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Der Ursprung der Säugetiere') Von EMIL KUHN-SCHNYDER (Zürich) (mit 16 Abbildungen im Text) gDie Form lst der Ausdruck ihrer Funktionen.» O. JAEKEL, 1902, p. 60 1859 erschien DARwriv's Werk: «Über die Entstehung der Arten durch natür- liche Zuchtwahl». DARWIN verknüpfte eine Fülle von Beobachtungen durch eine, grosse Idee: Tier- und Pflanzenarten sind veränderlich. Die heute leben- den Arten sind aus geologisch älteren Arten durch allmähliche Umwand- lung entstanden. Die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt ist eine Tatsache. Diese Idee zündete wie ein Blitz. Sie war das Stichwort für eine neue, glän- zende Periode der Biologie. Naturgeschichte, statt Naturbeschreibung, wurde zum neuen Inhalt der Forschung. Jetzt hatte es einen Sinn, sich mit der Abstammung der Tiere zu befassen. Und sobald dieses Problem gestellt war, musste die Frage nach der Herkunft der Säugetiere, an deren Spitze der Mensch steht, brennend werden. Von allen Zweigen der Wissenschaft, die im Dunkel der Stammesgeschichte als Führer dienen wollten, erhob anfänglich die Entwicklungsgeschichte am stolzesten ihr Haupt. Galt doch. die Entwicklung eines Tieres vom Ei bis zur Geburt nichts weiter als ein verkürztes Abbild seines Stammbaumes. In der Entwicklungsgeschichte sahen viele nicht nur den Schlüssel zur Lösung aller vergleichend anatomischen Probleme, sondern auch den wahren Lichtträger in der Stammbaumforschung. Wie stand es um die Paläontologie? «Die Paläontologie ist für die Genea- logie-Bestimmung im Tierreich von geringem Wert», lautete eine der Thesen, die ANTON DOHRN 1868 zur Habilitations-Disputation der Universität Jena ein- gereicht hatte (1). Und auch für die Zukunft erhoffte man von der Paläonto- logie nicht viel. Diese ungünstige Prognose kümmerte die Paläontologen wenig. Sie waren vollauf damit beschäftigt, eine Fülle von Versteinerungen zu sam- meln und zu beschreiben, um mit ihrer Hilfe eine grossartige Geschichte der Erde ohne Jahreszahlen aufzubauen. Besitzt doch jede geologische Zeit ihre charakteristischen Versteinerungen. Hatte die Entwicklungsgeschichte den Stein der Weisen gefunden? — Nein. Ihrem Siegeslaufe folgte zu Beginn unseres Jahrhunderts eine Periode kriti- scher Prüfung. Am VIII. Internationalen Zoologen-Kongress zu Graz, im Au- gust 1910, sprach der grosse ERNST GAUPP, nach zwanzigjähriger, intensiver Arbeit, die der Entwicklungsgeschichte des Wirbeltierschädels gewidmet war, über «Die Verwandtschaftsbeziehungen der Säuger, vom Standpunkte` der Schädelmorphologie aus erörtert». Er kam zum Schlusse, dass die endliche Lösung phylogenetischer Fragen der Paläontologie überlassen bleibe. Aber 1 ) Aulavortrag an der Universität Zürich vom 22. Januar 1953.

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  • Der Ursprung der Säugetiere')Von

    EMIL KUHN-SCHNYDER (Zürich)(mit 16 Abbildungen im Text)

    gDie Form lst der Ausdruck ihrer Funktionen.»O. JAEKEL, 1902, p. 60

    1859 erschien DARwriv's Werk: «Über die Entstehung der Arten durch natür-liche Zuchtwahl». DARWIN verknüpfte eine Fülle von Beobachtungen durcheine, grosse Idee: Tier- und Pflanzenarten sind veränderlich. Die heute leben-den Arten sind aus geologisch älteren Arten durch allmähliche Umwand-lung entstanden. Die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt ist eine Tatsache.Diese Idee zündete wie ein Blitz. Sie war das Stichwort für eine neue, glän-zende Periode der Biologie.

    Naturgeschichte, statt Naturbeschreibung, wurde zum neuen Inhalt derForschung. Jetzt hatte es einen Sinn, sich mit der Abstammung der Tiere zubefassen. Und sobald dieses Problem gestellt war, musste die Frage nach derHerkunft der Säugetiere, an deren Spitze der Mensch steht, brennend werden.Von allen Zweigen der Wissenschaft, die im Dunkel der Stammesgeschichteals Führer dienen wollten, erhob anfänglich die Entwicklungsgeschichte amstolzesten ihr Haupt. Galt doch. die Entwicklung eines Tieres vom Ei bis zurGeburt nichts weiter als ein verkürztes Abbild seines Stammbaumes. In derEntwicklungsgeschichte sahen viele nicht nur den Schlüssel zur Lösung allervergleichend anatomischen Probleme, sondern auch den wahren Lichtträgerin der Stammbaumforschung.

    Wie stand es um die Paläontologie? «Die Paläontologie ist für die Genea-logie-Bestimmung im Tierreich von geringem Wert», lautete eine der Thesen,die ANTON DOHRN 1868 zur Habilitations-Disputation der Universität Jena ein-gereicht hatte (1). Und auch für die Zukunft erhoffte man von der Paläonto-logie nicht viel. Diese ungünstige Prognose kümmerte die Paläontologen wenig.Sie waren vollauf damit beschäftigt, eine Fülle von Versteinerungen zu sam-meln und zu beschreiben, um mit ihrer Hilfe eine grossartige Geschichte derErde ohne Jahreszahlen aufzubauen. Besitzt doch jede geologische Zeit ihrecharakteristischen Versteinerungen.

    Hatte die Entwicklungsgeschichte den Stein der Weisen gefunden? — Nein.Ihrem Siegeslaufe folgte zu Beginn unseres Jahrhunderts eine Periode kriti-scher Prüfung. Am VIII. Internationalen Zoologen-Kongress zu Graz, im Au-gust 1910, sprach der grosse ERNST GAUPP, nach zwanzigjähriger, intensiverArbeit, die der Entwicklungsgeschichte des Wirbeltierschädels gewidmet war,über «Die Verwandtschaftsbeziehungen der Säuger, vom Standpunkte` derSchädelmorphologie aus erörtert». Er kam zum Schlusse, dass die endlicheLösung phylogenetischer Fragen der Paläontologie überlassen bleibe. Aber

    1 ) Aulavortrag an der Universität Zürich vom 22. Januar 1953.

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    einer Paläontologie, fügte er bei, die sich nicht mit souveräner Nichtachtungüber alles hinwegsetzt, was Biologie der rezenten Formen heisst, sondern dieArbeit auch dieser Forschungsrichtung anerkennt und sich dienstbar macht (2) .

    Was war gesChehen? Während die Entwicklungsgeschichte sich damit abge-müht hatte, darzutun, wie es in Wirklichkeit hätte gewesen sein können, flossendie Quellen der Paläontologie immer reicher. Und damit hielten verbesserteund neue Untersuchungsmethoden Schritt. Heute beherrscht sie die Erfor-schung der Stammesgeschichte höherer systematischer Einheiten. Theorie und

    B

    A

    Abb. 1 Haut und Embryo bei Reptilien und bei Säugetieren.

    A Schnitt durch die Haut eines Reptiles (Blindschleiche) kurz vor der Häutung. ep 1 alteEpidermis, ep 2 junge Epidermis, k Keimschicht. Nach W. SCHMIDT (1914).

    B Schnitt durch die Haut eines Menschen (Haarentwicklung). ep Epidermis, h Haar, h1Ersatzhaar, m Muskel, t Talgdrüse. Nach M. CLARA (1943).

    C Ei mit dem zum Ausschlüpfen reifen Embryo der Zauneidechse. pa Scheitelauge. Dotter-sack abgeschnitten. Nach P. PEURTSCHELLER'S zoologischen Wandtafeln.

    D Schnitt durch die menschliche Gebärmutter mit einem Embryo. e embryonale Blutgefässedes Nabelstranges, rn mütterliche Blutgefässe, p Plazenta, uw Gebärmutterwand. Nach

    T. I. STORER (1943).

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 167

    Praxis der Biologie der lebenden Organismen kreisen um die kleinsten syste-matischen Begriffe. Sie beschäftigt sich vor allem mit den Ursachen der Um-prägung von Rassen und Arten. Damit sind die gegenwärtigen Untersuchungs-gebiete der beiden Forschungsrichtungen abgegrenzt.

    Die Paläontologie kennt zwar die vielseitige Sprache der Biologie der leben-den Formen nicht. Da von den Wirbeltieren meist nur Knochen und Zähnefossil erhaltungsfähig sind, ist ihr Untersuchungsmaterial unvollständig undbeschränkt. Die Paläontologie kann beobachten. Die Paläontologie kann ver-gleichen. Es fehlt ihr die Möglichkeit des Experimentes. Dagegen besitzt sieden Vorteil untrüglicher, geschichtlicher Überlieferung. Zudem bringt sieeine gewaltige Erweiterung des Horizontes. Rund zwei Drittel aller Gattungender Säugetiere sind nur fossil bekannt (3) .

    Unser heutiges Thema: Der Ursprung der Säugetiere, ist so vielschichtig undan Problemen so reich, dass wir trotz grösster Konzentration nur weniges her-ausgreif en können. Beherzigen wir bei unserer Untersuchung die mahnendenWorte von ERNST GAUPP: «Nur aus dem Zusammenwirken von Neontologieund Palaeontologie wird ein gesichertes Ergebnis zu erwarten sein» (1911,p. 240) . Lassen wir zuerst die rezenten Säugetiere sprechen.

    Die Bezeichnung Säugetiere erinnert daran, dass sie ihre Jungen nach derGeburt mit Milch ernähren. Während diese Ernährungsart der Nachkommen

    A

    C

    B D

    Abb. 2 Schädel einer Eidechse (Lacerta agilis L.): A von der Seite, B von unten.Schädel eines Säugetieres (Erinaceus europaeus L.): C von der Seite, D von unten.

    a Articulare, cl Dentale, q Quadratum, sq Squamosum, A, B nach W. K. PARKER.

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    A

    Gehirn

    Schlund

    Abb. 3 Entwicklung des Mittelohres und der Gehörknochen.A Fisch, B Amphibium, C Reptil, D Säugetier (nur Ohrregion). a Articulare, d Dentale,hm Hyomandibulare, i Incus (Amboss), m Malleus (Hammer), q Quadratum, s Stapes

    (Steigbügel), sp Spiraculum, tm Trommelfell. Nach A. S. ROMER.

    bei allen Säugetieren gleich ist, gebären nicht alle lebende Junge. Die Kloaken-tiere legen wie die Reptilien dotterreiche Eier. Die lebendgebärenden Säuge-tiere sind ihnen überlegen. Sie bieten dem Keim nicht nur Nahrung undWärme, sondern auch Schutz. Der Keim entwickelt siCh im Innern der Mutter.Alle Säugetiere besitzen Haare. Das Haarkleid schützt vor Wärmeverlust. Erstdie Haare ermöglichen den Säugetieren, ihre Körpertemperatur in engstenGrenzen zu halten. Im Gegensatz zu den wechselwarmen Reptilien, deren Kör-pertemperatur von der Aussentemperatur abhängig ist, sind die SäugetiereWarmblütler. Vieles, was die Säugetiere charakterisiert, ist auf Rechnung derWarmblütigkeit zu stellen.

    Die Körpertemperatur liegt meist wesentlich über der Aussentemperatur.Dem Körper muss Wärme zugeführt werden. Deshalb wird die Nahrung gründ-lich ausgenützt. Das Kauen bereitet sie mechanisch vor (4) . Durch das Kauenkann der Speisezettel erweitert werden; auch pflanzliche Nahrung wird voll

  • 2 n W 4

    3 W

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    Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 169

    A B

    Abb. 4 A Fuss einer Eidechse (Varanus) mit der Phalangenformel 23454. B Fuss einesSäugetieres (Notharctus) mit der Phalangenformel 23333. F Fibula, T Tibia, I erster Strahl,

    V fünfter Strahl.

    verwertet. Gekaute Nahrung wird schneller verdaut; pro Zeiteinheit kannmehr Energie produziert werden. Ein Teil davon wird dem Körper als Wärmezugeführt. Und diese beschleunigt wiederum die Ausnützung der Nahrung.Die gesteigerten Leistungen des Verdauungskanals verlangen ein leistungs-fähigeres Herz und leistungsfähigere Lungen. Als Hilfsapparate für die At-mung funktionieren Brustkorb und Zwerchfell. Auch die Ausscheidungsorganesind gegenüber denjenigen der Reptilien verbessert.

    Die Eigenwärme der Säugetiere beruht auf einer Kette von Leistungsstei-gerungen. Nun können sie den Kampf mit der Kälte aufnehmen und Lebens-räume besiedeln, die den wechselwarmen Wirbeltieren wegen der Temperatur-verhältnisse für immer verschlossen bleiben mussten. Die Auffassung, dass dieSäugetiere die höchstentwickelten Tiere seien, ist also nicht ein Produkt dermenschlichen Eitelkeit. Höherentwicklung ist steigende Emanzipation von derUmgebung (5) .

    VierteIjahrsschrift d. Naturf. Ges. Zürich, Jahrg. 99, 1954 12

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    Varanosaurus

    Abb. 5 Entwicklung der Pelycosaurier und der Therapsiden. Nach E. H. COLBERT (1951),unter Benützung von Abbildungen bei A. S. ROMER and L. I. PRICE (1940) und A. S. ROMER

    (1945). Die absolute Körpergrösse ist nicht berücksichtigt.

    Lässt sich eine Brücke zwischen Reptilien und Säugetieren schlagen? AufGrund der Kenntnisse der heute lebenden Formen muss man diese Frage ent-schieden verneinen. Es existiert kein lebendes «missing link». Die Zwischen-glieder müssen wir in der Vergangenheit suchen. Und da von ihnen nur Kno-chen und Zähne fossil erhaltungsfähig sind, kann die Paläontologie nur isolierteBeiträge zum Ursprung der Säugetiere liefern. Hier liegen ihre Grenzen.

    1954

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    Wie kann der Paläontologe erkennen, dass er Säugetierreste vor sich hat?Der Unterkiefer der Säugetiere besteht aus einem einzigen Knochen, demDentale. Dieses Dentale gelenkt am Schädel mit dem Schläfenbein oder Squa-mosum. Man spricht deshalb vom Squamoso-Dentalgelenk der Säugetiere.Der Unterkiefer der Reptilien setzt sich aus mehreren Knochen zusammen.Das zahntragende Dentale ist hier vom Gelenk ausgeschlossen. Dieses wirdvom Articulare des Unterkiefers und vom Quadratum des Schädels gebildet.Man spricht deshalb vom Quadrato-Articulargelenk der Reptilien. Das Squa-moso-Dentalgelenk ist das allerwichtigste Merkmal des Säugetierskelettes. DasSäugetier besitzt ferner drei Gehörknöchelchen: Hammer, Amboss und Steig-bügel, die Reptilien nur eines, die Columella. Im Gebissapparat bestehen zwi-schen Reptilien und Säugetieren tiefgreifende Unterschiede. Die Reptilienhandweist die typische Phalangenformel 23453 auf, das heisst der Daumen oder der1. Strahl der Hand besitzt zwei Fingerglieder, der 2. Strahl drei und so weiter.Die Formel der Säugetiere lautet 23333. Das will besagen, dass sie mit Aus-nahme des Daumens an jedem Finger drei Glieder tragen. Entsprechend ver-hält sich der Fuss. Der Säugetierschädel besitzt nur ein Paar Schläfenöff-nungen. Gleiche Verhältnisse sind am Schädel ihrer Vorfahren zu erwarten.

    Die Erdneuzeit mit einer Dauer von ungefähr 60 bis 70 Millionen Jahren giltals das Zeitalter der Säugetiere. Hatten sich die Säugetiere kurz vorher ausReptilien entwickelt? Nichts wäre verkehrter als diese Annahme. Die Paläonto-logie lehrt uns das Gegenteil. Die ältesten Vertreter jener Reptilgruppen miteiner Schläfenöffnung, die zu den Säugetieren hinführen mussten, kennt manbereits aus dem Erdaltertum. Sie werden als Pelycosaurier bezeichnet. Die grosseMehrzahl der Funde von Pelycosauriern stammt aus den Redbeds des amerika-nischen Südwestens, speziell aus Texas (6). Die Pelycosaurier waren die domi-nierenden Reptilien im obersten Karbon und im unteren Perm. In der Mehr-zahl sind es Fleischfresser. Oberarm und Oberschenkel lagen noch waagrechtund traten von der Seite an den Rumpf heran. Ihre Bewegungen waren des-halb relativ langsam, schildkrötenartig. Die Phalangenformel lautet 23453. Immittleren Perm Nordamerikas hören die Funde von Pelycosauriern auf (7) .Haben wir den Faden bereits verloren? Nein. In Südafrika können wir ihnwieder aufnehmen.

    Südafrika ist reich an Bodenschätzen. Wenn der Paläontologe an Südafrikadenkt, denkt er nicht an Gold und Diamanten. Er denkt an Südafrikas Fossil-lagerstätten. Ein grosser Teil Südafrikas ist heute von einer Trockensteppe be-deckt, Karroo genannt. Die in der Karroo liegenden kontinentalen Ablagerun-gen umfassen eine Schichtserie von ungefähr 5000 m Mächtigkeit. Die Basisbilden typische Moränengesteine, die auf eine gewaltige Vereisung hinweisen.Diese permische Eiszeit ist deswegen schwierig zu erklären, weil ihre Spurenzum Teil im heutigen Äquatorbereiche liegen (8). Darüber folgen die Jagd-gründe der Paläontologen: Tonige Gesteine, Sandsteine und Schiefer. Den Ab-schluss bilden vulkanische Ergussgesteine. Während ungefähr 40 MillionenJahren, vom oberen Perm bis Ende der Trias, folgte sich hier Tiergesellschaftauf Tiergesellschaft. Immer wieder scheint sich das Klima geändert zu haben.

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    Bald war die Bewässerung reichlich, bald wurden nur die Hänge benetzt.Sumpf wurde zur Steppe, zur Wüste, Durstpfannen wiederum zu üppigenWeiden (9).

    Die Reptilien der Karrooserie mit einer Schläfenöffnung werden als The-rapsiden zusammengefasst (10). Um ihre Erforschung hat sich der schottischeArzt ROBERT BROOM die grössten Verdienste erworben (11) . BROOM, der besteKenner der Karrooreptilien, hatte 1909 Gelegenheit, in New York die Pelyco-

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    Saurier zu studieren. Er erkannte sofort die Richtigkeit der Annahme vonD. E. COPE, dass zwischen den nordamerikanischen und den südafrikanischenFormen enge verwandtschaftliche Beziehungen bestehen (12) .

    Bereits bei den ältesten Vertretern der Therapsiden finden wir neben vielenprimitiven Zügen jene Tendenzen, die in der Richtung der Säugetiere hin-weisen. Bei den merkwürdigen Riesenköpfen oder Dinocephalen, wie auch beiden Zweizähnern oder Dicynodonten treten Oberarm und Oberschenkel nichtmehr seitlich an den Körper heran, sondern sie sind mehr oder weniger steilgestellt, so dass ihr Rumpf gehoben wird. Mit diesem Übergang von der Kriech-tierextremität zur säugetierähnlichen Schreitextremität steht die Reduktionmittlerer Phalangen in Verbindung, die zu der Formel 23333 führt, wie sie fürSäugetiere charakteristisch ist (13).

    Interessanter als diese meist pflanzenfressenden Formen sind für unsereUntersuchung die Theriodontia. Sie zeigen die fortschreitende Annäherung andie Säugetierorganisation noch viel augenfälliger. Greifen wir zwei wichtigeProbleme heraus:

    1. das Problem des Unterkiefers und des schalleitenden Apparates und

    2. das Gebissproblem.

    1. Das Problem des Unterkiefers und des schalleiten-den A p p a r a t e s. Wie ist aus dem primären Kiefergelenk der Reptilien,dem Quadrato-Articulargelenk, das neue, sekundäre Kiefergelenk der Säuge-tiere, das Squamoso-Dentalgelenk entstanden? Woher stammen die beiden zu-sätzlichen Gehörknöchelchen der Säugetiere? Woher stammen Hammer undAmboss? Es ist dies seit mehr als hundert Jahren ein Lieblingsthema dervergleichenden Anatomie und der Entwicklungsgeschichte. Als eine Fruchtder naturphilosophischen Richtung der Anatomie zu Beginn des vergangenenJahrhunderts sprach C. G. CARUS als erster 1818 den Gedanken aus, dass dasQuadratum, das den Gelenkkopf des Reptilienschädels bildet, bei den Säugernunter Änderung seiner Funktion in die Kette der Gehörknöchelchen einge-treten sei. Zwei Jahre darauf konstatierte J. FR. MECKEL (1820) die bedeu-tungsvolle Tatsache, dass der Hammer dem Articulare, dem Gelenkknochendes Reptilienunterkiefers entspricht. In drei grossen Schriften sammelte so-dann C. REICHERT (1836, 1837, 1838) die bisher vorliegenden Einzelbeobach-tungen und verschmolz sie mit einer Fülle neugefundener Tatsachen zu einemharmonischen Ganzen. Für unsere Untersuchung ist es wichtig, dass dieseREIeHERT'sche Theorie unter anderem zum Schlusse kommt, dass das Kiefer-gelenk der Reptilien sich im Innern des Ohres der Säugetiere, im Hammer-Amboss-Gelenk, befinde. Genauere Nachprüfungen ermöglichten den Nach-weis der Homologie weiterer Elemente des Kiefergelenkgebietes (14), wie siedie nachstehende Zusammenstellung zeigt:

  • 174 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    Steigbügel (Stapes)

    Amboss (Incus)Hammer (Malleus)Proc. anterior des HammersTympanicum

    Hyomandibulare der Fische,Stapes der Amphibien, Reptilien und Vögel

    QuadratumArticularePraearticulare (Goniale)Angulare

    Es erhebt sich natürlich sofort die Frage, wie der Wechsel vom primärenKiefergelenk der Reptilien zum sekundären Kiefergelenk der Säugetiere tat-sächlich vor sich gegangen ist. Darüber können die Reptilien Südafrikas Aus-kunft geben. Man kann eine ganze Reihe von Formen aufstellen, die eine zu-

    Abb. 7 Schema zur Erläuterung der REICHERT'schen Theorie: 1 Zustand bei den Sauropsiden,2 bei den Säugetieren. Nach E. GAUPP (1913). 3 Unterkiefer mit Gehörknöchelchen einesmenschlichen Embryos. Aus W. K. GREGORY (1936). 4 Unterkiefer von Dimetrodon, Perm,N.-Am. Nach A. S. ROMER (1950). 6 Unterkiefer von Cynognathus, Trias, S.-Afr. NachA. S. ROMER (1950). 7 Unterkiefer von Tritylodon, Rhät, England. Nach W. G. KÜHNE (1943).a Angulare (Tympanicum), ar Articulare (Hammer), c Coronoid, cl Dentale (schwarz),h Hyale (Zungenbein), m MECKEL'scher Knorpel, p Praearticulare (Goniale), q Quadratum

    (Amboss), sa Supraangulare, sp Spleniale, st Steigbügel (Stapes, Columella).

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    nehmende Vergrösserung des zahntragenden Unterkieferknochens, des Den-tale, zeigen. Die übrigen Knochenelemente des Unterkiefers werden immerstärker reduziert. Bei den jüngsten Gliedern der Theriodontier sind diese Ele-mente sehr klein. Als Bestandteile des Unterkiefers sind sie jedoch immer nocherkennbar.

    Zur Mechanik: Es ist wahrscheinlich, aber noch nicht nachgewiesen, dass beiden höchststehenden säugetierähnlichen Reptilien zwei Kiefergelenke in Tätig-keit waren. Neben dem primären, ursprünglichen Gelenk befand sich aussenauf der gleichen Achse bereits das sekundäre Gelenk der Säuger. Der Vorgangist leicht zu verstehen. Das Dentale erreichte schrittweise die Gegend des Ge-lenkes. Die Führung des Unterkiefers wurde weitgehend von der Muskulaturübernommen (15). Unter zunehmender Fühlung mit dem Grunde des Joch-bogens erhielt das Dentale eine Gelenkführung, wahrscheinlich über das Zwi-schenstadium eines Schleimbeutels. Durch seitliche Ausladung des Jochbogensbot das Schläfenbein sozusagen prospektiv die Möglichkeit der Aufstützung.Beide Gelenke sind immer selbständig gewesen (/6). Der primäre Gelenkanteildes Unterkiefers bildet eine Gelenkpfanne, der sekundäre einen Gelenkkopf.Wir werden sehen, dass dieser kleine Unterschied für die Säugetiere von aus-serordentlicher Tragweite wurde. Kleine Vorteile sind oft Ursachen grosserTaten.

    Beim Übergang vom Reptil zum Säugetier werden Teile des Kieferapparates,die im Dienste der Nahrungsaufnahme stehen, in den Dienst des Gehörorganesgestellt. Welche Änderungen der Weichteile setzt dies voraus! Wie notwendigist hier die wirksame Mitarbeit der Entwicklungsgeschichte, um das Wie desVorganges restlos zu verstehen. An diesem Beispiele erkennen wir ferner denFunktionswechsel als wichtigen Faktor in der Geschichte der Tierwelt (17).Ohne dieses Prinzip ist Stammesgeschichte überhaupt nicht denkbar. Welchessind die Ursachen, die einen Wechsel der Funktion veranlassen? Wir wissenes noch nicht. Die Paläontologie hofft, dass es der experimentellen Zoologiedereinst gelingen möge, ihr Modelle für die Beurteilung des Funktionswechselszu liefern.

    2. D a s G e b i s s p r o b 1 e m. Welches ist der Antrieb, der die Therapsidenveranlasste, die geschilderte Entwicklungsrichtung einzuschlagen? Es ist dasStreben nach reichlicher Ernährung. Bei der Mehrzahl der Reptilien erfolgtdie Nahrungsaufnahme lebend und unzerstückelt. Beutetiere werden unbe-arbeitet verschluckt. Dem entspricht das Gebiss. Es besteht aus kegelförmigenFangzähnen, die zum Ergreifen und Festhalten der Beute, nicht zum Töten,Zerlegen oder Zerkauen dienen. Beim Ergreifen der Beute hebt sich der Schä-del klappenartig, und mit einem Ruck wird das Opfer gepackt. Bei dieserKiefermechanik spielt die Nackenmuskulatur eine wichtige Rolle.

    Gross sind die Anstrengungen, die von den Reptilien unternommen wurden,auch grössere Beutetiere zu bewältigen. Bei ursprünglichen Typen ist derSchädel in sich selbst beweglich, was zu einer beträchtlichen Erweiterung desMundes führt (18) . Am eindrucksvollsten ist in dieser Hinsicht der kinetischeSchädel der Schlangen (19). Die Schlangen erfinden ferner das Töten der

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    Abb. 8 Hinteransicht der Schädel von A Ophiacodon, Perm, N.-Am. Nach A. S. ROMER andL. I. PRICE (1940). B. Ulemosaurus, Perm, Russl. Nach J. A. EFREMOV (1940). C. Thrinaxodon,

    Trias, S.-Afr. Nach F. R. PARRINGTON (1946). Zunehmende Reduktion von Stapes undQuadratum.

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 177

    Abb. 9 Kinetik des Tetrapodenschädels.A primitive Amphibien (Labyrinthodonten). Nach D. M. S. WATSON (1951). B Eidechse.

    Nach J. VaRSLUYS (1912). C Säugetier.

  • B

    178 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    CTrirachodon

    Trias

    Abb. 10 A, B Beginn der Differenzierung des Gebisses bei Reptilien. Nach G. G. SIMPSON(1936). C Ausbildung eines Quetschgebisses. Nach R. BROOrvM aus W. K. GREGORY (1951).

    Beute durch Erdrücken oder durch Gift. Die Krokodile mit ihrem starr ge-bauten Schädel ertränken ihre Opfer und beissen sie so lange, bis sie schluck-gerecht werden. Ein solches unechtes Kauen ist auch bei manchen Eidechsenzu beobachten. Das echte Kauen bewirkt eine Zerkleinerung der einzelnenNahrungsbissen durch länger dauerndes Zerdrücken des Gewebes zwischenden Zähnen, wodurch die Verdaulichkeit der Nahrung gefördert wird. Ein-spitzige Zähne sind zu echtem Kauen ungeeignet. Dies ist nur zwischen Zähnenmöglich, deren Kronen mehrspitzig sind oder eine verbreiterte Mahlflächebesitzen. Der Übergang zum echten Kauen führt zu einer fundamentalen Um-konstruktion der Kiefermechanik (20) . Der Oberschädel wird beim Öffnendes Mundes nicht mehr gehoben. Die Nackenmuskulatur verliert an Bedeu-tung. Beweglich ist nur der Unterkiefer. Er besitzt den Gelenkkopf. SeineMuskularisierung wird gewaltig verstärkt.

    Wenden wir uns den älteren Theriodontiern des Perms zu. Viele dieser primi-tiven Typen weisen ein Gebiss mit einspitzigen Zähnen auf, unter denen je ein

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 179

    Ophiacodon

    A

    C

    P'

    d2 P 3 d4 M' M2

    Thrinaxodon

    B

    d C d' d' d' d4

    WV VULJ ^^;..JLJV

    goy ^ `^ f^ l,J ^J ^J l,J w WP' P' P 3 P4 M' M 2 M3

    IPlacentalsäuger C

    Abb. 11 A Alternativer Zahnersatz bei primitiven Reptilien. Nach A. S. ROMER (1949). B Bil-dung von nur zwei Zahngenerationen bei mammal-like reptiles. Nach F. R. PARRINGTON

    (1936) und G. G. SIMPsoN (1936). C Milch- und Dauergebiss bei Säugetieren.Nach A. S. RoMER (1949).

    Oberkieferzahn grösser ist. Die Zahnreihe wird dadurch in zwei Abschnitte ge-teilt, einen vorderen, der unseren Schneidezähnen entspricht, und einen hinte-ren, vergleichbar unseren Backenzähnen. Der grosse Eckzahn oder Caninusdient als Werkzeug zum Töten der Beute, häufig wirkt er zusammen mit Partnernim Unterkiefer als Schere. So können von einer grösseren Beute Stücke abge-schnitten werden. Bei fortgeschritteneren Typen aus der Trias beobachtet manhinter dem Caninus mehrspitzige Zähne. Sie stellen eine Art primitiver Kau-zähne dar. Einzelne Theriodontier zeigen sogar eine Differenzierung dieserKauzähne in einfacher gebaute Vorbackenzähne und in eigentliche Backen-zähne. Einige Beobachtungen weisen sodann darauf hin, dass bei ihnen keinkontinuierlicher Zahnersatz mehr stattfindet, wie er sonst bei Reptilien üblichist. Die hintersten Zähne werden überhaupt nicht mehr, die Schneide- und Eck-

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    zähne sowie die Vorbackenzähne werden nur einmal gewechselt, entsprechenddem Gebiss der höheren Säugetiere (21) .

    Was die Zahl der Zähne anbetrifft, so weist das urtümliche Gebiss derhöheren Säugetiere 44 Zähne auf. Unter den heute lebenden Säugetierenkommt diese Zahl selten vor. Meist ist sie geringer, ausnahmsweise sekun-där vermehrt. Zu Beginn der Erdneuzeit weisen dagegen alle Placental-säuger ohne Ausnahme diese Zahl 44 auf. Zieht man dagegen den Kreis weiter,schliesst man die Beuteltiere und noch ältere Säugetiere ein, so gelangt manfür das Dauergebiss auf eine Zahl von 52 bis 68 Zähnen. Eine gleiche Grössen-ordnung kann bereits das Gebiss säugetierähnlicher Reptilien aufweisen (22) .

    Diese, verglichen mit den meisten Reptilien, geringe Zahl der Zähne pro Ge-biss und die Beschränkung auf eine bzw. zwei Zahngenerationen machen natür-lich jeden Zahn des Gebisses kostbar. Zudem wird von ihm mehr verlangt. Alsleistungsfähiger Zahn muss er im Kiefer gut verankert sein. Umwachsung desZahnsockels kann bereits bei höherstehenden Reptilien zur Bildung einerZahnwurzel führen. Ein grosser Fortschritt bei den Kauzähnen der Säugetierewar sodann die Trennung der Zahnwurzel in mehrere Wurzeln. Diese idealeBefestigungsweise wird bei einzelnen Reptilien durch eine oberflächlicheFurche an der einfachen Zahnwurzel bereits angekündigt oder die Trennung istsogar schon durchgeführt (23).

    Entwicklung der Analyse des

    Gebissverschlussfaktoren

    Gebissverschlussesder Pantotherien

    (Reptil)

    (Symmetro-)(dontier)

    Alternation. Scheren

    (Pantotherien)

    Alternation +Scheren+ Opposition

    Opposition

    Abb. 12 Analyse des Gebisses der Pantotherien. Nach G. G..SuuPsoN (1936).

  • Equus

    Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 181

    Es ist eines der vielen Rätsel der Erdgeschichte, dass im Laufe der Triasdie Theriodontia nicht nur immer säugetierähnlicher, sondern auch immerseltener wurden (24) . Mit dem Ende der Triaszeit sind sie fast alle verschwun-den. Fast unbekannt sind auch die ersten Säugetiere, so dass wir heuteunsere Kenntnisse über die Ursäuger nicht von ihnen selbst, sondern vonsäugetierähnlichen Reptilien schöpfen müssen. Die Therapsiden wurden vorallem durch die Archosaurier überflügelt. Unter ihnen sind die Dinosaurierdie populärsten geworden. Ihre gigantische Körpergrösse, die bei manchenGruppen vorkommende starke Panzerung und die bei vielen Vertretern fest-gestellte zweibeinige Körperhaltung vermag uns immer wieder zu beein-drucken. Wie die meisten Reptilgruppen verschwanden sie mit dem Ende der

    Deltatheridiu m

    Abb. 13 Entwicklungsmöglichkeiten tribosphenischer Backenzähne. Deltatheridium: Ober-kreide, Mongolei. Backenzähne wechselständig, tribosphenisch. Felis (Katze): Zähne scherend,Fleischfresser. Ho1710 (Mensch): Zähne ± gegenständig. Equus (Pferd): Zähne gegenständig,Pflanzenfresser. Die Zähne des Unterkiefers mit dicken Linien gezogen. Unter Benützung

    von Abbildungen bei W. O. DIETRICH (1937) und bei A. S. RoNuEE (1950) gezeichnet.

  • ► Pantotheria

    65a

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    35

    B enotherium(Säugetierahnliche Repti I ien)

    Abb.14 Stammesgeschichtliche Entwicklung der niederen Säugetiere.Nach E. KUHN-SCHNYDER (1953).

    Mill.Jahre

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    ►Triconodonta,

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    Jahrg. 99 R. KUmv. Der Ursprung der Säugetiere 183

    Kreidezeit. Die Gründe dieses Erlöschens sind uns unbekannt. Mit Sicherheitwissen wir nur, dass die Säugetiere das Erbe der Reptilien antraten. Ein neuerAbschnitt begann, ein Zeitalter der Säugetiere, das vor kurzem zu Ende ging,als der Mensch auf den Plan trat.

    Während der gewaltigen Zeitspanne von ungefähr 100 Millionen Jahren,während der Jura- und der Kreideperiode, hatten die Säugetiere reichlich Zeitgehabt, sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Zum Glück kennen wir Kiefer-reste mit Zähnen aus der Jura- und der Kreidezeit, die über ihre Säugernaturkeinen Zweifel aufkommen lassen. Sie sind jedoch sehr selten. Unter ihnenweisen nur die sogenannten Pantotherien im Gebiss auf direkte Beziehungenzu den Beuteltieren und zu den Placentalsäugern hin. Tatsächlich lässt sich dasGebiss der allermeisten höheren Säugetiere auf die Verhältnisse des Panto-

    Abb. 15 A Bienotherium (säugetierähnliches Reptil). Hinterer Unterkieferzahn. x 4. NachC. C. YOUNG (1947). B Morganucodon (Triconodonta). Unterkieferzahn. X 20. Nach W. G.

    KÜHNE (1949). C Haramiya (Microcleptes). x 20. Nach G. G. SIMPSON (1935).

  • 184 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    theriengebisses zurückführen. Um dieses altertümliche Säugergebiss zu ver-stehen, muss man es an der Arbeit sehen. Es kann greifen, schneiden, zer-drücken und mahlen. Dazu sind drei Kieferbewegungen notwendig, diemiteinander kombiniert werden können: eine Scharnierbewegung, eine Bewe-gung vorwärts-rückwärts und eine transversale Bewegung. Die Schneidezähnedienen zum Greifen und Schneiden. Die Backenzähne der Pantotherien sind inidealer Weise für das Schneiden, Zerdrücken und Mahlen konstruiert. NeueHöcker eines Zahnes entstanden später durch Knospung oder Auswuchs derZahnkrone. So bildeten sich scherende, drückende oder mahlende Gebisse,rein oder gemischt, aus. Die Ableitung so verschiedener Zahnformen, wie zumBeispiel der Katze, des Menschen, des Pferdes oder gar des Elephanten von einund demselben Grundplan ist keine Hypothese mehr, sondern eine Tat-sache (25).

    Sind nicht in der obersten Trias ebenfalls Säugetierreste entdeckt worden?In der Tat wurde bereits 1847 ein Säugetierzähnchen aus dem Rhät Württem-bergs durch PLIENINGER beschrieben (26) . Im Laufe der Jahre mehrten sichdie Funde nur wenig. Aus Südafrika stammt ein Schädelrest (27), weitereisolierte Zähnchen lernte man aus England und aus Deutschland kennen (28) .Während des letzten Weltkrieges wurden ohne Wissen voneinander in Englandund in der Schweiz grosse Anstrengungen unternommen, neues Untersuchungs-material zu beschaffen. In England schlämmte KÜHNE 2½ Tonnen verwittertenGesteines (29), PEYER aus dem Rhät von Hallau gar 9 Tonnen. Wenn man be-denkt, dass sich in England ein Säugetierzähnchen nicht grösser als ein Hirse-korn unter rund 3 Millionen Fischzähnchen, Schuppen und Knochensplitter-chen findet, wird einem das Mühselige dieser Auslesearbeit bewusst. Aber mankann es erzwingen.

    Nach den Untersuchungen von KÜHNE und von PARRINGTON gehören dieZähnchen des Rhäts drei verschiedenen Typen an. Der eine Zahntypus, samt

    Abb. 16 Watsoniella breviceps Broili und Schröder. Karrooformation (Obere Trias). Re-konstruktion der Seitenansicht des Schädels. Man beachte die Foramina für Blutgefässe und

    Nerven am Gesichtsschädel. Nach F. BROIEI (1941).

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 185

    dem Schädel aus Südafrika, ist nicht zu den Säugetieren zu stellen. Tritylodon,Oligokyphus und Bienotherium sind säugetierähnliche Reptilien (30) . Einezweite Gruppe der Zähnchen, die besonders gut in Hallau vertreten ist, weistZusammenhänge mit den Triconodonten, jurassischen Säugetieren, auf (31) . DieNatur weiterer kleiner, vielhöckriger Zähnchen, die als Haramiyiden (Micro-cleptiden) zusammengefasst werden, ist dagegen unsicher (32) . Auch der Um-stand, dass sie mehrwurzelig sind, reicht nicht mehr aus, um sie zu den Säuge-tieren zu stellen (33).

    Zwei Tatsachen heben sich klar aus unserer Untersuchung hervor: Nichteine, sondern verschiedene Reptilgruppen entwickelten sich schon sehr früh,unabhängig voneinander in der Richtung der Säugetiere. Die charakteristi-schen Eigenschaften der Säugetiere entstanden nicht gleichzeitig. Einzelnewurden bereits früh, andere erst spät erworben. Die harmonische Zusammen-fassung aller Säugetiereigenschaften verwirklichte sich offenbar nur bei einerkleinen Gruppe. Dies gilt für die Skelettmerkmale. Es ist anzunehmen, dassauch andere Eigenschaften der Säugetiere, deren Entstehung der Paläontologenicht direkt verfolgen kann, sich nicht anders verhielten. Auf Grund des Vor-kommens von Öffnungen für Blutgefässe und Nerven am Gesichtsschädel vonEriciolacerta aus der unteren Trias Südafrikas schloss WATSON 1931 auf dasVorhandensein eines sensorischen Feldes am Ende der Schnauze, wie man esvon den Säugetieren her kennt. Dies führt zum Schluss, dass die Haut diesesReptiles, mindestens am Kopfe, muskulös war und Sinnesorgane besessen hat.Hatten diese Reptilien vielleicht schon ein Haarkleid? (34)

    Ich habe soeben einen kleinen Ausschnitt aus dem letzten Kapitel desAufstieges der Wirbeltiere in der Erdgeschichte geschildert. Die Geschichteder Wirbeltiere ist die Geschichte einer zunehmenden Befreiung des Tieres ausden Fesseln des Milieus. Der bedeutendste Schritt war wohl der Übergang vomWasser zum Land. Das Wasser hat nie jenen anspornenden Einfluss auf dieHöherentwicklung ausgeübt, wie wir ihn vom Lande her kennen. Das wich-tigste Problem, dem die Natur beim Übergang vom Wasser zum Lande gegen-überstand, war, mit Hilfe der Wirbel eine Brücke zu konstruieren, die trägtund sich bewegen kann. Die beste Konstruktion der Wirbelsäule wurde für dieReptilien verwendet. Bei ihnen experimentierte die Natur mit dem Schädel.Der leistungsfähigste Typus führte zu den Säugetieren. Hier stand das Gebissim Vordergrunde. Das echte Kauen wurde erfunden, die Voraussetzung fürdie Warmblütigkeit. Das Gebiss hat den Säugetieren in allen Schwierigkeiteneines unerbittlichen Kampfes zum Siege verholfen.

    Kann die Emanzipation noch weiter getrieben werden? Zu Beginn der Erd-neuzeit war bei allen Säugetieren das Grosshirn unvergleichlich kleiner als beiden heutigen Vertretern. Viele Millionen von Jahren nach der Differenzierungder Raubtiere, der Huftiere und so weiter blieb das Gehirn so primitiv wie beieiner Beutelratte. Die Entwicklung des Gehirns setzte erst im oberen Miocaen,vor ungefähr 15 Millionen Jahren ein (35) . Unter den Säugetieren ist es einerGruppe dann gelungen, eine höhere Stufe der Emanzipation zu erklimmen.Der Mensch erreichte einen neuen, den höchsten Grad der Unabhängigkeit.

    Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. Zürich, Jahrg. 99/ 1954 13

  • 186 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    Wie wir die Säugetiere den Reptilien als höher organisiert gegenüberstellen,so steht der Mensch den Säugetieren gegenüber (36) . Er ist aus den Säugetierenemporgestiegen, aber jetzt ist er etwas anderes, weit mehr als das Säuge-tier (37) . Mit den Füssen steht er auf der Erde, aber sein Haupt ragt in denHimmel. Er ist wirklich der Wanderer zwischen zwei Welten.

    Anmerkungen

    (1) A. DOHRN hatte unter dem 25. April 1868 aus Montreux fünf Thesen zur «Disputation.nach Jena gesandt. An die oben zitierte Behauptung schliesst sich folgende These an:«Dagegen leistet die vergleichende Entwicklungsgeschichte für die Auffindung desStammbaumes der Geschöpfe unschätzbare Dienste, da die Entwicklungsgeschichtedes Individuums in grossen Zügen die des Stammes wiederholt.>Nach den Akten der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Aus TH. HEUSS (1940,p. 309). Man vergleiche ferner A. KÜHN (1950, p. 28/29).

    (2) E. GAUPP (1911, p. 239) kam zum Schluss, dass unter den rezenten Reptilien die Rhyn-chocephalen und Saurier in ihrem Schädelbau die meisten Ähnlichkeiten mit denSäugern darbieten. Eine Zusammenstellung der Ansichten über die Abstammung derSäugetiere im vergangenen Jahrhundert findet sich bei M. FÜRBRINGER (1904).Nach G. G. SIMPSON (1945, p. 35) stehen gegenwärtig 932 lebenden Säugetiergattungen1932 ausgestorbene Gattungen gegenüber; «4000 is probably about the number of knownmammalian genera that would be admitted by extreme splitters..

    (4) «Die letzte Steigerung [Organisationshöhe], durch die eine weitere Intensivierungder Ernährung möglich sein wird, ist die mechanische Vorbereitung der Nährstoffedurch Zertrümmerung, die ‚Erfindung' des Kauens. Diesen Fortschritt finden wir nurbei den Arthropoden einerseits, bei den Vögeln und Säugetieren andererseits. Ganzwenige andere Tierformen haben Andeutungen davon; sie können Muscheln knackenoder raspelnd Bruchstücke der Nahrung abkratzen; ein richtiges Kauen haben wir nurbei den Genannten. Hier geschieht es auf dreierlei Weise: Die Arthropoden kauen mitihren Vorderkiefern, einem umgewandelten Beinpaar. Die Vögel kauen, soweit siePflanzenfresser sind, mit ihrem Muskelmagen, dessen Wirkung sie durch aufgenom-mene Mahlsteine erhöhen. Die Säuger kauen mit den Kiefern, die eine besonders aus-gebildete Zahnbewaffnung tragen; ...» R. HESSE (1929, p. 33/34).Mit dem Problem der Höherentwicklung hat sich vor allem V. FRANZ befasst. Er unter-scheidet (1931, p. 200):1. Spezialisation: Phyletische blosse Differenzierung mit dem physiologischen Korrelat

    der Arbeitsteilung. Spezialisation kommt auf einseitige Anpassung hinaus undgeht einher mit räumlicher und zeitlicher B es c h r ä n k u n g der ökologischen Ent-faltung.

    2. Elevation (früher Vervollkommnung): Phyletische Differenzierung und Zentrali-sation mit den physiologischen Korrelaten der Arbeitsteilung und Arbeitsvereini-gung. Die Elevation kommt auf Allgemeinanpassung hinaus und geht einher miträumlicher und zeitlicher Er w e it er u n g der ökologischen Entfaltung, mit Sieges-kraft oder zunehmender Überlegenheit im Kampfe ums Dasein.

    «Die höher stehenden Formen sind aber nicht in jeder Beziehung höher organisiert,manches bleibt primitiv oder wird sogar rückgebildet. So sind z. B. die höheren Pri-maten im Zahnwechsel, im Vorhandensein aller Zahnarten, in nicht hochkronigenSchneide- und Backenzähnen, im einfacheren Prämolaren, in der Dreizahl der Molaren,im Fehlen besonderer Fortsätze am Schädel, in der Rückbildung des Geruchsorganes,im Mangel vielfacher Verschmelzungen oder Reduktionen von Extremitätenknochenund in fast stetem Vorhandensein von fünf, gut ausgebildeten Zehen mit normaler

    (3)

    (5)

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 187

    Phalangenzahl im Verhältnis zu anderen Monodelphia primitiv oder doch keineswegskompliziert. Massgebend für die Beurteilung der Frage nach höherer Stellung ist, wasund wieviel komplizierter und konzentrierter wurde. Der Besitz einzelner kompli-zierter Organe allein genügt also nicht, um eine höhere Organisation ... anzunehmen.»(E. STROMER, 1944, p. 61/62.)Man vergleiche ferner A. N. SEWERTZOFF (1931, p. 121 ff.) und L. PLATE (1928).

    (6) Ungefähr 90 % der bisher bekannten Pelycosaurier stammen aus Texas. Die restlichenFunde wurden von anderen amerikanischen und von europäischen Lokalitäten be-kannt. Zwei als Pelycosaurier beschriebene Formen (Elliotsmithia und Anningia) sindim mittleren Perm (Tapinocephalus-Zone) Südafrikas entdeckt worden. — Die Pelyco-saurier oder Theromorpha wurden zuerst von E. D. COPE eingehender studiert undbereits von ihm als Vorläufer der Säugetiere angesprochen. Das gesamte nordameri-kanische Fundmaterial haben A. S. ROMER und L. I. PRICE (1940) mustergültig bear-beitet. — Einen Überblick über die Texas Redbeds-Wirbeltiere und ihre stratigra-phische Eingliederung gab A. S. ROMER (1935).

    (7) Bis vor kurzem waren kontinentale Wirbeltierfaunen in Nordamerika erst wieder ausder Obertrias bekannt (Dinosaurier, Phytosaurier, Amphibien und Wirbeltierfährten,neben einem einzigen grossen Dicynodontier). In jüngster Zeit entdeckte man Wirbel

    -tierreste (vor allem Amphibien, dürftige Reptilreste und Wirbeltierfährten) in derMoenkopi-Formation (Untere Trias) des nordamerikanischen Südwestens (Arizona,Utah). Sie sind von S. P. WELLES (1947) und F. E. PEABODY (1948) beschrieben worden.

    (8) Nach Schätzungen überdeckten Inlandeisdecken in Südamerika ein Gebiet von min-destens 4 Millionen, in Südafrika von mindestens 2,5 Millionen, in Vorderindien vonetwa 3 Millionen und in Australien — heute vom Meere bedeckte Gebiete eingerechnet— von wenigstens 4 bis 5 Millionen qkm (die gegenwärtige grönländische Eiskappe be-sitzt elne Fläche von 2 Millionen qkm). Dagegen fehlen, ausgenommen von Vorder-indien, auf der Nordhalbkugel ausgedehnte Eismassen. Die Südkontinente haben dem-entsprechend in früheren Zeiten eine andere Längen- und Breitenlage besessen. Siesind im Lauf langer Zeiträume in die gegenwärtige Lage verschoben worden (Ver-schiebungstheorie von A. WEGENER). Vergleiche W. SOERGEL (1943/49).

    (9) Eine lebendige Schilderung der Jagd nach Karroo-Reptilien hat A. S. ROMER (1930)gegeben. — Der Entdecker der Karroo-Reptilien ist ANDREW GEDDES BAIN (1797 bis1864), ein schottischer Ingenieur, der nach Capland auswanderte. Er war durch dleLektüre von LYELL's Principles of Geology für die Fossilien begeistert worden. BAINerzählt vom Beginne seiner Sammlertätigkeit: "I was now set up. My zeal knew nobounds, and I literally left no stone unturned in search of fossils or minerals....., yet,with all my hammerings, I had not yet found a single fossil. Notwithstanding my badluck, I was determined to be a geologist." 1838 machte er selnen ersten grossen Fund:"I was encamped on the Blinkwater ... constructing the road through the forest upthe Winterberg. In one of my wanderings up the mountain, I saw on the edge ofa small krantz some bones protruding which, from their magnitude, might be theskeleton of some huge monster ... I succeedes in extracting ... the lower partof the pelvis, a fragment of bony cuirass, the head armed with sixty teeth, and otherbones of a large reptile."Diese Fossilien wurden der Geological Society of London übergeben. Unter ihnen be-fanden sich neben Dicynodontenresten der Schädel und Skeletteile von Pareiasaurusserridens. Nach L. D. BOONSTRA (1939, p. 74).1940 waren aus der Karroo-Formation mehr als 550 Arten von Tetrapoden bekannt(F. v. HUENE, 1940).

    (10) Verwandte Faunen finden sich nicht nur in weiteren Gebieten Afrikas (Ruhuhu-Gebiet, Ostafrika; Chiwela im Nyassaland; Luangwa-Tal, Nordrhodesien; Südwest-afrlka), sondern auch in Madagaskar, in Asien (Indien, Indochina, Shansi, Sinkiang,Westsibirien), in Europa (Russland, Schottland), in Südamerika (Rio Grande do Sul,Brasilien; Ischigualasto, Argentinien), in Nordamerika und in Ostaustralien.

  • 188 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    (11) Das Andenken ROBERT BROOM'S (1866-1951) ehrten durch Biographien D. M. S. WATSON(1952, mit Bibliographie), R. A. DART (1951), eine kleinere Notiz stammt von F. v. HUENE(1951). Seine Persönlichkeit und sein Lebenswerk wurden ferner von FeldmarschallJ. C. SMUTS und von A. ROBERTS im «Robert Broom Commemorative Volume» geschil-dert, der von A. L. DU TOIT im Auftrage der Royal Society of South Africa 1948 her-ausgegeben wurde. Der Festschrift ist eine Bibliographie der Arbeiten BROOM'S bei-gegeben, die vom Jubilaren selbst beigesteuert wurde.

    (12) R. BROOM war 1909 in London zufällig mit H. F. OSBORN zusammengetroffen, der ihn alsGast zu sich nach New York einlud. BROOM verbrachte eine Woche im AmericanMuseum. Als Ergebnis seiner Beobachtungen an den Pelycosauriern veröffentlichte er1910 eine Arbeit, "which is perhaps the most individual contribution ever made toour understanding of reptile affinities" (D. M. S. WATSON, 1952, p. 45).1912 forderte ihn die Royal Society of London auf, im folgenden Jahre die CroonianLecture über den Ursprung der Säugetiere zu halten. Mit Freuden kam BROOM dieserehrenvollen Einladung nach. In einem Briefe orientierte ihn zuvor sein Freund, derAnthropologe ELLIOT SMITH, über die Croonian Lecture, der so lehrreich und reizendist, dass ich ihn hier anführen möchte:"I was delighted to get your letter this morning and to know that you were in Londonsharpening your claws for the Croonian effort. You would commit no more heinouscrime than to talk for more than 60 minutes, so that you will have to exercise the dif-ficult virtue of restraint.The sort of lecture you should give might be sketched out roughly somewhat on theselines. A few minutes' mild eulogy of the work of Owen, Seeley and Company (mostof whom have preached Croonian sermons on the same text in the remote past).Then a word about the great accumulations of new facts, .palaeontological, anatomicaland embriological since their time; the impossibility of crowding into one short hourany account of this material or plunging into highly technical discussions of its signi-ficance. Hence all that you can do is to give a simple and necessarily dogmatic state-ment of the inferences you have drawn from a consideration of the whole evidence.Then launch into the plain and simple story of how and why reptiles, mammals andbirds came into existence. Don't talk about inheritance of acquired characters, or anti-Darwinismus or say too much about birds, and always remember to sugar your mostheretical pills with a deferent (though confident) statement of them.Remember that what you talk is not necessarily what you will write for the R. S. topublish—there you can spread yourself and plunge into intricacies of any degree oftechnicality—but in talking remember that very few of your hearers will know thequadrato-jugal from the corpus callosum; and don't forget that it is only those whoknow most of a subject that can make a simple story of it.Sketch out your lecture on broad lines and expound it (without manuscript) by simpleblackboard drawings. Hang on the wall a great phylogenetic tree of the groups withwhich you are dealing.I have so often got into a mess by trying to squeeze too much into an hour and byassuming too much on the part of my hearers, that I most strongly urge you to pruneyour story relentlessly, even if you have to sacrifice some of your choicest gems, anddon't assume any knowledge on the part of your hearers or offend their conceit ofthemselves by telling them it is non-technical." (R. A. DART, 1951, p. 10.)

    (13) Die Reduktion mittelständiger Phalangen infolge grabender Lebensweise konntenH. STEINER und G. ANDERS (1946) in einer ganzen Reihe von Fällen bei rezenten Eidech-sen nachweisen. Auch bei dieser Umbildung der Hand zur Grabextremität werdenimmer die gleichen mittelständigen Phalangen reduziert. Eine solche Reduktion inVerbindung mit einem Funktionswechsel wurde von den Autoren als adaptive Reduk-tion bezeichnet.

    (14) Eingehende Darstellungen der geschichtlichen Entwicklung des Problems hat E. GAUPP(1899, 1913) verfasst.

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 189

    (15) Mit der Verkümmerung des ganzen caudalen Unterkieferabschnittes muss der alteKieferöffner, der Depressor mandibulae, an Bedeutung verlieren und schliesslichschwinden. Einen Rest dieses Muskels hat M. VoIT (1923) bei einem Wieselembryo alsMusculus mallei externus aufgefunden. Die Mundöffnung wird bei Säugern durchMuskeln des Mundhöhlenbodens bewirkt. Diese Muskeln greifen am Dentale an undknicken den Vorderteil des Unterkiefers gegen den hinteren ab, ein Vorgang, der sichontogenetisch noch immer wiederholt. Inwieweit gerade hier ein ganz anderer Neu-erwerb der Säuger, die Milchdrüsen und damit die Saugfunktion, mitwirkt, ist nochnicht klar zu übersehen; immerhin ist zu betonen, dass die Saugfunktion und damit dieTätigkeit der Mundhöhlenbodenmuskeln früh einsetzt, wie es die Beuteltiere als Ex-tremfall besonders deutlich zeigen (0. VEIT, 1947, p. 88).

    (16) Anderer Auffassung ist F. H. PARRINGTON (1949, p. 590): "The extremely small Ictido-sauria described by Broom (1932) from the uppermost Trias of South Africa are amongthe most mammallike theriodonts. Here the postdentary bones of the lower jaw areextremely small and the articular lies close to a part of the dentary which is almost incontact with the squamosal. It is likely that the transitional stage was a hinge formedby both the dentary and the extremely reduced articular in the lower jaw, and thetiny quadrate and a part of the neighbouring region of the squamosal in the skull.Further reduction of the articular and the quadrate would leave the hinge formed onlyby the dentary and squamosal and the quadrate and articular would be free to becomeear ossicles. Such a transition does not require two hinges to function at the same time."

    (17) Dass neue Organe aus vorhandenen Organen durch Umbildung unter Funktions-wechsel entstehen, hat als erster A. DOHRN klar erkannt. «Durch Aufeinanderfolge vonFunctionen, deren Träger ein und dasselbe Organ bleibt, geschieht die Umgestaltungdes Organs. Jede Function ist eine Resultante aus mehreren Componenten, deren Einedie Haupt- oder Primärfunction bildet, während die Anderen Neben- oder Sekundär

    -functionen darstellen. Das Sinken der Hauptfunction und die Steigerung einer Neben-function ändert die Gesammtfunction; die Nebenfunction wird allmälig zur Haupt-

    function, die Gesammtfunction wird eine andre, und die Folge des ganzen Processes istdie Umgestaltung des Organs.» (A. DOHRN, 1875, p. 60.) Eine glänzende Würdigung desbahnbrechenden DOHRN'schen Prinzipes des Funktionswechsels findet sich bei A. KüHN(1950, p. 149-161).

    (18) Auf die grosse Bedeutung der Bewegungen der Teile eines Reptilienschädels gegen-einander hat vor allem J. VERSLUYS (1912, 1936) hingewiesen. Der kinetische Schädelgestattet eine Hebung des Oberkiefers und ist als der ursprüngliche Typus anzusehen.Er besteht aus zwei Abschnitten, aus der knöchernen Hirnkapsel (okzipitales Segment)und dem Schädeldach mit Nasen- und Oberkiefergegend (maxillares Segment). DieSchädelbewegungen haben im Laufe der Erdgeschichte manche Umbildungen erfahren.Unter den heute lebenden Sauropsiden besitzen die Gymnophionen, die Lacertilier unddie Vögel einen kinetischen Schädel. Bei den Schildkröten und Krokodiliern dagegenwurde diese Beweglichkeit eingebüsst. Oberkiefer und Hirnschädel bilden bei ihneneine feste Einheit. Zugleich verwachsen die Gaumenplatten der Belegknochen desOberkiefers in der Mediane zum sekundären Gaumen, der sich bei Krokodilen nachrückwärts durch die ganze Mundhöhle ausgedehnt hat.

    (19) Kiefermuskulatur und Schädelmechanik der Schlangen wurden von G. HAAS (1931,1929) eingehend untersucht.

    (20) Die bewegenden Kräfte des Sauropsidenschädels bestehen aus:1. dem komplexen System des Constrictor dorsalis, das vorwiegend Bewegungen des

    maxillaren gegen das okzipitale Segment vermittelt;2. der Gruppe des Adductor mandibulae, die Beweger der Unterkiefer gegen das

    maxillare Segment darstellt.Beide Muskelgruppen werden durch den Trigeminus innerviert. — Es ist zu beachten,dass bei der Kiefermuskulatur Punctum mobile und Punctum fixum wechseln können.

  • 190 Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich 1954

    Bei den Säugetieren gerät der Constrictor dorsalis vollkommen in Verlust. Ihre Kau-muskulatur leitet sich demnach allein vom Adductor mandibulae ab. (Man vergleicheH. BLUNTSCHLI und H. SCHREIBER, 1929, p. 29/30.)

    (21) Vergleiche F. R. PARRINGTON (1936, 1936a).

    (22) Formel des Dauergebisses primitiver Placentalsäuger 3.1.4.3 der Beuteltiere 5-3.1.4.43.1.4.3 4-3.1.4.4'

    der Pantotherien ? 1.4.7-8 .

    Vergleiche G. G. SIMPSON (1936, p. 942/943).4.1.4.7-9(23) Getrennte Zahnwurzeln finden wir unter den Ictidosauriern bei den Tritylodonten

    (W. G. KÜHNE, 1943).L. DÖDERLEIN (1921, p. 20) hat darauf hingewiesen, dass die Konstruktion mehrwur-zeliger Zähne eine viel weitergehende Zerkleinerung des Nahrungsbissens ermöglicht.Ein einwurzeliger Zahn kann nur einem Druck von oben gut standhalten. Sind zweiWurzeln vorhanden, die unter einem gewissen Winkel auseinanderweichen, so sitztdie Zahnkrone im Kiefer wie der Reiter auf dem Sattel und wird einem starkenDrucke senkrecht oder seitlich gewachsen sein. — Mit der Behauptung, dass das Auf-treten mehrwurzeliger Kauzähne die Entstehung der Säugetiere nicht nur begleitet,sondern sie wahrscheinlich erst ermöglicht und sogar veranlasst habe, schiesst DÖDER-LEIN meiner Meinung nach über das Ziel hinaus. Das Auftreten mehrwurzeliger Zähnewar nur einer neben anderen Faktoren, die für dle Herausbildung der Säugetiere vonBedeutung waren.

    (24) F. R. PARRINGTON (1946a, p. 722-727) hat die spättriadischen und rhätischen Therapsidennach der Gestaltung des Gebisses wie folgt gruppiert:I. Ictidosauria

    a) Herbivores Gebiss: Tritylodon, Bienotheriumb) Insectivores oder omnivores Gebiss: Trithelodon, BROOM's Formen «A» und «B».

    II. CynodontiaCarnivores oder insectivores Geblss: Lycorrhinus, Pachygenelus (?), Dromathe-rium, Microconodon.

    F. R. PARRINGTON nimmt an, dass die Triconodonten direkt von diesen späten Cynodon-tiern abstammen.

    (25) E. D. COPE hat erstmals versucht, den Formenreichtum der Säugetierbackenzähne voneinfachen Verhältnissen herzuleiten. Seine Hypothese wurde von H. F. OSBORN zurTritubercular-Theorie ausgebaut. Grosse Verdienste um ihre Weiterentwicklung habensich W. K. GREGORY und in neuerer Zeit vor allem G. G. SIMPSON erworben. Die Ge-schichte des Werdeganges dieser Theorie hat W. K. GREGORY (1934) meisterhaft geschil-dert. Brillante allgemeinverständliche Darstellungen stammen von G. G. SIMPSON (1936,1937).

    (26) Professor PLIENINGER von Stuttgart fand 1847 nach dem Schlämmen unter einer «unge-heuren Masse von Zähnen, Schuppen, Koprolithen und unkenntlichen Skelettheilenvon Fischen und Sauriern zwei winzige Zähnchen, die er Microlestes antiquus nannte.Aus Prioritätsgründen musste diese Bezeichnung geändert werden: Thomasia antiqua.Seine Zugehörigkeit zu den Säugetieren ist umstritten.

    (27) Es handelt sich um den Vorderteil eines Schädels, Tritylodon longaevus Owen 1884,dessen systematische Stellung lange diskutiert wurde. Heute weiss man, dass er keinemSäuger, sondern einem mammal-like reptile angehört. Der Fund stammt aus der Storm-bergzone (Rhät) der Karroo-Serie von Thaba N'chou, Basutoland, Südafrika.

    (28) G. G. SIMPSON hat 1928 die mesozoischen Säugetiere des Geological Department desBritischen. Museums und 1929 diejenigen Amerikas monographisch bearbeitet.

    (29) W. G. KÜHNE (1946, p. 733). — Angaben über die absolute und die prozentuale Zusam-mensetzung von Wirbeltierzähnen aus württembergischen Rhätbonebeds gab E. v. HUENE(1933, p. 101-103).

  • Jahrg. 99 E. KUHN. Der Ursprung der Säugetiere 191

    (30) Das Verdienst, dies zuerst klar erkannt zu haben, gebührt D. M. S. WATSON. Nach einemVergleich von Bienotherium mit Diademodon kommt er zum Schluss: "It seems, there-fore, at the least highly probable that Bienotherium and Tritylodon are actually Ictido-sauria and not mammals ... It is, I think, evident that Bienotherium is a descendentof the Cynodontia, it is very easily comparable with Diademodon, whereas so far as Ican see, it has no special resemblances to the Bauriamorphs, or indeed to any othergroups of Theriodontia." (1942, p. 108.)Diese Erkenntnis wurde von W. G. KÜHNE (1943, 1949) auf Grund neuen Materiales vonTritylodon und von Oligokyphus sowie durch genaue Untersuchung von Bienotheriumdurch C. C. YOUNG (1947) erhärtet.

    (31) F. R. PARRINGTON (1941, 1946) vertritt diese Meinung. Nach W. G. KÜHNE (1950) soll dieGruppe in genetischer Beziehung zu den Pantotherien stehen.

    (32) B. BOHLIN (1946) wies nach, dass die Multituberculaten erst im oberen Jura (Purbeck)auftreten. Die Sonderstellung der Haramiyiden (Microcleptiden) wird dadurch betont.W. G. KÜHNE (1950) vermutet, dass die Haramiyiden säugetierähnliche Reptilien seien.

    (33) Einen weiteren, besonderen Typus sollen nach W. G. KÜHNE (1950) die triconodontenZähne ohne Cingulum, wie Tricuspes und Hallau XVIII repräsentieren. — Ein Zahn mitLaboratoriumsnummer Duchy 33,, wurde von W. G. KÜHNE (1950) zu den Symmetro-donten gestellt.

    (34) Mit der Bedeutung der Gruben und mit der Beschaffenheit der Haut auf dem Ge-sichtsschädel der Theriodontier haben sich ferner F. BROILI und J. SCHRöDER (1936,p. 300-308) eingehend befasst.

    (35) "The brain of the earliest representative of the Equidae (Hyracotherium, Lower Eocene)was of a type which today is characteristic of the lowest marsupials. The type of braincharacterizing ungulates today was not achieved before the late Miocene. In its develop-ment, progress was not in every phase linked with either increase in body size orskeleton specialization." T. EDINGER (1948, p. 1).

    (36) Die ersten Säugetiere unterschieden sich von ihren nächsten Verwandten, den mammal-like reptiles, nur unmerklich. Ein Systematiker der Triaszeit, der die spätere Entwick-lung der Säugetiere natürlich nicht übersehen könnte, würde die Säugetiere als beson-ders spezialisierte Reptilien betrachten. Der gleichen Schwierigkeit begegnet der Zoo-loge heute bei der Beurteilung der systematischen Stellung des Menschen unter odergegenüber den Säugetieren. Je nach dem Gewicht, das den einzelnen Merkmalen desMenschen zugemessen wird, muss das Ergebnis verschieden ausfallen. Natürlich kannder Mensch seine Herkunft nicht verleugnen: "Considering all these diverse conditions,together with the mass of fundamental similarities in the higher primates, only oneconclusion seems to be admissible today regarding man's place among the catarrhines.Taxonomically speaking, the place of modern man lies still alongside of the recentanthropoid apes. Phylogenetically speaking, all forms of man, past and present, and theentire profusion of fossil and surviving anthropoids must have had one common origin,most likely somewhere among early Cercopithecinae." A. H. SCHULTZ (1950, p. 51).

    (37) TH. DOBzHANSKY und M. F.A. MONTAGU stellten 1947 die Hypothese auf, "that the mostimportant evolutionary trend in the human species is towards genetically determinededucability, i.e., ability to learn from experience and to modify one's behavior ac-cordingly. From the dawn of humanity to our time, educability increased the fitnessof its possessors. Natural selection has, consequently, favored ever higher developmentof educability. This trend is the specifically human feature of evolution of Homosapiens." TH. DOBZHANSKY (1950, p. 400).

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