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Zeitschrift des Kölner Zoo - 1 - Ausgabe 2.2000 Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo Ruth Dieckmann, Theo Pagel u. Jürgen Wolters Wir schreiben den 2. April 2000, es ist 9.10 Uhr am Morgen. Um uns herum herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperatur ist angenehm warm, Insekten zirpen und Frösche quaken. Wir sind umgeben von Palmen, Feigenbäumen, dichter tropischer Vegetation. Von Ferne hört man das Rufen von Weißhandgibbons, als wir zwischen dem Blätterdach nur schemenhaft etwas davonfliegen sehen. Am lauten Geräusch der Schwingen erahnen wir, dass es sich um einen sehr großen Vogel handeln muss. Als wir um die nächste Wegbiegung gehen, entdecken wir ihn: den Doppelhornvogel. Mit seinem riesigen Schnabel, den er wie eine Pinzette nutzt, pflückt er Beeren von einem Baum. Nicht weit davon entfernt tauchen die eleganten Krallenotter auf der Suche nach Fressbarem in einem Bachlauf, während sich im Hintergrund ein Schwarm der kleinen Veilchenloris auf einem blühenden Baum niederlässt, um nach Nektar und Pollen zu suchen. Eigenartige Vogelrufe wecken plötzlich unsere Aufmerksamkeit. Schon wenig später sehen wir, woher sie kamen: Rotbrust-Krontauben, groß wie Truthähne, kreuzen unseren Weg. Einige Schritte weiter entdecken wir an einer Kokospalme eine Schönechse. Kopfunter läuft sie den Stamm herab, als völlig unvermittelt dicht über unsere Köpfe hinweg einige Rodriguezflughunde vorbeifliegen. Angelockt von einem tosenden Wasserfall nähern wir uns dann einem größeren Teich, in dem wir neben Barben und Barschen rasch auch die sanft dahingleitenden Sitzkopf- Wasserschildkröten entdecken. Vorbei an weit ausladenden Palmen führt uns der Dschungelpfad weiter in eine dunkle Tropfsteinhöhle. Als wir sie verlassen, entdecken wir endlich die Weißhandgibbons, die sich an Lianen durch das Geäst schwingen und deren melodische Gesänge uns schon die ganze Zeit über begleitet haben.Dies ist kein Vorspann aus einem Abenteuerroman. Dies ist ein kleiner Ausschnitt von dem, was auch Sie hautnah erleben können. Und dazu brauchen Sie nicht viele Flugstunden in Kauf zu nehmen. Denn mitten in Köln wurde am 1. April 2000 der REGENWALD eröffnet, ein Tropenhaus für asiatische Tiere und Pflanzen im Kölner Zoo.

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Zeitschrift des Kölner Zoo - 1 - Ausgabe 2.2000

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Ruth Dieckmann, Theo Pagel u. Jürgen Wolters

”Wir schreiben den 2. April 2000, es ist 9.10 Uhr am Morgen. Um uns herum herrscht hohe

Luftfeuchtigkeit. Die Temperatur ist angenehm warm, Insekten zirpen und Frösche quaken. Wir

sind umgeben von Palmen, Feigenbäumen, dichter tropischer Vegetation. Von Ferne hört man

das Rufen von Weißhandgibbons, als wir zwischen dem Blätterdach nur schemenhaft etwas

davonfliegen sehen. Am lauten Geräusch der Schwingen erahnen wir, dass es sich um einen sehr

großen Vogel handeln muss. Als wir um die nächste Wegbiegung gehen, entdecken wir ihn: den

Doppelhornvogel. Mit seinem riesigen Schnabel, den er wie eine Pinzette nutzt, pflückt er Beeren

von einem Baum.

Nicht weit davon entfernt tauchen die eleganten Krallenotter auf der Suche nach Fressbarem in

einem Bachlauf, während sich im Hintergrund ein Schwarm der kleinen Veilchenloris auf einem

blühenden Baum niederlässt, um nach Nektar und Pollen zu suchen. Eigenartige Vogelrufe

wecken plötzlich unsere Aufmerksamkeit. Schon wenig später sehen wir, woher sie kamen:

Rotbrust-Krontauben, groß wie Truthähne, kreuzen unseren Weg.

Einige Schritte weiter entdecken wir an einer Kokospalme eine Schönechse. Kopfunter läuft sie

den Stamm herab, als völlig unvermittelt dicht über unsere Köpfe hinweg einige

Rodriguezflughunde vorbeifliegen.

Angelockt von einem tosenden Wasserfall nähern wir uns dann einem größeren Teich, in dem

wir neben Barben und Barschen rasch auch die sanft dahingleitenden Sitzkopf-

Wasserschildkröten entdecken. Vorbei an weit ausladenden Palmen führt uns der Dschungelpfad

weiter in eine dunkle Tropfsteinhöhle. Als wir sie verlassen, entdecken wir endlich die

Weißhandgibbons, die sich an Lianen durch das Geäst schwingen und deren melodische

Gesänge uns schon die ganze Zeit über begleitet haben.”

Dies ist kein Vorspann aus einem Abenteuerroman. Dies ist ein kleiner Ausschnitt von dem, was

auch Sie hautnah erleben können. Und dazu brauchen Sie nicht viele Flugstunden in Kauf zu

nehmen. Denn mitten in Köln wurde am 1. April 2000 der REGENWALD eröffnet, ein Tropenhaus

für asiatische Tiere und Pflanzen im Kölner Zoo.

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Zeitschrift des Kölner Zoo - 2 - Ausgabe 2.2000

Mehr als nur ein Haus für Vögel

Am 19. November 1899 wurde im Zoologischen Garten Köln das alte Vogelhaus - dem

damaligen zooarchitektonischen Zeitgeist entsprechend - im Stil einer russischen Kathedrale

fertiggestellt. Es gehörte Ende des 19. Jahrhunderts zu den modernsten Einrichtungen seiner Zeit.

Eine Vielzahl verschiedenster Vogelarten wurde dort gepflegt und zur Zucht gebracht. Doch im

Laufe der Zeit wurde der Nutzungszweck des ehemaligen Vogelhauses verändert. Es dient heute

als Zuchtstätte für Neuweltprimaten und hat sich als ”Südamerikahaus” längst einen neuen Ruf

erworben.

Da dadurch in Köln ein Haus für tropische Vögel fehlte, entschloss sich der Zoo zum Bau einer

neuen Anlage, allerdings mit einem völlig anderen Konzept. Mit dem REGENWALD ist kein Haus

für nur eine Tiergruppe entstanden. Vielmehr wird dem Besucher hier in komplexer Form die

Vielfalt an Fauna und Flora eines ganzen Ökosystems, des tropischen Regenwaldes, präsentiert.

Regenwälder gibt es auf vier Kontinenten, in Südamerika, Afrika, Asien und Australien. Trotz

grundsätzlicher Ähnlichkeiten unterscheiden sich diese Regenwälder erheblich voneinander. Der

Kölner Zoo hat sich aus mehreren Gründen entschlossen, seinen Besuchern den Regenwald

Südostasiens näher zu bringen.

• Der südostasiatische Tropengürtel ist anders als der afrikanische oder süd- und

mittelamerikanische Regenwald durch eine Vielzahl von Inseln gekennzeichnet. Die Folge ist ein

hohes Maß an endemischen Vögeln und anderen Wirbeltieren, also Arten, die nur hier und zudem

oft in kleinen Verbreitungsgebieten zu finden sind. Nach GLEICH et al. (1999) gibt es allein in

Indonesien 457 Säugetierarten, von denen 222 endemisch sind. Bei den Vögeln sind von 1531

vorkommenden Arten 408 endemisch, bei den Reptilien von 514 Arten 305 und bei den

Amphibien von 285 Spezies 115. Der hohe Grad an Endemismus spiegelt sich natürlich auch im

Pflanzenreich wider: von 29375 in Indonesien vorkommenden Arten sind 17500 hier exklusiv

heimisch.

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Die kleinen, oft inselartigen Verbreitungsgebiete weisen allerdings auch einen besonders hohen

Gefährdungsgrad auf. Viele Arten sind heute existentiell bedroht und verdienen von daher auch

das besondere Augenmerk zoologischer Gärten. Der Zoo Köln trägt dieser Situation Rechnung,

indem er zum Beispiel die Zuchtbuchführung für den Balistar im Rahmen des EEP (Europäisches

Erhaltungszuchtprogramm) übernimmt und sein Artenschutz-Engagement mit neuen

Zuchtanlagen im Tropenhaus auch für andere Arten ausdehnt.

• Mit dem REGENWALD stärkt der Kölner Zoo den bereits vorhandenen Schwerpunkt Asien in

seinem Tierbestand, der ausgehend von den im vorderen Zooteil lebenden Malaienbären

(Helarctos malayanus) über den Kleinen Panda (Ailurus f. fulgens), den Chinesischen Muntjak

(Muntiacus reevesi) und Weißnackenkranich (Grus vipio) führt und in einen rein asiatischen Teil

mündet: mit Helmkasuar (Casuarius casuarius), Sibirischem Tiger (Panthera tigris altaica),

Asiatischer Goldkatze (Felis temmincki), Asiatischem Löwen (Panthera leo persica), Persischem

Leoparden (Panthera pardus saxicolor) und dem Schneeleoparden (Uncia uncia). Die zur Zeit in

der Fertigstellung begriffene, begehbare Großvoliere für Bengalgeier (Gyps bengalensis)

verbindet die Anlagen für asiatische Raubkatzen unmittelbar mit dem REGENWALD.

• Da umliegende Zoologische Gärten in ihren Tropenhäusern den Regenwald Südamerikas

präsentieren, setzt der Zoo Köln mit der Entscheidung für Südostasien ganz bewußt einen

anderen Akzent.

• Nicht zuletzt verknüpft der Kölner Zoo mit dem neuen Tropenhaus den Einstieg in eine neue

Form der Naturschutzarbeit in den natürlichen Lebensräumen seiner Pfleglinge. Parallel zur

Planung und zum Bau des Tropenhauses ist der Zoo eine Partnerschaft für ein großes

Naturschutzgebiet in Vietnam eingegangen, bei dem nicht der Artenschutz einzelner Tierarten im

Vordergrund steht, sondern die langfristige Erhaltung eines der wenigen in Vietnam noch

verbliebenen ursprünglichen Tropenwaldgebiete. Das „Phong Nha - Ke Bang

Naturschutzprojekt” wird in einer Bambushütte im REGENWALD ausführlich vorgestellt (vergl.

auch Herrmann u. Pagel. i.d. Heft). Der Besucher erhält hier aktuelle Informationen über die

laufenden Arbeiten des Kölner Zoos und seiner vietnamesischen Partner um Prof. Vo Quy in

Zentralvietnam. Damit wird die Hoffnung verbunden, möglichst viele Besucher dafür zu

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gewinnen, die Projekte des Zoo zum Schutz und Erhalt der tropischen Regenwälder zu

unterstützen.

Der Regenwald, Botschafter für den globalen Umweltschutz

Der REGENWALD ist auch der erste große Baustein eines neuen Konzeptes der

Informationsvermittlung, das im Kölner Zoo unter dem Titel "Globale Umweltbildung im Zoo"

seit nunmehr zwei Jahren entwickelt wird. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt

zwischen der Bielefelder „Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz“ (ARA) und dem

Zoo Köln. Als Pilotprojekt für Umweltbildung in Zoologischen Gärten wird es von der

Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und inzwischen auch mit Mitteln des

Bundesumweltministeriums (BMU) unterstützt.

Im Rahmen dieses Projektes wird in den kommenden Jahren das gesamte Informationssystem des

Kölner Zoos neu gestaltet – mit dem Ziel, den Besucher über die reine naturkundliche

Wissensvermittlung hinaus einen stärkeren Einblick nehmen zu lassen in die Probleme und

Handlungsnotwendigkeiten des weltweiten Schutzes unserer natürlichen Umwelt.

Damit kommt der Zoo Köln nicht nur den Zielen der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie nach,

nämlich Tiergärten in viel stärkerem Maße als bisher zur Sensibilisierung ihrer Besucher für

globale Umweltschutzbelange einzubeziehen. Er stellt sich auch den Forderungen des

Umweltgipfels von Rio, auf dem 1992 die Staaten dieser Erde die „Agenda 21“ beschlossen

haben. Diese fordert von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einen Umdenkungsprozess hin zu

einer konsequenten, Generationen übergreifenden Umweltvorsorge und einer gerechten

Verteilung der natürlichen Ressourcen unter allen menschlichen Gesellschaften der Erde. Vom

Bildungssektor, von der Hochschule über den schulischen Bereich bis hin zu den öffentlichen

Bildungseinrichtungen erwartet die Agenda 21 deutliche Impulse zur Sensibilisierung der

Gesellschaft für das Ziel „nachhaltige Entwicklung“.

Nachhaltigkeit meint im Sinne der Agenda 21 einen natur- und sozialverträglichen Umgang mit

den natürlichen Ressourcen dieser Erde, der auch nachfolgenden Generationen einen

befriedigenden Lebensstil ermöglicht.

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Zoologische Gärten sind besonders geeignet, zu einer Bildung für Nachhaltigkeit beizutragen,

denn

- keine andere Freizeiteinrichtung, die zugleich als Bildungseinrichtung dient, verfügt über

einen solchen Besucherzuspruch

- Besucher jeglicher Altersklassen und sozialer Schicht zeigen während des Zoobesuchs eine

besondere Aufgeschlossenheit für Umweltbelange

- Zoos zeigen mit heimischen wie exotischen Tieren repräsentative Vertreter aller natürlichen

und der vom Menschen geprägten Lebensräume dieser Erde, und sie können ihre Besucher

über die direkte Begegnung mit Tieren in besonderer Weise für die unterschiedlichsten

Aspekte des Umweltschutzes und der verträglichen Naturnutzung sensibilisieren

- indem die Besucher Einblick in die Arten- und Naturschutzarbeit Zoologischer Gärten

(Erhaltungszuchten, Forschung, in-situ -Projekte) bekommen, erhalten sie Einblick, wie

Umweltvorsorge in die Praxis aussehen kann.

(WOLTERS, 1996)

Das Projekt "Globale Umweltbildung im Zoo" wurde im neuen Tropenhaus erstmals

exemplarisch umgesetzt. Einzelne Themen wurden dabei so angesprochen, dass immer der Bezug

zur eigenen Lebenswelt deutlich wird und Handlungsmöglichkeiten dargestellt werden, wie jeder

von uns zum Erhalt der tropischen Regenwälder beitragen kann.

Regenwälder sind - obwohl Tausende von Kilometern entfernt - ein hervorragendes Lernmodell

für die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung. Ein Blick auf die Palette an Rohstoffen und

Produkten aus dem Regenwald, die wir tagtäglich in unserem Alltag nutzen, zeigt eindrucksvoll,

dass wir schon durch unser Konsumverhalten maßgeblich Einfluss auf die Zukunft der

artenreichsten Landökosysteme der Erde nehmen können. Beispiele für einen nachhaltigen

Umgang mit den Ressourcen des Regenwaldes, sowohl vor Ort als auch bei uns, zeigen, dass es

positive Perspektiven für den Erhalt gibt und dass wir selbst Verantwortung dafür übernehmen

können.

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Das bauliche Konzept: Ein Regenwald unter Glas

Nachdem der Förderverein „Freunde des Kölner Zoos e.V.“ durch seine finanzielle Unterstützung

schon den Bau des Menschenaffenhauses 1985 ermöglicht hatte, konzentrierten sich seine

Aktivitäten nun auf den Bau des neuen Tropenhauses. Im Sommer 1997 wurden die Pläne für das

Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, am 12. Mai 1998 fand die Grundsteinlegung statt.

Der Beginn des Projektes "Globale Umweltbildung im Zoo" und die konkrete Planungsphase für

den REGENWALD fielen Ende 1997 zeitlich zusammen, so dass sich die Chance ergab, die

pädagogische Konzeption in die Bauplanung einfließen zu lassen.

Mit dem Erwerb der ca. 2000m² großen Baufläche für den REGENWALD hat der Zoo Köln die

wohl letzte Möglichkeit ausgeschöpft, sich auszudehnen. Künftige Bauvorhaben werden nur

durch eine Umstrukturierung innerhalb der bereits vorhandenen Fläche möglich sein.

Der Entwurf des Architekturbüros von Rudloff, Seiffert & Partner erlaubt es, die nicht allzu

große Fläche in optimaler Weise zu nutzen, indem die Besucherführung über mehrere Etagen

angelegt wurde. Auf diese Weise gelang es, zusätzlich zum Schauangebot eine ca. 500 m² große

Mehrzweckhalle in den Bau zu integrieren, die für große Ausstellungen, Vorträge und

Sonderveranstaltungen aller Art genutzt werden kann. Bereits vor der Eröffnung des

Tropenhauses wurde hier vom 1. April bis 22. August 1999 die Sonderausstellung ”Die Welt der

Wale” gezeigt.

Die eigentliche Erlebnishalle des Hauses ist wie ein Felstal in einem tropischen Regenwald

gestaltet. Die Infrastruktur mit Zucht- und Quarantänestationen, Technik-, Versorgungs- und

Personalräumen, sowie sanitären Anlagen liegt hinter den Felskulissen und bleibt dem Auge des

Besuchers verborgen. Wie in anderen modernen Treibhäusern ist das Dach kuppelförmig

ausgebildet und mit Dreifachstegplatten überdacht, so dass in der Halle Tageslicht mit UV-

Anteilen herrscht.

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Mit der Zuchtstation wurden zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen, um bedrohte Vogel- und

Säugetierarten aus Südostasien, die in zooübergreifenden Erhaltungszuchtprogrammen gemanagt

werden, planmäßig zu züchten (z.B. Balistar, Edwardsfasan, Baumkänguru).

Vogelgezwitscher, das feucht-warme Klima und das gleichmäßige Rauschen des Wasserfalls sind

die ersten Eindrücke, die sich den Besuchern bieten. Sie können durch die Freiflughalle wandeln,

ohne durch Absperrungen von den Tieren getrennt zu sein. Nur dort, wo es der Schutz der

Menschen oder der Tiere erforderlich macht, gibt es optisch wenig auffällige Barrieren.

Im Zentrum der Freiflughalle liegt ein Hügel, der den gesamten Freiraum gliedert und zugleich

als Rückzugsgebiet für die hier lebenden Tiere dient. Von den Hängen diese Hügels fließen

regelmäßig Nebelschwaden aus einer speziellen Nebelmaschine herab und sorgen sowohl für die

nötige Luftfeuchtigkeit als auch für den Eindruck eines Nebelwaldes. Auf eine Beregnung wurde

bewusst verzichtet. Das Gießen per Hand sowie die Vernebelung schaffen die nötige Feuchtigkeit

für die Pflanzen.

Im neuen Tropenhaus des Kölner Zoos arbeiten 2-3 Tierpfleger sowie ein Gärtner. In der

Futterküche in Souterrain gibt es einen Lastenaufzug, der Futterwagen und technische Geräte in

die erste Etage befördern kann. An die Küche schließen sich mehrere Lagerräume an sowie

Räume, in denen Insekten, Wirbellose, Reptilien, Amphibien und Fische nachgezüchtet werden.

Hinter der Küche liegen die beiden Quarantäneräume, die unabhängig voneinander begehbar sind.

Damit der Besuch zu einem nachhaltigen und sinnlichen Erlebnis wird, wurden folgende bauliche

Aspekte berücksichtigt:

• Die Besucher werden auf mehreren Ebenen durch das Haus geführt und erleben dadurch

den Regenwald auch in seinem etagenartigen Aufbau.

• Durch Boden- und Bewuchsgestaltung entstehen optisch getrennte Bereiche, so dass sich

die Besucher gegenseitig möglichst wenig stören.

• Seitenwege abseits des Hauptbesucherweges führen zu besonderen Ruhe- und

Beobachtungspunkten.

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• Große Glasscheiben ermöglichen auch einen Einblick in die (Unter-)wasserwelt eines

Regenwaldes.

• Die Erlebnishalle ist als zusammenhängender Großlebensraum ausgestaltet.

Tiergärtnerisch notwendige Einzelgehege (z.B. für Doppelhornvogel, Krallenotter,

Gibbons, Baumkänguru) sind daran optisch unauffällig angebunden.

• Einige der Einzelgehege sind nach hinten hin mit Landschaftsgemälden versehen, so dass

der Eindruck eines offenen Lebensraumes verstärkt wird.

• Es sind spezielle Fütterungsplätze angelegt und Fütterungszeiten eingeführt. An der

Hauptfutterstelle werden die Besucher von den Tierpflegern über die gezeigte Tier- und

Pflanzenwelt informiert.

• Im Haus sind an Wegen und Gehegen Beleuchtungen für Abendführungen installiert. In

Verbindung mit der angeschlossenen Mehrzweckhalle lassen sich so attraktive

Abendveranstaltungen durchführen.

Mehr als Tier- und Pflanzenarten unter einem Dach

Im REGENWALD sind Tiere verschiedener systematischer Gruppen vertreten. Bei der Tierauswahl

wurde versucht, einen repräsentativen Ausschnitt des südostasiatischen Regenwaldes abzubilden.

Neben den verschiedenen Vogelarten sind auch Insekten, z.B. eine Schwalbenschwanz-Art

(Papilio palinurus) und andere Wirbellose, wie die Ornament-Vogelspinne (Poeciloteria

fasciata), Fische, z.B. Schwanefeldsbarben (Barbus schwanefeldi), aber auch Amphibien, z.B.

Weißbart-Ruderfrösche (Rhacophorus leucomystax), Reptilien, z.B. Schönechsen (Calotes

versicolor) und ausgewählte Säugetiere, wie z.B. Krallenotter (Aonyx cinerea) zu sehen.

Bei den in der Artenzahl dominierenden Vögeln wurden Vertreter verschiedener Habitate und

Nahrungsnischen gewählt. Neben bodenbewohnenden Vögeln wie der Krontaube (Goura g.

Scheepmakeri), der Fasantaube (Otidiphaps nobilis), der Straußwachtel (Rollulus roulroul), sind

zahlreiche Vögel der Kronenregion zu sehen, z.B. Elfenblauvögel (Irena puella), Balistare

(Leucopsar rothschildi), Blattvögel (Chloropsis aurifrons), Loris (Psitteuteles goldiei). Auch

unterschiedliche Nahrungsspezialisten lassen sich beobachten, so die Frucht fressenden Tauben,

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die Insekten fressenden Menningvögel (Pericrocotus miniatus) und Kellenschnäbel

(Cymbirhynchus macrorhynchus) oder auch die Nektar fressenden Blattvögel.

Ein weiterer Gesichtspunkt für die Auswahl der Tiere ist die Beteiligung des Zoos an

Erhaltungszuchtprogrammen z.B. das EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) für den

Balistar oder den Edwardsfasan (Lophura edwardsi), sowie das amerikanische SSP (Species

Survival Plan) für das Matschie-Baumkänguru (Dendrolagus matschiei). Auf diese Weise

unterstützt der REGENWALD die koordinierten Zuchtbemühungen von Zoologischen Gärten.

Die große Halle ist üppig mit südostasiatischen Pflanzen ausgestattet. Hier sind große,

charakteristische Palm- und Feigenbäumen wie Betelnussbaum (Areca catechu), Birkenfeige

(Ficus benjamina) und Fächerpalme (Livistonia chinensis) zu sehen, aber auch zahlreiche

typische Nutzpflanzen, z.B. Bananen (Musa nana), Kokospalme (Cocos nucifera), Papaya

(Carica papaya), Rattan (Calamus rotang), die ihren Ursprung im südostasiatischen Regenwald

haben und heute weltweit angebaut werden..

Eine vollständige Liste der Tier- und Pflanzenarten finden Sie im Anhang.

Die Informationsvermittlung im REGENWALD verläuft vom sinnlichen Erleben über das

Verstehen von Zusammenhängen bis hin zu der Erkenntnis, dass eigenes Handeln möglich ist.

Umweltpädagogische Konzepte sehen in der emotionalen, positiven Begegnung mit Natur die

Basis für mögliches Engagement. (ESCHENHAGEN, KATTMANN, RODI, 1993). So soll auch der

Besucher im REGENWALD zunächst die Möglichkeit haben, mit allen Sinnen zu erleben. Erst dann

wird er schrittweise mit vertiefenden Informationen zur Biologie und Ökologie versorgt.

Zunächst muss er sich im Gewirr des Regenwaldes mit Bestimmungshilfen zurechtfinden.

Gezielte Ausblicke helfen ihm bei der Identifikation der Tier- und Pflanzenarten.

Informationen zu bestimmten Tieren werden im weiteren Verlauf des Rundgangs kombiniert mit

ökologischen Aspekten, aber auch der Frage nach der Mensch-Tier-Beziehung in bestimmten

Kulturen. Der Besucher lernt auf diese Weise die Informationen über die Biologie und die

sozialen, kulturellen und Nutzungsaspekte als vernetztes Informationssystem verstehen.

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Umfassende und vertiefende Informationen zu Zerstörungsursachen einerseits und Schutz- bzw.

Nutzungskonzepten andererseits sind dabei bewusst aus dem Schaubereich herausgenommen und

werden in einem eigenen Themenraum präsentiert. Neben plakativer Information werden auch

Schauexponate und interaktive Vermittlungsinstrumente eingesetzt, um die Aufnahmebereitschaft

der Besucher zu stimulieren.

Hier werden dem Besucher zahlreiche Möglichkeiten für eigenes Handeln im Alltag angeboten.

Informationen über nachwachsende Rohstoffe oder Adressen von Vertreibern fair gehandelter

Produkte geben Orientierungshilfen für das eigene Konsumverhalten. Hier wird auch auf die

Arbeit von umwelt- und entwicklungspolitisch arbeitenden Initiativen verwiesen, die zu

entsprechenden Themen weiterführende Informationen geben können. Auch gemeinsame

Veranstaltungen mit diesen Initiativen sind für die Zukunft denkbar. Der Zoo öffnet sich auf diese

Weise für Partner aus dem lokalen Agenda-Prozess.

Die Darstellung des Naturschutzengagements des Kölner Zoos im Tropenwaldbereich erfolgt am

Schluss des Rundgangs. Der Besucher kann die Bedeutung dieses Engagements nun besser

einordnen und sich danach entscheiden, ob er den Zoo dabei unterstützen möchte.

Ein Rundgang durch das Tropenhaus

Geiervoliere

Das neue Tropenhaus grenzt an die Raubkatzengehege des Zoos an. Verbindendes Element

zwischen den Gehegen für südostasiatische Katzen und dem Tropenhaus ist eine neue, große

Voliere, die für die Besucher begehbar ist. Dort leben Bengalgeier (Gyps bengalensis) als

Vertreter der Altweltgeier. Die Besucher können hier typische Verhaltensweisen dieser

Aasfresser beobachten.

Eingangsbereich

Kein Ökosystem ist derart komplex und artenreich wie der tropische Regenwald. Um den

Besucher behutsam auf die Vielfalt und die Besonderheiten einzustimmen, wird im

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Zeitschrift des Kölner Zoo - 11 - Ausgabe 2.2000

Eingangsbereich des neuen Hauses eine neuartige 3D-Projektionstechnik eingesetzt. Diese zeigt

zunächst, wo und in welchem Umfang noch Regenwälder auf der Erde existieren. Mit Bezug auf

die Gefährdung der Tropenwälder wird hier der Blick besonders auf die Situation in Südostasien

gelenkt.

Zu den Besonderheiten tropischer Regenwälder gehört, dass nicht die großen Säuger und andere

Wirbeltiere die ökologisch bedeutende Rolle spielen, sondern dass die "Kleinen", Insekten und

andere Wirbellose, die eigentlich "Großen" sind: sie nehmen sowohl von der Biomasse als auch

von der Artenzahl her die erste Stellung in Regenwäldern ein. Ein in einer bildlichen Simulation

geschrumpfter Elefant neben einem überdimensionierten Schmetterling führt dies eindrucksvoll

vor Augen.

Aber der Regenwald hält noch weitere Überraschungen bereit: Bis zum heutigen Tage werden

neue Arten, selbst von Großwirbeltieren entdeckt. Neue Baumkänguruarten aus Neuguinea oder

neue Affenarten (Delacour-Langur, Schwarzfuß-Kleideraffe) aus Vietnam offenbaren dem

Besucher beispielhaft die Vielfalt der südostasiatischen Regenwälder.

Erlebnishalle

Eingestimmt auf die zum Teil noch unentdeckte Vielfalt der Regenwälder betritt der Besucher die

über 1250 m² große Erlebnishalle. Wählt er den “Abenteuerpfad”, trifft er zunächst auf die

verspielten Krallenotter (Aonyx cinerea), die man in ihrem ca. 10000 Liter fassenden Teich mit

glasklarem Wasser auch tauchend beobachten kann.

Bewohnen die Krallenotter ihr Gehege allein, lebt der benachbarte Doppelhornvogel (Buceros

bicornis) mit weiteren Vogelarten zusammen: Edwardsfasan (Lophura edwardsi), Haubenhäher

(Platytophus g. galericulatus), Weißhalsatzel (Streptocitta albicollis) und Spiegelhäherling

(Garrulax mitratus). Dazu kommen Kleinkantschils (Tragulus javanicus) als Vertreter der

Säugetiere.

Der Besucher kann aber auch den direkten Weg um den zentralen Berg wählen und hier mit Hilfe

der installierten Bestimmungsbücher selbst Tiere identifizieren. Wer genauer hinschaut, entdeckt

auch die Rodriguez-Flughunde (Pteropus rodricensis), die am Tage noch kopfüber in Ficus- oder

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Bambuspflanzen hängen und erst mit Eintritt der Dämmerung ihre Schwingen ausbreiten und die

Halle dann für sich erobern.

Bewusst ist in der Halle auf Informationen zu den Tieren und Pflanzen verzichtet worden. Hier

steht das Erleben mit allen Sinnen im Mittelpunkt. Der Besucher macht eine für Regenwald

typische Erfahrung: in dem dichten Grün hört und riecht er zwar eine Menge. Um Tiere zu sehen

oder gar zu identifizieren, muss er aber Geduld mitbringen und sich selbst auf die Suche machen.

Der Besucher entscheidet selbst, wie lange er „forschend“ verweilen möchte.

Nach gut der Hälfte des Weges gelangt der Besucher zu einem ca. 84000 Liter fassenden Teich,

der durch einen tosenden Wasserfall gespeist wird. Man kann sowohl auf

Wasseroberflächenniveau an den Teich herantreten als auch über einige Stufen zu zwei

Unterwasserscheiben gelangen, von wo aus man unter die Wasseroberfläche schauen kann. Eine

große Panzerglasscheibe ermöglicht übrigens auch einen Unterwassereinblick aus der

benachbarten Mehrzweckhalle. In diesem Gewässer leben derzeit Schwanefeldsbarben (Barbus

schwanefeldi), Sumatrabarben (Puntius tetrazona tetrazona), Indische Streifenbarsche (Eolophus

suralensis) und Neuguinea-Spitzkopfschildkröten (Emydura albertisi).

Kurz vor dem Eingang zur Tropfsteinhöhle findet sich eine Wegerweiterung, wo eine Futterstelle

eingerichtet ist. Hier sollen zu bestimmten Zeiten Fütterungen mit entsprechenden Erklärungen

durch die Tierpfleger stattfinden.

In der Tropfsteinhöhle findet man Höhlen bewohnende Tiere der asiatischen Tropen. Ein in eine

Felsnische integriertes Terrarium zeigt Thailand-Skorpione (Heterometrus scaber). An der Decke

der Tropfsteinhöhle sollen Langzungen-Fledermäuse (Eonycteris spelaea) angesiedelt werden.

Gehegegang

In der Erlebnishalle sind nicht nur die verschiedensten Tiere zwischen den unterschiedlichsten

Pflanzenarten zu entdecken. Es gibt auch Hinweise auf die Präsenz von Menschen, die im

Regenwald leben: ein mit Schnitzereien verzierter Hauspfahl eines Männerhauses aus Neuguinea,

ein Bündel geernteter Rattan, ein traditioneller asiatischer Waldgarten.

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In der Fülle der Eindrücke im Regenwald werden die meisten Besucher diese Spuren

menschlicher Nutzung gar nicht bewusst wahrnehmen. Doch nun, aus dem umlaufenden

Gehegegang, wird ihr Blick auf diese Details gerichtet. Während der Weg durch den Felsgang

langsam auf eine höhere Geschossebene führt, ermöglichen Aussichtsfenster den gezielten Blick

auf die Spuren menschlicher Nutzung in der großen Erlebnishalle. So findet man etwa einen

Hinweis auf den Waldgarten, dessen Nutzpflanzen man jetzt mit Hilfe einer kleinen Skizze

identifizieren kann.

Was beim ersten Vorbeigehen wie ein unübersichtlicher Teil des Regenwaldes anmutete,

offenbart sich jetzt als die traditionell bedeutsamste Form der Regenwaldnutzung. Eine sich

anschließende Panorama-Vitrine mit Gartengeräten, Ernteprodukten und knapp gehaltenen

Erläuterungen führt vor Augen, wie Regenwaldvölker die nährstoffarmen Regenwaldböden schon

lange sinnvoll nutzen.

Zur anderen Seite des Ganges warten bereits neue Entdeckungen: eine Familie Weißhandgibbons

(Hylobates lar), schwingt sich entlang der perfekt imitierten Lianen, die die täuschend echt

wirkenden Kunstbetonbäume miteinander verbinden. Die geschickten Kletterakrobaten haben

sich schnell zu den Publikumslieblingen entwickelt.

Die Information zu den Tieren offenbart das neue Prinzip des Hauses: Die klassische

Zooinformation mit wissenschaftlichem Namen, Daten über Tragzeit und Höchstalter usw. wird

ergänzt durch eine anschauliche Darstellung biologischer und ökologischer Zusammenhänge. Die

wichtige Information ist hier, dass die monogame Lebensweise der Gibbons eine Konsequenz des

Nahrungsangebotes ist: die begrenzte Verfügbarkeit von Feigen. Die Gefährdung durch

menschliche Eingriffe in den Lebensraum, z.B. durch selektiven Holzeinschlag, leitet sich wie

von selbst daraus ab.

Am Beispiel der Flederhunde, zu denen sowohl die Flughunde als auch die frucht- und

nektarfressenden Fledermäuse gehören, offenbart sich dem Besucher die ökologische Bedeutung

dieser Tiere für die Verbreitung wichtiger Nutzhölzer und Fruchtbäume. Daraus ergibt sich auch

ihre wirtschaftliche Bedeutung, denn durch die Nutzung dieser Pflanzen werden hohe Gewinne

erzielt. Fazit: Die Notwendigkeit des Schutzes der Fledertiere gebietet sich nicht nur zum Wohl

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Zeitschrift des Kölner Zoo - 14 - Ausgabe 2.2000

der Tiere. Auch das Wohl der Menschen hängt maßgeblich von den Verbreitungsleistungen der

Flugkünstler ab.

Das schon von weitem sichtbare Bild eines Papuas lockt den Besucher in den nächsten Bereich

des Hauses, der das Verhältnis von Natur, Kultur und nachhaltiger Nutzung natürlicher

Ressourcen am Beispiel Neuguineas in den Vordergrund stellt. Der Papua trägt Kopfschmuck mit

Paradiesvogelfedern, was auf die besondere kulturelle Bedeutung dieser Vogelfedern hinweist.

Zu seiner Rechten sind in zwei miteinander kombinierbaren Gehegen Paradiesvögel der Art

Parasidea minor beheimatet. Das dazugehörige Display stellt sowohl die traditionelle Nutzung

als auch die Verwendung der Federn in der europäischen Hutmode der 20er Jahre dar, die die

prachtvollen Vögel fast ausgerottet hätte.

Die Paradiesvögel stammen aus dem Wildlife Conservation Park in der New Yorker Bronx, der

auch das internationale Zuchtbuch führt.

Neuguinea birgt eine enorm hohe Zahl an Tier- und Pflanzenarten, die nur hier vorkommen.

Paradiesvogel, Baumkänguru und Papua-Waran sind stellvertretend dafür in den Einzelgehegen

des REGENWALDs zu sehen.

Das Matschie’s Baumkänguru (Dendrolagus matschiei) ist im Gegensatz zu seinen australischen

Verwandten ganz an das Leben auf Bäumen angepasst. Dort findet es Schutz und Nahrung.

Von den Papuas werden Baumkängurus traditionell als wichtiger Fleischlieferant gejagt. Feste

Jagdtabus und Abschusszahlen sorgten aber, solange das Kulturverständnis intakt war, stets

dafür, dass der Bestand der Tiere nie gefährdet war. Dem Besucher wird klar, dass wirkungsvoller

Naturschutz kulturell verankert sein muss und dass sich in den sozialen Regelmechanismen vieler

ursprünglicher Gesellschaften sehr wirkungsvolle Prinzipien nachhaltiger Naturnutzung finden.

Die Agenda 21 betont übrigens dieses Lernvorbild traditioneller Kulturen ausdrücklich, und kaum

ein Land ist besser geeignet, solche Zusammenhänge deutlich zu machen, als Neuguinea.

Neuguinea gehört nicht nur zu den artenreichsten Tropenregionen, sondern auch zu jenen

Gebieten, in denen sich bis heute die größte Vielfalt an unterschiedlichen menschlichen Kulturen

erhalten hat. Biologische und kulturelle Vielfalt bedingen sich wechselseitig und so ist auch der

Erhalt der einen für die Bewahrung der anderen unerlässlich.

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 15 - Ausgabe 2.2000

Der im folgenden Gehege lebende Papuawaran (Varanus salvadorii) ist wie das Baumkänguru

ein Baumbewohner. Obwohl der Komodowaran (Varanus komodensis) bei weitem schwerer ist

als der Papuawaran, ist dieser mit bis zu 4.75 m die längste rezente Echse überhaupt. Der

Papuawaran wie die benachbarten Netzpythons (Python reticulatus) zeigen mit überdehnbaren

Kiefergelenken und gespaltener Zunge gemeinsame anatomische Merkmale hochentwickelter

Reptilien. Beide Arten sind zur Zeit auch Gegenstand einer Untersuchung, die klären soll, in wie

weit eine kontrollierte Nutzung dieser Tiere in bestimmten Gegenden Südostasiens als Fleisch-

und Lederlieferanten möglich ist, ohne sie in ihrem Bestand zu gefährden.

Die benachbart lebenden Palmkakadus (Probisciger aterrimus) gehören zu den größten unter den

asiatischen Papageien. Unsere Tiere haben eine ganz eigene und nicht sehr erfreuliche

Herkunftsgeschichte. Sie wurden nämlich 1998 aus Bangkok eingeschmuggelt und am Flughafen

Frankfurt aufgespürt, nachdem sie über zwei Tage in enge PVC-Röhren eingepfercht waren.

Palmkakadus gelten als züchterische Herausforderung und erzielen auf Schwarzmärkten horrende

Preise von bis zu 20.000 US $.

Wider Erwarten haben die vier Vögel den Transport gut überstanden. Im Besucherbereich sind

zur Zeit zwei von ihnen zu sehen, ein weiteres Paar ist in der Zuchtstation untergebracht, wo sie

hoffentlich schon bald für Nachwuchs sorgen werden.

Die Schmuggelröhren sowie auch die Original-Sporttasche, in der die Tiere transportiert wurden,

sind uns gemeinsam mit den Tieren vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) übergeben worden

und bilden das abschreckende Anschauungsmaterial zum Thema illegaler Tierhandel im sich

anschließenden Themenraum.

Mit den Palmkakadus vergesellschaftet sind Braunbauchlaubenvögel (Chlamydera cerviventris),

die ihren Namen ihren auffällig gebauten Lauben verdanken, die sie aus Blättern, Früchten aber

auch Zivilisationsabfällen wie Kronkorken oder Glasscherben zusammentragen. Die

Lieblingsfarbe des Braunbauchlaubenvogels ist weiß. Der biologische Sinn dieses Aufwandes:

Werben um Weibchen. Gebrütet wird später in unscheinbaren Nestern.

Auch in diesem Bereich des Gehegeganges wird der Besucher gezielt zu Rückblicken in die

Erlebnishalle animiert: ein genauer Blick auf einen geschnitzten Hauspfosten gibt eine

Vorstellung vom Mensch-Tier-Verständnis der Papuas: Mischwesen aus Mensch und Tier

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 16 - Ausgabe 2.2000

verweisen darauf, dass in der Vorstellung dieser Völker beide ineinander verwandelbar sind und

daher mit entsprechendem Respekt behandelt werden müssen.

Ein anderer Ausblick richtet die Aufmerksamkeit des Besuchers auf eine Sagopalme (Metroxylum

sago), eine Palme, die den Hauptanteil an Kohlehydraten für viele Menschen im Regenwald

liefert. Eine Vitrine neben dem Ausblick zeigt die mühevolle Ernte von Sago, das vielen noch als

typische Kolonialware bekannt ist. Als besonderer Leckerbissen gelten Larven von Sagorüsslern,

einer Käferart, deren Larven sich von dem gehaltvollen Sago ernähren. Sie werden von den

Papuas gezüchtet und zu besonderen Anlässen als wertvolle Proteinbeigabe verspeist.

Bei einem weiteren Ausblick in die Erlebnishalle entdeckt man Rattan, eine Kletterpalme, die in

zahlreichen Varianten in den Regenwäldern Südostasiens wächst und deren Holz von der

Möbelindustrie insbesondere für Sitzmöbel intensiv genutzt wird. Rattan gehört zu den

wichtigsten Exportprodukten aus asiatischen Regenwäldern und kann bei kontrollierter Ernte

einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und damit zum Schutz der Regenwälder

leisten.

Themenraum: Vielfalt der Tropenwälder – Vielfalt der Nutzung

Aus dem Gehegegang gelangt der Besucher in den großen Themenraum. In einer kleinen

Ausstellung wird ihm hier mit plakativen und interaktiven Elementen die Vielfalt an

Lebensformen wie an Produkten und Ressourcen aus dem Regenwald gezeigt, die auch unseren

Alltag bereichern. Herzstück des Raumes ist eine große Schrankwand mit 33 Fächern, in denen

mit Großdias, Kleinvitrinen, Geräusch- und Geruchsschubladen oder auch Kurzfilmen die

nutzbare Vielfalt des Regenwaldes anschaulich präsentiert wird.

So zeigt zum Beispiel eine der Vitrinen die vielfältige Produktpalette, die aus Kautschuk

gewonnen wird. Schnuller, Autoreifen, Kondome, aber auch allergikerfreundliche Matratzen oder

Infusionsschläuche machen deutlich, welche Bedeutung diese Produkte auch für uns haben.

Wer eine der Schubladen aufzieht, kann seine Nase mit dem unverwechselbaren Duft von

Patchouli oder Sandelholz erfreuen. Er erfährt aber auch, dass die wichtigsten Parfumgrundstoffe

ebenso wie Gewürze und viele Medizinalpflanzen aus den asiatischen Regenwäldern stammen –

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 17 - Ausgabe 2.2000

und er lernt ihre Geschichte ebenso kennen wie die Verarbeitung. Ein besonderes Erlebnis sind

die Geräuschschubladen: beim Aufziehen der Lade erklingt etwa der Ruf eines Hornvogels oder

der Gesang von Siamangs.

Natürlich werden in diesem Raum auch die Hauptbedrohungsfaktoren für die Regenwälder

Südostasiens dargestellt, insbesondere die Holznutzung, Plantagenwirtschaft und der Tierhandel.

Doch sind diese Themen jeweils so aufbereitet, dass immer auch Lösungen für die akuten

Probleme angeboten werden und der Bogen zu einem aktiven, positiven Handeln der Besucher

gezogen wird. Zum Thema Plantagenwirtschaft etwa erfährt man, dass der Bedarf an Palmöl, das

bei uns in Margarine und Waschmitteln verarbeitet wird, maßgeblich für die flächendeckenden

Brandrodungen in Südostasien verantwortlich ist. Alternativen sind bereits auf dem Markt:

Produkte, die Kokosöl enthalten, stellen nicht nur eine ökologische Alternative dar. Kokospalmen

werden nämlich zumeist in kleinen Feldern zusammen mit anderen Nutzpflanzen angebaut. Eine

Unterstützung von Kokosprodukten gebietet sich daher auch aus sozialpolitischer Perspektive:

den Kokosbauern ist durch den Boom des Palmöls die Existenzgrundlage entzogen worden.

Durch eine Unterstützung der Kokosproduktion lassen sich ihre Existenzbedingungen langfristig

wieder stabilisieren.

Das Thema Tropenholz wird dem Besucher auf der Basis der besonders empfindlichen

ökologischen Bedingungen in Regenwäldern nahegebracht. An einem mehrere Tonnen schweren

Tropenholzstamm ist ein sog. Tragbares Sägewerk montiert, womit deutlich gemacht wird, dass

es durchaus wirtschaftlich tragfähige Alternativen zur Tropenholzgewinnung durch Kahlschlag

gibt - und dass der kritische Konsument mit seiner Kaufentscheidung für nachhaltig gewonnenes

Holz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Tropenwälder leisten kann.

Mit dem Thema „Fairer Handel“ und „Tierhandel“ werden weitere Themen mit direkter

Besucheransprache aufgegriffen. Aus den Tropen stammenden Konsumgüter wie Kaffee, Tee,

Schokolade, Bananen lassen sich auch ökologisch und sozial verträglich produzieren. Durch

unser Einkaufsverhalten können wir die Entwicklung des fairen Handels maßgeblich

mitbestimmen und dadurch unseren Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung leisten.

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 18 - Ausgabe 2.2000

Adressen von Initiativen, die sich für die Vermarktung nachwachsender Rohstoffe stark machen

oder von Vertreibern, die fair gehandelte Produkte anbieten, finden die Besucher an

Informationsstehpulten.

Ein zentraler Telefontisch bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich über die verschiedensten

aktuellen Entwicklungen in den Ländern Südostasiens zu informieren. Dies können sowohl

Erfolgsmeldungen aus Projektgebieten sein, wie auch Berichte über akute Einschläge oder

Brandrodungen. So erfährt man zum Beispiel unter einer Rufnummer aus Thailand, dass die

Filmarbeiten zu Leonardo Di Caprios Bestseller „The Beach“ erhebliche Schäden in einem

Naturschutzgebiet hinterlassen haben. Unter einer Rufnummer in Kambodscha machen

Erfolgsmeldungen über wachsende Elefantenpopulationen Mut für Schutzbemühungen.

Ein großer beleuchteter Globusausschnitt in der Mitte des Infotisches mit aktivierbaren

Leuchtdioden gibt dem Anrufer eine Orientierungshilfe im Inselarchipel Südostasiens.

Schon in den ersten Wochen seit der Eröffnung des Tropenhauses zeigte sich ein sehr großes

Interesse der Besucher an diesem vielfältigen Informationsangebot. Scharen von Kindern und

Familien versammeln sich um den zentralen Infotisch oder durchstöbern gemeinsam die

zahlreichen Infoschubladen der großen Themenwand.

Wenn die Besucher den Themenraum verlassen, befinden sie sich auf einer Brücke im

Kronenbereich des Regenwaldes. Von hier aus können sie Einblick in die höheren Etagen des

Regenwaldes nehmen, bevor sie zu einer im vietnamesischen Stil gestalteten Hütte gelangen. In

einer kleinen Ausstellung wird hier - abgeleitet von den Forderungen der Welt-Zoo-

Naturschutzstrategie - das Engagement des Zoo Köln für Erhaltung und Forschung vor Ort

plakatiert. Im Mittelpunkt steht natürlich das neue Kölner Naturschutz-Projekt, das „Phong Nha -

Ke Bang Naturschutzgebiet” im Herzen Vietnams.

Wer den REGENWALD dann verläßt, wird nicht nur um ein besonderes Erlebnis reicher sein. Er

wird das artenreichste Landökosystem der Erde zukünftig mit anderen Augen sehen und wird

wohl auch neu motiviert sein, im eigenen Alltag selbst zum Schutz der noch verbliebenen

Tropenwälder beizutragen.

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 19 - Ausgabe 2.2000

Danksagung

An dieser Stelle möchten wir allen, die an der Verwirklichung dieses Projektes mitgewirkt haben,

insbesondere natürlich auch allen Freunden und Förderern des Kölner Zoos, ohne die wir den

REGENWALD niemals hätten errichten können, herzlich danken. Unser Dank gilt aber auch

besonders den Tierpflegern, Handwerkern und Gärtnern des Zoos, ohne deren unermüdlichen

Einsatz und Ratschlag das Tropenhaus sicher nicht das geworden wäre, was es heute ist.

Zusammenfassung

Die Artikel stellt das Konzept des neuen Tropenhauses im Kölner Zoo vor. Das Haus ist dem

Lebensraum der südostasiatischen Tropen gewidmet und zeigt neben einer Vielzahl tropischer

Vögel auch ausgewählte Säuger, Reptilien und Insekten. Als Herzstück eines Projektes zur

Vermittlung von Umweltthemen im Zoo zeigt der REGENWALD, wie der Schutz dieses

artenreichen und vielfältigen Lebensraumes durch eine nachhaltige Nutzung möglich ist.

Erstmals ist die Pädagogik bereits in die Planung und Durchführung des Hauses einbezogen

worden. Die Idee des Hauses spiegelt sich daher auch in der baulichen Struktur: der Besucher

taucht zunächst mit allen Sinnen in eine große Erlebnishalle ein, bevor er nach und nach vernetzte

Informationen zu den Tieren, Pflanzen und ihrer Nutzung erhält. Ein eigener Themenraum zeigt

die Vielfalt tropischer Regenwälder und stellt neben den Bedrohungsursachen Schutz- und

Nutzungskonzepte vor, die auch den Besucher für den Schutz der Regenwälder aktivieren.

Die tiergärtnerische Präsentation ist verbunden mit dem Naturschutzengagement des Zoos im

Lebensraum der gezeigten Tiere. Parallel zur Planung des Hauses hat der Zoo Köln mit dem

„Phong Nha – Ke Bang – Naturschutzprojekt“ in Zentralvietnam sein Engagement in Südostasien

deutlich erweitert.

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 20 - Ausgabe 2.2000

Summary

The RAINFOREST is a new tropical house in the zoological garden of Cologne that shows birds,

but also mammals, reptils and insects of the tropical rain forests of Southeast Asia. Together with

ARA (Working Group on Rainforest and Biodiversity Conservation, Bielefeld) the zoo is

working on a new information concept that transmits the idea of environmental protection and

sustainable use to the visitors. In the RAINFOREST this consept is realised for the first time.

As education was involved from the very beginning the building concept goes together with the

educational idea. The visitors first immerse to the diversity of animals and plants with all senses.

Information on the animals and plants but also on cultural and sustainable aspects are presented

step by step. An exhibition room that shows the degradation of rainforests and protection

concepts is integrated in the visitors’ way through the house. Different examples of sustainable

use of natural resources show the visitors that they may do something on their own for the

protection of rainforests.

The idea of the new house is strongly connected with conservation activities of the Zoological

Garden of Cologne in Southeast Asia. Together with the building of the RAINFOREST the Zoo has

started an own project in Phong Nha – Ke Bang (Vietnam), that will not only protect a number of

species but contribute to a sustainable development of the area.

Der REGENWALD - Ein neuartiges Tropenhaus im Kölner Zoo

Zeitschrift des Kölner Zoo - 21 - Ausgabe 2.2000

Anhang

Technische Daten

Abmessungen Gesamtgebäude 45.0 x 42.5 m = 1912.50 m²

Freiflughalle 29.5 x 42.5 m = 1253.75 m²

Größte Höhe der Freiflughalle 17.0 m

Zuchtstation 4.5 x 34.5 m = 155.25 m²

Mehrzweckhalle 14.5 x 34.5 m = 500.25 m²

Großer Teich 84500 Liter

Krallenotter 10000 Liter

Luftraum der Geiervoliere ca. 20m x 30 m x 10 m = 6000 m³

Maximale Höhe der Geiervoliere 14 m

Literatur

ESCHENHAGEN, D., KATTMANN, U., RODI, D. (1993): Fachdidaktik Biologie. Köln.

GLEICH, M., MAXEMER, D., MIERSCH, M. & NICOLAY, F. (1999): Life Counts. BerlinVerlag. Berlin.

HERRMANN, H.-W. & PAGEL, T. (2000): Phong Nha – Ke Bang, das Regenwaldschutzprojektdes Kölner Zoos in Vietnam. Zeitschrift des Kölner Zoo (2): ?? - ??.

IUDZG - THE WORLD ZOO ORNAIZATION (1993): The World Zoo Conservation Strategy -The role of zoos and aquaria of the world in global conservation. Chicago ZoologicalSociety, 86 s.

WOLTERS, J.: Die neue Umweltdebatte – Herausforderung auch an zoologische Gärten.Quantum Conservation 1996.

Anschrift der Verfasser

Ruth Dieckmann (Zoopädagogin)Theo Pagel (Kurator)Zoologischer Garten KölnRiehlerstr. 17350735 Köln

Jürgen WoltersArbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA)August-Bebel-Str. 16-1833602 Bielefeld