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Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Investitur 2007 Bregenz Presseinformationen Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem feiert vom 28. bis 30. September sein Hauptfest, die „Investitur“ (Aufnahme neuer Damen und Ritter in den Orden) in Bregenz. Das geschieht im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes am Samstag, den 29. September in der Stadtpfarrkirche St. Gallus, wobei die weltlichen Ritter den Ritterschlag erhalten werden. Dieses Ordensfest wird im Auftrag der Statthalterei jedes Jahr von einer anderen Komturei organisiert. Die diesjährige Investitur, bei der 21 neue Mitglieder in den Orden aufgenommen werden (1 Dame, 2 Priester und 18 Ritter), organisiert die Komturei Bregenz unter ihrem leitenden Komtur Dr. Werner Johler. An dieser Feier wird auch Erzbischof Fouad Twal, Koadjutor des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem teilnehmen. Geschichte des Ritterordens Der Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem hat seinen Ursprung in dem seit 1333 bezeugten Brauch adeliger Jerusalempilger, sich in der Grabeskirche in Jerusalem zum Ritter schlagen zu lassen. 1496 wurde dem Franziskaner-Guardian in Jerusalem vom Papst das Privileg verliehen, dass er und nur er Ritter vom Heiligen Grabe ernennen dürfe. Der Orden geht also nicht auf die Kreuzzüge zurück. Papst Pius IX. erneuerte 1847 das Lateinische Patriarchat und übertrug dem ersten Patriarchen der Neuzeit wieder das alleinige Recht der Ritterernennung. Seit damals besteht der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem als eigenständige juristische Person des Kirchenrechts unter der Oberhoheit des Heiligen Stuhls. Zurzeit existieren nur drei katholische Ritterorden, die vom Heiligen Stuhl als Institutionen des internationalen Rechtes anerkannt sind, nämlich der Päpstliche Ritterorden vom

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Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Investitur 2007 Bregenz

Presseinformationen Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem feiert vom 28. bis 30. September sein Hauptfest, die „Investitur“ (Aufnahme neuer Damen und Ritter in den Orden) in Bregenz. Das geschieht im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes am Samstag, den 29. September in der Stadtpfarrkirche St. Gallus, wobei die weltlichen Ritter den Ritterschlag erhalten werden. Dieses Ordensfest wird im Auftrag der Statthalterei jedes Jahr von einer anderen Komturei organisiert. Die diesjährige Investitur, bei der 21 neue Mitglieder in den Orden aufgenommen werden (1 Dame, 2 Priester und 18 Ritter), organisiert die Komturei Bregenz unter ihrem leitenden Komtur Dr. Werner Johler. An dieser Feier wird auch Erzbischof Fouad Twal, Koadjutor des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem teilnehmen. Geschichte des Ritterordens

Der Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem hat seinen Ursprung in dem seit 1333 bezeugten Brauch adeliger Jerusalempilger, sich in der Grabeskirche in Jerusalem zum Ritter schlagen zu lassen. 1496 wurde dem Franziskaner-Guardian in Jerusalem vom Papst das Privileg verliehen, dass er und nur er Ritter vom Heiligen Grabe ernennen dürfe. Der Orden geht also nicht auf die Kreuzzüge zurück. Papst Pius IX. erneuerte 1847 das Lateinische Patriarchat und übertrug dem ersten Patriarchen der Neuzeit wieder das alleinige Recht der Ritterernennung. Seit damals besteht der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem als eigenständige juristische Person des Kirchenrechts unter der Oberhoheit des Heiligen Stuhls.

Zurzeit existieren nur drei katholische Ritterorden, die vom Heiligen Stuhl als Institutionen des internationalen Rechtes anerkannt sind, nämlich der Päpstliche Ritterorden vom

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Heiligen Grab zu Jerusalem, der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und der Deutsche Orden. Allerdings ist im deutschen Orden der ritterliche Zweig alten Stils durch eine Reform der Statuten erloschen.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab umfasst derzeit etwa 22.000 Personen in der ganzen Welt; Damen und Ritter, die sowohl Kleriker als auch Laien sein können. Er steht unter der Leitung eines Großmeisters (derzeit S.E. Erzbischof John Patrick Foley), der vom Heiligen Vater aus den Reihen der Kardinäle ernannt wird und in Rom residiert. Der jeweilige Lateinische Patriarch von Jerusalem, derzeit S.S. Michel Sabbah, ist in bewusster Fortsetzung der Ursprungstradition Großprior des Ordens.

In den verschiedenen Staaten der Erde bestehen derzeit 50 Statthaltereien, die wieder in Komtureien gegliedert sind. In Österreich sind dies zehn Komtureien, die nach ihren Zentren benannt sind Wien, Baden–Wiener Neustadt, Eisenstadt, St. Pölten, Graz, Linz, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck und Bregenz. In Österreich gibt es derzeit 380 Damen und Ritter, die sich zusätzlich zu den oben genannten allgemeinen Spenden besonders der Christen in Gaza annehmen und dafür jährlich etwa 100 000 Euro an direkter Hilfe überbringen. Dem Ritterorden gehören bekannte Persönlichkeiten wie Dr. Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof Dr. Alois Kothgasser, Diözesanbischof Dr. Paul Iby, Abt Dr. Kassian Lauterer und Landeshauptmann Dr. Herwig Van Staa an. In Österreich gab es zwar seit dem 14. Jahrhundert immer Ordensritter ( z.B. Minnesänger Oswald von Wolkenstein, Kaiser Friedrich III oder sehr viel später Kaiser Franz Joseph), aber lange keine handlungsfähige Organisation. Erst im Jahre1954 wurde die Statthalterei Österreich, die nach den Bestimmungen des Konkordates von der Republik Österreich anerkannt ist, erfolgreich begründet. Am 4. Oktober 1954 erhob Kardinal-Großmeister Nicola Canali mit Dekret die Regentschaft des Ritterordens vom Heiligen Grab in Österreich zur Statthalterei. Derzeit steht Landesschulinspektor i. R. HR Prof. Mag. Edwin Gräupl der österreichischen Statthalterei vor, Großprior - der geistliche Leiter der Statthalterei Österreich - ist Prälat Propst Maximilian Fürnsinn vom Stift Herzogenburg. Dem obersten Leitungsgremium - dem Statthaltereirat - gehören ferner an: Ordenskanzler Dr. Alexander Kragora, der Ordenssekretär Dr. Jürgen Reiner, der Schatzmeister Dkfm. Peter Prokopp, Geistlicher Zeremoniär Monsignore Konsistorialrat Militärdekan Mag. Ewald Kiener, Weltlicher Zeremoniär Dkfm. Gerhard Engelhardt, die Beiräte Hofrat Dr. Gerhard Rief und DDr. Erhard Foussek sowie Hans Moßhammer, die Vorsitzende der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit Hofrätin Dr. Leopoldine Wospiel und der Zeugmeister Divisionär Rudolf Egger.

Ordensauftrag Die Aufgabe des Ordens besteht einerseits in der Stärkung des christlichen Lebens der Mitglieder und andererseits in der Unterstützung der Christen im Heiligen Land. Den österreichischen Rittern liegt besonders die katholische Pfarre von Gaza am Herzen, die im vorigen Jahrhundert vom Tiroler Pfarrer Georg Gatt gegründet wurde. Ein weiteres großes Anliegen ist derzeit auch die Unterstützung der Christen in Bethlehem. Viele der dort lebenden Christen sind außerordentlich bedürftig und werden deshalb betreut und unterstützt, wie z.B. auch durch die Aktion „Weihnachten auch für Bethlehem”, im Rahmen derer schon mehrmals im Dezember handgeschnitzte Olivenholzkrippen und Christbaumschmuck aus Bethlehem gegen Spenden angeboten wurden, um den Menschen im Bethlehem, die durch den Einbruch des Fremdenverkehrs ihre Existenz verloren haben, zu helfen.

Das „Jerusalemkreuz” (ein von vier griechischen Kreuzen umgebenes „verstärktes Kreuz”) ist das Zeichen der Ordensgemeinschaft. Es symbolisiert die fünf Wundmale Christi und soll an die Verpflichtungen im Heiligen Land erinnern. Seine rote Farbe gilt als Zeichen der Liebe und des Geistes Gottes.

Politische Aufgaben nimmt der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem nicht wahr. Noch weniger strebt er nach wirtschaftlicher Macht. Vielmehr arbeitet er engagiert auf unterschiedlichen Ebenen an der Verwirklichung christlicher Ziele und Aufgaben.

Heilig-Land-Kommission Alle Aktivitäten der österreichischen Statthalterei im Heiligen Land werden von der „Heilig-Land-Kommission” koordiniert, die dem Statthalter für diese Aufgabe zur Verfügung steht. Durch Sammelaktionen inner– und außerhalb des Ordens werden jene Mittel aufgebracht, die für die Finanzierung der fünf Programme erforderlich sind:

1. Familienprogramm Derzeit werden 40 christliche Familien – das sind ca. 250 Personen – in Gaza, Bethlehem und im Westjordanland unterstützt. Die Familien erhalten periodisch für den notwendigsten Lebensunterhalt (Lebensmittel, Hygiene, Medikamente und ärztliche Behandlung aber auch Schulstipendien) finanzielle Zuwendungen. Ordensangehörige besuchen regelmäßig diese Familien.

2. Sozialfond Notleidende christliche Personen und Gemeinschaften im Heiligen Land werden auch vom Sozialfond des Gesamtordens unterstützt.

3. Schulprogramm Auch mit österreichischen Ordensmitteln wurden u.a. die Schulen des Lateinischen Patriarchats in Gaza und Kerak gebaut. Beide Schulen bilden Mädchen und Buben vom Kindergarten bis zum Tawjihi (Matura) aus.

4. Kindergartenprogramm

Die Österreichische Ordensgemeinschaft stattet Kindergärten im Heiligen Land, die in der Regel als besondere Aufgabe von den Pfarren betrieben werden, nach den aktuellen Ausstattungsrichtlinien und neuesten pädagogischen Erkenntnissen aus. Es sind besonders Kindergärten in Jordanien, in Gaza und im Westjordanland. Kindergärtnerinnen der Patriarchatsschulen wurden in Österreich im Management sowie in moderner Kindergartenpädagogik ausgebildet.

5. Priesterseminar Vom Österreichischen Ritterorden werden im Heiligen Land seit mehr als 20 Jahren Priesterstudenten betreut. Dies geschieht in besonders persönlichem und familiären Kontakt bis über die Priesterweihe hinaus. Derzeit sind es zehn Seminaristen – ein Seminarist pro Komturei - im Priesterseminar Beit Jala in der Nähe von Bethlehem, die unterstützt und begleitet werden.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.oessh.at

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Vorarlberg

Die Komturei Bregenz wurde am 17. 2. 1978 durch Univ. Prof. Dr. Ernst Kolb Unterrichtsminister a.D. (Erster leitender Komtur), Prior Abt Mag. Dr. Kassian Lauterer OCist (der dieses Amt bis heute innehat) und Sekretär Univ. Prof. Dr. Ivo Fischer mit Sitz im Kloster Mehrerau gegründet.

In den folgenden Jahren hat sich die Komturei Bregenz prächtig entwickelt und zählt heute 24 Mitglieder. Diese treffen sich einmal im Monat im Kloster Mehrerau zur Feier der Hl. Messe sowie zur Diskussion von aktuellen religiösen und gesellschaftspolitischen Themen.

Seit Ihrem Bestand richtet die Komturei Bregenz bereits zum dritten Mal die gesamtösterreichische Investitur aus: 1981 in Bregenz, 1995 in Feldkirch und Rankweil und dieses Jahr wiederum in Bregenz.

Neben der intensiven Mitarbeit in der Statthalterei, werden von der Komturei Bregenz auch eigenständige Projekte durchgeführt. Beispiele der Aktivitäten der Komturei Bregenz aus den vergangenen Jahren sind:

Kinderartenaktion

Auf Einladung der Komturei Bregenz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem waren 8 palästinensische und jordanische Kindergärtnerinnen zu einem Intensivtraining in Vorarlberg zu

Gast. Hier auf dem Abschlussfoto sind die Kindergärtnerinnen aus dem Heiligen Land mit Landesrätin Grete Schmid, Dir. Frontull, AV Sprenger, BM Schneider, Stadtrat Rauth und den

Organisatoren

Wergkreuz im Rheinholz

Die Komturei Bregenz hat im Rheinholz ein Wegkreuz (von Wendelin Hammerer) als Zeichen der

Solidarität mit den Christen im Heiligen Land aufgestellt. Dieses Wegkreuz soll ein sichtbares Zeichen dafür sein, dass unsere Mitchristen in ihrer schwierigen, fast aussichtlosen Situation nicht vergessen sind. (Einweihung durch Abt Dr. Kassian Lauterer, Pater Mag. Stephan Yen und Pfr. Mag.

Stefan Biondi)

Leitende Komture: Univ. Prof. Dr. Ernst Kolb 1978 Univ. Prof. Dr. Ivo Fischer 1978 - 1994 Mag. Dr. Franz Ludwig Hinteregger 1994 -1998 Kommerzialrat Oswald Anton Brunner 1998 - 2006 Dipl. Ing. Dr. Werner Johler seit 2006

Prior:

Abt Mag. Dr. Kassian Lauterer OCist 1978 –

Mitglieder der Komturei Bregenz: Univ. Prof. Dr. Klaus Walter Abbrederis Dr. Norbert Alfare Dr. Elmar Anwander Hofrat Dr. Arnulf Benzer Univ.Doz. Dr. Christoph Breier KR Oswald Brunner Mag. Guntram Drexel Hofrat Dr. Alfred Eberle Dr. Gottfried Feurstein Univ. Prof. Dr. Ivo Fischer DDr. Arno Fitz Dr. Gerald Fleisch Willi Hagleitner Dr. Markus Hämmerle Dr. Thomas Horvath Dr. Werner Johler Abt Dr. Kassian Lauterer DI Gerhard Müller Prof. Elgar Odo Polzer Dr. Jürgen Reiner KR Herwig Rhomberg LAbg Dr. Elmar Schallert Dr. Alwin Seyfried Pater Mag. Stephan Yen

Eingang der Grabeskirche in Jerusalem

Investitur 2006 in Linz - Ritterschlag

Investitur 2006 – Einzug der Ritter und Damen in den Linzer Dom