Depression bei Kindern und Jugendlichen -...
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1. Können Sie sich nicht mehr über längere Zeit auf eine Sache konzentrieren (z.B. Zeitung lesen) ?
2. Leiden Sie an fehlendem Selbstvertrauen und/oder Selbstwertgefühl ?
3. Machen Sie sich häufig Selbstvorwürfe oder fühlen Sie sich schuldig für alles was geschieht ?
4. Sehen Sie die Zukunft schwärzer als sonst ?
5. Haben Sie in den letzten 2 Wochen manchmal gedacht, dass Sie lieber tot wären, oder haben Sie daran gedacht, sich Leid zuzufügen ?
6. Hatten Sie in den letzten 2 Wochen fast jede Nacht Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen, oder haben Sie zuviel geschlafen ?
7. Hatten Sie verminderten Appetit, oder haben Sie übermäßig viel gegessen ?
A. Fühlten Sie sich in den letzten 2 Wochen fast jeden Tag nahezu durchgängig niedergeschlagen, traurig oder deprimiert ?
B. Hatten Sie in den letzten 2 Wochen fast ständig das Gefühl zu nichts mehr Lust zu haben oder haben Sie das Interesse und Freude an Dingen verloren, die Ihnen gewöhnlich Freude machen?
C. Haben Sie ich in dieser Zeit fast immer müde und energielos gefühlt ?
Hauptsymptome einer Depression
Zusatzsymptome
Hauptsymptome
h gedrückte, depressive Stimmung
h Interessenverlust, Freudlosigkeit
h Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit
Zusatzsymptome
hVerminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
hVermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
hGefühle von Schuld und Wertlosigkeit
hNegative und pessimistische Zukunftsperspektiven
hSuizidgedanken / -handlungen
hSchlafstörungen
hVerminderter Appetit
Depressive Episode
Symptome > 2 Wochen
und und und
mittelgradige schwereleichteSchweregrad
mono-phasisch rezidivierend im Rahmen eines bipolaren Verlaufs
Verlaufsaspekte
� = 2
+
� = 3-4
� = 2
+
� = 2
� = 3
+
� = > 4
ICD-10 F 32.xx F 33.xx F 31.xx
Depressive Symptomatik im Vorschulalter
�trauriger Gesichtsausdruck
�verminderte Gestik und Mimik
�leicht irritierbar und äußerst stimmungslabil
�mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen
�introvertiertes Verhalten, aber auch aggressives Verhalten
�vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten
�Essstörungen bis zu Gewichtsverlust/-zunahme
�Schlafstörungen, Alpträume
… bei Schulkindern
�verbale Berichte über Traurigkeit �suizidale Gedanken �Befürchtungen (dass Eltern nicht genügend Beachtung schenken)
�Schulleistungsstörungen
… im Pubertäts- und Jugendalter �vermindertes Selbstvertrauen �Apathie, Angst, Konzentrationsmangel �Leistungsstörungen �zirkadiane Schwankungen des Befindens �psychosomatische Störungen �Kriterien der depressiven Episode erfüllbar
Depression: Epidemiologie
Lebenszeitprävalenz (bis 18 Lbj.):
• Bremer Jugendstudie 18%
• Münchner Jugendstudie 14%
.…litten schon einmal an depressiven „Störungen“
12-Monats Prävalenzen: Diagnosekriterien erfüllt
• Oregon Study (USA) 3%
• ZESCAP (Schweiz) 5,3 %
• EDSP (Bayern) 4,8 %
Depression: Epidemiologie
Prävalenz Depressiver Störungen bei13-17 Jährigen in USA (n=10 148 CIDI) (Kessler et al. 2012)
letzter Monat 2,6 %
12 Monate 8,2 %
- schwer, stark beeinträchtigend 35,6%
- moderate Beeinträchtigung 31,0%
- milde, leichte Beeinträchtigung 33,4 %
Odds Ratio für ernsthafte psychische Störungen:
- Unterkontrolliert, Sozialverhalten 18.4
- Depression, Dysthymie 4.5
Depressionsentwicklung: Wahrscheinlichkeiten
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Mädchen Jungen
Jahre
Anstieg der Symptomatik (nach Lewinsohn et al.):
<12 J: 4%; <14 J: 7%; <15 J: 15%; <17 J: 21%
Kind- Veranlagung
- Temperament- Kognitive Kompetenzen- Körperliche Gesundheit
Bezugsperson-Bindungserfahrung der Mutter-Überzeugungen und Werte (in Bezug auf sich selbst und das Kind)
-Erziehungsverhalten-Kognitive Kompetenzen-Selbstsystem: Copingstil-Gefühlslage-Körperliche Gesundheit
Vulnerable Bindung-Negatives Selbstschema
-Ungünstige Arbeitsmodellezur Affektmodulation
-Negative Erwartungengegenüber Bindungspartnern
Dysfunktionale Emotionsregelung
Selbstsystem
-Copingstil
-Persönlichkeit
-Kognitive Kompetenzen
-Körperliche Merkmale
-Soziale Kompetenzen
Umwelt-Sozioökonomischer Status-Familiäre Umwelt-Elterliche Beziehung-Soziale Unterstützung-Soziales Lernen-Aufgaben/ Pflichten-Belastende Lebens-
ereignisse
Dysfunktionale Kognitionen
Depression
Verhaltensdefizite
Familiäre und kontextuelle Belastungen
Spezifische Stressoren in der Adoleszenz-Körperliche und kognitive Reifung
-Reformulierung der Beziehungzu Gleichaltrigen
-Verselbständigung-Identitätsbildung
Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression im Jugendalter nach McCauely et al.
Verstärktes soziales
NähebedürfnisGeschlechtsspezi-fische soziale Erfahrungen
Ängste
Unsichere Elternbindung
Ängstliches/ gehemmtes
Temperament
Weniger problemorien-tiertes Coping
Problematischer Übergang zum
Jugendalter
Depression
Stress:Negative Lebensereignisse
und Belastungen (v.a. mit sozialen Auswirkungen)
Modell zur Erklärung des erhöhten Depressionsrisikos bei Mädchen im Jugendalter nach Cyranowski et al.
Geschlechtsspezifische biologische Besonderheiten: z.B. Bereitstellung bzw. Aktivierung von Serotonin
Hormonelle Veränderungen (insbesonders Zunahme von Oxytocin, Östrogen, Testosteron)
DepressionsbezogeneDiathese:Starkes NähebedürfnisGeringe BindungssicherheitStarke ÄngstlichkeitGeringe problemorientierte/ instrumentelle Bewältigungs-fertigkeiten
Integriertes heuristisches Therapiemodell für
die Kognitive Verhaltenstherapie
Situative Bedingungen, Auslöser
Kognitive Prozesse
automatische Gedankenneg. Attributionen,dysfunktionale Bewertungen
Verhalten, Kompetenzen
Ressourcen, BewältigungInteraktionsmuster, Defizite
Aktivitäten, verstärkendeErfahrungen, Tagesstruktur
Depressive Symptome
Typische Maßnahmen….
1. Passivität und Inaktivität überwinden
- Beobachtung: Aktivitäten/Stimmung- Steigerung angenehmer Aktivitäten- Tages- und Wochenstrukturierung- Reduktion aversiver Bedingungen,
Pflichten, Strukturen
Typische Maßnahmen….
2. Pessimistisches, negatives Denken reduzieren und überwinde
- Unterbrechung von negativen Gedanken
- Steigerung hilfreicher, positiver Gedanken
- Erkennen, Hinterfragen und Korrigierenautomatischer Gedanken
- Veränderung dysfunktionaler Einstellungen
Typische Maßnahmen….
3. Sicherer und kompetenter werden
- Überwindung von Fertigkeitendefiziten
- Einübung von neuem Verhalten
- Vermehrung/Verbesserung sozialer Kontakte
- Verbesserung der familiären Interaktion
Kognitive Verhaltenstherapie
Gefährliche Botschaften:
1. Sei doch aktiver
2. Denk doch nicht so komisch
3. Trau dir doch mehr zu
KVT: Rahmenbedingungen,Grundmerkmale
• Problemorientierung, Schlüsselprobleme
• Strukturiertheit, Zielorientiert, Direktivität
• Gegenwartsnähe, Alltagsnähe
• Transparenz, Erklärungen, Information
• Akzeptanz, Professionalität, Sicherheit
• Interessierter, neugieriger, aktiver Therapeut
• Kooperation, Arbeitsbündnis
• Fertigkeiten orientiert, Kontrolle erwerben
• Neulernen, Kompetenzen erwerben, Übungen
• Rückmeldungen, Zusammenfassungen
Sechs Therapiephasen der KVT
• Phase 1: zentrale Probleme erkennen, benennen; Aufbau therapeutischer Beziehung, Akzeptanz
• Phase 2: Vermittlung therapeutisches Modell, Struktur und Elemente der Therapie
• Phase 3: Aktivitätsaufbau, Tagesstruktur
• Phase 4: Bearbeiten kognitiver Muster und dysfunktionaler Informationsverarbeitungen
• Phase 5: Verbesserung der sozialen, interaktiven, problemlösender Kompetenzen
• Phase 6: Vorbereitung auf Krisen, Beibehaltung des Gelernten, Rückfallverhinderung
Bausteine von KVT z.B. Lewinsohn et al. 1978; Clarke et al 1990; Brent et al 1997; Harrington 2001; Ihle & Herrle 2002; Pössel, Horn, Seemann & Hautzinger 2004; TADS 2004; Spröber et al. 2012; Abel & Hautzinger 2013
Zusammenhang zwischen Kognitionen, Emotionen
und Verhalten
Exploration und Veränderung
dysfunktionaler Kognitionen
Training sozialer Kompetenzen
Selbstsicherheitstraining
Alltagsgestaltung Aktivierung
verstärkende Tätigkeiten
Problemanalyse, RationaleFormulierung von Zielen
KVT:Kognitive Verhaltenstherapie (Gruppe)
� 1-3: Kennenlernen, biographische Informationen, Problemanalyse, Ziele definieren, Stimmungsbeobachtung, Psychoedukation, Zusammenhang von Denken-Fühlen-Handeln erklären, Überblick über Behandlungsprogramm, Schritte und Aufgaben
� 4-7: Verhaltensbezogenen Interventionen, Aktivierung, Angenehme Tätigkeiten, Balance von Pflichten und Angenehmem, Tages- und Wochenstruktur
� 7-12: Kognitive Interventionen, Gedankenkontrolle, Automatische Gedanken, Alternative Gedanken erarbeiten (Spaltenprotokoll), Grundüberzeugungen, Schemata, Veränderung von Einstellungen
� 10-15: Soziale Fertigkeiten trainieren, Problemlösefertigkeiten lernen, Kommunikationsfertigkeiten üben, Rollenspiele
� 15-16: Krisenmanagement, Rückfallprophylaxe, Beibehalten der Fortschritte, Notfallplanung
„… is a skill oriented treatment based on the assumption that
depression is either caused by or maintained by depressive
thought patterns and a lack of active, positively reinforcing
behavioral patterns“ (TADS 2004)
� Über 12 Wochen und in 15 Einzelsitzungen, wobei Eltern und Familien einbezogen werden können
� Interventionselemente umfassen typische KVT Strategien: Psychoedukation, Ziele formulieren, Stimmungsbeobachtung, Erklärung des Zusammenhangs von Fühlen-Denken-Handeln, Aktivierung, Alltagsgestaltung, Wochenstrukturierung, Fertigkeiten (soziale, interaktive) einüben, kognitive Umstrukturierung
KVT:Kognitive Verhaltenstherapie (Individuell)
Gruppenprogramm „Michi“ (Spröber et al. 2013)
Psychoedukation• Kennen lernen • Störungsspezifisches Wissen zur Depression; Entstehungsmodell + Gefühle• Erarbeitung individueller Entstehungsmodelle der Depression• Gefühlsdreieck: Zusammenhang Denken, Fühlen und Handeln• Wie gerät man in Abwärtsspirale der Depression, wie kommt man wieder aus ihr heraus?Ressourcenaktivierung• Informationen zum Selbstwert• Emotionsregulation: wie beeinflusse ich meine Gefühle?• RessourcenaktivierungSchritte zu mehr Gelassenheit• Grundbedürfnisse stillen (Schlafen, Essen, Sport treiben)• Lebensaktivität steigern (Freunde treffen, täglich etwas tun, das einem Spaß macht)• Überlebenshilfe bei Krisen (was tun in akuten Krisensituationen,
bei drängenden Suizidgedanken)• Kontrolliere Gedanken und verändere Gedanken• Kompetentes ProblemlösenRückfallprophylaxe• Vertrauenspersonen werden mit eingeladen, erfahren, wie sie Betroffene
unterstützen können
Beispielsitzung: „Ich kann meine Gefühle beeinflussen“
SelbstwertBitte schaue kurz in Dein Stärkenbuch, wenn Du den Ball bekommst, dann ergänze: „Ich bin…/ ich kann…“, gebe den Ball dann weiter. Tempo!Besprechung: Wie habt Ihr Euch gefühlt, als ihr Eure Stärken benannt habt? War es anders als letzte Woche?
Komplimente Lege Dein „Stärkebuch“ auf den Tisch, schlage eine unbeschriebene Seite auf, auf der Du die Überschrift „Komplimente für (schreibe Deinen Namen hin)“ notierst. Stehe auf, gehe reihum und schreibe auf diese Seite eines jeden Gruppenmitglieds ein Kompliment von Dir an ihn oder sie. Denke bei Deinen Formulierungen daran: „We get what we give!“ Oder zu Deutsch: „Wie wir in den Wald rufen, so kommt es zurück!“Wenn Du fertig bist, lies Dir die Komplimente durch, die Du bekommen hast. Worüber bist Du überrascht? Was hast Du schon über Dich gewusst? Wie fühlst Du Dich, wenn Du die Komplimente liest?
Emotions-/ GefühlsregulationSieh Dir die Situationen noch mal an, die Du als Alltagsaufgaben aufgeschrieben hast: „Depressive Momente – Gute Momente“. Gibt es Situationen, die richtig negativ sind und andere, die eher mittelmäßig sind? Übung: Nehme Dir kurz Zeit, schaue Dir einen guten und einen depressiven Moment genauer an. Wie unterscheidet sich Dein Denken, Fühlen, Handeln in den Momenten? Notiere:
(Mein) EmotionsThermometer Bitte male das Thermometer entsprechend der nachfolgenden Anleitung aus. Zeichne ein, wie Du Dich heute fühlst: grün = ausgeglichen orange = mittel-unbehaglich rot = richtig schlecht/depressiv Je größer eine Farbenfläche des Thermometers ausfällt, umso öfter empfindest du dieses Gefühl.Beispiel: Eine Person denkt über sich, dass sie heute sehr ausgeglichen ist, sich selten unbehaglich fühlt, sondern - wenn es ihr schlecht geht- sie sich sofort ganz depressiv fühlt. Diese Person würde eine große grüne Fläche, einen kleinen/ schmalen Streifen orange malen und eine große Fläche rot.Jetzt bist Du dran!
KVT Programm für depressive Jugendliche (Abel & Hautzinger 2013)
• Psychoedukation (1. – 3. Sitzung) • Positive Aktivierung (4. Sitzung) • Kognitive Therapie (5. – 10. Sitzung) • Soziale Fertigkeiten (11. – 16. Sitzung) • Zukunft und Notfallplan (17. Sitzung) • Psychoedukation Eltern und Bezugspersonen
Stationär und ambulant einsetzbar. Kann als Gruppe zweimal oder einmal pro Woche durchgeführt werden
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9 9 9 9 9 9 9
8 8 8 8 8 8 8
7 7 7 7 7 7 7
6 6 6 6 6 6 6
���� � � � � � ����
4 4 4 4 4 4 4
3 3 3 3 3 3 3
2 2 2 2 2 2 2
1 1 1 1 1 1 1
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Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
StimmungstagebuchWas hat sich besonders positiv oder besonders negativ auf Deine Stimmung ausgewirkt?
Wähle eine der besprochenen fünf Strategien, wie man mit
Problemen umgehen kann:
Jedes Mal, wenn Du alleine bist, bist Du niedergeschlagen und schlecht gelaunt. Wenn Du mit Freunden zusammen bist, geht es Dir etwas besser.
Du findest Mathe blöd und lernst auch nichts dafür. Deine Noten werden immer schlechter. Deine Versetzung ist gefährdet.
Auf dem Schulhof hast Du das Gefühl, ein Mädchen (Junge), mit dem Du nichts zu tun hast und das (der) Dir eigentlich egal ist, Dich manchmal „komisch“ anschaut.
Vor Klassenarbeiten bist immer ziemlich aufgeregt, auch wenn Du genug gelernt hast. Du denkst immer, Du wirst das nie schaffen und alle anderen das viel besser hin bekommen als Du. …….
MF-PEPMultifamiliäre Psychoedukative PsychotherapieFristad et al. 2009
• 8 Sitzungen (90 min) mit 6-7 Familien (Eltern und Kindergruppe)
• Psychoedukation (Depression, Affektive Störungen, Medikation)
• Familieninterventionen (Kommunikation, Rollen, Funktionen)
• Kognitive und Verhaltensverändernde Interventionen: Problemlösen, Aktivierung, Tagesstruktur, soziale und interaktive Fertigkeiten, Einstellungsänderungen, kognitive Umstrukturierung.
Ziele: Wissen über Depressionen und deren Behandlung, Unterstützung durch andere Betroffene und Therapeuten, Erwerb von Fertigkeiten um Stimmung zu regulieren und Depressionen zu bewältigen, Verbesserung der familiären Interaktion und Kommunikation, Problemlösen lernen
SPARX (online Intervention)
Smart, Positive, Active, Realistic, X-factor Thoughts Stasiak et al. 2010, www.sparx.org.nz 2012
• Level 1: Cave Province: Finding HopePsychoedukation, KVT-Rational, GNATs („gloomy negative automatic thoughts“); HOPE (wie man Depressionen überwindet), Entspannung
• Level 2: Ice Province: Being ActiveAktivierung, Tagesstruktur, Entspannung, Kommunikation und interpersonelle Fertigkeiten
• Level 3: Volcano Province: Dealing with EmotionsUmgang mit Emotionen (Ärger, Frustration usw.), Selbstsicherheit, Zuhören, Konflikte lösen
• Level 4: Mountain Province: Overcoming ProblemsProblemlösen, Problemlöseschritte, negative Gedanken identifizieren, kognitives Umstrukturieren
• Level 5: Swamp Province: Recognising Unhelpful ThoughtsKognitives Umstrukturieren, verschiedene Arten von GNATs
• Level 6: Bridgeland Province: Challenging Unhelpful ThoughtsKognitives Umstrukturieren, SWAP negative automatische Gedanken, interpersonale Fertigkeiten
• Level 7: Canyon Province: Bringing it AltogetherWiederholung, Zusammenfassung, Krisen und Rückfallverhinderung, Nofallplanung
Was wissen wir heute zur Wirksamkeit und Evidenzbasierung
von Psychotherapie bei Depressionen im Kindes- und Jugendalter
Bis 1998 hat keine Psychotherapie bzw. keine psychologische Intervention die Kriterien einer evidenzbasierten, also durch kontrollierte Studien unterstützte Behandlung erfüllt.
Das hat sich seitdem deutlich verbessert!
0
10
20
30
40
50
60
70
Wo 6 Wo 12 Th-ende Wo 18 Wo 24 Wo 30 Wo 36
SSRI KVT KOMB
Fluoxetine, KVT und Kombination bei Jugendlichen (N=439, 14,6 J) mit MDE TADS Study 2004, 2007 [auch Goodyer et al. 2009 N = 208]
Besserungsrate %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Baseline Wo 12 Th-ende Wo 36
KVT Sertralin KOMB
KVT, Sertralin und Kombinationbei Jugendlichen mit DepressionMelvin et al. 2006
% u
nge
be
sse
rt
KVT EffektivitätA Benchmarking InvestigationWeersing et al. 2006; Abel et al. 2012
� Effektivität von KVT unter regulären Versorgungs-bedingungen bei Jugendlichen mit Depression
� Vergleich von STAR Service (USA) bzw. ambulanter Psychotherapie (D) mit verschiedenen RCT Efficacy Studien mit identischen KVT Interventionen
� 80 STAR Behandlungen von Jugendlichen (15.5 J)
� 30 ambulante Psychotherapien von Jugendlichen (14,9 J)
� 37 dazu passende RCT jugendl. Patienten (15.7 J)
� Effektstärkenmaße von 8 RCT (> 1000 jugendl. Pat.)
-1
-0,5
0
0,5
1
1,5
2
2,5
Intake 3 mon 6 mon
STAR RCT Klinik RCT Werbung Abel et al
Z-score
The effectiveness of SPARX, a computerised self help intervention for adolescents seeking help for depression. A randomised controlled non-inferiority trial Merry, Stasiak et al BMJ (online April 2012)
SPARX: Online-Intervention
für Jugendliche (MW 15,6 J)
N = 94, 15,6 J
N = 93, 15,6 J
Indikative Prävention (Gillham et al. 1995):
KVT mit Kindern (11-12 J) mit erhöhten Depressionswerten (n=70 KVT, n=50 KG)
0
2
4
6
8
10
12
14
Prä Post 6 Mon 12 Mon 18 Mon 24 Mon
KVT
KG
CDI
Selective Prevention (Clarke et al. 2001, auch Garber et al. 2009):
Kinder depressiver Eltern, KVT (CWD) über 15 Wo N = 47 CWD, 40 keine Intervention (13-18 J)
40
50
60
70
80
90
100
110
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26
Ziel:
Förderung von Kompetenzen zur Bewältigung des Alltags und der sozialen Interaktionen für Jugendliche
in der 8. Klasse in Hauptschulen
Hautzinger, Patak & Wahl 2009/2013
Universale Prävention
Ziele• Verringerung der Häufigkeit emotionaler
Beeinträchtigung und des Auftretens affektiver Störungen
• Beeinflussung (Reduktion) von Risikofaktoren
• Steigerung (Empowerment) von Schutzfaktoren und Resilienzen
• Schaffung und Training von Fertigkeiten und Fähigkeiten
Präventionsprogramm für 8. Klassen (Real- und Hauptschulen)
• Formulierung persönlicher Ziele
• Vermittlung des Zusammenhangs von Kognitionen, Emotionen und Verhalten
• Exploration und Veränderung ungeschickten Kognitionen
• Selbstsicherheit lernen
• Training sozialer und alltäglicher Fertigkeiten
• Gute Integrationsmöglichkeiten in den Bildungsplan
Umfang: 10 Doppelstunden in der Schule nach Geschlecht getrennte Gruppe
1. Doppelstunde: Einführung, Regeln, Ziele
2. Doppelstunde: Find your aims
3. + 4. Doppelstunde: Magische Spirale
5. + 6. Doppelstunde: Think
7. + 8. Doppelstunde: Just do it
9. + 10. Doppelstunde: Get in touch
1. Doppelstunde „Allgemeine Einführung und Kennenlernen“
• Begrüßung, Muntermacher
• Einführung Videokamera
• Ordner und Aufkleber austeilen
• Gemeinsame Regeln erarbeiten � Poster erstellen
• Ziele und Ablauf erläutern (DVD)
• Wissenstest einführen
• Sinn von Rollenspielen erläutern
• u.U. Abschlußspiel
Die Themen von Lebenslust mit LARS&LISA
Set your goals (Eigene Ziele finden)Wie können wir eigene_____Ziele finden___________?
Was müssen wir tun um unsere _____Ziele zu
erreichen__________________?
Magische SpiraleWie beeinflussen sich ___Gedanken___, ___Gefühle__
und __Verhalten__ gegenseitig?
Think (Einfluss meiner Gedanken)Wie können wir selbstabwertende__ Gedanken____, diezu negativen ____Gefühlen___ führen, entdecken?Wie können wir selbstabwertende Gedanken durch __selbstaufbauende__ und ___realistischere_ Gedanken ersetzen?
Just do it (Mach‘s einfach)Was sind Merkmale __selbstsicheren Verhaltens______?
Wie können wir unsere Ziele ______angemessen______
und ____selbstsicher_____ erreichen?
Get in touch (Geh‘ auf andere zu)Wie können wir _____jemanden kennenlernen_______,
ein Gespräch _____ beginnen____ und Freundschaften ____aufbauen_____?
2. Doppelstunde „Set your goals“
• Muntermacher
• Ziele einführen
• Regeln für das Formulieren eigener Ziele
• Gemeinsames Ziele-Poster erstellen
• Erarbeiten eines eigenen Ziels mit Teilzielen
• u.U. Abschlußssspiel
Das Formulieren von Zielen
1. POSITIV! Sag, was Du willst und nicht, was Du nicht willst.
2. UNABHÄNGIGSei unabhängig von anderen um Dein Ziel zu erreichen.
3. MESSBARDamit Du weißt, wann Du Dein Ziel erreicht hast.
4. REALISTISCHIst Dein Ziel erreichbar?
5. MINI-ZIELE– Teile große Ziele in kleine Schritte– Womit kannst Du gleich anfangen?– Beachte Punkt 1-4 auch bei den Mini-Zielen.
Auf dem Weg zum Ziel
Ziel:Mechatroniker / Arzthelferin werden
Mini-Ziel:Ausbildungsstelle finden
Mini-Ziel:guten Hauptschulabschluss machen
Mini-Ziel:in Deutsch und Mathematik
mindestens Note 2 schaffen
Weitere Mini-Ziel:auf die nächsten Arbeiten lernen; im
Unterricht nachfragen, wenn ich etwas nicht verstehe
Erstes Mini-Ziel(Womit fange ich gleich an?):heute Nachmittag eine Stunde für die
Mathearbeit morgen lernen
Folie 2.2/Arbeitsblatt 2.2
ZielZielZielZiel
Mini-Ziel
Mini-Ziel
Mini-Ziel
Erstes Mini-Ziel
3. Doppelstunde „Magische Spirale-I“
• Muntermacher
• Was sind Gedanken, Gefühle und Verhalten
• Unterscheidung Gedanken und Gefühle
• Emotionscharade
• Gedanken, Gefühle und Verhalten beeinflussen sich gegenseitig
• „Runterzieher“ und „Aufbauer“
• u.U. Abschlußspiel
Gedanken oder Gefühle?
Beurteilt für jeden Absatz, ob hier ein Gedanke oder ein Gefühl dargestellt wird. Achtet dabei auf die kursiv
gedruckten Textteile und denkt daran, entscheidend ist nur, was wirklich da steht, nicht was wir uns eventuell dazu
denken.
Schon seit Stunden hockte Lars vor dem PC. Eigentlich sollte er sich die Übungsaufgaben für die Mathematikarbeit morgen ansehen, doch obwohl er sich ein wenig unwohl in seiner Haut fühlte, spielte er lieber sein neues Computerspiel.
Gedanke � Gefühl � Eben überlegte er, wie er den Endgegner in Level 13 schlagen könnte, als sein Handy klingelte.
Gedanke � Gefühl � „Verdammt ausgerechnet jetzt.“ Ärgerlich drückte er die „Pause-Taste“ und griff nach seinem Handy.
Gedanke � Gefühl �
„Lars hier.“ Am anderen Ende meldete sich Lisa. „Äh, hallo Lisa,“ stammelte er, was ihm gleich peinlich war.
Gedanke � Gefühl �
Verbindungen
Gedanken
Ich bin so ein Idiot!
Ich habe viel für die Arbeitgelernt.
Niemand will mit mirweggehen.
Der Lehrer ist so unfair.
Ich kann nicht glauben, dass ichdas getan habe.
Ich werde solchen Ärgerbekommen.
Ich glaube, ich war gut in demSpiel.
Wir haben gewonnen!
_________________________
Gefühle
ärgerlich
traurig
froh
ängstlich
beschämt
___________
___________
___________
Verhalten
weinen
schreien
sich ablenken (z.B. TV)
einen Freund anrufen
alleine sein
schlafen
lachen
jemanden umarmen
weggehen
spazieren gehen
angeben
___________
___________
4. Doppelstunde „Magische Spirale-II“
• Muntermacher
• Die Magische Spirale
• Verhalten beeinflusst unser Denken und Fühlen
• Bedeutung von „Runterziehern“
• „Runterzieher“-Spiel
• u.U. Abschlußspiel
Magische SpiraleAufwärts- und Abwärtsspirale
........................!
........................!
........................!
........................!
........................!
........................!
Verschiedene Merkmale von Runterziehern:
1. Forderungs-Runterzieher„Ich/Jemand anderes muss/sollte...“
2. Verallgemeinerungs-Runterzieher„Ich werde nie…“,„Keiner wird mich jemals…“,„Alle werden ...“
3. Katastrophen-Runterzieher„Es ist furchtbar, dass…“„Es ist schrecklich, dass ...“
4. Mücke-Elefant-RunterzieherEin bestimmtes Ereignis wird überbewertetund als Hinweis für z. B. mangelnde Fähigkeit oder eine gekündigte Freundschaft gesehen:„Wenn ich die Arbeit nicht schaffe, dann bin ich ein totaler Versager!“
Runterzieher
1) Was sind Runterzieher?:Bitte richtige Antworten ankreuzen (mehrere möglich):� Gedanken, die das Erreichen eines Ziels behindern� Gedanken, die dazu führen, dass wir uns schlecht fühlen� Gedanken, die uns helfen� Gedanken, die nicht realistisch sind
2) Nenne mindestens zwei Wörter, die Anzeichen für einen Runterzieher sind:
________________________________________________________
3) Schreibe einen Runterzieher auf:________________________________________________________
5. Doppelstunde „Think-I“
• Realitäts-Check
• LARS&LISA Comic
• Beispiel eines vollständigen Realitätschecks
• Bedeutung von „Runterziehern“
• Von „Runterziehern“ zu „Aufbauern“
• u.U. Abschlußspiel
6. Doppelstunde „Think-II“
• „Aufbauer“-Spiel
• „Runterzieher-Aufbauer“ Comic zeichnen
• Zusammenfassung von bisher Gelerntem
• Bedeutung des Trainings von „Aufbauern“
• Überleitung von Gedanken zu Verhalten
• u.U. Abschlußspiel
LARS & LISA Comic: Eis?
Wie fühlt sich Lars?
Was für Gedanken hat er? Sind das Runterzieher? Woran
können wir das erkennen?
Welche weiteren Erklärungen gibt es dafür, dass Lars‘
Runterzieher nicht realistisch sind? (andere Gründe für die
Absage von Lisa?)
Realitäts-Check: Was ist das? Wie geht das?__________________________________________________________________________________________________________
Situation (ein unerwünschter Vorfall):
Beispiel: Du hast eine schlechte Note bekommen
1) GEFÜHLEIch fühle mich schlecht (traurig, wütend, nervös, etc.)
Einen Moment mal!
2) GEDANKENWas für einen Runterzieher habe ich gerade?
(Auf einen Satz/Gedanken konzentrieren.)
3) CHECK: Stimmt das??? Was spricht gegen den Runterzieher?
Gibt es andere Erklärungen in der Situation?
----------------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------
4) Mache einen AUFBAUER draus!
STOP
Realitäts-Check
If Sara does not want to go out it’s sad but I can ask someone else
Hi Laura, hast Du Lust Eis-essen zu gehen?
Hi Lars, klar,
gerne!
Lars geht traurig und alleine nach
Hause.
Wenn Lisa nicht mit mir Eisessen will, ist das
traurig, aber ich kann jemand anderen fragen.
Will
Laura
fragen.
Fühlt sich etwas ent-täuscht aber hoffnungs-voll
Situation:
Lars fragt Lisa, ob sie Lust hat mit ihm Eisessen zu gehen, aber sie möchte
nicht.Sie geht
nicht mit mir Eisesssen, weil ich ein Versager bin.
Geht nach
Hause statt
jemand anderen
zu fragen.
unglücklich
Gedanke:
Gefühl:
Verhalten:
Verhalten:
Gedanke:
Gefühl:
ErgebnisRunterzieher
Aufbauer Ergebnis
Runterzieher - Aufbauer Comic
Gefühle
Gedanken
Verhalten
7. Doppelstunde „Just do it-I“
• Soziale Situationen einführen
• Situationstypen einführen
• Modellrollenspiel zu unsicherem, aggressivem, selbstsicherem Verhalten
• Erarbeiten der Merkmale von unsicherem, aggressivem, selbstsicherem Verhalten
• Vor- und Nachteile des Verhaltens (Kleingruppe)
Regieanweisung für den Regisseur
Just do it!Selbstsicheres Verhalten
Deine Aufgabe ist es, den Mitspielern zu helfen, die Szene so gut wie möglich zu spielen. Achte darauf, dass beide Mitspieler Ihre Gedanken laut aussprechen und dass Mitspieler 1 folgendes Verhalten zeigt.
Stimme:Klar und deutlich, aber nicht zu laut
Blickkontakt: Blickkontakt ohne den anderen anzustieren
Körperhaltung: Kopf aufrecht, gerade Haltung, angenehme Nähe
Inhalt: „Ich“-Sätze“ (eigene Gefühle schildern), eigene Vorschläge machen, auf Äußerungen des anderen eingehen
Merkmale von selbstsicherem Verhalten
Stimme: __________________________________
Blickkontakt: ______________________________
Körperhaltung: ____________________________
Inhalt: ___________________________________
Stimme: __________________________________
Blickkontakt: ______________________________
Körperhaltung: ____________________________
Inhalt: ____________________________________
Merkmale von aggressivem Verhalten
Merkmale von unsicherem Verhalten
Stimme: _________________________________
Blickkontakt: _____________________________
Körperhaltung: ____________________________
Inhalt: ___________________________________
8. Doppelstunde „Just do it-II“
• Selbstsicheres Verhalten
• Einführung ins Rollenspiel
• Feedback-Regeln für Rollenspiele
• Rollenspiele der Schüler
• Rollenspiel mit Rollenwechsel
9. Doppelstunde „Get in touch-I“
• Rollenspiele der 8. Sitzung fortführen
• Kontaktaufnahme
• Trainer-Szenenspiel
• Was ist wichtig um mit anderen Kontakt aufzunehmen?
10. Doppelstunde „Get in touch-II“
• Schüler-Rollenspiele zum Kontakt aufnehmen
• Interesse zeigen und Sympathie ausdrücken
• Das eigene Handeln als Erfolgskriterium
• LARS&LISA Quiz
***
* ***
***
***
Akzeptanz KVT Programm (Pössel et al. 2003; Wahl et al. 2012)
� 2/3 der Jugendlichen beurteilen LARS&LISA als „gut“ oder „sehr gut“
� 68 % der Jugendlichen geben an durch L&L etwas für ihren Alltag gelernt zu haben
Schulbasiertes Programm (L&L Realschulen)
Depressive Symptome
0
5
10
15
20
25
Pre Post 3 mon 6 mon 12 mon
L&L reg. Unterr.
**
Positive Effekte von LARS&LISA (Realschulen)
• …auf selbstberichtete depressive Symptomatik der Jugendlichen
• …und aggressives Verhalten bis zu 12 Monate nach Ende des Trainings
• Generalisierung der Effekte z.B. signifikantes Absinken der
Schulbucheinträge
Präventiver Effekt bei keiner,niedriger Depressivität
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Prä Post 3 Monate 6 Monate
L&L Kontrollen
ADS
Therapeutischer Effekte bei erhöhter Depressivität
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Prä Post 3 Monate 6 Monate
L&L Kontrollen
d = .42
ADS
Zeit x Bedingung: p =.016*, η2 ≤ .015
Prä Post 1 J. Nachunters.
Studie: LARS & LISA 5 Hauptschulen
ADS (Berücksichtigung der Eingangssymptomatik)
Zusammenfassung: Psychotherapie bei Kindern mit Depression
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
Treatments
PDPT (2) KVT (7) KVT Fo-up FST (1)
Effe
ct S
ize
„d
“
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
Treatment
KVT (14) KVT Fo-up (8) IPT (4) IPT Fo-up (2) FST (2)
Effe
ct S
ize
„d
“ Zusammenfassung: Psychotherapie bei Jugendlichen mit Depression
Metaanalysen Reinecke et al. 1998; Lewinsohn & Hautzinger 1999; Michael & Crowley 2000; Weisz et al. 2006, Watanabe et al. 2007
• Prä - Post Psychotherapie: d = .72 - 1.33
• Psychotherapie vs. Kontrollen: d = .44 - 1.63
• Prä – Follow-up: d = .64 - 1.26
• Fluoxetine (TADS prä-post): g = .68
• Kombination (TADS prä-post): g = .98
Zusammenfassung: Evidenzbasierte Psychotherapien für Depressionen im Kindesalter
� Kognitive Verhaltenstherapie wirksam, Stufe: A
� KVT in der Gruppe, nur Kinder
� KVT in der Gruppe, Kinder + Eltern
� Selbstkontrolltherapie wahrscheinlich
� Verhaltensaktivierung wirksam, Stufe B
� Psychoedukation, Unterstützung
� Familien (System-) Therapie experimentell, Stufe 0
� Psychodynamische Therapie
� Kognitive Verhaltenstherapie wirksam, Stufe: A
� KVT in der Gruppe (nur Jugendliche)
� KVT in der Gruppe (mit Eltern) wahrscheinlich
� KVT individuell (mit Eltern) wirksam Stufe: B
� Biblio- bzw. Online Therapie experimentell,
� Familien (System-) Therapie Stufe: 0
� Interpersonale PTh (in Gruppen)
Evidenzbasierte Psychotherapien für Depressionen im Jugendalter
Empfehlungen: Was kann man tun?
1. Erkennen, Ansprechen, Benennen, Erklären2. Runterzieher und Aufbauer erklären3. Alltag gestalten und Verhalten einüben
Gruppe (strukturiert, übend, Materialien) über 10 – 12 Sitzungen anbieten (z.B. L & L)
1. Erkennen, Ansprechen, Benennen, Erklären
Hauptsymptome
h gedrückte, depressive Stimmung
h Interessenverlust, Freudlosigkeit
h Antriebsmangel, erhöhte ErmüdbarkeitZusatzsymptome
hVerminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
hVermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
hGefühle von Schuld und Wertlosigkeit
hNegative und pessimistische Zukunftsperspektiven
hSuizidgedanken / -handlungen
hSchlafstörungen
hVerminderter Appetit
WHO-5 Screening
In den letzten zwei Wochen ...
Die ganze Zeit
Meistens Etwas mehr als
die Hälfte der Zeit
Etwas weniger als die
Hälfte der Zeit
Ab und zu Zu keinem Zeitpunkt
... war ich froh und guter Laune5 4 3 2 1 0
... habe ich mich ruhig und entspanntgefühlt
5 4 3 2 1 0
... habe ich mich kraftvoll und aktiv gefühlt
5 4 3 2 1 0
... habe ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht gefühlt
5 4 3 2 1 0
... war mein Alltag voller Dinge, die mich interessieren
5 4 3 2 1 0
Punktberechnung
Der Rohwert kommt durch einfaches Addieren der Antworten zustande. Der Rohwert erstreckt sich von 0 bis 25, wobei 0 das geringste Wohlbefinden/niedrigste Lebensqualität und 25 größtes Wohlbefinden bezeichnen.
< 14 Pkt. kritische Grenze!
2. Runterzieher und Aufbauer erklären
3. Alltag gestalten und Verhalten einüben
☺☺☺☺ ☺☺☺☺ ☺☺☺☺ ☺☺☺☺
9 9 9 9
8 8 8 8
7 7 7 7
6 6 6 6
���� � � �
4 4 4 4
3 3 3 3
2 2 2 2
1 1 1 1
���� � � �
Montag Dienstag Mittwoch DonnerstagJust do it!Stimme: Klar und deutlich, aber nicht zu lautBlickkontakt: Blickkontakt ohne den anderen anzustierenKörperhaltung: Kopf aufrecht, gerade Haltung, angenehme NäheInhalt: „Ich“-Sätze“ (eigene Gefühle schildern), eigene
Vorschläge machen, auf Äußerungen des anderen eingehen
Herzlichen Dank!
Eigene Studien gefördert durch:Deutsche ForschungsgemeinschaftBundesministerium für Bildung und ForschungKultusministerium Baden WürttembergAOK Hauptverwaltung Baden Württemberg