Denk an Deine Zukunft - William MacDonald - Bible Jesus Gott Religion Glaube Esoterik

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Denk an deine Zukunft

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ChristlicheLiteratur-Verbreitung e.V.

Postfach 110135 · 33661 Bielefeld

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Denk an deine Zukunft

1. Auflage 19852. Auflage 19903. Auflage 2001

© 1985 CLV - Christliche Literatur-Verbreitung e.V.Postfach 110135 - 33661 BielefeldInternet: www.clv.deSatz: CLVUmschlaggestaltung: Dieter Otten, GummersbachDruck und Bindung: Ebner Ulm

ISBN 3-89397-460-1

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Wahrheiten, die das Leben verändern können ............... 6Nur ein Leben ....................................................................... 9So kurz nur .......................................................................... 13Ewigkeit ............................................................................... 16Die goldene Zeit ................................................................. 18Ein Bildungsweg, der für die Ewigkeit von Wert ist .... 23Du selbst bestimmst deine Zukunft ................................ 27Ehrgeizige Pläne: Klug oder unklug? ............................. 30Die Grundprinzipien des Lebens .................................... 35Die große Verpflichtung des Lebens ............................... 43Die Bedeutung unseres Berufes ....................................... 49Entschuldigungen .............................................................. 55Ein Leben der leidenschaftlichen Hingabe .................... 59

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Eine große Wahrheit beeinflusst oft den ganzen Lebens-weg eines Menschen. Ein Mensch mag viele Jahre langgewohnheitsmäßig seinen Weg gegangen sein. Dann stößter, vielleicht rein zufällig, auf einen ihn begeisternden Ge-danken oder Satz, und er ist von diesem Tag an nicht mehrder gleiche. Sein Leben hat eine völlig andere Richtunggenommen.

So war es mit Hudson Taylor. Er blätterte ziellos in denBüchern seines Vaters und stieß zufällig auf den Ausdruck»das vollbrachte Werk Christi«. Dieser Ausdruck faszinier-te ihn. Wenn Christus das Werk der Versöhnung vollbrachthatte, so blieb auch für Hudson Taylor nichts anderes üb-rig, als Christus zu vertrauen. Als er es konnte, wurde sei-ne Seele von Licht und Freude durchflutet. Einige Jahrespäter verließ er seine Heimat, um China für das Evange-lium zu öffnen.

So war es auch mit Graf Zinzendorf. Als junger Mann stander eines Tages vor dem Bild des gekreuzigten Christus.Unter dem Bild standen die Worte: »Siehe! Das tat ich fürdich.« Diese Wahrheit drang wie ein Pfeil in seine Seele.Als er noch einmal auf den Gekreuzigten blickte, fand erunter dem Kreuz folgende Worte: »Was tust du für mich?«

Von dieser Frage tief bewegt, übergab er Jesus Christusaufs Neue in liebender Hingabe sein Leben. Sein Name istin die Geschichte der mährischen Missionsbewegung ein-gegangen.

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Bei Dwight L. Moody griff Gott in ähnlicher Weise ein. Alser in England gerade einen evangelistischen Feldzug zuEnde geführt hatte, verabschiedete er sich von Henry Var-ley, einem berühmten englischen Prediger. Moody emp-fand Varleys Abschiedsworte als eine Herausforderung:»Herr Moody, die Welt müsste einmal sehen, was Gottdurch einen Menschen tun kann, der sich ihm ganz ausge-liefert hat, um ausschließlich seinen Willen zu tun.« DieseWorte blieben Moody im Gedächtnis haften. Sie verfolg-ten ihn bei Tag und Nacht. »Sie schienen ihm auf die Wel-len des Ozeans geschrieben, als er heimwärts segelte, aufdie Pflastersteine von New York, über die er ging, undmitten in die Landschaft hinein, als er mit dem Zug nachChicago fuhr.« Varleys Abschiedsworte prägten Moodysganzes späteres Leben. Heute spricht die von Moody ge-leistete Arbeit für sich selbst.

Gewiss könnten noch Hunderte von Menschen eine ähn-liche Geschichte erzählen. Sorglos sind sie durch das Le-ben gewandert, bis sie plötzlich, rein zufällig, auf eine dergroßen, grundlegenden Wahrheiten stießen, die den Wegihres Lebens völlig veränderten. Sie wurden von der über-zeugenden Kraft der Wahrheit ergriffen. Herz und Gemütdieser Menschen wurden entflammt. Sie wurden völligverändert. Sie bekamen einen Blick für neue Wege undmachten Geschichte im Reich Gottes.

Warum sollte das nicht auch mit uns geschehen?

Die göttliche Wahrheit ist nicht zeitlich, sondern ewig. Diegleichen tiefen Erfahrungen, die das Leben anderer Men-schen völlig umgestalteten, können auch uns vor Mittel-mäßigkeit bewahren und uns zu wahrem Erfolg für Zeitund Ewigkeit verhelfen.

Wahrheiten, die das Leben verändern können

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Wenn wir nur wollten!

Wenn wir nur lange genug stille sein wollten, um zu lau-schen! Wenn wir nur diese Wahrheiten ehrlich und tapferins Auge fassen wollten! Wenn wir sie nur folgerichtig biszum Ende durchdenken wollten! Wenn wir nur die richti-gen Schlüsse ziehen und das als richtig Erkannte leiden-schaftlich ausführen wollten!

Davon hängt alles ab. Sind wir bereit, diese herrliche Mög-lichkeit auszunutzen?

Bevor wir weiterlesen, sollten wir in der Gegenwart Got-tes die folgenden Fragen beantworten:

Bin ich bereit, den Herrn Jesus Christus zu mir reden zulassen?

Bin ich bereit, ihm bedingungslos zu gehorchen?

Gibt es irgendetwas in meinem Leben, das ich für ihn auf-zugeben nicht bereit bin?

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Jeder Versuch, über unser Leben auf dieser Erde ernsthaftnachzudenken, muss von der erschreckenden Tatsacheausgehen, dass wir nur einmal hier leben. Wir wollen des-halb unsere weiteren Ausführungen unter das alle mitschmerzlicher Gewissheit erfüllende Thema stellen: Nurein Leben.

Diese Tatsache war schon eine der großen, bewegendenKräfte im Leben des Herrn Jesus. Das lässt sich in seinenWorten erkennen: »Ich muss die Werke dessen wirken, dermich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht,wo niemand wirken kann« (Johannes 9,4).

»Solange es Tag ist – es kommt die Nacht.« Nur ein Leben!

Möchten doch diese Worte wie mit einem Brenneisen inunsere Seelen gebrannt sein, dass wir sie nie mehr verges-sen können! Nur ein Leben! Nur ein Leben! Wie unsagbarernst!

Wir sollten jetzt unbedingt über den Wert unseres Lebensnachdenken. Wie viel ist mein Leben für mich wert? Fürwie viel würde ich es hergeben? Es ist augenscheinlich,dass niemand von uns sich ein Preisschildchen anhängenkönnte, denn unser Leben ist für uns von grenzenlosemWert.

Wir sollten auch an die vielen Möglichkeiten denken, diedas Leben jedem Menschen bietet. Jeder Junge, der in dieWelt hineingeboren wird, kann ein Johannes, aber auchein Judas werden, ein Paulus, aber auch ein Pilatus. Er ist

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mit unbegrenzten inneren Kräften für Gutes und Böses,für gute und schlechte Taten, für Glück und Elend ausge-stattet.

Werden wir von diesen Erkenntnissen wirklich in unse-rem Herzen erfasst, dann erkennen wir, dass unser Lebenein uns anvertrautes, heiliges Gut ist, das nicht vergeudetwerden darf. Unser Leben sollte dem Bestmöglichen ge-weiht werden.

»Nicht viele Leben! Eines, nur eines! – Diese kurze SpanneZeit!« Diese Verse von Horatius Bonar erinnern mich aneine Illustration, die C.E. Tatham oft gebraucht, wenn erdie Heiligkeit und Einmaligkeit des Lebens erläutern will:

Eine Mutter nahm ihre kleine Tochter zum Einkaufen mitund erlaubte ihr, sich einige Süßigkeiten auszusuchen. Siestand vor dem Glaskasten und betrachtete nachdenklichdie verlockende Auswahl in den verschiedenen Gläsern.Zuerst zeigte sie auf ein Glas und sagte: »Ich will eins vondiesen.« Noch bevor der Verkäufer das Gewünschte ge-holt hatte, zeigte das Mädchen auf ein anderes Glas undsagte: »Nein, ich will lieber eins aus diesem Glas da.« Nochmehrmals zeigte sich ihre Unentschlossenheit, bis sie vonihrer ungeduldig wartenden Mutter mit den Worten ge-tadelt wurde: »Mein liebes Kind, beeile dich doch, undentscheide dich endlich!« Darauf antwortete das Mädchenmit zwingender Logik: »Aber Mutter, ich habe doch nureinen Pfennig auszugeben!«

Nur einen Pfennig! Nur ein Leben! Wir sollten uns bestän-dig daran erinnern.

König Georg V. von Großbritannien hatte im Blick auf die-se Tatsache einen besonderen Wahlspruch auf seinem

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Schreibtisch stehen. Dieser stammte von Stephen Grellet,einem amerikanischen Quäker, der zu Anfang des 19. Jahr-hunderts lebte. Er lautete: »Durch diese Welt werde ichnur einmal gehen. Lass mich deshalb alles Gute, was ichtun kann, jede Güte, die ich Menschen erweisen kann, jetzttun. Lass es mich nicht aufschieben oder vernachlässigen,denn ich werde diesen Weg nicht wieder gehen.«

Avis B. Christiansen spricht von den Folgerungen, die sichaus der Tatsache der kurzen Erdspanne für uns ergeben,in einem ihrer Gedichte:

Nur ein Leben hab’ ich dir anzubieten,Jesus, mein Herr und König;nur eine Zunge, um dich zu preisenund von deiner Gnade zu singen.Nur eines Herzens Hingabe –o Heiland, möge es allein geweiht seindeiner unvergleichlichen Herrlichkeit,dir völlig ausgeliefert.Nur diese Stunde ist mein, o Herr;Lass sie mich brauchen für dich.Lass jeden vergehenden Augenblickausgenutzt werden für die Ewigkeit.Ringsherum sterben Menschenseelen.Sie sterben in Sünde und Schande.Hilf mir, ihnen die Botschaftvon Golgathas Erlösung zu bringenin deinem herrlichen Namen.Nur ein Leben hab ich dir anzubieten.Nimm es an, lieber Herr,ich bitte dich darum.Nichts will ich dir vorenthalten.Deinem Willen gehorche ich jetzt.Du, der du bereitwillig dein Alles

Nur ein Leben

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für mich gegeben hast:Nimm dieses Leben ganz für dichund gebrauche es, mein Heiland,in jedem Augenblick.

Wir wollen dieser ersten großen, lebensveränderndenWahrheit »nur ein Leben« ehrlich ins Auge sehen und unsfragen, ob unser gegenwärtiges Tun und Lassen wertvollist, wenn wir es im Lichte dieser Wahrheit besehen.

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Wenn schon die nüchterne Überlegung der Tatsache, dasswir unser Leben nur einmal leben, auf uns wie ein Schockwirkt, wie viel mehr wird es dann der Fall sein, wenn wirdaran denken, wie kurz unser Leben ist. Die Tatsache, dasswir nur ein Leben haben, wäre nicht so erregend, wennsich dieses Leben über ein Jahrtausend oder über fünf oderauch nur zwei Jahrhunderte erstrecken würde. Wenn wiraber bedenken, dass keiner von uns in hundert Jahren nochauf dieser Erde sein wird, ja dass die meisten von uns nichteinmal mehr 50 Jahre leben werden – wer könnte bei demGedanken, wie schnell diese wenigen Jahre verflogen seinwerden, gleichgültig bleiben?

Was meinst du wohl, wie viele Jahre du noch zu leben hast?Die Bibel sagt uns, dass die durchschnittliche Lebenslän-ge 70 Jahre beträgt (Psalm 90,10). Nimm einmal an, dassdu dieses Alter erreichen wirst. Dann solltest du zunächsteinmal dein gegenwärtiges Alter von dieser Zahl abzie-hen, dann kommst du auf die Anzahl der Jahre, die fürdich noch zu leben übrig bleiben. Von dieser Zeit solltestdu aber dann noch die Zeit, die du zum Schlafen und zurErfüllung notwendiger Pflichten benötigst, abziehen; fer-ner solltest du Krankheitstage und all die Tage, an denendu einfach unfähig bist, irgendetwas zu »tun«, be-rücksichtigen. Wie viel Zeit bleibt dir dann noch übrig, inder du dem Herrn Jesus Christus frei und ungehindertdienen kannst? Die Antwort wird leider lauten: »Nicht sehrviel!«

Die Heilige Schrift verwendet verschiedene Ausdrücke, umdie Kürze und Flüchtigkeit unseres Lebens zu beschreiben.

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Mose vergleicht das Leben mit einem Schlaf.

David spricht von unserem Leben als von einem Schatten.

Hiob vergleicht das Leben mit einem Weberschifflein.

Jakobus vergleicht unser Leben mit einem Dampf.

Petrus sieht das Leben an wie Gras, das verwelkt.

Schnell und unbarmherzig wird das Leben oft abgebro-chen und mit ihm unbegrenzte Möglichkeiten.

Die Trauerhalle, der Leichenwagen und der Friedhof sindein Beweis dafür, dass wir auf dieser Erde keine bleibendeStätte haben. Es vergeht kein Tag, ohne dass wir daran er-innert werden, dass Wiege und Sarg aus demselben Holzgezimmert sind.

Sollte jemand einwenden, dass ein Christ nicht den Tod,sondern den Herrn erwartet – vielleicht sehr bald –, so kanndas sehr wohl ein Hinweis darauf sein, dass unser Lebenauf der Erde unter Umständen noch kürzer ist, als wir an-nehmen. Wenn einige von uns auch denken, dass sie biszu ihrem Tod bei einer normalen Lebenserwartung voneinigen Jahrzehnten noch viel Zeit haben, so weiß dochniemand, ob nicht schon vor Ablauf der nächsten Stundedie Stimme und der Trompetenstoß Gottes erschallen wer-den, um das Kommen des Herrn Jesus anzuzeigen. Diepolitische Entwicklung und der sittliche Verfall derMenschheit deuten in Übereinstimmung mit dem prophe-tischen Wort darauf hin, dass seine Erscheinung nahe be-vorsteht.

Was hat das alles zu sagen? Es bedeutet, dass jeder, der für

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Gott dasein möchte, keine Zeit zu verlieren hat, dass erjede Minute als ein heiliges Vermächtnis ansehen sollte.Jede Stunde ist für uns von unermesslichem Wert. Wir soll-ten jeden Tag bereit sein, dem Herrn Jesus Christus vordem Preisrichterstuhl zu begegnen.

Jeden Morgen ließ sich Philipp von Mazedonien von einerSklavin sagen: »Philipp, bedenke, dass du sterben musst!«

Jeden Morgen will uns der Heilige Geist daran erinnern,dass wir »sterbliche Wesen sind, geboren für einen kurzenTag«. Wir sollten unser Leben im Licht der Ewigkeit leben.

»Hilf mir, den Wert dieser Stunden zu erkennen! Hilf mir,die Torheit jeglicher Zeitvergeudung zu erkennen. Hilf mir,dir, Herr Jesus Christus, zu vertrauen, der du meineSchmerzen auf dich nahmst. Hilf mir, mich dir auf Lebenund Tod auszuliefern. In allen meinen Tagen seist du ver-herrlicht, Herr Jesus, auf all meinen Wegen führe du mich.Gebrauche mich, Herr Jesus, wann und wie du willst. Fürdich, Herr Jesus Christus, will ich leben oder sterben.«

Wie lauten deine Pläne für den heutigen Tag, für den mor-gigen Tag und für die folgenden Tage? Und was dann?

So kurz nur

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Wenn es schon eine erschreckende Wahrheit ist, dass dieZeit kurz ist, wie viel mehr die Tatsache, dass die Ewigkeitunendlich ist. Nur wenige Wörter in unserer Sprache sindso schwer zu verstehen wie die Wörter Endlosigkeit, Un-endlichkeit, Ewigkeit. Um dir diese Begriffe vorstellen zukönnen, solltest du einmal an die Zeit zurückdenken, dievor der Erschaffung der Welt und vor der Erschaffung derEngel liegt, zurück an die Zeit, wo nichts und niemandexistierte außer Gott. Geh dann in deinen Gedanken immernoch weiter und weiter zurück, zurück an den anfanglo-sen Anfang, zurück, zurück, zurück. Gott war immer da.Er fing niemals an zu sein.

Wandere dann mit deinen Gedanken vorwärts in die Zu-kunft, in die zukünftige Zeit, wo diese Erde zerstört seinwird. Vorwärts, vorwärts, vorwärts. Immer weiter, immerweiter. Endlos, endlos, endlos.Wenn sich dann dein Ver-stand gegen die ihm zugeteilte enge Begrenzung zu weh-ren beginnt, dann erinnere dich daran, dass du selbst ewigleben wirst. Immer und immer. Ein endloses Leben. Ewig-keit!

Oft haben es die Menschen versucht, den Sinn der Ewigkeitnur ein wenig zu verstehen! So gab uns zum BeispielHendrik van Loon folgende klassische, obwohl unzuläng-liche Beschreibung: »Hoch oben im Norden, im Land Svith-jod, steht ein Felsen. Er ist hundert Meilen hoch und hun-dert Meilen breit. Einmal in tausend Jahren kommt ein klei-ner Vogel und wetzt an diesem Felsen seinen Schnabel. Wenneinst der Felsen durch das Wetzen des Schnabels abgetra-gen sein wird, ist ein Tag der Ewigkeit vorbei!«

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Rowland Dixon Edwards versuchte die Ewigkeit auf fol-gende Weise darzustellen: »An Bord eines Ozeandamp-fers nehmen wir einen Fingerhut, lassen ihn an einem Fa-den ins Meer herab und ziehen ihn dann, gefüllt mit Salz-wasser, aus dem Ozean wieder herauf. Dies ist ein Bildvon der Zeit, die aus dem Meer der Ewigkeit herausge-nommen ist.«

Die Ewigkeit gleicht einem uferlosen Ozean. Sie ist Zeitohne Ende. Sie ist der immerwährende Augenblick. Sie istdie Lebenszeit Gottes.

Ein Mensch ist erst dann weise, wenn er die überwälti-gende Tatsache in Betracht zieht, dass sein Leben nur einSandkörnchen an dem zeitlosen Ufer der Ewigkeit ist. Sei-ne ganze Laufbahn sollte er in diesem Blickwinkel sehen.

Die Kathedrale von Mailand hat drei aneinandergrenzendeTüren. Über der ersten Tür ist ein Kranz von Rosen einge-kerbt mit der Inschrift: »All dies gefällt uns nur für einenAugenblick.« Die dritte Tür ist mit einem Kreuz gekröntund trägt die Inschrift: »All dies betrübt uns nur für einenAugenblick.« Über der mittleren Tür findet sich die Mah-nung: »Das nur ist wichtig, was ewig ist.«

Als Christen müssen wir uns unbedingt mit der Tatsacheder Ewigkeit auseinander setzen. Wir sollten mit diesererschreckenden Wirklichkeit unbedingt rechnen und un-ser Leben darauf einrichten. Wenn wir so auf unseremLebensweg voranschreiten, wird ein seltsames Leuchtenin unseren Augen und eine merkwürdige Entschlossen-heit in unseren Herzen sein, weil unsere Pläne nicht in derZeit enden. Wir leben für ein Dann, nicht für ein Jetzt.

Ewigkeit

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Junge Christen, die versuchen, das Ende ihres Lebens auf-richtig ins Auge zu fassen, müssen erkennen, dass die Ju-gend in jeder Beziehung die goldene Zeit ist. Sie ist dieLebenszeit, in der die Kräfte des Menschen am stärkstensind, in der sein Verstand am schärfsten und seine Begeis-terung am echtesten ist.

Dass Gott eine Vorliebe für die Jugend hat, wird deutlich inJeremia 2,2, wo es heißt: »Ich denke noch an deine jugendli-che Zuneigung, an die Liebe deiner Brautzeit, da du mirnachzogest in der Wüste, in einem unbebauten Lande.«

Es ist etwas Besonderes um die Jugendzeit. Ganz natürli-cherweise ziehen wir das ausgelassene Kätzchen einer al-ten, mageren, herumirrenden Katze vor. Das Füllen auf derWeide erregt mehr Aufmerksamkeit als die alte ausgemer-gelte Stute. Wo immer du auch sein magst – fühlst du dichnicht immer zu den Kindern hingezogen?

Ebenso hat Gott im geistlichen Bereich einen besonderenBlick für die heranwachsende Jugend, für die Glut undInbrunst ihrer ersten Liebe. Er liebt die Stärke, den Eiferund den Wagemut der Jungen. Er freut sich darüber, dasssie in ihrer Aufopferung nicht berechnend sind, er freutsich über ihre leidenschaftliche Anhängerschaft und ihrewillige Hingabe an ihn.

»Ich denke noch an deine jugendliche Zuneigung, an dieLiebe deiner Brautzeit.«

Jugend ist die Zeit der Leistung. Vergil stand an der Spit-

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ze der lateinischen Dichter. Luther führte die Männer derReformation an, und Newton war in der vorderen Reiheunter den Entdeckern. Sie alle waren noch nicht 30 Jahrealt. Bevor Herodot 28 Jahre alt war, hatte er schon beiden Olympischen Spielen seine neun Geschichtsbüchervorgetragen. Hannibal hatte in diesem Alter bereits Spa-nien unter die Herrschaft von Karthago gebracht. Im Al-ter von 25 Jahren war Demosthenes der goldene Mundvon Griechenland und Cicero die silberne Zunge vonRom. Raphael stand im gleichen Alter, als er von JuliusII. aufgefordert wurde, mit seinen unsterblichen Gemäl-den die Wände des Vatikans zu schmücken. Galileibetrachtete, auf der Suche nach unentdeckten Sternen, beiNacht die Pfade der glänzenden Gestirne am Himmel.Shakespeare stand im gleichen Alter an der Spitze allerdramatischen Schriftsteller. Mit 22 Jahren hatte Alexan-der das Reich der Perser besiegt, und Napoleon und Wa-shington waren in diesem Alter bereits vorzügliche Ge-nerale. Als 20-Jähriger war Plato der vertraute Freund vonSokrates und ihm ebenbürtig. Er berief den 17-jährigenAristoteles zu sich, der als das geistige Haupt seiner Schu-le galt. Pascal war schon mit 19 Jahren ein großer Mathe-matiker, und Bacon war nicht älter, als er das Fundamentzu seiner induktiven Philosophie legte. Mit 25 Jahrenwaren Jonathan Edwards und George Whitefield Fürs-ten unter den Predigern, und 30-jährig ließ Jesus Chris-tus seine frohe Botschaft erschallen.

Im Greisenalter hingegen sind unsere besten Kräfte ver-braucht. Die Hände beginnen zu zittern, und die Beinekrümmen sich unter der Last des Körpers. Vielleicht sindnur noch ein paar Zähne übrig geblieben, und die Augensehen durch Brillengläser. Die Ohren brauchen ein Hörge-rät, und die Sprache wird schwach und krächzend. Imhohen Alter melden sich Schlaflosigkeit, Furchtsamkeit,

Die goldene Zeit

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Mangel an Appetit und eine allgemeine Schwäche. Dashohe Alter ist eine Last.

Wie passend sind die Worte des Predigers: »Und gedenkean deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, ehe diebösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirstsagen: Sie gefallen mir nicht« (Prediger 12,1).

In der Jugendzeit soll man des Herrn gedenken, und zwarnicht nur im Blick auf die Errettung, sondern auch im Blickauf einen willigen Dienst für ihn.

Wenn junge Christen nur einsehen möchten, dass sie be-stimmte Dinge nur als junge Menschen tun können, abernie mehr, wenn die Jugend vorbei ist.

Das Zeugnis eines Jugendlichen hat besondere Kraft beiGleichaltrigen. Weltlich gesinnte Menschen werden gefes-selt durch das männliche Zeugnis und den Ernst eines jun-gen Zeugen Jesu, während sie das Zeugnis eines älterenMenschen leicht als fanatisch abtun. Junge Menschen sindbereit, sich Gefahren auszusetzen, sind bereit, für ihrenHerrn zu kämpfen, während bei den älteren Menschen oftFurcht vor Widerspruch besteht und sie zu allzu großerVorsicht neigen. Viele Gläubige planen ihre Laufbahn un-ter den verschwommenen Gedanken, irgendwann spätereinmal für Jesus Christus zu leben und zu arbeiten, nach-dem sie ihr Schäfchen ins Trockene gebracht haben. Spä-ter, wenn sie sich vom Berufsleben zurückgezogen haben,wollen sie aktiv werden, mit anderen Worten: wenn sie altgeworden sind.

Gott will nicht die Neige, das heißt den letzten Rest einesvertrödelten Lebens haben. Er wünscht das Beste: Er willuns ganz und will alles haben. Im Alten Testament ver-

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langte er vollkommene und vollständige Opfer. Seine An-sprüche haben sich nicht geändert! Können wir ihm mitgutem Gewissen das anbieten, was runzelig, abgelebt undabgenutzt ist? Nein, unsere Vernunft verlangt, dass wir ihmunser Bestes geben. Unser Bestes ist unsere Jugend!

Jesus Christus wünscht das Beste. In weit zurückliegendenZeiten beanspruchte er die Erstlinge der Herde, das Feins-te des Weizens. Auch heute bittet Jesus seine Jünger in sei-ner Freude und in seinem Frieden, ihm ihre großen Hoff-nungen und ihre großen Begabungen zur Verfügung zustellen. Er wird den schwächsten Dienst, den geringstenLiebesbeweis nicht vergessen. Er bittet, dass wir ihm dasBeste geben, das wir haben. Jesus Christus selbst gibt dasBeste, was er hat. Er nimmt unser Herz an, wenn wir esihm anbieten, und füllt es mit seiner Herrlichkeit, mit sei-ner Freude und mit seinem Frieden. Wenn wir in seinemDienst zunehmen, werden auch die Anforderungen zugrößerer Leistung zunehmen. Die reichsten Geschenke hierauf dieser Erde oder im Himmel droben sind verborgen inJesus Christus. In Jesus bekommen wir das Beste, was wiruns denken können.

Ist unser Bestes etwa zu viel? Freunde, wir wollen nichtvergessen, wie unser Herr einst sein Leben für uns in denTod gab! Im besten Mannesalter seines geheimnisvollenMenschseins gab er sein kostbares Leben für uns am Kreuzhin. Der Herr aller Herren, durch den die Welten entstan-den sind – durch bitteren Kummer und durch Tränen gaber uns das Beste, das er hatte.

Von diesem Wunsch, sein Bestes herzugeben, war PeterFleming beseelt. Er starb im Alter von 27 Jahren am 8. Ja-nuar 1956 als christlicher Märtyrer in Ekuador. Es war sei-ne heilige Entschlossenheit, das Beste und Feinste seiner

Die goldene Zeit

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Denk an deine Zukunft

Jugendkraft, seiner Begabung, seiner Liebe und seinesLebens für Jesus Christus hinzugeben. Sein edler Ent-schluss kommt in folgender Hymne – es war eins seinerliebsten Lieder – am besten zum Ausdruck.

»Herr, im Vollbesitz meiner Kräfte möchte ich für dich starksein. Wenn meine Seele überfließt vor Wonne und Glück,soll mein Lied sich zu dir erheben. Der Welt möchte ichmein Herz nicht schenken, um dann erst deine Liebe zubezeugen. Meine Kraft möchte ich nicht dahinschwindensehen, um mich dann erst in deinem Dienst zu erproben.Nicht möchte ich mit schnell beschwingtem Eifer auf denWegen der Welt gehen, um danach mit müdem Fuß undgroßer Anstrengung den himmlischen Hügel zu besteigen.O, nicht für dich mein spätes schwaches Begehren, meineärmlichen, nicht wertvollen Anlagen! O, nicht für dich meinschwindendes Feuer, die Asche, den kärglichen Rest mei-nes Herzens! O, erwähle mich in meiner goldenen, in mei-ner Jugendzeit! An meinen Jugendfreuden nimm du An-teil! Für dich meine ganze, schöne Jugendzeit, mein über-quellendes Herz!« (Thomas H. Gill)

Die Tragödie einer vertanen Jugend kann durch nichtswieder gutgemacht werden. Deshalb sollte sich jeder heu-te noch fragen: Wie wird die Biografie meiner Jugendjahreaussehen? Wird sie ein trauriger Bericht sein von Lauheitin den Dingen Gottes? Oder wird sie der Bericht eines lei-denschaftlichen Lebens sein, das dem Herrn Jesus Chris-tus vollkommen ausgeliefert war?

Bedenke, dass deine Biografie heute geschrieben wird!

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In einer Zeit, wo man viel zu viel Gewicht auf Ausbildungund Vorwärtskommen legt, sollten junge Christen unbe-dingt mit einigen grundlegenden Wahrheiten vertraut ge-macht werden, die ihnen in ihrem Forschungs- und Wis-sensdrang als Wegweiser dienen können und die sie befä-higen, den verschiedenen Studiengängen den Platz zuzu-weisen, der ihrem wirklichen Wert entspricht.

Vor allem sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wirnie zu einem vollkommenen Wissen gelangen können.Allwissenheit ist allein Gottes charakteristische Eigen-schaft. Wir selbst werden nie wie Gott sein; wir werdenniemals aufhören zu lernen. Wenn wir das einmal einse-hen, dann kann das unsere Vorbereitung für die Ewigkeitsehr stark beeinflussen.

Die Heilige Schrift weist darauf hin, dass der Lernprozessaber auch im Himmel nicht aufhören wird. Im Epheser-brief, Kapitel 2, Vers 7, sagt Paulus, dass Gott »in den da-rauffolgenden Zeiten den überschwänglichen Reichtumseiner Gnade erzeigte durch Güte gegen uns in ChristusJesus«. Wenn uns Gott auch in der Ewigkeit noch etwasoffenbaren will, dann ist es doch klar, dass wir auch dortunaufhörlich zu lernen haben. Das kann wohl auch garnicht anders sein, denn der Lehrstoff ist so unerschöpf-lich, dass Gott uns niemals vollständig all seine Herrlich-keit lehren kann. Während Satan alles, was die Welt zubieten hat, in einem Augenblick zeigen konnte, wird Gottden unerforschlichen Reichtum Christi auf immer, also

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ewiglich, zum Erforschen anzubieten haben. Er wird sei-nen Schülern niemals akademische Grade erteilen! Es wirdeine unaufhörliche Entfaltung einer wundervollen Liebesein. Wir werden zu seinen Füßen sitzen voller Entzückenund unaufhörlich mehr und mehr lernen.

In der Heiligen Schrift gibt es zwei oder drei Stellen, diedem zu widersprechen scheinen. Diese Worte besagen, dasswir im Himmel alles wissen werden. So sagt Johannes zumBeispiel in seinem ersten Brief, dass wir Christus gleichsein werden. Darunter sollte man aber weder eine äußerenoch eine geistige Ähnlichkeit verstehen, sondern vielmehreine sittliche. Wir werden ihm darin gleich sein, dass wirfür immer von der Gegenwart der Sünde befreit sein wer-den.

Auch Paulus führt in 1. Korinther 13,12 aus, dass wir er-kennen werden, gleichwie auch wir erkannt worden sind.Das kann aber nicht bedeuten, dass wir einmal eine all-umfassende Kenntnis besitzen werden. Wir werden immerGeschöpfe bleiben, die hinter ihrem Schöpfer zurückste-hen. Wir werden immer nur ein begrenztes Wissen haben.

Wenn wir nun zugeben, dass wir im Himmel Lernendesein werden, ergibt sich folgende Frage: Welches Wissen,welche Erkenntnis werde ich in dem Augenblick haben,wo ich in den Himmel eingehe? Folgende Antwort ist na-heliegend: das Wissen, das wir in dem Augenblick gehabthaben, wo wir die Erde verlassen haben. Wenn das wirk-lich so ist, könnte es von der allergrößten Bedeutung füruns sein. Es lässt uns erkennen, dass es töricht wäre, wennwir unser Leben ausschließlich dem Erwerb umfassenderirdischer Kenntnisse widmeten, die im Himmel ver-hältnismäßig wertlos sind. Du magst den Ehrgeiz haben,dich auf gewissen Gebieten der Wissenschaft, der Litera-

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tur oder der Politik besser auszukennen als alle anderen.Du magst dieses Ziel auch erreichen, aber was wird es dirim Himmel nützen? Eine bedeutende irdische Laufbahnsieht sich unbedeutend, flach und seicht an, wenn wir sieim Lichte der Ewigkeit betrachten.

Dagegen ist die gründliche Kenntnis des Wortes Gottes vonewigem Wert und von ewiger Bedeutung. Was wir hieraus der Heiligen Schrift in uns aufnehmen, ist eine Anlagefür die Ewigkeit, denn auch im Himmel wird das WortGottes weiter gelten. Jesus sagte: »Himmel und Erde wer-den vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.«Und der Psalmist schrieb: »Auf ewig, o Herr, steht deinWort im Himmel fest.« Daraus folgt, dass jeder Vers derHeiligen Schrift, den wir auswendig lernen, dass jedesKapitel, das wir zu erforschen suchen, ja, dass alles, waswir aus der Bibel in uns aufnehmen, für das vor uns lie-gende jenseitige Leben nützlich ist.

Die Meinung, dass wir im Himmel alle gleich sein wer-den, ist gewiss nicht schriftgemäß. Gottes Wort lehrt deut-lich, dass es für die Erretteten unterschiedliche Belohnun-gen gibt, wie es auch für die Verdammten verschiedeneGrade von Strafe geben wird. Obgleich alle im Himmelglücklich sein werden, dürften doch einige eine größereFähigkeit im Genuss der Herrlichkeit haben als andere. InWirklichkeit werden wir den Herrn Jesus in dem Verhält-nis würdigen und wertschätzen, wie wir ihn hier durchdas Wort Gottes kennen gelernt haben. Jedermanns Becherwird bis zum Rand gefüllt sein, aber einige werden größe-re Becher haben als andere.

Es ist natürlich für jeden von uns notwendig, sich ein aus-reichendes »weltliches« Wissen anzueignen, um einen pas-senden Beruf ergreifen und ausüben zu können. Aus die-

Ein Bildungsweg, der für die Ewigkeit von Wert ist

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Denk an deine Zukunft

sem Grunde besuchen einige eine Hochschule, währendsich andere in Spezialfächern ausbilden. Es ist aber wich-tig, sich immer zu vergegenwärtigen, dass diese Art vonAusbildung nicht das Wesentliche im Leben bleiben darf.Sie kann nur ein Meilenstein auf dem Weg sein, ein Mittel,um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, während füruns im Vordergrund als höchstes Ziel stehen sollte, JesusChristus immer mehr zu erkennen und ihn den Menschenbekannt zu machen. Für einen Christen ist es unentschuld-bar, wenn er die Ausbildung als höchstes Ziel betrachtetund das ewige Wort Gottes vernachlässigt.

Es gibt nur wenige Tatsachen, die eine so tiefe Wirkungauf die Ausrichtung des Lebens eines Menschen habenkönnen wie die, von denen wir eben sprechen. Wenn wirauch beim Eingang in den Himmel nicht alles wissen wer-den, so können wir doch mit Sicherheit annehmen, dasswir so viel an Wissen mitbringen werden, wie wir hier aufder Erde gelernt haben. Darum ist es so wichtig, dass wirdarauf bedacht sind, uns für die himmlische Wirklichkeitvorzubereiten. Wir sollten uns fortwährend dagegen weh-ren, dass wir unser Leben einer irdischen Gelehrsamkeitöffnen, die im Himmel von wenig Nutzen sein wird. Aka-demische Grade sollten wir an ihren richtigen Platz stel-len. Sie sollten lediglich als Werkzeug gebraucht werden,um dem Herrn wirksamer dienen zu können. Wir solltendie Heilige Schrift in unserem Leben an den ersten Platzstellen, um mit ihrem Autor wie auch mit ihrem heiligenInhalt besser bekannt zu werden.

Ja, es wird im Himmel ein weiteres Lernen, ein weiteresErkennen und Wachsen geben! Und unsere Freude an die-sem himmlischen Lehrgang wird davon abhängen, ob wirauf der Erde mit der Bibel richtigen Umgang gehabt ha-ben.

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Wirst du erschrecken, wenn ich dir sage, dass du in ho-hem Maße deine eigene Zukunft bestimmst? Du wirst imLeben das werden, was du in Wirklichkeit zu werdenwünschst. Wenn du intensiv wünschst, in einer bestimm-ten Laufbahn zum Ziel zu kommen, so wirst du wahr-scheinlich Erfolg haben. Dies ist ein sehr wertvolles Ge-heimnis, ein Geheimnis, das verdient, weit und breit be-kannt gemacht zu werden. Du hältst den Schlüssel zu dei-ner eigenen Zukunft in deiner Hand!

Erinnere dich, dass Gott eines Nachts dem Salomo erschienund ihn fragte, was er sich wünsche. Salomo erbat sichWeisheit und Wissen. Seine Bitte wurde erhört. Dazu ka-men noch Reichtum, Gesundheit, Ehre, Sieg und ein lan-ges Leben.

Auf ganz ähnliche Weise tritt eine solche Frage an jedenMenschen heran: »Bitte, was ich dir geben soll!« Worumwir dann bitten, ist im Grunde genommen das, was wirerhalten.

Es wird erzählt, dass Lord Roseberry als junger Menschdrei ehrgeizige Pläne leidenschaftlich verfolgte: Er wolltedas Derbyrennen (Pferderennen) gewinnen, die Tochtereines Millionärs heiraten und Premierminister werden. Esist bekannt, dass er diese drei Ziele erreichte.

Vor einigen Jahren kniete in Chicago ein junger Mann vorseinem Bett nieder, hielt dem Herrn Psalm 145,9 vor und

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bat ihn ernstlich darum, ihm doch zu helfen, große Teiledes Wortes Gottes auswendig zu lernen. Er würde dannimstande sein, Traktate zu schreiben und könnte großeMengen davon verteilen. Er könnte außerdem das Evan-gelium verkündigen und am Wort Gottes dienen, undweiter könnte er noch religiöse Aufsätze zur Erbauung derGläubigen verfassen.

Wer Tom Olson kennt, das war nämlich dieser junge Beter,weiß, dass er eine ungewöhnliche Begabung hat, GottesWort im Gedächtnis zu behalten, dass seine Evangeliums-verkündigung und sein biblischer Unterricht bisher fürviele zum großen Segen geworden sind, dass seine Auf-sätze, die er für die Zeitschriften schreibt, weit und breitgelesen werden und dass seine Traktate allergrößte Ver-breitung gefunden haben.

So ist es mit jedem jungen Menschen. »Die Zukunft liegtvor ihm wie ein unbeschriebenes Buch, das bereit liegt,um das aufzunehmen, was er auf seine Seiten schreibenwill« (Alexander Maclaren).

Damit kommen wir zum Kern der Sache. Überlege dirvorher genau, was du dir wünschst. Von deiner Wahl hängtsehr viel ab. Bei einer falschen Wahl könnte das Endeschrecklich sein.

Wenn das flüssige Metall aus dem Hochofen fließt, kannes in irgendeine Form gegossen werden. Bald kühlt es ab.Es wird hart und behält dann hartnäckig die Form, in diees gegossen wurde. Kein Hammerschlag vermag sie mehrzu verändern.

Wenn junge Leute sehen könnten, welche Möglichkeitenihnen ihre Jugend bietet, und gleichzeitig das Endergeb-

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nis, das von ihrer Wahl abhängt, so klar sähen, wie sie eseines Tages sehen werden, dann würden nur wenige ihrLeben vergeuden!

Denkende junge Leute sollten sich ihrer kostbaren Wahl-möglichkeiten bewusst sein. Sie sollten erkennen, dass siefast alles das werden können, was sie gern möchten. Siesollten deshalb unendlich vorsichtig sein, damit ihre Wahlwirklich eine würdige Wahl ist.

Wenn Gott dich heute fragte: »Welche Wünsche hast duim Blick auf dein Leben auf der Erde?«, was würdest duantworten? Höre auf ihn; Er fragt dich!

Du selbst bestimmst deine Zukunft

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Wie sollte ein wertvoller, ehrgeiziger Lebensplan ausse-hen? Welche Laufbahn wird sich fünf Minuten nach unse-rem Tod als die wertvollste erweisen? Welches ist die best-mögliche Art und Weise, wie wir unsere Zeit, unsere Ga-ben und Fähigkeiten und unser Vermögen investieren kön-nen?

Sollten wir uns nicht zuerst einmal darüber einig werden,dass »reich werden wollen« kein geeignetes Lebensziel füreinen Christen ist?

Erstens: Das »Schätzesammeln auf dieser Erde« ist vonJesus selbst ganz klar verboten worden (Matthäus 6,19).Es ist deshalb ebenso verwerflich wie Unsittlichkeit oderMord.

Zweitens: Materieller Reichtum ist ein starkes Hindernisfür das geistliche Wachstum (Markus 10,23-25).

Drittens: Der Reichtum betrügt (Markus 4,19): Er spiegelteine Wirklichkeit vor, aber in Wirklichkeit schwindet errasch und unerwartet dahin.

Viertens: Unser Vorbild, der Herr Jesus, war ein armer Mann(2. Korinther 8,9). Er betonte immer wieder, dass der Knechtnicht besser ist als sein Herr (Matthäus 10,24-25).

Fünftens: Reichtümer können nicht in den Himmel mitge-nommen werden (2. Korinther 4,18).

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Sechstens: Wie kann ein Christ reich bleiben, wenn erringsumher in der Welt all die Armut und Not sieht? Dasist ganz und gar unverständlich.

Vor einigen Jahrzehnten erschien in einer Zeitung in On-tario folgende Notiz: »Der verstorbene John Livingstonewar bei seinem Tod der reichste Mann im Kreis Perth,Ontario. Sein Besitz wird auf 500000 $ geschätzt. Außer-dem war sein Leben mit 500000 $ versichert. Er war derBruder von David Livingstone, dem berühmten schotti-schen Missionar und Forschungsreisenden.«

In ihren jungen Jahren machten diese beiden Menschen inihrer schottischen Heimat große Zukunftspläne. John sag-te: »Ich werde nach Kanada gehen, um dort mein Glückzu machen.« Und er erreichte sein Ziel!

David hingegen übergab sein Leben dem Herrn JesusChristus, seinem Retter. Er nahm sich als Lebensaufgabevor, in das Hinterland von Afrika einzudringen, um Men-schen für das Evangelium zu gewinnen.

Nach weltlichen Maßstäben war John ein kluger, David da-gegen ein törichter Mann. Aber weltliche Maßstäbe sind äu-ßerst vage. Obwohl John hervorragende berufliche Erfolgezu verzeichnen hatte und große Reichtümer erwarb, ist dochheute, nach 85 Jahren, sein Name völlig in Vergessenheitgeraten. Dagegen hat David Livingstones Name – der seinLeben Jesus weihte, um ihm in Afrika zu dienen und dorteinsam und verlassen starb – überall in der ganzen Welteinen guten Klang, wo das Evangelium bekannt ist.

Das Streben nach Reichtum ist aber nicht die einzige gro-ße Gefahr. Im Leben des Menschen kann sich noch einanderes Ziel sehr stark bemerkbar machen: Man will eine

Ehrgeizige Pläne: Klug oder unklug?

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weltbekannte Persönlichkeit, man will berühmt werden.

Einige suchen sehr weit zu kommen in ihrem Geschäft oderin ihrem Beruf. Sie setzen dafür ihre besten Kräfte ein.Handel oder Wissenschaft werden für sie zu Götzen, diesie anbeten. Unaufhörlich streben sie nach Erfolg in demvon ihnen gewählten Gebiet, während ihnen Gott laut zu-ruft: »Und du begehrst für dich Großes? Begehre esnicht!«(Jeremia 45,5).

Einige suchen in sportlicher Betätigung nach Auszeich-nung. Sie trainieren hart und nehmen sich dabei streng inZucht. Gern nehmen sie Opfer auf sich, um das gesteckteZiel zu erreichen. In der »Hitze des Gefechts« setzen siealle Kräfte bis zum äußersten ein, um einen Preis zu ge-winnen. Die Heilige Schrift sagt dazu, dass Gott kein Ge-fallen »an den Schenkeln des Mannes« hat (Psalm 147,10).Er schätzt den Sport nicht hoch ein, weil nach 1. Timo-theus 4,8 »die leibliche Übung zu wenigem nütze, die Gott-seligkeit aber zu allen Dingen nütze ist, da sie die Verhei-ßung dieses und des zukünftigen Lebens hat«.

Andere streben nach Amt und Würden, indem sie ihre in-tellektuellen Anstrengungen auf Spezialgebiete konzent-rieren, auf Philosophie, Geschichte oder Musik und soweiter. Es ist eine unsagbare Tragödie, wenn Christen ihrLeben darauf ausrichten, Fachleute zu werden auf Gebie-ten, die im Himmel gar keine oder nur ganz geringe Be-deutung haben werden.

Wieder andere lassen sich von dem edlen Gedanken lei-ten, ihren Mitmenschen helfen zu wollen. Sie stürzen sichin die Welt der Politik oder in irgendeine soziale Arbeit. Esmuss allerdings zu ihren Gunsten gesagt werden, dass essich bei ihnen im Vergleich zu den bisher besprochenen

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Gruppen um die selbstlosesten Menschen handelt. Aberselbst ihre uneigennützige Arbeit ist unzureichend.

Wenn man einem Menschen wirklich helfen will, seinespeziellen, oft großen Probleme zu lösen, muss man seineNatur verändern. Durch keinen noch so großartigen Plankann den Menschen wirklich geholfen werden. Nur dasEvangelium bringt die wahre Lösung. Die echteste Men-schenliebe zeigen wir den Menschen, wenn wir sie mit demHerrn Jesus Christus bekannt machen.

So könnten wir fortfahren, all das zu untersuchen und zubeschreiben, wofür die Menschen eigentlich leben. Sehrschnell fänden wir heraus, dass in den meisten Fällen dieAnstrengungen des Menschen der Sache, für die er sicheinsetzt, nicht würdig sind. Sie hat nur Wert im Blick aufdieses Leben und kann daher niemals dem Ziel des Chris-ten entsprechen, der für zwei Welten lebt.

»Ein Menschenleben, das nicht zwei Welten in Betrachtzieht, hat seinen wahren Sinn noch nicht entdeckt. Es gibtein gegenwärtiges und ein zukünftiges Leben. Für jeman-den, dessen Haupt grau geworden ist, ist es keine Ehre,wenn er nicht früher an das andere Leben gedacht hat. Ichmöchte mit meinen Worten alle die erreichen, die nochkeine grauen Haare haben, und mit ihnen reden. Möchtensie doch das ewige Leben bedenken, während es noch Zeitist, damit sie ihr Leben befreien von Unglauben und Ge-meinheit, von Selbstsucht und Engherzigkeit, damit Glau-be und Rechtschaffenheit ihr Leben erfüllt und sie nichtan der Tatsache vorbeigehen, dass ihr Leben zwei Weltenangehört.

Zwei Welten! Die eine so kurz, die andere ohne Ende! Wasmag uns in der Welt der Ewigkeit bevorstehen? Das ist die

Ehrgeizige Pläne: Klug oder unklug?

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Frage, die das Zeitliche und Vergängliche so unendlichwichtig macht. Was ich heute getan habe, ist für mich vonBedeutung für alle Ewigkeit. Solange ich das nicht einge-sehen habe, habe ich das Problem des Lebens noch nichtwirklich ins Auge gefasst« (Dr. C.I. Scofield).

William Kelly war ein hervorragender Schriftgelehrter. Erlebte Ende des vorigen Jahrhunderts in Großbritannien.Durch seine Gelehrsamkeit und seinen geistlichen Zustandwurde er zu einer von Gott gebrauchten, machtvollen Per-sönlichkeit. Kelly half einem jungen Verwandten bei sei-ner Vorbereitung zur Aufnahme in das Trinity Co BegeinDublin. Dabei zog er die Aufmerksamkeit der dortigenProfessoren auf sich. Sie versuchten Kelly zu überreden,am College eine Lehrtätigkeit anzunehmen; er könnte dochso zu hohen Ehren gelangen. Die Professoren merkten aberbald, dass sie Kelly mit diesem Vorschlag nicht beeindru-cken konnten. Sie waren ganz verblüfft darüber, und einervon ihnen fragte ihn ärgerlich: »Aber, Herr Kelly, habenSie denn gar kein Interesse daran, sich in der Welt einenNamen zu machen?« Worauf Kelly zu ihrem Erstaunen er-widerte: »In welcher Welt, meine Herren?«

Ja, das war eine Antwort. Wenn wir über unsere ehrgeizi-gen Lebenspläne nachdenken, so sollte nie die Frage feh-len: In welcher Welt, meine Herren?

Können deine ehrgeizigen Pläne in diesem Licht einer Prü-fung standhalten?

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Will man über die eigene Zukunft vernünftig nachdenken,dann muss man unbedingt drei Grundprinzipien in Er-wägung ziehen: unsere Verpflichtung Gott gegenüber;unsere Verpflichtung unseren Mitmenschen gegenüber;unsere Verpflichtung uns selbst gegenüber.

Von keinem Leben kann man behaupten, dass es erfolgreichist, wenn diese drei Prinzipien nicht beachtet werden.

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Gott zu allererst! Selbst wenn Gott nur unser Schöpfer wäre,würden wir ihm unbedingtes Vertrauen und unermüdlichenDienst schuldig sein. Bedenken wir aber die Tatsache, dassder große Schöpfer unser Heiland wurde, dann kann eskeine Ausreden mehr geben – Gott zu allererst!

Jeder von uns muss sich mit folgenden ewigen Wahrhei-ten auseinander setzen:

Erstens: Aus lauter Barmherzigkeit sandte Gott seinen einzigenSohn, damit er an unserer Stelle den Tod schmecken sollte.

Zweitens: Willig verließ der Herr Jesus die Herrlichkeit desHimmels und kam unseretwegen in diese sündige Welt.

Drittens: Um uns zu erretten, duldete, blutete und starb er.

Viertens: Der Eine, der starb, war nicht ein beliebiger Mann,sondern er war der, der die Welten ins Dasein rief.

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Fünftens: Er starb für uns, als wir noch seine Feinde waren.

Sechstens: Die Leiden, die er erduldete, um die Strafe fürunsere Sünden zu tragen, waren so schwer, dass kein mensch-licher Geist jemals imstande sein wird, es zu verstehen.

Siebtens: Für ihn waren wir so wertvoll, dass er sein Blutvergoss, um uns auf dem Sklavenmarkt der Sünde demSatan abzukaufen.

Achtens: Er starb, um unser König, Herr und Meister zuwerden.

Es besteht die große Gefahr, dass diese Wahrheiten zumGemeinplatz der Christen werden. Wenn aber, wasvielleicht nur selten geschieht, Lichtstrahlen der Herrlich-keit dieser Wahrheiten in unsere Seele fallen, werden wirmit tiefer Ehrfurcht erfüllt und können nur ausrufen: »Nachalle dem, was er für mich getan hat – was bleibt mir da zutun übrig, als ihm mein Bestes zu geben und ganz und garfür ihn zu leben« (Betty Daasvand).

Wenn es wahr ist, dass mich Jesus Christus mit seinem Bluterkauft hat – und es ist wahr –, dann liegt es auf der Hand,dass ich nicht länger mir selbst gehöre, sondern ihm allein.

So urteilte auch der Apostel Paulus, als er schrieb: »Denn dieLiebe Christi hält uns zusammen, die wir dafür halten, dass,wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben;und er ist darum für alle gestorben, damit die, welche leben,nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestor-ben und auferstanden ist« (2. Korinther 5,14-15).

Von jetzt ab können wir nicht mehr uns selbst leben, son-dern ihm! C.T. Studd konnte auch keinen anderen Schluss

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ziehen: »Es war mir über Jesus erzählt worden, dass er fürmich gestorben sei. Ich hatte aber noch nicht begriffen, dassich nicht mehr mir selbst gehörte, wenn er für mich ge-storben war. Erlösung bedeutet Rückkauf, Loskauf. Wennich also ihm angehörte, musste ich entweder ein Dieb sein,wenn ich behielt, was mir nicht mehr gehörte, oder aberich musste alles Gott übergeben. Als ich einsah, dass JesusChristus für mich gestorben war, fiel es mir nicht schwer,ihm alles auszuliefern.«

Isaac Wattes drückte diese überzeugende Logik in demwohlbekannten, aber wenig in die Praxis umgesetzten Versaus: »Wär mein die Welt mit ihrem Glanz, wär‘s doch alsOpfer viel zu klein. Für solche Liebe nimm mich ganz; ichselbst will, Herr, das Opfer sein.«

Graf Zinzendorf sagte: »Ich dachte, ich wäre meines Hei-landes nicht wert, wenn ich ihm nicht anbieten würde, wasich am meisten liebe.« Und Pilkington von Uganda warinnerlich gezwungen zuzugeben: »Wenn er König ist, dannhat er ein Recht auf alles.«

Vor einigen Jahren bemerkte Missionar T.E. Wilson, als erin Angola zu einer Gruppe von Eingeborenen sprach, ei-nen großen, kräftig aussehenden Mann unter seiner Zu-hörerschaft. Neben ihm stand ein ängstlich aussehender,zitternder Bursche. Jedesmal wenn sich der Mann beweg-te, zuckte der Bursche zusammen. Nach Schluss des Gottes-dienstes erfuhr der Prediger, dass es wieder die alte Ge-schichte war: Ein grausamer Herr und sein Sklave. Sofortfing Wilson an, mit dem Sklavenhalter zu verhandeln, umden Jungen loszukaufen. Da für den Sklaven ein hoherPreis verlangt wurde, begann ein Hin- und Herfeilschen.Schließlich gelangte der Junge in die Hände des Missio-nars. Er war um einen hohen Preis erkauft worden.

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Als der Missionar mit dem Sklaven nach Hause ging, er-kannte er bald, dass der Sklave vor ihm genauso großeAngst hatte wie vor seinem früheren Besitzer. Als sieschließlich Wilsons Wohnung erreicht hatten, setzte er sichmit dem Jungen hin und sagte: »Mein Sohn, ich habe dichheute gekauft, und jetzt gehörst du mir. Du bist aber vonjetzt an frei und kannst tun und lassen, was du willst. Dudarfst in den Dschungel zurückkehren und dort bei dei-nen Stammesgenossen leben; du darfst aber auch in mei-nem Haus bleiben und ein Glied meiner Familie sein.«

Sobald der Bursche erkannte, dass der Missionar wirklichdas meinte, was er sagte, blickte er ihn mit tränennassenAugen an und sagte: »Herr Wilson, ich will für immer IhrSklave sein.«

Was für eine andere vernünftige Antwort hätte er auchgeben können? Und genauso sollten auch wir sagen: »HerrJesus, ich will für immer dein Sklave sein. Meine Hände,meine Füße, meine Stimme, mein Verstand – alles gehörtdir. Du hast für mich geblutet und bist für mich gestorben.Von nun an will ich für dich leben.«

Gottes Barmherzigkeit verpflichtet uns zu unauslösch-lichem Dank. Nur eine vollständige Übergabe unseres Le-bens an Jesus Christus ist eine vernünftige Antwort aufseine Liebe (Römer 12,1-2).

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Wir haben aber noch eine zweite Verpflichtung, und dasist die gegenüber unseren Mitmenschen. Wahres Christen-tum ist seinem Wesen nach selbstlos. Es müht sich in einervölligen Dienstverpflichtung, Gläubigen und Ungläubigen,

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Gebildeten und Ungebildeten zu dienen (Römer 1,14).Wahre Christen werden von einer Leidenschaft zur Ret-tung von Menschen getrieben und stehen unter einemgeheimnisvollen Zwang, unter dem sie ausrufen: »Wehemir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!« (1. Korin-ther 9,16).

Eifrige Christen können deshalb für sich ohne folgendeÜberlegungen keinen Lebensplan aufstellen:

Erstens: Die Welt um uns herum ist dem Sterben geweiht.Täglich gehen hunderttausend Menschen dahin, einer nachdem anderen. Die meisten von ihnen haben noch nie et-was von Jesus Christus gehört.

Zweitens: Unvergleichliche Freude des Himmels erwartetdie Erretteten, aber unbeschreibliche Leiden der Höllewerden das Teil derer sein, die ohne Jesus Christus ster-ben. Jeder Christ sollte sich einmal für eine Stunde Zeitnehmen und über die Hölle nachdenken, über ihre Endlo-sigkeit, ihre Dunkelheit und die Qual der Gewissensbisse,der alle ausgesetzt sind, die dort hineingeworfen werden.Alle Christen sollten über ihre Verwandten, Freunde undNachbarn nachdenken und über alle anderen Menschen,die bald dort sein werden. Sie sollten so lange darübernachdenken, bis sie nie mehr ein gewohnheitsmäßiges,behagliches Christenleben zu führen imstande sind.

Drittens: Da das Evangelium absolut wahr ist, kann mandessen Verkündigung nie aufgeben. Man muss es bis andie äußersten Enden der Erde verkündigen. Würde jemandein Heilmittel für die Krebskrankheit gefunden haben undes selbstsüchtig für sich behalten, dann wäre er ein Mör-der. Wenn wir das Heilmittel für die Seelen der Menschenkennen und es die Menschen nicht wissen lassen – sind

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wir dann nicht auch Mörder? Wir sind mit Weisheit ausder Höhe erleuchtet; sollten wir umnachteten Menschendas Licht des Lebens verweigern?

Viertens: Die gegenwärtig lebende Generation kann nur vonheute lebenden Christen erreicht werden. Deshalb könnenwir unsere Verpflichtung nicht auf andere übertragen.

Fünftens: Wir werden vor dem Richterstuhl Christi danachgefragt werden, wie wir den letzten Befehl Jesu an seineJünger (Matthäus 28,19-20) ausgeführt haben.

Sechstens: Jeder Mensch, dem wir begegnen, könnte einmalein Edelstein in der Krone des Heilandes sein. Wir solltenalle Menschen um seinetwillen lieben.

Wir müssen diesen Tatsachen ehrlich und mutig ins Augesehen.

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Schließlich sollte unser Lebensweg auch im Blick auf un-sere eigenen Interessen geplant werden. Auf den erstenBlick hört sich das unverzeihlich selbstsüchtig an. Das istes aber nicht, weil Gott das Allerbeste für uns bereitet undvorgesehen hat. Er erwartet von uns, dass wir so leben,dass uns alles das zuteil wird, was seine Liebe für uns ge-plant hat.

Wie kann ich im Blick auf dieses und auf das zukünftigeLeben am besten auf meine eigenen Interessen bedachtsein? Besonders junge Christen mögen das Folgende reif-lich überlegen:

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Erstens: Es ist durchaus möglich, dass deine Seele für Je-sus Christus gerettet, dein Leben aber für ihn verloren ist.

Zweitens: Dieses Leben kann nicht in sich selbst ein Le-bensziel sein, sondern nur eine Anwartschaft für die Ewig-keit. »Lebenszeit ist Erziehungsarbeit für Regierungszeit.«

Drittens: Eines Tages werden wir vor dem RichterstuhlChristi stehen! Dann wird nur ein Leben zählen, das fürJesus Christus geführt worden ist.

Viertens: Es besteht die furchtbare Möglichkeit, an jenemTag mit leeren Händen dazustehen.

Muss ich gehn mit leeren Hände,so vor meinem Herrn zu stehn?Kann ich keine Seel ihm bringen,keine einz’ge Garbe sehn ?Muss ich gehn mit leeren Händen?Muss ich so vor Jesus stehn?Kann ich keine Seel ihm bringen,keine einz’ge Garbe sehn?

C.C. Luther

Fünftens: Wenn das »Wohl getan!« einmal nicht über unsausgesprochen wird, dann ist das ein Verlust, der durchnichts anderes zu ersetzen ist.

Wenn wir auch nur einen Augenblick nachdenken, wird esuns ganz klar, dass unseren eigenen Interessen für Zeit undEwigkeit am besten gedient ist, wenn wir unseren Willenmit dem Willen Gottes völlig in Übereinstimmung bringen.Lasst uns hier und jetzt stillehalten, um unsere Lebensplä-ne zu überprüfen und uns zu fragen: Sind in diese Plänemeine Verpflichtungen gegenüber meinem Herrn mit ein-

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bezogen? Machen sie mein Verlangen deutlich, dass ichmeine Schuld meinen Mitmenschen gegenüber erfüllenmöchte? Bedeutet die Erfüllung dieses Verlangens für michden größten Gewinn für dieses Leben und für die Ewig-keit?

Wenn unsere Lebenspläne nicht von dem Verlangen erfülltsind, Gott wohlgefällig zu leben und zu dienen, dann soll-ten sie über Bord geworfen werden; sie taugen nicht fürdiese Zeit und bringen uns nichts ein im Blick auf dieEwigkeit.

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Im vorhergehenden Kapitel haben wir gesehen, dass jederGläubige unter einer feierlichen Verpflichtung seinem Gott,seinem Nachbarn und sich selbst gegenüber steht. SeinemGott gegenüber wegen dessen Schöpfungs- und Erlösungs-werkes; seinem Nachbarn gegenüber, weil dieser Nach-bar ohne Jesus Christus für ewig verloren sein wird; sichselbst gegenüber, weil er eines Tages vor den RichterstuhlChristi gestellt und dort sein ganzes Leben durchleuchtetwird.

Wie kann wohl ein Christ am besten diesen dreifachenVerpflichtungen begegnen? Wenn er nur für sich selbst lebt,wird er in diesem Leben unbefriedigt und im nächstenLeben verarmt sein. Dient ein selbstsüchtiges Leben unse-ren ureigensten Interessen?

Wenn der Mensch, vom Evangelium unberührt, seinemNachbarn in dessen Notlagen beisteht, kann er ihm keinewirkliche Hilfe zuteil werden lassen, weil alle Menschenin erster Linie Jesus Christus brauchen, ohne den sie ver-loren sind.

Wenn der Mensch aber sein Leben dem Herrn Jesus Chris-tus vollständig ausliefert, kann er kaum einen Fehler be-gehen. Wer Gott über alles liebt, wird notgedrungen durchdas Evangelium dem Mitmenschen helfen. Er wird des-halb seinen eigenen Interessen am besten dienen, auf die-ser Erde überaus glücklich sein und in der Zukunft Lohnempfangen.

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Das große Geheimnis eines erfolgreichen Lebens mit Je-sus Christus besteht einfach darin, dass man zunächst seinganzes Sein völlig in seine Hände legt.

Es beginnt mit dem offenen Zugeständnis, dass wir selbstnicht wissen, was für unser Leben am besten ist. Jeremiadrückte diese Haltung ausgezeichnet aus, indem er sagt:»Ich weiß, Herr, dass des Menschen Weg nicht in seinerMacht steht und dass der Mann, der da wandelt, seineSchritte nicht zu lenken vermag« (Jeremia 10,23).

Zweitens dürfen wir die tiefe Überzeugung erfahren, dassGott für unser Leben bereits den »besten Plan« gemachthat. Wir dürfen sein »Bestes« in Besitz nehmen, wenn wires aufrichtig begehren. Können wir das durch unser Ver-schulden nicht, dann werden wir sein »Zweitbestes« oder»Drittbestes« oder »ein anderes Bestes« erfahren.

Wir können die großen Verpflichtungen unseres Lebensnur übernehmen, wenn wir unser Leben ihm völlig aus-liefern. Ausliefern bedeutet, dass wir unser ganzes Wesen,Geist, Seele und Leib, dem Herrn Jesus Christus weihen.Es bedeutet, dass wir alles, was wir sind und haben, demHerrn Jesus Christus weihen. Es bedeutet auch eine be-dingungslose Übergabe unseres Willens an Jesus Christus,unseren Herrn.

Betty Stam nahm diese große Übergabe ihres Lebens neunJahre vor ihrem Märtyrertod vor. Sie schrieb in ihre Bibel:»O Herr, ich gebe meine eigenen Vorsätze und Pläne, allmeine Wünsche, Hoffnungen und Begierden auf, seien siefleischlich oder seelisch, und ich nehme deinen Willen fürmein Leben an. Ich gebe mich selbst, mein Leben, meinAlles, voll und ganz dir hin, um für immer dein zu sein.Ich gebe auch all meine Freundschaften in deine Obhut.

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Menschen, wenn ich sie auch noch so liebe, sollen denzweiten Platz in meinem Herzen einnehmen. Fülle michmit deinem Heiligen Geist. Lass deinen heiligen Willen inmeinem Leben zur Auswirkung kommen – koste es mich,was es wolle, jetzt und immerdar. Jesus Christus ist fürmich das Leben!«

Missionar Borden vollzog diese große Übergabe seinesLebens an Jesus Christus einige Jahre, bevor er in Ägyp-ten an Hirnhautentzündung starb. Er war mit und für dasEvangelium auf dem Wege nach China: »Herr Jesus, wasmein Leben anbelangt, so lass ich die Hände davon. Ichsetze dich auf den Thron meines Herzens. Verändere, rei-nige, gebrauche mich, wie du es für gut befindest. Ich un-terstelle mich der Vollmacht deines Heiligen Geistes.«

Diese Worte sind eigentlich nichts weiter als der Wider-hall einer größeren Stimme, die in der Stille des GartensGethsemane ausrief: »Nicht mein, sondern dein Wille ge-schehe!« So muss es mit jedem Menschen geschehen, derin den Dingen, die Gott angehen, weiterkommen will. Esmuss einen Zeitpunkt geben, wo er seinen eigenen Willenzurückweist und sich als ein lebendiges Opfer Gott dar-stellt und spricht: »Ich will gehen, wohin du mich sendenwillst. Ich will tun, was du von mir verlangst. Ich will sa-gen, was ich in deinem Auftrage sagen soll. Ich will sein,was ich nach deinen Gedanken sein soll.«

Ist einmal diese vorbehaltlose Übergabe vorgenommenworden, muss sie auch in der täglichen Praxis zum Aus-druck kommen. Der Gläubige muss dauernd in einer Be-reitschaft der Hingabe stehen. Er muss sich bewusst blei-ben, dass er ein Leibeigener Jesu Christi ist, der beständigauf die Befehle seines Meisters wartet. In jeder Lage seinesLebens kann er nun die Herrschaft Christi anerkennen.

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Was wird dann geschehen? Wird der Gläubige eine große,physische Umformung erfahren? Wird eine sensationelleKrisis im Gefühlsleben eintreten? Wird als Antwort Feuervom Himmel fallen?

In den allermeisten Fällen wird kein äußeres Zeichen auf-treten. Aber der Glaube wird die bestimmte Zusicherungerhalten, dass Gott im Himmel es gehört hat und dass erdas Opfer angenommen hat.

Ebenso wie wir glauben, dass Gott uns errettet, wenn wirals demütig bittende Sünder zu ihm kommen, dürfen wirauch überzeugt sein, dass er uns annimmt, wenn wir unsihm als ein lebendiges Opfer ausliefern. Später kann na-türlich die Gefahr auftauchen, dass wir durch Alltäglichesund Gleichbleibendes entmutigt werden. Das Leben wirdirgendwie gleichförmig seinen Gang gehen.

Die täglichen Aufgaben werden uns vielleicht langweiligoder zu gering vorkommen. Aber das ganz Große bestehtin der vollzogenen Übergabe und in der täglichen Erneue-rung. Damit ist auch die Gewissheit verbunden, dass derPfad, den wir gehen, für uns persönlich bestimmt ist. Wennwir im Kleinsten treu sind, wird uns Gott auch in Krisen-zeiten getreulich leiten. Schritt für Schritt wird er uns füh-ren.

Wir werden uns zunehmend dessen bewusst werden, dasssich seltsame, kleine, unbeabsichtigte »Zufälle« in unse-rem Leben ereignen. Wir werden es mit auffallenden Er-eignissen zu tun haben. Wir werden uns sogar besonde-ren Gelegenheiten gegenübergestellt sehen, die wir niemalsselbst gesucht und gefunden hätten. Wenn auch GottesFührung zu gewissen Zeiten sehr dunkel sein mag, wer-den wir doch erkennen, wenn wir nach Jahren eines Gott

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ausgelieferten Lebens Rückschau halten, dass der Herrwirklich geführt hat und dass unser bisheriger Lebensweg»wunderbar« verlaufen ist.

Immer besteht aber auch die Gefahr, dass wir uns zurück-wenden wollen, dass wir alles von neuem erwägen wol-len, wir uns auf niederträchtige Weise vom Opferaltarwegschleichen möchten.

Ein Christ hängte seinen Wahlspruch an eine Wand seinesWohnzimmers: »Herr, halte mich um jeden Preis bei dir.«Aber eines Tages machte er innerlich eine Kehrtwendungund entfernte den Text – die Kosten waren ihm zu hoch.

Unser Opfer muss unwiderruflich sein. Wer seine Handan den Pflug legt und zurücksieht, ist nicht geschickt zumReiche Gottes (Lukas 9,62).

Welche Schwierigkeiten und Nöte auch in einem Gott ge-weihten Leben auftreten mögen, es wird sich keine Reue,kein Bedauern einstellen. Borden sprach von einem Leben»ohne Vorbehalt, ohne Rückzug, ohne Bedauern«. Es istein Leben, das sich wirklich bezahlt macht – nur müssenwir das alles ganz persönlich in die Praxis umsetzen. Wirwollen diesen Fragen mutig und ehrlich in Gottes Gegen-wart gegenübertreten.

Hast du dein Leben je einmal radikal Gott übergeben, oderkämpfst du immer noch gegen Gott, indem du versuchst,an einem Leben festzuhalten, das eigentlich ihm gehört?

Scheint dir irgendein Opfer, das du deinem Erretter brin-gen solltest, der für dich starb, zu groß zu sein?

Gibt es auf der Erde irgendeinen Ort, an den du nicht be-

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reitwillig gehen wirst, wenn Gott dich ruft? Fürchtest dudich etwa, dass dich Gott mit einer Arbeit betrauen könn-te, die unter deiner Würde wäre?

Wagst du es – gerade jetzt –, dein Leben ohne VorbehaltJesus Christus auszuliefern?

Wagst du es, es nicht zu tun?

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Wenn das Thema der Übergabe an Jesus Christus behan-delt wird, dann wird ganz gewiss jemand den Einwandvorbringen: »Aber ich muss doch leben, nicht wahr?«

Ist das nicht ein Einwurf, der von einer kläglichen Verwir-rung zeugt? Damit wird doch zum Ausdruck gebracht, dasswir leben müssen, was immer auch kommen mag; dass alleautomatisch in den vollzeitlichen Dienst eintreten müssenund nicht mehr länger für ihren Lebensunterhalt arbeitendürfen, die ihr Leben Jesus Christus weihen. Es bedeutetaußerdem, dass man fürchtet, dass die Wahrscheinlichkeit,öfters Hunger leiden zu müssen, größer ist, wenn man seinLeben Gott übergeben hat, als wenn man es seiner eigenenLeistung unterstellt und einen guten Beruf hat.

Derart zu urteilen ist trügerisch und irreführend, weil wirunser Leben ja gar nicht mehr länger selbst gestalten müs-sen. Sklaven des Herrn Jesus Christus wählen sich nichtselbst die Art oder die Zeit ihres Abschiedes. Es ist nur solange wichtig zu leben, wie Jesus Christus es will. Sindwir nicht unsterblich?

Es ist außerdem ein trügerisches Denken, weil jeder Gläu-bige im vollzeitlichen Dienst stehen sollte. Für einige istder Arbeitsplatz im Büro oder an der Werkbank ein Missi-onsfeld, für andere in der Küche.

Einige legen den Heiden in Afrika Zeugnis von Gottes Lie-be ab, andere sonst wo in der Welt.

Schließlich ist der Einwurf deshalb trügerisch, weil nicht

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in Betracht gezogen wird, dass allen, die Jesu Christi Inte-ressen an die erste Stelle setzen, der Lebensunterhalt ga-rantiert wird.

»Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nachseiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzuge-fügt werden« (Matthäus 6,33).

Damit unser Denken über diesen Gegenstand zu größererKlarheit kommt, sollten wir kurz die Rolle betrachten, dieder Beruf im Leben eines Christen spielt.

Erstens: Vor allem ist es Gottes Plan, dass der Mensch sei-nen Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen soll. »ImSchweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen« (1.Mose 3,19).

»Sechs Tage sollst du arbeiten« (2. Mose 20,9).

»Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht es-sen« (2. Thessalonicher 3,10).

Es ist keine Schande, wenn der Mensch schwer arbeitet.Im Gegenteil! Es ist ein Segen für ihn.

Zweitens: Der Christ sollte die Führung des Herrn JesusChristus suchen, wenn er einen Beruf ergreift. Er darf indieser Beziehung mit einer ebenso klaren Führung rech-nen, als wenn er auf das Missionsfeld gehen wollte.

Drittens: In diesem Sinn ist die Berufsarbeit nicht geringerzu bewerten als evangelistische Arbeit in anderen Ländern.Von Bedeutung ist nur, dass wir genau wissen, dass Gottuns in der Berufswahl geleitet hat. Wir können natürlichnur dann sichergehen, wenn wir unser Leben ganz lauter

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dem Willen des Herrn unterstellt haben und damit auchunseren Willen bezeugen, seinem Ruf für immer zu folgen.

Viertens: Die Unterscheidung, die heute zwischen »weltli-cher« Arbeit und »Arbeit für den Herrn« gemacht wird,ist nicht schriftgemäß. Jede Art von Arbeit ist Arbeit fürden Herrn und soll zur Ehre Gottes getan werden.

In diesem Zusammenhang schrieb G. Campell Morgan:»Den Ausdruck ›gewöhnliche Arbeit‹ sollte jeder aus sei-nem Sprachschatz streichen. Jesus hat uns gelehrt, dass jedeArbeit heilig ist. Nicht um einen Streit zu entfachen, son-dern als Protest gegen eine falsche Auffassung vommenschlichen Leben betone ich hier, dass kein Mensch,einfach weil er predigt, ein Recht hat, von sich als von ei-nem ›Geistlichen‹ zu sprechen. Wer morgens mit seinenWerkzeugen sein Haus verlässt, um an seinen Arbeitsplatzzu gehen, hat Anspruch auf diese Bezeichnung, wenn erein geheiligter Mann ist. Wenn dieser Mann in seine Zim-mermannswerkstätte ginge, um ein Stück Bauholz zu sä-gen, dann wäre die Säge ein Werkzeug aus dem Heilig-tum Gottes, wenn der Mann, der sie gebraucht, ein Pries-ter Gottes ist. Jeder Dienst ist heiliger Dienst. Ich wünsch-te, dass ihr diesen Gedanken alle Tage der kommendenWoche erwägt – hinter dem Ladentisch und im Büro oderauch, liebe Schwestern, in eurem Heim.«

Fünftens: Wenn der Gläubige im Blick auf seine Berufs-wahl die Führung des Herrn sucht, so sollte er daran den-ken, dass Gott normalerweise einem Menschen seinenPlatz auf einem Arbeitsfeld zuweisen möchte, wo er seinenatürlichen Talente einsetzen kann. Es gibt natürlich kei-ne Regel ohne Ausnahmen, aber meistens wird das so sein.

Sechstens: Es sollte klar sein, dass der Beruf nicht die

Die Bedeutung unseres Berufes

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Hauptsache im Leben ist. Er ist ein Mittel zu einem beson-deren Zweck. Careys Ausspruch wurde weit bekannt. Alser gefragt wurde, was für ein Geschäft er betreibe, ant-wortete er: »Mein Geschäft besteht darin, das Evangeliumzu verkündigen; und ich repariere Schuhe, um notwendi-ge Ausgaben zu bestreiten.«

Eine ähnliche Geschichte wird von John Wanamaker er-zählt, dem Begründer der Kaufhäuser, die seinen Namentragen. Als er einmal gefragt wurde, wie er als viel beschäf-tigter Mann die Zeit finde, in der Sonntagsschule mitzuar-beiten, sagte er: »Die Sonntagsschule ist mein Geschäft,alles andere sind nur alltägliche Dinge. Vor 55 Jahren kamich zu der Überzeugung, dass des Herrn Verheißung zu-verlässig ist: Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottesund nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alleshinzugefügt werden.«

Das ist so gewaltig, dass wir es im Gedächtnis behaltensollten! Die Interessen des Herrn kommen zuerst, das Ge-schäft erst in zweiter Linie. Eine Gefahr erhebt sichallerdings: wenn uns der Beruf über Gebühr beansprucht.Eine Beschäftigung nimmt einen Menschen von den Zu-sammenkünften der örtlichen Gemeinde weg. Sie nimmtihm immer mehr von seiner Zeit weg. Sie hindert ihn inseinem christlichen Dienst, bis er an dem Punkt angelangtist, wo er unbrauchbar wird. Das Ergebnis ist gewöhnlich,dass der Gläubige am Zentrum des Lebens vorbeigeht.

Achtens: Wenn wir behaupten, dass der Beruf an zweiterStelle steht, so bedeutet das nicht, dass er nachlässig odergleichgültig ausgeübt werden dürfte. Im Gegenteil! Es soll-te zum christlichen Zeugnis gehören, ihn sorgfältig, warm-herzig und gut auszuüben – als dem Herrn. Das Kind Got-tes sollte seinem Arbeitgeber in jeder Stunde 60 Minuten

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treuer Arbeit liefern, für die er ja bezahlt wird. Es ist auchselbstverständlich, dass er nicht die Zeit, die seinem Ar-beitgeber gehört, dazu verwendet, anderen Zeugnis zugeben.

Es ist für einen Christen oft schwer zu erkennen, wann dieAnsprüche seines Arbeitgebers unberechtigterweise in sei-ne Verantwortlichkeit dem Herrn gegenüber eingreifen.Aber eins ist sicher: Wenn ein Mensch in diesen DingenGott die Ehre gibt, dann wird Gott ihn ehren und nichtzugeben, dass er um Brot betteln muss, obwohl manchmalein Stellenwechsel notwendig werden kann.

Neuntens: Das Leben sollte nach Möglichkeit nicht mitArbeiten ausgefüllt sein, die Unerrettete ebensogut tunkönnen. Der Herr Jesus sagt: »Lass die Toten ihre Totenbegraben; du aber gehe hin und verkündige das ReichGottes!« (Lukas 9,60). Jeder Beliebige kann die Toten be-graben; aber nur erlöste Lippen können Zeugnis ablegenvon der rettenden Gnade Jesu Christi. Da sind wir unent-behrlich.

Zehntens: Zu keiner Zeit sollten wir uns dafür hergeben,um schmutzigen Gewinnes willen etwas zu tun, was wirnicht freiwillig für Jesus Christus zu tun bereit wären. Zukeiner Zeit sollten wir uns für unsere Gemeinde wenigereinsetzen als für ein weltliches Unternehmen.

Elftens: Wenn ein Christ von seinem Herrn für kleine Auf-gaben gebraucht wird, aber seine Pflichten treu erfüllt, teiltder Herr Jesus hier oft größere Arbeiten zu. So wirdvielleicht seine Zeit mehr und mehr vom Werk des Herrnbeansprucht; trotzdem darf er mit Freude feststellen, dassseine täglichen Lebensbedürfnisse dennoch gestillt wer-den.

Die Bedeutung unseres Berufes

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Vielleicht empfängt er auch von Gott den klaren und un-missverständlichen Ruf, seine ganze Zeit der Evangeliums-arbeit oder dem Lehrdienst in der Heimat oder im Aus-land zu widmen. In einem jeden Fall, in dem der Herr ganzklar führt, kann der Christ im Blick auf seine zeitlichenBedürfnisse ohne Furcht der Führung folgen. Wenn Gottruft, versorgt er auch sein Kind. Hudson Taylor sagte:»Wenn Gottes Werk auf Gottes Weise getan wird, wird esnie an Gottes Versorgung mangeln.«

Zwölftens: In einer Zeit, in der die Welt Erfolge in Geschäftund Beruf verherrlicht, sollten die Christen imstande sein,auf solches Gehabe mit unbekümmerter Gleichgültigkeitherabzuschauen. Jesus Christus in bescheidenem Umfangdienen ist wertvoller, als ein hohes öffentliches Amt zubekleiden.

Dies alles sind Erwägungen, die der junge Christ anstel-len sollte, wenn er über seinen Beruf nachdenkt. Er solltesich darüber völlig im Klaren sein, ob Gott ihn zu irgend-einem besonderen Werk führen wollte und er zu einerÜbergabe ohne Einschränkungen an seinen Herrn undMeister nicht willig war.

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Wenn Menschen durch die Ansprüche Jesu Christi in dieEnge getrieben werden, dann besteht allgemein die Ten-denz, sich zu entschuldigen, einen Ausweg zu suchen, einAlibi beizubringen. Wir haben schon über eine solche Aus-rede gesprochen: »Ich muss doch leben, oder etwa nicht?«

Jetzt wollen wir kurz auf andere Antworten zu sprechenkommen, durch die der Ruf des Herrn mit einem »Nein«beantwortet wird.

Eine ganz alltägliche Ausrede ist: »Ich muss an meine Zu-kunft denken!«

Ein junger Mann in einem Staat im Osten der USA sah sichder Alternative gegenübergestellt, entweder einen beson-deren Dienstauftrag für den Herrn Jesus anzunehmen oderseine glänzende Stellung in der Geschäftswelt beizubehal-ten. Deshalb zog er zwei ältere Christen zu Rate, die selbsteine führende Stellung im Geschäftsleben einnahmen. Sierieten ihm davon ab, seine jetzige Stellung aufzugeben,und zwar mit folgenden Worten: »Denke daran, Robert,dass du deine Zukunft im Auge behalten musst!« Er bliebin seiner hochbezahlten Stellung – aber dachte er wirklichan seine Zukunft?

Wieder andere sagen: »Es muss doch noch jemand in derHeimat bleiben!« Menschen, die so reden, scheinen oft eintiefes Interesse für die in der vordersten Kampflinie fürJesus Christus Stehenden zu haben. Zu oft ist dieses schein-bare Interesse aber nur ein Deckmantel für ihre eigeneAblehnung, in ein Missionswerk einzutreten.

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Es ist wahr: Gott gebraucht auch Gläubige in der Heimat,um die zu unterstützen und zu unterhalten, die mit demEvangelium in ferne Länder ausgezogen sind. Aber mutetes uns nicht manchmal seltsam an, wenn wir sehen, dassso viele gesunde, mutige, starke, begabte junge Männer inder Heimat bleiben, während ihre schwachen, schüchter-nen Schwestern als Bahnbrecher in weit abgelegene, ge-fährliche, von Krankheiten heimgesuchte Gebiete gehen?

Vielleicht sind auch einige der Meinung, dass ihre Gabenoder ihre Ausbildung besser anderswo als in einem »christ-lichen Werk« eingesetzt werden. Deshalb zögern sie, sichdem Herrn von ganzem Herzen zur Verfügung zu stellen– aus Furcht, er könnte sie in einen Dienst berufen, der»unter ihrem Niveau« liegt. Diesem Einwand ist leicht zubegegnen: Es ist nicht unsere Aufgabe zu bestimmen, wounsere Fähigkeiten am besten Verwendung finden können.Im Übrigen ehrt es Gott nicht, wenn wir denken, dass et-was, das er uns anvertraut hat, zu gut ist, um für ihn ein-gesetzt zu werden. Haben wir doch nichts, das wir nichtempfangen haben. Bildung und Gaben sind an sich in Ord-nung; aber wirkliche Bedeutung haben sie erst, wenn wirsie dem Herrn Jesus Christus zur Verfügung stellen.

Der Apostel Paulus war eine geistliche Größe, ein unge-heuer fleißiger Arbeiter, ein Genie. Als er an all die Dingedachte, die den Weisen dieser Welt so viel bedeuten, schrieber: »Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christiwillen für Schaden gerechnet; ja ich achte nun auch allesfür Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkennt-nis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alleseingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich Chris-tus gewinne« (Philipper 3,7-8).

Andere sagen, wenn sie sich der Herausforderung einer

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völligen Übergabe an Jesus Christus ausgesetzt sehen:»Aber ich bin zu alt.« Auf diese unverständliche Antwortkann man nur die Frage stellen: »Bist du auch zu alt, umgehorsam zu sein?«

Eine andere Entschuldigung lautet: »Ich habe Verpflich-tungen zu Hause.« Vielleicht meint man damit die Elternoder die Frau und die Kinder. Ist es denkbar, dass Gottuns diese geliebten Angehörigen gäbe, wenn sie ein Hin-derungsgrund für unsere Hingabe an ihn sein sollten?Würde er so seine eigene Absicht selbst durchkreuzen unddamit auch unsere eigensten Interessen? Niemals! Gottwird nie einen ihm geweihten Christen so führen, dass erbestehende Verpflichtungen seinen Lieben gegenübervernachlässigen müsste. Dennoch besteht unsere erste Ver-pflichtung darin, uns ihm völlig zu überlassen und ihnmehr zu lieben als »Vater und Mutter, Weib und Kinder,Brüder und Schwestern«, ja sogar mehr als unser eigenesLeben (Lukas 14,26).

Manche aufrichtigen Menschen zögern, eine volle Über-gabe zu vollziehen, weil sie meinen, dass sie nicht begabtgenug seien. Aber jedes Glied am Leibe Christi hat irgend-eine Gabe. Um diese zu finden, muss man eben Jesus alsHerrn anerkennen.

Die armseligste und kläglichste aller Ausreden aber ist die-se: »Gott will in Wirklichkeit ja gar nicht, dass ich ihm al-les ausliefere; er will nur wissen, dass ich dazu bereit bin.«

Stelle dir eine Kompanie Soldaten an der Front vor. Wennder Befehl zum Angriff gegeben wird, bleiben sie in ihrenUnterständen sitzen, fahren mit dem Reinigen ihrer Ge-wehre fort und sagen: Der General will in Wirklichkeit jagar nicht, dass wir angreifen; er will nur wissen, dass wir

Entschuldigungen

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dazu bereit sind.« Auf diese Weise könnte nie eine Schlachtgewonnen werden. Es könnte nur eine Geschichte der Nie-derlagen geschrieben werden.

Das alles sind Entschuldigungen, die die Menschen nurdeshalb benutzen, weil sie sich Jesus Christus nicht ganzausliefern wollen. Es sind wirklich Ausreden; es fehlenechte Begründungen. Es gibt für niemanden einen wah-ren Grund, sein Leben nicht voll und ganz seinem Erretterauszuliefern.

Wenn er noch einmal zu dir sagt: »Mein Sohn, meine Toch-ter, gib mir dein Herz!«, was wirst du ihm anbieten? EineAusrede? Oder dich selbst?

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Wenn der Herr Jesus Christus für uns gestorben ist, soll-ten auch wir bereit sein, für ihn zu sterben! Wenn er füruns sein Leben hingab, dann sollten auch wir bereit sein,für ihn unser Leben hinzugeben!

Der wahre Christ ist in Wahrheit ein Fanatiker. Er ist fürdie Welt ein Gegenstand der Verachtung und der Schmach,denn er hält mit ihr nicht Schritt, er steht in einem schiefenVerhältnis zu seiner Umgebung. In dem Augenblick, indem er von der Welt als »ordentlicher Kerl« anerkanntwird, hat er seinen wahren Charakter als Kind Gottes ver-loren.

Der ideale Gläubige lebt sein Leben mit Leidenschaft: Erist für Jesus Christus entflammt. Er eifert dem Grafen Zin-zendorf nach, der im Blick auf seinen Herrn sagte: »Ichhabe eine Leidenschaft; die ist er und er allein. Alles ande-re ist ihm untergeordnet.«

Für Menschen Gottes ist kein Opfer zu groß, das sie brin-gen. Ihr Geld, ihre Zeit, ihr ganzes Leben, alles steht zuseiner Verfügung, und sie sind froh, dass dem so ist.

Jesu Jünger sind in gewisser Weise unnatürlich. Sie han-deln manchmal ihren natürlichen Anlagen entgegen. Sieleugnen die Bindung des Alltagslebens. Sie geben umChristi willen auf, was andere als ihre unveräußerlichenRechte betrachten. Jesu Nachfolger sind wie Leibeigene.Sie gehorchen einfach. Ein gottgeweihter Christ ist ein Pre-

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diger und ein Fremdling, der durch eine fremde Gegendwandelt, der Zeugnis von Jesus Christus treu ablegt beidenen, die dort wohnen, der aber nichts von ihrer Art an-nimmt.

Er ist ein Mensch, der nicht darauf aus ist, Freunde zu ge-winnen; ein Mensch ohne Hoffnung oder Verlangen nachweltlichen Gütern; ohne Sorgen des Lebens, ohne Todes-furcht; ohne Rang, ohne wahre Heimat auf dieser Erde;ein Mensch, den nur etwas bewegt: die frohe Botschaft vonJesus Christus; ein Mann, der nur ein Ziel hat: die Herr-lichkeit Gottes zu erreichen – in den Augen der Welt einTor und damit einverstanden, für einen Toren gehalten zuwerden – um Jesu Christi willen.

Nennt ihn ruhig einen Schwärmer, einen Fanatiker, einenSchwätzer oder irgendeinen rückständigen, schwer zubeschreibenden Menschen! Die Welt mag bestimmen, wosie ihn einordnen will. Wie sie ihn auch nennen – einenGeschäftsmann, Hausherrn, Bürger, einen vermögendenMann, Gelehrten oder sogar einen Mann mit gesundemMenschenverstand –, für seine Umgebung hat er trotzdemwohl kaum Bedeutung.

Wahre Christen müssen für Christus zeugen, oder sie ge-hen innerlich zugrunde; selbst im Sterben werden sie nochzeugen.

Nach solchen Männern und Frauen schaut der Herr Jesusheute aus. Er sieht sich nicht nach der Menge um, die sichauf ihrem Weg ziellos treiben lässt, sondern nach Einzel-persönlichkeiten, deren Treue aus der Erkenntnis ent-springt, dass er nur Menschen brauchen kann, die bereitsind, den Weg der Selbstverleugnung zu gehen, den er vorihnen gegangen ist.

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Heute sind viele junge Menschen willig, die besten Jahreihres Lebens dem Geschäftsleben zu widmen. Sie sindwillig, für ihr Land zu sterben. Sie reisen für ein gutesGehalt um die ganze Welt. Um Musiker zu werden, scheu-en sie keine Mühe und Anstrengung. Um Priester oderNonne zu werden, nehmen sie das feierliche Gelübde derEhelosigkeit auf sich. Um Schauspieler zu werden, lernensie große und schwierige Rollen auswendig. Um bestimmteBerufe ergreifen zu können, sind sie bereit, ein ganzes Jahr-zehnt dem Studium zu opfern.

Aber was willst du für den Herrn Jesus einsetzen? Nureinen Teil deines Lebens – oder willst du ihm alles geben?

Ein Leben der leidenschaftlichen Hingabe

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Nimm mein LebenNimm mein LebenNimm mein LebenNimm mein LebenNimm mein Leben

224 SeitenISBN 3-89397-391-5

Was würde geschehen, wenn GläubigeJesus Christus als Gekreuzigten be-trachten und über Ihn und Sein Werktiefer nachdenken würden? Überwältigtvon dem Ausmaß und der Größe ihrerErrettung würden sie nicht anders kön-nen, als zu Anbetern zu werden. Siewürden niemals mehr aufhören, diewunderbare Gnade Jesu zu bestaunenund könnten ihren Mitmenschen gegen-über davon nicht schweigen. WeltlicheWünsche würden ihre Faszination ver-lieren und sie würden sich rückhaltslosdem Herrn und seinem Dienst hinge-ben – die Welt würde evangelisiert wer-den. Utopische Wunschträume?

Dieses Buch zeigt, dass der KreuzestodChristi auf Golgatha uns nicht so beein-druckt, wie er sollte, aber es hilft auchzu einer konsequenteren Hingabe.

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C.H. SpurgeonC.H. SpurgeonC.H. SpurgeonC.H. SpurgeonC.H. Spurgeon

Heilig dem HerrnHeilig dem HerrnHeilig dem HerrnHeilig dem HerrnHeilig dem Herrn

128 SeitenISBN 3-89397-387-7

Der bekannte Erweckungsprediger hatzeitlebens sowohl die Weltförmigkeitund Halbherzigkeit als auch den For-malismus und Ritualismus unter denChristen angeprangert.

Das Bewusstsein, dass wir als Christennur dann glaubwürdige Zeugen in derWelt sein können, wenn wir ein an derHeiligen Schrift orientiertes und Gottgeweihtes Leben führen, hat Spurgeonimmer wieder veranlasst, mit allemErnst und ohne Rücksicht auf seine Per-son auf Fehlentwicklungen hinzuwei-sen.

Dieses Buch mit ausgewählten Predig-ten Spurgeons ruft auf, ohne Abstrichezu den Anweisungen des Wortes Got-tes umzukehren und im Glaubensge-horsam unserem Herrn Jesus zu folgen.

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KommentarKommentarKommentarKommentarKommentarzum Neuen Tzum Neuen Tzum Neuen Tzum Neuen Tzum Neuen Testamentestamentestamentestamentestament

1488 SeitenISBN 3-89397-378-8

In diesem Vers-für-Vers-Kommentarzum NT geht es dem bekannten Autornicht um bloße Wissensvermittlung,sondern darum, die Person Jesu Christigroß zu machen, Zusammenhänge derSchrift deutlich werden zu lassen undso Auslegung mit Auferbauung zu ver-binden. Ein leicht verständlicher Kom-mentar, der den Leser anreizt, GottesWort systematisch und fortlaufend zustudieren und sich an den Reichtümernder Schrift zu erfreuen.Der Autor übergeht schwierige Ab-schnitte nicht einfach, als ob sie keineProbleme böten, sondern geht offen anSchwierigkeiten heran. Wo es unter denAuslegern Auseinendersetzungen gibt,nimmt er einen festen Standpunkt ein,respektiert jedoch auch andere Interpre-tationen.

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