Der Kubismus BB - Portraitzeichnen Pablo Picasso · Ab 1943 bestand die Freundschaft zu Françoise...

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Pablo Picasso Pablo Ruiz y Picasso wurde am 25. Oktober 1881 als Sohn des Malers José Ruiz Blasco und dessen Frau María Picasso López in Málaga geboren. Schon als Kind beschäftigte sich Pablo Ruiz y Picasso auf Anregung seines Vaters, einem Professor an der Kunstakademie in Barcelona, mit dem Malen. Ab 1896 besuchte Picasso dann die Kunstschule in Barcelona. Das Jahr darauf studierte er in Madrid an der Academia San Fernando. 1900 wurden in Zeitungen seine Illustra- tionen veröffentlicht. Im selben Jahr, 1900, besuchte er erstmals Paris. 1901 war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Arte Joven". Zug- leich signierte er seine Arbeiten erstmals mit "Picasso". Von 1901 bis 1904 hielt Picassos "blaue Periode" an. In dieser Zeit fand er zu seinem ersten eigenen Stil. Die Figuren in seinen Bildern sind in verschiedenen Blautö- nen von Schwermut gezeichnet. In Paris machte er die Bekanntschaft mit Fernande Oli- vier, seiner späteren Geliebte, die ihm auch Modell saß. In seiner "rosa Periode" von 1905 bis 1907 wandte sich der Maler Zirkussze- nen zu, die er in heiteren Farben festhielt wie sein Werk "Die Gaukler" zeigt. Die Arbeiten dieser Perio- de zeigen Akrobaten und Harlekins in einem rosa Grundton. Die Kunststile von Paul Gauguin und Pu- vis de Chavannes mach- ten sich in dieser Zeit be- merkbar. Dennoch blieb seine schwermütige Bildstim- mung erhalten. Noch in der Schaffensphase fertigte er erste Radierungen und Kupferstiche sowie ein Porträt der US-amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein, einer Gönnerin Picassos. In der Zeit ab 1908 begründete Picasso mit dem Maler Georges Braques den als revolutionär aufgefassten Kubismus. Diese Periode hielt an bis zum Jahr 1917. Bereits in dem Werk "Demoiselles d`Avignon" kündigte sich 1907 die avantgar- distische Kunst an als Abwendung von der naturalistischen Malerei. Der neu entwickelte Stil ging einerseits auf afri- kanische Masken zu- rück und andererseits auf eine veränderte Äs- thetikvorstellung, in der Formen und Farben als Zersplitterungen vor- herrschen. Die Bildfläche ist dabei in rhythmische Flächen zerkleinert. Eine Folge davon ist, dass Formen in Zeichen aufsplittern und Farben in verschiedene Tö- ne wie Grau, Braun oder Grün. Geometrische Formen geben die Gegenständlichkeit wieder, Bildstrukturen werden abstrakter. Bilder wie "Frau mit Gitarre" oder "Ma Jolie" zeugen von dieser neuen Maltechnik. In die Zeit zwischen 1911 und 1914 fiel die Anfertigung der ersten Klebebilder, der papiers collés. Später ver- wendete Picasso noch weitere Materialien wie Blech, Holz oder Sand. In der Zeit des Kubismus übte er aber auch parallel dazu ab 1915 andere Stile aus, wie den Realismus bei seinen Porträtarbeiten. Nach dem Kubismus vertrat er verschiedene Stilrich- tungen wie die gegenständliche, klassizistische, symbo- lische, surrealistische und abstrakte Malerei. Für die Pariser Uraufführung des Balletts "Parade" im Jahr 1917 entwarf Picasso das Bühnenbild und die Kostüme. Dabei lernte er auch Olga Koklowa kennen, die er im Jahr darauf heiratete. Er hatte mit ihr ein Kind. Ab 1919 orientierte sich der Maler in seinem Schaffen an antiken Mythologien. Zwischen 1924 und 1926 wur- den große Stilleben in abstrakter Weise der Schwer- punkt seiner Arbeiten. In dieser Zeit, 1925, nahm er an der ersten Ausstellung der Surrealisten in Pa- ris teil. Dort war sein Werk "Die drei Tänzer" zu sehen. Den surrea- len Malstil nutzt Picas- so für sich, um psychi- sche Erfahrungen zu kodieren und zu my- thologisieren. Zwei Jahre später, 1927, begegnete er Marie-Thérèse Walter, die sein Modell und seine Geliebte wurde. Picassos Bilder zeich- Der Kubismus BB - Portraitzeichnen Pablo Picasso AM-BSti-ThH - 1/12/13 Seite 1 / 2

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Pablo PicassoPablo Ruiz y Picasso wurde am 25. Oktober 1881 als Sohn des Malers José Ruiz Blasco und dessen Frau María Picasso López in Málaga geboren.Schon als Kind beschäftigte sich Pablo Ruiz y Picasso auf Anregung seines Vaters, einem Professor an der Kunstakademie in Barcelona, mit dem Malen. Ab 1896 besuchte Picasso dann die Kunstschule in Barcelona. Das Jahr darauf studierte er in Madrid an der Academia San Fernando. 1900 wurden in Zeitungen seine Illustra-tionen veröffentlicht.Im selben Jahr, 1900, besuchte er erstmals Paris. 1901

war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Arte Joven". Zug-leich signierte er seine Arbeiten erstmals mit "Picasso". Von 1901 bis 1904 hielt Picassos "blaue Periode" an. In dieser Zeit fand er zu seinem ersten eigenen Stil. Die Figuren in seinen Bildern sind in verschiedenen Blautö-nen von Schwermut gezeichnet.In Paris machte er die Bekanntschaft mit Fernande Oli-vier, seiner späteren Geliebte, die ihm auch Modell saß.

In seiner "rosa Periode" von 1905 bis 1907 wandte sich der Maler Zirkussze-nen zu, die er in heiteren Farben festhielt wie sein Werk "Die Gaukler" zeigt. Die Arbeiten dieser Perio-de zeigen Akrobaten und Harlekins in einem rosa Grundton. Die Kunststile von Paul Gauguin und Pu-vis de Chavannes mach-ten sich in dieser Zeit be-merkbar.Dennoch b l i eb se ine schwermütige Bildstim-

mung erhalten. Noch in der Schaffensphase fertigte er erste Radierungen und Kupferstiche sowie ein Porträt der US-amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein, einer Gönnerin Picassos. In der Zeit ab 1908 begründete Picasso mit dem Maler Georges Braques den als revolutionär aufgefassten Kubismus. Diese Periode hielt an bis zum Jahr 1917. Bereits in dem Werk "Demoiselles d`Avignon" kündigte sich 1907 die avantgar-distische Kunst an als Abwendung von der naturalistischen Malerei. Der neu entwickelte Stil ging einerseits auf afri-kanische Masken zu-rück und andererseits auf eine veränderte Äs-thetikvorstellung, in der Formen und Farben als Zersplitterungen vor-herrschen.Die Bildfläche ist dabei in rhythmische Flächen zerkleinert. Eine Folge davon ist, dass Formen in Zeichen aufsplittern und Farben in verschiedene Tö-ne wie Grau, Braun oder Grün. Geometrische Formen geben die Gegenständlichkeit wieder, Bildstrukturen werden abstrakter. Bilder wie "Frau mit Gitarre" oder "Ma Jolie" zeugen von dieser neuen Maltechnik.In die Zeit zwischen 1911 und 1914 fiel die Anfertigung der ersten Klebebilder, der papiers collés. Später ver-wendete Picasso noch weitere Materialien wie Blech, Holz oder Sand. In der Zeit des Kubismus übte er aber auch parallel dazu ab 1915 andere Stile aus, wie den Realismus bei seinen Porträtarbeiten.Nach dem Kubismus vertrat er verschiedene Stilrich-tungen wie die gegenständliche, klassizistische, symbo-lische, surrealistische und abstrakte Malerei. Für die Pariser Uraufführung des Balletts "Parade" im Jahr 1917 entwarf Picasso das Bühnenbild und die Kostüme. Dabei lernte er auch Olga Koklowa kennen, die er im Jahr darauf heiratete. Er hatte mit ihr ein Kind.Ab 1919 orientierte sich der Maler in seinem Schaffen an antiken Mythologien. Zwischen 1924 und 1926 wur-den große Stilleben in abstrakter Weise der Schwer-punkt seiner Arbeiten. In dieser Zeit, 1925, nahm er an der ersten Ausstellung der Surrealisten in Pa-ris teil. Dort war sein Werk "Die drei Tänzer" zu sehen. Den surrea-len Malstil nutzt Picas-so für sich, um psychi-sche Erfahrungen zu kodieren und zu my-thologisieren.Zwei Jahre später, 1927, begegnete er Marie-Thérèse Walter, die sein Modell und seine Geliebte wurde. Picassos Bilder zeich-

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nen sich in dieser Zeit dadurch aus, dass sie fast keine Figu-r e n m e h r e n t h a l t e n . 1 9 2 8 u n d 1929 arbeite-t e e r a n Drahtplasti-k e n u n d erstmals an Eisenskulp-tu ren . M i t e i n e m B e-such in Spa-n i e n 1 9 3 4 tauchten in P i c a s s o s Werken Mo-tive aus dem S t ie rkampf auf.

Aus der Verbindung zu seiner Geliebten Marie-Thérèse Walter ging 1935 ein Kind hervor, Picasso trennte sich daraufhin von seiner Frau Olga Koklowa. 1936 wurde Pablo Picasso Direktor im Madrider Prado-Museum. 1937 lernte er Dora Maar kennen, die neben Marie-Thérèse Walter seine zweite Geliebte und sein zweites Modell wurde.Ab 1943 bestand die Freundschaft zu Françoise Gilot, aus der zwei Kinder hervorgingen. Der Maler übernahm 1945 den Vorsitz des französisch-spanischen Hilfskomi-tees für republikanische Spanier. In den Jahre zwischen 1945 und 1949 beschäftigte er sich verstärkt mit der Lithographie. Ab 1947 realisierte Picasso Keramikarbei-ten.Im Jahr darauf, 1948, ehrte ihn die französische Regie-

rung mit d e r "Médaille d e R e-conna i s-s a n c e F r a n ç a i-se". 1949 künd ig te Picassos Lithogra-phie "Die T a u b e " die Pari-ser Welt-f r iedens-konferenz a n . A l s "Friedens-t a u b e " wurde sie w e l t w e i t anerkann-tes Sym-

bol für den Frieden und um seine Bemühung. 1952 entstand sein zweites Theaterwerk und die Arbeiten zu den beiden Wandbildern "Der Krieg" und "Der Frieden" begannen. Im gleichen Jahr beteiligten sich Picasso und Henri Ma-tisse an einem Friedensaufruf. 1961 heiratete Picasso Jacqueline Roque. In den Jahren 1962 bis 1965 arbei-tete der Künstler an Betonskulpturen. In dieser Zeit, 1963, ehrte die Stadt Barcelona Picasso mit einem ei-genen Museum, dem Museo Picasso. Später erhielt es den größten Teil seines Nachlasses. Im Jahr 1968 entstanden die zwei großen Serien von Radierungen mit dem Titel "Maler und Modell" sowie "Die Liebenden". Eine weitere Auszeichnung ließ im Frankreich zuteil werden, das überhaupt das erstemal eine Retrospektive eines noch lebenden Künstlers ver-anstaltete. Die Ausstellung fand 1971 anlässlich des 90. Geburtstags von Pablo Picasso im Louvre statt.Pablo Picasso begründete nicht nur den Kubismus maßgeblich mit, sondern wirkte auch auf andere mo-derne Kunstströmungen nachhaltig. Er wurde zum In-begriff des modernen Künstlers im 20. Jahrhundert.

Seine Arbeiten zählen zu den wertvollsten Kunstwer-ken. Postum wurde 1985 das "Musée Picasso" in Paris eröffnet.Pablo Ruiz y Picasso starb am 8. April 1973 im franzö-sischen Mougins bei Cannes. Begraben wurde er im Garten seines Schlosses Vauvenargues.

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