Der immobilienbrief nr 311

38
Inhaltsverzeichnis NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, das war eine Woche der Banken. Die Deutsche Bank erzielte wieder einen Rekord - die Höchst- strafe für Manipulation des Libor. Die Commerzbank wurde durchsucht. Daneben gibt es lt. EU- Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia auch den Verdacht der Währungsmanipulation durch Großbanken. Zur Ermittlung der „London Interbank Offered Rate“ geben ausgewählte internationa- le Geschäftsbanken in London (Panel-Banken) an, zu welchen Zinsen sie sich von anderen Ge- schäftsbanken Termingeld leihen könnten. DIE WELT titelte „30 Jahre Betrug am Sparer“. Das böse B-Wort ist § 263 StGB entnommen. Dort steht sinngemäß: Wer den Referenzzinssatz im internationalen Interbankengeschäft und den Bezugszins für Billionen Dollar Finanzgeschäfte vor- sätzlich manipuliert, verschafft sich einen Vermögensvorteil und beschädigt das Vermögen eines anderen. Allerdings sind Konzerne nicht strafrechtsfähig. Vielleicht wäre es einmal an der Zeit, darüber nachzudenken, ob man international unsensibel agierenden Institutionen, die weltweit Schaden verursachen, nach entsprechendem Nachweis nicht den Ehrentitel „Deutsche“, der an den deutschen „ehrbaren Kaufmann“ erinnert, entziehen könnte. Auf die Phase der De-Regulierung des Finanzsystems, die in die Finanzkrise mündete, folgt jetzt die Re-Regulierung. Das Verständnis kommt mit den Schlagzeilen. Wie Professor Hans- peter Gondring, Studiendekan der DHBW mit Erfahrungen aus Bundesbank und als Vizepräsi- dent im Sparkassen- und Giroverband, letzte Woche auf unserer Journalisten-Verbandstagung deutlich machte, haben Banken und Versicherungen unter dem Niedrigzinsregime kein Geschäfts- modell mehr. Auch aus meiner Sicht ist Banken die volkswirtschaftliche Bedeutung als entschei- dendem Transmissionsriemen zwischen Sparern und Unternehmern abhanden gekommen. Als ehemaliger wissenschaftlicher Assistent beim Bankenpapst H.-E. Büschgen in Köln lernte ich zwar viele Bankmanager mit oft einfachem Gedankengut kennen und referierte über self-fulfilling- prophecy und Regenschirme, aber Zweifel am Stolz über unser deutsches Bankensystem kamen nie auf. Übrigens: Da nationale Regulierung nicht fruchte, erwartet Gondring die nächste Finanz- krise für 2016 - 2018. Meine Zweifel an der Funktionsfähigkeit des heutigen Euro- und Währungs- Systems aus 2000 und vom 25.10./8.11. krönte Alan Greenspan im WELT-Interview am 8.11. mit der Aussage: „Der Euro ist nur mit einer politischen Union zu retten. … Die Euro-Zone braucht eine vollständige politische Union, entweder von allen Staaten oder nur von einem Kerneuropa. Das ist der einzige Weg, wenn die Euro-Zone nicht auseinanderfliegen soll.“ In eigener Sache: Auf der Tagung des Immobilienjournalisten-„Verbandes“, immpressec- lub e. V., (S.2) wurde Michael Psotta, verantwortlich bei der FAZ für Immobilien, neu in den Vor- stand gewählt. Ansonsten wurde ich als Vorsitzender und Frank Peter Unterreiner als Stellvertre- ter bestätigt. Jetzt wissen wir endlich die zeitgemäße Definition von Tragik (ausweglose Entscheidungs- situation): Als bekennender Nicht-Alkoholiker zum Oktoberfest zu müssen und anschließend we- gen Vorteilsnahme vor Gericht und Moralisten-Presse gezerrt zu werden. Wulff als neuzeitlicher Iphigenie-Ersatz? Ich bekenne hier auch: Früher konnte ich mich gegen die jährlichen Einladungs- attentate zum Oktoberfest nicht wehren. Dafür habe ich dann volles Beratungshonorar in Rech- nung gestellt. Das war schwer verdientes Geld. Die Idee, mein Hotel selbst zu Oktoberfest-Konditionen zu zahlen, wäre mir einfach nicht gekommen. Last and least an dieser richtigen Stelle unser Kommentar zum Koali- tionsvertrag: (Regie: leere Sprechblase mit großem „Plop“ vorstellen). o Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 immpresseclub - Immo- journalistentreffen in Berlin 2 KAGB - Gesetzgeber schafft verlässliche Regeln 6 Investieren in Deutschland wird immer schwieriger 8 DIC Asset - Höller will Un- ternehmen vereinfachen 12 Einzelhandel - Mindestver- tragslaufzeiten gekürzt 13 TSO/DNL - deutsches Anla- gevermögen gerettet 15 Mietbremse - der gebrems- te Ausstieg aus dem Miet- wohnungsmarkt (Sotelo) 16 Tag der Wohnungswirt- schaft - Politik dominiert 20 München - Stadt will Mieten drücken (Heintze) 20 Logistik-/Industrieimmob. - Rekord in Sicht 21 Deka-Städteranking - München top (Krentz) 22 Immobilienbrief Ruhr 27 Wohnungsleerstand - Ballungszentren auf Sinkflug 24 Einzelhandel Europa - Spitzenrenditen stabil 23 Impressum 26 Immobilienbrief Köln 25 Hotelinvestments - interna- tional interessanter 24 Europa - Investmentmarkt mit neuem Rekord-Quartal 15 Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Invest- ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, Project Gruppe, RWE Energie- dienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

description

Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbe- und Wohnimmobilienmarkt.

Transcript of Der immobilienbrief nr 311

Page 1: Der immobilienbrief nr 311

Inhaltsverzeichnis

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Sehr geehrte Damen und Herren,

das war eine Woche der Banken. Die Deutsche Bank erzielte wieder einen Rekord - die Höchst-

strafe für Manipulation des Libor. Die Commerzbank wurde durchsucht. Daneben gibt es lt. EU-

Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia auch den Verdacht der Währungsmanipulation durch Großbanken. Zur Ermittlung der „London Interbank Offered Rate“ geben ausgewählte internationa-

le Geschäftsbanken in London (Panel-Banken) an, zu welchen Zinsen sie sich von anderen Ge-

schäftsbanken Termingeld leihen könnten. DIE WELT titelte „30 Jahre Betrug am Sparer“. Das

böse B-Wort ist § 263 StGB entnommen. Dort steht sinngemäß: Wer den Referenzzinssatz im

internationalen Interbankengeschäft und den Bezugszins für Billionen Dollar Finanzgeschäfte vor-

sätzlich manipuliert, verschafft sich einen Vermögensvorteil und beschädigt das Vermögen eines

anderen. Allerdings sind Konzerne nicht strafrechtsfähig. Vielleicht wäre es einmal an der Zeit,

darüber nachzudenken, ob man international unsensibel agierenden Institutionen, die weltweit

Schaden verursachen, nach entsprechendem Nachweis nicht den Ehrentitel „Deutsche“, der an

den deutschen „ehrbaren Kaufmann“ erinnert, entziehen könnte.

Auf die Phase der De-Regulierung des Finanzsystems, die in die Finanzkrise mündete,

folgt jetzt die Re-Regulierung. Das Verständnis kommt mit den Schlagzeilen. Wie Professor Hans-

peter Gondring, Studiendekan der DHBW mit Erfahrungen aus Bundesbank und als Vizepräsi-

dent im Sparkassen- und Giroverband, letzte Woche auf unserer Journalisten-Verbandstagung

deutlich machte, haben Banken und Versicherungen unter dem Niedrigzinsregime kein Geschäfts-

modell mehr. Auch aus meiner Sicht ist Banken die volkswirtschaftliche Bedeutung als entschei-

dendem Transmissionsriemen zwischen Sparern und Unternehmern abhanden gekommen. Als

ehemaliger wissenschaftlicher Assistent beim Bankenpapst H.-E. Büschgen in Köln lernte ich

zwar viele Bankmanager mit oft einfachem Gedankengut kennen und referierte über self-fulfilling-

prophecy und Regenschirme, aber Zweifel am Stolz über unser deutsches Bankensystem kamen

nie auf. Übrigens: Da nationale Regulierung nicht fruchte, erwartet Gondring die nächste Finanz-

krise für 2016 - 2018. Meine Zweifel an der Funktionsfähigkeit des heutigen Euro- und Währungs-

Systems aus 2000 und vom 25.10./8.11. krönte Alan Greenspan im WELT-Interview am 8.11. mit

der Aussage: „Der Euro ist nur mit einer politischen Union zu retten. … Die Euro-Zone braucht

eine vollständige politische Union, entweder von allen Staaten oder nur von einem Kerneuropa.

Das ist der einzige Weg, wenn die Euro-Zone nicht auseinanderfliegen soll.“

In eigener Sache: Auf der Tagung des Immobilienjournalisten-„Verbandes“, immpressec-

lub e. V., (S.2) wurde Michael Psotta, verantwortlich bei der FAZ für Immobilien, neu in den Vor-

stand gewählt. Ansonsten wurde ich als Vorsitzender und Frank Peter Unterreiner als Stellvertre-ter bestätigt.

Jetzt wissen wir endlich die zeitgemäße Definition von Tragik (ausweglose Entscheidungs-

situation): Als bekennender Nicht-Alkoholiker zum Oktoberfest zu müssen und anschließend we-

gen Vorteilsnahme vor Gericht und Moralisten-Presse gezerrt zu werden. Wulff als neuzeitlicher

Iphigenie-Ersatz? Ich bekenne hier auch: Früher konnte ich mich gegen die jährlichen Einladungs-

attentate zum Oktoberfest nicht wehren. Dafür habe ich dann volles Beratungshonorar in Rech-

nung gestellt. Das war schwer verdientes Geld. Die Idee, mein Hotel selbst zu

Oktoberfest-Konditionen zu zahlen, wäre mir einfach nicht gekommen.

Last and least an dieser richtigen Stelle unser Kommentar zum Koali-

tionsvertrag: (Regie: leere Sprechblase mit großem „Plop“ vorstellen).

o

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1

immpresseclub - Immo-journalistentreffen in Berlin

2

KAGB - Gesetzgeber schafft verlässliche Regeln

6

Investieren in Deutschland wird immer schwieriger

8

DIC Asset - Höller will Un-ternehmen vereinfachen

12

Einzelhandel - Mindestver-tragslaufzeiten gekürzt

13

TSO/DNL - deutsches Anla-gevermögen gerettet

15

Mietbremse - der gebrems-te Ausstieg aus dem Miet-wohnungsmarkt (Sotelo)

16

Tag der Wohnungswirt-schaft - Politik dominiert

20

München - Stadt will Mieten drücken (Heintze)

20

Logistik-/Industrieimmob. - Rekord in Sicht

21

Deka-Städteranking - München top (Krentz)

22

Immobilienbrief Ruhr 27

Wohnungsleerstand - Ballungszentren auf Sinkflug

24

Einzelhandel Europa - Spitzenrenditen stabil

23

Impressum 26

Immobilienbrief Köln 25

Hotelinvestments - interna-tional interessanter

24

Europa - Investmentmarkt mit neuem Rekord-Quartal

15

Partner und Sponsoren der

heutigen Ausgabe: aurelis Real

Estate, Bouwfonds Investment

Management, Catella Real Estate

AG KAG, Deka Immobilien Invest-

ment, E&P Real Estate GmbH &

Co. KG, fairvesta, Garbe Group,

Project Gruppe, RWE Energie-

dienstleitung GmbH, RA Klumpe,

Schröder & Partner und sontowski

& partner gmbh.

Page 2: Der immobilienbrief nr 311

Ingolstadt: Der Bauträger

und Investor sontowski &

partner group hat mit dem

Vertrieb der insgesamt 20

sog. Stadtvillen im schanzer-

carrée begonnen. In den mo-

dernen Häusern entstehen

die Wohnungen mit Größen

zwischen 65 und 170 qm.

Zwei zentrale Tiefgaragen für

je 10 Stadtvillen gehören

ebenfalls zum Ensemble.

Baustart ist im Frühjahr 2014.

Das Objektvolumen beträgt

40 Mio. Euro.

Das „schanzercarrée“ ent-

steht auf dem ehemaligen

Gelände der Pionierkaserne.

Leipzig: Der durch die publi-

ty Finanzgruppe, ein auf die

Entwicklung, Initiierung, Ver-

trieb und das Management

von Kapitalanlagen speziali-

sierter Finanzinvestor, initiier-

te publity Performance

Fonds Nr. 5 hat die ca.

17.500 qm große Markthalle

inkl. Nebengebäuden des

Leipziger Großmarktes er-

worben. Der Markt wurde

1995 auf einem über 68.000

qm großen Areal errichtet

und ist an den Generalmieter

„Großmarkt Leipzig GmbH“

vermietet.

Der publity Fonds Nr. 5 plant,

das Objekt, gemäß der Inves-

titionsstrategie zu entwickeln

und nach kurzer Haltedauer

weiter zu veräußern.

In eigener Sache - Aus der Welt des Immobilienjournalismus

Immobilienjournalisten-Verbandstagung in Berlin trotzte Wetter-Chaos

immpresseclub e. V. wählte neuen Vorstand

Rund 40 Journalisten der Immobilienwirtschaft trafen sich am Donnerstag/Freitag zur

winterlichen Tagung des immpresseclub e. V., des inoffiziellen Verbandes der deut-

schen Immobilien- und Sachwertanlage-Journalisten.

Nach dem winterlichen Schnee Chaos von vor zwei Jahren, das zu erheblichen Ver-

spätungen führte - zum Bier am Abend waren dann alle da - und von allen Teilnehmern mit

Humor genommen worden war, stand dieses Jahr die Tagung des immpresseclub e. V.

unter der Drohung eines Wetter- und Verkehrs-Chaos durch Orkan Xaver. Während die

Journalisten regelmäßig die Übernachtung eingeplant hatten und branchenüblich nicht über

die (Rückreise-) Konsequenzen des nächsten Tages nachgedachten, hatten sich die Refe-

renten meist für den Freitag noch weitere Termine vorgenommen, so dass die Rückreise-

wahrscheinlichkeit ein ernst zunehmendes Problem darstellte. Insofern muss man allen Re-

ferenten entsprechenden Mut attestieren, denn es gab keine Ausfälle. Aus dem angekündig-

ten Orkan wurde dann auch in der Praxis des frühen Freitagmorgens, an dem die Tagung ihr

inoffizielles Ende fand, lediglich eine „steife Briese“, wie die Hamburger Kollegen konstatier-

ten. Flughafen und Bahn machten dennoch Chaos.

Neues Vorstandsmitglied: Nach dem Ausscheiden von Peter Horn, dem ehemali-

gen Ressortleiter Immobilien, der Süddeutsche Zeitung, wurde Michael Psotta, verant-

wortlicher Redakteur für den Immobilienteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ),

einstimmig neu in den Vorstand des immpresseclub gewählt. Die Jahres-

Hauptversammlung des im immpresseclub e. V. bestätigte mit kommunistischer Mehrheit,

den Herausgeber von „Der Immobilienbrief" bzw. Immobilienspezialist von "Der Platow

Brief", Werner Rohmert, als Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobi-

lienjournalisten. Frank Peter Unterreiner, Immobilienbrief Stuttgart und FAZ-

Immobilienbeilagen, wurde als Vorstand bestätigt. ►

s&p: Vertriebsstart im „schanzercarrée“

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

publity Fonds er-wirbt Großmarkt

Page 3: Der immobilienbrief nr 311

Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.

Im Portfolio einige der besten Adressen Deutschlands,im Visier neue attraktive Objekte,in Arbeit Projektentwicklungen für große Investoren,im Geschäft seit mehr als 40 Jahren.

Im Vertrauen: Das macht uns so schnell keiner nach!

E&P Real Estate GmbH & Co. KGAachener Str. 1053 – 1055 50858 KölnIhr Gesprächspartner: Joachim Buhr

Telefon +49 221 48901-730 Telefax +49 221 [email protected]

Werte

Page 4: Der immobilienbrief nr 311

Die Referenten des Tages waren Christian

Bruch, Bundesgeschäftsführer BFW zum Thema „Politik

und Wohnen", Prof. Dr. Hanspeter Gondring, Studien-

dekan der DHBW Duale Hochschule Baden Württem-

berg, zum Thema: „Zukunft Immobilie - Meilensteine und

Herausforderungen an die Immobilienwirtschaft“, Dr. And-

reas Link, Projects Director, METRO Properties

zu ,„Herausforderungen an Handelsimmobilien“, Dr. Hol-

ger Sepp, Co-Head Deutschland der CACEIS Bank

Deutschland, „Über die zunehmende Bedeutung von

Immobilien als indirekte Kapitalanlage und die Rolle der

Verwahrstelle für offene und geschlossene Fonds“,

Klaus-Jürgen Sontowski, Grüner sontowski & partner

Group zum Thema: „Finanzierungsstrategien eines mittel-

ständischen Immobilienunternehmens“. Wir fassen die

Eckdaten der Vorträge noch hier und in der letzten Ausga-

be des Jahres für Sie zusammen.

Aktuelle Finanzierungsstrategien eines mittelständi-

schen Immobilienunternehmens (K.-J. Sontowski)

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

Im Umfeld von Basel III wird die Finanzierung mittel-

ständischer Immobilien-Unternehmer immer mehr zur Her-

ausforderung. Hohe Anforderungen an Rating, Eigenkapital,

Immobilienqualität und Mietvertragssicherheit bauen für Pro-

jektentwickler immer höhere Hürden. Klaus-Jürgen Son-

towski als Gründer der mittelständischen Sontowski-Gruppe,

die nach wie vor nahezu monatlich in einem der verbunde-

nen Unternehmen über eine Grundsteinlegung oder ein

Richtfest berichtet, gab einen Überblick über die verschiede-

nen Finanzierungsquellen seiner Unternehmen. Grundle-

gender Erfolgsfaktor sei es aber, die Strukturen einer finan-

zierenden Bank im eigenen Unternehmen zu spiegeln. Dies

gälte auch für die Gesprächsebenen. Die Zeit, in der auf

Vorstandsebene Visionen verstanden und genehmigt wur-

den, ist vorbei.

sontowski & partner Ist immobilienwirtschaftlich mit

der S&P Stadtbau GmbH und der HBP im Wohnungsbau,

mit S&P OFFICE Development im Businessbereich und

über die S&P retail development im Bereich der Handels-

Garbe Garbe Logistic AG . Caffamacherreihe 8 . 20355 Hamburg . www.garbe.de Infos unter Telefon: 040/ 35 61 3-0 . E-Mail: [email protected]

- Langjährige Erfahrung und Expertise in der Ent- wicklung und im Management von hochwertigen, drittverwendungsfähigen Logistikimmobilien- Schnelle, budgettreue Durchführung von Projekten und verlässliche Finanzierung durch eigene Fonds- gesellschaften- Erstklassige Branchenkontakte und -kenntnisse- Langjährige Geschäftsbeziehungen zu bonitäts- starken Mietern und bedeutenden Investoren

Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.

Logistik ist ein Markt mit Riesenchancen

Sie möchten an dem Entwicklungspotenzial der Branche

partizipieren? Als Projektentwickler und Asset Manager

sind wir seit 20 Jahren in diesem Markt zuhause. Was Sie

bei uns fi nden?

Wir öffnen Ihnen die Tür in den Wachstumsmarkt Logistik

Page 5: Der immobilienbrief nr 311

immobilien tätig. Strategische Investments sind die DIC, GRR, BayernCare und Bayern-

Stift. Die DIC Asset AG, die von Sontowski und Prof. Schmidt gegründet worden war,

dürfte nach Ausscheiden der IVG die inzwischen wohl renommierteste deutsche Gewerbe-

Immobilien AG sein. Am „immpresseclub-Tag“ hatte DIC das „MainTor Porta“ für 155 Mio.

Euro an Union verkauft und damit einen wesentlichen Meilenstein der Frankfurter Renom-

mier-Mega-Projektentwicklung „MainTor“ hinter sich gelassen. In den Tagen zuvor waren

Kapitalerhöhung und Anleiheplatzierungen nahtlos über die Bühne gegangen.

Inzwischen sind lt. Sontowski Projektentwickler, die schnellen Ertrag versprechen, für

die Banken interessanter geworden als langfristige Halter, bei denen aus den Covenants

inzwischen zusätzliche Finanzierungsrisiken resultieren. Die Immobiliennachfrage ist riesig.

Allein die Euro-Geldmenge/Liquidität M3 entspricht mit 10 Bio. Euro dem gesamten nicht

öffentlichen deutschen Immobilienbesitz. Assetinflation macht die Reichen reicher und den

sparenden Mittelstand ärmer. 100%-Finanzierungstrategien weisen bei Wohnen auf einen

Höhepunkt hin. Bezogen auf die eigenen Projekte nutzt Sontowski ein Finanzierungs-

Potpourri. Die Finanzierung im Wohnungsbau ließe sich meist mit Eigenkapital und

MaBV-Kaufpreisraten darstellen. Zwar seien die Preise stark gestiegen, jedoch seien die

Bauträgermargen nicht mitgestiegen, da Grundstücke und Baukosten überproportional an-

gezogen seien. Erfolgsfaktoren seien enge Zusammenarbeit mit örtlichen Sparkassen und

Genossenschaftsbanken, Partizipation der Institute im Vertrieb und Vermittlung der Endkun-

denfinanzierung. Bauträgerfinanzierung derzeit unkritisch, wenn die beteiligten Banken vom

Absatzerfolg überzeugt seien.

Bei Office sei alternativ der gesamte Bau der TeamBank in Nürnberg mit 48,5 Mio.

Euro über A-Depots der Banken des genossenschaftlichen Verbunds finanziert worden, so

Sontowski weiter. Das Gesundheitszentrum Spectrum am UKE - Hamburg mit 38 Mio.

Euro sei direkt von einer Privatbank übernommen worden, die das Investment an vermögen-

de Kunden syndiziere. Dennoch sei in der Summe spekulativer Bürobau stark rückläufig.

Finanziert würden vor allem Auftragsbauten mit langfristigen Mietverträgen. Hohe Volumina

der Investitionen können heute mit Mezzanine-Partnern geleistet werden (Mezzanine-

Fonds, Mezzanine by Call, fallbezogene Joint Venture oder Junior Loans der Banken). Prob-

lem sei aber die oft zweistellige Mezzanine Risiko-Verzinsung. Chancen resultierten daraus,

dass die Bauträger finanzierende Bank an Langfristfinanzierungen interessiert sei. An-

spruchsvolle Einzelhandels-Entwicklung habe mehr Probleme mit der zunehmend restrik-

tiven Flächenschaffung durch die Städte und Gemeinden als über Finanzierungsengpässe.

Bis 50 Mio. Euro sei die Finanzierung durch hohe Nachfrage von Investoren, Banken und

Mezzanine-Gebern weitestgehend gesichert. Bei langfristigen Mietverträgen mit bonitäts-

starken Mietern erfolgt die Fremdfinanzierung je nach Größe des Vorhabens über örtliche

Sparkassen und Genossenschaftsbanken oder große überregionale Institute. Auch im Ein-

zelhandel stehen Banken als Endinvestoren am Markt bereit.

(Die weiteren Vorträge stellen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe vor.)

Berlin: Zwischen S-Bahnhof

Tegel und dem Eingang zur

Fußgängerzone in der Gorki-

straße errichtet PROJECT

Immobilien mit dem City-

Carré Tegel einen KfW-70-

Neubau mit 60 Eigentums-

wohnungen und 14 Einzel-

handelsflächen im Erdge-

schoss. Das fünfgeschossi-

ge Ensemble mit zusätzli-

chem Staffelgeschoss be-

steht aus einem Gebäude-

komplex mit vier Hausein-

gängen entlang der Budde-

straße und einem separaten

Baukörper mit fünf Wohnun-

gen und einer Gewerbeein-

heit an der Gorkistraße. Bau-

beginn noch im Dezember.

Berlin: Nachdem die Stadt

Berlin grünes Licht für den

Bau der Steglitzer Höfe ge-

geben hat, läutete PRO-

JECT Immobilien die

Bauphase für das neue

Wohnensemble in der Alb-

rechtstraße ein.

In nur einem Kilometer Ent-

fernung zur prestigeträchti-

gen Schloßstraße errichtet

PROJECT rund um einen

großzügigen und üppig be-

pflanzten Innenhof ein

Wohnensemble mit 67 Ei-

gentumswohnungen und

einer Tiefgarage. Für eine

besonders ressourcenscho-

nende Energieversorgung

wird der KfW-70-Neubau mit

einem eigenen Blockheiz-

kraftwerk ausgestattet. Be-

zugsfertig werden die Woh-

nungen voraussichtlich im 3.

Quartal 2015 sein. Seit Ver-

kaufsstart sind bereits mehr

als 60% der Wohnungen

verkauft oder reserviert.

Project News:

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Page 6: Der immobilienbrief nr 311

Speyer: Der durch die publi-

ty Finanzgruppe initiierte

publity Performance Fonds

Nr. 4 hat das ca. 8.900 qm

große Wartturmcenter erwor-

ben. Zu den renommierten

Mietern gehört u.a. Reno,

Bonprix, Venice Beach Fit-

ness sowie McDonalds.

„Das Wartturmcenter ist eine

ideale Ergänzung im Einzel-

handelsportfolio unserer

Fonds. Im hart umkämpften

Markt der Fachmarktzentren,

konnten wir mit dem Ankauf

des Wartturmcenters unseren

Zugang auch zu diesem Seg-

ment unter Beweis stellen“,

so Christoph Blacha, GF

der publity Investor GmbH.

Gesetzgeber schafft verlässliche Steuerregeln für Fonds

Bundesrat verabschiedet KAGB-Begleitgesetz

Hans Christoph Ries, Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)

Vorletzten Freitag stimmte der Bundesrat dem vom Bundestag bereits verabschiede-

ten steuerlichen Begleitgesetz zum Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) zu. Der

Gesetzgeber schafft damit lt. Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des Fonds-

verbandes BVI, verlässliche steuerliche Rahmenbedingungen für offene und

geschlossene Fonds.

Es seien nun auch die notwendigen steuerlichen Voraussetzungen für das Pension-

Pooling in Deutschland geschaffen worden. Dabei verwalten international tätige Unterneh-

men ihre Gelder zur Deckung von Pensionszusagen nicht dezentral in mehreren Ländern,

sondern gebündelt in einem Vehikel. Das spare Kosten und erleichtere das Risikomanage-

ment. In Luxemburg, Irland und den Niederlanden können internationale Unternehmen das

Pension-Pooling bereits nutzen. Das Steueranpassungsgesetz schaffe auch die Rechts-

grundlage für den nach dem Abkommen zum Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA)

erforderlichen Datenaustausch mit den USA. Das 2010 erlassene FATCA-Gesetz der US-

Regierung soll Steuereinnahmen von US-Steuerpflichtigen weltweit sicherstellen.

publity Fonds erwirbt Wartturmcenter

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

S&P

Page 7: Der immobilienbrief nr 311

Hauptmedienpartner:

jetzt ticket sichern!

Bundesverband Sachwerte undInvestmentvermögen

bsi

bsi Summit. Gemeinsam für Sachwerte.

Fachkongress für Sachwerte und Investmentvermögen

Datum18.- 19.02.2014

Eine Veranstaltung des bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V. :

*zzgl. MwSt.

OrtFrankfurt am Main

ticketsab 129 €*

www.sachwerteverband.de/summit

Page 8: Der immobilienbrief nr 311

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

Investieren in Deutschland wird immer

schwieriger

Investments werden zur Suche nach Nadel

im Heuhaufen

Seit etwa 2005 zeigen alle Trends sowohl bei Gewerbe

als auch bei Wohnen deutlich nach oben. Die Preise stei-

gen seit 2005. Nach den Ergebnissen einer aktuell im

Auftrag von Asset Profiler erstellten Studie von Bulwien-

Gesa wird das Investieren in Deutschland immer schwie-

riger. Aber auch die anscheinend ununterbrochen positi-

ven Entwicklungen und Aussichten der Immobilienpreise

täuschen ein wenig.

Zunächst aber zeigt sich heute nach der Entwicklung

der letzten fünf Jahre Deutschland nach wie vor als hoch

interessanter Investmentmarkt. Allerdings wird nach Ansicht

von BulwienGesa die Suche nach rentablen Investments

immer mehr zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Als

Preistreiber macht BulwienGesa die bekannten Faktoren der

sehr günstigen Zinsen, der anhaltenden Inflationsangst, der

allgemeinen Unsicherheit im Euroraum und der mangelnden

Anlagealternativen für private Haushalte aus.

In der Folge habe sich das Angebot an Mehrfamilien-

häusern insbesondere in Großstädten bei Renditen unter-

halb der 3,5%-Marke sehr verknappt. München bleibe mit

Mehrfamilienhaus-Multiplikatoren von 23 – 26 der Hotspot

im Wohnimmobilienmarkt. Auch in anderen deutschen Met-

ropolen ließen sich Multiplikatoren von 17,5 bis 25 je nach

Qualität, Lage und Standort erzielen. Davon profitierten

auch Groß- und Mittelzentren. So seien selbst in C-Städten

wie Rostock oder Lübeck Preise weit jenseits der 15-fachen

Ist-Miete keine Seltenheit. Allerdings warnt BulwienGesa vor

Zinshörigkeit. Die Nachhaltigkeit der prognostizierten Erträ-

ge müssten unbedingt geprüft werden. ►

aurelis

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGMergenthalerallee 15–2165760 EschbornTel. +49 6196 5232-0Fax +49 6196 [email protected]

Page 9: Der immobilienbrief nr 311

In der Summe im 20-

Jahresvergleich ist aber eher

wenig passiert. Bei Gewerbe-

immobilien wird aber deutlich,

dass der Gewerbeindex, der

sich aus Gewerbemieten und

Gewerbekaufpreisen zusam-

mensetzt, auch heute noch

nicht einmal nominal den Spit-

zenwert von 1993, der sich als

Folge einer jahrzehntelangen

Aufwärtsbewegung mit Sonder-

effekten der 80er Jahre und der

Vereinigung ergab, erreicht hat. Mieten, Preise und Indices sind bei Gewerbe heute nominal

oft immer noch niedriger als vor 20 Jahren. Knapp 40% Gesamtinflation müssten hiervon

noch abzogen werden. Etwas besser sieht der Gesamtindex bei Wohnen aus, der nach dem

Höhepunkt 1994 nicht so stark abgestürzt ist und etwa 2007 wieder das Niveau von 1994

nominal erreicht hatte. Seither sind jedoch noch einmal 15 Indexpunkte hinzu gekommen.

Allerdings reicht auch das nicht aus, um die Inflationsrate von über 35% im Vergleichszeit-

raum einzustellen.

Nach seinem Tiefpunkt im Jahr 2009 befindet sich der Büroinvestmentmarkt weiter-

hin auf einem Höhenflug. Seit 2009 sinken die Renditen. Die Nettoanfangsrenditen von Bü-

ros in zentraler Lage entwickelten sich in den A-Städten deutlich volatiler als in den übrigen

DIC

Wien: Bernhard H. Hansen

(59) wird zum 31. Dezember

2013 aus dem Vorstand der

CA Immobilien Anlagen AG

sowie der Geschäftsführung

der CA Immo Deutschland

GmbH, deren Vorsitzender er

ist, ausscheiden.

Hansen startete zum 1. Janu-

ar 2006 bei der damaligen

Vivico Real Estate mit dem

Auftrag, die im Eigentum

der Bundesrepublik Deutsch-

land befindliche Vivico zu

privatisieren.

Die Position des CDO wird

nicht nachbesetzt, seine

Agenden werden von

CEO Bruno Ettenauer

übernommen.

Personalien

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

Die sechs eleganten MainTor Palazzi bringen zeitlose Ästhe-tik und moderne Lebensart stilvoll in Einklang. Sie ver binden die einzig artige Lage am F luss mit dem Lebens gefühl eines neuen, dynamischen Quartiers.

WOHNEINHEITEN

Exklusive Penthousewohnungen

Großzügige 4- oder 5-Zimmer-Wohnungen

Moderne 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen

HIGHLIGHTS

Nahezu alle Wohnungen mit Terrasse, Balkon oder Loggia, mit

Mainblick. Flexible Grundrisse. Hohe, lichtdurchfl utete Räume.

Ausstattung auf höchstem Niveau.

ADRESSE

Untermainkai, Alte Mainzer Gasse, Frankfurt am Main

FERTIGSTELLUNG

Voraussichtlich Sommer 2015

STILVOLL WOHNEN AM MAIN

The Urban Living

WWW.MAINTOR-LIVING.DE

[email protected] 78703-0

BERATUNG UND VERKAUF ERWERB PROVISIONS-FREI

Page 10: Der immobilienbrief nr 311

Kategorien von B-Städten bis D-Städten. So profi-

tierten Büros in den Metropolen Ende der 90er Jah-

re vom Internet-Boom, der die Renditen von rd.

5,5% auf 5,2% drückte. Entsprechend der Volatilität

des Marktes sackten die Preise bis 2004 dann

durch bzw. die Renditen stiegen auf 5,8%. Das ent-

spricht einem Preisverfall ceteris paribus von über

10%, der in Verbindung mit gleichzeitig sinkenden

Mieten allerdings deutlich höher sein kann, da in der

üblichen Kapitalwertbetrachtung Marktrenditen bzw.

Multiplikatoren mit Marktmieten multiplikativ

verknüpft sind. 2007 erreichten die Preise bei

Renditen von 4,9% Rekordniveau. Nach dem Ab-

sturz auf etwa 5,5% bis 2009 stellen die Core-

Märkte jetzt das Boom-Rekord-Niveau mit knapp

4,9% wieder ein.

Während aber in der Gesamtbetrachtung die

Renditen von A-Städten seit 1996 um etwa 15%

steigen, sind auch nominal in den Kategorien B, C

und D die Multiplikatoren gesunken. Zwar haben

auch die Nebenstandorte die hier skizzierten Trends

mitgemacht, jedoch wird mit abnehmender Stand-

ortqualität die Kurve immer gerader. Heute liegen

die Renditen in allen drei Kategorien um etwa 0,2

Prozentpunkte oberhalb des Wertes von 1996. In

der Gesamtbetrachtung dürfte das 96er Mietniveau

nominal in etwa den heutigen Werten entsprechen,

so dass die Multiplikatoren die Preisentwicklung

abbilden.

Aufgrund dieser zwar volatilen, aber im inter-

nationalen Vergleich eher gleichmäßigen Entwick-

lung hat sich Deutschland den Ruf als „Save Haven“

erarbeitet, für den die Preisbereitschaft lt. Bulwien-

Gesa weiterhin auf einem hohen Niveau liegt und

bleibt. Mit Versicherungen und Pensionskassen

haben sich weitere Nachfragegruppen in den ver-

gangenen Jahren etabliert, die nun tatsächlich ihre

Immobilienquote erhöhen. Allerdings werde heute,

anders als in den Investmentboomjahren 2005 bis

2007, sehr selektiv nach möglichst großflächigen,

sicheren Immobilienanlagen vornehmlich in den A-

Städten gesucht. Das erhöhe den Preisdruck für

diese Immobilien. Allerdings führe das auch zu einer

sukzessiven Erweiterung des Anlageinteresses zu

Opportunitäten in Märkten jenseits der Core-Lagen,

auf die sich inzwischen einige Fondsaufleger kon-

zentriert hätten.

Auch der Einzelhandel erweist sich als stabi-

le Asset-Klasse. Die Investmentdynamik ist un-

gebrochen. 1A-Lagen sind weiterhin bevorzugt.

Fachmärkte werden stark nachgefragt. Auch Portfo-

lio-Deals kommen generell langsam in Fahrt. Sie

publity

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKEN-VERWERTUNG

Die publity Performance Fonds investie-

ren mit deutschen Immobilien aus Banken-

verwertung in ein breites Spektrum ge-

werblich genutzter Qualitätsimmobilien in

guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräu-

men mit Wachstumspotential wie Frank-

furt/Main, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und

München.

� neue AIFM-konforme Generation

geschlossener Immobilienfonds

� echte Kurzläufer

� Beteiligungen ab 10.000 Euro

� regelmäßige Ausschüttungen

� für private und institutionelle

Investoren

Weitere Informationen unter

Tel. 0341 / 26 17 87 - 61 oder

www.publity-vertrieb.de

AZ P

rodu

kt P

PF 7

5x28

0 M

-011

1-1

M-0

111-

1PF

75x

280

M-0

rodu

kt P

PF 7

PUBLITYPERFORMANCEFONDS NR. 6BIS 31.12.ZEICHNEN!

Page 11: Der immobilienbrief nr 311

LERNT GERN NEUES

BUCHFÜHRUNGS-TALENT

WILL NOCH STUDIEREN

GEHT BALD IN RENTE

HAT POTENZIALWILL FRISCHEN WIND

Distance Learning Angebote des EBZ

Immobilienkompetenz aufbauen: Kompakt, fl exibel und berufsbegleitend

Ansprechpartner Fernlehrgänge:

Dipl.-Päd. Stephan Hacke

Tel: 0234 9447 566 · Fax -599Mail: [email protected]

Prof. Dr. Rudolf Miller · Studiengangsleiter

Tel: 0234 9447 705 · Fax -777Mail: [email protected]

Fernstudiengang B.A. Real Estate (Distance Learing)

Mit Präsenzphasen in vielen deutschen Großstädten.

Kompakt, fl exibel und berufsbegleitend

Lernzeit

Lernort

Lerntempo und

Lernmenge

✓✓✓✓

STUDIUM:mit staatlich anerkanntem Abschluss.

ausgezeichnete Hochschule

CHE-RANKING

CH

E

IMMOBILIENVERWALTER/-IN (EBZ)

IMMOBILIENKAUFMANN/-KAUFFRAU (EBZ/IHK)

IMMOBILIENFACHWIRT/-IN (IHK)

B. A. REAL ESTATE (DISTANCE LEARNING)

TECHNIK FÜR KAUFLEUTE (EBZ)

Technisches Grundwissen rund um Wohnung und Immobilie – damit Bauabnahmen, Handwerkergespräche und Beratungen einwandfrei verlaufen. Dauer: 6 Monate

Mit Fernunterricht zum Berufsabschluss: Für alle, die in der Immobilienwirtschaft tätig sind, ist nach die Teilnahme an den IHK-Prüfungen möglich.

Dauer: 24 Monate

Der kompakte Aufbaulehrgang für Seiteneinsteiger in Immobilienunter-nehmen.

Dauer: 12 Monate

Einstieg in Fach- und Führungspositio-nen. Absolventen sind fähige Allroun-der mit viel Methodenkompetenz und Praxisbezug rund um Immobilienbe-wirtschaftung, -handel und -verwal-tung.

Dauer: 18 Monate

Flexibler Weg zum akademischen Abschluss – der Fernstudiengang qualifiziert für mittlere Führungs-positionen in Immobilienunter-nehmen.

Dauer: 6 Sem. im Vollzeit- / bis zu 12 Sem. im Teilzeitstudium

Page 12: Der immobilienbrief nr 311

waren in den Boomjahren 2005 bis 2007 interessant. Ver-

käufer konnten sich so auch von Immobilien trennen, die

einzeln schwer oder nur mit hohen Wertabschlägen ver-

käuflich gewesen wären. Der Käufer konnte dagegen

schnell eine hohe Summe an Anlagekapital „wegpacken“

und gleichzeitig von Risikodiversifikation träumen. Das

machte Portfolios oft teurer als die Summe der Einzelimmo-

bilien. Nach der Krise dominierten im Gewerbebereich Ein-

zeldeals. Aktuell sind Portfolios vor allem im Wohnungsbe-

reich zu sehen. Gewerbliche Portfolios bleiben eher kleinvo-

lumig. Durch die niedrigen Renditen bzw. hohen Kaufpreis-

forderungen in den Core-Märkten hat sich Platz für Ni-

schenprodukte ergeben. Hier erwähnt BulwienGesa vor

allem Light Industrial, Mikroapartments und Self-Storage-

Immobilien. Hier verbindet sich Mietphantasie mit höheren

Cash Flow-Renditen. (WR)

DIC Asset will „einfacher“ werden

Kapitalerhöhung bringt 100 Mio. Euro

Das Frankfurter Immobilienunternehmen DIC Asset will

seine drei Säulen Strategie bestehend aus Projektent-

wicklung, Co-Investments und Bestandshaltung deutlich

einfacher strukturieren und den Fokus zukünftig mehr

auf den Bestandshaltungssektor legen.

Als ersten Schritt will das Unternehmen seinen Anteil

am sog. UNITE-Portfolio von derzeit 20% auf 94% aufsto-

cken. Das Portfolio besteht auf 54 Büro- und Gewerbeobjek-

ten und einem Portfoliomarktwert von rd. 481 Mio. Euro. Der

Erwerb des Portfolios erfolgt im Zuge einer Kapitalerhöhung

gegen Sacheinlage über 6,2 Mio. Aktien und wird begleitet

von einer Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht von rd. 16,7

Mio. neuen Aktien bei einem Bezugspreis von 6 Euro je Ak-

tie, die innerhalb kürzester Zeit erfolgreich umgesetzt werden

konnte. Insgesamt wurde das Grundkapital um 16,6 Mio.

neue Aktien auf nun 68,5 Mio. Euro erhöht. 100 Mio. Euro

spülte die Kapitalerhöhung in die Kassen.

Die Deutsche Immobilien Chancen- Gruppe als größ-

ter Aktionär der DIC Asset wird weiterhin mit mindestens

Deka

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

Sitz in Deutschland. Weltweit aktiv.Investitionsfokus: Premium-Objekte!

Deka Immobilien GmbH

Sie haben interessante Bestandsobjekte in hochwertigen Lagen anzubieten? Dann sprechen Sie mit einem der führenden deutschen Investoren! Mit einem verwalteten Immobilien-Vermögen von rund 20,5 Mrd. Euro und einem Bestand von über 430 Immobilien in 23 Ländern auf vier Kontinenten ist Deka Immobilien der richtige Ansprechpartner für Sie!

Nehmen Sie Kontakt auf!www.deka-immobilien.de

Page 13: Der immobilienbrief nr 311

33% der Aktien an der DIC Asset beteiligt bleiben. Neben

dem Ankauf des UNITE-Portfolios soll mit dem Emissions-

erlös die Finanzierungsstruktur des Unternehmens verbes-

sert werden. So soll der Fremdfinanzierungsanteil bis 2016

auf unter 60% gedrückt werden. Dazu beitragen sollen auch

Immobilienverkäufe von rd. 450 Mio. Euro in den nächsten

drei Jahren aus dem gesamten DIC Asset-Portfolio, laufen-

de Erträge aus dem Bestandsportfolio und dem weiteren

Wachstum des Fondsgeschäfts, Ergebnisse aus der Reali-

sierung der Projektentwicklungen sowie der weitgehende

Rückfluss von bestehenden Gesellschafterdarlehen. Der

Abverkauf des 700 Mio. Euro Projekt Maintor im Herzen

Frankfurts soll maßgeblich zur Senkung des Projektentwick-

lungsvolumens führen. Ein erster Schritt ist in der vergange-

nen Woche bereits erfolgreich geglückt, indem das MainTor

Porta für 155 Mio. Euro an Union Investment verkauft wer-

den konnte. Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC

Asset AG: „Bei der Entscheidung für die Transaktion waren

einerseits die weitere Vereinfachung unserer Strukturen

sowie die uns seit Jahren durch das Management der Im-

mobilien vertraute hohe Portfolio-Qualität die ausschlagge-

benden Faktoren. Auf dieser Basis werden wir unseren

Kurs zur Optimierung des Portfolios und zum Abbau der

Finanzschulden konsequent fortsetzen.“

Fv

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Mietvertragslaufzeiten im Einzelhandel

verkürzen sich

Indexierter 10-Jahres-Vertrag-Klassiker

bringt aber höhere Erträge

Indexierte Mietverträge mit Vertragslaufzeiten von zehn

Jahren waren bei Vermietungen in Deutschlands

Einkaufsmeilen lange ein selbstverständlicher

Standard. Lange Mietverträge bestimmen maßgeblich

den Wert von Immobilien. In den vergangenen Jahren

hat sich das Bild nach aktueller Recherche von JLL je-

doch gewandelt.

Jones Lang LaSalle (JLL) hat die Entwicklung der

Mieterträge beider Vertragsvarianten für mehr als 40.000

Mietverträge in den 185 Einkaufsmeilen über einen Zeit-

raum von zehn Jahren analysiert, um herauszubekommen,

wer sich bei welcher Vertragsform besser steht. Mieter wün-

schen sich seit 5 Jahren zunehmend oft kürzere Vertrags-

laufzeiten, um schneller auf Veränderungen reagieren zu

können. ►

Das Kapital Ihrer Kunden verdient größtmögliche Sicherheit.

fairvesta International GmbH · Konrad-Adenauer-Str. 15 · 72072 Tübingen · www.fairvesta.de

Bei Anlegern und Vermittlern zählt heute vor allem Sicherheit. Bei der Wahl von geeig-

neten Produkten ist ein solider Partner von entscheidender Bedeutung. fairvesta ver-

fügt seit Bestehen für jedes Geschäftsjahr über positive Leistungsbilanzen, die von

unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen

dem Unternehmen hervorragende Asset-Management-Qualitäten, die Anlegern neben

einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.

Page 14: Der immobilienbrief nr 311

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

Berlin: Der Aufsichtsrat der

Berlin Hyp AG bestellte Jan

Bettink mit Wirkung zum 1.

Januar 2014 zum Vorsitzen-

den des Vorstands der Berlin

Hyp. Aus dem Vorstand der

Landesbank Berlin AG wird

Bettink zum Jahresende 2013

ausscheiden.

Münster: Jörg Münning (53)

ist zum Vorstandsvorsitzen-

den der LBS West berufen

worden. Zum 1. Oktober 2014

wird er die Nachfolge von Dr.

Gerhard Schlangen antreten,

der in den Ruhestand geht.

Personalien

Realis

Die Vermieterseite bevorzugt dagegen allein schon aus Finanzierungs- und Werter-

mittlungsgründen überwiegend zehnjährige Laufzeiten. Lt. Dirk Wichner, Leiter Einzelhan-

delsvermietung, erzielten die Zehnjahresmietverträge in 83% der Fälle höhere Mieteinnah-

men als die Variante mit 2 x 5 Jahren. Dies sei aber weniger auf die Vertragsgestaltung,

sondern mehr auf die Vielzahl an B-Märkten mit annähernd stagnierender oder rückläufiger

Mietentwicklung zurückzuführen. Analysiert man nur die zehn bedeutendsten deutschen

Einzelhandelsmärkte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig,

München, Nürnberg und Stuttgart ergibt sich daher ein ausgewogeneres Bild. In mehr als

der Hälfte der Fälle, insbesondere in Märkten mit starker positiver Mietpreisdynamik wie

München, Hamburg, Stuttgart und Berlin konnte der Vermieter mit Kurzläufern formal bes-

ser abschneiden. In Frankfurt hielten sich beide Varianten die Waage. Voraussetzung für

den Erfolg der kurzen Variante ist, dass das Wachstum der Spitzenmiete zwischen Ver-

tragsbeginn und Beginn der zweiten Vertragshälfte deutlich über 10% bzw. 2% p.a. liegt.

Jedoch berichtet JLL nichts über die zur Nachvermietung notwendigen Investitionen, so

dass nach „Der Immobilienbrief“ 5-Finger Abakus die 10-Jahresvariante in reifen Märkten

wie Deutschland regelmäßig nicht nur sicherer sein dürfte, sondern unter Berücksichtigung

der Vermietungskosten auch günstiger liegen dürfte.

Ein erfahrener Partner an Ihrer Seite, egal welche individuelle Route Sie wählen – das ist ein gutes Gefühl. Seit über 13 Jahren konzipieren und managen wir erfolgreich internationale Immobilienportfolios für Institutionelle Investoren. Dabei wurden knapp 2,5 Mrd. Euro in mehr als 40 Objekte in Europa, Nordamerika und Australien investiert und derzeit steht uns rund 1 Mrd. Euro für weitere Investments zur Verfügung. Mehr als 150 Institutionelle Investoren mit über 300 Mandaten vertrauen bereits unserer langjährigen Erfahrung. Denn wir wissen was Ihnen wichtig ist und sehen es als oberste Priorität, Ihre hohen Ansprüche an ein Investment zu erfüllen. Setzen auch Sie auf einen sicheren Partner, um hohe Ziele zu erreichen.

Ein gutes Gefühl auf Erfahrung zu bauen

Page 15: Der immobilienbrief nr 311

RWE

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Fonds an europäischen B-Standorten gerechnet. So hätten

in den britischen Provinzstandorten sowohl die Zahl der

Transaktionen als auch das Preisniveau bereits angezo-

gen. Dasselbe Muster, hofft CBRE, werde sich vermutlich

später in anderen Teilen Europas wiederholen.

Amerikaner rettet deutsche US-Anleger-

vermögen aus Zwangsversteigerung

TSO und DNL sichern noch 33% Gewinn

für Fonds

Während oftmals US-Immobilienmanager wohl

schmunzelnd auf gute US-Immobilien deutscher Anle-

ger mit Initiatoren-Schieflagen warten, rettete 2006 ein

US-Unternehmer einen fremden deutschen Fonds aus

der Zwangsversteigerung. Jetzt gab es die Endabrech-

nung mit noch 33% Totalgewinn aus an sich aussichts-

loser Zwangsversteigerungssituation. ►

Europas Investmentmarkt mit neuem

Rekord-Quartal

Im 3. Quartal 2013 wurden lt. CBRE in europäische Ge-

werbeimmobilien 35,7 Mrd. Euro (+21%) investiert. Von

den Geldströmen profitieren inzwischen auch die vor-

maligen Krisenmärkte Spanien und Irland, melden die

Makler. Auch nach unseren Backgroundgesprächen

werden von antizyklischen Profis die spanischen Immo-

bilien in Toplagen als bodennah mit guten Steigerungs-

perspektiven angesehen.

In Spanien hat sich der Quartals-

Transaktionsumsatz mit 1,3 Mrd. Euro gegenüber dem 3.

Quartal des Vorjahrs mehr als verdoppelt. Die großen Volu-

mina wurden in Q3 in den drei Kernmärkten England,

Deutschland und Frankreich investiert. Mit weitem Abstand

führend war im Q3 Großbritannien mit 14 Mrd. Euro Umsatz

in drei Monaten – der beste Quartalswert seit 2007. Für die

kommenden Monate rechnen die Makler mit steigender

Risikoneigung bei den Einkäufern. Insbesondere wird mit

einem zunehmenden Interesse von US-Private-Equity-

VIELE ANFORDERUNGEN − EINE LÖSUNG: RWE ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN.Unser Leistungsspektrum ist so vielseitig wie Ihre Anforderungen.

Holen Sie sich ein maßgeschneidertes Angebot:

0231 438-3731 oder www.rwe-energiedienstleistungen.de  

WÄRMELIEFERUNG

KRAFT-WÄRME -KOPPLUNG

PROZESSDA,MPF

ENERGIEAUSWEIS

DRUCKLUFT

KÄLT E -LIEFERUNG

PROJEKT:

GEPRÜFT:

DIE ENERGIEOPTIMIERER

Ihre EffizienzMa

DERUNGEN − EINE LÖSUNG: EDIENSTLEISTUNGEN.

so vielseitig wie Ihre Anforderungen.

hneidertes Angebot:

wewe-eneenergirgiediediensenstletleististungungenen.dede  

WÄÄRMELIEEFERUNGRUNGUNG

KRAFRAFT-WÄRMEME -KOPPLUNGW

PROZESSDA,A,MPMPFSSD

ENERGIEAUSWEIS

DRUCKD LUFTUCK

KÄLT E -LIEFERUNG

ED_180x136.indd 1 07.11.11 14:58

Page 16: Der immobilienbrief nr 311

Frankfurt: Der von der Deut-

sche Immobilien Chancen

entwickelte Büroneubau

„MainTor Porta“ hat mit der

Union Investment Real

Estate GmbH einen finanz-

starken Investor gefunden.

Die Hamburger Immobilien-

fondsgesellschaft hat sich

den auf rund 22.500 qm Miet-

fläche projektierten Neubau

für ihren institutionellen Im-

mobilien-Publikumsfonds

UniInstitutional European

Real Estate kaufvertraglich

gesichert. Der Kaufpreis für

das vollständig und langfristig

an die Union Asset Manage-

ment Holding AG vermietete

Objekt liegt bei rd. 155 Mio.

Euro. Der Übergang in den

Fonds wird nach Einzug des

Mieters, der für Mitte 2014

geplant ist, erfolgen. Für das

unter Nachhaltigkeitsge-

sichtspunkten konzipierte

Gebäude in hochattraktiver

Lage in Nähe zum Mainufer

strebt die Verkäuferin eine

DGNB-Zertifizierung in

„Gold“ an. Union Investment

wurde bei der Transaktion

rechtlich durch Clifford

Chance beraten.

London: Die Deka Immobi-

lien GmbH erwirbt für das

Liegenschaftsvermögen des

Offenen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienEuropa die

Büroimmobilie „The St. Bo-

tolph Building“ für rund 500

Mio. Euro. Das Objekt verfügt

über eine vermietbare Fläche

von rund 51.900 qm.

Hauptmieter ist das Versiche-

rungsunternehmen Jardine

Lloyd Thompson.

TSO und DNL Real Invest AG, Düsseldorf, übernahmen den Sanierungsfall

„American Real Estate Partners III“ (AREP III) und verkauften ihn jetzt mit einem Gesamter-

trag für die deutschen Anleger von ungefähr 133% bezogen auf das ursprünglich investierte

Kapital. TSO hatte 2006 den bereits im Zwangsversteigerungsverfahren befindlichen Immo-

bilienfonds AREP III mit einem Einkaufszentrum in Douglas County / Atlanta auf Bitten der

Anleger ins Management übernommen. Zuvor hatte der ursprüngliche „General Partner“ des

Fonds Insolvenz angemeldet. Der Fonds befand sich in Auflösung. Totalverlust war abseh-

bar.

DNL-Vertriebsdirektor Wolfgang J. Kunz hatte im Auftrag des Fonds-Beirates TSO-

Chef Allan Boyd Simpson um Unterstützung gebeten. TSO investierte eigenes Kapital,

nahm das Einkaufszentrum aus dem Insolvenzverfahren des ursprünglichen General Part-

ners, handelte mit dem Hypothekengeber ein Moratorium aus, stabilisierte die Immobilie und

finanzierte sie dann neu. Nach Optimierung der Verwaltung, Vermietung leerstehender Flä-

chen und Stabilisierung des Betriebs mit Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen,

wurde Ende des dritten Quartals 2013 die Immobilie verkauft. Die Ausschüttung der Ver-

kaufserlöse aus der endgültigen Auflösung des Fonds wurde im Laufe des Oktobers be-

schlossen. Inzwischen hat TSO vier weitere erfolgreiche geschlossene US-Immobilienfonds

in Vertriebs-Kooperation mit DNL aufgelegt. (WR)

Nachfolgender Beitrag ist in ähnlicher Form bereits in der Zeitschrift „Das Grundei-

gentum“ Ausgabe 22/2013 erschienen.

Der gebremste Ausstieg aus dem Mietwohnungsmarkt

Prof. Dr. Ramón Sotelo

Dass die Einführung einer Mietpreisbremse auch für die Neuvermietung zur Beschlusslage

der Koalitionsverhandlung zwischen CDU/CSU und SPD geworden ist, hat einige Marktteil-

nehmer und Lobbyisten doch verwundert: Hätte nicht die Kanzlerin ihre Position aus Wahl-

kampfzeiten wie bei der PKW-Maut revidieren, zumindest relativieren können? Manche un-

politisch Denkenden hoffen noch, dass sich die ordnungspolitische Vernunft im Zuge des

Gesetzgebungsverfahrens durchsetzt, zumal selbst die generell nicht besonders vermieter-

freundlichen Medien fast unisono feststellen, dass die geplante Mietbremse nichts bringt:

Auch wenn die Wohnung künftig 7 statt 11 €/qm kostet, bekommt sie doch das doppelt ver-

dienende Paar und nicht die alleinerziehende Mutter…

Tatsächlich ist die geplante Mietbremse nicht nur nicht geeignet, die vermeintliche

Wohnungsknappheit zu vermindern, sondern wird vielmehr die Verfügbarkeit von Mietwoh-

nungen weiter verringern. Und das übrigens völlig unabhängig vom Zusammenbruch des

Neubaumarktes für Mietwohnungen. Ökonomisch liegt das daran, dass besagte Doppelver-

diener bei einer geringeren Miete mehr Fläche nachfragen werden. Dies hat zur Folge, dass

insgesamt weniger Fläche für die vermeintlich „sozial Schwachen“ verbleibt. Und weil die

gedämpften Neuvermietungsmieten dann auch den Mietspiegel weiter dämpfen, ziehen

auch die Bestandsmieter nicht mehr aus ihren teilweise zu großen Wohnungen aus.

An dieser Stelle erkennt man auch, dass zumindest in Berlin gar keine Wohnungs-

knappheit besteht: Man betrachte einfach das gesamte Angebot, also die Summe der Wohn-

fläche im Verhältnis zur Einwohnerzahl und insbesondere im Verhältnis zu den verfügbaren

Einkommen. Nur weil die Bestandsmieten durch falsch erstellte bzw. manipulierte Mietspie-

gel nicht die ökonomische Knappheit wiedergeben, passen sich die Bestandsmieter in ihrer

Nachfrage nicht an die leicht steigende Gesamtnachfrage an, so dass sich die wenigen ver-

fügbaren Wohnungen übermäßig verteuern. Die gesamte Preisregulierung bietet keinerlei

Lösungen, sondern ist selbst das Problem. ►

Deals

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Page 17: Der immobilienbrief nr 311

Düsseldorf: Der Personal-

dienstleister Top Job Perso-

nal GmbH mietet ca. 105 qm

Bürofläche in der Grabenstra-

ße 5. Mieter und Eigentümer

wurden durch die Catella

Property GmbH beraten.

München: Aurelis Real

Estate GmbH & Co. KG hat

eine 6.000 qm große Teilflä-

che an der Freimanner Bahn-

hofstraße an die Deubl Al-

pha GmbH verkauft.

Der Verkauf der Teilfläche ist

bereits der dritte auf dem

Areal in München Freimann

in diesem Jahr. Durch die

Veräußerung von Grundstü-

cken aus dem eigenen Miet-

portfolio eröffnet sich für Au-

relis die Möglichkeit, neue

Immobilien mit Wertschöp-

fungspotenzial hinzuzukau-

fen, ganz im Sinne der Unter-

nehmensstrategie.

Nach dem Verkauf an Deubl

Alpha verbleiben an der Frei-

manner Bahnhofstraße noch

etwa 13.440 qm.

Frankfurt: Die Commerz

Real vermietet Flächen im

Japan-Center an die Europä-

ische Zentralbank. Damit ist

das seit 2002 zum Offenen

Immobilienfonds hausInvest

gehörende Objekt vollständig

vermietet. Jones Lang La-

Salle war beratend tätig.

Insgesamt umfasst das 1996

fertig gestellte und mitten im

Bankenviertel gelegene Ja-

pan-Center eine Mietfläche

von ca. 25.000 qm. Ein weite-

rer Großmieter in der Immo-

bilie ist die Unternehmensbe-

ratung McKinsey.

Deals

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Insbesondere der Deutsche Mieterbund hat schlichtweg übersehen, dass Mieten

ökonomisch letztlich gar nicht von den Anbietern, also den Vermietern, sondern von den

Nachfragern, also den Mietern in ihrem Gesamtinteresse bestimmt werden; Vermieter neh-

men stets was sie können, in guten wie in schlechten Zeiten. Jede Mietbegrenzung be-

grenzt zunächst einmal die Mieter im Wettbewerb zueinander, wenngleich die Vermieter

insoweit betroffen sind, dass sie weniger erhalten, als sie bei ordnungspolitisch korrekt or-

ganisiertem Wettbewerb der Mieter untereinander erhalten würden.

Immobilieneigentümer werden auf das faktische Einfrieren der Mieten im Zuge der

Mietpreisbremse reagieren und Wohnung zunächst in gesuchten Lagen nicht mehr vermie-

ten, sondern verkaufen. Damit werden wir bald wie in Paris, London, Rom, Madrid oder

Budapest in der Innenstadt nur leben können, wenn man Wohnungseigentum erwirbt. Ver-

mietet wird dann allenfalls noch in urbanen Randbereichen, den Banlieues.

Spätestens an dieser Stelle sollte man den politischen Weitblick der Kanzlerin er-

kennen: Der Hauptkonkurrent, der Union, die SPD, kommt aus dem 19. Jahrhundert und

wurde als Arbeiterpartei gegründet. Die klassische Arbeiterschaft gibt es nicht mehr, wohl

aber eine Mieterschaft. Indem Merkel der SPD die Mietbremse zubilligte, hat sie zunächst

der SPD im Wahlkampf den Wind aus den Segeln genommen und versucht, die FDP zu

retten. Indem Merkel die Mietbremse auch noch gesetzlich verabschiedet, verschwindet

in der Tendenz auch noch ein Großteil der Mieterschaft und damit ein alternativer

Adressat für den Klassenkampf der SPD. Und der vermeintlich lobbyistische Sieger der

Koalitionsverhandlung, der Deutsche Mieterbund, scheint jene Figur zu geben, zu der

bereits Dostojewski ein ganzes Buch geschrieben hat. So schafft der Deutsche Mieterbund

sich selber ab.

Politik dominiert Tag der Wohnungswirtschaft

Mediale Kritik als ungerecht empfunden

Den vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen

veranstalteten „Tag der Wohnungswirtschaft“ besuchten ca. 550 hochrangige Vertre-

ter der Wohnungswirtschaft. Neben den klassischen wohnungswirtschaftlichen The-

men stand vor allem die politische Richtung im Fokus. Über „My home is my castle“

bzw. die eigenen vier Wände definieren sich Millionen Menschen. Das macht Vertre-

ter der Wohnungswirtschaft mit breitem Wählerkontakt zu wichtigen Gesprächspart-

nern der Politik.

„Der Tag der Wohnungswirtschaft stand ganz im Schatten der laufenden Koalitions-

verhandlungen“, resümiert Professor Volker Eichener, Rektor der EBZ Business School

in Bochum, die zentrale akademische Ausbildungsstätte der Wohnungswirtschaft. Die Mit-

gliedsunternehmen des GdW können durch ihre Investitionen wirksame Beiträge zur Linde-

rung des Wohnungsmangels in einigen deutschen Metropolregionen leisten. Jedoch wür-

den die in den Koalitionsverhandlungen getroffenen Vereinbarungen das genaue Gegenteil

bewirken können. Die Mietenbremse werde zu einer Neubaubremse werden. Die ohnehin

schwierigen und durch die geplante Verschärfung der Energieeinsparverordnung noch un-

günstiger werdenden Bedingungen für den Neubau von Wohnungen verschlechtern sich so

weiter. Wohnungsknappheit könne nur durch Neubau gelindert werden. Dieser müsse ge-

fördert statt behindert werden.

Die mediale Kritik an steigenden Mieten richtet sich auch an die Wohnungswirt-

schaft, die außerhalb der prosperierenden Metropolregionen speziell in den ehemaligen

industriellen Kernen mit sinkenden Mieten und Leerständen bei gleichzeitig steigenden

Investitionen zu kämpfen hatte. Der Umgang mit oft ungerechten oder zusammenhanglo-

Page 18: Der immobilienbrief nr 311

sen Vorwürfen muss gelernt werden. Hajo Schu-

macher sorgte mit einer „Einweisung“ in Face-

book, Twitter und Co. für viel Schmunzeln. „Sie

sind die Bösen“, provoziert Schumacher mehrere

hundert Workshop- Teilnehmer. Der Weg gehe

von der Massenbetreuung durch Marketingmaß-

nahmen zur Einzelbetreuung durch social media.

Die Transformation der Kommunikation sei jedoch

nicht verstanden. Viele Unternehmen twitterten

oder hätten ihren eigenen Account bei facebook

nur, weil das gerade angesagt sei. Der Nutzerwert

sei fraglich. Jedes `Like´ sei so teuer, dass eine

Flasche Champagner oder eine Kiste Bier für je-

den einzelnen Mieter oft günstiger sei. Das bestäti-

gen übrigens auch aktuelle Der Immobilienbrief-

Rcherchen, die belegen, dass der social media

Aufwand sich bislang in der Immobilienwirtschaft

nicht rechnet.

Schumacher mahnt Konsequenz und An-

wendung des PR-Handwerks an. Wer einmal an-

fange zu twittern, müsse konsequent am Ball blei-

ben. Sonst würde man vor allem in der schnellen

und gnadenlosen Internetcommunity zur Lachnum-

mer. Das gelte auch für facebook und Blogs. Face-

book sei wie eine Kneipe. Jeder sage alles zu al-

lem. Unternehmen seien dabei vergleichbar den

nervigen Rosen-Verkäufern, die beim Stelldichein

nur stören, meint Schumacher. Ebenso falsch sei

es, einen eigenen Blog zu betreiben, ohne bereit

zu sein, auch interne Informationen preiszugeben.

Wer im medialen Spiel mitmachen wolle, solle sich

zunächst über seine eigene Identität im Klaren

sein, seine Zielgruppe identifizieren und über Bot-

schaften und deren Bedeutung für den Empfänger

nachdenken.

Erst kürzlich machte auf einer anderen Ta-

gung ein Redakteur einer überregionalen Tages-

zeitung klar, dass es im Wesentlichen nur drei

Möglichkeiten gäbe, in die überregionalen Medien

zu kommen:

Entweder man lege den größten Crash

der Unternehmensgeschichte hin oder

ein PR-Berater rede so lange auf den

Redakteur ein, bis dieser ein Erbarmen

habe oder

das Unternehmen performe richtig und

vor allem börsenwirksam.

Bedenken Sie: Sollte der Redakteur nach PR-

Betreuung dann aber feststellen, dass der Artikel,

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Bf

Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.

www.bouwfondsim.com

Fokussierung auf Real Assets

Page 19: Der immobilienbrief nr 311

immobilienmanager.AWARD 2014

SIEGERTYPEN GESUCHT!JETZT BEWERBEN

www.award.immobilienmanager.de

Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co. KG Postfach 41 09 49 ∙ 50869 Köln

Telefon: 0221-5497-131 ∙ Fax: 0221-5497-6131 E-Mail: [email protected]

Netzwerkpartner:Die Partner:

Mit freundlicher Unterstützung von:

Page 20: Der immobilienbrief nr 311

den Ihr PR-Berater im Medium unterbringen konnte, auch

nur ansatzweise zu optimistisch mit der Realität umgehe,

werde der ärgerliche Redakteur alles daran setzen, sein

„Bild des Unternehmens“ wieder gerade zu rücken. (AE)

Wohnen in München

Die Stadt will die Preise drücken

Alexander Heintze

München geht bei der Vergabe von städtischen

Grundstücken einen neuen Weg, um die hohen Mieten in

der bayerischen Landeshauptstadt etwas in den Griff zu

bekommen. Jetzt hat die Stadt weitere Einzelheiten zu

den Modellprojekten bekannt gegeben.

Das Modell:

Beim verkauf städtischer Wohnbaugrundstücke entscheidet

künftig nicht mehr der höchste Preis über die Vergabe. Statt-

dessen werden die Grundstücke zum aktuellen Verkehrswert

ausgeschrieben. Den Zuschlag bekommt derjenige Bewer-

ber, der für das jeweilige Vorhaben im Ausschreibungsver-

fahren das überzeugendste Konzept anbietet. Das soll Preis

treibende Bieterwettbewerbe vermeiden.

Die Bedingungen:

Die Bewerber um ein Grundstück müssen bei der Umset-

zung des Wohnungsbaus dann eine Reihe von Bedingungen

erfüllen. Das soll die Mietenentwicklung bremsen und mehr

bezahlbare Mietwohnungen entstehen lassen.

Das Grundstück wird mit Bindungen belegt, die im Kaufver-

trag festgeschrieben werden:

Verpflichtung zum Bau von Mietwohnungen nach

bestimmten Standards

60-jährige Bindung als Mietwohnung. In Ausnah-

mefällen sollen Abweichungen möglich sein.

Aufteilungsverbot, um Umwandlungen in Eigen-

tumswohnungen zu verhindern. Es wird kein

Verbot des Weiterverkaufs geben.

Verbot von Eigenbedarfskündigungen

Begrenzung der Erst- und Wiedervermietungs-

miete (Koppelung an den Mietspiegel). Für neu

errichtete Wohneinheiten ohne Mietspiegel soll

hilfsweise der Mietspiegel der jeweils jüngsten

ermittelten Baualtersklasse (2-3 Jahre) gelten.

Bei einem Mieterwechsel darf die ortsübliche

Vergleichsmiete nicht überschritten werden.

Koppelung der Mietanpassungsmöglichkeit

an den Verbraucherpreisindex. Dabei darf

die ortsübliche Vergleichsmiete nicht überschrit-

ten werden.

Index-Mietverträge sollen erlaubt, Staffelmietver-

träge ausgeschlossen sein.

Bei den Standards stellt sich die Stadt energetische Mindest-

standards wie etwa ein KfW-Effizienzhaus 70 vor. Möglich

sein sollen aber auch einzelne Vorgaben wie vernetzte

„Smart-Wohnungen“. Bei der Ausstattung und zu den Woh-

nungsgrößen soll es dagegen keine Vorgaben geben.

Das Vergabeverfahren:

Die Vergabe der Grundstücke soll über ein Punkteverfahren

geschehen. Dabei werden etwa ein sparsamer Flächen-

verbrauch, über den Mindeststandard hinausgehende ener-

getische Qualitäten, der Umwelt- und Artenschutz, oder sozi-

ale und kulturelle Angebote im Quartier bewertet.

Die Pilotprojekte:

Die Idee ist bisher bundesweit einzigartig. Weil die Erfah-

rungswerte fehlen, soll das Modell zunächst in der ehemali-

gen Prinz-Eugen-Kaserne, in der Parkstadt Schwabing und

in der Messestadt Riem getestet werden. In diesen Gebieten

sollen 800 bezahlbare Mietwohnungen nach diesem Modell

entstehen. Dann wird entschieden, ob das Vorhaben

ausgeweitet wird.

Die Bewertung:

Die Preise und Mieten für Wohnungen in München sind in

den letzten Jahren enorm in die Höhe geschossen. Die Stadt

läuft Gefahr, dass sich nur noch „geldige“ Bewohner eine

Bleibe leisten können. Dem soll durch das Modell Einhalt

geboten werden.

Ob das tatsächlich gelingt, ist fraglich. Die regierende

SPD feiert das Konzept als „Paradigmenwechsel in der städ-

tischen Grundstückspolitik.“ Allerdings beziehen sich die

Einschränkungen auch nur auf städtische Flächen.

Private Grundstücke sind davon bislang ausgenom-

men, könnten aber über ein Bebauungsplanverfahren einbe-

zogen werden. „Sollte das Modell zukünftig auch dafür gel-

ten, wird es über diese Belastungen eine erhebliche Markt-

veränderung geben“, glaubt Jürgen Seeberger, Vorstands-

vorsitzender und Gründer der Bamberger Project Immobi-

lien Gruppe, die in München derzeit investiert. Er kann sich

vorstellen, dass das Modell sogar ein Erfolg werden kann.

Solange aber der private Verkauf keiner Bindung unterliege,

werde das Modell nicht dazu beitragen, dass die Preise im

Markt geringer werden. Fraglich sei zudem, ob unter diesen

Voraussetzungen nach wie vor Investitionsbereitschaft be-

stehe. ►

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der immobilienbrief nr 311

Frankfurt: Die Quantum

Immobilien Kapitalanlage-

gesellschaft mbH erwirbt für

den Wohnimmobilien-

Spezialfonds Habitare und

einen Individualfonds eine

Neubauwohnanlage im Bau-

feld 26 des „Europaviertels“

mit insgesamt 182 Wohnein-

heiten und einer Gesamt-

wohnfläche von rund 13.600

qm Wohnfläche. Die Gesamt-

investitionskosten betragen

rund 50 Mio. Euro. Verkäufe-

rin ist eine Objektgesellschaft

der Aurelis.

Hamburg: Im Hamburger

Norden hat der fränkische

Kapitalanlage- und Immobi-

lienspezialist PROJECT für

seine aktuell in Platzierung

befindlichen Immobilienfonds

REALE WERTE 11 und 12

ein weiteres Grundstück er-

worben. Das Objekt hat ein

Verkaufsvolumen von rd.

11,6 Mio. Euro.

Im Ortsteil Fuhlsbüttel entste-

hen im Rahmen des Neu-

baus eines Mehrfamilienhau-

ses mit drei Geschossen

sowie einem Staffelgeschoss

25 hochwertig ausgestattete

Eigentumswohnungen mit

ebenso vielen Tiefgaragen-

plätzen. Das Grundstück

»Heschredder 7« mit einer

Gesamtfläche von 1.802 qm

beherbergt derzeit noch ein

dreigeschossiges Postgebäu-

de, das im Zuge der Wohnim-

mobilienentwicklung im kom-

menden Jahr abgerissen

wird. Beim geplanten Neubau

entsteht eine Wohnraumflä-

che von insgesamt 2.233 qm.

Die großen Münchener Bauträger halten sich mit der Bewertung des

Vorhabens noch zurück. Eine offizielle Stellungnahme war von keinem der großen Unterneh-

men zu bekommen.

Der Stadt ist durchaus bewusst, dass sich die Auflagen in einem niedrigeren Grund-

stückspreis auswirken werden und hofft, dass darüber die Wirtschaftlichkeit für den Bauträ-

ger trotz der Beschränkung der Miethöhe gewährleistet bleibt.

In einer Beispielrechnung geht die Stadt davon aus, dass ein Grundstück mit einem

heutigen Verkehrswert von 1.600 Euro je Quadratmeter mit den Auflagen des konzeptionel-

len Mietwohnungsbaus in einer Spanne von 950 bis 1.300 Euro pro Quadratmeter zu ver-

kaufen wäre.

Für die verbleibenden unregulierten Flächen könnte das Modell sogar weiter steigen-

de Preise bedeuten. Nach den Planungen der Stadt München sollen auf der Hälfte aller

städtischen Neubauflächen ein geförderter Wohnungsbau realisiert werden. Der

„konzeptionelle Wohnungsbau“ soll weitere 30 Prozent der Flächen bekommen. Das ver-

knappt Flächen ohne jegliche Beschränkung weiter.

Logistik- und Industrieimmobilien

Rekord in Sicht

Das dritte Quartal war für den europäischen Logistik- und Industrieimmobilienmarkt

eines der besten der letzten 10 Jahre. Mit mehr als 4 Mrd. Euro konnte das zweitbeste

Ergebnis eingefahren werden. Nur das 2. Quartal 2006 war mit 5,6 Mrd. Euro das Beste

der letzten 10 Jahre. Lt. Jones Lang LaSalle (JLL) beträgt das Neunmonatsergebnis

über 10 Mrd. Euro. Damit könnte 2013 ein neues Rekordjahr werden.

2013 könnte mit einem Gesamtjahresumsatz von 14-15 Mrd. Euro ein Rekordjahr für

den europäischen Logistik- und Industrieimmobilienmarkt werden. Bis zum Ende des dritten

Quartals konnten mit über 10 Mrd. Euro bereits das gesamte Ergebnis des Vorjahres mit

16% übertroffen werden. JLL sieht die Gründe für den starken Anstieg in der anziehenden

Weltwirtschaft mit einem gestiegenen Investoren-Interesse und einem verschärften Wettbe-

werb durch eine größere Bandbreite an Investoren. Die Investoren würden angezogen

von soliden Ertragsströmen und Wachstumsmöglichkeiten des Logistik- und Industrie-

immobiliensektors, basierend auf der aktuell starken Nachfrage- und Angebots-Dynamik auf

dem Nutzermarkt.

Profitiert hat vor allem der Markt auf der britischen Insel mit einem Plus in den ersten

drei Quartalen von 35% auf 3,1 Mrd. Euro und Deutschland mit +26% auf 1,6 Mrd. Euro. In

Frankreich hingegen sank das Investitionsvolumen leicht um 5% auf 0,9 Mrd. Euro. In Russ-

land hat sich das Volumen mi 770 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Den Umsatz gepusht hat

auch der zunehmende Online-Handel der Einzelhändler, die viele Investoren den Blick auf

Logistikimmobilien wenden lässt. Die Spitzenrenditen haben entsprechend nachgegeben. In

Deutschland um -15bps, Frankreich zwischen -5bps und -10bps, Dublin (-25bps) sowie aus-

gewählte Regionen in Großbritannien (-25bps). (AE)

Deals

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Page 22: Der immobilienbrief nr 311

München: Union Invest-

ment Real Estate GmbH

erwirbt für ihren Offenen Im-

mobilienfonds UniImmo:

Deutschland eine Gewerbe-

immobilie im neuen Stadt-

quartier „Am Hirschgarten“

von der HOCHTIEF Projekt-

entwicklung GmbH.

Das 34.000 qm BGF Büro-

und Einzelhandelsfläche so-

wie 3.500 qm Lagerfläche

umfassende „forum am

Hirschgarten“ wird nach ge-

planter Fertigstellung Ende

2013 den Mittelpunkt des

neuen Geschäfts- und Wohn-

areals im Münchener Westen

bilden. Das aus zwei Gebäu-

den bestehende Ensemble ist

bereits zu 60% vermietet.

Sowohl ein REWE-Super-

markt, ein Aldi-Discount-

markt, ein Altnatura-

Biosupermarkt, ein dm-

Drogeriemarkt als auch Re-

staurants und Dienstleis-

tungsunternehmen werden

für den Standort Nahversor-

gungsfunktionen erfüllen.

Der Neubau ist von der

DGNB mit Silber vorzertifi-

ziert worden und ist Teil der

Quartierentwicklung „Am

Hirschgarten“ von aurelis

Real Estate Management.

München: Clifford Chance

hat die Prime Office Reit-AG

beim Verkauf des sogenann-

ten SZ-Turms an eine inter-

nationale Investorengemein-

schaft beraten. Das Büro-

hochhaus umfasst eine Miet-

fläche von rund 62.200 qm

und beherbergt die Zentrale

der Süddeutschen Zeitung.

Deka-Städteranking

München on the top – und ab Rang drei hagelt

es Überraschungen

Die bayerische Landeshauptstadt ist einfach nicht zu schlagen. Auch im diesjährigen

Städteranking von DekaBank und Immobilienmanager bleibt München Spitzenreiter

der deutschen Immobilienstandorte. In drei

der sieben Themengebiete weist die bayri-

sche Landeshauptstadt die höchste Punkt-

zahl auf, und dies in den gewichtigen Berei-

chen Wohlstand, Arbeitsmarkt und Lebens-

qualität. Mit deutlichem Abstand distanzier-

te die Isarmetropole die übrigen 38 Konkur-

renten, so die Deka-Researcher.

Der Vergleich der drei größten Städte

Berlin, München und Hamburg zeigt die Vortei-

le der bayerischen Landeshauptstadt. In fast

allen Bereichen liegt die Isarmetropole bei der

Punktevergabe vorn, nur im Themengebiet

Wirtschaftliche Stabilität kann die Bundes-

hauptstadt und bei der Bildung die Hansestadt

mithalten. Von allen Themengebieten erreicht

München die geringste Punktzahl im Bereich

Erreichbarkeit, dennoch liegt die Stadt hier

noch vor den beiden Konkurrenten

Auf Platz zwei steht Frankfurt am Main

– und danach beginnt die Überraschungszone.

Die höchsten Abzüge für die Bankenmetropole

gibt es in den Bereichen Bildung und Lebens-

qualität. Im Fall der Lebensqualität ist es ne-

ben dem sehr niedrigen Wohnungsangebot vor

allem die Kriminalstatistik, die in der Auswer-

tung Punkte kostet.

B-Städte schieben sich nach oben

Mit Mainz und Karlsruhe auf Rang drei und

vier haben sich zwei Standorte nach vorne

geschoben, die von der Immobilienbranche als B-Städte taxiert werden. Sie haben die ande-

ren fünf bewährten Immobilienhochburgen hinter sich gelassen. Mainz punktet vor allem in

den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung. Karlsruhe hat sein gutes Abschneiden seiner Viel-

seitigkeit zu verdanken: Es rangiert in allen untersuchten Bereichen (Wohlstand, Arbeits-

markt, Lebensqualität, Erreichbarkeit, wirtschaftliche Stabilität, Demografie und Bildung)

vergleichsweise weit vorne. Dass es Städte mit weniger als 300.000 Einwohnern unter

die ersten zehn Plätze geschafft haben ist sehr wohl ein Indiz für die Attraktivität

kleinerer Städte.

Hamburg fällt ab

Stark abgefallen ist Hamburg. Der Zweitplatzierte des Vorjahres landete diesmal auf

dem 15. Rang. Einem Spitzenplatz stehen vor allem die niedrigen Punktzahlen auf den

Gebieten Lebensqualität und Erreichbarkeit im Wege. Nur beim Themengebiet Arbeitsmarkt

schafft es Hamburg unter die Top Ten. Besonders für Hamburg haben sich die Neuerungen

Deals

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Page 23: Der immobilienbrief nr 311

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

in der Konstruktion des Städterankings negativ ausgewirkt:

Vergangenes Jahr noch knapp vor Frankfurt auf dem zwei-

ten Platz gelandet, reichte es diesmal nur für einen Platz

im Mittelfeld.

Berlin im Mittelfeld

Trotz des Abrutschens um einige Plätze belegt Berlin wie

im Vorjahr mit Rang 21 auch diesmal einen Platz im Mittel-

feld. Der Vergleich mit München und Hamburg zeigt, dass

Defizite vor allem in den wichtigen Bereichen Arbeitsmarkt

und Wohlstand – hier belegt Berlin nur Rang 36 – beste-

hen. Zudem steht die Bundeshauptstadt gegenüber den

beiden Konkurrenten schlechter in den Themengebieten

Demografie und Bildung dar. Hohe Punktezahlen gab es

für die geringe Schwankungsintensität des Wirtschafts-

wachstums im Bereich Wirtschaftliche Stabilität. Zudem

liegt die Spreemetropole – wie auch Hamburg – beim Kul-

tur- und Freizeitangebot in der Spitzengruppe.

Brandenburg und Saarland nicht berücksichtigt

Berücksichtigt wurden alle deutschen Großstädte mit min-

destens 200.000 Einwohnern. Davon gab es 39 am Jah-

resende 2011 laut der Statistischen Ämter des Bundes und

der Länder. Dabei verlief die Grenze zwischen Mainz

(knapp 201.000 Einwohner) und Kassel (knapp 197.000

Einwohner). Gegenüber der Auswertung des vergangenen

Jahres fielen dadurch Potsdam, Ulm, Saarbrücken und

Schwerin aus der Auswertung heraus. Neu aufgenommen

wurden dagegen Aachen, Augsburg, Bielefeld, Braun-

schweig, Chemnitz, Freiburg, Gelsenkirchen, Halle

(Saale), Lübeck, Oberhausen und Rostock. Somit liegen

15 der 39 untersuchten Städte in Nordrhein-Westfalen,

wohingegen Brandenburg und das Saarland nicht vertre-

ten sind. In der Summe leben rund 20 Mio. Einwohner –

und damit etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung – in

diesen 39 Städten.

Von den Städten der östlichen Bundesländer

schafft es nur Dresden mit dem 18. Platz in die obere Hälf-

te der Rangliste. In den Themengebieten Lebensqualität

und Demografie wird die sächsische Hauptstadt unter den

besten Städten eingeordnet.

Die vorliegende siebte Auflage des Städterankings

wurde genutzt, um einige Änderungen vorzunehmen. So

wurden erstmals alle 39 deutschen Großstädte mit min-

destens 200.000 Einwohnern bewertet. Zudem wurden alle

bisher verwendeten Indikatoren auf den Prüfstand gestellt

und teilweise ausgetauscht oder durch weitere Indikatoren

ergänzt. Insgesamt fanden 28 Indikatoren Eingang in die

Analyse, aufgeteilt in sieben Themengebiete: Wohlstand,

Arbeitsmarkt, Lebensqualität, Erreichbarkeit, Wirtschaftli-

che Stabilität, Demografie und Bildung. KK

Einzelhandelsimmobilien in Europa 2013

wieder im Aufwind

Spitzenrenditen stabil

BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) rechnet in den kom-

menden Quartalen mit einer wachsenden Verbraucher-

nachfrage und, daraus resultierend, steigenden Einzel-

handelsumsätzen. Auf den sieben wichtigsten Retail-

märkten Westeuropas (Berlin, Frankfurt, Hamburg, Lon-

don, Madrid, München und Paris) stiegen die

durchschnittlichen Spitzenmieten im zweiten Quartal

2013 auf um 4% im Vorjahresvergleich auf 6 553 Euro

pro qm und Jahr.

Die höchsten Mieten für Top-Highstreet-Lagen wer-

den auf den Pariser Champs-Elysées und der Oxford Street

in London erzielt. Knapp dahinter folgen die Kaufinger Stra-

ße in München, die Frankfurter Zeil und die Tauentzienstra-

ße in Berlin. Je mehr internationale Retailer ansässig sind,

desto höher sei die Miete, analysiert BNPPRE die Entwick-

lung. Die durchschnittliche Spitzenrendite für Highstreet-

Objekte lag in den neun wichtigsten Städten Westeuropas in

der ersten Jahreshälfte 2013 stabil bei 4,25%. Im Vorjahres-

vergleich gab sie um 18 Basispunkte nach. Dieser Trend

bestätigt die anhaltend starke Nachfrage nach Premiumob-

jekten in Top-Lagen. Bei den Spitzenrenditen scheint in Lon-

don mit 3% und Paris mit 4% sowie in den deutschen Städ-

ten, die zwischen 4,05% in München und 4,35% in Berlin

erzielen, der Tiefststand erreicht. Mailand und Madrid bewe-

gen sich hingegen in die entgegen gesetzte Richtung: Hier

stieg die Spitzenrendite auf 4,6% bzw. 5,6% im Vergleich

zum Vorjahr. Insgesamt dürften die Spitzenrenditen im Jah-

resverlauf stabil bleiben.

Mit einem Transaktionsvolumen von 12 Mrd. Euro

und einem Anteil von 24% am Gesamtinvestitionsvolumen

im 1. Hj. 2013 bleibe der Retailmarkt in Westeuropa weiter-

hin attraktiv für Investoren. Nur der Mangel an verfügbaren

Premiumobjekten verhindere höhere Umsätze. Immer mehr

Investoren seien auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten

jenseits des klassischen Büroinvestments. Der liquideste

Markt bleibt unangefochten Großbritannien. Objekte in regio-

nalen Märkten sind derzeit für Investoren preislich attrakti-

ver. Auch in Deutschland war das Interesse der Anleger

insgesamt hoch, nur in München fielen die Umsätze im Q2

im Vorjahresvergleich. Attraktiv für Investoren sind hier nach

wie vor Top-Objekte in den Spitzenlagen der Innenstädte.

Der größte Teil der Anleger kam zwar aus dem Inland, aller-

dings war eine starke internationale Nachfrage zu beobach-

ten. Zu den beliebtesten Standorten für Investoren gehören

außerdem die skandinavischen Staaten. Sie verzeichneten

im Vergleich auf rollierender Jahresbasis einen Zuwachs um

61%. In Frankreich legte das Transaktionsvolumen in den

Regionen zu. Zentral-Paris erreichte die gewohnten Ergeb-

nisse nicht. (WR)

Page 24: Der immobilienbrief nr 311

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Wohnungsleerstand in Ballungszentren sinkt erneut

West-/Ost Unterschied bleibt

Nach aktuellen Untersuchungen von empirica und CBRE, sind die Leerstandszahlen von

Geschosswohnungen, die vermietbar bzw. kurzfristig aktivierbar sind, per Ende 2012 um rd.

30.000 Einheiten auf 688.000 Einheiten bundesweit gesunken. Im selben Zeitraum wurden

76.000 neue Geschosswohnungen errichtet. Jede dritte leerstehende Geschosswohnung

sei zudem nicht mehr marktfähig. Der marktaktive Leerstand in Geschosswohnungen liege

in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,3% immer noch deutlich höher als im Westen mit

2,6%. Die Unterschiede in den demografisch schrumpfenden und wachsenden Regionen

seien jedoch deutlich aussagefähiger. Während auch im Westen in den Schrumpfungsregio-

nen der Leerstand seit Jahren bei 6,3% liege, schrumpfe er in den Ballungszentren seit Jah-

ren und liege aktuell bei unterdurchschnittlichen 2%. Die niedrigsten Leerstandsquoten ha-

ben derzeit die Städte München (0,5%) und Hamburg (0,7%). Am anderen Ende der Skala

finden sich Salzgitter (11,3%) und Chemnitz (9,6%). (WR)

Hotelinvestments werden international interessanter

Region EMEA bleibt auf Vorjahresniveau

Investitionen in Hotels in der Region EMEA (Europa, Osten, Afrika) werden im Ver-

gleich zum schon recht guten Vorjahr 2012 noch weiter zunehmen. Der Umsatz belief

sich in den ersten drei Quartalen 2013 auf 8 Mrd. Euro und lag damit nur leicht hinter

dem Gesamtjahresumsatz für 2012 von 8,3 Mrd. Euro.

Lt. Colliers International waren Investoren aus Großbritannien mit 2,1 Mrd. Euro die

wichtigsten Hotelkäufer. Frankreich mit 1,6 Mrd. Euro und Deutschland mit lediglich 773

Mio. Euro folgen auf den Plätzen 2 und 3. Über 800 Mio. investierte allein eine Investoren-

gruppe aus Katar, die das Londoner Park Lane Hotel für 356 Mio. Euro und das Pariser

Concorde LaFayette Hotel für 466 Mio. Euro erwarb. Der Hotelinvestitionsmarkt wurde ins-

gesamt von institutionellen Anlegern beherrscht, deren Anteil am Gesamthotelinvestitions-

markt innerhalb von fünf Jahren von 39% auf aktuell 50% stieg.

Weitere attraktive Märkte sind Amsterdam, München, Frankfurt und Wien. Für

Deutschland geht Colliers für das Jahresende von einem Transaktionsvolumen vom insge-

samt mehr als 1,3 Mrd. Euro aus. Probleme macht nach wie vor die Finanzierungsseite.

Dies erkläre auch die Verschiebung zu institutionellen Käufern. Die für die Studie befragten

Investoren wollen im kommenden Jahr ihre EMEA-Portfolios erweitern, wobei „Der Immobi-

lienbrief“ nach wie vor völlig unklar ist, welche Aussagekraft die regionale Zuordnung von

Europa, dem Nahen Osten und Afrika für die Hotelinvestmentmärkte haben soll. Hinsichtlich

der Preisentwicklung geht die Mehrheit der befragten Anleger von einer Seitwärtsbewegung

aus. (WR)

Bewerbungsfrist verlängert

Die Bewerbungsfrist für den immobilienmanager Award 2014 ist bis zum 13. Dezember

verlängert worden. Die ausführlichen Teilnahmebedingungen, alle Informationen zu den

Kategorien und die Bewerbungsunterlagen zum Download finden Sie auf der Homepage:

www.award.immobilienmanager.de

Düsseldorf: Clifford Chan-

ce hat Union Investment

beim Erwerb des "Meliá"-

Hotels beraten. Verkäufer

ist der von Pramerica ver-

waltete TMW Immobilien

Weltfonds. Der Erwerb er-

folgte für den Offenen Immo-

bilienfonds UniImmo:

Deutschland.

Das 4-Sterne-Superior-Hotel

mit einer Mietfläche von etwa

14.000 qm befindet sich in

zentraler Lage unweit der

Altstadt. Es verfügt über rund

200 Zimmer.

Potsdam: WealthCap Real

Estate Management GmbH

konnte acht Monate nach

Beschluss zur Lockerung

der Sortimentsbeschränkung

ca. 95% der vakanten Einzel-

handelsflächen in den Bahn-

hofspassagen Potsdam neu

vermieten. Aktuell stehen

lediglich noch drei Läden

mit insgesamt 290 qm zur

Disposition.

Der neue und erste SATURN

Elektronikmarkt in Branden-

burg eröffnet auf rund 2.500

qm seine Pforten. Die Parfü-

meriekette Douglas eröffnete

bereits am 7. November eine

ihrer modernste Filialen am

Platz. Insgesamt umfasst der

Shopping-Bereich der Bahn-

hofspassagen damit 15 neue

Läden und ist auf über 70

Geschäfte angewachsen.

Neue Mieter sind u. a. Depot,

Tom Tailor, Deichmann-

Schuhe und Vero-Moda.

Deals

Page 25: Der immobilienbrief nr 311

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 311, 50. KW, 09.12.2013, Seite 25

Die Stadt Köln ist überaus attraktiv und bereits 2020 sollen noch einmal 2,5% mehr

Menschen rund um den Dom wohnen als heute. Folge: Die Mieten und Kaufpreise für

Wohnungen und Häuser steigen - zum Teil steil - nach oben, heißt es im jüngsten Woh-

nungsmarktbericht der LEG Immobilien AG, Düsseldorf.

So erhöhten sich die Wohnungsmieten 2012 das dritte Mal in Folge. Lagen die

durchschnittlichen Angebotsmieten (kalt) 2011 noch bei 8,33 Euro/qm, so wurden im

vergangenen Jahr 9,09 Euro/qm verlangt. Dies entspricht einem Plus von 9,1%. Insbe-

sondere im hochwertigen Lagen zeigte das Preisbarometer mit einem Plus um 23% auf

15,40 Euro/qm steil nach oben.

Mitverantwortlich für den Trend dürfte das wachsende Angebot an neuen eher

teuren Wohnungen sein. Allein 2012 registrierte die LEG 45 Neubauvorhaben. Allein

2011 wurden 2.576 neue Wohneinheiten fertig gestellt sowie der Bau von 3.164 Woh-

nungen genehmigt. Kurz: Ein steigendes Angebot an Neubauwohnungen, aber auch

das Auslaufen von Förderungen sowie Preisanpassungen im Bestand haben das Preis-

karussell in einigen Kölner Bezirken in Schwung gebracht.

In den teuersten Bezirken wie der Teilmarkt Altstadt-Nord bewegen sich die An-

gebotsmieten zwischen 10,96 Euro und 12,06 Euro/qm. Für Mietergruppen mit kleine-

rem Geldbeutel wird die Wohnungssuche immer aufwendiger. "Nur noch in 12 von 45

Kölner Postleitzahlgebieten dürfen Wohnungssuchende auf durchschnittliche Angebots-

mieten von weniger als 8 Euro/qm hoffen", heißt es in dem Bericht weiter. Und: In 9 von

45 Kölner Postleitzahlgebieten fließen inzwischen mehr als 30% des monatlichen Haus-

haltseinkommens in die Warmmiete.

Auch die Preise für Eigentumswohnungen sind gestiegen: Im Schnitt wurden sie

für 2.085 Euro/qm angeboten; dies entspricht einem Preisanstieg gegenüber dem Vor-

jahr um 10,2%. Hochwertige Eigentumswohnungen verteuerten sich binnen Jahresfrist

um 15,7% auf 4.298 Euro/qm. Mit den Kaufpreisen für Mehrfamilienhäuser ging es in

Köln 2012 ebenfalls aufwärts. Über alle Lagen und Marktsegmente hinweg kletterten

die inserierten Angebotspreise um 11,5% auf 1.635 Euro/qm.

Vor wenigen Tagen hat die Stadt Königswinter die offizielle Baugenehmigung für das

Projekt "Park Trillhaase" nach Entwürfen des renommierten Bonner Architekten Karl-

Heinz Schommer in Königswinter-Niederdollendorf erteilt. Früher stand dort das Haus

des Malers Adalbert Trillhaase, jetzt entstehen auf dem gut 10.400 qm großen Areal in

direkter Rheinlage insgesamt

rund 6.000 qm Wohnfläche, ver-

teilt auf 57 Wohnungen in fünf

individuellen Häusern. Die Pro-

jektpartner - die wohn-kreativ

Immobilien GmbH (Bad Hon-

nef), die ProBonnum GmbH

(Bonn) und die Pareto GmbH

(Köln) - hatten das Grundstück im vergangenen Jahr erworben.

Kurz berichtet

Städtisches Logistikunternehmen mietet

Büroflächen in Köln

Das städtische Dienstleistungsunternehmen

aus dem Bereich Logistik und Transport Häfen

und Güterverkehr Köln AG mietet in K-

Braunsfeld, Scheidtweiler Straße 4, ca. 2.880

qm Bürofläche. Das Unternehmen ist zurzeit

noch im Rheinauhafen ansässig und wird zum

1. Mai 2014 in seinen neuen Unternehmens-

sitz umziehen. Vermieter ist ein deutsches

Versicherungsunternehmen. Jones Lang

LaSalle war beratend und vermittelnd für den

Vermieter tätig.

Digital River GmbH zieht um

Der Internet-Dienstleister Digital River GmbH

mietet in K-Braunsfeld ca. 1.800 qm Büroflä-

che. Das Unternehmen ist zurzeit noch auf der

Vogelsanger Straße ansässig und wird zum 1.

April 2014 in seinen neuen Unternehmenssitz

umziehen. Vermieter ist ein deutsches Versi-

cherungsunternehmen.

Büroflächen gesucht - gefunden

Die Herrmann Personaldienste GmbH, das

Bildungsunternehmen ZPA Nord-West GbR

und die Goergen Kommunikation GmbH

haben neue Büroflächen zwischen 277 und

385 qm gemietet: Die Herrmann-Personal-

dienstleistungsgruppe zieht am 1. Dezember

mit ihrer Hauptverwaltung an den Hohenstau-

fenring 78 auf 385 qm Fläche. Vermieter ist

die Terrania AG aus München. Etwa 360 qm

beträgt die Bürofläche in einem Bürohaus im

Bankenviertel, die die ZPA Nord-West GbR

zum 1. November gemietet hat. Das Unterneh-

men residierte zuletzt im IHK Bildungszentrum

an der Eupener Straße. AXA Investment

Managers Deutschland vermietet die Fläche,

vermittelnd tätig war Greif & Contzen.

KSK-Immobilien baut Verkauf von Studen-

tenapartments aus

Die KSK-Immobilien GmbH, der Immobilien-

makler der Kreissparkasse Köln, hat mit dem

Verkauf von 208 Studentenapartments in der

Dasselstraße in direkter Nähe zur Uni Köln

begonnen. Immobilienentwickler des Projekts

„Süd.Flügel“ ist die Bouwfonds Immobilien-

entwicklung GmbH. Baubeginn ist im Früh-

jahr 2014, der Einzug voraussichtlich Anfang

2016 möglich.

Köln: Wohnen wird teurer

Köln: Wohnen wird teurer

Page 26: Der immobilienbrief nr 311

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Aldi (22), Alnatura (22), Aurelis Real Estate (17,21,22), BayernCare (5), BayernStift (5), Ber-

lin Hyp AG (14), BFW (4), BNPPRE (23), Bonprix (6), Bouwfonds (18), BulwienGesa

(8,9,10,12), CA Immo Deutschland (9), CACEIS Bank (4), Catella property (17), CBRE

(15,24), Clifford Chance (16,22,24), Colliers (24), Commerz Real (17), Deichmann (24),

Deka (12,16,22,23), Depot (24), Dereco (27), Deubl Alpha GmbH (17), DGNB (16,22),

DHBW (4), DIC Asset AG (5,9,12,13,16), dm (22), DNL (15,16), Douglas (24), Ebertz &

Partner (3), EBZ (11,17), empirica (24), fairvesta (13), FAZ (2) Garbe (4), GdW (17),

Großmarkt Leipzig GmbH (2), GRR (5), HBP (4), Hochtief Projektentwicklung (22), Immo-

bilien Manager (19,27), Immobilienbrief Stuttgart (2), IVG (5), Jardine Lloyd Thompson (16),

Jones Lang LaSalle (13,14,17,21), Landesbank Berlin AG (14), LBS West (14), McDonalds

(6), McKinsey (17), Metro Properties (4), Pramerica (24), Prime Office Reit (22), Project Im-

mobilien (5,20,21), publity Finanzgruppe (2,10), Quantum Immobilien (21), Real I.S. (14),

Reno (6), Rewe (22), RWE (15), Saturn (24), sontowski & partner group (2,4,6), Süd-

deutsche Zeitung (2,22), TeamBank (5), Tom Tailor (24), Top Job Personal (17), TSO

(15,16), Union Asset Management Holding AG (16), Union Investment (13,16,22,24), Venice

Beach Fitness (6), Vero Moda (24), Vivico Real Estate (9), WealthCap (24).

Bettink, Jan (14); Blacha, Christoph (6); Bruch, Christian (4); Eichener Prof., Volker (17);

Ettenauer, Bruno (9); Gondring Prof. Dr., Hanspeter (4); Hansen, Bernhard H. (9); Höller,

Ulrich (13); Horn, Peter (2); Kunz, Wolfgang J. (16); Link Dr., Andreas (4); Münning, Jörg

(14); Psotta, Michael (2); Rohmert, Werner (2); Schlangen Dr., Gerhard (14), Schmidt Prof.

(5); Schumacher, Hajo (18); Seeberger, Jürgen (20); Sepp Dr., Holger (4); Simpson, Allan

Boyd (16); Sontowski, Klaus-Jürgen (4); Unterreiner, Frank Peter (2); Wichner, Dirk (14).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Uli Rich-ter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries

Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen

Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

Bildquellen: fotolia.com

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Impressum

NR. 311 I 50. KW I 09.12.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26

Page 27: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Inhaltsverzeichnis

„Keine Überraschungen zwischen Ruhr und Emscher“, so könnte das Motto dieser letzten Aus-

gabe des Immobilienbrief Ruhr für das Jahr 2013 lauten. Studien wie die der internationalen Im-

mobilien-Daten-Bank IPD oder auch der Leerstandsindex von empirica für Wohnungen bestäti-

gen, was wir hier im Revier sowieso schon wussten. Aber es ist gut, wenn es andere auch erfah-

ren, außerhalb dieser Region, die breite Erfahrung hat in der Selbstbespiegelung und die so aus-

führlich erforscht wurde, wie wohl keine andere Region in Deutschland. Näheres zur IPD- Studie

in dieser Ausgabe, auch von der Entwicklung auf dem Gewerbeflächenmarkt, der, man kann es

nicht oft genug betonen, in der Altindustrieregion Ruhrgebiet unter dem Mangel an gut erschlos-

senen Großflächen, die nicht mit Restriktionen belastet wären, leidet, obwohl es doch so viele

Brachen gibt. Die Büromarktzahlen 2013 sind erst demnächst wieder an der Reihe, aber aus

Essen verkündet CUBION Immobilien AG schon mal bis zum dritten Quartal „einen außerge-

wöhnlich guten Flächenumsatz, obwohl die Nachfrage aus dem gesunden Mittelstand in diesem

Jahr bisher sehr schwach ausfiel.“ (Flächenumsatz 105.500 qm, 59% mehr als im Vorjahr, Ei-

gennutzeranteil 30%). Den größten Einzelabschluss tätigte DB Schenker für die neue Zentrale

mit rund 18.700 qm Mietfläche (vgl. Bericht Logistikmarkt). Demnach bekämen auch die Ruhr-

städte etwas ab von dem Boom auf den Immobilienmärkten in den Top 7-Städten. Weit stärker

als diese dürfte aber das Ruhrgebiet von der künftigen Entwicklung der europäischen Industrie-

politik abhängen und in dieser Hinsicht hegt db research einige Zweifel. Zwar sei es richtig, den

„Industriestandort Europa“ zu stärken, aber „letztlich sind nicht allein industriespezifische Maß-

nahmen gefragt, sondern gute Bedingungen für Unternehmen – aus der Industrie ebenso wie

dem Dienstleistungssektor –, um gegen außereuropäische Konkurrenten bestehen zu können.

Dafür sind neben Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur auch ein offenes Investiti-

onsklima, bezahlbare Energiepreise und eine intelligente Regulierung nötig.“ Das dürften Thys-

senKrupp, RWE und eon uneingeschränkt unterschreiben. Rasmus C. Beck, der seit kurzem

die gemeinsame Wirtschaftsförderung in der Metropole Ruhr wmr verantwortet, wird sich genau

diesem Problem widmen müssen, aber auch der Öffnung der Region in ihren Aktivitäten über die

Grenzen des Regionalverbandes Ruhr RVR hinaus, nach Ostwestfalen, in die Industrieregion

des Bergischen und des Siegerlandes und an den Niederrhein (vgl. Bericht). Andererseits steht

das Ruhrgebiet mal wieder – und eigentlich ununterbrochen – vor Aufgaben der Umorientierung.

In welche Richtung das gehen könnte, scheint auf in dem Projekt CULTNATURE, das am Insti-

tut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen betreut, aber noch von zu wenigen Akteuren im Revier

verstanden wird, dazu ein Kommentar in dieser Ausgabe. Welchen Stellenwert die Wohnungs-

marktpolitik in der Metropole Ruhr einnimmt, ergibt sich aus dem Zahlenwerk des Leerstandsin-

dex (vgl. Bericht). Darin kommen naturgemäß die überbelegten Häuser nicht vor, in denen neu-

erdings zuziehende Familien aus Rumänien mehr schlecht als recht unterkommen und mit deren

Betreuung die betroffenen Städte bisher ziemlich allein gelassen werden. Sonst hätten nicht 16

Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen aus den Ruhrstädten, aber z.B. auch aus

Münster, Regensburg oder Mannheim, einen offenen Brief nach Berlin verfasst.

Was aus den Wohntrends 2014 des GdW für das Ruhrgebiet relevant sein könnte und wie

das Fraunhofer IIS den Logistik-HUB zwischen Duisburg und Dortmund im Vergleich mit

Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und Niederlande bewertet, lesen Sie dann in der ers-

ten Ausgabe des nächsten Jahres.

Bis dahin allen Lesern und Leserinnen eine schöne Adventszeit, ein fro-

hes Fest und einen guten Start in das Jahr 2014!

Nr.: 55 50. KW/09.12 2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Sehr geehrte Damen und Herren!

Editorial 1

Logistikmarkt zum dritten Quartal 2013

2

Wie viele Wohnungen standen 2012 leer?

4

Neuer Geschäftsführer bei der wmr

5

Wer sammelt historische Brückenpfeiler

6

Wo steht das Ruhrgebiet? 6

Urbane Energie, CultNature und die Energiewende

9

Impressum 12

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

Page 28: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Logistikmarkt zum dritten Quartal 2013

Ausschlaggebend ist die Verfügbarkeit. Die Ansprüche der Nutzer von Logistikimmobilien

steigen.

Das Welthandelsvolumen steigt, also steigen auch die Frachtaufkommen in den Seehä-

fen, es steigen die Kapazitäten der Containerschiffe und die Anforderungen an Hafenlogistik

und deren Hinterlandvernetzung. Seit 1990 hat sich das Frachtaufkommen in TEU (Twenty-

foot Equivalent Unit, Maßeinheit für Schiffscontainer) versechsfacht auf 590 Mio. TEU in 2012.

Allein der europäische Hafen-Containerumschlag dürfte nach den Prognosen von Drewry

Shipping Consultants sich bis 2030 auf dann 150 Mio. TEU verdoppeln. Das könnte nach

Einschätzung von Jones Lang LaSalle (JLL) einen zusätzlichen Flächenbedarf für Umvertei-

lung und Konfektionierung um 20 – 30% insgesamt bedeuten und in günstigen, hafenaffinen

Lagen um 40 – 60%. Dass der Druck auf Flächen zunimmt, macht sich bereits im laufenden

Jahr bemerkbar mit der Tendenz zu Preisanstiegen, aber auch die Ansprüche steigen. So ver-

zeichnet BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) abnehmende Nachfrage nach einfach ausges-

tatteten Flächen für unter 3 Euro/qm und eine Tendenz von Unternehmen, sich maßgeschnei-

derte Logistikimmobilien errichten zu lassen wie Siemens in Krefeld oder VW in Duisburg.

Marion Eisenblätter hat die

Leitung der Unternehmens-

kommunikation der LEG Im-

mobilien AG, dem drittgröß-

ten börsennotierten Immobi-

lienkonzern in Deutschland,

übernommen. Sie hat zuletzt

die PR-Aktivitäten des Markt-

forschungsunternehmens GfK

SE verantwortet.

Dr. Klaus Engel, Vorsitzender

des Vorstandes der Evonik

Industries AG, und Reinhold

Schulte, Aufsichtsratsvorsit-

zender der SIGNAL IDUNA

Gruppe, leiten als Moderato-

ren die strategische Ausrich-

tung des Initiativkreises Ruhr,

eines Zusammenschlusses

von 69 führenden Unterneh-

men mit weltweit rund 2,25

Mio. Beschäftigten und einem

Gesamtumsatz von 630 Mio.

Euro. Engel und Schulte fol-

gen auf Bodo Hombach und

Erich Staake, Vorstandsvor-

sitzender der Duisburger

Hafen AG.

Personalien

Page 29: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Für NRW errechnete BNPPRE in den ersten drei Quartalen 2013 einen Lager- und Lo-

gistikflächenumsatz von 656.000 qm, um 22% mehr als im Vorjahreszeitraum und kaum weni-

ger als im Ausnahmejahr 2011. Im Raum Düsseldorf sei mit 260.000 qm das Ergebnis des

Gesamtjahres 2012 bereits übertroffen. Nur im Ruhrgebiet ging der Umsatz mit 168.000 qm

um rund 20% zurück. Auf das übrige Marktgebiet außerhalb der Ballungsräume entfielen

131.000 qm, mehr als das Doppelte des Vorjahresergebnisses. Fast die Hälfte der Flächenum-

sätze wurde durch Logistikdienstleister getätigt und weitere 38% durch Industrieunternehmen.

Entsprechend betraf auch im Ruhrgebiet und im Raum Düsseldorf etwa die Hälfte Großab-

schlüsse über 20.000 qm und weitere 23% im Ruhrgebiet für Fläche zwischen 12.000 und

20.000 qm. Nur in Köln überwogen die kleineren Größen bis 5.000 qm. Trotz einer stabilen

Nachfrage gebe es kaum spekulative Entwicklungen.

BulwienGesa registrierte in einem aktualisierten deutschlandweiten Screening zu Logis-

tik Developern eine besonders rege Bautätigkeit in den Top 5-Regionen, zu denen außer NRW

auch Hamburg, Rhein-Main, und Mitteldeutschland mit Kassel/Göttingen und dem Bereich A4-

Thüringen zählen. Auffällig seien auch vereinzelte Projekte außerhalb der Logistikregionen

bedingt durch besondere Unternehmensinteressen oder die wachsende Flächenknappheit in

den bestehenden Schwerpunktregionen. Von zunehmend besserer Anbindung profitiere z.B.

der Raum Aachen. Über die Hälfte der Neubautätigkeit übernähmen die großen spezialisierten

Projektentwickler wie Goodman ProLogis und Garbe, die alle auch im Ruhrgebiet aktiv sind.

Der letzte Erhebungsstand weise für 2012 ein Gesamtflächenvolumen von knapp 2,6 Mrd. qm

bzw. ein Marktvolumen von gut 1.100 Mrd. Euro aus. Für einzelne Immobilientypen, z. B. mo-

derne Logistikimmobilien, schätzt BulwienGesa den Flächenbestand auf 68,6 Mio. qm, ent-

sprechend einem Marktwert von gut 61,7 Mrd. Euro.

Von dem deutschlandweiten Lager- und Logistikflächenumsatz für Flächen ab 5.000 qm

von 3,75 Mio. qm in den ersten drei Quartalen 2013 ermittelte JLL für das Ruhrgebiet einen

Anteil von 255.000 qm (davon 155.000 in Neubauten) und damit 18% unter Vorjahresniveau,

aber auf 5-Jahresdurchschnittsniveau. Das dritte Quartal sei mit 54.000 qm das schwächste

gewesen. Ein Grund für den Rückgang liege in dem nach wie vor begrenzten Angebot an mo-

dernen Hallenflächen sowie Flächen für moderne Hallen. Als attraktiven Standort wertet

JLL das Gelände der Westfalenhütte in Dortmund, da dort kurzfristig bis zu 200.000 qm

Hallenfläche errichtet werden könnten. Die Flächen von Opel in Bochum, die ebenfalls

Brockhoff & Partner Immo-

bilien GmbH hat i. A. einer

privaten Investorengemein-

schaft das Büro- und Ge-

schäftshauses Markt-str. 24-

26/Wallstr. 31-33 mit ca.

1.325 qm Einzelhandels- so-

wie ca. 595 qm Bürofläche für

einen nicht genannten Betrag

an einen Privatinvestor vermit-

telt. Mieter sind u.a. C&A und

Barmer GEK.

Cornerstone Europe hat den

Verkauf eines Real Marktes in

Wuppertal an M&G Real

Estate für 17.2 Mio. Euro ab-

geschlossen- Parallel wurde

das Brückencenter in Arns-

berg mit 12.000 qm Mietfläche

für ca. 3,38 Mio. Euro für den

Cornerstone German Retail

Fund erworben, das 2014

komplett umgebaut wird.

Ahaus

Arnsberg

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel. +49 203 709028-0Fax +49 203 [email protected]

Page 30: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Potential bieten, seien

aber nicht kurzfristig

verfügbar. Diese Gesamt-

situation wirkte sich

auf tendenziell steigen-

de Realmieten aus

(Spitzenmiete derzeit

um 4,50 Euro/qm in

Duisburg), weil weniger

Incentives gewährt

würden, sowie leicht

gesunkene Renditen

von aktuell 6,65%.

Beim Umsatz nach

Branchen dominierten im Vorjahr Transport, Verkehr und Lagerhaltung mit 57%, auf den Han-

del entfielen 25% und 16% auf Industrie. Dieses Verhältnis hat sich 2013 umgekehrt mit 53%

für Lagerhaltung, 36% für Industrie und nur 11% für Handel. Den Löwenanteil der Abschlüsse

für Industrieunternehmen machten die 24.000 qm für VW in Duisburg aus und etwa ebenso viel

für Continental in Dortmund, dort allerdings nur mit einem Kurzzeitvertrag. Die zum Geschäfts-

bereich Plastics von ThyssenKrupp gehörende Otto Wolff Kunststoffe erwarb eine 11.200

qm große Halle zur Eigennutzung in Bochum und der indische Stahlkonzern Tata Steel erwei-

tert seinen Bestand in Gelsenkirchen um 6.000 qm. Anfang 2014 soll hier eine Hochleistungs-

spaltanlage in Betrieb gehen zur Verarbeitung von Mehrphasen- und ultrahochfesten Stählen

für die Automobilindustrie. Ebenfalls zum Konzern gehört Blume Stahlservice mit Zentrale in

Mülheim an der Ruhr. Einen der Großabschlüsse im dritten Quartal tätigte der Logistik-

dienstleister van Eupen, der am Standort Unna zusätzlich 11.000 qm anmietete.

Mit nur mittelbarer Bedeutung für das Segment Logistik ist die Entscheidung der Deut-

schen Bahn AG zu werten, für ihre Logistiktochter Schenker AG eine neue Zentrale in Essen

anzumieten. Die Projektentwicklung hat KÖLBL KRUSE übernommen. Derzeit laufen die Ab-

rissarbeiten am ehemaligen AEG-Gebäude in Bahnhofsnähe, an dessen Stelle bis Sommer

2016 der Neubau mit 30.000 qm Bürofläche nach Entwurf von BN Architekten Hamburg, Jes-

sica Borchardt und Simone Nentwig, entstehen soll. Ziel ist es, die bisherigen sieben Stand-

orte in Mülheim an der Ruhr und Essen hier zusammen zu führen.

Wie viele Wohnungen standen 2012 leer?

Zum wiederholten Male haben empirica und CBRE den Leerstand in markfähigen Geschoss-

wohnungen in Deutschland gezählt.

Die Daten liefern Bewirtschaftungsdaten von CBRE aus ca. 800.000 Wohneinheiten

sowie Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statisti-

schen Bundesamtes. Erfasst wurde nur der marktaktive Leerstand, d.h. Geschosswohnun-

gen, die kurzfristig beziehbar sind. Weil jede dritte Wohnung dieses Kriterium nicht erfüllt, fallen

die Prozentzahlen insgesamt niedriger aus, als der gefühlte oder durch einzelne Kommunen

errechnete, tatsächliche Leerstand. 2012 wurden bundesweit 688.000 Wohneinheiten gezählt

und damit knapp 30.000 Einheiten weniger als noch im Jahr 2011 und 76.000 neue Geschoss-

wohnungen errichtet. Der Abbau von Leerständen habe zu ca. 30% zur Wohnungsbedarfsde-

ckung beigetragen, weshalb die Leerstandsquote im sechsten Jahre in Folge rückläufig war auf

jetzt 3,3% bundesweit.

Für das Land NRW ergab sich derselbe Prozentsatz bei einem Bestand an Geschoss-

wohnungen von 161.100 Einheiten, etwa so viele wie Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und

Sachsen-Anhalt zusammen. In Sachsen-Anhalt ist der Leerstand mit 7,2% mit am höchsten.

Die Deutsche Annington hat

nach 9 Monaten ihren FFO

(ohne Verkäufe) um 41,2%

auf 163,4 Mio. Euro und ihr

bereinigtes Ebitda um 3% auf

363,1 Mio. Euro gesteigert.

Die monatliche Ist-Miete ver-

besserte sich um 2,1% auf

5,37 Euro/qm, während der

Leerstand im Gesamtportfolio

um 0,5 Prozentpunkte auf

3,9% sank. Für Investitionen

in den Bestand sollen in den

nächsten 5 Jahren 800 Mio.

Euro fließen, 150 Mio. Euro

entfallen auf nächstes Jahr.

Kronberg International, Lu-

xemburg, hat seine Anteile an

drei Portfolios in Deutschland

an Adler Real Estate ver-

kauft. Es handelt sich dabei

um die 52,8%ige-Beteiligung

an der Gesellschaft S.I.G. RE

B.V. Amsterdam, die Kron-

berg erst im März erworben

hatte. Die übrigen S.I.G.-

Anteile verbleiben bei Prelios

Netherlands. Die drei Portfoli-

os im Wert von rd. 113 Mio.

Euro umfassen 1.769 Wohn-

und 137 Gewerbeeinheiten

u.a. in Düsseldorf, Köln,

und mehreren Ruhr-

gebiets-Städten.

HÄUSSER-BAU hat rd. 1.000

qm Bürofläche in ihrer Pro-

jektentwicklung Kortum-

Karree an alfatraining ver-

mietet. Den Mietvertrag ver-

mittelte BNPPRE. Das Kor-

tum-Karree bietet rd. 13.650

qm Einzelhandels- u. Büroflä-

che, Projektvolumen rd. 50

Mio. Euro.

Bochum

Visualisierung Head Office DB Schenker; Quelle: Kölbl Kruse

Page 31: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Auf Ebene der Städte liegt die Landeshauptstadt Düsseldorf erwartungsgemäß mit

1,7% weit unter Landesdurchschnitt und der Hochsauerlandkreis mit 11,5% um ein Mehrfaches

darüber. Bezogen auf das Ruhrgebiet bewegen sich Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen oberhalb

der 5%, unterhalb der 3% Mülheim an der Ruhr, Bochum und Dortmund. Essen kommt auf

3,9%, knapp vor Oberhausen. Mit gleicher Tendenz wie auch andere Wohnungsmarktberichte

lässt der empirica Leerstandsindex ein Gefälle erkennen mit höheren Leerständen im Em-

scherraum und niedrigeren im nördlichen Ruhrgebiet an der Grenze zum Münsterland. Für die

Stadt Münster wurden 0,8% ermittelt, was Wohnungssuchende nur zu gut bestätigen können.

Einmal mehr bekräftigt dieser Leerstandsindex die strukturellen Schwächen des Woh-

nungsmarktes in den Ruhrstädten mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Geschosswohnun-

gen, die obendrein zum großen Teil noch vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden oder aus

den Zeiten des Baubooms in den 1960-70er Jahren stammen, also in der Regel älter sind als

40 Jahre und nicht selten substanzielle Defizite aufweisen. Lösungen für das Problem, das die

Städte zunehmend belastet, sind nicht in Sicht.

Die spannendste Aufgabe, die man als Wirtschaftsförderer

haben kann!

Rasmus C. Beck ist neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Metropole

Ruhr wmr.

Mit 33 Jahren einer der jüngsten Protagonisten des Ruhrgebiets und familiär hier ver-

wurzelt, bringt der studierte Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt politische Ökonomie Ras-

mus C. Beck beides mit, wissenschaftliche Fachkompetenz und Praxis-

erfahrung. Parallel zu Lehraufträgen in Sozialwissenschaften an seiner

Alma Mater Tübingen, aber auch in München und in Bochum, bot ihm

Udo Mager in Dortmund schon 2007 den Einstieg in das damalige

„dortmund-project“ zum Aufbau einer professionellen Wirtschaftsförde-

rung. 2012 entschied sich der Vater von drei Söhnen, die in Dortmund

geboren wurden, für die Praxis und wechselte als Wirtschaftsförderer

nach Hannover zu hannoverimpuls GmbH, dort zuletzt als stellvertre-

tender Geschäftsführer.

Wer sich wie er mit der Entstehung des Silicon Valley und der Transfe-

rierbarkeit innovativer Milieus auseinander gesetzt hat, gewinnt auch einen neuen Blick auf

andere Regionen. Das Ruhrgebiet habe er als eine der wenigen Regionen Deutschlands er-

lebt, die international bekannt sind und das in erster Linie als Hochburg der Kultur, des Sports

und des zukunftsorientierten Strukturwandels, erzählt er. Über Branchen und Sparten hinaus

denken, Netzwerke aufbauen und nutzen könnte eines der Pfunde sein, aus denen das Ruhr-

gebiet neue Impulse gewinnen könne. Einzigartig sei z.B. die Hochschullandschaft, in der eine

ganze Bildungskarriere mit verschiedenen Stationen möglich sei. Die Bildungseinrichtungen

selbst seien schon gut vernetzt, aber der Brückenschlag besonders in die mittelständischen

Unternehmen bewertet Beck als noch ausbaufähig. Da fehle es an Mut und Initiative auf

beiden Seiten. Weil sich in erfolgreichen Regionen intellektuelle Kapazität ballt, sei es

wichtig, solche Netzwerke auch international zu positionieren, und richtig, die Kreativwirtschaft

hoch zu halten.

Die künftigen Aufgaben einer wmr? „Die Strukturen sind vorhanden und in den letzten

zwei Jahren wurde viel erreicht bei der Überwindung des Kirchturmdenkens. Clusterinitiativen

scheitern oft daran, dass sie rein politisch motiviert sind. Das ist hier mit dem Initiativkreis

Ruhr anders, mit dem ja Kooperationsprojekte laufen wie die alljährlich durchgeführte Ver-

kehrsfachtagung zum Thema „Mobilität“ oder die Veröffentlichung der Studie

„Wirtschaftsmetropole Ruhr“ sowie das Projekt „Joblinge“, um nur einige Beispiele zu nennen.

Brockhoff & Partner Immo-

bilien hat in Wattenscheid ca.

1.040 qm Hallenfläche mit ca.

80 qm Bürofläche an Suchan

Großhandel für Bestat-

tungsbedarf vermittelt. Ei-

gentümer ist eine deutsche

Immobiliengesellschaft.

Corpus Sireo Asset Mana-

gement Retail GmbH über-

nimmt das Centermanage-

ment der im Bau befindlichen

"Neutor Galerie". Auftragge-

ber ist die Hellmich Unterneh-

mensgruppe, die das 22.000

qm große Center gemeinsam

mit Multi Development entwi-

ckelt. Die Eröffnung soll im

Herbst 2014 erfolgen.

Auf dem Areal des ehemali-

gen Bergwerks Lohberg hat

die RAG Montan Immobilien

mit den Erschließungsmaß-

nahmen für die Wohn-, Ge-

werbe- und Dienstleistungsflä-

chen des zukünftigen Stadt-

quartiers Lohberg mit rd. 200

Wohneinheiten begonnen.

Die neue Siedlung im Krea-

tiv.Quartier Lohberg KQL

soll an den Gartenstadtcha-

rakter der benachbarten

ehemaligen Bergarbeiterkolo-

nie Lohberg anknüpfen und

auch eine Parklandschaft

mit Wasserflächen, Seepro-

menaden, Spiel- und Sport-

plätzen enthalten.

Bochum

Dinslaken

Page 32: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Eine Wirtschaftsförderung muss sich mit Projekten positionieren wie hier mit dem

Flächendatenportal ruhrAGIS, das sich bisher sehr bewährt hat und noch weiter ausgebaut

werden soll mit Angaben zu energetischem Nutzungsgrad und Gebäudebestand. Wirtschafts-

förderung verstehe ich eher als Projektentwicklung. Themen wie Flächenbedarfe und Fachkräf-

temangel betreffen die ganze Region und sind – wie z.B. die Opel-Flächen in Bochum – nur

unabhängig von einzelnen Städten zu lösen. Als Geschäftsführer der wmr stehe ich für eine

strategische und zielorientierte regionale Wirtschaftsförderung im Verbund mit unseren

Partnern vor Ort.“

Wer sammelt historische Brückenpfeiler?

Eine Rarität im Immobilienangebot der Deutschen Bahn AG

Mehrfach in der Stunde wird es laut, wenn Züge über die Eisenbahnbrücke nebenan

rattern, und es wird mehrfach im Jahr nass, wenn die Fluten des Rheins sich über die Uferwie-

sen ausbreiten. Die Räume oben in dem zinnenbewehrten Doppelturm sind nur mit Hubwagen

zugänglich und das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. Für die zugehörigen 9.435 qm Ufer-

streifen gilt nach § 35 Baugesetzbuch eingeschränkte Bauerlaubnis im Außenbereich und es

sind die Belange der Rheinschifffahrt zu beachten: insgesamt also quasi ideale Voraussetzun-

gen für einen profitablen Immobilientransfer.

Der Brückenpfeiler ist der einzig verbliebene Rest der ersten Rheinbrücke an dieser

Stelle, errichtet 1871-73 und mit Wehranlagen für die „Wacht am Rhein“ gegen den damaligen

Erbfeind im Westen, Frankreich, ausgestattet. Durch beide Türme bestehen Durchlässe für

Fußwege, in den Wehrtürmen und einem nachträglich eingebauten Zwischentrakt sind weitläu-

fige Räumlichkeiten vorhanden. Bereits 1927 wurde die Brücke selbst abgerissen und rheinab-

wärts durch eine modernere ersetzt, die heute parallel verlaufende Brücke der Strecke Duis-

burg-Aachen ist ein Wiederaufbau der Nachkriegszeit. Weiter rheinaufwärts verläuft die Stra-

ßenbrücke, die aus dem Arbeitskampf um das Hüttenwerk Rheinhausen bekannt gewordene

„Brücke der Solidarität“.

Im Zuge der „laufenden Prüfung von Flächen hinsichtlich ihrer bahntechnischen Nutzun-

gen und Planungsrelevanz“ kam die Deutsche Bahn nach eigener Aussage jetzt zu dem Er-

gebnis, dass man den Brückenpfeiler

entbehren könne, und bietet ihn ge-

gen Höchstgebot zum Kauf an. Nut-

zungen könne man sich im Freizeit-

bereich vorstellen, aber ohne ge-

werblichen Hintergrund. „Nach unse-

rer Ansicht werden Interessenten

vorwiegend Personen sein, welche

ein außergewöhnliches Bauwerk im

Eigentum haben wollen bzw. Firmen,

die den Brückenpfeiler als Werbepy-

lon verwenden,“ verlautete auf Anfra-

ge. Aber dort für sich selbst werben

wollte die Bahn offenbar nicht.

Wo steht das Ruhrgebiet?

Die beiden Immobilienunternehmen mit Sitz im Ruhrgebiet Kölbl Kruse GmbH und RAG Mon-

tan Immobilien wollten es genau wissen und haben IPD mit einer Studie beauftragt.

Könnte es sein, dass das Ruhrgebiet immobilienwirtschaftlich die deutschen Top7 out-

performt bei geringerem Risiko? Was nach geltender Theorie eigentlich nicht geht, beschäftigte

Der Projektentwickler Teck-

lenburg will für rd. 10 Mio.

Euro auf dem Hackfort-Areal

30 bis 35 Wohnungen, Gewer-

beflächen im Erdgeschoss

sowie eine Tiefgarage errich-

ten. Das Gelände hat Tecklen-

burg von einer privaten Eigen-

tümerin erworben.

RGM übernimmt das Gebäu-

demanagement für das Pro-

jekt Kö-Bogen mit allen techni-

schen und infrastrukturellen

Dienstleistungen. Der 41.000

qm große Geschäfts- und Bü-

rokomplex ist teileröffnet. Des

Weiteren hat RGM FM-

Aufträge für zwei Bestands-

entwicklungen in Essen, einen

großen Büroneubau in Luxem-

burg und zwei Objekte in der

Türkei. Bei gleichbleibenden

Umsätzen sei die Umsatzren-

dite 2013 gestiegen.

CORPUS SIREO Investment

Management S.à r.l., Luxem-

burg hat für den Immobilien-

fonds „CORPUS SIREO

Health Care Fonds II“ ein

Pflegezentrum in Sundern

erworben. Verkäufer ist die

CM-Immobilien Entwicklung

GmbH, Betreiber die Senator

Senioren- und Pflegeeinrich-

tungen GmbH. Die Senator-

Gruppe betreibt in NRW aktu-

ell 20 Senioreneinrichtungen

mit insgesamt 1.758 Pflege-

plätzen und 549 Wohneinhei-

ten sowie einen Ambulanten

Pflegedienst mit bundesweiter

Zulassung.

Dortmund

Dinslaken

Foto freigegeben Deutsche Bahn AG

Page 33: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

auch den Immobilienwissenschaftler Karl Werner Schulte, weshalb er den Anstoß dazu gab,

genauer hinzusehen. Die von Andri Eglitis, IPD, betreute Studie spielt die vorhandenen Pri-

märdaten institutioneller Investoren zu Bestandsobjekten aus den Datenbanken von IPD in

mehreren Varianten durch: das Ruhrgebiet quasi als eine Stadt im Vergleich zu den Top7-

Städten von Hamburg bis Stuttgart, das Ruhrgebiet als Region im Vergleich mit dem Rheinland

von Düsseldorf über Köln und Bonn bis Aachen, und schließlich die Ruhrstädte Essen und

Dortmund im Vergleich zu anderen Mittelstädten wie Hannover oder Karlsruhe. Das alles in

den Marktsegmenten Büro, Handel, Industrie und Wohnen mit jeweiligem Rendite-Risiko-Profil

und nach differenzierten, immobilienwirtschaftlichen Parametern wie Total Return, Cash-Flow-

Rendite, Wertänderungsrendite und Rohertrag. Ausgewertet wurden Daten aus 500 Objekten

im Ruhrgebiet über 10 Jahre und 200 Objekten aus dem Jahr 2012 (Zum Vergleich: für Köln in

2012 110 Objekte, für Düsseldorf 120 Objekte).

Die Zusammenfassung vorab:

Die Performance von Immobilieninvestments im Ruhrgebiet schlägt langfristig den nati-

onalen Gesamtmarkt.

Die Volatilität liegt spürbar unter dem Niveau des Gesamtmarktes.

Büro und Logistik sind die Treiber des Immobilienmarktes der Region Ruhr.

Attraktive Rendite-Risiko-Struktur von Büroinvestments im Ruhrgebiet; deutliche Out-

performance gegenüber den Fokusmärkten institutioneller Investoren

Hohe Gesamtperformance des Logistikmarktes Ruhr, unter Einschränkung starker

Schwankungen

Quelle: IPD

Für Büroimmobilien ergibt sich kein signifikanter „Spread“ zu den A-Standorten in der

Netto-Cashflow-Rendite. Dabei sei besonders zu berücksichtigen, dass die Wertänderungsren-

dite sowohl über 10 Jahre als über 5 Jahre betrachtet für alle Standorte negativ war außer für

München, d.h. überall verlieren Immobilien an Wert, sie seien als „Verbrauchsgüter“ zu be-

trachten. In der Rendite-Risiko-Betrachtung zeigen München und Frankfurt die höchste

Schwankungsbreite der Total Returns. Die Region Ruhr ordnet sich bei relativ geringer Volatili-

tät vom Rendite-Risiko-Profil mit den Märkten Köln und Düsseldorf in eine Gruppe ein. Wieder

anders bei der Bruttoanfangsrendite. Sie lag in Berlin und Frankfurt unter 5%, in München,

Hamburg und Düsseldorf bei rund 5,5%. „Dagegen liegen die Märkte Köln und Stuttgart mit

Werten knapp unter 6% annähernd auf dem Niveau des Ruhrgebiets; somit ist die Region Ruhr

mit Teilen der Top7 als vergleichbar anzusehen.“ Vergleichbar in einigen Marktparametern ja,

aber die Top4 seien kurzfristig nicht erreichbar.

Bei Handelsimmobilien weist die Region Ruhr den mit Abstand höchsten Wertverlust

bezogen auf die Jahre 2003-2012 auf, p.a. 1,8%. Dazu sanken die erzielbaren Marktmieten auf

lange Sicht. Die Brutto-Anfangsrenditen erwiesen sich für die Top5-Standorte und Stuttgart als

signifikant niedriger als der Kölner Markt, der in etwa auf dem Niveau des Ruhrgebiets liege.

Wilma Wohnen West plant

auf dem Gelände der ehemali-

gen Westfalia-Druckerei 170

bis 180 Wohneinheiten in fünf

Gebäuden mit 22.000 bis

23.000 qm BGF. Das Projekt

"Hanseviertel" für rd. 44 Mio.

Euro soll bis 2017 fertig ge-

stellt werden. Auf dem be-

nachbarten ehemaligen Aure-

lis-Gelände errichtet Wilma

bereits unter dem Namen

"CityQuartier" einen Wohn-

park mit 85 Wohneinheiten.

Patrizia wird auf dem rd.

300.000 qm großen ehemali-

gen Glashüttengelände in D-

Gerresheim in mehreren Bau-

abschnitten mehr als 1.000

Wohnungen errichten, dazu

ein Nahversorgungszentrum

und gewerbliche Nutzungen.

Mittelpunkt des neuen

"Glasmacherviertels Düssel-

dorf" wird der "Düssel-Park"

mit rd. 70.000 qm Fläche.

Die HSH Nordbank stellt der

Grafental GmbH & Co. KG,

einer Tochtergesellschaft der

niederländischen BCP Brack

Capital Properties N. V., eine

Finanzierung in Höhe von

71,5 Mio. Euro für die Fortset-

zung der Bauträgermaßnah-

me in Grafental. Die Laufzeit

der Finanzierung beträgt

knapp drei Jahre.

Dortmund

Düsseldorf

Page 34: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Für Industrieimmobilien seien belastbare Daten nur für die fünf Jahre von 2008-2012

verfügbar und aus Berlin und Stuttgart noch nicht einmal diese. In diesem Sektor ist am deut-

lichsten die Korrelation mit der wirtschaftlichen Entwicklung ablesbar zum einen an dem Ein-

bruch in Folge der Wirtschaftskrise ab 2009, die sich auch im Ruhrgebiet bemerkbar machte,

zum anderen an der Dominanz der Regionen Hamburg (Seehafen) und Frankfurt (Flughafen).

„Das Ruhrgebiet zeichnet sich durch „Extreme“ aus – der schwächsten Performance in 2009 (-

8%) steht für 2012 der höchste Total Return der betrachteten Regionen gegenüber (+7,5%).“

Zudem fällt in diesem Sektor der Wertverlust besonders deutlich aus. Die starke Position des

Ruhrgebiets wird an der hohen und sehr konstanten Netto-Cashflow-Rendite ablesbar, was

Industrieimmobilien in dieser Region besonders attraktiv macht für Investoren.

Bei den Wohnimmobilien wirkt sich am stärksten die geringere Wirtschafts- und Bevölke-

rungsdynamik des Ruhrgebiets im Vergleich mit den Top7-Standorten aus. Vom Boom an den

übrigen Standorten kann hier keine Rede sein. Die Wertänderungsrendite auf Sicht von 10

Jahren ist deutlich negativ, trotz steigender Mieten in den letzten Jahren. Außerdem falle die

Cashflow-Rendite im Wohnsektor generell unterdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamt-

markt bzw. den gewerblichen Nutzungsarten aus, u.a. wegen höherer Kosten für Instandhal-

tung, was die Netto-Mieteinnahmen senkt.

Der Vergleich der Regionen Ruhrgebiet und Rheinland ergibt ein sehr konformes Bild.

Nur im Wohnsegment erreicht die Wertänderungsrendite im Rheinland im Unterschied zum

Ruhrgebiet leicht positive Werte. „Die Renditen für Handel, Büro und Wohnen bewegen sich

auch im 10-Jahres-Zyklus in einem relativ engen Band zwischen 5,5% und 6,5%, wovon der

Industriesektor mit 7,5% bis 8,5% signifikant abweicht. Wie auch im Vergleich mit den Top7-

Standorten erweist sich der Bürosektor als relative Stärke der Region Ruhr – auch von der

Schwäche, d.h. noch stärkeren Wertverlusten an anderen Standorten profitierend.“ Dies gilt

auch für den Vergleich einzelner B-Städte zu Dortmund und Essen.

Quelle: IPD

Kommentar: Für Kenner des Marktgeschehens wie Karl-Werner Schulte kommen die Ergebnis-

se nicht überraschend. Jetzt ist es aber erstmals möglich, sie auch im Vergleich zu belegen.

Die Schwäche des Marktes für Wohnimmobilien dürfte wesentlich damit zusammen hängen,

dass die erforderlichen Miethöhen im Ruhrgebiet nicht auf breiter Basis realisierbar sind. Die

gute Performance des Büromarktes dagegen profitiert von geringen Leerständen und geringe-

rem Neubauvolumen als anderswo. Hier geht man eben lieber auf Nummer sicher. Dasselbe

gilt für Logistikimmobilien, für die hier die spekulativen Investments fehlen!

Noch vor Baubeginn hat Bö-

cker Wohnimmobilien die

Sockelbebauung des Neubau-

projektes „Ciel et Terre“ des

Entwicklers Ara Ubiorum mit

64 Einheiten und rund 5.000

qm Wohnfläche für rd. 18 Mio.

Euro an einen Privatinvestor

vermittelt.

LEG Immobilien hat 735

Wohneinheiten u.a. in Bottrop,

Gelsenkirchen, Marl und

Recklinghausen im Volumen

von rd. 26 Mio. Euro ange-

kauft, Bestände in „stabilen

Mikromärkten“, die effizient in

die bestehende Organisation

vor Ort integriert werden

könnten und eine jährliche

Nettokaltmiete von derzeit

über 2,1 Mio. Euro generier-

ten bei Nettokaltmieten von

durchschnittlich 4,68 Euro/qm

und 7% Leerstandsquote. Die

Mietverträge gehen unverän-

dert auf die LEG über. Die

Transaktion steht noch unter

dem Vorbehalt der Zustim-

mung der Kartellbehörden.

Internos Global Investors

hat für den Internos Hotel

Real Estate Fund I das Hotel

NH-Hotel Düsseldorf City

Nord mit 330 Zimmern erwor-

ben. Der Kaufpreis betrug rd.

37,5 Mio. Euro. Verkäufer ist

die britische European Real

Estate Investment Trust Ltd.

Düsseldorf

Page 35: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Nachtrag

Für Wohnimmobilien kommt die aktuelle Studie "Secondary Cities schlagen Top 7", die

die Immobilienberatungsgesellschaft Wüest & Partner im Auftrag von Vitus Immobilien

erstellt hat, zu einem etwas anderen Ergebnis, allerdings nicht auf das Ruhrgebiet begrenzt.

Bei der Mehrzahl B-Städte seien höhere Renditen bei Wohnimmobilien erzielbar als in den

Top-7-Städten, während das Risiko für Bestandshalter und Investoren vergleichbar oder so-

gar geringer ausfalle. Untersucht wurden die Risiko-Rendite-Profile von 81 Städten mit über

100.000 Einwohnern. Noch fristen laut der Studie aber viele deutsche Großstädte der zweiten

Reihe ein Dasein im Schatten der sieben großen Immobilienstandorte und werden von vielen

strategischen Investoren und Bestandshaltern übersehen oder nach Ergebnis der Analyse

derzeit unterbewertet.

Urbane Energie, CultNature und die Energiewende

Eine Fachtagung am Institut Arbeit und Technik IAT in Gelsenkirchen diskutierte Chancen

und Risiken für den Strukturwandel – ein Kommentar von Gudrun Escher

In der Auftaktdiskussion waren sich die Fraktionsvorsitzenden im Landtag NRW Nor-

bert Römer für die SPD und Reiner Priggen für Bündnis 90/Die Grünen einig darin, für die

wenigen verbleibenden Jahre der Legislaturperiode realistische Ziele zu verfolgen und sich

auf das zu konzentrieren, was machbar und möglich ist. Das heißt auch, Innovationen nach

vorne treiben, denn man stehe im harten Wettbewerb mit anderen Bundesländern um Arbeits-

plätze in neuen Wirtschaftsfeldern. Statt sich darauf zu fixieren, um wie viele Prozentpunkte

der CO2-Ausstoss bis 2025 gesenkt werden solle, hätten sich die Regierungsparteien z.B.

verständigt, den Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen voranzutreiben, die sich besonders

für die Großstädte der Rheinschiene und den dichten Siedlungsraum des Ruhrgebiets bes-

tens eignen und im Verbund mit der Industrie und den Kraftwerken betrieben werden könnten.

Gespräche mit der Wohnungswirtschaft seien im Gange für mehr Kooperation z.B. in Netzge-

meinschaften. Da müsse dann auch gefragt werden dürfen, ob sich die dicke Wärmedäm-

mung noch lohnt (!).

Solche Visionen spielten in den weiteren Diskussionsrunden kaum mehr eine Rolle.

Selbst das Projekt „CULTNATURE“, das den Anlass für die Tagung lieferte, sah sich einge-

schränkt auf ein bisschen Biomasse, die durch gezielte Anpflanzungen auf aufgelassenen

Bergbauflächen gewonnen werden könne und, wie Thomas Bernhard vom Gelsenkirchener

Umweltreferat bemerkte, keinen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung im Revier leis-

ten könne. Die Idee, dass ein Umschwenken von klassischer gewerblicher Nutzung auf neue

Betriebsarten über CULTNATURE ungeahnte Chancen eröffnen könnte, hat sich noch nicht

durchgesetzt, wenn Manfred Gehrke, Wirtschaftsförderung Marl, darin „nur“ eine Zwischen-

nutzung sehen will, die weichen muss, wenn jemand anders die Fläche haben will. Selbst das

Argument von Hans-Peter Noll, CEO der RAG Montan Immobilien, der das Projekt CULT-

NATURE angestoßen hat und mit NRW Urban und dem Landschaftsarchitekten Andreas

Kipar vorantreibt, dass hier eine zumindest kostendeckende Betriebsform möglich sei, statt

für Grünpflege Geld auszugeben, zog letztlich wenig. Die Wortbeiträge versandeten dann im

Klein-Klein verschiedener mehr oder weniger innovativer Einzelprojekte, zu denen auch

„InnovationCity Bottrop“ zu zählen ist, von deren Fortkommen man schon nebenan in Herten

oder Gladbeck nichts mehr weiß, wie Burkard Drescher, Sprecher der InnovationCity Ma-

nagement GmbH, beklagte.

„Stadt macht Energie“, das Motto der Tagung am IAT in Gelsenkirchen wird offenbar

noch von zu vielen kommunalen Akteuren in seiner Tragweite nicht verstanden oder zumin-

dest nicht aktiv und kreativ aufgegriffen. Die 50.000 Arbeitsplätze, die das nördliche Ruhrge-

biet in den letzten Jahren verloren hat und nach den Zechenschließungen in Bottrop und Marl

2018 noch verlieren wird, werden nach menschlichem Ermessen durch keine Gewerbeneuan-

Die alte IBM-Niederlassung

von 1978 mit 17.500 qm Ge-

samtfläche wird seit 2002 von

Real I.S. verwaltet. Jetzt plant

die Gruppe den Umbau für

8.200 qm Büroflächen auf drei

der insgesamt sechs Etagen,

IBM verbleibt auf den restli-

chen drei Etagen. Die Ver-

marktung der verfügbaren

Flächen übernehmen Savills

sowie Colliers International.

Dundee International Reit

will das Bürogebäude Feld-

mühleplatz 1 kaufen. Die Im-

mobilie mit 22.000 qm BGF in

Oberkassel war Sitz der Feld-

mühle AG. Heutiger Nutzer ist

die Kanzlei Freshfields

Bruckhaus Deringer.

Kriton Immobilien-Service

hat das "Aureum" am See-

stern erworben. Das elfge-

schossige Bürogebäude (Bj.

1981) hat 19.400 qm Mietflä-

che sowie 317 Pkw-

Stellplätze. Kriton will nach

eigenen Angaben das Objekt

entwickeln und weiterverkau-

fen. Eigentümer war Carlyle

Group im Fonds Carlyle

Europe Real Estate

Partners (CEREP) II.

Europa Capital erwirbt von

der KanAm Group am See-

stern das Büroobjekt „Cubus“

und das INNSIDE by Melia

Hotel in Zusammenarbeit mit

P•B•G mbH. Vermittelnd tätig

war Anteon, die die Vermie-

tung mit dem Hauptmieter

Adecco betreuen.

Düsseldorf

Page 36: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

siedlung ersetzt werden können. Und nicht nur deshalb nicht, weil nicht alle Flächen, die die

Flächennutzungspläne ausweisen, wegen diverser Restriktionen auch tatsächlich vermarktbar

sind. Nicht umsonst ist der Gewerbeflächenumsatz gegenüber 2012 im Ruhrgebiet um 20 %

gesunken (vgl. Logistikdaten). Der Schweizer Sozialforscher Franz Lehner, bis 2006 Präsi-

dent des IAT und seither Research Fellow, mahnte: „Die Chancen sind dann groß, wenn man

vorne dran marschiert und nicht wenn man hinterher läuft.“ Vorne dran marschieren könnte das

Revier, das weltweit für seine Fähigkeit zum Changemanagement bewundert wird, wenn

„Nachhaltige Urbanität“ tatsächlich als Leitbild des Strukturwandels (so der Titel seines Kurzre-

ferats) verstanden und vorangetrieben würde. Da gilt es, dicke Bretter zu bohren, neue Allian-

zen zu schmieden, ungeübte Prozesse zu organisieren (nicht nur, weil auf den Halden die

größten Populationen an Wanderfalken und Fledermäusen leben) mit den verzweigten und

sich überlagernden Verwaltungsebenen und Gebietskörperschaften, Flächeneignern und Inter-

essensbewahrern, sondern auch und vor allem mit den Menschen im Revier. Denen spricht

Andreas Kipar das Recht auf „schöne“ Stadtlandschaften zu mit viel Freiraum und Aktionsfel-

dern für neue Aufgaben. Im programmatischen Text heißt es: „CULTNATURE macht in alten

Industriegebieten wie dem Ruhrgebiet aus gestörten Landschaften attraktive Stadträume. In-

dustriebrachen und andere gestörte Flächen werden zu agroindustriell genutzten Parkland-

schaften entwickelt. Diese Parklandschaften schaffen neue kreative Räume für wirtschaftliche,

soziale und kulturelle Aktivitäten. Grünzüge und Grünräume werden zu Entwicklungsachsen

einer ökologischen Urbanität und einer ökologischen Industrie.“ Das Projekt wird federführend

vom IAT und Prof. Lehner betreut.

Näheres in der zwanzigseitigen Broschüre „CULTNATURE“ auf der Internetseite der RAG

Montan Immobilien.

Weitere Nachrichten

Essen: Der Wohnungskonzern Gagfah hat im 3. Quartal sein operatives Ergebnis dank niedri-

ger Zinskosten verbessert und seine Leerstandsquote von 5,1 auf 4,8% gedrückt, eine Sen-

kung bis Jahresende auf 4,5% ist geplant. Der FFO (ohne Verkäufe) stieg gegenüber dem

2. Quartal um 25% auf 15 Cent pro Aktie, liegt aber noch unter dem Vorjahresniveau.

Auch das Nettoergebnis fällt mit 10,8 Mio. Euro deutlich geringer aus u.a. wegen Refinanzie-

rungskosten.

Essen: Hochtief verbuchte im 3. Quartal stark steigende Aufträge und ein operatives Plus von

337,7 auf 423,6 Mio. Euro (Ebita). Das Konzernergebnis schrumpfte aber von 140,4 Mio. Euro

auf 24,2 Mio. Euro. Hier machten sich u.a. Rückstellungen für die auf 100 Mio. Euro geschätz-

ten Restrukturierungskosten im Europageschäft bemerkbar. Weiterhin werden

Partner oder Kaufinteressenten für die Immobilienentwickler Aurelis, HTP und Formart

gesucht. Für das Gesamtjahr prognostiziert der Vorstand ein Konzernergebnis von 160

bis 200 Mio. Euro.

Essen: Der israelische Diamantenhändler Benny Steinmetz beteiligt sich nach Medienberich-

ten mit jeweils 37,55% an der Sport- und der Premiumsparte von Karstadt. Er übernehme

diese Anteile von René Benko. Zudem sollen Signa und Steinmetz die Option besitzen, für

1 Euro 75,1% der Karstadt-Stammgesellschaft zu übernehmen. Diese betreibt die 83 klassi-

schen Karstadt-Warenhäuser. Im Gegenzug solle der bisherige Alleineigentümer Nicolas

Berggruen jeweils eine Beteiligung von 24,9% an einer Gesellschaft erhalten, der 18 vermiete-

te Karstadt-Warenhäuser gehören, sowie an den drei Premiumhäusern KaDeWe, Alsterhaus

und Oberpollinger.

Essen: COMFORT hat in der Toplage Kettwiger Straße / Ecke PorscheKanzel einen Mietver-

trag für BOOGS vermittelt, einem neuen deutschen Anbieter für Dekorationsartikel. Die Immo-

bilie wurde zuvor für Verkaufsflächen von jeweils rd. 200 qm im Erd- und Obergeschoß umfas-

send saniert.

Hochtief Projektentwicklung

und Interboden Innovative

Lebenswelten haben ihr ge-

meinsames Büro- und Ge-

schäftshausprojekt DreiEins

im Wohnviertel "le flair" für ca.

15 Mio. Euro an die Kölner

Dereco veräußert. Diese er-

wirbt es für ein niederländi-

sches Family-Office. Der Käu-

fer wurde von Taylor Wes-

sing beraten, Drees & Som-

mer war für die technische

Prüfung zuständig. Von den

4.300 qm Mietfläche sind ca.

40% vergeben u.a. an Hoch-

tief Projektentwicklung selbst.

Im Zuge der Portfoliobereini-

gung hat HAMBORNER REIT

AG nach zwei kleineren Ob-

jekten in Moers und Oberhau-

sen auch den Verkauf eines

Wohn- und Geschäftshauses

in Wuppertal für 2,8 Mio. Euro

an eine private GbR unter-

zeichnet. Die Immobilie mit 6

ME und jährlichen Mieteinnah-

men von rd. 230 TEuro befin-

det sich seit 1988 im Bestand.

Der Besitzübergang wird An-

fang 2014 stattfinden.

Die Kolektor Magnet Tech-

nology GmbH hat ihren neu-

en Unternehmenssitz im In-

dustrie- u. Gewerbepark eco-

nova mit Büros und einer Pro-

duktionshalle von rd. 7.000 qm

Fläche bezogen. Investitions-

summe rd. 15 Mio. Euro. Ver-

mittelnd war die Wirtschafts-

förderung Essen tätig.

Düsseldorf

Duisburg

Essen

Page 37: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

Essen: Brockhoff & Partner vermittelt ca. 650 qm Bürofläche Im Teelbruch 104 an DRS

Postservice GmbH & Co. KG. Der Eigentümer des Objekts ist eine Privatperson. Im selben

Gewerbegebiet vermittelte Cubion Immobilien in der ehemaligen Hertie-Verwaltung einen

langfristigen Mietvertrag über rund 1.175 qm an die Novotergum AG, die ihre Hauptverwal-

tung von Mülheim nach Essen verlegt.

Gelsenkirchen: Lt. Quartalsbericht von Evonik lag der Gesamtverkaufspreis für Vivawest mit

rd. 130.000 Wohnungen bei rd. 2,7 Mrd. Euro, entsprechend den 89,1%, die Evonik abgege-

ben hat. Die 10,9%, die Evonik noch hält, sollen mittelfristig an einen Investor veräußert wer-

den. Evonik hatte im Juli zunächst die Immobilientöchter Vivawest und THS zusammengeführt.

Dabei übernahm die Gewerkschaft IG BCE im Zuge einer Sachkapitalerhöhung 27% an Viva-

west. Anschließend verkaufte Evonik 30% an die RAG Stiftung, entsprechend einem Kauf-

preis von rd. 909 Mio. Euro, sowie 7,3% an die RAG AG. Zudem hat Evonik 25% an den Evo-

nik Pensionsfonds (CTA) übertragen. Den Ertrag aus dem Vivawest-Verkauf gibt Evonik mit

1,5 Mrd. Euro an.

Krefeld: Am Siemens-Werk entsteht ein neues Lager- und Logistikzentrum mit 32.000 qm

Fläche für rd. 40 Mio. Euro. Als Bauherr und Entwickler fungiert ECE. Siemens Manufactu-

ring fertigt in Krefeld Schienenfahrzeuge für den Regional- und Fernverkehr. Das neue Logis-

tikzentrum wird Siemens langfristig von der ECE mieten.

Mönchengladbach: Der US-Reit W. P. Carey Inc. hat ein 18.000 qm großes Grundstück im

Nordpark gekauft und wird dort als Bauherr ein Bürogebäude für die Deutschland-

Niederlassung von Santander Global Facilities (SGF) errichten. Verkäufer ist die städtische

Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFMG im Auftrag des Eigentümers, der ebenfalls städti-

schen Entwicklungsgesellschaft EWMG. Die Fertigstellung des Neubaus mit rd. 20.000 qm

Nutzfläche für 1.500 Arbeitsplätze ist 2015 geplant. Hauptnutzer werden die konzerninternen

Dienstleister Geoban, Isban und Produban.

Mönchengladbach: Die Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach (EWMG) hat das

24.000 qm große Grundstück des langfristig vermieteten Roller-Möbeldiscountermarkts ge-

kauft. Verkäufer ist ein britischer Fonds. Vermittelnd tätig war Redos Real Estate. Hintergrund

ist die Sicherung des Grundstücks für eine spätere Weiterentwicklung im Sinne des neuen

städtischen Masterplans.

Mönchengladbach: Goodman erweitert das Zalando-Logistikzentrum im Regiopark um

56.000 qm auf 134.000 qm. Im zweiten Neubau werden ab September 2014 rd. 41.000 qm

Lager-, etwa 9.000 qm Mezzanin- sowie ca. 6.000 qm Büro- und Sozialflächen für den Lang-

fristmieter zur Verfügung stehen. Zalando will die Erweiterungsflächen ab 2015 nutzen, im ers-

ten Bauteil läuft bereits der Testbetrieb.

Oberhausen: Der Haushaltswarenfilialist Kodi will expandieren und 2014 30 neue Läden in

Deutschland eröffnen, die Mehrzahl davon in NRW. Als Referenzobjekt für das neue Laden-

konzept dient das 700 qm umfassende Kodi-Geschäft, das im ehemaligen Kaufhof-Gebäude

in der Oberhausener Innenstadt entsteht.

Ratingen: Keramag AG hat mit dem Bau eines 30.000 qm großen Logistikzentrums in Lintorf

begonnen. Keramag ist Ankermieter im neuen Gewerbepark Ratingen am Breitscheider Auto-

bahnkreuz. Auf dem 80.000 qm großen früheren VAG-Gelände plant der Projektentwickler

Alpha Industrial Investitionen von insgesamt 30 Mio. Euro.

Sonstiges

Die Meag, der Vermögensverwalter von Munich Re und Ergo, hat Heitman LLC beauftragt,

ein Logistikportfolio für einen deutschen Spezialfonds aufzubauen. In Betracht kommen Co-

re-Investments an Hubs, Logistikclustern und Ballungszentren mit langfristigen Mietlaufzeiten

Harpen Immobilien erwirbt

das durch CR Investment

Mangagement vermarktete

ehemalige Hertie-Kaufhaus

in Bingen mit ca. 14.700 qm

Nutzfläche und 260 Tiefgara-

genplätzen für eine Restruk-

turierung als kleines

Einkaufszentrum.

Die Umsätze in den deutschen

Einkaufszentren des nieder-

ländischen Shoppingcenter-

Investor Corio gehen zurück.

Im Boulevard Berlin, der

Centrum Galerie Dresden und

dem Forum Duisburg sanken

die Verkaufserlöse bis Okt.

2013 um 3,8% und damit stär-

ker als in anderen Ländern.

Die Kundenfrequenz ging eu-

ropaweit leicht um 0,5% zu-

rück, in Deutschland wurden

1,9% weniger Kunden gezählt.

Unklarheit besteht über die

Baupläne von Multi Develop-

ment, sowohl was die Firmen-

zentrale Mercatorstraße betrifft

als auch die Neuentwicklung

des bisherigen Gebäudes der

Stadtbücherei Düsseldorfer

Straße, wenn diese in den

Neubau „Stadtfenster“

umgezogen sein sollte. Um

letzten kümmert sich nach

Baustellenstop die neue Ge-

sellschaft Fokus Develop-

ment von Axel Funke, ehe-

mals Geschäftsführer von

Multi in Duisburg vor dem

Verkauf an Blackstone. ‚

Von Multi selbst war keine

Klarstellung zu erhalten.

Duisburg

Dortmund

Page 38: Der immobilienbrief nr 311

Nr. 55, 50. KW, 09.12.2013

in Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie in den Niederlanden und Belgien. Die

Investmentaktivitäten sollen noch dieses Quartal beginnen.

Deloitte untersuchte die Marktchance von Smart-Home-Konzepten. Demnach könne der

Markt in Europa bis 2017 auf insgesamt 4,1 Mrd. Euro steigen mit den Schwerpunkten Pflege

& Gesundheit sowie Home Cloud. Dafür müssten die Wünsche der Kunden stärker berücksich-

tigt werden mit konkreten Anwendungsszenarien, attraktivem Design, transparenter Preisges-

taltung und Lösungsdifferenzierung.

Essen: CUBION Immobilien

AG vermittelte knapp 500 qm

Bürofläche Limbecker Straße

20-28 an die BackWerk Ser-

vice GmbH, die rd. 300 Filia-

len in Europa betreibt. Die

Immobilie steht im Eigentum

eines deutschen Versor-

gungswerkes. Einen weiteren

Mietvertrag über rund 375 qm

Bürofläche an der Huyssenal-

lee vis-a-vis der Philharmonie

schloss die Vertriebsdirektion

Essen der Gothaer Versi-

cherungen ab. Eigentümerin

ist hier eine deutsche Immo-

bilieninvestmentgesellschaft.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: gudrunescher @hotmail.com

Herausgeber: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Essen

Mülheim a.d. Ruhr

Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Adecco (9), Adler Real Estate

(4), AEG (4), alfatraining (4), Alpha Industrial (11), Anteon (9), Ara Ubiorum (8), Aurelis Real

Estate (3,7,10), BackWerk Service (12), Barmer GEK (3), BCP Brack Capital Properties N. V

(7), Blackstone (11), Blume Stahlservice (4), BN Architekten (4), BNPPRE (2,3,4), Böcker

Immobilien (8), BOOGS (10), Brockhoff & Partner (3,5,11), BulwienGesa (3), C&A (3), Carlyle

Group (9), CBRE (4), CM Immobilienentwicklung (6), Comfort (10), Corio (11), Cornerstone

Europe (4), Corpus Sireo (5,6), CR Investment Management (11), Cubion (11,12), Deloitte

(12), Dereco (10), Deutsche Annington (4), Deutsche Bahn (4,6), Drees & Sommer (10), Dre-

wry Shipping Consulting (2), DRS Postservice (11), Duisburger Hafen AG (2), Dundee Reit

International (9), ECE (11), empirica (1,4), eon (1), Ergo (11), Europa Capital (9), Evonik In-

dustries (2,11), EWMG (11), Feldmühle AG (9), Fokus Development (11), Formart

(10),Freshfields Bruckhaus Deringer (9), Gagfah (10), Garbe (3), Geoban (11), GfK (2), Good-

man (11), Goodman Prologis (3), Gothaer Versicherungen (12), Grafental GmbH & Co.KG (7),

Hamborner Reit AG (10),hannoverimpuls GmbH (5), Harpen (11), Häusser-Bau (4), Heitman

LLC (11), Hellmich Unternehmensgruppe (5), Hertie (11), Hochtief (10), HSH Nordbank (7),

HTP (10), IAT (1,9,10), IBM (9), IG BCE (11), Initiativkreis Ruhr (5), InnovationCity Manage-

ment GmbH (9), Interboden (10), Internos Global Investors (8), IPD (1,6,7,8), Isban (11),

Jones Lang LaSalle (2,3), KanAm (9), Karstadt (10), Kaufhof (11), Keramag (11), Kodi (11),

Kölbl Kruse (4,6), Kolektor Magnet Technology (10), Kriton Immobilien Service (9), Kronberg

International (4), LEG (2,8), M&G Real Estate (4), Meag (11), Melia (9), Multi Development

(5,11), Munich RE (11), NH Hotel (8), Novotergum (11),Opel (3), Otto Wolff Kunststoffe (4), P

B G GmbH (9), Patrizia (7), Prelios (4), Produban (11), RAG Montan Immobilien

(5,6,9,10),RAG Stiftung (11), Real (4), Real I.S. (9), Redos Real Estate (11), RGM (6), Roller

(11), ruhrAGIS (5), RVR (1), RWE (1), Santander (11), Schenker AG (4), Senator Senioren-

und Pflegeeinrichtungen GmbH (6), Siemens (11), Siemens (2), Signa (10),Signal Iduna (2),

Suchan (5), Tata Steel (4), Taylor Wessing (10), Tecklenburg (6), THS (11), ThyssenKrupp

(1,4), van Eupen (4), Vitus Immobilien (9), Vivawest (11), VW (2), Westfalia Druckerei (7),

WFMG (11), Wilma Wohnen West (7), Wirtschaftsförderung Essen (10), wmr (5), Wüest &

Partner (9), Zalando (11).

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Beck, Rasmus C. (1,5);

Benko, René (10); Berggruen, Nicolas (10); Bernhard, Thomas (9); Borchardt, Jessica (4);

Drescher, Burkard (9); Eglitis, Andri (7); Engel Dr., Klaus (2); Esenblätter, Marion (2); Funke,

Axel (11); Gehrke, Manfred (9); Hombach, Bodo (2); Kipar, Andreas (9); Lehner, Franz (10);

Mager, Udo (5); Nentwig, Simone (4); Noll, Hans-Peter (9); Priggen, Reiner (9); Römer, Nor-

bert (9); Schulte, Karl Werner (7,8); Schulte, Reinhold (2); Staake, Erich (2).