Denke daran, wenn Stürme toben, daß du nicht alleine bist ...

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Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Matth. 28, 19. 20 Chri s tian Unity Press York, Nebraska 15. August 2002 108. Jahrgang Nr. 16 Denke daran, wenn Stürme toben, daß du nicht alleine bist, einer hält die Hand erhoben, der der Herr der Stürme ist. Margarete Rode

Transcript of Denke daran, wenn Stürme toben, daß du nicht alleine bist ...

Darum gehet hin

und lehret

alle Völker

und taufet sie

im Namen

des Vaters

und des Sohnes

und des Heiligen

Geistes,

und lehret sie

halten alles,

was ich euch

befohlen habe.

Matth. 28, 19. 20

Christian Unity PressYork, Nebraska

15. August 2002108. Jahrgang Nr. 16

Denke daran, wenn Stürme toben,daß du nicht alleine bist,einer hält die Hand erhoben,der der Herr der Stürme ist. Margarete Rode

2 Evangeliums Posaune

Du hast mein Leben so reich gemachtDu hast mein Leben so reich gemachtdem heißen Sehnen Erfüllung gebracht.All meine Sünden decktest du zu,an deinem Herzen fand ich die Ruh.

Du bist im Kampfe Burg mir und Hort,im wilden Sturme der Ruheport.Du bist mein Retter in jeder Not,du bist mein Leben, kommt einst der Tod.

Du bist mein Führer. An deiner Handgeh ich so sicher durchs Erdenland.Du bist mir alles, bist Leben und Licht,Herr Jesus Christus; ich laß dich nicht! Fritz Woike

�Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mitaller Freude und Frieden im Glauben, daß ihrvöllige Hoffnung habet durch die Kraft des hei-ligen Geistes.� Römer 15, 18

Eine Frau war bekümmert, ob sie wohl den rechten Glau-ben habe. Sie wußte, daß der Glaube die Hand ist, womitman den Frieden mit Gott ergreifen muß. Doch hatte sie vonverschiedenen Arten von Glauben gehört. Von �historischemGlauben�, von �traditionellem�, von �seligmachendem Glau-ben� u. a. m. Was ist nun der wahre Glaube? Habe ich ihnoder habe ich ihn nicht?

Sie hatte keinen Frieden, weil sie sich nicht mit dem Ge-genstand des Glaubens beschäftigte: mit Christus! Obwohlsie ihre Sünden ernstlich bekannt hatte, obwohl sie an dasein für allemal geschehene Opfer auf Golgatha glaubte, ge-noß sie doch nicht den Frieden mit Gott.

Es ist dem großen Seelenfeind gleich, womit wir uns be-schäftigen, wenn es nur nicht die Person des Herrn Jesus ist.Wenn man Durst hat, und jemand reicht einen Becher Was-ser, ist es dann die Hand, die das Wasser reicht, welche denDurst löscht, oder ist es das Wasser? Beschäftigen wir unsdeshalb nicht mit der �Hand�, dem Glauben, ob er echt,

groß oder klein, stark oder schwach ist. Schaue auf ihn, deralles vollbracht hat. Er, der den Frieden mit Gott erworbenhat für feindliche Sünder.

Bekenne ihm deine Schuld und Sünde, nimm die Erlö-sung, welche in Christo Jesu ist, dankbar an. Er starb amKreuz, aber jetzt ist er in der Herrlichkeit, der siegreichAuferstandene, �unser Friede�. Das heißt: Für alle, Judenund Heiden, die an ihn glauben. Er sitzt zur Rechten Gottesals der, welcher �Frieden gemacht hat, durch das Blut sei-nes Kreuzes�. In ihm dürfen wir ruhen. Er hat�s vollbracht!

Neue Richtung Der neue Mensch hat eine neue Richtung. Vor seiner

Bekehrung war die Lebensrichtung von Gott weg. Es fieldem Menschen leicht, etwas Schlechtes zu tun. Sündigenwar für ihn natürlich. �Auch wir führten alle einst unserenWandel in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir demFleisch und den Neigungen den Willen gaben und von NaturKinder des Zornes waren, wie auch die übrigen. Gott aber,der reich ist an Barmherzigkeit, . . . hat uns . . . mit Chri-stus lebendig gemacht� (Eph. 2, 3 � 5).

Jetzt bewegen wir uns in der Richtung des Willens Got-tes. Ganz andere Gefühle erfüllen unsere Herzen. SündigeHandlungen reizen uns nicht mehr, ja wir finden sie furcht-bar. Wir versuchen, Gottes Gedanken zu denken. Wir lebenjetzt im Sinn Christi und sind frei von jeder Versklavung desnatürlichen Geistes. Wir werden gütig und freundlich, wieer war.

� . . . und hat alle Dinge unter seine Füßegetan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Ge-meinde über alles, welche da ist sein Leib, näm-lich die Fülle des, der alles in allen erfüllt.� Epheser 1, 22 und 23 In dem Maß, wie Christus den Platz in unserem Herzen

einnimmt, rücken auch die einzelnen Teile der Wahrheitendes Wortes Gottes an den ihnen zukommenden Platz. So istes auch mit der Wahrheit von der Versammlung oder Ge-meinde.

Wenn wir uns mit der Gemeinde an und für sich beschäf-tigen, ohne sie mit ihm in Verbindung zu bringen, dem Haupt�der Versammlung, welche sein Leib ist�, so kann sie leichtzu einer Sache werden, derer wir uns rühmen und zum An-laß zur Selbsterhebung. Untersuchen wir dagegen im Blickdarauf, was die Versammlung, und zwar die ganze Versamm-lung für Christus ist, sowie in Verbindung mit der unendli-

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� . . . die durch das Jammertal gehen undmachen daselbst Brunnen; und die Lehrer wer-den mit viel Segen geschmückt.� Psalm 84, 6

Bist du vielleicht in Trauer, lieber Mitpilger, füllen Trä-nen deine Augen? �Weine nicht!�, so sei dir zugerufen. Blik-ke auf Jesus, und du wirst zu deinem Segen wahrnehmen,welch eine Veränderung ein solches Blicken im Glaubenhervorruft. Es führt Licht ein in die Finsternis, es lindertden Schmerz, trocknet die Tränen, belebt die Hoffnung undschenkt Ausharren, um durch alles hindurch voraneilen zukönnen. Blicke auf ihn, und du wirst errettet werden (Ps.34, 5). Gleich der Witwe von Nain oder dem Synagogen-Vorsteher Jairus wirst du erfahren, daß der Herr Jesus ander Stätte des Todes, des Weinens und der Wehklage Le-ben, Freude und Danksagung einführen kann. Er ist dersel-be gestern und heute. Er nimmt Kenntnis von deiner Lage,deinem Schmerz und deinem Verlust. Und wie er einst zuhelfen bereit war, ehe die Witwe ihn bat, so ist er auch dirheute nahe mit seiner Hilfe. Hilft er auch nicht immer so,wie wir es wünschen, so hilft er doch so, wie es für unsnützlich und heilsam ist, so daß uns nichts anderes übrig-bleibt, als ein Eben-Ezer nach dem anderen zu seiner Ver-herrlichung aufzurichten.

Fangen wir an, Gottes Weg ergründen zu wollen, so wirdes eine mühevolle Arbeit sein, mit der wir nie zu Ende kom-men. Werden wir dagegen still in dem Gedanken, daß seinTun vollkommen ist, so sind wir auf dem Weg, wo er unströsten und bilden kann, so daß aus der Trübsal Segen her-vorkommt.

chen, unumschränkten Gnade, die sich darin zeigt, daß ersie liebt mit einer Liebe, die ihn nicht nur veranlaßt hat, siezu retten, sondern sie auch zu heiligen und zu reinigen, soerkennen wir die ganze Wertschätzung. Dies wird uns dannauch leiten, seine Gedanken über seine Versammlung imWort zu erkennen und ihr auch im Herzen einen Platz zugeben. Wir werden bemüht sein, der Einheit, wie sie amPfingsttag durch die Taufe mit dem einen Geist ins Daseingerufen wurde, zu bewahren und über jede Zersplitterungund jeden Parteigeist zu trauern.

Möchten wir uns jedoch der Mühe unterziehen, GottesGedanken über seine Gemeinde zu erforschen. Es wird unssicher dahin leiten, auch in diesen Tagen des traurigen Ver-falls einen Pfad zu finden, Gottes Gedanken zu verwirkli-chen.

� . . . Herr, bist du es, so heiß mich zu dirkommen auf dem Wasser. Und er sprach: Kommher! . . .� Matthäus 14, 28b, 29a

Der Herr hatte in Güte und Erbarmen das Volk mit Brotgesättigt. Das war für Israel ein Zeugnis dafür, daß der ge-genwärtig war, der es in die Segnungen des Reiches einfüh-ren würde (Ps. 132, 15). Israel aber hat es nicht erkannt,und so entließ der Herr die Volksmenge, trennte sich vonihr und stieg allein auf den Berg, um zu beten. Seine Jüngerhatte er jedoch angewiesen, in das Schiff zu steigen, umüber den See zu fahren. Durch diese Handlungen zeigt derHerr uns die veränderte Lage nach seiner Verwerfung vonSeiten Israels. Ein kleiner Überrest wurde genötigt, alleinauf dem See inmitten der Schwierigkeiten zu kämpfen, undzwar in der Dunkelheit der Nacht. Er selbst, der Herr, ging(nach vollendetem Werk) hinauf auf den Berg zum Vater,um sich dort für sie zu verwenden.

�Der Wind war ihnen entgegen�, das haben die Jüngererfahren müssen. Doch das Auge des Herrn durchdrang dieNacht, und er fühlte alles, was ihnen widerfuhr, als wäre essein eigenes Leid. Auf dem See wandelnd nahte er sich ih-nen, um sie zu trösten. Nicht umsonst, denn Petrus gewannsolchen Mut, daß er auf das Geheiß des Herrn hin aus demSchiff stieg, um zu Jesu zu kommen. Hierin sehen wir daseigentliche Bild der Gemeinde. Sie verläßt selbst das Bootund wandelt, auf Jesus schauend, auf einem Element, wel-ches an sich keinen Halt bietet. Die einzige Voraussetzunghierfür ist, wie auch bei Petrus, einmal das Wort: �Herr,wenn du es bist�, und zum anderen das Wort Jesu: �Komm!�

Hier haben wir das Fundament der Gemeinde, aber auchfür den einzelnen Gläubigen, ein Fundament, das selbst demWasser Tragfähigkeit verleiht. Auf dem Weg, den wir aufsein Geheiß hingehen, kann es kein Versinken geben, es seidenn, daß wir nicht auf den Herrn, sondern auf den Windsehen � zu unserem eigenen Schaden.

4 Evangeliums Posaune

Kürzlich sagte mir jemand in höch-ster Verzweiflung: �Das Christentumhat abgewirtschaftet, weil es auch dieMenschen nicht hat ändern können. DieChristen bringen doch nur Unglück undKrieg über die Menschen. Die ganzeMenschheit ist es wert, ausgerottet zuwerden!�

Ist das nicht ein erschütterndes Ur-teil, das sich viele unserer Zeitgenos-sen zu eigen gemacht haben? Wer sinddenn die �Christen�, von denen so ge-sprochen wird? Was ist das für ein�Christentum�, das abgewirtschaftethat?

In der Geschichte der neutestament-lichen Gemeinde finden wir die Bezeich-nung �Christen� zum erstenmal bei denJesus-Jüngern in Antiochien. Sie selbstnannten sich �Brüder, Jünger, Gläubi-ge, Heilige� (so auch Paulus und Pe-trus); aber von den heidnischen Grie-chen wurden sie verächtlich als Chri-sten bezeichnet. Diese Christen unter-schieden sich von ihren heidnischenZeitgenossen dadurch, daß sie

1. durch Buße, Glauben und Bekeh-rung Jünger Jesu geworden waren;

2. durch die nachfolgende Taufe (Un-tertauchen) vor allen Menschen ein öf-fentliches Bekenntnis ablegten unddie Gabe des Heiligen Geistes (zweitesGnadenwerk) empfingen (Apg. 2,38);

3. dann auch in einem neuen Lebenwandelten. Man hielt es für selbstver-ständlich, daß ein Getaufter alle heid-nischen Bräuche und alle Sünden (Göt-zendienst, Weltlust, Trunksucht, Hure-rei, Zorn, Lügen, Betrügen usw.) so-fort ablegte und hinfort als ein Wieder-geborener in den Geboten Jesu lebte undwandelte. Wer dieser Erwartung nichtentsprach, wurde aus der Christenge-meinde ausgeschlossen.

In den ersten Jahrhunderten ihresBestehens waren also die Christen vonden Heiden sehr deutlich zu unterschei-den. Dieser Zustand änderte sich jedoch

im 4. Jahrhundert, als der Kaiser Kon-stantin die christliche Lehre zur Staats-religion �erhob�, wobei jeder Bürgerdes Staates gezwungen wurde, sich tau-fen zu lassen und ein �Christ� zu wer-den. Die Kirche gelangte zu einer voll-endeten Weltmachtstellung. Weil manaber keinen Menschen zum Christen-tum zwingen kann, auch niemandendurch bloßes Taufen zu einem echtenChristen machen kann �, wie die ge-genwärtige Praxis es deutlich zeigt �,darum wurde von jener Zeit an derUnterschied zwischen Christen undHeiden verwischt. Echte Christen und�Namenschristen� waren rein äußerlichnicht mehr zu unterscheiden. Hier liegtder historische Zeitpunkt, wo dem Teu-fel eine große Verführung gelungen ist,wo er es fertigbrachte, die Weiche her-umzuwerfen und die Entwicklung derchristlichen Gemeinde in andere � welt-liche � Bahnen zu lenken. Seit jener Zeitwerden die Menchen durch die Kinder-taufe zu �Christen� gemacht � bis aufden heutigen Tag �, sie kennen nichtmehr den biblischen Weg: Buße, Glau-be, Taufe (Untertauchen) nach Apostel-geschichte 2, 38 und 3, 19.

Das Ergebnis dieses Irrweges ist voraller Welt offenbar und vielleicht nochnie so deutlich zu Tage getreten wie inder Gegenwart: Christen ohne Christus!Sie tragen den Namen Christi, aber dasWesen und das Leben des Christus istihnen unbekannt. Paulus sagt uns ganzdeutlich, woran wir einen Christen er-kennen können: �Ist jemand in Chri-sto, so ist er eine neue Kreatur, das Alteist vergangen, siehe, es ist alles neugeworden� (2. Kor. 5, 17). � Möchtestdu, lieber Leser, nicht einmal nach die-sen unmißverständlichen Kennzeichendich selbst und deine lieben Mitchristenprüfen?

Wenn wir diesen allein gültigenMaßstab der Bibel anwenden, dannwerden wir in unseren �christlichen

Völkern� erschreckend wenig echteChristen finden. Die wahren Jünger Jesusind heute noch � genau wie im Anfang� die kleine, verachtete Schar, ohneEinfluß, ohne Ansehen, ohne Macht(Joh. 15, 20).

Die Masse der �Christen� unsererZeit schläft in Selbstsicherheit demkommenden Gericht Gottes entgegen.Die Kirchen vermögen nicht, ihre Glie-der aus diesem Sündenschlaf und demunchristlichen Wandel herauszureißen.Jesus gab uns die ernste Warnung: �Rin-get darnach, daß ihr durch die engePforte eingeht� (Luk. 13, 24) und �diePforte ist weit und der Weg ist breit,der zur Verdammnis abführt; und ihrersind viele, die darauf wandeln. Und diePforte ist eng, und der Weg ist schmal,der zum Leben führt; und wenige sindihrer, die ihn finden� (Matth. 7, 13 und14). Diesen schmalen Weg der Bibelhaben unsere Kirchen so breit werdenlassen, daß darauf für alle MenschenPlatz ist. Alle sind �Kinder Gottes�. DasWort Jesu von den �wenigen� ist außerKraft gesetzt worden.

Alle werden von den Kirchen ge-tauft, ohne Buße, ohne Glauben, ohneBekehrung, auch wenn die Eltern ab-solut ungläubig und unkirchlich sind.Es wird allen bestätigt: Durch die Tau-fe in die Gemeinde Jesu aufgenommen!

Alle erhalten das heilige Abendmahl(oder die heilige Kommunion) � gleich-gültig, ob sie Jünger Jesu sind odernicht, obwohl Jesus das Mahl nur mitseinem engsten Jüngerkreis gefeiert hat.

Alle werden christlich getraut � auchsolche, die wegen Ehebruch geschiedenwaren �, alle treten in �den Stand christ-licher Ehe.�

Alle werden �christlich� beerdigt;sie möchten doch auch nicht begrabenwerden wie ein Tier. Es muß feier-lich sein, es muß den Schein des Chri-stentums haben, man ist doch keinHeide!

Christen ohne Christus

515. August 2002

Viele leben als �Christen� weiter inSünde und Weltsinn. Alles ist ihnenerlaubt. Sie stören sich wenig an demWort: �Christus hat uns ein Vorbildgelassen, daß ihr sollt nachfolgen sei-nen Fußtapfen (1. Petr. 2, 21). Aberauf �ihre� Kirche lassen sie nichts kom-men. Wehe, wenn jemand etwas gegen�ihre Kirche� sagen wollte.

Jesus sagt uns zur ewigen Warnungin Matthäus 7, 21: �Es werden nichtalle, die zu mir sagen: Herr, Herr! indas Himmelreich kommen, sonderndie den Willen tun meines Vaters imHimmel.� � Welches ist aber der Wil-le Gottes? Paulus sagt es uns in 1.Thessalonicher 4, 3: �Das ist derWille Gottes, eure Heiligung� (Abson-derung). Und im Hebräerbrief heißt es:�Jaget nach � dem Frieden gegen je-dermann und der Heiligung, ohne wel-che wird niemand den Herrn sehen�(Hebr. 12, 14).

�Christus Jesus, welcher uns ge-macht ist von Gott zur Weisheit und zurGerechtigkeit und zur Heiligung und zurErlösung� (1. Kor. 1, 30).

Lieber Mitchrist, hast du diesenChristus? Oder hast du nur eine Religi-on, hast du vielleicht eine �Kirche� andie du dich hältst? Aber bedenke: DieErde und alle die Werke auf der Erdewerden im Endgericht verbrennen (nach2. Petr. 3, 10). � Dann bleibt von denmenschlichen Organisationen nichtsübrig. Darum: Du mußt Christus ha-ben als deinen persönlichen Heiland undErlöser!

Wenn du einmal vor Gottes Gerichtgestellt wirst, dann können dir deineunklaren Vorstellungen vom Christen-tum nicht helfen. Dann wird auch nichtgefragt werden, ob dein Name im Kir-chenbuch deiner Heimatgemeinde ein-getragen ist. In Offenbarung 20, 15 istuns gesagt: �So jemand nicht ward ge-funden geschrieben in dem Buch desLebens, der ward geworfen in den feu-rigen Pfuhl.� Ob dein Name ins Lebens-buch geschrieben worden ist, das ist es,worauf es ankommt. Du mußt das nichtnur �hoffen� und �vermuten�, nein, du

mußt wie jener Dichter sagen können:

�Bis zum Schwören kann ich�s wissen,daß der Schuldbrief ist zerrissenund die Zahlung ist vollbracht;Jesus hat mich frei gemacht!�

Wie unendlich tragisch wäre es, lie-ber Leser, wenn du dich mit deinenunklaren Vorstellungen vom Christen-tum zufriedengeben würdest; es müßtefür dich am �Jüngsten Tag� ein schreck-liches Erwachen geben. Es wäre niewieder gutzumachen, was du in diesemLeben versäumt hast. � Vielleicht sagstdu jetzt: Ich höre nicht mehr auf Men-schen, jeder bringt eine andere Lehre.Gut, du brauchst auch nicht Menschen

zu gehorchen, aber Gott mußt du ge-horchen, wenn du selig werden willst.Gott hat uns sein Wort gegeben, daßwir es haben als Wegweiser zum himm-lischen Leben. Lies doch einmal dasWort Gottes jeden Tag mit Gebet. Abernimm das Wort so für dich, wie es da-steht; deutele nicht am heiligen Gottes-wort herum; verdrehe es nicht so, wiees dir am bequemsten ist. Mache dirden schmalen Weg nicht breiter als Je-sus ihn für uns geschaffen hat. Laß dichnicht durch menschliche Bibelverdre-hung verwirren. Gott meint in seinemWort genau das, was er sagt. Du wirstbestimmt Gott finden in seinem Wort.�So ihr mich von ganzem Herzen su-chet, will ich mich von euch finden las-sen�, das sagt Gottes Wort auch dir.

Unsere Bibel redet deutlich davon,daß ein �großer Abfall� sich zeigenwird, bevor der Herr Jesus wieder-kommt, um seine Gemeinde heimzuho-len (2. Thess. 2, 3). Weiter sagt Paulus

in 2. Timotheus 3, 1 � 5): �Das sollstdu aber wissen, daß in den letzten Ta-gen werden greuliche Zeiten kommen.Denn es werden Menschen sein, die vielvon sich halten, geizig, ruhmredig, hoff-färtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam,undankbar, ungeistlich, lieblos, unver-sönlich, Verläumder, unkeusch, wild,ungütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen,die mehr lieben Wollust denn Gott, dieda haben den Schein eines gottseligenWesens, aber seine Kraft verleugnensie; und solche meide� (nach der Mühlh.Ausgabe: �Mit solchen habe du keineGemeinschaft�).

Wie weit der von Paulus prophezei-te �große Abfall� und die �Verleugnungder Kraft� vorangeschritten sind, solluns ein Blick auf unsere Volkskirchenzeigen:

Die evangelische Kirche hatte durchDr. Martin Luther, seiner Erkenntnisgemäß, das Evangelium wieder auf denLeuchter erhoben und in neuer Klarheitdem Volk verkündet: Selig allein ausGnaden durch den Glauben an JesusChristus! Aber immer wieder hat esauch der Satan verstanden, sein Zwei-felsgift unter die �rechte Lehre� auszu-streuen. Diese Giftsaat ist heute so weitgereift, daß sogar an einigen theologi-schen Fakultäten den angehenden Pfar-rern offen gesagt wird: �Maria hat Je-sus nicht vom Heiligen Geist empfan-gen; das ist ein Märchen. Die biblischenWunder Jesu sind auch nicht wirklichpassiert. Auch sind die AuferstehungJesu und seine Himmelfahrt nicht zu be-weisen. Von diesen ,Mythen� (das sindMärchen) muß die Bibel gereinigt wer-den.� Diese Lehre breitet sich lawinen-artig aus; viele Theologen und Profes-soren der Kirche sind ihr, schon zumOpfer gefallen oder aber fühlen sich zuihr hingezogen. �Sie lassen wohl einebestimmte Form der Frömmigkeit gel-ten, aber ihre Kraft verleugnen sie�,sagt Gottes Wort.

Worin sollte wohl die Kraft ihreschristlichen Glaubens bestehen, wennunser Herr und Meister noch tot imGrab liegt? wenn er nicht gen Himmel

�Es werden nicht alle, diezu mir sagen: Herr, Herr!

in das Himmelreichkommen, sondern die denWillen tun meines Vaters

im Himmel.�

6 Evangeliums Posaune

gefahren ist? sitzend zur rechten derKraft Gottes? Wenn er nicht wieder-kommt, um seine wahren Jünger heim-zuholen? Was bleibt dann noch in un-serem Jesusglauben übrig?

Paulus schreibt den Zweiflern sei-ner Zeit in 1. Korinther 15, 3 b � 7:�. . . daß Christus gestorben sei für un-sere Sünden nach der Schrift, und daßer begraben sei, und daß er auferstan-den sei am dritten Tage nach der Schrift,und daß er gesehen worden ist von Ke-phas, darnach von den Zwölfen. Dar-nach ist er gesehen worden von mehrdenn fünfhundert Brüdern auf einmal,deren noch viele leben, etliche aber sindentschlafen. Darnach ist er gesehenworden, von Jakobus, darnach von al-len Aposteln.� Paulus sagt hier, daßüber 500 Augenzeugen es bekunden.Wenn ihr es nicht glauben könnt oderwollt, dann geht doch hin zu denHunderten, die ihn mit ihren Augengesehen und mit ihren Händen berührthaben, laßt es euch von ihnen bezeu-gen! �

Beweist nicht auch seine lebendigeGemeinde aller Zeiten in der ganzenWelt, daß Jesus lebt? Ein toter Jesusals Haupt der Gemeinde könnte dochkeine lebendigen Glieder haben!

Was hat unsere �Christenheit� ausder herrlichen Erlösung und Auferste-hung Jesu gemacht? Das bittere Leidenund Sterben unseres Heilandes wird denMenschen als Theaterspiel vorgeführt;der Auferstehungssieg wird zu einemMärchen umgedeutet. In den Kirchenund Häusern finden sich zahlreiche Bil-der des gekreuzigten und auferstande-nen Christus; die Menschen ergötzensich daran, aber � wer dringt durch zudem wahren Christus, der für uns ge-storben ist, damit wir ewiges Leben ausGott haben? � Christus auf der Bühne,Christusbilder an den Wänden, Kruzi-fixe auf den Altären der Kirche . . .,aber wer hat Jesus Christus aufgenom-men in sein Herz und Leben?

Es gehört mit zu der Verführungs-kunst des Satans, daß er es gerne er-laubt, wenn den Menschen ein halbes

Christentum, ein Pseudo-Christus, ge-geben wird. Dann bilden sich die Men-schen ein, sie hätten genug und suchennicht mehr nach dem wahren und allei-nigen Heil in Christo durch die Bibel.

Dies hat mal jemand so ausgedrückt:�Viele in der Kirche haben einen ,Nicht-angriffspakt� mit dem Teufel abge-schlossen; das heißt: Sie tun ihm nichtweh, er tut dafür ihnen nicht weh. �Aber wie wird das Ende sein? NachOffenbarung 20 werden sie dem Teufelfolgen müssen in den feurigen Pfuhl,der mit Schwefel brennt.�

Gibt uns die römische Kirche nichteinen weiteren deutlichen Beweis vom�großen Abfall� der Christen? Sie nenntsich: Die allein richtige und seligma-chende Kirche. Ihr Oberhaupt wird alsder �Stellvertreter des Sohnes Gottes�von vielen göttlich verehrt; sie knienvor ihm nieder und nennen ihn �SeineHeiligkeit der Papst�; sie verehren ihnals den �Heiligen Vater.�

Jesus sagt in Matthäus 23, 9: �Undsollt niemand Vater heißen auf Erden;denn einer ist euer Vater, der im Him-mel ist.� � �Ihr aber seid alle Brüder�(Vers 8).

Im ersten Gebot sagt Gott: �Ich binder Herr, dein Gott, . . . du sollst kei-ne anderen Götter neben mir haben� (2.Mos. 20, 2 und 3).

Jesus wurde mit der Dornenkronezum Leidenskönig gemacht; unter derLast seines Kreuzes ist er auf dem Wegnach Golgatha zusammengebrochen. �Sein �Stellvertreter�, der Papst, trägteine schwere goldene Krone (Tiara), mitkostbaren Edelsteinen besetzt; geklei-det mit köstlichen Gewändern, läßt ersich auf einem prunkvollen �Thronses-sel� mit überspanntem �Himmel� vonzwölf seiner �Leibgardisten� tragen.Das Volk jauchzt ihm entgegen zu Tau-senden und Millionen; es wird in ra-sende Begeisterung versetzt, wenn derThron sichtbar wird. Warum auchnicht? Das Volk hat allen Grund zu ju-beln: Der Papst hat anläßlich des �Hei-ligen Jahres� einen �vollkommenenAblaß� erteilt, der den �armen Seelen

im Fegfeuer� zugewandt werden kann.� Woher das Fegfeuer? Wer kann dar-aus befreien? Etwa der Papst, der dochauch nur ein sterblicher Mensch ist? Erist nicht der Stellvertreter Christi, son-dern er bedarf auch der vergebendenGnade des Sünder-Heilands.

Darum sagt unsere Bibel zu diesen�Sakramenten�, zu dem Papst auf demThronsessel usw.: Verführung, anti-christliche Menschenverherrlichung!

Johannes der Täufer, Jesus Christus,der Apostel Petrus, sie alle sagten demVolk die gleichen Worte: �Tut Buße undbekehret euch, denn das Himmelreichist nahe herbeigekommen.� Einen an-deren Weg zur Sündenvergebung undRettung kennt unsere Bibel nicht!

Der Papst hat nicht �göttliche Voll-macht�, er ist nicht �unfehlbar�. Er istauch gebunden an das Wort der Bibel,von welchem Jesus sagt: �Suchet in derSchrift; denn ihr meinet, ihr habet dasewige Leben darin; und sie ist es, dievon mir zeuget.� � Sollte dies GebotJesu nicht auch für einen jeden einzel-nen unserer lieben Mitchristen gelten?� Ist es nicht eine furchtbare Tatsache,daß Hunderte, Millionen von �Gläubi-gen� in aller Welt auf dieses Papsttumihr Seelenheil gründen und davon einewiges Leben in der Herrlichkeit Got-tes erwarten?

Um der Wahrheit willen soll aberauch erwähnt werden, daß es auch un-ter den Katholiken manche liebe Gläu-bige gibt, die aufrichtig bemüht sindihrem Herrn Jesus zu dienen und nach-zufolgen, soweit sie ihn kennen.

Der große Abfall von Jesus Christusschreit zum Himmel! Die Gerichte Got-tes können nicht mehr fern sein. WerOhren hat, zu hören, der höre, wasGottes Wort uns zuruft: �Tut Buße undbekehret euch (zu Christus, nicht zueiner Kirche oder zu Menschen), denndas Himmelreich ist (jetzt wirklich) naheherbeigekommen!�

Ihr lieben Mitchristen:

�Suchet Jesus und sein Licht,alles andere hilft euch nicht!�

H. H.

715. August 2002

Das Christentum ist auf den Tod alsdas alleinige Versöhnungsopfer für dieSünden der Menschen gegründet. Man-che, die vorgeben, dem christlichenGlauben anzugehören, haben, was diewirkliche Natur der Versöhnung anbe-trifft, längst damit aufgehört. Sie sagenuns, das Leben Christi, nicht sein Tod,würden den Menschen von der Sündeerretten, und behaupten, daß er uns einBeispiel hinterlassen habe, das Rechtezu tun, und wir, indem wir diesem Bei-spiel folgen, errettet würden. Sie he-ben besonders die Schönheit und Erha-benheit seines Charakters und seinerLehren hervor und sagen, er sei ein-fach als Märtyrer für eine gute Sachegestorben.

Eine solche Ansicht in bezug aufChristi Mission ist jedoch sehr lücken-haft und zerstört das wunderbare Eben-maß und die einzigartige Harmonie desGanzen. Die Schrift lehrt ohne allenZweifel, daß zur Erwirkung unseresHeils mehr erforderlich war, als nur einVorbild der Gottseligkeit. �Denn so wirmit Gott versöhnt sind durch den Todseines Sohnes, da wir noch Feinde wa-ren, viel mehr werden wir selig werdendurch sein Leben, so wir nun versöhntsind� (Röm. 5, 10). �Welcher ist umunsrer Sünde willen dahingegeben undum unsrer Gerechtigkeit willen aufer-weckt� (Röm. 4, 25). �Sintemal auchChristus einmal für unsre Sünden gelit-ten hat, der Gerechte für die Ungerech-ten, auf daß er uns zu Gott führte� (1.Petr. 3, 18). �Denn es ist hier kein Un-terschied; sie sind allzumal Sünder undmangeln des Ruhmes, den sie bei Gotthaben sollten� (Röm. 3, 23). Wollte dersündige Mensch nur dem Beispiel Chri-sti in bezug auf einen gerechten Lebens-wandel folgen, so wäre doch noch kei-neswegs die Sünde seines vergangenenLebens hinweg; denn unmöglich kann

er sich durch seine gegenwärtige �Ge-rechtigkeit� einen Verdienst erwerben,das die Sünden der Vergangenheit hin-wegräumt. Christus ist gestorben fürunsere Sünden nach der Schrift (1. Kor.15, 8). Wer aber Buße tut und sich be-kehrt, erfährt die Austilgung seiner Sün-den. Er ist �gewaschen von den Sün-den mit seinem Blut� (Offb. 1, 5). Je-sus erlitt keinen bloßen Märtyrertod,sondern starb freiwillig als Gottes Op-fer für die Sünde. Hören wir seine ei-genen Worte: �Darum liebet mich meinVater, daß ich mein Leben lasse, aufdaß ich�s wiedernehme. Niemandnimmt es von mir, sondern ich lasse esvon mir selber� (Joh. 10, 17 und 18).

Die Notwendigkeit der Versöhnung Aus diesen Betrachtungen sehen wir

also: Die Notwendigkeit der Mensch-werdung und der Versöhnung wurdenicht nur durch das Vorhandensein derSünde bedingt, sondern lag auch im PlanGottes begründet, der den Menschen inrechter Weise erlösen wollte. Daß Gottsein auf Gerechtigkeit beruhendes Ge-setz beiseite stellen und den Menschenvergeben sollte, ist mit seinem Gerech-tigkeitsgefühl unvereinbar. Andererseitsaber verlangte seine unaussprechlicheLiebe danach, sich zu betätigen, unddarum auch die Notwendigkeit der Ver-söhnung. Ich bin mir wohl bewußt, daßgewisse Personen die Idee, die Versöh-nung sei durch einen �Zwiespalt in dergöttlichen Natur� entstanden, mit Ent-rüstung abweisen. Es ist aber nicht not-wendig anzunehmen, die biblische Leh-re von der Versöhnung setze voraus,Gott sei mit seinen eigenen Charakter-eigenschaften in Zwiespalt geraten.Besitzen wir als Menschen nicht gleich-falls, wenn auch in weit geringeremGrad, dieselben Grundsätze von Ge-rechtigkeit und Liebe? Und wer würde

sich�s einfallen lassen, diese Grundsät-ze als einen Zwiespalt in der menschli-chen Natur anzusehen und so anzuneh-men, der Mensch sei nun auf ewig mitsich selbst uneins? Die Heilige Schriftlehrt deutlich, daß Gott infolge der Ver-söhnung �gerecht� sein kann, wenn erden gerecht spricht, �der da ist des Glau-bens an Jesus� (Röm. 3, 26). Dies zeigtaber, daß Gott nicht gerecht sein konn-te, d. h. er konnte sein heiliges undgerechtes Gesetz nicht aufrecht erhal-ten, wenn er den Menschen ohne einLösegeld für seine Schuld wieder an-nahm. Der Mensch konnte sich selbstnicht erlösen; denn das erforderlicheLösegeld war zu hoch. Die Engel wa-ren ebenfalls dazu nicht imstande, aberGott vermochte es, denn: �Also hat Gottdie Welt geliebt, daß er seinen einge-borenen Sohn gab, auf daß alle, die anihn glauben, nicht verloren werden,sondern das ewige Leben haben� (Joh.3, 16).

Christus als Gott allein konnte denAnforderungen der ewigen Gerechtig-keit Genüge leisten, und daher wurdeauch die Erfüllung des Erlösungsplanesermöglicht. Da er nun ein Opfer war,das den Anforderungen der göttlichenGerechtigkeit entsprach, so war er auchimstande, die Schuld für alle Menschenzu bezahlen. Es ist der Charakter desOpfers selbst, wodurch die Versöhnungeinen so unbegrenzten Wert erhält. Imwahren Sinn des Wortes vergibt Gottüberhaupt keine Sünden; denn seineGerechtigkeit ist bereits durch ein Lö-segeld für alle begangenen Sünden zu-friedengestellt worden. Die Vergebungvon Sünden gewährt Gott um Christiwillen (Eph. 4, 32) �welcher unsre Sün-den selbst hinaufgetragen hat an seinemLeibe auf das Holz� (1. Petr. 2, 24).

Während die Versöhnung einenWechsel des Verhältnisses Gottes zu den

Christus und die Versöhnung

�Nicht aber allein das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn JesusChristus, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben.�

Römer 5, 11

8 Evangeliums Posaune

Menschen bezweckt, so ist sie ebenfallsdazu ausersehen, die Stellung des Men-schen zu Gott zu verändern. Wenn derÜbertreter sich der schrecklichen Na-tur und des Umfangs seiner Sünde be-wußt wird, wenn er sieht, daß ihm nichtsals die göttliche Strafe gebührt, so be-mächtigt sich seiner die Verzweiflung;aber wenn dann seine Aufmerksamkeitnach Golgatha und auf den in großenQualen sterbenden Gottmenschen alsdenjenigen, der sich selbst für uns gab,gelenkt wird, regt sich die Hoffnung,und Liebe zu seinem Erlöser erwachtin seiner sündenumnachteten Seele,während das Blut die Schuld aller be-gangenen Übertretungen hinwegwäscht.Halleluja! Dann ist er imstande, mit demApostel Johannes auszurufen: �Lassetuns ihn lieben, denn er hat uns zuerstgeliebt� (Joh. 4, 19). Ja, es ist dieseBekundung der Liebe Gottes zu uns, diedie Zuneigungen unserer verirrten Her-zen zurückgewinnt und sie für immeran den Erlöser befestigt. Das ist dasGeheimnis der Wiedergeburt.

Versöhnung und Erlösung Um die Lehre von der Versöhnung

richtig zu verstehen, ist es notwendig,die Bezeichnung, durch die unsere Ide-en und Gedanken zum Ausdruck ge-bracht werden, gut zu unterscheiden.Im allgemeinen wird unter dem WortVersöhnung ein �Eins-werden� verstan-den, was somit eher auf eine Folge alsauf eine Ursache hinzielt. In der Heili-gen Schrift jedoch, wie auch im vor-sichtigen (kritischen) Gebrauch wirdVersöhnung mit einer Ursache in Ver-bindung gebracht, deren Folge die Er-lösung ist. Nun sollten wir den Unter-schied zwischen Ursache und Folgevorsichtig in Betracht ziehen, da sonstall unser Denken in Hinsicht auf diesesThema ein wirres Durcheinander seinwürde. Sie unterscheiden sich beidesowohl in bezug auf Natur, als auch aufBestimmung, und daher mag das, waswir bei dem einen als völlig zutreffendansehen, bei dem anderen nicht der Fallsein.

Der richtige Begriff von Versöhnungist die Zufriedenstellung des Gerechtig-keitsgefühls Gottes, die Christus durchseinen Tod zustande brachte, und wo-durch die Beziehungen Gottes der schul-digen Menschheit gegenüber verändertwurden. Es dürfte also demnach klarsein, daß die Versöhnung Gott betraf,wohingegen die Erlösung den Menschenanging. In anderen Worten: Die Ver-söhnung war das Opfer, das Gott dar-gebracht wurde, wohingegen die Erlö-sung eine für den Menschen bestimmteSegnung ist. Der Zweck der Versöh-nung war, Gott dem Menschen gegen-über gütig zu stimmen, d. h. seine Be-ziehungen zu ihm zu ändern, �auf daßer allein gerecht sei und gerecht macheden, der da ist des Glaubens an Jesus�(Röm. 3, 26). Die Bestimmung der Er-lösung ist jedoch, durch sie die Bezie-hungen des Menschen zu Gott zu ver-ändern und, ihn zu gleicher Zeit dadurchheilig zu machen. Geradeso besteht inder Natur der beiden ein Unterschied.Die Versöhnung war ein Opfer vonunergründbarem Wert, nämlich: Daskostbare Blut Christi. Es genügt, dieGerechtigkeit Gottes zufriedenzustellenund die Sünden der ganzen Menschheitzu tilgen. Daher ist es nutzlos, hier vonirgendeiner Einschränkung zu reden.Die Erlösung dagegen war in diesemSinn nicht unbegrenzt, sondern auf dieAnzahl derjenigen, die sie annehmen,beschränkt; denn sie steht in unzertrenn-barem Zusammenhang mit dem Men-schen. Die Erlösung ist kein Opfer fürdie Sünde, sondern sie ist die Befrei-ung des Menschen von der Sünde, diedurch ein bereits dargebrachtes Opferermöglicht wurde. Daher wird uns auchgesagt, daß Christus �durch sein eigenBlut� eine ewige Erlösung erfunden hat(Heb. 9, 12). Aus diesem Grund wirddies Wort für �Heil� gebraucht, wel-ches unsere tatsächliche Befreiung vonder Sünde andeutet (Eph. 1, 7; 1. Petr.1, 18), und ebenso für �Auferstehung�,was auf die Befreiung unseres Leibesvon der Sterblichkeit hinweist (Röm. 8,23; Eph. 1, 14; 4, 30).

Die Versöhnung hingegen ist gänz-lich bedingungslos, denn Christus voll-brachte die Versöhnung aus freien Stük-ken für alle Menschen, einerlei, ob siees glauben oder nicht. Als eine natürli-che Folge davon, bietet er die Erlösungallen an, nicht aber in einer Weise, daßer sie dem Menschen mit Gewalt auf-drängt, um dadurch dessen Glauben dar-an und die Annahme seinerseits zu er-zwingen. Die Annahme ist einzig undallein eine Angelegenheit seines eige-nen freien Willens. Manche Menschen,und in der Tat die meisten, versäumenentweder ihr Seelenheil oder sie ver-weigern es direkt. Da nun dies ohneZweifel auf Wahrheit beruht, so liegtes klar auf der Hand, daß alle Menschensich weigern könnten, es anzunehmen,und darum nicht eine einzige Persongerettet worden wäre. Und warum? Ein-zig nur deshalb, weil die Versöhnungselbst den Menschen nicht das Heil di-rekt brachte, da sie, wie wir bereitsgesehen haben, Gott allein betrifft, undnur ein für Gott dargebrachtes Opfer ist,um ihn gütig zu stimmen; Erlösung hin-gegen ist nur durch die Erfüllung ge-wisser Bedingungen zu erlangen. Wirdürfen aber nicht vergessen, daß dieVersöhnung das Fundament der Erlö-sung ist.

Dann noch eins: Die Versöhnungwurde nur einmal vollbracht, und zwarfür immer, nicht etwa teilweise, son-dern vollkommen und ist seit Jahrhun-derten ein vollkommenes und vollende-tes Werk. �Dieser aber . . . hat einOpfer für die Sünden geopfert, dasewiglich gilt� (Hebr. 10, 12). Und alsdies am Kreuz vollendet war, rief er aus:�Es ist vollbracht!� (Joh. 19, 30). Hiersehen wir die Versöhnung als ein voll-endetes Werk. Der Plan der Erlösungaber, dessen Segnungen wir nur gegenErfüllung gewisser Bedingungen erlan-gen können, ist fortschreitend und wirdes bis zum Ende aller Zeiten bleiben,wenn wir als die letzte große Segnung,die dem Menschen zuteil werden kann,�die Erlösung unseres Leibes� empfan-gen werden.

915. August 2002

Unsere Radiosendung � �Botschaft des Heils�Von Friedrich Krebs

Im Mittelpunkt der alttestamentlichenGeschichte über Gottes Volk, steht dieeindrucksvolle Gesetzgebung am Sinai.Nachdem Gott sein Volk aus dem Dienst-haus Ägyptens herausgeführt hatte, woll-te er es zu besonderen Zwecken erziehenund gebrauchen. Aus dieser Ursache muß-te das Volk den Willen Gottes erkennenlernen, der ihnen zunächst in Form derzehn Gebote vorgelegt wurde. Schon durchdieses allererste Gebot suchte Gott seinVolk fest an sich zu ziehen und an seinenWeg und Willen zu binden. Das machtenatürlich auch die Loslösung von allenfalschen Göttern notwendig. Darum: �Ichbin der Herr, dein Gott . . . Du sollst kei-ne anderen Götter neben mir haben. Betesie nicht an und diene ihnen nicht, dennich, der Herr, dein Gott, bin ein eifrigerGott . . .� Damit war das Volk vor eineEntscheidung gestellt und zu einer Stel-lungnahme aufgefordert.

Auch wir können uns einer Stellung-nahme Gott gegenüber nicht entziehen.Bewußt oder unbewußt nimmt jeder vonuns eine bestimmte Stellung zu Gott ein.Der Mensch ist und bleibt ein Geschöpf,das sich nicht von seinem Schöpfer totallösen kann. Wie sich Kinder vom Eben-bild ihrer Eltern nicht lösen können, sokann sich auch kein Mensch im totalenSinn von einer schöpferischen Ebenbild-lichkeit seines Gottes freisprechen. DieBibel begründet das mit den Worten: �Gottschuf den Menschen ihm zum Bilde, zumBilde Gottes schuf er ihn.� Aufgrund un-serer reinen Vernunft, unserer Denk- undErkenntnisfähigkeit, unseres Unterschei-dungsvermögens und Verstandes und un-seres Wissens und Gewissens, sind wir anGott gebunden und bleiben ihm gegenüberverantwortlich! Daher ist es keinesfallsnebensächlich welche Stellung wir persön-lich zu Gott einnehmen. Unsere Stellungzu Gott ist vielmehr eine ganz große undentscheidende Sache! Auch kann nicht jede

beliebige, selbsterdachte Stellung richtigund gottgefällig sein.

Viele Schriftzitate im Alten wie imNeuen Testament weisen daher auf dierechte Stellung zu Gott hin und stellensie klar und unmißverständlich heraus,wie z. B:

� Die zehn Gebote in unserem Text-kapitel, die für alle Zeiten bindende Gel-tung haben.

� Die acht Seligpreisungen in der Berg-predigt Jesu nach Matthäus 5.

� Das �Unser Vater� Gebet Jesu inMatthäus 6, 9 � 13, das so viele Men-schen gedankenlos nachbeten ohne zu er-kennen, was es uns in Wirklichkeit sagenund lehren will.

� Auch die sieben Gleichnisreden Jesuvom Reich Gottes nach Matthäus 13 ge-ben wertvolle Hinweise bezüglich unse-rer Stellung zu Gott.

Doch wie sieht eigentlich die Stellungder Menschen zu Gott allgemein aus, undwelche Stellung ist denn unsererseits hierüberhaupt möglich? Die einen sind ableh-nend, ungläubig, verschlossen, oder garverbittert und verstockt. Andere nehmendie interessenlose, gleichgültige, bezie-hungslose, halbherzige, unbekümmerteStellung ein. Dann gibt es aber auch Men-schen, die eine sehr beispielhafte, ent-schiedene, gottgefällige, gerechte und ver-langende Stellung einnehmen und glau-bensfest mit Gott verbunden sind.

Wir sehen aus dieser Tatsache, daßnicht jede dieser Stellungnahmen die rech-te sein kann; aber irgendwo steht dochjeder Mensch � auch du und ich! Dahersollte man sich einmal ganz persönlichfragen: �Wenn jeder andere die Stellungzu Gott einnehmen würde wie ich sie habe,würde das dann die wirklich richtige Stel-lung sein?�

Die Bibel setzt uns den Maßstab undan diesem Maßstab geprüft, kann unsereGlaubensstellung nur entweder richtig oder

falsch sein. Biblisch gesehen müßte jaunsere Stellung zu Gott einheitlich sein;aber die Tatsache beweist, daß es hierinbesorgnisvolle Unterschiede gibt. Vielereden von einem �lieben Gott�, als wäreer ein fernes Wesen zu dem man sich hin-gezogen fühlen könne oder auch nicht.Paulus aber predigte den unwissendenMenschen in Athen, daß sie �den Herrnsuchen sollten�, weil er �wahrzunehmenund zu finden ist� und fügte hinzu: � . . .fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeg-lichen unter uns� (Apg. 17, 27). Er istuns durch Jesus Christus so nahe gekom-men, wie es nur möglich war, denn Jo-hannes sagt: �Das Wort ward Fleisch undwohnte unter uns . . .!� Jesus selbst of-fenbarte uns das Herz und Wesen Gottesund er konnte deshalb sagen: �Wer michsieht, der sieht auch meinen Vater . . .,und wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihrauch meinen Vater.� Bezogen auf seineJünger, nannte er seinen Vater auch ihrenVater. So gesehen hat unser Text aus demAlten Testament eine noch tiefere Erfül-lung im Neuen Testament gefunden. �Ichbin der Herr, dein Gott�, � und er willdurch Jesus Christus buchstäblich DEINGott sein! Und ob er das wirklich schongeworden ist, erkennt man an unserer Stel-lung zu ihm, � an dem Glaubensgehor-sam, an der Ehrfurcht und Gottesfurcht,an der Liebe und Verbundenheit, an derDanksagung und Anbetung, und an demvernünftigen, bibelgetreuen Gottesdienst(Röm. 12, 2).

Wir alle leben in einer unsicheren,schwankenden Welt, und viele suchenbangend nach einem Halt. Es gibt nur ei-nen zuverlässigen Halt für uns, und dasist der Halt in den Gott, der sich uns durchJesus Christus offenbart hat. Wohl demMenschen, der nicht ruht, bis daß er durchChristus den Frieden und Halt in den all-

�Ich bin der Herr, dein Gott!�2. Mose 20, 2 und 3

Fortsetzung auf Seite 14

10 Evangeliums Posaune

O daß doch bald ein Feuer brennte,o möcht es doch in alle Lande gehn.Ach Herr, gib doch in deine Ernteviel Knechte, die in treuer Arbeit stehn.O Herr der Ernte, siehe doch darein:Die Ernt� ist groß, die Zahl der Knechte klein.

Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker Matthäus 28, 19

Als ich noch zur Schule ging, führte mein Schulweg andem Verwaltungsgebäude einer großen Firma vorüber, diein allen Erdteilen ihre Ingenieure hatte. Über diesem Ge-bäude standen, in Stein gehauen, ein Europäer, ein India-ner, ein Neger, ein Asiate und ein Australier. Und darüberdie stolzen Worte: �Die Welt ist mein Feld.� Das Wort hatdamals dem kleinen Jungen mächtig imponiert. �Die Weltist mein Feld�. Welcher Stolz spricht aus diesem Wort deswagenden Kaufmannes und Technikers.

�Die Welt ist mein Feld�, so sagen erst recht wir JüngerJesu. Seitdem der Herr Jesu auf dem Berg der Himmelfahrtseinen Jüngern den Befehl gab: �Gehet hin in alle Welt undlehret alle Völker�, seitdem muß es in der Gemeinde Gottesheißen: �Die Welt ist mein Feld.�

Es ist im Laufe der Zeiten je und dann so gewesen, daßder Blick der Gemeinde sich verengte. Eigene Nöte, Sorgenund Kämpfe nahmen sie gefangen, daß sie ihre Weltaufgabenicht mehr sah. Aber dann hat der Herr immer selber wiedereingegriffen und den Missionsgeist neu erweckt. Da war es,als schrecke die Gemeinde des Herrn aus dem Schlaf auf,daß sie wieder hörte das Wort und den Befehl ihres Herrn:�Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker.� �Die Weltist mein Feld.� Jünger Jesu � heraus aus den Unterständen!Reibt euch die Augen! Schaut euch um. In allen Erdteilenwehen die Kreuzesfahnen eures Königs. Überall sind heißeKämpfe im Gange zwischen Licht und Finsternis. Auf allenStraßen ziehen die Boten unseres Heilandes. Das Feuer desGeistes Gottes brennt in tausenden von Herzen. Opfer wer-den gebracht mit freudigem Herzen. Jesus führt die Gemeindezum herrlichen Sieg. Es ist unsere Sache! Wir sind gerufen,

Gehe wieder heim und sage,wie große Dinge dir Gott getan hat. Lukas 8, 89

In der Sonntagsschule wird oft gefragt: Wie können wirdem Herrn Jesus dienen? Und fast ebensooft wird daraufgeantwortet: Wir können Missionar werden; wir könnenPrediger oder Krankenschwester werden; wir können einJahr unentgeldlich im Werk arbeiten.

Das ist alles richtig und gut. Schon vor 2000 Jahren riefein eifriger Schriftgelehrter begeistert Jesus zu: �Ich will dirfolgen, wo du hingest!�

Auch der Geheilte, von dem wir im Text hören, möchtefür immer, sozusagen hauptamtlich, bei Jesus bleiben. AberJesus bremst.

Jesus denkt sich den Dienst dieses Geheilten anders undweist ihn an: Geh wieder heim: kehre in dein Haus zurück.Da ist der Platz, an dem du für mich arbeiten kannst undsollst.

Gerade so macht es der Herr auch heute. Er stellt nichtjeden in den Predigtdienst oder in die Mission. Er stellt unsaber an unseren Arbeitsplatz, in unsere Küche, er setzt unsin unsere Schulbank, hinter die Schreibmaschine oder Dreh-bank. Der Auftrag: Erzähle dort, wie große Dinge der Herran dir getan hat! Merkt und weiß dein Nachbar, dein Ar-beitskamerad und dein Mitarbeiter, daß du täglich die Bibelliest und betest und daß du Sonntags in die Kirche gehst? Dusolltest es ihm bei Gelegenheit erzählen; noch besser: Dusolltest es ihn merken lassen.

Jugendecketeilzunehmen. Es geht uns an! Wir dürfen mithelfen beten,kämpfen und lieben. Wer kann da noch müßig stehn. UnserFeld ist die Welt, und die Welt ist reif zur Ernte.

1115. August 2002

Die Sonne versank hinter dem Himalaja und vergoldetemit ihren Strahlen noch einmal die schneebedeckten Gipfel.In dem kleinen Hindu Dorf Chakdara zu Füßen des mächti-gen Gebirges herrschte indessen große Aufregung. Gopal,der einzige Sohn des Rajpout, der einer einflußreichen Ka-ste angehörte, war verschwunden. Von der Zeit an, da Go-pal ein Christ geworden war, war sein Vater ihm mit Haßund Grausamkeit begegnet. Der junge Gopal hatte dies allesstandhaft ertragen. Aber nun hatte er das Dorf heimlich ver-lassen. Und, was seltsam erschien, zur gleichen Zeit warauch der fremde Sadhu, der das Evangelium verkündigte,verschwunden. Kein Zweifel, die beiden waren gemeinsamfortgegangen.

Tage und Monate vergingen, und der Haß des Rajpoutwuchs. Im Frühling endlich brachte ein Bauer die großeNeuigkeit ins Dorf: (Gopal ist in der Schule im Flachlandzusammen mit dem fremden Sadhu. Aber in vier Tagen sollder Sadhu nach Bareri kommen, um seine Freunde zu besu-chen).

Stärker als Hass

Was ist das größte Jugendglück,das man hier haben kann?o heb� zu Jesus nur den Blick,der es dir schenken kann!

Der Heiland ist auch heut� bereit,vergibt dir alle Sünd�.O eil� zu ihm, noch ist es Zeit,werd heute noch sein Kind.

O sage nicht: das hat noch Zeit,bald ist�s vielleicht zu spät.Jetzt beut der Herr noch Gnadenzeit,die bald zu Ende geht.

Jugend wach auf in unserem Land!Du stehst heut vor der Wahl.Erfaß des Heilands Retterhandund kämpf in voller Zahl. H. Gartmann

�Jetzt werde ich Gelegenheit bekommen, mich zu rächen�,dachte der Rajpout. �Er hat meinen Sohn verzaubert, des-halb muß er sterben.� Am dritten Tag rief er seine Freundeim Dorf zusammen und teilte ihnen seinen Plan mit. Und amvierten Tag in der Morgendämmerung machte sich eine ScharMänner, mit Bambußstöcken und Schwertern bewaffnet, aufden Weg von Chakdara nach Bareri. Ram, ein Cousin Go-pals, befand sich unter ihnen. In der Nähe des Dorfes ange-kommen, versteckten sich alle im dichten Tannenwald. EinMann sollte die Straße bewachen und das Zeichen geben.Lange Stunden verstrichen, und nichts geschah. Endlich aberertönte das Signal.

Die Männer brachen aus ihren Verstecken hervor undstürzten sich mit Stöcken und Messern auf den Sadhu. Siebrachten ihm eine tiefe Kopfwunde bei und ließen ihn aufder Straße liegen.

Ram hatte sich währenddessen im Hintergrund gehalten,um zu sehen, was geschehen würde. Er versteckte sich aufsNeue hinter einem Baum und wartete. Der Sadhu war nichttot und seine Freunde, die zu seiner Hilfe herbeieilten, nah-men sich seiner an, während die Leute von Bareri die Poli-zei alarmierten. Der Verwundete wiederholte ein ums ande-re Mal: �Vater, vergib ihnen . . .� und fügte dann hinzu:�Ruft nicht die Polizei.�

Ganz verwirrt kehrte Ram nach Hause zurück Dort er-fuhr er, daß die Polizei das Dorf schon durchsucht und denRajpout und seine Leute ins Gefängnis mitgenommen hatte.

Ram machte sich gleich wieder auf den Weg. Die ganzeNacht wanderte er durch die Berge, bis er am nächstenMorgen in die große Stadt kam. Lange suchte er nach demGefängnis. Zu fragen wagte er nicht aus Angst, daß man ihnauch noch einsperren würde. Als er es endlich gefunden hatteund unauffällig näher heranschlendern wollte, sah er, wiedie Tür aufging und der Rajpout und seine Männerheraustraten.Sie waren frei. Wie hatte das geschehen kön-nen? Auf dem Heimweg erzählten sie Ram die erstaunlicheGeschichte. �Der Sadhu selbst hat uns geholfen. Da er nichtgehen konnte, ließ er sich auf einer Tragbahre in die Stadtbringen. Er hat bei der Polizei immer wieder für uns gebe-ten. Das letzte Mal ist er ganz energisch geworden. Darauf-hin hat man uns gehen lassen.

Aber warum hatte der Sadhu wohl so sehr für sie gebe-ten? Hatten sie ihn nicht töten wollen? Darauf wußte keinervon ihnen eine Antwort.

Ein Jahr später kehrten der Sadhu und Gopal nach Chak-dara zurück. Wieder herrschte große Aufregung im ganzenDorf. Diesmal war es aber die Freude über Gopals Heim-kehr. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer durchdas ganze Dorf. Der Rajpout und seine Freunde, ja, alleDorfbewohner kamen zusammen, nicht nur um Gopal zubegrüßen. Sie kamen, um mit willigen Herzen zu hören, wasder Sadhu ihnen von Jesus Christus erzählte.

12 Evangeliums Posaune

Um Gemeinschaft mit Gott und eineNeubelebung unter Gottes Volk zu be-kommen, ist Bekenntnis der Sünde not-wendig. Darum wollen wir auf unserenKnien, allein mit Gott, unter Gebet diefolgenden Fragen bedenken. Geh dieFragen eine nach der anderen durch undschreibe deine Sünden auf. Jede beja-hende Antwort zeigt Sünde an.

Wirst du beim Lesen dieses Artikelsvon Sünde überführt, so bekenne siesofort Gott und erbitte auf der Grund-lage von 1. Johannes 1, 9 Vergebung.Nenne deine Sünde richtig beim Namen,wie zum Beispiel: �Herr, ich habe dichin meinen Plänen nicht an die erste Stellegesetzt. Ich habe dein Wort und dasGebet vernachlässigt.� Verkleinere dieSünde nicht, denn �wer seine Missetatleugnet, dem wird es nicht gelingen; wersie aber bekennt und läßt, der wirdBarmherzigkeit erlangen� (Spr. 28, 13).

Ganz gleich, was andere tun odernicht tun � laß von deiner Seite nichtsungetan, was zu einer großen geistli-chen Erweckung in unserem Land bei-tragen könnte, indem du jedes Erfor-dernis erfüllst, damit wir in unserer Zeiteine Neubelebung von der Gegenwartdes Herrn bekommen.

Gibt es irgend etwas, worin du Gottnicht an die erste Stelle setzt? Triffstdu deine Entscheidungen nach deinemGutdünken und nach deinen eigenenWünschen statt zuerst Gottes Willen zuerkennen zu suchen und ihn dann zutun? Liegt eins der folgenden Dinge mitdeiner Hingabe und deinem Dienst fürGott in Widerstreit; geliebte Menschen,Freundschaften, der Wunsch nach An-erkennung, Geld? (Mark. 12, 28 � 31;

Matth. 6, 33; Matth. 6, 19 � 21). Hast du versäumt, Gott in allem zu

gefallen zu suchen? Trägst du Bitter-keit gegen Gott mit dir herum? Beklagstdu dich auf irgendeine Weise über ihn?Bist du mit seiner Fürsorge für dich un-zufrieden gewesen? (2. Mos. 16, 2 � 8).

Ist in deinem Herzen irgendeinNichtbereit-Sein, Gott völlig zu gehor-chen? Hast du irgendwelche Vorbehal-te in bezug auf das, was du tun odernicht tun würdest, sofern es sein Willewäre? Warst du irgendeiner direktenFührung Gottes ungehorsam?

Hast du versäumt, ihm für alles zudanken, sowohl für das Gute als auchfür das scheinbar Schlechte? Hast duGott indirekt einen Lügner genannt,indem du sein Wort in Frage stelltest?Ist dein geistlicher Zustand von deinenGefühlen abhängig statt von den Tatsa-chen des Wortes Gottes? (1. Thess. 5,18; Phil. 4, 4 � 7).

Hast du versäumt, die Verlorenenfür Christus zu suchen? Hast du ver-säumt, mit deinem Mund beständig denHerrn Jesus Christus zu bezeugen?(Luk. 19, 13; Röm. 10, 8 � 10).

Gebrauchst du manchmal den Na-men Gottes oder Jesu Christi auf unge-ziemende Weise? Wie steht es mit Re-densarten wie: �Ach Gott!�, �O je!�?

Hast du Freude am Gebet? Bringst du Gottes Wort nicht die

gebührende Achtung entgegen? Flü-sterst du oder träumst du vor dich hin,während Gottes Wort gelesen oder ge-predigt wird? Vernachlässigst du denBesuch der Gottesdienste? Legst dukeinen Wert darauf, die Gebetsver-

sammlungen zu besuchen oder dich zubeteiligen? Hast du das tägliche persön-liche Gebet vernachlässigt oder nuroberflächlich durchgeführt? Gehst duüber Gottes Wort bewußt hinweg undbeachtest es nicht? Findest du die Bibelund das Gebet uninteressant? Hast duversäumt, vor den Mahlzeiten zu dan-ken und Gottes Segen zu erbitten? Hastdu die täglichen Familienandachten au-ßer acht gelassen? (Luk. 8, 18; Jes. 66,2; Hebr. 10, 24 und 25).

Beraubst du Gott, indem du ihm dieihm gebührende Zeit, Talente oder Geldvorenthältst? Hast du weniger als einZehntel für Gottes Werk gegeben?(Matth. 5, 20; Eph. 5, 15 und 16; 2.Kor. 9, 1 � 15).

Rechnest du es dir als Verdienst an,wenn bei dir etwas Gutes zum Vorscheinkommt, statt daß du alle Ehre Gott gibst?(Matth. 23, 12; Jer. 9, 23 und 24).

Hast du ihm Unehre bereitet und seinWerk gehemmt, indem du seine Dienerkritisiert hast? Versäumst du, regelmä-ßig für deinen Prediger zu beten? Bistdu nachlässig in der Unterstützung derÄußeren Mission sowohl was die Ge-bete als auch was die Gaben anbelangt?(Ps. 105, 15; Eph. 6, 18 � 20); Mark.16, 15; Jak. 4, 11).

Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz;prüfe mich und erfahre, wie ich�s meine.Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin,

und leite mich auf ewigem Wege.Psalm 139, 23 und 24

1315. August 2002

Bist du stolz? Redest du lieber davon, was du ge-

tan hast, statt davon, was Christus ge-tan hat? Drehen sich deine Gesprächemeist um das ICH? Hast du das Gefühl,besser als andere zu sein? Kommt esdich hart an, wenn man dich korrigiert?Bist du leicht beleidigt? (Jak. 4, 6; 1.Kor. 4, 6 und 7; Phil. 2, 3; Jak. 3, 14 �17; Ps. 119, 165).

Meinst du, daß du ein ganz guterChrist und gar nicht so schlecht bist?Daß du gut genug bist? Bist du mehrdarüber besorgt, wie die Leute dich fin-den, als darüber, was Gott gefällt? (Einebejahende Antwort auf eine dieser Fra-gen zeigt Stolz an!) Hast du etwas zusein vorgegeben, was du nicht bist?(Luk. 18, 9 � 14; Offb. 3, 14 � 22;Gal. 1, 10; Matth. 23, 1 � 39).

Bist du eigenwillig? Bestehst du dar-auf zu tun, was dir gefällt? Bestehst duauf deine �Rechte�? (1. Petr. 5, 5 und6; Eph. 5, 21).

Suchst du Lob für deine Taten, undverdrießt es dich, wenn du es nicht be-kommst! Empfindest du Selbstmitleid?Bläst du manchmal Trübsal? (1. Kor.10, 31; 1. Thess. 2, 4 � 6; Matth. 14,27; Joh. 14,l 1. 27; 1. Thess. 5, 16).

Mußt du immer die �erste Geigespielen�? Setzt du deine Ansprüchemitunter auch mit der Faust und mitGrobheit durch? Kannst du deine Feh-ler sehr schwer eingestehen? Mußt duimmer das letzte Wort haben? Weißt duimmer alles besser als alle anderen?Kämpfst du für dein �Recht� mit allenMitteln?

Bist du selbstbewußt statt christus-bewußt? Erlaubst du, daß Minderwer-tigkeitsgefühle dich davon abhalten, dieDinge zu tun, die du im Dienst Gottes tunsolltest? (Matth. 25, 14 � 18; 24 � 30).

Bist du unzuverlässig, so daß dirkeine Verpflichtungen in der Arbeit desHerrn auferlegt werden können? Bist dugefühlsbetont, so daß du zwar erlaubst,daß deine Gefühle für die Dinge desHerrn erregt werden, aber nichts darinunternimmst? (1. Kor. 4, 2; Jak. 1, 22� 25).

Bist du abgeneigt, dich in der Ge-meindearbeit und anderwärtig der Au-torität zu unterstellen? Bist du träge?(Röm. 12, 11; Hebr. 13, 7 und 17).

Hast du irgendwelche persönlichenGewohnheiten, die nicht rein sind?Gibst du unreinen Gedanken Raum, diesich auf das andere Geschlecht bezie-hen? Liest du Sachen, die das fördernoder aufreizend sind? Gibst du dichBeschäftigungen hin, die eine solcheWirkung ausüben? Hast du dich desbegehrlichen Blickes schuldig gemacht?(2. Tim. 2, 22; 1. Tim. 5, 1 und 2;Matth. 5, 27 � 30).

Gehst du mit deinem Körper auf ir-gendeine Weise achtlos um, indem dunicht berücksichtigst, daß er der Tem-pel des Heiligen Geistes ist? Hast dudich der Maßlosigkeit im Essen undTrinken schuldig gemacht? Hast duGewohnheiten, die den Körper verder-ben oder beflecken? (1. Kor. 3, 16 und17; 1. Kor. 6, 9 � 20; 1. Petr. 1, 13 �16; Spr. 23, 21).

Gibt es jemand, gegen den du einenGroll hegst? Jemand, dem du nicht ver-geben hast? Jemand, gegen den du Haßempfindest? Jemand, den du nichtliebst? Sind da irgendwelche Mißver-ständnisse, die du nicht bereit bist zuvergessen? Gibt es jemand, gegen dendu Bitterkeit, Ärger oder Eifersucht indir trägst? Jemand, von dem du nichthören magst, daß er gelobt wird oderdaß man gut über ihn spricht? Läßt dues zu, daß etwas ein falsches Licht aufjemand anderen wirft?

Bist du insgeheim froh über dasUnglück eines anderen? Ärgerst du dichim geheimen über die Leistung oderBeförderung eines anderen? Bist duschuld an irgendeinem Zank oder Streit?Führst du hitzige Debatten und Ausein-andersetzungen?

Hast du Anteil an irgendwelchenTrennungen, Cliquen oder Parteigeist?Bevorzugst du jemand? Gibt es Leute,die du absichtlich zurücksetzt? Kränkstdu durch deine Worte oder Taten ir-gendeinen Menschen? (Joh. 13, 34 und35; Jak. 3, 13 � 18; Matth. 6, 12. 14

und 15; Matth. 18, 21 � 35; Mark. 11,25 und 26; 1. Kor. 13, 1 � 13; Röm.13, 8 � 10; 1. Joh. 3, 15).

Bist du ein Schwätzer? Sprichst duunfreundlich über Menschen, wenn sienicht anwesend sind? Hast du Vorur-teile gegen wahre Christen, weil sienicht genauso denken wie du? (Eph. 6,24; 1. Kor. 3, 1 � 11; Spr. 6, 16 � 19;Ps. 15, 1 � 5; 3. Mos. 19, 16; Spr. 26,20).

Klagst du? Suchst du Fehler? Hast du eine kri-

tische Einstellung gegen eine Personoder Sache? Bist du empfindlich oderübelgelaunt? Wie verhältst du dich zuHause? Gerätst du leicht in Zorn? Trägstdu heimlichen Ärger mit dir herum?Wirst du leicht ungeduldig mit anderen?Bist du jemals hart oder unfreundlich?(Eph. 4, 26. 30 � 32; 1. Kor. 10, 10).

Redest du jemand mit häßlichenNamen an wie �du Narr!� oder gar nochschlimmer? Manipulierst oder �schum-melst� du manchmal? Sprichst du überandere Schlechtes? (Matth. 5, 21 � 26;Röm. 12, 19 � 21; Jak. 2, 1 � 13; 1.Petr. 2, 17).

Läßt du dich in leichtfertige undsinnlose Gespräche ein? Lügst du gele-gentlich? Übertreibst du? Schwindelstdu? Stiehlst du? Denke sorgfältig dar-über nach! Forderst du zuviel? (Eph.4, 22 � 29; Eph. 5, 4; Matth. 7, 12).

Bezahlst du nicht genug? Pfuscht duin deiner Arbeit? Warst du nachlässigim Abbezahlen deiner Schulden? Hastdu daran gedacht, dich darum herum-zudrücken? Vergeudest du deine Zeit?Vergeudest du die Zeit anderer? (Spr.25, 17; Ps. 37, 21; Jak. 5, 4; Röm. 13,8 � 10).

Hast du dir erlaubt, von der Welt�befleckt� zu werden? Ist deine Klei-dung so, daß sie Gott nicht gefallenkann? Gibst du mehr Geld für Kleidung,Essen und Trinken, Möbel oder sonstetwas aus, als es Gott gefällt? Hast duSchmuck oder anderen äußeren Zieratnötig? Folgst du der Welt in der An-wendung von Kosmetika?

14 Evangeliums Posaune

mächtigen, allgegenwärtigen und ewigenGott gefunden hat! Aber es fällt vielenMenschen scheinbar sehr schwer, Glau-ben und Vertrauen in den zu setzen, densie nicht sehen. Sie machen sich deshalbsehr oft die Dinge zu ihrem Halt, die siesehen oder gar besitzen. Der Eine entdecktz. B. allerlei Kräfte und Fähigkeiten insich selbst und macht sie zu seinem Halt.Ein Zweiter gewinnt einen starken, hel-denhaften Menschen zu seinem Freundund macht ihn zu seiner Stütze und zu sei-nem Halt. Ein Dritter entdeckt die Machtdes Reichtums und des Geldes und machtdas zu seiner Zuflucht und zu seinem Gott.Aber alle diese falschen Götter brecheneines Tages zusammen und wer ihnen ver-traut hat, der zerbricht mit ihnen!

O möchten wir doch alle deshalb un-ser heutiges Wort recht verstehen undunseren Halt in dem Gott suchen, der sichdurch Jesus Christus offenbart hat, unduns zu sich ziehend sagt: �Ich bin derHerr, dein Gott!�

Liebe Seele, erkenne sein ernstes Rin-gen um dich und lasse diesen Gott heutedurch Jesus Christus DEIN Gott werden.

Bist du in irgendwelche engen Be-ziehungen zu Verlorenen verstrickt?(Jak. 1, 27; 1. Tim. 2, 8 � 10; 1. Petr.3, 1 � 6; Joh. 2, 15 � 17; Eph. 5, 11; 2.Kor. 6, 14 � 18).

Hörst du dir Radiosendungen an, dienicht aufbauend sind? Liest du weltli-che Zeitschriften? Nimmst du an welt-lichen Vergnügungen teil? Findest dues notwendig, von einer solchen zwei-felhaften Quelle Befriedigung zu su-chen, womit du bezeugst, daß du nichtam Herrn Jesus Christus volles Genügehast?

Wirst du ganz in Anspruch genom-men von den Sorgen des Lebens? Drehtsich deine Unterhaltung und Herzens-freude mehr um �Dinge� als um denHerrn und sein Wort? Schenkst du denGesetzen des Landes keine Beachtung?(Röm. 13, 1 � 7; Röm. 14, 23; 1. Kor.14, 26; Luk. 8, 14; Luk. 21, 34 � 36;Ps. 1, 1 und 2; Ps. 37, 4).

Schaust du dir Filme, Boxkämpfeoder andere unnütze, weltliche Unter-haltungsprogramme im Fernsehen an?Oder verbringst du Stunden damit, daßdu dir �harmlose� Programme ansiehst,während du das Bibelstudium vernach-lässigst und deine stille Zeit des Gebetsund der Gemeinschaft mit dem Herrndadurch geschmälert wird? (Luk. 21,34 � 36; 1. Joh. 2, 15 � 17).

Fragen an Ehemänner Behandelst du deine Frau achtlos

und gleichgültig? Erwartest du von ihr,daß sie auf jeden deiner Einfälle ein-geht? Wirst du bitter gegen sie, wennsie es nicht tut? Spielst du dich als ihrDiktator auf?

Bist du zugeknöpft und unnahbar inGeldangelegenheiten? Vernachlässigstdu auf irgendeine Weise deine Sorge-pflicht für deine Familie? Läßt du direine Nachlässigkeit in der sittlichen undgeistlichen Erziehung der Kinder zu-schulden kommen? Gehst du zu Hauseirgendwelchen Pflichten aus dem Weg?

Ist deine Liebe zu deiner Frau klei-ner geworden als die zu dir selbst? Istsie kleiner geworden als die Liebe Chri-

sti zu dir? Hast du es versäumt, auf-merksam, liebevoll und hilfsbereit zuihr zu sein? (1. Petr. 3, 7; Kol. 3, 19;Eph. 4, 31 und 32; Eph. 6, 1 � 4; Joh.15, 12).

Fragen an Ehefrauen Bist du bereit, deinem Mann den

Platz der Autorität in deinem Heim ein-zuräumen? Findest du es schwer, dichihm unterzuordnen?

Läßt du manchmal den sanften undstillen Geist vermissen? Schimpfst dumit deinem Mann? Hast du es anFreundlichkeit und Zärtlichkeit fehlenlassen? Hast du es zugelassen, daß deinMann im Vergleich zu deinen Kindernan Liebe zu kurz gekommen ist?

Bist du in Geldangelegenheiten nach-lässig? Hast du deinen Mann irgendwiein seinen geistlichen Fortschritten ge-hindert? Hast du es versäumt, für ihnund deine Kinder zu beten? Bist du kri-tisch und eifersüchtig ihm gegenüber?Hast du dich um deine Pflichten alsMutter herumgedrückt? Warst du nach-lässig, in deinen Pflichten als Hausfrau?(1. Petr. 3, 1 � 17; Tit. 2, 1 � 5).

Fragen an beide Ehemänner und Ehefrauen Bist du deinem Ehegelöbnis untreu

geworden? Bist du zu den Kindern lieblos ge-

wesen und wendest du ihnen überhauptzu wenig Liebe zu? Bist du mitunterungeduldig und abweisend zu ihnen?Nörgelst du an ihnen herum und reiztdu sie zum Zorn? Bist du in ihrer Er-ziehung in bezug auf die Dinge desHerrn nachlässig gewesen? Hast du ihregeistliche Erziehung der Sonntagschu-le oder der Gemeinde überlassen? Hastdu versäumt, mit ihnen zu beten, Bi-belstudium mit ihnen zu treiben undgeistliche Unterhaltung zu pflegen? Hastdu es versäumt, eine Familienandachtdurchzuführen?

Züchtigst du die Kinder im Zorn? Läßtdu es an der notwendigen Disziplin feh-len? Bist du lässig darin, ihren Gehor-sam in allen Dingen zu verlangen?

Fortsetzung von Seite 9

Bist du ihnen ein schlechtes Beispielin Dingen wie Gottesdienstbesuch undEinhaltung des Tages des Herrn?

Versäumst du es, in Gegenwart derKinder deinem Partner die gebührendeEhre zu erweisen? Hebst du die Anord-nungen deines Ehepartners in Gegen-wart der Kinder auf? (Mark. 10, 6 � 9;Matth. 5, 27 � 30; Eph. 6, 1 � 4; Spr.13, 24; 1. Mos. 7, 1).

Liebe heißt �nicht nehmen, sondern geben,

wahre Liebe suchtdas Ihre nicht.Liebe heißt �

Zeit, Kraft, das ganze Leben,zur Verfügung stellen,

wo�s gebricht.

1515. August 2002

Bei einer besonderen Gelegenheitsprach Christus: �Ich bin gekommen,daß sie das Leben und volle Genügehaben sollen!� (Joh. 10, 11). Damit hat-te er in kurzen Worten den Zweck sei-nes Kommens auf Erden beschrieben.Der Menschheit, die tot in ihrer Sündewar, sollte das Leben zuteil werden. Sowar er erschienen denen, die da saßenin Finsternis und im Schatten des To-des, denen, die voller Angst und Frie-delosigkeit waren, zum Leben; und jetztkonnten alle die frohe Botschaft aus demMunde Jesu hören: �Ich bin gekommen,daß sie das Leben und volle Genügehaben sollen!� Ob bei solcher Verkün-digung die Herzen nicht höher schlu-gen? Und ob da nicht auch die Fragekam: �Haben wir recht gehört, Lebensollen wir haben und noch dazu imÜberfluß?� Wie das Licht in das Dun-kel leuchtet und die Finsternis ver-drängt, so muß hier den Todgeweihteneine neue Hoffnung aufgegangen sein.

Uns mag heute die Frage kommen:Was ist das für ein Leben? Obwohl dar-über mehrere Antworten gegeben wer-den könnten, wollen wir uns nur aufdrei beschränken.

Erstens: �Christus gibt ein Lebenfrei von der Unrast der Sünde.� Sündeist ein Element im Leben der Menschen,das tief unglücklich macht. Sie bringtin das Herz Unzufriedenheit und Rast-losigkeit. Auch schafft sie im Innern ei-nen Zustand, der einem Sturm gleicht,der sich nicht legen kann. Das bestätigtsich immer wieder. Wie es im Völker-meer wütet und tobt und die Wogenhochgehen, so steht es auch im Lebendes einzelnen. Wohl geht ein Sehnendurch die Seele nach etwas Höherem,aber wo kann es gefunden werden? Daist der allgemeine Schrei: �Ich will dochetwas vom Leben haben!� und ent-täuscht ruft man nachher: �Das ist dochkein Leben!� Nein, wirklich nicht, dasist kein Leben, sondern der Tod! Wah-res Leben kann nur Jesus geben. Bei

ihm empfängt der Mensch nicht nur et-was vom Leben, sondern das Leben undzusätzlich volle Genüge. Da ist ein tie-fer Friede, eine völlige Ruhe und einewahre, reine Freude. Diese Segnungensind nur in dem Leben zu finden, dasChristus gibt.

Zweitens: �Christus gibt auch einLeben, befreit vom Dienst der Sünde.�Er sagte: �Wer Sünde tut, der ist derSünde Knecht; wen aber der Sohn freimacht, der ist recht frei.� Durch dieBefreiung von der Macht der Sündekommt erst das wahre Leben. Ursprüng-lich war der Mensch von der Sünde freifür den herrlichen Dienst Gottes, alsaber die Sünde ins Leben des Menschentrat, war diese Freiheit verloren; erwurde ein Gebundener durch die Sün-de. Obgleich das Verlangen nach Gottund dem Guten im Herzen sich von Zeitzu Zeit regt, vermag der Sünder seineneugefaßten Vorsätze nicht zu verwirk-lichen. Doch Christus kann einen jedenvom Dienst der Sünde frei machen. Wirlesen in Römer 6, 14: �Die Sünde wirdnicht herrschen können über euch, sin-temal ihr nicht unter dem Gesetz seidsondern unter der Gnade.� Weiter heißtes: �Denn aus Gnade seid ihr selig ge-worden durch den Glauben � und dasnicht aus euch: Gottes Gabe ist es . . .�(Eph. 2, 8). So kann dann auch einDichter singen:�Frei vom Gesetz, o glückliches Leben,denn bei dem Herrn ist alles vergeben,Christus erlöst uns gänzlich vom Fall,sein Blut gilt ein für allemal.�

Drittens: �Christus gibt ein Lebenin der Gemeinschaft mit Gott.� Da istder Mensch auf eine besondere Stufedes Lebens gestellt. Hier ist der Herrnicht mehr fern, auch nicht nur ein Be-griff, sondern gesegnete Wirklichkeit.Das Herz kennt ihn in seiner Liebe undaus dem Umgang mit ihm schöpft esSegnungen des Himmels. Wie eineQuelle mit ihrem klaren, erfrischendenWasser dem Durstigen Erquickung

bringt, so auch der Herr diesen Men-schen. Er ist hier der Seele alles in al-lem, und kein anderes Verlangen ist imHerzen als nahe bei ihm zu sein undnur allein mit ihm durch dieses Lebenzu gehen. Jesus sagte: �Ich bin gekom-men, daß sie das Leben und volle Ge-nüge haben sollen,� und gerade das willer jetzt auch dir geben!

G. Sonnenberg �

Das geistliche Leben

Leid und Freud Es mag uns irgendwelche Freude

zuteil werden, wenn wir sie aber vonder anderen Seite ansehen, werden wirLeid finden. Oder umgekehrt: Wir kön-nen von den größten Leiden heimge-sucht werden und finden an der umge-kehrten Seite Freuden. Wie der düstereBerg nicht zu gleicher Zeit nach beidenSeiten hin seine Schatten wirft, so ist esauch mit dem größten Erdenleid. DieErde mit ihren Umwälzungen ist nichtzu gleicher Zeit allüberall mit Finster-nis bedeckt. Während es in AmerikaNacht ist, ist es in Australien Tag; esgibt überhaupt keine Zeit, in welchernicht irgendwo auf Erden Sonnenscheinist. So laß es auch bei dir sein. Bist duin Trauer, so wende dich um, und duwirst irgendwo in deinem Leben Son-nenschein finden. Trage durch das fin-stere Tal, durch welches du zu wandelnhast, deinen Leuchter.

Spitta beschreibt einen Christenwie folgt:

Der durch das Wort gezeuget,und von dem Wort sich nährt,und vor dem Wort sich beuget,und mit dem Wort sich wehrt.

* * *Herr, den ich tief im Herzen trage,

sei du mit mir!Du Gnadenhort in Glück und Klage,

sei du mit mir.

* * *

16 Evangeliums Posaune

Neulich starb Alex. Er war keinChrist; er wollte auch nie einer wer-den. Als erfolgreicher Geschäftsmannhatte er einen anderen Gott.

Jahrelang hatte er sich für ein Mäd-chen namens Barbara interessiert, abersie hatte ihm gesagt, weil er kein Christsei, könne sie ihn niemals heiraten. Je-doch nahm sie weiterhin Geschenke undEinladungen von ihm an und schwärm-te mit den romantischen Gefühlen vonihm. Wenn von Heirat die Rede war,erklärte sie immer wieder: Christus be-deutet für mich mehr als die Beziehungzwischen uns beiden. Ich kann dichnicht eher heiraten, als bis du Christgeworden bist!

Aber schließlich heiratete sie ihndoch. Ihr Dienst für andere und ihrchristlicher Einsatz hatten schon Iängstaufgehört, ehe sie sich endgültig zu die-sem Schritt entschloß. Im Laufe der Zeitwurde ihr widerstrebender Wille von sei-nen vielen Aufmerksamkeiten und Um-schmeichelungen besiegt. Sie gab nach.

Alle aus Barbaras Familie � Elternund Geschwister � kennen Jesus Chri-stus als ihren persönlichen Heiland. Sieglauben der Bibel. Alle gehören sie zueiner Gemeinde, in der das Wort Got-tes klar verkündigt wird und die falschenLehren verurteilt werden.

Was sagte nun Barbaras Familie zuihrer Hochzeit mit einem ungläubigenMann? Wer sind wir, daß wir sie ver-dammen dürften? Sie betete deswegen� und wer weiß, vielleicht ist es dochGottes Wille! Möglicherweise kann sie ihnauf diese Weise für Christus erreichen.

Als er starb, sagten sie: Wir wissennicht, was er wirklich in seinem Her-zen glaubte. Auch er glaubte an Gott,dessen sind wir sicher! Nun, sie ver-suchte gewiß, ihm von Jesus zu sagen.Wenigstens ist jetzt sein Geld in christ-lichen Händen. So kann Barbara damitviel Gutes stiften. � Das ist die Mei-nung vieler Gemeinden des 20. Jahr-hunderts! Wir wundern uns über ihreHilflosigkeit, ihren Mangel an wirksa-

mem Zeugnis und über den Ungehor-sam ihrer Kinder. Gottes Wort wirdwohl als die Wahrheit anerkannt, aberim täglichen Leben nicht praktiziert.

Wer bin ich, daß ich sie verdammendürfte? � Wir brauchen Barbara nichtzu verdammen; das hat die HeiligeSchrift schon getan. Laß dich nicht ineine Ehe mit einem Ungläubigen ein,ist der Befehl Gottes. Verdammung istnicht unsere Aufgabe. Gottes Wort istscharf wie ein zweischneidiges Schwert.Es schneidet in Barbaras und in unse-rem eigenen Leben. Sie betete deswe-gen. � Wir brauchen nicht mehr insolchen Dingen um Weisung zu beten,die die Bibel offenbart hat. Wir habeneinfach zu gehorchen.

Vielleicht kann sie ihn auf diesemWege erreichen. � Verheißt Gott, Un-gehorsam zu belohnen und zu segnen?Wahrscheinlich war sein Geld der Fak-tor, der zu seinen Gunsten berücksich-tigt wurde. Für die Christen heute istder Erfolg der Götze, der die Menschen,auch die weniger christlichen, akzepta-bel macht . . .

Was Barbara tat, ereignet sich heutefortwährend, nur die Einzelheiten wei-chen manchmal vielleicht etwas ab.Ehescheidung ist nichts Seltenes mehr,Schwangerschaft vor der Ehe steht nichtzur Diskussion � man hat sich damitabgefunden und sich daran gewöhnt.Anstatt gewisse Bücher und andere Din-ge zu meiden, lacht man darüber. Ist dieSache wirklich so lächerlich?

Heutzutage sind derartige offensicht-liche soziale Sünden so gewöhnlich ge-worden, daß auch die Kirchen und Ge-meinden ihren Standpunkt geändert ha-ben. Und weil es in den Reihen unserereigenen Familien vorkommt, könnenwir eben nicht so streng sein!

Wir betonen, daß die große BotschaftChristi die Liebe ist, nicht aber dieVerdammung. Nachdem wir eingesehenhaben, daß Tadel nur zerstörend wirkt,fangen wir jetzt an, für die Sünde lie-bevolles Verständnis aufzubringen.

Damit passen wir das Wort Gottes demNiveau jeder menschlichen Schwächean. Wir haben Angst davor, ehrlich undrechtschaffen zu bleiben, wenn es umdie Sünde geht und dabei vergessen wir,daß in Gottes Augen Sünde Sünde istund Sünde bleibt. Weil wir aber GottesNorm für Wahrhaftigkeit und Gnadenicht beachten, entgeht uns auch seineVergebung!

Ich habe erlebt, wie christlich einge-stellte Eltern die Lehren der HeiligenSchrift verdrehen, um das Verhaltenihrer Kinder zu rechtfertigen. Dennwenn sie das tadelnswerte Benehmenihrer Kinder nicht rechtfertigen können,so sind sie ja genötigt, ihr eigenesFleisch und Blut zu verstoßen.

Als der Apostel Johannes in seinemEvangelium von Jesus Christus sprach,sah er eine andere Art moralischerRechtschaffenheit vor sich. Er schreibt:�Wir sahen seine Herrlichkeit, eineHerrlichkeit als des eingeborenen Soh-nes vom Vater, voller Gnade und Wahr-heit� (Joh. 1, 17).

Gnade und Wahrheit � darin liegt dieSpannung.

Diese Begriffe fallen uns schwer.Entweder entscheiden wir uns so ein-deutig für die Wahrheit, daß wir allesvergessen, was mit Gnade zu tun hat,oder aber wir erweisen so viel Gnade,daß wir die strenge Wahrheit nicht be-achten. Unsere Bemerkungen sind danngenau so hohl und unbegründet wie dievon Barbaras Familie.

Johannes schreibt von der Vollkom-menheit Jesu im Zusammenhang mitGnade und Wahrheit als Zeichen sei-ner Göttlichkeit. Niemals schloß Jesuseinen faulen Kompromiß � und dochhatte er jederzeit Verständnis, sogarLiebe für die Sünder. Auch das Alte Te-stament ist voll von charakteristischenMerkmalen der Gnade und WahrheitGottes. Die, welche Gott lieben undseine erlösende Gnade in Jesus Chri-stus angenommen haben, müssen genaudie gleiche Haltung einnehmen wie er.

Echt � oder . . .

1715. August 2002

Wenn wir über Sünde hinwegsehen,verknüpft sich damit manches Verkehr-te. Zunächst empfinden wir keine edleLiebe zu der betreffenden Person. Lie-be verlangt, daß ich für die geliebtePerson das höchste Gut begehre. Un-gehorsam ist auf keinen Fall eines Men-schen höchstes Gut. �Was heißet ihrmich aber Herr Herr und tut nicht, wasich euch sage?� (Luk. 6, 46). Unge-horsam hat immer ein fruchtloses Le-ben zur Folge. Dabei werden wir in-nerlich einsam. Liebe aber verlangt, daßich der betreffenden Person in jederHinsicht helfe. Wenn Sünde nicht alsSünde bekannt wird, bleibt kein Raumfür Vergebung.

Lehnen wir es ab, unsere Not einzu-gestehen, wird unser Gebetsleben lahm-gelegt. Wir haben dann kein Verständ-nis mehr für Gottes Gnade und Wahr-heit. Die Vergebung durch das Blut Jesuerscheint uns unwirklich. Sogar dieMenschen unserer Umgebung könnendurch unsere Art in ihrem Glaubensle-ben geschwächt werden.

Barbaras Geschichte ist noch nichtabgeschlossen. Sie hat Auswirkungen.Ohne es eigentlich zu wollen, lehrt siedrei unbiblische Verhaltensweisen:

1. daß man Gottes Wort gegenüberungehorsam sein darf, wenn man des-wegen Gebete verrichtet;

2. eine noch listigere Täuschung: daßmaterieller Reichtum einem Menschenhöheren Wert verleihe;

3. daß Sünde nicht so schlimm ist,wenn der Sünder zur eigenen Nationoder Familie gehört.

Welche Torheit! Nichts kann derWahrheit fremder sein!

In der Gemeinde heute geht es nichtnur darum, neue Mitglieder zu bekom-men und Seelen für Christus zu gewin-nen, sondern in erster Linie darum,durch den Wandel und das praktischeAlltagsleben die Botschaft der Bibelglaubwürdig zu machen (dann kommenMenschen ganz von selbst zu Jesus undauch in die Gemeinden!) Wir müssenes lernen, im Sinne der Bibel zu den-ken. Barbaras Ungehorsam kann ich erst

dann mißbilligen, wenn ich bereit bin,meinen eigenen Ungehorsam einzuge-stehen. Gottes Wort ist sehr praktisch.Es gibt uns Weisungen über den Ge-brauch unserer Zunge, warnt uns vorbösem Geschwätz, beschreibt die Lie-be zu unserem Nächsten, die persönli-che Disziplin und unsere Verbunden-heit mit dem Heiligen Geist sowie dieKosten der Jüngerschaft.

Ich habe dem Wort Gottes zu ge-horchen � ganz gleich, ob ich alles ver-stehe oder nicht.

Tag für Tag müssen seine Weisun-gen der Maßstab meines persönlichenLebens sein. Und wenn Gottes Wort michrichtet, so zeigt es mir doch zugleich dieVergebung durch Jesus Christus.

Jeder, der Menschen liebt, weiß umden Kampf, der entsteht, wenn man beider Wahrheit bleiben will. Oft gab esSituationen, in denen junge Mädchenoder junge Männer mir ihr Herz aus-schütten wollten. Ihre Probleme betra-fen entweder eine Person, eine Sacheoder sonst etwas, was dem Streben nachGottes Willen im Weg stand.

Immer mehr nistet sich die Versu-chung bei uns ein, den Weg der Nach-folge zu erleichtern und die Wahrheitdes Wortes Gottes abzuschwächen.Doch Gott ruft uns ins Gedächtnis zu-rück, was es heißt, ein wahrer JüngerJesu zu sein. Man kann nicht ein Beinam Ufer und das andere im Boot habenund auf diese Weise ans Ziel gelangen.Gehorsam ist ebenso kostspielig, wie erlohnend ist. Aber gerade dieser Gehor-sam führt erst in die wahre Freiheit.

In einer Zeit, wo man mit Liebe sooberflächlich umgeht und von Autori-tät immer weniger hält, ist es von größ-ter Wichtigkeit, entschiedener als je inden Wegen Gottes zu wandeln und sei-ne Autorität anzuerkennen. Wir müs-sen die Bibel mehr lieben als unsere ei-genen Meinungen. Nicht mit anderenMenschen haben wir uns zu verglei-chen, sondern mit der Heiligen Schrift.

Zu seinen Zuhörern sagte Jesus inMarkus 12, 24: �Ist�s nicht also? Ihrirret darum, daß ihr nichts wisset von

der Schrift noch von der Kraft Gottes.�Sie kannten die Bibel wohl auf intellektu-elle Weise, aber nicht mit dem Herzen.

Wenn wir die Welt wirklich mit demEvangelium erreichen wollen, dann mußsich unser Christenleben gründlich än-dern. Es gibt in unseren Gemeinden zuviel Mitarbeiter, die frommen Betriebmachen, aber in der Praxis ihres Le-bens nicht dem Wort Gottes gehorsamsind. Unsere Frömmigkeit ist falsch,wenn wir uns einbilden, rechtschaffe-ner als andere zu sein, nur weil wir derIrrtumslosigkeit der Heiligen Schriftglauben. Wenn wir ihr nicht in unse-rem Alltag gehorchen, nützt diese blo-ße Rechtgläubigkeit � die auch die Pha-risäer kennzeichnete � in den AugenGottes nichts.

Wir dürfen, ja müssen im Blick aufunsere Sünde ganz ehrlich sein � oneäußeren Anstrich �, weil Jesus Christusmit dem Licht seiner Wahrheit bis aufden Grund leuchtet, aber auch völligreinigt und vergibt.

(Übersetzt aus Moody Monthly)

Die �EVANGELIUMS POSAUNE� ist einechristliche Schrift die klar und entschieden fürdas volle Heil in Christo, die Einheit aller Kin-der Gottes, sowie für sämtliche Wahrheiten derHeiligen Schrift eintritt. Herausgegeben im In-teresse der Gemeinde Gottes von

CHRISTIAN UNITY PRESS

PUBLIKATIONS KOMITEE:Edmund Krebs

Otto SommerfeldSiegfried Raasch

EDITOR: Fritz FriedrichBEZUGSPREIS: Ein Jahr

U. S. $15.50, � Can. $25.00, � EURO 20.00

A journal of vital Christianity, publishedin the interest of the German Church of God.

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18 Evangeliums Posaune

�Aber in dem allen über-winden wir weit durch den,der uns geliebt hat.� Römer 8, 37 Menschen, die Gott dienen, leben

nicht auf einer sturmfreien Insel. Nöteund Leid rühren auch an ihr Leben. WerJesus folgt, ist deswegen noch langenicht lieb Kind bei allen Leuten. Viel-leicht sind sogar unsere Allernächstengegen uns aufgebracht. Wer auf GottesSeite steht, kommt auf die Anklagebankder Menschen. Die uns von früher ken-nen, verurteilen uns jetzt als Heuchlerund Frömmler. Es hilft nichts, solcheErfahrungen gehören zum Leben einesChristen. Aber sie können uns nicht ir-remachen im Glauben.

Die Tatsache bleibt fest, daß wirGeliebte Gottes sind. Seine Liebe hater in der Hingabe seines Sohnes bewie-sen. Seine Treue zeigt er darin, daß erunsere Schuld vergab und uns täglichKraft zum Überwinden gibt. KeinMensch, keine Macht kann uns von die-ser Liebe trennen. Denn sie ist größerund stärker als alle feindlichen Gewal-ten. Nichts reicht an die Liebe Gottesheran. Um dessentwillen, sagt Paulus,können die Nöte und Leiden dieses Le-bens die Christen nicht von Christusscheiden. Er gibt uns Kraft zum Über-winden. Wir sind geliebt.

Im Hause Kaiserallee 98 in Berlin-Friedenau kam es zu einer furchtbarenSzene. Der Maler von Othegraven hat-te sich vor einigen Jahren aus Afrikaeinen jungen Leoparden mitgebracht,ein recht possierliches Raubtier-Baby.Das Tier hatte sich an seinen Herrngewöhnt und lief frei und ungehindertin den Wohnräumen herum; es war sozahm, daß es der Maler ohne Sorge fürFilmdarstellungen ausleihen konnte. Esging alles gut bis zum Januar 1932. Dakam die Pförtnersfrau mit ihrer zwei-jährigen Erika zu dem Maler. Als dieFrau das Zimmer betrat, stürzte sich derLeopard mit seinen Pranken plötzlichauf das Kind, die Frau dabei überren-nend, und zerfleischte das arme kleineMädchen in einigen Augenblicken sofurchtbar, daß es seinen Verletzungenerlag. Ruhig und folgsam war das Tierjahrelang in der menschlichen Gesell-schaft aufgewachsen, bis eines Tagesdie Bestie erwachte, und dann war dasUnglück da.

Ganz so ist es oft bei Menschen, diein bürgerlicher Wohlanständigkeit ih-ren Weg gehen, die niemand anderskennt als gesittete, wohlerzogene Staats-bürger, bis plötzlich die Maske fällt unddas wahre Wesen durch irgendeinefurchtbare Schandtat offenbar wird.Bekannt ist die Geschichte von Fried-rich dem Großen, dem einst ein begei-sterter Anhänger Rousseans klarmachenwollte, daß alle Menschen von Naturgut wären, und wenn einer mal mißrie-te, dann läge es nur an der falschenErziehung oder an den schlechten äu-ßeren Verhältnissen. Da hat der Men-schenkenner dem Lobredner auf dieSchulter geklopft und ihm kurz gesagt:�Er kennt die Bestie nicht.�

Was ist im Menschen? Im Menschenist von Natur Sünde, die ihn zu allenGreueln fähig macht. Die oberflächli-che Tünche der Erziehung, der Sitte,der Bildung kann der Mensch wohl be-nutzen, um sein wahres Wesen zu ver-

hüllen, aber er ist etwas ganz anderes,als was er vorgibt zu sein. Es gibt kei-ne Teufelei, zu der er seiner Sündenna-tur nach nicht fähig ist. Es ist nichtsmit aller Menschenherrlichkeit; dasWort Gottes hat mit seiner schonungs-losen Offenheit recht, wenn es denMenschen beurteilt: �Aus dem Herzenkommen arge Gedanken: Mord, Ehe-bruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeug-nis, Lästerung� (Matth. 15, 19). Hierhilft kein Zusammenreißen, kein Ver-suchen, Bestien zu zähmen, die ihreRaubtiernatur doch nie ablegen können;da muß etwas ganz Neues, ganz Gro-ßes, eine durchgreifende Umwandlungmit uns geschehen; ein neues Herzmüssen wir haben, ein neues Wesen,welches für unser ganzes Leben bestim-mend wird. Dieses neue Herz bekommtman frei und umsonst, wenn man inseiner Sünden- und Seelennot zu Jesusgeht.

Es gibt viele wohlanständige Men-schen, denen es nicht schwerfällt, nachbürgerlichen Begriffen ehrbar zu leben.Aber sie wissen nicht, warum ihnen dasTugendleben gelingt. Sie schreiben essich zu. Die Ursache ist aber eine ganzandere: Der Widersacher läßt sie unan-gefochten, damit sie nicht merken, daßsie einen Erlöser brauchen. Aber dieseMenschen versagen alle, wenn der Star-ke an sie gerät, nämlich der Teufel. Esist eine unumstößliche Wahrheit: DerMensch ist schwächer als der Teufel.Und durch die Sünde sind wir alle sein.Wer will ihm nun entfliehen? Keinerkann es, denn jeder ist schwächer alser. Wer aber zu Jesus kommt in Reueund Glauben, erfährt die Wiedergeburtund wird eine neue Kreatur. Das be-sondere Kennzeichen der neuen Naturist: Der Mensch ist in derselben stärkerals der Teufel; denn Jesus Christus, derStärkere, ist mit ihm. Nun kann derWidersacher tun, was er will; die mitJesus in Verbindung sind, kann er nichtüberwinden. Der Mensch mit dem ge-

reinigten, neuen Herzen, der im Glau-ben an Jesus wandelt, kann nicht über-wunden werden. Von solch erlöstemHerzen schreibt Jesaja: �Es wird da keinLöwe sein, und wird kein reißendes Tierdarauf treten, noch daselbst gefundenwerden; sondern man wird frei sicherdaselbst gehen� (Jes. 35, 9). Die Erlö-sung Jesu Christi ist das einzige Mittel,um wirklich von der Bestie frei zu wer-den, und es ist ein vollkommenes Mit-tel. �Es sei denn, daß jemand von neu-em geboren werde, . . .� so bestehtkeine Sicherheit für die Freiheit von Sün-de, Laster und Untugend. Aber �wen derSohn frei macht, der ist recht frei.�

Willst du frei werden?

1915. August 2002

Geschichteeiner Bibel

Von ihr selbst erzählt

�Indes, wenn du diese Heimat verlassen und mit uns ge-hen wolltest?�

Die Witwe schüttelte lächelnd das Haupt. �Ein alter Baumläßt sich nicht so leicht verpflanzen�, sagte sie. �Hier habeich mehr als die Hälfte meines Lebens zugebracht. Hier hatmich der Herr mit unzähligen Wohltaten gesegnet und auchmit mancherlei Trübsal heimgesucht. Hier verbrachte deinVater seine Lebenszeit und hier starb er auch. Hier starbauch Albert.

Nur mit dem größten Schmerz könnte ich mich von die-sem Ort trennen. Außerdem ist es auch für eine junge Haus-haltung besser, wenn ein weiterer Gegenstand der Liebe nichtbeständig bei ihnen ist. Wir werden einander hin und wie-der sehen und noch öfterer an einander denken; wenn duaber verheiratet bist, so werden dich neue Gedanken undneue Interessen beschäftigen, Dinge, in welche selbst eineMutter nicht eintreten darf.�

Aus dem allen geht hervor, daß der Mutter und Tochtereine große Trennung bevorstand und das Grace bald derHeimat ihrer Kindheit Lebewohl sagen sollte.

Mittlerweile war ich auch wieder mehr in Anspruch ge-nommen worden; ich lag auf dem Arbeitstischchen am Fen-ster und oft zog mich Grace in Stunden der Einsamkeit zu Rate.

Die Zeit kam heran, wo die junge Tochter den Braut-kranz aufsetzen durfte. Weder von der Feierlichkeit an undfür sich, noch von dem Hochzeitsmahle, noch von den bei-wohnenden Freunden will ich den Lesern erzählen, nur dasmuß ich sagen, daß zu den Festzeugen, wenn auch unsicht-bar, doch spürbar der sich gesellte, der die Hochzeit zu Kanaverherrlicht hat. Die junge Gemahlin ließ sich von seinemGeist regieren und dieser verlieh ihr jenen Schmuck �einessanften und stillen Geistes, der da köstlich ist vor Gott.�

Die Trennungsstunde schlug. Ich begleitete die junge Frau,denn ich war ihr den Abend vorher zum Geschenk gemachtworden.

Frau Norton hatte mich ihrer Tochter eingehändigt undgesagt:

�Es ist die Bibel unseres lieben Albert, Grace; sie sei vonnun an dein.�

Nach ziemlich langer Reise befand ich mich in einer präch-tigen Wohnung. Der junge Eheherr war Kaufman. Doch standich anfänglich in keiner Beziehung zu ihm; denn seine Gat-tin hatte mich gleich bei ihrer Ankunft in ihr Privatzimmergelegt. Unverkennbar aber hatte Grace eine gute Wahl ge-troffen, denn ihr Gemahl wandelte nach dem Worte: �Ge-denke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe denn diebösen Tage kommen und die Jahre herzutreten da du wirstsagen, sie gefallen mir nicht.�

Was die junge Frau anbelangt, so machte sie reichlichGebrauch von dem Geschenk und legte mit freudiger Zuver-sicht ihre Zukunft in die Hände des Allmächtigen. Glückstrahlte auf ihrem Angesicht wenn der Abend ihr den Gattenwieder brachte. Das junge Ehepaar zeigte sich überaus wohl-tätig und freigebig und mit vollen Händen unterstützten siealle Anstalten zur Ausbreitung des Reiches Gottes auf Er-den. Sie waren fröhliche Geber und zwar solche, welche dielinke Hand nicht wissen ließen, was die Rechte tat. MehrereJahre gingen so dahin, ohne irgend welche Störung dieseshäuslichen Glücks und Seelenfriedens; keine Veränderungging vor sich, als jene, welche das Leben in der Ehe mit sichbringt. Der vormals leichte Schritt der jungen Tochter wur-de gemessener und langsamer und die Leutchen wurden mitKindern gesegnet. Grace wachte mit der zärtlichen Sorgfalteiner wahrhaft christlichen Mutter nicht allein über die gei-stige Entwicklung der Kinder, sondern viel mehr noch überihr ewiges Wohl. Wie oft las sie ihnen nicht jene Geschich-ten vor, welche die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesselnvermögen. Wie oft lehrte sie ihre Kinder beten, wie meingöttlicher Meister seine Jünger beten lehrte! O der wei-sen und vorsichtigen Mutter, welche ihre geliebten Kin-der auf diese Weise für die ihnen bevorstehenden Kämpfevorbereitete!

SchwierigkeitenWie ich schon bemerkte, betrat der Gemahl meiner Freun-

din deren Gemach äußerst selten. Eines Tages jedoch kehrteer früher als gewöhnlich heim und setzte sich neben sie.

�Das ist ja ein ganz unerwartetes Vergnügen, Franz�, sagtesie, �dich so frühe zu Hause zu sehen�, und lächelnd blicktesie ihn an. Aber . . . plötzlich hielt sie inne und ihr glückli-ches Lächeln wich einer Besorgnis, als sie ihren Mann stillund tief betrübt zur Erde blicken sah. � �Lieber Franz, istdir nicht wohl?� rief sie.

�O ja doch!� sagte er träumerisch und verlegen, und ver-wirrt blickte er seine Frau an.

�Du bist gewiß krank, lieber Franz�, rief Grace in stei-gender Angst und ergriff seine Hand.

�Nein, Grace, es fehlt mir gewiß nichts!� wiederholte er;dann aber, indem er beide Hände vor die Stirn hielt, fuhr erfort: �Nun es ist jetzt alles vorüber; ich komme wieder zumir selbst!�

28. Fortsetzung

20 Evangeliums Posaune

�Du ermüdest dich zu sehr, lieber Franz, mit deinen wei-ten und häufigen Geschäftsreisen.�

Franz zitterte. Er erhob sich und näherte sich dem Fen-ster. Eine prachtvolle Aussicht bot sich von da aus dem Augedes Naturliebhabers dar. Obwohl der Stadt nahe gelegen,vereinigte doch die Wohnung mit dieser Bequemlichkeit denganzen Reiz des Landlebens. Lachende Wiesen, schattigeBäume, grünende Hügel. Alles war dazu angetan, das Ge-müt zu erheitern. Aber das alles vermochte diesmal den Mannnicht zu beeinflussen, der sinnend am Fenster stand und derGattin seine innere Unruhe zu verbergen suchte. Bald kehrteer dem Fenster wieder den Rücken und nahm seinen Platzwieder ein.

Grace betrachtete ihren Mann mit zärtlicher Unruhe.�Franz, teurer Franz, was fehlt dir?� fragte mit zitternderStimme die treue Lebensgefährtin, �was ist vorgefallen? Obitte, verhehle mir nichts!�

�Ich will dir nichts verbergen, auch kann ich es ja nichtgeheim halten!� sagte Franz tief aufseufzend. �Wollte Gott,ich hätte allein zu leiden, weil die Schuld doch allein aufmich zurückfällt . . . teure Grace . . . ich fürchte . . . ich sei. . . wir seien . . . ruiniert!�

Und der kräftige Mann, der für sich allein solches Un-glück mit mutigem Ernst getragen hätte, vermochte beimGedanken an Weib und Kinder der Tränen sich nicht zu er-wehren und seine Hand zitterte heftig, als er dieselbe seinerGattin reichte.

�Ruiniert!� rief diese äußerst bestürzt, �wie ist das mög-lich?�

Darauf erzählte Franz, indem er sie näher an sich zog,wie ein Handelshaus, mit welchem er in Verbindung gestan-den, gewagte und unglückliche Spekulationen gemacht unddadurch nicht nur seinen eigenen Sturz herbeigeführt, son-dern auch noch mehrere andere Häuser in große Verlegen-heit gebracht habe.

�Aber Franz�, fragte seine Frau, als er zu sprechen auf-hörte, �wie kann das dich ruinieren? Du hast ja doch nichtan diesen Spekulationen Teil genommen?�

�Nein, aber ich war so verblendet und unbesonnen, die-sem Hause zu trauen. So wird das, was ich noch besitze,kaum hinreichen, um allen meinen Verpflichtungen nachzu-kommen.�

�Gibt es denn gar keine Hoffnung mehr?� erwiderte Gracebleich und zitternd.

�Keine, gar keine!� rief Franz. Und er wiederholte mitBitterkeit, wie er binnen Kurzem seinen guten Namen ver-lieren, wie sein Ansehen schwinden und sein Vermögen draufgehen werde.

�Und läßt sich denn gar nichts mehr tun?� fragte seineFrau in höchster Angst.

�Nichts, gar nichts, was eines Ehrenmannes würdig ist!Ein Mittel gäbe es freilich, den Schlag noch aufzuhalten;

Evangelisations Versammlungen inArgentinien

IN BUENOS AIRESvom: 1. bis 4. Oktober � 20.00 Uhr

Samstag: 15.00, 20.00 UhrSonntag: 10.00, 15.00, 20.00 Uhr

Festredner: Bruder H. Klinger aus Kanada

Bitte betet um den Segen Gottesfür diese Versammlungen

Evangelisations Versammlungen inArgentinien

IN OBERA MISIONESvom: 8. bis 10. Oktober � 20.00 Uhr

Freitag, Samstag und Sonntag: 10.00, 15.00, 20.00 UhrFestredner: Bruder H. Klinger aus Kanada

Bitte betet um den Segen Gottesfür diese Versammlungen

dann aber müßte ich andere in mein Unglück mit hineinzie-hen; Leute, die eben so unschuldig sind, als ich . . . Ja,dieser Ausweg bliebe mir noch.�

�Du darfst aber diesen Ausweg nicht einschlagen�, sagtedie junge Frau fest und entschieden.

�Und doch Grace, gibt es Leute, die mich einen großenToren schelten werden, daß ich nicht von meinem kaufmän-nischen Ansehen Gebrauch gemacht habe, um Zeit zu ge-winnen, einige Trümmer meines Vermögens zu retten.�

�Ja, das läßt aber das Gewissen nicht zu, das weißt duja!� erwiderte Grace lebhaft.

�Ich erwartete keine andere Antwort von dir; immerhin . . .��Denke nicht mehr daran, lieber Freund�, unterbrach

ihn die mutige Frau die schon fürchtete, ihr Mann möchtesich zuletzt noch mit diesem Gedanken vertraut machen.�Wenn auch wir das Elend nicht vermeiden können, sosind wir ja doch, Gott sei Dank, nicht zu einer ungesetz-lichen Handlung genötigt. Beten wir ja doch täglich zumHerrn: ,Führe uns nicht in Versuchung;�, so wollen wiruns auch nicht selbst in Versuchung führen.�

Als der erste Sturm vorüber war, sprach Grace nochlange von dem Bankrott, der ihnen bevorstand. Dies Un-glück war so plötzlich über sie gekommen, daß sie desMorgens sich noch über ihr ungetrübtes Glück hatten freu-en können und vor Abends war es so ganz anders gewor-den. Wenige Stunden hatten hingereicht, sie von ihremRuin zu überzeugen. Fortsetzung folgt