Der Aktionär 46-2015

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  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    BB Biotech

    Jetzt bietet sicheine Top-Chance

    Minus 12 %

    nach Zahlen

    Neue Kaufgelegen-heit bei Twitter?

    Milliarden-

    verlust

    Ist alles doch nurhalb so schlimm?

    Das Ende von

    McDonald’s?

    Shake Shackgewinnt denBurger-Krieg

    !

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    Profi am Ball und

    bei AktienSimon Rolfes in-

    vestiert selbst

    DAX15.000

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    DA X  vor K au fsignal

    Der Index nimm t die 

    11.000er-Marke ins  Visier

      -Ak tie

    EU-En tscheid läss t bei der  Telekom 

    die Kassen klingeln

    HO TS TOC

    Rall ye-Alarm! Deu tscher Mark t  füh

    rer  vor Rekordhoch

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     S e i t e  3

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     G R A T I S

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    Mit DER AKTIONÄRam Sonntag blicktdie Redaktion aufdie Empfehlungender Vorwoche zurückund gibt einenÜberblick über dieneue Börsenwoche.

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    DAX

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    3

    Ihr

    MARKUS HORNTRICH

    Chefredakteur

    Es ist schon bemerkenswert, wieähnlich sich die Börsenjahre 2014und 2015 sind. Während 2014 den Bör-sianern wegen der Russlandkrise derAtem stockte, waren es 2015 die Kon- junktursorgen in China. Die Crashpro-pheten, die im Sommer noch einen blutigen Absturz an den Märkten fürden Herbst voraussagten, sind wieder verstummt, die Sorgen vergessen.Crash-Guru Martin Armstrong, dessenDokumentarfilm „The Forecaster“ die-ses Jahr in die Kinos kam und der dankausgeklügelter Algorithmen für den 17.Oktober den Crash errechnete, wurdeebenso Lügen gestraft wie die Dauerbä-ren Marc Faber und Roland Leuschel.Die Märkte sind auf dem besten Weg,

    eine ähnliche Rallye hinzulegen wieim vergangenen Jahr. Wenn sich dieGeschichte wiederholt, dann haben wirerst die Hälfte einer 40-Prozent-Bewe- gung hinter uns. Die Rallye kommtnicht, sie ist schon längst im Gange,aber noch nicht zu Ende.

      S TA ND P U NK T

    Die Rallyekommt nicht

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    CBK US-Treasury Bond Future Short TR ETF 572 0,20 %

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    Stand: 29. Oktober 2015. Fondswährung: US-Dollar. Der Verkaufsprospekt mit ausführlichen Risikohinweisen und die

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    26

    344

    Appleenttäuscht

    nichtDie soliden Zahlen

    von Apple lassen

    vor allem die Zu-

    lieferer aufatmen.

    Der Top Pick der BrancheDer einfachste und wohl auch lukrativste Weg zum Erfolg

    mit Biotech-Investments ist der Kauf von BB Biotech.

    TITELSTORY AB SEITE 14

    14  DAX 15.000  Die Jahresendrallyeläuft: Mit diesen Top-Werten verdie-nen Sie mit – alle 30 DAX-Werte imCheck.

    16  „Günstige Zeit, Aktien zu kaufen“  DerBörsenindikator von Thomas Gebert gibt grünes Licht und auch der Experteselbst ist für den DAX zuversichtlich gestimmt.

    18  Der große Check  Alle 30 DAX-Werteunter der Lupe. Wovon sollten Anlegerdie Finger lassen? Wo lohnt sich der

    Einstieg?24  Das sind unsere DAX-Favoriten!  Vier

    Redakteure des aktionär stellen ih-ren persönlichen DAX-Favoriten fürdie kommenden Monate vor.

    AKTIEN AB SEITE 10

    10  Hot-Stock der Woche  Koenig & Bau-er: Mit Schwung aus der Krise – jetzterst recht!

    26  Top-Tipp Konservativ  Neuer Top-Wertund neuer Wind im Portfolio von BBBiotech.

    30  Top-Tipp Spekulativ  Twitter sucht verzweifelt nach einer Daseinsberech-tigung. Mit zwei neuen Dienstenkönnte die Trendwende klappen.

    34  Apple-Zulieferer  Gute Zahlen undein positiver Ausblick von Apple sor- gen für Entspannung – bei Apple und bei den Zulieferern.

    37  Mega-Markt Internet-Maut  Die Deut-sche Telekom und die neue Start-up-Fantasie.

    38  Mission 10 % Plus Der DAX zieht anund die fünf Experten investierenkräftig.

    40  Aktien-Musterdepot  Während Wire-card auf ein neues Allzeithoch klet-tert, gerät Dialog unter Druck.

    42  TSI-Musterdepot  Die Börsenampel bleibt weiterhin auf Rot.

    44  TSI-Trendcheck  Als Schlüsselliefe-rant des US-Militärs verdient Lock-heed Martin gutes Geld.

    DERIVATE AB SEITE 46

    46  Top-Tipp  Der Anfangshype bei Shake

    Shack ist verflogen, jetzt können An-leger den Einstieg wagen.

    49  Musterdepot  Sixt und ProSiebenSat.1sorgen für positive Überraschungen.Der Apple-Discounter fliegt raus.

    START-UP & CO AB SEITE 50

    50  eCozy  Mit intelligenten Thermosta-ten will eCozy die Investoren über-zeugen.

    FONDS AB SEITE 52

    52  Special Nachhaltigkeit  Gutes Gewis-

    sen und hohe Renditen sind kein Wi-derspruch. Was Anleger beachtensollten.

    LESEPROBE AB SEITE 57

    57  800%-Strategie  Trends begleiten mitOptionsscheinen.

    CHART-CHECK AB SEITE 68

    68  Chart der Woche  Sixt St.

    69  DAX-Check

    70  Index-Check

    TITEL

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    DAX15.000Die Jahresendrallye läuft:

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    im Check

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    52

    Rettung in Sicht?Die Twitter-Aktie befindet sich auf

    Tauchstation. Nun sollen zwei neue

    Dienste dem Konzern wieder Auftr ieb

    verleihen.

    Es zahlt sich aus!Nachhaltiges Investieren lohnt sich –

    und zwar nicht nur für die Umwelt.

    Besser alsMcDonald’s?Mit diesem Derivat

    profitieren Anleger

    vom Erfolg der

    Burgerkette Shake

    Shack.

    72  Devisen-Check

    74  Rohstoff-Check

    76  Aktien im Rückblick

    80  Aktien im Quick-Check

    STATISTIK AB SEITE 83

    84  Aktien  474 Werte aus aller Welt.

    94  Derivate

    95  Fonds

    96  ETFs

    STANDARD-RUBRIKEN

    3  Standpunkt

    6  Marktimpulse

    8  Gewinner & Verlierer

    9  Parkettgeflüster

    48  Zertifikate aktuell

    64  Bookshop

    82  Impressum

    97  Termine 

    98 Letzte SeiteTITEL

    Alle Aktien in diesem Heft

    Aktie Seite

    Alibaba 76

    Barrick Gold 76

    BASF 18

    BAT 80

    Bayer 18

    BB Biotech 26

    Borussia Dortmund 80

    BP 80

    CEWE 77

    Daimler 19

    Deu tsche Bank 19

    Deutsche Lufthansa 20

    Deutsche Post 20

    Deutsche Telekom 37

    Dialog Semiconductor 35

    Dr. Hönle 80

    Dürr 80

    Facebook 7

    Facebook 80

    Fair Value REI T 80

    Freeport McMoRan 80

    Fresenius 21

    Frosta 80

    Guyana Goldfields 80

    Hannover Rück 7

    Aktie Seite

    HeidelbergCement 21

    Helma Eigenheimbau 80

    Invensense 34

    Jenoptik 80

    JinkoSolar 80

    K+S 22

    Krones 80

    Microsoft 77

    Nordex 78

    Paragon 80

    Philips 78

    ProSiebenSat .1 79

    Royal Dutch Shell 79

    RWE 22

    SAP 23

    Sixt St. 68

    Solutions 30 80

    TAG Immobilien 7

    Tesla Motors 7

    Tesla Motors 80

    Twitter 30

    VF 80

    Vivendi 80

    Vol ks wagen Vz . 23

    Washtec 80

      Der  Börsenbrief  für 

      Kurs-

    verdoppler

     Einsteigenund mitverdienen

     E l e phant  T al k: +       P r o z e nt i n  z wei   M o nat en

    Gener8 M edia:

    +  P r o zentin sieben W ochen

    Y Y : 

    +      P r o z ent in 1 3  M o nat en

    C anadian Solar :

    +.  P r o zentin 16 M onaten

    Mehr erfahren unter:www.maydornreport.de

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    Y Y : 

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  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    6 M A R K T I M P U L S E   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    FR06.11.

    USA Aktien Anleihen Euro

    Arbeitslosenquote Markteinfluss:  

    Stellenwachstum verlangsamtDie US-Notenbank hat sich die Tür für eine Leit-zinsanhebung im Dezember offen gelassen.Neben der Inflationsrate und dem Wirtschafts-wachstum spielt der Arbeitsmarkt eine wichtigeRolle bei der Entscheidungsfindung. Dort hat sichaus Sicht der Fed der Beschäftigungsaufbau „ver-langsamt“, die Arbeitslosenquote sei zuletzt „stabil geblieben“. In der September-Erklärung war noch von „soliden Stellenzuwächsen“ und „sinkender

    Arbeitslosigkeit“ die Rede gewesen.Die US-Wirtschaft hatte im September mit

    142.000 neuen Stellen deutlich weniger Arbeits-plätze geschaffen als erwartet. Seit Jahresbeginnsei die Unterauslastung des Arbeitsmarktes weiter gesunken. Man werde überprüfen, ob eine Leit-zinsanhebung „auf dem nächsten Treffen“ ange-messen sei. Auch die internationale Lage wirdnicht mehr so kritisch gesehen. Die Fed wiederhol-te jedoch die Aussage, dass die Inflation sich weiterunter ihrem längerfristigen Ziel bewegt hat. DieInflationsrate dürfte sich weiter in Richtung desZieles von zwei Prozent bewegen, da die Effekteaus fallenden Energie- und Importpreisen nur vo-rübergehend seien. Einen eindeutigen Hinweis füreine Leitzinsanhebung am 16. Dezember gab dieFed aber nicht.

    Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfeist leicht gestiegen. Die wöchentlich immer amDonnerstag veröffentlichte Zahl legte um 1.000 auf260.000 zu, wie das Arbeitsministerium in Wa-shington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit265.000 Anträgen gerechnet.

    Fed-Chefin Janet Yellen hat die Zinsentscheidung auf den 16. De-

    zember vertagt.

    Die Zahl der Arbeitslosen in

    Deutschland ist im Oktober

    um 59.000 auf 2,649 Millionen

    gesunken. Das sind 83.000

    Erwerbslose weniger als vor

    einem Jahr, wie die Bundes-

    agentur für Arbeit mitteilte.

    Die Arbeitslosenquote verrin-

    gerte sich um 0,2 auf 6,0 Pro-

    zent. Saisonbereinigt sank die

    Arbeitslosenzahl in Deutsch-

    land im Oktober um rund5.000 auf 2,788 Millionen.

    Wirtschaftstermine im Überblick (Woche vom 04.11. bis 10.11.)

    Veröffentlichung Ereignis Land Vorperiode Prognose Markteinfluss

    Ak tien Anleihen Euro

    MI 04.11.2015, 08:00 Uhr   Auftragseingang Industrie in Prozent D -1,8 1,0    

    DO 04.11.2015, 13:00 Uhr   MBA Hypothekenanträge in Prozent USA -3,5 –      

    FR 06.11.2015, 08:00 Uhr   Industrieproduktion in Prozent D -1,2 -0,5    

    FR 06.11.2015, 14:30 Uhr   Arbeitslosenquote in Prrozent USA 5,1 5,1    

    DI 10.11.2015, 16:00 Uhr   Lagerbestände beim Großhandel in Prozent USA 0,1 –    

    Rückblick Vorperiode Prognose Aktuell Abweichung

    DO 29.10.2015, 09:55 Uhr   Veränderung Arbeitslose in Tausend D 2 -5 -5 –

    DO 29.10.2015, 14:00 Uhr   Verbraucherpreisindex in Prozent D -0,2 -0,1 0,0 0,1

    Auf Vorkrisenniveau

    Die Arbeitslosenquote befindet sich weiter auf dem Rückzug, doch für

    die Fed ist auch der Beschäftigungsaufbau wichtig.

    Arbeitslosenquote in Prozent

    1110987

    6

    5

    4

    08 09 10 11 12 13 14 15TeleTrader.com

    Markteinfluss: = stark  = neutral  = gering

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

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    7W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   M A R K T I M P U L S E

    DI03.11.

    QUARTALSZAHLEN

    Tesla Motors A1CX3T

    SatteDividende

    Zustromhilft

    Vor den Q3-Zahlen am 4. November

    zeigen sich die Analysten uneinheitlich:

    Während der Rückversicherer laut

    Philipp Häßler von der Investmentbank

    Equinet über schwache Ergebnisse

    berichten dürfte, hat Thomas Fossard

    den MDAX-Konzern nach einem Kapi-talmarkttag für weitere Schritte in

    Richtung einer anlegerfreundlicheren

    Ausschüttungspolitik gelobt. Im kom-

    menden Jahr dürften drei Euro je Aktie

    an die Anteilseigner fließen.

    Laut Marktexperten zählen die Immo-

    bilienkonzerne zu den Profiteuren der

    Flüchtlingswelle. Vor allem jene mit

    einer höheren Leerstandsquote. Zum

    Halbjahr lag diese bei TAG Immobilien

    bei 8,6 Prozent. In Salzgitter und Biele-

    feld hat das MDAX-Unternehmen ins-gesamt rund 150 Wohneinheiten an

    Kommunen vermietet, die darin Flücht-

    linge unterbringen. Auch in den Folge-

     jahren wird das Thema Zuwanderung

    den Konzern beschäftigen.

    Pessimistische ExpertenDie Schätzungen für Tesla werdenlaut der Nachrichtenagentur Bloom-berg immer moderater. Im Juni rechne-ten die Analysten für 2015 durchschnitt-lich noch mit einem EBIT von 25 Millio-nen Dollar. Aktuell erwarten die Exper-ten einen Verlust von 125 MillionenDollar. Kein Wunder, dass Colin Langan von der Schweizer

    Großbank UBSsein Kursziel von210 auf 190 Dollar gesenkt hat undweiterhin zumVerkauf der Aktierät. Und nochmehr: Auch diePrognosen für2016 wurden dras-

    tisch nach unten korrigiert. Im Juni lagdie Schätzung der Analysten für 2016 beieinem EBIT von 550 Millionen Dollar.Inzwischen sind die Erwartungen über40 Prozent niedriger.

    Für die anstehenden Quartalszahlenrechnen die Experten mit einem Verlust von 55 Cent pro Aktie und einem Erlös

     von 1,25 Milliarden

    Dollar. Im Ver- gleich zum Vorjahrwürde das ein Um-satzplus von 40Prozent bedeuten.Der Pessimismus gegenüber Tesla hatin den letzten Wo-chen deutlich zuge-nommen. Vor allem

    Gerüchte, dass der Elektroauto-Bauerdas bereits nach unten korrigierte Jah-resziel verfehlen könnte, und das nega-tive Testergebnis des Model S bei Consu-

    mer Reports drückten auf die Stimmung.

    Anleger halten vor den Quartalszah-len die Finger still, da wohl nicht mit größeren positiven Überraschungenzu rechnen ist. Zwar sollte der Titelim Auge behalten werden, da die Ak-tie mittelfristig eine hohe Chance bietet. Derzeit überwiegen aber dieRisiken.

    Hannover Rück in Euro

    110

    100

    90

    80

    70

    60

    50

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    An Optimismus

    hat es Visionär

    Elon Musk noch

    nie gemangelt.

    MI04.11.HANNOVER RÜCK 840221

    Quartalszahlen MI04.11.TAG IMMOBILIEN 830350

    Quartalszahlen

    20 ProzentSteigerung

    Während sich CEO Mark Zuckerberg

    kürzlich noch in China aufhielt, um für

    sein Unternehmen zu werben, stehen

    nun schon die Q3-Zahlen an. Die von der

    Nachrichtenagentur Bloomberg befrag-

    ten Experten rechnen mit einem Ge-

    winn von 52 Dollar-Cent je Aktie. ImVergleich mit dem Vorjahresquartal

    würde Facebook den Überschuss damit

    um mehr als 20 Prozent steigern. Die

    Aktie notiert weiter über der 100-Dol-

    lar-Marke in der Nähe des Allzeithochs.

    Facebook in US-Dollar

    108

    102

    96

    90

    84

    78

    72

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    MI04.11.FACEBOOK A1JWVX

    Quartalszahlen

    Tesla Motors in US-Dollar

    300

    280

    260

    240

    220

    200

    180

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    8/100

    8 G E W I N N E R & V E R L I E R E R   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    MDAX 21.302,04 +1,8 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23.10.15

    Airbus Group 63,93 € +6,1 %

    Wacker Chemie 80,10 € +5,6 %

    Deutsche Pfandbriefbank 11,24 € +4,7 %

    Hannover Rück 105,45 € +4,5 %

    KUKA 77,13 € +4,0 %

    Salzgitter 25,23 € -7,9 %

    Fraport 57,74 € -4,7 %

    Südzucker 17,17 € -2,5 %

    Hugo Boss 93,70 € -2,5 %

    Kabel Deutschland 116,25 € -2,4 %

    TecDAX 1.799,64 -1,1 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23.10.15

    Aixtron 5,82 € +7,9 %

    Drägerwerk Vz. 65,93 € +7,9 %

    Nordex 30,05 € +6,2 %

    Wirecard 47,07 € +4,0 %

    GFT Technologies 26,70 € +2,0 %

    Manz 42,46 € -29,7 %

    Dialog Semiconductor 32,87 € -19,2 %

    RIB Software 11,48 € -14,2 %

    Compugroup 26,85 € -7,4 %

    QSC 1,61 € -4,9 %

    DAX 10.832,47 +0,4 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23.10.15

    Merck 89,51 € +5,8 %

    Vonovia 30,78 € +4,9 %

    Fresenius 66,45 € +4,8 %

    Fresenius Medical Care 81,75 € +4,4 %

    Bayer 121,15 € +3,9 %

    Deutsche Bank 25,20 € -9,8 %

    RWE 12,10 € -6,3 %

    Deutsche Lufthansa 13,19 € -5,6 %

    Infineon Technologies 11,24 € -5,4 %

    K+S 23,18 € -4,8 %

    Zahlen, Kooperationen und Ziele

    Die Geschäfte der aktionär-Alt-Empfehlung Mensch und Maschine(MuM) laufen rund: „Wir liegen nachneun Monaten deutlich über unsereninternen Erwartungen“, begründet AdiDrotleff, Gründer und Vorstand desCAD/CAM-Spezialisten, im Gesprächmit dem aktionär die Prognoseanhe- bung für das Gesamtjahr. Bei Umsätzen von mehr als 155 Millionen Euro siehtder CEO das EBITDA nun bei 12 bis 13Millionen Euro. Wegen der höher er-warteten Steuerquote bleibt Drotleff beim Gewinn je Aktie bei der Einschät-

    zung, dass dieser auf Vorjahresniveauum 0,24 Euro liegen wird.

    Woher kommen die positiven Impul-se? „Wir verzeichnen eine immer grö-ßere Nachfrage nach Daten-Manage-ment-Systemen, die im Industriebe-reich PDM(Produkt-Daten-Manage-ment), und im Bau-Bereich BIM (Buil-ding Information Management) ge-nannt werden, von manchen Mitbewer- bern auch als 5D bezeichnet“, so Drot-leff. „Vor allem Letzteres ist für denMuM-Kernmarkt D/A/CH eine relativ junge Entwicklung – hier waren bisher

    die angelsächsischen und asiatischen

    Märkte deutlich weiter, aber Mitteleu-ropa holt im Moment gewaltig auf“.Außerdem bringe die Ankündigung desMuM-Hauptlieferanten Autodesk, imZuge der Cloud-Strategie von Kauf- aufMietsoftware umzusteigen, eine ver-stärkte Nachfrage nach Kaufsoftwaredurch Kunden, die dem Mietmodellnoch skeptisch gegenüberstehen.

    In den ersten neun Monaten hat sichder operative Cashflow auf rund 15 Mil-lionen Euro annähernd verdoppelt.

    Daher stehen die Chancen auf eine An-hebung der Dividende von zuletzt 20Cent je Aktie recht gut: „Es wird unswohl keine Ausrede einfallen, die Divi-dende nicht anzuheben. Die Analystenerwarten ja schon im Schnitt 23 Cent“,so Drotleff. Daraus würde eine Rendite von rund drei Prozent resultieren.

    Mensch und Maschine Softw are wurde 1984 von Adi Drotleff gegründet

    und hat seinen Hauptsitz in Wessling bei München.

    Mensch und Maschine

    in Euro

    5,00

    5,60

    6,20

    6,80

    7,60

    8,40

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    + + + P A R K E T T G E F L Ü S T E R + + + P A R K E T T G E F L Ü S T E R + + + P A R K E T T G E F L Ü S T E R + + +

    8

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    9/100

    9W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   G E W I N N E R & V E R L I E R E R

    Mit 188 modernen Containerschiffen zählt

    Hapag-Lloyd zu den weltweit führenden Linien-

    reedereien.

    Nasdaq 100 4.670,77 +3,7 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23.10.15

    Mylan 45,78 $ +16,9 %

    Vertex Pharmaceuticals 126,17 $ +15,2 %

    Biomarin Pharmaceutical 113,80 $ +12,0 %

    Amazon.com 626,55 $ +11,1 %

    Microsoft 53,36 $ +11,1 %

    NXP Semiconductors 73,00 $ -25,5 %

    Stericycle 122,45 $ -17,8 %

    Akamai Technologies 61,11 $ -15,7 %

    Verisk Analytics 70,26 $ -12,1 %

    Skyworks Solutions 74,63 $ -8,6 %

    Dow Jones 17.755,80 +1,5 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23 .10.15

    Microsoft 53,36 $ +11,1 %

    Dupont 63,34 $ +7,0 %

    Merck & Co 54,87 $ +5,5 %

    UnitedHealth 119,71 $ +5,2 %

    Apple 120,53 $ +4,4 %

    IBM 140,55 $ -2,5 %

    Chevron 89,89 $ -1,9 %

    Wal-Mart 57,96 $ -1,6 %

    Intel 34,03 $ -1,1 %

    Coca-Cola 42,79 $ -1,0 %

    Euro Stoxx 3.419,15 -0,2 %

    Unternehmen Akt. Kurs Performance

    seit 23.10.15

    Nokia 6,73 € +8,0 %

    Airbus Group 63,93 € +5,0 %

    Fresenius 66,45 € +4,8 %

    Bayer 121,15 € +3,9 %

    Essilor 120,70 € +3,6 %

    Deutsche Bank 25,20 € -9,8 %

    Saint-Gobain 37,68 € -4,8 %

    E.on 9,47 € -4,2 %

    Eni 15,00 € -3,4 %

    BBVA 7,85 € -3,2 %

    Neben der 2015er-Prognose hat Drot-leff auch die Planvorgaben für das kom-mende Jahr hochgesetzt und erwartetnun einen Gewinn je Aktie in Höhe von45 bis 55 Cent. „Die Reduzierung derAmortisationen um mehr als 1,5 Milli-

    onen Euro und die jährliche Zielset-zung von drei bis vier Millionen Euromehr EBITDA sowie eine wieder nor-male Steuerquote ergeben 2016 einenTreibsatz, der wohl zu einer Verdoppe-lung des Gewinns je Aktie führen dürf-te“, erklärt der Vorstand. „Da wir keineAbschwächung der Nachfrage nach un-seren CAD- und CAM-Lösungen am Ho-rizont sehen, sind wir ganz zuversicht-lich, dass das zu schaffen ist.“

    Hapag-Lloyd: Säuft das IPO ab?Die Container-Reederei Hapag-Lloyd

    muss bei ihrem Börsengang Zugeständ-nisse machen. Statt für 23 bis 29 Eurosollen die Aktien nun für 20 bis 22 Euroauf den Markt kommen. Damit die mitdem Börsengang verbundene Kapital-erhöhung trotzdem den geplanten

    Emissionserlös von 300 Millionen Dol-lar (265 Millionen Euro) bringt, wirddie Zahl der neuen Aktien von 11,5 Mil-lionen auf 13,2 Millionen Stück erhöht.Insgesamt sollen bei dem IPO nur noch bis zu 15,2 Millionen statt der zuletzt

     vorgesehenen 15,7 Millionen Aktien an- geboten werden. Als Grund für denSchritt nannte Hapag Schwankungenan den Kapitalmärkten. Zuvor hatteman bereits die Zeichnungsfrist für diePapiere bis zum 3. November verlängertund das Volumen für die Kapitalerhö-hung von 500 Millionen auf 300 Milli-onen Dollar gekürzt. Das Fazit hat Be-stand: nicht zeichnen!

    SFC kooperiert mit Gazprom

    Der Brennstoffzellenhersteller SFCEnergy hat in der Vorwoche eine Zu-sammenarbeit mit Gazprom gestartet.„Nach dem Erfolg unserer Brennstoff-zellen in den Öl- und Gasmärkten Nord-amerikas ist die Aufnahme unsererEFOY-Pro-Brennstoffzelle in die quali-fizierte Gazprom-Lieferantenliste ein bedeutender Meilenstein für uns“, er-klärt SFC-Vorstand Dr. Peter Podesser gegenüber dem aktionär. „Neben denzusätzlichen Umsatz- und Ergebnispo-tenzialen, die wir uns dadurch er-schließen, ist die Entscheidung vonGazprom ein weiterer Quantensprungfür die Reputation unserer Produkte iminternationalen Einsatz.“

    Podesser sieht auf dem russischenMarkt für autarke Energielösungen mitBrennstoffzellen mittelfristig ein enor-mes Potenzial, von dem er sich „ein bedeutendes Stück“ sichern möchte.

    „Als Teil von Gazproms autarker Ener- gielösung sind wir hervorragend aufge-stellt für die weitere erfolgreiche Er-schließung nicht nur des russischen,sondern auch weiterer Öl- und Gas-märkte in Asien“, so der Vorstand.

    Dazu müsste aber auch die Investiti-onstätigkeit an den internationalen Öl-und Gasmärkten weiter zunehmen.„Die Branche steht weiterhin vor derHerausforderung, die Produktionskos-ten zu reduzieren und die Effizienz zuerhöhen. Dieses sogenannte ‚De-Bottle-necking‘ erweist sich dabei als Umsatz-treiber für uns und dürfte auch 2016positive Impulse liefern“, zeigt sichPodesser zuversichtlich. Für das laufen-de Geschäftsjahr 2015 peilt SFC Energyeinen Umsatz zwischen 55 Millionenund 65 Millionen Euro an (Vorjahr: 53,6Millionen Euro).

    SFC Energyin Euro

    4,60

    5,00

    5,40

    5,80

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

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    10 A K T I E N   W W W . DER AK T IONAER . DE #46/ 15

    HOT-STOCKDER WOCHE

    Mit Schwung aus der Krise

    Die Druckmaschinenbranche ist im Wandel – Koenig & Bauer auch.Nach einer intensiven Restrukturierung sind die Franken auf einem

    guten Weg, den Gewinn nachhaltig zu steigern.

    KOENIG & BAUER 719350

    Mit der Doppel-Zylindermaschine von Friedrich Koenig undAndreas Bauer begann 1814 bei der Zeitung The Times die Ärades maschinellen Drucks. Seitdem hat sich einiges getan.

    Neue Druckverfahren, neue Medien und ein verändertes

    Konsumverhalten haben die Branche vor allem in diesem Jahrtausend extrem beeinflusst. Durch das rasante

    Wachstum der Online-Medien geriet die Druckmaschi-nenbranche in die Krise. Rotationsanlagen, also

    Maschinen, die Zeitungen, Magazine, Beilagenund Kataloge drucken, waren nicht mehr ge-

    fragt. In den vergangenen zehn Jahren ist der

    Interview mit Koenig & Bauer-CEOClaus Bolza-Schünemann

    „Kommen gut voran“

    n DER AKTIONÄR: Herr Bolza-Schünemann, der

    Druckmaschinenmarkt hat sich strukturell

    stark verändert. Sie haben sich mit einer in-

    tensiven Restrukturierung entsprechend

    aufgestellt. Wie ist der Stand der Dinge?

    Claus Bolza-Schünemann: Medienorientierte

    Bereiche sind deutlich kleiner gewordenund konsumorientierte Segmente wie derVerpackungsdruck und der industrielleDruck wachsen weiter. Auf diese funda-

    mentalen Marktveränderungen haben wiruns eingestellt und unsere Kapazitäten,

    Strukturen und Prioritäten entsprechendneu ausgerichtet. Inzwischen ist unser größ-

    tes Restrukturierungsprogramm der letzten Jahrzehnte mit dem Namen Fit@All so gut wieabgeschlossen und wir sehen erste positive Aus-

    wirkungen auf die Auslastung und die Finanz-

    zahlen, die sich in den nächsten Jahren noch ver-stärken sollen.

    Bei Umsätzen in Höhe von

    mehr als 1,1 Milliarden Euro

    dürfte bei Koenig & Bauer

    in Zukunft das Ergebnis

    nachhaltig „grün“ werden.

    Hinweis auf Interessenkonflik-

    t e g e m ä ß § 3 4 b W p H G :

    Aktien von Koenig & Bauer be-

    finden sich im Real-Depot von

    DER AKTIONÄR.

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    11W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   A K T I E N

    Egal, ob im Verpackungsdruck oder bei den Digitaldruckmaschinen – rund um den Globus

    gilt das Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

    n Welche Baustellen gilt es,

    noch zu bearbeiten?

    Von unserer Restruktu-rierung wollten wir unsere

    Kunden möglichst wenigmerken lassen. Dies ist uns

    auch gut gelungen. Die hohe Aus-lastung aufgrund des stark gestiegenenAuftragsbestandes macht die Feinjustie-rung der Abläufe innerhalb und zwi-schen den neuen Geschäftseinheitennicht einfacher. Dennoch kommen wir gut voran. Es gibt nur noch kleinereRestarbeiten an einigen Standorten.

    n In welchen Bereichen sehen Sie mittel-

    fristig das größte Potenzial für Umsatz

    und Gewinn?

    Beim Umsatz bleibt die neue Ge-schäftseinheit Sheetfed Solutions mitden Bogenoffsetmaschinen, dem Serviceund der Weiterverarbeitung mit einemAnteil am Konzernumsatz von rund 50Prozent die größte. Obwohl auch der in-ternationale Bogenoffsetmarkt durchden Strukturwandel seit 2007 um etwa

    die Hälfte kleiner geworden ist, sind wirdort insbesondere im wachsenden Ver-

    packungsdruck gut positioniert. Da dieDruckanlagen aber immer leistungsfä-higer werden, sehe ich derzeit mehrWachstumspotential beim Ergebnis als beim Umsatz. Dort werden wir bereits2015 deutliche Fortschritte gegenüberden Vorjahren sehen. Die mittelfristigeUmsatzentwicklung hängt neben denIndustrieländern wesentlich von derweiteren Wirtschaftsentwicklung inSchwellenländern wie China, Indien,Brasilien oder der Türkei ab.

    n Welche Rolle spielt das Segment Digital

    & Web Solutions?

    Hier sehe ich mittelfristig weitereMöglichkeiten zur Umsatz- und insbe-sondere zur Ergebnissteigerung. NebenOffset-Rotationen bietet das SegmentDigitaldruckanlagen für etablierteMärkte wie den Bücher- und Werbe-druck, aber auch für neue industrielleAnwendungen wie den Dekordruck an.Gerade im wachsenden Industriedrucksehen wir gute Chancen für uns. KBA baut aktuell die breitesten Inkjet-Rotati-

    onen am Weltmarkt. Darauf basiertauch die Partnerschaft mit Hewlett

    Packard bei der Entwicklung und Pro-duktion von 2,8 m breiten Inkjet-Anla- gen für Wellpappen-Verpackungen. Die-se Digitaldruckanlage werden wir ge-meinsam mit HP Anfang Dezember imWürzburger KBA-Werk vorstellen.

    n Wie sind Sie im dritten Segment Special

    Solutions aufgestellt?

    Hier bedienen unsere Töchter unter-schiedlich große und zum Teil recht pro-fitable Spezialmärkte. Die Printpalettereicht vom Banknoten- und Blechdrucküber den Glas- und Hohlkörperdruck bis

    hin zur industriellen Kennzeichnungs-technik und zum Verpackungsdruck aufFolien- und Verbundmaterialien. ImBanknoten-, Blech- und Glaskörper-Di-rektdruck sind unsere Töchter Markt-führer, unser Marktanteil bei flexiblenVerpackungen mit der erst Ende 2013erworbenen italienischen Tochter KBA-Flexotecnica ist dagegen noch ausbaufä-hig. In der Summe ist der Bereich seit Jahren profitabel. Dennoch gibt es auchdort bei einigen der konsolidierten Ge-

    sellschaften noch Ertragspotenzial, daswir angehen wollen.

    Markt um über 70 Prozent von zweiMilliarden auf unter 500 MillionenEuro geschrumpft.

    Dagegen werden bedruckte Verpa-ckungen und Banknoten mit dem stei-

     genden Wohlstand der wachsendenWeltbevölkerung immer beliebter. Ex-perten sehen daher vor allem im Verpa-ckungs- und Digitaldruck sowie bei Spe-zialanwendungen im industriellenDruck in den kommenden Jahren das größte Potenzial.

    Diese Entwicklung ist auch an derWürzburger Koenig & Bauer (KBA)nicht spurlos vorübergegangen. Der äl-teste und zweitgrößte Druckmaschinen-hersteller der Welt hat zu lange auf das

    falsche Pferd gesetzt. „Wir haben unse-re Strategie zu lange an der nicht ein- getretenen Erholung medienorientier-ter Märkte ausgerichtet, zu wenig aufdie notwendige interne und externeTransparenz geachtet, Verluste einzel-ner Geschäftsbereiche nicht mit der

    nötigen Konsequenz verhindert undetwas zu spät auf Wachstumsmärkte gesetzt“, erklärt KBA-Vorstand ClausBolza-Schünemann gegenüber dem ak-tionär. 

    Doch mittlerweile hat der Firmenlen-

    ker das Ruder herumgerissen. Dazuwurde im Dezember 2013 das Sanie-rungsprogramm mit dem Namen Fit@All auf den Weg gebracht. Neben denobligatorischen Sparmaßnahmen inklu-sive massivem Stellenabbau wurde dasGeschäft neu ausgerichtet.

    Der größte Markt ist heute der Verpa-ckungsdruck mit einem Umsatzanteil von über 60 Prozent. Dahinter folgender Sicherheitsdruck und Spezialanwen-dungen mit gut 25 Prozent. Der Publika-

    tionsdruck trägt inzwischen wenigerals 15 Prozent zum Konzernumsatz bei.Aus der einstigen Domäne von KBA,dem Geschäft mit großen Zeitungsrota-tionen, ist damit ein Nischengeschäft geworden (siehe auch Interview unten).„Mit der Neuausrichtung adressieren

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    12 A K T I E N   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 5 / 1 5

    in Euro

    10

    14

    18

    24

    30

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    KOENIG & BAUER STAND: 30.10.15

    Akt. Kurs 28,28 €

    WKN 719350

    ISIN DE0007193500

    Kürzel SKB Frankfurt

    Marktkap. 470 Mio. €

    Umsatz 16e 1,11 Mrd. €

    KGV 16e 9

    www.kba-print.de

    Ziel

    42,00 € 22,50 €29,75 €

    StoppKauflimit Chance

    Risiko

    5

    5

    4

    3

    Nachhaltiger Wachstumskurs

    Koenig & Bauer dürfte bei leicht ansteigenden Umsätzen operativ und beim Nettoergebnis

    kräftig zulegen – und die Marge damit deutlich verbessern. Quelle: DER AKTIONÄR

    2017e2016e2015e20142013

    1,10 1,10

    = EBIT in Mio. Euro = EPS in Euro = EBIT-Marge in Prozent= Umsatz in Mrd. Euro

    1,09   1,11   1,13

    -131

    14,1  28,5

      53,5   61,2

    -9,31

    0,03   1,15  2,50   2,80

    -11,9

    1,2   2,6  4,9   5,4

    Am Ende muss kontrolliert werden, ob die

    Maschinen keine Blüten gedruckt haben.

    wir konsequent Märkte mit Wachstums-potenzial. Die Unterauslastung im frü-heren Kernmarkt Rollenoffsetdruckhaben wir beseitigt und können deshalbdieses mit dem wachsenden Digital-druck in einer Gesellschaft zusammen- geführte Segment weiter mit modernerTechnologie bedienen“, so der Vorstand.

    Deutliche Verbesserungen sichtbarBolza-Schünemann sieht die Früchte

    seines Sanierungsprogramms bereits inReichweite: „Nach tief gehenden Ein- griffen in etablierte Prozesse undStrukturen und der Einführung einerHolding-Struktur mit selbstständigagierenden operativen Geschäftseinhei-ten gehen wir davon aus, dass sich dieOrganisation bald wieder im einge-schwungenen Zustand befindet.“

    Aufgrund der starken Nachfrage nachDruckmaschinen für die Verpackungs-industrie legte der Auftragseingang imersten Halbjahr um ein Drittel auf 608Millionen Euro zu. „Mit dem Auftrags-eingang kann die Gesellschaft ange-sichts eines Anstiegs von über 33 Prozentsehr zufrieden sein“, erklärt GordonSchönell vom Bankhaus Lampe. „DieVerbesserung der operativen Ergebnissehinkt aber zum Halbjahr noch hintermeinen Erwartungen zurück. Ich geheaber davon aus, dass KBA ein starkeszweites Halbjahr haben wird“, so derAnalyst weiter.

    Die Umsätze liegen seit Jahren mehroder weniger deutlich über der Milliar-den-Euro-Grenze. „Unsere Aktionärekönnen sich darauf einstellen, dass derKonzern das im Frühjahr kommunizier-te Umsatzziel von gut einer MilliardeEuro erreichen wird und dass wir auch beim Vorsteuerergebnis unsere Prognoseeiner positiven EBT-Marge von bis zuzwei Prozent vom Umsatz erfüllen wer-

    den“, so der Vorstand. Dies dürften dieam 10. November zur Veröffentlichungstehenden Zahlen zum dritten Quartalnoch einmal belegen.

    Viel wichtiger als das laufende Jahrist die mittelfristige Planung: „Die nach-haltige Erreichung eines robusten Mar- genniveaus ist für die Zukunft des Un-ternehmens und die Erwartungen unse-rer Anteilseigner wichtiger als einWachstum um jeden Preis, wobei ichmittelfristig auch beim Umsatz ein ge-

    sundes Wachstum durch neue eigeneAktivitäten oder passende Akquisitionen

    nichta u s -schließenwill“, soBolza-Schü-nemann. Sein

    mittelfristiges EBT-Ziel liegt bei vier bissechs Prozent. Dabei wird inden Segmenten Sheetfed Solutionsund Digital & Web Solutions vor Steuerneine Umsatzrendite von drei bis vierProzent angestrebt, im GeschäftsbereichSpecial Solutions soll die Marge zwi-schen fünf und sechs Prozent liegen.„Ich erwarte dann eine EBT-Marge amoberen Ende des von der Gesellschaftselbst genannten mittelfristigen Ziels“,

    so Analyst Schönell. „Das sollte ange-sichts des Ausmaßes des Restrukturie-rungsprogramms möglich sein.“

    Mit Nachdruck nach obenKoenig & Bauer hat die Kurve ge-kriegt. Mit der Konzentration auf die gewinnbringendsten Bereiche dürf-ten sich die Marge verbessern unddie Gewinne überproportional an-steigen. Die SDAX-Aktie hat in den vergangenen Monaten zwar schonkräftig Boden gutgemacht. Ange-sichts des Potenzials ist ein Ende derKursrallye nicht in Sicht – im Gegen-teil. [email protected]

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    Frankfurt. Mein Platz zum Handeln.

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    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    K

    ommt die Jahresendrallye oder kommt sienicht? Diese Frage stellen Börsianer der-zeit häufig. Die richtige Frage wäre aller-dings, wie lange die Jahresendrallye dau-

    ert. Denn wir befinden uns mittendrin. Die größtenBrandherde, die den Markt seit dem Frühjahr zuschaffen machten, sind gelöscht. Gute Voraussetzun- gen also, dass der DAX seinen Höhenflug bis Jahres-ende und darüber hinaus fortsetzen wird.

    Unterstützung von den NotenbankenDie Zinswende in den USA, so scheint es, wurde

    auf das nächste Jahr vertagt. Der Offenmarktaus-schuss der US-Notenbank Fed hat sich zwar alleOptionen offen gelassen, bei der nächsten Sitzungam 16. Dezember doch noch die Zinsschrauben fes-

    ter zu ziehen, allerdings geht die Mehrzahl der Be-obachter nun davon aus, dass zumindest im Jahr2015 die Zinsen in den USA auf dem aktuell niedri- gen Niveau verharren werden.

    Auch die EZB lässt keine Zweifel daran, dass siedie Märkte nicht hängen lässt. Ihr Chef Mario Dra- ghi beließ zuletzt den Leitzins erwartungsgemäßauf seinem historisch niedrigen Niveau. Gleichzeitigführt der EZB-Präsident das laufende Anleihekauf-programm fort und will es gegebenenfalls sogaraufstocken: „Wir haben den Willen und die Fähig-keit zu reagieren, falls dies notwendig ist.“ Die Li-quidität dies- und jenseits des Atlantiks wird dieMärkte weiterhin stützen. Zumal auch die Zinsenin China erneut gesenkt wurden. Das ist aber nochnicht alles, was aus China zu erwarten ist. Die po-litische Führung arbeitet an einem neuen 5-Jahres-Plan für 2016 bis 2020. Dieser wird mit Konjunktur-programmen gespickt sein, um den chinesischenKonsumenten mehr Wohlstand und damit Kauf-kraft und den Unternehmen mehr Möglichkeitenzur wirtschaftlichen Entfaltung zu eröffnen.

    Erfolg der EZB-Politik?Mit der Niedrigzinspolitik will die EZB vor allem

    die Deflation bekämpfen. Tatsächlich hat sie aufeinem anderen Feld Erfolge zu verzeichnen, wieder jüngste Bericht zur Kreditvergabe in der EUzeigt. Die für das Wirtschaftswachstum entschei-dende Kreditnachfrage nimmt zu, die Banken lo-ckern die Restriktionen für Unternehmenskredite.

    14 T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Hochsaison für Börsengewinne

    Die Saisonalität spricht eindeutig für steigende Kurse. Die

    Wahrscheinlichkeit, dass bis Jahresende positive Renditen an

    der Börse erzielt werden können, liegt bei 80 Prozent.

     100

      80

      60

      40

      20

      0

    Wahrscheinlichkeit steigender Notierungen auf Monatsbasisin Prozent

    J F M A M J J A S O N DQuelle: Reuters, HSBC, eigene Berechnungen

    DA X15.000Die Jahresendrall ye läu f t: Mi t diesen  Top- Wer te

    n  verdienen Sie mi t – 

    alle 30 DA X- Wer te im Check

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    15W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   T I T E L S T O R Y

    Die europäischen Firmen dürften daher aufWachstumskurs bleiben. Das legt auch die nochlaufende Berichtssaison nahe. Die Quartalsergeb-nisse zeigen, dass die Zuversicht der Unterneh-

    men überwiegt. Mit den schwächeren Konjunk-turerwartungen insbesondere in China kommensie offenbar gut klar. Sogar die vom VW-Skandal gebeutelte Autoindustrie blickt zuversichtlich indie Zukunft.

    Zinsumfeld begünstigt Aktien –Risikoprämien zu hoch

    Die Hauptgründe jedoch, warum Aktien und da-mit der DAX weiter steigen werden, sind die vonden Notenbanken bereitgestellte hohe Liquidität,das niedrige Zinsumfeld und die Bewertung. Auf

    der Suche nach Rendite kommen die Anleger anAktien schlichtweg nicht vorbei. Das wird zu einerAusweitung der Bewertung führen.

    Die Risikoprämien sind gegenüber sicherenBundesanleihen zu hoch. Im historischen Ver- gleich liegen sie für Aktien aus dem DAX bei vier bis fünf Prozent. Sprich: Für das Risiko einer Ak-tienanlage verlangen die Investoren eine bis zufünf Prozent höhere Rendite als für sichere Fest-zinsanlagen. Aktuell liegt jedoch der Zins für si-chere Bundesanleihen bei Laufzeiten von zwei,drei und fünf Jahren im negativen Bereich (sieheGrafik rechts). Das Index-KGV für den DAX aufBasis der Gewinnprognosen in zwei Jahren liegt bei 11,7, in drei Jahren bei 11,2 und in fünf Jahren bei 10,1. Die Gewinnrenditen – der Kehrwert desKGVs – somit zwischen 86 und 9,8 Prozent, sodassdie Risikoprämie für den DAX derzeit bei gut acht bis zehn Prozent liegt.

    Ziel: 15.000 PunkteWürde man die durchschnittlich üblichen fünf

    Prozent als gegeben ansehen, hätte der Index mitBlick auf den 2-Jahres-Zeitraum das Potenzial,sein KGV auf 20 auszuweiten. Selbst wenn man

    davon noch einen Risikoabschlag von 20 Prozent vornimmt, liegt das Kursziel mit Perspektive Jah-resende 2017 bei 14.736 Punkten. Der DAX dürftedaher nach Einschätzung des aktionär inner-halb der nächsten zwei Jahre in Richtung 15.000Punkte tendieren. [email protected]

    Zu hohe Risikoprämie

    Die EZB-Maßnahmen greifen

    Zwischen acht und zehn Prozent liegt aktuell der Risikoauf-

    schlag von Aktien gegenüber Bundesanleihen. Diese Schere

    wird sich zugunsten von Aktien schließen.

    Kreditnachfrage und Wirtschaftswachstum gehen zusammen. Die

     jüngste EZB-Umfrage legt einen deutlichen Zuwachs nahe, nach-

    dem Banken wieder mehr Kredite an Unternehmen ausgeben.

    Prozentsatz der Banken (netto) mit positiver Kreditnachfrage,

    BIP-Wachstumin Prozent

    150

    100

    50

    0

    -50

    -100

    -150

    -200

    6

    4

    2

    0

    -2

    -4

    -6

    -8

    Konsumenten-kredite (linke Skala)

    Immobilienkredite(linke Skala)

    Unternehmens-kredite insgesamt(linke Skala)

    BIP-Wachstum in der Eurozonezum Vorjahr (rechte Skala)

    05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15

    Quelle: ECB; Stand: 21.10.15

    -2,00%

    0,00%

    2,00%

    4,00%

    6,00%

    8,00%

    10,00%

    12,00%

    2 Jahre 3 Jahre 5 Jahre

    Rendite Bundesanleihen

    -0,33%

    8,60%  9,00%

    9,80%

    -0,28%   -0,08%

    DAX Gewinnrendite(inverses KGV )

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    16 T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Die Börse ist seine Leidenschaft: Tho-

    mas Gebert hat unzählige Datenüber die Börse gesammelt, mehrere Bü-cher geschrieben und einen extrem er-folgreichen Börsenindikator entwickelt.

    n DER AKTIONÄR: Herr Gebert, ihr Indikator

    wird am 1. November vier Punkte signalisie-

    ren. Das Maximum. Befinden wir uns also in

    der besten aller Börsenwelten?

    THOMAS GEBERT: Mit dem 1. November be- ginnt die günstige Jahreszeit. Ich habefür die Turbulenzen im Spätsommerauch keine andere Erklärung, als dassdas an den statistisch gesehen ungün-stigen Monaten gelegen hat. Eine wirk-liche stichhaltige Kausalität ist mir fürdieses jahreszeitliche Phänomen aller-dings nicht bekannt. Trotzdem lässt essich über Jahrzehnte hinweg verfolgen.Der große Crash kam im Oktober 1929und nicht im März 1929. Der DAX hal- bierte sich im Oktober 1987 und nicht imFebruar 1987. Deshalb hat auch die Jah-reszeit Eingang in den Börsenindikator gefunden. Zum Glück kommt jetzt am 1.

    November der vierte Punkt zum Börsen-indikator hinzu. Einer Aufwärtsbewe- gung in den nächsten Monaten solltedeshalb nichts mehr im Wege stehen.

    n Das Umfeld aber signalisiert alles andere

    als eine Börse ohne Sorgenfalten. Ständig

    wird über die Fed-Politik oder nachlassen-

    des Wachstum in China diskutiert.

    Irgendetwas gibt es immer zu mäkeln.Die beiden wichtigen die Zukunft derAktienkurse bestimmenden Faktoren

    sind Zins und Inflationsrate. Solange die

    Interview mit Thomas Gebert, Börsenexperte und Buchautor

    „Es ist eine günstige Zeit,

    um Aktien zu kaufen“

    Der Börsenindikator von Thomas Gebert hat sich in der

    Vergangenheit als extrem zuverlässig erwiesen. Er

    signalisiert für die nächsten Monate steigende Aktienkurse.

     beiden nicht deutlich steigen, scheint

    mir kein großes Unheil zu drohen.

    n Oft hört man auch, Aktien seien auf-

    grund der niedrigen Zinsen „alternativ-

    los“.

    Aktien sind nie alternativlos. Mankann immer Bargeld halten. Wenn esmit den Aktienkursen bergab geht, istdas besser. Allerdings, Zinsen, die die-sen Namen verdienen, wird es soschnell nicht mehr geben. Ich weise jain meinen Kolumnen im Gegensatz zu vielen anderen, die vom Zinstief undeiner Spekulationsblase am Anleihe-markt gesprochen haben, schon seit Jahren darauf hin, dass eine langeZeit, in der es keine Zinsen mehr ge- ben wird, vor uns liegt und die Infla-tionsrate lange nahe null verharrenwird. Wer Erträge aus Kapital erzielen

    will, muss also zwangsläufig auf Aktien

    zurückgreifen.

    n Was bereitet ihnen persönlich eigentlich

    derzeit rund um den Aktienmarkt Kopfzer-

    brechen?

    Im Moment sehe ich kein großes Ri-siko. Langfristig geht aus meiner Sichtdie größte Gefahr vom Euro aus. Ehr-lich gesagt glaube ich nicht, dass er dienächsten zehn Jahre überstehen wird.

    n Wohin könnte der DAX ihrer Meinung

    nach bis zum Jahresende klettern?

    Ich tippe auf 11.800 Punkte bis zum Jahresende. Vermutlich läuft er in denersten Monaten des neuen Jahres nochetwas darüber hinaus.

    n Herr Gebert, vielen Dank für das Inter-view.  [email protected]

    Indikator in Punkten DAX in Punkten

    90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 150

    1.000

    2.000

    3.000

    4.000

    5.000

    6.000

    7.000

    8.000

    9.000

    10.000

    11.000

    12.000

    0

    2

    4

    Der Gebert-Indikator

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    17/100

    AKTIENHANDEL

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  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    Adidas 83,37 € 1,49 € 05.11.15 4,52 05.11.15 – –   3   3

    Allianz 158,40 € 3,56 € 06.11.15 28,22 06.11.15 195,00 € 124,00 €   3   2

    BASF 73,33 € 1,22 € 1,07 € 18,30 17,42 95,00 € 61,00 €   4   3

    Bayer 120,15 € 1,44 € 1,69 € 11,25 11,04 145,00 € 98,00 €   3   2

    Beiersdorf 86,14 € 0,71 € 04.11.15 1,66 04.11.15 – –   3   3

    Bayer verdient mehr

    Es gibt natürlich

     viele spannen-dere Titel als Bayer,allerdings gab es inden vergangenen Jahren kaum einestärkere Aktie .

    Denn im Zuge einer konstant guten Ge-schäftsentwicklung in den letzten Jah-ren vervielfachte sich der Aktienkurs von Bayer. Und beim Blick auf die jüngs-ten Zahlen scheint es kaum einen Grundzu geben, nicht an eine Fortsetzung die-

    ser Erfolgsstory zu glauben.

    Denn Bayer legte einmal mehr sehr

    solide Zahlen und einen guten Ausblick vor. Demnach will der Agrarchemie- undPharma-Riese den Umsatz im untereneinstelligen Prozentbereich steigern. Deroperative Gewinn vor Sondereinflüssensoll laut Konzernchef Marijn Dekkersnach wie vor überproportional „im obe-ren Zehner-Prozentbereich“ zulegen.

    Die jüngsten Zahlen sorgten zwar fürkeinen Freudensprung, waren aber wie-der einmal solide. Das überzeugt die In- vestoren. Zudem bleiben die Aussichten

    für Bayer unverändert gut. Der Konzern

    E

    s hatte sich bereits angedeutet: Dieschwächer als erwartete Weltkon-

     junktur , die eher mäßige Entwicklungder Chemiebranche und der anhaltendniedrige Ölpreis haben BASF 2015 sostark belastet, dass nun doch die Ge-winnprognose für das Gesamtjahr ge-kappt wurde. Demnach rechnet derweltgrößte Chemieproduzent jetzt miteinem leichten Rückgang bei Umsatzund operativem Ergebnis. Zuvor hattendie Ludwigshafener noch moderat stei- gende Erlöse und einen stabilen Ge-winn angepeilt. Für das kommende

     Jahr geht das Gros der Experten jedoch

    Ein Ausrutscher, aber kein Beinbruch

    Bayer

    BASF

    in Euro

    150

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    130

    120

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    in Euro

    105,00

    97,50

    90,00

    82,50

    75,00

    67,50

    60,00

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    Gesundes Wachstum für das Depot

    dürfte mit anhaltend hohen Gewinn-margen auch in Zukunft konstant wach-sen. Die Aktie bleibt daher einer der at-

    traktivsten DAX-Titel.

    wieder von steigenden Erlösen und Ge-winnen aus, wodurch der DAX-Konzern

    wieder auf den Wachstumspfad der vo-rangegangenen Jahre zurückkehrendürfte.

    der aktionär bleibt trotz der nichtallzu überraschenden Prognosesenkungzuversichtlich gestimmt. BASF glänztweiterhin mit einer breiten Produktpa-lette, einer starken Marktstellung inzahlreichen attraktiven Märkten undeiner soliden Bilanz. Die Bewertung desTop-Unternehmens ist günstig und dieDividendenrendite beträgt satte vier

    Prozent.

    18   T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    19/100

    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    BMW 93,24 € 2,25 € 03.11.15 22,45 03.11.15 110,00 € 65 ,00 €   4   3

    Commerzbank 9,99 € 0,17 € 02.11.15 2,26 02.11.15 14,00 € 8,50 €   5   4

    Continental 215,85 € 3,75 € 09.11.15 9,95 09.11.15 240,00 € 195,00 €   3   2

    Daimler 78,80 € 2,07 € 2,17 € 37,29 37,28 95,00 € 65,50 €   4   3

    Deutsche Bank 25,73 € 0,84 € -0,69 € 7,95 7,87 – –   3   3

    Daimler hui, Deutsche Bank pfui

    Zugegeben, die

    Analysten sind vom Daimler -Ma-nagement in denletzten Monaten re- gelrecht mit gutenZahlen verwöhnt

    worden. Dennoch hat es Dieter Zetscheeinmal mehr geschafft, die Expertenzu überzeugen. Die Zahlen für das drit-te Quartal waren klasse, das Geschäftläuft. Der Umsatz von Daimler legteauf 37,3 Milliarden Euro zu – plus 13

    Prozent. Das EBIT kletterte auf 3,66

    Milliarden Euro gegenüber 2,73 Milli-

    arden Euro im Vorjahr. Exzellent vorallem die Marge in der Auto-Sparte:10,5 Prozent – damit liegt Mercedesmittlerweile weit vor den Konkurren-ten BMW und Audi. Und auch für Chi-na bleibt das Daimler-Managementoptimistisch. Man sehe leichtes Wachs-tum im wichtigsten Automarkt derWelt.

    Daimler fährt derzeit der Konkur-renz davon: Die Pkw-Sparte wird wei-ter von der Modelloffensive profitieren

    und dicke Gewinnmargen einfahren.

    D

    eutsche-Bank-Ko-Chef John Cryanlässt keinen Stein auf dem anderen

    und schreckt auch vor geschichtsträch-tigen Entscheidungen nicht zurück.Erstmals seit den 1950er-Jahren werdendie Aktionäre von Deutschlands größ-tem Geldhaus für die nächsten zwei Jah-re keine Dividende bekommen. Immer-hin verzichtet Cryan auf eine weiteremilliardenschwere Kapitalerhöhung.

    Auch die Mitarbeiter müssen bitterePillen schlucken. Bis 2018 sollen im eige-nen Haus 9.000 Stellen wegfallen, kon-zernweit werden es – auch durch den

    Verkauf der Postbank – 25.000 Arbeits-

    John Cryan: Der mit dem eisernen Besen kehrt

    Daimler

    Deutsche Bank

    in Euro

    60

    70

    80

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    100

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    in Euro

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    24

    22

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    Daimler: Super-Marge, Super-Aktie!

    Hinzu kommt: Nach dem VW-Ab- gasskandal hat sich das Momentum fürAuto-Aktien wieder deutlich aufge-

    hellt. Kursziel: 90 Euro!

    plätze sein. Darüber hinaus werdenStrukturen vereinfacht, Filialen ge-

    schlossen, Auslandsniederlassungendicht gemacht, aber auch die veralteteIT modernisiert.

    2018 soll die Ernte eingefahren wer-den: eine Rendite nach Steuern auf dasmaterielle Eigenkapital von mehr alszehn Prozent. Dann soll auch wiedereine Dividende bezahlt werden.

    Die Deutsche Bank ist ein klassischerSanierungsfall. Gelingt Cryan der Turn-around, sind hohe Kursgewinne mög-lich. Allerdings sind stahlharte Nerven

    und viel Geduld gefragt.

    19W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   T I T E L S T O R Y

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    20/100

    Sonderabschreibungen – unter anderem auf Com-putersysteme – und Rückstellungen von insge-samt 345 Millionen Euro haben die Deutsche Post imdritten Quartal stark belastet und zu einer Senkungder EBIT-Prognose von 2,95 auf 2,40 Milliarden Euro geführt. Nach einem kurzen Kursrutsch erholte sichdie Aktie jedoch relativ rasch. Die Markteilnehmerscheinen sich wieder auf die Aussichten des Logistik-Riesen zu konzentrieren – und die sind weiterhinsehr gut. Dank des florierenden Internethandelsdürfte das Weihnachtsgeschäft erneut die Kassen derExpresssparte des Konzerns klingeln lassen. Am 1. Januar wird das Porto für Standardbriefe von 62 auf70 Cent erhöht und in vielen aufstrebenden Schwel-lenländern dürfte die Deutsche Post weiter konstantwachsen. Vor diesem Hintergrund ist der Bewer-tungsabschlag der Post-Aktie im Vergleich zu vielenWettbewerbern schlicht und einfach ungerechtfer-tigt. Die Aktie dürfte – wie übrigens in jedem vier-ten Quartal seit 2011 – in den kommenden Wochenwieder kräftig zulegen und den Anlegern spätestenszur Weihnachtszeit reichlich Freude bereiten.

    Trotz der heftigen Pilotenstreiks hat sich dasGeschäft der Deutschen Lufthansa gut entwi-ckelt. Dank niedriger Treibstoffpreise und einesüberraschend starken Sommergeschäfts hat Vor-standschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Zah-len zum dritten Quartal sogar die Gewinnprognosefür 2015 angehoben. Demnach will die Lufthansadas bereinigte EBIT nun auf 1,75 bis 1,95 MilliardenEuro steigern. Bisher hatte Konzernlenker Spohrlediglich ein Plus von mindestens 1,5 MilliardenEuro angepeilt und angekündigt

    Trotz dieser positiven Meldungen geriet der Akti-enkurs der Lufthansa am Tag der Bekanntgabe derZahlen kräftig unter Beschuss und gab bis zu neunProzent ab. Marktteilnehmer verwiesen darauf,dass offenbar der Großteil der guten Neuigkeiteneingepreist war. Der anscheinend von vielen Markt-teilnehmern beherzigte Ratschlag „Sell on goodnews“ ist nach einem satten Kursanstieg von rund40 Prozent seit August auch verständlich. Da weite-re Gewinnmitnahmen weiterhin denkbar sind, soll-ten Anleger hier an der Seitenlinie verharren.

    Weihnachtsge-

    schenke dank der

    Deutschen Post

    Kranich-Aktie

    in schweren

    Turbulenzen

    Deutsche Post Deutsche Lufthansa

    in Euro

    34

    32

    30

    28

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    24

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    in Euro

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    10

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    Deutsche Börse wächst rasant

    20   T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    Dt. Börse 84,61 € 1,05 € 1,03 € 0,59 0,70 95,00 € 69,00 €   3   2

    Dt. Lufthansa 13,29 € 1,77 € 1,76 € 8,94 8,94 – –   3   3

    Dt. Post 27,12 € 0,41 € 11.11.15 14,81 11.11.15 32,00 € 25,00 €   3   2

    Dt. Telekom 17,11 € 0,20 € 05.11.15 17,45 05.11.15 21,50 € 13,70 €   3   2

    E.on 9,47 € -0,02 € 11.11.15 24,30 11.11.15 – –   2   4

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    21/100

    Das Geschäft läuft beim Medizinkonzern Frese-nius auf Hochtouren. Das Unternehmen hebtanlässlich der Zahlen zum dritten Quartal erneutdie Prognose an – zum dritten Mal in diesem Jahr.Das Zauberwort heißt Kabi. Auf diesen Namen hörtdie Infusionssparte des Konzerns. In den USA hat-ten einige Konkurrenten Probleme mit der Produk-tion – und das hat die Geschäfte von Kabi beflügelt.

    „Die Entwicklungen in unseren Märkten stim-men uns weiterhin zuversichtlich, und wir hebenden Ausblick für das Konzernergebnis an“, sagteFirmenchef Ulf Schneider. In Zahlen liest sich dasso: Im laufenden Jahr soll das Ergebnis um 20 bis22 Prozent steigen.

    In einer ersten Reaktion zeigte sich Justin Smith,Analyst bei der französischen Großbank SociétéGénérale, zufrieden mit den Zahlen und bestätigteseine Kaufempfehlung für die Aktie mit Kursziel74,00 Euro. Die Ergebniskennziffern hätten dieKonsensschätzungen übertroffen, argumentiertSmith. Die Aktie dürfte ihre Erfolgsgeschichte fort-setzen.

    Zahlen wird der Baustoffproduzent Heidelberg-Cement erst am 4. November vorlegen. Doch dieAktie macht sich bereits jetzt auf, ihren Aufwärts-trend wieder aufzunehmen. Das überrascht, zu-mindest auf den ersten Blick: Schließlich fürchteneinige Anleger, die Zahlen könnten alles andere als berauschend ausfallen, da Konkurrent Cemex zu-letzt den Markt mit roten Zahlen geschockt hatte.Aber Anleger sollten das nicht überinterpretieren.„Die unerwartet schwachen Cemex-Resultate lassennur bedingt Rückschlüsse auf die Geschäftsent-wicklung des deutschen Baustoffkonzerns zu“, sagtAnalyst Patrick Appenzeller von der Baader Bank.

    Dazu kommt: Die Übernahme von ItalcementiGroup kam für viele Börsianer überraschend – undhat zu Kursabschlägen geführt. Doch mittelfristigsollte sich die Investition auszahlen. Die Zement-nachfrage in den südeuropäischen Ländern soll inden kommenden Jahren wieder steigen. In Italienum 4,8, in Frankreich um 3,2 und in Spanien um 5,2Prozent pro Jahr. Und HeidelbergCement baut mitder Akquisition seine Marktstellung weiter aus.

    Gesundheit

    in allen

    Bereichen

    Markt wächst –

    und Heidelberg-

    Cement auch

    Fresenius HeidelbergCementin Euro

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    40

    46

    52

    60

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    in Euro

    50

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    68

    74

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    Fresenius: Wiederholungstäter

    2 1W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   T I T EL S T O R Y

    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    Fresenius 64,88 € 0,65 € 0,67 € 6,98 6,94 72,00 € 55,00 €   3   2

    FMC 82,03 € 0,87 € 0,86 € 4,26 4,23 90,00 € 70,00 €   3   2

    HeidelbergCement 67,69 € 2,09 € 05.11.15 3,76 05.11.15 80,00 € 59,00 €   3   2

    Henkel Vz. 99,77 € 1,26 € 11.11.15 4,63 11.11.15 – –   2   3

    Infineon 11,10 € 0,18 € 26.11.15 1,61 26.11.15 13,00 € 9,50 €   4   3

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    22/100

    Linde verfehlt Prognosen

    Am 11. November

    wird der Dünge-mittel- und Salzpro-duzent K+S seineZahlen für das drit-te Quartal vorlegen.Allzu große Hoff-

    nungen auf hervorragende Ergebnissesollten sich die Anleger allerdings nichtmachen. Denn das Umfeld ist schwierig.In der Vorwoche enttäuschte bereits derkanadische Konkurrent Potash mitschwachen Zahlen. Auch der Ausblick

     bereitet Sorgen. So sollen die wichtigen

    Abnehmer China und Indien auf Preis-

    senkungen von 10 bis 20 Dollar pro Ton-ne Kalidünger pochen (aktuell beträgtder Preis etwa 300 Dollar).

    Kein Wunder, dass der Aktienkurs desDAX-Konzerns zuletzt weiter unterDruck geraten ist. Für mutige Anlegermit einem langen Atem bietet sich nunallerdings eine hervorragende Einstiegs-chance. Denn aktuell sind die K+S-Papie-re mit einem KGV von 9, einem KBV von1,0 und einer Dividendenrendite von 5,0Prozent im historischen Vergleich

    enorm günstig bewertet. Zudem startet

    A

    m 12. November wird RWE seineQuartalszahlen vorlegen. Das Trau-

    rige daran ist aber: Sie verdienen ei- gentlich kaum Beachtung. Denn wirk-lich entscheidend für die weitereKursentwicklung des gebeutelten Ver-sorgers sind vor allem die politischenEntscheidungen der kommenden Wo-chen und Monate: Unterstützt der Staatdie Kernkraftwerks-Betreiber finanzi-ell oder gibt es einen gesetzlich geregel-ten Haftungszeitraum? Gibt es eineVergütung für strategische Reservenwie etwa Gaskraftwerke? Wie viel

    Druck macht der Staat beim Ausstieg

    Lieber ein Ende mit Schrecken

    als ein Schrecken ohne Ende!

    K+S

    RWE

    in Euro

    20

    24

    28

    32

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    in Euro

    8

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    22

    28

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    Historische Einstiegschance

    für mutige Langfristanleger

    2016 die Produktion in der kanadischenLegacy-Mine, die mittel- bis langfristigzu einem gewaltigen Umsatz- und Ge-

    winntreiber werden dürfte.

    aus den klimaschädlichen Kohlekraft-werken? All diese Entscheidungen sind

    für RWE letztlich von existenziellerBedeutung. Der DAX-Konzern kannzwar diverse Argumente vorbringenoder Lobbyarbeit betreiben, letztlichsind ihm aber die Hände gebunden.

    Die Aktie von RWE ist daher nurnoch eine Wette darauf, dass der Staatseine schützende Hand über die Versor- ger halten wird. Investierte Anlegersollten deshalb auf DAX-Titel setzen,die aus eigener Kraft wachsen undhochprofitabel sind – und davon gibt es

    eine ganze Menge!

    2 2   T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    K+S 23,05 € 0,56 € 12.11.15 0,91 12.11.15 32,00 € 19,00 €   5   4

    Linde 156,70 € 1,96 € 1,73 € 4,56 4,52 – –   3   3

    Merck 85,73 € 1,21 € 12.11.15 3,15 12.11.15 – –   3   3

    Munich Re 180,85 € 3,95 € 05.11.15 13,39 05.11.15 – –   2   2

    RWE 12,25 € -0,10 € 12.11.15 10,52 12.11.15 – –   2   4

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    23/100

    SAP auf Wolke 7

    Der DAX befindet

    sich seit EndeAugust auf dem Vor-marsch, was auchein großes Verdienst von SAP ist. Das In-dexschwergewicht

    (6,6 Prozent) konnte seit den Q3-Zahlenam 13. Oktober den Markt deutlich out-performen und in der Zwischenzeit so- gar das aktionär-Kursziel von 70 Euroerreichen.

    Kein Wunder: Die Nachfrage nach

    Cloud-Software und -Diensten hat sich

    im dritten Quartal wieder einmal mehr

    als verdoppelt. Zudem scheint SAP mitder Datenbank-Technologie HANA denStein der Weisen gefunden zu haben.Mehr als 1.300 Kunden weltweit nutzenschon die Plattform, um Unternehmens-aufgaben einfacher und schneller erle-digen zu können.

    Insgesamt wuchs der Umsatz um 17Prozent, der operative Gewinn gar um19 Prozent. Da spielt es – Amazon lässt grüßen – auch keine Rolle, dass unterdem Strich nur ein kleiner Ergebnisan-

    stieg heraussprang. Für den Walldorfer

    D

    ie Manipulation von Abgaswertenhat VW den ersten Quartalsverlust

    seit mehr als 20 Jahren eingebrockt: DasEBIT knickte auf minus 3,48 MilliardenEuro ein. Der Umsatz kletterte um 5,3Prozent auf 51,5 Milliarden Euro. DasGute an dem Zahlenwerk: Die negativenÜberraschungen blieben aus – noch.„Das dicke Ende bei VW kommt erstEnde des Jahres. Da werden die eigent-lichen Rückstellungen vorgenommen“,sagt Oliver Roth von Oddo Seydler.

    Noch steht die Höhe der Strafzahlun- gen für VW nicht fest, dennoch geht das

    Management in die Offensive: „Die soli-

    Ungewisse Strafe, ungewisses Ende,

    warum also VW kaufen?

    SAP

    Volkswagen Vz.

    in Euro

    75

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    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    in Euro

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    260

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    Software-Riese aufden Spuren von Amazon

    Software-Riesen ist der schnelle Aus- bau des Cloud-Geschäfts wesentlichwichtiger als schnelle Profite – und das

    honorieren die Anleger.

    de und robuste Liquiditätsausstattungwird uns helfen, die durch die finanzi-

    ellen Belastungen der Dieselthematikangespannte Situation zu managen“,sagte Finanzvorstand Frank Witter beider Bekanntgabe der Quartalszahlen.

    Vor allem die Aussagen des VW-Vor-stands halfen, wieder etwas Vertrauenzurückzugewinnen.

    Gut möglich, dass der Worst-Case be-reits eingepreist ist. Auf Sicht von 12 bis24 Monaten hat die VW-Aktie sicherlichein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Den-noch bevorzugt der aktionär weiter-

    hin das Papier von Daimler.

    2 3W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   T I T E L S T O R Y

    Unternehmen AktuellerKurs

      Gewinn je Aktie  erwartet  berichtet

     Umsatz in Mrd. €  erwartet  berichtet

    Ziel Stopp Chance Risiko

    SAP 70,92 € 0,91 € 0,98 € 4,94 4,99 85,00 € 58,10 €   4   3

    Siemens 90,96 € 1,63 € 12.11.15 21,61 12.11.15 – –   2   3

    ThyssenKrupp 18,05 € 0,25 € 19.11.15 10,70 19.11.15 – –   3   3

    Volkswagen Vz. 108,90 € -2,97 € -3,45 € 50,65 51,49 – –   3   4

    Vonovia 30,53 € 0,30 € 03.11.15 0,55 03.11.15 36,00 € 25,50 €   3   2

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    24/100

    2 4 T I T E L S T O R Y   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Thomas Bergmann,

    leitender Redakteur 

    Thorsten Küfner,

    Redakteur 

    Jochen Kauper,

    Redakteur 

    Markus Bußler,

    Redakteur 

    Unsere Favoriten

    Auf dem Weg an die DAX-Spitze

    Dividendenperle glückt der Ausbruch

    Drück aufs Gas, Dieter!

    Strategisch wertvoll

    Ehrlich gesagt fiel mir die Entscheidung nicht leicht: der Immobilien-Gigant Vonovia

    oder doch der Software-Riese SAP? Ich habe mich für SAP als DAX-Favorit entschie-

    den, weil der Konzern mit SAP HANA die Datenbanktechnologie revolutioniert hat und

    damit enorme Geschäftserfolge feiern wird. Bereits vor zwei Jahren hat mir ein Bran-

    chenexperte prophezeit, dass SAP irgendwann einmal das Schwergewicht im DAX sein

    wird. Wenn ich mir die Entwicklung der Zahlen anschaue, glaube ich fest daran.

    Mir gefällt aktuell vor allem die Allianz: Der Aktie ist nun endlich der Ausbruch aus dem

    zuvor seit April intakten Abwärtstrend geglückt. Nun dürfte der DAX-Titel bis zum Jah-

    reshoch bei 170 Euro klettern – ich denke sogar, noch deutlich darüber hinaus. Denn die

    Anteile des hochprofitablen Konzerns zählen mit einem KGV von 10 zu den günstigsten

    DAX-Titeln. Dabei bietet die Allianz ihren Aktionären eine Dividendenrendite von fünf

    Prozent und die Aussicht auf eine satte Sonderdividende 2017, wodurch sogar zweistel-

    lige Renditen denkbar wären.

    Zugegeben, ich bin nicht unbedingt Mercedes-Fan. Dennoch sind die Autos echte Hingu-

    cker, Dieter Zetsche hat mit der Modelloffensive den Nerv der Zeit getroffen. Die Autos

    verkaufen sich wie geschnitten Brot und das Management hat mit den Zahlen von Quar-

    tal zu Quartal Analysten und Aktionäre bei Laune gehalten. Vor allem die Marge in der

    Auto-Sparte ist erste Sahne: 10,5 Prozent. Damit lässt Daimler die Konkurrenten BMW

    und Audi locker stehen. Die Daimler-Aktie hat sich nach dem VW-Skandal glücklicher-

    weise wieder gefangen, der Chart sieht klasse aus. Das macht Lust auf mehr!

    HeidelbergCement war in den vergangenen Wochen nicht gerade der Überflieger im

    DAX. Die Börse ist noch immer etwas skeptisch mit Blick auf die anstehende Über-

    nahme. Ich finde, zu Unrecht: Denn die Geschäftsfelder ergänzen sich ausgezeich-

    net und die Bautätigkeit in Südeuropa nimmt wieder zu. Die Übernahme ist wesent-

    lich sinnvoller und günstiger als einst die Übernahme von Hanson kurz vor der Fi-

    nanzkrise. Die Aktie wird meiner Meinung nach den Anlegern mittelfristig noch viel

    Freude bereiten.

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    25/100

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  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    26/100

    TOP-TIPPKONSERVATIV

    Stärker denn jeDie aktuelle Korrekturphase hat BB Biotech genutzt, um das

    Portfolio zu optimieren. Anleger können derzeit ebenfalls

    noch günstig zugreifen.

    BB BIOTECH A0NFN3

    26 A K T I E N   W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5

    Verluste von fast 30 Prozent in nicht einmal drei Mona-ten – das war die bittere Wahrheit, die Biotechanlegerzuletzt zu verkraften hatten. Einige Marktteilnehmer

     befürchten bereits das Ende des Booms, vergleichendie momentane Phase gar mit der zur Jahrtausend-

    wende. Doch ist dies tatsächlich so?

    Profitable, wachstumsstarke Branche

    Hier kann ganz klar Entwarnung ge- geben werden. Die Ausgangslage ist

    diesmal eine vollkommen ande-

    re. Heutzutage erzielen die Biotechgesellschaften Umsätze von mehr als 150 Milliarden Dollar, ein Vielfaches von da-mals. Zum anderen sind mittlerweile viele Unternehmenprofitabel. Und trotz der guten Kurssteigerungen der ver- gangenen Jahre sind sie noch immer günstig zu haben. Das2015er-KGV der großen US-Biotechkonzerne liegt geradeeinmal bei 15 und damit sogar niedriger als das der großen

    US-Pharmawerte, die ein weitaus geringeres Wachstum vorweisen können. Und auch die kleineren Firmen verfü- gen über eine Vielzahl von Lizenz- und Kooperationsverträ- gen mit großen Konzernen. Der Motor, dass die hohenWachstumsraten auch in Zukunft erreicht werden können,ist die enorm hohe Innovationskraft. Die jüngste Korrekturist also eine seltene Chance, noch einmal günstig in einen

    der wachstumsstärksten Sektoren einzusteigen.der aktionär stellt regelmäßig die interes-

    santesten Trends und Aktien vor. VieleAnleger scheuen aber dennoch

    Einzelinvestments oder suchenzumindest ein Basisinvest-

    ment. Für all diejenigen

    Konstant steigende Umsätze

    Der Biotechsektor ist erwachsen geworden. Er gehört heute mit

    seinen hohen und konstanten Wachstumsraten zu den interessan-

    testen Branchen überhaupt.Quelle: BB Biotech

    15e14131211100908070605

    3047

    69

    90

    118133

    56

    81

    103

    144

    Weltweiter Biotech-Umsatz

    in Mrd. US-Dollar157

    Deutliche Outperformance

    Die starke Management-Arbeit von BB Biotech zahlt sich bereits

    seit Jahren aus. Auch in den vergangenen zwölf Monaten hat die

    Gesellschaft den Nasdaq Biotech Index erneut klar outperformt.

    in Prozent

    125

    100

    75

    50

    25

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    -25

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    BB Biotech

    Nasdaq Biotech Index

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    27/100

    Die zehn größten Positionen

    Im zurückliegenden Quartal wurden die größten Positionen von BB

    Biotech ordentlich durchgewürfelt. Der neue Topwert ist Incyte, der

    zuletzt mit einigen guten News aufwarten konnte. Quelle: BB Biotech

    2 7W W W . D E R A K T I O N A E R . D E # 4 6 / 1 5   A K T I E N

    ist BB Biotech die Aktie der Wahl. Die Gesellschaft, die als eineArt Fonds gesehen werden kann, verfügt über ein her- vorragendes Management und konnte in den vergangenen Mo-naten und Jahren den Vergleichsindex Nasdaq Biotech Indexklar outperformen. Und BB Biotech hat die jüngste Korrektur-phase genutzt, um bei einigen besonders aussichtsreichen Ti-teln die Position auszubauen. Zudem wurden auch neue Werteins Portfolio aufgenommen. Insgesamt investierte BB Biotechfast 300 Millionen Schweizer Franken.

    Incyte – die neue Nummer 1Bei der größten Position gab es zuletzt erhebliche Verände-

    rungen. Die jahrelange Nummer 1 Celgene wurde abgelöst.Mit 11,4 Prozent ist nun Incyte der neue Topwert. Der Schwer-punkt von Incyte liegt auf hämatologischen und entzündli-chen Erkrankungen sowie Krebs. Zuletzt hat sich die Aktiesehr stark präsentiert. Sie notiert sogar nur knapp unter dem Jahreshoch. Insbesondere im Zusammenhang mit den Part-nern Eli Lilly und Merck gab es zuletzt zahlreiche positiveNews. So meldete Incyte beispielsweise weitere Fortschrittefür seinen Leitwirkstoff Baricitinib, einen mit Eli Lilly ent-wickelten JAK-1/2-Inhibitor bei Entzündungskrankheiten.Entsprechende Resultate einer Phase-III-Studie zur Behand-

    lung rheumatoider Arthritis fielen positiv aus. Und auch In-cytes vielbeachteter IDO-1-Inhibitor Epacadostat wies in einerfrühklinischen Studie auf eine klinische Wirksamkeit desPräparats in Kombination mit Checkpoint-Hemmern hin. Dr.Daniel Koller, Head des BB-Biotech-Management-Teams, istzudem überzeugt: „Incyte hat das Potenzial, mit seinem ers-ten Produkt, Jakafi, dank der Zulassung bei zwei seltenenErkrankungen Blockbuster-Status zu erreichen. Zudem habenwir bei Incyte unserer Ansicht nach eine der spannendstenOnkologie-Pipelines der gesamten Branche.

    Weitere spannende Beteiligungen

    Die auf den zweiten Platz im Portfolio von BB Biotech ver-drängte Celgene hat aber keineswegs an Attraktivität verlo-

    Incyte 11,4%

    Celgene 10,7%

    Radius Health 8,3%

    Actelion 7,6%

    Gilead 7,5%

    Isis Pharma. 7,4%

    Alexion Pharma. 4,4%

    Agios Pharma. 4,1%

    Vertex Pharma. 3,9%

    Neurocrine Bios. 3,5%

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

    28/100

    2 8

    Topthema Krebs

    Der Fokus von BB Biotech liegt auf dem

    Krebssektor. Hier ist auch der größte

    Wert Incyte stark positioniert. Quelle: BB Biotech

    Onkologie

    Infektionskrankheiten

    Stoffwechsel-krankheiten

    KardiovaskuläreKrankheiten

      SelteneKrankheiten

    38,9

    21,712,2

    8,2

    8,1

    10,9

    in Prozent

    Übrige

    ren. Koller sieht bei dem Wert trotz der starken Entwick-lung in den vergangenen Jahren noch erhebliches Poten-zial. „Celgene hat sich als einer der Branchenführer imBereich Hämatologie etabliert. Zudem hat Celgene in den ver gangenen Jahren eine sehr aktive Lizenz- sowie Mer- gers-&-Acquisitions-Strategie gefahren. Wir sind deswe-

     gen überzeugt, dass Celgene auch in den kommenden Jah-ren überdurchschnittliches Wachstum erzielen kann unddie Aktie über weiteres deutliches Potenzial verfügt.“

    Bei drei weiteren großen Beteiligungen wird es dem-nächst spannend. Hier ist schon bald mit weiteren Zulas-sungen zu rechnen. So stehen Actelion (zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie), Alexion (bei Man- gel an lysosomaler saurer Lipase) oder Gilead (zur HIV-Be-handlung) kurz vor einem Zulassungsentscheid.

    Klein, aber ohoDie Würze verleihen dem Portfolio aber zahlreiche klei-

    ne Beteiligungen, die in den kommenden Jahren durchausnach oben durchstarten könnten. So entwickelt ClovisOncology beispielsweise mehrere vielversprechende Krebs-medikamente. Interessant ist hier vor allem Rociletinib,

    ein Medikament, das in der letzten klinischen Entwick-lung getestet wird und für das bereits der Zulassungsan-trag in den USA und Europa eingereicht wurde.

    Viel erwartet sich BB Biotech auch von einigen der jüngsten Zukäufe. Alder Biopharmaceutics, Juno Thera-peutics und Kite Pharma haben das Portfolio von BB Bio-tech in diesem Jahr verstärkt. Ganz neu hinzugekommensind außerdem die Titel von Esperion und Prothena. Espe-rion entwickelt einen Wirkstoff zu Verringerung des LDL-Cholesterinspiegels. Bereits im kommenden Jahr soll hier-zu die Zulassungsstudie beginnen. In der spätklinischenEntwicklungsphase befindet sich auch Prothena. Das Un-

    ternehmen führt für seinen monoklonalen AntikörperNEOD001 derzeit eine Zulassungsstudie durch.

    Günstige EinstiegschanceDas Management von BB Biotech hat die derzeit günsti- gen Kurse genutzt und das Portfolio optimiert und ver-stärkt. Unmittelbar bevorstehende Nachrichten voneinigen Portfolio-Unternehmen könnten schon bald wie-der für steigende Kurse im Sektor und bei der Aktie vonBB Biotech sorgen. Derzeit erhält man das Papier miteinem deutlichen Abschlag von mehr als 20 Prozent aufden Wert der Beteiligungen.  [email protected]

    in Euro

    360

    300

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    120

    O N D 15 F M A M J J A S OTeleTrader.com

    BB BIOTECH STAND: 29.10.15

    Ziel

    370,00 € 210,00 €

    Stopp

    Akt. Kurs 256,45 €

    WKN A0NFN3

    ISIN CH0038389992

    Kürzel BBZA Frankfurt

    Chance

    Risiko

    5

    5

    Marktkap. 3,04 Mrd. €

    Umsatz 16e —

    KGV 16e —

    www.bbbiotech.ch

    4

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     AGOF Internet Facts 2015 - 01: mit über 4 Mio. Unique Usern

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    TOP-TIPPSPEKULATIV

    Der Piepmatz ist das

    Firmenmaskottchen

    von Twitter.

    Auftauchen!Twitter sucht verzweifelt nach einer

    Daseinsberechtigung. Die Aktie ist

    längst abgesoffen. Mit Periscope und

    Moments könnte die Trendwende

    klappen.

    TWITTER A1W6XZ

    Gut“ wird vom Duden wie folgt definiert: vonzufrieden stellender (etwas über demDurchschnitt liegender) Qualität, ohne nachtei-lige Eigenschaften, Mängel. An dieser Worter-klärung gemessen war es nicht wirklich gut,was der Kurznachrichtendienst Twitter in derletzten Woche seinen Aktionären für das drit-te Quartal 2015 präsentierte. Bei der wichtigs-ten Kennzahl, dem Nutzerwachstum, betrugder Zuwachs auf Jahresbasis gerade noch elfProzent. Sequenziell und damit vom zwei-ten auf das dritte Quartal, fiel der Wertauf ein Prozent und gehört damit in dieKategorie anämisch. Dass Jack Dorsey jetzt

    Interview mit Chris Dippold

    „Ich bin süchtig nach Twitter“n DER AKTIONÄR: Twitter ist eine der

    meistzitierten Marken. Trotzdem laufen

    die Geschäfte schleppend.

    CHRIS DIPPOLD: Vor allem in Deutsch-land hat Twitter ein massives Image-problem. Viele haben von Twitterschon einmal gehört, wissen mitdem Dienst aber nichts anzufangen.

    n Seit kurzem ist Jack Dorsey ständiger

    CEO bei Twitter. Was muss er tun, um

    Twitter wieder auf Kurs zu bringen?

    Nachdem Twitter die Profite fehlenund Jack Dorsey über 300 Mitarbeiterrausgeworfen hat, dürfte die Stimmungin San Francisco nicht gut sein. Auchaus diesem Grund hat er sich wohl ent-schieden, Aktien für mehr als 200 Mil-lionen Dollar an seine Mitarbeiter ab-zugeben – um den Zusammenhalt und

    die Motivation im Team zu stärken. Dasist schon mal ein guter Beginn.

    Generiert für Peter Mertsching (7NV5PX55NPEJG) am 03.11.2015 um 16:50

  • 8/19/2019 Der Aktionär 46-2015

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    dauerhaft das Ruder bei Twitter über-nimmt und der Konzern bei Umsatzund Ergebnis besser abschnitt als vonden Analysten erwartet – geschenkt!Die Aktie stürzte um zwölf Prozent abund beendete damit eine mehrwöchige

    Aufwärtsbewegung.

    Hoffnungsträger 1: „Moments“Eines der größten Probleme von Twit-

    ter: Viele Menschen wissen mit demDienst nichts anzufangen. „Aus Marke-tingsicht ist Twitter für Sport-, Fern-seh-, und Filmstars ein gutes Instru-ment“, sagt Ronald Bogaschewsky vonder Universität Würzburg. Als Privat-nutzer sieht er in Twitter jedoch keinenMehrwert: „Ich twittere nicht und es

    interessiert mich auch nicht, wie vieleTassen Kaffee Frau Merkel gerade ge-trunken hat.“ Ins selbe Horn stößt Blog- ger und Social-Media-Berater ChrisDippold (siehe Interview unten).

    Ein weiterer, häufig geäußerter Kri-tikpunkt an dem Kurznachrichten-dienst: Twitter ist mit seinem Nachrich-tenstrom gerade für Neueinsteiger daspure Chaos. Mit „Moments“ will JackDorsey hier jetzt aber massiv gegensteu-ern. In dem durch einen Blitz symboli-sierten Tab finden die Nutzer seit An-fang Oktober einen kuratierten Über- blick über die wichtigsten Nachrichten

    und dazugehörige Tweets und Links.Mit dem neuen Feature lassen sichspannende Themen verfolgen. „Mo-ments richtet sich an all jene Nutzer,die Twitter zwar ausprobiert, dann aberaus irgendeinem Grund aufgegeben ha- ben“, sagte der verantwortliche Projekt-manager Madhu Muthukumar. Derzeitwerden Twitters besondere „Momente“noch von konze