Der Immobilienbrief Nr. 290
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Transcript of Der Immobilienbrief Nr. 290
Inhaltsverzeichnis Editorial 1
Scope: Volkswirte haben keinen Fahrplan aus der Krise (WR)
2
Deutsche Immobilienakti-en: Die Luft wird dünner (Ries)
8
Turnover-Immobilien, Teil 1 (Otte)
10
Wohnimmobilienpreise steigen weltweit an (AE)
11
London wieder teuerster Büromarkt weltweit (AE)
13
Leerstand pusht Zertifizierung (WR)
13
KGAL: Anhaltend robuste Nachfrage (WR)
14
Euroconstruct: Keine Hoff-nung für Europas Bauinves-titionen (WR)
15
KGAL: Stabilität statt Volatilität (WR)
16
Impressum 29
Der Immobilienbrief Ruhr 31
Spanien: Inlandsinvestoren steigen antizyklisch ein (WR)
17
Steigerung im Online-Handel (WR)
18
Helaba: Büromarkt Deutsch-land stabil (Winckler)
24
Swisslake: Chancen für Finanzierungsfonds (WR)
19
In 2012 die meisten Einzel-handelsvermietungen (WR)
19
Immobilienbrief Köln 28
Turnover-Immobilien, Teil 2 (Otte)
24
Logistikstandort Deutsch-land boomt weiter (Krentz)
22
Immobilienfonds werden regional verkauft (Hoffmann)
20
London bleibt sicherer Anlagehafen (AE)
13
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
soviel Fernsehzeit hatte die Immobilienbranche selten. Sex sells. Zwei junge Immobilienhelden mit
hormongesteuertem Antritt schafften es, 1.200 bewaffnete staatliche Kräfte zu mobilisieren. Dafür
muss man sich sonst „Der letzte Samurai“ anschauen. Leider ist der Presserummel für die Bran-
che nicht lustig. In vielen Gesprächen stand das Skandalpotenzial von S&K seit langem oben auf
der Liste. Fakten gab es keine. Die zentrale Frage war, woher das Kapital käme, um ein so großes
Rad mit Zukauf ehemals renommierter Initiatoren zu drehen. Hierum rankten sich Gerüchte.
Ich selber hatte auch einmal das „Vergnügen“ eines persönlichen Gespräches. Beim Ein-
tritt in die Villa führten die überlebensgroßen Portraits der da wohl noch in den 20ern befindlichen
Unternehmensgründer zur Vorsichtshaltung. Das Gespräch bezog sich ca. 10 Minuten auf den
Versuch, Informationen über uns bekannte Unternehmen zu erhalten. Mein Versuch, in der
verbleibenden Höflichkeitszeitspanne das Thema auf Unternehmensstrategie und Fondsgestal-
tung zu bringen, scheiterte. Lediglich das Buch eigener Immobilienerfolge wurde überreicht. Vor
dem Hintergrund eines extremen persönlichen Störgefühls, das weit über gestaltungsorientierte
Meinungsdifferenzen hinaus ging, fand ich es trotz fehlender Fakten sinnvoll, mit dem Unter-
nehmen nichts, absolut gar nichts, zu tun haben zu wollen. Nahezu visionär äußerte sich we-
nige Tage zuvor VGF-Präsident Oliver Porr auf dem VGF Summit: „Vor dolosem Handeln schützt
auch keine Regulierung“. Vor einem Ponzi-/Madoff-/Schneeball-System sollte sie aber schon
schützen. Die finanzierungsinduzierte heutige Blindpool-Kultur ist jedoch verführerisch. Sie hebelt
auch die hohe Prospektkultur der Immobilienwirtschaft, die sich in den 90ern entwickelte, teilweise
aus. Andererseits gibt es ja die qualifizierte Mittelverwendungskontrolle. Die gilt eigentlich als
Knockout-Kriterium. Ich bin einmal gespannt, was am Ende herauskommt. Auch der Aufwand der
Staatsanwaltschaft ist in einem Rechtsstaat nicht notwendigerweise eine Treffsicherheitsgarantie.
Manchmal treibt es einem alten Volkswirt doch die Tränen in die Augen. „Wir haben uns
bei dem Maastrichter Vertrag mit dem Thema Wettbewerbsfähigkeit ‚unterbeschäftigt‘. …
Die Länder der Eurozone sind keine ideale Währungszone“, stellte der Mitverfasser der Maastrich-
ter Verträge und gerade ausgeschiedene Vorsitzende der Euro-Gruppe, Premierminister Jean-
Claude Juncker, auf der von mir moderierten Scope Conference Institutionelle Immobilienin-
vestments fest (S. 2 ff.). Ehrlich gesagt, zum Vertragszeitpunkt 1991 musste man nach den gera-
de gemachten deutschen Erfahrungen wissen, was bei der Zusammenlegung von Regionen unter-
schiedlicher Wettbewerbsfähigkeit passiert – selbst in einer politischen Union. Nachzulesen bei
mir/Platow im Herbst 1990. Solche Statements tun weh und hinterlassen bei aller Hochachtung
vor dem Vortragenden intellektuelle Hilflosigkeit. Auch sonst sieht der Krisen-Fluchtplan nur Ge-
wöhnung vor. Thorsten Polleit, Chefökonom Degussa, sieht für den „Enteignungspakt“ Euro in
einer scharfen Anpassungsrezession die einzige Chance. Allerdings würden stattdessen die Re-
gierungen und Notenbanker immer den leichteren Weg des Gelddruckens wählen. Unsicherheit
und der Weg von der Asset Inflation in die allgemeine Inflation seien logische Folge .
Jetzt noch etwas Positives: Die Gewinner des Immobilienmanager Award, die gestern
Abend vor 420 Gästen ihre Trophäen überreicht bekamen, waren Siemens RE, Union Invest-
ment, WvM, Landesbank BW, „Green Lease“, Hochtief PE, ECE/Rreef/Strabag, DIC, Univer-
sitätsviertel Essen, ImmobilienScout, Michael Zahn als Kopf des Jahres, Kurt Zech für Lifeti-
me und als Surprise Prize das EBZ - Europäisches Bildungszentrum der Woh-
nungs- und Immobilienwirtschaft, was mich als Hochschulrat der EBZ Business
School natürlich besonders freut.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Werner Rohmert, Herausgeber
Partner und Sponsoren der heutigen
Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-
fonds Real Estate Investment Manage-
ment Deutschland GmbH, Catella Real
Estate AG, Deka Immobilien Invest-
ment, E&P Real Estate GmbH & Co.
KG, fairvesta, Garbe Group, RWE
Energiedienstleitung GmbH und RA
Klumpe, Schröder & Partner.
Düsseldorf: Catella hat eine
der größten Transaktionen
der letzten 12 Monate am
Düsseldorfer Markt realisiert.
In diesen Tagen erfolgt der
Baubeginn für die Erweite-
rung der C&A Hauptverwal-
tung im Quartier am Flugha-
fen. C&A hat einen neuen
langfristigen Mietvertrag für
Bestand und Erweiterung
unterschrieben. Catella ver-
mittelte das Gesamtprojekt
an einen geschlossenen
Fonds von WealthCap für
knapp 100 Mio. Euro.
Catella hat im Alleinauftrag
der Generali Deutschland
Immobilien GmbH die Ent-
wicklungs- und Verkaufsver-
handlungen geführt. Mit dem
Hause CODIC Immobilien
und Projektentwicklung
Beteiligungs-GmbH wurde
ein passender Partner für die
Aufwertung des Bestandsge-
bäudes und der Erweiterung
gefunden.
Der Neubauteil beinhaltet ca.
5.500 qm Bürofläche, ca. 360
zusätzliche Stellplätze sowie
einen neuen Konferenztrakt.
Insgesamt umfasst der Kom-
plex nach Fertigstellung in
2014 ca. 37.000 qm und 900
Stellplätze. Mit den Baumaß-
nahmen wird im 1. Quartal
2013 begonnen.
Scope Conference Institutionelle Immobilien Investments
Volkswirte haben keinen Fahrplan aus der Krise
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Jean-Claude Juncker und Thorsten Polleit präsentierten die volkswirtschaftlichen Po-
le. Die Poly-Krise bleibt. Der rote Faden der Veranstaltung für institutionelle Investo-
ren reichte vor dem Hintergrund der schwierigen Zinssituation für institutionelle Anle-
ger von der Frage, wohin das institutionelle Kapital denn aktuell tatsächlich fließe
über das Herausarbeiten neuer Wege für die Finanzierung von Immobilieninvestments
über Marktanalyse hin zu Themen der Portfoliooptimierung institutioneller Anleger.
Rund 300 Mrd. Vermögen repräsentierten die rd. 150 Teilnehmer der 4. Scope General
Conference Institutionelle Immobilien Investments in der vergangenen Woche. Scope
Group Gründer Florian Schoeller sieht 15 Jahre nach Gründung Scope als große Ra-
ting-Einheit in Europa. In der Immobilienanalyse seien mehr Mitarbeiter beschäftigt als
in den Immobilienbereichen der drei großen Ratinggesellschaften zusammen.
Der Euro war das beherrschende Thema der beiden volkswirtschaftlichen Vorträge
von Premierminister Jean-Claude Juncker, bis vor wenigen Wochen Vorsitzender der Euro-
Gruppe und Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa. Die beiden Referenten stellten
Großtransaktion am Düsseldorfer Flughafen
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jeweils eher extreme Positionen vor. Der Autor des Artikel,
Werner Rohmert, war auch Moderator der Tagung.
Die Inflation kommt
Für Thorsten Polleit ist eine scharfe Anpassungsre-
zession unumgänglich. Der Euro sei eine Art Enteignungs-
pakt. Das Weltfinanzsystem befinde sich im Umbruch. Dem
Euro fehle ein Anker. Es gäbe heute die historisch einmali-
ge Situation, wie Milton Friedman schon 1992 feststellte,
dass alle bedeutenden Währungen der Welt nur noch über
einen Papierstandard verfügten. Die unausweichliche Kon-
sequenz sei anhaltende Unsicherheit. In der Wahl zwischen
scharfen Anpassungsrezessionen in einem verstärkt zykli-
schen Umfeld und einer lockeren Geldpolitik würden die
Regierungen immer den leichteren Weg des Gelddruckens
wählen. Ohne Stabilitätsanker sei dieser Weg vorgezeich-
net. Dies müsse am langen Ende über den Weg der Asset-
Inflation auch automatisch zu einer allgemeinen Geldent-
wertung führen. Moderator Werner Rohmert fasste zusam-
men, vor diesem Hintergrund sei der Euro lediglich mit Ver-
sprechen bedrucktes Papier. Regierungen würden regelmä-
ßig ihre Versprechen brechen. Die Ankerfunktion als Ersatz
des Goldstandards habe in Deutschland zu DM-Zeiten die
Bundesbank mit dem ausschließlichen Geldwertstabilitäts-
ziel bekommen. Und im Euro habe die Bundesbank nichts
mehr zu sagen.
Kein Fahrplan aus der Krise, Poly-Krise des Euro
Jean-Claude Juncker, der selber 1991 wichtige
Passagen des Maastrichter Vertrages insbesondere zu den
Themen Wirtschafts- und Währungsunion verfasst hat, be-
schwor dagegen den europäischen Gedanken. Einen Fahr-
plan aus der Eurokrise habe er auch nicht. Zudem sei er der
einzige Unterzeichner des Maastrichter Vertrages, der heute
noch aktiv sei. „Der Euro und ich sind heute die einzigen
Vertreter des Maastrichter Vertrages“. Der Euro befinde sich
in einer Poly-Krise. Dies reiche von der Schuldenkrise über
die atmosphärische Krise, die Anpassungskrise hin zu einer
Sinn- und Erklärungskrise. Vor diesem Hintergrund werde
immer vergessen, dass das einst kriegerische Europa heute
auf eine Friedensperiode von über 60 Jahren zurückschaut.
Im internationalen Vergleich sei der Euro heute eine
stabile Währung. Er habe Wohlstandsimpulse gegeben und
den Frieden gesichert. Allerdings seien die Errungenschaf-
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ten Europas weit von den Herzen der Menschen weggetragen worden. Dies sei insbesonde-
re auch an Presseberichten festzustellen, in denen „Sieger des Gipfels“ herauskristallisiert
würden. Von Druck und Durchsetzen habe er im Sitzungssaal wenig gesehen. Allerdings
habe der britische Premier Cameron eine gefährliche Diskussion begonnen. Die Fragilität
Europas habe sich zudem gezeigt, als alte Ressentiments wieder ausgebrochen seien.
Dabei habe Europa auf die Finanzkrise adäquat in einer Form reagiert, die er sich
selbst in dieser Konsequenz vor vier Jahren noch nicht habe vorstellen können. Die Erfolgs-
story des Euro habe darin gelegen, dass 2007 Anlass zu der Hoffnung bestanden habe, das
jährliche Defizit der Euroländer auf 0,7% und den durchschnittlichen Verschuldungsgrad auf
60% zu drücken. Die heutigen Entwicklungen seien nicht auf Fehler des Euro, sondern
auf die Finanzkrise zurück zu führen. Irland habe 2006 eine Schuldenquote von 25% ge-
habt und 2011 von 109%. Heute gebe es aber keine Alternative zu Defizit- und Schuldenab-
bau. Ein Aufbruch in die andere Richtung sei auch in der Krise nicht denkbar.
In Maastricht leider Thema „Wettbewerbsfähigkeit“ vergessen“, Geldpolitik
überfrachtet
Das Grundproblem des Euro ist lt. Jean-Claude Juncker, dass man sich mit dem
Thema Wettbewerbsfähigkeit „unterbeschäftigt“ habe. Dieses Thema dränge heute in den
Vordergrund. Insgesamt sei der Euro auf dem richtigen Weg. Das Vorhaben aus dem Jahr
2000, den wettbewerbsfähigsten Währungsraum zu schaffen, sei jedoch grandios geschei-
tert. Mit Blick auf die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit und die unterschiedlichen Ent-
wicklungsgeschwindigkeiten der Länder sei die Eurozone keine optimale Währungszone.
Interessant sei auch, dass die Finanzmärkte ihrer kontrollierenden Aufgabe nicht gerecht
worden seien und gläubig ohne Blick in die Maastrichter Verträge die Zinsen im gesamten
Euroraum ohne Blick auf die Bonität der Einzelstaaten nivelliert habe. Es seien auch Fehler
gemacht worden. Griechenland sei ein Staat, der „ganz einfach nicht funktioniert“. Hier be-
stehe soziale Explosionsgefahr. Jedes Land müsse seinen eigenen Weg finden. Bei einer
internationalen Einführung einer Art „Hartz IV“ „stünden Frankreichs Straßen in Flammen“.
Unter Aspekten der Inflationsangst sieht Juncker eine beginnende Sorge, dass die
Geldpolitik derzeit in ihren Aufgaben überfrachtet wird. Die Finanz- und Bankenwelt bedarf
besonderer Aufmerksamkeit. Hier muss Einfluss auf Solidität genommen werden. Irgend-
wann seien Euroanleihen unausweichlich. Der zentrale Fehler des Euro sei gewesen,
nicht zu viel, sondern zu wenig Europa geschaffen zu haben.
In die Diskussion mit Juncker brachte Moderator Werner Rohmert ein, dass der
Vortrag tatsächlich keinen Fahrplan aus der Krise bereitstelle. Die Gefahr bestünde mögli-
cherweise, dass der Fehler „zu wenig Europa“ jetzt auf eine Renationalisierungsphase mit
alten Ressentiments träfe. Zudem stelle sich immer wieder die Frage, warum die allseits
bekannten Probleme von Regionen unterschiedlicher Wettbewerbsfähigkeit und unter-
schiedlicher Geschwindigkeiten in einem Währungsraum, die ja durch die DM-Einführung
zur Wiedervereinigung offensichtlich wurden, bei der späteren Euroumsetzung nicht berück-
sichtigt worden seien. Die Politik müsse zudem mit den deutschen Urängsten der Inflation
und der Zahlmeisterfunktion lernen umzugehen.
Sind Immobilien-Planungen eine Illusion?
Prof. Karl-Georg Loritz stellte dem Plenum die Frage, ob viele Theorien und Zahlen
zur Immobilienwirtschaft nicht auf Illusion beruhen. Vor wenigen Jahren habe er sich noch
nicht vorstellen können, dass eine Wohnungsbaukrise, die in USA losgeht, wegen einiger
Banker Deutschland und die Welt befällt. Das Problem der Immobilie sei die Langfristigkeit
der Entscheidung. Diese bedürfe einer Berücksichtigung in der Rendite. Gerade aber die
Immobilie mit einer 10-jährigen Bindung und anschließendem erheblichen Anpassungsrisiko
habe jedoch derzeit eine sehr niedrige Rendite. ►
Erlangen: Am 1. März star-
tet die ZBI Gruppe den offi-
ziellen Vertrieb des ZBI Pro-
fessional 8.
Wie seine Vorgänger inves-
tiert die Investment KG in die
Asset-Klasse Wohnimmobi-
lie in ausgewählten, prospe-
rierenden deutschen Groß-
städten mit Fokus auf Berlin.
Die Investitionsobjekte wer-
den vergleichsweise günstig
erworben. Alle Komponenten
rund um die Immobilien wer-
den von der ZBI Gruppe
wahrgenommen. Über die
Erzielung höherer Vermie-
tungsstände und die Anpas-
sung des Mietniveaus wird
der Wert der Immobilien
nachhaltig gesteigert.
Der Initiator erhält wesentli-
che Gewinnanteile bei Auflö-
sung der Investment KG erst
dann, wenn die vertraglichen
Ansprüche der Anleger er-
füllt sind. Zuerst stehen den
Investoren aus den Veräu-
ßerungsgewinnen die Rück-
zahlung von Kapital und dem
Agio sowie ein Gewinnan-
spruch von 7,5% p. a. zu.
Ein danach verbleibender
Gewinn wird zwischen den
Anlegern und der ZBI Grup-
pe hälftig aufgeteilt.
Das 5%ige Agio der Investo-
ren wird dem Kommanditka-
pital gleichgestellt. Es ist
somit während der Laufzeit
gewinnberechtigt und wird
bei Auflösung des Fonds aus
den Veräußerungsgewinnen
zurückerstattet. Das macht
bei der geplanten Fondslauf-
zeit durchaus eine Erhöhung
der Rendite von 1% oder
mehr gegenüber den ausge-
wiesenen Vergleichswerten
anderer Fonds aus.
ZBI: Vertriebsstart
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Frankfurt: Dr. Rolf Kiefer
(60), seit dem 1. Januar 2006
Pressesprecher und Leiter
Externe Kommunikation, ver-
lässt den DekaBank-
Konzern, um sich neuen be-
ruflichen Herausforderungen
zu stellen.
Zum 1. März 2013 wird Björn
Korschinowski (39) die Lei-
tung der neu geschaffenen
Unternehmenskommunikati-
on übernehmen. In dieser
Rolle verantwortet er die ex-
terne und interne Kommuni-
kation der DekaBank. Kor-
schinowski war seit 2008 für
die Credit Suisse tätig.
In den verschiedenen Panels wurde deutlich, dass die aktuell diskutierten Varianten
alternativer Immobilienfinanzierung wie Versicherungen als neue Marktteilnehmer, Debt
Funds oder Mezzanine-Funds zwar interessante Ansätze auch unter Geschäftsgesichts-
punkten beinhalten, jedoch in der Summe nicht ausreichend sind, die abzusehende Finan-
zierungslücke auszufüllen. Zudem merkte die Moderation an, dass die vorgestellten Lö-
sungsmöglichkeiten eher geeignet seien, die Probleme der Finanzinstitute zu lösen und
nicht der Volkswirtschaft. Letztlich seien es nicht die „institutionellen Investoren“ die Geld
investierten, sondern diese seien lediglich Kapitalsammelstellen, die als Versicherung z. B.
eine Altersvorsorge versprechen oder sonstige Risikoausgleichsversprechen vieler kleiner
Versicherter einzuhalten hätten.
Welche Investitionen gehen wohin?
Im Laufe der zweitägigen Diskussion wurde der Dissens zwischen Theorie und Pra-
xis mit Blick auf die aktuelle Core-Fixierung deutlich. Während die Wissenschaft und Theo-
rie glaubt, eine Abkehr von der totalen Risikoaversion und der Core-Fixierung festzustellen,
blieb unter den Praktikern unisono die Meinung vorherrschend, die Core-Fixierung würde
anhalten. Eine INREV-Untersuchung, die Prof. Matthias Thomas vorstellte, befasst sich
mit den Trends der institutionellen Kapitalanlage. Die Befragung wurde zum Jahreswechsel
durchgeführt. Europa bleibt der wichtigste Zielmarkt für institutionelle Investments. Insge-
samt hat die überwiegende Mehrzahl der befragten Manager vor, die Immobilienquote, die
aktuell 7,6% der institutionellen Kapitalanlagen beträgt, zu erhöhen. Nach wie vor relativ
wenig Interesse finden „Listed Property Companies“ wie Immobilienaktien. Im Fokus stehen
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Werte
Direktinvestments und Joint Ventures bzw. Club Deals.
Aber auch direkte Immobilienfinanzierung wird aufholen.
Als potenzielle Hindernisse für Investments haben die in
den vergangenen Jahren monierten Faktoren Transparenz
und Marktverfassung abgenommen, während die Ausrich-
tung der Funds Managern als Investitionshindernis
zugenommen hat.
Wichtigste Gründe, in institutionelle Fonds zu inves-
tieren, sind der Zugang zur Immobilien-Expertise generell
und speziell in spezifische Sektoren, die internationale Di-
versifikation, die Asset-Diversifikation und der Zugang zu
neuen Märkten. Bei den Untersuchungen von INREV liegt
Core als Investitionsziel zwar noch weit vorne, jedoch holen
Value-add und Opportunity-Investments auf. Hier gab es
jedoch unklare Botschaften. Ebenso stellte die Feststellung,
dass deutsche Investoren inzwischen von Core abweichen
würden, während holländische Investoren immer noch sehr
stark auf Core fixiert seien, aus Sicht des Publikums eher
eine Mindermeinung dar. Bei den bevorzugten Regionen
des Jahres 2013 bleibt Deutschland vor den nordischen
Staaten an erster Stelle. Erst dann folgen UK, Central Euro-
pe und Frankreich. Bei sektoraler Betrachtung stehen Retail
vor Office, Residential und Logistik. Im Ergebnis ist festzu-
halten, dass Joint Ventures und Club Deals populär bleiben.
Interessenidentität zwischen Anleger und Managern sind
wichtigstes Entscheidungskriterium. Die Bereitschaft, mehr
Risiken zu nehmen, nehme zu.
Deutsche Immobilienaktien
Die Luft wird dünner
Hans Christoph Ries,
Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)
Die vielzitierte Aussage „wie Phönix aus der Asche“
beschreibt trefflich die Entwicklung deutscher Immobi-
lienaktien seit 2007.
Die damals sich ent-
puppende Subprime-
Katastrophe bescherte
der Branche einen in
dieser Dimension
kaum vorstellbaren
Verfall der Notierun-
gen. Auch einzelwirt-
schaftlich kam es bei
vielen Gesellschaften
zu Turbulenzen. Ange-
schlagene Banken und damit verbundene Schwierigkei-
ten auf der Fremdkapitalseite sowie zum Teil hohe Ab-
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schreibungen auf
Bestände ließen Vor-
stände und Anleger
schwitzen.
Doch bereits
2009 setzte die Wende
ein, von der vor allem
die Wohnimmobilienge-
sellschaften profitier-
ten. Dabei bekam die
Branche Rückenwind
von der mehr und mehr zu Tage tretenden Staatsschul-
denkrise. Bei den Investoren stellte sich eine Rückbesin-
nung auf Sachwerte ein und das im Zuge der „Staaten-
und Bankenrettung“ von den Notenbanken nach unten
geschleuste Zinsniveau erwies sich als neues Lebens-
elixier für viele der börsennotierten Immobilienunterneh-
men. Besonders die Wohnimmobilienbestandshalter
zogen neue Kraft. Sie schnürten neue Finanzierungspake-
te mit den Banken und auch Kapitalerhöhungen stellten
kein Problem mehr dar. In der Anlegergunst war man
wieder en vogue.
Seit den Tiefstständen der Aktienkurse vornehm-
lich 2008/2009 kam es zu einer beeindruckenden Rallye,
von der gerade die „Schwergewichte“ erfasst wurden. Sie
wurden zu den neuen Lieblingen der von der Troika Poli-
tik/Notenbanken/Geschäftsbanken stark verunsicherten
Anlegerschaft und heimsten atemberaubende Kursgewin-
ne ein. Das gilt gerade für die Mutigen, die bei den damali-
gen Ausverkaufspreisen zugriffen. Bei Deutsche Wohnen
oder TAG Immobilien waren Kursgewinne von 600%bis
700% möglich.
Dies erreiche die Deutsche Euroshop bei wei-
tem nicht. Der Shopping-Center-Investor, der rund 1 Mill.
qm Fläche sein Eigentum nennt, erwies sich im Abwärts-
sog als Fels in der Brandung. Hier kam es angesichts kon-
tinuierlich nach oben zeigender Ertragsziffern nicht zu
einer Kurserosion, womit das Aufholpotential demzufolge
geringer war. Bezogen auf die Tiefststände waren aber
auch hier stattliche 80% bis 90% möglich. Und auch die
Deutsche Euroshop
kann einen Rekord für
sich in Anspruch neh-
men. Als einziger der
großen deutschen
Immobilienwerte liegt
die Börsenkapitalisie-
rung über dem Net
Asset Value der Ge-
sellschaft. Dies ist ein
großer Vertrauensbe-
weis in die Mannschaft um Vorstandschef Claus-
Matthias Böge.
Die gute Performance der Branche führte dann
2011 zum Börsengang der GSW Immobilien AG, dem
nach eigenem Bekunden führenden Wohnimmobilienun-
ternehmen in Berlin. Das 2011 nicht sonderlich gute Um-
feld für Neuemissionen sorgte aus Anlegersicht zu ei-
nem guten Pricing der GSW-Aktien. Diese Aktionäre der
„ersten Stunde“ haben allen Grund zur Freude. Seit dem
Going-Public legte die Notierung in der Spitze um gut
70% zu. Und auch die Gesellschaft nutzte die Gunst der
Stunde und platzierte 2012 eine Kapitalerhöhung sowie eine Wandelanleihe.
Auch der frühere Platzhirsch unter den deutschen Immobilienwerten, der in der
Krise fast in die Knie gegangen wäre, die IVG Immobilien AG, hat die Kurve noch bekom-
men. Dank der Staatsschuldenkrise und dem damit verbundenen Zinsrutsch sowie des
Kavernen-Geschäfts haben die Bonner überlebt. Nach einem Kursverlust von gut 95%
seit 2007 haben die Notierungen seit den Tiefständen 2012 sich zwar verdoppelt, doch
dürfte dies nicht wirklich ein Trost für die „Geschädigten“ sein. Dennoch: Der Trend-
wechsel ist gemacht. In diesem Jahr sollen wieder schwarze Zahlen her. Gelingt dies und
wird eine adäquate Lösung für The Squaire gefunden, dürfte sich das positiv auf den
Kursverlauf auswirken.
Fazit: Die Aktien vieler deutscher börsennotierter Immobilienwerte haben eine her-
ausragende Entwicklung genommen. Gerade bei den Wohnimmobilienbestandshaltern
herrscht eitel Sonnenschein. Neben den rekordtiefen Zinsen haben sich die Leerstände ver-
ringert und das bei steigenden Mieten. Die Branche lebt also in der besten aller Welten.
Eine Verbesserung ist daher nur schwer vorstellbar. Einzig wieder stärker aufkommende
aurelis
Frankfurt: Simone Schmidt
leitet als Geschäftsführerin
ab sofort die Catella Proper-
ty Corporate Finance
GmbH. Zuletzt war sie bei
der Ersten Abwicklungsan-
stalt tätig, deren Aufgabe die
wertschonende Abwicklung
von Risikopositionen der ehe-
maligen WestLB AG ist.
Frankfurt: Thomas Lindner
übernimmt zum 1. März 2013
die Leitung von Catella am
Standort Frankfurt/Main.
Thomas Lind-
ner ist Mit-
glied der
Chartered
Surveyor
(MRICS) so-
wie Immobilienökonom (IRE/
BS). Nach acht Jahren ver-
lässt er seine bisherige Wir-
kungsstätte bei Dr. Lübke.
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Ängste bezüglich der Geldwertstabilität könnten die Kurse
erneut beflügeln. Ansonsten dürften die Zeiten der großen
Kursavancen vorbei sein.
Gastbeitrag aus der Schweiz
Turnover-Immobilien
Eine neue Anlageklasse
Thomas Otte, InvestaSwiss Vermögensinstitut
Immobilienanlagen sind in den europäischen Kernlän-
dern gefragt wie seit langem nicht mehr. Die Investoren
suchen Schutz vor Inflationsgefahren. Neben den übli-
chen Risiken der Bestandshaltung zeigt sich immer
mehr eine bislang wenig beachtete Gefahr: Die Zeit ist
das größte Risiko bei Immobilieninvestments. Turn-
over-Strategien bringen sichere Abhilfe.
Immobilien gelten per se als sichere Investments.
Die Argumente lauten: Gewohnt werde immer. Wohnen sei
nicht zu ersetzen. Ganz allgemein gelte für Gewerbe wie
Wohnen: Es handele sich um ein dauerhaft knappes Wirt-
schaftsgut. Denn Boden sei nicht beliebig vermehrbar. Da-
her gäbe es i. d. R. nur geringe Wertschwankungen, ein
guter Werterhalt sei also sicher, und börsenunabhängig
noch dazu. Ergänzt werden die Argumente zumeist noch mit
der Möglichkeit eines Inflationsausgleichs oder gar eines
Wertzuwachses.
Anschließend bekräftigen sich die Menschen ge-
genseitig noch mit empirischen Miniaturbeispielen von
Freunden und Bekannten, die mit einer Wohnung oder ei-
nem Haus ‚ganz kürzlich erst’ einen außergewöhnlichen
Gewinn gemacht hätten. Spätestens jetzt haben kritische
bzw. wissenschaftliche Argumente keine Bedeutung mehr.
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Es sei darum klar gesagt: Immo-
bilien sind keine inhärent siche-
re Geldanlage. Von Prof. Loritz
(Universität Bayreuth) stammt
das Diktum: “Die Zeit ist das am
meisten unterschätzte Risiko bei
Immobilieninvestitionen.”
Lesen Sie weiter auf
Seite 24
Wohnimmobilienpreise steigen weltweit deutlich an
Jakarta liegt mit +38% an der Spitze
Immer mehr Reiche nutzen Immobilien als sichere Weltanlage, resümiert Knight Frank
im Prime Global Cities Index. Die Preise für Top-Wohnimmobilien in den wichtigsten
Städten der Welt erreichten nach einem guten 4. Quartal mit alleine 1,7% Steigerung
im Jahresvergleich einen Zuwachs von 3,6%. 18 der insgesamt 26 Index-Städte waren
stabil oder legten zu. ►
Eschborn: Dr. Ronald Roos
(45) wird seinen Vertrag als
Geschäftsführer
mit aurelis Real
Estate GmbH &
Co. KG in bei-
derseitigem Ein-
vernehmen nicht verlängern
und das Unternehmen im
Juni 2013 verlassen, um sich
einer neuen beruflichen Her-
ausforderung zu stellen.
Berlin: Der Geschäftsführer
des Liegenschaftsfonds
Berlin, Holger Lippmann,
beendet zum Jahresende
seine Tätigkeit, um seine sich
neuen beruflichen Herausfor-
derungen zu stellen.
Personalien
Bf
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11
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Neben rationalen Investitionsgründen spielt auch
eine Rolle, dass viele wohlhabende Eltern über einen Woh-
nungskauf ihren Kindern eine Erziehung in angesehenen
Universitätsstädten ermöglichen wollen oder selbst dort
einen Zweitwohnsitz besitzen wollen. In Asien haben lt.
Knight Frank die Preise mit durchschnittlich 8% im vergan-
genen Jahr am stärksten angezogen. In Jakarta sind die
Preise im Vergleich zum Vorjahr um 38,1% in die Höhe
geschnellt. Shanghai mit knapp 11% und Hongkong mit
8,7% liegen als asiatische Städte ebenfalls in den Top 10.
Für Dubai wird zwar auch ein Plus von 20% und der zweite
Platz ermittelt, jedoch bezieht sich dies lediglich auf Häuser
und ist insofern nicht vergleichbar. Insofern stellen Städte
aus den USA die weiteren Führungsplätze im Ranking. Top-
Wohnimmobilien in Miami legten um 19,5%, in Los Angeles
um 12,5% und in San Francisco um 8,1% zu. New York
weist zwar ein Jahresergebnis von -1,4% aus, jedoch sieht
die aktuelle Entwicklung des letzten Quartals mit alleine
5,7% Steigerung und einer Transaktionsmenge wie zuletzt
vor 25 Jahren, deutlich positiver aus. Die letzten 8 Städte im
Ranking liegen in Europa und weisen alle eine negative
Performance auf. In diesem Ergebnissen spiegeln sich lt.
Knight Frank nicht nur die
wirtschaftlichen Verwerfun-
gen der Eurozone sondern
in einigen Märkten auch die
jüngsten Steueränderun-
gen für Vermögende. In
Europa haben erstklassige
Wohnimmobilien in den
untersuchten Städten
durchschnittlich 4% an
Wert verloren. In einigen
Städten folgte der Preisver-
fall jedoch auf eine Markt-
überhitzung. Für Luxus-
wohnungen sieht Knight
Frank weiterhin positive
Perspektiven, da zwischen 2011 und 2016 die Zahl
der Menschen, die mehr als 100 Mio. US-Dollar zur
Verfügung haben, um 37% steigen werde, während das
Angebot an Luxus-Wohnimmobilien nach wie vor einge-
schränkt sei. Deshalb bleibe der Markt im Prime-Segment
äußerst attraktiv. (AE)
Fv
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standorte weltweit. Im Büroimmobilienmarkt in Asien-Pazifik
legten Spitzenmieten bei verlangsamten Wachstum nur um
3% zu. Unter den Top-10-Standorten befindet sich die Hälfte
im Raum Asien-Pazifik. Neu-Delhi konnte sich mit +25% auf
Rang 4 vorschieben. Peking verlor in 2012 einen Platz und
liegt nun mit 90 Euro vor New York und hinter Moskau. (AE)
Londons Zentrum wird international dominiert
London bleibt sicherer Anlagehafen
Mit 76% wurden im vergangenen Jahr mehr als drei Vier-
tel der Investments in der Londoner City von internatio-
nalen Investoren getätigt. Im Westend lag der Anteil mit
67% immer noch über zwei Drittel.
Bereits im Jahr 2011 waren es in beiden Teilmärkten
ca. 60% gewesen. Das Gesamttransaktionsvolumen in der
City lag lt. Savills bei 8,9 Mrd. BP. Im Westend belief es sich
auf 6,1 Mrd. BP. Asiatische Investoren waren die wichtigste
internationale Gruppe in der City. Dagegen waren europäi-
sche Investoren im Westend federführend.
Aus internationaler Sicht läge der Vorteil Londons
darin, dass internationale Investoren hier einen äußerst liqui-
den Markt mit größeren Spitzenobjekten vorfänden, die lang-
fristig vermietet sind und so einen sicheren Ertrag böten,
meint Savills. Diese Käufer nehmen dafür niedrigere Rendi-
ten in Kauf. Einheimische Käufer würden dagegen in Central
London auf kleinere Losgrößen mit der Chance einer Opti-
mierungsstrategie setzen. Für eine positive Entwicklung Lon-
dons spricht lt. Savills auch, dass der Anteil chinesischen
Kapitals in London speziell, aber auch an den weltweiten
Immobilienmärkten, steigen werde, nachdem die chinesische
Versicherungsaufsichtsbehörde die Investitions-Auflagen
gelockert habe. Das könne alleine bis zu 10 Mrd. BP neuen
Kapitals nach London fließen lassen. (AE)
Leerstand pusht Zertifizierung
Frankfurt profitiert
Mit einem neuen Report CESAR, dem Certification and
Sustainability Radar, befasst sich Jones Lang LaSalle
(JLL) mit den zertifizierten Büroflächen in den fünf deut-
schen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frank-
furt, Hamburg und München.
Unter zertifizierten Flächen versteht JLL sowohl zerti-
fizierte, vorzertifizierte als auch zur Zertifizierung registrierte
Objekte. Der gute Wille zählt hier schon für die Tat. In den
London wieder teuerster Büroimmobilienmarkt der Welt
Asien stellt Hälfte der Top-Märkte
In Londons West End sind im Jahr 2012 die teuersten
Büroflächen der Welt vermietet worden. Erstmals seit
2008 ist London wieder die Nr.1 bei den Büromieten vor
Hongkong.
Den größten Sprung im Ranking von Cushman &
Wakefield macht mit einem Mietanstieg um 43% Rio de
Janeiro und steigt von Rang 8 auf Rang 3 auf. Lt. Marktana-
lyse Office Space Across the World 2013 von C&W mit 63
untersuchten Märkten hat das knappe Flächenangebot im
hochwertigen Segment zum Anstieg der Spitzenmieten in
Londons West End geführt. Im dritten Jahr in Folge sind die
Spitzenmieten an diesen 63 Standorten gestiegen. Vor allem
Südamerika, insbesondere in Brasilien und Kolumbien, ha-
ben zur Steigerung der Spitzenmieten von weltweit 3% bei-
getragen. Im europäischen Raum werden nach London mit
178 Euro pro qm pro Monat in Moskau mit 95 Euro und Paris
mit 76 Euro die höchsten Spitzenmieten erzielt. Im gesamten
Westeuropa stiegen trotz wirtschaftlicher Flaute in vielen
Märkten aufgrund einiger Newcomer in Mittel- und Osteuro-
pa die Spitzenmieten um 0,3%. Der amerikanische Markt
war im Jahr 2012 mit +10% die wachstumsstärkste Marktre-
gion. Im Norden stiegen die Spitzenmieten zwar im Durch-
schnitt um 9% an, dies ist jedoch primär durch die starken
Steigerungen in einigen wenigen Märkten begründet. Zwei
dieser Märkte waren San Francisco (+19%) und Calgary
(+29%). Als herausragende südamerikanische Wachstums-
märkte zeigten sich Bogota (+65%) und Rio de Janeiro
(+43%). Neben Rio erreicht allein New York an der 5th Ave-
nue/Madison Square mit 87,70 Euro unter den Spitzenstand-
orten Amerikas die Top-10 der teuersten Büroimmobilien-
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Realis
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genannten Immobilienhochburgen bewegt sich lt. Jones Lang LaSalle die Zahl der so zer-
tifizierten Objekte zwischen 2,5 und 9,1%. Berlin bildet mit 2,5% das Schlusslicht kurz hin-
ter Hamburg mit 2,9% und München mit 3,0%. Düsseldorf mit 4% liegt wenig besser, allein
Frankfurt mit 9,1% zertifizierte Objekte erreicht ein respektables Niveau. Aus Sicht von JLL
ist das Ergebnis ernüchternd. Andererseits sehen die Chartered Surveyors, dass die Mie-
ter für Fragen der Nachhaltigkeit zunehmend sensibilisiert würden. Zukünftig würden sich
die Vermieter dem Anforderungsmerkmal der Zertifizierung nicht entziehen können. Wenig
überraschend ist, dass sowohl in Frankfurt mit 50% als auch in Berlin mit 42% der CBD-
Anteil der zertifizierten Büroflächen sehr hoch ist. Diese Märkte sind auf Neubauten bzw.
hohe Sanierungsqualität ausgerichtet. In Hamburg, Düsseldorf und München ist der CBD-
Anteil dagegen deutlich geringer. Lt. JLL liege das daran, dass insbesondere in Märkten mit
hohem Leerstand die Zertifizierung inzwischen ein wichtiger Faktor sei, um sich von der
Konkurrenz abzusetzen. (WR)
Deutsche Büroimmobilien
Anhaltend robuste Nachfrage
Die KGAL sieht die deutschen Immobilienmärkte von in- und ausländischen
Kapital- und Liquiditätszuflüssen nahezu überflutet. Das Transaktionsvolumen
bei deutschen Büroimmobilien habe 2012 um rd. 50% auf 10,6 Mrd. Euro (2011:
7,1 Mrd. Euro) zugelegt. ►
Wiesbaden: Die Deka Immo-
bilien GmbH erwirbt für den
Bestand eines Immobilienspe-
zialfonds das Büro- und Ge-
schäftshaus „Kirchgasse 17“
von Associated Property In-
vestors über Jones Lang
LaSalle. Das langfristig voll
vermietete Objekt verfügt über
insgesamt rund 5.000 qm Ein-
zelhandels-, Büro- und Wohn-
fläche.
Ettlingen: Valad Europe hat
den Mietvertrag mit der Daim-
ler AG über 85.338 qm Lager-
und Bürofläche im Industrie-
park Ettlingen um zehn Jahre
verlängert. Jones Lang La-
Salle war vermittelnd tätig.
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Berlin: Der Wohnimmobilien-
fonds ZBI Professional 7
erwarb Ende letzten Jahres
18 Mietshäuser mit 490
Wohneinheiten sowie 71 Ge-
werbeeinheiten für insgesamt
51,3 Mio. Euro. Das Objekt-
paket beinhaltet überwiegend
Lagen in Charlottenburg,
Mitte, Kreuzberg und Pan-
kow. Der Vermietungsstand
beträgt ca. 96%.
Damit ist der ZBI Professio-
nal 7 nahezu voll investiert
und dies mit einem Berlinan-
teil von ca. 70%.
Der zu Jahresende mit 80
Mio. Euro Eigenkapital plat-
zierte ZBI Professional 7 in-
vestiert wie seine Vorgänger
ausschließlich in deutsche
Wohnimmobilien vornehmlich
in Berlin. Der Fonds sieht in
der Bewirtschaftungsphase
Auszahlungen von 4 – 6% p.
a. vor. Bei einem späteren
Gesamtverkauf des Fonds
wird eine jährliche Rendite
von ca. 8 - 10% p.a. ange-
strebt.
Aktuell beträgt das Platzie-
rungsvolumen ca. 70 Mio.
Euro inkl. Agio. Insgesamt
wurden bisher Immobilien
von ca. 150 Mio. Euro für den
ZBI Professional 7 einge-
kauft.
Auch wenn der Blick auf vergleichende Charts von deutschen Büroimmobilen und der
Goldpreisentwicklung schnell den Begriff Betongold relativiert bzw. ins Märchenreich
verweist, wird er im Zuge aktueller Immobilienstimmung gerne verwendet. Trotz gedämpfter
Konjunkturdynamik sieht KGAL Research weiter ein starkes Anlegerinteresse. Bei den
favorisierten Segmenten Core und Core+ gäbe es eine anhaltende Marktenge. B-Städte
würden zukünftig mehr in den Fokus rücken. Deutschland werde auch 2013 seinen Ruf als
sicherer Hafen für Immobilien-Investments behalten. Basis für die positive Prognose eines
agilen Büromarktes bei schleppendem Konjunkturverlauf ist der Arbeitsmarkt, der 2012 im
sechsten Jahr in Folge einen neuen Rekordstand, mit 41,6 Mio. Erwerbstätigen aufwies.
Er bleibe stabil.
Starker Anlagedruck bei knappem Angebot führte 2012 in den Top-7-Städten zu wei-
ter nachgebenden Renditen von 4,95% auf 4,76%. Diese sollen 2013 stabil bleiben. Die Mie-
ten in den Topstädten sind um ca. 3% gestiegen. Hier erwartet KGAL für 2013 eine Seit-
wärtsbewegung mit +1%. Das Transaktionsvolumen, das 2012 um 50% zugenommen habe,
werde sich seitwärts bewegen. Der Büroflächenumsatz habe 2012 zwar um 11% nachgege-
ben, er werde sich aber 2013 weitgehend stabil entwickeln.
Die Angebotsdefizite der Top-Bürolagen zeigten bereits Wirkung. Wer mehr Rendite
haben wolle, sehe sich auch verstärkt in B-Lagen um. Speziell mit Blick auf die Nebenlagen
zeigt sich lt. KGAL der Trend zu Green Buildings, also vor allem Gebäuden, die bereits unter
dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit gebaut worden seien. Wenn es also schon keine A-
Lage sein soll, dann soll es zumindest ein zertifiziertes Green Building sein, sei Argument
der Mieter. Trotz der hohen Büroflächenleerstände in einigen Metropolen gäbe es für hoch-
wertige Büroobjekte noch erhebliches Potenzial. Die Chancen für Projektentwickler blieben
also durchaus intakt. Die KGAL sieht Büroinvestments in Verbindung mit langfristigen
Mietverträgen und Indexierung als einen „vermeintlich sicheren“ Ausweg aus der Realzins-
falle. Eine aktuelle Investorenumfrage des Urban Land Institut sieht München, Berlin,
Hamburg unter den Top Five Investmentmärkten in Europa auf den Rängen Eins, Zwei und
Fünf. KGAL empfiehlt risikoaversen Anlegern, Objekte sorgfältig auf deren Zukunftsfähigkeit
zu prüfen. (WR)
Euroconstruct macht keine Hoffnung für Europas Bauinvestitionen
Krise im Club Med
Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der europäischen Bauinvestitionen haben sich
zerschlagen. In vielen der 19 Staaten, die mit ihren Forschungsinstituten bei Euro-
construct beteiligt sind
herrscht weiter Krisen-
stimmung. Für 2012 haben
die Forscher ihre Progno-
se von minus 2% auf mi-
nus 4,7% angepasst. Auch
2013 geht es nach neuer
Prognose weiter mit 1,5%
bergab. Auch die erst für
Ende 2015 erwartete Erho-
lung dürfte moderat blei-
ben. ►
ZBI Professional 7 erwirbt Objektpaket in Berlin
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
Singapur: Die SEB Asset
Management hat ihre Beteili-
gung an der 23-geschossigen
Büroimmobilie „79 Anson
Road“ an United Engineers
Developments Pte. Ltd. für
ca. 136,6 Mio. Euro verkauft.
Im Dezember 2007 hatte
SEB Asset Management
zwölf Strata-Title-Stockwerke
des Objekts mit insgesamt
rund 10.350 qm Bürofläche
für ihren Luxemburger Immo-
bilien Spezialfonds SEB Asi-
an Property Fund erworben.
Der Anteil umfasste rund
54% an dem Grade A-
Gebäude.
Der öffentliche Bau gab um 7,5% nach. Wohnungsbau und Gewerbebau traf es mit
3,5 bzw. 4% nicht ganz so hart. Lichtblicke gibt es in Deutschland, Norwegen und der
Schweiz. Sie ziehen als Euro-Krisengewinner internationales Kapital an. Für 2013 erwarten
die Forscher von Euroconstruct, deren deutsches Mitglied das Münchener ifo-Institut ist,
Bauinvestitionen von 1,27 Billionen Euro auf 2011er Preisbasis. Das entspricht in etwa dem
Level aus Mitte der 90er Jahre, bevor der Euro- und Zinsinduzierte Bauboom in vielen Län-
dern begann. Neubauinvestitionen in Deutschland legen lt. Weiterer Recherche der Immobi-
lien Zeitung überdurchschnittlich zu. In Deutschland ist das Plus bei den Neubauinvestitio-
nen bis 2015 dagegen ungebrochen. Wuchsen sie laut ifo-Prognose 2012 um 7,5% auf 39
Mrd. Euro, sind es in diesem Jahr weitere 9,5% (43 Mrd. Euro). 2014 (45,5 Mrd. Euro,
+6,5%) und 2015 (47,5 Mrd. Euro, +4%) fällt das Plus etwas schwächer aus. Allerdings sei
hier zu beachten, dass der große Abschwung in Deutschland früher stattfand, so zitierte die
IZ ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. So hatte der Anteil der Neubauinvestitionen 2009
mit 22% einen Tiefststand erreicht. Bis 2015 soll er auf 30% steigen. (WR)
Positive Trends, aber keine Blase auf den Wohnungsmärkten
Stabilität statt Volatilität
Das Research der KGAL, einem der Marktführer bei institutionellen und publikumsori-
entierten Kapitalanlagen, sieht anhaltend positive Signale an den deutschen Woh-
nungsmärkten. Die weiter zunehmende Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten auf
die international bedeutenden Metropolregionen in Deutschland bestimmten die Ent-
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wicklung auf den Wohnungsmärkten. Einige Großstädte
absorbierten bereits das Humankapital der gesamten
Umland-Region.
Deutschland erlebt lt. KGAL z. Zt. eine Welle der
(Re-)Urbanisierung. Daher seien einige lokale Wohnungs-
märkte sehr angespannt. Trotz Warnung vor der drohenden
Preisblase sei aber im internationalen Kontext der deutsche
Wohnungsmarkt ausgesprochen solide und stabil. Größere
Volatilität sei bislang nur in engen Teilmärkten der Topstädte
festzustellen. Zudem sei im Zuge bitterer Erfahrungen der
jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrisen und der anhaltenden
Eurosorgen das Wohnimmobilieninvestment als Ausdruck
verminderter Risikotoleranz sehr gefragt.
Daher befinde sich der deutsche Wohnungstransakti-
onsmarkt mit einer Steigerung von 70% im Jahr 2012 auf
11,1 Mrd. Euro im Boom. Nach den starken Preissteigerun-
gen der Jahre 2011 und 2012 dürfte sich nun die Preiskurve
für deutsche Wohnimmobilien zunehmend abflachen. Die
durchschnittliche Preisentwicklung sieht die KGAL für 2012
bei 3%. Die bundesdeutsche Mietentwicklung lag 2012 mit
2,7% nur wenig über der Inflationsrate. Für 2013 erwartet die
KGAL sowohl für Mieten als auch Kaufpreise eine moderate
positive Entwicklung auf aktuellem Niveau.
Allerdings nehme der Neubaubedarf bis 2020 zu. Der
Wohnungsneubau liegt seit Jahren unter dem Bedarf. Erst
2012 näherte er sich mit 216 000 Wohneinheiten (+18%)
erstmals seit langem an den Mindestbedarf an. Für den Zeit-
raum bis 2020 wird ein jährlicher Neubaubedarf von 225.000
bis 300.000 Wohnungen ermittelt. Vor dem Hintergrund ei-
nes höheren Bedarfs werden für 2013 236.000 und für 2014
über 250.000 Wohnungsfertigstellungen prognostiziert.
Die KGAL macht deutlich, dass ein Vergleich mit den
Preisblasen in USA, Spanien, Irland und England nicht sinn-
voll sei, da sich im Eurogebiet bis zur Krise die Preise annä-
hernd verdoppelt hätten, während sie in Deutschland bis
zum Vergleichszeitpunkt noch unter den Werten von 1995
lagen. Erst zuletzt haben die deutschen Preise etwas stärker
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aufgeholt und liegen heute über den 1995-Vergleichswerten,
jedoch sieht Euroland im Vergleich zu 1995 heute noch oder
wieder einen Indexwert von über 180 während Deutschland
noch nicht einmal bei 110 steht. Selbst die größeren Preis-
schübe in Hamburg oder München seien im internationalen
Kontext vergleichsweise gering. Zudem seien die Miet- und
Preisanstiege nicht spekulativ, sondern demografisch be-
dingt. Urbanisierung, Binnenmigration aus benachteiligten
Gegenden und Einwanderung aus Südeuropa sorgen dort
für erhöhte Nachfrage.
Gerade auch die Konzentration „Hochqualifizierter“
führe in besonders gefragten City-Lagen zu Engpässen.
Allein 2011 musste Berlin 41.000 Zuzüge und München
25.000 Zuzüge integrieren. Auch das Kreditverhalten lasse
keinerlei Blasen-Symptome erkennbar. Seit 2003 sei das
Kreditvolumen nur um 7% gestiegen. Die „Blasen-Länder“
wie Irland und Spanien hatten in ihrer prosperierenden Pha-
se Zuwächse um über 150%. KGAL sieht also allenfalls ein
Phänomen punktueller Übertreibungen in besonders attrakti-
ven Wohnlagen. Die Entwicklung der Einzelmärkte träge
auch die Entwicklung für Wohnimmobilien-Portfolios. Auch
hier würden die Trends die Preise hochhalten. Um höheren
Renditeansprüchen zu genügen, sei eine Umorientierung
der Portfolioinvestoren auf B- und C-Städte bzw. auf den
Speckgürtel der Metropolstädte nötig. Damit könnten sich
auch einzelne Standorte im Osten Deutschlands bewähren.
Neben den Top 7 sieht KGAL z. B. Aachen, Augsburg,
Bonn, Bremen, Darmstadt, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn,
Ingolstadt, Karlsruhe, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg,
Potsdam, Regensburg, Ulm und Wiesbaden als attraktiv an,
die sich für zügigen Zukauf empfehlen. Eine bundesweite
Wohnungsnot sei insgesamt nicht abzusehen. Es gäbe le-
diglich lokale Engpässe. (WR)
Spaniens Inlandsinvestoren steigen antizyklisch ein
Gewerbeinvestitionsvolumen +10%
Auch im krisengebeutelten Spanien hat das Investitions-
volumen des 4. Quartals alle Skeptiker Lügen gestraft.
Der gute Jahreswechsel hat dazu geführt, dass die spa-
nischen Investitionen in Gewerbeimmobilien mit 2,1
Mrd. Euro auf ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr
kamen. Allerdings sind 50% dieses Jahres-
Endergebnisses lt. Savills, das den Research-Bericht
zum spanischen Gewerbeimmobilienmarkt erstellte, vor
allem auf drei Einzeltransaktionen zurückzuführen.
Für 400 Mio. Euro wurde der Torre Picasso und für
215 Mio. Euro der Gebäudekomplex Canalejas, der Zentrale
Bremen: Die Deka Immobi-
lien GmbH baut ihren Be-
stand an Logistikimmobilien
mit einem Investitionsvolu-
men von rund 25 Mio. Euro
aus. Hierfür wird die 2010
erworbene Logistikimmobilie
„PCC I“ um 16.000 qm Nutz-
fläche erweitert und auf ei-
nem benachbarten Grund-
stück eine Neubauhalle, das
sogenannte „PCC II“, mit
rund 23.700 qm realisiert.
Der Neubau wurde Mitte Feb-
ruar an die Daimler Benz AG
übergeben. Mit der Fertigstel-
lung des Erweiterungsbaus
und der Übergabe an Daimler
wird im November 2013 ge-
rechnet. Der Gesamtkomplex
gehört zum Liegenschaftsbe-
stand des Offenen Immobi-
lienspezialfonds WestInvest
TargetSelect Logistics.
Nach Fertigstellung umfasst
das Logistikzentrum insge-
samt über 71.000 qm und ist
langfristig an die Daimler
Benz AG vermietet.
Erlangen: Die GRR Real
Estate Management GmbH
(GRR REM) erwirbt für den
GRR German Retail Fund
No.1 ein Portfolio aus neun in
jüngerer Vergangenheit mo-
dernisierten und erweiterten
Aldi-Märkten in Baden-
Württemberg und Bayern.
Die Standorte in Mittel- und
Kleinstädten verfügen über
eine Gesamtmietfläche von
rund 12.750 qm und sind
durchschnittlich noch für 13,5
Jahre vermietet. Das Investi-
tionsvolumen lag bei 17,3
Mio. Euro.
der Banco der Santander in Madrid erworben. Hinzu kommt der Erwerb von 439 Filialen
der Caixa Bank, für die 430 Mio. Euro bezahlt wurden. Auf einheimische Investoren entfie-
len 61% des Gesamttransaktionsvolumens. Sie schauten vor allem auf Büro- und Einzel-
handelsimmobilien, die 2012 für 79% des gesamten Transaktionsvolumens standen. Insge-
samt blieben ausländische Käufer zurückhaltend. Allerdings nahm die Investitionstätigkeit
lateinamerikanischer Käufer in Spanien deutlich zu. Sie kommen auf einen Gesamtanteil
von 22% bzw. auf einem Anteil von 55% aller internationalen Käufer. Anleger aus Chile,
Venezuela und Mexiko gaben 488,5 Mio. Euro nach lediglich 8 Mio. Euro im Vorjahr in Spa-
nien aus. Allerdings ist das statistisch wenig aussagefähig, da der Verkauf der 439 Filialen
der Caixa Bank für 430 Mio. Euro an einen Mexikaner hier den Löwenanteil ausmachen.
Savills Research sieht vor allem aufgrund anhaltender Mietanpassungen in allen
Segmenten um durchschnittlich 50 Basispunkte steigende Renditen. Bürospitzenobjekte
rentieren mit 6%, Shoppingcenter mit 6,75% und Einzelhandelsobjekte in 1A-Lagen bei
5,5%. Das liegt zwischen 0,75 und 1% über den europäischen Durchschnittswerten. Auf-
grund des derzeitigen Wirtschaftsklimas bliebe der spanische Markt schwierig. Auch 2013
würden vor allem inländische Privatinvestoren, die den Markt nach wie vor am besten ken-
nen, vor allem in Spitzenbüroimmobilien und Einzelhandelsobjekte in 1A-Lagen um die 30
Mio. Euro Marke investieren. Viele Investoren können diese Größenordnung ohne Finan-
zierungsbedarf stemmen. Sie gehen davon aus, dass solche Objekte eine Wertsteigerung
erfahren, sobald der Markt die Talsohle durchschritten hat. (WR)
Steigerung im Online-Handel stärker als angenommen
Annahmen über Online-Verkaufskanal müssen überdacht werden
Roland Berger Strategy Consultants haben im Auftrag der ECE 42 000 Kunden be-
fragt und 2 000 Kunden einen Monat lang bei jeder Transaktion begleitet. Die Berater
schließen aus den Ergebnissen, dass der Umsatz im Online-Handel stärker zunimmt,
als allgemein angenommen. Experten und auch „Der Immobilienbrief“ hatten schon
zuvor darauf hingewiesen, dass ein statistisches Problem darin bestehe, dass viele
Online-Umsätze immer noch einer Flächenrepräsentanz zugerechnet werden.
Roland Berger kommt zum Ergebnis, dass 7% Internet-Transaktionen immerhin
16% des gesamten Handelsumsatzes ausmachen. Nicht der Preis, sondern Warenverfüg-
barkeit, die Möglichkeit des Ausprobierens und Information sind wichtige Kaufgründe und
rechtfertigen sogar höhere Preise als im Offline-Kauf. Für fast zwei Drittel der Konsumenten
bleibe aber das stationäre Geschäft die wichtigste Einkaufsquelle. Interessant und aus Pla-
towsicht sicher noch nachzurecherchieren ist das Berger-Statement, dass Einkäufe, die im
Internet vorbereitet würden, dann aber im Geschäft getätigt würden, einen 11 mal höheren
Umsatz schaffen als der umgekehrte Fall generieren würde. Entsprechend gering scheine
die Gefahr zu sein, dass sich Käufer im Geschäft schlau machen, um dann preisgünstig im
Internet zu kaufen.
Auch die „Digital Natives“ sind für den stationären Handel nicht verloren. Es gäbe
eine große Gruppe junger und sehr internet-affiner Konsumenten, die dennoch fast aus-
schließlich offline einkaufen würde. Für Roland Berger ist zur Stütze des Offline-Handels
der „Wohlfühlfaktor“ wichtig. Kunden besuchen immer wieder gerne Geschäfte, wenn sie
dort passende Angebote in einer angenehmen Atmosphäre mit einer freundlichen und per-
sönlichen Beratung finden. Das könne das Internet nicht bieten. In einer Multi-Channel-
Einkaufswelt gewinne derjenige, der die besonderen Motive seiner Kunden kenne, die für
diesen wichtiger seien als der Preis. Ein Händler müsse auch in der Multi-Channel-Welt
Deals
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
seine Kunden kennen, damit er weiß, wo er die Schwer-
punkte in der Multi-Kanal-Strategie zu setzen habe, um die
Kanäle am besten zu verzahnen. Auf die Notwendigkeit der
Verzahnung digitaler Kanäle mit dem stationären Geschäft
reagiert die ECE als Centerbetreiber durch die Eröffnung
von zwei sogenannten „Future Laps“, die neue Servicean-
gebote testen sollen, die zum Großteil aus der Onlinewelt
stammen. (WR)
2012 ist Jahr mit den meisten Einzelhandelsvermietungen
Insgesamt 3.028 Vermietungen (+37,8%)
2012 war das Vermietungsjahr mit den meisten beo-
bachteten Neuvermietungen auf dem deutschen Einzel-
handelsmarkt in der fünfjährigen Erfassungszeitreihe
von CBRE. Nach einem dynamischen 2. Hj. wurden
2012 insgesamt 3 028 Vermietungen registriert
(+37,8%).
Allerdings darf lt. CBRE der hohe Umsatz nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die anspruchsvollen Retailer
gerade in den Toplagen kaum bereit seien, Kompromisse
einzugehen. Das Wachstum im Bereich Einzelhandelsver-
mietungen wurde in allen Lagen, also auch bei den 1B- und
Stadtteillagen erzielt. 33% der Vermietungen entfielen auf
die Einkaufsstraßen in den Innenstädten (Vj.: 29%). Die
Internationalisierung geht weiter. 2012 haben 54 neue inter-
nationale Konzepte in Deutschland Fuß gefasst. Ein Fünftel
aller Neuanmietungen wurden im vergangenen Jahr durch
internationale Retailer getätigt. Insgesamt starteten 2012 in
Deutschland 75 neue Handelskonzepte.
Bekleidung, Lebensmittel und Gastronomie be-
stimmten das Vermietungsgeschehen. Der Modeeinzelhan-
del kam nach 37% Marktanteil der Neuvermietungen in
2011 nur noch auf 28%. Jedoch ist das Vermietungsvolu-
men des Modeeinzelhandels in absoluten Zahlen nicht zu-
rückgegangen. Im Gegenzug wuchs der Bereich der Le-
bensmittel von 10% auf 18% Anteil. Das lag vor allem an
der Expansionszurückhaltung des Lebensmitteleinzelhan-
dels im Vorjahr. Expansivste Retailer waren Rewe, Edeka
und dm-Drogeriemarkt. Stärkste Modeanbieter waren
Ernsting's Family, Takko, C&A, KiK, Esprit, Gerry Weber
und H&M. Führend bei den Vermietungen 2012 war wie in
den Jahren zuvor Berlin mit 268 gemeldeten Vermietungs-
transaktionen, gefolgt von Hamburg (146) und Frankfurt
(112). Die Ausnahmestellung von Berlin wurde 2012 durch
die Shopping-Center-Eröffnung des Boulevards Berlin und
die aktuelle Vermietungsaktivität für das Shopping-Center-
Projekt Leipziger Platz No. 12 gestärkt. Hinzu kam eine sehr
positive Entwicklung in den 1A-Lagen, wobei die City West
besonders von den Neuvermietungen am Kurfürstendamm
profitierte. Aber auch Regionalzentren wie Bonn oder Wies-
baden können auf einen aktiven Vermietungsmarkt 2012
zurückblicken. (WR)
200 Mrd. Euro Immobilien-Finanzierungslücken in 2013
Chancen für Finanzierungsfonds
27,4% des gesamten Ziel-Eigenkapitalvolumen der in
2012 aufgelegten Europafonds entfiel lt. Swisslake auf
Finanzierungsfonds. Nicht alle Fonds dürften aber kom-
petenzgesteuert sein.
Swisslake erwartet bis zum Jahresende 2013 eu-
ropaweit Finanzierungslücken von mehr als 200 Mrd. Euro
für Neu- und Anschlussfinanzierungen von Immobilieninves-
titionen. Davon seien 107 Mrd. Euro zusätzlich zur Erfüllung
der Eigenkapitalreserveanforderungen der Banken benötig-
tes Eigenkapital. Diese Eigenkapitalanforderungen beein-
flussen auch Märkte, die bislang relativ kleine Finanzie-
rungslücken ausweisen, wie Frankreich, Deutschland, die
skandinavischen Länder oder die Niederlande. Für den un-
abhängigen Investmentberater und Assetmanager resultiert
daraus eine Finanzierungslücke der Realwirtschaft, da Ban-
ken aufgrund dieser Anforderungen zahlreiche Finanzierun-
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
Amsterdam: Die HIH Global
Invest GmbH erwirbt für ei-
nen von ihr als Asset Mana-
ger betreuten institutionellen
Investor ein Bürogebäude mit
rd. 9.000 qm Mietfläche und
35 Stellplätzen. Beides ist
langfristig an den Anbieter
von Navigationsprodukten
TomTom International ver-
mietet.
Stuttgart: Der Hines Global
REIT, Inc. erwirbt die Merce-
des-Benz Bank Zentrale in
der Siemensstr. 7 von der
DDE 24 Limited. Das ca.
23.000 qm große Objekt ist
zu 100% und langfristig an
die Mercedes-Benz Leasing
GmbH, eine Tochterfirma der
Mercedes-Benz Bank AG,
vermietet. Initiiert und beglei-
tet wurde der Ankauf durch
Colliers Bräutigam & Krä-
mer.
Ginsheim: Die ISUZU MO-
TORS Germany GmbH ver-
längert bestehenden Mietver-
trag über rd. 2.300 qm Logis-
tikfläche in der Ginsheimer
Str. 1 mit der Berlinovo Im-
mobilien Gesellschaft mbH.
Die Immobilie mit einer
Grundstücksfläche von über
10.000 qm Fläche gehört zu
dem von der berlinovo gema-
nagten Fonds LBB 13.
Frankfurt: Die internationale
Personalberatung SThree
GmbH mietet rd. 1.500 qm
Fläche in der Projektentwick-
lung One Goetheplaza, Goe-
theplatz 5-11. Projektentwick-
ler ist die FREO Financial &
Real Estate Operations
GmbH. CBRE war beratend
tätig.
gen nicht verlängern oder sich von Engagements komplett trennen werden. Senior und Mez-
zanine-Finanzierungen liegen heute beim Beleihungsauslauf deutlich unter früheren Werten
und bieten mehr Sicherheit für Investoren. Zudem können im aktuellen Umfeld sehr viel hö-
here Margen durchgesetzt werden, als noch vor Beginn der Finanzkrise. Die Nachfrage nach
dergleichen Finanzierungen ist hoch, da viele Investoren nicht in der Lage sind, die von den
Banken vermehrt geforderten 40 bis 50%-igen Eigenkapitalquoten bei Neufinanzierungen
selbst zu finanzieren. Zudem wird erwartet, dass in den kommenden 4 Jahren ca. 1 000 Mrd.
Euro an Immobilien-Finanzierungsvolumen zur Refinanzierung anstehen.
Das Potential an interessanten Kreditengagements scheint für Swisslake demge-
mäß groß. Das höchste Renditepotential bestehe bei Mezzanine-Finanzierungen mit aktuel-
len Zinsen zwischen 7% - 15% p.a.. Zudem fielen bei diesen Finanzierungen weitere Gebüh-
ren in Form von Bearbeitungs- und Liquidationsgebühren an. Insgesamt läge das Margen-
und auch Gebührenpotential um bis zu 40% über den Bestwerten der Vorkrisenjahre. Der
Durchschnittswert für Mezzanine-Finanzierungen läge momentan bei ca. 25% in Bezug auf
das Gesamt-Engagement. Auch Finanzierungsfonds, die sich auf erstrangige Finanzierung
beschränken profitieren. Hier haben Investoren eine deutlich bessere Risikoposition als bei
traditionellen Private Equity Immobilienfonds. Vorteil sei, dass monatliche oder quartalsweise
Zinszahlungen einen effizienten Gradmesser über Erfolg bzw. Misserfolg der Investitionen
böten, da ausbleibende Zinszahlungen sofort auffallen.
Mit insgesamt 15 Fonds und einem Ziel-Eigenkapitalvolumen von 7,1 Mrd. Euro
erreichten Finanzierungsfonds einen Marktanteil in Bezug auf das Ziel-Eigenkapitalvolumen
von 27,4% (2011: 15,9%). Dabei handelt es sich in Bezug auf das Risiko-Rendite-Profil um 9
Corefonds, 5 Value-Add-Fonds und einen opportunistischen Fonds. Finanzierungsfonds sind
überwiegend auf Großbritannien und Deutschland als Zielmärkte für Investitionen fokussiert.
Finanzierungsfonds werden sich lt. Swisslake als dauerhafter Bestandteil der Private Equity
Immobilienfondsindustrie auch in Europa etablieren. Die Inflation an Finanzierungsfonds
zeige jedoch, dass dieser Trend nicht nur von Finanzierungsspezialisten genutzt werde. Ak-
tuell seien allein in Europa 36 Finanzierungsfonds mit einem Zielvolumen von 20 Mrd. Euro
in der Platzierungsphase. (WR)
Investment KG
Immobilienfonds werden regional verkauft
Jürgen Hoffmann
Privatanleger scheinen Immobilienfonds nach dem Motto zu kaufen: „Warum in die
Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“. Diese Annahme drängt sich einer klei-
nen Umfrage unter Emittenten auf: Den Großteil ihrer Fondsanteile setzen sie in der
Region ab, in der ihr Investitionsobjekt liegt.
Viele Fans in der Region hat beispielsweise der Hesse Newman Classic Value 5.
Über diesen Fonds konnten sich Anleger 2012 an einer Wohnanlage mit 266 Appartements
in Meersburg am Bodensee beteiligen. Alle Anteile sind mittlerweile platziert. Und: Jeder
dritte private Investor, so bestätigt das Emissionshaus, wohnt im Postleitzahlenbereich 7.
Dieser hohe Anteil regionaler Anleger habe vor allem zwei Gründe: Federführend im Vertrieb
waren regionale Vermögensberater wie die BodenseeBank in Lindau. Und von der maleri-
schen Lage des Objekts oberhalb von Weinbergen konnten sich Baden-Württemberger eben
eher überzeugen als potenzielle Investoren aus Niedersachsen oder Schleswig-Holstein.
„Viele Anleger goutieren es, wenn sie die Immobilie, an der sie sich beteiligen, sehen, betre-
ten und anfassen können“, erläutert Hesse Newman-Sprecherin Christiane Pieper. ►
Deals
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
Wittmund: Die Corpus Si-
reo Asset Management
Commercial GmbH hat die
Mietverträge für den Discoun-
ter Aldi und den Verbrau-
chermarkt Combi im
„Harlecenter“ verlängert. Ei-
gentümer des Gebäudes ist
die Erste MONTI Immobi-
liengesellschaft mbH & Co.
KG.
Aldi wird nach Abriss des
derzeit genutzten Bestands-
gebäudes einen Neubau mit
einer Größe von etwa 1.750
qm erhalten. Combi renoviert
die aktuelle Fläche von rund
2.680 qm und erweitert diese
um 1.134 qm.
Das gesamte „Harlecenter“
erstreckt sich nach Abschluss
der Baumaßnahmen auf eine
Mietfläche von insgesamt
rund 14.647 qm. Neben Aldi
und Combi sind der Baumarkt
Toom und Holz- und Bau-
stoff-Fachhandel Johann
Siebels Mieter im „Harle-
center“.
Hamburg: Die POLARES
Real Estate Asset Manage-
ment GmbH hat im Rahmen
ihres Asset Management
Auftrags für ein Hamburger
Family Office die vorzeitige
Vertragsverlängerung der
Beratungsgesellschaft Ernst
& Young im MULTIMEDIA
CENTRE Rotherbaum unter-
stützt.
Dort hatte die Wirtschaftsprü-
fungs- und Beratungsgesell-
schaft bereits 2004 alle
Standorte in Hamburg zu-
sammengelegt. Auf insge-
samt 17.310 qm erstreckt
sich die Hamburger Nieder-
lassung von Ernst & Young.
Das merke man auch in Bayern, etwa bei einem Fonds, der in das Objekt „Viva
Südseite“ investiert, einem Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilie nahe München-
Solln und Pullach: „Wer sich vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen kann, scheint sich
schneller entscheiden zu können. Gut 75 Prozent der Anleger, die bisher gezeichnet haben,
stammen aus der Region München-Nürnberg.“
Ähnliches berichtet Thomas F. Roth, Vorstand der auf Gesundheitsimmobilien spe-
zialisierten Fondsgesellschaft Immac: Der Renditefonds Kornwestheim (anfängliche Rendite
p.a.: 6,5 Prozent), der das
neue Pflegezentrum Leonar-
dis (ausschließlich Einzelzim-
mer) gebaut hat, sei im ver-
gangenen Jahr innerhalb
weniger Tage vor allem von
Privatinvestoren aus dem
Umland vollständig gezeich-
net worden. Gleiches habe
Immac bei anderen Fonds für
Alten- und Pflegheime, etwa
bei den neun ehemaligen
Häusern der Hansa-Gruppe
in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Bremen und Bremerhaven festgestellt, die die
Rendsburger Gesellschaft 2011 gekauft hatte. Roth: „Viele Anleger haben ein besseres Ge-
fühl mit ihrer Investition, wenn die Immobilie, an der sie sich beteiligt haben, sehen und an-
fassen können. Bei Pflegeheimen kommt hinzu, dass jedem der Bedarf an Pflegeplätzen in
seinem Umfeld bekannt ist. Aber ob das auf der anderen Seite der Republik genau so ist, ist
für ihn schwer einschätzbar.“
Und auch das erste Produkt der Deutschen Fondsvermögen (DFV), der das
„Seehotel Am Kaiserstrand“ (Foto) gehört, hat besonders viele Freunde in der Umgebung.
Zwei Drittel der bisherigen Investoren sind laut DFV-Vorstand Tim Krömker „in der Region
ansässig“. Er führt die Vorliebe der Bodensee-Anrainer für das Hotel am „Schwäbischen
Meer“ auch auf den Konferenz- und Bankettbereich zurück, den viele Unternehmen und
Banken aus Baden-Württemberg, aber auch aus der Schweiz und Österreich, für Meetings
nutzen. So haben der Schmuckhersteller Swarovski und der Trachtenproduzent Gössl in
dem berühmten Hotel am Bodensee ihre neuen Kollektionen präsentiert. Tim Krömker ver-
weist außerdem auf den günstigen Kaufpreis für das Investitionsobjekt, der dem Anleger
nach 20 Jahren bei einem Verkauf zum 13,75-fachen der Pachtsumme „einen erfreulichen
Kapitalzuwachs beschert“.
Einen Anteil an Anlegern aus der Region von bis zu drei Viertel meldet die Deut-
sche Fonds Holding. Laut Vorstand Michael Ruhl gibt es dafür eine einfache Erklärung:
„Bei kleineren bis mittelgroßen Objekten unter 50 Millionen Euro Gesamtvolumen arbeiten
wir im Vertrieb des Fonds vornehmlich mit regionalen Banken zusammen.“ Als Beispiele
nennt Ruhl die Fonds für das Gebäude der Börse zwischen Schloß- und Friedrichstraße und
das Seniorenheim Augustinum am Killesberg.
Das Schlusswort hat Tim Krömker von der DFV: „Die räumliche Nähe der Investo-
ren ist immer ein Vorteil, wenn sie sich eigenständig persönlich und schnell informieren
möchten und nicht nur den Beschreibungen im Verkaufsprospekt folgen.“ Krömker würde
auch in einem solchen Fällen die Anleger in den Großen Saal des Seehotel Am Kaiserstrand
einladen: „In einem solch herrlichen Umfeld kann man einfach von der Qualität des Investiti-
onsobjektes überzeugen.“
Deals
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
„Das wachsende Interesse vieler Investoren an
dieser Assetklasse spiegelte sich damit stärker in tatsäch-
lich umgesetzten Transaktionen wider als in den Vorjah-
ren. Denn für viele Anleger stellen Logistikobjekte als ren-
ditestarke Portfoliobeimischung eine bevorzugte Strategie
dar. Hinzu kommen die in den letzten Jahren sehr dynami-
sche Entwicklung sowie die guten Perspektiven der Logis-
tikbranche, die sowohl von der Globalisierung als auch von
anderen Trends, wie dem E-Commerce, überproportional
profitiert“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter
Industrial Investment & Services von BNPPRE.
So ist die Anzahl (von 7 auf 15) und das Volumen
der Portfoliotransaktionen bei in etwa gleichbleibender
Durchschnittgröße deutlich angestiegen. Rund 30% (ca.
520 Mio. Euro) des Transaktionsvolumens wurde durch
Portfolioverkäufe realisiert, das entspricht einem Anstieg
von über 77% gegenüber dem Vorjahr (2011: 295 Mio.
Euro). Über alle gewerblichen Klassen hinweg lag der An-
teil der Portfoliotransaktionen bei 25%. Größte Portfolio-
transaktion in 2012 war der Verkauf des Navis Portfolios
aus dem Bestand der Prologis Gruppe mit 137 Mio. Euro
an einen von Tristan gemanagten Fonds. „Der deutliche
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
Logistikstandort Deutschland boomt
weiter
Das Lobbyprojekt „Logistics Alliance
Germany“ setzt dabei positive Akzente
Karin Krentz
Das bundesweite Transaktionsvolumen für Logistik- und
Industrieimmobilien hat – nach dem drastischen Einbruch
2009 – das vierte Jahr in Folge zugelegt. Wie die Makler-
häuser Jones Lang LaSalle (JLL), BNP Paribas Real
Estate (BNPPRE) oder Colliers berichten wurde mit ca.
1,7 Mrd. Euro 2012 (Colliers: 1,63 Mrd.) das beste Ergeb-
nis seit 2008 erzielt, der 5-Jahresschnitt um 17% übertrof-
fen. Im Jahresvergleich stieg das Transaktionsvolumen um
41% (2011: 1,2 Mrd. Euro). Damit folgt der Logistikbereich
der Entwicklung aller gewerblichen Assetklassen nicht nur,
sondern übertrifft sie deutlich: über alle Assetklassen hin-
weg wurde für den Gewerbeimmobilienbereich 2012
deutschlandweit ein Plus von 8% notiert (von 23,5 auf 25,3
Mrd. Euro).
Anstieg der Portfolio-
transaktionen setzte
den Trend aus 2011
fort und zeichnete
maßgeblich für das
überdurchschnittliche
Transaktionsvolumen
verantwortlich“, so Si-
mon Beyer, Leiter
Industrial Investment
bei JLL Deutschland.
Wie bereits im letzten
Jahr haben sich Spezi-
alfonds mit einem An-
teil von 28% an die
Spitze der Investoren
gesetzt, im Vergleich zum Vorjahr(55%) verringerte sich ihre Dominanz jedoch, so
BNPPRE. Den zweiten Platz verteidigten Corporates mit 18%, die häufig Objekte im Zuge
von Expansionsmaßnahmen angekauft haben. Es folgen Equity/Real Estate Funds (14%)
und offene Fonds mit einem Anteil von 10%. Die Basis der am Markt aktiven Investoren hat
sich damit deutlich verbreitert, was auch für die weitere Entwicklung als positives Zeichen
zu werten ist. Ausländische Anleger waren mit 38% am Gesamtumsatz beteiligt.
Alle Top-Standorte ziehen mit, fast, bis auf Düsseldorf – Frankfurt und Leipzig auf
Augenhöhe
Zwar ist der Investmentumsatz auch an den großen deutschen Standorten (Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) auf 545 Mio. Euro geklettert, mit
9% fiel die positive Entwicklung aber moderater aus als im Gesamtmarkt. Mit Abstand am
meisten wurde in Hamburg investiert (153 Mio. Euro), Platz 2 belegt München mit 125 Mio.
Euro, gefolgt von Berlin (83 Mio. Euro) und Köln mit 73 Mio. Euro. Mehr als verdreifacht hat
sich das Transaktionsvolumen in Leipzig (55 Mio. Euro), wo etwa genauso viel investiert
wurde wie in Frankfurt (54 Mio. Euro). Dagegen konnten in Düsseldorf kaum Investmentak-
tivitäten im Logistikbereich registriert werden.
Spitzenrenditen standen auch 2012 unter Druck
Durch die hohe Nachfrage nach erstklassigen Logistikimmobilien hat sich die Net-
to-Anfangsrendite in den besten Lagen der „Big 6“ in den vergangenen 12 Monaten weiter
reduziert – durchschnittlich um ca. 15 Basispunkte, so JLL. Sie erreichte zum Jahresende
in den Regionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und München im Schnitt
6,85%. Die Spanne reichte von 6,60% in Frankfurt und Hamburg bis 7,25% in Stuttgart und
Berlin. Die stabile Nachfrage nach absoluten Top-Objekten – getrieben durch deutsche
Institutionelle Investoren wird auch 2013 auf ein weiter begrenztes Angebot treffen, damit
dürften sich die Spitzenrenditen auf dem derzeit niedrigen Niveau stabilisieren.
Markt auch 2013 weiter attraktiv
„Aufgrund der positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen und des stabilen
Vermietungsmarktes bliebt der deutsche Logistikinvestmentmarkt weiter attraktiv. Kapital ist
auf Investorenseite vorhanden, die Pipeline und das anhaltende Interesse deuten für die
nächsten Monate weitere Portfoliotransaktionen an. Vor diesem Hintergrund gehen wir da-
von aus, dass die Volumina 2013 – zum ersten Mal seit 2008 – an die 2 Mrd. Euro-Marke
heranreichen könnten“, so Beyer.
Scheuer: Logistikstandort Deutschland auf Erfolgskurs ►
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23
Frankfurt: Nachdem im Ja-
nuar der erste Mietvertrag für
den TaunusTurm von der
HVB Gesellschaft für Ge-
bäude und Beteiligungen
unterzeichnet wurde, konnten
die Joint-Venture-Partner
Tishman Speyer und Com-
merz Real AG nun zwei wei-
tere langfristige Mietab-
schlüsse verzeichnen.
Erster Mieter im TaunusTurm
ist die HypoVereinsbank.
Die HVB Gesellschaft für
Gebäude und Beteiligungen,
eine Schwestergesellschaft
der HVB Immobilien AG und
100%ige Tochtergesellschaft
der HypoVereinsbank, hat
sich langfristig drei Stockwer-
ke in den oberen Etagen mit
insgesamt ca. 4.900 qm gesi-
chert. Die internationale
Rechtsanwaltssozietät King
& Spalding LLP wird eben-
falls Mieter im TaunusTurm
und wird zunächst ca. 1.600
qm des 170 m hohen Büro-
hochhauses mieten. Auch
hierbei handelt es sich um
eine der oberen Hochhaus
Etagen. Der jüngste Ab-
schluss erfolgte mit Schro-
der Investment Manage-
ment, die ebenfalls ca. 1.600
qm im oberen Bereich ab
Mitte 2014 langfristig anmie-
tet.
Köln: Die Barilla Deutsch-
land GmbH mietet rd. 1.500
qm Bürofläche in den Co-
logne Oval Offices, Gustav-
Heinemann-Ufer 72-74, über
BNPPRE. Eigentümervertre-
ter der Cologne Oval Offices
ist die MEAG.
Deals
Nach Meinung des Koordinators der Bundesre-
gierung für Güterverkehr und Logistik und Parlamenta-
rischer Staatssekretär beim Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Andreas Scheuer,
ist dieser Erfolg auch dem Förderverein zur Unterstützung
der Aktivitäten zur Vermarktung des Logistikstandorts
Deutschland , der „Logistics Alliance Germany“ (LAG),
zuzuschreiben.
Die im Jahr 2011 ins Leben gerufene Alliance von
Lobbyisten der deutschen Logistikwirtschaft wirbt als ÖPP-
Projekt unter der geschützten Marke „Logistics made in
Germany“ weltweit für die deutsche Logistikindustrie. Um-
fangreiche Kontakte zwischen ausländischen Unternehmen
und interessierten deutschen Logistikdienstleistern konnten
über die LAG bereits vermittelt werden.
Heute legt die LAG – anders als in früheren Jahren
– den Schwerpunkt auf das Einwerben von Aufträgen für
die Logistikwirtschaft in Deutschland und nicht mehr auf die
Unterstützung von Dienstleistern beim Gang ins Ausland.
Das zahlt sich nun aus: Es wird vermehrt Know-how zu den
Logistikdienstleistungen der in Deutschland tätigen Unter-
nehmen aus dem Ausland angefragt. Der Förderverein LAG
hat zurzeit 22 Mitglieder. Auch das hat einen unschätzbaren
Vorteil: Die Mitgliedsunternehmen werden als Erste über
Anfragen ausländischer Verlader bei der LAG informiert und
können dementsprechend handeln.
Helaba
Büromarkt Deutschland ist stabil
Eher durch Stabilität und Robustheit zeichnet sich der
deutsche Büromarkt aus. Dieses Fazit zog Jürgen Fenk,
Mitglied des Vorstandes der Helaba Landesbank Hes-
sen-Thüringen beim diesjährigen Immobilien-Talk.
Zu Beginn 2012 war die europäische Schuldenkri-
se ein großes wirtschaftliches Risiko. Dennoch wurden auf
den Büromärkten gute Ergebnisse erzielt. Auf den ersten
Blick ergibt sich für den deutschen Büromarkt ein uneinheit-
liches Gesamtbild. Speziell die Umsatzrückgänge der deut-
schen Bürohochburgen wirken zunächst ernüchternd. Wäh-
rend das Vermietungsvolumen in den meisten Top-7-
Standorten teils deutlich sank, konnten viele B-Standorte
stabile Zahlen aufzeigten. Angesichts der konjunkturellen
Abschwächung im Jahresverlauf ist das Ergebnis dennoch
zufrieden stellend. Hinzu kommt, dass 2011ein äußerst
umsatzstarkes Jahr war. Der Umsatz der gesamten Flächen
lag 2012 noch über dem zehnjährigen Durchschnitt. Als
erfreulich bewertet wurden die Rückgänge der Leerstände.
Sie sind eine Folge der zurückhaltenden Neubaufertigstel-
lungen und dem verstärkten Trend zur Umnutzung von Be-
standsimmobilien. Und die Spitzenmieten in den A-
Standorten sind leicht gestiegen. Dieser Anstieg wird jedoch
eher von dem knappen Angebot an Core-Immobilien und
weniger von der Nachfrageseite bestimmt. Hingegen kann
vereinzelt ein Rückgang der Durchschnittsmieten festge-
stellt werden.
Die Helaba stellt fest, dass die Unternehmen 2013
an den Vermietungsmärkten vorsichtig agieren. So expan-
dieren sie kaum, sondern tauschen meist Bestandsflächen
gegen höherwertige Neubauflächen. Auch 2013 wird die
Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Core-Flächen nicht
gestillt werden können. Nach wie vor gibt es einen großen
Teil nicht mehr marktfähiger Flächen, die für den hohen
Leerstand verantwortlich sind. Dieser Anteil wächst bestän-
dig. Allerdings ist ein Trend zur verstärkten Bestandsent-
wicklung erkennbar. Mittelfristig kann der Leerstand durch
Umnutzungen und niedrige Fertigstellungszahlen langsam
abgebaut werden.
Durch die Konzentration auf hochwertige Core-
Immobilien erwartet die Helaba weiter stabile bis leicht stei-
gende Spitzenmieten. Die für 2013 geplanten Fertigstellun-
gen sind recht unterschiedlich. Speziell Frankfurt bildet mit
deutlich mehr Neubauten in bester Innenstadtlage eine Aus-
nahme. Sie sind bereits zum großen Teil vorvermietet. Da-
gegen wird in Düsseldorf durch die Neubautätigkeit mit ei-
nem steigenden Leerstand gerechnet. Insgesamt sollten
nach Meinung der Helaba die Büromärkte 2013 robust und
stabil bleiben. (CW)
Fortsetzung von Seite 11
Turnover-Immobilien – eine neue
Anlageklasse
Immobilien sind keine per se sichere Investition
Um hier mehr Durchblick zu finden genügt bereits
eine kurze Recherche. Die Hinweise gegen die
‘allgemeinmenschliche’ Auffassung quasi inhärenter Sicher-
heit von Betongold sind erdrückend. So haben Rendite-
Liegenschaften in der Schweiz ab 1990 innerhalb von nicht
einmal acht Jahren Preisrückgänge von über 30% hinneh-
men müssen. Es dauerte ganze 23 Jahre, bis Investoren,
die zum Hochpunkt eingestiegen waren, nur schon den
Kaufpreis wiedersahen. Bilanziell waren viele Investoren
langjährig ‘unter Wasser’ und wurden oft hohen Nachbesi-
cherungspflichten oder gar dem Konkurs ausgesetzt.
Zähe Seitwärtsbewegungen
Auch bei Eigentumswohnungen und -häusern
wuchsen die Bäume lange nicht in den Himmel. Durch mehr
als 16 Jahre hindurch gab es im Durchschnitt eine zähe
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Seitwärtsentwicklung.
Erst die Finanzkrise mit
ihren Ultraniedrigzinsen
brachte hier Bewegung
ins Spiel, wie die folgen-
de Graphik zeigt. Deutet
man die lange Seitwärts-
bewegung des Gesamt-
markts, so wird zweierlei
deutlich: Einige wenige
Regionen verzeichneten
die bekannten und viel-
diskutierten Preiszu-
wächse, etwa das Zü-
richseebecken, die Gen-
ferseeregion, Zug oder
Basel. Und es bedeutet gleichzeitig, dass in den meisten
‘normalen’ Regionen der Schweiz nur sehr geringe Preisstei-
gerungen, oft aber eben auch Preisrückgänge zu verzeich-
nen waren, zumindest inflationsbereinigt.
Dies gilt für die Schweiz und für Deutschland, viel
schärfer aber noch für den Rest von Europa. Spanien,
Frankreich, England, Irland etc. durchleben aktuell massive
Preiskorrekturen, sowohl bei privaten als auch gewerblichen
Immobilien. Und dies trotz der Inflationsgefahren und der
niedrigen Zinsen. Damit fällt zunächst das ebenso häufig wie
kritiklos bemühte Standardargument, Immobilien seien per
se eine gute und sichere Geldanlage.
Es ist deutlich erkennbar, dass sich in Deutschland
die Immobilienpreise ausschließlich in den Ballungsgebieten
erfreulich entwickeln.
In Europa wird ansonsten in den meisten Märkten
im Durchschnitt Geld verloren. Die untenstehende Graphik
zeigt eine schmerzliche Entwicklung. Auch echte Inflations-
gefahren helfen hier den Preisen nicht mehr auf.
Damit ist natürlich nicht gesagt, dass man in Spa-
nien oder Irland o. ä. mit Immobilien kein Geld mehr verdie-
nen kann. Aber: Viele Investoren verlieren Geld und zwar
weitaus mehr als nötig wären, um die Annahme, Immobilien
seien per se sicher aufrechterhalten zu können.
Risiko und Rendite nicht symmetrisch
Wir wollen hier aber noch tiefer gehen. Dabei las-
sen wir die allgemein bekannten wertmindernden Aspekte
bei Immobilien wie etwa Lageverschlechterung u.ä. außer
Betracht. Tatsächlich ist es offenbar so, dass die Mehrheit
der Immobilieninvestments ein negatives Ergebnis zeigt,
wenn man wirklich hart und richtig rechnet. Schauen wir uns
dazu zunächst in der nachfolgenden Graphik den allgemein
vermuteten Risiko-Rendite-Verlauf von Immobilieninvest-
ments in der Bestandshaltung an.
Es gilt bekanntlich bis jetzt das Axiom, dass Risiko
und Rendite stets streng positiv korreliert sind. Dementspre-
chend gelten Sondersituationen, etwa Immobilienentwicklung
oder Sanierungsprojekte, zwar als hochrentierlich, jedoch
auch hochriskant. Dergleichen sei daher nur von Topinvest-
mentprofis zu genießen, und auch dann nur in homöopathi-
schen Dosen. Demgegenüber sei Bestandshaltung zwar
bescheiden in der Rendite, jedoch sei eben auch das Risiko
überschaubar.
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Dies ist eine
Annahme, die in sehr vielen Fällen nicht zutrifft. Dies hat mit
Entwicklungen zu tun, die man bereits heute kennen kann,
deren weitreichende Konsequenzen bislang offenbar aber
nicht in ein allgemeines wirtschaftliches Kalkül eingegangen
sind.
Unbekannt bekannter Investitionsbedarf
Fangen wir mit den kleineren Dingen an: Der Wohn-
flächenbedarf pro Kopf hat sich in Deutschland und der
Schweiz in den vergangenen 25 Jahren von ca. 27qm auf
deutlich über 40qm erhöht. In anderen Ländern West-
Europas war diese Entwicklung teilweise noch stärker. Sie
wird sich weiter beschleunigen. Die Zahl der Singlehaushalte
überschreitet bereits heute in vielen Städten die 50%-
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013I ISSN 1860-6369 I SEITE 25
Grenze. Küchenbedarfe, mehr noch aber Bad- und Sanitär-
ansprüche haben sich im Zuge des Megatrends Wellness
massiv erhöht. Bestandswohnungen mit 25-30 Jahre alten
Grundrissen und entsprechend geschnittenen Bädern liegen
schon heute in den Mietpreisen am unteren Ende der Nah-
rungskette. Zwar wurden i. d. R. laufende Instandhaltungen
durchgeführt. Man ist also lege artis vorgegangen. Es ist
aber gleichzeitig offensichtlich, dass der aktuelle Wert der
Immobilie massiv reduziert werden wird, um den dann nöti-
gen Qualitätssprung zu finanzieren.
Fachleute rechnen zudem damit, dass in der ther-
mischen Verbesserung der Häuser in den nächsten Jahren
nochmals massive Fortschritte erzielt werden (im 50-70%-
Bereich). Hier baut sich unterschwellig ein unausweichlicher
Zusatzinvestitionsbedarf auf. Ein Bedarf, der heute nicht in
Mieten und Kaufpreisen sichtbar wird. Der zukünftige Ver-
kaufspreis ist damit nicht nur nicht zuverlässig kalkulierbar.
Es ist klar, dass es massiven Zusatzinvestitionsbedarf bzw.
massive Preissenkungen geben wird, sobald diese thermi-
schen Verbesserungen marktreif werden.
Schließlich ist unter dem Stichwort ‚intelligente Im-
mobilie eine Kostenlawine im Anmarsch, deren Höhe man
heute noch nicht einmal näherungsweise schätzen kann.
Immobilien aller Art, gewerblich und privat, werden in Zu-
kunft umfangreich mit elektronischen Features ausgestattet
sein müssen, um attraktiv und dauerhaft vermietet werden
zu können. Auch dies ist ein enormer absehbarer (Zusatz-)
Investitionsbedarf, der weit über das romantische Anbringen
von Kabelkanälen unter Putz hinausgehen wird. Es bauen
sich also auch hier Risiken auf, die einerseits eine spätere
Nachvermietung, andererseits eine auch nur annähernd
realistische Schätzung eines späteren Verkaufspreises un-
möglich machen.
Latente Risikoblasen
Wenn wir nur ganz global eine kleine Rechnung
aufmachen, dann ist die Evidenz nicht sehr beruhigend. An-
genommen, ein institutioneller Investor kauft heute eine nach
herrschender Meinung fehlerfreie Immobilie. Die Immobilie
sei fünfzehn Jahre alt, also vergleichsweise jung, wenn man
weiß, dass die durchschnittliche Haltedauer etwa 23 Jahre
beträgt. Der Preis sei 100. Die Mieteinnahmen seien 4% pro
Jahr (heute ein erfreulicher Wert). Nach Abzug der üblichen
Kosten für die übliche Instandhaltung, Abschreibung, Bewirt-
schaftung etc. mögen dem Investor 2,5% pro Jahr verblei-
ben.
Über die kommenden fünfzehn Jahre fließen dem
Investor kumuliert 37,5% zu (Diskontierung auf den Barwert
etc. vernachlässigen wir hier). Eine echte Inflation i. H.v. 2-
2,5% p. a. ist nicht unrealistisch, kann aber hier zunächst
ebenfalls außer Betracht bleiben.
Nach angenommenen fünfzehn Jahren kommen
nun die oben beschriebenen Zusatzinvestitionen ziemlich
unausweichlich auf den Investor zu: Änderung aller Grundris-
se und der gesamten Sanitärausstattung, thermische Ver-
besserung des Gesamtgebäudes sowie Ausstattung mit ei-
ner dann angemessenen Gebäudeelektronik zu Händen der
Nutzer. Es ist ohne weiteres realistisch, für solche notwendi-
gen Verbesserungen 40, 50 oder auch 60% des Gebäude-
wertes anzusetzen.
Nehmen wir unrealistischerweise den niedrigsten
Wert, 40% Zusatzinvestitionen, dann ist unser institutioneller
Investor bereits im roten Bereich. Allerdings: Die Ansprüche
der Nutzer an gemieteten Raum werden u. E. eher stärker
als schwächer steigen. Auch die öffentlichen Auflagen an die
thermische Verbesserung der Gebäude werden eher schnel-
ler, als langsamer steigen. Realistisch würden wir daher eher
mit Investitionsspitzen von 50 – 60% des Wertes pro Liegen-
schaft kalkulieren. Per saldo ergibt sich, dass in der Mehr-
zahl der Fälle mit einfacher Bestandeshaltung mittelfristig
kein positives Ergebnis zu erzielen ist.
Tatsächlich ist es also so, dass sich in der Bestan-
deshaltung von Immobilien gegen Ende einer - relativ kurzen
- gewöhnlichen Nutzungsperiode ein beträchtliches latentes
Zusatzrisiko bildet. Dieses Risiko wird i. d. R. wirtschaftlich
nicht adäquat erfasst. Dementsprechend findet es auch in
den laufenden Ertragserfordernissen zumeist keine ange-
messene Berücksichtigung.
Anomalien schaffen neue Märkte
Wir haben hier also eine interessante Asymmetrie
von Risiko und Rendite. Und tatsächlich, wie immer bei wirt-
schaftlich reizvollen Asymmetrien, entstehen neue Nischen,
neue Chancen, neue Märkte. In den besten Fällen entstehen
sogar neue Anlageklassen. So hat etwa die abnehmende
Schuldnerqualität zur Entwicklung der Kreditausfallversiche-
rungen (CDS) geführt. Die (passiven) ETF, börsengehandel-
te Fonds, entstanden anlässlich der dauerhaft nicht eintre-
tenden Überperformance der ‚aktiven’ Fondsmanager usf.
Auch im Immobilienbereich haben die verbreiteten
Fehlrechnungen vieler Immobilieninvestoren einen neuen
Markt entstehen lassen. Und zwar just an den Stellen, an
denen die oben beschriebenen Marktanomalien sichtbar
werden. Auf diesem neuen Markt werden Immobilien gehan-
delt wie Früchte auf dem Großmarkt, allerdings stets aus-
schließlich kurz vor Ende des offiziellen Verkaufs. Die Objek-
te werden zumeist aus Sondersituationen gekauft - Erbstrei-
tigkeiten, Bankverwertungen, aufgelassene Gewerbeflächen,
Sanierungsimmobilien, solche mit massivem Investitionsstau
etc.. Die Investoren arbeiten zudem mehrheitlich mit wenig
oder ganz ohne Fremdkapital. Das sichert ihnen schnellere
Handlungsmöglichkeiten. Schnelle Abwicklung schafft ferner
außergewöhnliche Vorteile im Einkauf. Auf diese Weise kön-
nen Immobilien mit einem Abschlag von 20 - 40% vom
Marktwert erworben werden.
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26
Der zweite Teil der neuen Strategie besteht nun darin, dass diese Immobilien
von den Investoren nur sehr kurze Zeit gehalten werden. In dieser Zeit werden die
durch die vorherigen Marktanomalien entstandenen stillen Reserven mittels Neubau
oder Sanierung gehoben. Der Verkauf erfolgt innerhalb von zwei bis höchstens vier
Jahren. Der vergleichsweise rasch erzielte Gewinn wird anschließend unmittelbar wie-
der in eine Transaktion gleicher Art investiert usf.. Ergänzt wird dies durch eine strikte
strategische Vereinheitlichung der wirtschaftlich interessanten Eckdaten jener Transak-
tionen und Objekte, die überhaupt für die Entwicklungspipeline in Frage kommen. Auf
diese Weise ergibt sich neu eine reizvolle Commoditisierung der Immobilien. Die damit
verbundenen Effizienzvorteile kommen allen Marktteilnehmern zugute, zuvorderst na-
türlich den Investoren, die sich dieser Strategie widmen.
Turnover-Strategien steigern die Wertschöpfung
Die Investoren erzielen so über längere Zeiträume Cash Flows von 10 - 15%
p. a.. Bei dieser Größenordnung sind hohe regelmäßige Entnahmen und gute Gewinn-
thesaurierungen möglich. Zudem ist es bei Gewinnen in dieser Größenordnung nicht
nötig, zusätzliche Risiken einzugehen, die sich aus einer Hebelung mittels Fremdkapital
ergeben.
Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Investoren die Risiken, die sich aus
dem Faktor Zeit ergeben, oben beschrieben, vermeiden können. In vier Jahren ver-
schlechtert sich keine Lage. In vier Jahren kommen keine heute unbekannten zusätzli-
chen Großinvestitionen vor. In vier Jahren gibt es keine Instandhaltungskosten, keine
Nachvermietungsrisiken, kein unbekannter (ferner) Verkaufspreis, kaum Mieterstreitig-
keiten, kaum Verwaltungsaufwand. Rendite, fast frei von Mühsal.
Wir nennen diese neue Anlageklasse schnelldrehender Immobilieninvestitio-
nen Turnover-Immobilien. Es gibt in Deutschland mittlerweile eine Reihe von solch
intelligenten Immobilienunternehmen. Nicht alle gleich gut, versteht sich. Die Anbieter
unterscheiden sich maßgeblich in der Qualität der Due Diligence der Objektauswahl
und -umsetzung und dementsprechend in der Güte ihrer Objekte-Pipeline. Anleger kön-
nen sich als Gesellschafter oder mittels Anleihen engagieren. In beiden Varianten sind
heute Absicherungen mittels erstrangiger Grundpfandrechte möglich und empfehlens-
wert. Dieses hohe Maß an Sicherheit lässt Turnover-Immobilien auch für größere priva-
te oder institutionelle Investoren interessant erscheinen.
Das bislang erreichte Anlagevolumen (ohne Fremdkapital) hat die Milliarden-
grenze deutlich überschritten. Projekte i. H. v. mindestens einer weiteren Milliarde
(Eigenkapital) sind aktuell in Vorbereitung.
Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr Immobilien für etwas über 100 Mrd.
€ getauscht. Zudem ist der erwähnte qualitative Strukturwandel der Nutzungen in vol-
lem Gang. Es gehört also nicht viel Phantasie dazu anzunehmen, dass die Anlageklas-
se Turnover-Immobilien in nicht allzu ferner Zukunft fünf oder gar zehn Prozent des
Gesamtmarktes ausmachen wird. Sie eignet sich wegen des attraktiven Risiko-Rendite-
Verhältnisses sehr gut zur Beimischung und Ertragsverbesserung bestehender Immobi-
lien-Portfolios.
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Dortmund: Die Ausschrei-
bung für den PROM des
Jahres 2013 startete am 20.
Februar 2013 und dauert bis
zum 15. Juni 2013. Der Wett-
bewerb wird zum fünften Mal
in Folge ausgeschrieben.
Der PROM des Jahres wird
in zwei Kategorien verliehen:
Für gewerblich genutzte so-
wie für öffentlich und sozial
genutzte Immobilien. Darüber
hinaus lobt die Jury einen
Sonderpreis für beispielhafte
Projekte und Lösungen bei
Quartieren und Wohnanlagen
aus. Die Ausgezeichneten
müssen auch ökonomisch,
architektonisch, in punkto
sozialer Integration und im
Blick auf ihre Nutzerfreund-
lichkeit überzeugen.
Die Preisträger erhalten je
20.000 Euro sowie eine
PROM-Skulptur.
Die Auswahl der Preisträger
erfolgt in drei Stufen: Nach
der Prüfung der Energieeffi-
zienz-Daten werden in einer
zweiten Verfahrensstufe die
ökonomischen, in einer drit-
ten die architektonischen und
sozialen Kriterien bewertet.
Weitere Informationen finden
Sie unter www.prom-des-
jahres.de
PROM des Jahres 2013
Das Institut für Integrale Transparenz ist ein Zusammenschluss von Experten
aus Wissenschaft und Praxis. Das Institut für Integrale Transparenz macht Kapi-
talanlagen verständlich. Es hat sich Aufgabe gemacht, die Sicherheit von Kapi-
talanlagen neu und wirkungsvoller als bisher zu erfassen. Die Ergebnisse sind
jedem Interessierten zugänglich. Nicht komplizierte Formeln und Zukunftsprogno-
sen, sondern schonungslose Faktenanalyse der Anlageprodukte muss die
Grundlage jeder Investitionsentscheidung sein.
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 290, 09. KW, 01.03.2013, Seite 28
Die 12 romanischen Kirchen der Stadt Köln, die
allesamt zwischen 1050 und 1250 errichtet wurden,
sollen - ebenso wie der Kölner Dom - zu Stätten
des Weltkulturerbes werden. Dies hat der Vorsit-
zende des Fördervereins der Romanischen Kir-
chen, Helmut Haumann, lt. KStA angekündigt.
Bereits Ende des Jahres soll ein entsprechender
Antrag zur Aufnahme in die Liste der Unesco ge-
stellt werden. Mit der Anerkennung als Welterbe
sind indes keine Zuschüsse durch die Unesco ver-
bunden. Die Regierungen müssen die jeweiligen
Stätte selbst schützen und erhalten. (Foto: St.
Aposteln)
Auf dem ehemaligen Gelände der Clouth-Werke in Nippes, die der stadteigenen Ent-
wicklungsgesellschaft Moderne Stadt gehören, entsteht ab 2014 auf dem 14,5 ha gro-
ßen Gelände eine der größten Neubausiedlungen Kölns mit etwa 1.000 Wohnungen
und 25.000 qm Büro- und Gewerbeflächen. Im Frühjahr 2013 beginnen lt. KStA die
Abrissarbeiten. Für Kölns Kunst-Szene endet damit ein einst hoffnungsvolles Projekt.
Nach Einstellung der Produktion hatten Künstler 1996 zwei Hallen besetzt und zum Teil
aufwändig saniert. 60 Künstler hatten hier ihre Ateliers.
Die KSK-Immobilien GmbH hat mit dem Vertrieb des Neubaus mit zehn Eigentums-
wohnungen in der Straße Viehtrift in Siegburg-Stallberg begonnen. Nach dem Abriss
der Traditions-gaststätte „Jagdhaus“ beginnt der Kölner Bauträger, die Peters Bauträ-
ger GmbH, voraussichtlich im Frühling 2013 mit dem Bau. Nachdem das Hotel-
Restaurant „Jagdhaus“ zum 31. Dezember geschlossen wurde, da kein Nachfolger ge-
funden werden konnte, erwarb die Peters Bauträger GmbH das Grundstück in Sieg-
burg-Stallberg für ein Kooperationsprojekt mit der KSK-Immobilien GmbH. Nun entsteht
hier ein Neubau, bestehend aus zehn attraktiven, individuellen Eigentumswohnungen
mit drei bis vier Zimmern, die sich auf eine Wohnfläche zwischen 85 qm und ca. 125 qm
verteilen. Das Objekt ist auch für Senioren geeignet. Der Einzug kann voraussichtlich
im Frühjahr 2014 stattfinden.
Kathrin Möller, seit Anfang 2009 Mitglied im Vorstand der Wohnungsgesellschaft GAG
Immobilien AG, bleibt weitere fünf Jahre im Amt. Der neue Vertrag tritt am 1. Juli die-
ses Jahres in Kraft, hieß es dazu aus der Konzernzentrale. Vorstandssprecher ist Uwe
Eichner, Sybille Wegerich komplettiert das Führungstrio der Wohnungsgesellschaft.
Kurz berichtet
Uni Köln bringt Bücher in Longerich
unter
Der Buchbestand der Universitäts- und
Stadtbibliothek Köln wächst jährlich um
rund 40.000 Exemplare. Daher hat die
Universität zu Köln eine 2.161 qm große
Hallenfläche in Longerich an der Robert-
Perthel-Straße angemietet. Ab 1. April wird
die Universitäts- und Stadtbibliothek dort
Bücherbestände unterbringen. Vermieter
ist die Kruse Immobilien Gruppe in
Köln-Bayenthal, ein regionaler Anbieter von
Büro-, Hallen- und Lagerflächen sowie La-
denlokalen.
OTIS verlagert Kölner Standort
Die OTIS GmbH & Co. OHG, nach eigenen
Angaben der weltweit größte Hersteller von
Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen,
verlagert ihre Kölner Dependance. Das Ber-
liner Unternehmen hat nun 490 qm Büro-
sowie 340 qm Service- und Lagerfläche an
der Robert-Perthel-Straße 14-16 angemie-
tet. Der Umzug von der bisherigen Nieder-
lassung an der Amsterdamer Straße nach
Longerich soll im Laufe des ersten Quartals
2013 erfolgen. Vermieter ist die Kruse Im-
mobilien Gruppe in Köln-Bayenthal.
Fotofox mietet im Kölner Süden
Die fotofox GmbH, eine Agentur für Lein-
wanddruck und Fotoleinwand, hat im Ge-
werbegebiet Rodenkirchen, im Kölner Sü-
den, Emil-Hoffmann-Str. 19, ca. 1.000 qm
Service- und Büroflächen angemietet. Die
Flächen werden zum 1. Februar 2013 bezo-
gen. Eigentümer und Vermieter der Liegen-
schaft ist eine Privatperson. Jones Lang
LaSalle hat den Mietvertrag vermittelt.
Romanische Kirchen sollen Weltkurerbe werden
Neues Gesicht für das Clouth-Gelände
KSK-Ommobilien baut Eigentumswohnungen in Siegburg
GAG-Vorstand verlängert um fünf weitere Jahre
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Aldi (18,21), aurelis Real Estate (9,11), Barilla Deutschland (23), Berlinovo (20), BNPPRE
(22,23), BodenseeBank (20), Bouwfonds (11), C&A (2,19), Catella Property (2,9) Catella
Real Estate (3,9), CBRE (19,20), Chartered Surveyors (14), CODIC Immobilien und Projek-
tentwicklung Beteiligungs-GmbH (2), Colliers (22), Colliers Bräutigam & Krämer (20), Combi
(21), Commerz Real (23), Corpus Sireo (21), Credit Suisse (6), Cushman & Wakefield (13),
Daimler AG (14), Daimler Benz AG (18), DDE 24 Ltd. (20), Degussa (2), Deka (6,14,18),
Deutsche Euroshop (8), Deutsche Fonds Holding (21), Deutsche Wohnen (8), DFV (21),
DIC Asset (4), dm (19), Dr. Lübke (9), Ebertz & Partner (7), ECE (18,19), Edeka (19), Ernst
& Young (21), Ernstings Family (19), Erste MONTI Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG.
(21), Esprit (19), Euroconstruct (15,16), fairvesta (12), FREO (20), Garbe (10), Generali
Deutschland (2), Gerry Weber (19), Gössl (21), GRR REM (18), GSW Immobilien (9), H&M
(19),Helaba (24), Hesse Newman (20), HIH (20), Hines (20), HVB (23), HypoVereinsbank
(23), ifo-Institut (16), Immac (21), INREV (6), Isuzu Motors Germany (20), IVG (9), Jones
Lang LaSalle (13,14,22,23), KGAL (14,15,16,17), KiK (19), King & Spalding (23), Knight
Frank (11,12), LAG (24), Liegenschaftsfonds Berlin (11), Meag (23), Mercedes Benz (20),
Polares Real Estate (21), Prologis (22), Real I.S. (14), Rewe (19), Roland Berger Strategy
Consultants (18), RWE (16), Savills (13,17,18), Schroder Investment Management (23),
Scope (2), SEB (16), Sthree (20), Swarovski (21), Swisslake (19,20), TAG Immobilien (8),
Takko (19), Targareal Consulting (21), Tishman Speyer (23), TomTom (20), Toom (21), Tris-
tan (22), United Engineers Developments Pte. Ltd (16), Valad Europe (14), WealthCap (2),
WestLB AG (9), ZBI (5,15).
Berger, Roland (18); Beyer, Simon (23); Böge, Claus-Matthias (9); Dorffmeister, Ludwig
(16); Fenk, Jürgen (24); Friedman, Milton (4); Hoffmann, Hans-Jürgen (22); Juncker, Jean-
Claude (2,4,5); Kiefer Dr., Rolf (6); Korschinowski, Björn (6); Krömker, Tim (21); Lindner,
Thomas (9); Lippmann, Holger (11); Loritz Prof., Karl-Georg (5,11); Pieper, Christiane (20);
Polleit, Thorsten (2,4); Roos Dr., Romand (11); Roth, Thomas F. (21); Ruhl, Michael (21);
Schmidt, Simone (9); Thomas Prof. Matthias (6).
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)
stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns
Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,
Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251
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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
Impressum
NR. 290 I 9. KW I 01.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Die MIPIM (Cannes, 12.-15. März) wirft ihren Glanz voraus und lässt mal wieder auf ein paar Son-
nenstrahlen hoffen nach dem vorwiegend dunklen Winter. Wären da nicht die Sorgenfalten, die
die italienischen Wähler den Börsianern, Finanzministern und Immobilieninvestoren rund um den
Globus bescherten. Als die Messegesellschaft REED MIDEM als Signum für den neuen Architek-
tur-Design-Demonstrations- und Kommunikations-Marktplatz auf der Messe die „Porous City“
wählte, hatten sie vermutlich eher ein einprägsames als ein symbolträchtiges Bild im Sinn, aber
der Gedanke drängt sich doch auf: Wer zeigt sich hier löchrig, der Euro? die Renditen von Immo-
bilien? die Versprechungen in Anlageprospekten? „Porous City“ wurde von den niederländischen
Architekten MVRDV mit Winny
Maas und The Why Factory aus
tausenden Lego-Steinen für die
Architekturbiennale Venedig 2012
entworfen. Dass so was inzwi-
schen tatsächlich irgendwo ge-
baut wird, beweisen die mal wie-
der abenteuerlich gezackten oder
gewundenen Türme, die für die
MIPIM Awards nominiert sind.
Deutschland ist mit der liegenden
Wurst von The Squaire am Frank-
furter Flughafen dabei, dann mit
der ECE und ihrem Einkaufszentrum Marmara Park in Istanbul und mit der Berliner Quartiersent-
wicklung The Square³: Wenn’s da mal keine Verwechslungen gibt.
In deutschen Städten mit negativer Bevölkerungsentwicklung wachsen solche Türme kaum mehr
in die Höhe. Dennoch könnten dort auf Grund moderater Preise gute Renditen erzielt werden, wie
eine Untersuchung der Patrizia AG ergab. Dabei dachte das Augsburger Unternehmen wohl eher
an süddeutsche Mittelstädte, aber warum soll das nicht auch für Ruhrstädte gelten? Unbeein-
druckt von dem Rückgang des Transaktionsvolumens in fast allen Bundesländern im vergange-
nen Jahr, so auch in NRW ( -4,2%, Gesamtimmobilienumsatz 31,4 Mrd. Euro, Platz 2 hinter Bay-
ern), sieht NRW.invest der MIPIM hoffnungsfroh entgegen und damit auch die Wirtschaftsförde-
rung Metropoleruhr wmr. Erstmals beteiligt sich Aachen an dem Gemeinschaftsstand zusam-
men mit Bonn, Köln und Mönchengladbach sowie den Ruhrstädten Dortmund, Duisburg, Bo-
chum, Essen und Gelsenkirchen. Nur die Landeshauptstadt bleibt für sich. Dort rechnet man sich
(noch?) im Alleingang eine bessere internationale Wahrnehmung aus als unter dem Schirm einer
irgendwie gearteten Metropole (vgl. zu dem Thema das Interview in dieser Aufgabe). Dass über-
haupt die Rheinschiene mit der Ruhrschiene zusammen geht, ist innenpolitisch ein großer Erfolg.
Ob er auch außenwirtschaftlich Früchte trägt und damit Impulse für den Alltag daheim liefert,
hängt von dem Echo auf der Messe ab. Einzelne Städte wie Bonn oder Bochum könnten einen
solchen Auftritt jedenfalls kaum im Alleingang stemmen, nun sind sie dabei, von „gebündelter
Stärke“ ist die Rede. Die Zahl der Standpartner, die die Städte begleiten, ist überschaubar: Mit
dabei u.a. traditionell RAG Montan Immobilien, RWE Power AG, Harpen Im-
mobilien, Europa Center AG, sowie aus Köln Strabag und ECE für die Messe-
gesellschaft sowie Drees & Sommer und Greif & Contzen. vgl. http://
business.metropoleruhr.de/messen-veranstaltungen/mipim/partner-2013.html
Nr.: 48 09. KW/01. März 2013
Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Sehr geehrte Damen und Herren!
Editorial 1
Pflegeimmobilien im Portfolio
2
Fragen an Dr. Michael Henze
4
Immobilien für Fan-Gemeinden
6
Mönchengladbach probt Neuanfang
8
Bilanz Zwangsver-steigerungen
9
Impressum 11
Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin
Ihr direkter Weg zu uns!
Freigabe REED MIDEM
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 2
Pflegeimmobilien im Portfolio
Im laufenden Jahr sollen 125 neue Pflegeeinrichtungen erstellt werden, 50% mehr als im Vor-
jahr. Treiber des Wachstums seien vor allem institutionelle Investoren. Für Fonds geeignete
Objekte gibt es auch im Ruhrgebiet.
Ob in den nächsten zwanzig Jahren 30 oder 54 Mrd. Euro in Neubau und Sanierung von Pfle-
geeinrichtungen investiert werden müssten um den Bedarf zu decken, darüber sind die Mei-
nungen geteilt. Ob das immer das stationäre Pflegeheim sein muss oder nicht ein ganzer
Strauß von Varianten denkbar wäre, ist ebenso strittig. Unzweifelhaft nur, dass Pflege ob stati-
onär oder ambulant auch die Immobilienwirtschaft tangiert. Dieser „Markt“ weist jedoch einige
Besonderheiten auf. Mit Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 1990er Jahre wurden
auch Heim- und Pflegeplätze aus der Planwirtschaft öffentlicher Bedarfsplanung in den Markt
entlassen. Aber nicht ganz: Immer noch haben Kommunen auf Basis ihrer Bedarfsprognosen
ein Einspruchsrecht für oder gegen neue Einrichtungen. Enge gesetzliche Regelungen bestim-
men, wie eine Betreuungseinrichtung auszusehen hat z.B. je nach Bundesland verschieden
neuerdings mit 80, 90 oder gar 100% Einzelzimmern. Und ebenfalls länderspezifische, jeweils
aus Vergleichsberechnungen erhobene sog. Investitionskostensätze pro Tag und Pflegeplatz
legen für jede spezielle Einrichtung den Rahmen für die Mieten fest, aus denen alleine die
Pacht des Betreibers an den Eigentümer finanziert werden kann. Querfinanzierungen aus dem
Betrieb z.B. durch Einsparungen bei Verpflegung und Betreuung sind ausdrücklich verboten. In
Zeiten des niedrigen Zinsniveaus sind diese Sätze in den letzten Jahren kontinuierlich gesun-
ken. Beide Restriktionen, steigende Anforderungen an die räumliche Ausstattung und nur ge-
ringer Spielraum, um Renditen zu beeinflussen, scheinen nicht gerade geeignet, Pflegeimmo-
bilien als bevorzugtes Investitionsobjekt zu prädestinieren. Auch Drittverwendungsmöglichkei-
ten sind kaum gegeben: Büroimmobilien sind einfacher. Aber es gibt auch Pluspunkte, allen
voran der fraglos wachsende Bedarf, der eine auskömmliche Belegung (break even kann bei
mind. 82% gelingen, genannt werden meist 91%) wahrscheinlich macht, und die Unwahr-
scheinlichkeit von Mietausfällen. Renditen um 6% (Anfangsrenditen aktuell 7%) sind realistisch
genug, um die Pflegeimmobilie in besonderen Health Care Fonds zu berücksichtigen. So sieht
es auch Thomas Beyerle, Head of Research der IVG (vgl. Graphik), betont aber zugleich,
dass alle langfristigen Prognosen spekulativ bleiben, denn keiner könne heute wissen, wie und
wo die Betroffenen in zwanzig Jahren wirklich leben wollen.
Der Gründer des Metro-
Konzerns, Otto Beisheim, ist
im Alter von 89 Jahren ver-
storben. Er gilt als Pionier der
deutschen und internationalen
Handelsbranche, der in
Deutschland die cash & carry-
Märkte einführte. Zuletzt hielt
er noch 10% der Konzernan-
teile. In Berlin nahe dem Pots-
damer Platz erfüllte er sich
mit dem Stadtquartier Beis-
heim-Center mit Büros, Hotels
und Service-Wohnen einen
Lebenstraum.
Das Stühlerücken bei Hoch-
tief Solutions geht weiter.
Nikolaus Graf von Matusch-
ka löst Bernd Romanski ab
als neues Vorstandsmitglied
und neuer Arbeitsdirektor von
Hochtief Solutions. Er ist seit
1998 für Hochtief tätig, zuletzt
als CEO des Segments Servi-
ce Solutions; diese Funktion
behält er bis auf Weiteres bei.
Nach Berichten der
"Wirtschaftswoche" haben
zudem die drei Aufsichtsräte
Andreas Nauen, Essimari
Kairisto und Reiner Hage-
mann ihre Mandate nieder-
gelegt. Wenn Vorstandschef
Marcelino Fernández Verdes
am 28. Februar seine Kon-
zernstrategie offen legt,
könnte Klarheit über die Zu-
kunft des Unternehmens ge-
schaffen werden.
Personalien
Seniorenpark Carpe Diem Neukirchen-Vluyn; Freigabe Corpus Sireo
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 3
Wie alle Spezialim-
mobilien erfordern
auch Senioren- und
Pflegeeinrichtungen
besondere Sach-
kenntnis nicht nur
beim Betreiber, son-
dern auch beim In-
vestor. Die Luxem-
burger Corpus Si-
reo Investment
Management .a.r.l.
versicherte sich mit
Marc-Philipp Mar-
tins-Kuenzel eines
Praktikers, der ur-
sprünglich aus dem
Hotelbereich kam, als man den ersten Health Care Fonds aufgelegte. Der ist inzwischen mit 46
breit gestreuten Objekten aus allen Bereichen der Gesundsheitsvorsorge- und Pflege voll in-
vestiert. Für den 2. Fonds wurden bis Ende 2012 ca. 300 Mio Euro eingesammelt. Davon seien
noch 250 Mio Euro für ca. 30 Immobilien frei. Eines der bereits erworbenen Objekte ist der
„Senioren-Park Carpe Diem“ in Neukirchen-Vluyn, eröffnet 2010. Hier bietet der Betreiber Car-
pe Diem GmbH, gegründet 1998 mit inzwischen 16 Einrichtungen, das ganze Spektrum:
85 Pflegeplätze aufgeteilt in kleine Wohngruppen, elf betreute Wohneinheiten, Tagespflege
und ambulante Dienste, dazu ein öffentliches Restaurant-Café mit eigener Küche. Die auch
baulich getrennten Apartments gehören nicht zum Fondsbesitz. Carpe Diem setzte von Anfang
an auf sich teilweise selbst versorgende Wohngruppen mit eigener Ausstattungsnote statt
langer monotoner Flure. Das erfordere zwar einen etwas höheren Personalschlüssel, habe
sich aber in Akzeptanz und Belegung bewährt und sei auch innerhalb der Investitionskosten-
sätze realisierbar.
Das zentral gelegene, moderne Haus mit einem gut eingeführten Betreiber erfüllte die Ansprü-
che an ein Fondsobjekt von Corpus Sireo und wurde von einem örtlichen Bauträger übernom-
Rainer Eichholz ist Anfang
Februar zum Vorstandsvorsit-
zenden der Deutschen Im-
mobilien Holding AG (DIH
AG) ernannt worden. Gleich-
zeitig ist er Geschäftsführer
der zur DIH gehörenden Zech
Group geworden und damit
für das Immobiliengeschäft
der Gruppe zuständig. Weite-
res Vorstandsmitglied der
DIH ist Eckhard Rodemer.
Eichholz war im November
als Vorstandsvorsitzender
von Hochtief Solutions
zurückgetreten.
Ronald Roos, Geschäftsfüh-
rer (CFO) bei aurelis Real
Estate in Eschborn, wird das
Unternehmen mit dem Aus-
laufen seines Vertrages im
Juni 2013 verlassen. Er ist bei
Aurelis zuständig für die Be-
reiche Finanzen, Controlling,
Rechnungswesen und IT.
Personalien
24
Risikokompensation
hohe Einkommensrenditen
geringe Vervielfältiger
lange Mietlaufzeiten
geringer Konjunktureinfluss, daher nicht so starken Zyklen ausgesetzt wie Gewerbeimmobilien
Anfangsrenditen
Quelle: IVG Research
FazitAktuell lediglich als Ergänzung zur Risikodiversifikation
Risiko
starke Abhängigkeit des Investors vom Betreiber der Immobilie
langfristig kaum Mietwachstumsaussichten
eingeschränkte Transparenz und Liquidität im Segment der Sozialimmobilie
Vervielfältiger im Spitzensegment
Quelle: IVG Research. Angaben für Wohnen/Büro: Top-5-Standorte
0
5
10
15
20
25
Wohnen Büro Pflegeheim Rehaklinik
Ver
viel
fälti
ger
in %
Ren
dite
0123456789
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Pflegeheim Top-5-Büro
Wegen der Unterschiedlichkeit der Nachfragetreiber bieten sich Spezialimmobilien als Anlagealternative zu gewerblichen Immobilien wie Büros und Einzelhandelsimmobilien an – IVG präferiert eine single product Strategie
Quelle: IVG Research 2013
Wir entwickeln Potenziale.
Zauberberg*
aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel.: +49 (0)203 709028-0Fax: +49 (0)203 [email protected]
Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 4
men. „Der Hauptreiz von Pflegeimmobilien für Investoren ist die Rendite. Die Ausschüttungs-
rendite bei uns liegt bei rund sechs Prozent. Es ist ein stabiles Cashflow-Produkt. Letztlich ist
es aber auch ein Thema, mit dem Versicherungen und Versorgungswerke ihrer Gesamtverant-
wortung in der Gesellschaft gerecht werden“, erläutert Martins-Kuenzel. „Der Markt wird domi-
niert von kleinen und mittelständischen Projektentwicklern und die haben Schwierigkeiten mit
der Finanzierung. Denn in Deutschland gibt es nur wenige Banken, die auf dieses Thema spe-
zialisiert sind. Deshalb wird derzeit im Vergleich zum Bedarf nur wenig entwickelt.“
Diese Situation erschwert auch die Suche nach geeigneten Objekten, zumal ein Großteil der
Neuentwicklungen sog. „Aufteiler“ seien. Nach einer Studie, die von CBRE gemeinsam mit
immotiss care, dem Beratungsunternehmen des Branchenkenners Hubert Oppl, erarbeitet
wurde, lag deren Anteil am Transaktionsvolumen 2012 bei rund 30%. Dabei werden die Pflege-
zimmer und Wohneinheiten einzeln mit Belegungsrecht verkauft entsprechend Wohneigen-
tumsgesetz. Da solche Angebote bei Privatleuten auf großes Echo stoßen, kann der Vervielfäl-
tiger als Grundlage der Kaufpreise inzwischen das 16-fache erreichen. Ein solches Projekt ist
die ehemalige Lederfabrik Hamann in Mülheim an der Ruhr, in der 80 Pflegeplätze und 17 Ein-
heiten betreutes Wohnen eingerichtet werden, dazu ein Neubau mit weiteren 16 Wohneinhei-
ten und Tagespflegeeinrichtung. Benachbart entwickelt ein anderer Betreiber eine neue Kita,
mittlerweile eine beliebte Kombination mit günstigen Auswirkungen auf den Personalschlüssel
insgesamt. Käufer profitieren hier zusätzlich von der Denkmal-AFA. Betreiber des
„Altersdominzils mit Industriecharme“, wie es werbewirksam heißt, ist wiederum Carpe Diem,
vorgesehene Eröffnung im Juli. Entwickler ist die Hünxe Kreativbauen und Wohnen GmbH.
Wie breit gestreut und lokal differenziert – um nicht zu sagen unübersichtlich – der Markt ist,
verdeutlicht die Tatsache, dass lt. CBRE/immotiss Care die größten 25 privaten und freige-
meinnützigen Betreiber von Seniorenimmobilien ihren Marktanteil seit 2009 zwar um 2,2% stei-
gern konnten, zusammen aber nur 17% ausmachen. Einem kleinen, lokalen Betreiber im Ruhr-
gebiet vertraute die RREEF Spezial Invest GmbH der Deutschen Bank, als man 2010 das
„Seniorenzentrum Brauck Gladbeck“ in den Fonds Health Care I übernahm, aufgelegt 2006 mit
neun institutionellen deutsche Investoren. Aktuell weist der Fonds Assets under Management
im Wert von ca. 244 Mio. Euro auf bestehend aus 18 Pflegeheimen von 12 Betreibern, Gewer-
bemietern und über hundert Wohnungsmietern. Das Renditeziel liege „oberhalb von 6%“. Da
der Fonds unbegrenzte Laufzeit habe, könnten günstige Zeitpunkte für An- und Verkäufe mit
den Investoren abgestimmt werden. Das Haus in Gladbeck mit 78 Einzel- und einem Doppel-
zimmer nahm 2009 den Betrieb auf und ist voll belegt. Es wird von der GeSoB - Gesellschaft
für soziale Betriebe GmbH & Co. KG mit Sitz in Essen geführt. Das Unternehmen betreibt zwei
weitere Einrichtungen in Essen und eine im linksrheinischen Homberg. Was nach Ansicht von
RREEF für die Pflegeimmobilie in Kombination mit betreutem Wohnen als Anlageobjekt für
Institutionelle spreche, sei der regulierte, ausgewogene Markt, langfristige Verträge und die
Chance, bei kleineren privaten Betreibern einzusteigen, die an ihre finanziellen Grenzen sto-
ßen. Insgesamt sei das Geschäft nicht sehr margenstark, räumt Stefan Hohgräfe ein, Head of
Fund Management, RREEF Spezial Invest GmbH, dafür sei die Kostenstruktur sehr transpa-
rent und die Vermietung weitgehend konjunkturunabhängig.
NRW eine Metropolregion? Fragen an Dr. Michael Henze
Ministerialdirigent Dr. Michael Henze ist Abteilungsleiter für Struk-
turpolitik, Mittelstand und Handwerk im Wirtschaftsministerium des
Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und beschäftigt sich seit
langem, auch bereits in früheren Funktionen in der Staatskanzlei, mit
der Metropolregionen-Debatte.
Frage: Die bevorstehende weltgrößte Immobilienmesse MIPIM in
Cannes hat sich zunehmend zu einem Schaulaufen der Metropolen
CORPUS SIREO Asset Ma-
nagement Commercial hat i.
A. der Erste MONTI Immobi-
liengesellschaft mbH & Co.
KG an der Alleestraße knapp
1.900 qm über zwei Etagen
an die Fitnessstudiokette
McFIT vermietet. Hauptmieter
des insgesamt 12.863 qm
großen Gebäudes mit Baujahr
2002 ist Edeka. Bei den Ver-
handlungen war BNP Paribas
Essen vermittelnd tätig.
HÄUSSER-BAU hat rd. 420
qm Bürofläche in ihrem Ge-
schäftshaus an der Wittener
Str. 2 an die KONE GmbH,
Hersteller für Aufzüge und
Rolltreppen, vermietet. Das
Unternehmen ist bereits Mie-
ter von HÄUSSER-Bau für
rd. 800 qm Hallenfläche in
Bochum. Darüber hinaus
hat HÄUSSER-BAU eine
rd. 1.700 qm Logistikfläche
in Hagen an die Spedition
Lingnau GmbH aus
Wetter vermietet.
Die RGM Holding GmbH hat
von der iii-investments, die
vom Assetmanager GE Real
Estate GmbH, Frankfurt, ver-
treten wird, das ganzheitliche
Gebäudemanagement für
das "TopFive" Portfolio über-
nommen. Darin enthalten
sind bundesweit verteilte
Bürogebäude mit einer ver-
mietbaren Fläche von
insgesamt 125.000 qm.
Bochum
Dortmund
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 5
und Metropolregionen entwickelt. Ist der Wettbewerb um Investoren der Treiber für die Bildung
einer Metropolregion?
Das internationale Standortmarketing ist zumindest einer der wichtigsten Treiber. Mir fällt dazu
immer das Wort des früheren CEO und Gründers von RIM, dem Produzenten des Blackberry,
Mike Lazaridis, ein, der aus seinem kanadischen Blickwinkel sinngemäß gesagt hat, als sich
das Unternehmen 2009 in Bochum ansiedelte: Wir sind auch deshalb mit RIM nach Bochum
gegangen, weil das so nah an der RWTH Aachen ist. Das ist die – wie ich finde, richtige –
Perspektive, die man von Übersee aus auf die Metropolregion NRW und das Ruhrgebiet hat.
Frage: Gibt es auch noch andere Faktoren, die dafür sprechen?
Ein anderer wesentlicher Faktor ist die Lage der kommunalen Haushalte und die erkannte
Notwendigkeit, Synergien und Effizienzvorteile aus der Zusammenarbeit zu ziehen. Schließlich
gibt es auch die Erwartung durch engere Kooperation die Chancen auf öffentliche Fördermittel
zu verbessern. Das halte ich für richtig: Wir wollen mit der Strukturförderung in Nordrhein-
Westfalen auch Anreize für regionale Kooperation, z.B. bei interkommunalen Gewerbe-
gebieten, geben.
Für den Ballungsraum an Rhein und Ruhr und für Nordrhein-Westfalen insgesamt ist es mei-
nes Erachtens geradezu eine Schicksalsfrage, sich endlich mit 18 Mio. Einwohnern als Metro-
polregion im europäischen, wenn nicht im Weltmaßstab zu begreifen. Nichts ist lächerlicher als
eine Region, die sich als Metropolregion verkaufen will, ohne es zu sein. Dabei denke ich z.B.
an Oldenburg oder Nürnberg. Im Fall von NRW ist es genau umgekehrt. Wir sind eine Metro-
polregion von internationalem Maßstab, aber kaum einer weiß es oder macht es sich bewusst.
Frage: Bei dem Wirtschaftsforum DEAL TALK® im Januar in Köln, bei dem Sie beteiligt waren,
wurde über die Metropole Rheinland diskutiert, für die sich ein Verein stark macht. Wie wird
man eine Metropolregion und was gehört dazu?
Eine gewisse Bündelung von wirtschaftlicher Potenz, z.B. Zentralen von DAX-Unternehmen
und die sie umgebende Corona von industriellen Zulieferern und Dienstleistern, administrative
Steuerungsfunktionen, z.B. den Sitz von Regierung und Verwaltung, mindestens ein internatio-
naler Flughafen und eine Großmesse, exzellente Forschungsinstitute und Hochschulen, nicht
zuletzt eine Kulturszene und Veranstaltungshallen von Rang – all das hat Nordrhein-Westfalen
mit Rhein-Ruhr, vieles davon doppelt und dreifach. Hinzu kommen nahegelegene Naturräume
mit hohem Freizeit- und Erholungswert. Rhein-Ruhr ist und bleibt mit weitem Abstand die be-
völkerungsstärkste polyzentrische Metropolregion in Europa.
Frage: Sind Faktoren der Wirtschaftskraft ausschlaggebend für den Zusammenhalt einer Met-
ropolregion oder auch soziokulturelle Rahmenbedingungen?
Irgendwann brauchen Sie, wie ich meine, auch eine breit getragene Einheit, einen Kümmerer
mit Büro, der sich um das gemeinsame Marketing im In- und Ausland bemüht. Wenn das er-
folgreich ist und das Bewusstsein, Teil der Metropolregion zu sein, auch bei den Menschen
wächst – erst dann ist man am Ziel. Das kann freilich Jahre dauern.
Frage: Halten Sie die Metropoleruhr für ein Erfolgmodell?
Sie ist immerhin bereits organisatorisch ein Vorbild für das Rheinland, wo man bisweilen etwas
neidisch auf den RVR mit seiner wieder gewonnenen Regionalplanungskompetenz und auf die
Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (wmr) blickt. Aber auch im Ruhrgebiet ist beileibe noch
nicht jeder Rest von Kirchturmdenken überwunden – um es zurückhaltend auszudrücken.
Frage: Ist aus Ihrer Sicht die Industriepolitik das Alleinstellungsmerkmal der Metropole Ruhr
oder gibt es noch andere?
Wenn Sie sich die Leitmärkte und regionalen Zukunftsfelder ansehen, die die wmr propagiert,
dann geht das weit über Industriepolitik hinaus: von Ressourceneffizienz über urbanes Bauen
und Wohnen, digitale Kommunikation bis hin zu einem Leitmarkt Freizeit und Events. Das
HOCHTIEF Solutions form-
art NRW beabsichtigt, am
oberen Südwesthang des
Phoenixsees, zwischen der
Kohlensiepenstraße, „An den
Emscherauen“ und dem
„Seehang“ auf 8.500 qm Flä-
che Mehrfamilienhäuser mit
Eigentumswohnungen zu er-
richten. Nach den Gestal-
tungsrichtlinien PHOENIX See
wurde ein Gutachterverfahren
für die Gesamtanlage und
Einzelgebäude durchgeführt.
Daraus gingen Schultearchi-
tekten, Köln, und Petzinka
Pink Architekten, Düsseldorf,
als Sieger hervor.
aurelis Real Estate GmbH &
Co. KG hat eine der letzten
verfügbaren Flächen im Le
Quartier Central an den Ver-
ein Deutscher Zementwerke
(VDZ) veräußert. Er wird mit
seinem traditionsreichen For-
schungsinstitut auf das knapp
5.600 qm große Grundstück
im Nordabschnitt des 36 ha
großen Gesamtareals umzie-
hen und damit in die Nähe der
künftigen Fachhochschule
und der privaten FOM
Hochschule.
AENGEVELT vermittelte den
Verkauf eines Wohn-/Ge-
schäftshauses in Kaiserswerth
i. A. eines Kapitalanlegers mit
Sitz im Ruhrgebiet Käufer ist
ein regionaler Privatinvestor.
Die voll vermietete Liegen-
schaft verfügt über rd. 330
qm Mietfläche.
Dortmund
Düsseldorf
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 6
Ruhrgebiet hat zwar noch das Image der Schwerindustrie – und es gibt sie ja zum Glück auch
noch – aber von Köln aus fährt man kaum zum Arbeiten nach Essen, Oberhausen, Bochum
oder Dortmund, sondern überwiegend zum Einkaufen, zum Konzert-, Stadion- oder Museums-
besuch. Schließlich sollten wir die wertschöpfungsintensive Logistik im Ruhrgebiet nicht gering-
schätzen, wie jüngst mit der Investition von Audi im Duisburger Hafen einmal mehr deutlich
geworden ist.
Frage: Kann die Metropoleruhr aus ihrer Sicht allein Bestand haben oder sollte sie in größere
Zusammenhänge eingebunden werden?
Ich halte beide, die Metropoleruhr wie die Metropolregion Rheinland um Köln, Düsseldorf und
Bonn zwar für notwendige Schritte in die richtige Richtung, aber offen gesagt auch für Über-
gangserscheinungen. Sie haben bis auf weiteres einen wichtigen Zweck: Sie bündeln und
verringern, wenn es gut geht, je für sich die Zahl der Akteure. Am Ende aber werden dann
die Repräsentanten von Rheinland und Ruhrgebiet, vielleicht unter Moderation des Landes,
über ihre Fusion reden. Für Metropolregionen in Nordrhein-Westfalen gilt langfristig der
alte Highlander-Satz: Es kann nur eine geben! Das war übrigens auch die Zukunftsvision des
viel zu früh verstorbenen Hanns Brauser, des ersten Geschäftsführers der Wirtschaftsförde-
rung Metropole Ruhr. Niemand kann Ihnen vernünftig begründen, wo genau zwischen Düssel-
dorf und Duisburg oder gar zwischen Duisburg und Essen die Rheinschiene aufhört und das
Ruhrgebiet anfängt.
Frage: Würden Sie der Aussage des Städteplaners Wolfgang Christ beim DEAL TALK® in
Köln zustimmen, dass Städte Geschichte haben, Metropolregionen aber Zukunft?
Ja, das ist eine eingängige Formel, wobei die Städte mit ihrer großen Geschichte ja nicht etwa
untergehen, sondern Teil oder sogar Mittelpunkt der Metropolregion bleiben. Und unsere Städ-
te, Stadtviertel und Regionen bleiben für die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimat un-
verzichtbar. Auch deshalb halte ich wenig von der bekannten Diskussion um eine Ruhrstadt.
Frage: Gleichzeitig forderte Christ dazu auf, das Netzwerk der Metropolregionen auf EU-Ebene
als Wissens- und Lernnetzwerk stärker zu nutzen. Wie aktiv ist dieses Netzwerk?
Ich nehme das bisher überwiegend als eine akademische Veranstaltung wahr, was täuschen
mag. Aber ich bin überzeugt, dass da noch viel ungenutztes Potenzial schlummert. Wenn die
großen Ballungsräume dieser Welt beginnen, voneinander zu lernen und die besten aus ihrem
Kreis zum „Benchmark“ machen, dann kann Nordrhein-Westfalen nur davon profitieren. Über-
spitzt gesagt: Gemessen an den Herausforderungen der Globalisierung, des Klimaschutzes,
des demografischen Wandels und der Wissensgesellschaft verbindet uns in Nordrhein-
Westfalen mehr mit den Ballungsräumen um London und Paris oder um die australischen Milli-
onenstädte Melbourne und Sydney als mit Brandenburg, Rheinland-Pfalz oder Sachsen-
Anhalt. Wir sollten uns in NRW deshalb mit den besten „Big Apples“ weltweit messen, anstatt
in Deutschland Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen.
Immobilien für Fan-Gemeinden
Lokale Eigeninitiative und bürgerschaftliches Engagement haben Konjunktur. Erste Versuche,
sie für immobilienwirtschaftliche Investments zu mobilisieren lassen noch keine eindeutigen
Schlussfolgerungen zu.
Die Ausgangssituation im niederrheinischen Dülken und in Frankfurt Alt-Sachsenhausen ist gut
vergleichbar: Historisch geprägtes Quartier, überalterte Bausubstanz, überalterte Bevölkerung,
hoher Leerstand, schwindende Wirtschaftskraft, soziale Segregation, kurz, noch nicht einmal
CCC, für Investoren völlig uninteressant. Es sei denn, jemand hätte eine zündende Idee, die
einen neuen Funken Leben entfachen könnte. Die zündende Idee in Frankfurt ist der „Kleine
Ritter“ in der gleichnamigen Gasse, wo an Stelle einsturzgefährdeter Fachwerkhäuser ein Neu-
bau in der alten Kubatur entsteht für eine Foto-Ateliergemeinschaft mit Galerie und Wohnein-
Das Großprojekt Kö-Bogen
wurde vom Entwickler Die De-
veloper an Art-Invest Real
Estate Funds für zwei berufs-
ständische Versorgungswerke
gekauft. Eines davon ist eine
Düsseldorfer Pensionskasse.
Die Fertigstellung des Kö-
Bogens ist im Herbst 2013
geplant. Art-Invest und Die
Developer sind beides Beteili-
gungsunternehmen der Bremer
Zech Group. Das Investitions-
volumen beträgt laut früheren
Angaben rd. 400 Mio. Euro.
Der Vermietungsstand liege
bei über 90%. Die Einzelhan-
delsflächen sind komplett
vermietet.
pbb Deutsche Pfandbrief-
bank hat einen Langzeitkredit
über ca. 170 Mio. Euro an LEG
NRW GmbH vergeben. Damit
will LEG ein Portfolio von 121
Objekten mit 5.300 WE refinan-
zieren. Bereits im Juni 2011
hatte pbb ein Paket für 218
Mio. Euro refinanziert.
Der Börsengang der LEG Im-
mobilien ist erfolgreich abge-
schlossen. Da das Papier
mehrfach überzeichnet war,
übten die Eigentümer Gold-
man Sachs und Perry Capital
die Mehrzuteilungsoption aus
und platzierten 30,5 Mio. Akti-
en bzw. 57,5% des Unterneh-
menskapitals. Somit nehmen
sie 1,3 Mrd. Euro ein, was dem
Nettoinventarwert entspricht.
Die Marktkapitalisierung beläuft
sich auf 2,3 Mrd. Euro. Die
Aktien wurden zu 99,4% insti-
tutionellen Anlegern und zu
0,6% Privatanlegern zugeteilt.
Düsseldorf
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 7
heit. Für die Mezzanin-Finanzierung hat der Investor Steen Rothenberger die Internetgemein-
de aktiviert und das erste deutsche Verfahren des Crowd Funding für Immobilien ausprobiert.
Innerhalb von vier Wochen gelang es, die Mindestsumme von 50.000 Euro zu übertreffen. Das
Verfahren schlägt medial hohe Wellen.
In Dülken war es Walter Fleuth, Inhaber der Fleuth KG für Vermögensaufbau in Viersen, der
sich schon vor Jahren Gedanken über die Wiederbelebung des zu Viersen gehörenden Ört-
chens Dülken machte (vgl. DIB Ruhr Nr. 9 und Nr. 20). Um breitere Wirkung zu erzielen, wähl-
te er einen mehrgleisigen Ansatz mit einer Immobilienstandortgemeinschaft ISG Dülken Mitte,
einer Gründerinitiative und der Dülken AG. Diese Bürger-Aktiengesellschaft bot die „Aktie mit
Herz“ an ab 100 Euro für eine Aktie, um neue barrierefreie Wohnungen mitten im alten Dülken
zu erstellen, damit älter gewordene Dülkener weiter in ihrer angestammten Umgebung leben
können. Als Beispiel privater Verantwortungsübernahme wurde die Dülkener Initiative Pilotpro-
jekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau-
und Stadtentwicklung. 2011 gab sie eine Publikation über Dülken heraus, die beschreibt, wie
man Kapital aus der Bürgerschaft mobilisieren kann und welche Organisationsformen sich da-
für eignen. Die Publikation wird auch in der neuesten Informationsbroschüre zur Nationalen
Stadtentwicklungspolitik weiter angepriesen.
Die Realität in Dülken sieht allerdings inzwischen etwas anders aus. Gescheitert ist die ISG an
der mangelnden Kooperationsbereitschaft auf allen Ebenen in der Stadt, so Walter Fleuth, mit
der Folge, dass die mühsam erlangte Zusage über 180.000 Euro Fördermittel des Landes zu-
rück gegeben werden müsse. Gleiches gilt für die Gründerinitiative. Gelungen ist dagegen das
Mobilisieren von Geldern für die „Aktie mit Herz“. 180 Einzahler brachten 350.000 Euro zu-
sammen und es hätte auch noch mehr werden können, aber man habe die Zeichnung ge-
stoppt, weil das eingezahlte Kapital ja auch verwaltet und angelegt werden müsse. Mit dem
Geld wurden fünf Immobilien angekauft. Ein Altbau wurde umgebaut, wobei der Umbau wegen
hoher Auflagen mit 2.200 Euro/qm überdurchschnittlich teuer ausfiel. Des Weiteren gibt es
einen Neubau mit barrierefreien Eigentumswohnungen, allesamt verkauft. 10 Mietverträge sor-
gen für laufende Einnahmen. Nachdem in den Vorjahren die Gesellschafterversammlung regel-
mäßig Ausschüttungen von 5% beschließen konnte, wird es 2013 erstmals keine Ausschüttung
geben. Und die Dülken AG muss über ihre Zukunft entscheiden, denn Walter Fleuth steigt
nach fünf Jahren ehrenamtlicher Arbeit aus. Für die Zukunft gebe es mehrere Szenarien vom
Abverkauf der Immobilien, was zu Verlusten führen könne, über die Übernahme durch einen
Investor, der die Anleger auszahlt, bis zum Weiterlaufenlassen in neuer Konstellation, denn ein
unmittelbares Insolvenzrisiko bestehe nicht. So gesehen ist die „Aktie mit Herz“ nur teilweise
ein Erfolgsmodell zum Nachahmen, denn die Dülken AG konnte nur durch ehrenamtliche
Selbstausbeutung funktionieren. Auch habe sich die Schwelle von 100 Euro als zu niedrig er-
wiesen, dann damit könnten noch nicht einmal die anfallenden Verwaltungskosten gedeckt
werden. Eine dauerhaft solide Basis für alternative Immobilienfinanzierungen ist diese Form
der Bürger-AG noch nicht.
Das Problem der Refinanzierung der Overheadkosten ist auch Michael Ullmann bewusst, der
mit seinem Beratungsunternehmen für Immobilienkapital Betterterms GmbH die Internetplatt-
form www.kapitalfreunde.de für die Frankfurter Crowd Funding Aktion zur Verfügung gestellt
hat. Im Angebot waren Anteile ab 250 Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren und der festge-
setzten Verzinsung von 6% pro Jahr, zahlbar nach Ende der Laufzeit, eine Art Zero-Bond. Das
Rechtskonstrukt ähnle dem eines Privatkredits, erläutert der angesehene Frankfurter Architekt
des neuen „Kleinen Ritter“ Bernhard Franken, mit dem Vorteil einer wenn auch nachrangigen
Eintragung ins Grundbuch selbst für 250 Euro. Und der Kleine Ritter sei keine schwierige Son-
derimmobilie, sondern eine ganz normale Projektentwicklung mit Eigenkapital und Bankkredit.
Die „Crowd“ stockte dabei das Eigenkapital auf – und sorgt für ein Netzwerk engagierter Men-
schen. Das ist vermutlich weit wichtiger als das Geld für das Gelingen des Vorhabens an dem
Standort, das ja nicht nur auf die Erstellung einer recht kleinen Immobilie mit nur 600 qm BGF
abzielt, sondern auf die Belebung des Quartiers, um das sich die Stadt Frankfurt bereits seit 12
Die Sozietät Erkens Gerow
Schmitz Zeiss (EGSZ) hat den
Projektentwickler CODIC bei
der Europazentrale der C&A
Mode GmbH & Co. KG am
Flughafen beraten auch hin-
sichtlich der Kauf- und Joint-
Venture-Verträge mit dem End-
investor WealthCap, einem
Tochterunternehmen der Uni
Credit Bank AG. Die Transak-
tion umfasst eine Bestandsim-
mobilie mit rund 34.000 qm
Bürofläche und geplante Neu-
bauten eines weiteren Büro-
hauses, eines Parkhauses und
eines Konferenzzentrums. Das
Grundstück wurde von der
Generali Lebensversicherung
AG erworben.
AXA Real Estate Investment
Managers konnte 5 Mietver-
träge für Objekte in Hamburg,
Köln und Duisburg verlängern.
In Duisburg hat Hitachi Power
Europe den Vertrag über
20.000 qm in seinen 2007
fertig gestellten Head Quarters
am Innenhafen bis 2020
verlängert.
Hamborner Reit hat 2012
neue Objekte in Aachen, Tü-
bingen und Karlsruhe für 75
Mio. Euro übernommen. Nach
vorläufigen Zahlen stiegen die
Miet- und Pachterlöse dadurch
auf 37,0 Mio. Euro (2011: 32,2
Mio. Euro). Auch das Betriebs-
ergebnis wuchs von 14,9 Mio.
Euro auf 17,5 Mio. Euro. Die
FFO stiegen um 18% auf 18,9
Mio. Euro. Der Gewinn von
rd. 7,7 Mio. Euro lag damit
knapp unter Vorjahresniveau
(7,9 Mio. Euro).
Düsseldorf
Duisburg
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 8
Jahren intensiv aber mit begrenztem Erfolg bemühe.
Erst wenn das gelingt, hat der Kleine Ritter gewonnen,
nicht nur Freunde, sondern auch Investoren für künfti-
ge Projekte des Crowd Funding für Immobilien.
Karl-Werner Schulte, Doyen der immobilienwirt-
schaftlichen Forschung, überzeugter Schalke-Fan und
einer der Ideengeber für das Verfahren ist davon über-
zeugt, dass es gelingen kann, fast wie im Fußball
Fans für ein besonderes Projekt am besonderen Ort
mit vertrauenswürdigen Akteuren und erstklassigen
Architekten zu aktivieren. Anders als bei anderen An-
lageformen sei ein Totalverlust des Kapitals so gut wie
ausgeschlossen, dagegen liegen die zugesagten 6%
Zinsen deutlich über Sparbuchniveau. Viel wichtiger
aber sei die soziale Bindung an das Projekt mit lokaler
Verankerung. Der Kleine Ritter sei ein Pilotprojekt, um
das Verfahren zu testen an einem Bauvorhaben, des-
sen Wohl und Wehe nicht von dem Zusatzkapital ab-
hing. Der Betreiber der interaktiven Plattform Michael
Ullman kann dagegen nur einen Aktivposten einbringen, nämlich seine Reputation. Die wird
maßgeblich von der Auswahl nächster Angebote abhängen, die mit großer Sorgfalt – und wie-
derum einigem Aufwand – vorgenommen werden muss, denn auf der Plattform können nicht
nur Einzahler sich melden, sondern auch Anbieter neuer Projekte. Eine Marktrelevanz sei in
naher Zukunft von dieser Form der Immobilienfinanzierung nicht zu erwarten, aber sie komme
dem verbreiteten Bedürfnis der Menschen entgegen, in überschaubarem Umfeld selbst mitwir-
ken zu können. Darin vergleichbar der Genossenschaftsbewegung, auf die sich Ullmann aus-
drücklich beruft und für die die Vereinten Nationen über das Jahr der Genossenschaften 2012
hinaus eine „Dekade der Genossenschaften“ ausgerufen haben.
Mönchengladbach probt den Neuanfang
Noch ist der druckfrische Masterplan für Mönchengladbach nicht als Rahmenplan beschlossen,
da werden schon die ersten Problemfelder sichtbar.
Strukturwandel hat in Mönchengladbach einen eigenen Namen: Statt für Kohle und Stahl
schlug hier einst das Herz der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, wo in rund 400
Betrieben etwa ein Drittel der damaligen deutschen Produktion entstand (Quelle: Baedeker
Ruhrgebiet 1959). Das ist lange vorbei und Fußball alleine kann das Defizit nicht wettmachen.
Ein Trostpflaster sind die Mönchengladbacher Abteilungen der Hochschule Niederrhein, aber
noch gelingt es nur schlecht, die Jugend auch in der Stadt zu halten. Zu wenig Angebot, zu
wenig Lebensqualität. Das soll sich ändern, ginge es nach den Initiatoren des Vereins
„MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e. V.“, die mit MG3.0 symbolisch eine dritte Stadt-
gründung anvisieren. Sie hatten genug von Stückwerk und Stillstand in der Stadtentwicklung
und nahmen 2010 die Dinge selbst in die Hand, sprich die Erarbeitung einer Zukunftsvision in
Form eines Masterplans. Damit beauftragten die örtlichen Architekten, die den Verein ins Le-
ben riefen, mit Nicolas Grimshaw aus London ein internationales Schwergewicht der Professi-
on. Aber statt einen fertigen Plan zu liefern, ließen sich dessen MitarbeiterInnen auf einen un-
gewöhnlich vielschichtigen Prozess ein. Zwei Jahre lang wurde in Dialogen mit Bürgern disku-
tiert, gab es Expertenworkshops und Gespräche mit Unternehmen und der IHK. Letztere tru-
gen denn auch wesentlich zur Finanzierung bei, denn in einer Mittelstadt ist es kein leichtes
Unterfangen, 600.000 Euro „nur“ für einen Masterplan einzusammeln. Seit dem 4. Dialog im
Dezember 2012 liegt nun das Ergebnis vor – und der Verein hat die Aufgabe vor der Brust,
daraus die Beschlussvorlage für einen Rahmenplan abzuleiten, den Politik und Verwaltung
sich zu eigen machen können.
Die Stadt Duisburg ist auf der
Suche nach einem neuen
Investor für das Projekt
"Altmarkt-Galerie" im Stadtteil
Hamborn. Der bisherige In-
vestor, die ITG aus Düssel-
dorf, hat das Shoppingcenter-
Projekt Ende 2012 wegen
Differenzen über Grundstü-
cke, Denkmalschutz und
städtebauliche Konzeption
aufgegeben.
Der Wohnungskonzern Gag-
fah hat die 1,06 Mrd. Euro
schwere Refinanzierung sei-
ner Dresdner Tochter Woba
mit der Bank of America
Merrill Lynch abgeschlossen.
Das vorherige Darlehen für
das Woba-Portfolio in Höhe
von 1,04 Mrd. Euro wäre am
15. Mai 2013 ausgelaufen.
Das neue Darlehen entspricht
60% des aktuellen Portfolio-
werts. Den Zins konnte die
Gagfah von 4,33% auf 3,90%
drücken. Mit der Refinanzie-
rung rückt die Gagfah von
ihren Plänen ab, ihre Dresd-
ner Bestände zu verkaufen.
BNP Paribas Real Estate
(BNPPRE) vermittelte rd. 600
qm Einzelhandelsfläche an
die Cyberport GmbH in der
City am Markt 5-6/Kennedy-
platz für seinen 14. Store in
Deutschland. Eigentümer ist
ein institutioneller Immobilien-
investor. Vormieter war die
hema electronic GmbH. Ne-
ben der Essener Filiale sind
noch drei weitere Eröffnungen
in diesem Jahr geplant.
Duisburg
Essen
Kleiner Ritter; Situation vor Neubau; Frei-gabe: Franken Architekten
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 9
Kernpunkte des Masterplans sind weniger die Ausweisung neuer oder die Umwandlung be-
stehender Baufelder, sondern die generelle Ausrichtung auf eine bessere Orientierung in der
Stadt und eine bessere Vernetzung mit Grünräumen, mit Fuß- und Radwegen. Dafür haben
die Planer drei nach Süden gestaffelte, in Ost-West-Richtung verlaufende Zonen definiert:
Einmal entlang des Flüsschens Gladbach, das südlich des Abteiberges die Stadt durchfließt
und bisher nur marginal in Erscheinung tritt. Entlang dieser großen Linie reihen sich die City
Ost, wo zum Jahreswechsel das erste B&B-Hotel der Stadt eröffnete, das Bahnhofsumfeld,
die im Bau befindlichen Mönchengladbach Arcaden der mfi AG in der Haupteinkaufszone und
das historische Zentrum auf dem Abteiberg mit Museum und Stadtmauerresten. Die zweite
Zone umfasst das Hochschulviertel, das Stadträume über die Barriere der in Nord-
Südrichtung verlaufenden Bahnstrecke hinweg verbinden und zugleich frühere Industriequar-
tiere mit denkmalwertem Bestand einbeziehen könnte. Und schließlich stecke eine Menge
Potenzial im Ortszentrum der 1975 eingemeindeten Stadt Rheydt mit ihrem ganz eigenen
Charakter, die aber in der Gesamtstadt zu wenig präsent sei.
Zwar hoben die Verantwortlichen besonders hervor, dass die ursprünglichen Ideen in Gesprä-
chen mit Bürgern und Unternehmen modifiziert worden seien, aber wie es aussieht, treten
bereits die ersten Konflikte ans Licht, nachdem Oberbürgermeister Norbert Budde im De-
zember noch Hoffnung gemacht hatte, u.a. für die City-Ost auf ehemaligem Bahnareal schon
jetzt dem Masterplan zu folgen und Büronutzungen anzustreben. Damit jedoch wird ein lau-
fendes Verfahren tangiert. aurelis Real Estate hat als Eigentümerin der 7,3 ha Fläche beim
Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage erhoben. Nicht, um grundsätzlich den Ansatz in Frage
zu stellen, sondern weil ihre Bauvoranfrage nicht fristgerecht innerhalb von drei Monaten be-
antwortet wurde. Dabei geht es um einen Hornbach-Markt, der passgenau auf den im Sep-
tember 2002 fraktionsübergreifend verabschiedeten Rahmenplan City-Ost mit Fachmarktzent-
rum zugeschnitten worden sei. Einwände der Stadt betrafen damals die Bodensanierung im
Bereich des ehemaligen Gaswerkes, ein noch vorhandenes Fremdgrundstück und notwendi-
ge Absprachen über den Ausbau der Breitenbachstraße. Dann könne es im Verfahren weiter-
gehen. Alle drei Punkte seien gelöst worden, der Boden saniert, das Fremdgrundstück ange-
kauft und der Erbbaurechtsvertrag gegen eine Vergütung aufgelöst. Zudem wurden alle auf-
stehenden Gebäude abgebrochen und das Gelände für eine mögliche Bebauung vorbereitet.
Statt wie zugesagt das Projekt zügig weiter voranzubringen, führte nun das Masterplanverfah-
ren zu neuen Verzögerungen. Darauf hin hat aurelis BulwienGesa mit einem Gutachten über
Büronutzungen an dem Standort beauftragt, Ergebnis: Ein Büromarkt, der durchschnittlich
23.000 qm Bürofläche im Jahr umsetzt, könne 145.000 qm nur auf diesem Baufeld kaum ver-
kraften. „Mit der Steinmetzstraße in der Innenstadt und dem Nordpark gibt es bereits gute
Lagen für Büroflächen, die ebenfalls noch Marktanteile für sich verbuchen werden, so dass
nicht jede Vermarktung automatisch dem Areal im Bereich City-Ost zu Gute kommen wird,“ so
Andreas Schulten von BulwienGesa. Er halte aber durchaus eine ergänzende Nutzung von
Büroflächen in marktgerechtem Umfang für denkbar. Damit bekräftigt aurelis, wie schon im
Dezember verlautbart, dass man für Gespräche offen sei. Aber die gesetzlichen Regularien
müssten nun mal eingehalten werden.
Bilanz der Zwangsversteigerungen in Ruhrgebietsstädten
Wie schon im vergangenen Jahr ließen die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien und niedri-
ge Zinsen die Zahl der Termine zur Zwangsversteigerung fast überall zurückgehen.
Trotz des deutlichen Rückgangs um 15,7% lag die Zahl der Zwangsversteigerungen auf Bun-
desebene immer noch über dem Niveau des Jahres 2000, so listet der Verlag für Wirtschafts-
informationen Argetra auf. Von den 61.500 Terminen fanden 15.295 in NRW statt und davon
wiederum rund 2.200 zwischen Duisburg und Dortmund. Die insgesamt ebenfalls rückläufigen
Verkehrswerte auf jetzt 9,5 Mrd. Euro bundesweit seien, so Axel Mohr, Geschäftsführer der
Argetra, darauf zurückzuführen, dass diese Verkehrswerte häufig noch aus den Jahren 2007-
Durch die Vermittlung der
Brockhoff & Partner Immo-
bilien GmbH hat die DHL
Vertriebs GmbH & Co. OHG
eine Bürofläche von 3.200 qm
in dem Objekt Rellinghauser
Straße 27 angemietet. Dabei
handelt es sich um eine Unter-
vermietung von Vodafone.
Jones Lang LaSalle war im
Rahmen eines Alleinvermie-
tungsauftrags für Vodafone
beratend und vermittelnd tätig.
R&D Mobile, der Versand-
händler für Handyzubehör,
mietete 1.140 qm Lagerfläche
in dem von BEOS AG betreu-
ten Campus Altenessen. Das
Objekt am Teilungsweg 28
verfügt über insgesamt 15.000
qm Büro- und Hallenflächen.
Hochtief Solutions hat in
einem EU-weiten Vergabever-
fahren den Zuschlag für die
Rohbauarbeiten zur Rekon-
struktion des Berliner Stadt-
schlosses erhalten. Baube-
ginn soll im März sein, Roh-
baufertigstellung 2015. Das
Humboldtforum für Kunst,
Kultur und Wissenschaft ent-
steht nach Entwürfen von
Franco Stella, geplante Bau-
summe rd. 590 Mio. Euro für
rd. 40.000 qm Nutzfläche. Die
Eröffnung ist für 2019 geplant.
Essen
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 10
09 stammten, als im Zeichen der Finanzkrise sehr vorsichtig geschätzt worden sei. So würden
auch 2013 noch Immobilien in die Versteigerungen kommen, deren Verkehrswert ca. 30% un-
ter den aktuellen Bewertungen liegen und damit günstige Investments erlaubten, während die
aktuellen Verkehrswertfestsetzungen sich dem Marktgeschehen anpassen würden. Noch aber
würden viele Objekte freihändig verkauft werden können, ehe es zu einem Zwangsversteige-
rungstermin kommt.
Von hundert anberaumten Terminen entfielen 2012 etwa je ein Drittel auf Eigentumswohnun-
gen, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie auf Gewerbegrundstücke, Wohn- u. Geschäftshäuser
mit Grundstücken. Dabei legten Ein- und Zweifamilienhäuser mit 35,1% sogar noch 1,0% zu,
während Eigentumswohnungen mit 31,4% um 0,8% abnahmen und Gewerbeobjekte mit
25,6% um 0,4 % zurückgingen.
Betrachtet man die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und
Oberhausen, so stellt sich das Verhältnis deutlich anders dar. Hier spielen entsprechend der
vorherrschenden Stadtstrukturen die Ein- und Zweifamilienhäuser eine untergeordnete Rolle
mit z.B. nur 10 Terminen in Gelsenkirchen oder 22 in Bochum. Den Hauptanteil machen in den
Städten zwischen Ruhr und Emscher die Eigentumswohnungen aus mit 265 in Gelsenkirchen
oder 142 in Bochum. In Duisburg kamen sogar 426 Eigentumswohnungen zur Zwangsverstei-
gerung und in Essen 409 (2011 noch 491). In diesem Segment summierten sich auch die
höchsten Verkehrswerte mit rund 18,5 Mio. Euro in Duisburg und 21 Mio. Euro in Essen. Dazu
spielen auch Mehrfamilienhäuser eine größere Rolle mit 59 in Duisburg, 34 in Dortmund und
35 in Essen. Insgesamt galt auch für die Ruhrstädte der rückläufige Trend mit wenigen Aus-
nahmen, wobei die prozentualen Veränderungen bei der teils sehr geringen Anzahl nicht aus-
sagefähig sind. Z.B. wurden in Bottrop 2012 fünf Mehrfamilienhäuser versteigert mit Verkehrs-
werten von 2,1 Mio. Euro gegenüber vier im Jahr zuvor mit einem Gesamtwert von nur 625.000
Euro. Das ergibt statistisch einen Zuwachs um 25% der Termine und 236,66% der Verkehrs-
werte. Düsseldorf spielt statistisch betrachtet in puncto Zwangsversteigerungen keine Rolle mit
nur 107 versteigerten Eigentumswohnungen (120 im Vorjahr), 16 Ein- und Zweifamilienhäu-
sern (Vorjahr 24) und 10 Mehrfamilienhäusern (2011 waren es nur 8) mit Verkehrswerten von
insgesamt rund 22,6 Mio. Euro.
Dass die Statistik der Zwangsversteigerungen nicht gewertet werden kann als ein Signal für
eine wirtschaftliche Konsolidierung, sondern eher günstigen Rahmenbedingungen wie oben
dargestellt geschuldet ist, erhärten die Ergebnisse der Gutachterausschüsse wie etwa in
Duisburg. So sei die Anzahl der eingegangenen Kaufverträge über unbebaute Grundstücke im
Vergleich zum Vorjahr auf 149 (2011: 192) deutlich gesunken, ebenso die Kaufverträge über
Wohnbauland von 85 im Jahr 2011 auf 52 in 2012, was sich auch in den Umsatzzahlen für
Preis und Fläche niedergeschlagen habe. Der Durchschnittspreis für Wohnbauland lag dem-
nach 2012 mit 230 Euro/qm im Vergleich um 30 Euro unter dem des Vorjahres. Ursache dafür
sei unter anderem, dass ein großer Teil der Verkäufe in einfachen und mittleren Wohnlagen
stattgefunden habe. Die Preise bewegten sich in einem Rahmen von 141 Euro/qm bis 390
Euro/qm gegenüber einer Spanne von 150 Euro/qm bis 431 Euro/qm noch im Jahr zuvor.
Weitere Nachrichten
Essen: Das Reiseziel Metropole Ruhr konnte nach Angaben der RuhrTourismus GmbH 2012
erneut ein Rekordjahr verzeichnen. Insgesamt 3.571.874 Gäste sorgten in den Beherber-
gungsbetrieben für 7.024.162 Übernachtungen, ein Anstieg um 3,5%. Die Zahl der ausländi-
schen Übernachtungsgäste stieg um 5,2%. Spitzenreiter war Essen mit 1.376.566 Übernach-
tungen (+5,8%), gefolgt von Dortmund und Bochum. Die stärksten Zuwächse verzeichneten
Bottrop mit +14,3% und der Kreis Wesel mit +10,8%.
Essen: Die neu gegründete regiodot GmbH & Co. KG bewarb sich, unterstützt vom RVR, in
Los Angelos erfolgreich um die neue domain „.ruhr“. Die Bewerbung kostete 185.000 Euro, die
RAG Montan Immobilien hat
mit der inneren Erschließung
des Gewerbe- und Industrie-
gebietes „Logistikpark Unser
Fritz 1/4" begonnen. Das
144.000 qm große ehemalige
Bergwerksareal im Stadtteil
Unser Fritz ist komplett ver-
marktet. Der Erwerber - die
EPH GmbH & Co.KG aus
Gelsenkirchen wird voraus-
sichtlich im 3. Quartal d. J. mit
den Hochbaumaßnahmen
beginnen. Zwischen 60.000
und 70.000 qm sind als Logis-
tikfläche fest eingeplant. Hinzu
kommen ca. 23.000 qm Ge-
werbefläche.
Die Pläne zum Börsengang
der Deutschen Annington
werden laut übereinstimmen-
den Agentur-Berichten kon-
kret. Die Investmentbanken
Morgan Stanley und JP Mor-
gan stehen demnach als Be-
rater fest, der Börsengang soll
offenbar im dritten Quartal
stattfinden, ein Termin um
den 4. Juli werde angestrebt.
Bis zu 1,5 Mrd. Euro könnten
eingespielt werden. Gleichzei-
tig wird spekuliert über die
mögliche Emission eines
weiteren CMBS über 1 Mrd.
Euro, um Schulden noch vor
dem geplanten Börsengang
zurückzuzahlen.
Heme
Gelsenkirchen
Nr. 48, 09. KW, 01.03.13, Seite 11
letzte Entscheidung fällt Mitte 2013. Schon jetzt können sich Firmen, Behörden, Institutionen
und Privatleute ihre Wunschdomain unverbindlich reservieren. Rund 35 Euro wird sie dann, je
nach Registrator, kosten. Mehr Informationen dazu unter www.dotruhr.de
Hamm: Im Landeswettbewerb „Ab in die Mitte!“ konnten vier Projekte aus Ruhrstädten die
Jury überzeugen und erhalten 2013 Fördermittel zur Umsetzung: Die Projekte
„Innenstadtentwicklung Hamm 1a-20.30“, "Lüner Augenblicke – Lünen im Fluss", „Dorf Neukir-
chen – 4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ in Neukirchen-Vluyn und "Stadtgesichter – Weseler An-
sichten". Finanziert wird die PPP-Initiative vom Bauministerium NRW gemeinsam mit GALE-
RIA Kaufhof GmbH und Multi Development GmbH.
Neuss: Der Automobilzulieferer Johnson Controls mietet für seinen Geschäftsbereich Interi-
ors rd. 6.500 qm Bürofläche in der Jagenbergstraße. Eigentümer der Immobilie ist alstria of-
fice Reit. Corealis beriet den Mieter bei dem Vertragsabschluss. Nach Angaben des Maklers
handelt es sich um die größte Büroflächenanmietung in Neuss der vergangenen fünf Jahre.
Essen: Die Arbeitsgruppe KOOPERATION des GdW Bundesverband deutscher Woh-
nungs- und Immobilienunternehmen, des Bundes Deutscher Architekten BDA und des
Deutschen Städtetages (DST) hat den Doppelwettbewerb um den Deutschen Bauherren-
preis 2013/2014 ausgelobt. Bewertet werden Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung,
Energieeffizienz und hohe Qualität im Wohnungsbau in zwei Kategorien: Deutscher Bau-
herrenpreis Modernisierung 2013 für Sanierungs-, Modernisierungs- und Umnutzungsprojekte
mit Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“; und Deutscher Bauherrenpreis Neubau
2014 für innovative Projekte im Wohnungsneubau mit Sonderpreis „Freiraumgestaltung im
Wohnungsbau“. Der Preis wird u.a. von den Messegesellschaften Berlin und Essen gefördert.
Die Preise werden 2014 auf der DEUBAU-Kom in Essen vorgestellt. Die Teilnahmeunterlagen
bis 31. März 2013 an: BDA, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin (Mitte)
Die Bewerbungsfrist für den
fünften PROM des Jahres
2013 dauert noch bis zum 15.
Juni 2013. Er wird von der
RWE AG für besondere
Energieeffizienz in zwei Kate-
gorien verliehen, für gewerb-
lich genutzte sowie für öffent-
lich und sozial genutzte Immo-
bilien. Ein Sonderpreis geht an
beispielhafte Projekte und
Lösungen bei Quartieren und
Wohnanlagen. Die Preise sind
mit je 20.000 Euro und der
PROM-Skulptur dotiert. Die
Auswahl erfolgt in drei Stufen
nach Energieeffizienz, nach
ökonomischen und schließlich
nach architektonischen und
sozialen Kriterien.
Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)
Kontakt: [email protected]
Herausgeber: Werner Rohmert
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).
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Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Aengevelt (5), alstria (11),
Argetra (9), Art-Invest Real Estate Fund (5), aurelis Real Estate (3,5,9), Axa (7), B&B Hotel (9),
Baedeker (8), Bank of America (8), Beos AG (9), Betterterms GmbH (7), BNPPRE (4,8), Brockhoff
& Partner (9), BulwienGesa (9), C&A (7), Carpe Diem GmbH (3), CBRE (4), Codic (6), Corpus
Sireo (2,3,4), Cyberport GmbH (8), Deutsche Annington (10), Deutsche Bank (4), DHL (9), Die
Developer (6), DIH AG (3), Drees & Sommer (1), Dülken AG (7), ECE (1), Edeka (4), EPH GmbH &
Co.KG (10), Erkens Gerow Schmitz Zeiss (6), Erste MONTI Immobiliengesellschaft mbH & Co.KG
(4), Europa Center AG (1), Fleuth KG (7), Franken Architekten (8), Gagfah (8), Galeria Kaufhof
(11), GE Real Estate (4), Generali Lebensversicherung (7), GeSoB (4), Goldman Sachs (5), Greif &
Contzen (1), Hamborner Reit (7), Harpen Immobilien (1), Häusser-Bau (4), hema electronic GmbH
(8), Hitachi Power Europa (7), Hochtief (2,5,9), Hornbach (9), Hünxe Kreativbauen und Wohnen
GmbH (4), iii-investments (4), immotiss care (4), ITG (8), IVG (2,3), Johnson Controls (11), Jones
Lang LaSalle (9), JP Morgan (10), Kone GmbH (4), LEG (5), Lingnau GmbH (4), McFit (4), Merrill
Lynch (8), Metro (2), mfi AG (9), MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e. V. (8), Morgan Stanley
(10), Multi Development GmbH (11), MVRDV (1), NRW.invest (1), Patrizia AG (1), pbb (5), Perry
Capital (5), Petzinka Pink Architekten (5), R&D Mobile (9), RAG Montan Immobilien (1,10), Reed
Midem (1), regiodot GmbH & Co. KG (10), RGM Holding (4), RourTourismus GmbH (10), RREEF
(4), RVR (10), RWE (1,11), RWTH Aachen (5), Schultearchitekten (5), Strabag (1), The Why Fac-
tory (1), UniCredit Bank (7), Verein Deutscher Zementwerke (5), Vodafone (9), WealthCap (6), wmr
(1), Woba (8), Zech Group (3,5).
Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Beisheim, Otto (2);
Beyerle, Thomas (2); Brauser, Hanns (6); Budde, Norbert (9); Christ, Wolfgang (6); Eichholz, Rei-
ner (3); Fernandez Verdes, Marcelino (2); Fleuth, Walter (7); Franken, Bernhard (7); Grimshaw,
Nikolas (8); Hagemann, Reiner (2); Henze Dr., Michael (4,5,6); Kairisto, Essimari (2); Lazaridis,
Mike (5); Maas, Winny (1); Martin-Kuenzels, Marc-Philipp (3); Matuschka Graf von, Nikolaus (2);
Mohr, Axel (9); Nauen, Andreas (2); Oppl, Hubert (4); Rodemer, Eckhard (3); Romanski, Bernd (2);
Roos, Ronald (3); Rothenberger, Steen (7), Schulten, Andreas (9); Schulter, Karl-Werner (8); Stel-
la, Franco (9); Ullmann, Michael (7).