Der handelsimmobilien report nr 177

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Liebe Leser, der europäische Markt für Handelsimmobilien hat die Finanzmarktkri- se 2008 weitgehend hinter sich gelassen, wie die Zahlen für den Invest- mentmarkt im 1. Halbjahr 2014 zeigen (Seite 2). Experten rechnen beim Transaktionsvolumen 2014 mit einem Rekordergebnis. Ihre Robustheit hatte diese Anlage-Klasse ja bereits nach Ausbruch der Krise unter Be- weis gestellt, als Retail Assets beispielsweise im deutschen Investment- markt für Gewerbeimmobilien die stärkste Anlageklasse bildeten. Die Branche profitiert davon, dass gute Standorte in Innenstädten und in La- gen (auf der grünen Wiese), die sich über Jahrzehnte im Einkaufsplan der Kunden verankert haben, nicht beliebig multiplizierbar sind. Die Lage ist für alle Immobilienarten zwar ein wichtiges Erfolgskriteri- um, aber bei Handelsimmobilien gilt das noch mehr. In langen Einkaufs- straßen etwa können nur wenige Meter über mehr oder weniger Umsatz entscheiden. Denn auch in 1A-Straßen gibt es Teilbereiche, die besser sind als andere. Hinzu kommt, dass der Grundumsatz in guten Lagen oder Centern auch in Krisenzeiten gesichert ist, denn auch dann müssen sich die Konsumenten mit dem Notwendigen versorgen. Gute Shopping- Center können damit punkten, dass sie dem Kunden an einem Standort alles bieten, was er braucht. Denn angesichts der engen Zeitbudgets ver- legen sich die Verbraucher immer mehr aufs One-Stop-Shopping, also auf Standorte, wo sie viel auf einmal erledigen können. Als Folge der Finanzmarktkrise hat sich jedoch das Anlageverhalten der Investoren verändert. Seit dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers fokussieren sich die Anleger auf die westeuropäischen Core-Märkte Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Das Trio bildet seither die Kernzielmärkte, was sich auch an der Entwicklung der Mieten in den jeweiligen Metropolen ablesen lässt. Auch wenn Frankreichs Wirtschaft und Verbrauchervertrauen europaweit derzeit hinterher hinkt (Seite 17), so gibt es insbesondere in Paris auch in schwierigen Zeiten Konsumen- ten, die konjunkturresistent im gehobenen Handel einkaufen können. Ent- scheidend ist es deshalb, die richtigen Objekte herauszufiltern. Inzwischen zeigen aber auch die Länder an der südeuropäischen Periphe- rie Anzeichen für eine leichte Belebung. Vor allem Spanien erzielte im 2. Quartal ein beachtliches Wachstum - trotz Sparkurs der Regierung. Inso- fern erweitert sich auch der geografische Anlagehorizont der Investoren wieder, was eine gute Basis ist, für den erwarteten Rekordwert. Rückläu- fig ist - mit Blick auf den Ukraine-Konflikt - dagegen das Interesse an Russland, was angesichts des Wachstumspotenzials bedauerlich ist. Mit Blick auf den Anlagedruck, der durch die Niedrigzinspolitik der EZB befeuert wird, liegt derzeit die größte Gefahr darin, dass die Investoren zu hohe Preise akzeptieren. Denn dann ist auch die beste Handelsimmobilie keine stabile Anlage mehr. Die regi- onale Ausweitung der Investments könnte für Entspan- nung sorgen. Denn die Renditen in Großbritannien sind schon auf einer bedenklichen Talfahrt. Nr. 177 vom 08.08.2014 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Editorial 1 Investmentmarkt Europa: Die Party geht im 2. Halbjahr weiter 2 Vermietungsmarkt: Internationale Händler bauen ihre stetig Präsenz aus 6 Luxusmarken: Deutschland profitiert von seiner dezentralen Struktur 7 City Outlet Bad Münstereifel: Eine ganze Stadt als FOC 10 Singen: Stadtrat fasst Grundsatzbe- schluss für Shopping-Center 14 Metro Group: Vorstand sieht Zeichen für die Trendwende 15 Verbrauchervertrauen Europa: Stim- mung aufgehellt - Unsichere Franzosen 17 Möbelfachhandel: Kluge Einbindung digitaler Vertriebskanäle gefragt 20 Impressum 20 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin Partner des Handelsimmobilien Report Ihr direkter Weg zu uns!

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Cities, Center und Projektentwicklungen zum deutschen Einzelhandelsimmobilienmarkt.

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Liebe Leser,

der europäische Markt für Handelsimmobilien hat die Finanzmarktkri-se 2008 weitgehend hinter sich gelassen, wie die Zahlen für den Invest-mentmarkt im 1. Halbjahr 2014 zeigen (Seite 2). Experten rechnen beim Transaktionsvolumen 2014 mit einem Rekordergebnis. Ihre Robustheit hatte diese Anlage-Klasse ja bereits nach Ausbruch der Krise unter Be-weis gestellt, als Retail Assets beispielsweise im deutschen Investment-markt für Gewerbeimmobilien die stärkste Anlageklasse bildeten. Die Branche profitiert davon, dass gute Standorte in Innenstädten und in La-gen (auf der grünen Wiese), die sich über Jahrzehnte im Einkaufsplan der Kunden verankert haben, nicht beliebig multiplizierbar sind.

Die Lage ist für alle Immobilienarten zwar ein wichtiges Erfolgskriteri-um, aber bei Handelsimmobilien gilt das noch mehr. In langen Einkaufs-straßen etwa können nur wenige Meter über mehr oder weniger Umsatz entscheiden. Denn auch in 1A-Straßen gibt es Teilbereiche, die besser sind als andere. Hinzu kommt, dass der Grundumsatz in guten Lagen oder Centern auch in Krisenzeiten gesichert ist, denn auch dann müssen sich die Konsumenten mit dem Notwendigen versorgen. Gute Shopping-Center können damit punkten, dass sie dem Kunden an einem Standort alles bieten, was er braucht. Denn angesichts der engen Zeitbudgets ver-legen sich die Verbraucher immer mehr aufs One-Stop-Shopping, also auf Standorte, wo sie viel auf einmal erledigen können.

Als Folge der Finanzmarktkrise hat sich jedoch das Anlageverhalten der Investoren verändert. Seit dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers fokussieren sich die Anleger auf die westeuropäischen Core-Märkte Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Das Trio bildet seither die Kernzielmärkte, was sich auch an der Entwicklung der Mieten in den jeweiligen Metropolen ablesen lässt. Auch wenn Frankreichs Wirtschaft und Verbrauchervertrauen europaweit derzeit hinterher hinkt (Seite 17), so gibt es insbesondere in Paris auch in schwierigen Zeiten Konsumen-ten, die konjunkturresistent im gehobenen Handel einkaufen können. Ent-scheidend ist es deshalb, die richtigen Objekte herauszufiltern.

Inzwischen zeigen aber auch die Länder an der südeuropäischen Periphe-rie Anzeichen für eine leichte Belebung. Vor allem Spanien erzielte im 2. Quartal ein beachtliches Wachstum - trotz Sparkurs der Regierung. Inso-fern erweitert sich auch der geografische Anlagehorizont der Investoren wieder, was eine gute Basis ist, für den erwarteten Rekordwert. Rückläu-fig ist - mit Blick auf den Ukraine-Konflikt - dagegen das Interesse an Russland, was angesichts des Wachstumspotenzials bedauerlich ist.

Mit Blick auf den Anlagedruck, der durch die Niedrigzinspolitik der EZB befeuert wird, liegt derzeit die größte Gefahr darin, dass die Investoren zu

hohe Preise akzeptieren. Denn dann ist auch die beste Handelsimmobilie keine stabile Anlage mehr. Die regi-onale Ausweitung der Investments könnte für Entspan-nung sorgen. Denn die Renditen in Großbritannien sind schon auf einer bedenklichen Talfahrt.

Nr. 177 vom 08.08.2014

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Investmentmarkt Europa: Die Party geht im 2. Halbjahr weiter

2

Vermietungsmarkt: Internationale Händler bauen ihre stetig Präsenz aus

6

Luxusmarken: Deutschland profitiert von seiner dezentralen Struktur

7

City Outlet Bad Münstereifel: Eine ganze Stadt als FOC

10

Singen: Stadtrat fasst Grundsatzbe-schluss für Shopping-Center

14

Metro Group: Vorstand sieht Zeichen für die Trendwende

15

Verbrauchervertrauen Europa: Stim-mung aufgehellt - Unsichere Franzosen

17

Möbelfachhandel: Kluge Einbindung digitaler Vertriebskanäle gefragt

20

Impressum 20

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des Handelsimmobilien Report

Ihr direkter Weg zu uns!

Handelsimmobilien Report Nr.177

Seite 2

vom 08.08.14

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Investmentmarkt Europa: Auf Rekordkurs

Die Party wird im zweiten Halbjahr weiter gehen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Das Interesse an europäischen Handelsimmobilien ist im 2. Quartal 2014 gewachsen. Mit 14,7 Mrd. Euro wurde 70% mehr in Retail Assets investiert, als im 2. Quartal des Vorjahres mit 8,6 Mrd. Euro. Der Anteil am europäischen Investitionsvolumen mit Ge-werbeimmobilien erhöhte sich damit von 24% im Vorjahr auf nun 29,2%. Experten schätzen, dass das Interesse im Jahresverlauf hoch bleiben wird und einige halten 2014 ein Gesamtvolumen von 50 Mrd. Euro für erreichbar.

Das wäre gegenüber 2013 mit 40,115 Mrd. Euro ein Wachstum von 21%, wie David Hutchings, Head of EMEA Investment Strategy bei Cushman & Wakefield (C&W), feststellt. Dass der Stern „Handelsimmobilien“ am europäischen Immobilien-himmel in diesem Jahr heller strahlt, führen die Experten auf das gestiegene Angebot, das gewachsene Vertrauen der Investoren in die makroökonomischen Rahmenbedin-gungen, die lokalen Marktbedingungen und die Stabilisierung der Einzelhandelsumsät-ze zurück. Neben der guten Stimmung gab aus Sicht von Mike Rodda, Head of E-MEA Retail Capital Markets bei C&W, vor allem aber die Verfügbarkeit von guten Qualitätsimmobilien den Ausschlag für die erfreuliche Entwicklung 2014.

Die beachtliche Dynamik bestätigt damit die Voraussagen der CBRE-Marktforscher Peter Damnesick und Neil Blake, die bereits zu Beginn des Vorjahres für 2014 eine deutliche Belebung des Immobilienmarktes vorausgesagt hatten, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi mit seiner Zusicherung, den Euro um jeden Preis zu verteidi-gen, die Lage an den europäischen Finanzmärkten beruhigt hatte.

Wie der Zahlenvergleich des 1. mit dem 2. Quartal zeigt, nimmt die Dynamik auf dem europäischen Investmentmarkt für Handelsimmobilien weiter zu. Das Gesamtvolumen von 14,7 Mrd. Euro (C&W) liegt um 39% über dem Wert des 1. Quartals, den CBRE mit 10,3 Mrd. Euro beziffert hatte. Dies ist zudem das beste 2. Quartal seit 2007. Damit summiert sich im 1. Halbjahr das Volumen auf rund 25 Mrd. Euro. CBRE kommt auf einen Wert von 22 Mrd. Euro. Das europäische Transaktionsvolumen nur mit Shop-ping-Centern und Fachmarktprodukten - also ohne innerstädtische Geschäftshäuser - beziffert JLL für die ersten 6 Monate mit 16,4 Mrd. Euro (+40%). Insgesamt wurden im 1. Halbjahr laut DTZ 72 Mrd. Euro in europäische Gewerbeimmobilien investiert.

Mit Blick auf die europäischen Deals, die sich aktuell in der Entscheidungsphase befin-den oder demnächst auf den Markt kommen werden, gehen die Experten von C&W davon aus, dass die Aktivitäten im 2. Halbjahr eher noch an Dynamik gewinnen wer-den. Grundlage für diesen Optimismus sind die verbesserten Finanzierungsbedingun-

Immobilienklima dreht wieder ins Plus Der Rückgang des Immo-bilienklimas im Juni stellt sich als leichte Flaute dar. Schon im Juli ergab die 79. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobi-lienkonjunktur-Index wieder einen Anstieg um 1% auf 133,8 Punkte. Vor allem das Investmentkli-ma stieg um 2,0% auf 140,6 Punkte. Das Er-tragsklima blieb dagegen stabil bei 127,2 Zähler-punkten (-0,1%). Das In-vestmentklima ist seit Jahresbeginn sehr volatil. Leichte Gewinne und Ver-luste lösten sich ab. Im Einzelnen stieg das Büro-klima um 1,9% auf 129,4 Zählerpunkte und das

Handelsklima um 1,4% auf 127 Punkte. Verluste mussten das Wohnklima mit 1,3% auf 155,3 Zähler und das Industrieklima mit 0,8% auf 138,6 Zähler hinnehmen. Insgesamt bleiben die immobilien-wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen gut.

Marktbericht

Größter Deal im 2. Quartal: Beteiligung am Bluewater in Kent Foto: Cushman & Wakefield

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gen in einigen Ländern Europas und die niedrigen Zinsen. Augenfällig ist aber, dass sich seit Ausbruch der Finanzmarktkrise im Herbst 2008 der Fokus der Investoren pri-mär auf die großen Volkswirtschaften Westeuropas richtet, mit Großbritannien, Deutschland und Frankreich als Core-Märkte an der Spitze. Auf diese 3 Länder ent-fiel im 2. Quartal laut JLL 70% und laut C&W 64% des Transaktionsvolumens. Das wird im 2. Halbjahr so bleiben, da das Immobilienangebot laut C&W-Manager Rodda in diesen Ländern gut und die Liquidität überdurchschnittlich ist.

Aus deutscher Sicht ergab sich im 2. Quartal allerdings ein Platztausch. Hatte der hiesi-ge Investmentmarkt für Handelsimmobilien das 1. Quartal 2014 mit großen Deals wie der Beteiligung von Unibail Rodamco am CentrO in Oberhausen den Markt mit ei-nem Volumen von rund 2,5 Mrd. Euro noch dominiert, rutschte das Land nun auf den 3. Platz hinter Großbritannien mit 4,34 Mrd. (CBRE) und Frankreich mit 2,64 Mrd. Euro (+153%). Mit Mega-Deals wie der 30%igen Beteiligung des britischen REITS Land Securities am Shopping-Center Bluewater in Kent für 805 Mio. Euro, dem laut JLL aktuell größten Deal in Europa, setzte sich Großbritannien wieder an die Spitze der Rangliste: „Inklusive der vollständigen Vermögensverwaltungsrechte und einem angrenzenden Grundstück lag der Gesamtwert bei etwa 2,7 Mrd. Euro“, berichtet der Immobiliendienstleister. Ein weiterer Großdeal war laut C&W der Verkauf einer 50%igen Beteiligung am Shopping-Center Merry Hill in Brierley Hill im Großraum Bir-mingham durch Westfield an die Intu Properties plc. für 496,1 Mio. Euro. Die Über-nahme des Shopping-Centers Beaugrenelle in Paris durch ein Konsortium privater Anleger um Fonciere Apsys für rund 700 Mio. Euro gehört im 2. Quartal zu den gro-ßen Deals - neben Portfolio-Verkäufen - in Frankreich.

Berlin-Falkensee: Der Retailfonds Actipierre Europe des französi-schen Fondsemittenten Ciloger hat für 18 Mio. Euro das Real-SB-Warenhaus in Berlin Fal-kensee erworben. Dies ist die 4. Akquisition für den Fonds seit Beginn der Partnerschaft zwischen dem Vermögensverwalter Invesco Real Estate als Berater und Ciloger im Mai 2008. Weitere Über-nahmen im Einzelhan-delsbereich sind geplant. Verkäufer ist der CEPF I Fund von Catalyst Capi-tal. Das 1994 gebaute SB-Warenhaus hat 9 400 qm Mietfläche, die an Re-al vermietet ist, und bietet 500 Parkplätze.

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Für JLL unterstreichen diese Deals das Interesse gerade an großen dominierenden Ein-zelhandelsimmobilien wie prominente Shopping-Center in europäischen Metropolen, nicht zuletzt als Folge der Re-Urbanisierung, wodurch die Zahl der Konsumenten im Einzugsgebiet solcher Immobilien steigt. Das zeigt auch die große Zahl von etwa 10 Interessenten für das Bluewater, wie Adrian Peachey, Head of Retail Capital Mar-kets UK von JLL, zu berichten weiß. Und das spiegelt sich auch in der Rendite von nur noch 4,1% wider: „Mit einer Investition in derartige Objekte erwerben Anleger

auch ein höheres Maß an Sicherheit“, so Peacheys Erklärung, „die Mischung aus star-ken lokalen wirtschaftlichen Fundamentaldaten und einem dynamischen Management machen die Anziehungskraft von herausragenden Objekten wie Bluewater aus.“ In diesem Punkt unterscheiden sich etablierte Shopping-Center von Büroimmobilien. Al-lerdings ist der Deal auch ein Beleg für den hohen Anlagedruck im Markt.

Mit Blick auf das 2. Halbjahr weiß C&W-Manager Rodda, dass noch mehr solcher Deals zu sehen sein werden. Einen generellen Beleg für die positiven Aussichten domi-nanter Handelsimmobilien in ganz Europa sind aus Sicht von JLL die rund 20 europäi-schen Immobilientransaktionen im Wert von jeweils über 400 Mio. Euro, die als Kom-plett- oder Anteilserwerbe seit Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 realisiert wurden. Insgesamt ist laut CBRE im 1. Halbjahr 2014 das Interesse der Investoren an Handelsimmobilien mit Wertsteigerungspotenzial in starken Volkswirtschaften und an Core-Immobilien in schwächeren Volkswirtschaften gestiegen.

In einem Drittel der Märkte sinken die Renditen Zudem sind neue Käufer auf den Markt gekommen, vor allem aus den USA. Beispiele sind Marathon Asset Management und Mount Kellett Capital Management. Die Folge der wachsenden Nachfrage sind harte Bieterverfahren, steigende Preise und ein wachsender Appetit auf Objekte mit Wertsteigerungspotenzial, wie CBRE feststellt. Dass auch die Renditen insbesondere bei Geschäftshäusern und Shopping-Centern in einem Drittel der Märkte sowie in den Metropolen von Frankreich, Deutschland und Italien sinken, liegt auf der Hand. In Großbritannien sind die Renditen laut CBRE ins-besondere bei Shopping-Centern inzwischen dramatisch gesunken.

Weiter wird - so beobachtet JLL in den vergangenen Quartalen - auch der geographi-sche Anlagehorizont. Mit der leichten wirtschaftlichen Erholung und der Aufhellung des Konsumklimas, das in guten Einkaufszentren auch steigende Umsätze verspricht, gewinnen Italien und Spanien wieder an Bedeutung. Nach den Worten von David

Rostock: Der von F&C REIT Deutschland be-treute Immobilien-Spezialfonds Best Value

Germany II hat das Nep-tun Einkauf Center in der Werftstraße 50, in Rostock erworben. Ver-käufer ist die Ability Group, London, vertreten durch Glander & Cie, Hamburg. Aengevelt ver-mittelte. Insgesamt bietet das 2008 in einer denk-malgeschützten Werft-Halle in der Kröpeliner Tor-Vorstadt errichtete Center rd. 5 700 qm Han-delsfläche. Ankermieter sind Edeka, Aldi und Rossmann. Ausschlag-gebend für den Verkauf war laut Aengevelt die vorzeitige Verlängerung der Hauptmietverträge mit Edeka und Aldi.

Berlin: Die Alnatura Produktions- und Han-dels GmbH, Betreiber der Alnatura Bio Super-märkte hat zum 1. Juli 2014 für zunächst 10 Jahre mit Option zur Verlängerung rd. 1 050 qm im Erdgeschoss einer von der Wertgrund Immobilien AG betreu-ten Wohnanlage in Berlin-Schöneberg ge-mietet. Die Eröffnung ist nach dem Umbau für Januar 2015 geplant. Catella Property GmbH vermittelte.

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Brown, Retail Capital Markets bei JLL Spain, verdoppelte sich das spanische Inves-titionsvolumen im 1. Halbjahr - gegenüber 2013 - auf fast 1 Mrd. Euro. Mit Blick auf das aktuelle Angebot im Wert von 650 Mio. Euro erwartet er nach einem lebhaften 2. Halbjahr ein Transaktionsvolumen von über 2 Mrd. Euro. Auch für Rodda ist Spanien derzeit einer der heißesten Märkte in Europa, wenn nicht der „heißeste“ überhaupt.

Beachtliche Zuwächse verzeichneten laut C&W auch Länder wie Dänemark, Finn-land und Schweden. CBRE ermittelte für Skandinavien im 2. Quartal ein Transakti-onsvolumen von 1,1 Mrd. Euro. Aber auch in Portugal wächst das Interesse wieder. Anders die Perspektive in Mittel- und Osteuropa. Obwohl in Tschechien und Un-garn signifikante Zuwächse zu verzeichnen waren, führte das schwache Geschäft in den größten Ländern Polen und Russland dazu, dass das Transaktionsvolumen gegen-über dem 2. Quartal 2013 laut CBRE um 62% auf 301 Mio. Euro gesunken ist. Die Folgen der Ukraine-Krise hinterlassen Spuren, da das Gros der Investments in Russland auf internationale Käufer entfiel, die sich nun zurückhalten.

Der deutsche Mark für Retail Assets ist aus Sicht von Jörg Ritter, Mitglied im Mana-gement Board von JLL Deutschland, nach wie vor stark liquiditätsgetrieben und wird von institutionellen Akteuren geprägt: „Besonders Portfolio-Deals sind derzeit ein Treiber des positiven Marktgeschehens. Immerhin sechs der zehn größten Deals im 1. Halbjahr waren Paketverkäufe.“ Vor allem Fachmarktprodukte sind hierzulande sehr gefragt. Im 1. Halbjahr stellten sie mit einem Volumen von 2,65 Mrd. Euro die stärkste Anlageklasse. Nach einem insgesamt starken 1. Halbjahr 2014 mit einem Investitions-volumen von 4,8 Mrd. Euro ist Ritter zuversichtlich, dass hierzulande im Gesamtjahr ein Transaktionsvolumen von über 9 Mrd. Euro erreicht werden kann.

Berlin: Die irische Green-man Investments hat ein geplantes Fachmarktzent-rum in Berlin-Mahlsdorf an der Hönower Straße 14 / Ecke Bundesstraße B1 für ihren Fonds Greenman Retail akqui-riert. Baubeginn war im Juni 2014, die Fertigstel-lung ist für Frühjahr 2015 geplant. Ankermieter mit etwa 3 650 qm Mietfläche ist Edeka mit einem „E-Center“. Weitere Mieter sind dm und Kik. Die Mietverträge sind für 12 bis 15 Jahre abgeschlos-sen. Entwickler und Ver-käufer ist die GVG Pro-jektentwicklungsgesellschaft mbH. Der Kaufpreis inkl. Akquisitionskosten beträgt rd.11,3 Mio. Euro.

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Vermietungsmarkt Deutschland

Internationale Händler bauen ihre Präsenz stetig aus HIR DÜSSELDORF. Der deutsche Vermietungsmarkt ist derzeit fest in der Hand internationaler Händler. Jedenfalls dokumentieren die Halbjahreszahlen diesen Ein-druck. Mit fast 60% entfällt der größte Teil der knapp 290 000 qm, die im 1. Halbjahr 2014 in innerstädtischen 1A-Lagen vermittelt wurden, auf internationale Handelsmar-ken. Insgesamt gab es knapp 520 Vertragsabschlüsse. Nach dem Marktbericht von JLL lag das Vermietungsvolumen um knapp 10% über dem Niveau des Vorjahres.

Bereits im 1. Halbjahr 2013 stellten die internationalen Händler mit 54% den größten Anteil unter den Mietern. Dass diese Klientel die bekannten deutschen Metropolen als Standorte zunächst bevorzugen, liegt auf der Hand. Auf die 10 größten Städte entfiel

demnach ein Vermietungsvo-lumen von 114 000 qm oder 40%. Dabei übt Berlin (Foto) unverändert die größte Anzie-hung aus und bietet mit sei-nen zahlreichen Neuentwick-lungen wie der Mall of Ber-lin, die jetzt auf den Markt kommt, und dem Bikini Ber-lin auch das größte Potenzial an neuen Flächen: Mit rund 36 000 qm wurde laut JLL

zur Jahresmitte das Ergebnis des gesamten Vorjahres bereits erreicht.

Mit 21 900 qm belegte Hamburg nach einem sehr guten 2. Quartal den 2. Platz, vor Frankfurt/M. mit 16 800 qm und Stuttgart mit 11 700 qm. Hier sorgten Projektent-wicklungen wie Gerber und das Milaneo für neue Impulse. Für München waren die 10 100 qm aus Sicht der Experten ein leicht unterdurchschnittliches Halbjahresergeb-nis. Doch Deutschlands teuerste Stadt ist sehr gefragt und Flächen sind knapp. Auch Düsseldorf mit 2 800 qm und Köln mit 6 400 qm bleiben bisher hinter den Werten zurück, die für diese Städte üblich sind. Mit jeweils unter 2 000 qm liegen auch Leip-zig und Nürnberg unter dem langjährigen Durchschnitt. Hannover liegt mit 5 300 qm laut JLL dagegen auf einem guten Kurs.

In der Spitze stiegen die Mieten in den 185 von JLL betrachteten Städten im 1. Halb-jahr 2014 durchschnittlich um 0,7%. Doch während Standorte in strukturschwachen Regionen z.T. mit rückläufigen Spitzenmieten zu kämpfen haben, sind die Spitzenwer-te in prosperierenden Mittelstädten weiter gestiegen. Wie Dirk Wichner, Head of Re-tail Leasing Germany bei JLL, beobachtet, sind die Spitzenmieten im 1. Halbjahr 2014 in den 10 größten Städten im Schnitt sogar um 1,5% gestiegen - mit den größten Zuwächsen in Düsseldorf (+3,6%) auf 285 Euro Monatsmiete je qm und Frankfurt (+3,4% ) auf 300 Euro je qm an der Spitze. „Aus unserer Sicht wird das Wachstum der Spitzenmiete in den BIG 10 auch im 2. Halbjahr 2014 anhalten“, ist der Experte über-zeugt: „Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Steigerung um 1,7%. Die höchsten Zuwächse erwarten wir in Hamburg und Berlin.“

Gemäß der Dominanz von Modeanbietern in den Innenstadtlagen führte die Textilspar-te mit fast 40% die Liste der Branchen auch im 1. Halbjahr an. Der Bereich Gastrono-mie/Food drängt weiter in die innerstädtischen Lagen und folgt mit 20% auf Platz 2. Einzelhändler aus dem Segment Gesundheit/Beauty fragen gleichfalls konstant Flächen nach (11%). Mit je 7% zeigen die Bereiche Sport und Outdoor sowie Heim/Haus/Wohnbedarf laut JLL gleichfalls relativ konstante Werte. Die Schuh- und Lederwaren-branche erreicht genauso wie der Telekommunikationssektor 3%.

Hahn AG beschließt Delisting ihrer Aktien Der Vorstand der HAHN Immobilien Beteiligungs AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats be-schlossen, bei der Deut-schen Börse AG einen Antrag auf Delisting vom Börsenhandel zu stellen. Das Delisting wird zu-nächst bei der Frankfurter Wertpapierbörse bean-tragt, an der die Aktien im Regulierten Markt gehan-delt werden und dann bei allen anderen deutschen Börsen. Vorstandschef Michael Hahn begründet die Entscheidung damit, dass über 90% der Hahn-Aktien von 2 Großaktionä-ren - darunter seine Fami-lie - gehalten werden und es gebe keine Pläne, das zu ändern. Da deshalb kaum noch Aktien gehan-delt wurden, stelle sich die Frage, ob der Nutzen der Börsennotierung den Aufwand rechtfertige. Da das Unternehmen nach den Worten von Vorstand Thomas Kuhlmann über eine komfortable Eigenka-pitalausstattung verfügt, kommt es bei seinen Wachstumsplänen ohne Kapitalerhöhung über die Börse aus. Als Inhaber einer von der BaFin lizen-zierten Kapitalverwal-tungsgesellschaft werde die Hahn-Immobilien-Beteiligungs-AG aber wei-terhin transparent und kapitalmarktorientiert be-richten. Zumal auch die Unternehmensanleihe weiterhin im „mittelstandsmarkt“ der Düsseldorfer Börse ge-handelt werde.

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Internationale Luxusmarken

Deutschland profitiert von seiner dezentralen Struktur Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die internationalen Anbieter von Luxusmarken gehören weltweit zu den stabilsten Nachfragern von Einzelhandelsflächen. Selbst in schwierigen Zeiten ist ihre Suche nach neuen Flächen in den angesagten Lagen der Metropolen wie Hongkong, New York, Paris oder London ungebrochen. Die stetig steigenden Mieten in den Top-Lagen belegen den Trend. Nach dem CBRE-Spezial-Report „Luxus in Deutschland“ richtet sich das Augenmerk der Anbieter auch zunehmend auf Deutschland.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil in den Luxuslagen der diversen deutschen Metropolen im Vergleich zu anderen globalen Metropolen immer noch ein „günstiges Mietpreisge-füge“ herrscht, wie Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE Deutschland, be-tont. Dadurch könnten nicht nur nachhaltige Umsätze, sondern auch attraktive Be-triebsergebnisse erzielt werden. Denn Münchens Maximilianstraße, die Top-Lage der Düsseldorfer Königsallee, der Kurfürstendamm zwischen Bleibtreustraße und Oliva-er Platz, Frankfurts Goethestraße oder Hamburgs Neuer Wall finden sich nicht unter den Top 10 der weltweit teuersten Einkaufsmeilen wie Fifth Avenue in New York, Champs Elysée in Paris oder New Bond Street in London, wo sich das Interesse auf relativ engem Raum konzentriert.

In Deutschland gibt es über das Land verteilt eine ganze Reihe von Luxusstraßen, die von einem kaufkräftigen Einzugsgebiet profitieren können, wie Burbach mit Blick auf CBRE-Studie „Luxus in Deutschland“ anmerkt. So dürfte die Frankfurter Goethestra-

Oelde/Rostock: Die F&C REIT Asset Management Deutschland hat ein Ge-schäftshaus und ein Fachmarktzentrum für seinen Immobilien-Spezialfonds „Best Value Germany II“ (BVG II) er-worben. Die Objekte be-finden sich in Oelde und Rostock in zentraler Lage der Innenstädte. Das Fachmarktzentrum in Rostock bietet 5 800 qm Mietfläche und eine gute Verkehrsanbietung. Das Geschäftshaus im westfä-lischen Oelde mit 3 900 qm Mietfläche befindet sich in der Nähe des Bahnhofs. Zu den Mietern gehören u.a. Edeka, Aldi, Rossmann, Netto und die Modekette C&A.

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ße von der Bevölkerung im Main-Taunus- und Hochtaunuskreis profitieren, die nach Feststellung von Gfk Geomarketing mit Blick auf die Bankenmetropole Frankfurt zu den kaufkraftstärksten Regionen in Europa gehören. Das gilt auch für die Landkreise München und Starnberg, von denen auch die Maximilianstraße in der Bayernmetropole profitiert. Der Vorteil von Düsseldorf ist aus Sicht von Burbach die Nähe der Mode-metropole zum internationalen Grenzgebiet: „In Verbindung mit einer stark gestiege-nen Zahl von Städtetouristen und Geschäftsreisenden ist dies das Erfolgsrezept der deutschen Premium- und Luxuslagen.“

Bei vielen Städtetouristen steht Einkaufen hoch im Kurs Welche wachsende Bedeutung Einkaufen für Städtetouristen generell haben, belegte die Studie „Shoppingtourismus-Studie Köln 2013“ der Cima Beratung + Manage-ment GmbH Köln. Als Hauptmotiv für den Aufenthalt in der Innenstadt gab der weit-aus größte Teil der Befragten „Einkaufen“ an. In Düsseldorf war das Interesse am

Shopping mit 84% der Nennungen am höchsten. München folgte mit 72% der Nennungen vor Ham-burg (64%) und Köln mit (47%). Nur in Berlin war das Interesse am Museums-Besuch genau so groß wie das Interesse am Einkaufen. Nach Beobachtung von Angelus Bernreuther, Leiter Standortfor-schung bei der BBE Handelsberatung in Mün-chen, ist die Maximilianstraße für viele Städte-Touristen wichtiger als der Englische Garten. Und auch die Betreiber des Designer Outlet Centers in Neumünster mit ihren gehobenen Marken setzen mit auf die Städte-Touristen aus Hamburg.

Das Marktvolumen für Luxusgüter in Deutsch-land schätzt CBRE für 2014 auf 9 Mrd. Euro. Zwi-schen 2011 und 2013 ermittelte der Immobilien-dienstleister bereits 181 Neuanmietungen durch in-ternationale Marken im Luxus- und Premium-Segment, davon 72 in den Kernluxuslagen und 109 in Luxuserweiterungslagen. Die meisten Neuver-mietungen ermittelte die CBRE-Studie in diesem

Zeitraum mit 22 am Neuen Wall in Hamburg, der sich in den vergangenen Jahren als Premium-Lage weiter formiert hat. In der Frankfurter Goethestraße, in der einige att-raktive Neuentwicklungen entstanden sind, waren es 21 Neuvermietungen und am Kurfürstendamm in Berlin 14. In München und Düsseldorf waren es 10 beziehungs-weise 5 Neuanmietungen.

Luxusmarken sind eher bereit, höhere Mieten zu zahlen Das Interesse der internationalen Luxusmarken, die genauso wie die internationalen Investoren und die übrigen globalen Handelsmarken derzeit Deutschland als sicheren Hafen sehen, wird sich zweifellos auch auf die Entwicklung der Mieten auswirken. Denn, wenn die passenden modernen Verkaufsräume verfügbar sind - und die sind hierzulande nicht leicht zu finden - dann sind nach Burbachs Erfahrung die Premium- und Luxuslabels bereit, teilweise deutlich höhere Mieten zu bezahlen. Viele aus diesem Segment sind auch Hersteller, die ihre Flagship Stores als Marketing-Instrument ein-setzen. Hier geht es laut Burbach darum, in den Einkaufsmetropolen Interaktionspunk-te mit den Kunden zu schaffen.

Zwischen 2005 und 2014 sind die Spitzenmieten für ideal geschnittene Kleinflächen mit 200 qm in Luxuslage laut CBRE in Berlin auf 200 Euro je qm und Monat gestie-gen, in Frankfurt auf 300 Euro, in München auf 360 Euro, in Hamburg auf 330 Euro

Otmar Hornbach mit 84 Jahren gestorben Der „Do-it-yourself“-Pionier Otmar Hornbach ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Als Otmar Hornbach 1968 den 1.

kombinierten Bau- und Gartenmarkt in Bornheim bei Landau -

ein Novum in Europa - eröffnete, war ungewiss, ob sich auf dieser Pionier-Leistung eine Zukunft auf-bauen ließe. Aus dieser Keimzelle ist in 46 Jahren ein internationales Unter-nehmen gewachsen mit 144 Filialen, 27 Baustoff-niederlassungen, über 16 000 Mitarbeitern und einem Konzernumsatz von über 3,4 Mrd. Euro. 1949 war Otmar Horn-bach als Lehrling in das Familienunternehmen Wilhelm Hornbach OHG eingetreten. Die Idee, für das kriselnde Baustoffge-schäft ein neues Konzept zu entwickeln, kam ihm während einer USA-Reise 1966. Er kombinierte die US-Konzepte mit seinen Erfahrungen aus der Han-delswelt und passte die neuen Großflächenmärkte mit Lagerhaus-Charakter an den deutschen Markt an. Weitere Meilensteine waren 1987 der Gang der Hornbach Holding AG an die Börse. Mit dem 2. Bör-sengang 1993 (der Horn-bach-Baumarkt-AG) konn-te das Expansionstempo forciert werden. 1996 folg-te der Schritt ins Ausland. 2001 übergab Otmar Hornbach die Leitung an seine Söhne Albrecht und Steffen und ging in den Aufsichtsrat.

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Düsseldorfer „Kö“ Foto: Lührmann

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und in Düsseldorf auf 300 Euro. Insgesamt würden die Quadratmetermieten die Preise in hochfrequentierten Konsumlagen übersteigen. Damit dürfte angesichts des großen Interesses das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Bis zum Jahr 2020 er-warten die Experten von CBRE bei den Spitzenmieten einen Anstieg auf 410 bis 430 Euro pro qm und Monat in der Maximilianstraße und von 370 bis 390 Euro am Neuen Wall sowie an der Königsallee, denn die Fläche bleibt bei konstant hoher Nachfrage in diesem Segment knapp.

Den großen Unterschied zu den teuren Einkaufslagen in London oder Paris zeigen folgende Zahlen: Für gut geschnittene Flächen in der Top-Lage von London werden in der Spitze 845 Euro je qm gezahlt, in der Stadt an der Seine sind es sogar 945 Euro. Die Herkunftsländer der internationalen Luxusmarken, die ihre Präsenz in Deutschland ausgebaut haben, sind - nicht ganz unerwartet - Frankreich mit 16 neuen Pilotstores im Luxussegment und Italien mit 10. Im europäischen Luxus- und Premium-Segment sind beide Nationen führend.

Befördert wird die Suche nach neuen Verkaufsflächen auch durch die veränderte Ab-satzstrategie der Unternehmen. Laut Burbach werden zwar immer noch 70% des Ab-satzes über das Wholesale-Geschäft (Warenhäuser und Fachgeschäfte) abgewickelt, doch wird die Zahl der Monolabel-Stores künftig steigen. Das ermöglicht eine bessere Markenkontrolle. Einen Auftritt im eigenen Marken-Store werden aber auch Zweitmar-ken erhalten, die zuvor in den Flagship Stores der Hauptmarken oder in Fachgeschäften vertrieben wurden. Diese Entwicklungen im internationalen Luxusmarken-Segment erklärt laut Burbach, warum der deutsche Markt bei internationaler Premium- und Lu-xusanbieter an führender Stelle ihrer Expansionsziele steht.

München: DTZ hat im Münchner CityQuartier Fünf Höfe eine Büroflä-che und einen Showroom mit 800 qm an die Micha-el Kors Deutschland GmbH vermittelt. Das Unternehmen des US-Designers Michael Kors hat einen langfristigen Mietvertrag abgeschlos-sen und die Flächen be-reits bezogen. Eigentümer ist die Union Investment Real Estate GmbH. Sie wurde von DTZ beraten. Auf Seiten des Mieters war die Stock Real Esta-te GmbH beratend tätig. Die Fünf Höfe gehören zum Portfolio des Offenen Immobilienfonds UniIm-mo: Europa.

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City Outlet Bad Münstereifel

Eine ganze Stadt als Fabrikverkaufszentrum Stefan Weber, Düsseldorf

Haselnusstorte in Heinos gemütlichem Cafe an der Marktstraße, direkt gegenüber vom historischen Rathaus – das war lange Zeit die letzte größere Attraktion im Zentrum von Bad Münstereifel. So weit war es gekommen mit der Stadt, in deren Gassen, zwischen stolzen Bürgerhäusern und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, das Mittelalter noch lebendig ist. Aber was nutzte das. Schmucke Fassaden allein lockten schon lange kaum noch Besucher in den Eifelort. Das einzigartige innerstädtische Factory Outlet Center - das City Outlet - soll nun neue Impulse setzen.

Denn auch die Zeiten, in denen der staatlich anerkannte Kneippkurort Bad Münsterei-fel jährlich zehntausende Gesundheitstouristen anzog, sind lange vorbei, seit die Kran-kenkassen sparen. Von 13 Kurhäusern existieren nur noch 3. Und von den 19 000 Ein-wohnern sind etwa 2000 weggezogen, weil es nicht genügend Jobs gab. Tristesse auch im örtlichen Einzelhandel. Bis vor kurzem stand jeder dritte Laden leer.

Doch jetzt herrscht Aufbruchsstimmung in Bad Münstereifel. Die Stadt wird zu einem „immobilienwirtschaftlichen Experiment“, wie Joachim Will sagt. Der Geschäftsfüh-rer der Wiesbadener Firma Ecostra gehört zu den führenden Experten für Fabrikver-kaufszentren in Europa. Er berät Investoren, Betreiber und Kommunen, wenn es um die Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC) in ihrer Nachbarschaft geht. Übli-cherweise entwickeln Firmen wie Value Retail oder McArthurGlen, die zu den füh-renden Adressen im europäischen FOC-Geschäft gehören, künstliche Dörfer auf der

grünen Wiese. Mit Häuschen, die ver-ziert sind mit Zinnen und Türmen. Und die jeweils einen Markenartikler beher-bergen, also Firmen wie Adidas, Bogner oder Tommy Hilfiger. Hier herrscht die Illusion einer heilen Einkaufswelt: saube-re Wege, vorbildliche Beschilderung, kein pöbelnder Trunkenbold, niemand, der bettelt. Die Center-Manager verste-hen es, alles außen vor zu lassen, was den Kauffluss stören könnte.

Doch in Bad Münstereifel muss keine Idylle künstlich nachempfunden werden. Romantik ist hier authentisch: Fachwerk-häuser, Stiftskirche, Wassermühle, alles umgeben von einer mächtigen Stadtmau-er. Mittendurch plätschert die malerische

Erft. Hier erstreckt sich ab 14. August das City Outlet Bad Münstereifel. Knapp 40 Shops entlang einer 800 m langen Fußgängerzone. Eine ganze Stadt vermarktet sich als Fabrikverkaufszentrum – das hat es noch nirgends gegeben. Und das ist auch der Grund, warum Immobilienmanager, Investoren, Händler und Markenhersteller gebannt auf den kleinen Ort starren. Kaum ein Kongress über Handelsimmobilien, bei dem das FOC im Dreieck von Aachen, Köln und Bonn nicht Thema ist. „Wenn das Experiment glückt, wird es Nachahmer geben“, so Will. Vorausgesetzt, es stünden Unternehmer mit Mut und Eigenkapital bereit. Denn: „Hypothekenbanken finanzieren so etwas nicht.“ In den vergangenen Monaten haben sich bereits Dutzende Delegationen von Bürgermeistern und Gemeinderäten vor Ort umgesehen. Auch ihre Städte kämpfen mit hohen Leerständen und suchen nach geeigneten Lösungen. Alle Besucher wollten in Bad Münstereifel erfahren, wie es der Ort anstellt, zum Outlet Center zu werden.

JLL: Neuer Team Leader Shopping-Center Der Immobilien-dienstleister JLL hat Sa-bine Keulertz, 34, Dip-lom-Kauffrau, mit Wirkung zum 1. August zur Team-Leiterin Shopping Cen-

ter Invest-ment Germa-ny berufen. Keulertz ist bereits seit 8 Jahren in ver-schiedenen

Positionen für JLL tätig. In den vergangenen 4 Jah-ren war sie Mitglied des Shopping Center Invest-ment-Teams und zeichne-te für zahlreiche Transak-tionen verantwortlich. In ihrer neuen Funktion be-richtet sie an Anke Kau-kars-Haverkamp, die das Shopping Center-Investmentteam bislang leitete. Mit der Berufung von Keulertz gibt Anke Kaukars-Haverkamp, 40, Diplom-Ingenieurin, ihre bisherige Doppelfunktion auf und konzentriert sich auf ihre Rolle als Head of Shopping Center Servi-ces Germany. Christine Hager, 42, Diplom-Ingenieurin FH, berichtet als Head of Shopping Center Management Ger-many weiterhin an Anke Kaukars-Haverkamp.

Bremen: Ein Privatinves-tor hat ein Büro- und Ge-schäftshaus mit 2 000 qm am Breitenweg 2/2a in Bremen erworben. Die Immobilie hat 4 Gewer-beeinheiten. Verkäufer ist ein französischer Fonds, Engel & Völkers Commercial Bremen vermittelte.

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**** Die Romantik ist authentisch. Foto: City Outlet

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Zur Vorgeschichte gibt es verschiedene Versionen. Je nach Lesart sind die 3 ortansässi-gen Investoren Georg Cruse, Marc Brucherseifer und Rainer Harzheim entweder mutige Geldgeber, die ihrer danieder liegenden Heimatstadt mit einer pfiffigen Idee neues Leben einhauchen wollen. Oder sie sind rücksichtslose Geschäftemacher, die wie beim Monopoly ganze Straßenecken aufgekauft haben, um dann im Schulter-schluss mit den Stadtvätern ihre Vision eines Fabrikverkaufs durchzusetzen. „Alternativen für eine Revitalisierung von Bad Münstereifel sind nie ernsthaft geprüft worden“, erzählen Ladenbetreiber im Stadtzentrum. Sie müssen in Kürze schließen; der Mietvertrag wurde nicht verlängert.

Die meisten aber sind froh, dass sich jetzt endlich etwas bewegt. Wo früher Heinos Cafe war, ist heute eine Baustelle. Er riecht nach frischer Farbe und feuchtem Putz. An der Decke baumeln Kabel. Handwerker hämmern, bohren und pinseln. „Hier“, sagt Thomas Reichenauer, „zieht bald ein Geschäft für Sportmode ein. Der Österreicher ist Mit-Gründer und Geschäftsführer von Retail Outlet Shopping (ROS), einer Firma aus Wien, die darauf spezialisiert ist, Fabrikverkaufszentren hochzuziehen und zu betreiben. Reichenauer hat viel Erfahrung in diesem Business. Zuvor war er als Country Manager Österreich für McArthurGlen tätig. Sein Mitgründer Gerhard Graf hat als Development Manager und Geschäftsführer für McArthurGlen und die Raif-feisen-Gruppe Einzelhandelsimmobilien im deutschsprachigen Raum entwickelt. Zu den Projekten von ROS gehören die Designer Outlets Soltau und Landquart (Schweiz) – beides Center auf der grünen Wiese.

Hier in Bad Münstereifel gelten andere Spielregeln, müssen andere Hürden genommen werden: Etwa, den Besuchern überhaupt klar zu machen, dass die Stadt ein Outlet Cen-

Hamburg: Die HIH Pro-perty Management GmbH (HPM) übernimmt das Property Manage-ment für die Immobilie „Karstadt Sport“ in der Hamburger Möncke-bergstraße und baut da-mit die Zusammenarbeit mit Pramerica Real Esta-te Investors weiter aus. Hauptmieter des Gebäu-des ist „Karstadt Sport“ nebst Gastronomie- und Einzelhandelsflächen auf rund 12 000 qm. Der Ver-waltungsauftrag läuft auf unbestimmte Zeit. HPM ist bereits seit 2011 für Pramerica als Property Manager von Objekten im gesamten Bundesge-biet zuständig.

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ter sein soll. Eine einheitliche Beschriftung und gleichfarbige Markisen signalisieren den Gästen, welche Läden zum Fabrikverkauf gehören und welche nicht. Die einzelnen Outlets verteilen sich über den Ort wie bei einem Flickenteppich. Denn den Investoren gehören längst nicht alle Immobilien in der Stadt.

Bäckereien und Gastronomie-Betriebe beispielsweise sind nicht Teil des Outlets. Rei-chenauer findet gerade diesen Mix reizvoll: „Das sorgt für Abwechslung. Denn der Besuch eines Outlets ist mehr als nur Einkaufen.“ Gleichwohl: Wenn sich eine Döner-Bude oder ein Ein-Euro-Shop in die Nachbarschaft eines hochpreisigen Marken-Labels einmietet, wird das nicht jedem gefallen.

Eine Herausforderung war es auch, die Markenhersteller davon zu überzeugen, bei die-sem Experiment mitzumachen. Das sei gelungen, betont Reiche-nauer. Etwa 80% der Ladenfläche von insgesamt knapp 14 000 qm sei bereits vermietet. Eine solche Quote gilt als branchenüblich. Schließlich halten Outlet-Betreiber stets einige Flächen frei für Top-Marken, die zunächst abwarten, wie das Center anläuft, um dann gegebenenfalls kurzfristig mitzu-machen. Ob ROS mit Mietnachläs-sen gelockt habe, um skeptische Interessenten zu überzeugen? Nein, betont Reichenauer. In der Branche wird jedoch erzählt, dass

die Mieter umsatzbezogene Verträge unterzeichnet haben. Das heißt: Wenn es nicht wie erhofft läuft, können sie rasch wieder raus.

Will registriert eine „enorme Nachfrage nach Ladenflächen in deutschen Outlets.“ Be-fragungen zufolge seien zwei Drittel der internationalen Modemarken auf der Suche nach Läden in deutschen Outlet Centern. „Der Fabrikverkauf ist für sie nicht nur eine willkommene Plattform, um Vorsaisonware unter Wahrung des Markenimages loszu-schlagen, sondern die Outlet Stores haben sich inzwischen zu Profit Centern entwi-ckelt. Bei guten Standorten verdienen die Marken richtig Geld“, sagt der Ecostra-Chef.

Verbindung zu Nürburgring und Phantasialand gesucht Die Idee, dass mehrere Hersteller von Markenartikeln ihre Ware an einer gemeinsamen Verkaufsstätte verbilligt anbieten, ist gut 40 Jahre alt. In Pennsylvania (USA) begann 1971 das erste FOC – und wurde bald hundertfach kopiert. Zunächst in den USA, von Mitte der 1980er-Jahre an auch in Europa. In Deutschland gibt es – gemessen an der Branchendefinition - 10 solcher Outlets mit einer Verkaufsfläche von mindestens 5 000 qm und gesteuert von einem zentralen Management. Bad Münstereifel ist Nummer 11.

Hinzu kommen noch etliche Center im grenznahen Ausland, die vor allem Kunden aus Deutschland umwerben. Die meisten Betreiber sind hochzufrieden. Die Besucherzah-len steigen, weshalb viele Outlets ihre Verkaufsfläche schon mehrfach vergrößert ha-ben. Pläne für neue Center gibt es derzeit in 15 deutschen Städten. Aber die Anfragen werden meist sehr kritisch beäugt. Denn die Outlet-Gegner treibt eine Sorge um: Dass ein Fabrikverkauf auf der grünen Wiese den Ladenbetreibern in den umliegenden Städ-ten das Geschäft abgräbt. „Stimmt nicht“, entgegnet Will. Er verweist auf viele Unter-suchungen, die zeigen, dass Städte im Umkreis eines Fabrikverkaufszentrums keines-wegs leiden. Aus diesem Grund beginne bei vielen Behörden ein Umdenken. Dennoch ist er überzeugt, dass die derzeit geplanten 15 Projekte „sicher nicht alle und auch nicht so rasch verwirklicht werden.“ Die Verfahren seien komplex und langwierig.

Greenman erhält CSSF-Genehmigung Die irische Greenman Investments hat Mitte Juli 2014 für ihren Fonds „Greenman Income PRO“ (Income PRO) die Genehmigung der Luxem-burger Finanzaufsicht CSSF erhalten. Für den Fonds ist ein Investitions-volumen von 150 Mio. Euro mit einem Eigenka-pitalanteil in Höhe von 100 Mio. Euro geplant. Der Investmentfokus liegt auf deutschen Fachmarkt-zentren mit namhaften Lebensmitteleinzelhänd-lern wie Edeka, Rewe oder Kaufland als Mieter. Mit dem Income PRO will Greenman erstmals auch institutionelle Anleger aus Irland, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg ansprechen. Neben dem Income PRO hat das irische Unterneh-men derzeit den Green-man Retail+ im Vertrieb.

Hamburg: Die Targo-bank hat eine Ladenflä-che in der Gudesstraße 3 in Uelzen gemietet. Die Eröffnung der Bankfiliale ist für das 4. Quartal 2014 geplant. Ehemaliger Mie-ter der Fläche ist C&A Kids. Vermieter ist ein privater Eigentümer. En-gel & Völkers Commerci-al Hamburg vermittelte. Bereits Anfang des Jah-res hat Engel & Völkers Commercial Hamburg ca. 340 qm in der Gudesstra-ße 5 an den Schuhhänd-ler Schuh Armbruster vermittelt. Vermieter ist derselbe Eigentümer.

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ROS-Manager Reichenauer denkt bereits über den Tag der Eröffnung des City Outlet Bad Münstereifel hinaus. Er will bei der Vermarktung des Fabrikverkaufs mit den Betreibern des nahe gelegenen Nürburgrings und des Freizeitparks Phantasiealand zu-sammenarbeiten. Motto: Freizeitvergnügen und Shopping in der Eifel. Doch zuvor müssen er und seine Mitstreiter eine harte Nuss knacken: Sie müssen durchsetzen, dass das City Outlet auch sonntags öffnen darf. Die Landesregierung in NRW nimmt es sehr genau mit der Ladenöffnung. Für Tourismusschwerpunkte lässt sie jedoch Aus-nahmen zu. Genau darauf setzten die Betreiber des Fabrikverkaufs. Bad Münstereifel, so sagt Reichenauer, sei zweifellos ein Kur- und Tourismusort.

Singen am Hohentwiel

Stadtrat fasst Grundsatzbeschluss für Shopping-Center HIR DÜSSELDORF: Mit breiter Mehrheit, bei 2 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen, hat der Rat der Stadt Singen am Hohentwiel einen Grundsatzbeschluss zur Ansiedlung eines Shopping-Centers in bester Innenstadtlage, gefasst. Konkret plant der Hambur-ger Shopping-Center-Spezialist ECE an der Fußgängerzone August-Ruf-Straße und der Bahnhofstrasse ein Einkaufszentrum mit 16 000 qm Verkaufsfläche auf 3 Ebenen. Geplant sind etwa 80 Shops und rund 400 Parkplätze auf dem Dach.

Singen am Hohentwiel, eines Vulkankegels, befindet sich im Süden von Baden-Württemberg, etwa 30 km nordwestlich von Konstanz und 20 km nordöstlich von

Schaffhausen in der Schweiz. Nach der Kreisstadt Konstanz ist Singen die zweitgrößte Stadt des Landkreises Konstanz und das Mit-telzentrum für die be-nachbarten Hegau-Gemeinden. In der Stadt leben 45 598 Einwohner

(Stand: 2012). Im Einzugsgebiet, das sich bis in die Schweiz erstreckt, werden nach einer Studie der GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung, Ludwigsburg) im besten Fall insgesamt 274 850 Menschen erreicht.

In ihrer Potenzialanalyse zur Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Singen war die GMA u.a. zu dem Ergebnis gelangt, dass sich die Innenstadt gegenüber den dezen-tralen Einkaufsstandorten und Fachmarktagglomerationen nur über starke Hauptein-kaufslagen profilieren könne. Erforderlich seien eine räumliche Konzentration der An-bieter, ein gelungener Branchen-, Betreiber- und Komplementärmix, eine attraktive Gestaltung und Dekoration der Haupteinkaufsbereiche sowie eine optimale Verkehrs-anbindung und genügend Parkraum. Wichtig ist der Stadt dabei, dass das Angebot durch fehlende Sortimente sowie Gastronomie und Lebensmittel ergänzt wird. Zudem sollen die Stärken des stationären Einzelhandelsstandorts gegenüber der Online-Konkurrenz ausgebaut werden.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die BBE in ihrer Auswirkungsanalyse, wenn sie feststellt, dass die Einkaufsstadt Singen zwar vor allem mit dem innerstädtischen Hauptgeschäftsbereich bereits heute eine hohe regionale Ausstrahlungskraft hat, die Größe des Planareals aber die Ansiedlung von weiteren größeren Betriebseinheiten zulasse, die angesichts der Angebotsstrukturen und des allgemeinen Entwicklungs-trends im Einzelhandel - dazu gehören der Bedeutungsverlust der inhabergeführten Fachgeschäfte oder die Zunahme des Internet- / Multichannel-Einkaufs - zur Weiter-entwicklung der Singener Innenstadt benötigt würden.

BNPPRE: Kuntze verstärkt Retail Team Christian Kuntze (32) ist seit 1. August Senior Consultant Retail Servi-ces in der Frankfurter Niederlassung von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Diplom-Betriebswirt (FH) war zu-letzt als Consultant Retail Leasing bei JLL in Frank-furt. Zuvor war er stellver-tretender Abteilungsleiter bei Peek & Cloppenburg in Frankfurt. BNPPRE im ist im Bereich Retail mit 40 Mitarbeitern in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München vertreten.

Cambridge: Die Deka Immobilien GmbH hat mit dem Standard Life Investments Pooled Pension Property Fund einen Vertrag zum Ver-kauf der Immobilie „Cambridge Retail Park“ (20 000 qm) unter-zeichnet. Der Verkaufs-preis beträgt rund 109 Mio. Pfund. Der 2007 fer-tig gestellte Retail Park befindet sich im östlichen Teil des Stadtzentrums von Cambridge. Die Im-mobilie ist voll vermietet und gehört seit 2008 zum Portfolio des Deka-Immobilien Europa. Zu den Mietern gehören u. a. Argos, Harveys, Dorothy Perkins und Furniture Vil-lage. Der Deka-Immobilien Europa hat nach der Finanzmarktkri-se günstige Chancen in Großbritannien realisiert und nutzt nun die Markter-holung, um die Immobilie zu veräußern.

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Wahrzeichen von Singen: Der Vulkankegel Foto: Stadt Singen

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Sorge bereitet den Verantwortlichen in der Stadt mit Blick auf die Schwierigkeiten bei Karstadt zudem die Frage, wie es mit der Singener Filiale weiter geht. Eine Schlie-ßung des Kaufhauses vor Ort würde große Lücken ins Angebot reißen.

Alle für das geplante Projekt notwendigen Grundstücke hat sich die ECE nach eigenen Angaben gesichert bzw. können von der Stadt erworben werden. Der Hamburger Shop-ping-Center-Entwickler beziffert das Investitionsvolumen mit etwa 120 Mio. Euro und gehen davon aus, dass das Center, wenn alles wie geplant läuft, bis Herbst 2017 fertig sein könnte. „Mit dem Aufstellungsbeschluss beginnt das Bauleitplanverfahren, wel-ches voraussichtlich bis Mitte 2015 dauern wird“, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach den Worten von Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler macht die Stadt mit dem Aufstellungsbeschluss den 1. Schritt, „um einen bedeutenden städtebaulichen Impuls zu setzen und ein neues innerstädtisches Quartier mit einem neu gestalteten Bahnhofsvorplatz zu schaffen“.

Mit der Ansiedlung des Einkaufszentrums hat sich die ECE ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie will zahlreiche neue Handelskonzepte nach Singen bringen und damit „den Einzel-handelsstandort auch im Vergleich mit Wettbewerbsstandorten wie Konstanz und Ra-dolfzell stärken“. Denn wie bereits erwähnt. Aus Sicht der Gutachter reicht das Ein-zugsgebiet weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Metro Group

Vorstand sieht im 3. Quartal Zeichen für eine Wende Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Das Umsatzwachstum von flächenbereinigt 1,7% auf 14,86 Mrd. Euro im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (30.9.) ist für Metro-Chef Olaf Koch und Finanzvorstand Mark Frese auch der Silberstreif am Horizont, der signalisiert, dass die Umstrukturie-rungen in den Vertriebslinien allmählich positive Wirkung entfalten. Zwar profitierte der Düsseldorfer Handelskonzern bei der Umsatzentwicklung im 3. Quartal auch maß-geblich davon, dass das wichtige Ostergeschäft 2014 nicht in den März wie 2013, son-dern in den April fiel, doch sieht der Vorstand darüber hinaus zahlreiche Indizien für eine generelle Verbesserung des Geschäfts.

Dazu gehören nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Olaf Koch, dass die wichtige Sparte Metro Cash & Carry, die zuletzt ihre Sortimente gestrafft, ihre Ziel-

gruppenausrichtung verändert und einen Zustellgroßhandel aufgebaut hat, zwi-schen April und Juni 2014 in Deutsch-land ein flächenbereinigtes Wachstum von 3,1% auf 1,21 Mrd. Euro erzielt hat. Insbesondere hierzulande war der Selbst-bedienungsgroßhandel (Cash & Carry) in den vergangenen Jahren stark unter Druck geraten, da er den Bedarf seiner Zielgruppe offenbar nicht mehr deckte.

Inzwischen konzentriert sich die Sparte mit einem ausgefeilten Food-Sortiment sowie einem Zustellservice stärker auf Großkunden aus der Gastronomie. Laut Koch wuchs der Belieferungsumsatz in den ersten 9 Monaten 2013/14 um 10,1% auf 2 Mrd. Euro. Zudem setzt Metro Cash & Carry auf eine länderspezifische Ausrichtung der Sorti-mente. Während in Italien vor allem Gastronomie-Betriebe zur Kundschaft gehören, sind es in Osteuropa schwerpunktmäßig die Händler. Insgesamt erzielte die Sparte in den ersten 9 Monaten ein flächen- und währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 1,2% auf 22,91 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank laut Quar-

Wiesbaden: Die Omega Immobilien Gruppe hat mit dem spanischen Modelabel Desigual ei-nen langfristigen Mietver-

trag für einen 270 qm gro-ßen Laden im LuisenFo-rum in Wiesbaden abge-schlossen. Desigual er-setzt ab August den Vor-mieter Tommy Hilfiger. Zudem wurden 2 Flächen mit insgesamt 150 qm an Cosmo, einen Shop für Haarpflegeprodukte, und einen Anbieter von kos-metischen Dienstleistun-gen vermietet. Das Shop-ping-Center LuisenForum mit 25 000 qm Handels- und Dienstleistungsfläche sowie 12 000 qm Büroflä-che ist 2008 aus der Revi-talisierung einer ehemali-gen Karstadt-Immobilie entstanden. Das Park-haus bietet 800 Parkplät-ze. Die Omega-Gruppe managt und verwaltet das Shopping-Center für den Eigentümer, einen deut-schen geschlossenen Immobilienfonds.

Singen: Depot hat einen Mietvertrag für einen wei-teren Store mit knapp 700 qm Mietfläche in Singen, August Ruf-Straße 15, abgeschlossen. Der Store wird nach dem Umbau voraussichtlich noch im Sommer eröffnet. Vermie-ter ist ein privater Inves-tor. Comfort vermittelte.

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Foto: Metro

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vom 08.08.14

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talsbericht auf Grund einer nicht-zahlungswirksamen Wertminderung auf die Ge-schäfts- oder Firmenwerte von Metro C&C in den Niederlanden in Höhe von 148 Mio. Euro von 992 auf 864 Mio. Euro.

Bei Real setzt Metro auf das neue SB-Warenhaus-Konzept 2.0, das in 31 Filialen umgesetzt wurde. Weitere 20 sollen in der nächsten Zeit folgen. Ein Umsatzplus von 5,1% auf 1,99 Mrd. Euro im 3. Quartal in Deutschland sind für Koch denn auch ein Beleg für den Erfolg der Strategie. Die Umsatz- und Ertragsentwicklung in den ersten 9 Monaten 2013/14 war dagegen im Wesentlichen vom Verkauf von Real in Russland, Rumänien, Polen und der Ukraine geprägt. Dadurch sank laut Finanzvorstand Mark Frese der Umsatz um währungsbereinigt 18,6% auf 6,6 Mrd. Euro. Sonderfaktoren in Höhe von 57 Mio. Euro insbesondere für die geplante Schließung von Standorten in Deutschland führten dazu, dass das Ebit auf -3 Mio. Euro zurückging. Entsprechend

betrug das Ebit vor Sonder-faktoren 54 Mio. Euro.

Die Elektrofachmarktkette Media Saturn, die nicht nur durch die starke Konkurrenz des Online-Handels unter Druck gesetzt wird, sondern auch durch den Konflikt zwi-schen der Metro und dem Gründer Erich Kellerhals, konnte aus Sicht des Vor-

stands mit einem leichten Umsatzminus von 0,2% auf 4,56 Mrd. Euro im 3. Quartal besser abschneiden als in den Vorquartalen. Insbesondere in Osteuropa erzielte die Sparte ein währungsbereinigtes Plus von 3,5%. Umsatzwachstum und eine verbesserte Kostenstruktur führten dazu, dass sich das Ebit vor Sonderfaktoren um 24 Mio. Euro auf -70 Mio. Euro verbesserte. In den ersten 9 Monaten gingen die Erlöse währungsbe-reinigt um 1,6% auf rund 16 Mrd. Euro zurück. Das Ebit von +134 Mio. Euro enthielt Sonderfaktoren für Restrukturierungen von 37 Mio. Euro.

Media Saturn erzielte Online-Umsatz von 1,1 Mrd. Euro Laut Koch kommt die Sparte auch bei ihrer Multichannel-Strategie weiter voran. Im Online-Shop „Mediamarkt de“ können die Kunden unter 43 000 Produkten wählen, bei „saturn.de“ sind es 37 000. Die Abholrate - d.h. online bestellte Ware wird im Markt abgeholt - liegt bei 40%. Der Metro-Vorstand hält eine Belieferungsquote von 10% des Umsatzes für erreichbar. In den ersten 9 Monaten erreichte der via Internet erzielte Umsatz 1,1 Mrd. Euro oder 7% des Gesamtumsatzes. Mit Blick auf den Konflikt mit dem Media-Saturn-Anteilseigner Kellerhals betonte Koch, dass der Vorstand Interesse an einer Kooperation hat und sich mit allen Optionen befasst, die für das Unternehmen gut sind. Primär steht derzeit aber das operative Geschäft der Tochter unter Führung von Pieter Haas u.a. als stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung im Vor-dergrund: „Wir glauben daran, dass Media Saturn ein gutes Potenzial hat.“

Vom wachsenden Online-Handel konnte laut Vorstand vor allem aber die Warenhaus-Tochter Galeria Kaufhof, die in diesem Jahr ihr 135. Jubiläum feiert, profitieren. In den ersten 9 Monaten stieg der via Internet erzielte Umsatz um über 70% auf 51 Mio. Euro. Metro-Chef Koch hält einen Online-Anteil von 10% - das wären 300 Mio. Euro - in 3 Jahren für erreichbar. In den ersten 9 Monaten 2013/14 erhöhte sich der Waren-hausumsatz flächenbereinigt um 0,4% auf 2,4 Mrd. Euro. Beflügelt vom Ostergeschäft lagt das Umsatzplus im 3. Quartal sogar bei 2,2%. Dass das Ebit mit 179 Mio. Euro in den ersten 3 Quartalen unter dem Vorjahreswert (198 Mio. Euro) lag, begründet der Vorstand mit Erträgen aus Immobilienverkäufen im Vorjahreszeitraum.

München: Pamera Real Estate Partners hat im Auftrag eines deutschen Family Office 3 Immobi-lien im Gesamtwert von ca. 25 Mio. Euro erwor-ben: Dabei handelt es sich um die Projektent-wicklung eines hochwerti-gen Wohn- und Ge-schäftshauses in der Nä-he der Frauenkirche in Dresden, ein voll vermie-tetes Bürogebäude mit 2 400 qm in der Kölner Gereonstraße 5-11 und einen Carglass-Flagshipstore im Münch-ner Euro-Industriepark. Behrendt Immobilien, Engel Canessa sowie Aengevelt vermittelten. Pamera wurde mit dem Asset Management für alle 3 Objekte beauftragt. Verkäufer war ein Spezi-alfonds. Der 2013 erbaute Carglass-Store in der Maria-Probst-Straße 10 in München gehört zu den modernsten von Carglass weltweit und ist noch für 14 Jahre an Carglass vermietet. Ver-käufer ist die Kell Immo-bilien-Projekt GmbH.

Hannover: Backfactory wird im Herbst 2014 eine ca. 260 qm in der Gret-chenstraße 50 in Hanno-ver beziehen. Der Laden wird derzeit noch von ei-nem Rossmann Droge-riemarkt genutzt. Die klei-ne Filiale weicht damit der im Juni eröffneten, dritt-größten Rossmann-Filiale in Hannover. Vermieter ist ein privater Eigentümer. Engel & Völkers Com-mercial Hannover vermit-telte den Mietvertrag an Backfactory.

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Insgesamt ging der Umsatz des Metro-Konzerns in den ersten 9 Monaten währungs-bereinigt um 2,2% auf 47,9 Mrd. Euro zurück, wobei sich hier die Abgabe von Ge-schäftsteilen wie Real Osteuropa, Makro Cash & Carry Ägypten sowie Media Markt China bemerkbar machte. Bereinigt um diese Portfolio-Veränderungen und Währungs-effekte blieb nach Unternehmensangaben noch ein Plus von 1%. Als internationaler Handelskonzern mit starker Präsenz in Russland und Türkei bekommt Metro die Ab-wertungen des russischen Rubel und der türkischen Lira stark zu spüren.

Dass das Konzern-Ebit mit 1,054 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert von 1,349 Mrd. Euro lag, begründet der Vorstand vor allem mit Sonderfaktoren von 255 Mio. Euro, darunter auch die bereits erwähnte „nicht zahlungswirksame Wertminderung auf die Geschäfts- oder Firmenwerte von Metro Cash & Carry in den Niederlanden“. Aber auch das Ebit vor Sonderfaktoren lag mit 1,3 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert von 1,56 Mrd. Euro. Gründe für den Rückgang sind, der Wegfall der Ergebnisbeiträge aus dem verkauften Geschäft von Real Osteuropa, die bereits erwähnten negativen Wech-selkurseffekte und reduzierte Erträge aus Immobilienverkäufen. Inzwischen wurden die Immobilien wieder den einzelnen Vertriebssparten zugeordnet. Rechnet man diese Ef-fekte aus den Zahlen heraus, dann wurde laut Vorstand der Vorjahreswert erreicht.

In seinem Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr 2013/14, das am 30. September endet, erwartet Koch ein Umsatzwachstum, das bereinigt um Portfoliomaßnahmen und währungsbereinigt in etwa auf Vorjahresniveau (66 Mrd. Euro) liegt. Und auch beim Ebit peilt er mit 1,75 Mrd. Euro den Vorjahreswert an, der bereinigt um erhebliche Er-träge aus Immobilienverkäufen und Portfolio-Veränderungen 1,7 Mrd. Euro betrug.

Verbrauchervertrauen Europa:

Stimmung aufgehellt - Verunsicherung in Frankreich Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Das Konsumklima hat sich im 2. Quartal in Europa weiter aufgehellt. Mit einem Wert von 9,1 Punkten für 28 europäische Länder erreicht der GfK Konsumklimaindex den zweithöchsten Wert seit April 2008, als er bei 11,9 Punkten lag. Damit schließt das Verbrauchervertrauen an den Wert von vor Ausbruch der Finanzmarktkrise an. Dass Europas Sorgenkind Griechenland zwar noch nicht über den Berg, aber auf einem gu-ten Weg ist, gibt Anlass zur Hoffnung. Insgesamt ist das Bild aber noch heterogen.

In Deutschland sorgt die „robuste Konjunktur für eine gute Stimmung“, wie die GfK feststellt. Vor allem die „Einkommenserwartung“ erreichte im Juli mit 54,7 Punkten

seit der Vereinigung Deutsch-lands einen neuen Höchststand. Vor diesem Hintergrund prog-nostiziert die GfK für August einen Gesamtindikator von 9,0 Punkten nach 8,9 im Juli. Dage-gen verzeichnete die GfK bei der Konjunkturerwartung leich-te Einbußen. Das zeigt, dass die Meldungen über die Verschär-fung des Konflikts im Nahen Osten und in der Ukraine die

Bürger nachdenklich stimmen und die große Dynamik, die noch im Juni bei der „Konjunkturerwartung“ gemessen wurde, abgeklungen ist. Der Indikator sank um 0,3 Punkte auf 45,9 Punkte im Juli, bleibt aber auf einem Drei-Jahres-Hoch.

Aus Sicht der Forscher signalisieren kurzfristig auch Indikatoren wie die Industriepro-duktion oder die Auftragslage im Baugewerbe die im Juli bei der Konjunkturerwartung

Grünes Licht für Center in Osnabrück Der Osnabrücker Stadtrat hat Ende Juli mit großer Mehrheit den Satzungs-beschluss für das Shop-

ping-Center-Projekt der Essener mfi AG gefasst und dem Durchführungs-vertrag zugestimmt. Wie die mfi mitteilte, haben ihre Manager Stefan Klug und Björn Reine-king den Vertrag unter-zeichnet. Rd. 125 Mio. Euro will mfi in das neue Center am Osnabrücker Neumarkt investieren. Die Eröffnung ist für 2017 geplant. Der Vertrag be-rücksichtigt die Bedingun-gen der Stadt, neue Mie-ter und Marken in Osna-brück anzusiedeln und das Center als Anzie-hungspunkt für die ge-samte Region zu positio-nieren. Das Interesse po-tenzieller Mieter sei be-reits jetzt groß. Das Osna-brücker Einkaufszentrum soll eine Mietfläche von 25 000 qm haben und Raum für etwa 100 Ge-schäfte bieten.

Düsseldorf: Die Vorwerk Deutschland Stiftung & Co. KG eröffnet voraus-sichtlich Anfang Novem-ber ihren 1. Shop in Düs-seldorf auf ca. 80 qm in der Grabenstraße 5. Savills vermittelte den Mietvertrag.

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registrierte Verschnaufpause. Zudem ist der Ifo-Geschäftsklima-Index im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken, diesmal von 109,7 auf 108 Punkte. Angesichts der geo-politischen Krisen befürchten die Industrieunternehmen, dass ihr Auslandsgeschäft leiden wird. Vom Ende des Aufschwungs gehen die GfK-Experten aber nicht aus.

Dass die „Anschaffungsneigung“ im Juli um 2,2 Punkte auf 51 Zähler gesunken ist, dürfte vor allem daran liegen, dass die konsumfördernde Wirkung, die die Zinssenkung der EZB im Juni ausgelöst hatte, im Juli nachgelassen hat. „Diese Impulse fehlen aktu-ell, was sich auch daran zeigt, dass die Sparneigung in diesem Monat keinerlei Bewe-gung zeigt“, schreibt die GfK in ihrem Monatsbericht.

In Großbritannien schöpfen die Konsumenten wieder Hoffnung und glauben an den weiteren Aufschwung ihrer Wirtschaft. Gestützt wird dieser Optimismus durch den Internationalen Währungsfonds (IWF), der seine Wachstumsprognose für die dritt-

größte europäische Volkswirtschaft von 2,8 auf 3,2% heraufgesetzt hat. Das Ausmaß der Stimmungsaufhellung auf der Insel lässt sich vor allem am Zah-lenvergleich im Zeitablauf ablesen. Die „Konjunkturerwartung“ verbesserte sich im 2. Quartal gegenüber März 2014 um 6,4 Punkte auf 37,9 Punkte. Das war - nebenbei erwähnt - der höchste Wert seit Juni 1997 als er bei 40,4 Punkten lag. Auch wenn die Bri-

ten wieder optimistisch auf die heimische Konjunktur blicken, so sind sie in punkto „Einkommenserwartung“ deutlich zurückhaltender als die Deutschen, bei denen sich der Optimismus schon seit einigen Jahren verfestigt hat. Der Index liegt im Juni mit 8,0 Zählern aber deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten - auch wenn er laut GfK seit März leicht nachgegeben hat. Im Juni 2013 hatte er nur bei -20,2 Punkten gelegen.

Allerdings reicht der erwachende Optimismus bei Konjunktur- und Einkommensent-wicklung noch nicht aus, die britischen Konsumenten zum großzügigen Geldausgeben zu veranlassen. Zwar verbesserte sich die Anschaffungsneigung von -29,5 Zählern im Juni 2013 auf -3,3 Punkte im Juni, doch verharrt der Index damit immer noch im nega-tiven Bereich. Allerdings ist das laut GfK auch der höchste Wert seit August 2007, als er mit +1,6 Zählern letztmals im positiven Bereich lag.

Vorsichtiger Optimismus in Spanien verzeichnet Im überschuldeten Euro-Land Italien hat die GfK in ihrem Bericht „Verbrauchervertrauen Europa“ im 2. Quartal 2014 einen „vorsichtigen Optimis-mus“ ausgemacht. Der lässt sich zwar noch nicht an den Zahlen für die Teilindikatoren selbst ablesen, doch zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr eine bemerkenswerte Bele-bung. Die Forscher führen das vor allem auf den „Amtsantritt von Regierungschef Matteo Renzi“ zurück, der mit seiner Dynamik - im Vergleich zur verhassten alten Po-litiker-Kaste - bei vielen die Hoffnung auf Veränderungen weckt.

Im Einzelnen verbesserte sich die „Konjunkturerwartung“ von -33,5 Zählern im Juni 2013 über -21,4 Punkten in diesem März auf nun -13,0 Zähler im Juni dieses Jahres. Auch bei der „Einkommenserwartung“, die mit -1,6 Zählern im negativen Bereich ver-harrt, zeigt sich der Aufschwung im Zahlenvergleich. Im Juni 2013 hatte der Indikator noch bei -25,2 Punkten und im März bei -13,7 Zählern gelegen. Dass das Gros der Ita-liener immer noch weit davon entfernt ist, im großen Stil Geld auszugeben, zeigt der Blick auf die „Anschaffungsneigung“, die sich seit Juni vergangenen Jahres aber von -49 Punkten auf -12,5 Punkte verbessert hat.

8. Bundeskongress Stadtentwicklungspolitik Der 8. Bundeskongress Nationale Stadtentwick-lungspolitik „Städtische Energien – Zusammenle-ben in der Stadt“ findet am 15./16. September 2014 in der Zeche Zoll-verein in Essen statt. Im Mittelpunkt steht das Zu-sammenleben in der Stadt und in den Gemeinen, insbesondere auf die Quartiere und die Aufga-ben, die dort in Zukunft bewältigt werden müssen. Wie können die Quartiere in Städten und Gemein-den gestärkt werden? Was können Quartiere bei der Bewältigung der städ-tischen Zukunftsaufgaben leisten? Welche Ansätze sind beispielhaft und ü-bertragbar? Wie können gleichberechtigte, dauer-hafte und für alle Seiten nutzbringende „städtische Bündnisse“ aussehen? Bundesbauministerin Barbara Hendricks und die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore Kraft, werden in den Kon-gress einführen und die Frage beleuchten, mit welchen Instrumenten das Zusammenleben sozial und nachhaltig gestaltet werden kann.

Reutlingen: Ein privater Investor hat ein Ge-schäftshaus Am Echazu-fer in Reutlingen erwor-ben. Das 1989 gebaute Objekt hat ca. 4 159 qm Nutzfläche, davon 3 569 qm für Ladenflächen und 590 qm für Büros. Engel & Völkers Commercial Stuttgart vermittelte.

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Auch bei den Spaniern, die laut GfK an den Aufschwung in ihrem Land glauben, steht im Sommer noch ein Minus vor dem Teilindikator „Anschaffungsneigung“, der sich von -34,4 Punkten im Juni 2013 auf aktuell -4,4 Zähler verbessert hat. Die Hoffnung auf die Erholung der Wirtschaft lässt auch die „Konjunkturerwartung“ im Jahresver-gleich um 49 Zähler steigen und die Spanier auch an eine verbesserte Einkommenssitu-ation glauben. Die „Einkommenserwartung“ stieg von- 31,5 Punkten im Juni 2013 auf 9,5 Zähler in diesem Sommer. Das zuletzt verzeichnete Wirtschaftswachstum von 1,2% im 2. Quartal gegenüber Vorjahreszeitraum gibt Anlass zur Hoffnung.

Drastisch verbessert hat sich der Konjunktur-Optimismus auch bei den Portugiesen, die inzwischen den Rettungsschirm verlassen haben, aber derzeit die existenzielle Kri-se ihres größten Kreditinstituts Banco Espírito Santo verarbeiten müssen: Die Kon-junkturerwartung verbesserte sich von -43 im Vorjahr auf nun -0,5 Punkte. Das Gros

der Bevölkerung glaubt an die konjunkturelle Wende zum Besseren. Auch die Einkommenser-wartung hat sich von -43,6 Punkten auf nun -16,7 Zähler verbessert.

Doch erst wenn die Konjunktur läuft und die Ein-kommen tatsächlich steigen, so schreibt die GfK, steige auch die Kauflaune der Bürger:  „Diesen Punkt hat Portugal nach Meinung seiner Verbraucher noch nicht erreicht. Entsprechend steht die Anschaffungsneigung bei -28,7 Punk-ten. Dies bedeutet zwar einen Anstieg von knapp 4 Punkten seit März und von 14,5 Zählern seit Juni vergangenen Jahres. Das Niveau ist aber

nach wie vor extrem niedrig.“

In Griechenland hat die „Anschaffungsneigung“ mit -14,6 Punkten sogar den höchs-ten Wert seit Oktober 2009 erreicht - und hat sich gegenüber Juni 2013 um 15 Punkte verbessert. „Zwar liegen nach wie vor alle Indikatoren im negativen Bereich und damit unter ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten“, schreibt die GfK, „doch der Aufwärtstrend seit August vergangenen Jahres ist unübersehbar“. Die „Konjunkturerwartung“ stieg gemessen am Juni 2013 um 24 Punkte auf einen Wert von -10 Zählern und die „Einkommenserwartung“ um 23 Zähler auf -18 Punkte. In ihrer Einschätzung kommen die GfK-Forscher zu dem Ergebnis, dass Griechenland die harten Zeiten zwar noch nicht hinter sich hat, sich aber auf einem „sehr guten Weg“ befindet. Denn das BIP liege nur noch leicht im negativen Bereich. Diesen Eindruck hätten offenbar auch die griechischen Verbraucher gewonnen.

Die Konsumlaune der Franzosen ist eher verhalten Bei all diesen - teilweise zaghaften - Zeichen von Optimismus in Europa hat die GfK in Frankreich vor allem „verunsicherte Verbraucher“ vorgefunden: „Die Stimmung in der französischen Bevölkerung ist nach wie vor von anhaltender Verunsicherung ge-prägt.“ Zwar zeigt der Vergleich mit den Werten im Juni des Vorjahres eine Stim-mungsaufhellung, doch blieben die Werte der Teilindikatoren im Juni dieses Jahres immer noch sehr deutlich im negativen Bereich.

So verbesserte sich die „Konjunkturerwartung“ von -48,7 Punkte auf -20,3 Punkte, die „Einkommenserwartung“ von -57,7 auf -37,7 Punkte, nachdem sie im April nochmals auf -54,7 Punkte abgesackt war. Dass vor diesem Hintergrund die Konsumlaune der Franzosen verhalten ist, dürfte keine Überraschung sein. Gleichwohl registrieren die Forscher immerhin einen nach oben gerichteten Trend. Mit -24,2 Punkten liegt die „Anschaffungsneigung“ um 3,1 Zähler über dem März-Wert und um 18 Punkte über

Inszenieren, verführen und verkaufen“ Unter dem Titel „Inszenieren – Verführen – Verkaufen - Ladenges-taltung mit multisensua-lem Marketing“ ist ein Buch über den praxisna-hen Weg zu einer erfolg-reichen Ladenplanung und Ladengestaltung er-schienen. Auf 180 Seiten befasst sich der Autor Daniel Schnödt mit dem Trendthema Multisensu-ales Marketing, bei dem es um die Ansprache aller Sinne und um die vielfälti-gen Möglichkeiten der Kundenbindung und der Differenzierung von den Wettbewerbern geht. Über 120 Skizzen, Grund-risse und aktuelle Bildbei-spiele aus dem „Who is Who“ des deutschen Ein-zelhandels beschreiben die theoretischen Grund-lagen. Checklisten helfen bei der Umsetzung der Praxisbeispiele im eige-

nen Unternehmen. Der Autor ist seit vielen Jah-ren mit seiner Beratungs-gesellschaft TeamScio im Einzelhandel unterwegs. Mit seiner Agentur führt er regelmäßig Store-Checks durch. Das Buch ist in der Deutschen Fachverlag GmbH (ISBN 978-3-86641-296-5, Format 17x24, mit ca. 180 Seiten) erschienen.

Buch-Tipp

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dem Vorjahreswert. Die Unzufriedenheit vieler Franzosen hatte sich in einigen Regio-nen im starken Ergebnis des Front National bei der Europawahl widergespiegelt.

Mit Blick auf die europakritischen Stimmen, die bei der Europa-Wahl im vergangenen Mai in einigen Ländern deutlich an Gewicht gewonnen haben, stellen die GfK-Forscher fest, dass diese nur dann weniger werden, wenn es gelingt „eine für alle Be-teiligten tragbare und hilfreiche Lösung zu finden, und somit die Wirtschaft in ganz Europa wieder auf den Wachstumspfad zurückzuführen“. Von Bedeutung für die Welt-konjunktur bleiben in diesem Kontext auch die Krisen im Nahen Osten und in der Uk-raine, der Konflikt zwischen dem Westen und Russland.

Kooperierender Möbelfachhandel

Kluge Einbindung digitaler Vertriebskanäle nötig HIR. BERLIN. Mit einem Anteil von rund 62% am Gesamtvolumen des Möbelfach-handels 2013 konnten die Mittelstands-Kooperationen ihre führende Position in einem schwierigen Jahr behaupten. Die Verbundgruppen setzten 2013 insgesamt 19,2 Mrd. Euro um. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Möbelreports, den das EHI Retail Insti-tute im Auftrag des Mittelstands-Verbundes durchgeführt hat.

„Damit beweist sich das Kooperationsmodell gerade in den aktuell unsicheren Zeiten als das Erfolgsrezept der Branche“, bewertet Franz Hampel, Sprecher der Fachgrup-pe Möbel im Mittelstands-Verbund die Ergebnisse. „Zum einen profitieren die koope-rierenden Fachhändler von der Stärke und Stabilität ihrer Kooperationen. Zum anderen

können sie durch ihre Selbstständigkeit, ihre lokale Verankerung und ihre Reaktionsschnelle im Wettbewerb punk-ten.“

Der Marktanteil des M ö b e l f a c h h a n d e l s konnte mit 77% insge-samt nahezu konstant gehalten werden. Bran-chenfremde Möbelan-bieter wie Bau- und Heimwerker-Märkte halten damit 23%. „Besonders aufmerk-sam beobachten wir die überdurchschnittlichen Zuwächse im Versand-handel, der von der an-

haltend positiven Entwicklung des Online-Handels profitiert“, berichtet Hampel wei-ter. Über den Versandhandel wurden 2013 demnach 1,97 Mrd. Euro umgesetzt (2012: 1,88 Mrd. Euro).

Deshalb sei die kluge Einbindung digitaler Vertriebskanäle auch für den stationären Facheinzelhandel eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. „Verbundgruppen kommt auch hier eine Schlüsselrolle zu: Gemeinsame Lösungen machen es den Kooperations-mitgliedern möglich, von erheblichen Kosten-, Effizienz- und Größenvorteilen zu pro-fitieren - ohne die eigene Individualität aufzugeben“, betont Hampel.

München: Die F&C REIT Asset Management Deutschland (F&C REIT) hat 2 Immobilien aus ei-nem Portfolio veräußert, das sie im Auftrag eines privaten Investors verwal-tet. Konkret wurde ein Geschäftshaus in der Münchener Straße in der südlichen Duisburger In-nenstadt an einen priva-ten Investor verkauft. Au-ßerdem wurde ein Fach-markt in Singen am Bo-densee, in der Industrie-straße 1, gleichfalls an einen privaten Investor veräußert. Beide Objekte wurden im Rahmen der planmäßigen Desinvestiti-onsphase verkauft.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

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Impressum

Möbelhandel 2013 nach Absatzkanälen

Betriebstyp Umsatz Marktanteil

Direktabsatz/Handwerk 1,02 Mrd. € 3,30%

Möbel-Großhandel 0,54 Mrd. € 1,70%

BBO/PBS Fachhandel 1,65 Mrd. € 5,30%

Techn. Fachhandel 0,31 Mrd. € 1,00%

Kauf-/Warenhäuser 0,01 Mrd. € 0,10%

Versandhandel 1,97 Mrd. € 6,30%

SB-Warenhäuser*) 0,36 Mrd. € 1,20%

Heimwerkermärkte 1,02 Mrd. € 3,30%

Sonstige Anbieter 0,26 Mrd. € 0,80%

Koop. Möbelfachhandel 19,19 Mrd. € 61,80%

nicht-koop. M-Fachhandel 4,72 Mrd. € 15,20%

Summe 31,05 Mrd. € 100%*) Verbrauchermärkte Quelle: EHI Retail Institute