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Der GESTIS-Stoffenmanager ® Gefährdungsbeurteilung und quantitative Expositionsabschätzung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen Stefan Gabriel 02241 231-2717 Dr. Dorothea Koppisch 02241 231-2753 Dr. Mario Arnone 02241 231-2775 www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager

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Der GESTIS-Stoffenmanager®

Gefährdungsbeurteilung und quantitative Expositionsabschätzung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen

• Stefan Gabriel

02241 231-2717

• Dr. Dorothea Koppisch

02241 231-2753

• Dr. Mario Arnone

02241 231-2775

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Gliederung

• Einführung GESTIS-Stoffenmanager®

• Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)

• Warum Expositionsmodellierung?

• Module und Funktionsumfang des GESTIS-Stoffenmanager®

• Modul „Gefährdungen ermitteln – Gefährdungen reduzieren“

• Control Banding zur Risikoabschätzung

• Grundlagen des neuen GHS Hazard-Banding

• Schutzmaßnahmen im GESTIS-Stoffmanager

• GESTIS-Stoffenmanager® und die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)

• Modul „Quantitative Abschätzung der inhalativen Exposition“

• Das Expositionsmodell: Grundlagen, Kalibrierung, Validierung

• Schichtmittelwertbildung

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Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)

Ziele

• Feststellung, ob die Beschäftigten Tätigkeiten mit Gefahrstoffen

ausüben oder ob bei Tätigkeiten Gefahrstoffe entstehen oder

freigesetzt werden können

• Gewährleistung des Schutzes der Gesundheit und Sicherheit der

Beschäftigten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen

• Bewertung der vorhandenen Schutzmaßnahmen und ggf.

Festlegung zusätzlicher Schutzmaßnahmen

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Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)

Die Gefahrstoffverordnung fordert die Berücksichtigung:

1. Gefährlicher Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen

einschließlich ihrer physikalisch-chemischen Wirkungen

2. Informationen des Lieferanten (SDB)

3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition

4. Möglichkeiten einer Substitution

5. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der Arbeitsmittel

und der Gefahrstoffmenge

6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte

7. Wirksamkeit der ergriffenen oder zu ergreifenden Schutzmaßnahmen

8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen

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Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)

Vorgehen

TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen“:

• Gefährlichkeit der Produkte aus den Angaben im Sicherheitsdatenblatt

• Gefährdungen bei Tätigkeiten mit den Gefahrstoffen

• Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

TRGS 402

„Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit

Gefahrstoffen: Inhalative Exposition“:

• Ermittlung der inhalativen Exposition vorzugsweise nichtmesstechnisch,

ergänzend messtechnisch.

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Expositionsmodellierung im

Arbeitsschutz?

Wieso überhaupt modellieren?

• Modellierung der Expositionshöhe ist nötig bei Gefahrstoffen,

für die es kein Messverfahren gibt.

• Modellierung der Expositionshöhe ist eine Option vor der Aufnahme

einer Tätigkeit.

• Modellierung der Expositionshöhe kann verwendet werden als

Screening zur Abgrenzung ungefährlicher Situationen.

• Modellierung der Expositionshöhe ist vorgesehen zur Expositions-

ermittlung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung (TRGS 402)

und zur Erstellung von Expositionsszenarien unter REACH.

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• Online-Tool des IFA zur Unterstützung bei der Gefährdungs-

beurteilung und zur nichtmesstechnischen Ermittlung der

inhalativen Exposition in mg/m³ bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen

• Seit September 2011 kostenlos über das Internet zur Verfügung gestellt

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• GESTIS-Version des von TNO, Arbo Unie und BECO in den

Niederlanden entwickelten Stoffenmanager®:

• Angeboten, gepflegt und weiterentwickelt im Rahmen der

Zusammenarbeit des IFA mit der niederländischen Firma Cosanta BV

• Internationale Stoffenmanager®-Versionen in Englisch, Niederländisch,

Finnisch, Schwedisch und Polnisch (bald: Französisch, Spanisch)

Der GESTIS-Stoffenmanager®: Einführung

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Der GESTIS-Stoffmanager: Einführung

• Zur Registrierung wird eine gültige E-Mail-Adresse benötigt, an

die das Passwort geschickt werden kann.

• Das Sicherheitsdatenblatt (SDB) der verwendeten Produkte ist die

Datenquelle für den GESTIS-Stoffmanager.

• Die zu beurteilende Tätigkeit und die Arbeitsplatzsituation sollte

möglichst genau bekannt sein, da beide Faktoren einen großen

Einfluss auf das Resultat des GESTIS-Stoffenmanager® haben.

• Kostenpflichtige Premiumversion des Stoffenmanager® (€ 2600,-/Jahr)

mit zusätzlichen Managementfunktionen besonders für große Betriebe

mit vielen Gefahrstoffen und Beschäftigten kann direkt über Cosanta

BV erworben werden.

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Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®

1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren

• Vor allem für Gefahrstoffe ohne Grenzwert

• Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung nach TRGS 400

bei inhalativer oder dermaler Expositionen mit Gefahrstoffen

• Screening zur Abgrenzung ungefährlicher Situationen

2. Quantitative Expositionsabschätzung

• Zu Verwenden bei Gefahrstoffen mit Grenzwert

• Nichtmesstechnische Ermittlung der inhalativen Exposition in

mg/m³ wie in der TRGS 402 gefordert

• Ermittlung eines Schichtmittelwerts

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Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®

1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren

• Abschätzung von Risiken bei inhalativer oder dermaler

Expositionen mit Gefahrstoffen mit Hilfe eines Control-Banding-

Ansatzes

• Priorisierung der Anwendung von Expositionskontrollmaßnahmen

und Hinweise zu ihrer Auswahl

• Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

• Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach GefStoffV.

• Information der Beschäftigten durch Betriebsanweisungen

2. Quantitative Expositionsabschätzung

Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr

hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr

hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr

hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr

hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr

hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Prinzipien des Hazard-Bandings (Arnone et. al. 2016)

Zuordnung der Gefährlichkeitskategorien (Hazard bands)

abgestuft nach der Schwere der Gefährdung

GHS-konformes Hazard-Banding

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Band Schwere Beispiele

n.a.nicht

anwendbar

• Physikalisch-chemische Gefahren (H2xx)

• Umweltgefahren (H4xx)

• Extrem verdünnte Produkte

A niedrig • Aspirationsgefahr

B mittel • Gesundheitsschädlich, STOT SE 2,

• reizende Stoffe

C hoch • Giftig, STOT SE 1, STOT RE 2

• Ätzende Substanzen,

• Verdacht auf Reproduktionstoxizität,

D sehr hoch • Lebensgefährlich, STOT RE 1,

• Allergene, Reprotoxine

• Veracht auf Karzinogenität und Mutagenität

E extrem hoch • Karzinogenität und Mutagenität

• Akut toxische Stoffe der Kategorie 1

GHS-konformes Hazard-Banding

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Prinzipien des Hazard-Bandings (Arnone et. al. 2016)

Zuordnung der Gefährlichkeitskategorien (Hazard bands)

abgestuft nach der Schwere der Gefährdung

Expositionspfadspezifische Zuordnung

• Hinweise für expositionspfadspezifische Schutzmaßnahmen

• Augenschädigung, inhalative Exposition, lokale Hautschädigung,

Aufnahme nach Hautkontakt

Verdünnung der Produkte während der Tätigkeit berücksichtigen

SDB als erste Informationsquelle

• Unterscheidung zwischen allen Gefährlichkeitskategorien

• Zugänglich für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs)

• Durch REACH vollständige und richtige Informationen

GHS-konformes Hazard-Banding

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)

A

niedrig

B

mittel

C

hoch

D

sehr hoch

E

extrem hoch

Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)

1 niedrig III III III II I

2 mittel III III II II I

3 hoch III II II I I

4 sehr hoch II I I I I

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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Gefährdungskategorie oder Prioritätsstufe

Control-Banding zur Risikoabschätzung

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I 1. Priorität, die Expositionssituation zu verbessern

II 2. Priorität, die Expositionssituation zu verbessern

III 3. Priorität für Verbesserungen

Bei Gefahrstoffen mit Grenzwert muss zur Überprüfung der

Expositionssituation die Grenzwerteinhaltung mit dem Modul

„Quantitative Expositionsabschätzung“ überprüft werden.

• Maßnahmen direkt an der Emissionsquelle

Substitution, Einführung emissionsarmer Produkte

Verfahrensänderung, Automatisierung

• Maßnahmen im Nahbereich der Emissionsquelle

Lokale Absaugung, Einhausung der Emissionsquelle

• Maßnahmen in der weiteren Umgebung der Beschäftigten

Einsatz von Lüftungsmaßnahmen oder Arbeitskabinen

• Maßnahmen zur Abschirmung der Beschäftigten

Einsatz von Kontrollkabinen

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Schutzmaßnahmen nach dem „STOP“-Prinzip (Substitution, Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen)

Schutzmaßnahmen

• Maßnahmen direkt an der Emissionsquelle

Substitution, Einführung emissionsarmer Produkte

Verfahrensänderung, Automatisierung

• Maßnahmen im Nahbereich der Emissionsquelle

Lokale Absaugung, Einhausung der Emissionsquelle

• Maßnahmen in der weiteren Umgebung der Beschäftigten

Einsatz von Lüftungsmaßnahmen oder Arbeitskabinen

• Maßnahmen zur Abschirmung der Beschäftigten

Einsatz von Kontrollkabinen

Die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen kann im GESTIS-Stoffenmanager®

überprüft werden

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Schutzmaßnahmen nach dem „STOP“-Prinzip (Substitution, Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen)

Schutzmaßnahmen

Augenschutz aus der

Gefährlichkeitskategorie

Kategorie Empfohlene Augenschutzmaßnahmen*

D Es muss ausreichender Augenschutz getragen werden:

Korbbrille, Schutzschirm oder Vollmaske.

C Es muss ausreichender Augenschutz getragen werden:

Gestellbrille mit Seitenschutz verwenden.

B Es sollte ausreichender Augenschutz getragen werden:

Gestellbrille mit Seitenschutz verwenden.

* Schutzmaßnahmen aus:

• BGR 192: „Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz“, Februar 2006

• BG-Chemie-Merkblatt M 004 „Reizende Stoffe Ätzende Stoffe“

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Dokumentation in Word

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Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der

Beurteilungen können nach Word exportiert werden

Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

Dokumentation in Word

Fazit

Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein

Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS

600 /

Begründung für den Verzicht auf eine

Substitution

Schutzmaßnahmen

▢ Schutzmaßnahmen ausreichend

▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend

▢ Weitere Ermittlungen erforderlich

Beteiligte Personen

Gefährdungsbeurteilung erstellt am

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Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der

Beurteilungen können nach Word exportiert werden

Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

Dokumentation in Word

Fazit

Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein

Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS

600 /

Begründung für den Verzicht auf eine

Substitution

Schutzmaßnahmen

▢ Schutzmaßnahmen ausreichend

▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend

▢ Weitere Ermittlungen erforderlich

Beteiligte Personen

Gefährdungsbeurteilung erstellt am

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Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der

Beurteilungen können nach Word exportiert werden

Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

Dokumentation in Word

Fazit

Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein

Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS

600 /

Begründung für den Verzicht auf eine

Substitution

Schutzmaßnahmen

▢ Schutzmaßnahmen ausreichend

▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend

▢ Weitere Ermittlungen erforderlich

Beteiligte Personen

Gefährdungsbeurteilung erstellt am

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Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der

Beurteilungen können nach Word exportiert werden

Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

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Gefahrstoffverzeichnis

Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung

aus den eingegebenen Produktdaten.

Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich

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Gefahrstoffverzeichnis

Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung

aus den eingegebenen Produktdaten.

Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich

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Gefahrstoffverzeichnis

Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung

aus den eingegebenen Produktdaten.

Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich

Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV

Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte gefordert:

1. Gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen

2. Informationen des Lieferanten (Sicherheitsdatenblatt)

3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition

4. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der

Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge

5. Möglichkeiten einer Substitution

6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte

7. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen

8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen

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Modul 2

Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV

Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte gefordert:

1. Gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen

2. Informationen des Lieferanten (Sicherheitsdatenblatt)

3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition

4. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der

Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge

5. Möglichkeiten einer Substitution

6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte

7. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen

8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen

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Der GESTIS-Stoffenmanager® berücksichtigt die wesentlichen Aspekte

der Gefährdungsbeurteilung, die in der GefStoffV benannt sind.

Modul 2

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Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®

1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren

2. Quantitative Expositionsabschätzung

• Nichtmesstechnische Ermittlung der inhalativen Exposition in mg/m³

wie in der TRGS 402 gefordert

• Möglichkeit des Grenzwertvergleichs

• Abschätzung der inhalativen Exposition gegenüber ...

der einatembaren Staubfraktion (E-Fraktion) beim Abfüllen und

Mischen von Pulvern und Granulaten

der E-Fraktion bei der spanenden Verarbeitung von Holz.

den Inhaltsstoffen der Produkte bei Tätigkeiten mit Flüssigkeiten.

der E- und der A-Fraktion bei der Verarbeitung von Stein.

• Ermittlung eines Schichtmittelwerts

Algorithmus für die inhalative Exposition unter Berücksichtigung der

expositionsbestimmenden Faktoren „Emissionsquelle-Empfänger-

Ansatz“ von Cherrie und Schneider (1999)

Emissionsquelle Empfänger

Verteilung

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Emission

•Produkt (E)

•Tätigkeit (H)

•Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)

•Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc) Immission

•Abschirmung (ηimm)

•Hintergrund-

belastung (A)

Das Expositionsmodell

Aus den expositionsbestimmenden Faktoren wird ein Score (C) für die

Expositionshöhe berechnet:

immffgvfflcnfgvnflc AEHEHE ))()()(( ____ Exposition - Field-FarExposition-Field-Near

C

Emissionsquelle Empfänger

Emission

• Produkt (E)

• Tätigkeit (H)

Verteilung

• Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)

• Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc)

Immission

•Abschirmung (ηimm)

•Hintergrundbelastung

(A)

Das Expositionsmodell

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Aus den expositionsbestimmenden Faktoren wird ein Score (C) für die

Expositionshöhe berechnet:

Diese Berechnung wird für den Atemluftbereich des Beschäftigten (Near-

Field) und die weitere Umgebung (Far-Field) durchgeführt.

immffgvfflcnfgvnflc AEHEHE ))()()(( ____ Exposition - Field-FarExposition-Field-Near

C

Emissionsquelle Empfänger

Emission

• Produkt (E)

• Tätigkeit (H)

Verteilung

• Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)

• Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc)

Immission

•Abschirmung (ηimm)

•Hintergrundbelastung

(A)

Das Expositionsmodell

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Das Expositionsmodell:

Überblick der verwendeten Parameter H: Art des Umgangs mit dem Produkt/

Emissionspotential der Tätigkeit

0,1

0,3

1,0

3,0

10

ηlc: Lokale Kontrollmaßnahmen

1 Keine

0,3 Nassbearbeitung

0,3 Lokale Absaugung

0,3 Einhausung

0,03 Lokale Absaugung und Einhausung

nf: Emissionsquelle im Nahbereich des

Arbeitnehmers

1 Vorhanden

0 Nicht vorhanden

ff: Emissionsquelle im Fernbereich des

Arbeitnehmers

1 Vorhanden

0 Nicht vorhanden

ηgv : Raumlüftung (natürlich oder maschinell)

Lüftung vorhanden

Keine Lüftung vorhanden

ηgv : Raumgröße

< 100 m3

100 bis 1000 m3

> 1000 m3

Im Freien

E: Emissionspotential des Produktes

Stäube:

0,01

0,03

0,1

0,3

1,0

Flüssigkeiten (Vp=Dampfdruck bei 20 °C in Pa):

Vp ≤ 10 Pa: 0,0003

Vp 10-30.000 Pa: Vp/30.000

Vp ≥ 30.000 Pa: 1,0

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Emissionspotenzial E für Stäube

Staubigkeit Erklärung Score

Festkörper/

Gegenstände

Feste Körper:

Blöcke, Stücke oder Platten

0

Feste(s)

Granulat/Körner/

Flocken

Staubentwicklung nicht ohne absichtliches Zerbrechen:

Kunststoffgranulat, wachsbeschichtete Körner oder

Dragees

0,01

Granulat/Körner/

Flocken

Granulat/Körner, die zerbröckeln bzw. zerfallen können:

Waschpulver, Düngemittelgranulat, Holzspäne

0,03

Grober Staub Staub wird als Wolke freigesetzt, legt sich schnell:

Sand, Salz, grober Pigmentruß, Calciumstearat

0,1

Feiner Staub Pulverförmige Stoffe, Staub wird als Wolke freigesetzt,

die eine Zeitlang sichtbar bleibt:

Mehlstaub, Talkumpulver, Zement, Toner, Putz

0,3

Extrem staubiges

Produkt

Staub wird als Wolke freigesetzt, die lange sichtbar

bleibt wie bei Ruß oder Asche

1

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Quantifizierung des Expositionsmodells

• Der Score C wird mittels einer Regressionsgleichung in die

Exposition in mg/m³ umgerechnet.

• Die Quantifizierung des Stoffenmanager-Modells erfolgte anhand von

über 700 Expositionsmessungen (Tielemans et al. 2008)

• Abschätzung der inhalativen Exposition gegenüber ...

• der einatembaren Staubfraktion (E-Fraktion) beim Abfüllen und

Mischen von Pulvern und Granulaten

• der E-Fraktion bei der spanenden Verarbeitung von Holz.

• den Inhaltsstoffen der Produkte bei Tätigkeiten mit Flüssigkeiten.

• der E- und der A-Fraktion bei der Verarbeitung von Stein.

• Noch keine Modelle für Tätigkeiten mit Fasern und Gasen, für spanende

Arbeiten mit Metallen und für Substanzen, die durch Schweißen oder Löten

entstehen.

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Validierung des Expositionsmodells

„Stoffenmanager®“ von den niederländischen Arbeitsschutzbehörden

als Verfahren zur Expositionsermittlung anerkannt.

Das Expositionsmodell wird in der REACH-Leitlinie R.14 der ECHA als

„Tier 1+“-Modell zur Ermittlung der Expositionshöhe genannt.

Validierung und Rekalibrierung mit Messdaten aus den Niederlanden (Schinkel et al. 2010)

Validierung für Stäube mit MEGA-Daten aus Deutschland (Koppisch et al. 2012)

ETEAM-Studie der BAuA 2014

Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (Lamb et. al. 2015)

www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager

Aus dem Abschlussbericht der ETEAM Studie

ETEAM: Alle REACH-Modelle sind gut …

„Ein Vergleich mit gemessenen Daten legt nahe, dass die Tools

im Allgemeinen konservativ sind, allerdings nicht immer in aus-

reichendem Maße, wenn dies mit dem ‚reasonable worst case‘,

also dem 90. Perzentil der Expositionsverteilung, verglichen wird.“

Validierung des Expositionsmodells

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Aus dem Abschlussbericht der ETEAM Studie

ETEAM: Alle REACH-Modelle sind gut …

„Ein Vergleich mit gemessenen Daten legt nahe, dass die Tools

im Allgemeinen konservativ sind, allerdings nicht immer in aus-

reichendem Maße, wenn dies mit dem ‚reasonable worst case‘,

also dem 90. Perzentil der Expositionsverteilung, verglichen wird.“

… aber einige sind besser

Das Modell des Stoffenmanager® „liefert die ausgewogenste Leistung

im Hinblick auf das Schutzniveau und die Vorhersagekraft für flüchtige

Flüssigkeiten und Stäube.“

Validierung des Expositionsmodells

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Validierung des Expositionsmodells

„Stoffenmanager®“ von den niederländischen Arbeitsschutzbehörden

als Verfahren zur Expositionsermittlung anerkannt.

Das Expositionsmodell wird in der REACH-Leitlinie R.14 der ECHA als

„Tier 1+“-Modell zur Ermittlung der Expositionshöhe genannt.

Validierung und Rekalibrierung mit Messdaten aus den Niederlanden (Schinkel et al. 2010)

Validierung für Stäube mit MEGA-Daten aus Deutschland (Koppisch et al. 2012)

ETEAM-Studie der BAuA 2014

Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (Lamb et. al. 2015)

Sensitivity analysis, dominant factors, and Robustness of the ECETOC

TRA v3, Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational exposure models (Riedmann et al. 2015)

www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager

"Sensitivity analysis, dominant factors, and Robustness of the

ECETOC TRA v3, Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational

exposure models."

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Schichtmittelwertbildung

Definition:

• Zeitgewichteter Mittelwert der Expositionshöhe über den gesamten

8-stündigen Arbeitstag (480 Minuten)

Erforderlich wenn:

• ein Stoff in verschiedenen Produkten enthalten ist

• derselbe Inhaltsstoff bei mehreren Tätigkeiten während eines Arbeitstages

verwendet wird

• nicht während der ganzen Schicht mit dem Gefahrstoff umgegangen wird.

Voraussetzung für die Ermittlung:

• vorherige Abschätzungen der inhalativen Exposition zu den einzelnen

Tätigkeiten

• identischer Inhaltsstoff bei allen Tätigkeiten

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Schichtmittelwertbildung

Beispiel für eine Schichtmittelwertbildung:

Beschichtung eines Industriefußbodens in mehreren Schritten mit

Methylmethacrylat-Kunstharz (MMA-Harz)

Tätigkeit Dauer Anschließende Aushärtezeit

Grundierung ca. 30 Minuten ca. 45 Minuten

Beschichtung ca. 2 Stunden ca. 90 Minuten

Versiegelung 2 mal ca. 30 Minuten ca. 60 Minuten

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Schichtmittelwertbildung

Beispiel für eine Schichtmittelwertbildung:

Beschichtung eines Industriefußbodens in mehreren Schritten mit

Methylmethacrylat-Kunstharz (MMA-Harz)

Tätigkeit Dauer Anschließende Aushärtezeit

Grundierung ca. 30 Minuten ca. 45 Minuten

Beschichtung ca. 2 Stunden ca. 90 Minuten

Versiegelung 2 mal ca. 30 Minuten ca. 60 Minuten

Ergebnis im GESTIS-Stoffenmanager®:

Literatur

www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager

• Expositionsmodell von Cherrie und Schneider:

Cherrie, J. W.; Schneider, T. Validation of a new method for structured subjective assessment of past concentrations. Ann.

Occup. Hyg. (1999), S. 235-245

• Scores im Stoffenmanager Modell:

Tielemans, E.; Thomas, S.; Goede, H.; Tischer, M.; Warren, N.; Kromhout, H.; van Tongeren, M.; van Hemmen, J.; Cherrie, J.

W. Conceptual Model for Assessment of Inhalation, Exposure: Defining Modifying Factors. Ann. Occup. Hyg. (2008), S. 577-

586.

• Quantitatives Modell durch „Fit“ an gemessene Expositionen:

Tielemans, E.; Noy, D.; Schinkel, J.; Heussen, H.; van der Schaaf, D.; West, J.; Fransman, W. Stoffenmanager exposure

model: development of a quantitative algorithm. Ann. Occup. Hyg. (2008), S. 443-454.

• Validierung und Verbesserung:

Schinkel, J.; Fransman, W.; Heussen, H.; Kromhout, H.; Marquart, H.; Tielemans, E. Cross-validation and refinement of the

Stoffenmanager as a first tier exposure assessment tool for REACH. Occup Environ Med. (2010), S. 125-132.

• Validierung des Stoffenmanager Modells mit MEGA-Daten:

Koppisch, D.; Schinkel, J.; Gabriel, S.; Fransman, W.; Tielemans, E. Use of the MEGA Exposure Database for the Validation

of the Stoffenmanager Model. Ann Occup Hyg (2012), S. 426-439.

• Neues GHS Hazard-Banding:

Arnone, M.; Koppisch, D.; Smola, T.; Gabriel, S.; Verbist, K.; Visser, R. Hazard banding in compliance with the new Globally

Harmonised System (GHS) for use in control banding tools. Regul Toxicol Pharmacol (2015), S. 287-295.

• Abschlussbericht der ETEAM Studie:

Lamb J.; Hesse S.; Miller B. G.; MacCalman L.; Schroeder K.; Cherrie J.; van Tongeren M. Evaluation of Tier 1 Exposure

Assessment Models under REACH (eteam) Project - Final Overall Project Summary Report, Dortmund 2015

• Vergleich verschiedener Expositionsmodelle:

Riedmann, R. A.; Gasic, B.; Vernez, D. Sensitivity analysis, dominant factors, and robustness of the ECETOC TRA v3,

Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational exposure models. Risk Anal. (2015), S. 211-225.

• G6-Seminar:

„Gefährdungsbeurteilung: Nichtmesstechnische

Ermittlung der inhalativen Exposition“

• G13-Seminar:

„Arbeiten mit dem GESTIS-Stoffmanager“

• Hotline:

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• Internet:

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• Foto: Pipette im Labor

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• Foto: Spritzlackieren auf dem Dach

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