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    7.

    Der Gang der Geschichte

    Der Gang der Weltgeschichte führt, Hegel zufolge, von China über

    Indien, Persien, Griechenland und Rom nach Deutschland. eit dem

    !usgang des "#. $ahrhunderts scheint die Geschichte über %ngland

    nach !meri&a fortgelaufen und über den Pazifi& hin 'ieder auf den

    chinesischen (ulturraum gesto)en zu sein. !n der ch'elle zum

    dritten $ahrtausend &ann man aber den %indruc& ge'innen, da) das

    ameri&anisch bestimmte *+. $ahrhundert nur eine Warteschleife im

    Gang der Weltgeschichte 'ar, bevor sie sich von Deutschland aus auf 

    den Weg nach Ru)land macht und über die mongolischen teen

    zurüc& nach China &ehrt.

    Die Weltgeschichte ist der Gang des Geistes durch die Welt, die er

    durch !bsehung seiner von sich selbst geschaffen hat. In dieser Welt

    sucht der Geist sich selbst, er sucht sich in Gestalten, die ihm

    entfremdet, 'eil entvoll&ommnet sind. Hier ist er also nicht absoluterGeist, sondern Weltgeist. Wird der Geist als Person gedacht und

    aner&annt, so ist der Gang der Geschichte der Gang Gottes durch die

    Welt, sein irdisches Dasein und seine elbstauslegung in der -eit.

    -unchst /I0 'ollen 'ir uns das Wesen und den Gang der Geschichte

    vergegen'rtigen, 'ie ihn Hegel, der deutsche !ristoteles, gesehen

    hat. !nschlie)end /II0 sei die geschichtshilosohische

    1etrachtungs'eise des Deutschen Idealismus auf die nach&lassische

    -eit Deutschlands ange'andt und endlich /III0 die &ünftige 2rdnung

    %uroas aus dem Geist seiner 34l&er ent'orfen.

    I

    Die Geschichte ist die elbstauslegung des Geistes in der -eit. Die

    !uslegung ist dem !usgelegten gegenüber nachrangig. Das elbst

    des Geistes ist er als absoluter Geist, die -eitauslegung des Geistes

    49

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    ist er als Geschichte. Die 5atur dagegen ist die elbstauslegung des

    Geistes im Raum. Indem der Geist in 5atur und Geschichte diese

    !rbeit der elbstauslegung leistet, sch4ft er zunehmend Gestalten,

    die rmer an %igensinn und reicher an geistigem inn, also

    geistreicher sind. Die 1etrachtung des Ganges der Weltgeschichte ist

    ihre 3ergeistigung und daher letztlich eine 6heodizee, eine

    Rechtfertigung Gottes. In der Weltgeschichte selber liegt schon eine

    star&e !ufforderung, sich mit ihr zu vers4hnen, indem 'ir ihren inn

    er&ennen und den darin manifestierten Geist erfassen.

    Der %ndz'ec& der Welt ist die 7reiheit und in der Welt selber zu

    ver'ir&lichen. Die Weltgeschichte geht auf geistigem 1oden vor, die

    %nt'ic&lung des Geistes ist ihre ubstanz. Die 5atur ist in der

    Geschichte nicht handelnd, sondern nur eine fremde !uslegung des

    Geistes, die in seine -eitauslegung bis'eilen einbricht oder auch auf 

    sie überzugreifen scheint, aber 'ie ein 8n'etter 'ieder versch'indet

    und geistig9substantiell folgenlos bleibt.

    Ist das Wesen der :aterie die ch'ere, so das Wesen des Geistes die

    7reiheit; ist die :aterie sch'er, 'eil sie nach einem :ittelun&t au)er

    ihrer selbst drngt, also au)er9 einander besteht und daher

    zusammengesetzt ist, so hat der Geist dagegen seinen :ittelun&t in

    sich, hat die %inheit nicht au)er sich, sondern er hat sie in sich

    gefunden. Der Geist ist in sich selbst und bei sich selbst. Die :aterie

    hat ihre ubstanz au)er ihr; der Geist ist das 1ei9sich9selbst9ein.Dies eben ist die 7reiheit. Dieses 1eisichselbstsein des Geistes ist

    elbstbe'u)tsein. Der Geist ist das 1eurteilen seiner eigenen 5atur.

    Die Weltgeschichte ist die Darstellung des Geistes, 'ie er sich das

    Wissen dessen, 'as er an sich ist, erarbeitet. %rst die germanischen

    5ationen sind im Christentum zu dem 1e'u)tsein ge&ommen, da)

    der :ensch als :ensch frei ist, die 7reiheit seine eigene 5atur

    ausmacht. Dieses Prinzi auch in das 'eltliche Gemein'esen

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    einzubilden, das 'ar eine sch'ere, lange !rbeit. Religion ist das

    Prinzi, also der blo)e !nfang der 7reiheit. !n'endung des zunchst

    religi4sen Prinzis auf die Weltlich&eit ist der 3erlauf der Geschichte.

    ie ist 7ortschritt im 1e'u)tsein der 7reiheit, die zu ihrer Wir&lich&eit

    'ird.

    Der Geist ist das 3oll&ommene und &ann darum nichts als sich selbst,

    seinen eigenen Willen 'ollen. Der Geist als %iner, als ein Handelnder

    betrachtet, ist in sich voll&ommener 1esitzer seiner selbst, und als

    rechtm)iger 1esitzer ist der Geist %igentümer seiner selbst und

    daher Gott. Gott regiert die Welt, der Inhalt seiner Regierung, die

    3ollführung seines Plans, ist die Weltgeschichte. 5ur das aus Gottes

    Plan 3ollführte hat Wir&lich&eit, das ihm 8ngem)e ist nur faule

    %

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    Die 3erfassung eines 3ol&es bildet mit seiner Religion, seiner (unst

    und Philosohie eine ubstanz, einen Geist. Der taat ist eine

    individuelle 6otalitt. Die erste Produ&tion eines taates ist herrisch

    und instin&tartig. !ber auch Gehorsam und Ge'alt, 7urcht gegen

    einen Herrscher ist schon ein -usammenhang des Willens. chon in

    rohen taaten mu) auf die Parti&ularitt 3erzicht getan 'erden und

    ist der allgemeine Wille das Wesentliche. %in taat beginnt mit einem

    (4nigtum. Darauf tut das 1esondere und %inzelne sich hervor in

    !risto&ratie und Demo&ratie. Den chlu) macht die 8nter'erfung

    dieser 1esonderheit unter eine :acht, 'elche nur die monarchischesein &ann. %s ist so ein erstes und ein z'eites (4nigtum zu

    unterscheiden. Welche 3erfassung eintritt, ist nicht ache der Wahl;

    nur die>enige &ann eintreten, die gerade dem Geiste des 3ol&es

    angemessen ist.

    Der taat ist die geistige Idee in der ?u)erlich&eit des menschlichen

    Willens und seiner 7reiheit. Das @stem der 7reiheit ist die freie

    %nt'ic&lung ihrer :omente als organischer Glieder, es ist ein

    gotischer Dombau. Das ittliche ist die %inheit des sub>e&tiven und

    allgemeinen Willens.

    Das Wahre gelangt nicht nur zur 3orstellung und zum Gefühl, 'ie in

    der Religion, und zur !nschauung, 'ie in der (unst, sondern auch

    zum den&enden Geist. Die Prinziien des taates müssen als an und

    für sich geltend betrachtet 'erden, und sie 'erden dies nur, insofernsie als 1estimmungen der g4ttlichen 5atur selbst ge'u)t sind. Wie

    daher die Religion beschaffen ist, so der taat und seine 3erfassung;

    er ist 'ir&lich aus der Religion hervorgegangen, und z'ar so, da) der

    athenische, der r4mische taat nur in dem sezifischen Heidentum

    dieser 34l&er m4glich 'ar, 'ie eben ein &atholischer taat einen

    anderen Geist und eine andere 3erfassung hat als ein

    rotestantischer.

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    Die geschichtlichen 6aten und ihre %rzhlung erscheinen zu gleicher

    -eit. Die %nt'ic&lung einer rache geh4rt aber noch nicht zur

    Geschichte der 34l&er, die sie srechen. Die rache ist voreilig, sie

    treibt die 34l&er vor'rts und auseinander, bis sie ent'eder mit

    taaten in 1erührung &ommen oder selber die taatsbildung

    beginnen, so da) sie geschichtlich 'erden. Dabei ist >edes

    geschichtliche 3ol& von einem eigenen Prinzi 9 seinem besonderen

    3ol&sgeist 9 bestimmt. Dieser hat eine logische und eine emirische

    eite. Das =ogische dieses eigentümlichen Prinzis eines 3ol&es

    erscheint als seine bestimmte 1esonderheit, die auf geschichtlicheWeise zu zeigen, also zu er'eisen ist. Die historische 5ach'eisbar&eit

    hngt >edoch vom logischen 3or'eis ab. Das Prinzi eines 3ol&es ist

    sein !nfang; mit ihm hat es den 7ang seiner Geschichte gemacht,

    ihre herstellungslogische Proze)ideeA den 3orausgang. Die Geschichte

    selber ist dann der Durchgang des ganzen 3organges vom

    3orausgang bis zum !usgang. Das Prinzi, der !nfang eben, ist es,

    der den Durchgang der Geschichte bis zu ihrem !usgang bestimmt.

    Der Gang ist das Prinziielle, der 3erlauf das %mirische an der

    Geschichte eines 3ol&es.

    Der &on&rete 3ol&sgeist ist das zu %r&ennende, das als Geist nur

    geistig, also durch Gedan&en gefa)t 'erden &ann. Der 3ol&sgeist 'ill

    sich selbst vollenden, also nicht nur sich zur !nschauung bringen,

    sondern zum eüngungen, nicht blo) Rüc&gnge zu derselben

    Gestalt, sondern 3erarbeitungen des Geistes, der durch >edes

    53

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    %rzeugnis seinen toff vervielfltigt. Der Geist schafft sich so eine

    unersch4fliche :enge von !rbeitsaufgaben und 1earbeitungsstoffen.

    Der Geist eines 3ol&es erfa)t sein Prinzi und erbaut aus diesem!nfang sich seine eigene Welt als Religion, (ultur, Gebruche,

    3erfassung, Gesetze, alle sonstigen %inrichtungen und 6aten. Der

    %inzelne in&ororiert sich dieser bereits fertigen und festen Welt

    seines 3ol&es. %in 3ol& ist von sittlicher und &rftiger 5atur, solange

    es sein Prinzi ver'ir&lichen und die ihm gem)e Welt hervorbringen

    &ann. Ist das Wer& vollbracht, versch'indet aus dem ferneren 6un

    dieses 3ol&es das Interesse des Weltgeistes. Das 3ol& genie)t sein

    Wer& als seine Welt, die ihm zur Ge'ohnheit 'ird und aus der das

    h4chste Interesse, der sch4ferische Gegensatz, versch'unden ist.

    ein Dasein 'ird lang'eilig, greisenhaft und 'eltgeschichtlich

    bedeutungslos. Dieses chic&sal des 3ol&es &ann sich 'enden, 'enn

    es et'as 5eues 'ill, das von 'eltgeschichtlichem Interesse ist. $enes

    3ol&, das et'as 'ir&lich 5eues und damit in die 'eltgeschichtliche

    !rena zurüc&&ehren 'ill, mu) sein elbst, seine ganze bisherige

    Geschichte zum 2fer bringen. Das 2fer ist der 1eginn des neuen

    Gemein'esens, es gründet die geschichtlichen ub>e&te. Das 2fer,

    das ein 3ol& darbringt, rumt ihm die -eit seiner neuen Geschichte

    ein und zeitigt ihren Raum.

    II

    Das deutsche 3ol& hat nach der !ufl4sung des %rsten Reiches solch

    ein 5eues ge'ollt und mit dem -'eiten Reich das rotestantische

    (aisertum geschaffen, das einen z'eiten drei)ig>hrigen (rieg auf 

    sich zog und damit seine 'eltgeschichtliche 1edeutung be'ies. Die

    %ntthronung des rotestantischen (aisers und die 3erstümmelung

    seines Reiches haben die :rt@rer geschaffen, 'elche die legendren

    54

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    Grundlagen der neuen 2rdnung eines %uroas der freien 5ationen

    bilden 'erden.

    Das rotestantische (aisertum der Hohenzollern 'ar in Deutschlandaber nur als abstra&te Idee vorhanden, 'ar 'ir&lich nur im Prinzi,

    nur als !nfang. Die 1edingungen seines %ntstehens, die

    geschichtliche !ltlast des zugrundegegangenen :illenniums der

    deutschen Geschichte sch'chte den 5euanfang. Bsterreich und

    damit das geschichtliche Den&mal des alten, &atholischen (aisertums

    'ar nicht über'unden und daher auch vom -'eiten Reich

    ausgeschlossen 'orden. %benso 'urde &ein 3ersuch gemacht, die

    ezessionsstaaten des !lten Reiches 9 die ch'eiz und die

    1enelu

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    insgesamt der 3ol&'erdung der Deutschen ge'idmet. Das

    Gemeinsame aller Germanen, ihr Gemeinschaftsunternehmen der

    südlich gerichteten =andnahme und des >ahrhundertelangen (amfes

    gegen Rom, besondert sich in den 7rontstmmen am mittleren

    !bschnitt, 'as zur dauerhaften 3erortung der allgemeinen !ufgabe in

    :itteleuroa führt. Deutschland ist bis heute der 2rt der

    germanischen !llgemeinheit, so da) Deutschfeindlich&eit und

    !ntigermanismus zusammenfallen. Die -eit vom ersten

    achsen&aiser bis zum letzten deutschen (aiser /#"#9"#"#0 umfa)t

    dann die taatsgeschichte und damit die 5ation'erdung  desdeutschen 3ol&es, die auch von =ud'ig dem Deutschen /EF0 bis zu

    !dolf dem Bsterreicher /"#E0 datiert 'erden &4nnte. Das

    chara&teristische Prinzi des %rsten Reiches tritt schon im $ahre ++

    mit der vom Past usurierten (aiser&r4nung (arls des Gro)en in

    Rom hervor, 'o die deutsche taatsgeschichte als Geschichte der

    bergriffe der geistlichen Ge'alt gegen die 'eltliche begann und erst

    "+ endete. 3om Deutschen Idealismus ausgehend, beginnt die

    Geschichte der neuen Reichsidee, die in 1ismarc&s Gründung eines

    rotestantischen (aisertums ihren ersten Realisierungsversuch

    erlebte, der in einer =eidens9 und :rt@rerzeit endete, einer

    'elt'eiten Deutschenverfolgung, die von "#"E bis "##+" dauerte.

    III

    Wie soll >etzt die deutsche Geschichte 'eitergehen und 'ie dieeuroische Wie soll sich die geistige :acht ent'ic&eln und 'ie die

    'eltliche :acht

    Die deutsche Geschichte &ann nur als Politi& der schritt'eisen

    Wiedervereinigungen aller 6eile Deutschlands fortgesetzt 'erden. Die

    derzeitigen Regierungen in Deutschland allerdings 'ollen das

    1 Das erwies sich leider als eine viel zu optimistische Einschätzung.

    5

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    Gegenteil, nmlich die 1eendigungen der deutschen Geschichte und

    ihre %rsetzung durch %G9Geschichte. ollte es gelingen, mit dem

    %inheitsmar&t und der %G als olitischer 8nion ein neues %inheitsreich

    des &arolingischen 6@s auf die 1eine zu stellen, ist dessen baldiger,

    von sch'eren sozialen %rschütterungen begleiteter -erfall ebenso

    unaus'eichlich 'ie die 6eilung des Reiches (arls des Gro)en es

    ge'esen 'ar.

    (ern und 3oraussetzung >eder echten %inigung %uroas ist die

    Wiedervereinigung aller deutschen tmme und =andschaften zu

    einem (4nigreich Deutschland. Die Wiedervereinigung des 'estlichen

    und mittleren 6eiles begann, als die mitteldeutschen 7lüchtlinge über

    8ngarn &amen und in Bsterreich 'ieder deutschen 1oden betraten 9

    eine 6atsache von h4chster s@mbolischer 1edeutung. Die

    Wiedervereinigung sollte fortgesetzt 'erden durch eine 3ereinigung

    Bsterreichs mit der ch'eiz zu 1ergdeutschland, dann mit den

    1enelu

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    überliefert die alte Reichsidee des &atholischen (aisertums durch sein

    blo)es Dasein. Die ch'eiz dagegen hat Idee und Wir&lich&eit der

    urgermanischen =andsgemeinde, die %inheit von Wehr9 und

    Rechtsfhig&eit be'ahrt, zudem Reste der burgundischen und

    norditalienischen Reichsangeh4rig&eiten. %in einiges 1ergdeutschland

    'ird es nicht geben ohne die Wiederaneignung dieses

    arti&ularisierten deutschen %rbes. Die Bsterreichisierung der

    ch'eiz ist ohne gleichzeitige 6ellisierung Bsterreichs unden&bar.

    Der Gegenbegriff zu 1ergdeutschland ist 6aldeutschland, dessen

    tiefste Gegend die 5iederlande sind. :it den 5iederlanden ist

    Deutschland die eemacht und die maritime icht'eise insgesamt

    entfremdet 'orden, 'odurch es 2fer des globalen Interventionismus

    maritimer Weltmchte 'erden &onnte. 7erner ist die niederlndische

    rache ein !lternativdeutsch, ein Platthochdeutsch, also ein

    Hochdeutsch, das nicht aus der mitteldeutschen :undartengrue

    ent'ic&elt 'urde, sondern aus der niederdeutschen. Die

    hollndisch9flmische rache ist somit als gesamtdeutsches

    (ulturgut anzueignen, das von vornherein die m4gliche %nt'ic&lung

    einer hochdeutschen rache aus dem oberdeutschen Diale&t&reis

    austariert.

    Die Wiedervereinigung 1erg9 und 6aldeutschlands vollzieht sich

    zuallererst auf geistigem Grunde, ist eine 'echselseitige

    !ner&ennung, !neignung und anver'andelnde 3erallgemeinerung derarti&ularen Prinziien deutscher iedlungsrume. Ihr siritueller

    (ern &ann nur die germanische Glaubensgemeinde in einer deutschen

    Reichs&irche sein. Das =uthertum 'ar nur die erste,

    christlich9traditionelle 7assung dieser germanisierten (irche, deren

    hilosohische 7assung der Deutsche Idealismus ist. %r bringt das

    geschichtliche Prinzi der Germanen 9 7reiheit und 6reue 9 auf den

    1egriff.

    5"

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    Die &ünftigen Religionen der Deutschen m4gen sch'arzer

    (atholizismus, roter Protestantismus, grüne 5aturfr4mmig&eit und

    blasser Wissenschaftsglaube sein, 9 entscheidend ist ihre gemeinsame

    3erfassung als germanische Gemeinde. $ede &ünftige deutsche

    Glaubensgemeinde mu) immer eine =andsgemeinde geistlicher

    Privateigentümer sein, also eine 3ersammlung solcher, die auf ihre

    7acon selig 'erden und also einen Glauben haben, der der ihrige ist.

    Dagegen hatten im !ltertum die :enschen den taatsg4ttern zu

    ofern, 'ie sie dem taat zu gehorchen hatten. ber die G4tter

    selber &onnte man sich lustig machen. In der germanischenReligiositt ist der Glaube des %inzelnen sa&rosan&t 'ie sein

    'eltliches Privateigentum. %ine Pflicht zum 4ffentlichen (ultus gibt es

    nicht, aber Gotteslsterung ist ein traftatbestand, der das geistige

    Privateigentum >edes %inzelnen ebenso beleidigt, 'ie der atz vom

    %igentum als Diebstahl >edes 'eltliche Privateigentum angreift.

    Das &ünftige deutsche Reichs&irchengesetz mu) also ein

    germanisches Geistesverfassungsrecht sein, das zuv4rderst den

    Glauben der Glubigen, ihr geistliches Privateigentum, schützt. $ede

    Gemeinde ist dann freie Glaubensgemeinde und >edes 'eltliche

    Gemein'esen ein 3erein freier :enschen und &eine

    -'angsgemeinde. Damit erst ist die geistige Herrschaft der !nti&e

    beendet und >ede 7orm des sirituellen Csarismus auch innerhalb

    des &atholischen Glaubens über'unden und der (onzilsbe'egung

    zum ieg verholfen.

    Die euroische 2rdnungsaufgabe des 'iedervereinigten deutschen

    3ol&es besteht lediglich darin, da) Deutschland ein vorbildliches

    germanisches Gemein'esen 'ird, also zu sich selbst &ommt. Die

    anderen germanischen 5ationen 'erden sich zu diesem geistigen,

    olitischen und 'irtschaftlichen 2rdnungs&ern %uroas in eine engere

    1eziehung setzen, die sla'ischen und romanischen 5ationen in eine

    59

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    'eitere oder nur andersartige 1eziehung und dadurch ein

    v4l&errechtliches 2rdnungsgefüge herstellen, das sich fhig zeigt,

    gegen raumfremde :chte ein Interventionsverbot durchzusetzen.

    Das %uroische Reich entsteht durch frei'illige -uordnung der

    euroischen 5ationen zum (ernvol& %uroas, das aber selber erst

    'ieder &ernig 'erden und eine ganz neue innere 7estig&eit ge'innen

    mu).

    Instrumente dieser euroischen 34l&errechtsordnung 'ren die

    7reihandelszone /%76!0, die 3erteidigungsgemeinschaft /%3G0, die

    euroische !u)enoliti& /%!P0 und für die germanischen 5ationen

    au)erdem noch der Whrungsverbund so'ie die sozial9 und

    'irtschaftsolitische 8nion. %uroas &ünftige 2rdnung soll als %inheit

    des :annigfaltigen, als 1au eines gotischen Domes ausgeführt sein

    und nicht als 6emel des :ammons.

    %in derart neugeordnetes %uroa 'ird 'ieder :achtzentrum der Welt

    sein. olch ein &ommendes :achtzentrum &ann aber ganz leicht

    !ngriffsziel der ganzen Welt 'erden, 'enn von ihm nicht rechtzeitig

    überzeugende Ideen der Weltordnung ausgehen. !ls euroisches

    Weltordnungs&onzet schlage ich daher eine 5euordnung der Welt

    nach Reichsrinziien vor, die v4l&errechtlich zu normieren sind und

    zugleich als (ategorien einer icherheitsordnung gelten.

    Grundidee dieser 5euordnung als icherheitsordnung ist die

    %inziehung globalstrategischer Wände in unseren %rdraum und ihre

    v4l&errechtliche 5ormierung als tragende 6eile des 1au'er&s der

    Weltsicherheit.

    Die globalstrategische Wand als v4l&errechtliche =eitnorm der neuen

    Weltordnung ist aus mehreren 2rdnungsbegriffen aufgebaut, die als

    v4l&errechtliche 7olgenormen zu fi

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    der Gestaltungsraum, der ub&ontinent, die %influ)shre und der

    (onfli&traum von :chten.

    8nter Mächten seien verstanden taaten, 5ationalstaaten und Reiche.7assen 'ir als Staat im äußeren Sinne >edes Rechtssub>e&t, das das

    Recht zum (riege hat, also von anderen ub>e&ten des 34l&errechts

    als ihresgleichen aner&annt ist, somit als formelles

    34l&errechtssub>e&t, so folgt, da) ein Nationalstaat ein reelles

    34l&errechtssub>e&t ist, dessen 5aturalform oder ub>e&tsubstanz

    'ir&lich ein 3ol& ist, also die rozessierende Gemeinschaft von

    !bstammung, rache und chic&sal. Reiche hingegen sind :chte,

    die aus einem reichsbildenden Volk und aus reichsangehörigen

    Völkern bestehen und also von einer Völkergemeinschaft be'ohnt

    'erden.

    Reiche sind unterscheidbar nach der inneren 3erfa)theit ihrer

    34l&ergemeinschaft. 1esteht blo) der tatschliche 8nterschied von

    unter'orfenen reichsangeh4rigen 34l&ern zum unter'erfenden

    reichsbildenden 3ol&, so handelt es sich um blo)e Völkerreiche;

    t@ischer'eise sind dies Gro)reiche, die im Innern als %inheitsreich

    verfa)t sind; deren 1e'ohnerschaft bildet ein ee&t0 sind, &eines'egs aber

    heterogene taatsnation 'ie z.1. 7ran&reich oder Gro)britannien. Die

    o'>etunion 'ar solch ein 5ationenreich auf dem Paier. Den&bare

    7ormen des 5ationenreiches sind das Völkerfamilienreich 'ie es dem

    1

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    Pansla'ismus vorsch'ebte, oder das Völkersi!!enreich das hinter

    arischen 2rdnungsideen aufleuchtete.

    !lle :chte haben das natürliche 1estreben, um sich herum eineicherheitszone zu legen, eine %influ)shre zu ge'innen, in einem

    Gestaltungsraum ttig zu sein und gegebenenfalls in einem

    begrenzten (onfli&traum ihre Interessen gegen fremde !nsrüche zu

    verteidigen.

    !ls v4l&errechtlicher Gestaltungsraum 5ordameni&as ist seit der

    :onroe9Do&trin :ittel9 und üdameri&a definiert; dieser

    Gestaltungsraum ist ge'isserma)en sen&rechter 5atur, 'eil

    Subkontinent der gestaltenden :acht. ub&ontinentale

    Gestaltungsrume sind richtige und daher haltbare 2rdnungen, 'eil

    hierbei der n4rdliche 6eil der Hemishre den südlichen führt, das

    2bere und das 8ntere im rechten 3erhltnis zueinander stehen.

    Weltordnung 'ie Welt&arte sind dabei richtig ausgerichtet, nmlich

    genordet.

    Die geostrategischen !chsen sind heute zu den 1reitengraden hin

    verdreht; 5ord9üd ist eine 2rdnungslinie, 2st9West aber eine

    (onfli&tlinie. Die 3erdrehung entstand durch die machtolitische

    !usschaltung %uroas und die globalstrategische Degradierung

    Ru)lands; erst die !fghanistan9Intervention hat Ru)lands

    strategische 2rdnungslinie sichtbar 'iederhergestellt. !meri&as

    strategische !chse ist am e

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    #influßs!hären sind %in'ir&ungsm4glich&eiten einer :acht in das

    Gebiet anderer :chte; diese :4glich&eiten sind auf ethnischen,

    srachlichen oder &ulturellen 3er'andtschaften gegründet oder auch

    auf 'irtschaftlichen !usstrahlungen. o sind die baltischen =nder

    immer nordische %influ)shre geblieben, ebenso 'ie %lsa)9

    =othringen deutsche %influ)shre. Das Bsterreich der ?ra von $alta

    bis :alta aber 'ar et'as ganz 1esonderes, nmlich eine

    do!!elseitige Sicherheits$one für Ru)land 'ie für die Westmchte

    und damit der historische 3orlufer zu der geostrategischen Wand 

    %uroa9!fri&a.

    In zehn $ahren stestens* 'ird !meri&a, die derzeit /im 2&tober

    "##+0 einzige Weltmacht, dort angelangt sein, 'o Ru)land heute

    steht. Der =iberalismus !meri&as als lterer und erfolgreicherer

    1ruder des frühverstorbenen (ommunismus ist auch nur ein (ind des

    geistigen Csarismus. Die r4)linge dieser mumifizierten

    altr4mischen Ideenfamilie haben den 34l&ern %uroas tausend $ahre

    lang allerlei Geistes&nechtschaft beschert. !ber dieses alte !bendland

    ist nun endlich in die e'ige 5acht der 3ergangenheit abgesun&en.

    2 #lassischer $all von revolutionärer %ngeduld.

    3