Der schnelle Kaser von Bitsch€¦ · Der schnelle Kaser von Bitsch-•Bergkiserel Walker Urs...

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TITE HICHTE D e r s chnelle Kaser von Bitsch - Bergkirel Walker Urs Büꜩberger seꜩt belm Kasen auf Bewahes und sagt Saꜩe wle: «Solange lch da bln, 1st früher.» Es gibt verschiedene Gründe warum ein Berner aus de� Oberaargau ins Wallis zieht: Die schone Sonne, die scho- nen Berge oder eine schone Walliserin. Bei Kaser Urs Bützberger (52) wars pro- ner: ein (vermutlich_ auch schones) Stelleninserat der Bergkaserei Walker. Bützber- ger bekam die Stelle. Das war vor st 20 Jahren. Seither lebt und arbeitet er in Bitsch. Natürlich liebt er die Sonne und die Berge, und auch eine schone Walliserin hat er in- zschen genden. Zwolf Kasesoen "' E 0 0 / Aus dem schmalen Angebot der Bergkaserei Walker mit einem Berg- und einem Rac- lettekase ist durch ihn ein Sortiment von zwolf Sorten geworden. Weichkase, Extra- hartkase, Mutschli und Blau- schimmel-Kase sind da zu fin- den. Eine von Bützbergers Entwicklungen, der Walgus- to-Kase, ist heute die Basis r nf verschiedene Kasespezi- alitaten. Der Grand Cru wird mit Rotwein statt Salzlauge geschmiert, der Bergführer- kase lagert 12 Monate im Berg und der Aletsch-HobeUcase wird stark getrocknet. Urs Bützberger sieht nach der Qualitat seiner Kaespezialitaten.. lm Kaselager sieht Bützber- ger immer wieder nach dem Rechten. Das ist wichtig, denn die gute Pflege und die Kontrollen sind am Ende der Reing r die Qualitat des Kases entscheidend - und die Sauberkeit," sagt Bützberger. Mehrmals im Jahr lasst er die Kaselager raumen und gründ- lich putzen. «So ein bisschen um die Gestelle herumpüt- zeln reicht nicht», sagt Bütz- berger, auch wenn seine Mit- arbeiter meinen, das seien Methoden von üher. Darü- ber lasst der Kaser nicht mit sich diskutieren: «Solange ich da bin, ist üher», sagt er. Bützberger ist ein Kaser, e man ihn sich vorstellt: gross gewachsen und kraftig ge- baut, robust im Umgang, aber sanſt im Gemüt. Viele Jahre ist er Motorradrennen gefah- ren - neben dem Kase seine zweite Leidenschaſt. Mit sei- nen 1,90 Metern ist er nicht der geborene Tôahrer. «lch habe auch nie �twas gewon- nen», sagt er. Ausser el- leicht ein zweites Leben vor vier Jahren. Mit 200 ln die Reiten Denn damals prallte er mit 200 km/h i den Reifenstapel. Sechs Wochen schwebte er zwischen Leben und Tod und durſte das Leben behalten. Heute kann er eder lachen und sogar Tôff fahren. Statt Strassenrennen fâhrt er nun Enduro, also über Stock und Stein. Damit hat Bützberger das Reisen entdeckt. Seine Touren hrten ibn schon quer durch Amerika, lngs durch Südameria, um Sibi- rien herum und bis nach Tad- schikistan. Und von dort im- mer wieder auch zurück ins Wallis, in ·seine Bekàser ei. Die werde auch in Z a Nischenprodukte und Sפzi- alitaten setzen, sagt Bützr- ger, denn �beim Pis kônnen wir nicht mithalten». Wenn er einen Racleekase in - tion r acht nken p Ki- logramm sehe, müe er sich jeweils wundern: « W zen nur schon r die Milch sie- ben en.» Auch d ge- hôrt zum Cdo des Unter- nehmens: Walker hle einen guten Milchpreis, denn das Wallis brauche die Bauem. «Sie pflegen die Landsch, und das wollen wir erhalten. Gegen 70 Bauernmilien le- ben von der Milch, die ihnen die Beksei Walker ab- nimmt. THOM COMGNO Coopzeitung · Nr. 5 vom 1. Januar 2017 17

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  • TITELG HICHTE

    Der schnelle Kaser von Bitsch-

    • Bergkiserel Walker Urs

    Bützberger setzt belm Kasenauf Bewahrtes und sagtSatze wle: «Solange lch dabln, 1st früher.»

    Es gibt verschiedene Gründe warum ein Berner aus de� Oberaargau ins Wallis zieht: Die schone Sonne, die schonen Berge oder eine schone Walliserin. Bei Kaser Urs Bützberger (52) wars profaner: ein (vermutlich_ auch schones) Stelleninserat der Bergkaserei Walker. Bützber-ger bekam die Stelle. Das war vor fast 20 Jahren. Seither lebt und arbeitet er in Bitsch. Natürlich liebt er die Sonne und die Berge, und auch eine schone Walliserin hat er inzwischen gefunden.

    Zwolf Kasesorten

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    0 15 Aus dem schmalen Angebot

    der Bergkaserei Walker mit einem Berg- und einem Raclettekase ist durch ihn ein Sortiment von zwolf Sorten geworden. Weichkase, Extrahartkase, Mutschli und Blauschimmel-Kase sind da zu finden. Eine von Bützbergers Entwicklungen, der Walgusto-Kase, ist heute die Basis fur fünf verschiedene Kasespezialitaten. Der Grand Cru wird mit Rotwein statt Salzlauge geschmiert, der Bergführerkase lagert 12 Monate im Berg und der Aletsch-HobeUcase wird stark getrocknet.

    Urs Bützberger sieht nach der Qualitat seiner Kas'espezialitaten ..

    lm Kaselager sieht Bützberger immer wieder nach dem Rechten. Das ist wichtig, denn die gute Pflege und die Kontrollen sind am Ende der Reifung fur die Qualitat des Kases entscheidend - und die Sauberkeit," sagt Bützberger.

    Mehrmals im Jahr lasst er die Kaselager raumen und gründlich putzen. «So ein bisschen um die Gestelle herumpützeln reicht nicht», sagt Bützberger, auch wenn seine Mitarbeiter meinen, das seien Methoden von früher. Darüber lasst der Kaser nicht mit sich diskutieren: «Solange ich da bin, ist früher», sagt er. Bützberger ist ein Kaser, wie man ihn sich vorstellt: gross gewachsen und kraftig gebaut, robust im Umgang, abersanft im Gemüt. Viele Jahre ist er Motorradrennen gefahren - neben dem Kase seinezweite Leidenschaft. Mit seinen 1,90 Metern ist er nichtder geborene Tôflfahrer. «lch habe auch nie �twas gewon-

    nen», sagt er. Ausser vielleicht ein zweites Leben vor vier Jahren.

    Mit 200 ln die Reiten Denn damals prallte er mit 200 km/h in' den Reifenstapel. Sechs Wochen schwebte er zwischen Leben und Tod und durfte das Leben behalten. Heute kann er wieder lachen und sogar Tôff fahren. Statt Strassenrennen fâhrt er nun Enduro, also über Stock und Stein. Damit hat Bützberger das Reisen entdeckt. Seine Touren führten ibn schon quer durch Amerika, liings durch Südamerilca, um Sibirien herum und bis nach Tadschikistan. Und von dort immer wieder auch zurück ins

    Wallis, in ·seine Bergkàserei. Die werde auch in Zulrunft auf Nischenprodukte und Spezialitaten setzen, sagt Bützberger, denn �beim Preis kônnen wir nicht mithalten». Wenn er einen Raclettekase in Aktion für acht Franken pro Kilogramm sehe, müsse er sich jeweils wundern: « WU' zahlen nur schon für die Milch sieben Fran.ken.» Auch das gehôrt zum Credo des Unternehmens: Walker zahle einen guten Milchpreis, denn das Wallis brauche die Bauem. «Sie pflegen die Landschaft, und das wollen wir erhalten. Gegen 70 Bauernfamilien leben von der Milch, die ihnen die Bergkiiserei Walker abnimmt. THOMAS COMPAGNO

    Coopzeitung · Nr. 5 vom 1. Januar 2017 17