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Pro Alter Sonderdruck März 2007 Praktische Empfehlungen zur Umsetzung des Expertenstandards in der Pflege „Stürze lassen sich nicht verhindern, Risikofaktoren schon“ Der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ Fachmagazin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe ISSN 1430-1911 2,50 Euro

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Praktische Empfehlungenzur Umsetzung des Expertenstandards in der Pflege

„Stürze lassen sich nicht verhindern, Risikofaktoren schon“

Der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“

Fachmagazin des Kuratoriums Deutsche AltershilfeI S S N 1430-1911 2,50 Euro

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Liebe Leserinnen und Leser,

alte Menschen stürzen überdurchschnittlich häufig mit schlimmen Folgen.Das Sturzereignis hat für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Angehö-rigen und das Pflegepersonal weitreichende Folgen. Angst, Sorge oder aberSchuldgefühle können sich bei den Beteiligten breit machen. Deshalbkommt der Sturzprophylaxe in der Altenpflege eine besondere Bedeutungzu. Eine große Hilfe zur Strukturierung einer wirkungsvollen Sturzprophy-laxe bietet der vom Deutschen Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pfle-ge (DNQP) entwickelte und 2005 veröffentlichte Expertenstandard „Sturz-prophylaxe in der Pflege“, an dem auch Experten des KDA mitgearbeitethaben.

Mit dieser Sonderausgabe des ProAlter-Heftes 1/2005 möchten wir Ihnen konkrete Tipps und Arbeitshilfen mit an die Hand geben, die eineschnelle und effiziente Umsetzung und Implementierung des Expertenstan-dards zur Sturzprophylaxe in Ihrer Einrichtung und Ihrem Dienst möglichmachen.

Ihre ProAlter-Redaktion

Impressum

Sturzprophylaxe nach dem Expertenstandard: Stürze lassen sich nicht verhindern, Risikofaktoren aber schon ................................................................................................................. 3

Der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ .................. 5

Kopiervorlage des Expertenstandards ............................................................................ 11

Eine Aufgabe des Managements:Die Einführung von Expertenstandards in der Praxis .......................... 12

ProAlter-Interview:„Strategisch gegen Stürze vorgehen, Prävention nicht dem Zufall überlassen“ .................................................................. 15

ProAlter wird vom Kuratorium Deut-sche Altershilfe herausgegeben underschien zuvor (bis zum 28. Jahrgang) als„Presse- und Informationsdienst“.Anschrift: Kuratorium DeutscheAltershilfe, Referat Öffentlichkeitsarbeit,An der Pauluskirche 3, 50677 Köln, Telefon 02 21 / 93 18 47-0,Fax 02 21 / 93 18 47-6, E-Mail: publicrelations@ kda.de, Internet:www.kda.deRedaktion: Klaus Großjohann(V.i.S.d.P.), Ines Jonas, Harald RaabeRedaktionelle Mitarbeit bei dieser Sonderausgabe: Heiko Filli-beck, Christine SowinskiTextkorrektur: Karin Bergmann, KölnSatz: typeXpress, KölnTitel: Heidi Bitzer, Köln

Titelfoto: Heiko FillibeckDruck: farbo print + media, KölnCopyright: Die Zeitschrift sowie alle inihr enthaltenen einzelnen Beiträge undAbbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung, die nichtausdrücklich vom Urheberrechtsgesetzzugelassen ist, bedarf der vorherigenschriftlichen Zustimmung des Kura-toriums Deutsche Altershilfe. Das giltinsbesondere für Vervielfältigungen,Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro-verfilmungen und die Einspeicherungund Verarbeitung in elektronischen Sys-temen.ProAlter, Sonderdruck/März 2007,35. JahrgangISSN 1430-1911

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Im Leben eines jeden Menschen gibt es Ereig-nisse, die die Einschätzung der eigenen Fähig-keiten negativ beeinflussen. Ein Sturz ist einesdavon. Ein Mensch, der gestürzt ist, muss mitdiesem Verlust der Selbstbeherrschung ersteinmal zurechtkommen. Das bedeutet, dass einSturz nicht selten ein mangelndes Vertrauen indie eigenen Fähigkeiten sowie eine verstärkteAngst vor neuen Stürzen nach sich zieht. Auchfür die Angehörigen einer gestürzten älterenPerson stellt diese Erfahrung oft einen tiefenEinschnitt im Umgang mit ihr dar. Die Sorgeum den Menschen wächst, und gleichzeitigkann es dazu kommen, dass ihr eine selbststän-dige Lebensführung nicht mehr zugetraut wird(siehe Kästen S. 52).

Schon allein aus diesen Gründen gilt es,alles zu tun, um Stürze zu vermeiden. Da alteMenschen sehr viel häufiger von Stürzenbetroffen sind als jüngere – rund 30 Prozentder über 65-Jährigen stürzen während einesJahres mindestens ein Mal, bei den über 90-Jährigen wird sogar von über der Hälfte ausge-gangen –, nimmt die Sturzprophylaxe in derAltenpflege einen besonders hohen Stellenwertein.

Auch deshalb, weil die Altenpflegerinnenund Altenpfleger häufig von einem schlechtenGewissen geplagt werden, wenn eine/einerihrer Klientinnen und Klienten während ihrerArbeitszeit (sowohl in ihrer An- als auchAbwesenheit) gestürzt ist. „Hätte ich das nichtverhindern können? Habe ich etwas falschgemacht?“, sind Fragen, die sich ihnen dannaufdrängen (siehe auch Fallbeispiele S. 64 f.).

Da Stürze aber Ereignisse sind, welcheimmer durch eine Verkettung ungünstigerUmstände zustande kommen, gibt es auchimmer mehrere Ansatzmöglichkeiten, um ihnenvorzubeugen. Stürze gehören aufgrund unsereraufrechten Körperhaltung unvermeidlich zumLeben dazu, daher werden letztlich nicht alleStürze zu verhindern sein, aber die Wahrschein-lichkeit, dass es in einigen ungünstigen Situa-

tionen zu einem Sturz kommt, kann durchzielgerichtete und geeignete Interventionendeutlich verringert werden.

Einem Sturz liegt immer ein auslösendesEreignis zugrunde. Es kann sich um ein Stol-pern über einen Gegenstand, um ein Ausrut-schen, um einen Ohnmachtsanfall oder einfachum einen Verlust der Körperbeherrschunghandeln. Dabei kommt es immer zu einemVerlust der Körperbalance. Sowohl der Eintritteines Ereignisses, dass zu einem Balanceverlustführt, als auch die Unfähigkeit, den Körperwieder in Balance zu bringen, wird durch das

Sturzprophylaxe nach dem Expertenstandard

Stürze lassen sich nicht verhindern,Risikofaktoren aber schon

Stürze haben immer mehrere Gründe. Manchmal ist dieunsachgemäße Verwendung von Hilfsmitteln nur nochder Auslöser. Foto: Heiko Fillibeck

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Ein große Hilfe zur Strukturierung einer wir-kungsvollen Sturzprophylaxe bietet der vomDeutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklungin der Pflege (DNQP) veröffentlichte Exper-tenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“(siehe folgenden Beitrag und Abbildung S. 59).Darin werden die Voraussetzungen, die Pflege-fachpersonen, aber auch Einrichtungen derAltenhilfe erfüllen müssen, genannt, die not-wendig sind, um die Sturzprophylaxe nachdem aktuellen Stand des pflegefachlichen Wis-sens zu gestalten. Der Handlungsablauf vonPflegefachpersonen bei der Sturzprophylaxewird in sechs Schritten beschrieben. Dazuwerden sechs Ergebniskriterien benannt,anhand derer überprüft werden kann, ob dieSturzprophylaxe dem neuesten Stand des Pfle-gefachwissens entspricht.

Da dieser Standard nun schon der dritteinnerhalb von fünf Jahren ist, der von derAltenpflege umgesetzt werden muss, ist esumso wichtiger, nicht vor „immer neuen undzusätzlichen Anforderungen“ zu resignieren,sondern die Standards nach und nach in denAltenpflegeeinrichtungen bestimmt, aber nichtüberstürzt einzuführen (siehe Beitrag S. 60).Wer nach den Standards arbeitet, erreicht nichtnur eine qualitätsvollere Pflege, sondern istauch rechtlich auf der sicheren Seite; einschlechtes Gewissen sollte dann jedenfalls nichtmehr nötig sein.

Heiko Fillibeck

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Vorliegen von Sturzrisikofaktoren begünstigt.Daraus resultiert die Tatsache, dass die Abmin-derung oder sogar Beseitigung von Sturzrisiko-faktoren den entscheidenden Ansatzpunkt zurVerhinderung von Stürzen darstellt.

„Ich fühle mich auf Dauer wackelig“

„Vor vier Jahren bin ich auf der Treppegestürzt. Seit diesem Tag war alles anders.Ich musste mit einem Oberschenkelhals-bruch ins Krankenhaus. So richtig laufenkonnte ich danach nicht mehr. Aber dasSchlimmste war, dass ich mich seitdemallgemein so unsicher auf den Beinen fühlte.Ich war doch vorher nie groß hingefallen,höchstens mal ausgerutscht, aber immerohne irgendwelche Auswirkungen. Und jetztfühle ich mich auf Dauer wackelig und habeimmer Angst, dass mir das noch mal pas-siert. Ich habe jetzt einen Gehstock. Die vomambulanten Pflegedienst wollen, dass ich zuHause so einen Gehwagen nehme, aber daswill ich nicht. Ich sitze sowieso die meisteZeit herum.“ Fritz N., 89 Jahre

„Im Heim kann man besser auf sie aufpassen“

„Meine Mutter ist 92 und hat sich bis vorkurzem allein in ihrer Drei-Zimmer-Woh-nung versorgt. Zwar fiel ihr das zunehmendschwer, doch sie bestand auf ihre Selbststän-digkeit – auch beim Einkaufen. Und kurzvor Weihnachten ist das passiert, was ichimmer befürchtet habe: Sie war einkaufen,zieht ihren „Shopper“ hinter sich her undrutscht an der Bordsteinkante ab. Da musssie wohl auch eine Weile gelegen haben, bisihr jemand aufhalf. Sie war so durcheinan-der, dass die Leute sie ins Krankenhausgefahren haben, und die haben uns angeru-fen. Für mich ist das das Zeichen gewesen,dass Mutter nicht mehr alleine zu Hauseleben kann. Sie wird wieder hinfallen. Unddann vielleicht schlimmer. Ich habe dannauch keine ruhige Minute mehr. Deshalbhabe ich mich nach einem Heimplatz für sieumgesehen. Im Heim kann man besser aufsie aufpassen.“ Brigitta G., 68 Jahre

Sturzmechanismus

Sturzrisiko-fakto-

ren

AuslösendesEreignis

Balanceverlust

Unfähigkeit, den Körper

wieder in Balancezu bringen

STURZQuelle: KDA 2004

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Heiko Fillibeck, Referent fürPflegepraxis im KuratoriumDeutsche Altershilfe, warwissenschaftlicher Mitarbei-ter der Expertengruppe, dieden Standard im Auftrag des Deutschen Netzwerkesfür Qualitätsentwicklung in der Pflege erstellt hat. Foto: privat

Erfassung von Sturzrisikofaktoren –bisherige Assessmentinstrumente ungeeignet

Der erste Schritt bei der Durchführung einerSturzprophylaxe nach dem Expertenstandardist die Erfassung von Sturzrisikofaktoren. Dazuist es notwendig, dass Pflegefachpersonen diedurch aussagekräftige wissenschaftliche Stu-dien belegten Faktoren kennen und in der Lagesind, deren Vorliegen in spezifischen Einzelsitu-ationen überprüfen zu können.

Die wesentliche Neuerung dieses Ansatzesbesteht darin, dass nicht versucht wird zuermitteln, wie hoch die Sturzgefährdung einerPerson ist, sondern welche Sturzrisikofaktorenim konkreten Fall vorliegen. Die Expertinnenund Experten, die den Standard im Rahmendes DNQP entwickelt haben, entschieden sichfür diese Herangehensweise, da die bisherentwickelten und erprobten Assessmentinstru-mente zur Erfassung der Sturzgefährdung alsnicht valide genug angesehen werden können.Das heißt: Entweder werden mit diesen Instru-menten zu viele Personen fälschlicherweise alssturzgefährdet eingestuft, oder es werden Per-sonen, die häufig stürzen, unzutreffend alsnicht sturzgefährdet identifiziert. So kann espassieren, dass beispielsweise von zehn Perso-nen, die als nicht sturzgefährdet eingestuftwurden, dennoch acht im Nachhinein stürzen.Bei diesen Personen wurden mit dem verwen-

deten Assessmentinstrument die eigentlichenRisikofaktoren offensichtlich nicht erfasst.

Um in der Pflegepraxis ein Hilfsmittel ander Hand zu haben, vorliegende Sturzrisikofak-toren systematisch erfassen zu können, erstell-ten die Expertinnen und Experten nach intensi-ver Diskussion von weltweit durchgeführtenStudien eine Liste mit elf evidenzbasiertenSturzrisikofaktoren. Mit Hilfe dieser „Elfer-Liste“ kann ermittelt werden, welche der amhäufigsten auftretenden Risiken im Einzelfallvorliegen. Die Liste beinhaltet sowohl intrinsi-sche – also von der Person ausgehende – alsauch extrinsische – also von außen auf diePerson einwirkende – Sturzrisikofaktoren.

Pflegefachpersonen sollten wissen, worandie bedeutendsten Sturzrisikofaktoren erkanntwerden können. So können körperliche Funk-tionseinbußen und Funktionsbeeinträchtigun-gen anhand von Problemen mit der Körper-balance, die schon beim geraden Stehen zubeobachten sein können, oder durch Gang-veränderungen sowie Veränderungen derMotorik im Allgemeinen identifiziert werden.Zudem gibt auch die Diagnose bestimmterErkrankungen, die negative Auswirkungen aufdie Mobilität, die Motorik und auch auf dieSensibilität haben, geschulten Pflegefachperso-nen einen Hinweis auf ein erhöhtes Sturzrisiko.

Der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“

erklärt von Heiko Fillibeck

Schwindel macht es schwer möglich, die Balance zu halten. Foto: Heiko Fillibeck

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Dass Sehbeeinträchtigungen eine Erhöhung desSturzrisikos mit sich bringen, ist hinlänglichbekannt. Wenn Pflegefachpersonen eine Sehbe-einträchtigung vermuten, sollten sie daraufhinwirken, dass von Fachleuten wie z. B.Augenärzten oder Optikern abgeklärt wird, obdahinter eine mangelnde Kontrastwahrneh-mung oder Sehschärfe steckt. Die zuständigePflegefachperson sollte auch dafür Sorge tra-gen, dass sturzgefährdete Personen die richtigeBrille, also nicht die Lesebrille oder die Brilledes Ehepartners, beim Umhergehen in derWohnung tragen. Bei Beeinträchtigung derKognition und der Stimmung, also insbeson-dere bei Menschen mit Demenz, mit einerDepression oder in einem Delir, ist aufgrundder häufigen Fehleinschätzung der eigenenFähigkeiten oder der Verkennung der Situationebenfalls von einer erhöhten Sturzgefährdungauszugehen. Die für die Sturzprophylaxe ver-antwortliche Pflegefachperson sollte auch beider Diagnose von Erkrankungen, die zu einerOhnmacht führen können, wissen, dass diedavon ausgehende Sturzgefährdung unbedingtbeachtet werden muss.

Des Weiteren sollte sie in der Lage sein,eine bestehende Dranginkontinenz, ein ver-mehrtes nächtliches Wasserlassen oder diebestehende Angst vor Stürzen erkennen zukönnen. Es gehört auch zu den Aufgaben derverantwortlichen Pflegefachperson, Stürze inder Vergangenheit zu erfragen und so weit wiemöglich deren Ursachen zu analysieren.

Neben den bisher genannten intrinsischenFaktoren muss bei der Erfassung von Sturzrisi-

kofaktoren auch an die Gefährdung, die vonaußen auf die Betroffenen einwirken kann,gedacht werden. Daher sind auch Stolper- undAusrutschgefahren in der Umgebung, Gefahrendurch ungeeignete Schuhe sowie Wechsel- undNebenwirkungen von Medikamenten zuberücksichtigen. Verwenden vermeintlichsturzgefährdete Personen Hilfsmittel, so sindderen sachgemäßer Gebrauch und deren ord-nungsgemäßer Zustand zu überprüfen. Pflege-fachpersonen sollten auch wissen, dass dieVerwendung von Hilfsmitteln darauf hinweist,dass intrinsische Sturzrisikofaktoren vorliegen,die mit diesen Hilfsmitteln kompensiert werdensollen. So ist gerade bei Personen, die Hilfsmit-tel verwenden, auf Sorgfältigkeit bei der Erfas-sung von den zuvor benannten intrinsischenSturzrisikofaktoren zu achten (siehe nebenste-hende Tabelle).

Information und Beratung – Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Beratungsformen

Hat die verantwortliche Pflegefachperson dievorliegenden Sturzrisikofaktoren identifiziert,sollte mit den Betroffenen und deren Angehöri-gen abgesprochen werden, welche Maßnahmenzur Verbesserung in der vorliegenden Situationakzeptabel und praktikabel erscheinen. Zen-trale Aufgabe der Pflegefachperson ist es, allemöglichen Interventionen und Interventionsal-ternativen zu beschreiben und somit für dieEntscheidung für oder gegen die ein oder

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e Eine falsche Brille kann das Risiko zu stürzen deutlich erhöhen. Foto: Heiko Fillibeck

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Intrinsische Risikofaktoren:

1. Funktionseinbußen und Funktionsbeeinträchtigungen• Probleme mit der Körperbalance/dem Gleichgewicht• Gangveränderungen/eingeschränkte Bewegungsfähigkeit• Erkrankungen, die mit veränderter Mobilität, Motorik und Sensibilität einhergehen:

– Multiple Sklerose– Parkinson’sche Erkrankung– Apoplexie/apoplektischer Insult– Polyneuropathie – Osteoathritis– Krebserkrankungen – Andere chronische Erkrankungen/schlechter klinischer Allgemeinzustand

2. Sehbeeinträchtigungen• Reduzierte Kontrastwahrnehmung• Reduzierte Sehschärfe• Ungeeignete Brillen

3. Beeinträchtigung der Kognition und Stimmung• Demenz• Depression• Delir

4. Erkrankungen, die zu kurzzeitiger Ohnmacht führen• Hypoglykämie• Haltungsbedingte Hypotension• Herzrhythmusstörungen• TIA (Transitorische ischämische Attacke)• Epilepsie

5. Ausscheidungsverhalten• Dranginkontinenz• Nykturie• Probleme beim Toilettengang

6. Angst vor Stürzen 7. Sturzvorgeschichte

Extrinsische Risikofaktoren:

8. Verwendung von Hilfsmitteln9. Schuhe (Kleidung)

10. Medikamente• Psychopharmaka• Sedativa/Hypnotika

11. Gefahren in der UmgebungInnerhalb von Räumen und Gebäuden:• Schlechte Beleuchtung• Steile Treppen• Mangelnde Haltemöglichkeiten• Glatte Böden• Stolpergefahren (z. B. Teppichkanten, herumliegende Gegenstände, Haustiere)Außerhalb von Räumen und Gebäuden:• Unebene Gehwege und Straßen• Mangelnde Sicherheitsausstattung (z. B. Haltemöglichkeiten, Beleuchtung)• Wetterverhältnisse (Glatteis, Schnee …)

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eTabelle der häufigsten Sturzrisikofaktoren (Expertenarbeitsgruppe Sturzprophylaxe, 2004)

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e andere Intervention eine breite Wissensbasis zuschaffen.

Diese Herangehensweise bedeutet, dass esnicht so sehr darauf ankommt, unbedingt jedeneinzelnen ermittelten Sturzrisikofaktor anzuge-hen, sondern vielmehr die Gesamtsituation zuentschärfen. Im Einzelfall kann das bedeuten,dass eine Stolpergefahr auf Wunsch der Betrof-fenen nicht entfernt wird, die Stolperwahr-scheinlichkeit aber dadurch verringert wird,dass mehrmals täglich ein Gangtraining erfolgt,mit dem Ziel, das Anheben der Füße beimGehen zu verbessern. Die Anschaffung vongeeigneten Hausschuhen (feste Schuhe in pas-sender Größe mit rutschfester, dünner undharter Sohle) könnte den Erfolg einer solchenIntervention zudem verstärken. Dieses Beispielverdeutlicht, warum die Einbeziehung vonAngehörigen wichtig sein kann, da diese dasGangtraining unterstützen, wenn nicht sogarmit den Betroffenen selbst durchführen, undwahrscheinlich auch die neuen Hausschuhebesorgen.

Die Beratung der Betroffenen und ihrerAngehörigen ist ein Vorgang, der von denPflegefachpersonen verlangt, sich mit zeitgemä-ßen Beratungsformen auseinander zu setzen.Ziel ist es, dass die Beteiligten zu einer vonallen Beteiligten mitgetragenen Entscheidungkommen. Dafür ist es notwendig, dass dieverantwortliche Pflegefachperson sowohl dieExpertenberatung als auch die Prozessberatungbeherrscht. Bei der Expertenberatung zeigt einePflegefachperson fachlich begründete Hand-lungsalternativen zu einem bestehenden Pro-blem auf (eine geschulte Pflegefachpersonschlägt z. B. ein bestimmtes Mobilitätstrainingvor). Die Kompetenz des Beraters liegt dabeiprimär im fachlichen Bereich. Die Prozessbera-tung hingegen unterstützt den Ratsuchendenbei der selbstständigen Problemlösung. DieKompetenz des Beraters liegt primär im kom-munikativen Bereich.

Erstellung eines Maßnahmenplans –Erhalt und Förderung einer siche-ren Mobilität

Haben sich alle Beteiligten nach erfolgreichemBeratungsprozess auf Interventionen verstän-digt, erstellt die zuständige Pflegefachpersoneinen Maßnahmenplan. Anhand dieses Maß-

nahmenplans muss nachvollziehbar sein, wel-che Sturzrisikofaktoren modifiziert werdensollen. Des Weiteren müssen die einbezogenenRessourcen deutlich werden. Es muss alsoerkennbar sein, wer welche Maßnahmendurchführt, welche Hilfsmittel eingesetzt wer-den und warum die Maßnahmen so und nichtanders durchgeführt werden, zum Beispielwegen bisheriger Gewohnheiten oder aufgrunddes besonderen Wunsches der Betroffenen undihrer Angehörigen. Zudem sollte festgehaltensein, wie oft diese Maßnahmen täglich durch-geführt werden (z. B. Kraft- und Balancetrai-ning drei Mal täglich) und wer im Bedarfsfallbei den Maßnahmen assistiert (z. B. Pflegerinbegleitet Frau X morgens und abends zurToilette, die Tochter bei allen weiteren Toilet-tengängen).

Hinsichtlich der Auswahl von Maßnahmenlassen sich zwei Ansätze unterscheiden, diegeeignet sind, Stürze zu verhindern. Zum einenist es angebracht, sturzauslösende Faktorenvon vornherein auszuschalten. Zu diesen Maß-nahmen zählen das Entfernen von Stolperfak-toren, die Schaffung einer an die Sehfähigkeitder Betroffenen angepassten Beleuchtung, dieVerwendung von geeignetem Schuhwerk, aber

Leicht durchführbare Übungen zur Verbesserung vonKraft und Balance fördern die sichere Mobilität. Foto: Heiko Fillibeck

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Nicht immer muss sofort ein Teppichentfernt werden. Es reicht schon aus,wenn er richtig liegt. Foto: Heiko Fillibeck

auch die Vermeidung von Wechsel- und Neben-wirkungen von Medikamenten, insbesonderevon Psychopharmaka und Sedativa.

Zum Zweiten sollten möglichst viele dervorgefundenen intrinsischen Sturzrisikofakto-ren modifiziert werden. Dazu zählen die Ver-besserung der Kraft, Beweglichkeit und derBalance durch entsprechende Übungen, dieVerbesserung der Sehfähigkeit durch Brillenoder eine Augenoperation sowie die Modifika-tion von Krankheitssymptomen wie Schwindel-anfälle oder Herzrhythmusstörungen. Diesbe-züglich ist auf die richtige Menge an Nah-rungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu denken, aneine dem Ausmaß der Erkrankungen angepass-te Medikation sowie an den Einsatz weitererkrankheitsinduzierter Maßnahmen, wie z. B.der Einsatz eines Herzschrittmachers.

Da aber selbst die Kombination all dieserInterventionen keine Garantie bietet, alleStürze zu verhindern, ist es wichtig, vor allemschlimme Folgen von Stürzen zu vermeiden.Dazu gehört insbesondere die Schenkelhals-fraktur. Untersuchungen bestätigen zweifelsfreieine deutliche Vermeidung dieser Sturzfolge,wenn die gestürzten Personen einen Hüftpro-tektor benutzt haben. In den Untersuchungenwurde aber auch nachgewiesen, dass PersonenHüftprotektoren nur dann akzeptieren, wennzuvor sie selbst, ihre Angehörigen und auch diePflegenden hinsichtlich der Nutzung und derWirkung der Protektoren beraten wurden. BeiPersonen, die beispielsweise an einer Epilepsieerkrankt sind, kann in Einzelfällen die Verwen-dung weiterer Protektoren wie z. B. eines Sturz-helmes angebracht sein. Der Einsatz solcher

Hilfsmittel ist allerdings sehr genau abzuwä-gen, da eine „Überversorgung“ zu unnötigerSturzangst führen kann.

Manchmal glauben Pflegende, die Folgeneines Sturzes verringern zu können, indem sieMatratzen auf den Boden legen. Diese Maß-nahme ist aber alles andere als hilfreich, daMatratzen das Gegenteil bewirken, nämlich dieSturzwahrscheinlichkeit erhöhen. Denn jedeMatratze ist weicher als der Fußboden underschwert dadurch einen sicheren Stand.

Die oberste Prämisse bei der Umsetzungpflegerischer und ergänzender Maßnahmen istder Erhalt und die Förderung einer sicherenMobilität. Aus diesem Grund sind freiheitsbe-schränkende Maßnahmen zum Zweck derSturzprophylaxe keinesfalls akzeptabel. Auchder gut gemeinte Tipp: „Bleiben Sie doch bittesitzen, sonst fallen Sie hin“, ist also nicht miteiner Sturzprophylaxe nach dem Expertenstan-dard vereinbar. Es ist darauf zu achten, dassPersonen, die sturzgefährdet sind, alle Mög-lichkeiten erhalten, ihre Sturzgefährdung zuminimieren, um sich dann so oft und so sicherwie möglich bewegen zu können.

Umsetzung des Maßnahmenplans –Information und Koordinierungaller beteiligten Personen

Die für die Sturzprophylaxe verantwortlichePflegefachperson ist neben der Erstellung einesMaßnahmenplans auch für dessen angemes-sene Umsetzung zuständig. Kann sie die Maß-nahmen nicht selbst durchführen, muss sie

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e dafür sorgen, alle an der SturzprophylaxeBeteiligten zu koordinieren. Das Ziel ist, dieschnelle Umsetzung der Interventionen zugewährleisten. So ist zum Beispiel bezüglich derKostenübernahme von Hilfsmitteln frühzeitigKontakt mit den Kostenträgern aufzunehmen.

Die Umsetzung der Maßnahmen in Ein-richtungen der stationären Altenhilfe hängtaber nicht nur von der Pflegefachperson alleinab, sondern erfordert auch die grundsätzlicheBereitschaft der Einrichtung, die Voraussetzun-gen für die Realisierung zu schaffen. Aufgrundder Tatsache, dass in der Regel alle Bewohne-rinnen und Bewohner in stationären Altenhilfe-einrichtungen von ähnlichen Sturzrisikofakto-ren betroffen sind, erscheint dort die Bünde-lung mehrerer Einzelmaßnahmen zu Inter-ventionsprogrammen sinnvoll. Ein solchesProgramm könnte dann zum Beispiel aus derSchulung der Mitarbeiter, aus einem Mobili-tätstraining für die Sturzgefährdeten zur Stär-kung von Kraft und Balance, der Modifizie-rung der Räumlichkeiten und dem Einsatz vonHüftprotektoren bestehen.

Bei zu Hause lebenden Personen ist insbe-sondere auf die Betreuung der Angehörigen zuachten, die Aufgaben im Rahmen der Sturzpro-phylaxe übernehmen. Treten diesbezüglichProbleme auf, so sollte die verantwortlichePflegefachperson gemeinsam mit den Betroffe-nen und den Angehörigen Lösungen für dieSchwierigkeiten erarbeiten. Auch die Kontakt-anbahnung zu Wohnberatungsstellen ist indiesem Zusammenhang eine wichtige Aufgabefür die Pflegefachperson.

Auch sollte immer über eine Kooperationmit anderen Anbietern von Programmen zurSturzprophylaxe nachgedacht werden. In man-

chen Regionen bieten beispielsweise einzelnePflegekassen Kurse zur Verhinderung vonStürzen an. Pflegefachpersonen sollten sichkontinuierlich über Angebote dieser oder ähn-licher Art informieren, um diese in die Umset-zung des eigenen Maßnahmenplans einbezie-hen zu können.

Im Rahmen der Umsetzung des Maßnah-menplans zur Sturzprophylaxe ist die verant-wortliche Pflegefachperson auch für die Infor-mation aller an der Versorgung der Betroffenenbeteiligten Personen und Berufsgruppen verant-wortlich. Zu denken ist hier an die Ärzteschaft,an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeu-ten, an Reinigungspersonal, an Freundinnenund Freunde und andere Besucherinnen undBesucher. Die Zustimmung der Betroffenenbezüglich der Weitergabe von Informationen istselbstverständlich Grundvoraussetzung.

Dokumentation und Analyse vonStürzen – Lücken feststellen und schließen

Sollte es trotz aller korrekt durchgeführtenInterventionen dennoch zu einem Sturz kom-men, so ist die zuständige Pflegefachpersonverpflichtet, das Sturzgeschehen detailliert zuerfassen und im Anschluss zu analysieren.Damit beginnt der Prozess der Sturzprophylaxevon neuem. Das bedeutet, dass also spätestensnach einem Sturz die Sturzrisikofaktorenerneut erfasst werden müssen, um eventuelleLücken beim Prozess der Sturzprophylaxe zukorrigieren. Aber auch, um neu aufgetreteneSturzrisikofaktoren zu identifizieren und dieseanzugehen.

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ProAlter Sonderdruck März 2007 Kuratorium Deutsche Altershilfe12

Erfahrungen zeigen, dass die Implementierungeines Expertenstandards erst dann erfolgreichist, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitermerken, dass es dem Management „ernst ist“.Haben die Pflegenden allerdings das Gefühl,hier werde exemplarisch etwas ausprobiert unddas Ganze befinde sich in einer Testsituation,so fehle oft die Ernsthaftigkeit bei diesem Pro-zess, berichten Einrichtungen, die den Standardumgesetzt haben. Die Pflegedienstleitung, dieverantwortliche Pflegefachkraft, die Qualitäts-beauftragten, aber auch die Gesamtleitung ei-ner Einrichtung sollten der Einführung einesnationalen Expertenstandards deshalb oberstePriorität einräumen.

Mit der Implementierung verändern sichviele Abläufe in einer Pflegeeinrichtung. Manverbessert nicht nur die Qualität in einembestimmten Bereich, sondern der Standard hatbeispielsweise auch positive Auswirkungen aufdie Angehörigenarbeit oder die bessere Zusam-menarbeit mit dem Arzt.

Studieren Sie den Expertenstandard,die Präambel, die Kommentierungund die Literaturanalyse

Das mag sich selbstverständlich anhören, ist esaber nicht. In manchen Pflegeeinrichtungenwird nur das DIN-A4-Standardblatt mit Struk-tur-, Prozess- und Ergebniskriterien verteilt,und die Pflegefachpersonen bekommen diedazu geschriebene Kommentierung gar nicht zuGesicht. Neben den Kommentierungen, indenen die sechs Ebenen des Standards erklärtwerden, gibt die Literaturanalyse Antwortenauf Fragen, die bei der Umsetzung des Stan-

dards auftauchen können. Die Literaturanalyseist die Basis dafür, warum der Standard ist, wieer ist. Um den Standard zu verinnerlichen,brauchen die Pflegefachpersonen ein tieferesVerständnis vom Phänomen wie zum BeispielSturz oder Dekubitus. Die große neue Erkennt-nis beim Thema „Dekubitus“ war für viele,dass es nicht darum geht, Lagerungen durchzu-führen, bei denen die Klientin oder der Klientpassiv bleiben, sondern dass es insgesamtdarum geht, ihre Beweglichkeit zu fördern, umso eine häufige Druckentlastung gefährdeterKörperpartien zu erreichen.

Beim Thema „Sturz“ soll den Pflegendenvor allem vermittelt werden, wie wichtig füreinen Menschen seine Kraft und seine Balance-fähigkeit sind, um mögliche Stürze zu verhin-dern. Wir kommen des Öfteren ins Stolpern,stürzen aber nicht, weil wir entsprechendeausgleichende Bewegungen machen können.Als nach der Konsensuskonferenz zum Thema„Sturz“ in einem Seminar über die Experten-standards diskutiert wurde, sagte eine Teilneh-merin: „Die Standards zur Dekubitus- undSturzprophylaxe zeigen sehr anschaulich, wiewichtig die Förderung der Beweglichkeit undMobilität bei älteren Menschen ist. Das ist einBereich, den wir vor lauter Körperpflege undInkontinenzproblemen oft vernachlässigen.“

Beschäftigen Sie sich mit den elfhäufigsten Risikofaktoren

Es macht Sinn, eine innerbetriebliche Fortbil-dung zum Thema „Sturzprophylaxe“ mit allenPflegefachkräften durchzuführen. Der Wissens-hintergrund des „Expertenstandards Dekubi-

Eine Aufgabe des Managements:

Die Einführung von Expertenstandards in die Praxis

Seit März 2005 gibt es den lang ersehnten Expertenstandard zur Sturzprophylaxe in der Pflege.

Für alle Einrichtungen stellt sich die Frage: „Wie führen wir den Standard ein?“ Die KDA-

Pflegeexpertin Christine Sowinski gibt im Folgenden einige exemplarische Tipps zur Implemen-

tierung.

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tusprophylaxe“ war gut informierten Kollegin-nen und Kollegen in der Altenpflege zum gro-ßen Teil bekannt. Bei den Expertenstandards„Schmerzmanagement“ und „Sturzprophy-laxe“ ist dies allerdings nicht der Fall. DieStandards vermitteln hier neue internationaleErkenntnisse.

Auf der Konsensuskonferenz in Osnabrückim Oktober letzten Jahres war die große Über-raschung die, dass kein Assessmentinstrumentzur Erkennung des Sturzrisikos empfohlenwerden konnte. Das KDA rät dringend dazu,sich auch daran zu halten. Wer trotzdem miteinem Assessmentinstrument zur Sturzrisikoer-kennung arbeiten möchte, vergeudet unterUmständen Pflegezeit der Klienten, die dannwieder an anderer Stelle fehlt (siehe Kasten aufder folgenden Seite).

Die Gruppe der elf häufigsten Risikofakto-ren sollten Pflegefachpersonen inhaltlich disku-tieren. Hier hilft die Literaturanalyse weiter:Was hat zum Beispiel eine Demenz oder eineDepression mit dem Risiko, zu stürzen, zu tun?Warum gilt das auch für Psychopharmaka undbestimmte Formen der Inkontinenz?

Identifizieren Sie die sturz-gefährdeten Klienten in Ihrer Ein-richtung oder in Ihrem Pflegedienst

Nach einer Weile verinnerlichen die damitbeschäftigten Pflegefachpersonen die Elfer-Liste. Nun geht es darum, die sturzgefährdetenKlientinnen und Klienten zu identifizieren. Inder stationären Altenpflege kann in der Regeldavon ausgegangen werden, dass die meistenBewohnerinnen und Bewohner sturzgefährdetsind.

Eine Rolle bei der Einführung eines Exper-tenstandards spielt die Frage: Wann soll dieIdentifikation der person- und umgebungsbe-zogenen Risikofaktoren stattfinden? Der Stan-dard sagt hier, unmittelbar zu Beginn des pfle-gerischen Auftrags, d. h. also beim Einzug insAltenheim. Die dafür zuständigen Pflegefach-personen sollten dies so schnell wie möglichtun, da es sich bei der Sturzgefährdung um einhohes Gefährdungspotenzial handelt.

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Die drei häufigsten unnötigenMaßnahmen bei der Anwendungder Expertenstandards:

1. Anwendung einer Dekubitusskala beinicht dekubitusgefährdeten Menschen(Menschen, die mobil sind)

2. Anwendung des Schmerzmanagement-standards bei Menschen, für die derStandard nicht gedacht ist (nämlichKlienten mit chronischen, nicht tumor-bedingten Schmerzen)

3. Anwendung eines Assessmentinstrumentszur Identifizierung von sturzgefährdetenKlienten, obwohl der Standard ausdrück-lich davon abrät

Entscheiden Sie sich für pflegeri-sche Interventionen, die in ihrerEinrichtung durchgeführt werdenkönnen

Die Möglichkeiten, pflegerische Interventionenzur Vermeidung von Stürzen oder zur Vermin-derung von Sturzfolgen durchzuführen, sind injeder Einrichtung unterschiedlich. Hilfreich istes, wenn sich Pflegefachpersonen zu einerArbeitsgruppe zusammenschließen, um zudiskutieren, welche Interventionen – z. B. einKraft- und Balancetraining – in ihrem Hausmachbar erscheinen. Dazu ist neben dem per-sonellen Aufwand auch die Häufigkeit und diezeitliche Eingrenzung zu berücksichtigen.Daneben muss auch bedacht werden, inwiefernandere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter desHauses einbezogen werden können und müs-sen.

Implementieren Sie ein Verfahren,das garantiert, dass jeder Sturznach bestimmten Kriterien analy-siert und dokumentiert wird

Kommt es trotz korrekt geplanter und durch-geführter Interventionen dennoch zu einemSturz, so muss eine fachgerechte Dokumenta-tion erfolgen, mit dem Ziel, auch solche Stürzezukünftig zu vermeiden. Die meisten Einrich-tungen dokumentieren Stürze, der Standardempfiehlt, folgende Daten zu erheben:

• Zeitpunkt des Sturzes• Situationsbeschreibung• Aktivitäten vor einem Sturz• Ort des Sturzes• Zustand vor einem Sturz• Folgen des Sturzes• Eingeleitete Folgemaßnahmen

Was unter den Folgemaßnahmen zu verstehenist, wird in der Literaturanalyse beschrieben.Aus den Statistiken zu Stürzen in den Einrich-tungen lassen sich immer wieder neue Rück-schlüsse ziehen, wie die sichere Mobilität derKlienten gewährleistet oder verbessert werdenkann.

Die bisher erschienenen Expertenstandards inder Pflege: • Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwick-lung in der Pflege (Hrsg.), April 2004: Exper-tenstandard Entlassungsmanagement in derPflege, Entwicklung – Konsentierung – Imple-mentierung, 17,50 Euro (inkl. Versand)• Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwick-lung in der Pflege (Hrsg.), Februar 2004:Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in derPflege. Entwicklung – Konsentierung – Imple-mentierung. 2. Auflage mit aktualisierter Lite-raturstudie (1999–2002), 17 Euro (inkl. Ver-sand)• Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwick-lung in der Pflege (Hrsg.), Januar 2004:Sonderdruck Expertenstandard Schmerzma-nagement in der Pflege, einschl. Kommentie-rung und Literaturanalyse, 15 Euro (inkl. Ver-sand)• Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwick-lung in der Pflege (Hrsg.), Februar 2005:Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pfle-ge. 16 Euro (inkl. Versand)

Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklungin der Pflege (DNQP)Fachhochschule OsnabrückPostfach 19 40, 49009 OsnabrückFax: 05 41/9 69-29 71E-Mail: [email protected]

Bestelladresse:

Literaturhinweise:

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Siegfried Huhn. Foto: privat

„Strategisch gegen Stürze vorgehen,Prävention nicht dem Zufall überlassen“

Der Krankenpfleger und Gesundheitspädagoge Siegfried Huhn beschäftigt sich seit mehr als 20

Jahren mit dem Thema „Sturz“. Zudem war der selbstständige Pflegeberater in der Fort- und

Weiterbildung Mitglied der vom DNQP beauftragten Expertengruppe zur Erstellung des „Ex-

pertenstandards Sturzprophylaxe in der Pflege“. Heiko Fillibeck hat ihn in ProAlter zu sei-

nen Erfahrungen, die er in Kontakt mit Pflegepraktikern gesammelt hat, befragt.

ProAlter: Welche Rolle spielen Stürze imLeben alter Menschen?

Siegfried Huhn: Das Risiko, zu stürzen,nimmt mit dem Alter zu. Instabilität undStürze gehören neben Inkontinenz, Ess- undTrinkproblemen sowie kognitiven Beeinträchti-gungen zu den vier großen Problemen im Alter.Besonders gefürchtet sind Mehrfachstürze, weilsie unter Umständen die ganze Lebensplanungeines Menschen verändern können. Selbstwenn dabei keine Verletzungen entstehen,entwickeln die meisten alten Menschen Angstbis hin zu einer echten Phobie und schränkenihren Lebensradius daraufhin erheblich ein.Das bedeutet natürlich immer einen Verlust anLebensqualität.

ProAlter: Wie kann dies in der Praxisaussehen?

Siegfried Huhn: Viele alte Menschen weh-ren sich zum Beispiel häufig gegen Mobilisa-tionsversuche, eben aus der Angst, dabei zustürzen. Wir hatten eine Patientin im ambulan-ten Bereich, die eine große Sturzangst entwi-ckelt hat, nachdem sie gestürzt war und sichdabei dennoch keine Verletzung zugezogen hat.

Trotzdem hat sie sich innerhalb wenigerMonate nach dem Ereignis nur noch sitzendauf einem Bürostuhl mit Rollen fortbewegt undnur noch die Kochnische sowie die Stubebenutzt. Dort hat sie einen Toilettenstuhl ste-hen gehabt und auf dem Sofa geschlafen. Siehat sich geschämt, den Toilettenstuhl vonfremden Menschen ausleeren zu lassen, aberihre Angst, zu stürzen, war größer als ihreScham. Aus ärztlicher Sicht war die Frau vollbewegungsfähig, und es gab keinen objektivenGrund für ihr Verhalten.

Stürze sind gefürchtet und machen unsicher. Sie könnensogar die ganze Lebensplanung eines Menschen verän-dern. Foto: Heiko Fillibeck

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Sturz in Abwesenheitvon Pflegenden

Frau Schunck lebt in einem Pflegeheim. Sieist nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmtund bei der Fortbewegung auf ihren Rollstuhlangewiesen. Frau Schunck wird vor dem Bettliegend aufgefunden. Neben ihr liegt der umge-kippte Rollstuhl. Auf die Nachfrage, was dennpassiert sei, reagiert sie sehr ungehalten. „Dassieht man doch wohl. Sie können mir glauben,das wird ein Nachspiel haben!“

Pflegerische AspekteAuf den ersten Blick scheint der Sturz von

Frau Schunck mit pflegerischen Mitteln nichtvermeidbar gewesen zu sein. Er ereignete sich inihrem Zimmer ohne Beisein von Pflegepersonen.Da dem Personal aber ihr Wunsch nach selbst-ständiger Mobilität bekannt war, ist davon aus-zugehen, dass die Pflegenden um ihre Sturzge-fährdung wissen mussten. Ihre Unfähigkeit, si-cher zu stehen, geschweige denn einen Schrittgehen zu können, müsste aus der Pflegeprozess-dokumentation ersichtlich werden. Unter derAEDL „sich bewegen können“ sollte sowohl derWunsch nach selbstständigem Transfer als auchdie Einschränkungen beim Stehen und beim Ge-hen dokumentiert sein. Darauf ausgerichtetePflegeziele sowie entsprechende Maßnahmensollten nachvollziehbar ausgearbeitet und allenPflegenden bekannt sein. Um zu beurteilen, obder Sturz von Frau Schunck pflegerisch vermeid-bar gewesen wäre, ist zu überprüfen, ob die inder Pflegeplanung beschriebenen Maßnahmenden Fähigkeiten von Frau Schunck entsprechenund sie von den Pflegenden auch umgesetzt wur-den. Entsprechende Maßnahmen wären: dasBett auf die gleiche Höhe wie die Sitzfläche desRollstuhls stellen, den Rollstuhl vor dem Bettbereitstellen, so dass Frau Schunck den Transferüber die ungelähmte Seite möglich ist, die Roll-stuhlbremsen anziehen, einen geeigneten Halte-griff zur Unterstützung des Bett-Rollstuhl-Trans-fers anbringen und vor allen Dingen die Erreich-barkeit der Notrufklingel sicherstellen. Weiter-hin wäre zu überprüfen, ob neben den situa-tionsbezogenen Pflegezielen auch mittel- undlangfristige Pflegeziele genannt und entsprechen-de Maßnahmen dazu geplant wurden. Dabeikönnte es sich um ein kontinuierliches Transfer-training sowie ein Training zur Unterstützungder gelähmten Körperseite handeln.

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e Erwähnen möchte ich ebenfalls noch, dassauch Pflegende bezüglich der Sturzgefahr vonKlientinnen und Klienten oft phobisch reagie-ren. Aus Angst, für einen Sturz verantwortlichsein zu können, halten sie am häufigsten sogarFixierungsmaßnahmen für begründet, umStürze zu verhüten.

„Stürze stellen ein natürliches Lebensrisiko dar“

ProAlter: Sind Stürze in Einrichtungen derAltenhilfe von besonderer Bedeutung undmüssten Stürze dort nicht vermeidbar sein?

Siegfried Huhn: Zunächst ist es wichtig zusehen, dass Stürze ein natürliches Lebensrisikodarstellen. Wenn wir zudem moderne Alten-hilfe anbieten, befinden wir uns in demDilemma, dass durch Aktivierung und Mobili-sierung das Sturzrisiko steigt. Bewohner vonAlteneinrichtungen haben heute einen erhöhtenPflegebedarf und weisen deshalb in aller Regelauch mehr Risikofaktoren auf, die eine Sturz-wahrscheinlichkeit erhöhen. Hier zeigen sichdie besonderen Herausforderungen. Grund-sätzlich sind Stürze bei diesem hohen Risikonicht vermeidbar, wenn wir Freiheit gewährenund keine dauerhaften freiheitsentziehendenMaßnahmen durchführen wollen. Das mussallen Beteiligten klar sein. Ziel ist es, die Sturz-häufigkeit zu verringern und sturzbedingteFolgen zu minimieren. Wenn wir das erreichen,haben wir gute Arbeit geleistet.

ProAlter: Wie ist es haftungsrechtlich,wenn Heimbewohner stürzen und sich gegebe-nenfalls erheblich verletzen?

Siegfried Huhn: Nun, ich bin kein Juristund kann deshalb nur pflegefachlich argumen-tieren. Wir Pflegenden müssen das Problemerkennen und Maßnahmen entwickeln, dieRisikofaktoren zu verringern. Das muss auchnachweisbar dokumentiert sein. Nach bisheri-ger Rechtsprechung kann keine Rundum- oderEin-zu-eins-Pflege gewährleistet werden. Des-halb hat nicht jeder Sturz juristische Konse-quenzen. Juristisch relevant ist allerdings, obeine Sturzprophylaxe eingeleitet worden istbzw. ob aus vorangegangenen Stürzen Konse-quenzen entwickelt wurden.

ProAlter: Wie sieht der Einfluss vonambulanten Pflegediensten bei der Sturzpro-phylaxe aus? Unterscheidet er sich gegenüber

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elette treffen müssen. Dabei hätte sie unter ver-schiedenen Optionen auswählen können. Beinicht erhöhter Körpertemperatur und für FrauHall üblichem Puls und Blutdruck hätte sie ei-nen Transfer unter Zuhilfenahme eines Roll-stuhls in Erwägung ziehen können. Des Weite-ren hätte sie Frau Hall anbieten können, dieMorgentoilette zu einem späteren Zeitpunkt,z. B. nach einem Frühstück im Bett, durchzufüh-ren. Darüber hinaus sollte Frau Hall auch dieMöglichkeit eröffnet werden, die morgendlicheKörperpflege im bzw. am Bett durchzuführen.Falls Frau Hall – zu welchem Zeitpunkt auchimmer – dennoch eine Körperpflege im Bad vor-zieht, ist zu prüfen, ob die Pflegerin möglicheMaßnahmen zur Vermeidung eines Sturzes beimTransfer zum Badezimmer eingeleitet hat. Dabeikönnte es sich um das Angebot eines Hilfsmit-tels zum Gehen, z. B. einen Stock oder einenGehwagen, oder der Schaffung von Möglichkei-ten zum Abstützen, z.B. durch das Positionierenvon Stühlen, handeln. Zu berücksichtigen ist da-bei natürlich, dass diese Möbelstücke durch Ver-engung des Transferweges nicht noch die Sturz-gefahr erhöhen. Schließlich ist es von immenserBedeutung, dass die Pflegerin sich bei der Beglei-tung der Morgentoilette nicht so verhalten hat,dass ein möglicher Sturz durch ihr Verhaltenverhindert hätte werden können. Sie hätte FrauHall so anfassen müssen, dass sie ihren Körpergegen eine unkontrollierte Verlagerung des Ge-wichts in alle Richtungen geschützt hätte. Sohätte sie zumindest dafür Sorge getragen, dass esbei einem Verlust des Gleichgewichtes zu einemkontrollierten Erreichen einer niedrigeren Ebe-ne, also eines Stuhls oder auch des Bodens, ge-kommen wäre. In diesem Zusammenhang istauch zu prüfen, ob es nicht angemessen gewesenwäre, eine weitere Pflegeperson zur Unterstüt-zung beim Transfer hinzuzuholen.

Das Beispiel des Sturzes von Frau Hallmacht eindringlich deutlich, wie wichtig eine de-taillierte Pflegedokumentation für eine Absiche-rung der Pflegepersonen im Schadensfall ist.Nur aus ihr hätte im Nachhinein rekonstruiertwerden können, dass es beispielsweise Frau Hallabgelehnt hat, im bzw. am Bett versorgt zu wer-den.

Heiko Fillibeck

Diesbezüglich könnte zunächst eine – gegebe-nenfalls sogar fortlaufende – Beratung von FrauSchunck beabsichtigt oder bereits eingeleitetworden sein.

All diese Überprüfungskriterien sind nachdem heutigen Stand des Pflegewissens gerecht-fertigt.

Sturz in Anwesenheit einer Pflegeperson

Frau Hall, die aufgrund hohen Überge-wichts und einer allgemeinen Gebrechlichkeitzunehmend Probleme bei der Fortbewegung hat,benötigt Unterstützung bei allen Alltagsaktivitä-ten, die mit Transfers verbunden sind. So hilftihr eine Pflegerin morgens aus dem Bett undführt sie dann ins Bad zur Morgentoilette. Aneinem Morgen berichtet Frau Hall, dass sieschlecht geschlafen habe. Die Pflegerin geht aufihren leidlichen Zustand ein, indem sie beimAufstehen etwas mehr hilft und Frau Hall auchetwas mehr Zeit lässt. Beim Führen ins Bad wirdFrau Hall dann aber „schwarz vor Augen“, siefällt nach vorne über, so dass die Pflegerin sienicht mehr halten kann. Frau Hall schlägt mitdem Kopf gegen die Klinke der Badtüre undzieht sich dabei eine Platzwunde zu.

Pflegerische AspekteEin Sturz, der sich in Anwesenheit einer

Pflegeperson ereignet, ist immer eine heikle An-gelegenheit. Aus pflegerischer Sicht ist in diesemFall zu prüfen, ob die Risiken, die die Pflege-person eingegangen ist, kalkulierbar und ver-meidbar waren. Im beschriebenen Fall stellt sichzunächst einmal die Frage, anhand welcher Kriterien die Pflegerperson den Zustand vonFrau Hall an diesem Morgen beurteilt hat. Ge-rade bei einer Frau, bei der anzunehmen ist,dass ihre Einschränkungen in den Alltagsakti-vitäten in erster Linie auf ihren schlechten Allge-meinzustand zurückzuführen sind, sollten bei ei-ner akuten Verschlechterung des Befindens dieVitalzeichen kontrolliert werden. Blutdruck undPuls sind nicht durch eine Inaugenscheinnahmeder Klientin zu erfassen. Auch eine erhöhte Kör-pertemperatur ist – auch für erfahrene Pflege-personen – nicht ohne Überprüfung durch Tem-peraturmessung auszuschließen. In dem be-schriebenen Fall hätte die Pflegeperson nachÜberprüfung dieser Vitalzeichen eine Entschei-dung hinsichtlich der Art des Transfers zur Toi-

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e den Vorgehensweisen in stationären Einrich-tungen?

Siegfried Huhn: Ich denke, dass im ambu-lanten Angebot vor allem die Beratung vonKlienten und Angehörigen eine wichtigereRolle einnimmt als im stationären Bereich, indem wir Pflegenden doch viele Entscheidungenbezüglich der Sturzprophylaxe abnehmenkönnen. Beispielsweise können Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in der stationären Alten-hilfe das Umfeld zu einem großen Teil gestaltenund somit auch beeinflussen, während das imambulanten Bereich deutlich schwieriger ist.Von besonderer Bedeutung für das Pflegeperso-nal im ambulanten Sektor ist auch die Koordi-nierung des Pflegenetzes, in das alle unterstüt-zenden Personen miteinbezogen werden müs-sen. Dieses zu erhalten oder gegebenenfallswieder aufzubauen braucht die Unterstützungvon beruflich Pflegenden. Von besondererBedeutung ist dies bei allein lebenden Klientin-nen und Klienten, denn so erhalten sie mehrSicherheit im Alltag, was sich positiv auf ihreSturzgefährdung auswirkt.

ProAlter: Wie sind Ihre Erfahrungenbezüglich der Kenntnisse beruflich Pflegenderzu einer effektiven Sturzprophylaxe?

Siegfried Huhn: Die meisten Pflegendensind sich nicht bewusst, dass sie einen großenAnteil effektiver Sturzprophylaxe schon längstin ihre pflegerische Arbeit integriert haben. Sowird auf das Schuhwerk geachtet, Stolperfallenwerden entfernt, Informationen zum Sturzrisi-ko gegeben und Assistenz angeboten. Was wirnun brauchen, ist eine systematische Risikoein-schätzung und ein konsequentes und kontinu-ierliches Umsetzen von pflegerischen Maßnah-men. Alle Berufsgruppen, die mit alten Men-schen arbeiten, haben einen Wissensbedarf undbrauchen mehr Informationen. Gegenüber an-deren Problemen in der Altenhilfe sind wiraber mit der Sturzprophylaxe sehr schnell vor-angekommen. Vergleichen wir den Umgang mitdem Sturzproblem etwa mit der Vorgehens-weise bei Dekubitus oder Ernährungsdefiziten,so ist doch zu erkennen, dass hier wesentlichschneller ein Problembewusstsein entwickeltworden ist. Vor allem dann, wenn wir sehen,dass die ersten deutschen Veröffentlichungenzum Thema „Sturzprophylaxe/Sturz“ aus An-fang der 90er Jahre stammen. Da kann ich nursagen: zehn bis 15 Jahre „Sturz“ als Themaund schon einen Expertenstandard, das ist toll!

„Wieder lernen, zu beobachten“

ProAlter: An welchen Punkten des bisheri-gen Umgangs mit einer Sturzprophylaxe haltenSie Veränderungen für notwendig?

Siegfried Huhn: Neben der Aneignung vonFachwissen müssen die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in der Pflege wieder lernen, zubeobachten! In Bezug auf die Sturzprophylaxeheißt das, vor allem die Bewegungsabläufe beiBewohnerinnen und Bewohnern zu studierenund Bewegungsstörungen zu erkennen. Nachjedem erfolgten Sturz sollte der Vorgang mög-lichst detailliert rekonstruiert werden. Nur solassen sich die Gefahrenquellen aufdecken undbeseitigen.

Die Pflegenden brauchen aber unbedingtauch mehr Handlungssicherheit. Dazu gehörensicherlich auch juristische Informationen,damit es gelingt, die latent vorhandene Angst,an allen Stürzen mitschuldig zu sein, abzu-bauen und die anstehenden Aufgaben sachlichund gelassen anzugehen.

ProAlter: Kann der „ExpertenstandardSturzprophylaxe“ dazu einen Beitrag leisten?

Siegfried Huhn: Natürlich, sonst hätten wirihn nicht gebraucht. Dieser Standard ist eineExpertise von Fachleuten, um den Pflegeperso-nen einen Handlungsrahmen aufzuzeigen. Erhilft den Pflegepersonen, den Einrichtungenund den Trägern, sich die neuesten Erkennt-nisse auf dem Gebiet der Sturzprophylaxeanzueignen und in der Praxis umzusetzen.

ProAlter: Wie sollte Ihrer Meinung nachin Zukunft die professionelle Vermeidungsstra-tegie von Stürzen sein?

Siegfried Huhn: Sie haben das wichtigsteStichwort gegeben. Prävention darf nicht demZufall überlassen werden, sondern muss alsStrategie entwickelt werden. Als Erstes emp-fehle ich allen, festzuhalten, welche Maßnah-men schon ergriffen worden sind und welcheohne zusätzliche zeitliche und personelleRessourcen dazukommen können. Wird diesreflektiert, dann wächst die Berufsgruppe derPflegenden in die Anforderungen der Sturzpro-phylaxe – auch entsprechend den Experten-standards – hinein. Für die anschließendeUmsetzung des Standards muss unbedingtgenug Zeit einkalkuliert werden, statt allesschnell über das Knie brechen zu wollen.

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