Der Immobilienbrief Nr. 290

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Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Scope: Volkswirte haben keinen Fahrplan aus der Krise (WR) 2 Deutsche Immobilienakti- en: Die Luft wird dünner (Ries) 8 Turnover-Immobilien, Teil 1 (Otte) 10 Wohnimmobilienpreise steigen weltweit an (AE) 11 London wieder teuerster Büromarkt weltweit (AE) 13 Leerstand pusht Zertifizierung (WR) 13 KGAL: Anhaltend robuste Nachfrage (WR) 14 Euroconstruct: Keine Hoff- nung für Europas Bauinves- titionen (WR) 15 KGAL: Stabilität statt Volatilität (WR) 16 Impressum 29 Der Immobilienbrief Ruhr 31 Spanien: Inlandsinvestoren steigen antizyklisch ein (WR) 17 Steigerung im Online- Handel (WR) 18 Helaba: Büromarkt Deutsch- land stabil (Winckler) 24 Swisslake: Chancen für Finanzierungsfonds (WR) 19 In 2012 die meisten Einzel- handelsvermietungen (WR) 19 Immobilienbrief Köln 28 Turnover-Immobilien, Teil 2 (Otte) 24 Logistikstandort Deutsch- land boomt weiter (Krentz) 22 Immobilienfonds werden regional verkauft (Hoffmann) 20 London bleibt sicherer Anlagehafen (AE) 13 NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL soviel Fernsehzeit hatte die Immobilienbranche selten. Sex sells. Zwei junge Immobilienhelden mit hormongesteuertem Antritt schafften es, 1.200 bewaffnete staatliche Kräfte zu mobilisieren. Dafür muss man sich sonst „Der letzte Samurai“ anschauen. Leider ist der Presserummel für die Bran- che nicht lustig. In vielen Gesprächen stand das Skandalpotenzial von S&K seit langem oben auf der Liste. Fakten gab es keine. Die zentrale Frage war, woher das Kapital käme, um ein so großes Rad mit Zukauf ehemals renommierter Initiatoren zu drehen. Hierum rankten sich Gerüchte. Ich selber hatte auch einmal das „Vergnügen“ eines persönlichen Gespräches. Beim Ein- tritt in die Villa führten die überlebensgroßen Portraits der da wohl noch in den 20ern befindlichen Unternehmensgründer zur Vorsichtshaltung. Das Gespräch bezog sich ca. 10 Minuten auf den Versuch, Informationen über uns bekannte Unternehmen zu erhalten. Mein Versuch, in der verbleibenden Höflichkeitszeitspanne das Thema auf Unternehmensstrategie und Fondsgestal- tung zu bringen, scheiterte. Lediglich das Buch eigener Immobilienerfolge wurde überreicht. Vor dem Hintergrund eines extremen persönlichen Störgefühls, das weit über gestaltungsorientierte Meinungsdifferenzen hinaus ging, fand ich es trotz fehlender Fakten sinnvoll, mit dem Unter- nehmen nichts, absolut gar nichts, zu tun haben zu wollen. Nahezu visionär äußerte sich we- nige Tage zuvor VGF-Präsident Oliver Porr auf dem VGF Summit: „Vor dolosem Handeln schützt auch keine Regulierung“. Vor einem Ponzi-/Madoff-/Schneeball-System sollte sie aber schon schützen. Die finanzierungsinduzierte heutige Blindpool-Kultur ist jedoch verführerisch. Sie hebelt auch die hohe Prospektkultur der Immobilienwirtschaft, die sich in den 90ern entwickelte, teilweise aus. Andererseits gibt es ja die qualifizierte Mittelverwendungskontrolle. Die gilt eigentlich als Knockout-Kriterium. Ich bin einmal gespannt, was am Ende herauskommt. Auch der Aufwand der Staatsanwaltschaft ist in einem Rechtsstaat nicht notwendigerweise eine Treffsicherheitsgarantie. Manchmal treibt es einem alten Volkswirt doch die Tränen in die Augen. „Wir haben uns bei dem Maastrichter Vertrag mit dem Thema Wettbewerbsfähigkeit ‚unterbeschäftigt‘. Die Länder der Eurozone sind keine ideale Währungszone“, stellte der Mitverfasser der Maastrich- ter Verträge und gerade ausgeschiedene Vorsitzende der Euro-Gruppe, Premierminister Jean- Claude Juncker, auf der von mir moderierten Scope Conference Institutionelle Immobilienin- vestments fest (S. 2 ff.). Ehrlich gesagt, zum Vertragszeitpunkt 1991 musste man nach den gera- de gemachten deutschen Erfahrungen wissen, was bei der Zusammenlegung von Regionen unter- schiedlicher Wettbewerbsfähigkeit passiert – selbst in einer politischen Union. Nachzulesen bei mir/Platow im Herbst 1990. Solche Statements tun weh und hinterlassen bei aller Hochachtung vor dem Vortragenden intellektuelle Hilflosigkeit. Auch sonst sieht der Krisen-Fluchtplan nur Ge- wöhnung vor. Thorsten Polleit, Chefökonom Degussa, sieht für den „Enteignungspakt“ Euro in einer scharfen Anpassungsrezession die einzige Chance. Allerdings würden stattdessen die Re- gierungen und Notenbanker immer den leichteren Weg des Gelddruckens wählen. Unsicherheit und der Weg von der Asset Inflation in die allgemeine Inflation seien logische Folge . Jetzt noch etwas Positives: Die Gewinner des Immobilienmanager Award, die gestern Abend vor 420 Gästen ihre Trophäen überreicht bekamen, waren Siemens RE, Union Invest- ment, WvM, Landesbank BW, „Green Lease“, Hochtief PE, ECE/Rreef/Strabag, DIC, Univer- sitätsviertel Essen, ImmobilienScout, Michael Zahn als Kopf des Jahres, Kurt Zech für Lifeti- me und als Surprise Prize das EBZ - Europäisches Bildungszentrum der Woh- nungs- und Immobilienwirtschaft, was mich als Hochschulrat der EBZ Business School natürlich besonders freut. Sehr geehrte Damen und Herren, Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw- fonds Real Estate Investment Manage- ment Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Invest- ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt.

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Page 1: Der Immobilienbrief Nr. 290

Inhaltsverzeichnis Editorial 1

Scope: Volkswirte haben keinen Fahrplan aus der Krise (WR)

2

Deutsche Immobilienakti-en: Die Luft wird dünner (Ries)

8

Turnover-Immobilien, Teil 1 (Otte)

10

Wohnimmobilienpreise steigen weltweit an (AE)

11

London wieder teuerster Büromarkt weltweit (AE)

13

Leerstand pusht Zertifizierung (WR)

13

KGAL: Anhaltend robuste Nachfrage (WR)

14

Euroconstruct: Keine Hoff-nung für Europas Bauinves-titionen (WR)

15

KGAL: Stabilität statt Volatilität (WR)

16

Impressum 29

Der Immobilienbrief Ruhr 31

Spanien: Inlandsinvestoren steigen antizyklisch ein (WR)

17

Steigerung im Online-Handel (WR)

18

Helaba: Büromarkt Deutsch-land stabil (Winckler)

24

Swisslake: Chancen für Finanzierungsfonds (WR)

19

In 2012 die meisten Einzel-handelsvermietungen (WR)

19

Immobilienbrief Köln 28

Turnover-Immobilien, Teil 2 (Otte)

24

Logistikstandort Deutsch-land boomt weiter (Krentz)

22

Immobilienfonds werden regional verkauft (Hoffmann)

20

London bleibt sicherer Anlagehafen (AE)

13

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

soviel Fernsehzeit hatte die Immobilienbranche selten. Sex sells. Zwei junge Immobilienhelden mit

hormongesteuertem Antritt schafften es, 1.200 bewaffnete staatliche Kräfte zu mobilisieren. Dafür

muss man sich sonst „Der letzte Samurai“ anschauen. Leider ist der Presserummel für die Bran-

che nicht lustig. In vielen Gesprächen stand das Skandalpotenzial von S&K seit langem oben auf

der Liste. Fakten gab es keine. Die zentrale Frage war, woher das Kapital käme, um ein so großes

Rad mit Zukauf ehemals renommierter Initiatoren zu drehen. Hierum rankten sich Gerüchte.

Ich selber hatte auch einmal das „Vergnügen“ eines persönlichen Gespräches. Beim Ein-

tritt in die Villa führten die überlebensgroßen Portraits der da wohl noch in den 20ern befindlichen

Unternehmensgründer zur Vorsichtshaltung. Das Gespräch bezog sich ca. 10 Minuten auf den

Versuch, Informationen über uns bekannte Unternehmen zu erhalten. Mein Versuch, in der

verbleibenden Höflichkeitszeitspanne das Thema auf Unternehmensstrategie und Fondsgestal-

tung zu bringen, scheiterte. Lediglich das Buch eigener Immobilienerfolge wurde überreicht. Vor

dem Hintergrund eines extremen persönlichen Störgefühls, das weit über gestaltungsorientierte

Meinungsdifferenzen hinaus ging, fand ich es trotz fehlender Fakten sinnvoll, mit dem Unter-

nehmen nichts, absolut gar nichts, zu tun haben zu wollen. Nahezu visionär äußerte sich we-

nige Tage zuvor VGF-Präsident Oliver Porr auf dem VGF Summit: „Vor dolosem Handeln schützt

auch keine Regulierung“. Vor einem Ponzi-/Madoff-/Schneeball-System sollte sie aber schon

schützen. Die finanzierungsinduzierte heutige Blindpool-Kultur ist jedoch verführerisch. Sie hebelt

auch die hohe Prospektkultur der Immobilienwirtschaft, die sich in den 90ern entwickelte, teilweise

aus. Andererseits gibt es ja die qualifizierte Mittelverwendungskontrolle. Die gilt eigentlich als

Knockout-Kriterium. Ich bin einmal gespannt, was am Ende herauskommt. Auch der Aufwand der

Staatsanwaltschaft ist in einem Rechtsstaat nicht notwendigerweise eine Treffsicherheitsgarantie.

Manchmal treibt es einem alten Volkswirt doch die Tränen in die Augen. „Wir haben uns

bei dem Maastrichter Vertrag mit dem Thema Wettbewerbsfähigkeit ‚unterbeschäftigt‘. …

Die Länder der Eurozone sind keine ideale Währungszone“, stellte der Mitverfasser der Maastrich-

ter Verträge und gerade ausgeschiedene Vorsitzende der Euro-Gruppe, Premierminister Jean-

Claude Juncker, auf der von mir moderierten Scope Conference Institutionelle Immobilienin-

vestments fest (S. 2 ff.). Ehrlich gesagt, zum Vertragszeitpunkt 1991 musste man nach den gera-

de gemachten deutschen Erfahrungen wissen, was bei der Zusammenlegung von Regionen unter-

schiedlicher Wettbewerbsfähigkeit passiert – selbst in einer politischen Union. Nachzulesen bei

mir/Platow im Herbst 1990. Solche Statements tun weh und hinterlassen bei aller Hochachtung

vor dem Vortragenden intellektuelle Hilflosigkeit. Auch sonst sieht der Krisen-Fluchtplan nur Ge-

wöhnung vor. Thorsten Polleit, Chefökonom Degussa, sieht für den „Enteignungspakt“ Euro in

einer scharfen Anpassungsrezession die einzige Chance. Allerdings würden stattdessen die Re-

gierungen und Notenbanker immer den leichteren Weg des Gelddruckens wählen. Unsicherheit

und der Weg von der Asset Inflation in die allgemeine Inflation seien logische Folge .

Jetzt noch etwas Positives: Die Gewinner des Immobilienmanager Award, die gestern

Abend vor 420 Gästen ihre Trophäen überreicht bekamen, waren Siemens RE, Union Invest-

ment, WvM, Landesbank BW, „Green Lease“, Hochtief PE, ECE/Rreef/Strabag, DIC, Univer-

sitätsviertel Essen, ImmobilienScout, Michael Zahn als Kopf des Jahres, Kurt Zech für Lifeti-

me und als Surprise Prize das EBZ - Europäisches Bildungszentrum der Woh-

nungs- und Immobilienwirtschaft, was mich als Hochschulrat der EBZ Business

School natürlich besonders freut.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen

Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-

fonds Real Estate Investment Manage-

ment Deutschland GmbH, Catella Real

Estate AG, Deka Immobilien Invest-

ment, E&P Real Estate GmbH & Co.

KG, fairvesta, Garbe Group, RWE

Energiedienstleitung GmbH und RA

Klumpe, Schröder & Partner.

Page 2: Der Immobilienbrief Nr. 290

Düsseldorf: Catella hat eine

der größten Transaktionen

der letzten 12 Monate am

Düsseldorfer Markt realisiert.

In diesen Tagen erfolgt der

Baubeginn für die Erweite-

rung der C&A Hauptverwal-

tung im Quartier am Flugha-

fen. C&A hat einen neuen

langfristigen Mietvertrag für

Bestand und Erweiterung

unterschrieben. Catella ver-

mittelte das Gesamtprojekt

an einen geschlossenen

Fonds von WealthCap für

knapp 100 Mio. Euro.

Catella hat im Alleinauftrag

der Generali Deutschland

Immobilien GmbH die Ent-

wicklungs- und Verkaufsver-

handlungen geführt. Mit dem

Hause CODIC Immobilien

und Projektentwicklung

Beteiligungs-GmbH wurde

ein passender Partner für die

Aufwertung des Bestandsge-

bäudes und der Erweiterung

gefunden.

Der Neubauteil beinhaltet ca.

5.500 qm Bürofläche, ca. 360

zusätzliche Stellplätze sowie

einen neuen Konferenztrakt.

Insgesamt umfasst der Kom-

plex nach Fertigstellung in

2014 ca. 37.000 qm und 900

Stellplätze. Mit den Baumaß-

nahmen wird im 1. Quartal

2013 begonnen.

Scope Conference Institutionelle Immobilien Investments

Volkswirte haben keinen Fahrplan aus der Krise

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Jean-Claude Juncker und Thorsten Polleit präsentierten die volkswirtschaftlichen Po-

le. Die Poly-Krise bleibt. Der rote Faden der Veranstaltung für institutionelle Investo-

ren reichte vor dem Hintergrund der schwierigen Zinssituation für institutionelle Anle-

ger von der Frage, wohin das institutionelle Kapital denn aktuell tatsächlich fließe

über das Herausarbeiten neuer Wege für die Finanzierung von Immobilieninvestments

über Marktanalyse hin zu Themen der Portfoliooptimierung institutioneller Anleger.

Rund 300 Mrd. Vermögen repräsentierten die rd. 150 Teilnehmer der 4. Scope General

Conference Institutionelle Immobilien Investments in der vergangenen Woche. Scope

Group Gründer Florian Schoeller sieht 15 Jahre nach Gründung Scope als große Ra-

ting-Einheit in Europa. In der Immobilienanalyse seien mehr Mitarbeiter beschäftigt als

in den Immobilienbereichen der drei großen Ratinggesellschaften zusammen.

Der Euro war das beherrschende Thema der beiden volkswirtschaftlichen Vorträge

von Premierminister Jean-Claude Juncker, bis vor wenigen Wochen Vorsitzender der Euro-

Gruppe und Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa. Die beiden Referenten stellten

Großtransaktion am Düsseldorfer Flughafen

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

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Page 4: Der Immobilienbrief Nr. 290

jeweils eher extreme Positionen vor. Der Autor des Artikel,

Werner Rohmert, war auch Moderator der Tagung.

Die Inflation kommt

Für Thorsten Polleit ist eine scharfe Anpassungsre-

zession unumgänglich. Der Euro sei eine Art Enteignungs-

pakt. Das Weltfinanzsystem befinde sich im Umbruch. Dem

Euro fehle ein Anker. Es gäbe heute die historisch einmali-

ge Situation, wie Milton Friedman schon 1992 feststellte,

dass alle bedeutenden Währungen der Welt nur noch über

einen Papierstandard verfügten. Die unausweichliche Kon-

sequenz sei anhaltende Unsicherheit. In der Wahl zwischen

scharfen Anpassungsrezessionen in einem verstärkt zykli-

schen Umfeld und einer lockeren Geldpolitik würden die

Regierungen immer den leichteren Weg des Gelddruckens

wählen. Ohne Stabilitätsanker sei dieser Weg vorgezeich-

net. Dies müsse am langen Ende über den Weg der Asset-

Inflation auch automatisch zu einer allgemeinen Geldent-

wertung führen. Moderator Werner Rohmert fasste zusam-

men, vor diesem Hintergrund sei der Euro lediglich mit Ver-

sprechen bedrucktes Papier. Regierungen würden regelmä-

ßig ihre Versprechen brechen. Die Ankerfunktion als Ersatz

des Goldstandards habe in Deutschland zu DM-Zeiten die

Bundesbank mit dem ausschließlichen Geldwertstabilitäts-

ziel bekommen. Und im Euro habe die Bundesbank nichts

mehr zu sagen.

Kein Fahrplan aus der Krise, Poly-Krise des Euro

Jean-Claude Juncker, der selber 1991 wichtige

Passagen des Maastrichter Vertrages insbesondere zu den

Themen Wirtschafts- und Währungsunion verfasst hat, be-

schwor dagegen den europäischen Gedanken. Einen Fahr-

plan aus der Eurokrise habe er auch nicht. Zudem sei er der

einzige Unterzeichner des Maastrichter Vertrages, der heute

noch aktiv sei. „Der Euro und ich sind heute die einzigen

Vertreter des Maastrichter Vertrages“. Der Euro befinde sich

in einer Poly-Krise. Dies reiche von der Schuldenkrise über

die atmosphärische Krise, die Anpassungskrise hin zu einer

Sinn- und Erklärungskrise. Vor diesem Hintergrund werde

immer vergessen, dass das einst kriegerische Europa heute

auf eine Friedensperiode von über 60 Jahren zurückschaut.

Im internationalen Vergleich sei der Euro heute eine

stabile Währung. Er habe Wohlstandsimpulse gegeben und

den Frieden gesichert. Allerdings seien die Errungenschaf-

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

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Page 5: Der Immobilienbrief Nr. 290

ten Europas weit von den Herzen der Menschen weggetragen worden. Dies sei insbesonde-

re auch an Presseberichten festzustellen, in denen „Sieger des Gipfels“ herauskristallisiert

würden. Von Druck und Durchsetzen habe er im Sitzungssaal wenig gesehen. Allerdings

habe der britische Premier Cameron eine gefährliche Diskussion begonnen. Die Fragilität

Europas habe sich zudem gezeigt, als alte Ressentiments wieder ausgebrochen seien.

Dabei habe Europa auf die Finanzkrise adäquat in einer Form reagiert, die er sich

selbst in dieser Konsequenz vor vier Jahren noch nicht habe vorstellen können. Die Erfolgs-

story des Euro habe darin gelegen, dass 2007 Anlass zu der Hoffnung bestanden habe, das

jährliche Defizit der Euroländer auf 0,7% und den durchschnittlichen Verschuldungsgrad auf

60% zu drücken. Die heutigen Entwicklungen seien nicht auf Fehler des Euro, sondern

auf die Finanzkrise zurück zu führen. Irland habe 2006 eine Schuldenquote von 25% ge-

habt und 2011 von 109%. Heute gebe es aber keine Alternative zu Defizit- und Schuldenab-

bau. Ein Aufbruch in die andere Richtung sei auch in der Krise nicht denkbar.

In Maastricht leider Thema „Wettbewerbsfähigkeit“ vergessen“, Geldpolitik

überfrachtet

Das Grundproblem des Euro ist lt. Jean-Claude Juncker, dass man sich mit dem

Thema Wettbewerbsfähigkeit „unterbeschäftigt“ habe. Dieses Thema dränge heute in den

Vordergrund. Insgesamt sei der Euro auf dem richtigen Weg. Das Vorhaben aus dem Jahr

2000, den wettbewerbsfähigsten Währungsraum zu schaffen, sei jedoch grandios geschei-

tert. Mit Blick auf die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit und die unterschiedlichen Ent-

wicklungsgeschwindigkeiten der Länder sei die Eurozone keine optimale Währungszone.

Interessant sei auch, dass die Finanzmärkte ihrer kontrollierenden Aufgabe nicht gerecht

worden seien und gläubig ohne Blick in die Maastrichter Verträge die Zinsen im gesamten

Euroraum ohne Blick auf die Bonität der Einzelstaaten nivelliert habe. Es seien auch Fehler

gemacht worden. Griechenland sei ein Staat, der „ganz einfach nicht funktioniert“. Hier be-

stehe soziale Explosionsgefahr. Jedes Land müsse seinen eigenen Weg finden. Bei einer

internationalen Einführung einer Art „Hartz IV“ „stünden Frankreichs Straßen in Flammen“.

Unter Aspekten der Inflationsangst sieht Juncker eine beginnende Sorge, dass die

Geldpolitik derzeit in ihren Aufgaben überfrachtet wird. Die Finanz- und Bankenwelt bedarf

besonderer Aufmerksamkeit. Hier muss Einfluss auf Solidität genommen werden. Irgend-

wann seien Euroanleihen unausweichlich. Der zentrale Fehler des Euro sei gewesen,

nicht zu viel, sondern zu wenig Europa geschaffen zu haben.

In die Diskussion mit Juncker brachte Moderator Werner Rohmert ein, dass der

Vortrag tatsächlich keinen Fahrplan aus der Krise bereitstelle. Die Gefahr bestünde mögli-

cherweise, dass der Fehler „zu wenig Europa“ jetzt auf eine Renationalisierungsphase mit

alten Ressentiments träfe. Zudem stelle sich immer wieder die Frage, warum die allseits

bekannten Probleme von Regionen unterschiedlicher Wettbewerbsfähigkeit und unter-

schiedlicher Geschwindigkeiten in einem Währungsraum, die ja durch die DM-Einführung

zur Wiedervereinigung offensichtlich wurden, bei der späteren Euroumsetzung nicht berück-

sichtigt worden seien. Die Politik müsse zudem mit den deutschen Urängsten der Inflation

und der Zahlmeisterfunktion lernen umzugehen.

Sind Immobilien-Planungen eine Illusion?

Prof. Karl-Georg Loritz stellte dem Plenum die Frage, ob viele Theorien und Zahlen

zur Immobilienwirtschaft nicht auf Illusion beruhen. Vor wenigen Jahren habe er sich noch

nicht vorstellen können, dass eine Wohnungsbaukrise, die in USA losgeht, wegen einiger

Banker Deutschland und die Welt befällt. Das Problem der Immobilie sei die Langfristigkeit

der Entscheidung. Diese bedürfe einer Berücksichtigung in der Rendite. Gerade aber die

Immobilie mit einer 10-jährigen Bindung und anschließendem erheblichen Anpassungsrisiko

habe jedoch derzeit eine sehr niedrige Rendite. ►

Erlangen: Am 1. März star-

tet die ZBI Gruppe den offi-

ziellen Vertrieb des ZBI Pro-

fessional 8.

Wie seine Vorgänger inves-

tiert die Investment KG in die

Asset-Klasse Wohnimmobi-

lie in ausgewählten, prospe-

rierenden deutschen Groß-

städten mit Fokus auf Berlin.

Die Investitionsobjekte wer-

den vergleichsweise günstig

erworben. Alle Komponenten

rund um die Immobilien wer-

den von der ZBI Gruppe

wahrgenommen. Über die

Erzielung höherer Vermie-

tungsstände und die Anpas-

sung des Mietniveaus wird

der Wert der Immobilien

nachhaltig gesteigert.

Der Initiator erhält wesentli-

che Gewinnanteile bei Auflö-

sung der Investment KG erst

dann, wenn die vertraglichen

Ansprüche der Anleger er-

füllt sind. Zuerst stehen den

Investoren aus den Veräu-

ßerungsgewinnen die Rück-

zahlung von Kapital und dem

Agio sowie ein Gewinnan-

spruch von 7,5% p. a. zu.

Ein danach verbleibender

Gewinn wird zwischen den

Anlegern und der ZBI Grup-

pe hälftig aufgeteilt.

Das 5%ige Agio der Investo-

ren wird dem Kommanditka-

pital gleichgestellt. Es ist

somit während der Laufzeit

gewinnberechtigt und wird

bei Auflösung des Fonds aus

den Veräußerungsgewinnen

zurückerstattet. Das macht

bei der geplanten Fondslauf-

zeit durchaus eine Erhöhung

der Rendite von 1% oder

mehr gegenüber den ausge-

wiesenen Vergleichswerten

anderer Fonds aus.

ZBI: Vertriebsstart

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Page 6: Der Immobilienbrief Nr. 290

Frankfurt: Dr. Rolf Kiefer

(60), seit dem 1. Januar 2006

Pressesprecher und Leiter

Externe Kommunikation, ver-

lässt den DekaBank-

Konzern, um sich neuen be-

ruflichen Herausforderungen

zu stellen.

Zum 1. März 2013 wird Björn

Korschinowski (39) die Lei-

tung der neu geschaffenen

Unternehmenskommunikati-

on übernehmen. In dieser

Rolle verantwortet er die ex-

terne und interne Kommuni-

kation der DekaBank. Kor-

schinowski war seit 2008 für

die Credit Suisse tätig.

In den verschiedenen Panels wurde deutlich, dass die aktuell diskutierten Varianten

alternativer Immobilienfinanzierung wie Versicherungen als neue Marktteilnehmer, Debt

Funds oder Mezzanine-Funds zwar interessante Ansätze auch unter Geschäftsgesichts-

punkten beinhalten, jedoch in der Summe nicht ausreichend sind, die abzusehende Finan-

zierungslücke auszufüllen. Zudem merkte die Moderation an, dass die vorgestellten Lö-

sungsmöglichkeiten eher geeignet seien, die Probleme der Finanzinstitute zu lösen und

nicht der Volkswirtschaft. Letztlich seien es nicht die „institutionellen Investoren“ die Geld

investierten, sondern diese seien lediglich Kapitalsammelstellen, die als Versicherung z. B.

eine Altersvorsorge versprechen oder sonstige Risikoausgleichsversprechen vieler kleiner

Versicherter einzuhalten hätten.

Welche Investitionen gehen wohin?

Im Laufe der zweitägigen Diskussion wurde der Dissens zwischen Theorie und Pra-

xis mit Blick auf die aktuelle Core-Fixierung deutlich. Während die Wissenschaft und Theo-

rie glaubt, eine Abkehr von der totalen Risikoaversion und der Core-Fixierung festzustellen,

blieb unter den Praktikern unisono die Meinung vorherrschend, die Core-Fixierung würde

anhalten. Eine INREV-Untersuchung, die Prof. Matthias Thomas vorstellte, befasst sich

mit den Trends der institutionellen Kapitalanlage. Die Befragung wurde zum Jahreswechsel

durchgeführt. Europa bleibt der wichtigste Zielmarkt für institutionelle Investments. Insge-

samt hat die überwiegende Mehrzahl der befragten Manager vor, die Immobilienquote, die

aktuell 7,6% der institutionellen Kapitalanlagen beträgt, zu erhöhen. Nach wie vor relativ

wenig Interesse finden „Listed Property Companies“ wie Immobilienaktien. Im Fokus stehen

Personalie

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Page 7: Der Immobilienbrief Nr. 290

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Werte

Page 8: Der Immobilienbrief Nr. 290

Direktinvestments und Joint Ventures bzw. Club Deals.

Aber auch direkte Immobilienfinanzierung wird aufholen.

Als potenzielle Hindernisse für Investments haben die in

den vergangenen Jahren monierten Faktoren Transparenz

und Marktverfassung abgenommen, während die Ausrich-

tung der Funds Managern als Investitionshindernis

zugenommen hat.

Wichtigste Gründe, in institutionelle Fonds zu inves-

tieren, sind der Zugang zur Immobilien-Expertise generell

und speziell in spezifische Sektoren, die internationale Di-

versifikation, die Asset-Diversifikation und der Zugang zu

neuen Märkten. Bei den Untersuchungen von INREV liegt

Core als Investitionsziel zwar noch weit vorne, jedoch holen

Value-add und Opportunity-Investments auf. Hier gab es

jedoch unklare Botschaften. Ebenso stellte die Feststellung,

dass deutsche Investoren inzwischen von Core abweichen

würden, während holländische Investoren immer noch sehr

stark auf Core fixiert seien, aus Sicht des Publikums eher

eine Mindermeinung dar. Bei den bevorzugten Regionen

des Jahres 2013 bleibt Deutschland vor den nordischen

Staaten an erster Stelle. Erst dann folgen UK, Central Euro-

pe und Frankreich. Bei sektoraler Betrachtung stehen Retail

vor Office, Residential und Logistik. Im Ergebnis ist festzu-

halten, dass Joint Ventures und Club Deals populär bleiben.

Interessenidentität zwischen Anleger und Managern sind

wichtigstes Entscheidungskriterium. Die Bereitschaft, mehr

Risiken zu nehmen, nehme zu.

Deutsche Immobilienaktien

Die Luft wird dünner

Hans Christoph Ries,

Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)

Die vielzitierte Aussage „wie Phönix aus der Asche“

beschreibt trefflich die Entwicklung deutscher Immobi-

lienaktien seit 2007.

Die damals sich ent-

puppende Subprime-

Katastrophe bescherte

der Branche einen in

dieser Dimension

kaum vorstellbaren

Verfall der Notierun-

gen. Auch einzelwirt-

schaftlich kam es bei

vielen Gesellschaften

zu Turbulenzen. Ange-

schlagene Banken und damit verbundene Schwierigkei-

ten auf der Fremdkapitalseite sowie zum Teil hohe Ab-

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

schreibungen auf

Bestände ließen Vor-

stände und Anleger

schwitzen.

Doch bereits

2009 setzte die Wende

ein, von der vor allem

die Wohnimmobilienge-

sellschaften profitier-

ten. Dabei bekam die

Branche Rückenwind

von der mehr und mehr zu Tage tretenden Staatsschul-

denkrise. Bei den Investoren stellte sich eine Rückbesin-

nung auf Sachwerte ein und das im Zuge der „Staaten-

und Bankenrettung“ von den Notenbanken nach unten

geschleuste Zinsniveau erwies sich als neues Lebens-

elixier für viele der börsennotierten Immobilienunterneh-

men. Besonders die Wohnimmobilienbestandshalter

zogen neue Kraft. Sie schnürten neue Finanzierungspake-

te mit den Banken und auch Kapitalerhöhungen stellten

kein Problem mehr dar. In der Anlegergunst war man

wieder en vogue. 

Seit den Tiefstständen der Aktienkurse vornehm-

lich 2008/2009 kam es zu einer beeindruckenden Rallye,

von der gerade die „Schwergewichte“ erfasst wurden. Sie

wurden zu den neuen Lieblingen der von der Troika Poli-

tik/Notenbanken/Geschäftsbanken stark verunsicherten

Anlegerschaft und heimsten atemberaubende Kursgewin-

ne ein. Das gilt gerade für die Mutigen, die bei den damali-

gen Ausverkaufspreisen zugriffen. Bei Deutsche Wohnen

oder TAG Immobilien waren Kursgewinne von 600%bis

700% möglich. 

Dies erreiche die Deutsche Euroshop bei wei-

tem nicht. Der Shopping-Center-Investor, der rund 1 Mill.

qm Fläche sein Eigentum nennt, erwies sich im Abwärts-

sog als Fels in der Brandung. Hier kam es angesichts kon-

tinuierlich nach oben zeigender Ertragsziffern nicht zu

einer Kurserosion, womit das Aufholpotential demzufolge

geringer war. Bezogen auf die Tiefststände waren aber

auch hier stattliche 80% bis 90% möglich. Und auch die

Deutsche Euroshop

kann einen Rekord für

sich in Anspruch neh-

men. Als einziger der

großen deutschen

Immobilienwerte liegt

die Börsenkapitalisie-

rung über dem Net

Asset Value der Ge-

sellschaft. Dies ist ein

großer Vertrauensbe-

Page 9: Der Immobilienbrief Nr. 290

weis in die Mannschaft um Vorstandschef Claus-

Matthias Böge.

Die gute Performance der Branche führte dann

2011 zum Börsengang der GSW Immobilien AG, dem

nach eigenem Bekunden führenden Wohnimmobilienun-

ternehmen in Berlin. Das 2011 nicht sonderlich gute Um-

feld für Neuemissionen sorgte aus Anlegersicht zu ei-

nem guten Pricing der GSW-Aktien. Diese Aktionäre der

„ersten Stunde“ haben allen Grund zur Freude. Seit dem

Going-Public legte die Notierung in der Spitze um gut

70% zu. Und auch die Gesellschaft nutzte die Gunst der

Stunde und platzierte 2012 eine Kapitalerhöhung sowie eine Wandelanleihe. 

Auch der frühere Platzhirsch unter den deutschen Immobilienwerten, der in der

Krise fast in die Knie gegangen wäre, die IVG Immobilien AG, hat die Kurve noch bekom-

men. Dank der Staatsschuldenkrise und dem damit verbundenen Zinsrutsch sowie des

Kavernen-Geschäfts haben die Bonner überlebt. Nach einem Kursverlust von gut 95%

seit 2007 haben die Notierungen seit den Tiefständen 2012 sich zwar verdoppelt, doch

dürfte dies nicht wirklich ein Trost für die „Geschädigten“ sein. Dennoch: Der Trend-

wechsel ist gemacht. In diesem Jahr sollen wieder schwarze Zahlen her. Gelingt dies und

wird eine adäquate Lösung für The Squaire gefunden, dürfte sich das positiv auf den

Kursverlauf auswirken. 

Fazit: Die Aktien vieler deutscher börsennotierter Immobilienwerte haben eine her-

ausragende Entwicklung genommen. Gerade bei den Wohnimmobilienbestandshaltern

herrscht eitel Sonnenschein. Neben den rekordtiefen Zinsen haben sich die Leerstände ver-

ringert und das bei steigenden Mieten. Die Branche lebt also in der besten aller Welten.

Eine Verbesserung ist daher nur schwer vorstellbar. Einzig wieder stärker aufkommende

aurelis

Frankfurt: Simone Schmidt

leitet als Geschäftsführerin

ab sofort die Catella Proper-

ty Corporate Finance

GmbH. Zuletzt war sie bei

der Ersten Abwicklungsan-

stalt tätig, deren Aufgabe die

wertschonende Abwicklung

von Risikopositionen der ehe-

maligen WestLB AG ist.

Frankfurt: Thomas Lindner

übernimmt zum 1. März 2013

die Leitung von Catella am

Standort Frankfurt/Main.

Thomas Lind-

ner ist Mit-

glied der

Chartered

Surveyor

(MRICS) so-

wie Immobilienökonom (IRE/

BS). Nach acht Jahren ver-

lässt er seine bisherige Wir-

kungsstätte bei Dr. Lübke.

Personalie

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

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Page 10: Der Immobilienbrief Nr. 290

Ängste bezüglich der Geldwertstabilität könnten die Kurse

erneut beflügeln. Ansonsten dürften die Zeiten der großen

Kursavancen vorbei sein.

Gastbeitrag aus der Schweiz

Turnover-Immobilien

Eine neue Anlageklasse

Thomas Otte, InvestaSwiss Vermögensinstitut

Immobilienanlagen sind in den europäischen Kernlän-

dern gefragt wie seit langem nicht mehr. Die Investoren

suchen Schutz vor Inflationsgefahren. Neben den übli-

chen Risiken der Bestandshaltung zeigt sich immer

mehr eine bislang wenig beachtete Gefahr: Die Zeit ist

das größte Risiko bei Immobilieninvestments. Turn-

over-Strategien bringen sichere Abhilfe.

Immobilien gelten per se als sichere Investments.

Die Argumente lauten: Gewohnt werde immer. Wohnen sei

nicht zu ersetzen. Ganz allgemein gelte für Gewerbe wie

Wohnen: Es handele sich um ein dauerhaft knappes Wirt-

schaftsgut. Denn Boden sei nicht beliebig vermehrbar. Da-

her gäbe es i. d. R. nur geringe Wertschwankungen, ein

guter Werterhalt sei also sicher, und börsenunabhängig

noch dazu. Ergänzt werden die Argumente zumeist noch mit

der Möglichkeit eines Inflationsausgleichs oder gar eines

Wertzuwachses.

Anschließend bekräftigen sich die Menschen ge-

genseitig noch mit empirischen Miniaturbeispielen von

Freunden und Bekannten, die mit einer Wohnung oder ei-

nem Haus ‚ganz kürzlich erst’ einen außergewöhnlichen

Gewinn gemacht hätten. Spätestens jetzt haben kritische

bzw. wissenschaftliche Argumente keine Bedeutung mehr.

Garbe

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

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Page 11: Der Immobilienbrief Nr. 290

Es sei darum klar gesagt: Immo-

bilien sind keine inhärent siche-

re Geldanlage. Von Prof. Loritz

(Universität Bayreuth) stammt

das Diktum: “Die Zeit ist das am

meisten unterschätzte Risiko bei

Immobilieninvestitionen.”

Lesen Sie weiter auf

Seite 24

Wohnimmobilienpreise steigen weltweit deutlich an

Jakarta liegt mit +38% an der Spitze

Immer mehr Reiche nutzen Immobilien als sichere Weltanlage, resümiert Knight Frank

im Prime Global Cities Index. Die Preise für Top-Wohnimmobilien in den wichtigsten

Städten der Welt erreichten nach einem guten 4. Quartal mit alleine 1,7% Steigerung

im Jahresvergleich einen Zuwachs von 3,6%. 18 der insgesamt 26 Index-Städte waren

stabil oder legten zu. ►

Eschborn: Dr. Ronald Roos

(45) wird seinen Vertrag als

Geschäftsführer

mit aurelis Real

Estate GmbH &

Co. KG in bei-

derseitigem Ein-

vernehmen nicht verlängern

und das Unternehmen im

Juni 2013 verlassen, um sich

einer neuen beruflichen Her-

ausforderung zu stellen.

Berlin: Der Geschäftsführer

des Liegenschaftsfonds

Berlin, Holger Lippmann,

beendet zum Jahresende

seine Tätigkeit, um seine sich

neuen beruflichen Herausfor-

derungen zu stellen.

Personalien

Bf

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11

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Page 12: Der Immobilienbrief Nr. 290

Neben rationalen Investitionsgründen spielt auch

eine Rolle, dass viele wohlhabende Eltern über einen Woh-

nungskauf ihren Kindern eine Erziehung in angesehenen

Universitätsstädten ermöglichen wollen oder selbst dort

einen Zweitwohnsitz besitzen wollen. In Asien haben lt.

Knight Frank die Preise mit durchschnittlich 8% im vergan-

genen Jahr am stärksten angezogen. In Jakarta sind die

Preise im Vergleich zum Vorjahr um 38,1% in die Höhe

geschnellt. Shanghai mit knapp 11% und Hongkong mit

8,7% liegen als asiatische Städte ebenfalls in den Top 10.

Für Dubai wird zwar auch ein Plus von 20% und der zweite

Platz ermittelt, jedoch bezieht sich dies lediglich auf Häuser

und ist insofern nicht vergleichbar. Insofern stellen Städte

aus den USA die weiteren Führungsplätze im Ranking. Top-

Wohnimmobilien in Miami legten um 19,5%, in Los Angeles

um 12,5% und in San Francisco um 8,1% zu. New York

weist zwar ein Jahresergebnis von -1,4% aus, jedoch sieht

die aktuelle Entwicklung des letzten Quartals mit alleine

5,7% Steigerung und einer Transaktionsmenge wie zuletzt

vor 25 Jahren, deutlich positiver aus. Die letzten 8 Städte im

Ranking liegen in Europa und weisen alle eine negative

Performance auf. In diesem Ergebnissen spiegeln sich lt.

Knight Frank nicht nur die

wirtschaftlichen Verwerfun-

gen der Eurozone sondern

in einigen Märkten auch die

jüngsten Steueränderun-

gen für Vermögende. In

Europa haben erstklassige

Wohnimmobilien in den

untersuchten Städten

durchschnittlich 4% an

Wert verloren. In einigen

Städten folgte der Preisver-

fall jedoch auf eine Markt-

überhitzung. Für Luxus-

wohnungen sieht Knight

Frank weiterhin positive

Perspektiven, da zwischen 2011 und 2016 die Zahl

der Menschen, die mehr als 100 Mio. US-Dollar zur

Verfügung haben, um 37% steigen werde, während das

Angebot an Luxus-Wohnimmobilien nach wie vor einge-

schränkt sei. Deshalb bleibe der Markt im Prime-Segment

äußerst attraktiv. (AE)

Fv

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

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Page 13: Der Immobilienbrief Nr. 290

standorte weltweit. Im Büroimmobilienmarkt in Asien-Pazifik

legten Spitzenmieten bei verlangsamten Wachstum nur um

3% zu. Unter den Top-10-Standorten befindet sich die Hälfte

im Raum Asien-Pazifik. Neu-Delhi konnte sich mit +25% auf

Rang 4 vorschieben. Peking verlor in 2012 einen Platz und

liegt nun mit 90 Euro vor New York und hinter Moskau. (AE)

Londons Zentrum wird international dominiert

London bleibt sicherer Anlagehafen

Mit 76% wurden im vergangenen Jahr mehr als drei Vier-

tel der Investments in der Londoner City von internatio-

nalen Investoren getätigt. Im Westend lag der Anteil mit

67% immer noch über zwei Drittel.

Bereits im Jahr 2011 waren es in beiden Teilmärkten

ca. 60% gewesen. Das Gesamttransaktionsvolumen in der

City lag lt. Savills bei 8,9 Mrd. BP. Im Westend belief es sich

auf 6,1 Mrd. BP. Asiatische Investoren waren die wichtigste

internationale Gruppe in der City. Dagegen waren europäi-

sche Investoren im Westend federführend.

Aus internationaler Sicht läge der Vorteil Londons

darin, dass internationale Investoren hier einen äußerst liqui-

den Markt mit größeren Spitzenobjekten vorfänden, die lang-

fristig vermietet sind und so einen sicheren Ertrag böten,

meint Savills. Diese Käufer nehmen dafür niedrigere Rendi-

ten in Kauf. Einheimische Käufer würden dagegen in Central

London auf kleinere Losgrößen mit der Chance einer Opti-

mierungsstrategie setzen. Für eine positive Entwicklung Lon-

dons spricht lt. Savills auch, dass der Anteil chinesischen

Kapitals in London speziell, aber auch an den weltweiten

Immobilienmärkten, steigen werde, nachdem die chinesische

Versicherungsaufsichtsbehörde die Investitions-Auflagen

gelockert habe. Das könne alleine bis zu 10 Mrd. BP neuen

Kapitals nach London fließen lassen. (AE)

Leerstand pusht Zertifizierung

Frankfurt profitiert

Mit einem neuen Report CESAR, dem Certification and

Sustainability Radar, befasst sich Jones Lang LaSalle

(JLL) mit den zertifizierten Büroflächen in den fünf deut-

schen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frank-

furt, Hamburg und München.

Unter zertifizierten Flächen versteht JLL sowohl zerti-

fizierte, vorzertifizierte als auch zur Zertifizierung registrierte

Objekte. Der gute Wille zählt hier schon für die Tat. In den

London wieder teuerster Büroimmobilienmarkt der Welt

Asien stellt Hälfte der Top-Märkte

In Londons West End sind im Jahr 2012 die teuersten

Büroflächen der Welt vermietet worden. Erstmals seit

2008 ist London wieder die Nr.1 bei den Büromieten vor

Hongkong.

Den größten Sprung im Ranking von Cushman &

Wakefield macht mit einem Mietanstieg um 43% Rio de

Janeiro und steigt von Rang 8 auf Rang 3 auf. Lt. Marktana-

lyse Office Space Across the World 2013 von C&W mit 63

untersuchten Märkten hat das knappe Flächenangebot im

hochwertigen Segment zum Anstieg der Spitzenmieten in

Londons West End geführt. Im dritten Jahr in Folge sind die

Spitzenmieten an diesen 63 Standorten gestiegen. Vor allem

Südamerika, insbesondere in Brasilien und Kolumbien, ha-

ben zur Steigerung der Spitzenmieten von weltweit 3% bei-

getragen. Im europäischen Raum werden nach London mit

178 Euro pro qm pro Monat in Moskau mit 95 Euro und Paris

mit 76 Euro die höchsten Spitzenmieten erzielt. Im gesamten

Westeuropa stiegen trotz wirtschaftlicher Flaute in vielen

Märkten aufgrund einiger Newcomer in Mittel- und Osteuro-

pa die Spitzenmieten um 0,3%. Der amerikanische Markt

war im Jahr 2012 mit +10% die wachstumsstärkste Marktre-

gion. Im Norden stiegen die Spitzenmieten zwar im Durch-

schnitt um 9% an, dies ist jedoch primär durch die starken

Steigerungen in einigen wenigen Märkten begründet. Zwei

dieser Märkte waren San Francisco (+19%) und Calgary

(+29%). Als herausragende südamerikanische Wachstums-

märkte zeigten sich Bogota (+65%) und Rio de Janeiro

(+43%). Neben Rio erreicht allein New York an der 5th Ave-

nue/Madison Square mit 87,70 Euro unter den Spitzenstand-

orten Amerikas die Top-10 der teuersten Büroimmobilien-

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Page 14: Der Immobilienbrief Nr. 290

Realis

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

genannten Immobilienhochburgen bewegt sich lt. Jones Lang LaSalle die Zahl der so zer-

tifizierten Objekte zwischen 2,5 und 9,1%. Berlin bildet mit 2,5% das Schlusslicht kurz hin-

ter Hamburg mit 2,9% und München mit 3,0%. Düsseldorf mit 4% liegt wenig besser, allein

Frankfurt mit 9,1% zertifizierte Objekte erreicht ein respektables Niveau. Aus Sicht von JLL

ist das Ergebnis ernüchternd. Andererseits sehen die Chartered Surveyors, dass die Mie-

ter für Fragen der Nachhaltigkeit zunehmend sensibilisiert würden. Zukünftig würden sich

die Vermieter dem Anforderungsmerkmal der Zertifizierung nicht entziehen können. Wenig

überraschend ist, dass sowohl in Frankfurt mit 50% als auch in Berlin mit 42% der CBD-

Anteil der zertifizierten Büroflächen sehr hoch ist. Diese Märkte sind auf Neubauten bzw.

hohe Sanierungsqualität ausgerichtet. In Hamburg, Düsseldorf und München ist der CBD-

Anteil dagegen deutlich geringer. Lt. JLL liege das daran, dass insbesondere in Märkten mit

hohem Leerstand die Zertifizierung inzwischen ein wichtiger Faktor sei, um sich von der

Konkurrenz abzusetzen. (WR)

Deutsche Büroimmobilien

Anhaltend robuste Nachfrage

Die KGAL sieht die deutschen Immobilienmärkte von in- und ausländischen

Kapital- und Liquiditätszuflüssen nahezu überflutet. Das Transaktionsvolumen

bei deutschen Büroimmobilien habe 2012 um rd. 50% auf 10,6 Mrd. Euro (2011:

7,1 Mrd. Euro) zugelegt. ►

Wiesbaden: Die Deka Immo-

bilien GmbH erwirbt für den

Bestand eines Immobilienspe-

zialfonds das Büro- und Ge-

schäftshaus „Kirchgasse 17“

von Associated Property In-

vestors über Jones Lang

LaSalle. Das langfristig voll

vermietete Objekt verfügt über

insgesamt rund 5.000 qm Ein-

zelhandels-, Büro- und Wohn-

fläche.

Ettlingen: Valad Europe hat

den Mietvertrag mit der Daim-

ler AG über 85.338 qm Lager-

und Bürofläche im Industrie-

park Ettlingen um zehn Jahre

verlängert. Jones Lang La-

Salle war vermittelnd tätig.

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Page 15: Der Immobilienbrief Nr. 290

Berlin: Der Wohnimmobilien-

fonds ZBI Professional 7

erwarb Ende letzten Jahres

18 Mietshäuser mit 490

Wohneinheiten sowie 71 Ge-

werbeeinheiten für insgesamt

51,3 Mio. Euro. Das Objekt-

paket beinhaltet überwiegend

Lagen in Charlottenburg,

Mitte, Kreuzberg und Pan-

kow. Der Vermietungsstand

beträgt ca. 96%.

Damit ist der ZBI Professio-

nal 7 nahezu voll investiert

und dies mit einem Berlinan-

teil von ca. 70%.

Der zu Jahresende mit 80

Mio. Euro Eigenkapital plat-

zierte ZBI Professional 7 in-

vestiert wie seine Vorgänger

ausschließlich in deutsche

Wohnimmobilien vornehmlich

in Berlin. Der Fonds sieht in

der Bewirtschaftungsphase

Auszahlungen von 4 – 6% p.

a. vor. Bei einem späteren

Gesamtverkauf des Fonds

wird eine jährliche Rendite

von ca. 8 - 10% p.a. ange-

strebt.

Aktuell beträgt das Platzie-

rungsvolumen ca. 70 Mio.

Euro inkl. Agio. Insgesamt

wurden bisher Immobilien

von ca. 150 Mio. Euro für den

ZBI Professional 7 einge-

kauft.

Auch wenn der Blick auf vergleichende Charts von deutschen Büroimmobilen und der

Goldpreisentwicklung schnell den Begriff Betongold relativiert bzw. ins Märchenreich

verweist, wird er im Zuge aktueller Immobilienstimmung gerne verwendet. Trotz gedämpfter

Konjunkturdynamik sieht KGAL Research weiter ein starkes Anlegerinteresse. Bei den

favorisierten Segmenten Core und Core+ gäbe es eine anhaltende Marktenge. B-Städte

würden zukünftig mehr in den Fokus rücken. Deutschland werde auch 2013 seinen Ruf als

sicherer Hafen für Immobilien-Investments behalten. Basis für die positive Prognose eines

agilen Büromarktes bei schleppendem Konjunkturverlauf ist der Arbeitsmarkt, der 2012 im

sechsten Jahr in Folge einen neuen Rekordstand, mit 41,6 Mio. Erwerbstätigen aufwies.

Er bleibe stabil.

Starker Anlagedruck bei knappem Angebot führte 2012 in den Top-7-Städten zu wei-

ter nachgebenden Renditen von 4,95% auf 4,76%. Diese sollen 2013 stabil bleiben. Die Mie-

ten in den Topstädten sind um ca. 3% gestiegen. Hier erwartet KGAL für 2013 eine Seit-

wärtsbewegung mit +1%. Das Transaktionsvolumen, das 2012 um 50% zugenommen habe,

werde sich seitwärts bewegen. Der Büroflächenumsatz habe 2012 zwar um 11% nachgege-

ben, er werde sich aber 2013 weitgehend stabil entwickeln.

Die Angebotsdefizite der Top-Bürolagen zeigten bereits Wirkung. Wer mehr Rendite

haben wolle, sehe sich auch verstärkt in B-Lagen um. Speziell mit Blick auf die Nebenlagen

zeigt sich lt. KGAL der Trend zu Green Buildings, also vor allem Gebäuden, die bereits unter

dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit gebaut worden seien. Wenn es also schon keine A-

Lage sein soll, dann soll es zumindest ein zertifiziertes Green Building sein, sei Argument

der Mieter. Trotz der hohen Büroflächenleerstände in einigen Metropolen gäbe es für hoch-

wertige Büroobjekte noch erhebliches Potenzial. Die Chancen für Projektentwickler blieben

also durchaus intakt. Die KGAL sieht Büroinvestments in Verbindung mit langfristigen

Mietverträgen und Indexierung als einen „vermeintlich sicheren“ Ausweg aus der Realzins-

falle. Eine aktuelle Investorenumfrage des Urban Land Institut sieht München, Berlin,

Hamburg unter den Top Five Investmentmärkten in Europa auf den Rängen Eins, Zwei und

Fünf. KGAL empfiehlt risikoaversen Anlegern, Objekte sorgfältig auf deren Zukunftsfähigkeit

zu prüfen. (WR)

Euroconstruct macht keine Hoffnung für Europas Bauinvestitionen

Krise im Club Med

Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der europäischen Bauinvestitionen haben sich

zerschlagen. In vielen der 19 Staaten, die mit ihren Forschungsinstituten bei Euro-

construct beteiligt sind

herrscht weiter Krisen-

stimmung. Für 2012 haben

die Forscher ihre Progno-

se von minus 2% auf mi-

nus 4,7% angepasst. Auch

2013 geht es nach neuer

Prognose weiter mit 1,5%

bergab. Auch die erst für

Ende 2015 erwartete Erho-

lung dürfte moderat blei-

ben. ►

ZBI Professional 7 erwirbt Objektpaket in Berlin

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Page 16: Der Immobilienbrief Nr. 290

Singapur: Die SEB Asset

Management hat ihre Beteili-

gung an der 23-geschossigen

Büroimmobilie „79 Anson

Road“ an United Engineers

Developments Pte. Ltd. für

ca. 136,6 Mio. Euro verkauft.

Im Dezember 2007 hatte

SEB Asset Management

zwölf Strata-Title-Stockwerke

des Objekts mit insgesamt

rund 10.350 qm Bürofläche

für ihren Luxemburger Immo-

bilien Spezialfonds SEB Asi-

an Property Fund erworben.

Der Anteil umfasste rund

54% an dem Grade A-

Gebäude.

Der öffentliche Bau gab um 7,5% nach. Wohnungsbau und Gewerbebau traf es mit

3,5 bzw. 4% nicht ganz so hart. Lichtblicke gibt es in Deutschland, Norwegen und der

Schweiz. Sie ziehen als Euro-Krisengewinner internationales Kapital an. Für 2013 erwarten

die Forscher von Euroconstruct, deren deutsches Mitglied das Münchener ifo-Institut ist,

Bauinvestitionen von 1,27 Billionen Euro auf 2011er Preisbasis. Das entspricht in etwa dem

Level aus Mitte der 90er Jahre, bevor der Euro- und Zinsinduzierte Bauboom in vielen Län-

dern begann. Neubauinvestitionen in Deutschland legen lt. Weiterer Recherche der Immobi-

lien Zeitung überdurchschnittlich zu. In Deutschland ist das Plus bei den Neubauinvestitio-

nen bis 2015 dagegen ungebrochen. Wuchsen sie laut ifo-Prognose 2012 um 7,5% auf 39

Mrd. Euro, sind es in diesem Jahr weitere 9,5% (43 Mrd. Euro). 2014 (45,5 Mrd. Euro,

+6,5%) und 2015 (47,5 Mrd. Euro, +4%) fällt das Plus etwas schwächer aus. Allerdings sei

hier zu beachten, dass der große Abschwung in Deutschland früher stattfand, so zitierte die

IZ ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. So hatte der Anteil der Neubauinvestitionen 2009

mit 22% einen Tiefststand erreicht. Bis 2015 soll er auf 30% steigen. (WR)

Positive Trends, aber keine Blase auf den Wohnungsmärkten

Stabilität statt Volatilität

Das Research der KGAL, einem der Marktführer bei institutionellen und publikumsori-

entierten Kapitalanlagen, sieht anhaltend positive Signale an den deutschen Woh-

nungsmärkten. Die weiter zunehmende Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten auf

die international bedeutenden Metropolregionen in Deutschland bestimmten die Ent-

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NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

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Page 17: Der Immobilienbrief Nr. 290

wicklung auf den Wohnungsmärkten. Einige Großstädte

absorbierten bereits das Humankapital der gesamten

Umland-Region.

Deutschland erlebt lt. KGAL z. Zt. eine Welle der

(Re-)Urbanisierung. Daher seien einige lokale Wohnungs-

märkte sehr angespannt. Trotz Warnung vor der drohenden

Preisblase sei aber im internationalen Kontext der deutsche

Wohnungsmarkt ausgesprochen solide und stabil. Größere

Volatilität sei bislang nur in engen Teilmärkten der Topstädte

festzustellen. Zudem sei im Zuge bitterer Erfahrungen der

jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrisen und der anhaltenden

Eurosorgen das Wohnimmobilieninvestment als Ausdruck

verminderter Risikotoleranz sehr gefragt.

Daher befinde sich der deutsche Wohnungstransakti-

onsmarkt mit einer Steigerung von 70% im Jahr 2012 auf

11,1 Mrd. Euro im Boom. Nach den starken Preissteigerun-

gen der Jahre 2011 und 2012 dürfte sich nun die Preiskurve

für deutsche Wohnimmobilien zunehmend abflachen. Die

durchschnittliche Preisentwicklung sieht die KGAL für 2012

bei 3%. Die bundesdeutsche Mietentwicklung lag 2012 mit

2,7% nur wenig über der Inflationsrate. Für 2013 erwartet die

KGAL sowohl für Mieten als auch Kaufpreise eine moderate

positive Entwicklung auf aktuellem Niveau.

Allerdings nehme der Neubaubedarf bis 2020 zu. Der

Wohnungsneubau liegt seit Jahren unter dem Bedarf. Erst

2012 näherte er sich mit 216 000 Wohneinheiten (+18%)

erstmals seit langem an den Mindestbedarf an. Für den Zeit-

raum bis 2020 wird ein jährlicher Neubaubedarf von 225.000

bis 300.000 Wohnungen ermittelt. Vor dem Hintergrund ei-

nes höheren Bedarfs werden für 2013 236.000 und für 2014

über 250.000 Wohnungsfertigstellungen prognostiziert.

Die KGAL macht deutlich, dass ein Vergleich mit den

Preisblasen in USA, Spanien, Irland und England nicht sinn-

voll sei, da sich im Eurogebiet bis zur Krise die Preise annä-

hernd verdoppelt hätten, während sie in Deutschland bis

zum Vergleichszeitpunkt noch unter den Werten von 1995

lagen. Erst zuletzt haben die deutschen Preise etwas stärker

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

aufgeholt und liegen heute über den 1995-Vergleichswerten,

jedoch sieht Euroland im Vergleich zu 1995 heute noch oder

wieder einen Indexwert von über 180 während Deutschland

noch nicht einmal bei 110 steht. Selbst die größeren Preis-

schübe in Hamburg oder München seien im internationalen

Kontext vergleichsweise gering. Zudem seien die Miet- und

Preisanstiege nicht spekulativ, sondern demografisch be-

dingt. Urbanisierung, Binnenmigration aus benachteiligten

Gegenden und Einwanderung aus Südeuropa sorgen dort

für erhöhte Nachfrage.

Gerade auch die Konzentration „Hochqualifizierter“

führe in besonders gefragten City-Lagen zu Engpässen.

Allein 2011 musste Berlin 41.000 Zuzüge und München

25.000 Zuzüge integrieren. Auch das Kreditverhalten lasse

keinerlei Blasen-Symptome erkennbar. Seit 2003 sei das

Kreditvolumen nur um 7% gestiegen. Die „Blasen-Länder“

wie Irland und Spanien hatten in ihrer prosperierenden Pha-

se Zuwächse um über 150%. KGAL sieht also allenfalls ein

Phänomen punktueller Übertreibungen in besonders attrakti-

ven Wohnlagen. Die Entwicklung der Einzelmärkte träge

auch die Entwicklung für Wohnimmobilien-Portfolios. Auch

hier würden die Trends die Preise hochhalten. Um höheren

Renditeansprüchen zu genügen, sei eine Umorientierung

der Portfolioinvestoren auf B- und C-Städte bzw. auf den

Speckgürtel der Metropolstädte nötig. Damit könnten sich

auch einzelne Standorte im Osten Deutschlands bewähren.

Neben den Top 7 sieht KGAL z. B. Aachen, Augsburg,

Bonn, Bremen, Darmstadt, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn,

Ingolstadt, Karlsruhe, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg,

Potsdam, Regensburg, Ulm und Wiesbaden als attraktiv an,

die sich für zügigen Zukauf empfehlen. Eine bundesweite

Wohnungsnot sei insgesamt nicht abzusehen. Es gäbe le-

diglich lokale Engpässe. (WR)

Spaniens Inlandsinvestoren steigen antizyklisch ein

Gewerbeinvestitionsvolumen +10%

Auch im krisengebeutelten Spanien hat das Investitions-

volumen des 4. Quartals alle Skeptiker Lügen gestraft.

Der gute Jahreswechsel hat dazu geführt, dass die spa-

nischen Investitionen in Gewerbeimmobilien mit 2,1

Mrd. Euro auf ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr

kamen. Allerdings sind 50% dieses Jahres-

Endergebnisses lt. Savills, das den Research-Bericht

zum spanischen Gewerbeimmobilienmarkt erstellte, vor

allem auf drei Einzeltransaktionen zurückzuführen.

Für 400 Mio. Euro wurde der Torre Picasso und für

215 Mio. Euro der Gebäudekomplex Canalejas, der Zentrale

Page 18: Der Immobilienbrief Nr. 290

Bremen: Die Deka Immobi-

lien GmbH baut ihren Be-

stand an Logistikimmobilien

mit einem Investitionsvolu-

men von rund 25 Mio. Euro

aus. Hierfür wird die 2010

erworbene Logistikimmobilie

„PCC I“ um 16.000 qm Nutz-

fläche erweitert und auf ei-

nem benachbarten Grund-

stück eine Neubauhalle, das

sogenannte „PCC II“, mit

rund 23.700 qm realisiert.

Der Neubau wurde Mitte Feb-

ruar an die Daimler Benz AG

übergeben. Mit der Fertigstel-

lung des Erweiterungsbaus

und der Übergabe an Daimler

wird im November 2013 ge-

rechnet. Der Gesamtkomplex

gehört zum Liegenschaftsbe-

stand des Offenen Immobi-

lienspezialfonds WestInvest

TargetSelect Logistics.

Nach Fertigstellung umfasst

das Logistikzentrum insge-

samt über 71.000 qm und ist

langfristig an die Daimler

Benz AG vermietet.

Erlangen: Die GRR Real

Estate Management GmbH

(GRR REM) erwirbt für den

GRR German Retail Fund

No.1 ein Portfolio aus neun in

jüngerer Vergangenheit mo-

dernisierten und erweiterten

Aldi-Märkten in Baden-

Württemberg und Bayern.

Die Standorte in Mittel- und

Kleinstädten verfügen über

eine Gesamtmietfläche von

rund 12.750 qm und sind

durchschnittlich noch für 13,5

Jahre vermietet. Das Investi-

tionsvolumen lag bei 17,3

Mio. Euro.

der Banco der Santander in Madrid erworben. Hinzu kommt der Erwerb von 439 Filialen

der Caixa Bank, für die 430 Mio. Euro bezahlt wurden. Auf einheimische Investoren entfie-

len 61% des Gesamttransaktionsvolumens. Sie schauten vor allem auf Büro- und Einzel-

handelsimmobilien, die 2012 für 79% des gesamten Transaktionsvolumens standen. Insge-

samt blieben ausländische Käufer zurückhaltend. Allerdings nahm die Investitionstätigkeit

lateinamerikanischer Käufer in Spanien deutlich zu. Sie kommen auf einen Gesamtanteil

von 22% bzw. auf einem Anteil von 55% aller internationalen Käufer. Anleger aus Chile,

Venezuela und Mexiko gaben 488,5 Mio. Euro nach lediglich 8 Mio. Euro im Vorjahr in Spa-

nien aus. Allerdings ist das statistisch wenig aussagefähig, da der Verkauf der 439 Filialen

der Caixa Bank für 430 Mio. Euro an einen Mexikaner hier den Löwenanteil ausmachen.

Savills Research sieht vor allem aufgrund anhaltender Mietanpassungen in allen

Segmenten um durchschnittlich 50 Basispunkte steigende Renditen. Bürospitzenobjekte

rentieren mit 6%, Shoppingcenter mit 6,75% und Einzelhandelsobjekte in 1A-Lagen bei

5,5%. Das liegt zwischen 0,75 und 1% über den europäischen Durchschnittswerten. Auf-

grund des derzeitigen Wirtschaftsklimas bliebe der spanische Markt schwierig. Auch 2013

würden vor allem inländische Privatinvestoren, die den Markt nach wie vor am besten ken-

nen, vor allem in Spitzenbüroimmobilien und Einzelhandelsobjekte in 1A-Lagen um die 30

Mio. Euro Marke investieren. Viele Investoren können diese Größenordnung ohne Finan-

zierungsbedarf stemmen. Sie gehen davon aus, dass solche Objekte eine Wertsteigerung

erfahren, sobald der Markt die Talsohle durchschritten hat. (WR)

Steigerung im Online-Handel stärker als angenommen

Annahmen über Online-Verkaufskanal müssen überdacht werden

Roland Berger Strategy Consultants haben im Auftrag der ECE 42 000 Kunden be-

fragt und 2 000 Kunden einen Monat lang bei jeder Transaktion begleitet. Die Berater

schließen aus den Ergebnissen, dass der Umsatz im Online-Handel stärker zunimmt,

als allgemein angenommen. Experten und auch „Der Immobilienbrief“ hatten schon

zuvor darauf hingewiesen, dass ein statistisches Problem darin bestehe, dass viele

Online-Umsätze immer noch einer Flächenrepräsentanz zugerechnet werden.

Roland Berger kommt zum Ergebnis, dass 7% Internet-Transaktionen immerhin

16% des gesamten Handelsumsatzes ausmachen. Nicht der Preis, sondern Warenverfüg-

barkeit, die Möglichkeit des Ausprobierens und Information sind wichtige Kaufgründe und

rechtfertigen sogar höhere Preise als im Offline-Kauf. Für fast zwei Drittel der Konsumenten

bleibe aber das stationäre Geschäft die wichtigste Einkaufsquelle. Interessant und aus Pla-

towsicht sicher noch nachzurecherchieren ist das Berger-Statement, dass Einkäufe, die im

Internet vorbereitet würden, dann aber im Geschäft getätigt würden, einen 11 mal höheren

Umsatz schaffen als der umgekehrte Fall generieren würde. Entsprechend gering scheine

die Gefahr zu sein, dass sich Käufer im Geschäft schlau machen, um dann preisgünstig im

Internet zu kaufen.

Auch die „Digital Natives“ sind für den stationären Handel nicht verloren. Es gäbe

eine große Gruppe junger und sehr internet-affiner Konsumenten, die dennoch fast aus-

schließlich offline einkaufen würde. Für Roland Berger ist zur Stütze des Offline-Handels

der „Wohlfühlfaktor“ wichtig. Kunden besuchen immer wieder gerne Geschäfte, wenn sie

dort passende Angebote in einer angenehmen Atmosphäre mit einer freundlichen und per-

sönlichen Beratung finden. Das könne das Internet nicht bieten. In einer Multi-Channel-

Einkaufswelt gewinne derjenige, der die besonderen Motive seiner Kunden kenne, die für

diesen wichtiger seien als der Preis. Ein Händler müsse auch in der Multi-Channel-Welt

Deals

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Page 19: Der Immobilienbrief Nr. 290

seine Kunden kennen, damit er weiß, wo er die Schwer-

punkte in der Multi-Kanal-Strategie zu setzen habe, um die

Kanäle am besten zu verzahnen. Auf die Notwendigkeit der

Verzahnung digitaler Kanäle mit dem stationären Geschäft

reagiert die ECE als Centerbetreiber durch die Eröffnung

von zwei sogenannten „Future Laps“, die neue Servicean-

gebote testen sollen, die zum Großteil aus der Onlinewelt

stammen. (WR)

2012 ist Jahr mit den meisten Einzelhandelsvermietungen

Insgesamt 3.028 Vermietungen (+37,8%)

2012 war das Vermietungsjahr mit den meisten beo-

bachteten Neuvermietungen auf dem deutschen Einzel-

handelsmarkt in der fünfjährigen Erfassungszeitreihe

von CBRE. Nach einem dynamischen 2. Hj. wurden

2012 insgesamt 3 028 Vermietungen registriert

(+37,8%).

Allerdings darf lt. CBRE der hohe Umsatz nicht

darüber hinwegtäuschen, dass die anspruchsvollen Retailer

gerade in den Toplagen kaum bereit seien, Kompromisse

einzugehen. Das Wachstum im Bereich Einzelhandelsver-

mietungen wurde in allen Lagen, also auch bei den 1B- und

Stadtteillagen erzielt. 33% der Vermietungen entfielen auf

die Einkaufsstraßen in den Innenstädten (Vj.: 29%). Die

Internationalisierung geht weiter. 2012 haben 54 neue inter-

nationale Konzepte in Deutschland Fuß gefasst. Ein Fünftel

aller Neuanmietungen wurden im vergangenen Jahr durch

internationale Retailer getätigt. Insgesamt starteten 2012 in

Deutschland 75 neue Handelskonzepte.

Bekleidung, Lebensmittel und Gastronomie be-

stimmten das Vermietungsgeschehen. Der Modeeinzelhan-

del kam nach 37% Marktanteil der Neuvermietungen in

2011 nur noch auf 28%. Jedoch ist das Vermietungsvolu-

men des Modeeinzelhandels in absoluten Zahlen nicht zu-

rückgegangen. Im Gegenzug wuchs der Bereich der Le-

bensmittel von 10% auf 18% Anteil. Das lag vor allem an

der Expansionszurückhaltung des Lebensmitteleinzelhan-

dels im Vorjahr. Expansivste Retailer waren Rewe, Edeka

und dm-Drogeriemarkt. Stärkste Modeanbieter waren

Ernsting's Family, Takko, C&A, KiK, Esprit, Gerry Weber

und H&M. Führend bei den Vermietungen 2012 war wie in

den Jahren zuvor Berlin mit 268 gemeldeten Vermietungs-

transaktionen, gefolgt von Hamburg (146) und Frankfurt

(112). Die Ausnahmestellung von Berlin wurde 2012 durch

die Shopping-Center-Eröffnung des Boulevards Berlin und

die aktuelle Vermietungsaktivität für das Shopping-Center-

Projekt Leipziger Platz No. 12 gestärkt. Hinzu kam eine sehr

positive Entwicklung in den 1A-Lagen, wobei die City West

besonders von den Neuvermietungen am Kurfürstendamm

profitierte. Aber auch Regionalzentren wie Bonn oder Wies-

baden können auf einen aktiven Vermietungsmarkt 2012

zurückblicken. (WR)

200 Mrd. Euro Immobilien-Finanzierungslücken in 2013

Chancen für Finanzierungsfonds

27,4% des gesamten Ziel-Eigenkapitalvolumen der in

2012 aufgelegten Europafonds entfiel lt. Swisslake auf

Finanzierungsfonds. Nicht alle Fonds dürften aber kom-

petenzgesteuert sein.

Swisslake erwartet bis zum Jahresende 2013 eu-

ropaweit Finanzierungslücken von mehr als 200 Mrd. Euro

für Neu- und Anschlussfinanzierungen von Immobilieninves-

titionen. Davon seien 107 Mrd. Euro zusätzlich zur Erfüllung

der Eigenkapitalreserveanforderungen der Banken benötig-

tes Eigenkapital. Diese Eigenkapitalanforderungen beein-

flussen auch Märkte, die bislang relativ kleine Finanzie-

rungslücken ausweisen, wie Frankreich, Deutschland, die

skandinavischen Länder oder die Niederlande. Für den un-

abhängigen Investmentberater und Assetmanager resultiert

daraus eine Finanzierungslücke der Realwirtschaft, da Ban-

ken aufgrund dieser Anforderungen zahlreiche Finanzierun-

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Page 20: Der Immobilienbrief Nr. 290

Amsterdam: Die HIH Global

Invest GmbH erwirbt für ei-

nen von ihr als Asset Mana-

ger betreuten institutionellen

Investor ein Bürogebäude mit

rd. 9.000 qm Mietfläche und

35 Stellplätzen. Beides ist

langfristig an den Anbieter

von Navigationsprodukten

TomTom International ver-

mietet.

Stuttgart: Der Hines Global

REIT, Inc. erwirbt die Merce-

des-Benz Bank Zentrale in

der Siemensstr. 7 von der

DDE 24 Limited. Das ca.

23.000 qm große Objekt ist

zu 100% und langfristig an

die Mercedes-Benz Leasing

GmbH, eine Tochterfirma der

Mercedes-Benz Bank AG,

vermietet. Initiiert und beglei-

tet wurde der Ankauf durch

Colliers Bräutigam & Krä-

mer.

Ginsheim: Die ISUZU MO-

TORS Germany GmbH ver-

längert bestehenden Mietver-

trag über rd. 2.300 qm Logis-

tikfläche in der Ginsheimer

Str. 1 mit der Berlinovo Im-

mobilien Gesellschaft mbH.

Die Immobilie mit einer

Grundstücksfläche von über

10.000 qm Fläche gehört zu

dem von der berlinovo gema-

nagten Fonds LBB 13.

Frankfurt: Die internationale

Personalberatung SThree

GmbH mietet rd. 1.500 qm

Fläche in der Projektentwick-

lung One Goetheplaza, Goe-

theplatz 5-11. Projektentwick-

ler ist die FREO Financial &

Real Estate Operations

GmbH. CBRE war beratend

tätig.

gen nicht verlängern oder sich von Engagements komplett trennen werden. Senior und Mez-

zanine-Finanzierungen liegen heute beim Beleihungsauslauf deutlich unter früheren Werten

und bieten mehr Sicherheit für Investoren. Zudem können im aktuellen Umfeld sehr viel hö-

here Margen durchgesetzt werden, als noch vor Beginn der Finanzkrise. Die Nachfrage nach

dergleichen Finanzierungen ist hoch, da viele Investoren nicht in der Lage sind, die von den

Banken vermehrt geforderten 40 bis 50%-igen Eigenkapitalquoten bei Neufinanzierungen

selbst zu finanzieren. Zudem wird erwartet, dass in den kommenden 4 Jahren ca. 1 000 Mrd.

Euro an Immobilien-Finanzierungsvolumen zur Refinanzierung anstehen.

Das Potential an interessanten Kreditengagements scheint für Swisslake demge-

mäß groß. Das höchste Renditepotential bestehe bei Mezzanine-Finanzierungen mit aktuel-

len Zinsen zwischen 7% - 15% p.a.. Zudem fielen bei diesen Finanzierungen weitere Gebüh-

ren in Form von Bearbeitungs- und Liquidationsgebühren an. Insgesamt läge das Margen-

und auch Gebührenpotential um bis zu 40% über den Bestwerten der Vorkrisenjahre. Der

Durchschnittswert für Mezzanine-Finanzierungen läge momentan bei ca. 25% in Bezug auf

das Gesamt-Engagement. Auch Finanzierungsfonds, die sich auf erstrangige Finanzierung

beschränken profitieren. Hier haben Investoren eine deutlich bessere Risikoposition als bei

traditionellen Private Equity Immobilienfonds. Vorteil sei, dass monatliche oder quartalsweise

Zinszahlungen einen effizienten Gradmesser über Erfolg bzw. Misserfolg der Investitionen

böten, da ausbleibende Zinszahlungen sofort auffallen.

Mit insgesamt 15 Fonds und einem Ziel-Eigenkapitalvolumen von 7,1 Mrd. Euro

erreichten Finanzierungsfonds einen Marktanteil in Bezug auf das Ziel-Eigenkapitalvolumen

von 27,4% (2011: 15,9%). Dabei handelt es sich in Bezug auf das Risiko-Rendite-Profil um 9

Corefonds, 5 Value-Add-Fonds und einen opportunistischen Fonds. Finanzierungsfonds sind

überwiegend auf Großbritannien und Deutschland als Zielmärkte für Investitionen fokussiert.

Finanzierungsfonds werden sich lt. Swisslake als dauerhafter Bestandteil der Private Equity

Immobilienfondsindustrie auch in Europa etablieren. Die Inflation an Finanzierungsfonds

zeige jedoch, dass dieser Trend nicht nur von Finanzierungsspezialisten genutzt werde. Ak-

tuell seien allein in Europa 36 Finanzierungsfonds mit einem Zielvolumen von 20 Mrd. Euro

in der Platzierungsphase. (WR)

Investment KG

Immobilienfonds werden regional verkauft

Jürgen Hoffmann

Privatanleger scheinen Immobilienfonds nach dem Motto zu kaufen: „Warum in die

Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“. Diese Annahme drängt sich einer klei-

nen Umfrage unter Emittenten auf: Den Großteil ihrer Fondsanteile setzen sie in der

Region ab, in der ihr Investitionsobjekt liegt.

Viele Fans in der Region hat beispielsweise der Hesse Newman Classic Value 5.

Über diesen Fonds konnten sich Anleger 2012 an einer Wohnanlage mit 266 Appartements

in Meersburg am Bodensee beteiligen. Alle Anteile sind mittlerweile platziert. Und: Jeder

dritte private Investor, so bestätigt das Emissionshaus, wohnt im Postleitzahlenbereich 7.

Dieser hohe Anteil regionaler Anleger habe vor allem zwei Gründe: Federführend im Vertrieb

waren regionale Vermögensberater wie die BodenseeBank in Lindau. Und von der maleri-

schen Lage des Objekts oberhalb von Weinbergen konnten sich Baden-Württemberger eben

eher überzeugen als potenzielle Investoren aus Niedersachsen oder Schleswig-Holstein.

„Viele Anleger goutieren es, wenn sie die Immobilie, an der sie sich beteiligen, sehen, betre-

ten und anfassen können“, erläutert Hesse Newman-Sprecherin Christiane Pieper. ►

Deals

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Page 21: Der Immobilienbrief Nr. 290

Wittmund: Die Corpus Si-

reo Asset Management

Commercial GmbH hat die

Mietverträge für den Discoun-

ter Aldi und den Verbrau-

chermarkt Combi im

„Harlecenter“ verlängert. Ei-

gentümer des Gebäudes ist

die Erste MONTI Immobi-

liengesellschaft mbH & Co.

KG.

Aldi wird nach Abriss des

derzeit genutzten Bestands-

gebäudes einen Neubau mit

einer Größe von etwa 1.750

qm erhalten. Combi renoviert

die aktuelle Fläche von rund

2.680 qm und erweitert diese

um 1.134 qm.

Das gesamte „Harlecenter“

erstreckt sich nach Abschluss

der Baumaßnahmen auf eine

Mietfläche von insgesamt

rund 14.647 qm. Neben Aldi

und Combi sind der Baumarkt

Toom und Holz- und Bau-

stoff-Fachhandel Johann

Siebels Mieter im „Harle-

center“.

Hamburg: Die POLARES

Real Estate Asset Manage-

ment GmbH hat im Rahmen

ihres Asset Management

Auftrags für ein Hamburger

Family Office die vorzeitige

Vertragsverlängerung der

Beratungsgesellschaft Ernst

& Young im MULTIMEDIA

CENTRE Rotherbaum unter-

stützt.

Dort hatte die Wirtschaftsprü-

fungs- und Beratungsgesell-

schaft bereits 2004 alle

Standorte in Hamburg zu-

sammengelegt. Auf insge-

samt 17.310 qm erstreckt

sich die Hamburger Nieder-

lassung von Ernst & Young.

Das merke man auch in Bayern, etwa bei einem Fonds, der in das Objekt „Viva

Südseite“ investiert, einem Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilie nahe München-

Solln und Pullach: „Wer sich vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen kann, scheint sich

schneller entscheiden zu können. Gut 75 Prozent der Anleger, die bisher gezeichnet haben,

stammen aus der Region München-Nürnberg.“

Ähnliches berichtet Thomas F. Roth, Vorstand der auf Gesundheitsimmobilien spe-

zialisierten Fondsgesellschaft Immac: Der Renditefonds Kornwestheim (anfängliche Rendite

p.a.: 6,5 Prozent), der das

neue Pflegezentrum Leonar-

dis (ausschließlich Einzelzim-

mer) gebaut hat, sei im ver-

gangenen Jahr innerhalb

weniger Tage vor allem von

Privatinvestoren aus dem

Umland vollständig gezeich-

net worden. Gleiches habe

Immac bei anderen Fonds für

Alten- und Pflegheime, etwa

bei den neun ehemaligen

Häusern der Hansa-Gruppe

in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Bremen und Bremerhaven festgestellt, die die

Rendsburger Gesellschaft 2011 gekauft hatte. Roth: „Viele Anleger haben ein besseres Ge-

fühl mit ihrer Investition, wenn die Immobilie, an der sie sich beteiligt haben, sehen und an-

fassen können. Bei Pflegeheimen kommt hinzu, dass jedem der Bedarf an Pflegeplätzen in

seinem Umfeld bekannt ist. Aber ob das auf der anderen Seite der Republik genau so ist, ist

für ihn schwer einschätzbar.“

Und auch das erste Produkt der Deutschen Fondsvermögen (DFV), der das

„Seehotel Am Kaiserstrand“ (Foto) gehört, hat besonders viele Freunde in der Umgebung.

Zwei Drittel der bisherigen Investoren sind laut DFV-Vorstand Tim Krömker „in der Region

ansässig“. Er führt die Vorliebe der Bodensee-Anrainer für das Hotel am „Schwäbischen

Meer“ auch auf den Konferenz- und Bankettbereich zurück, den viele Unternehmen und

Banken aus Baden-Württemberg, aber auch aus der Schweiz und Österreich, für Meetings

nutzen. So haben der Schmuckhersteller Swarovski und der Trachtenproduzent Gössl in

dem berühmten Hotel am Bodensee ihre neuen Kollektionen präsentiert. Tim Krömker ver-

weist außerdem auf den günstigen Kaufpreis für das Investitionsobjekt, der dem Anleger

nach 20 Jahren bei einem Verkauf zum 13,75-fachen der Pachtsumme „einen erfreulichen

Kapitalzuwachs beschert“.

Einen Anteil an Anlegern aus der Region von bis zu drei Viertel meldet die Deut-

sche Fonds Holding. Laut Vorstand Michael Ruhl gibt es dafür eine einfache Erklärung:

„Bei kleineren bis mittelgroßen Objekten unter 50 Millionen Euro Gesamtvolumen arbeiten

wir im Vertrieb des Fonds vornehmlich mit regionalen Banken zusammen.“ Als Beispiele

nennt Ruhl die Fonds für das Gebäude der Börse zwischen Schloß- und Friedrichstraße und

das Seniorenheim Augustinum am Killesberg.

Das Schlusswort hat Tim Krömker von der DFV: „Die räumliche Nähe der Investo-

ren ist immer ein Vorteil, wenn sie sich eigenständig persönlich und schnell informieren

möchten und nicht nur den Beschreibungen im Verkaufsprospekt folgen.“ Krömker würde

auch in einem solchen Fällen die Anleger in den Großen Saal des Seehotel Am Kaiserstrand

einladen: „In einem solch herrlichen Umfeld kann man einfach von der Qualität des Investiti-

onsobjektes überzeugen.“

Deals

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Page 22: Der Immobilienbrief Nr. 290

„Das wachsende Interesse vieler Investoren an

dieser Assetklasse spiegelte sich damit stärker in tatsäch-

lich umgesetzten Transaktionen wider als in den Vorjah-

ren. Denn für viele Anleger stellen Logistikobjekte als ren-

ditestarke Portfoliobeimischung eine bevorzugte Strategie

dar. Hinzu kommen die in den letzten Jahren sehr dynami-

sche Entwicklung sowie die guten Perspektiven der Logis-

tikbranche, die sowohl von der Globalisierung als auch von

anderen Trends, wie dem E-Commerce, überproportional

profitiert“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter

Industrial Investment & Services von BNPPRE.

So ist die Anzahl (von 7 auf 15) und das Volumen

der Portfoliotransaktionen bei in etwa gleichbleibender

Durchschnittgröße deutlich angestiegen. Rund 30% (ca.

520 Mio. Euro) des Transaktionsvolumens wurde durch

Portfolioverkäufe realisiert, das entspricht einem Anstieg

von über 77% gegenüber dem Vorjahr (2011: 295 Mio.

Euro). Über alle gewerblichen Klassen hinweg lag der An-

teil der Portfoliotransaktionen bei 25%. Größte Portfolio-

transaktion in 2012 war der Verkauf des Navis Portfolios

aus dem Bestand der Prologis Gruppe mit 137 Mio. Euro

an einen von Tristan gemanagten Fonds. „Der deutliche

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Logistikstandort Deutschland boomt

weiter

Das Lobbyprojekt „Logistics Alliance

Germany“ setzt dabei positive Akzente

Karin Krentz

Das bundesweite Transaktionsvolumen für Logistik- und

Industrieimmobilien hat – nach dem drastischen Einbruch

2009 – das vierte Jahr in Folge zugelegt. Wie die Makler-

häuser Jones Lang LaSalle (JLL), BNP Paribas Real

Estate (BNPPRE) oder Colliers berichten wurde mit ca.

1,7 Mrd. Euro 2012 (Colliers: 1,63 Mrd.) das beste Ergeb-

nis seit 2008 erzielt, der 5-Jahresschnitt um 17% übertrof-

fen. Im Jahresvergleich stieg das Transaktionsvolumen um

41% (2011: 1,2 Mrd. Euro). Damit folgt der Logistikbereich

der Entwicklung aller gewerblichen Assetklassen nicht nur,

sondern übertrifft sie deutlich: über alle Assetklassen hin-

weg wurde für den Gewerbeimmobilienbereich 2012

deutschlandweit ein Plus von 8% notiert (von 23,5 auf 25,3

Mrd. Euro).

Page 23: Der Immobilienbrief Nr. 290

Anstieg der Portfolio-

transaktionen setzte

den Trend aus 2011

fort und zeichnete

maßgeblich für das

überdurchschnittliche

Transaktionsvolumen

verantwortlich“, so Si-

mon Beyer, Leiter

Industrial Investment

bei JLL Deutschland.

Wie bereits im letzten

Jahr haben sich Spezi-

alfonds mit einem An-

teil von 28% an die

Spitze der Investoren

gesetzt, im Vergleich zum Vorjahr(55%) verringerte sich ihre Dominanz jedoch, so

BNPPRE. Den zweiten Platz verteidigten Corporates mit 18%, die häufig Objekte im Zuge

von Expansionsmaßnahmen angekauft haben. Es folgen Equity/Real Estate Funds (14%)

und offene Fonds mit einem Anteil von 10%. Die Basis der am Markt aktiven Investoren hat

sich damit deutlich verbreitert, was auch für die weitere Entwicklung als positives Zeichen

zu werten ist. Ausländische Anleger waren mit 38% am Gesamtumsatz beteiligt.

Alle Top-Standorte ziehen mit, fast, bis auf Düsseldorf – Frankfurt und Leipzig auf

Augenhöhe

Zwar ist der Investmentumsatz auch an den großen deutschen Standorten (Berlin,

Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) auf 545 Mio. Euro geklettert, mit

9% fiel die positive Entwicklung aber moderater aus als im Gesamtmarkt. Mit Abstand am

meisten wurde in Hamburg investiert (153 Mio. Euro), Platz 2 belegt München mit 125 Mio.

Euro, gefolgt von Berlin (83 Mio. Euro) und Köln mit 73 Mio. Euro. Mehr als verdreifacht hat

sich das Transaktionsvolumen in Leipzig (55 Mio. Euro), wo etwa genauso viel investiert

wurde wie in Frankfurt (54 Mio. Euro). Dagegen konnten in Düsseldorf kaum Investmentak-

tivitäten im Logistikbereich registriert werden.

Spitzenrenditen standen auch 2012 unter Druck

Durch die hohe Nachfrage nach erstklassigen Logistikimmobilien hat sich die Net-

to-Anfangsrendite in den besten Lagen der „Big 6“ in den vergangenen 12 Monaten weiter

reduziert – durchschnittlich um ca. 15 Basispunkte, so JLL. Sie erreichte zum Jahresende

in den Regionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und München im Schnitt

6,85%. Die Spanne reichte von 6,60% in Frankfurt und Hamburg bis 7,25% in Stuttgart und

Berlin. Die stabile Nachfrage nach absoluten Top-Objekten – getrieben durch deutsche

Institutionelle Investoren wird auch 2013 auf ein weiter begrenztes Angebot treffen, damit

dürften sich die Spitzenrenditen auf dem derzeit niedrigen Niveau stabilisieren.

Markt auch 2013 weiter attraktiv

„Aufgrund der positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen und des stabilen

Vermietungsmarktes bliebt der deutsche Logistikinvestmentmarkt weiter attraktiv. Kapital ist

auf Investorenseite vorhanden, die Pipeline und das anhaltende Interesse deuten für die

nächsten Monate weitere Portfoliotransaktionen an. Vor diesem Hintergrund gehen wir da-

von aus, dass die Volumina 2013 – zum ersten Mal seit 2008 – an die 2 Mrd. Euro-Marke

heranreichen könnten“, so Beyer.

Scheuer: Logistikstandort Deutschland auf Erfolgskurs ►

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Frankfurt: Nachdem im Ja-

nuar der erste Mietvertrag für

den TaunusTurm von der

HVB Gesellschaft für Ge-

bäude und Beteiligungen

unterzeichnet wurde, konnten

die Joint-Venture-Partner

Tishman Speyer und Com-

merz Real AG nun zwei wei-

tere langfristige Mietab-

schlüsse verzeichnen.

Erster Mieter im TaunusTurm

ist die HypoVereinsbank.

Die HVB Gesellschaft für

Gebäude und Beteiligungen,

eine Schwestergesellschaft

der HVB Immobilien AG und

100%ige Tochtergesellschaft

der HypoVereinsbank, hat

sich langfristig drei Stockwer-

ke in den oberen Etagen mit

insgesamt ca. 4.900 qm gesi-

chert. Die internationale

Rechtsanwaltssozietät King

& Spalding LLP wird eben-

falls Mieter im TaunusTurm

und wird zunächst ca. 1.600

qm des 170 m hohen Büro-

hochhauses mieten. Auch

hierbei handelt es sich um

eine der oberen Hochhaus

Etagen. Der jüngste Ab-

schluss erfolgte mit Schro-

der Investment Manage-

ment, die ebenfalls ca. 1.600

qm im oberen Bereich ab

Mitte 2014 langfristig anmie-

tet.

Köln: Die Barilla Deutsch-

land GmbH mietet rd. 1.500

qm Bürofläche in den Co-

logne Oval Offices, Gustav-

Heinemann-Ufer 72-74, über

BNPPRE. Eigentümervertre-

ter der Cologne Oval Offices

ist die MEAG.

Deals

Page 24: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nach Meinung des Koordinators der Bundesre-

gierung für Güterverkehr und Logistik und Parlamenta-

rischer Staatssekretär beim Bundesminister für

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Andreas Scheuer,

ist dieser Erfolg auch dem Förderverein zur Unterstützung

der Aktivitäten zur Vermarktung des Logistikstandorts

Deutschland , der „Logistics Alliance Germany“ (LAG),

zuzuschreiben.

Die im Jahr 2011 ins Leben gerufene Alliance von

Lobbyisten der deutschen Logistikwirtschaft wirbt als ÖPP-

Projekt unter der geschützten Marke „Logistics made in

Germany“ weltweit für die deutsche Logistikindustrie. Um-

fangreiche Kontakte zwischen ausländischen Unternehmen

und interessierten deutschen Logistikdienstleistern konnten

über die LAG bereits vermittelt werden.

Heute legt die LAG – anders als in früheren Jahren

– den Schwerpunkt auf das Einwerben von Aufträgen für

die Logistikwirtschaft in Deutschland und nicht mehr auf die

Unterstützung von Dienstleistern beim Gang ins Ausland.

Das zahlt sich nun aus: Es wird vermehrt Know-how zu den

Logistikdienstleistungen der in Deutschland tätigen Unter-

nehmen aus dem Ausland angefragt. Der Förderverein LAG

hat zurzeit 22 Mitglieder. Auch das hat einen unschätzbaren

Vorteil: Die Mitgliedsunternehmen werden als Erste über

Anfragen ausländischer Verlader bei der LAG informiert und

können dementsprechend handeln.

Helaba

Büromarkt Deutschland ist stabil

Eher durch Stabilität und Robustheit zeichnet sich der

deutsche Büromarkt aus. Dieses Fazit zog Jürgen Fenk,

Mitglied des Vorstandes der Helaba Landesbank Hes-

sen-Thüringen beim diesjährigen Immobilien-Talk.

Zu Beginn 2012 war die europäische Schuldenkri-

se ein großes wirtschaftliches Risiko. Dennoch wurden auf

den Büromärkten gute Ergebnisse erzielt. Auf den ersten

Blick ergibt sich für den deutschen Büromarkt ein uneinheit-

liches Gesamtbild. Speziell die Umsatzrückgänge der deut-

schen Bürohochburgen wirken zunächst ernüchternd. Wäh-

rend das Vermietungsvolumen in den meisten Top-7-

Standorten teils deutlich sank, konnten viele B-Standorte

stabile Zahlen aufzeigten. Angesichts der konjunkturellen

Abschwächung im Jahresverlauf ist das Ergebnis dennoch

zufrieden stellend. Hinzu kommt, dass 2011ein äußerst

umsatzstarkes Jahr war. Der Umsatz der gesamten Flächen

lag 2012 noch über dem zehnjährigen Durchschnitt. Als

erfreulich bewertet wurden die Rückgänge der Leerstände.

Sie sind eine Folge der zurückhaltenden Neubaufertigstel-

lungen und dem verstärkten Trend zur Umnutzung von Be-

standsimmobilien. Und die Spitzenmieten in den A-

Standorten sind leicht gestiegen. Dieser Anstieg wird jedoch

eher von dem knappen Angebot an Core-Immobilien und

weniger von der Nachfrageseite bestimmt. Hingegen kann

vereinzelt ein Rückgang der Durchschnittsmieten festge-

stellt werden.

Die Helaba stellt fest, dass die Unternehmen 2013

an den Vermietungsmärkten vorsichtig agieren. So expan-

dieren sie kaum, sondern tauschen meist Bestandsflächen

gegen höherwertige Neubauflächen. Auch 2013 wird die

Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Core-Flächen nicht

gestillt werden können. Nach wie vor gibt es einen großen

Teil nicht mehr marktfähiger Flächen, die für den hohen

Leerstand verantwortlich sind. Dieser Anteil wächst bestän-

dig. Allerdings ist ein Trend zur verstärkten Bestandsent-

wicklung erkennbar. Mittelfristig kann der Leerstand durch

Umnutzungen und niedrige Fertigstellungszahlen langsam

abgebaut werden.

Durch die Konzentration auf hochwertige Core-

Immobilien erwartet die Helaba weiter stabile bis leicht stei-

gende Spitzenmieten. Die für 2013 geplanten Fertigstellun-

gen sind recht unterschiedlich. Speziell Frankfurt bildet mit

deutlich mehr Neubauten in bester Innenstadtlage eine Aus-

nahme. Sie sind bereits zum großen Teil vorvermietet. Da-

gegen wird in Düsseldorf durch die Neubautätigkeit mit ei-

nem steigenden Leerstand gerechnet. Insgesamt sollten

nach Meinung der Helaba die Büromärkte 2013 robust und

stabil bleiben. (CW)

Fortsetzung von Seite 11

Turnover-Immobilien – eine neue

Anlageklasse

Immobilien sind keine per se sichere Investition

Um hier mehr Durchblick zu finden genügt bereits

eine kurze Recherche. Die Hinweise gegen die

‘allgemeinmenschliche’ Auffassung quasi inhärenter Sicher-

heit von Betongold sind erdrückend. So haben Rendite-

Liegenschaften in der Schweiz ab 1990 innerhalb von nicht

einmal acht Jahren Preisrückgänge von über 30% hinneh-

men müssen. Es dauerte ganze 23 Jahre, bis Investoren,

die zum Hochpunkt eingestiegen waren, nur schon den

Kaufpreis wiedersahen. Bilanziell waren viele Investoren

langjährig ‘unter Wasser’ und wurden oft hohen Nachbesi-

cherungspflichten oder gar dem Konkurs ausgesetzt.

Zähe Seitwärtsbewegungen

Auch bei Eigentumswohnungen und -häusern

wuchsen die Bäume lange nicht in den Himmel. Durch mehr

als 16 Jahre hindurch gab es im Durchschnitt eine zähe

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Page 25: Der Immobilienbrief Nr. 290

Seitwärtsentwicklung.

Erst die Finanzkrise mit

ihren Ultraniedrigzinsen

brachte hier Bewegung

ins Spiel, wie die folgen-

de Graphik zeigt. Deutet

man die lange Seitwärts-

bewegung des Gesamt-

markts, so wird zweierlei

deutlich: Einige wenige

Regionen verzeichneten

die bekannten und viel-

diskutierten Preiszu-

wächse, etwa das Zü-

richseebecken, die Gen-

ferseeregion, Zug oder

Basel. Und es bedeutet gleichzeitig, dass in den meisten

‘normalen’ Regionen der Schweiz nur sehr geringe Preisstei-

gerungen, oft aber eben auch Preisrückgänge zu verzeich-

nen waren, zumindest inflationsbereinigt.

Dies gilt für die Schweiz und für Deutschland, viel

schärfer aber noch für den Rest von Europa. Spanien,

Frankreich, England, Irland etc. durchleben aktuell massive

Preiskorrekturen, sowohl bei privaten als auch gewerblichen

Immobilien. Und dies trotz der Inflationsgefahren und der

niedrigen Zinsen. Damit fällt zunächst das ebenso häufig wie

kritiklos bemühte Standardargument, Immobilien seien per

se eine gute und sichere Geldanlage.

Es ist deutlich erkennbar, dass sich in Deutschland

die Immobilienpreise ausschließlich in den Ballungsgebieten

erfreulich entwickeln.

In Europa wird ansonsten in den meisten Märkten

im Durchschnitt Geld verloren. Die untenstehende Graphik

zeigt eine schmerzliche Entwicklung. Auch echte Inflations-

gefahren helfen hier den Preisen nicht mehr auf.

Damit ist natürlich nicht gesagt, dass man in Spa-

nien oder Irland o. ä. mit Immobilien kein Geld mehr verdie-

nen kann. Aber: Viele Investoren verlieren Geld und zwar

weitaus mehr als nötig wären, um die Annahme, Immobilien

seien per se sicher aufrechterhalten zu können.

Risiko und Rendite nicht symmetrisch

Wir wollen hier aber noch tiefer gehen. Dabei las-

sen wir die allgemein bekannten wertmindernden Aspekte

bei Immobilien wie etwa Lageverschlechterung u.ä. außer

Betracht. Tatsächlich ist es offenbar so, dass die Mehrheit

der Immobilieninvestments ein negatives Ergebnis zeigt,

wenn man wirklich hart und richtig rechnet. Schauen wir uns

dazu zunächst in der nachfolgenden Graphik den allgemein

vermuteten Risiko-Rendite-Verlauf von Immobilieninvest-

ments in der Bestandshaltung an.

Es gilt bekanntlich bis jetzt das Axiom, dass Risiko

und Rendite stets streng positiv korreliert sind. Dementspre-

chend gelten Sondersituationen, etwa Immobilienentwicklung

oder Sanierungsprojekte, zwar als hochrentierlich, jedoch

auch hochriskant. Dergleichen sei daher nur von Topinvest-

mentprofis zu genießen, und auch dann nur in homöopathi-

schen Dosen. Demgegenüber sei Bestandshaltung zwar

bescheiden in der Rendite, jedoch sei eben auch das Risiko

überschaubar.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Dies ist eine

Annahme, die in sehr vielen Fällen nicht zutrifft. Dies hat mit

Entwicklungen zu tun, die man bereits heute kennen kann,

deren weitreichende Konsequenzen bislang offenbar aber

nicht in ein allgemeines wirtschaftliches Kalkül eingegangen

sind.

Unbekannt bekannter Investitionsbedarf

Fangen wir mit den kleineren Dingen an: Der Wohn-

flächenbedarf pro Kopf hat sich in Deutschland und der

Schweiz in den vergangenen 25 Jahren von ca. 27qm auf

deutlich über 40qm erhöht. In anderen Ländern West-

Europas war diese Entwicklung teilweise noch stärker. Sie

wird sich weiter beschleunigen. Die Zahl der Singlehaushalte

überschreitet bereits heute in vielen Städten die 50%-

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Page 26: Der Immobilienbrief Nr. 290

Grenze. Küchenbedarfe, mehr noch aber Bad- und Sanitär-

ansprüche haben sich im Zuge des Megatrends Wellness

massiv erhöht. Bestandswohnungen mit 25-30 Jahre alten

Grundrissen und entsprechend geschnittenen Bädern liegen

schon heute in den Mietpreisen am unteren Ende der Nah-

rungskette. Zwar wurden i. d. R. laufende Instandhaltungen

durchgeführt. Man ist also lege artis vorgegangen. Es ist

aber gleichzeitig offensichtlich, dass der aktuelle Wert der

Immobilie massiv reduziert werden wird, um den dann nöti-

gen Qualitätssprung zu finanzieren.

Fachleute rechnen zudem damit, dass in der ther-

mischen Verbesserung der Häuser in den nächsten Jahren

nochmals massive Fortschritte erzielt werden (im 50-70%-

Bereich). Hier baut sich unterschwellig ein unausweichlicher

Zusatzinvestitionsbedarf auf. Ein Bedarf, der heute nicht in

Mieten und Kaufpreisen sichtbar wird. Der zukünftige Ver-

kaufspreis ist damit nicht nur nicht zuverlässig kalkulierbar.

Es ist klar, dass es massiven Zusatzinvestitionsbedarf bzw.

massive Preissenkungen geben wird, sobald diese thermi-

schen Verbesserungen marktreif werden.

Schließlich ist unter dem Stichwort ‚intelligente Im-

mobilie eine Kostenlawine im Anmarsch, deren Höhe man

heute noch nicht einmal näherungsweise schätzen kann.

Immobilien aller Art, gewerblich und privat, werden in Zu-

kunft umfangreich mit elektronischen Features ausgestattet

sein müssen, um attraktiv und dauerhaft vermietet werden

zu können. Auch dies ist ein enormer absehbarer (Zusatz-)

Investitionsbedarf, der weit über das romantische Anbringen

von Kabelkanälen unter Putz hinausgehen wird. Es bauen

sich also auch hier Risiken auf, die einerseits eine spätere

Nachvermietung, andererseits eine auch nur annähernd

realistische Schätzung eines späteren Verkaufspreises un-

möglich machen.

Latente Risikoblasen

Wenn wir nur ganz global eine kleine Rechnung

aufmachen, dann ist die Evidenz nicht sehr beruhigend. An-

genommen, ein institutioneller Investor kauft heute eine nach

herrschender Meinung fehlerfreie Immobilie. Die Immobilie

sei fünfzehn Jahre alt, also vergleichsweise jung, wenn man

weiß, dass die durchschnittliche Haltedauer etwa 23 Jahre

beträgt. Der Preis sei 100. Die Mieteinnahmen seien 4% pro

Jahr (heute ein erfreulicher Wert). Nach Abzug der üblichen

Kosten für die übliche Instandhaltung, Abschreibung, Bewirt-

schaftung etc. mögen dem Investor 2,5% pro Jahr verblei-

ben.

Über die kommenden fünfzehn Jahre fließen dem

Investor kumuliert 37,5% zu (Diskontierung auf den Barwert

etc. vernachlässigen wir hier). Eine echte Inflation i. H.v. 2-

2,5% p. a. ist nicht unrealistisch, kann aber hier zunächst

ebenfalls außer Betracht bleiben.

Nach angenommenen fünfzehn Jahren kommen

nun die oben beschriebenen Zusatzinvestitionen ziemlich

unausweichlich auf den Investor zu: Änderung aller Grundris-

se und der gesamten Sanitärausstattung, thermische Ver-

besserung des Gesamtgebäudes sowie Ausstattung mit ei-

ner dann angemessenen Gebäudeelektronik zu Händen der

Nutzer. Es ist ohne weiteres realistisch, für solche notwendi-

gen Verbesserungen 40, 50 oder auch 60% des Gebäude-

wertes anzusetzen.

Nehmen wir unrealistischerweise den niedrigsten

Wert, 40% Zusatzinvestitionen, dann ist unser institutioneller

Investor bereits im roten Bereich. Allerdings: Die Ansprüche

der Nutzer an gemieteten Raum werden u. E. eher stärker

als schwächer steigen. Auch die öffentlichen Auflagen an die

thermische Verbesserung der Gebäude werden eher schnel-

ler, als langsamer steigen. Realistisch würden wir daher eher

mit Investitionsspitzen von 50 – 60% des Wertes pro Liegen-

schaft kalkulieren. Per saldo ergibt sich, dass in der Mehr-

zahl der Fälle mit einfacher Bestandeshaltung mittelfristig

kein positives Ergebnis zu erzielen ist.

Tatsächlich ist es also so, dass sich in der Bestan-

deshaltung von Immobilien gegen Ende einer - relativ kurzen

- gewöhnlichen Nutzungsperiode ein beträchtliches latentes

Zusatzrisiko bildet. Dieses Risiko wird i. d. R. wirtschaftlich

nicht adäquat erfasst. Dementsprechend findet es auch in

den laufenden Ertragserfordernissen zumeist keine ange-

messene Berücksichtigung.

Anomalien schaffen neue Märkte

Wir haben hier also eine interessante Asymmetrie

von Risiko und Rendite. Und tatsächlich, wie immer bei wirt-

schaftlich reizvollen Asymmetrien, entstehen neue Nischen,

neue Chancen, neue Märkte. In den besten Fällen entstehen

sogar neue Anlageklassen. So hat etwa die abnehmende

Schuldnerqualität zur Entwicklung der Kreditausfallversiche-

rungen (CDS) geführt. Die (passiven) ETF, börsengehandel-

te Fonds, entstanden anlässlich der dauerhaft nicht eintre-

tenden Überperformance der ‚aktiven’ Fondsmanager usf.

Auch im Immobilienbereich haben die verbreiteten

Fehlrechnungen vieler Immobilieninvestoren einen neuen

Markt entstehen lassen. Und zwar just an den Stellen, an

denen die oben beschriebenen Marktanomalien sichtbar

werden. Auf diesem neuen Markt werden Immobilien gehan-

delt wie Früchte auf dem Großmarkt, allerdings stets aus-

schließlich kurz vor Ende des offiziellen Verkaufs. Die Objek-

te werden zumeist aus Sondersituationen gekauft - Erbstrei-

tigkeiten, Bankverwertungen, aufgelassene Gewerbeflächen,

Sanierungsimmobilien, solche mit massivem Investitionsstau

etc.. Die Investoren arbeiten zudem mehrheitlich mit wenig

oder ganz ohne Fremdkapital. Das sichert ihnen schnellere

Handlungsmöglichkeiten. Schnelle Abwicklung schafft ferner

außergewöhnliche Vorteile im Einkauf. Auf diese Weise kön-

nen Immobilien mit einem Abschlag von 20 - 40% vom

Marktwert erworben werden.

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26

Page 27: Der Immobilienbrief Nr. 290

Der zweite Teil der neuen Strategie besteht nun darin, dass diese Immobilien

von den Investoren nur sehr kurze Zeit gehalten werden. In dieser Zeit werden die

durch die vorherigen Marktanomalien entstandenen stillen Reserven mittels Neubau

oder Sanierung gehoben. Der Verkauf erfolgt innerhalb von zwei bis höchstens vier

Jahren. Der vergleichsweise rasch erzielte Gewinn wird anschließend unmittelbar wie-

der in eine Transaktion gleicher Art investiert usf.. Ergänzt wird dies durch eine strikte

strategische Vereinheitlichung der wirtschaftlich interessanten Eckdaten jener Transak-

tionen und Objekte, die überhaupt für die Entwicklungspipeline in Frage kommen. Auf

diese Weise ergibt sich neu eine reizvolle Commoditisierung der Immobilien. Die damit

verbundenen Effizienzvorteile kommen allen Marktteilnehmern zugute, zuvorderst na-

türlich den Investoren, die sich dieser Strategie widmen.

Turnover-Strategien steigern die Wertschöpfung

Die Investoren erzielen so über längere Zeiträume Cash Flows von 10 - 15%

p. a.. Bei dieser Größenordnung sind hohe regelmäßige Entnahmen und gute Gewinn-

thesaurierungen möglich. Zudem ist es bei Gewinnen in dieser Größenordnung nicht

nötig, zusätzliche Risiken einzugehen, die sich aus einer Hebelung mittels Fremdkapital

ergeben.

Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Investoren die Risiken, die sich aus

dem Faktor Zeit ergeben, oben beschrieben, vermeiden können. In vier Jahren ver-

schlechtert sich keine Lage. In vier Jahren kommen keine heute unbekannten zusätzli-

chen Großinvestitionen vor. In vier Jahren gibt es keine Instandhaltungskosten, keine

Nachvermietungsrisiken, kein unbekannter (ferner) Verkaufspreis, kaum Mieterstreitig-

keiten, kaum Verwaltungsaufwand. Rendite, fast frei von Mühsal.

Wir nennen diese neue Anlageklasse schnelldrehender Immobilieninvestitio-

nen Turnover-Immobilien. Es gibt in Deutschland mittlerweile eine Reihe von solch

intelligenten Immobilienunternehmen. Nicht alle gleich gut, versteht sich. Die Anbieter

unterscheiden sich maßgeblich in der Qualität der Due Diligence der Objektauswahl

und -umsetzung und dementsprechend in der Güte ihrer Objekte-Pipeline. Anleger kön-

nen sich als Gesellschafter oder mittels Anleihen engagieren. In beiden Varianten sind

heute Absicherungen mittels erstrangiger Grundpfandrechte möglich und empfehlens-

wert. Dieses hohe Maß an Sicherheit lässt Turnover-Immobilien auch für größere priva-

te oder institutionelle Investoren interessant erscheinen.

Das bislang erreichte Anlagevolumen (ohne Fremdkapital) hat die Milliarden-

grenze deutlich überschritten. Projekte i. H. v. mindestens einer weiteren Milliarde

(Eigenkapital) sind aktuell in Vorbereitung.

Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr Immobilien für etwas über 100 Mrd.

€ getauscht. Zudem ist der erwähnte qualitative Strukturwandel der Nutzungen in vol-

lem Gang. Es gehört also nicht viel Phantasie dazu anzunehmen, dass die Anlageklas-

se Turnover-Immobilien in nicht allzu ferner Zukunft fünf oder gar zehn Prozent des

Gesamtmarktes ausmachen wird. Sie eignet sich wegen des attraktiven Risiko-Rendite-

Verhältnisses sehr gut zur Beimischung und Ertragsverbesserung bestehender Immobi-

lien-Portfolios.

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Dortmund: Die Ausschrei-

bung für den PROM des

Jahres 2013 startete am 20.

Februar 2013 und dauert bis

zum 15. Juni 2013. Der Wett-

bewerb wird zum fünften Mal

in Folge ausgeschrieben.

Der PROM des Jahres wird

in zwei Kategorien verliehen:

Für gewerblich genutzte so-

wie für öffentlich und sozial

genutzte Immobilien. Darüber

hinaus lobt die Jury einen

Sonderpreis für beispielhafte

Projekte und Lösungen bei

Quartieren und Wohnanlagen

aus. Die Ausgezeichneten

müssen auch ökonomisch,

architektonisch, in punkto

sozialer Integration und im

Blick auf ihre Nutzerfreund-

lichkeit überzeugen.

Die Preisträger erhalten je

20.000 Euro sowie eine

PROM-Skulptur.

Die Auswahl der Preisträger

erfolgt in drei Stufen: Nach

der Prüfung der Energieeffi-

zienz-Daten werden in einer

zweiten Verfahrensstufe die

ökonomischen, in einer drit-

ten die architektonischen und

sozialen Kriterien bewertet.

Weitere Informationen finden

Sie unter www.prom-des-

jahres.de

PROM des Jahres 2013

Das Institut für Integrale Transparenz ist ein Zusammenschluss von Experten

aus Wissenschaft und Praxis. Das Institut für Integrale Transparenz macht Kapi-

talanlagen verständlich. Es hat sich Aufgabe gemacht, die Sicherheit von Kapi-

talanlagen neu und wirkungsvoller als bisher zu erfassen. Die Ergebnisse sind

jedem Interessierten zugänglich. Nicht komplizierte Formeln und Zukunftsprogno-

sen, sondern schonungslose Faktenanalyse der Anlageprodukte muss die

Grundlage jeder Investitionsentscheidung sein.

Page 28: Der Immobilienbrief Nr. 290

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 290, 09. KW, 01.03.2013, Seite 28

Die 12 romanischen Kirchen der Stadt Köln, die

allesamt zwischen 1050 und 1250 errichtet wurden,

sollen - ebenso wie der Kölner Dom - zu Stätten

des Weltkulturerbes werden. Dies hat der Vorsit-

zende des Fördervereins der Romanischen Kir-

chen, Helmut Haumann, lt. KStA angekündigt.

Bereits Ende des Jahres soll ein entsprechender

Antrag zur Aufnahme in die Liste der Unesco ge-

stellt werden. Mit der Anerkennung als Welterbe

sind indes keine Zuschüsse durch die Unesco ver-

bunden. Die Regierungen müssen die jeweiligen

Stätte selbst schützen und erhalten. (Foto: St.

Aposteln)

Auf dem ehemaligen Gelände der Clouth-Werke in Nippes, die der stadteigenen Ent-

wicklungsgesellschaft Moderne Stadt gehören, entsteht ab 2014 auf dem 14,5 ha gro-

ßen Gelände eine der größten Neubausiedlungen Kölns mit etwa 1.000 Wohnungen

und 25.000 qm Büro- und Gewerbeflächen. Im Frühjahr 2013 beginnen lt. KStA die

Abrissarbeiten. Für Kölns Kunst-Szene endet damit ein einst hoffnungsvolles Projekt.

Nach Einstellung der Produktion hatten Künstler 1996 zwei Hallen besetzt und zum Teil

aufwändig saniert. 60 Künstler hatten hier ihre Ateliers.

Die KSK-Immobilien GmbH hat mit dem Vertrieb des Neubaus mit zehn Eigentums-

wohnungen in der Straße Viehtrift in Siegburg-Stallberg begonnen. Nach dem Abriss

der Traditions-gaststätte „Jagdhaus“ beginnt der Kölner Bauträger, die Peters Bauträ-

ger GmbH, voraussichtlich im Frühling 2013 mit dem Bau. Nachdem das Hotel-

Restaurant „Jagdhaus“ zum 31. Dezember geschlossen wurde, da kein Nachfolger ge-

funden werden konnte, erwarb die Peters Bauträger GmbH das Grundstück in Sieg-

burg-Stallberg für ein Kooperationsprojekt mit der KSK-Immobilien GmbH. Nun entsteht

hier ein Neubau, bestehend aus zehn attraktiven, individuellen Eigentumswohnungen

mit drei bis vier Zimmern, die sich auf eine Wohnfläche zwischen 85 qm und ca. 125 qm

verteilen. Das Objekt ist auch für Senioren geeignet. Der Einzug kann voraussichtlich

im Frühjahr 2014 stattfinden.

Kathrin Möller, seit Anfang 2009 Mitglied im Vorstand der Wohnungsgesellschaft GAG

Immobilien AG, bleibt weitere fünf Jahre im Amt. Der neue Vertrag tritt am 1. Juli die-

ses Jahres in Kraft, hieß es dazu aus der Konzernzentrale. Vorstandssprecher ist Uwe

Eichner, Sybille Wegerich komplettiert das Führungstrio der Wohnungsgesellschaft.

Kurz berichtet

Uni Köln bringt Bücher in Longerich

unter

Der Buchbestand der Universitäts- und

Stadtbibliothek Köln wächst jährlich um

rund 40.000 Exemplare. Daher hat die

Universität zu Köln eine 2.161 qm große

Hallenfläche in Longerich an der Robert-

Perthel-Straße angemietet. Ab 1. April wird

die Universitäts- und Stadtbibliothek dort

Bücherbestände unterbringen. Vermieter

ist die Kruse Immobilien Gruppe in

Köln-Bayenthal, ein regionaler Anbieter von

Büro-, Hallen- und Lagerflächen sowie La-

denlokalen.

OTIS verlagert Kölner Standort

Die OTIS GmbH & Co. OHG, nach eigenen

Angaben der weltweit größte Hersteller von

Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen,

verlagert ihre Kölner Dependance. Das Ber-

liner Unternehmen hat nun 490 qm Büro-

sowie 340 qm Service- und Lagerfläche an

der Robert-Perthel-Straße 14-16 angemie-

tet. Der Umzug von der bisherigen Nieder-

lassung an der Amsterdamer Straße nach

Longerich soll im Laufe des ersten Quartals

2013 erfolgen. Vermieter ist die Kruse Im-

mobilien Gruppe in Köln-Bayenthal.

Fotofox mietet im Kölner Süden

Die fotofox GmbH, eine Agentur für Lein-

wanddruck und Fotoleinwand, hat im Ge-

werbegebiet Rodenkirchen, im Kölner Sü-

den, Emil-Hoffmann-Str. 19, ca. 1.000 qm

Service- und Büroflächen angemietet. Die

Flächen werden zum 1. Februar 2013 bezo-

gen. Eigentümer und Vermieter der Liegen-

schaft ist eine Privatperson. Jones Lang

LaSalle hat den Mietvertrag vermittelt.

Romanische Kirchen sollen Weltkurerbe werden

Neues Gesicht für das Clouth-Gelände

KSK-Ommobilien baut Eigentumswohnungen in Siegburg

GAG-Vorstand verlängert um fünf weitere Jahre

Page 29: Der Immobilienbrief Nr. 290

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Aldi (18,21), aurelis Real Estate (9,11), Barilla Deutschland (23), Berlinovo (20), BNPPRE

(22,23), BodenseeBank (20), Bouwfonds (11), C&A (2,19), Catella Property (2,9) Catella

Real Estate (3,9), CBRE (19,20), Chartered Surveyors (14), CODIC Immobilien und Projek-

tentwicklung Beteiligungs-GmbH (2), Colliers (22), Colliers Bräutigam & Krämer (20), Combi

(21), Commerz Real (23), Corpus Sireo (21), Credit Suisse (6), Cushman & Wakefield (13),

Daimler AG (14), Daimler Benz AG (18), DDE 24 Ltd. (20), Degussa (2), Deka (6,14,18),

Deutsche Euroshop (8), Deutsche Fonds Holding (21), Deutsche Wohnen (8), DFV (21),

DIC Asset (4), dm (19), Dr. Lübke (9), Ebertz & Partner (7), ECE (18,19), Edeka (19), Ernst

& Young (21), Ernstings Family (19), Erste MONTI Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG.

(21), Esprit (19), Euroconstruct (15,16), fairvesta (12), FREO (20), Garbe (10), Generali

Deutschland (2), Gerry Weber (19), Gössl (21), GRR REM (18), GSW Immobilien (9), H&M

(19),Helaba (24), Hesse Newman (20), HIH (20), Hines (20), HVB (23), HypoVereinsbank

(23), ifo-Institut (16), Immac (21), INREV (6), Isuzu Motors Germany (20), IVG (9), Jones

Lang LaSalle (13,14,22,23), KGAL (14,15,16,17), KiK (19), King & Spalding (23), Knight

Frank (11,12), LAG (24), Liegenschaftsfonds Berlin (11), Meag (23), Mercedes Benz (20),

Polares Real Estate (21), Prologis (22), Real I.S. (14), Rewe (19), Roland Berger Strategy

Consultants (18), RWE (16), Savills (13,17,18), Schroder Investment Management (23),

Scope (2), SEB (16), Sthree (20), Swarovski (21), Swisslake (19,20), TAG Immobilien (8),

Takko (19), Targareal Consulting (21), Tishman Speyer (23), TomTom (20), Toom (21), Tris-

tan (22), United Engineers Developments Pte. Ltd (16), Valad Europe (14), WealthCap (2),

WestLB AG (9), ZBI (5,15).

Berger, Roland (18); Beyer, Simon (23); Böge, Claus-Matthias (9); Dorffmeister, Ludwig

(16); Fenk, Jürgen (24); Friedman, Milton (4); Hoffmann, Hans-Jürgen (22); Juncker, Jean-

Claude (2,4,5); Kiefer Dr., Rolf (6); Korschinowski, Björn (6); Krömker, Tim (21); Lindner,

Thomas (9); Lippmann, Holger (11); Loritz Prof., Karl-Georg (5,11); Pieper, Christiane (20);

Polleit, Thorsten (2,4); Roos Dr., Romand (11); Roth, Thomas F. (21); Ruhl, Michael (21);

Schmidt, Simone (9); Thomas Prof. Matthias (6).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

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Impressum

NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

Page 30: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 1

Inhaltsverzeichnis

Die MIPIM (Cannes, 12.-15. März) wirft ihren Glanz voraus und lässt mal wieder auf ein paar Son-

nenstrahlen hoffen nach dem vorwiegend dunklen Winter. Wären da nicht die Sorgenfalten, die

die italienischen Wähler den Börsianern, Finanzministern und Immobilieninvestoren rund um den

Globus bescherten. Als die Messegesellschaft REED MIDEM als Signum für den neuen Architek-

tur-Design-Demonstrations- und Kommunikations-Marktplatz auf der Messe die „Porous City“

wählte, hatten sie vermutlich eher ein einprägsames als ein symbolträchtiges Bild im Sinn, aber

der Gedanke drängt sich doch auf: Wer zeigt sich hier löchrig, der Euro? die Renditen von Immo-

bilien? die Versprechungen in Anlageprospekten? „Porous City“ wurde von den niederländischen

Architekten MVRDV mit Winny

Maas und The Why Factory aus

tausenden Lego-Steinen für die

Architekturbiennale Venedig 2012

entworfen. Dass so was inzwi-

schen tatsächlich irgendwo ge-

baut wird, beweisen die mal wie-

der abenteuerlich gezackten oder

gewundenen Türme, die für die

MIPIM Awards nominiert sind.

Deutschland ist mit der liegenden

Wurst von The Squaire am Frank-

furter Flughafen dabei, dann mit

der ECE und ihrem Einkaufszentrum Marmara Park in Istanbul und mit der Berliner Quartiersent-

wicklung The Square³: Wenn’s da mal keine Verwechslungen gibt.

In deutschen Städten mit negativer Bevölkerungsentwicklung wachsen solche Türme kaum mehr

in die Höhe. Dennoch könnten dort auf Grund moderater Preise gute Renditen erzielt werden, wie

eine Untersuchung der Patrizia AG ergab. Dabei dachte das Augsburger Unternehmen wohl eher

an süddeutsche Mittelstädte, aber warum soll das nicht auch für Ruhrstädte gelten? Unbeein-

druckt von dem Rückgang des Transaktionsvolumens in fast allen Bundesländern im vergange-

nen Jahr, so auch in NRW ( -4,2%, Gesamtimmobilienumsatz 31,4 Mrd. Euro, Platz 2 hinter Bay-

ern), sieht NRW.invest der MIPIM hoffnungsfroh entgegen und damit auch die Wirtschaftsförde-

rung Metropoleruhr wmr. Erstmals beteiligt sich Aachen an dem Gemeinschaftsstand zusam-

men mit Bonn, Köln und Mönchengladbach sowie den Ruhrstädten Dortmund, Duisburg, Bo-

chum, Essen und Gelsenkirchen. Nur die Landeshauptstadt bleibt für sich. Dort rechnet man sich

(noch?) im Alleingang eine bessere internationale Wahrnehmung aus als unter dem Schirm einer

irgendwie gearteten Metropole (vgl. zu dem Thema das Interview in dieser Aufgabe). Dass über-

haupt die Rheinschiene mit der Ruhrschiene zusammen geht, ist innenpolitisch ein großer Erfolg.

Ob er auch außenwirtschaftlich Früchte trägt und damit Impulse für den Alltag daheim liefert,

hängt von dem Echo auf der Messe ab. Einzelne Städte wie Bonn oder Bochum könnten einen

solchen Auftritt jedenfalls kaum im Alleingang stemmen, nun sind sie dabei, von „gebündelter

Stärke“ ist die Rede. Die Zahl der Standpartner, die die Städte begleiten, ist überschaubar: Mit

dabei u.a. traditionell RAG Montan Immobilien, RWE Power AG, Harpen Im-

mobilien, Europa Center AG, sowie aus Köln Strabag und ECE für die Messe-

gesellschaft sowie Drees & Sommer und Greif & Contzen. vgl. http://

business.metropoleruhr.de/messen-veranstaltungen/mipim/partner-2013.html

Nr.: 48 09. KW/01. März 2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Sehr geehrte Damen und Herren!

Editorial 1

Pflegeimmobilien im Portfolio

2

Fragen an Dr. Michael Henze

4

Immobilien für Fan-Gemeinden

6

Mönchengladbach probt Neuanfang

8

Bilanz Zwangsver-steigerungen

9

Impressum 11

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

Freigabe REED MIDEM

Page 31: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 2

Pflegeimmobilien im Portfolio

Im laufenden Jahr sollen 125 neue Pflegeeinrichtungen erstellt werden, 50% mehr als im Vor-

jahr. Treiber des Wachstums seien vor allem institutionelle Investoren. Für Fonds geeignete

Objekte gibt es auch im Ruhrgebiet.

Ob in den nächsten zwanzig Jahren 30 oder 54 Mrd. Euro in Neubau und Sanierung von Pfle-

geeinrichtungen investiert werden müssten um den Bedarf zu decken, darüber sind die Mei-

nungen geteilt. Ob das immer das stationäre Pflegeheim sein muss oder nicht ein ganzer

Strauß von Varianten denkbar wäre, ist ebenso strittig. Unzweifelhaft nur, dass Pflege ob stati-

onär oder ambulant auch die Immobilienwirtschaft tangiert. Dieser „Markt“ weist jedoch einige

Besonderheiten auf. Mit Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 1990er Jahre wurden

auch Heim- und Pflegeplätze aus der Planwirtschaft öffentlicher Bedarfsplanung in den Markt

entlassen. Aber nicht ganz: Immer noch haben Kommunen auf Basis ihrer Bedarfsprognosen

ein Einspruchsrecht für oder gegen neue Einrichtungen. Enge gesetzliche Regelungen bestim-

men, wie eine Betreuungseinrichtung auszusehen hat z.B. je nach Bundesland verschieden

neuerdings mit 80, 90 oder gar 100% Einzelzimmern. Und ebenfalls länderspezifische, jeweils

aus Vergleichsberechnungen erhobene sog. Investitionskostensätze pro Tag und Pflegeplatz

legen für jede spezielle Einrichtung den Rahmen für die Mieten fest, aus denen alleine die

Pacht des Betreibers an den Eigentümer finanziert werden kann. Querfinanzierungen aus dem

Betrieb z.B. durch Einsparungen bei Verpflegung und Betreuung sind ausdrücklich verboten. In

Zeiten des niedrigen Zinsniveaus sind diese Sätze in den letzten Jahren kontinuierlich gesun-

ken. Beide Restriktionen, steigende Anforderungen an die räumliche Ausstattung und nur ge-

ringer Spielraum, um Renditen zu beeinflussen, scheinen nicht gerade geeignet, Pflegeimmo-

bilien als bevorzugtes Investitionsobjekt zu prädestinieren. Auch Drittverwendungsmöglichkei-

ten sind kaum gegeben: Büroimmobilien sind einfacher. Aber es gibt auch Pluspunkte, allen

voran der fraglos wachsende Bedarf, der eine auskömmliche Belegung (break even kann bei

mind. 82% gelingen, genannt werden meist 91%) wahrscheinlich macht, und die Unwahr-

scheinlichkeit von Mietausfällen. Renditen um 6% (Anfangsrenditen aktuell 7%) sind realistisch

genug, um die Pflegeimmobilie in besonderen Health Care Fonds zu berücksichtigen. So sieht

es auch Thomas Beyerle, Head of Research der IVG (vgl. Graphik), betont aber zugleich,

dass alle langfristigen Prognosen spekulativ bleiben, denn keiner könne heute wissen, wie und

wo die Betroffenen in zwanzig Jahren wirklich leben wollen.

Der Gründer des Metro-

Konzerns, Otto Beisheim, ist

im Alter von 89 Jahren ver-

storben. Er gilt als Pionier der

deutschen und internationalen

Handelsbranche, der in

Deutschland die cash & carry-

Märkte einführte. Zuletzt hielt

er noch 10% der Konzernan-

teile. In Berlin nahe dem Pots-

damer Platz erfüllte er sich

mit dem Stadtquartier Beis-

heim-Center mit Büros, Hotels

und Service-Wohnen einen

Lebenstraum.

Das Stühlerücken bei Hoch-

tief Solutions geht weiter.

Nikolaus Graf von Matusch-

ka löst Bernd Romanski ab

als neues Vorstandsmitglied

und neuer Arbeitsdirektor von

Hochtief Solutions. Er ist seit

1998 für Hochtief tätig, zuletzt

als CEO des Segments Servi-

ce Solutions; diese Funktion

behält er bis auf Weiteres bei.

Nach Berichten der

"Wirtschaftswoche" haben

zudem die drei Aufsichtsräte

Andreas Nauen, Essimari

Kairisto und Reiner Hage-

mann ihre Mandate nieder-

gelegt. Wenn Vorstandschef

Marcelino Fernández Verdes

am 28. Februar seine Kon-

zernstrategie offen legt,

könnte Klarheit über die Zu-

kunft des Unternehmens ge-

schaffen werden.

Personalien

Seniorenpark Carpe Diem Neukirchen-Vluyn; Freigabe Corpus Sireo

Page 32: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 3

Wie alle Spezialim-

mobilien erfordern

auch Senioren- und

Pflegeeinrichtungen

besondere Sach-

kenntnis nicht nur

beim Betreiber, son-

dern auch beim In-

vestor. Die Luxem-

burger Corpus Si-

reo Investment

Management .a.r.l.

versicherte sich mit

Marc-Philipp Mar-

tins-Kuenzel eines

Praktikers, der ur-

sprünglich aus dem

Hotelbereich kam, als man den ersten Health Care Fonds aufgelegte. Der ist inzwischen mit 46

breit gestreuten Objekten aus allen Bereichen der Gesundsheitsvorsorge- und Pflege voll in-

vestiert. Für den 2. Fonds wurden bis Ende 2012 ca. 300 Mio Euro eingesammelt. Davon seien

noch 250 Mio Euro für ca. 30 Immobilien frei. Eines der bereits erworbenen Objekte ist der

„Senioren-Park Carpe Diem“ in Neukirchen-Vluyn, eröffnet 2010. Hier bietet der Betreiber Car-

pe Diem GmbH, gegründet 1998 mit inzwischen 16 Einrichtungen, das ganze Spektrum:

85 Pflegeplätze aufgeteilt in kleine Wohngruppen, elf betreute Wohneinheiten, Tagespflege

und ambulante Dienste, dazu ein öffentliches Restaurant-Café mit eigener Küche. Die auch

baulich getrennten Apartments gehören nicht zum Fondsbesitz. Carpe Diem setzte von Anfang

an auf sich teilweise selbst versorgende Wohngruppen mit eigener Ausstattungsnote statt

langer monotoner Flure. Das erfordere zwar einen etwas höheren Personalschlüssel, habe

sich aber in Akzeptanz und Belegung bewährt und sei auch innerhalb der Investitionskosten-

sätze realisierbar.

Das zentral gelegene, moderne Haus mit einem gut eingeführten Betreiber erfüllte die Ansprü-

che an ein Fondsobjekt von Corpus Sireo und wurde von einem örtlichen Bauträger übernom-

Rainer Eichholz ist Anfang

Februar zum Vorstandsvorsit-

zenden der Deutschen Im-

mobilien Holding AG (DIH

AG) ernannt worden. Gleich-

zeitig ist er Geschäftsführer

der zur DIH gehörenden Zech

Group geworden und damit

für das Immobiliengeschäft

der Gruppe zuständig. Weite-

res Vorstandsmitglied der

DIH ist Eckhard Rodemer.

Eichholz war im November

als Vorstandsvorsitzender

von Hochtief Solutions

zurückgetreten.

Ronald Roos, Geschäftsfüh-

rer (CFO) bei aurelis Real

Estate in Eschborn, wird das

Unternehmen mit dem Aus-

laufen seines Vertrages im

Juni 2013 verlassen. Er ist bei

Aurelis zuständig für die Be-

reiche Finanzen, Controlling,

Rechnungswesen und IT.

Personalien

24

Risikokompensation

hohe Einkommensrenditen

geringe Vervielfältiger

lange Mietlaufzeiten

geringer Konjunktureinfluss, daher nicht so starken Zyklen ausgesetzt wie Gewerbeimmobilien

Anfangsrenditen

Quelle: IVG Research

FazitAktuell lediglich als Ergänzung zur Risikodiversifikation

Risiko

starke Abhängigkeit des Investors vom Betreiber der Immobilie

langfristig kaum Mietwachstumsaussichten

eingeschränkte Transparenz und Liquidität im Segment der Sozialimmobilie

Vervielfältiger im Spitzensegment

Quelle: IVG Research. Angaben für Wohnen/Büro: Top-5-Standorte

0

5

10

15

20

25

Wohnen Büro Pflegeheim Rehaklinik

Ver

viel

fälti

ger

in %

Ren

dite

0123456789

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Pflegeheim Top-5-Büro

Wegen der Unterschiedlichkeit der Nachfragetreiber bieten sich Spezialimmobilien als Anlagealternative zu gewerblichen Immobilien wie Büros und Einzelhandelsimmobilien an – IVG präferiert eine single product Strategie

Quelle: IVG Research 2013

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel.: +49 (0)203 709028-0Fax: +49 (0)203 [email protected]

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

Page 33: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 4

men. „Der Hauptreiz von Pflegeimmobilien für Investoren ist die Rendite. Die Ausschüttungs-

rendite bei uns liegt bei rund sechs Prozent. Es ist ein stabiles Cashflow-Produkt. Letztlich ist

es aber auch ein Thema, mit dem Versicherungen und Versorgungswerke ihrer Gesamtverant-

wortung in der Gesellschaft gerecht werden“, erläutert Martins-Kuenzel. „Der Markt wird domi-

niert von kleinen und mittelständischen Projektentwicklern und die haben Schwierigkeiten mit

der Finanzierung. Denn in Deutschland gibt es nur wenige Banken, die auf dieses Thema spe-

zialisiert sind. Deshalb wird derzeit im Vergleich zum Bedarf nur wenig entwickelt.“

Diese Situation erschwert auch die Suche nach geeigneten Objekten, zumal ein Großteil der

Neuentwicklungen sog. „Aufteiler“ seien. Nach einer Studie, die von CBRE gemeinsam mit

immotiss care, dem Beratungsunternehmen des Branchenkenners Hubert Oppl, erarbeitet

wurde, lag deren Anteil am Transaktionsvolumen 2012 bei rund 30%. Dabei werden die Pflege-

zimmer und Wohneinheiten einzeln mit Belegungsrecht verkauft entsprechend Wohneigen-

tumsgesetz. Da solche Angebote bei Privatleuten auf großes Echo stoßen, kann der Vervielfäl-

tiger als Grundlage der Kaufpreise inzwischen das 16-fache erreichen. Ein solches Projekt ist

die ehemalige Lederfabrik Hamann in Mülheim an der Ruhr, in der 80 Pflegeplätze und 17 Ein-

heiten betreutes Wohnen eingerichtet werden, dazu ein Neubau mit weiteren 16 Wohneinhei-

ten und Tagespflegeeinrichtung. Benachbart entwickelt ein anderer Betreiber eine neue Kita,

mittlerweile eine beliebte Kombination mit günstigen Auswirkungen auf den Personalschlüssel

insgesamt. Käufer profitieren hier zusätzlich von der Denkmal-AFA. Betreiber des

„Altersdominzils mit Industriecharme“, wie es werbewirksam heißt, ist wiederum Carpe Diem,

vorgesehene Eröffnung im Juli. Entwickler ist die Hünxe Kreativbauen und Wohnen GmbH.

Wie breit gestreut und lokal differenziert – um nicht zu sagen unübersichtlich – der Markt ist,

verdeutlicht die Tatsache, dass lt. CBRE/immotiss Care die größten 25 privaten und freige-

meinnützigen Betreiber von Seniorenimmobilien ihren Marktanteil seit 2009 zwar um 2,2% stei-

gern konnten, zusammen aber nur 17% ausmachen. Einem kleinen, lokalen Betreiber im Ruhr-

gebiet vertraute die RREEF Spezial Invest GmbH der Deutschen Bank, als man 2010 das

„Seniorenzentrum Brauck Gladbeck“ in den Fonds Health Care I übernahm, aufgelegt 2006 mit

neun institutionellen deutsche Investoren. Aktuell weist der Fonds Assets under Management

im Wert von ca. 244 Mio. Euro auf bestehend aus 18 Pflegeheimen von 12 Betreibern, Gewer-

bemietern und über hundert Wohnungsmietern. Das Renditeziel liege „oberhalb von 6%“. Da

der Fonds unbegrenzte Laufzeit habe, könnten günstige Zeitpunkte für An- und Verkäufe mit

den Investoren abgestimmt werden. Das Haus in Gladbeck mit 78 Einzel- und einem Doppel-

zimmer nahm 2009 den Betrieb auf und ist voll belegt. Es wird von der GeSoB - Gesellschaft

für soziale Betriebe GmbH & Co. KG mit Sitz in Essen geführt. Das Unternehmen betreibt zwei

weitere Einrichtungen in Essen und eine im linksrheinischen Homberg. Was nach Ansicht von

RREEF für die Pflegeimmobilie in Kombination mit betreutem Wohnen als Anlageobjekt für

Institutionelle spreche, sei der regulierte, ausgewogene Markt, langfristige Verträge und die

Chance, bei kleineren privaten Betreibern einzusteigen, die an ihre finanziellen Grenzen sto-

ßen. Insgesamt sei das Geschäft nicht sehr margenstark, räumt Stefan Hohgräfe ein, Head of

Fund Management, RREEF Spezial Invest GmbH, dafür sei die Kostenstruktur sehr transpa-

rent und die Vermietung weitgehend konjunkturunabhängig.

NRW eine Metropolregion? Fragen an Dr. Michael Henze

Ministerialdirigent Dr. Michael Henze ist Abteilungsleiter für Struk-

turpolitik, Mittelstand und Handwerk im Wirtschaftsministerium des

Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und beschäftigt sich seit

langem, auch bereits in früheren Funktionen in der Staatskanzlei, mit

der Metropolregionen-Debatte.

Frage: Die bevorstehende weltgrößte Immobilienmesse MIPIM in

Cannes hat sich zunehmend zu einem Schaulaufen der Metropolen

CORPUS SIREO Asset Ma-

nagement Commercial hat i.

A. der Erste MONTI Immobi-

liengesellschaft mbH & Co.

KG an der Alleestraße knapp

1.900 qm über zwei Etagen

an die Fitnessstudiokette

McFIT vermietet. Hauptmieter

des insgesamt 12.863 qm

großen Gebäudes mit Baujahr

2002 ist Edeka. Bei den Ver-

handlungen war BNP Paribas

Essen vermittelnd tätig.

HÄUSSER-BAU hat rd. 420

qm Bürofläche in ihrem Ge-

schäftshaus an der Wittener

Str. 2 an die KONE GmbH,

Hersteller für Aufzüge und

Rolltreppen, vermietet. Das

Unternehmen ist bereits Mie-

ter von HÄUSSER-Bau für

rd. 800 qm Hallenfläche in

Bochum. Darüber hinaus

hat HÄUSSER-BAU eine

rd. 1.700 qm Logistikfläche

in Hagen an die Spedition

Lingnau GmbH aus

Wetter vermietet.

Die RGM Holding GmbH hat

von der iii-investments, die

vom Assetmanager GE Real

Estate GmbH, Frankfurt, ver-

treten wird, das ganzheitliche

Gebäudemanagement für

das "TopFive" Portfolio über-

nommen. Darin enthalten

sind bundesweit verteilte

Bürogebäude mit einer ver-

mietbaren Fläche von

insgesamt 125.000 qm.

Bochum

Dortmund

Page 34: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 5

und Metropolregionen entwickelt. Ist der Wettbewerb um Investoren der Treiber für die Bildung

einer Metropolregion?

Das internationale Standortmarketing ist zumindest einer der wichtigsten Treiber. Mir fällt dazu

immer das Wort des früheren CEO und Gründers von RIM, dem Produzenten des Blackberry,

Mike Lazaridis, ein, der aus seinem kanadischen Blickwinkel sinngemäß gesagt hat, als sich

das Unternehmen 2009 in Bochum ansiedelte: Wir sind auch deshalb mit RIM nach Bochum

gegangen, weil das so nah an der RWTH Aachen ist. Das ist die – wie ich finde, richtige –

Perspektive, die man von Übersee aus auf die Metropolregion NRW und das Ruhrgebiet hat.

Frage: Gibt es auch noch andere Faktoren, die dafür sprechen?

Ein anderer wesentlicher Faktor ist die Lage der kommunalen Haushalte und die erkannte

Notwendigkeit, Synergien und Effizienzvorteile aus der Zusammenarbeit zu ziehen. Schließlich

gibt es auch die Erwartung durch engere Kooperation die Chancen auf öffentliche Fördermittel

zu verbessern. Das halte ich für richtig: Wir wollen mit der Strukturförderung in Nordrhein-

Westfalen auch Anreize für regionale Kooperation, z.B. bei interkommunalen Gewerbe-

gebieten, geben.

Für den Ballungsraum an Rhein und Ruhr und für Nordrhein-Westfalen insgesamt ist es mei-

nes Erachtens geradezu eine Schicksalsfrage, sich endlich mit 18 Mio. Einwohnern als Metro-

polregion im europäischen, wenn nicht im Weltmaßstab zu begreifen. Nichts ist lächerlicher als

eine Region, die sich als Metropolregion verkaufen will, ohne es zu sein. Dabei denke ich z.B.

an Oldenburg oder Nürnberg. Im Fall von NRW ist es genau umgekehrt. Wir sind eine Metro-

polregion von internationalem Maßstab, aber kaum einer weiß es oder macht es sich bewusst.

Frage: Bei dem Wirtschaftsforum DEAL TALK® im Januar in Köln, bei dem Sie beteiligt waren,

wurde über die Metropole Rheinland diskutiert, für die sich ein Verein stark macht. Wie wird

man eine Metropolregion und was gehört dazu?

Eine gewisse Bündelung von wirtschaftlicher Potenz, z.B. Zentralen von DAX-Unternehmen

und die sie umgebende Corona von industriellen Zulieferern und Dienstleistern, administrative

Steuerungsfunktionen, z.B. den Sitz von Regierung und Verwaltung, mindestens ein internatio-

naler Flughafen und eine Großmesse, exzellente Forschungsinstitute und Hochschulen, nicht

zuletzt eine Kulturszene und Veranstaltungshallen von Rang – all das hat Nordrhein-Westfalen

mit Rhein-Ruhr, vieles davon doppelt und dreifach. Hinzu kommen nahegelegene Naturräume

mit hohem Freizeit- und Erholungswert. Rhein-Ruhr ist und bleibt mit weitem Abstand die be-

völkerungsstärkste polyzentrische Metropolregion in Europa.

Frage: Sind Faktoren der Wirtschaftskraft ausschlaggebend für den Zusammenhalt einer Met-

ropolregion oder auch soziokulturelle Rahmenbedingungen?

Irgendwann brauchen Sie, wie ich meine, auch eine breit getragene Einheit, einen Kümmerer

mit Büro, der sich um das gemeinsame Marketing im In- und Ausland bemüht. Wenn das er-

folgreich ist und das Bewusstsein, Teil der Metropolregion zu sein, auch bei den Menschen

wächst – erst dann ist man am Ziel. Das kann freilich Jahre dauern.

Frage: Halten Sie die Metropoleruhr für ein Erfolgmodell?

Sie ist immerhin bereits organisatorisch ein Vorbild für das Rheinland, wo man bisweilen etwas

neidisch auf den RVR mit seiner wieder gewonnenen Regionalplanungskompetenz und auf die

Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (wmr) blickt. Aber auch im Ruhrgebiet ist beileibe noch

nicht jeder Rest von Kirchturmdenken überwunden – um es zurückhaltend auszudrücken.

Frage: Ist aus Ihrer Sicht die Industriepolitik das Alleinstellungsmerkmal der Metropole Ruhr

oder gibt es noch andere?

Wenn Sie sich die Leitmärkte und regionalen Zukunftsfelder ansehen, die die wmr propagiert,

dann geht das weit über Industriepolitik hinaus: von Ressourceneffizienz über urbanes Bauen

und Wohnen, digitale Kommunikation bis hin zu einem Leitmarkt Freizeit und Events. Das

HOCHTIEF Solutions form-

art NRW beabsichtigt, am

oberen Südwesthang des

Phoenixsees, zwischen der

Kohlensiepenstraße, „An den

Emscherauen“ und dem

„Seehang“ auf 8.500 qm Flä-

che Mehrfamilienhäuser mit

Eigentumswohnungen zu er-

richten. Nach den Gestal-

tungsrichtlinien PHOENIX See

wurde ein Gutachterverfahren

für die Gesamtanlage und

Einzelgebäude durchgeführt.

Daraus gingen Schultearchi-

tekten, Köln, und Petzinka

Pink Architekten, Düsseldorf,

als Sieger hervor.

aurelis Real Estate GmbH &

Co. KG hat eine der letzten

verfügbaren Flächen im Le

Quartier Central an den Ver-

ein Deutscher Zementwerke

(VDZ) veräußert. Er wird mit

seinem traditionsreichen For-

schungsinstitut auf das knapp

5.600 qm große Grundstück

im Nordabschnitt des 36 ha

großen Gesamtareals umzie-

hen und damit in die Nähe der

künftigen Fachhochschule

und der privaten FOM

Hochschule.

AENGEVELT vermittelte den

Verkauf eines Wohn-/Ge-

schäftshauses in Kaiserswerth

i. A. eines Kapitalanlegers mit

Sitz im Ruhrgebiet Käufer ist

ein regionaler Privatinvestor.

Die voll vermietete Liegen-

schaft verfügt über rd. 330

qm Mietfläche.

Dortmund

Düsseldorf

Page 35: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 6

Ruhrgebiet hat zwar noch das Image der Schwerindustrie – und es gibt sie ja zum Glück auch

noch – aber von Köln aus fährt man kaum zum Arbeiten nach Essen, Oberhausen, Bochum

oder Dortmund, sondern überwiegend zum Einkaufen, zum Konzert-, Stadion- oder Museums-

besuch. Schließlich sollten wir die wertschöpfungsintensive Logistik im Ruhrgebiet nicht gering-

schätzen, wie jüngst mit der Investition von Audi im Duisburger Hafen einmal mehr deutlich

geworden ist.

Frage: Kann die Metropoleruhr aus ihrer Sicht allein Bestand haben oder sollte sie in größere

Zusammenhänge eingebunden werden?

Ich halte beide, die Metropoleruhr wie die Metropolregion Rheinland um Köln, Düsseldorf und

Bonn zwar für notwendige Schritte in die richtige Richtung, aber offen gesagt auch für Über-

gangserscheinungen. Sie haben bis auf weiteres einen wichtigen Zweck: Sie bündeln und

verringern, wenn es gut geht, je für sich die Zahl der Akteure. Am Ende aber werden dann

die Repräsentanten von Rheinland und Ruhrgebiet, vielleicht unter Moderation des Landes,

über ihre Fusion reden. Für Metropolregionen in Nordrhein-Westfalen gilt langfristig der

alte Highlander-Satz: Es kann nur eine geben! Das war übrigens auch die Zukunftsvision des

viel zu früh verstorbenen Hanns Brauser, des ersten Geschäftsführers der Wirtschaftsförde-

rung Metropole Ruhr. Niemand kann Ihnen vernünftig begründen, wo genau zwischen Düssel-

dorf und Duisburg oder gar zwischen Duisburg und Essen die Rheinschiene aufhört und das

Ruhrgebiet anfängt.

Frage: Würden Sie der Aussage des Städteplaners Wolfgang Christ beim DEAL TALK® in

Köln zustimmen, dass Städte Geschichte haben, Metropolregionen aber Zukunft?

Ja, das ist eine eingängige Formel, wobei die Städte mit ihrer großen Geschichte ja nicht etwa

untergehen, sondern Teil oder sogar Mittelpunkt der Metropolregion bleiben. Und unsere Städ-

te, Stadtviertel und Regionen bleiben für die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimat un-

verzichtbar. Auch deshalb halte ich wenig von der bekannten Diskussion um eine Ruhrstadt.

Frage: Gleichzeitig forderte Christ dazu auf, das Netzwerk der Metropolregionen auf EU-Ebene

als Wissens- und Lernnetzwerk stärker zu nutzen. Wie aktiv ist dieses Netzwerk?

Ich nehme das bisher überwiegend als eine akademische Veranstaltung wahr, was täuschen

mag. Aber ich bin überzeugt, dass da noch viel ungenutztes Potenzial schlummert. Wenn die

großen Ballungsräume dieser Welt beginnen, voneinander zu lernen und die besten aus ihrem

Kreis zum „Benchmark“ machen, dann kann Nordrhein-Westfalen nur davon profitieren. Über-

spitzt gesagt: Gemessen an den Herausforderungen der Globalisierung, des Klimaschutzes,

des demografischen Wandels und der Wissensgesellschaft verbindet uns in Nordrhein-

Westfalen mehr mit den Ballungsräumen um London und Paris oder um die australischen Milli-

onenstädte Melbourne und Sydney als mit Brandenburg, Rheinland-Pfalz oder Sachsen-

Anhalt. Wir sollten uns in NRW deshalb mit den besten „Big Apples“ weltweit messen, anstatt

in Deutschland Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen.

Immobilien für Fan-Gemeinden

Lokale Eigeninitiative und bürgerschaftliches Engagement haben Konjunktur. Erste Versuche,

sie für immobilienwirtschaftliche Investments zu mobilisieren lassen noch keine eindeutigen

Schlussfolgerungen zu.

Die Ausgangssituation im niederrheinischen Dülken und in Frankfurt Alt-Sachsenhausen ist gut

vergleichbar: Historisch geprägtes Quartier, überalterte Bausubstanz, überalterte Bevölkerung,

hoher Leerstand, schwindende Wirtschaftskraft, soziale Segregation, kurz, noch nicht einmal

CCC, für Investoren völlig uninteressant. Es sei denn, jemand hätte eine zündende Idee, die

einen neuen Funken Leben entfachen könnte. Die zündende Idee in Frankfurt ist der „Kleine

Ritter“ in der gleichnamigen Gasse, wo an Stelle einsturzgefährdeter Fachwerkhäuser ein Neu-

bau in der alten Kubatur entsteht für eine Foto-Ateliergemeinschaft mit Galerie und Wohnein-

Das Großprojekt Kö-Bogen

wurde vom Entwickler Die De-

veloper an Art-Invest Real

Estate Funds für zwei berufs-

ständische Versorgungswerke

gekauft. Eines davon ist eine

Düsseldorfer Pensionskasse.

Die Fertigstellung des Kö-

Bogens ist im Herbst 2013

geplant. Art-Invest und Die

Developer sind beides Beteili-

gungsunternehmen der Bremer

Zech Group. Das Investitions-

volumen beträgt laut früheren

Angaben rd. 400 Mio. Euro.

Der Vermietungsstand liege

bei über 90%. Die Einzelhan-

delsflächen sind komplett

vermietet.

pbb Deutsche Pfandbrief-

bank hat einen Langzeitkredit

über ca. 170 Mio. Euro an LEG

NRW GmbH vergeben. Damit

will LEG ein Portfolio von 121

Objekten mit 5.300 WE refinan-

zieren. Bereits im Juni 2011

hatte pbb ein Paket für 218

Mio. Euro refinanziert.

Der Börsengang der LEG Im-

mobilien ist erfolgreich abge-

schlossen. Da das Papier

mehrfach überzeichnet war,

übten die Eigentümer Gold-

man Sachs und Perry Capital

die Mehrzuteilungsoption aus

und platzierten 30,5 Mio. Akti-

en bzw. 57,5% des Unterneh-

menskapitals. Somit nehmen

sie 1,3 Mrd. Euro ein, was dem

Nettoinventarwert entspricht.

Die Marktkapitalisierung beläuft

sich auf 2,3 Mrd. Euro. Die

Aktien wurden zu 99,4% insti-

tutionellen Anlegern und zu

0,6% Privatanlegern zugeteilt.

Düsseldorf

Page 36: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 7

heit. Für die Mezzanin-Finanzierung hat der Investor Steen Rothenberger die Internetgemein-

de aktiviert und das erste deutsche Verfahren des Crowd Funding für Immobilien ausprobiert.

Innerhalb von vier Wochen gelang es, die Mindestsumme von 50.000 Euro zu übertreffen. Das

Verfahren schlägt medial hohe Wellen.

In Dülken war es Walter Fleuth, Inhaber der Fleuth KG für Vermögensaufbau in Viersen, der

sich schon vor Jahren Gedanken über die Wiederbelebung des zu Viersen gehörenden Ört-

chens Dülken machte (vgl. DIB Ruhr Nr. 9 und Nr. 20). Um breitere Wirkung zu erzielen, wähl-

te er einen mehrgleisigen Ansatz mit einer Immobilienstandortgemeinschaft ISG Dülken Mitte,

einer Gründerinitiative und der Dülken AG. Diese Bürger-Aktiengesellschaft bot die „Aktie mit

Herz“ an ab 100 Euro für eine Aktie, um neue barrierefreie Wohnungen mitten im alten Dülken

zu erstellen, damit älter gewordene Dülkener weiter in ihrer angestammten Umgebung leben

können. Als Beispiel privater Verantwortungsübernahme wurde die Dülkener Initiative Pilotpro-

jekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau-

und Stadtentwicklung. 2011 gab sie eine Publikation über Dülken heraus, die beschreibt, wie

man Kapital aus der Bürgerschaft mobilisieren kann und welche Organisationsformen sich da-

für eignen. Die Publikation wird auch in der neuesten Informationsbroschüre zur Nationalen

Stadtentwicklungspolitik weiter angepriesen.

Die Realität in Dülken sieht allerdings inzwischen etwas anders aus. Gescheitert ist die ISG an

der mangelnden Kooperationsbereitschaft auf allen Ebenen in der Stadt, so Walter Fleuth, mit

der Folge, dass die mühsam erlangte Zusage über 180.000 Euro Fördermittel des Landes zu-

rück gegeben werden müsse. Gleiches gilt für die Gründerinitiative. Gelungen ist dagegen das

Mobilisieren von Geldern für die „Aktie mit Herz“. 180 Einzahler brachten 350.000 Euro zu-

sammen und es hätte auch noch mehr werden können, aber man habe die Zeichnung ge-

stoppt, weil das eingezahlte Kapital ja auch verwaltet und angelegt werden müsse. Mit dem

Geld wurden fünf Immobilien angekauft. Ein Altbau wurde umgebaut, wobei der Umbau wegen

hoher Auflagen mit 2.200 Euro/qm überdurchschnittlich teuer ausfiel. Des Weiteren gibt es

einen Neubau mit barrierefreien Eigentumswohnungen, allesamt verkauft. 10 Mietverträge sor-

gen für laufende Einnahmen. Nachdem in den Vorjahren die Gesellschafterversammlung regel-

mäßig Ausschüttungen von 5% beschließen konnte, wird es 2013 erstmals keine Ausschüttung

geben. Und die Dülken AG muss über ihre Zukunft entscheiden, denn Walter Fleuth steigt

nach fünf Jahren ehrenamtlicher Arbeit aus. Für die Zukunft gebe es mehrere Szenarien vom

Abverkauf der Immobilien, was zu Verlusten führen könne, über die Übernahme durch einen

Investor, der die Anleger auszahlt, bis zum Weiterlaufenlassen in neuer Konstellation, denn ein

unmittelbares Insolvenzrisiko bestehe nicht. So gesehen ist die „Aktie mit Herz“ nur teilweise

ein Erfolgsmodell zum Nachahmen, denn die Dülken AG konnte nur durch ehrenamtliche

Selbstausbeutung funktionieren. Auch habe sich die Schwelle von 100 Euro als zu niedrig er-

wiesen, dann damit könnten noch nicht einmal die anfallenden Verwaltungskosten gedeckt

werden. Eine dauerhaft solide Basis für alternative Immobilienfinanzierungen ist diese Form

der Bürger-AG noch nicht.

Das Problem der Refinanzierung der Overheadkosten ist auch Michael Ullmann bewusst, der

mit seinem Beratungsunternehmen für Immobilienkapital Betterterms GmbH die Internetplatt-

form www.kapitalfreunde.de für die Frankfurter Crowd Funding Aktion zur Verfügung gestellt

hat. Im Angebot waren Anteile ab 250 Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren und der festge-

setzten Verzinsung von 6% pro Jahr, zahlbar nach Ende der Laufzeit, eine Art Zero-Bond. Das

Rechtskonstrukt ähnle dem eines Privatkredits, erläutert der angesehene Frankfurter Architekt

des neuen „Kleinen Ritter“ Bernhard Franken, mit dem Vorteil einer wenn auch nachrangigen

Eintragung ins Grundbuch selbst für 250 Euro. Und der Kleine Ritter sei keine schwierige Son-

derimmobilie, sondern eine ganz normale Projektentwicklung mit Eigenkapital und Bankkredit.

Die „Crowd“ stockte dabei das Eigenkapital auf – und sorgt für ein Netzwerk engagierter Men-

schen. Das ist vermutlich weit wichtiger als das Geld für das Gelingen des Vorhabens an dem

Standort, das ja nicht nur auf die Erstellung einer recht kleinen Immobilie mit nur 600 qm BGF

abzielt, sondern auf die Belebung des Quartiers, um das sich die Stadt Frankfurt bereits seit 12

Die Sozietät Erkens Gerow

Schmitz Zeiss (EGSZ) hat den

Projektentwickler CODIC bei

der Europazentrale der C&A

Mode GmbH & Co. KG am

Flughafen beraten auch hin-

sichtlich der Kauf- und Joint-

Venture-Verträge mit dem End-

investor WealthCap, einem

Tochterunternehmen der Uni

Credit Bank AG. Die Transak-

tion umfasst eine Bestandsim-

mobilie mit rund 34.000 qm

Bürofläche und geplante Neu-

bauten eines weiteren Büro-

hauses, eines Parkhauses und

eines Konferenzzentrums. Das

Grundstück wurde von der

Generali Lebensversicherung

AG erworben.

AXA Real Estate Investment

Managers konnte 5 Mietver-

träge für Objekte in Hamburg,

Köln und Duisburg verlängern.

In Duisburg hat Hitachi Power

Europe den Vertrag über

20.000 qm in seinen 2007

fertig gestellten Head Quarters

am Innenhafen bis 2020

verlängert.

Hamborner Reit hat 2012

neue Objekte in Aachen, Tü-

bingen und Karlsruhe für 75

Mio. Euro übernommen. Nach

vorläufigen Zahlen stiegen die

Miet- und Pachterlöse dadurch

auf 37,0 Mio. Euro (2011: 32,2

Mio. Euro). Auch das Betriebs-

ergebnis wuchs von 14,9 Mio.

Euro auf 17,5 Mio. Euro. Die

FFO stiegen um 18% auf 18,9

Mio. Euro. Der Gewinn von

rd. 7,7 Mio. Euro lag damit

knapp unter Vorjahresniveau

(7,9 Mio. Euro).

Düsseldorf

Duisburg

Page 37: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 8

Jahren intensiv aber mit begrenztem Erfolg bemühe.

Erst wenn das gelingt, hat der Kleine Ritter gewonnen,

nicht nur Freunde, sondern auch Investoren für künfti-

ge Projekte des Crowd Funding für Immobilien.

Karl-Werner Schulte, Doyen der immobilienwirt-

schaftlichen Forschung, überzeugter Schalke-Fan und

einer der Ideengeber für das Verfahren ist davon über-

zeugt, dass es gelingen kann, fast wie im Fußball

Fans für ein besonderes Projekt am besonderen Ort

mit vertrauenswürdigen Akteuren und erstklassigen

Architekten zu aktivieren. Anders als bei anderen An-

lageformen sei ein Totalverlust des Kapitals so gut wie

ausgeschlossen, dagegen liegen die zugesagten 6%

Zinsen deutlich über Sparbuchniveau. Viel wichtiger

aber sei die soziale Bindung an das Projekt mit lokaler

Verankerung. Der Kleine Ritter sei ein Pilotprojekt, um

das Verfahren zu testen an einem Bauvorhaben, des-

sen Wohl und Wehe nicht von dem Zusatzkapital ab-

hing. Der Betreiber der interaktiven Plattform Michael

Ullman kann dagegen nur einen Aktivposten einbringen, nämlich seine Reputation. Die wird

maßgeblich von der Auswahl nächster Angebote abhängen, die mit großer Sorgfalt – und wie-

derum einigem Aufwand – vorgenommen werden muss, denn auf der Plattform können nicht

nur Einzahler sich melden, sondern auch Anbieter neuer Projekte. Eine Marktrelevanz sei in

naher Zukunft von dieser Form der Immobilienfinanzierung nicht zu erwarten, aber sie komme

dem verbreiteten Bedürfnis der Menschen entgegen, in überschaubarem Umfeld selbst mitwir-

ken zu können. Darin vergleichbar der Genossenschaftsbewegung, auf die sich Ullmann aus-

drücklich beruft und für die die Vereinten Nationen über das Jahr der Genossenschaften 2012

hinaus eine „Dekade der Genossenschaften“ ausgerufen haben.

Mönchengladbach probt den Neuanfang

Noch ist der druckfrische Masterplan für Mönchengladbach nicht als Rahmenplan beschlossen,

da werden schon die ersten Problemfelder sichtbar.

Strukturwandel hat in Mönchengladbach einen eigenen Namen: Statt für Kohle und Stahl

schlug hier einst das Herz der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, wo in rund 400

Betrieben etwa ein Drittel der damaligen deutschen Produktion entstand (Quelle: Baedeker

Ruhrgebiet 1959). Das ist lange vorbei und Fußball alleine kann das Defizit nicht wettmachen.

Ein Trostpflaster sind die Mönchengladbacher Abteilungen der Hochschule Niederrhein, aber

noch gelingt es nur schlecht, die Jugend auch in der Stadt zu halten. Zu wenig Angebot, zu

wenig Lebensqualität. Das soll sich ändern, ginge es nach den Initiatoren des Vereins

„MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e. V.“, die mit MG3.0 symbolisch eine dritte Stadt-

gründung anvisieren. Sie hatten genug von Stückwerk und Stillstand in der Stadtentwicklung

und nahmen 2010 die Dinge selbst in die Hand, sprich die Erarbeitung einer Zukunftsvision in

Form eines Masterplans. Damit beauftragten die örtlichen Architekten, die den Verein ins Le-

ben riefen, mit Nicolas Grimshaw aus London ein internationales Schwergewicht der Professi-

on. Aber statt einen fertigen Plan zu liefern, ließen sich dessen MitarbeiterInnen auf einen un-

gewöhnlich vielschichtigen Prozess ein. Zwei Jahre lang wurde in Dialogen mit Bürgern disku-

tiert, gab es Expertenworkshops und Gespräche mit Unternehmen und der IHK. Letztere tru-

gen denn auch wesentlich zur Finanzierung bei, denn in einer Mittelstadt ist es kein leichtes

Unterfangen, 600.000 Euro „nur“ für einen Masterplan einzusammeln. Seit dem 4. Dialog im

Dezember 2012 liegt nun das Ergebnis vor – und der Verein hat die Aufgabe vor der Brust,

daraus die Beschlussvorlage für einen Rahmenplan abzuleiten, den Politik und Verwaltung

sich zu eigen machen können.

Die Stadt Duisburg ist auf der

Suche nach einem neuen

Investor für das Projekt

"Altmarkt-Galerie" im Stadtteil

Hamborn. Der bisherige In-

vestor, die ITG aus Düssel-

dorf, hat das Shoppingcenter-

Projekt Ende 2012 wegen

Differenzen über Grundstü-

cke, Denkmalschutz und

städtebauliche Konzeption

aufgegeben.

Der Wohnungskonzern Gag-

fah hat die 1,06 Mrd. Euro

schwere Refinanzierung sei-

ner Dresdner Tochter Woba

mit der Bank of America

Merrill Lynch abgeschlossen.

Das vorherige Darlehen für

das Woba-Portfolio in Höhe

von 1,04 Mrd. Euro wäre am

15. Mai 2013 ausgelaufen.

Das neue Darlehen entspricht

60% des aktuellen Portfolio-

werts. Den Zins konnte die

Gagfah von 4,33% auf 3,90%

drücken. Mit der Refinanzie-

rung rückt die Gagfah von

ihren Plänen ab, ihre Dresd-

ner Bestände zu verkaufen.

BNP Paribas Real Estate

(BNPPRE) vermittelte rd. 600

qm Einzelhandelsfläche an

die Cyberport GmbH in der

City am Markt 5-6/Kennedy-

platz für seinen 14. Store in

Deutschland. Eigentümer ist

ein institutioneller Immobilien-

investor. Vormieter war die

hema electronic GmbH. Ne-

ben der Essener Filiale sind

noch drei weitere Eröffnungen

in diesem Jahr geplant.

Duisburg

Essen

Kleiner Ritter; Situation vor Neubau; Frei-gabe: Franken Architekten

Page 38: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 9

Kernpunkte des Masterplans sind weniger die Ausweisung neuer oder die Umwandlung be-

stehender Baufelder, sondern die generelle Ausrichtung auf eine bessere Orientierung in der

Stadt und eine bessere Vernetzung mit Grünräumen, mit Fuß- und Radwegen. Dafür haben

die Planer drei nach Süden gestaffelte, in Ost-West-Richtung verlaufende Zonen definiert:

Einmal entlang des Flüsschens Gladbach, das südlich des Abteiberges die Stadt durchfließt

und bisher nur marginal in Erscheinung tritt. Entlang dieser großen Linie reihen sich die City

Ost, wo zum Jahreswechsel das erste B&B-Hotel der Stadt eröffnete, das Bahnhofsumfeld,

die im Bau befindlichen Mönchengladbach Arcaden der mfi AG in der Haupteinkaufszone und

das historische Zentrum auf dem Abteiberg mit Museum und Stadtmauerresten. Die zweite

Zone umfasst das Hochschulviertel, das Stadträume über die Barriere der in Nord-

Südrichtung verlaufenden Bahnstrecke hinweg verbinden und zugleich frühere Industriequar-

tiere mit denkmalwertem Bestand einbeziehen könnte. Und schließlich stecke eine Menge

Potenzial im Ortszentrum der 1975 eingemeindeten Stadt Rheydt mit ihrem ganz eigenen

Charakter, die aber in der Gesamtstadt zu wenig präsent sei.

Zwar hoben die Verantwortlichen besonders hervor, dass die ursprünglichen Ideen in Gesprä-

chen mit Bürgern und Unternehmen modifiziert worden seien, aber wie es aussieht, treten

bereits die ersten Konflikte ans Licht, nachdem Oberbürgermeister Norbert Budde im De-

zember noch Hoffnung gemacht hatte, u.a. für die City-Ost auf ehemaligem Bahnareal schon

jetzt dem Masterplan zu folgen und Büronutzungen anzustreben. Damit jedoch wird ein lau-

fendes Verfahren tangiert. aurelis Real Estate hat als Eigentümerin der 7,3 ha Fläche beim

Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage erhoben. Nicht, um grundsätzlich den Ansatz in Frage

zu stellen, sondern weil ihre Bauvoranfrage nicht fristgerecht innerhalb von drei Monaten be-

antwortet wurde. Dabei geht es um einen Hornbach-Markt, der passgenau auf den im Sep-

tember 2002 fraktionsübergreifend verabschiedeten Rahmenplan City-Ost mit Fachmarktzent-

rum zugeschnitten worden sei. Einwände der Stadt betrafen damals die Bodensanierung im

Bereich des ehemaligen Gaswerkes, ein noch vorhandenes Fremdgrundstück und notwendi-

ge Absprachen über den Ausbau der Breitenbachstraße. Dann könne es im Verfahren weiter-

gehen. Alle drei Punkte seien gelöst worden, der Boden saniert, das Fremdgrundstück ange-

kauft und der Erbbaurechtsvertrag gegen eine Vergütung aufgelöst. Zudem wurden alle auf-

stehenden Gebäude abgebrochen und das Gelände für eine mögliche Bebauung vorbereitet.

Statt wie zugesagt das Projekt zügig weiter voranzubringen, führte nun das Masterplanverfah-

ren zu neuen Verzögerungen. Darauf hin hat aurelis BulwienGesa mit einem Gutachten über

Büronutzungen an dem Standort beauftragt, Ergebnis: Ein Büromarkt, der durchschnittlich

23.000 qm Bürofläche im Jahr umsetzt, könne 145.000 qm nur auf diesem Baufeld kaum ver-

kraften. „Mit der Steinmetzstraße in der Innenstadt und dem Nordpark gibt es bereits gute

Lagen für Büroflächen, die ebenfalls noch Marktanteile für sich verbuchen werden, so dass

nicht jede Vermarktung automatisch dem Areal im Bereich City-Ost zu Gute kommen wird,“ so

Andreas Schulten von BulwienGesa. Er halte aber durchaus eine ergänzende Nutzung von

Büroflächen in marktgerechtem Umfang für denkbar. Damit bekräftigt aurelis, wie schon im

Dezember verlautbart, dass man für Gespräche offen sei. Aber die gesetzlichen Regularien

müssten nun mal eingehalten werden.

Bilanz der Zwangsversteigerungen in Ruhrgebietsstädten

Wie schon im vergangenen Jahr ließen die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien und niedri-

ge Zinsen die Zahl der Termine zur Zwangsversteigerung fast überall zurückgehen.

Trotz des deutlichen Rückgangs um 15,7% lag die Zahl der Zwangsversteigerungen auf Bun-

desebene immer noch über dem Niveau des Jahres 2000, so listet der Verlag für Wirtschafts-

informationen Argetra auf. Von den 61.500 Terminen fanden 15.295 in NRW statt und davon

wiederum rund 2.200 zwischen Duisburg und Dortmund. Die insgesamt ebenfalls rückläufigen

Verkehrswerte auf jetzt 9,5 Mrd. Euro bundesweit seien, so Axel Mohr, Geschäftsführer der

Argetra, darauf zurückzuführen, dass diese Verkehrswerte häufig noch aus den Jahren 2007-

Durch die Vermittlung der

Brockhoff & Partner Immo-

bilien GmbH hat die DHL

Vertriebs GmbH & Co. OHG

eine Bürofläche von 3.200 qm

in dem Objekt Rellinghauser

Straße 27 angemietet. Dabei

handelt es sich um eine Unter-

vermietung von Vodafone.

Jones Lang LaSalle war im

Rahmen eines Alleinvermie-

tungsauftrags für Vodafone

beratend und vermittelnd tätig.

R&D Mobile, der Versand-

händler für Handyzubehör,

mietete 1.140 qm Lagerfläche

in dem von BEOS AG betreu-

ten Campus Altenessen. Das

Objekt am Teilungsweg 28

verfügt über insgesamt 15.000

qm Büro- und Hallenflächen.

Hochtief Solutions hat in

einem EU-weiten Vergabever-

fahren den Zuschlag für die

Rohbauarbeiten zur Rekon-

struktion des Berliner Stadt-

schlosses erhalten. Baube-

ginn soll im März sein, Roh-

baufertigstellung 2015. Das

Humboldtforum für Kunst,

Kultur und Wissenschaft ent-

steht nach Entwürfen von

Franco Stella, geplante Bau-

summe rd. 590 Mio. Euro für

rd. 40.000 qm Nutzfläche. Die

Eröffnung ist für 2019 geplant.

Essen

Page 39: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 10

09 stammten, als im Zeichen der Finanzkrise sehr vorsichtig geschätzt worden sei. So würden

auch 2013 noch Immobilien in die Versteigerungen kommen, deren Verkehrswert ca. 30% un-

ter den aktuellen Bewertungen liegen und damit günstige Investments erlaubten, während die

aktuellen Verkehrswertfestsetzungen sich dem Marktgeschehen anpassen würden. Noch aber

würden viele Objekte freihändig verkauft werden können, ehe es zu einem Zwangsversteige-

rungstermin kommt.

Von hundert anberaumten Terminen entfielen 2012 etwa je ein Drittel auf Eigentumswohnun-

gen, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie auf Gewerbegrundstücke, Wohn- u. Geschäftshäuser

mit Grundstücken. Dabei legten Ein- und Zweifamilienhäuser mit 35,1% sogar noch 1,0% zu,

während Eigentumswohnungen mit 31,4% um 0,8% abnahmen und Gewerbeobjekte mit

25,6% um 0,4 % zurückgingen.

Betrachtet man die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und

Oberhausen, so stellt sich das Verhältnis deutlich anders dar. Hier spielen entsprechend der

vorherrschenden Stadtstrukturen die Ein- und Zweifamilienhäuser eine untergeordnete Rolle

mit z.B. nur 10 Terminen in Gelsenkirchen oder 22 in Bochum. Den Hauptanteil machen in den

Städten zwischen Ruhr und Emscher die Eigentumswohnungen aus mit 265 in Gelsenkirchen

oder 142 in Bochum. In Duisburg kamen sogar 426 Eigentumswohnungen zur Zwangsverstei-

gerung und in Essen 409 (2011 noch 491). In diesem Segment summierten sich auch die

höchsten Verkehrswerte mit rund 18,5 Mio. Euro in Duisburg und 21 Mio. Euro in Essen. Dazu

spielen auch Mehrfamilienhäuser eine größere Rolle mit 59 in Duisburg, 34 in Dortmund und

35 in Essen. Insgesamt galt auch für die Ruhrstädte der rückläufige Trend mit wenigen Aus-

nahmen, wobei die prozentualen Veränderungen bei der teils sehr geringen Anzahl nicht aus-

sagefähig sind. Z.B. wurden in Bottrop 2012 fünf Mehrfamilienhäuser versteigert mit Verkehrs-

werten von 2,1 Mio. Euro gegenüber vier im Jahr zuvor mit einem Gesamtwert von nur 625.000

Euro. Das ergibt statistisch einen Zuwachs um 25% der Termine und 236,66% der Verkehrs-

werte. Düsseldorf spielt statistisch betrachtet in puncto Zwangsversteigerungen keine Rolle mit

nur 107 versteigerten Eigentumswohnungen (120 im Vorjahr), 16 Ein- und Zweifamilienhäu-

sern (Vorjahr 24) und 10 Mehrfamilienhäusern (2011 waren es nur 8) mit Verkehrswerten von

insgesamt rund 22,6 Mio. Euro.

Dass die Statistik der Zwangsversteigerungen nicht gewertet werden kann als ein Signal für

eine wirtschaftliche Konsolidierung, sondern eher günstigen Rahmenbedingungen wie oben

dargestellt geschuldet ist, erhärten die Ergebnisse der Gutachterausschüsse wie etwa in

Duisburg. So sei die Anzahl der eingegangenen Kaufverträge über unbebaute Grundstücke im

Vergleich zum Vorjahr auf 149 (2011: 192) deutlich gesunken, ebenso die Kaufverträge über

Wohnbauland von 85 im Jahr 2011 auf 52 in 2012, was sich auch in den Umsatzzahlen für

Preis und Fläche niedergeschlagen habe. Der Durchschnittspreis für Wohnbauland lag dem-

nach 2012 mit 230 Euro/qm im Vergleich um 30 Euro unter dem des Vorjahres. Ursache dafür

sei unter anderem, dass ein großer Teil der Verkäufe in einfachen und mittleren Wohnlagen

stattgefunden habe. Die Preise bewegten sich in einem Rahmen von 141 Euro/qm bis 390

Euro/qm gegenüber einer Spanne von 150 Euro/qm bis 431 Euro/qm noch im Jahr zuvor.

Weitere Nachrichten

Essen: Das Reiseziel Metropole Ruhr konnte nach Angaben der RuhrTourismus GmbH 2012

erneut ein Rekordjahr verzeichnen. Insgesamt 3.571.874 Gäste sorgten in den Beherber-

gungsbetrieben für 7.024.162 Übernachtungen, ein Anstieg um 3,5%. Die Zahl der ausländi-

schen Übernachtungsgäste stieg um 5,2%. Spitzenreiter war Essen mit 1.376.566 Übernach-

tungen (+5,8%), gefolgt von Dortmund und Bochum. Die stärksten Zuwächse verzeichneten

Bottrop mit +14,3% und der Kreis Wesel mit +10,8%.

Essen: Die neu gegründete regiodot GmbH & Co. KG bewarb sich, unterstützt vom RVR, in

Los Angelos erfolgreich um die neue domain „.ruhr“. Die Bewerbung kostete 185.000 Euro, die

RAG Montan Immobilien hat

mit der inneren Erschließung

des Gewerbe- und Industrie-

gebietes „Logistikpark Unser

Fritz 1/4" begonnen. Das

144.000 qm große ehemalige

Bergwerksareal im Stadtteil

Unser Fritz ist komplett ver-

marktet. Der Erwerber - die

EPH GmbH & Co.KG aus

Gelsenkirchen wird voraus-

sichtlich im 3. Quartal d. J. mit

den Hochbaumaßnahmen

beginnen. Zwischen 60.000

und 70.000 qm sind als Logis-

tikfläche fest eingeplant. Hinzu

kommen ca. 23.000 qm Ge-

werbefläche.

Die Pläne zum Börsengang

der Deutschen Annington

werden laut übereinstimmen-

den Agentur-Berichten kon-

kret. Die Investmentbanken

Morgan Stanley und JP Mor-

gan stehen demnach als Be-

rater fest, der Börsengang soll

offenbar im dritten Quartal

stattfinden, ein Termin um

den 4. Juli werde angestrebt.

Bis zu 1,5 Mrd. Euro könnten

eingespielt werden. Gleichzei-

tig wird spekuliert über die

mögliche Emission eines

weiteren CMBS über 1 Mrd.

Euro, um Schulden noch vor

dem geplanten Börsengang

zurückzuzahlen.

Heme

Gelsenkirchen

Page 40: Der Immobilienbrief Nr. 290

Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 11

letzte Entscheidung fällt Mitte 2013. Schon jetzt können sich Firmen, Behörden, Institutionen

und Privatleute ihre Wunschdomain unverbindlich reservieren. Rund 35 Euro wird sie dann, je

nach Registrator, kosten. Mehr Informationen dazu unter www.dotruhr.de

Hamm: Im Landeswettbewerb „Ab in die Mitte!“ konnten vier Projekte aus Ruhrstädten die

Jury überzeugen und erhalten 2013 Fördermittel zur Umsetzung: Die Projekte

„Innenstadtentwicklung Hamm 1a-20.30“, "Lüner Augenblicke – Lünen im Fluss", „Dorf Neukir-

chen – 4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ in Neukirchen-Vluyn und "Stadtgesichter – Weseler An-

sichten". Finanziert wird die PPP-Initiative vom Bauministerium NRW gemeinsam mit GALE-

RIA Kaufhof GmbH und Multi Development GmbH.

Neuss: Der Automobilzulieferer Johnson Controls mietet für seinen Geschäftsbereich Interi-

ors rd. 6.500 qm Bürofläche in der Jagenbergstraße. Eigentümer der Immobilie ist alstria of-

fice Reit. Corealis beriet den Mieter bei dem Vertragsabschluss. Nach Angaben des Maklers

handelt es sich um die größte Büroflächenanmietung in Neuss der vergangenen fünf Jahre.

Essen: Die Arbeitsgruppe KOOPERATION des GdW Bundesverband deutscher Woh-

nungs- und Immobilienunternehmen, des Bundes Deutscher Architekten BDA und des

Deutschen Städtetages (DST) hat den Doppelwettbewerb um den Deutschen Bauherren-

preis 2013/2014 ausgelobt. Bewertet werden Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung,

Energieeffizienz und hohe Qualität im Wohnungsbau in zwei Kategorien: Deutscher Bau-

herrenpreis Modernisierung 2013 für Sanierungs-, Modernisierungs- und Umnutzungsprojekte

mit Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“; und Deutscher Bauherrenpreis Neubau

2014 für innovative Projekte im Wohnungsneubau mit Sonderpreis „Freiraumgestaltung im

Wohnungsbau“. Der Preis wird u.a. von den Messegesellschaften Berlin und Essen gefördert.

Die Preise werden 2014 auf der DEUBAU-Kom in Essen vorgestellt. Die Teilnahmeunterlagen

bis 31. März 2013 an: BDA, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin (Mitte)

Die Bewerbungsfrist für den

fünften PROM des Jahres

2013 dauert noch bis zum 15.

Juni 2013. Er wird von der

RWE AG für besondere

Energieeffizienz in zwei Kate-

gorien verliehen, für gewerb-

lich genutzte sowie für öffent-

lich und sozial genutzte Immo-

bilien. Ein Sonderpreis geht an

beispielhafte Projekte und

Lösungen bei Quartieren und

Wohnanlagen. Die Preise sind

mit je 20.000 Euro und der

PROM-Skulptur dotiert. Die

Auswahl erfolgt in drei Stufen

nach Energieeffizienz, nach

ökonomischen und schließlich

nach architektonischen und

sozialen Kriterien.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: [email protected]

Herausgeber: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

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Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Impressum

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Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Aengevelt (5), alstria (11),

Argetra (9), Art-Invest Real Estate Fund (5), aurelis Real Estate (3,5,9), Axa (7), B&B Hotel (9),

Baedeker (8), Bank of America (8), Beos AG (9), Betterterms GmbH (7), BNPPRE (4,8), Brockhoff

& Partner (9), BulwienGesa (9), C&A (7), Carpe Diem GmbH (3), CBRE (4), Codic (6), Corpus

Sireo (2,3,4), Cyberport GmbH (8), Deutsche Annington (10), Deutsche Bank (4), DHL (9), Die

Developer (6), DIH AG (3), Drees & Sommer (1), Dülken AG (7), ECE (1), Edeka (4), EPH GmbH &

Co.KG (10), Erkens Gerow Schmitz Zeiss (6), Erste MONTI Immobiliengesellschaft mbH & Co.KG

(4), Europa Center AG (1), Fleuth KG (7), Franken Architekten (8), Gagfah (8), Galeria Kaufhof

(11), GE Real Estate (4), Generali Lebensversicherung (7), GeSoB (4), Goldman Sachs (5), Greif &

Contzen (1), Hamborner Reit (7), Harpen Immobilien (1), Häusser-Bau (4), hema electronic GmbH

(8), Hitachi Power Europa (7), Hochtief (2,5,9), Hornbach (9), Hünxe Kreativbauen und Wohnen

GmbH (4), iii-investments (4), immotiss care (4), ITG (8), IVG (2,3), Johnson Controls (11), Jones

Lang LaSalle (9), JP Morgan (10), Kone GmbH (4), LEG (5), Lingnau GmbH (4), McFit (4), Merrill

Lynch (8), Metro (2), mfi AG (9), MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e. V. (8), Morgan Stanley

(10), Multi Development GmbH (11), MVRDV (1), NRW.invest (1), Patrizia AG (1), pbb (5), Perry

Capital (5), Petzinka Pink Architekten (5), R&D Mobile (9), RAG Montan Immobilien (1,10), Reed

Midem (1), regiodot GmbH & Co. KG (10), RGM Holding (4), RourTourismus GmbH (10), RREEF

(4), RVR (10), RWE (1,11), RWTH Aachen (5), Schultearchitekten (5), Strabag (1), The Why Fac-

tory (1), UniCredit Bank (7), Verein Deutscher Zementwerke (5), Vodafone (9), WealthCap (6), wmr

(1), Woba (8), Zech Group (3,5).

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Beisheim, Otto (2);

Beyerle, Thomas (2); Brauser, Hanns (6); Budde, Norbert (9); Christ, Wolfgang (6); Eichholz, Rei-

ner (3); Fernandez Verdes, Marcelino (2); Fleuth, Walter (7); Franken, Bernhard (7); Grimshaw,

Nikolas (8); Hagemann, Reiner (2); Henze Dr., Michael (4,5,6); Kairisto, Essimari (2); Lazaridis,

Mike (5); Maas, Winny (1); Martin-Kuenzels, Marc-Philipp (3); Matuschka Graf von, Nikolaus (2);

Mohr, Axel (9); Nauen, Andreas (2); Oppl, Hubert (4); Rodemer, Eckhard (3); Romanski, Bernd (2);

Roos, Ronald (3); Rothenberger, Steen (7), Schulten, Andreas (9); Schulter, Karl-Werner (8); Stel-

la, Franco (9); Ullmann, Michael (7).