Der Deutsche Strassenverkehr / 1984/07

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aldTouristik)

Berndt

polizei" und derDDR

ier 1150 des Presse.Vorsitzenden dess der DDR;mer (EDV) 5930

Dresdener Straße 43nehme: Für Bevölke-en alle Anzeigenan-

DDR, füranzeigen der VEB

nik, 1020 Berlin, Ora-13-14.PSF

sliste: Nr. 8erwerbung, DDR -Hermann-Duncker-

Außen 

e gestattet.-

Unser Titelbildentstand während des NationalenJugendfestivals in Berlin. Nicht diestrahlenden Sieger des Geschick-lichkeitswettbewerbs „Zweiradpi-ste der Jugend", sondern diezweitplazierte Mannschaft, die desBezirkes Halle, bannte WolframRiedel auf den Film. Sie nämlichwar es, die schon in der erstenHälfte dieses Endausscheids mitebenso sicheren wie schnellen Pi-stenrunden Maßstäbe setzte, andenen sich dann alle nachfolgen-

den Mannschaften verständlicher-weise orientierten. Und dasbrachte fortan Spannung bei je-dem einzelnen Start. Bis zum Endewar alles offen... Mehr über dasFinale auf den Seiten 20/21.

E-StraßenIm Mai 1984 tagte in Genf das In-landtransportkomitee (ITC) der

UNO-Wirtschaftskommission fürEuropa (ECE). Der Leiter der DDR-Delegation, Christian König, Leiterder Abteilung für InternationaleAngelegenheiten im Ministeriumfür Verkehrswesen, gewährte derBerliner Zeitung zu diesem Themaam 23584 ein Interview. Darin äu-ßerte er sich auch zum Stand derEinführung des neuen Systems derEuropa-(E-)Straßen. (Wir hattenüber dieses neue System im Heft6/83, S.3 berichtet.) Christian Kö-nig führte dazu aus:„Am 15. März 1983 ist das ‚Europä-ische Abkommen über die Haupt-

straßen des internationalen Ver-kehrs' von 1975 in Kraft getreten.Bereits 1981 hat die DDR die Ratifi-kationsurkunde dafür beim UNO-Generalsekretär hinterlegt. DasAbkommen erlangte aber erst Gül-tigkeit, nachdem es von acht Staa-ten ratifiziert wurde. Gefordert wardabei, daß mindestens eine E-Straße über das Hoheitsgebiet vonvier dieser Staaten geführt wird.Diese Bedingung wurde 1983 er-füllt. Damit werden in absehbarerZeit auch die zum internationalenE-Straßennetz gehörenden Stra-ßen der DDR mit dem dafür vore-

sehenen Hinweiszeichen (weißesE und Nummer der Europastraßeauf grünem Grund) gekennzeich-net. Die Vorbereitungsarbeiten da-für sind eingeleitet worden.Zum internationalen E-Straßennetzwerden in der DDR in erster LinieAutobahnen gehören, in einigenFällen, wie bei der künftigen E250(Stralsund—Neubrandenburg—Ber-lin) auch Fernverkehrsstraßen. Zuden Anforderungen an Hauptstra-ßen des internationalen Verkehrs,die sich auch auf die E-Straßen-Führung in der DDR auswirken, ge-hören mindestens zwei Fahrspu-

ren, durch Mittelstreifen getrennteFahrbahnen auf Autobahnen, eineminimale Fahrspurbreite von 3,50

Meter und Seitenstreifen.Verzögerungen in der Realisierungdieses Systems können sich jetztnoch ergeben, weil einige StaatenÄnderungswünsche hinsichtlih derStreckenführung bzw. der Nume-rierung verschiedener E-Straßenbei der ECE angemeldet haben.Sie werden gegenwärtig in einerspeziellen Arbeitsgruppe der ECEgeprüft.Auch die DDR hat in Abstimmungmit der CSSR eine Änderung derLinienführung der E47 bei der ECEangemeldet. Diese E-Straße sollkünftig nicht - wie ursprünglichvorgesehen - von Magdeburgüber Karl-Marx-Stadt--Bo±i Dar-Karlovy Vary und weiter in Rich-tung Österreich verlaufen, sondernwird über Halle—Gera—Plauen-Schönberg/Vojtanov geführt. Da-mit wird die besonders im Winterschwierige Überquerung des Erz-gebirgskammes mit vielen Serpen-tinen vermieden."

BauarbeitenAm Grenzübergang zwischen derCSSR und DDR bei Petrovice/Bah-ratal ist am 21. Mai 1984 der Ver-kehr von normalerweise vier aufzwei Fahrspuren eingeschränktworden. Nach Berichten derÖSSR-Presse handelt es sich dabeium eine langfristige Rekonstruk-tion derStraßen sowie der Zoll-und Abfertigungsgebäude. AufGrund dieser Bauarbeiten ist mitVerzögerungen zu rechnen. Rei-senden wird empfohlen, auf die

Übergänge Varnsdorf/Seifhen-nersdort, Hora Sv. ebestiäna/Reitzenhain und Cinovec/Zinnwaldauszuweichen.

BerichtigungIn unserem Beitrag „Die Frau amSteuer" (Heft 5/1984) schlich sichleider ein bedauerlicher Druckfeh-ler ein. In dem Abschnitt „DieWechseljahre" (Seite 13) muß esrichtig heißen: „Wird eine ärztlicheBehandlung erforderlich, ist diePatientin nach Paragraph 7 der

Zweiten Durchführungsbestim-mung zur StVZO (TauVoK) ver-pflichtet - das gilt übrigens gene-rell -‚ den Arzt darauf hinzuwei-sen, daß ein Kraftfahrzeug geführtwird."Wir bitten um Entschuldigung.

ProduktionsstartIm VEB Rotasym Pößneck ist mitder Fertigung der neuen Radlagerfür den Trabant begonnen worden.Bei den Radlagern handelt es sichum Radialschrägkugellager KU 34

x 64 x 37 2HSR, die im Zusam-menhang mit den neuen Gleich-IinfnalAnkwI1An an dnVnrderrä-

dem benötigt werden.Die neuen Radlager weisen einehohe Qualität auf, die allen interna-tionalen Vergleichen standhält. Sieermöglichen eine wartungsfreieLaufleistung von rund 150000km.Durch die vierschichtige Ausla-stung der hochproduktiven Ma-schinen sollen noch in diesem Jahr231000 der neuen Lager hergestelltwerden.

NamensänderungDer Hersteller des Pkw Mazda, dieToyo Kogyo Company Limited, fir-miert seit dem 1. 5. 84 unter demNamen Mazda Motor Corporation.Damit soll eine Übereinstimmungzwischen dem Firmennamen unddem in der Öffentlichkeit bekann-ten Produkt hergestellt werden.Die Firma, 1920 gegründet, ver-kaufte zunächst Kork, begann 1927mit der Produktion von Werkzeug-maschinen und stellt seit 1931 Au-tos her.

Normalerweisesoll hier nur nachrechts abgebogen werden dür-fen. Mitunter wird dem Verkehrvorgeschrieben, nur geradeaus zufahren. Was aber macht derKraftfahrer in diesem Fall?

AnspruchslosAls ein BRD-Kraftfahrer eine Bau-stelle, die auf 50 km/h beschränktwar, mit 100 km/h durchfahren hatteund dabei ins Schleudern geratenwar, was zu starken Beschädigungenam Fahrzeug geführt hatte, lehntees seine Versicherung trotz Beste-hens einer Vollkasko-Versicherungab, den Schaden zu ersetzen. Daszuständige Oberlandesgericht be-kräftigte die Auffassung der Versi-cherung, daß die Überschreitungder Höchstgeschwindigkeit um 100Prozent in jedem Fall eine grobe

Fahrlässigkeit sei, die den Versi-cherer von der Leistungspflichtentbinde.

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Zugegeben, in Wirklichkeit ist das Parkverbotszeichen rechts hinterdem Zweig noch etwas besser zu erkennen, weil es sich durch dieFarbe leicht abhebt. Aber leicht erkennbar ist es gerade nicht - unddaher eine gute Ausrede für jene, die es gar nicht sehen möchten.

TafelkundeWie uns die DEWAG Karl-Marx-Stadt mitteilte, werden in nächsterZeit wieder zwei Tafelserien für dieVerkehrserziehung bereitgestellt.Dabei handelt es sich um die neueSerie „Änderung der Fahrtrichtungund Fahren in Fahrspuren"(VKE 17) sowie die überarbeiteteNachauflage der Serie „Licht,

Sicht, Sicherheit" (VKW 23). Jedesdieser Erzeugnisse ist für 4,80Mark über die DEWAG-Betriebein den Bezirken erhältlich.Ebenfalls ein Produkt der DEWAGKarl-Marx-Stadt ist die Broschüre„96 mal sicher durch den Straßen-verkehr". Das Heftchen erfreutsich großer Beliebtheit, so daß dieerste Auflage rasch vergriffen warund nun eine Nachauflage erfuhr.Die Broschüre wendet sich vor al-tem an künftige Fahrschulbesu-cher, ist aber auch für alle jene be-stimmt, die ihr bereits erworbenesFahrschulwissen vertiefen möch-

ten. Die Fragen und Antwortvarian-ten (die Lösungen befinden sichauf der dritten Umschlagseite)sind mit lustigen Zeichnungen illu-striert. Schließlich will man mitdieser Publikation vor allem Ju-gendliche erreichen. Das A-5-Heft-chen wird für 5,40 Mark unter an-derem über den GST-Zentralvor-stand, das KTA Dresden und die

Fahrschulen vertrieben.

MundwerkWenn Polizisten und Kraftfahrermiteinander ins Gespräch kommenund die Polizisten dazu die Initia-tive ergriffen hatten, weil der Kraft-fahrer in irgendeiner Form zur Ord-nung gerufen werden mußte, erge-ben sich mitunter recht komischeKonstellationen.So betitelte ein kontrollierter Kraft-fahrer in Köln einen Polizisten als„Bauernfänger". Als der Polizistnach dem Beruf des Kraftfahrersfragte, gab dieser keine Antwort.Der Polizist fragte nach: „Etwa

Landwirt?". „Wieso Landwirt?"fragte der Autofahrer entrüstet.„Weil Sie mich Bauernfänger nen-nen", antwortete der Polizist. Dar-aufhin beschwerte sich der „Land-wirt", und der „Bauernfänger" er-hielt einen Verweis von seinemVorgesetzten.In einem anderen Fall hielt ein Poli-zist einen Pfarrer namens Huhn an.Der Geistliche bestritt den ihm vor-geworfenen Fehler und wollte denNamen des Polizisten wissen. Die-ser antwortete wahrheitsgemäßmit „Hünerjäger". Der Pastor fühltesich auf den Arm genommen und

beschwerte sich - jedoch ohneErfolg.

NüchternArgentinien hat bei 28 MillionenEinwohnern und vier Millionen zu-gelassenen Pkw jährlich etwa 5000Verkehrstote zu beklagen. Dabei,wie auch bei Unfällen mit wenigertragischem Ausgang, spielt jedochder Alkohol keine Rolle. Als Ursa-che für diesen positiven Umstandsehen Soziologen die Tatsache,daß die Argentinier zum größten

Teil spanischer (40 Prozent) unditalienischer (30 Prozent) Abstam-mung und damit keine „Trinkerna-

turen" sind. Ähnliche Erscheinun-gen sind in den Weinländern Euro-pas, in Südfrankreich, Spanien undItalien zu beobachten. Der Alkohlist mehr in den Ländern ein Pro-blem, wo erstens vorwiegend Bierund Schnaps und zweitens viel da-von getrunken wird.

Pillen-Kur

Ein außergewöhnliches Erzie-hungsmittel gegen rückfällige Al-koholsünder am Lenkrad habensich amerikanische Richter einfal-len lassen. Die Betreffenden - bisjetzt etwa 100 - müssen sich mor-gens auf dem Gericht einfindenund eine Pille schlucken. Das Me-dikament bewirkt Übelkeit, wennhinterher Alkohol getrunken wird.

SehtestLaboruntersuchungen in Großbri-tannien zum peripheren Sehen er-

gaben, daß bei Verkehrszeichenam besten die Form unterschiedenwird. Etwas schlechter wurden un-terschiedliche Farben erkannt, undam schlechtesten konnte die Ge-staltung auseinandergehalten wer-den.

VerlängerungDas Ministerium für allgemeinenMaschinen-, Landmaschinen- undFahrzeugbau teilte im Juni mit,daß die erste turnusmäßige Über-prüfung und Einstellung von Verga-sern, Zünd- und Einspritzanlagen

für alle Personenkraftwagen, diebisher dieser Prüfung nicht unter-zogen wurden, bis zum 30. April1985 zu erfolgen hat.

Die kluge Frau baut vor - undwechselt hochhackige Schuhevor Antritt der Fahrt gegenleichte, feste und flache aus.

Fotos: ZwingenbergerKarikatur: Schindler

JubiläumIm Motorradwerk lshewsk rollteim Februar das siebenmillionsteMotorrad der Serie „ISH" vomMontageband. Die Jubiläumsma-schine war die erste des neuenModells „Planeta 4", das u.a. eine12-V-Anlage besitzt. Die Serienpro-duktion dieses Motorrades soll imzweiten Halbjahr 1984 beginnen.

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Der kürzeste Weg ist nicht immer der be-ste. Motorisierte erfahren das oft genug.Auch Urlaubsrouten, die auf der Landkartezügiges Vorankommen versprechen, kön-nen sich als Staustrecken erweisen - unddann schwindet bei manchem die Ferien-Stimmung mit jedem Kilometer. Gut bera-ten bleibt deshalb, wer auf den Rat dererhört, die dank langjähriger Erfahrungenvor Ort" - auf den Urlaubstrassen nämlich

- die günstigsten Routen Richtung Ostseekennen: unsere Verkehrspolizisten derNordbezirkeDie folgenden Empfehlungen basieren aufkonkreten Hinweisen der BdVP Rostock

und Neubrandenburg, die wir während ei-ner Informationsfahrt in sachkundiger Be-gleitung der Verkehrspolizei zwischen Neu-brandenburg, Anklam, Pasewalk, Prenzlauund Woldegk bekamen.

er im Sommer - vor allem im Juli und Au-gust - nach Norden fährt, wird auf den Haupt-

ehr geraten. Besonders kritisch ist derausgesprochene Flutrichtungsverkehr an jenenTagen, an denen der Belegungswechsel derFerienheime und Zeltplätze mit starkem Wo-chenendausflugsverkehr zusammenfällt. Essind das der 6., 7., 8. Juli, der 20., 21., 22. Juli,der 3., 4., 5. August Sowie der 17., 18. und 19.

August. Sonnabends zwischen 7 und 11 Uhrschieben sich endlose Fahrzeugschlangen inRichtung Norden, und sonntags zwischen 16und 19 Uhr rollt der ganze Troß zähflüssig wie-der südwärts. Hier sind Kolonnen in Staulängevon 15 Kilometern fast normal". Daß Nervenläßt, wer mitten drin ist in solch aufgestautemPulk, steht außer Zweifel. Bei manchem brenntdie Sicherung durch. Ergebnis: kopflose Über-holmanöver, ein ausgeprägt aggressiver Fahr-stil unter dem Eindruck, sehr, sehr spät ansZiel zu kommen. Risiken rundum also undnicht selten Schlimmeres. Wohl dem, der vonvornherein lieber einen Umweg in Kauf nimmt,dort aber viel unbehelligter rollt und untermStrich sogar Zeit gewinnt.

Gramzow/Hohengüstow) - es sei denn, er istim Bezirk Schwerin, Rostock oder im westli-chen Teil des Bezirks Neubrandenburg zuHause.Nach mehrstündiger Autobahnfahrt Tempo100 auf mindestens Tempo 80 zu drosseln, fälltvielen schwer. Wir haben Fotos gesehen vonUnfällen allein auf diesem nur 12 km lan-gen Abschnitt der F 198 bis Prenz-

lau. Schlimm, furchtbar, entsetzlich Ursa-chen? Überholen ohne ausreichende Sicht, un-angepaßte Geschwindigkeit bei Nässe, in Kur-ven, fehlender SicherheitsabstandWarum nur ist für viele 100 eine magischeZahl, obwohl sie das kleine Einmaleins des

Fahrens ganz offensichtlich noch nicht beherr-schen ? Notorisch Schnelle sollten über diesesPhänomen nachdenken.

Schranken unten

Schon auf den ersten Kilometern nach der Au-tobahn gibt es auf der F 198 Stau, der sich bisin die Ortslage Prenzlau steigert (Kreuzung F109/F 198). Diese Einstimmung» aufs Stehenim Stau sollte spontan den Entschluß reifenlassen: Lieber einen Umweg - aber rollenWer nämlich - der F 109 folgend - jetzt inRichtung Pasewalk/Anklam weiterführe, dersäße wenig später erst richtig fest, denn anden Bahnübergängen Belling und Jatznik(Kreis Pasewalk), Borkenfriede (Kreis Ucker-münde) und in Anklam selbst sind die Schran-ken oft unten. Das Beispiel Anklam möge über-zeugen: Bei 126 Zugfahrten in 24 Stunden istder Bahnübergang dort in den verkehrsreich-sten 16 Stunden des Tages durchschnittlich 6Stunden geschlossen Aber die F 109 hat nochandere Tücken. Ihr Fahrbahnbelag wechselthäufig von Bitumen auf Kleinsteinpflaster undumgekehrt. Vor allem bei Nässe ein zusätzli-ches Handicap.

Empfehlungen

In Richtung Rügen geht's zügiger, wenn abPrenzlau die F 198 bis Woldegk (Rastplatz, Ba-destelle), dann die F 104 bis Neubrandenburg

(Tankstelle am Ortseingang mit großer Kapazi-tät) und ab Neubrandenburg die F 96 bisGreifswald und Stralsund benutzt wird. Das

Selten ist auf der F 198 zwischen der Auto-bahnabfahrt Gramzow und Prenzlau Gele-genheit zum Überholen. Im Nu bilden sichKolonnen.

sind ganze 11 km Umweg, den man jedoch aufgut ausgebauten Straßen bewältigt, die zügi-ges Fahren gestatten und keine Bahnüber-gänge mit langen Wartezeiten kennen (Fern-ziel Stralsund" auf den Vorwegweisern ab Au-tobahnabfahrt Prenzlau gibt Orientierung).

Im Prenzlauer Stadtgebiet macht eine beson-dere Stau-Vorwarnung auf akute Verkehrs-stockungen im Zuge der F 109 aufmerksam(siehe Foto rechts). Die Tafel mit dem HinweisStau bei Anklam" und der Umweg-Empfeh-

lung „F 198 Richtung Stralsund" kann je nachVerkehrslage auf- oder weggeklappt sein.Wer aus dem Berliner Raum Kurs auf Rügennimmt, muß in der Woche mit langsamfahren-den LKW, Zugmaschinen usw. rechnen (wenigUberholmöglichkeiten (Kurven, Kuppen ).

Auf die Insel Usedom gelangen Motorisiertenur durch zwei Nadelöhre: über die Brücke derFreundschaft (Wolgast) und die ZecherinerBrücke (Richtung Usedom/Ahlbeck). DieSperrzeiten dieser (und aller anderen) Klapp-

brücken an der Ostsee veröffentlichten wir bereits in Heft 6/84, Seite 3. Wer sein Fahrtzit.über Wolgast ansteuert, kann dem Stau-Di-lemma auf der F 109 entgehen, indem er überNeubrandenburg fährt und von dort zunächstdie F 96 (Richtung Greifswald) benutzt unddann 4 k hinter Jarmen nach rechts auf dieF 111 abbiegt. In Wolgast selbst gibt es aller-dings zu Spitzenzeiten einen Fahrzeugrück-stau, der bis Zinnowitz heranreichen kann.Rostock und Warnemünde sind vom Südenher selbstverständlich über die Autobahn zuerreichen. In Rostock-Süd schon sollte die Au-tobahn verlassen, wer auf wenig befahrenenStraßen nach Stralsund kommen möchte(zuerst 13 km auf der F 110 Richtung Demmin,

dann über Bad Sülze, Tribsees und Richten-berg). Die Abfahrt Rostock-Ost bringt hinge-gen auf die F 105, mit Stau-Gefahr vor Ribnitz-Damgarten und vor drei Bahnübergängen bisnach Stralsund.Wer von Rostock nach Wismar (oder weiternach Schwerin mit Autobahnanschluß überdie F 106) fahren will, der benutze nicht diF 105 über Bad Doberan, Kröpelin und Neubukow (Stau-Gefahr, Bahnübergänge), sondernwähle die Nebenstraßenverbindung über Sa-tow, Radegast, Goldberg und Züsow. Auf dieStau- und Unfallgefahr zwischen Wismar undSchwerin (F 106) sei besonders hingewiesen.Und noch etwas: Nutze jeder günstige Gele-genheiten zum Tanken In Prenzlau liegt die

Tankstelle nämlich zum Beispiel an der F 109,also nicht auf der empfohlenen Umleitungs-strecke. Besser ist's, schon vorher die Auto-bahn-Tankstelle in Finowfurt anzusteuern.Sommer heißt Erntezeit. Gerade in unserenNordbezirken ist im Juli/August immer mitErntetransporten zu rechnen, wenngleich siegenerell in verkehrsärmere Tageszeiten verlegtwerden. Trotz der hohen Verkehrsdichte aufden Straßen hin zur Ostsee (man rechnet mitüber 1000 Fahrzeugen pro Stunde) müssen Em-tefahrzeuge hier und da solche Straßen kreu-zen. Urlauber sollten sich dann darauf besin-nen, daß sie es doch eigentlich sind, die et-was Zeit opfern können. Gerade in den kom-menden Wochen verlangt eine Feststellung

immer wieder konkrete fahrerische Konse-quenz: Wir sind nicht allein auf der Straße.

Wolfram Riedel

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Sperrzeiten VerkehrsstoutMeiningenbrücWe

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orwegwoiser in Prenzlau: Das Fernziel .‚An- nfallgefahr durch falsches

1 larn wird bei Stau auf der F 109 zugescho-berholen,Lückensprinefl und

5 en (Fotos links). Dazu gibt es noch eine nangemessene Geschwindigkeit- tauvorwarnung (Foto unten). uffahrgefahr

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1 . Brümwntlosfungsstraßen

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NFALLURSACHE: STRESS

In keinem Unfall-Unfallursache

emeine und

spezielle Verhalten des Kraftfahrers, wodurcheine psychische „Bereitschaft" zum Versagenbei ihm entstanden ist.Etwa 90 Prozent aller Verkehrsunfälle ha-ben im Fehlverhalten der betroffenen Ver-kehrsteilnehmer ihre Ursachen. Und innerhalbdieser Fehlverhaltensweisen spielt als fördern-

der Faktor der Streß eine nicht zu unterschät-zende Rolle. Der Kraftfahrer sollte die Ursa-chen für das Entstehen von Streß und seineWirkung auf das Gesamtverhalten und auf dasFahrverhalten kennen, um bewußt dieserQuelle menschlichen Versagens am Lenkradentgegenzuwirken.

KOMMT ES ZUM STRESS

ener

normalen Tagesbe-

gestanden". Plötzlich reicht die Zeit nicht mehraus. Hastig wird ein Schluck Kaffee getrunken,er ist zu heiß, man verbrennt sich die Zunge.Schnell noch ein Biß vom Frühstücksbrot.Dann zum Auto Ausgerechnet heute springtes nicht an. Die Zeit wird immer knapper. Die

Straßen scheinen heute besonders verstopftzu sein. Jetzt kommt auch noch, wie, um dasMaß voll zu machen, Regen hinzu... Kurz: Al-les läuft gegen den Kraftfahrer. Er aber willoder muß zu einem bestimmten Termin seinFahrziel erreichen.

Verkrampfungen

Spannung, es ist „Zum-

tensweisen. Die Hände trommeln ungeduldig aufdas Lenkrad - jetzt ist eine Lücke im Gegen-verkehr Das „Gasbein" wird steif: Wütendwird der Vordermann überholt, und risikovollwerden gleich noch zwei, drei Fahrzeuge über-holt, bevor man sich vor dem Gegenverkehr in

eine Lücke retten kann. Mit diesem eigenen

Fahrverhalten geht eine unversöhnliche Ein-schätzung der Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer einher. Der Fahrer befindetsich also in einer psychischen Verfassung, diebei einer entsprechenden Temperamentslagezum draufgängerischen und gar rücksichtslo-

sen Fahren führt.

Abwehr plötzlicher,

onhaushalt geführt, hatNervensystem belastet.

Durch das Fluchthormon Adrenalin und dasAngriffhormon Noradrenalin, die in den Blut-kreislauf ausgeschüttet wurden, kommt es un-ter Umständen zu erheblichen Veränderungender Tätigkeit der inneren Organe. Bei einer ge-wissen Selbstbeobachtung kann der Kraftfah-rer derartige Veränderungen am Pulsschlagbzw. an der Herztätigkeit selbst erkennen. Daßdiese beobachtbare Veränderung auch dieVeränderung der Tätigkeit anderer Organe sig-nalisiert, liegt auf der Hand: Der Blutdruck

steigt, Blutzucker und Fettreserven werdenverstärkt aktiviert und als zusätzliche Energie-quellen in die Muskeln geleitet, rote Blutkör-

perchen werden verstärkt aus Leber und Milzin das Blut gelenkt und anderes.Diese Schilderung der organischen Verände-rungen als Folge der Einwirkung von Stresso-ren soll deutlich machen, daß der Organismussich in die Lage versetzt hat, bestimmten er-höhten Anforderungen oder Belastungen zubegegnen. Ein durchaus sinnvoller VorgangÜbrigens werden durch diese Bereitschaft,sich der Gefahr zu stellen, gleichzeitig anderephysiologische Prozesse, die nicht unmittelbar

dieser Bereitschaft dienen, wie etwa die Sexu-alfunktion und die Verdauung, bis zu einem ge-wissen Grad lahmgelegt.

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SINNVOLL ENTLADEN II

Die physiologische Anspannung des Organis-mus drängt nun nach Entladung. Ist aber eine„Entladung" in der oben geschilderten Situa-tion sinnvoll, ja notwendig? Einerseits müßtedie Anspannung abreagiert werden, doch an-dererseits kann der Kraftfahrer das unmittel-bar am Lenkrad nicht tun. Er müßte - und dasist kein Scherz - anhalten und durch sportli-

WAS REIZT WEN? -Welche Reize können beim Kraftfahrer zuStressoren werden? Zunächst muß festgestelltwerden, daß es von der Persönlichkeit desKraftfahrers abhängt, ob ein Umweltreiz fürihn zum Stressor wird. Es ist also nicht nur dieSpezifik des Reizes, der ihn zum Stressor wer-den läßt, sondern auch und besonders derMensch selbst, für den er zum Stressor wirdMan kann getrost sagen, daß jeder Umweltreizstreßauslösend sein kann. Ob ein Reiz derartigwirkt oder nicht, hängt also von den sogenann-ten inneren Bedingungen des Menschen ab,die die äußeren Einflüsse entsprechend verar-beiten. Der gleiche Reiz kann beispielweise beizwei Kraftfahrern völlig verschiedene Wirkunghaben.Die vorhin geschilderte Situation auf einer mit

che Bewegungen sich abreagieren. Er müßteHolzhacken und andere körperliche Belastun-gen suchen. Da derartiges Abreagieren demKraftfahrer nur in Ausnahmefällen möglich ist,eventuell auf einem Parkplatz, kommt es fürihn darauf an, die Wirkung möglicher Reize aufihn als „Stressoren" zu kennen, um ihnen zei-tig begegnen zu können.

Kraftfahrzeugen vollgestopften Fernverkehrs-straße braucht bei einem Fahrer, der viel Zeithat, der sich Zeit nehmen will oder dem esgleichgültig ist, wann er zum Ziel kommt,durchaus nicht streßauslösend zu sein. Oder einKraftfahrer, der eine bewußte Haltung zu sei-ner Verantwortung hinsichtlich der Verkehrs-disziplin hat, wird die Übersicht über die Ver-kehrssituation behalten und erkennen, daß nurmit Ruhe und bei Beachtung der notwendigenBedingungen der Verkehrssicherheit die Situa-tion „aufgelöst" werden kann. So könnenselbst bei der gleichen Person die reaktivenAntworten auf ein und denselben Reiz in Ab-hängigkeit von seiner jeweiligen Grundstim-mung grundsätzlich verschieden sein DieseTatsache wird besonders deutlich aus den Un-

So ulkig, wie das manchmal aussieht, sonützlich ist es, sich besonders bei langenFahrten mal körperlich zu bewegen. Dasbeugt dem Streß vor und fördert auch denKreislauf. Darum sollte man auch mal pausie-ren, bevor man sich müde und abgespanntfühlt. otos: Zwingenberger

terschieden der psychischen Grundstimmungeines Neulings hinter dem Lenkrad und eineserfahrenen Kraftfahrers.

STRESS VOR FAHRTANTRITTStreßforscher stellten fest, daß Angst, Ärger,Haß, Wut sowie nichterfüllte Erwartungen dieschlimmsten Stressoren sind. Diese Aussagehat für den Kraftfahrer insofern Bedeutung, alses nicht selten passiert, daß er bereits mit die-sen Stressoren in sein Fahrzeug einsteigt unddie Fahrt beginnt. Diese emotionalen Span-nungen können das gesamte Fahrverhalten be-

einflussen. Der Ärger über ein Mißgeschick imBetrieb, die Kritik durch den Vorgesetzten

oder der heftige Streit mit dem Partner könnenals Stressoren das Fahrverhalten des Betroffe-nen ungünstig beeinflussen. In diesem Sinneist ein herzliches Verabschieden vom Ehepart-ner eine günstige Voraussetzung für einestreßfreie FahrtDer Kraftfahrer sollte eines keinesfalls außeracht lassen: Nach Streitigkeiten, nach heftigen

erregenden Diskussionen, nach größeren Är-gernissen ist es für das eigene Fahrverhalten

günstig und somit natürlich auch für die ei-gene Sicherheit, nicht sofort in das Fahrzeugzu steigen. Hier muß zwischen der streßerzu-genden Situation und dem Fahrtantritt bewußteine Pause eingelegt werden, die der Überwin-dung der Erregung oder doch zumindest derAbschwächung dient. Eine mehr oder wenigerstarke Erregung überträgt sich immer in ent-sprechender Form auf die körperliche Bewe-gung.

PERSÖNLICHKEIT STEUERTEs wurde schon gesagt, daß im Grunde alleUmweltreize Stressoren werden können, dennder Streßeffekt wird durch die Gesamtpersön-lichkeit beeinflußt. Die Belastbarkeit des Kraft-fahrers ist sehr differenziert, seine psychi-schen Toleranzgrenzen sind von Tag zu Tag, ja

von Stunde zu Stunde recht unterschiedlich.Es ist also die aktuelle Disposition des gesam-ten Körpers, die einen Reiz zum Stressor wer-den läßt. Man kann also mit demStreßfor-scher H. Selye sagen, daß jeder seinen eige-nen- „Streßspiegel" hat.

Was kann nun der Kraftfahrer, von dessen psy-chischem Wohlbefinden die eigene Sicherheitund die der anderen Verkehrsteilnehmer ab-hängt, gegen den Streß tun? Wie muß er sichverhalten, wenn er möglicherweise erkennt,daß er „gestreßt" ist?

WICHTIGES WOHLBEFINDEN

Generell gilt für alle: Das psychische, sozialeund physische Wohlbefinden ist das wirksam-ste „Mittel" gegen Streß. Wenn wir auch überrecht große Kraftreserven verfügen und überSe(bstregulierungsmechanismen, die einemanchmal erstaunliche Anpassung des Men-schen an die ständig wechselnden Anforderun-gen und Reize ermöglichen, dann muß dochjeder Kraftfahrer daran denken, daß ein Wech-sel von Spannungs- und Entspannungsphasenzur Erhaltung der Gesundheit notwendig ist.Der Kraftfahrer kann bewußt Einfluß auf die-sen Wechsel zwischen Spannung und Ent-spannung nehmen, indem er jede Möglichkeitnutzt, um etwas zu tun, was seiner Tätigkeithinter dem Lenkrad entgegengesetzt ist: Län-

gere Fahrten auch dann unterbrechen, wennman sich noch nicht müde fühlt Während die-ser Pausen sich körperlich aktiv bewegen, da-

mit unter anderem die durch das Sitzen ge-staute Blutzirkulation wieder in Gang kommt.Geistig abschalten von den Problemen derFahrt durch einen Blick in eine Zeitung oderZeitschrift.Gespräche mit dem Mitfahrenden oder mit an-deren Kraftfahrern sind ebenfalls streßhem-mende Faktoren, die jeder Kraftfahrer bewußtnutzen kann. Pausen während der Fahrt sindauch deshalb streßhemmend, weil die Mono-tonie einer langen Fahrt die Entstehung desStresses begünstigt. Das in jedem Menschenvorhandene und natürliche Verlangen nachAbwechslung ist eine Schutzmaßnahme ge-gen den Einförmigkeitsstreß.Und noch ein Hinweis: Der Kraftfahrer sollte

sich bewußt in Toleranz üben. Oft sind es ge-rade Kleinigkeiten, die uns verärgern und danndie geschilderte Verspannung und Verkramp-

fung hervorrufen. Das Sprichwort „Der Klü-gere gibt nach " sagt für uns aus, daß der gutberaten ist, der die größere Toleranz auf derStraße zeigt. Schadet es mir denn, wenn ichvon einem kW-schwachen Fahrzeug überholtwerde, weil ich mich an die vorgeschriebeneGeschwindigkeit halte, der andere Fahrer abernicht? Setzt das mein Selbstbewußtsein,meine Persönlichkeit derart herab, daß ich mitStreßreaktionen reagieren muß? Die eigenegefestigte Haltung zu sich selbst und zu denFehlern und Schwächen der Mitmenschen läßtmanchen Streß gar nicht erst entstehen.Das Wissen von den Mechanismen der Streß-entstehung und der Streßwirkung gibt demKraftfahrer die Chance, sich bewußt auf diese„Krankheit des Jahrhunderts", wie der Streßoft genannt wird, einzustellen.

Dr. Günter Fischer

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  anz ina milie W er hat recht?

Geldpreise zu gewinnen. Ma-

auptabteilung Verkehrspolizei im Ministerium des In-

z u u . verhält sich gung

Und das gibt es diesmal zu gewinnen:

Ein Mokick S 518 2/4 1

ufenthalt für eine vierköpfige Familie in einem Interhotel der DDR an einem Wochenende 1965 (2 Übernachtungen inclusive Verpflegung).

Die Mitarbeitervon INTERHOTEL DDR werden bemüht sein, ihnen dort ein angenehmes und erholsames Wochenende zu gestalten.

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Ripke, Zwingenberger; Zeichnung: Perssen

RedaktionDer Deutsche Straßenverkehr1086 BerlinPSF 72

So war es richtig

Die Fragen unseres Familienpreisausschreibensim Heft 3/1984 bereiteten offenbar keine Pro-bleme. denn 99 Prozent aller Einsendungen ent-hielten die richtige Lösung. Diese mußte lauten:

WolfgangRenateRalfBianca.

Unter Ausschluß des Rechtsweges ermittelte Fa-milie Spurmeister, die sich für die zahlreiche Be-teiligung bedankt, unter den richtigen Einsendun-

gen die folgenden Gewinner:

500 Mark: Famlie Rudolf (1100 Berlin)

25 Mark: Richard Apostel (1532 Kleinmachnow).Evelyn Richter (9112 Burgstädt), Erika Sachse(8301 Dohma)

100 Mark: Kathrin Buge (1403 Birkenwerder),Bernd Cholewa (7066 Leipzig), Andreas Gutjahr(5500 Nordhausen). Jens Johansson (3225 We-fensieben). Walter Priewe (5300 W eimar), MonikaSeidler (4090 Halle). Familie Günter Wohlfarth(6843 Ranis)

50 Mark: Markus Döring (8706 Neugersdorf), Fa-mil ie Frank e (1200 Frankfurt/Oder). Matthias Guhr

(8300 Pirna), Karl-Heinz Habisch (1100 Berlin),

Katrin Hinze (8239 Schmiedeberg). AndreasKrautz (9274 Wüstenbrand), Rudolf Ludwig (2720Sternberg). Günter Meyer (9611 Glauchau). InesMüller (8122 Radebeul), Wolfgang Peinkofer(6502 Gera). Herbert Pfeffer (4370 Köthen). UdoRäumschüssel (7290 Torgau), Thomas Römhild(5062 Erfurt), Sylvia Rose (7271 Radefeld), SilvioSchimke (9270 Hohenstein-Ernstthal). DietmarSchönbrunn (1144 Berlin), Heike Schubert (9201Niederschöna). Dr. Johannes Warncke (2802 Dö-mitz). Renate Wendschuh (8700 Löbau), AntjeWohlgemuth (9340 Marienberg). Günter Züge(1434 Zehdenick).Herzlichen Glückwunsch Die Post bringt Ihnendemnächst die Postanweisung ins Haus

Die Redaktion

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IEigentlich habt ihr mit euren Mo- sie auf einem Parkplatz pausiören. „Warum a und", kontert Georg, „es gibt doch keinekicks auf der Autobahn gar nichts zu nicht?" erkundigt sich Martin. „Na, wegen der generelle Mindestgeschwindigkeit auf der Au-suchen. Laßt euch bloß nicht von Mindestgeschwindigkeit von 50 auf der Auto- tobahn. Also können wir hier fahren."der Polizei erwischen", spricht ein bahn. Und mit eurem Gepäck schafft ihr die

Lkw-Fahrer Georg. Martin und Daniel an, als doch gar nicht mehr", meint der Lkw-Fahrer.

Wolfgang nimmt nach Arbeits-

schluß seinen Kollegen Manfrednoch ein Stück im Auto mit. Als sichManfred auf den Beifahrersitz ge-

3Annette, geh' doch bitte mal nochein paar Sachen einkaufen", fordertMutter Renate auf. „Ja, was soll ichdenn holen?", will die Tochter wis-

sen. Und sie bekommt zur Antwort: „Ichschreib' dir das hier auf den Zettel: ein Brot,

4

„Du hättest am Stopschild anhaltenmüssen", belehrt Beifahrer Wolf-gang seine am Steuer sitzende Frau.„Aber da konnte ich doch noch

Wähiimilie Spurmeister nachts auf derrend einer Tour überrascht Fa-

gAutobahn die Defekthexe. „So einMist", macht Fahrer Wolfgang sei-

Ärger Luft. „Laß mal", beruhigt ihn Mit-

7Oma Emmi und Opa Otto stehen mit

hrem Urlaubsgepäck an einer viel-befahrenen mehrspurigen Haupt-straße. „Hier kommen wir ja nie rü-

ber", beklagt sich Opa halblaut. „Komm, Otto,wir laufen noch ein Stück. Da vorn ist dann

8

nnette kommt aus dem Kindergar-ten und erzählt: „Heute waren wirspazieren, und Frau Kindermannhat uns gezeigt, welchen Weg wir

zur Schule gehen sollen. Wir waren auch da,

9Annette wünscht sich doch zumSchulanfang ein Fahrrad. Wie sehtihr das?" fragt Mutter Renate denFamilienrat. „Wir dachten an ein

Klapprad. Da paßt sie rauf und außerdemwächst es mit", erklärt Vater Wolfgang die el-terlichen Vorstellungen. „Na, kann sie dennüberhaupt schon fahren?" will Oma Emmi wis-sen. „Doch. Ich habe sie schon einmal auf demSpielplatz mit den Rädern von ihren Spielka-

att

im vollsten Gange. Doch mane

Spurmeisters Gartenparty ist

sich mit den Getränkenetwas verschätzt. Darum-will

setzt hat und sich anschnallen will, stellt er

fest: „Der Gurt ist ja so eng. Wie macht manden denn weiter? Stell ihn mir doch mal ein."Doch Fahrer Wolfgang meint: „Ach, laß den

eine Tüte Milch, zwei Stück Margarine und einGlas Marmelade." „Die paar Sachen wird siedoch im Kopf behalten. Schließlich kommt sieim September zur Schule", meint Vater Wolf-gang. Sie soll aber aufpassen, wenn sie überdie Straße geht und nicht die Sachen zum Ein-

nichts sehen", erwidert sie. „Trotzdem hättestdu zuerst am Stopschild halten müssen. Dannerst kannst du langsam vorfahren, auch wenndu dann eben noch einmal anhalten mußt " er-

fahrerin Renate, „das packen wir schon. Ichkümmre mich um den Autobahndreibock, unddu kannst mal sehen, woran es liegt." „Laßdoch den blöden Autobahndreibock. Den brau-chen wir gar nicht. Ich habe die Warnblinkan-

„Hört mal her", wendet sich Renate an ihre Fa-milie. „Wer fährt denn in dieser Situation inwelcher Reihenfolge?"

„Na, ist doch klar: A fährt zuerst, weil C Links-abbieger ist und sowieso warten muß", erklärt

Sohn Georg.Doch Wolfgang gibt zu bedenken: „Aber Bkommt doch für A von rechts. Also müßte hier

eine Ampel", sagt seine Frau. „Mit den Kof-fern? Nee. Da hättest du nicht so viel mitneh-men sollen. Hier muß doch 'ne Lücke kom-men", entscheidet Opa. „Na, das ist mir nichts.Mit dem Gepäck?" zweifelt Oma. Doch Opableibt dabei: „Jedenfalls dauert es nicht län-

wo die Schülerlotsen stehen. Das ist prima. Dakommt man sicher über die Straße." „Aber dasist doch für Deinen Schulweg viel zu weit", er-klärt Vater Wolfgang. „Du kannst doch da

langgehen, wo Georg und die anderen Kinder

meraden fahren sehen. Bremsen und klingelnkann sie auch schon", berichtet Wolfgang.„Das reicht doch wohl nicht aus", meint OpaOtto skeptisch. Und Oma Emmi wirft ein: „Ihrkönnt doch das Kind damit nicht auf dieStraße lassen. Bei dem Verkehr. Und auf demFußweg darf nicht mit dem Rad gefahren wer-den." „Und sie kennt doch noch nicht einmaldie Verkehrszeichen, geschweige denn die Re-geln", ergänzt Opa. Und er fügt hinzu: „Mit

Opa noch für alkoholischen Nachschub sor-

gen. „Du kannst gleich mein Rad nehmen",ruft Wolfgang. „Aber Otto, du hast schon einpaar Bier getrunken, da kannst du doch nicht

doch. Halt ihn links ein bißchen fest. Da sieht

es dann schon richtig aus. Sonst muß ihn Reninachher wieder verstellen. Bei dem Stückchendurch die.Stadt passiert schon nichts.

kaufen vor sich hersagen müssen. Den Zettelkann sie dann der Verkäuferin zeigen. Die hilftihr", kommentiert Renate. Wolfgang schütteltden Kopf und Annette geht los.

klärt Wolfgang. Renate meint: „Das entsprichtdoch absolut nicht einem flüssigen Verkehrs-ablauf "

lage eingeschaltet, da sieht man uns kilome-terweit", meint Wolfgang. „Aber wir habendoch in der Fahrschule.." „Nun hör bloß auf",schnauft Wolfgang, „die anderen sehen uns-eher als diesen Autobahndreibock."

erst C, dann A und schließlich B fahren."„Aber C ist doch Linksabbieger", äußert Ge-org.„Freilich aber er ist der einzige, der keinen vonrechts hat", erklärt der Vater.Mutter sagt: „Aber ich meine auch, daß C war-ten muß. Nach meiner Auffassung müßte die

Reihenfolge B, A, C lauten, denn B kommt fürA von rechts. Somit ist A wartepflichtig. Und Cfährt als Linksabbieger zum Schluß."

ger, als wenn wir den Umweg machen." Omagesteht: „Aber es wäre mir lieber..." Da nimmtOpa das Gepäck und geht auf die Straße. Da-,bei ruft er: „Komm. Da vorn ist ‚Rot'. Die ande-ren müssen auch warten. Jetzt schaffen wires "

gehen. Das ist für dich doch viel kürzer. Unddie anderen passen auch auf euch Kleinen auf.Du mußt eben nur mit anderen über die Straßegehen und möglichst nicht allein."

dem Rad bleibt sie doch nicht auf dem Spiel-platz. Ich meine, daß es noch ein bißchen frühist. Sie ist doch gerade erst sechs. Und - ichhatte mit sechs auch noch kein Fahrrad."„Ach, Opa, das kannst du doch nicht verglei-chen. Heute ist das anders. Übrigens fahrendoch auch andere Kinder in diesem Alter Rad.Lind es ist nichts passiert. Und was sie jetztnoch nicht weiß, wird sie schon noch lernen",

antwortet Vater Wolfgang.

mehr fahren", warnt ihn seine Frau. „Klar kann

ich das, wirst sehen Und außerdem gilt dasFahrverbot bei Alkohol nur für Kraftfahrer",ruft Otto und radelt davon.

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Haltestelle

Vier Meter Rutschspur vomütfete Erde PW die durch den A ufprall d

--

4

STRAFTAT: Herbeiführung einesschweren Verkehrsunfalls im schwe-ren Fall in Tateinheit mit Verkehrsge-fährdurg durch Trunkenheit - Verge-hen gemäß Paragraphen 196 Absätze1, 2 und 3 Ziff. 2; 200 Abs. 1 StGB -durch Michael F., geb. 1961, BerufMaurer.Blutalkoholgehalt: 1,5 mg/g (Promille).

HERGANG: Michael F. kam mit sei-nem Wartburg 311 bei einer Ge-

schwindigkeit von 90km/h nach rechtsvon der Fahrbahn ab und fuhr auf ei-

nen außerhalb der Fahrbahn abgestell-ten Lkw auf. In seinem Pkw befandensich zwei Mitfahrer.

WITTERUNG: Dunkelheit, kein Nieder-schlag.

FAHRBAHN: bituminöser Belag, trok-ken, künstliche Beleuchtung.

FOLGEN: Beate B. (19) lebensgefährli-che Verletzungen, führten kurz nachdem Unfall zum Tod; Olaf Sch. (23)Schädelhirntrauma ersten bis zweitenGrades, komplizierter Jochbeinbruchrechts mit großer Platzwunde, Bruch

des rechten Schlüsselbeins, Unterkie-fermittellinienfraktur, multiple Schnitt-verletzungen, es bestand Lebensge-fahr, bleibende Schäden sind zu erwarten; der Fahrer erlitt leichte Verlet-zungen; Totalschaden am Pkw.

TECHNISCHES GUTACHTEN: Pkw warohne Mängel.

VERHANDELT: am Kreisgericht Do-beIn.

URTEIL: Freiheitsstrafe in Höhe vonvier Jahren, Entzug der Fahrerlaubnisfür die Dauer von fünf Jahren, Scha-

denersatz dem Grunde nach, Tragender Kosten des Verfahrens.

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Falsche FreundschaftDisko - Alkohol - Fahren: Eine tödliche Vereinigung

niemand in der Welt kann ohneFreundesbeihilfe seinen Weg machen".Michael nahm diese Balzacsche Le-bensweisheit wörtlich und mußte aufbittere Art die Erfahrung machen, daßunter Umständen ein kategorischesNEIN die einzig richtige Freundeshilfeist.Das Kreisgericht Döbeln verhandelt die-sen Fall im größten Saal von Roßweinvor erweiterter Öffentlichkeit. Hoffend,daß sich die damit verknüpfte Erwar-tung erfüllt, die der gesellschaftlicheAnkläger, als Vorsitzender des Ver kehrssicherheitsaktivs im VEB Schmie-dewerke „H. Matern" ein engagierter

Streiter für die Sicherheit auf unserenStraßen, in die Worte faßt: „Das hier istseit langem der schwerste Verkehrsun-fall in unserem Heimatgebiet. Er kamzustande, weil ein Kraftfahrer den Para-graph 7 StVO, in dem es heißt: ‚Fahr-zeugführer dürfen bei Antritt und wäh-rend der Fahrt nicht unter Einwirkungvon Alkohol stehen' wohl kannte, ihnaber nicht als unumstößliches Gesetz inseinem Bewußtsein verankerte. Sohatte der Teufel Alkohol freies Spiel.

- Nehmen wir alle dieses tragische Ge-schehen zum Anlaß, um als Kraftfahrerunsere eigene Widerstandskraft gegen-über dem Alkohol zu überprüfen, gehen

wir aus diesem Prozeß mit dem ent-schlossenen Willen, uns niemals abzu-wenden, wenn sich ein unter AlkoholStehender seinem Fahrzeug zuwendet."Die Fahrt hätte verhindert werden kön-nen: durch Beate. Sie hat es nicht getanund bezahlte die Inkonsequenz mit ih-rem 19 Jahre jungen Leben.Disko. Beate genoß den Abend mit ih-rem Freund Olaf. Mit von der Partie warOlafs Arbeitskollege Lutz. Während Be-ate sich nur am Tanz berauschte, be-rauschten sich die beiden jungen Män-ner zugleich mit Getränken. Welch einVergnügen, sich nicht nur in den Armenholder Weiblichkeit zu wiegen, sondern

sich noch von Luzifer in ein Reich ent-führen zu lassen, in dem alles so unbe-schwert, so ohne Grenzen ist. Dahinwar von einem anderen Ort aus auchMichael gelockt worden. Als sie in dieWirklichkeit zurückkehrten, war Beatetot, Olaf empfand fürchterliche Schmer-zen und konnte sich an nichts erinnern,Lutz war tief erschüttert, Michael be-griff sich selbst nicht mehr.Lutz, als Zeuge.,, Es war ein fröhlicherAbend. Was meine Verfassung betraf,so schätze ich, war alles ein bißchen un-klar. Ich war nicht mehr in der Lage,mich in allen Dingen zu kontrollieren.Ich war ganz schön voll, weiß aber

noch, daß ich Olaf gefragt habe, wie erund seine Freundin nach Hause kämen,

und ob sie mich nicht mitnehmen könn-ten. Busse fuhren nicht mehr. Mit einemTaxi hatte es nicht geklappt. Olaf hattezum Schluß jemanden, der uns nachHause fahren wollte. Daß der auch be-trunken war, habe ich nicht mitbekom-men."Michael, als Angeklagter: „Bevor ich zurDisko ging, war ich in einer anderenGaststätte. Dort habe ich um die achtdoppelte Schnäpse und wohl die glei-che Zahl kleine Biere getrunken. In derDisko traf ich Olaf mit seiner Freundin.Olaf und ich sind von der Arbeit her be-freundet. Er fragte mich, ob ich sie undeinen Arbeitskollegen nach Hause

fahren würde. Ich lehnte das ab. Mirwar klar, daß ich im angetrunkenen Zu-stand nicht mehr fahren durfte. MeinFreund ging mit mir an die Bar undspendierte einen Doppelten. Er ließmich mit seinem Wunsch nicht in Ruhe.Ich hatte Verständnis für seine Lage.Zehn Kilometer laufen, das wäre in sei-nem Zustand kein Vergnügen gewesen,dachte ich. Er gab noch einen aus, undich sagte zu. Mein Auto stand zu Hause,nur ein paar Minuten von der Gaststätteentfernt. Dort angekommen, habe ichmeinem Freund angeboten, mit seinerFreundin bei mir zu schlafen. Er wolltedavon nichts wissen. Er sagte, daß das

Mädchen heim müsse. Er bestand dar-auf. Also sind wir losgefahren."Olafs Freundin saß neben dem Fahrer.Die beiden anderen hinten. Der Arbeits-kollege hatte es nicht so weit. Als erausgestiegen war, ging es weiter. Innerhalb einer Ortschaft kam Michael in derLinkskurve von der Fahrbahn ab undstreifte ein Gebüsch. Er schreckte aufund bekam das Fahrzeug wieder unterKontrolle.,, Ich merkte, daß mir der Al-kohol doch ganz schön zu schaffenmachte." Er ist dann aber mit etwa 80bis 90 km/h weitergefahren. SeinemFreund war das zu langsam. Er sta-chelte Michael an, schneller zu fahren

und wuschelte ihm dabei in den Haaren.Michael reagierte mit Unwillen.,, Ichdrehte mich um und sagte, daß er dassein lassen müsse, sonst könne er lau-fen. Da schrie das Mädchen auf

Während Michael sich umdrehte, hater die Lenkung ein wenig nach rechtsgezogen. Der Pkw prallte mit unabge-bremster Geschwindigkeit auf einen ab-gestellten Lkw.Frage des Richters. „Als Sie IhremFreund an der Bar die Fahrt zugesagthaben, wie fühlten Sie sich da?" Ant-wort: „ Gut".„Hatten Sie das Empfinden, nüchtern zu

sein?" „Nein."„Fühlten Sie sich stark angetrunken?"

„Ich fühlte, daß ich was getrunkenhatte."„Sie wollten Ihrem Freund einen Diensterweisen. Hatten Sie keine Angst, daßetwas passieren könnte?" „Ja".„Und warum sind Sie trotzdem gefah-ren?" ‚;Er war mein Freund. Er hattemein Wort."„Sind Sie schon einmal unter Alkoholgefahren?" „Nein, noch nie."„Wer von ihnen beiden war besser inder Lage, die Situation zu beurteilen?"„Ich. Mein Freund war betrunkener."„Wie hat sich die Freundin Ihres Freun-des verhalten, hat sie versucht, dieFahrt zu unterbinden?" „Nein, sie hat

sich nicht eingemischt."Diese Feststellung schränkt MichaelsVerantwortung und Schuld nicht ein. Erweiß es. Das grausame Geschehentreibt ihm die Tränen in die Augen.„Was ich getan habe, tut mir sehr leid.Die Mutter von Beate kann jederzeit mitmeiner Hilfe rechnen." In der erstenReihe des überfüllten Saales sitzen dieEltern von Michael. Das Vergehen ihresSohnes hat sie schwer getroffen. Nie-mand hier ist wohl unberührt davon.Vor allem seine Arbeitskollegen nicht.Es sind Männer vom Bau, eingesetzt anSchwerpunktobjekten der Industrie un-seres Landes. Als Kollektivvertreter tritt

ihr Bauleiter vor: „Michael hat einen un-verzeihlichen Fehler gemacht ... Es istklar, dafür muß er hart bestraft werden.Doch bitten wir das Gericht zu berück-sichtigen, daß er von Natur aus keinleichtsinniger Mensch ist. Er weiß sehrwohl, was Verantwortung bedeutet.Sein Arbeitsplatz ist zum Beispiel aufbis zu 250 Meter hohen Schornsteinen.Noch nie hat einer seiner KollegenGrund gehabt, sich über Zeichen vonLeichtsinn zu beklagenWie wir hören, ist Michael ein mutigerMensch. In solch schwindelerregendenHöhen zu arbeiten, ist sicher nicht je-dermanns Sache. Liegt nicht hier wo-

möglich die Erklärung für die Todes-fahrt? Bevor er sie antrat, hatte er Angst,wie wir hörten, daß was passierenkönnte. Wird ihn nicht schon Angstbeschlichen haben beim Aufstieg in diebesagten Höhen? Er hat sie überwun-den. Da sollte er vor der Angst auf derErde kapitulieren? Mit seinem starkenWillen fühlte er sich dem Alkohol über-legen und unterlag.

Die Freundeshilfe - eine Straftat -

wurde besiegelt mit dem letzten Glas.Vor einem Glas dieser Art warnte schonShakespeare, denn „sein Inhalt ist einTeufel". Und wahre Freundeshilfe ist

von dem nicht zu erwarten.Werner Sündram

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umgerissen (oben). Rechts das GeburtstagskindBernd(Startnummer 49) in der gekrümmten Spurgasse.

r

vergeben:

Mokick- und

te sich die Startflagge an jenem

denn die 6. Bezirks-

ifizierungsmaßstäbe gesetzt. Mit

Vetter (Startnummer 48) eine

as Türke (44) unterstrich mit 1 Minute

auf einem Simson-Mokick S 51 das Hai-isten-Programm mit augenscheinti-

chem Gespür für die speziellen Klippen ab. Als

der Achte im Ziel war, hieß es: 854,9 Punkte fürdie Hallenser Rotjacken. Wie selbstverständ-lich hatten sie neben den Geraern auch denWissenstest mit 0 Fehlern bewältigt. Wersollte ihnen da noch Paroli bieten können FürFurore beim Finale hatten Ute, Jochen, Renö,Thomas, Mathias, Carsten, Frank und Jörg ausBad Schmiedeberg jedenfalls erst einmal ge-sorgt.

Aus der TraumDer Wettbewerb lief weiter. Die Karl-Marx-Städter machten sich fertig, vertreten durchden MC Stoliberg. Mit Startnummer 49 gingeines der sicher zahlreichen Geburtstagskin-der dieses Festival-Freitags an den Start:

Bernd Tischendorf. Seine Zeit: 1 Minute 59 Se-kunden - ein Geschenk, das sich der nun19jährige selbst machte. Doch dann plagte dieKarl-Marx-Städter das Pech. Nach dem zwei-ten Kegel-Slalom blieb die rote TS 150 derStartnummer 50 stehen - aus Kraftstoffman-gel?Hahn auf „Reserve", hektisches Antreten, aberwieder nichts. Enttäuscht schob Uwe Seiden-glanz die Maschine zur Seite. Noch war Hoff-nung. Nur die sieben besten Starter wurden jagewertet. Wenige Minuten später aber riß aufdem letzten Meter der Holperstrecke bei dörkleinen MZ der Startnummer 52 die Kette, undUwe Strauch mußte mit blockiertem Hinterradebenfalls aufgeben. Da rettete auch Petra Ad-

ners präziser Ritt auf ihrem silbernen Simson-Enduro nichts mehr. Imponierend dennoch,wie das 18jährige Mädchen unter dem Ein-

druck des Mannschaftspechs die Tücken der

Wippe und der Holperstrecke meisterte. Über-haupt waren die Mädchen in allen Mannschaf-ten (die Potdamer glänzten als einzige mitzwei Starterinnen ) den Beweis absolut nichtschuldig geblieben, daß auch sie Motorradfahren können (warum eigentlich sieht man siedennoch meistens in der Rolle der Sozia?).

Überraschung am SchlußDaß die Karl-Marx-Städter in der Wertung blie-ben, ist schnell erklärt. Die nach ihnen starten-den Leipziger liehen ihnen kurzentschlosseneine Maschine. Bei allem Wettbewerbsfieberund Mannschaftsehrgeiz zählte eben - auchdiese kameradschaftliche Geste zeigte das -zuerst das Dabeisein.

An der Reihe waren nun die Bezirke Leipzig,Magdeburg, Neubrandenburg, Potsdam, Ro-stock, Schwerin, Suhl und die Mannschaft derHauptstadt. Mit den Startnummern 105 bis 112ging ein Team des Transportbereichs Aue derSDAG Wismut über den Parcours. Dann ist dieUberraschung perfekt. Buchstäblich mit denSchlußrunden des letzten Fahrerfeldes wurdeden Hallensern noch der erste Platz streitig ge-macht. Denkbar knapp war der Punktabstand,um so größer die Freude bei den Berlinern unddie begreifliche Enttäuschung unter den HaI-lensern.So lautete das offizielle Ergebnis: 1. Platz:Mannschaft der Hauptstadt Berlin, 845.3Zeit- bzw. Fehlerpunkte, 2. Platz: Mann-

schaft des Bezirkes Halle (854,9), 3. Platz:Mannschaft des Bezirkes Neubrandenburg(923,1). Dann folgen Suhl. Magdeburg, Pots-

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bung für den Motorsport. Es sollten aber nerkennung und Dank gelten all denen, die Wer kümmert sich um die Truppe? AIso mal

noch Elemente des Turniersports eingebaut nseren jungen Zweiradfahrern eine wirklich ehrlich, wenn wir Obermeister Herbert Weiß

werden, die jungen Mokick- und Motorrad- nteressante Beschäftigung mit ihren Mokicks vom VP Kreisamt Neuhaus nicht hätten Derfahrer müssen sich noch mehr beweisen nd Motorrädern verschaffen, die ihnen hei- Mann ist Klasse" Die Freunde um Oliver sindkönnen." Wie geht es nun nach dem Festi- en, die Maschinen bereits mit 15, 16 oder 17 sich da ganz offensichtlich einig. Wir geben

val-Endausscheid weiter? Der ADMV-Präsi- ahren auch bei schwierigen Fahrmanövern si- das ehrliche Kompliment sehr gern weiter -

dent•.,Wir müssen mehr in die Breite mit her zu beherrschen. tellvertretend auch für alle, die nicht Herbert

solchen Wettbewerben. Jetzt ist Zeit, sich o mancher glaubt ja, recht gut fahren zu kön- Weiß heißen, aber nichts anderes tun als er:

Gedanken darüber zu machen, wie wir das en. Aber erst wer z. B. einmal einen mit für unsere jungen Zweiradfahrer dasein. Mä-erreichen." chwierigkeiten gespickten Pisten-Parcours gen es nun noch sehr viel mehr werden.

fehlerfrei und in Bestzeit bewältigen konnte, olfram Riedel

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Ein angekoppelter Anhänger läßt sich z: B. mit einem Fahrradschloß,das um die Stoßstange gelegt wird, sichern.

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Wird das Anhängerkabel abnehmbar ange-bracht, wie hier am Wohnanhänger „Wür-dig", ist eine zusätzliche Sicherung gegeben.

Leute, die ihren Pkw in einer Garage abstellen,haben meist auch noch Platz für einen Lasten-anhänger. Aber solcher Unterbringungsmög-lichkeiten werden es relativ immer weniger.Andere, die zumindest einen Schuppen besit-zen, können dort zwar kein Auto unterbringen,aber wenigstens den Lastenanhänger.Wohnanhänger unterzustellen ist naturgemäßnoch schwerer. Garagen sind dafür ebenso zuklein wie viele Schuppen. Aber da der Wohn-anhänger von den meisten Besitzern nur we-nige Male im Jahr genutzt wird, können sie ihnnotfalls weit draußen auf dem Lande, in einerScheune oder ähnlichem Gebäude, unterstel-len. Lastenanhänger finden mitunter auch beiFreunden oder Verwandten eine Bleibe. Undwenn es nur auf deren Grundstück ist.Aber erstens finden auch nicht alle Lastenan-hänger eine solche Absteilmöglichkeit, undzweitens müssen selbst die Anhänger, die einderartiges zu Hause besitzen, hin und wiederdort abgestellt werden, wo auch die meistenPkw stehen: am Straßenrand, auf dem Geh-weg (bei entsprechender Parkordnung) oderauf dem Parkplatz.Aus Leserbriefen und aus eigenen Erfahrungenwissen wir, daß sich dabei zumindest drei Fra-

gen ergeben.1. Darf ein Pkw-Anhänger auch dort geparktwerden, wo eine Parkordnung für Pkw vor-geschrieben ist? Gibt es dafür eine zeitlicheBegrenzung?Diese Frage ist eindeutig zu beantworten. An-hänger dürfen auch in Pkw-Parkordnungen ge-parkt werden, wenn sie seitlich und in derLänge in eine Pkw-Parkbox hineinpassen. Inder StVO allgemein bzw. im § 23 (Halten undParken) und seinen Erläuterungen und Kom-mentaren im besonderen wird diese Parkmög-

lichkeit an keiner Stelle eingeschränkt. Wennhier und da in Wohngebieten Versuche ge-macht werden, Pkw-Anhänger von den Park-plätzen zu verbannen, so kann das nicht aufder Basis der StVO geschehen. Basis dafürkönnten höchstens Stadtordnungen sein, diedann aber auch eine Alternative zum Abstellenvon Pkw-Anhängern enthalten müßten, wennes um ein längerzeitiges geht. (Ein kurzzeitigessteht ja ohnehin außer jeder Debatte.)Unabhängig von Verordnungen sollten aber

diejenigen Anhängerbesitzer, die ihre dritteAchse nur sehr, sehr selten nutzen, nach Ab-stellmöglichkeiten suchen, die außerhalb derFlächen liegen, die stark frequentiert sind, wiez. B. die in den Zentren der Städte. Aber wenndas nicht möglich ist, gibt es nach der StVOkeine Argumente, ein längerfristiges Abstellendes Anhängers mit dem Hinweis verbieten zuwollen, daß es „nur" ein Anhänger ist.2. Wo parkt man ein Pkw-Anhänger-Ge-spann, das ja aufgrund seiner Größe nicht indie übliche Parkordnung für Pkw paßt?Diese Frage wird immer wieder von Reisendengestellt, die unterwegs Rast machen und dannnach einem geeigneten Platz für ihre drei Ach-sen suchen. Zunächst eine Negativantwort.Auf keinen Fall darf so geparkt werden, wie esauf dem Foto links unten zu sehen ist, wo einPkw mit Anhänger vier Parkboxen in Anspruchnimmt.Prinzipiell bieten sich drei Möglichkeiten an.Die beste Lösung ist das Parken längs amFahrbahnrand in Fahrtrichtung. Solche Mög-lichkeiten findet man in den Städten, vor allemin ihren Zentren, natürlich selten. Die zweite istein Parken auf einem Parkplatz unter Nutzungvon zwei hintereinander liegenden Parkboxen.Auch dieses Glück widerfährt einem selten.Die dritte Möglichkeit - und die wohl häufig-ste verlangt das Abkoppeln des Anhängers.Dabei kann es durchaus passieren, daß Pkwund Anhänger relativ weit voneinander einen

Platz finden. Es gibt sogar Reisende, die stel-len einen Wohnanhänger auf einem Parkplatzam Stadtrand ab und fahren dann solo in dieStadt. Das ist die schlechteste Lösung nicht.Damit sind wir auch bei der dritten Frage.3. Wie sichert man einen abgestellten Pkw-Anhänger vor Diebstahl?Auch hierfür bieten sich wieder hauptsächlichdrei Möglichkeiten an. Zum einen kann dafürgesorgt werden, daß ein am Pkw angekoppel-ter Anhänger nicht ohne „Einbrecherwerk-Zeug" abgekoppelt werden kann. Dafür eignen

sich - je nach Ausführung der Anhängerkupp-lung - Vorhänge- oder Stahlseilschlösser(z. B. Fahrradschlösser).Eine zweite Möglichkeit ist die Demontagewichtiger Bestandteile vom abgestellten An-hänger. Von Wohnanhängern, die längere Zeitauf einem öffentlichen Parkplatz abgestelltwerden, kann man z. B. die Anhängerkupplungdemontieren. Damit wird ein Diebstahl we-sentlich erschwert. Nicht ganz so stark, aberimmer noch hemmend ist auch die Abnahme

des Anhängerkabels zu werten. (Ein Diebmüßte dann ohne elektrische Anlage bzw. einenichtfunktionsfähige fahren, was die Gefahrdes Auffallens heraufbeschwörte. Und wel-cher Dieb möchte schon auffallen?) BeimWohnanhänger „Würdig" ist diese Sicherungs-maßnahme serienmäßig vorgesehen. An ande-ren Anhängern läßt sie sich durch das Anbrin-gen einer 7poligen Steckdose nachträglichschaffen, wobei auf die richtige Polung zu ach-ten ist.Die dritte und wohl am häufigsten praktizierteMaßnahme zur Sicherung eines abgestelltenPkw-Anhängers besteht darin, ihn an die Kettezu legen. Und das darf wörtlich genommenwerden Durch die Anhängerkupplung wird

eine Kette gezogen und um einen Baum, Laternen-, Zaun- oder anderen Pfahl gelegt und miteinem Vorhängeschloß gesichert.Da sich die entsprechenden Pfähle aber nichtimmer auf oder in unmittelbarer Nähe vonParkflächen befinden, taucht dabei eine recht-liche Frage auf: Dürfen Pkw-Anhänger z. B. amRande von Gehwegen an Bäumen oder Pfäh-len angekettet werden? Hierauf kann es keinefür alle Fälle gültige Antwort geben. Streng ge-nommen ist der Gehweg natürlich kein für diejeweilige Fahrzeugart bestimmter Teil derStraße", wie es im § 10 StVO heißt. Anderer-seits muß dem Sicherheitsbedürfnis der An-hängerbesitzer Rechnung getragen werden.Deshalb kann das Abstellen von Pkw-Lasten-

anhängern auf Gehwegen dort geduldet wer-den, wo der sichere Fußgängerverkehr oderandere berechtigte Interessen (Schutz vonGrünanlagen, Anlieferungswege usw.) nichteingeschränkt werden. Für Wohnanhänger ergeben sich aufgrund deren Ausmaße dafürkeine Möglichkeiten.Aber gerade für Lastenanhänger bieten sichzahlreiche Restflächen an, die von Pkw nichtgenutzt werden können und auch keine andereNutzung finden. red.

Fotos: Meyhoefer, Zwingenberger

Ein solches platzraubendes Parken - quer über mehrere Parkboxenhinweg - ist rücksichtslos und verboten.

Bei Rasten sollte ein Pkw-Anhänger-Gespann so abgestellt werden,daß ohne kompliziertes Rangieren wieder weggefahren werdenkann, also z. B. am Anfang oder Ende einer solchen Parkordnung.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984 E

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—o"o-----1UnterbrecherGaspedal-

Schater -

Eingangs-netzwerk

Endstufe

raftstoff einsparen. Eine Gruppe von Geräten spart eigentlich nur indirekt

gehört zum Beispiel die Anzeige des Kraftstoffmomentanverbrauchs, die le-ationen an den Kraftfahrer abgibt, die er zur Korrektur seiner Fahrweise benut-

sich um die Start-Stopp-Einrichtung und um die Schubabschaltung.

Start-Stopp-Anlage wird betriebsbe-

eilauf vom An-Anlagen, die

gs, so kann man Einzelfahrab-mer drei grundsätzlichen Betriebs-

abhängig von subjektivenm Beispiel

Leistung in Form von Drehmoment

vorgesehenen Geschwindigkeitszuwachs

Konstantfahrt, wobei ein Gleichgewicht

Rolireibung,

erzögerung, wobei sich das Fahrzeug auf

auch in den

aufsystem Kraft-

en zu unterbinden, ist die Aufgabe

Ausschalten der Zündung die Leerlauf-damit ein Nach-

etrieb schließt, geradezu an.

entwik-Blöckschaltbild 1 zeigt.

Am Unterbrecher werden die Zündimpulse ab-genommen und so verarbeitet, daß Störim-pulse die weitere Auswertung nicht beeinflus-sen. Das Eingangsnetzwerk arbeitet als Im-puisformerstufe, wo die gewonnenen Impulsedifferenziert und die positiven Anteile inte-griert werden. Ein Entladewiderstand be-stimmt in Verbindung mit dem Schaltkreis dieSchaltschwelle des Frequenzschalters. So-wohl der Schaltkreisausgang als auch der Gas-pedalschalter kann ein Schalten der Endstufe

bewirken. Dabei wird das Magnetventil(Schnellstoppdüse) betätigt und der Anteil desLeerlaufkraftstoffgemisches abgeschaltet.

Der Frequenzschalter arbeitet entsprechendder Zahl der Zündfunken abhängig von der Mo-tordrehzahl. Bei Leerlaufdrehzahl schaltet erdie Schellstoppdüse ein, damit der Motor un-abhängig von der Gaspedalstellung Kraftstofferhält und nicht stehenbleibt. Bei Drehzahlenoberhalb des Leerlaufs schaltet er aus. DerGaspedalschalter ist dagegen in Ruhelage,also in der Leerlaufstellung der Drosselklappeausgeschaltet. Er schaltet ein, sobald auch nurgeringfügig Gas gegeben wird. Beim Be-schleunigen oder bei konstanter Fahrt wird die

Schnellstoppdüse demnach über den Gaspe-dalschalter und bei Motorleerlauf über denFrequenzschalter geöffnet. Wird jedoch beiMotordrehzahlen oberhalb des Leerlaufs (Fre-quenzschalter ausgeschaltet) das Gas wegge-nommen (Gaspedalschalter ausgeschaltet), soerhält die Schnellstoppdüse über keinen derbeiden Schaltwege Strom und sperrt die Kraft-stoffzufuhr.

Bedingung ist jedoch, daß das Gaspedal vomFuß freigegeben wird, damit der Drosselklap-penhebel bis in seine Endlage zurückkehrenkann. Wird im Schubbetrieb das Pedal nur einwenig zurückgenommen, wobei der Motorauch schon bremst, kann die Schubabschal-

tung nicht funktionieren, weil dann der Gaspe-dalschalter eingeschaltet bliebe. Wird das Gasweggenommen und gleichzeitig ausgekuppeltund gebremst, so tourt der Motor ohne Kraft-stoffzufuhr ab, bis der Frequenzschalter dieSchnellstoppdüse nahe der Leerlaufdrehzahlwieder einschaltet und die Kraftstoffzufuhr imLeerlauf sichert.Um bei unterschiedlichen Betriebstemperatu-ren einen sicheren Leerlauf zu gewährleisten,hat die Schaltung einen negativen Temperatur-koeffizienten, das heißt, bei steigender Umge-bungstemperatur sinkt die Wiedereinschalt-drehzahl. Dieses Verhalten der Steuereinheitkommt dem Motorverhalten entgegen. Im kal-ten Zustand liegt die Wiedereinschaltschwelle

hoch, und beim betriebswarmen Motor sinktsie in die Nähe der Leerlaufdrehzahl, wie Bild 2zeigt.

Frequenz-Schotter

'Schnellstopp-düse

1 lockschaltbild der Schubabschaltung, die -

beim Abtouren des Motors und beim Bremsendem Motor den Kraftstoffzufluß sperrt.

2- ie Wiedereinschaltdrehzahl

52steigt mit sinkender

7 T \ mgebungstemperatur.Hz minr \um auch beim kalten Motor50 1500v inenstabilenLeerlauf

1 \ u gewährleisten.

21440

N46

LL

0)

-20 0 20 40 60°C80

Umqebungstemperoh r

3 - Das Steuerteilenthält den elektronischen

Frequenzschalter und das End-stufenrelais (rechts auf der Leiterplatte),das die Schnellstoppdüseschaltet.

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4 - Der Mikrotaster M wirdmit dem Halteblech H an den Verschraubungen V des Vergaser-flansches mit befestigt. S ist die serienmäßige Schnellstoppdüse.

5 - Der Schaltstößel am Mikrotaster M wird von der Kugelpfanne K des Gasgestänges G be-tätigt, die am Drosseiklappenhebel D angeienkt ist. Verfügt die Rückzugfeder F nicht überausreichende Spannung. können Schaltunsicherheiten auftreten.

Steuerteil

8692.3

LLSJ54J4JJ

zur 'Zi.indspuleL4lemmel

chneustoppdüse

Saspedolscholtervorhandenes Kabel an der Schnellstoppduse

6 - Anschlußplan der Schubabschaltung. Das zur Klemme 54 führende Pluskabel steckt origi-nal an der Schnelistoppdüse. Sollte die Anlage ausfallen, kann durch Umstecken des Pluska-

bels auf die SchneHstoppdüse der Serienzustand wiederhergestellt werden.

Einbau im PkwUrsprünglich war diese Entwicklung nur fürden Robur LO 2500 bzw. 3000 vorgesehen. SeitEnde 1983 wird im Kombinat VEB Fahrzeug-elektrik Ruhla, Betriebsteil Gumpeistadt, dieseNachrüstvariante roduziert Kenn-Nr. 8692.3/1). Ab Mai 1984 werden über denImperhandel auch Nachrüstsätze für den PkwLada 1500 und 1600 bzw. für den WAS 21061mit der Kenn-Nr. 8692.3/2 angeboten. Eine Va-

riante für den Skoda S 105/120 wird ebenfallsüber den Jmperhandel angeboten.

Das Steuerteil (Bild 3) wird im Motorraum ander rechten Spritzwand angeschraubt. ZumLieferumfang gehören weiterhin der Kabel-baum, das Halteblech mit dem Mikrotasterund die Einbauanleitung. Der Einbau kann von je-dem handwerklich begabten Kraftfahrer selbstvorgenommen werden. Bild 4 zeigt die Anord-nung des Mikrotasters (Gaspedalschalters) amL'.da-Vergaser. Das Halteblech wird an derVerschraubung des Vergaserflansches mit be-festigt. Der Schaltstößel des Mikrotasters wirdbei freigegebenem Gaspedal von der amDrossselklappenhebel angelenkten Kugel-

pfanne des Gasgestänges eingedrückt (ausge-schaltet), wie Bild 5 zeigt. Wird Gas gegeben,bewegt sich die Kugelpfanne in Pfeilrichtungund gibt den Schaltstößel frei, wodurch derMikrotaster einschaltet. Bild 6 zeigt den An-schlußplan.

Zur Funktionskontrolle ist die Zuleitung zurKlemme „S" am Steuerteil abzuziehen, derMotor zu starten und die Drehzahl langsamaus dem Leerlauf bis auf etwa 1400 U/min zusteigern. Fängt dabei der Motor an, auf- undabzutouren, arbeitet die Anlage einwandfrei.Tritt während der Fahrt ein Ausfall auf, kann je-derzeit der serienmäßige Zustand wieder her-gestellt werden. Das orangefarbige Doppelka-

bel, das bei der Schubabschaltung zurKlemme 54 am Steuerteil führt, wird dort ge-löst und wieder (wie im Originalzustand) direktauf die Anschlußfahne der Schneilstoppdüsegesteckt. Damit erhält die Düse während desMotorbetriebs ständig Strom. Sie sperrt dieKraftstoffzufuhr nur beim Ausschalten derZündung.

Die möglichen Einsparungseffekte sind vonvielen objektiven und subjektiven Einflüssenabhängig. Verhältnismäßig hohe Einsparungenwerden erzielt im Stadtverkehr, bei Fahrten imbergigen und hügeligen Gelände usw., wäh-rend eine reine Autobahnfahrt im Flachlandnur eine geringe Einsparung mit sich bringt.

Die tatsächlichen Einsparungen liegen zwi-schen minimal 1 bis maximal 10%. Durch-schnittlich kann mit einem Wert von 4 bis 5 %gerechnet werden. Parallel dazu kommt es zueiner Verringerung der Schadstoff emission imSchubbetrieb und damit zur Reduzierung derUmweltbelastung. Eine Breitenerprobung mitLKW LO 2500/3000 sowie Lada 1500/1600 imJahre 1983 bestätigte diese Aussage. So wur-den mit 183 Robur-Fahrzeugen im TerritoriumLeipzig durchschnittlich 1.261/100km Einspa-rung erzielt. Die Einsparung bei 20 FahrzeugenLada 1500/1600, vorzugsweise im Raum Berlineingesetzt, betrug 0,35 bis 0,5 1/100 km.

Dipl-Ing. Dieter Meyfarth

Dipl-Ing. Stefan Jaentsch

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Verkehrssicherheitsprogramrn in der Praxis

örlitzer Verkehrs-

Juni 1964 bildete sich aus einem Schu-Görlitzer Hand-

weit Bedeutung. Es warerste Verkehrssicherheitsaktiv

idt einen guten Ruf, zu dem sein konti-

um 20jährigen Bestehen vor-

e auf möglichst breite Kreise von Ver-

it den aktuellen Problemen des Stadtver-

unter bestimmten

nahmen über

nmerk wird der Verkehrs-et. Seit 1966 be-

das Handwerker-VSA Görlitz einen Zirkel

qualifiziert, auf ihre Mitschüler Einfluß zu neh-men und Schwerpunkte des Schulweges zuüberwachen. So konnten Verkehrsunfälle mitBeteiligung von Kindern in diesem Schulbe-reich wesentlich zurückgedrängt werden. Ins-gesamt organisierte das VSA an dieser Paten-schule fast 300 Pioniernachmittage, Hort. undSchulveranstaltungen. Dabei wurden 6100 Kin-der mit dem richtigen Verhalten im Straßen-verkehr vertraut gemacht. Über 2900 Schülererwarben die „Goldene EINS. Das Verkehrssi-cherheitsaktiv des Handwerks schuf und be-treut auch den Verkehrsgarten der GörlitzerPioniere. Dafür wurden bisher über 1000 frei-willige Stunden geleistet.Nicht unerwähnt soll bleiben, daß acht Mitglie-der dieses Verkehrssicherheitsaktivs die Be-fugnis zur Wahrnehmung bestimmter Aufga-ben übertragen bekamen. So konnten im ver-

gangenen Jahr 33 technische Überprüfungenvorgenommen werden, bei denen 2100 Kraft-fahrzeuge kontrolliert und 3100 Scheinwerfereingestellt wurden.

Das Kollektiv wird auch im 35. Jahr unserer Re-publik bemüht sein, den Wettbewerb zurSchaffung von Bereichen der vorbildlichenOrdnung und Sicherheit zu fördern. Außerdemsoll die Rechtserläuterung und -erziehung derVerkehrsteilnehmer verstärkt und eine mas-senwirksame Öffentlichkeitsarbeit gestaltetwerden. Damit wollen die VSA-Mitglieder vorallem die Kraftfahrer zur besonderen Rück-sichtnahme gegenüber Kindern und älteren

Bürgern anhalten. Christian Beutler, Görlitz

Bereits 1961 erhielt die Stadt Görlitz einen Ver-kehrsgarten, der insbesondere für die ver-

kehrserzieherische Arbeit mit Pionieren undFDJlern gute Möglichkeiten bot. In den letztenfünf Jahren aber nahm das bis dahin völlig un-gesicherte Terrain an der Sattigstraße immermehr Schaden, so daß die Anlage nicht nurtrostlos aussah, sondern auch nicht mehr ge-nutzt werden konnte. Jetzt konnte dieses Ob-jekt als Verkehrsgarten des Görlitzer Hausesder Jungen Pioniere „Bruno Gleißberg" nachumfangreicher Rekonstruktion wieder in Be-trieb genommen werden. Unter der Leitungvon Oberleutnant der VP Heinz Meyer warenunter anderem die Mitglieder der GST-Grund-Organisation am Pionierhaus, Schüler der 2.Oberschule sowie Werktätige der Stadtdirek-tion Straßenwesen, des Volksgutes Kunner-

witz und des Kraftverkehrs an der Wiederher-stellung des Geländes beteiligt. Sie leisteterdamit einen würdigen Beitrag zum 35. Geburts-tag unserer Republik.

Zunächst wurde das Gelände umzäunt und da-mit gesichert. Dann galt es, gründlich sauber-zumachen, die Straßen bzw. Wege in Ordnungzu bringen und die Verkehrszeichen zu erneu-ern und zu streichen. Der damit wiedergewon-nene Görlitzer Verkehrsgarten steht werktagsbis 16 Uhr vorwiegend für die Verkehrserzie-hung der Schulkinder, Pionier- und Hortgrup-pen zur Verfügung. Am Wochenende könnenin diesem Terrain die Görlitzer Kinder mit Rol-lern und Fahrrädern üben. Und außerdem wer

den hier die GST-Fahrschüler ausgebildet.Christian Beutler, Görlitz

Absender:Briefmarke

nicht

Redaktion»neues le en«ch bewerbe mich um die Teilnarine

ander2. entralenDDR Mokick

1026 BE RL IN

Name: PF 44 iorname:

Alter:

1Kennwort:

Mitmachen

Großen Anklang bei den jungen Mo-kickfahrern unseres Landes fand imOktober vergangenen Jahres dieDDR-Mokick-Rallye. Als „DDR-M.,kick-Rallye der FDJ' wird diese Ver-anstaltung nun im Herbst zum zwei-ten Male ausgerichtet. Wer mit sei-nem Mokick an der etwa 50 km lan-gen, mit mehreren Sonderprüfungengespickten allye eilnehmen

möchte, sollte umgehend die neben-stehende Bewerbung ausfüllen, aus-schneiden, auf eine Postkarte klebenund abschicken (Briefmarke nichtvergessen ). Motorräder sind fürdiese Rallye nicht zugelassen.Gut plazieren wird sich bei diesemMokickwettbewerb, wer nicht nurgut mit dem Mokick umzugehen ver-steht, sondern u. a. auch die StVOaus dem FF kennt und weiß, wie Erste Hilfe zu leisten ist. Und nach ei-ner Karte sollte sich der versierteMokickfahrer natürlich ebenfallsorientieren können...Wer wissen will, welche Portion anFahrgeschick vom einzelnen Starterverlangt wird, lese die Seiten 20/21dieser Ausgabe

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ASMW wurden zur Einstellung der

-Wert von 16 cm nicht den Forderun-„Einstellvorschrift für Scheinwerfer"

deren Scheinwerferit normalen Zweifaden Gluhlampen bestückt

anuelle Zusatzverstellung enthalten.Neigungsabhän-

tungen festgestellt. Für die H 4.erfer mit manueller Zusatzverstellung

eerem, aber fahrfertigem und betank-0 m

g) Diese Grundeinstellung ist

i hoher Reflektoreinstellung vorzunehmenafinden sich zwei Personen auf den Rücksit-

l-Grenze zu stellen.VEB Sachsenring

Abteilung Kundendienst

Scheinwerfer

en hingewiesen, die dann zu den oft er

e mit verdreh-erferlicht herumfahren, nicht für

o unqualifiziert, daß sie nicht auch mit der jet-igen Sockelausführung zurecht kämen. Ich

beobachtete die Fahrzeugtypen, die mit Jal-

ß dies in der Hauptsache Trabant waren.oieht man sich die Befestigung des Schein-werfertopfes ( ) beim Trabant an, dann fälltauf, daß dieser keine Arretierung hat, also injeder beliebigen Lage eingebaut werden odersich später durch Lockerung verdrehen kann.Das scheint mir die Hauptursache für „ver-drehte" Scheinwerfer zu sein.

Armin Westermann,Krippendorf

Bremslichtschalter alsTauchsiederAls Kraftfahrzeugschlosser habe ich einige Er-fahrungen in der Fehlersuche. Ein seltenerFehler an der Bremsanlage eines Trabant gabmir jedoch zunächst Rätsel auf. Der Besitzerberichtete, daß der Bremsdruck zu Beginn derFahrt sehr gut war, etwa nach einem Kilometergeringer wurde und nach drei bis fünf Kilome-tern bei einmaliger Betätigung des Bremspe-dals kaum noch eine Bremswirkung vorhanden

ar.Vorerst glaubte ich an eine sich stark erwär-mende Radbremse, die zur Uberhitzung der

Bremsflüssigkeit führen würde. Doch dies warnicht der Fall.Bei der Prüfung des Hauptbremszylindersstellte ich fest, daß sich bei eingeschalteterZündung der Bremslichtschalter stark er-wärmte. Durch einen Kriechstrom im Inneren,vielleicht hervorgerufen durch Verunreinigung,wirkte er wie ein Tauchsieder, der in diesemBereich die Bremsflüssigkeit zum Siedenbrachte. Dabei bildeten sich Luftblasen in derFlüssigkeit, und die Bremswirkung blieb aus.

Nach dem Austausch des Bremslichtschalterswar ein völlig normales Bremsverhalten wiederhergestellt.

Roland Schwarz, Ebersdorf

Probleme mit hydraulischen Bremslichtschal-tern sind leider keine Seltenheit. Wir berichte-ten bereits über unzureichende Kontaktgabebei sanften und mittleren Bremsungen, wobeidie Bremsleuchten nur mit reduzierter Hellig-keit oder kaum noch sichtbar aufleuchten..Nachteilig ist auch, daß man einen hydrauli-schen Schalter nur an einen Bremskreis an-schließen kann. Fällt bei einer Zweikreis-Bremsanlage der Bremskreis aus, an dem derSchalter angeschlossen ist, funktioniert kein

Bremslicht mehr, obwohl man mit der Be-triebsbremse (mit dem verbliebenen intaktenKreis) noch bremsen kann. Aus diesen Grün-den haben die meisten Importwagen bereitsseit Jahren mechanische Bremslichtschalter,die im Prinzip wie die Nachlaßschalter an denTüren funktionieren und das Bremslicht ein-schalten, sobald das Bremspedal aus seinerRuhelage bewegt wird. Damit arbeitet derSchalter völlig unabhängig vom Bremsdruckund von der Funktionsfähigkeit der Brems-kreise. Außerdem befindet er sich im Innen-raum und ist keiner nennenswerten Ver-schmutzung ausgesetzt.

Die Redaktion

Geflicktes SpannbandAn einem Sonnabendmorgen befanden wiruns auf der Fahrt in Richtung Stralsund. Plötz-lich wurde das gleichmäßige Surren des Mo-tors von einem scharfen Pfeifen unterbrochen.Wir fuhren an den Straßenrand, öffneten dieMotorhaube und sahen das Malheur - dasSpannband des Axiallüfters war gerissen. Umdie Fahrt zu der uns wichtigen Veranstaltungfortsetzen zu können, probierten wir es mit ei-ner Notreparatur.Die Bruchenden des Spannbandes wurden mitder Kombizange umgebogen. Ein Draht, der injeder Werkzeugtasche vorhanden sein dürfte,

wurde in mehreren Windungen straff um diegebogenen Bruchenden gewickelt (siehe Bild).Die Spannschraube, vorher so weit wie mög-

lich gelockert, wurde nun nach Anlegen desSpannbandes gefühlvoll angezogen. Vorsorgli-che Kontrollen nach 100 km und 200 km erga-ben keine Lockerung. Wir konnten unsereFahrt fortsetzen und kamen auch ohne weiterePanne bis zum Heimatort.

Margitta Rebhahn, Kreutzmannshagen

ErtränkteLichtmaschineNach 2000 km Fahrstrecke mit dem neuenTrabant (Baujahr 1983) verlosch die rote Kon-trolleuchte nicht mehr, und meine Werkstattverwies mich zur Autoelektrik entsprechendden Garantiebestimmungen. Die Lichtma-schine war voller Vergserkraftstoff, und dieKohlenbürsten waren ölverschmiert. Man säu-berte die Lichtmaschine und schickte mich zu-rück zu meiner Mechanik-Werkstatt, weil dieUrsache der Vergaser sei. Die Werkstatt unter-suchte den Vergaser durch kritisches Betrach:

ten bei geöffnetem Kraftstoffhahn, stellte we-der Tropfen" noch „Laufen" am Vergaser festund entließ mich mit der Feststellung, daß derVergaser in Ordnung, die Lichtmaschine je-doch die Ursache gewesen sei. Dieses Spiel-chen wiederholte sich zwischen Autoelektrikund Mechanik ein zweites, ja ein drittes Mal.Meine Urlaubsreise war bedenklich näher ge-rückt, als ich erneut mit den gleichen Schwie-rigkeiten in meiner Werkstatt erschien undnunmehr eine völlig verölte Zeitung vorwies,die ich auf den Garagenboden unter Vergaserund Lichtmaschine gelegt hatte. Zweifellostropfte von irgendwoher Vergaserkraftstoff.Ich lehnte es entschlossen ab, wieder zur Au-toelektrik-Werkstatt geschickt zu werden.

Ein Mechaniker baute daraufhin in 30 Minutenden Vergaser aus und ersetzte ihn durch einenneuen. Der ausgebaute Vergaser war porösund entpuppte sich als Übeltäter. Der Aus-und Einbau des Wundervergasers wurde durchStöhnen und Verwünschungen des Monteursbegleitet, der immer wieder bedauerte, daßdie Natur ihm keine „Winkelfinger" geschenkthabe. Ob es eine gute Lösung war, den Verga-ser so anzubringen, daß bei Komplikationendie Lichtmaschine wehrlos dem Kraftstoff aus-geliefert ist? Aber darüber mögen sich dieFachleute den Kopf zerbrechen.

Fred Renz, Walsleben

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Wenn gereist wird, will meist eine Menge Gepäck untergebracht sein Was nicht mehroder Überhaupt nicht in den Kofferraum paßt, findet - soweit es die zulässigeNutzmasse noch erlaubt - Platz auf dem Dach oder im Anhanger.

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Alle Tips für die Selbsthilfe, die wir auf die-sen beiden Seiten veröffentlichen, habenwir in der sowjetischen Monatszeitschrift„Sa ruljom" (,‚Am Lenkrad") entdeckt.Wenn die Hinweise vielleicht auch für vieleFahrer des betreffenden Pkw-Typs keinenunmittelbaren praktischen Nutzen ha-ben - solche Tips merkt man sich ja irgend-wie, und vielleicht gerät man eines Tages indie Situation, das Empfohlene beim eige-nen oder einem fremden Wagen anwendenzu können

1 1

In unserer Schwesterzeitschrift „Sa ruljom verriet derVersuchsingenieur des Automobilwerkes WAS V. Kotljarow denLada-Besitzern einige Kniffe und Tips, die demjenigen eine

Beruhigung sein können, der auf große Fahrt geht. Wir wollen sie denLade-Besitzern unter unseren Lesern nicht vorenthalten.

Bei Antritt jeder längeren Reise hofft wohl je-der Pkw-Fahrer, gut und ohne Pannen am Zielanzukommen. Wer will schon ausgerechnetauf der Urlaubsreise bauen? Aber ein Auto be-steht nun einmal aus Hunderten von Teilenund vielen Aggregaten, und irgendetwas kanneben irgendwann versagen. Es gibt nichts Un-angenehmeres, als sich dann an einem völligungeeigneten Platz mit einer ungeplanten Re-paratur herumzuplagen. Tröstlich ist da eigent-lich nur, daß die Lage meist nicht so ausweg-

los ist wie zuerst geglaubt. Schließlich hat derFahrer zahlreiche Möglichkeiten, den Fehler zubeheben. Man muß nur wissen, wie man sichhelfen kann.

Ein paar Beispiele...

Nicht oft - vielleicht ein- oder zweimal aufhunderttausend Kilometer - kann es vorkom-men, daß am Zentralkabel der Hochspan-nungsleitung ein Zündfunke anliegt, aber anden Zündkerzen nicht. Dann ist der Wider-stand im Verteilerfinger durchgebrannt. Werkeinen Reserveläufer mithat, muß nicht ver-zweifeln. Ein Stück dicker Draht (es genügtauch ein Nagel), der so lang wie der Wider-

stand ist, hilft. Man kann den durchgebranntenWiderstand auch in Metallfolie einwickeln.Natürlich vergrößern beide Tricks die Emp-

fangsstörungen im Autoradio; der Widerstanddient ja gerade zur Abschwächung der Störun-gen. Bei erstbester Gelegenheit muß also einneuer Verteilerläufer eingesetzt werden, auchwenn im eigenen Fahrzeug kein Radio ist. -Denken Sie an entgegenkommende und vor-beifahrende AutosDer hochgespannte Strom kann nicht nur aufdem Wege zur Zündkerze verlorengehen, son-dern auch am Endpunkt selbst, an der Zünd-kerze. Zündkerzenausfälle sind nicht häufig,

aber durchaus möglich. Als Ersatz kann auchmal eine Zündkerze höheren Wärmewerts ein-geschraubt werden (14er Gewinde). Beachtenmuß man jedoch, daß womöglich der Gewin-deteil der Behelfskerze kürzer ist. Ein Teil desGewindes im Zylinderkopf bleibt also frei. Hierlagert sich dann Verbrennungsrückstand ab.Später wird es dadurch eventuell schwierig,eine neue Originalkerze einzuschrauben.Manchmal geht es gar nicht. Außerdem ver-läuft der Verbrennungsprozeß bei einer kürze-ren Kerze nicht wie gewünscht. Es ist notwen-dig, falsche Zündkerzen möglichst schnell aus-zuwechseln.

Scheibenwischer am Faden

In der elektrischen Anlage gibt es auch Teile,deren Ausfall sich zwar auf das Arbeiten des

Motors nicht auswirkt, aber in bestimmtenFällen ein Weiterfahren ebenfalls unmöglichmacht. Dazu gehört der Scheibenwischermo-tor, wenn er bei Regen ausfällt.Natürlich kann man das Ende des Unwettersabwarten, aber dafür reicht ja die Zeit nicht im-mer. Wenn ein Beifahrer im Wagen ist, gibt eseinen Ausweg. Zuerst löst man das Zugstückvom Wischergetriebe und befestigt es, damites nicht hin und her wackelt. Dann zieht manunter Verwendung eines Gummis die Schei-benwischer in die äußerste linke Lage. An denrechten Wischerarm bindet man einen festenBindfaden und legt ihn durch das Dreieckfen-ster. Wenn man dann fährt, werden die Wi-scher von Zeit zu Zeit per Bindfaden bewegt(Rückzug per Gummi). Im äußersten Notfallkann man aber auch ohne die Hilfe des Beifah-rers auskommen, aber der Fahrer wird dannbeim Ziehen am Faden doch erheblich abge-lenkt.

Druckregler blockiert

Für jeden Kraftfahrer ist die Möglichkeit, recht-zeitig anhalten zu können, ohne Zweifel wichti-ger als das Fahren selbst. Im Zusammenhang

damit einige Worte zu den Bremsen. Es pas-siert gar nicht so selten, daß beim Lada deiDruckregler im Bremssystem einrostet. DieserMechanismus garantiert die notwendigeBremskraftverteilung zwischen den Vorderrad-und Hinterradbremsen. Der Kolben des Reg-lers verliert mit der Zeit durch Korrosion seineBeweglichkeit im Gehäuse.Für die normale Funktion aller Bremsmecha-nismen ist es deshalb wichtig, den Zustand derGummischutzkappe des Reglers zu prüfenund vor allem zu kontrollieren, ob noch Fettvorhanden ist.Jeder Defekt im Bremssystem muß behobenwerden, sobald er entdeckt wurde. Da kannman nichts vertagen Es kommt vor, daß unterwegs zur Überprüfung oder Reparatur sowohldie hinteren als vorderen Bremsen zerlegt wer-den müssen. Diese Teile sind ständig Feuchtig-keit bzw. Schmutz (und im Winter Salzen) aus-gesetzt. Die eingerosteten Teile lassen sichdann oft nur schwer zerlegen. In solchen Fäl-len hilft außer Petroleum auch Bremsflüssig-keit. Mit ihr werden die eingerosteten Teileerst angefeuchtet. Einige Stunden danach ider Rost gelöst. In besonders hartnäckigerFällen muß die Prozedur einige Male wieder-holt werden.

Wie Bremstrommel lösen?

Nun zu den Bremstrommeln vom Lada. EinigePraktiker schworen auf die Methode die Trom-meln abzudrehen, indem sie den Motor star-ten, den ersten Gang einlegen und bei getrete-ner Bremse einkuppeln (es versteht sich daßvorher die Schrauben die Trommel und Halb-achse verbinden, abgeschraubt werden müs-sen) Das muß alles sehr behutsam gemachtwerden (beginnend mit geringen Drehzahlen)damit die Borte zur Zentrierung der Trommelauf der Halbachse nicht beschädigt wird (dieHalbachse ist aus Stahl und die Trommel ausAluminiumguß). Nachdem die Trommel abge-nommen wurde, darf nicht vergessen werden,mit den Exzentern die Bremsbacken nach in-nen zu drehen (an Fahrzeugen, die Exzenterhaben).Beim Anbau der Trommeln, Bolzen, Backen,Muttern und der anderen Teile sollte man de-ren Sitze fetten Das vereinfacht die nächste

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szylinder z. B. ist es notwendig,Durchmesser 1976

20,64 mm vergrößert wurde (früher betrug

unbedingt beide Zylinder

to beim Bremsen unweigerlich

n befindet sich eine

ate ist bei weitener nützlich. Wenn Sie unterwegs

luse stark ansteigt, wird Öl durch die Dicht-'ge gedrückt.doch

mer nur glatte Asphaltstraßen aussuchen

itunter auch in schwieriges Gelände (Cam-lwanne des Mo-

uerlenkern, also in einem stoß-fährdeten Bereich. Mancher montiert

wo sogar sie ihre Aufgaben nicht

hinterlistige Eigen-

ichten der Öldruckkontrollampe in der In-trumententafel).

man noch einige Liter Mo-

der Rohrstumpf nochDie Menge des aufzufüllenden

Eigenschaft des Bruches

nnen winzige Bruchstücke vom Saugrohr

en gewechselt werden muß. In

Lada WAS 2105

Fragen zum WagenWarum leuchtet beim Einschalten der Zün-dung die Blinkkontrollampe kurz auf? Ist dasein Zeichen für irgendeine Unregelmäßig-keit?

Dieses Aufleuchten mit einem charakteristi-schen Klicken wird durch bestimmte Prozesseim Bordnetz ausgelöst, die beim Einschalten

der Zündung ablaufen. Das kurze Lampensi-gnal macht nicht auf einen Defekt aufmerk-sam, im Gegenteil Es ist ein Zeichen für dienormale Funktion der Kontrollampe für dieBlinker.

Und gleich noch ein ähnlicher Fall: Warumleuchtet beim Einschalten der Blinker gleich-zeitig die rote Ladekontrollampe auf? Ist dasbedenklich?

Diese Erscheinung ist völlig normal. Ursachedafür ist die Besonderheit des INTEGRAL-Spannungsreglers (IRN), der in die Lichtma-schine eingebaut ist. Er arbeitet sehr feinfüh-lig. Abhängig von den eingeschalteten Strom-verbrauchern regelt er die Spannung am Aus-

gang der Lichtmaschine. Beim Einschalten derBlinker sinkt die Spannung am Eingang desRegler-Vergleichssystems. Umgehend wirddie Spannung am Lichtmaschinenausgang an-gehoben. Bei jedem Ausschalten der Blinkerschaltet der rasch reagierende IRN augenblick-lich den Erregerstrom ab - die Spannung derLichtmaschine sinkt wieder, die Kontrollampeleuchtet auf. Sie blinkt also im Takt der Blin-ker, d. h. sie leuchtet auf, wenn die

Blinkleuchten erlöschen und umgekehrt.Die von Fahrern des Lada WAS 2105 beobach-tete Erscheinung ist folglich kein Symptom ei-ner Störung im Bordnetz. Sie beeinflußt auchin keiner Weise die mittlere Bordspannung(141 + 0,2V), die der Regler aufrechterhalten

soll. Das Signal der Kontrollampe in Form ei-nes einmaligen Aufleuchtens ( ) kann beim Ab-schalten eines beliebigen leistungsstarken Ver-brauchers auftreten. Daß es vor allem beimSchalten der Blinker auffällt, liegt daran, daßder Regleranschluß und der der Fahrtrich-tungsanzeige im gemeinsamen Stromkreis desZündschlosses liegen.Seit Einbau eines verbesserten Reglers - etwaab Ende 1981 - ist die Erscheinung des Auf-blinkens der Ladekontrollampe passö. Der alteRegler hatte die Ausgangskennzeichnung 13,13und W. Beim neuen sind es 6,13 und W. Ausdem Schaltschema wurde das Relais PC 527herausgenommen, das bisher eingesetzt wor-den war, um den Einfluß der Übergangsspan-

nungsabfälle auf die Funktion der Lichtma-schine abzuschwächen.

Und eine letzte Frage: Wodurch lassen sichdie Schwankungen des Zeigers vom Voltme-ter beim Einschalten der Blinker erklären?Warum gibt es sie nicht auch, wenn dieWarnblinkanlage eingeschaltet wird?

Das Voltmeter wird über die Anschlüsse 30/1und 15/1 vom Zündschloß und die Sicherung10 geschaltet - wie die Blinker auch. Sind dieBlinker ausgeschaltet, ist der Strom im Volt-meterkreis gering. Der gesamte Spannungsab-fall bleibt so minimal, daß sich der Zeiger desInstruments nicht bewegt. Sobald aber dieBlinker betätigt werden, kommt es an den An-

schlüssen 30/1 und 15/1 wie an der Sicherung10 - also im Kreis des Voltmeters selbst - zu•einem spürbaren Spannungsabfall. Er beträgt

etwa 1 bis 1,2V. Das läßt den Voltmeterzeigerim Blinkintervall schwingen.Die Stromversorgung der Warnblinkanlagehingegen berührt die Linie des Voltmetersnicht direkt. Bei anderen Stromverbrauchernist das ebenso. So bleibt eine Reaktion desZeigers beim Einschalten bzw. Arbeiten derWarnblinkanlage aus. Zumindest läßt sie sichnicht wahrnehmen.

Bolzenbruch

Mutter anschweißenReste abgebrochener Stqhbolzen in Aggrega-ten von Pkw und Motorrädern werden gewöhn-lich ausgebohrt. Das ist eine mühselige Arbeit,die außerdem sehr große Genauigkeit erfor-

1 3

1 - Stehbolzenrest2 - Mutter

3 - Schweißstelle

dert. Hat man die Möglichkeit zum Schweißen,empfiehlt sich anderes Vorgehen. Am vorste-henden Teil des Bolzens kann man eine Mutteranschweißen, wie auf der Skizze zu sehen ist.Dann ist es ein Kinderspiel, den Stehbolzenherauszudrehen. Man braucht nur einen pas-senden Schraubenschlüssel.

Lada/Moskwitsch

Kupplung klebt festBeim Lada und beim Moskwitsch (wie übri-gens bei anderen Pkw auch; die Red.) kann esnach längerer Standzeit vorkommen, daß dieMitnehmerscheibe der Kupplung an derSchwungscheibe festklebt. Wenn sie sich mit

dem Hin- und Herrucken und ähnlichen Tricksnicht lösen läßt, eine zeitraubende Demontageaber nicht möglich ist, verspricht eine erprobte

Methode Erfolg. In die untere Abdeckung derKupplung bohrt man ein Loch (Durchmesser17 mm). Die Abbildung zeigt es. Nun drehtman mit der Andrehkurbel die Kurbelwelle soweit, daß eine Öffnung des Kupplungsgehäu-ses mit dieser Bohrung zusammenfällt. EinHelfer muß jetzt das Kupplungspedal bis zumAnschlag durchtreten. Andernfalls muß manwenn eine Hilfsperson nicht zur Verfügung ist- das Pedal in dieser Position festklemmen(Holzstab o. ä.). Durch die Bohrung schiebtman nun einen scharf angeschliffenen Schrau-benzieher oder Stechbeitel. Indem man dieKurbelwelle dreht, wird diese Operation nunan verschiedenen Öffnungen des Kupplungs-gehäuses wiederholt. So trennt man allmäh-

lich die Mitnehmerscheibe von der Schwung-scheibe. Die Bohrung ist zuletzt mit einemPlaststopfen zu verschließen.

1 - Abdeckungder Kupplung2 - Schwung-scheibeauf derKurbelwelle3 - Mitnehmer-scheibe4 - Stechbeitel

ENVERKEHR 7/1984 3

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Technikinterna

obilhersteller, die in großen Stückzahlen inkonn-

  (40 kW/ Hubraim (55 kW/75 PS)

, 43 kW/58 PS). MitsubishisSchnellfeuer"-Colt ist der Turbo 1600 mit elek-

Benzineinspritzung (EFI),

km/h.

neue Lancercm länger als der Vollheck-Colt

ihm kann ein Teil der

transportiert werden soll. Mit über-

en immer wieder, westeuropäischen Pkw-

ini-Chancen läßlich des Automobilsalons. Der kleine Vier-sitzer soll das Modellprogramm eventuell ein-mal nach unten abrunden. Der derzeitige VW-Zwerg. der Polo, wirkt dagegen bereits wie eingroßes Auto.Nur 3130 mm lang ist der 1512 mm breite Stu-dent. Dem legendäre Austin-Mini - vor 25 Jah-ren entstanden und Muster aller späteren

Mini-Pkw - ist er in seinen Maßen fast eben-bürtig. Aber neue gestalterische Ideen lassenden VW-Winzling viel schnittiger wirken. Völligaus dem Rahmen fällt z. B. auch die Heckpar-tie mit den hochgesetzten Leuchten (Fotooben rechts). Und die überbreiten Türen habentrotz der Kleinheit des Autos schon fast etwasGigantisches...

Automatik-Getriebebar.

- Die Bezeichnung CTX steht für _Continuous'So richtig durchsetzen konnten sich in der Ver- Variable TransaxIe, was mit „kontinuierlicigangenheit Automatikgetriebe bei Pkw nicht. veränderliches etriebe" bersetzt werdenAls nachteilig erwies sich u. a. der etwas hö- kann. Die Besonderheit ist ein Schubglieder-here Kraftstoffverbrauch solcher Fahrzeuge band, das aus hochfesten Stahlgliedern mitohne herkömmlichen Schalthebel. Mit dem extrem verschleißfester Oberfläche besteht.stufenlosen Automatikgetriebe, das Ford jetzt Die Riemenscheiben werden je nach Fahrzu-in usammenarbeit it er olländischen stand und Leistungsanforderung hydraulisch

1 Firma an oorne ransmissie erienreif zusammengedrückt oder gespreizt. Dement-machte, soll dieses Handicap beseitigt worden sprechend sinkt das Schubgliederband tiefersein. Tests hätten nahezu die gleichen Ver- zwischen die Kegelscheiben oder klettert sozu-brauchswerte ergeben wie bei Pkw mit einem sagen nach außen die Scheibe hoch - as

.1 Fünfgang-Schaltgetriebe. egenüber inem, Ubersetzungsverhältnis ändert sich stufenlos.herkömmlichen Automatikgetriebe sei eine Im Pkw-Modell Fiesta von Ford soll die CTX-Kraftstoffeinsparung von 20 Prozent nachweis- Neuheit zuerst eingebaut werden.

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kraft bis zur jeweiligen Markierung ist derletzte Handgriff.Zu beachten ist beim Rangieren des Ge-spanns, daß der Stabilisator horizontal nureinen maximalen Schwenkwinkel von 70 Gradund einen vertikalen von 12 Grad (nach linksoder rechts bzw. oben oder unten) zuläßt. Beigroßen Bodenunebenheiten empfiehlt sichdeshalb, vor dem Rangieren die Reibschienenaus der Schelle auszukuppeln und in der Tra-verse in die hinterste Position zu schieben. So

steht der volle Schwenkbereich der Kugel-kupplung zur Verfügung, und Beschädigungensind ausgeschlossen.(Nach Informationendes Herstellers)

Ober den Umgang mit Pkw-Anhängern, insbe-sondere das Fahren mit einem Caravan imSchlepp, wurde bereits mehrfach geschrieben(zuletzt erst in Heft 6/84, S. 4/5 - Caravan-Tipsfür Anfänger). Problematisch sind das andereBremsverhalten, die große rollende Masse undder Windeinfluß bei einem Anhängerzug, umnur das Wichtigste zu nennen. Und immer wie-der bringt unvorhergesehenes Schlingern(,‚Schwänzeln" des Anhängers) in fohrerischeSchwierigkeiten. Ein Hilfsmittel - der im VEBChemieanlagenbaukombinat Grimma, Betrieb-steil Leipzig, entwickelte Stabilisator CS 1800- unterdrückt solches Schlingern und auchproblematische Nickbewegungen des Anhän-

gers bzw. des Pkw-Hecks. Die Gespannfahrtwird sicherer.Obwohl der Stabilisator speziell für den Cara-vanbetrieb konstruiert wurde, verbessert er na-türlich auch die Fahreigenschaften eines jedenanderen Pkw-Anhängerzuges. Das macht sichvor allem bemerkbar bei angekuppelten La-stenanhängern mit sperrigen Gütern und beimFahren mit Bootsanhängern. Ein Aufschaukelnder Anhänger wird weitgehend unterbunden,weil Nick- und Schlingerbewegungen bereitsin ihrer Entstehung gebremst werden. Der Ef-fekt beruht darauf, daß sich Reibschienen(Abb. 1, Ziffer 3) zwischen Bremsbelägen (4)verschieben. So kommt es zu einer Dämpfungder Bewegung.

Selbstverständlich muß der Stabilisator aufden vom Anhängertyp (Größe, Masse) abhän-gigen konkreten Reibkraftwert eingestellt wer-den. Die Tabelle gibt Auskunft über die ver-bindlichen Stellgrößen. Je größer die zuläs-sige Gesamtmasse des Anhängers, destomehr Reibkraft darf anliegen. Als Richtwertgilt, daß die Reibkraft pro Reibschiene etwa5 Prozent der Gesamtmasse des Anhängersbetragen soll. Die wichtigste Voraussetzungfür die Funktionssicherheit des Stabilisatorsist, daß beide Reibschienen mit der glei-chen Kraft beaufschlagt werden.Die in der Tabelle aufgeführten Werte könnenverringert werden, wenn das das Fahrverhal-ten des Gespannes zuläßt (Probefahrt ). Der

einmal ermittelte optimale Wert kann mit Hilfeeines Sprengringes (Abb. 2, Ziffer 19) markiert

werden.

Nicht übertreibenDas Einstellen höherer Reibkräfte als in der Ta-belle angegeben ist zu vermeiden. Die Folgewäre keine Verbesserung der Fahrstabilität,sondern eine unnötig hohe Belastung der An-hängerzugvorrichtung.Bei Regenwetter kann die Druckkraft der Feder(Abb. 2, Ziffer 18) um einen (1) Ring der Teilung

erhöht werden, weil nasse Bremsbeläge dieReibkraft um 10 bis 15 Prozent verringern. Spä-ter aber nicht vergessen, die ursprünglicheEinstellung (für trockene Beläge/Reibschie-nen) wieder herzustellenWeil bei nasser Fahrbahn ohnehin nochvorsichtiger mit einem Anhängergespann ge-

fahren werden muß, erübrigt sich eigentlichsolche Erhöhung der Reibkraft.Zwei AusführungenDa die am Pkw montierten Zugrohre (mit undohne Rippe) unterschiedlich sind, gibt es auchzwei Ausführungen des CS 1800. Der TypCS 1800 Al eignet sich für Lada, Wolga, Pol-ski-Fiat, Dacia (z. T.), Moskwitsch, Zastava,Skoda 1000 MB, Skoda 120 LS, Saproshez,Wartburg-Tourist, der Typ CS 1800 A2 für denWartburg (Limousine) und teilweise für denDada. (Anhängerkugelkupplung A TGL 21642).Geeignet sind nur Pkw-Zugrohre der Dimen-sion 50 x 2,5 mm (die Ausführung 31,8 x2,6 mm - teilweise beim Trabant üblich - istden auftretenden Reaktionskräften nicht ge-

wachsen).AnkuppelnAnhänger, die mit einem Stabilisator CS 1800ausgerüstet sind, können von einer Personohne Werkzeug an den Pkw angekuppelt wer-den. Wie sonst auch sind Zugwagen und An-hänger zunächst zu verbinden. Über die Kreuz-griffe sind dann die Reibschienen in der Tra-verse so zu lockern, daß sie frei beweglichwerden. Nach dem Ausrasten der Sicherungs-bügel der Steckbolzen können die Bolzen ausden Buchsen der Schelle herausgezogen wer-den. Jetzt sind nur noch die Gelenkla-

ger an den Reibschienen zwischen die Buch-sen-zu führen. (Stellung der Innenringe der Ge-lenklager beachten ). Das Stecken der Bolzen

und Einrasten der Sicherungsbügel an der her-ausragenden Bolzenkuppe beenden den Kup-pelvorgang. Beidseitige Einstellung der Reib-

1 chelle 5 Reibkraftejnstel-2 raverse lung2.1 Traverse Oberteil 6 Kreuzgriff2.2 Traverse Unterteil 7 Führungsbolzen3 eibschiene 8 Winkel4 remsbelag 9 Steckbolzen mit

(Cosid. aufge- Sicherungsbügelklebt) 10 Gelenklager

Einstellwerte

Anhängertyp ulässige Reibkraft Einstellwert

Gesamt- pro (siehe

masse ReibschioneAbb. 2)

(kg) (N

LC 9-200 280 140 IIWürdig 301-2 400 200 IIIQEK Junior 400 200 IIIApolda Luxus 700 350 IVFriedel 550 275 IIIBastei 800 400 VlntercampHS 800 400 VIntercamp 530 1800 900 XHP 300.01 300 150 IIHP 350.01 350 175 IIHP 400.01 400 200 III

HP 5K01 500 250 IIIHP 750.01/02 750 375 IVHP 500.95/1 500 250 III

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984 5

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VEB Imperhandelinformiert

Austausch von Lada-Kupplungsbauteilen

Mit diesem Artikel möchten wir sowohl auf in-zwischen erfolgte Änderungen an Kupplungs-bauteilen der Lada-Modelle hinweisen als auchdie Möglichkeiten des Austauschs der Teile er-läutern, damit an der Selbsthilfe interessierteFahrzeugbesitzer und Betriebswerkstätten dierichtigen Bauteile beschaffen und einsetzenkönnen.Bekanntlich besitzen alle Lada-Modelle eineEinscheiben-Trockenkupplung mit einem Tel-lerfederautomaten. Die Betätigung vom Kupp-lungspedal aus erfolgt hydraulisch durchKupplungshaupt- und Arbeitszylinder überKupplungsgabel und -drucklager. (Tafel 1 faßtdie derzeitigen technischen Daten zusammen.)Seit Importbeginn des Lada wurde die Wir-kungsweise der Kupplung nicht verändert,

ohl aber einige Bauteile. Ursache dafür wa-en die Leistungssteigerung der Motoren undBemühungen des Herstellerwerkes, Produk-tion und Reparatur zu vereinheitlichen.

erändert wurden Mitnehmerscheibe, Kupp-

MitnehmerscheibeBisher gab es bei allen Lada-Modellen eineeinheitliche itnehmerscheibe ET-Nr.2101-160-1130). Mit der Produktionsaufnahmedes Lada 2106 erhielt dieses Modell eine geän-derte Mitnehmerscheibe mit verbreitertenKupplungsbelägen (Leistungserhöhung desMotors und damit Vergrößerung der Drehmo-mentübertragung). Diese geänderte Mitneh-merscheibe (ET-Nr. 2121-160 1130) ist aus-schließlich in die Lada-Modelle 2106 und 2121

einzusetzen. Für alle anderen Lada-Modelle isthingegen die Mitnehmerscheibe 2101-160-1130zu verwenden. Den Unterschied beider Mit-nehmerscheibenarten (Bild 1) kann man am In-nendurchmesser der Kupplungsbeläge und ander Anordnung der Nieten erkennen (Tafel 2).

KupplungsautomatBisher wurden vom Herstellerwerk drei ver-schiedene Kupplungsautomaten eingesetzt.Der Unterschied zwischen den einzelnen Aus-führungen besteht in einer veränderten An-preßkraft der Druckplatte des Kupplungsauto-maten an die Mitnehmerscheibe, bedingtdurch unterschiedliche Materialstärken derTellerfeder des Kupplungsautomaten. Dieseunterschiedlichen Kupplungsautomaten sind

ebenfalls in der veränderten Drehmoment-übertragung der verschiedenen Motorvarian-ten begründet.

III - Kupplungsgabel

A = bisherige Ausführung,B = neue Ausführung1 - Halteblech, 2— Haltefeder

- MitnehmerscheibeA = Ausführung 2101-160 1130, B = Ausführung 2121-160 1130

pplungsautomatuckplatte, 3 - Tellerfeder, 4 - Verbindungsblech, 5- Bohrung

Tafel 1: Technische Daten und Einstellwerte der Kupplung

- Gesamtweg Kupplungspedal 40 mm

- Spiel zwischen Stößel und Kolben desKupplungshauptzylinder = ,1-0,5 mmSpiel am Pedal ,4-2,0 mm

- Leerweg des Kupplungspedals 0-30 mm

- Leerweg der Kupplungsgabel -6 mm

- Außendurchmesser des Kupplungsbelages 00 mm

- Innendurchmesser des Kuppplungsbelagesfür Ausführung: 2101-160 1130 42 mm

2121-160 1130 30 mm

- max. Seitenschlag der Mitnehmerscheibe ,3 mm

- Anzugsmoment der Befestigungsschrauben 0 Nmdes Kupplungsautomaten 3,0 kpm)

- Anzugsmoment der Befestigungsschrauben 5 Nmder Schwungscheibe (selbstsichernd) 8,5 kpm)

- Anzugsmoment der Befestigungsschrauben 5 Nm

des Kupplungsgehäuses am Motor 8,5 kpm)

Tafel 2

Ersatzteilnummer Mitnehmerscheibe2101-1601130 2121-1601130

Kupplungsbelag:- ußendurchmesser mm 00 200

-nnendurchmesser mm 42 160

-Nietanordnung gleicher Abstand ungleicher Abstandvon Niet zu Niet von Niet zu Niet

Tafel 3: Einsatzmöglichkeiten der Kupplungsautomaten

Ersatzteilnummer 101-160 1085 103-160 1085 2121-160 1085

einsetzbar im 101 101 2106

Lada-Modell 102 102 2121

21011 21011

21013 210132105 2105

210321061

ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984

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Ausführungen von Kupplungsauto-

wurde ab dem genannten Produktionsjahrautomaten 2103-160 1085

uß berücksichtigt werden, daß der Kupp-

mat 2101-160 1085 in vor 1978 produ-

bei Austauscharbeiten

g von Einzelteilen des Kupplungsau-

Kraftübertragung).ei falschem Einsatz des Kupplungsautomaten

ist mit vorzeitigem Verschleiß der

r Axialspieldistanzierung eingesetzten Halb-inge zu rechnen.

Kennzeichnung der KupplungsautomatenBei den verschiedenen Kupplungsautomatengibt es Möglichkeiten zur Identifizierung derntsprechenden Ausführung.Ausführung: ET-Nr. 2101-160 1085

Die im Bild 11 (4) gezeigten drei Halteblecheverbinden das Gehäuse des Kupplungsauto-maten mit dessen Druckplatte und verhindernein Verdrehen beider Teile gegeneinander.ind diese Verbindungsbleche einlagig ange-

bracht, erkennt man daran diese Ausführung101-160 1085.

. Ausführung: ET-Nr. 2103-160 1085ur Identifizierung dieser Ausführung dienen

unächst die Verbindungsbleche (Bild II, 4); siemüssen jeweils zweilagig angebracht werden.Es gibt aber auch keine Bohrung in der Teller-feder wie im Bild II, 5 gezeigt.. Ausführung: ET-Nr. 2121-160 1085

An diesem Kupplungsautomaten muß die imBild II, 5 gezeigte Bohrung in der Tellerfeder

ipplungsgabelBis zur Produktionsaufnahme des Lada 2105wurde an allen Lada-Modellen die gleicheKupplungsgabel (ET-Nr. 2101-160 1200) ver-wendet. In den Lada 2105 wird eine veränderteKupplungsgabel eingebaut, die künftig in allenModellen Anwendung finden soll. Der Vorteilder neuen Ausführung ist deren günstigere

De- und Montage. Wurde die bisherige Kupp-lungsgabel (Bild III, A) mit einem Stahlblech(1) am Lagerbolzen gehalten, so hat die verän-derte Ausführung (B) eine Haltefeder (2).Beide Ausführungen der Kupplungsgabel sindan allen Lada-Modellen einsetzbar, d. h. diebisherige Ausführung (ET-Nr. 2101-160 1203)auch beim Modell 2105 und umgekehrt (neueAusführung ET-Nr. 2105-160 1203 und Haltefe-der 2105-160 1204).Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß dieim Text nicht erwähnten Kupplungsbauteile(Drucklager, Kupplungshaupt- und Arbeitszy-linder usw.) für alle Lada-Modelle einsetzbarsind und die vom Hersteller eingesetzteBrems- und Kupplungsflüssigkeit mit der Be-

zeichnung „NEWA" (SAE J 1703) mit der DDR-Bremsflüssigkeit „Karipol" (TGL 27915/05)mischbar ist.

Einsatz der EBZA 4 nfür den lkoda

Seit Mitte des Jahres 1983 wird durch den VEBImperhandel Berlin die elektronische Zündan-lage für den Uoda (EBZA 4 n) vertrieben. Sieist für die Nachrüstung dieser Pkw bestimmt.Hersteller ist der VEB Numerik „Karl Marx" inKarl-Marx-Stadt. Auch in dieser Zeitschriftwurde bereits umfassend über Vorteile und

Funktionsweise der Anlage informiert.Erkenntnisse aus dem praktischen Fahrbetriebbescheinigen vor allem einen guten Kaltstartund verbesserte Rundlaufeigenschaften desMotors.Weitere Vorteile wie geringe Nebenschluß-empfindlichkeit, verlängerte Batterielebens-dauer, Wartungsfreiheit der Anlage, Verringe-rung der Schadstoffemission und Kraftstoff-einsparung von 3 bis 5% sind durch den Be-nutzer oft nicht unmittelbar festzustellen.Dank systematischer Kontrollen bei der Ferti-gung der Anlage sind Ausfälle bei dieser Zünd-anlage äußerst gering. Was aber kann derFahrzeughalter tun, wenn es trotzdem einmalzum Ausfall der Anlage kommt?

Generell empfiehlt sich - wie auch bei jederkonventionellen Zündanlage - den Schadendurch eine Vertragswerkstatt beheben zu las-sen. (Vertragswerkstätten sind alle allgemei-nen koda-Werstätten und koda-Elektrik-werkstätten. Letztere wurden zur EBZA 4 n ge-sondert geschult.)Bei zu großer Entfernung zur Vertragswerk-statt, bei Auslandsaufenthalt und nicht mögli-cher Selbstreparatur ist eine Umrüstung aufdie konventionelle Zündung empfehlenswert.Man sollte daher (vor allem bei Auslandsfahr-ten) die ursprüngliche Zündspule, den Unter-brecher und den Verteilerläufer als Reparatur-satz mitführen. Jede Kraftfahrzeugwerkstattwird dann weiterhelfen können.

Bei Ausfall der Hochleistungszündspule ist üb-rigens auch der Einsatz einer Zündspule fürkonventionelle Anlagen möglich.Die Kundenpost beweist allerdings, daß mitder elektronischen NachrüstzündanlageEBZA 4 n ein zuverlässiges und wirtschaftli-ches Konsumgut auf den Markt gebrachtwurde.Im zweiten Halbjahr 1984 wird auch für denLada eine derartige Anlage (Bezeichnung ENZ)durch unseren Betrieb gehandelt..Mehr Kälte

Kühlbox an Bord

Bei den Kühlboxen der Typenreihe ACB 18 be-wirkt der eingebaute Temperaturregler, daßselbst in der Stellung MAX" Minusgrade imInnenbehälter mit Sicherheit vermieden wer-

sw

Kfz.-Stecker12V- 4

den. Dadurch wird besonders bei niedrigenUmgebungstemperaturen die erreichbareTemperaturabsenkung eingeschränkt. An derkältesten Stelle des Innenbehälters werdenTemperaturen zwischen 4 und 1 °C erzielt. Inder Raummitte liegen sie um 8 °C.

Mitunter ist der Wunsch vorhanden, auch un-ter den genannten Bedingungen die volle Lei-stungsfähigkeit der Box auszuschöpfen. Dasläßt sich mit einfachen Mitteln realisieren. Der

eingebaute einpolige Schalter für die Lüfter-drehzahl in den Modellen ACB 18 RL und RHLwird dabei durch einen handelsüblichen dop-pelpoligen Ausschalter.(Installationsschaltergleicher Bauart) ersetzt. Die beiden Kontaktedes Schalters, die jetzt zusätzlich vorhandensind, werden parallel zu den Anschlüssen desTemperaturreglers angeklemmt. Dazu werdendie Schalterleitungen bei der ACB 18 RHL andie Rückseite der Leiterplatte mit angelötet,bei der ACB 18 RL direkt an die oberen Endender Flachstecker, die an den Reglerleitungenangepreßt sind.

Beim Einschalten der hohen Lüfterdrehzahlwird jetzt der Temperaturregler der Box außerFunktion gesetzt. Der Kältesatz arbeitet im

Dauerbetrieb, es wird die tiefste Kühltempera-tur erreicht.

Bei der beschriebenen Betriebsart ist zu be-achten, daß in Abhängigkeit von der Umge-bungstemperatur ein Vereisen der Innenflä-chen des Kühlbehälters möglich ist und unterUmständen Kühlgut anfrieren kann. Bei Be-trieb mit niedriger Lüfterdrehzahl arbeitet dieBox wie gewohnt, am Regler kann die ge-wünschte Temperatur eingestellt werden.

Der beschriebene Dauerbetrieb ermöglichtbeispielsweise ein Abkühlen der eingelagertenGüter während der Fahrt auf möglichst nied-rige Temperaturen, wodurch das Kühlgut nachAußerbetriebnahme der Box während Fahr-

pausen länger kühl bleibt.W.

Anmerkung der Redaktion:Wie wir in unserem Test der Kühlbox ACB 18im Heft 8/83 bereits bemerkten, ist diese hierbeschriebene Schaltung seit Mai 1983 serien-mäßig eingebaut. Der Tip gilt daher für die frü-her produzierten Kühlboxen. Außerdem wirdhier nur der Umbau der Boxen ACB 18 RL undRHL beschrieben, weil dort nur ein Schalterausgewechselt zu werden braucht. Prinzipiellläßt sich auch bei der Kühlbox ACB 18 R, dieüber keinen Schalter zur Veränderung der Lüftergeschwindigkeit verfügt, ein solcher Dauer-

betrieb ohne Temperaturregelung erzielen.Dazu muß dann allerdings ein Schalter neu in-stalliert werden, der ebenfalls die Aufgabe hat,den Temperaturregler zu überbrücken.

Temperaturregler

l'<.ci Itesofz

zusätzJicheVerbiidungs- J mbau am Beispielleitungen üfter er ACB 18RL

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984 7

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Der Barockturm der Nicolaikirche und dieEhm-Welk-Straße kennzeichnen das Alt-stadtzentrum. oto: Blume

Lfd. Lage usgewiesene Nutzbarkeit ieleNr. ahrzeugarten

1 Maxim-Gorki-Str. Pkw ewacht, afen8-18 Uhr(1.5. bis 7. 10.)

2 axim-Gorki-Str. OM ewacht, Hafen8-18 Uhr(1.5. bis 7. 10.)

3 axim-Gorki-Str. kw, Krad ewacht, Hafen, Schloßpark, Mu-8-18 Uhr seum(1.5. bis 7.10.)

4 irchplatz kw, Krad nbewacht, Ehm-Welk-Str.,2 Stunden Altstadtzentrum

5 opfmarkt Pkw, Krad unbewacht, Kreisgericht Manche Städte tragen neben ihrem offiziellen

2 Stunden Namen noch den Titel, Tor für ein bestimmte6 ahnhofstr. Pkw, Krad unbewacht Bahnhof, Straße des Auf- Gebiet zu sein. Lübbenau gehört zu ihnen,

LKW baues denn die reichlich 20 000 Einwohner zählende

7 ulturhaus „Neues Pkw, Krad, unbewacht Städtische Sportanlagen,Stadt der Kohle, Energie und Gemüseverarbei-tung ist das Tor zu einem der meistbesuchten

Leben' KOM, Lkw Kulturhaus Neues Leben" Gebiete unseres Landes es Spreewaldes.8 latz des Friedens Pkw, Krad unbewacht, Postamt 2, VP-Melde- In Lübbenau starten die meisten der rund 300

2 Stunden stelle, Neustadtzentrum, Kähne der Fährleute zu den Ausfahrten auf ei-Haus der Dienste nigen er twa 00 asserstraßen es

9 m Kraftwerk Pkw, Krad unbewacht VEB Kraftwerke 27 000 ha großen Spreewaldes. Lübbenau istdamit auch eine Hafenstadt.

10 m Kraftwerk Pkw, Krad unbewacht VEB Kraftwerke, VEB Der Tourismus begann um 1880. 50 Jahre spä-Kraftverkehr ter kamen jährlich (was in der Praxis aber eher

11 traße des Friedens Pkw, Krad, unbewacht Kulturhaus der Kraftwer- ein halbjährlich ist) bereits 50 000 Touristen in

KOM, Lkw ker, VEB Textilreinigung die Gegend von Lübbenau. Heute sind es proJahr an die 1.3 Millionen, die geruhsam über

12 eethovenstr, Pkw, Krad unbewacht Großgaststätte Glück die Spree und ihre zahlreichen Verästelungenaufs „gerudelt" werden wollen. (Der Rudel ist jene13 eelenbinderstr. Pkw, Krad unbewacht Handballhalle Stange, mit der ein Kahn durch Abstoßen vom

14 agnerstr. Pkw, Krad unbewacht SchwimmhalleGrund fortbewegt wird.)Hatten die Kähne früher vorwiegend als Trans-portmittel zu dienen, so stehen heute ihre Be-förderungsleistungen für den Tourismus imVordergrund, wenngleich noch manche FuhreHeu per Kahn transportiert wird. Der Gesambestand an einsatzfähigen Spreewaldkähnenwird auf rund 1000 geschätzt.Nach Lübbenau kommen die Touristen zumgrößten Teil auf der Straße, mit Kraftfahrzeu-gen. Als Anfahrt eignet sich die Autobahn Berliner Ring-Dresden. Der Abzweig nach Cott-bus, der etwa auf halbem Wege zwischen Ber lin und Dresden liegt, trägt den Namen derSpreewaldstadt. In seiner unmittelbaren Näheliegt die Autobahnanschlußstelle Lübbenau-West, von der aus es nur noch ein Katzen-sprung bis in die Stadt hinein ist.Wer lieber die Landstraße benutzen möchte,kann auf die F 115 zurückgreifen. Dort liegtLübbenau zwischen Lübben und Vetschau.Eine so auf den Tourismus eingestellte Stadtwie Lübbenau hat natürlich auch Vorsorge ge-troffen, daß der Besucherfahrzeugstrom inden rechten Bahnen fließt. Dafür sorgen zahl-reiche Hinweise auf einige der großen Park-plätze. Über diese und einige weitere gibt un-sere Ubersicht Auskunft.Die Informationen zu diesem Beitrag erhielten

wir von Herrn Bernd Blume aus Lübbenau, beidem wir uns herzlich bedanken.

Die Redaktion

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Trip T ip DD R 35

Kein Seem annsgarn

Die „Riese-am Ufer der Alten Oder in Oderberg. oto: Gallinger

Ein Elbdampfer am Ufer der Alten Oder inOderberg mutet etwas stilbrüchig an. „Wir

dürfen bei Schiffen nicht solche strengen Fest-legungen treffen. Denn alle Schiffe werden jazum Schwimmen gebaut. Und dieses Schiffhat für uns quasi einen werbenden Charakter.Außerdem verschönert es das Stadtbild', er-klärt Günter Hoffmann. Er ist Direktor des Mu-seums Oderberg, das im 35. Jahr unserer Re-publik sein 30jähriges Bestehen feierte. Miter ‚Riesa" konnte das Museum seine Exposi-

tion zu diesem Thema wesentlich und vor al-lem recht attraktiv erweitern. Denn das Schiffan sich ist ein technisches Denkmal.Der 1897 zu Wasser gelassene Dampfer beför-derte bis 1979 Passagiere auf der Elbe. Dannhatte er nur noch Schrottwert. Und für diesenPreis wurde der Raddampfer dem Oderberger

Museum überlassen. Seitdem können seineGäste mit ihm einen Ausflug in die Geschichteund die Entwicklung unserer Binnenschiffahrtunternehmen. Auf dem 120-Tonnen-Kahn do-kumentieren vor allem Modelle den Entwick-lungsweg der Wasserstraßentransporte. Undes werden die engen Verbindungen zwischender Binnen- und der Seereederei dargestellt.Das alles ist eine wahre Augenweide - undnicht nur für Schiffsmoclellbauer und Kinder.Alle technischen Einrichtungen der „Riesa'wurden rekonstruiert bzw. für die museale An-schauung hergerichtet. So kann man eine'Blick in die nun aufgeschnittene und pompöseingerichtete Kapitänskajüte werfen, das Prin-zip der dampferzeugenden Kesselfeuerung er-

kennen und das gewaltige Dampfkolbenaggre-gat bestaunen. Dieses besondere Antriebssy-stem kann sogar für die Besucher durch einen

Elektromotor in geräuschvolle Bewegung ge-setzt werden.

Während wir über die Planken des stillgeleg-ten Denkmals gehen, berichtet der 58jährigeMuseumsdirektor: „Ich habe es erlebt, daß dieDampfschiffahrt im Kommen war. Als Jungesah ich immer neue Dampfschiffe. Dann star-ben sie nahezu total, bis auf ein paar Schiffe,von denen die DDR noch die meisten hat. Abernicht, weil wir den Schrott behalten, sondern- und darum werden wir von vielen anderenLändern beneidet und bewundert - weil wiruns die meiste Mühe geben, auch Dampf-schiffe der Nachwelt zu erhalten. So wird un-ter anderem mit sehr großem finanziellen Aufwand die Oberelbeflotte rekonstruiert.Ja, und nach den Dampfschiffen kamen dieStoßboote. Sie waren mit starken Dieselmoto-

ren ausgerüstet und schoben Lastkähne. Undan ihre Stelle traten die heutigen Schubeinhei-ten. Obwohl sie nicht bei uns erfunden wurden, wird doch dieses Schubeinheitenprinzipin unserer Republik am konsequentestendurchgesetzt.Aber auch die Arbeits- und Lebensbedingun-gen der Schiffer veränderten sich. Das warenfrüher recht spartanische Bedingungen, dennwichtig war der Lade- und Transportraum. „EinSchiff, das heute vom Stapel läuft, bietet derBesatzung einen Komfort wie jede Neubau-wohnung. Und die Binnenreederei liefert zu-sätzlich alles Notwendige an Bord: vom Ge-schirr bis zur Bettwäsche. Selbstverständlichhaben die Besatzungen - wie jeder andere

Werktätige bei uns - ihre Landwohnung undihren geregelten Dienst", sagt Günter Hoff-mann.

In den Museumsräumen an Land bekommt derBesucher unter anderem einen Einblick in die

Binnenschiffahrtsgeschichte um Oderberg.Das wird durch viele Details veranschaulicht:Dokumente, Geräte, Bilder, Fahnen, Mo-delle... Traditionen der Fahrensleute werdenebenso widergespiegelt wie ihre Arbeits- undLebensweisen. Auch interessante und

stellenweise einmalige Bauwerke in unse-rem Binnenwasserstraßennetz sind an Grafi-ken und in Modeilnachbauten zu bewundern.Wenn man durch die Ausstellungsräume geht,merkt man es: Die Binnenschiffahrt hat nachwie vor Bedeutung - und Zukunft. Denn siewar und ist die rationellste Transportart. DerMuseumsdirektor verdeutlicht das mit folgen-dem Beispiel: „Eine Schubeinheit ist in derLage, Fertigteile für ungefähr 49 Wohnungen

zu transportieren. Und das in nur zehn Stun-den von Schwedt nach Berlin. Nun denken Sieeinmal an die Spezialtieflader, die mit vieroder sechs Plattenteilen auf den Straßenfahren." So ist es kein Wunder, daß in unsererRepublik viel unternommen wird, um nochmehr Güter von der Schiene und der Straßeauf den Wasserweg zu verlagern. Schließlichkann dort mit wesentlich weniger Kraftstoffwesentlich mehr transportiert werden.Das Museum Oderberg profiliert sich immermehr zum Binnenschiffahrtsmuseum. Wir fan-den sehr viel Wissenswertes über diese spe-zielle Verkehrsart. Was wir dort nicht fanden,war Seemannsgarn.Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonn-

tags von 9 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr. Park-möglichkeiten bestehen in Museumsnähe.Herbert Schadewald

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984 9

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elektro-

tet. Daß solche Aufladung unange-

bekommt, wissen viele Pkw-Be-t aus eigener Erfahrung.

enhang mit der elektrostatischen Aufladungdie elektrische

eit der Pkw-Reifen. Das war für uns

emessen gegen berflächen-

dealer Leiter 2,4 tO°Ohm

mit feuchtem Sand ha- ,4. 10' Ohmschichteten idealen Leiter

dealen Leiter ,0 106 Ohm

mit feuchtem Sand be- ,6 .10 Ohmschichteten idealen Leiter

dealen Leiter t 0.1 Ohm

2 dealen Leiter t 2,4 101Ohm

3 dealen Leiter 2,4 10 Ohm

it erdfeuchtem Sand ,0 .10 Ohmbeschichteten idealenLeiter

mit trockenem Sand be- ,4 106 Ohm

schichteten idealen Leiter

2 it erdfeuchtem Sand 5 10 Ohm

beschichteten idealenLeiter

mit trockenem Sand be- 2,4. 106 Ohmschichteten idealen Leiter

3 it erdfeuchtem Sand ,4 106 Ohmbeschichteten idealenLeiter

mit trockenem Sand be- ~ 2,4 106 Ohmschichteten idealen Leiter

Streifen aus Gummi (2 und 3) und solcher ausMetallcord, die mit Gummi beschichtet sind(1). Diese Streifen stellen zwischen Pkw undFahrbahn eine Verbindung her. Die Gummi-streifen 2 und 3 sind uns von Pkw-Fahrern zurVerfügung gestellt worden, die sie käuflich er-worben hatten. Exemplar 1 ist ein Pneumant-Versuchsmuster eines elektrisch hochleitfähi-gen Streifens.Die Versuchsanordnung wurde so gewählt,daß einige praktische Bedingungen beim

Fahren annähernd simuliert wurden.

Praxisnaher Test

Nach den allgemeinen Erfahrungen treten Be-lästigungen durch elektrostatische Aufladun-gen nur bei niedriger Luftfeuchtigkeit und trok-kener Fahrbahn auf. Deshalb haben wir trok-kene bzw. angefeuchtete Streifen (oder Rei-fen) gegen einen idealen Leiter, d. h. trockeneoder angefeuchtete Erde gemessen, die aufdem idealen Leiter aufgeschichtet wurde.Als Bewertungskriterium diente der elektrischeWiderstand, der sich zwischen Anschluß-klemme der Teststreifen und der idealen Lei-terplatte einstellte, wenn das Teststreifenendeüber die simulierte Bodenschicht glitt.

Die Metalleinlage des gummierten Stahlcordswurde vor dem Versuch freigeschliffen.Über die in der Tabelle aufgeführten Ergeb-nisse hinaus wurden weitere Messungendurchgeführt, bei denen jeweils unterschiedli-che Materialien auf die Messing-Platte aufge-bracht wurden, z. B. Beton, Asphalt. Die damiterreichten Meßergebnisse unterscheiden sichim Prinzip nicht von den genannten Beispielen.Zusammenfassend ist festzustellen: Die Ablei-tung der elektrostatischen Aufladung einesPkw ist vor allem abhängig von der Luftfeuch-tigkeit, der Beschaffenheit der Fahrbahn sowievom Kontakt des Pkw zur Fahrbahn.Der Pkw-Reifen sowie reine Gummistreifensind keine ausreichend leitfähigen Verbindun-

gen zur Fahrbahn, es sei denn, anhaftendeFeuchtigkeit und Schmutzschichten überneh-men die Leitung.Eine „Erdung" des Pkw durch gummierteStahlcordstreifen (bei freiliegender Stahlcord-einlage) erfolgt, wenn günstige Fahrbahn- undWitterungsverhältnisse vorliegen. Der Streifenwurde bewußt schmal gehalten, um das Abhe-ben von der Fahrbahn durch den Fahrtwind zureduzieren.Eine geringere Belästigung der Pkw-Insassendurch elektrostatische Aufladung bei Verlas-sen des Fahrzeuges konnte im praktischenVersuch auch durch subjektive Empfindungennachgewiesen werden.Positiv wirkt es sich aus, wenn nach Verlas-

sen des Fahrzeuges der Aufladung etwas Zeitzum Abfließen gegeben wird, bevor das Fahr-zeug wieder berührt wird. Da diese Zeit zumAbfließen elektrostatischer Aufladungen pro-portional dem elektrischen Widerstand zumFahrzeug (Karosserie) ist, ergibt sich, daß dieleitfähigere Verbindung (siehe Tabelle) weni-ger Zeit zum Abfließen der Ladung benötigt alseine weniger leitfähige. So beträgt der elektri-sche Widerstand eines feuchten Pkw-Reifensauf feuchter Fahrbahn, d. h. bei idealen prakti-schen Bedingungen etwa 3,6-101 Ohm. Derelektrische Widerstand des Streifens 1 untergleichen Bedingungen hingegen 1,0- 10 Ohm,d. h. seine Leitfähigkeit entspricht der von 36Pkw-Reifen Somit erfolgt die Ableitung bei

Anwendung des Streifens Nr. 1 in einem neun-tel der Zeit.Setzt man die anderen untersuchten Streifen

(Nr. 2 und 3) mit 2,5- 105 ~2,4. 101 Ohm insVerhältnis zur Leitfähigkeit von 4 Pkw-Reifen,so ist festzustellen, daß keine wesentliche Verbesserung erzielt wurde. (Bei den Streifen al-ler 3 Ausführungen wurde angenommen, daßdiese durch Fahrtwind trocken wurden, wäh-rend die Fahrbahn und die Pkw-Reiten feuchtblieben.)VEB Reifenkombinat Fürstenwalde, Konsum-güteraktiv, Friedrich Schumacher

Keine Einbildung

Pkw-Fahrern, die die Sache rund um den E-Lei-ter von Pneumant als eine Art Kraftfahrer-La-tein abtun, kann man ihren Standpunkt nichtübelnehmen. In der Tat sind solche Gummi-schwänze außerordentlich umstritten. IhreWirksamkeit wird immer wieder von neuembehauptet und ebenso von anderen angezwei-felt. Wir wollen uns in dieser Angelegenheitnicht als Schiedsrichter aufspielen; schließlichbleibt es ja jedem Pkw-Besitzer selbst überlas-sen, ob er sich solch einen E-Leiter kauft undihn am Auto montiert oder nicht.Über unsere eigenen Erfahrungen allerdings -

möchten wir berichten. Vor einigen Wocherübernahmen wir von Pneumant einige Testmu-ster des E-Leiters. Uns begleitete Skepsis, alswir die Gummistreifen montierten, und sicherist es auch einem Leser unserer Zeitschrift soergangen, der sich als Trabantfahrer anbot,den Test mitzumachen. Herr Rosenberg ausBerlin teilte uns Mitte Mai mit, daß der Gradder Luftfeuchtigkeit nach seinem Eindruck darüber entscheidet, wie leitfähig die Verbindungzwischen Pkw und Fahrbahn über den Gummi-streifen ist. Bei trockenem Wetter habe er amTürschloß seines Trabant nach wie vor Entla-dungen registrieren müssen; auch an der Tank-einfüllöffnung. Erst als er immer erst mit demZündschlüssel das Türschloß berührte, sei die

statische Aufladung der Karosserie nicht mehrspürbar gewesen.Diese Erfahrungen sammelte Herr Rosenbergmit einem Teststreifen erster Ausführung. Erhatte nur eine Drahtader. Unterdessen hat dasReifenkombinat Fürstenwalde den E-Leiternoch einmal verbessert, indem die Zahl derDrahtadern, die in den Gummi eingebettet-snd und die mit der Befestigungsöse de'.Streifens Kontakt bekommen, erhöht wurde.Mit diesem E-Leiter (Aufschrift Pneumant" inSiebdruck, der leider nur von kurzer Haltbar-keit i,st) fährt inzwischen Herrn RosenbergsTrabant, und wir erprobten die endgültige Aus-führung ebenfalls an zwei Pkw verschiedenenTyps, bei denen es immer wieder zu elektrosta-

tischen Aufladungen gekommen war. Der Er-folg verblüffte in beiden Fällen. Lediglich auftrockenem Waldboden, so versicherte der eineFahrer, habe er noch das unangenehme Krib-beln beim Berühren der Tür (nach dem Aus-steigen) in den Fingern gespürt. Sonst aber seider E-Leiter mit den vom Schleifen auf derFahrbahn freigelegten Stahlcordspitzen (Kon-taktgeber) absolute Garantie dafür, daß derPkw immer ausreichend „geerdet" ist. Derzweite Fahrer bekam elektrostatische Aufla-dungen erst zu spüren, nachdem er die Sitzedes Pkw mit synthetischen Schonbezügenüberzogen hatte. Auch hier konnte der E-Leitervon seiner Wirksamkeit überzeugen. Aller-dings bestätigte sich, daß man bei trockener

Fahrbahn betont langsam aussteigen sollte,um der „Ladung" etwas Zeit zum Abfließen zulassen. ie Redaktion

ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1984

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Falsch angebracht

Dieses eigenwillige Zusatzzei-chen zum Halteverbot fotogra-fierte unser Leser Hans Krummaus Berlin in Ahlbeck.

Diese originelle Ausschilderungfand unser Leser Gunther Bockaus Altenburg auf dem ZeltplatzTrassenheide

M it eigenem K raftfahrzeug

ins Auslan d,

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Gute Fahrtwünscht Ihnen die

STAATLICHEVERSICHERUNG

DER DDR

TorheitDer von Ihnen verfaßte Artikel„Templiner Reminiszenzen"(Heft 5/1984) hat mir gefallen. Ichweilte in Templin und habe alsGast des neuerbauten FDGB-Hei-mes am Lübbesee auch die be-schriebene Stadt erlebt. Doch beiIhrer Bildunterschrift handelt essich nicht um das Mühlentor, son-dern um das Berliner Tor. Diesersich offenbar eingeschlicheneDruckfehler wäre der einzige Ein-wand zu Ihrem schönen Artikel,wie überhaupt diese Trip-Tip-Seriesehr anregend ist.

Arvid Saal, Potsdam

Ja, leider stimmten Bildunterschrift und Bild nicht überein. Indem wirklich abgebildeten BerlinerTor ist das landeskulturelle Kabi-nett des Kulturbundes unterge-bracht. ie Redaktion

Im März 1984 fand ich auf der Au-tobahn Karl-Marx-Stadt-Dresden(bei Frankenberg) zwei neue Lenk-räder (wahrscheinlich von Trakto-ren). Diese möchte ich dem Besit-zer wieder zurückgeben.

Hans Franke9044 Karl-Marx-StadtPlatnerstraße 13

Seit längerer Zeit beobachte ich,daß an den Scheibenwischernzahlreicher Pkw die Fahrt-windreflektoren verkehrt herumangebracht wurden. Nun gibt eszwar für Fahrtwindreflektorenkeine schriftlichen Anbauhinweise,im Gegensatz zu vielen anderenErzeugnissen. Bei einiger Überle-

gung wird einem die Wirkungs-weise der Reflektoren und die sichdaraus ergebende Art der Anbrin-gung schnell klar. Falsch ange-bracht, drückt der Fahrtwind dieScheibenwischerarme und -blätternicht fester an, sondern die Strö-mung bewirkt unter Umständensogar eine Entlastung (Gegenkraftzur Federwirkung).

Wolfgang Thost, Strausberg

-0-Fahrtwind .hrtwind

Fahrtrichtung oh rtrichfurig

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Page 32: Der Deutsche Strassenverkehr / 1984/07

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WaN ~ m a

„Komniste runter, ermette

Dichter geht s wohl nicht?

Lockerung hat noch nie g ciet "

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