Depression 7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation Hans-Werner Stecker.

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DepressionDepression

7 d 7 d UrsachenUrsachenund Behandlungund Behandlung

Angst - SozialisationAngst - Sozialisation

Hans-Werner Stecker

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Angst

Sicherheit

Ist das Gegenteil von:

Wer sich in Sicherheit fühlt, hat keine Angst

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

AngstAngst entsteht, wenn meine eigene entsteht, wenn meine eigene Sicherheit bedroht ist: z.B. bei Sicherheit bedroht ist: z.B. bei – unangenehmen Empfindungen bis hin zum unangenehmen Empfindungen bis hin zum

Schmerz, die ich nicht einordnen oder Schmerz, die ich nicht einordnen oder kontrollieren, „bewältigen“ kannkontrollieren, „bewältigen“ kann

– Gefühlen, die ich als unangenehm empfinde Gefühlen, die ich als unangenehm empfinde oder die mich überwältigen, oder die mich überwältigen,

– Ereignissen, die mich „überfluten“, die ich Ereignissen, die mich „überfluten“, die ich spontan nicht einordnen oder zuordnen kann, spontan nicht einordnen oder zuordnen kann, die dadurch bei mir Unsicherheit hervorrufendie dadurch bei mir Unsicherheit hervorrufen

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

So hat ein kleines Kind Angst, wenn seine So hat ein kleines Kind Angst, wenn seine Mutter nicht da ist, weil es sich dadurch in Mutter nicht da ist, weil es sich dadurch in seiner Sicherheit, seiner weiteren Existenz seiner Sicherheit, seiner weiteren Existenz bedroht sieht bedroht sieht (siehe Folien zur Individuation):(siehe Folien zur Individuation):

Die Anwesenheit der Mutter gibt ihm Die Anwesenheit der Mutter gibt ihm SicherheitSicherheit

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Ein Mensch hat Angst um seine Ein Mensch hat Angst um seine Angehörigen, um sein Haus, sein Angehörigen, um sein Haus, sein Vermögen, seine Arbeit, seine Gesundheit, Vermögen, seine Arbeit, seine Gesundheit, ......

weil er dies alles als zu sich gehörig erlebt.weil er dies alles als zu sich gehörig erlebt.

Wenn eins davon bedroht wird, Wenn eins davon bedroht wird, fühlt auch er sich in seiner Existenz fühlt auch er sich in seiner Existenz bedroht.bedroht.

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Manche Menschen Manche Menschen – fühlen sich eher selbst bedrohtfühlen sich eher selbst bedroht– Fühlen sich selbst weniger sicherFühlen sich selbst weniger sicher

sind sich selbst weniger sichersind sich selbst weniger sichersind sind wenigerweniger selbst sicherselbst sicher

Sie entwickeln eherSie entwickeln eher ÄngsteÄngste

Dies kann im Zusammenhang stehen zu ihrer Dies kann im Zusammenhang stehen zu ihrer sozialen Entwicklung oder zu genetischen sozialen Entwicklung oder zu genetischen Faktoren (siehe Folien zur Übersicht und zur Faktoren (siehe Folien zur Übersicht und zur Sozialisation)Sozialisation)

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Bedürfnis nach Bedürfnis nach BindungBindung und und SicherheitSicherheitEin Experiment:Ein Experiment:

Ein Kind wir in einen unvertrauten Raum Ein Kind wir in einen unvertrauten Raum gebracht und für 3 Minuten von seiner Mutter gebracht und für 3 Minuten von seiner Mutter getrennt.getrennt.Als Mutter wieder zum Kind zurückkam, zeigten Als Mutter wieder zum Kind zurückkam, zeigten die Kinder eine von vier unterschiedliche die Kinder eine von vier unterschiedliche ReaktionenReaktionenDiese Reaktionen wurden dem Bindungsstil Diese Reaktionen wurden dem Bindungsstil zugeordnet:zugeordnet:

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Sicherer Bindungsstil:Sicherer Bindungsstil:

Das Kind protestiert bei der TrennungDas Kind protestiert bei der Trennung

Bei der Rückkehr der Mutter läßt sich das Bei der Rückkehr der Mutter läßt sich das Kind schnell beruhigenKind schnell beruhigen

Es sucht die Nähe der Mutter, wenn es Es sucht die Nähe der Mutter, wenn es sich bedroht fühltsich bedroht fühlt

Es erforscht seine Umgebung, wenn es Es erforscht seine Umgebung, wenn es sich sicher fühltsich sicher fühlt

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Sicherer Bindungsstil:Sicherer Bindungsstil:

„„Ich finde es ziemlich einfach, zu anderen Ich finde es ziemlich einfach, zu anderen Personen einen engen Kontakt Personen einen engen Kontakt herzustellen, und ich fühle mich wohl, herzustellen, und ich fühle mich wohl, wenn ich von jemandem abhängig bin. wenn ich von jemandem abhängig bin.

Ich habe keine Sorge, verlassen zu Ich habe keine Sorge, verlassen zu werden oder dass mir jemand zu nahe werden oder dass mir jemand zu nahe kommen könnte.“kommen könnte.“

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Unsicher-vermeidender Bindungsstil:Unsicher-vermeidender Bindungsstil:

Das Kind protestiert nur wenig bei der TrennungDas Kind protestiert nur wenig bei der Trennung

Bei der Rückkehr der Mutter kreist das Kind Bei der Rückkehr der Mutter kreist das Kind nervös herumnervös herum

Es sucht die Nähe der Mutter, wenn es sich Es sucht die Nähe der Mutter, wenn es sich bedroht fühltbedroht fühlt

Auch wenn die Mutter da ist, behält es sie Auch wenn die Mutter da ist, behält es sie ständig im Blick, hat Angst, sich von ihr zu lösenständig im Blick, hat Angst, sich von ihr zu lösen

Es läßt sich nicht auf direkte Nähe mit ihr ein.Es läßt sich nicht auf direkte Nähe mit ihr ein.

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Unsicher-vermeidender Bindungsstil:Unsicher-vermeidender Bindungsstil:„„Wenn ich anderen zu nahe bin, fühle ich mich Wenn ich anderen zu nahe bin, fühle ich mich dabei etwas unwohl. Ich finde es schwierig, dabei etwas unwohl. Ich finde es schwierig, ihnen vollkommen zu vertrauen. ihnen vollkommen zu vertrauen. Ich kann mir selbst nur schwer zugestehen, dass Ich kann mir selbst nur schwer zugestehen, dass ich von ihnen abhängig bin. ich von ihnen abhängig bin. Wenn jemand mir zu nahe kommt, werde ich Wenn jemand mir zu nahe kommt, werde ich nervös. nervös. Manchmal möchten Partner / Partnerinnen in Manchmal möchten Partner / Partnerinnen in meinen Liebesbeziehungen von mir mehr meinen Liebesbeziehungen von mir mehr Intimität, als mir angenehm ist.“Intimität, als mir angenehm ist.“

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Unsicher-ambivalenter Bindungsstil:Unsicher-ambivalenter Bindungsstil:Das Kind protestiert bei der Trennung Das Kind protestiert bei der Trennung heftigheftigBei der Rückkehr der Mutter läßt sich das Bei der Rückkehr der Mutter läßt sich das Kind kaum beruhigenKind kaum beruhigenWenn die Mutter da ist, klammert sich das Wenn die Mutter da ist, klammert sich das Kind an sie, unternimmt keine Kind an sie, unternimmt keine eigenständigen Erkundugnen seiner eigenständigen Erkundugnen seiner UmgebungUmgebung

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Unsicher-ambivalenter Bindungsstil:Unsicher-ambivalenter Bindungsstil:

„„Ich finde, dass es anderen widerstrebt, mir so Ich finde, dass es anderen widerstrebt, mir so nahe zu sein, wie ich es gerne hätte. nahe zu sein, wie ich es gerne hätte.

Ich mache mir oft Gedanken darüber, dass mein Ich mache mir oft Gedanken darüber, dass mein Partner / meine Partnerin mich nicht wirklich liebt Partner / meine Partnerin mich nicht wirklich liebt oder nicht mit mir zusammen bleiben will. oder nicht mit mir zusammen bleiben will.

Ich möchte meinem Partner / meiner Partnerin Ich möchte meinem Partner / meiner Partnerin sehr nahe sein, und genau das verscheucht ihn / sehr nahe sein, und genau das verscheucht ihn / sie manchmal.“sie manchmal.“

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Ursachen der Depression:Ursachen der Depression:Entwicklung von ÄngstenEntwicklung von Ängsten

Unsicher-desorganisierter Bindungsstil:Unsicher-desorganisierter Bindungsstil:Kein konsistentes Muster:Kein konsistentes Muster:Bei der Rückkehr der Mutter lehnt das Kind Bei der Rückkehr der Mutter lehnt das Kind entweder unbeteiligt an der Wand oder es lässt entweder unbeteiligt an der Wand oder es lässt sich zu Boden fallensich zu Boden fallenErziehungsstil der Eltern ist instabil und durch Erziehungsstil der Eltern ist instabil und durch häufige Schwankungen zwischen Abhängigkeit häufige Schwankungen zwischen Abhängigkeit und Zurückweisung sowie durch Überschreiten und Zurückweisung sowie durch Überschreiten der Grenzen des Kindes geprägtder Grenzen des Kindes geprägtDas Kind kann später Bindungen eingehen, aber Das Kind kann später Bindungen eingehen, aber keine wahre Intimität.keine wahre Intimität.

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Regeln im Umgang mit der AngstRegeln im Umgang mit der Angstaus: Wittchen: Soziale Phobieaus: Wittchen: Soziale Phobie

1. Angstgefühle und körperliche Beschwerden 1. Angstgefühle und körperliche Beschwerden sind übermäßige, aber „an sich" normale sind übermäßige, aber „an sich" normale Streßreaktionen.Streßreaktionen.2. Meine Angstgefühle und körperlichen 2. Meine Angstgefühle und körperlichen Beschwerden sind nicht schädlich für meine Beschwerden sind nicht schädlich für meine Gesundheit.Gesundheit.3. Wenn ich Angst habe, beobachte und 3. Wenn ich Angst habe, beobachte und beschreibe ich im Geiste oder durch lautes beschreibe ich im Geiste oder durch lautes Aussprechen oder Aufschreiben ganz genau, Aussprechen oder Aufschreiben ganz genau, was wirklich geschieht - ich bleibe in der was wirklich geschieht - ich bleibe in der Realität.Realität.

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Regeln im Umgang mit der AngstRegeln im Umgang mit der Angst

4. Ich bleibe in der Realität und belaste 4. Ich bleibe in der Realität und belaste mich nicht durch übertriebene und mich nicht durch übertriebene und unwahrscheinliche Phantasien und unwahrscheinliche Phantasien und Katastrophenvorstellungen.Katastrophenvorstellungen.5. Ich nehme mir Zeit und bleibe ganz 5. Ich nehme mir Zeit und bleibe ganz bewußt in der Situation, bis die Angst bewußt in der Situation, bis die Angst wieder abklingt.wieder abklingt.6. Ich beobachte bewußt, wie meine Angst 6. Ich beobachte bewußt, wie meine Angst nach einiger Zeit von alleine abklingt.nach einiger Zeit von alleine abklingt.

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Regeln im Umgang mit der AngstRegeln im Umgang mit der Angst

7. Ich vermeide keine Situationen, in 7. Ich vermeide keine Situationen, in denen ich befürchte, Angst zu bekommen.denen ich befürchte, Angst zu bekommen.8. Ich setze mich - gegebenenfalls nach 8. Ich setze mich - gegebenenfalls nach Schwierigkeitsgrad abgestuft - allen Schwierigkeitsgrad abgestuft - allen Situationen aus, die mir Angst machen.Situationen aus, die mir Angst machen.9. Ich bin stolz auf kleine Erfolge - auch 9. Ich bin stolz auf kleine Erfolge - auch auf die ganz kleinen.auf die ganz kleinen.10. Ich setze mich nicht unter Druck und 10. Ich setze mich nicht unter Druck und nehme mir in allen Angstsituationen Zeit.nehme mir in allen Angstsituationen Zeit.