsweise Salzspeicher, oder in

Kombination mit konventionellen Kraftwerken die Mög-

lichkeit, grundlastfähig Strom zu erzeugen.

Die dafür benötigte hohe direkte Solarstrahlung macht

insbesondere außereuropäische Länder zu potenziellen

Standorten für CSP-Kraftwerkstechnologie.

Seit den frühen 1980er Jahren wurden insbesondere in den

USA zahlreiche Projekte realisiert. Nach technischen Prob-

lemen, wie beispielweise beim Glas- und Spiegelmaterial,

ist es erst Ende des vergangenen Jahrtausends erneut zu

einem verstärkten Zubau gekommen.

Der Modulpreisverfall im PV-Bereich brachte eine bereits

in vorherigen Studien beschriebene erneute Abschwächung

des weltweiten Zubaus, da viele geplante CSP-Projekte

aufgrund der günstigeren Gestehungskosten in PV-

Projekte umgewandelt worden sind. Heute zählen Spanien

und die USA zu den Ländern mit der höchsten CSP-

Kapazität weltweit.

Für Ende 2013 werden die weltweit installierten CSP-

Kapazitäten auf über 3,5 GW geschätzt. Davon entfielen

rund 2,3 GW auf Kraftwerke in Spanien und 0,9 GW auf

Projekte in den USA.

Neben diesen beiden etablierten CSP-Märkten sind in

Australien, Ägypten, China, Algerien, Indien, den VAE,

Marokko und Südafrika Projekte mit einer Kapazität von

über 20 MW im Betrieb oder im Bau. Diese acht Staaten

zählen im internationalen Vergleich zu den B-Märkten.

In 18 weiteren Energiemärkten sind bereits erste kleinere

Kapazitäten am Netz oder erste Projekte im Bau bzw. grö-

ßere Kraftwerke geplant. Aufgrund dieser ersten Testanla-

gen und der konkreten Projektpipeline zählen diese Länder

zu den C-Märkten für solarthermische Kraftwerke. Davon

entfallen 6 auf Europa, 8 auf Asien und 4 auf den ameri-

kanischen Kontinent.

Branchenbeobachtern zufolge werden in Zukunft aufgrund

des Baustopps für neue Kraftwerke in Spanien neben den

USA als etablierter Markt insbesondere neue und aufstre-

bende CSP-Märkte mit einer intensiven Solarstrahlung die

Entwicklung mitbestimmen.

In Staaten mit einer guten Ressourcenlage forciert die Poli-

tik den Ausbau entsprechend. Dabei kommen der Techno-

logie spezifische Eigenschaften, wie die Grundlastfähigkeit

und der Möglichkeit der Integration einer Technologie mit

einem hohen Kapazitätsfaktor, zugute.

Je nachdem, in welchem Maßstab CSP-Projekte zugebaut

werden, erwarten Beobachter, dass die Summe der global

installierten Kapazitäten in 2025 zwischen etwas über 8

und 17 GW betragen könnten.

Solarthermische Kraftwerke: Marktstadien A - C.

Brasilien

Argentinien

Chile

USA

Mexiko

Zypern

Türkei

Spanien

Portugal

Italien

Griechenland Frankreich

Jordanien

V.A.E

Thailand

Israel

Iran

Indien

China

Südafrika

Marokko

Ägypten

Algerien

A-Markt CSP

B-Markt CSP

C-Markt CSPQuelle: dena-Marktanalyse 2014. Grafikgrundlage: PresentationLoad.

Kuwait

Libanon

Oman

Südkorea

Page 17: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

17

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Geothermische Stromerzeugung: Energie aus den Tiefen der Erde

Die geothermische Stromerzeugung ist, ähnlich wie solar-

thermische Kraftwerke, besonders stark an bestimmte

Standorte gebunden. Insbesondere Länder entlang des

„Feuerrings“ am Pazifik, am mittelatlantischen Rücken, im

Nahen Osten und in Ostafrika verfügen über ein besonders

hohes und gut erschließbares Potenzial. Ein Vorteil der

Geothermie liegt ebenfalls in der grundlastfähigen Strom-

versorgung.

Haupthindernisse bei der Projektentwicklung sind die

lange Dauer bis zur Projektrealisierung, das hohe Risiko

von Fehlbohrungen sowie oftmals fehlende Mechanismen,

um Risiken gegenüber Kapitalgebern minimieren zu kön-

nen.

Die kumulierte installierte Kapazität lag Ende 2013 bei 12

GW (Vgl. GEA 2014), der Zubau betrug im selben Jahr

über 0,5 GW. Die USA (3,4 GW), die Philippinen (1,9 GW),

Indonesien (1,3 GW) und Mexiko (1,0 GW) führen die

Rangliste der GW-Märkte an.

Ausgehend vom Anteil an der Stromerzeugungskapazität

wurden Länder mit einer hohen Marktdurchdringung ana-

lysiert. El Salvador, Guatemala, Indonesien und die Philip-

pinen gehören zu den etablierten A-Märkten, das relative

Wachstum liegt zudem unterhalb dem der B-Märkte.

Europa, 7 auf dem amerikanischen Kontinent sowie 14 in

Asien und Afrika.

In einer aktuellen Prognose geht die Geothermal Energy

Association von einem Anstieg der weltweit installierten

Kapazität von über 13,4 GW bis 2017 aus.

Direkter Kontakt: Geothermische Wärmeerzeugung

Die Nutzung der Geothermie zur Wärmeerzeugung ist

weitaus verbreiteter als zur Stromerzeugung. Ende 2012

waren über 54 GWth in über 77 Staaten installiert (IGA

2012). Dabei ist die Wärmenutzung insbesondere in den

europäischen Staaten besonders stark ausgeprägt.

Neben der Nutzung in Schwimmbädern und dem Beheizen

von Wohn- oder Gewächshäusern wird vor allem die Ein-

bindung in industrielle Prozesse zukünftig eine wichtige

Rolle spielen. Dies gilt auch für Länder, die aufgrund ihres

gemäßigteren Klimas wärmere Durchschnittstemperaturen

aufweisen. Auch der weitere Ausbau der Fernwärme- und

Nahwärmenetze wird, wie in der Vorjahresausgabe dieser

Publikation beschrieben, einen Beitrag zur weiteren Er-

schließung des geothermischen Potenzials leisten. Darüber

hinaus können KWK-Anlagen an Standorten, in denen

auch die geothermische Stromerzeugung möglich ist, die

Anlagen unter ökonomischen Gesichtspunkten attraktiver

erscheinen lassen.

Entwickelte Wärmemärkte für Geothermie zählen zu den

oberen 20 Prozent im Bereich der Marktdurchdringung

(Einwohner/kWhth). Bis auf Kanada, die USA und Neusee-

land liegen alle anderen dieser zehn Märkte in Europa

(Estland, Irland, Island, Österreich, Schweiz, Slowenien

und Ungarn).

Märkte mit einem vergleichsweise hohen Wachstum (erstes

Drittel der weltweiten Verteilung) liegen ebenfalls mit

überwiegender Mehrheit auf dem europäischen Kontinent

(elf von 15 B-Märkten). Argentinien, Chile, Kenia und Süd-

korea zählen dabei zu den außereuropäischen B-Märkten.

Norwegen, Niederlande, Großbritannien, Belgien und Dä-

nemark zählen zu den europäischen Märkten mit hohen

Wachstumsraten.

Zukunftsmärkte für die direkte Nutzung von geothermi-

scher Wärme bestehen neben Europa (17 Länder) vor allem

in asiatischen Ländern. Lediglich 16 der in einer erweiter-

ten Analyse herausgearbeiteten 51 C-Märkte liegen in La-

teinamerika und Afrika (zehn bzw. sechs Länder). Hier

bestehen bereits erste Kapazitäten und das Wachstum ist

weniger dynamisch als in den B-Märkten. Insgesamt be-

steht ein ermittelbares Potenzial für die verstärkte Anwen-

dung der Technologie.

Der Zubau in den Wachstumsmärkten (B-Märkten) lag

zwischen Ende 2009 und 2012 bei über fünf Prozent und

damit im oberen Drittel im weltweiten Vergleich. Neben

Italien und Island in Europa verfügen Costa Rica, Mexiko,

Nicaragua, die USA in Amerika sowie Neuseeland und

Kenia über einen entsprechenden Marktstatus.

Als Zukunftsmärkte verfügen C-Märkte über ein entspre-

chendes technisch erschließbares geothermisches Potenzial

und erste installierte Kapazitäten. Zudem bestehen konkre-

te projektbasierte Ausbauprognosen für die kommenden

Jahre. Die Energiepolitik nimmt über Ausbauziele

und/oder Fördermechanismen auf die geothermische

Stromerzeugung Bezug. Von den 43 C-Märkten liegen 22 in

USA

Kanada

Guatemala

El Salvador

Österreich

Estland

Schweiz

Slowenien

Ungarn

Island

Irland

Neuseeland

Philippinen

Indonesien

A-Markt geothermische

Stromerzeugung

A-Markt geothermische

WärmenutzungQuelle: dena-Marktanalyse 2014. Grafikgrundlage: PresentationLoad.

Etablierte Märkte für Geothermie (Strom- und Wärmeerzeugung.

Page 18: dena-Marktanalyse 2014 · 2018. 11. 29. · dena 6 dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausblick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien Darstellbarkeit wurde auf die Einbezieh

18

dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Biomasse und Biogas: Reststoffe werden zu Energieträgern

Erstmals wurden im Rahmen des Studienprojekts die

weltweiten Bioenergie-Märkte untersucht. Dabei wurde

die moderne Nutzung der Biomasse- von der Biogas-

Nutzung unterschieden. Die moderne Biomassenutzung

wird hier als die effiziente Umwandlung von Energie ver-

standen, die sich von der traditionellen, schwer steuerba-

ren Nutzung (bspw. zum Kochen oder Heizen in einfa-

chen Öfen) abgrenzt.

Da der Fokus der Studie auf der Nutzung von biogenen

Restoffen liegt, wurden neben Daten zur Entwicklung der

Energieerzeugung auch Indikatoren einbezogen, die

Rückschlüsse auf das Reststoffaufkommen in relevanten

Sektoren erlauben. So konnten Länder mit einem über-

durchschnittlichen Aufkommen ermittelt und mit der

jeweiligen Marktentwicklung in Zusammenhang gebracht

werden.

Als Teil der technologiespezifischen Analyse wurde neben

der derzeitigen Biogas- und Biomassenutzung auch das

Potenzial für beide Anwendungsfelder untersucht. Ziel

war es, energetisch nutzbares Reststoffaufkommen im

Bereich der Landwirtschaft, der Abfallwirtschaft sowie

der Industrie regional pro Land zu vergleichen und dabei

jene Märkte mit besonders hohen Vorkommen herauszu-

arbeiten. Dazu wurden Daten, die einen Rückschluss auf

das Aufkommen potenziell nutzbarer Substrate zulassen,

in ein Verhältnis mit weiteren Variablen (wie beispiels-

weise landwirtschaftliche Nutzflächen oder gesamte Lan-

desfläche) gesetzt oder im regionalen Kontext verglichen.

Dieses Vorgehen wurde auch genutzt, um C-Märkte für

Biogas und Biomasse weltweit herauszuarbeiten. Bei der

schrittweisen Analyse wurden die zugrunde gelegten Indi-

katoren unterschiedlich stark gewichtet. Der Fokus lag auf

potenziell hohen Vorkommen von energetisch nutzbaren

Reststoffen in der Landwirtschaft.

Biogasnutzung

A-Märkte haben eine vergleichsweise hohe Nutzung in TJ

pro km² Gesamtlandesfläche (oberes Drittel aller Märkte)

oder zählen aufgrund der erzeugten Energiemenge im

weltweiten Vergleich zu den entwickelten Märkten. In B-

Märkten hat die Biogas-Nutzung dagegen zwischen 2009

und 2010 um mindestens 23 Prozent zugenommen (erstes

Drittel aller Länder mit Biogasnutzung im Wachstumsver-

gleich).

Ein Großteil der A- und B-Märkte liegt im Biogas-Bereich

in Europa. Hier befinden sich 11 der 16 A-Märkte. Außer-

halb des Kontinents spielen neben den USA vor allem asia-

tische Länder eine wichtige Rolle.

Im Bereich der B-Märkte verfügen insgesamt 16 Staaten

über einen Biogas-Markt mit einer stark ansteigenden

Biogas-Nutzung. 12 dieser Energiemärkte liegen in Europa.

Als Zukunftsmärkte weisen C-Märkte ein hohes sektorales

Potenzial für die energetische Nutzung von Reststoffen und

erste Kapazitäten auf. Darüber hinaus bestehen Fördersys-

teme oder Ausbauziele und die Industriestrompreise sind

vergleichsweise hoch. Im Rahmen der Analyse konnten

insgesamt 34 Länder mit einem überdurchschnittlichen

Potenzial für den Einsatz von Biogas-Anlagen herausgear-

beitet werden. Der hohe Anteil von lateinamerikanischen,

asiatischen und afrikanischen Länder verweist dabei auf

das hohe weltweite Anwendungspotenzial der Technologie.

Moderne Biomassenutzung

Auch im Bereich der modernen Biogasnutzung gehören A-

Märkte bezogen auf die Biomassenutzung in TJ pro km²

Gesamtlandesfläche zu den oberen 20 Prozent aller Märkte

im weltweiten Vergleich. Gleichzeitig liegt ihr Wachstum

unterhalb dessen der B-Märkte. In Abgrenzung dazu zäh-

len B-Märkte zu den oberen 20 Prozent aller betrachteten

Länder im weltweiten Wachstumsvergleich.

Weltweit zählen 29 Länder zu den etablierten Biomasse-

Märkten (11 in Europa, 8 auf dem amerikanischen Konti-

nent, 6 in Asien und 4 in Afrika). Im Bereich der Wachs-

tumsmärkte liegen 19 der insgesamt 29 Länder in Europa

und zehn weitere im außereuropäischen Ausland.

Schon diese Gegenüberstellung macht deutlich, dass die

energetische Nutzung der Biomasse im Vergleich zu Biogas

geografisch weitaus stärker verbreitet ist. So ist die Gruppe

der A- und B-Märkte nicht nahezu ausschließlich von eu-

ropäischen Ländern dominiert. Neben Europa verfügen

insbesondere Asien und Amerika über eine hohe Anzahl

entsprechender Biomasse-Märkte.

Ähnlich wie die Zukunftsmärkte für Biogas bestehen in den

24 C-Märkten für die moderne Biomasse-Nutzung erste

installierte Kapazitäten. Darüber hinaus ist das sektorale

Potenzial für die Nutzung von energetischen Reststoffen

hoch. Neben einem hohen Strompreisniveau verfügen viele

der Länder über spezifische Förderinstrumente oder Aus-

Der Fokus der Analyse lag auf der Ermittlung von energetisch nutz-baren Reststoffen nach Sektoren. Die Ermittlung der Ernteerträge im regionalen Kontext diente dabei dazu, Rückschlüsse auf das Auf-kommen von Restoffen in der Landwirtschaft zu ziehen.

Landwirtschaft

Hohe Intensität der Tierhaltung

pro Hektar

Hohe Emissionen durch

Nutztierhaltung (CO2eq)

Ernteerträge absolut und pro

Hektar hoch (Reststoffe)

Abfallwirtschaft

Hohe Anzahl moderner Abwasser-

systeme pro Kopf

Bereitstellung professionelle

Müllentsorgung pro Kopf

Industrie

Bagasse-produktion hoch

Restholz-aufkommen pro Landfläche hoch

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

bauziele. Dabei verfügen insbesondere die asiatischen und

afrikanischen Staaten über eine hohe Anzahl von Märkten

mit einem vergleichsweise hohen Marktpotenzial.

Laut einer Studie der IRENA könnten im Jahr 2030 rund

20 Prozent des weltweiten Primärenergiebedarfs auf Bio-

energie basieren. Dabei würde je ein Drittel der ver-

brauchten Energiemengen auf die zentrale Erzeugung von

Strom und Wärme in Kraftwerken sowie auf Kraftstoffe

entfallen. Das übrige Drittel entfällt auf die alleinige Be-

reitstellung von Wärme im Gebäudebereich und der In-

dustrie, mit einem relativen geringen Anteil der traditio-

nellen Bioenergie-Nutzung.

Die im Rahmen dieser Analyse herausgestellten Länder

mit einem überdurchschnittlichen bzw. hohen Aufkom-

men energetisch verwertbarer Reststoffe verweisen auf

das hohe Anwendungspotenzial dieser Technologien.

Nicht zuletzt sorgt auch die Einführung von Umweltge-

setzgebungen dafür, dass Stoffströme optimiert und für

die energetische Nutzung bereitgestellt werden können.

Als aus Sicht der Branche besonders attraktive Märkte

können jene Länder herausgestellt werden, in denen

Reststoffströme ohne größere Anpassungen der energeti-

schen Nutzung zugeführt werden können. Anwendungen

für Industrie und Gewerbe bieten zudem die Möglichkeit,

sowohl Strom als auch Wärme zu produzieren und anfal-

lende Reststoffe vor Ort zu nutzen. Gerade in Ländern, in

denen land- und forstwirtschaftlich basierte Wirtschafts-

zweige von großer Bedeutung sind, können Strom und

Wärme auf Basis von anfallenden Reststoffen erzeugt

werden.

Wasserkraft: Altes Prinzip mit Wachs-tumsperspektive

Die Wasserkraft ist die älteste und am weitesten verbreitete

Form der regenerativen Stromerzeugung. Ende 2013 waren

über 1.010 GW an Wasserkraftkapazitäten installiert (IJHD

2013). Aufgrund der teilweisen hohen Marktdurchdringung

und der geografischen Ausgangslage variieren die ökono-

misch und technisch noch erschließbaren Potenziale von

Land zu Land und beeinflussen die weiteren Ausbaupfade.

Aus Systemperspektive kann die Wasserkraft in Ländern mit

hohen Anteilen erneuerbarer Energien im Strommarkt eine

zusätzliche Relevanz gewinnen, um fluktuierende Leistungen

auszugleichen.

In den etablierten Wasserkraftmärkten liegt ihr Anteil an der

gesamten Strommarktkapazität bei gleichzeitig geringen

Wachstumsraten oberhalb des ersten Drittels aller Länder

(ermittelter Grenzwert von 42 Prozent) oder das Potenzial

gilt aufgrund bereits heute begrenzter Ressourcen als weit-

gehend erschlossen. Insgesamt zählt die Wasserkraft in 48

Märkten zu den etablierten Technologien. Neben Afrika (16

Märkte) existiert insbesondere in Asien und Europa eine

hohe Anzahl von A-Märkten (13 bzw. 12).

Wasserkraft: Entwickelte A-Märkte im Überblick.

Insgesamt 16 Länder zählen aufgrund ihres hohen relativen

Wachstums zwischen 2008 und 2013 zu den B-Märkten.

Im interregionalen Vergleich lagen Länder mit einer ver-

gleichsweisen hohen Wachstumsdynamik neben Europa

vor allem in Asien und Amerika. In Europa zählen Litauen,

Polen, Slowenien, Spanien, die Türkei und die Ukraine zu

den primären Wachstumsmärkten.

Ein überdurchschnittlich hohes Potenzial zur weiteren

Erschließung der Wasserkraft zeichnet die Zukunftsmärkte

aus. Hier liegt das ökonomisch erschließbare Potenzial bei

über 4.375 GWh jährlich. Dabei entspricht dieser Grenz-

wert den ersten 2/3 aller Märkte mit größeren Kapazitäten.

Zusätzlich wurden jene Länder als C-Märkte klassifiziert,

in denen das ökonomische Potenzial erst zu 50 Prozent

über bestehende Projekte erschlossen worden bzw. bisher

weitestgehend unerschlossen ist. Insgesamt besteht in 44

USA

Niederlande Schweiz

DänemarkBelgien

Schweden

Österreich

Australien

Irland

Groß-britannien

Frankreich

Polen

Deutschland

Japan

China

A-Markt Biogas

Quelle: dena-Marktanalyse 2014. Grafikgrundlage: PresentationLoad.

Nepal

Biogas: Märkte mit einer hohen Erzeugung pro km2 Landesfläche

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Ländern weltweit ein hohes ökonomisch erschließbares

Potenzial der Wasserkraft. Neben Europa (17 C-Märkte)

sind es insbesondere Staaten auf dem asiatischen (13 C-

Märkte) und amerikanischen Kontinent (9 C-Märkte), die

über eine hohe Anzahl von Potenzialmärkten verfügen.

Dabei zählen auch Energiemärkte, wie beispielsweise

Japan oder Frankreich, die im globalen Vergleich über die

größten Kapazitäten verfügen, zu dieser Gruppe.

Das in vielen Ländern noch erschließbare Potenzial und

die derzeit im Bau befindlichen Wasserkraftprojekte mit

einer Leistung von weit über 224 GW (IJHD 2013) ma-

chen die Bedeutung der Technologie im globalen Maßstab

deutlich. Auf die Bedeutung der notwendigen Einbezie-

hung sozialer, ökologischer und (ressourcen-)ökono-

mischer Auswirkungen insbesondere bei großen Kraft-

werksprojekten wurde bereits in der Studienzusammen-

fassung 2013 aufmerksam gemacht.

Neben dem Neubau von Projekten kann insbesondere in

Ländern mit einem alten Bestand an laufenden Wasser-

kraftwerken das Repowering zu einer erheblichen Steige-

rung der Erträge führen.

Auch wenn die Wirkungen des Klimawandels auf beste-

hende Wasserkraftwerke im Allgemeinen als eher gering

angesehen werden (Vgl. IPPC 2012), werden die Auswir-

kungen des Klimawandels im Einzelfall doch deutlich. So

liefern beispielsweise viele der bestehenden Kraftwerke

im Andenraum aufgrund fehlenden Schmelzwassers im

Jahresverlauf weniger Strom. In den betroffenen Ländern

besteht dadurch auch die Tendenz, die regenerative

Stromerzeugung zu diversifizieren und beispielsweise

zusätzlich auf Windkraft zu setzen.

Kleine Wasserkraft: Anpassungs-fähiger Stromlieferant

Die Kapazitäten der derzeit bestehenden Kleinwasser-

kraftprojekte wirken gegenüber den gesamten globalen

Kapazitäten der Wasserkraft eher gering. Jüngste Schät-

zungen gehen je nach Quelle für 2013 von einer installier-

ten Leistung zwischen 75 GW und über 86 GW aus. Trägt

man unterschiedliche internationale Quellen zusammen,

übersteigt die Kapazität sogar die 100 GW-Grenze.

Der Vorteil der kleinen Wasserkraft liegt in einer besseren

Anpassungsfähigkeit und damit einhergehend geringen

Umweltweinflüssen bei der Realisierung entsprechender

Projekte. Darüber hinaus lassen sich auf die Weise Stand-

orte mit kleineren Potenzialen erschließen. Die mögliche

Einbindung dieser Ressource in Projekten zur ländlichen

Elektrifizierung ist eine weitere spezifische Eigenschaft.

Auf der anderen Seite ist die kleine Wasserkraft großen

Projekten durch höhere Gestehungskosten in der Regel

ökonomisch unterlegen.

Um eine noch umfassendere Untersuchung der kleinen

Wasserkraft vornehmen zu können wurden erstmalig

Projekte mit einer installierten Leistung von bis zu 30 MW

in die Untersuchung einbezogen.

In 28 Ländern trägt die kleine Wasserkraft bereits heute

einen überdurchschnittlichen Anteil zur Stromversorgung

bei. In diesen A-Märkten liegt ihr Anteil an der gesamten

Stromerzeugungskapazität eines Landes in 2010 bei über

1,8 Prozent. Dies entspricht dem ersten Drittel aller Märkte

mit größeren Kapazitäten. Gleichzeitig liegt das jährliche

Wachstum des Marktes zwischen 2010 und 2013 bei unter

12 Prozent und damit unterhalb dem der B-Märkte. Neben

Europa (14 Länder) als ältester Wasserkraftmarkt weisen

insbesondere Amerika und Asien mit jeweils sechs Ländern

einen hohen Anteil von A-Märkten auf.

Insgesamt 14 B-Märkte verfügten zwischen 2010-2013 über

ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von über

12 Prozent (entspricht dem ersten Drittel aller Länder mit

einem Wachstum). Dabei zählen Irland, Polen, die Schweiz

und Serbien in Europa, Brasilien, Mexiko und die USA in

Amerika, Indien, Indonesien, Nepal, Pakistan und Russ-

land in Asien sowie Südafrika zu den Märkten mit einer

relativ hohen Wachstumsrate.

Weltweit verfügen 34 Staaten über ein hohes Potenzial für

den verstärkten Einsatz kleiner Wasserkraftwerke. Neben

europäischen Märkten entfällt die Mehrheit auf asiatische

und afrikanische Länder. Hier sind Projekte mit im Ver-

gleich zur installierten Leistung überdurchschnittlicher

Kapazität im Bau oder geplant oder es ist ein hohes öko-

nomisch erschließbares Potenzial in Relation zur installier-

ten Leistung gegeben. Oftmals bestehen zudem Ausbauzie-

le oder Förderinstrumente.

Die bereits vorgestellte Analyse der primären Off-grid-

Märkte macht zudem deutlich, dass in 38 der 40 unter-

suchten Länder auch Projekte zur ländlichen Elektrifizie-

rung über ein entsprechendes Anwendungspotenzial verfü-

gen.

Kleine Wasserkraft: Entwickelte A-Märkte im Überblick.

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

Die Exportinitiative Erneuerbare Energien

Die Exportinitiative Erneuerbare Energien begleitet die

fortschreitende Internationalisierung der deutschen EE-

Branche seit 2002 mit einem gebündelten Vorgehen in den

Bereichen Außenwirtschaftsförderung, Klimaschutz und

Entwicklungszusammenarbeit. Übergeordnetes Ziel der

durch einen Bundestagsbeschluss ins Leben gerufenen

Initiative ist es, mit der weltweiten Verbreitung deutscher

Spitzentechnologie einen wesentlichen Beitrag zum Klima-

schutz zu leisten. Das Bundesministerium für Wirtschaft

und Energie (BMWi) steuert und finanziert die Exportiniti-

ative. Zudem koordiniert es ein Netzwerk von Experten der

Branche, Verbänden, öffentlichen und privatwirtschaftli-

chen Institutionen sowie weiterer Bundesministerien. Wei-

tere Informationen finden Sie unter:

www.export-erneuerbare.de

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) berät und unter-

stützt u. a. die Bundesregierung in Fragen der Energieeffi-

zienz und der regenerativen Energien. Im Rahmen der

Exportinitiative Erneuerbare Energien ist sie die zentrale

Stelle zum Sammeln und Verbreiten von branchen- und

exportrelevanten Informationen. Neben der Bereitstellung

von Marktinformationen berät sie Unternehmen in bran-

chenspezifischen Fragen zu exportrelevanten Auslands-

märkten.

Nachrichten zu den aktuellen Marktentwicklungen welt-

weit sowie Informationen zu den Publikationen, wie Län-

derprofile, Marktreports und Marktanalysen, Exporthand-

bücher und Praxisreports finden Sie unter:

www.export-erneuerbare.de

Rückfragen richten Sie bitte per E-Mail an:

[email protected]

Hintergrund zur dena-Marktanalyse In Abstimmung mit den Branchenverbänden und weiteren

Stakeholdern der Exportinitiative untersucht die dena den

Status und die Perspektiven für unterschiedliche Erneuer-

bare-Energien-Technologien weltweit.

Bei der jährlichen Analyse der Energiemärkte werden weit

über 60 Grundindikatoren, wie allgemeine Marktdaten,

Daten zum Energiemarkt, zur Entwicklung einzelner Tech-

nologien, Ausbauziele, politische Förderung oder Potenzia-

le genutzt. Verwendet werden vorrangig Daten relevanter

Branchenverbände und internationaler Organisationen

sowie eigene Publikationen und Veröffentlichungen. Selbst

entwickelte Indizes ermöglichen eine genauere Darstellung

von Trends und Perspektiven für einzelne Technologien.

Im ersten Schritt wurden über 190 Staaten betrachtet, von

denen über 120 aufgrund ihrer allgemeinen politischen

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie einer

ausreichenden Datenbasis in die Feinanalyse übernommen

werden konnten. Diese Länder wurden dann in einem

mehrstufigen quantitativen und qualitativen Analysepro-

zess hinsichtlich des Status und der Perspektive für einzel-

ne Technologien im Strom- und Wärmemarkt untersucht

und der Marktkategorisierung zugeordnet.

Diese Klassifizierung von Windenergie (Onshore, Offshore,

Kleinwind), Solarenergie (PV, solarthermische Kraftwerke

(CSP), Solarthermie, Geothermie (Strom- und Wärme-

markt), Bioenergie (feste Biomasse und Biogas) sowie

Wasserkraft (große und kleine) und die Analyse der pri-

mären Off-grid-Märkte gibt den derzeitigen Status und

Perspektiven einzelner Erneuerbare-Energien-

Technologien wieder. Die Projektergebnisse dienen primär

der Beratung des BMWi.

Seit 2011 werden Zusammenfassungen der zentralen Pro-

jektergebnisse veröffentlicht.

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die we ltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

dena-Marktanalyse gibt Orientierung: Detaillierte Analyseergebnisse für Wind-Onshore, Kleinwind, PV, Bioenergie sowie die primären Off-grid-Märkte als Online-Publikation

Eine kontinuierliche Analyse und Bewertung der weltweiten Entwicklungen in den Energiemärkten ist unerlässlich,

um schnell auf relevante Trends reagieren zu können.

Die parallel zu dieser Projektzusammenfassung veröffentlichte Studie mit den kompletten Ergebnissen für Wind-

Onshore, Kleinwind, PV, Solarthermie, Bioenergie sowie die primären Off-grid-Märkte unterstützt Unternehmen

und interessierte Organisationen dabei, Ableitungen für eigene Aktivitäten im Ausland zu treffen.

Dabei erlauben die zentralen Marktkategorien einen schnellen Vergleich des Marktstatus sowie der zukünftigen

Perspektiven einzelner Technologien. Relevante Märkte können von Unternehmen einfach identifiziert und mit

eigenen Markteintrittsstrategien abgeglichen werden. Organisationen, die z. B. im Bereich des Technologietransfers

aktiv sind, können ihre Maßnahmenplanung an die jeweiligen länderspezifischen Bedingungen anpassen.

Inhalte 2014:

Komplette Klassifizierung von über 120 Ländern nach Marktstatus und zukünftiger Perspektive (A-D) für

Onshore-Wind, Kleinwind, Photovoltaik, Solarthermie, Bioenergie (moderne Biomassenutzung und Biogas)

auf Basis fundierter Analysen.

Kommentierte Grafiken und Einzelanalysen auf insgesamt 94 Seiten.

Analyseergebnisse zu den wichtigsten Off-grid-Märkten 2014.

Vollständig aktualisierte Darstellung der Förderung in allen Ländern, ergänzt um Informationen zu den

Netzzugangsbedingungen sowie Regelungen zum Einspeisevorrang.

Analyse der Sicherheit der Stromversorgung und Eigenversorgung in Afrika, Amerika und Asien.

Einblick in die Methodik der weltweiten jährlichen Analyse.

Bezug:

Die neue dena-Marktanalyse 2014 kann zum Preis von 140 Euro hier heruntergeladen und sofort genutzt werden.

Vorzugspreis für Käufer der Studie 2013 oder 2012:

Profitieren Sie von einem Vorzugpreis von 110 Euro! Bitte wenden Sie sich dazu an [email protected].

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dena-Marktanalyse 2014: Status und Ausbl ick für die weltweite Entwicklung erneuerbarer Energien

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