Der Modersohn-Newsletter Leichte Konstruktion für schwere ... · dustriesilos als "Büchertürme"...

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Liebe Leser, die Rohstoffpreisentwicklung im Bereich Edelstahl Rostfrei wird vielerorts mit großer Sorge beobachtet. Die rich- tige Werkstoffauswahl wird in Zukunft die entscheidende Grundlage für die Marktfähig- keit eines Unternehmens sein. Meine These: die größten Preistreiber werden künftig nicht mehr die Löhne und Gehälter, sondern der Ma- terialanteil am Produkt sein. Damit wird der Vorteil der Bil- liglohnländer nach und nach zurückgedrängt! Für uns heißt die Alternative "Lean Duplex Rostfrei". Auch in diesem Newsletter finden Sie wieder zahlreiche Bei- spiele, wie der "neue" Stahl wirtschaftlich und effektiv eingesetzt werden kann. Viel Spaß bei der Lektüre! Ihr Wilhelm Modersohn jr. Impressum: "Stahlzeit" wird heraus- gegeben von der Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG Eggeweg 2, 32139 Spenge Telefon: (05225) 87 99-0 Telefax: (05225) 87 99 37 [email protected] www.modersohn.de V.s.i.d.P: W. Modersohn Layout und Satz: Gerber Communications GmbH, Porta Westfalica www.gerbercom.de Foto Volksbühne Rosa Lu- xenburg: Andreas Praefcke Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Der Modersohn-Newsletter Edelstahl? Modersohn! Ausgabe 4/2008 Befestigungstechnik Ideen aus Edelstahl Service-Center Edelstahl Befestigungstechnik Leichte Konstruktion für "schwere Lektüre" Berlin: Neuer Edelstahl als kostengünstige Alternative bei Sanierungs- arbeiten an der Staatsbibliothek in Berlin Herzstück der Berliner Staatsbibliothek ist das Ge- bäude "Unter den Linden", das 1914 in Betrieb ge- nommen wurde. Jetzt wird das Gebäude saniert und um Neubauten nach den Plänen des Architekten HG Merz ergänzt. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen hat sich gezeigt, dass sich durch den Einsatz neuer Werkstoffe erhebliche Einsparungen und Lieferzeitverkürzungen ermöglichen lassen. Das Projekt: Im Rahmen der Sanierung des Altbaus der Staatsbib- liothek Berlin wurden die Feuerwehrumgänge neu gebaut. Zu diesem Zweck lieferten wir über 50 mit Konsolplatten versehene Trägerprofile, die mittels Kernbohrung in die Außen- wände eingelassen wurden. Die Umgänge selbst wurden in Leichtbetonfertigteilen re- Auflagerkonsolen. Detailaufnahme. Hintergrundinfos: Das Gebäude der Staatsbibliothek wurde 1903 - 1914 nach den Plänen des Architekten Ernst von Ihne errichtet und ist mit seinen Abmessungen von 170 x 106 m einer der größten historischen Gebäudekomplexe in der Mitte Berlins. Nach der Vereinigung der in beiden Teilen Berlins entstandenen Nachfolgeinstitutionen der Preußischen Staatsbibliothek erhielt das Gebäude "Unter den Linden" 1992 ein neues Aufgaben- profil: Auf der Grundlage des Unterbringungskonzeptes, das die historischen Druckschriften der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek, Handschriften und Autographen, Musikalien, Karten, Zeitungen und Kinder- und Jugendbücher beinhaltet, soll ein Zentrum für bestandbezogene historische und wissen- schaftshistorische Forschung entstehen. Das Gebäude soll hier- für eine adäquate Archivierung und Präsentation ermöglichen und den Benutzern aus aller Welt hervorragende Arbeitsbedin- gungen bieten. • Bauzeit: Beginn der Sanierungs- bzw. Neubauarbeiten 2004. Voraussichtliches Ende 2012 • Baukosten für Sanierung des Altbaus und des Neubaus: 463 Millionen EUR • Bauzeit des historischen Altbaus: Beginn 1903 Einweihung 1914 • Diverse Umbau und Reparaturarbeiten nach 1945, 1975 Ab- bruch des Kuppellesesaals zu DDR-Zeiten und Aufbau von In- dustriesilos als "Büchertürme" 1984 - 1987 anstelle des Kup- pellesesaals. 1995 - 2004 Sanierung der Kiefernpfahlgründung Einbau von ca. 49 km Betonpfählen • 01/2003 - 05/2003 Rückbau der "Büchertürme" Technische Zeichnung der Schweißkonstruktion alisiert. Die entsprechenden Einbauteile aus Lean Duplex Stahl wurden direkt an das Fertigteilwerk geliefert. Für die Auflagerkonsolen wurde von uns eine alternative Konstruktion erarbeitet, die eine erhebliche Kostener- sparnis nicht zuletzt durch den Einsatz des Werkstoffes 1.4362 (Lean Duplex) er- möglichen sollte. Nach Vorstellung der Al- ternative und Gesprächen mit dem verantwortlichen Bauleiter konnte eine Frei- gabe für die kostengüns- tigere Alternative schnell erteilt werden. Die sofortige Bereitstellung einer bau- aufsichtlichen Zulassung, eines Korrosionsschutzgut- achtens des Bundesamtes für Materialforschung und Prüfung etc. ließen keinen Zweifel an der Eignung des Werkstoffes aufkommen. Durch den Einsatz eines zusammengesetzten Profils, das in der Werkstatt herge- stellt werden konnte, wurde auch die Lieferzeit deutlich reduziert – da Vormaterialien lagermäßig bevorratet wer- den. Vom Kunden geschätzt wird auch die Möglichkeit, einzelne Teile, die plane- risch nicht erfasst wurden (bzw. nicht erfasst werden konnten), schnell und un- bürokratisch nachgeliefert zu bekommen. Material Für die Konstruktion ver- wendeten wir ausschließlich Bauteile aus Lean Duplex Rostfrei. Deckblatt der Zulassung Z-30.3-19 Investitionen in Gebäude und Maschinen Mehr Platz für Verwaltung und Produktion / Neue Laser-Schneidanlage Anfang Juni konnten wir nach einer rund zweiein- halbjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase unser neues Gebäude an der Industriestraße im Ge- werbegebiet Hannighorst beziehen. Die Baumaßnahme mit ei- ner Investitionssumme von mehr als 2 Millionen Euro war dringend nötig, denn seit längerem herrschte chronischer Platzmangel. Von der Erweiterung profitie- ren sowohl die Verwaltung als auch die Produktion. Die Zusammenlegung von Bü- ros und Fertigung bewirkt zudem eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis. Zum Tag der offenen Tür kamen zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik, um sich ein Bild von unseren neuen Räumlichkeiten zu machen. In unserer Fertigung steht nun eine weitere, moder- ne Laser-Schneidanlage zur Verfügung. Mit dieser 6 kW-Hochleistungsanlage, die ein Investitionsvolumen von rund 700.000 Euro erforderte, bearbeiten wir anspruchsvolle Material- dicken. Unsere Pläne für die Zu- kunft: Weiteres, kontrol- liertes Wachstum durch In- novationen und Besetzung von Marktnischen, z.B. mit speziellen Edelstahl-Rostfrei- Legierungen für das Bau- wesen. Prüfung mit Bestnoten bestanden Lean Duplex Stahl Wst. 1.4362 wurde in den wesentlichen Werten beim E-Modul deutlich besser eingestuft als die bisher üblichen Standard-Rostfrei-Stähle der Austenite wie z.B. 1.4404, 1.4401 oder 1.4571. Wir setzen seit längerem auf die Vorteile von Lean Duplex Stählen und haben große Teile unserer Produktion auf den neuen Werkstoff umge- stellt. Um die Herstellung und auch den Materialein- satz für seine Kunde noch wirtschaftlicher zu gestalten, lassen wir an den neuen Stäh- len umfangreiche Test und Materialprüfungen durchfüh- ren, so auch die Ermittlung des E-Modul-Wertes. E-Modul Der E-Modul (Elastizitäts-Mo- dul) ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik, der den Zusammenhang zwi- schen Spannung und Deh- nung bei der Verformung eines festen Körpers bei li- near elastischem Verhalten beschreibt. Der Betrag des Elastizitäts- moduls ist um so größer, je mehr Widerstand ein Materi- al seiner Verformung entge- gensetzt. Zulassung aktualisiert Auf unsere Veranlassung wur- den nun bei der Versuchs- anstalt für Stahl, Holz und Steine die E-Modul-Werte für LeanDuplex Wst 1.4362 ermittelt. Ergebnis: für diesen Werkstoff gelten ab sofort, für die Flachprofil-Vormate- rialien bzw. die daraus pro- duzierten Befestigungs- und Profilkonstruktionen unseres Hauses, wie in der Zulas- sungs-Nr. Z-30.3-19, Tabelle im Abschnitt 3.2.1 beschrie- ben, anstelle von 170.000 N/ mm 2 die folgenden Werte: • Elastizitätsmodul und Schub- modul bei der Berechnung von Widerständen und Ver- formungen bzw. bei der Berechnung von Zwangs- schnittgrößen: E = 200.000 N/mm² G = 76.900 N/mm² • Elastizitätsmodul bei Nach- weisen der Stabilitätssicher- heit mit dem vereinfachten Verfahren nach Abschnitt 3.3.8.3 der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas- sung Z-30.3-6: E = 200.000 N/mm² Fortsetzung auf Seite 2 Einweihung der neuen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet Hannighorst in Spenge.

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Liebe Leser,

die Rohstoffpreisentwicklung im Bereich Edelstahl Rostfrei wird vielerorts mit großer Sorge beobachtet. Die rich-tige Werkstoffauswahl wird in Zukunft die entscheidende Grundlage für die Marktfähig-keit eines Unternehmens sein. Meine These: die größten Preistreiber werden künftig nicht mehr die Löhne und Gehälter, sondern der Ma-terialanteil am Produkt sein. Damit wird der Vorteil der Bil-liglohnländer nach und nach zurückgedrängt!

Für uns heißt die Alternative "Lean Duplex Rostfrei". Auch in diesem Newsletter finden Sie wieder zahlreiche Bei-spiele, wie der "neue" Stahl wirtschaftlich und effektiv eingesetzt werden kann.

Viel Spaß bei der Lektüre!

Ihr

Wilhelm Modersohn jr.

Impressum:"Stahlzeit" wird heraus-gegeben von der

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KGEggeweg 2, 32139 SpengeTelefon: (05225) 87 99-0Telefax: (05225) 87 99 [email protected]: W. Modersohn

Layout und Satz: Gerber Communications GmbH, Porta Westfalica www.gerbercom.de

Foto Volksbühne Rosa Lu-xenburg: Andreas PraefckeStaatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Der Modersohn-Newsletter

Edelstahl?Modersohn!

Ausgabe 4/2008

Ideen aus Edelstahl

Service-Center Edelstahl

Befestigungstechnik

Ideen aus Edelstahl

Service-Center Edelstahl

Befestigungstechnik

Leichte Konstruktion für "schwere Lektüre"Berlin: Neuer Edelstahl als kostengünstige Alternative bei Sanierungs-arbeiten an der Staatsbibliothek in BerlinHerzstück der Ber l iner Staatsbibliothek ist das Ge-bäude "Unter den Linden", das 1914 in Betrieb ge-nommen wurde. Jetzt wird das Gebäude saniert und um Neubauten nach den Plänen des Architekten HG Merz ergänzt. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen hat sich gezeigt, dass sich durch den Einsatz neuer Werkstoffe erhebliche Einsparungen und Lieferzeitverkürzungen ermöglichen lassen.

Das Projekt: Im Rahmen der Sanierung des Altbaus der Staatsbib-liothek Berlin wurden die Feuerwehrumgänge neu gebaut. Zu diesem Zweck lieferten wir über 50 mit Konsolplatten versehene Trägerprofile, die mittels Kernbohrung in die Außen-wände eingelassen wurden. Die Umgänge selbst wurden in Leichtbetonfertigteilen re-

Auflagerkonsolen.

Detailaufnahme.

Hintergrundinfos:Das Gebäude der Staatsbibliothek wurde 1903 - 1914 nach den Plänen des Architekten Ernst von Ihne errichtet und ist mit seinen Abmessungen von 170 x 106 m einer der größten historischen Gebäudekomplexe in der Mitte Berlins.

Nach der Vereinigung der in beiden Teilen Berlins entstandenen Nachfolgeinstitutionen der Preußischen Staatsbibliothek erhielt das Gebäude "Unter den Linden" 1992 ein neues Aufgaben-profil: Auf der Grundlage des Unterbringungskonzeptes, das die historischen Druckschriften der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek, Handschriften und Autographen, Musikalien, Karten, Zeitungen und Kinder- und Jugendbücher beinhaltet, soll ein Zentrum für bestandbezogene historische und wissen-schaftshistorische Forschung entstehen. Das Gebäude soll hier-für eine adäquate Archivierung und Präsentation ermöglichen und den Benutzern aus aller Welt hervorragende Arbeitsbedin-gungen bieten.

• Bauzeit: Beginn der Sanierungs- bzw. Neubauarbeiten 2004. Voraussichtliches Ende 2012

• Baukosten für Sanierung des Altbaus und des Neubaus: 463 Millionen EUR

• Bauzeit des historischen Altbaus: Beginn 1903 Einweihung 1914

• Diverse Umbau und Reparaturarbeiten nach 1945, 1975 Ab-bruch des Kuppellesesaals zu DDR-Zeiten und Aufbau von In-dustriesilos als "Büchertürme" 1984 - 1987 anstelle des Kup-pellesesaals. 1995 - 2004 Sanierung der Kiefernpfahlgründung Einbau von ca. 49 km Betonpfählen

• 01/2003 - 05/2003 Rückbau der "Büchertürme"

Technische Zeichnung der Schweißkonstruktion

alisiert. Die entsprechenden Einbauteile aus Lean Duplex Stahl wurden direkt an das Fertigteilwerk geliefert. Für die Auflagerkonsolen wurde von uns eine alternative Konstruktion erarbeitet, die eine erhebliche Kostener-sparnis nicht zuletzt durch den Einsatz des Werkstoffes 1.4362 (Lean Duplex) er-möglichen sollte.

Nach Vorstellung der Al-ternative und Gesprächen mit dem verantwortlichen Bauleiter konnte eine Frei-gabe für die kostengüns-tigere Alternative schnell erteilt werden. Die sofortige Bereitstellung einer bau-aufsichtlichen Zulassung, eines Korrosionsschutzgut-achtens des Bundesamtes für Materialforschung und Prüfung etc. ließen keinen Zweifel an der Eignung des Werkstoffes aufkommen. Durch den Einsatz eines

zusammengesetzten Profils, das in der Werkstatt herge-stellt werden konnte, wurde auch die Lieferzeit deutlich reduziert – da Vormaterialien lagermäßig bevorratet wer-den. Vom Kunden geschätzt wird auch die Möglichkeit, einzelne Teile, die plane-risch nicht erfasst wurden (bzw. nicht erfasst werden

konnten), schnell und un-bürokratisch nachgeliefert zu bekommen.

MaterialFür die Konstruktion ver-wendeten wir ausschließlich Bauteile aus Lean Duplex Rostfrei.

Deckblatt der Zulassung Z-30.3-19

Investitionen in Gebäude und MaschinenMehr Platz für Verwaltung und Produktion / Neue Laser-Schneidanlage

Anfang Juni konnten wir nach einer rund zweiein-halbjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase unser neues Gebäude an der Industriestraße im Ge-werbegebiet Hannighorst beziehen.

Die Baumaßnahme mit ei-ner Investitionssumme von mehr als 2 Millionen Euro war dringend nötig, denn seit längerem herrschte chronischer Platzmangel.

Von der Erweiterung profitie-ren sowohl die Verwaltung als auch die Produktion. Die Zusammenlegung von Bü-ros und Fertigung bewirkt zudem eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.

Zum Tag der offenen Tür kamen zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik, um sich ein Bild von unseren neuen Räumlichkeiten zu machen.

In unserer Fertigung steht nun eine weitere, moder-

ne Laser-Schneidanlage zur Verfügung. Mit dieser 6 kW-Hochleistungsanlage, die ein Investitionsvolumen von rund 700.000 Euro erforderte, bearbeiten wir anspruchsvolle Material-dicken.

Unsere Pläne für die Zu-kunft: Weiteres, kontrol-liertes Wachstum durch In-novationen und Besetzung von Marktnischen, z.B. mit speziellen Edelstahl-Rostfrei-Legierungen für das Bau-wesen.

Prüfung mit Bestnoten bestandenLean Duplex Stahl Wst. 1.4362 wurde in den wesentlichen Werten beim E-Modul deutlich besser eingestuft als die bisher üblichen Standard-Rostfrei-Stähle der Austenite wie z.B. 1.4404, 1.4401 oder 1.4571.

Wir setzen seit längerem auf die Vor teile von Lean Duplex Stählen und haben große Teile unserer Produktion auf den neuen Werkstoff umge-stellt. Um die Herstellung und auch den Materialein-satz für seine Kunde noch wirtschaftlicher zu gestalten, lassen wir an den neuen Stäh-len umfang reiche Test und Material prü fungen durchfüh-ren, so auch die Er mittlung des E-Modul-Wertes.

E-ModulDer E-Modul (Elastizitäts-Mo-dul) ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik, der den Zusammenhang zwi-schen Spannung und Deh-nung bei der Verformung

eines festen Körpers bei li-near elastischem Verhalten beschreibt.

Der Betrag des Elastizitäts-moduls ist um so größer, je mehr Widerstand ein Materi-al seiner Verformung entge-gensetzt.

Zulassung aktualisiertAuf unsere Veranlassung wur-den nun bei der Versuchs-anstalt für Stahl, Holz und Steine die E-Modul-Werte für LeanDuplex Wst 1.4362 ermittelt. Ergebnis: für diesen Werkstoff gelten ab sofort, für die Flachprofil-Vormate-rialien bzw. die daraus pro-duzierten Befestigungs- und Profilkonstruktionen unseres

Hauses, wie in der Zulas-sungs-Nr. Z-30.3-19, Tabelle im Abschnitt 3.2.1 beschrie-ben, anstelle von 170.000 N/mm2 die folgenden Werte:

• Elastizitätsmodul und Schub-modul bei der Berech nung von Widerständen und Ver-formungen bzw. bei der Berechnung von Zwangs-schnittgrößen:

E = 200.000 N/mm² G = 76.900 N/mm²

• Elastizitätsmodul bei Nach-weisen der Stabilitätssicher-heit mit dem vereinfachten Verfahren nach Abschnitt 3.3.8.3 der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas-sung Z-30.3-6:

E = 200.000 N/mm² Fortsetzung auf Seite 2

Einweihung der neuen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet Hannighorst in Spenge.

Ideen aus Edelstahl

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Befestigungstechnik

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Träger, die die Welt bedeutenZeit- und Kostenersparnis bei der Sanierung der Tragkonstruktion an der Volksbühne Rosa LuxemburgDer "Zahn der Zeit" macht bekanntlich leider auch vor der Kunst keinen Halt. Ihn aufzuhalten, muss aber nicht zwangsläufig langwierig und kostenintensiv sein: Im Zuge der Sanierung der traditionsreichen Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin haben wir gezeigt, dass durch den Einsatz alternativer Werkstoffe und zielgerichtetes Engineering erhebliche Einsparungen und Lieferzeitverkürzungen möglich sind.

Schadensbild: Die vorhandene Stahlkon-struktion wurde im Laufe von Zeit sehr stark von Korrosion in Mitleidenschaft gezogen, wodurch die Standsicher-heit der Architravsteine, der Architravuntersicht und der Natursteinfassade über dem Hauptportal nicht mehr ge-währleistet werden konnte. Auch die aus Stahl beste-henden Sturzträger in den seitlichen Wandöffnungen waren teilweise derart stark korrodiert, dass nur noch ein Austausch in Frage kam.

Korrosion zerstörte die Stahlträger über dem Hauptportal, somit konnte keine ausreichen de Stabilität mehr gewährleistet werden.

Nach der Sanierung: Die verroste ten Träger wurden durch neue Trag-konstruktionen aus Edel stahl rostfrei (Lean Duplex Stahl) ersetzt.

Problemlösung: Die vom Statiker geforder-ten HEB 160 aus Werkstoff 1.4571 konnten durch inno-vative Lösungsansätze gegen ein selbstgefertigtes Profil aus dem Edelstahl 1.4362 (Lean Duplex) ersetzt wer-den. In enger Zusammen-arbeit mit dem Auftraggeber konnten neben der über 20%igen Kostenersparnis am Material auch zusätz-lich Montagezeit eingespart werden. Durch die vom Lie-feranten angeregte Lösung, nötige Langlöcher in den

Trägerprofilen bereits in der Werkstatt mittels Laser in das Material zu schneiden (statt auf der Baustelle zu bohren) wurde vom Kunden dankend angenommen. So ist hier eine kostenbewusste, praxisnahe Lösung geschaf-fen worden, die geringeren Material- und Zeitaufwand bei Lieferung und Montage ermöglichte.

Schöne Fassade – sicher befestigtSchlanke und kostengünstige Mauerwerksabfangung für eine Natursteinfassade: Beim Neubau der L-Bank in Karlsruhe kamen im großen Stile Befestigungselemente aus LeanDuplex Edelstahl Rostfrei 1.4362 von Modersohn zum Einsatz.

Baumaßnahme: Im Oktober 2006 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau eines Büro-gebäudes der L-Bank in Karlsruhe, nach einem Ent-wurf von Gesine Weinmiller, Berlin, mit Tiefgarage und integrierter Ladenzeile. Die Baumaßnahme der Natur-steinfassade wurde im Feb-ruar 2008 beendet.

Mit dem Neubau wurde eine Baulücke geschlossen, die jahrzehntelang als Parkplatz gedient hatte.

MOSO-Winkel-Tragankerkonstruktion im Bereich der Stützenverkleidung am Arkadengang.

Fast bezugsfertig: Fertigge-stellte Fassade der neuen L-Bank Karlsruhe.

Fenstersturzabfangung.

In Flucht montierte MOSO-Sonder-traganker aus Lean Duplex Rostfrei für die Gauben-Natursteinpfeiler.

Fertige Gauben.

Interessant ist, dass die Fas-sade aus hellbeigem Na-turstein besteht, was dem Gebäude einen besonderen optischen Reiz gibt. Das Material stammt aus dem Steinbruch Carieré de Ma-gny Lambert (Frankreich).

Das Versetzen der Natur-steine und die Montage der Edelstahl-Abfangkonstrukti-on erfolgte unter der Leitung der Firma Zeidler & Wimmel aus Kirchheim.

MaterialFür die neue Tragkons-truktion verwendeten wir ausschließlich Bauteile aus Duplex - Stahl rostfrei:

1. für die Tragkonstruk tionen für die über dem Hauptportal befindlichen Archi trave und der Architrav untersicht.

2. für die Sturzträger an den seit lichen Wandöffnungen.

3. Als Abhängungen für die Architrave.

MaterialFür die Mauerwerksabfan-gung kamen unsere Anker zum Einsatz. Besonderheit: Die Befestigungselemente bestehen aus Lean Duplex Rostfrei Stahl 1.4362. Die Einbauorte:

1. im Fensterbereich

2. zur Aufnahme der Gau-ben-Natursteinpfeiler

3. an den Stützen des Arka-denganges

Fertig verkleidet.

Messkurven der Proben A1 und B1 bei den E-Modulwerten in der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine (Amtliche Material-prüfungsanstalt) der Universität Karlsruhe (TH) unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Saal.

Die E-Modulwerte der Prüfmuster liegen deutlich über dem jetzt zugelassenen Wert von 200 kN.

Bei den Prüfungen wurden sowohl warm- als auch kaltgewalzte Bleche untersucht.

Damit wurde erneut von neu traler Stelle bestätigt, dass der Wst. 1.4362 den aus t enitischen rostfreien Stahl sorten technisch deut-lich überlegen ist.

Grund für die positive Beur-teilung im Hinblick auf das E-Modul bei dem 1.4362 ist, dass er deutlich weniger Kalt-verfestigungsneigung besitzt als die austenitischen Sorten der Korrosionswiderstands-klasse III. Untersuchungen ha-ben ergeben, dass eine hohe

Kaltverfestigungsneigung die E-Modul-Werte deutlich verschlechtert, bzw. zu einer großen Streuung führt. Bei früheren Untersuchungen wurden bei den Austeniten häufig Werte bis zu 170.000 N/mm² gemessen. Daher darf das E-Modul auch in Zukunft für die Werkstoffe 1.4404, 1.4401 oder 1.4571nur ge-mäß Zulassungs-Nr. Z-30.3-6 Tab 11 Spalte 8 angesetzt werden, d.h. der Werkstoff 1.4362 hat einen ca. 18% besseren Wert.

E-Modul: Fortsetzung von Seite 1

MesswerteDie vorgeschriebene Berech-nungsgrundlage für das Bau-wesen vom Deutschen Insti-tut für Bautechnik, Berlin in der Zulassung-Nr. Z-30.3-6, ist abrufbar auf der Interne-tseite der Informationsstel-le Edelstahl Rostfrei (unter dem Reiter „Publikationen“, „ISER-Publikationen“ "Bro-schüre Sonderdruck 862, Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-30.3-6 vom 5. Dezember 2003".

Die kompletten Zulassungs-unterlagen der Zul. Nr. Z-30.3-19 sind unter www.modersohn.de abrufbar

MOSO „MBA“ Ankerschienen aus Lean Duplex Rostfrei Wst. 1.4362 mit Zulassung vom Deutschen Institut für Bautech-nik Berlin, Z-21.4-1826.

Die Lösung zur Betonbefestigung

ZulassungZ-21.4-1826

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Edelstahl-AnkerschienenMBA aus Lean-Duplex Rostfrei

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