Der Weg zur Rationellen Energienutzung im Gartenbau€¦ · 04 05 Das optimale Energiekonzept f¸r...

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  • ZUKUNFTSENERGIEN. UNTERSTÜTZT VON LAND & WIRTSCHAFT.

    Geschäftsstelle derLandesinitiative Zukunftsenergien NRWc/o Ministerium für Verkehr, Energie undLandesplanungdes Landes Nordrhein-Westfalen (MWMEV)Haroldstraße 440213 DüsseldorfTelefon: 02 11/8 66 42-0Telefax: 02 11/8 66 42-22E-Mail: [email protected]

    Außenstellen:Ministerium für Städtebau und Wohnen,Kultur und Sport des LandesNordrhein-Westfalen (MSWKS)Elisabethstraße 5-1140217 Düsseldorf

    Ministerium für Wissenschaft und Forschungdes Landes Nordrhein-Westfalen (MWF)Völklinger Straße 4940221 Düsseldorf

    Ministerium für Umwelt und Naturschutz,Landwirtschaft und Verbraucherschutzdes LandesNordrhein-Westfalen (MUNLV)Schwannstraße 340476 Düsseldorf

    ee energy engineers GmbHAm Technologiepark 145307 Essen

    Ihr Ansprechpartner in derGeschäftsstelle:Dr. Frank-Michael Baumann

    Projektleiter:Prof. Dr.-Ing. Hartmut GriepentrogVorstandsvorsitzender der Gelsenwasser AG

    Internet:www.energieland.nrw.de

    Der Weg zurRationellen Energienutzungim Gartenbau

    Der Weg zurRationellen Energienutzungim Gartenbau

    TOP 10 der Energieeinsparung

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    Niedrige Betriebskosten bei gleichzeitiger Steigerung derProduktionseffizienz ist das Ziel eines modernen Unter-nehmens im Gartenbau. Voraussetzung dazu ist eine ratio-nelle Nutzung der eingesetzten Ressourcen. Von großerBedeutung ist in diesem Rahmen der optimale Energieein-satz, wodurch insbesondere im Unterglasanbau das Be-triebsergebnis entscheidend beeinflusst wird.

    Sowohl für den modernen Produktionsbetrieb auf dergrünen Wiese als auch für die kleine Gärtnerei mit ge-wachsenen Strukturen gilt: Die Beschäftigung mit demThema Energie lohnt sich!

    RationelleEnergienutzung imGartenbau

    Wettbewerbsvorteiledurch rationellenEnergieeinsatz

    Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise undeinem zunehmend härter werdenden internationalenWettbewerb, fragen sich immer mehr Gärtner, wiesie wie Sie ohne großen Aufwand Ihre Energieko-

    sten senken können.

    In dieser Broschüre zeigen wir Ihnen,

    Bei Energiekostenanteilen von 10 % des Jahresumsatzesim Unterglasgartenbau können Energieeinsparung zu einerdeutlichen Verbesserung des Betriebsergebnisses führen.So sind durchaus erzielbare Energieeinsparungen von rund20 % bei einem durchschnittlichen Jahresumsatz von400.000,- mit einem zusätzlichen Gewinn von 8.000,- vergleichbar.

    Im Gartenbau sind Energieeinsparungen von 5 - 30 % invielen Produktionsbereichen möglich. Auch wenn imUnterglasanbau seit der ersten Energiepreiskrise in den70er Jahren zahlreiche Anstrengungen für einen rationellenEnergieeinsatz unternommen wurden, lassen sich auchheute mit einem optimalen Energiekonzept noch Einspar-potenziale nutzen. Dies betrifft nicht nur die Heizenergie,auch in anderen Bereichen können Sie Einsparungenerzielen.

    kostengünstiger beziehen können.

    den Energiebedarf in Ihrem Betrieb senken,

    die eingesetzte Energie effizienter nutzen und

    welche Möglichkeiten Ihnen regenerative Ener-gien bieten.

    wie Sie über den Energieeinsatz in Ihrem Betriebbestens informiert sind.

    wie Sie die eingesetzte Energie noch wirtschaft-licher als bisher nutzen können.

    wie Sie durch Änderung der Kulturtechnik denEnergieeinsatz optimieren und dabei die Pro-duktqualität oft noch steigern können.

    Wie sie mit intelligenten Finanzierungsmodellenauch in Ihrem Betrieb Energiesparmassnahmenumsetzen können.

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    Das optimaleEnergiekonzept fürIhren Betrieb

    Erfassung desIST-Zustandes

    Der erste Schritt auf dem Weg zur Reduzierung des Ener-gieverbrauchs führt über die Erfassung des Verbrauchs anHeizenergie, Strom und Treibstoffen und deren Bewertung.

    Damit Sie Ihren Energieeinsatz im Vergleich zu anderenBetrieben einordnen können, wurde anhand von Modell-betrieben für 6 unterschiedliche Betriebstypen der Ener-giebedarf für verschiedene Einsatzbereiche berechnet. Diehier vorgestellten Modellbetriebe repräsentieren hinsichtlichihres Anbauprogramms, ihrer Betriebsgröße und techni-schen Ausstattung einen Großteil der Betriebe in NRW.

    Der rationelle Umgang mit Energieim eigenen Betrieb ist einfacher undpreiswerter als Sie denken.

    Es geht zunächst darum, den Energie-verbrauch in Ihrem Betrieb zu ermit-teln und Schwachstellen aufzu-decken. Oftmals lassen auch mittechnisch einfachen Mitteln und beirelativ geringem Kostenaufwand be-achtliche Einsparungen erzielen.

    Die 6 Modellbetriebe mit ihren typischen Kultur-programmen und technischen Ausstattungen. DieModellbetriebe repräsentieren typische Betriebs-strukturen und Anbauprogramme der Unterglas-produktion in NRW.

    Jährlicher Heizenergiebedarf verschie-dener Modellbetriebe für den Unterglas-anbau.Über 90 % des betrieblichen Gesamten-ergieverbrauchs werden für die Behei-zung von Gewächshäusern eingesetzt.

    Jährlicher Strombedarf der Modellbe-triebe.Der Strombedarf setzt sich aus dem Ein-satz für die Verbrauchsbereiche Heizung,Bewässerung und Düngung, Schattierungund Lüftung, Belichtung sowie sonstigeVerbraucher zusammen. Im Modellbe-trieb Rosen werden für die Assimilations-belichtung 2.100 MWh pro Jahr zu Grun-de gelegt.

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    Erfassung des Ist-Zustandes

    Über 90% des Gesamtenergieverbrauchs fallen imUnterglasanbau für die Beheizung der Gewächshäuser an.Mit folgenden Maßnahmen können Sie den Energieeinsatzin Ihrem Betrieb deutlich reduzieren und Ihre Energiekostensenken!

    Energieschirmdicht installiert = viel profitiert

    Wichtig: Sachgerechte Installation mit guter Giebel- und Stehwandabdichtung!

    Überprüfung: Die Dichtigkeit Ihres Energieschirmes kön-nen Sie ohne großen Aufwand mit dem V-Luft-Verfahren nach folgender Berechnungermitteln:

    Beispiele für Energie-sparmaßnahmen

    In einem Gewächshaus ohne Energieschirm ist derV-Luft-Wert gleich 1, mit einem gut isolierten Schirm ineinem dichten Gewächshaus liegt der V-Luft-Wert bei 0,3.

    Einsparung: Je nach Material und Betriebsweise bis zu40 % Heizenergie.

    Kosten: Bei nachträglichem Einbau und bei kleinenFlächen bis zu 20,- /m²,

    bei Installation in einen Neubau je nachMaterial 5,- bis 10,- /m².

    VLuft=Temperatur über dem Schirm - AußentemperaturTemperatur unter dem Schirm - Außentemperatur

    TOP 10 der Energieeinsparung

    Platz Nr. Einsparung

    1. Energieschirm 20 40 %

    2. Abdichtung von Scheibenund Lüftungen 10 20 %

    3. Heizungssystem 10 18 %

    4. Optimierung der Kesselanlage 10 15 %

    5. Klimaregelung 10 20 %

    6. Bessere Flächennutzung/Anbauplanung 10 %

    7. Isolierung und Spezial-verglasung 7 10 %

    8. Messfühler 5 10 %

    9. Bewässerung 5 10 %

    10. CO2-Düngung 5 %

    Richtig installierter Energieschirm im Gewächshaus

  • 08 09

    Pflanzennah = kostenfern

    Heizungssysteme im Vergleich

    Wichtig:

    1. Gleichmäßige Temperaturverteilung im Gewächshaus!

    2. Wärme möglichst nah an die Pflanze bringen!

    3. Heizungssysteme mit niedrigem spezifischen Wärme-verbrauch auswählen!

    Die Mehrkosten für die aufwendigere Installation vonbeweglichen pflanzennahen Heizungssystemen sind gering.

    Anhand des spezifischen Wärmeverbrauchs lassen sichverschiedene Heizungssysteme miteinander vergleichen.

    Je dichter desto mehr ge-spart!

    Abdichtung von Scheiben und Lüftungen

    Durch nicht richtig schließende Lüftungen kann der Wär-meverbrauch um bis zu 20 % erhöht werden. Bei undichtenScheiben oder schadhafter Verkittung gehen 10 % derEnergie verloren.

    Deshalb: Abdichten von Lüftungsklappen mit Noppenfolieoder Spezialprofilen !

    Zerbrochene oder verrutschten Scheiben umge-hend reparieren !

    Beispiel für Energiespar-maßnahmen

    Isolierung und Spezialverglasung

    1. Durch das Anbringen von Noppenfolie an Giebel- undStehwänden kann bei sachgerechter Installation derEnergieverbrauch um bis zu 8 % gesenkt werden (be-zogen auf die Grundfläche).

    Wichtig: Sichere Befestigung der Folie mit Spezialhal-terungen oder Klemmprofilen!

    Kosten: 3,- bis 5,- /m²

    2. Die Verwendung von Bedachungsmaterial mit geringerWärmedurchlässigkeit im Stehwand- und Giebelbereichbringen ca. 10 % Energieeinsparung.

    Hierfür kommen in Frage:

    Spezialglas HortiPlus, Doppelverglasung, Stegdoppelplatten, Doppelfolie, Isolierverglasung.

    Kosten: 5,- bis 25,- /m² je nach Material

    Zerbrochene Scheibe im Gewächshaus

    Noppenfolie an der Stehwand

    Hebe-Senk-Heizung

    Spezifischer Wärmeverbrauch verschiede-ner Heizungssysteme im Vergleich.

    Als Referenzwert (= 100%) dient der Wär-meverbrauch einer hohen Rohrheizung(Quelle: verändert nach Tantau, 1974). Derniedrigste Energieverbrauch ist mit CO2-Kanonen erreichbar, allerdings sind diesewegen erhöhter Schadgaskonzentrationennur begrenzt einsetzbar.

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    Im Abgas steckt noch was!

    Optimierung der Kesselanlage

    Einen hohen Wirkungsgrad Ihrer Kesselanlage erreichenSie durch:

    Gute Isolierung von Kessel und Zuleitungen,

    Regelmäßige Wartung und Reinigung von Kessel undBrenner,

    Verringerung von Stillstandsverlusten durch Abstufungder Heizleistung,

    Einsatz eines Abgaskondensators und

    Nutzung der Niedertemperatur- und Brennwerttechnik.

    Einsparung: Ein alter Kessel hat oft nur einen Wirkungsgradum 80 %. Mit dem Ersatz durch moderne Brennwertkesseloder Abgaskondensatoren erhöht sich der Wirkungsgraddeutlich und Energieeinsparungen bis zu 15 % werdenerreicht.

    Bei Einsatz einer NT-Heizanlage von z.B. 1 MW Feue-rungsleistung entstehen Mehrkosten in Höhe von 2.500,- bis 5.000,- .

    Beispiel für Energiespar-maßnahmen

    [email protected]

    Prima Klima- wie gehts der Pflanze?

    Klimaregelung

    Mit Hilfe von Regelcomputern ist es möglich, verschiedeneRegelbereiche im Gewächshaus zu verknüpfen und auchkomplexe Klimaregelstrategien einzusetzen.

    Einsparungen: Die möglichen Energieeinsparungenliegen im Bereich von ca. 10 %.

    CO2-Düngung

    Durch das CO2 aus den Abgasen bei der Verbrennung vonErdgas wird bei einigen Kulturen, wie z.B. Rosen, eineErtragssteigerung erzielt. Dazu kommt die energetischeNutzung des Abgases durch die Anhebung der Lufttem-peratur im Gewächshaus.

    Moderner NT-Kessel

    Rosenkultur mit Belichtung

    Gärtnerrechner

    Messfühler

    Damit die Klimamessung fehlerfrei funktioniert, sindfolgende Punkte bei der Auswahl von Messfühlern undderen Einsatz zu beachten:

    1. Für ausreichenden Strahlungsschutz und Ventilationan der Messbox sorgen.

    2. Die Messgeräte regelmäßig warten und deren Funktionkontrollieren.

    3. Die Temperatur- und Feuchtefühler möglichst nahe amPflanzenbestand platzieren.

    Einsparungen: Bei Berücksichtigung der v.g. Punktelassen sich 5 10 % der eingesetztenHeizenergie einsparen!

    Platzierung der Messfühler

    Mindestanforderungen an Messfühler

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    Beispiel für Energiespar-maßnahmen

    Weniger(Wasser und Wege)......ist wirtschaftlicher!

    Bessere Flächennutzung

    Eine bessere Ausnutzung der Gewächshausgrundflächedurch Roll- und Mobiltische und eine exakte Planung derFlächenbelegung erhöhen die Flächenproduktivität undreduzieren die Energiekosten je Pflanze.

    Energieeinsparung: Je nach Ausgangssituation bis zu10 %.

    Wasser- und energiesparende Bewäs-serung

    Wassersparende Bewässerungssysteme, durch die eineandauernde Befeuchtung großer Flächen vermieden werdenkann, sind energiesparend!

    Was Sie tun können:

    Geschlossene und wassersparende Bewässerungssyste-me verwenden!

    Leckagen an Stellflächen etc. beseitigen!

    Verdunstungsflächen durch Folienabdeckung reduzie-ren!

    Gießvorgänge nicht in die Abend- und Nachtstundenlegen!

    Feuchte Wege- und Arbeitsflächen vermeiden!

    Einsparung: Bei Umstellung von Matten- auf Tropfbe-wässerung sind bis zu 10 % Energieein-sparung möglich !

    Kosteneinsparungdurch Energieum-stellung

    Mehr Biomasse = weniger CO2Die energetische Nutzung von Biomasse wie z.B. Holzoder Biogas erspart der Umwelt doppelt klimaschädlicheEmissionen durch:

    Einsparung fossiler Energieträger und

    CO2-neutrale Verbrennung.

    Von Interesse für den Gartenbau sind insbesondere dieEnergieträger Holz und Biogas.

    Lohnt sich eine Umstellung für Ihren Betrieb?

    Das hängt ab von:

    Verfügbarkeit ausreichender Brennstoffmengen überdas ganze Jahr,

    Gewährleistung der Einhaltung von Grenzwerten fürEmissionen,

    Anlieferentfernung,

    ausreichend verfügbarer Fläche für Heizzentrale, Brenn-stofflager und Logistik am Betrieb,

    Bezugspreis für Biomassebrennstoff,

    erforderlichen Investitionen.

    Wenn beispielsweise

    Ihr Betrieb eine thermische Leistung bis 1 MW benötigt,

    die Anlieferung aus einem Umkreis bis max. 80 kmerfolgen kann,

    der Bezugspreis für den Biomassebrennstoff langfristigstabil bleibt,

    die erforderlichen Investitionen sich in einem angemes-senen Zeitraum (5 - 8 Jahre) amortisieren,

    dann kann die Umstellung Ihrer Energieversorgung aufBiomasse auch für Sie interessant sein!

    Ebbe/Flut-Bewässerungssystem auf Mobiltischen

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    2 Projektbeispiele

    Holz als alternativerBrennstoff für den Gartenbau

    In der Gärtnersiedlung Billerbeck-Beerlage wurde eineHolzhackschnitzelheizung mit 850 kW Feuerungsleistungund Einbindung eines 120 m³ Wärmespeichers installiert.Hiermit können 85 % des Jahreswärmebedarfs für eineProduktionsfläche von 18.000 m² gedeckt werden. DieSpitzenlast wird weiterhin über einen 2.200 kW Erdgas-kessel abgedeckt.

    Benötigte jährliche Brennstoffmenge:1.600 t (entsprechend 480.000 Liter Heizöl)

    Brennstoffqualität: unbehandeltes Altholz (Klasse A1)

    Brennstoffpreis: 2,56 /t

    Heizkostenersparnis für den Betrieb: ca. 23.000 pro Jahr

    Reduzierung der CO2-Emissionen: 120 t pro Jahr

    Biogas als alternativerBrennstoff für den Gartenbau

    Am Gartenbauzentrum Straelen wurde eine Biogaspilot-anlage mit 350 kW elektrischer und 450 kW thermischerLeistung in Betrieb genommen. Hiermit kann die Grundlastvon 5.000 - 8.000 m² Gewächshausfläche gedeckt werden.Neben technischen Fragen zur Weiterentwicklung vonBiogasanlagen stehen bei diesem Projekt vor allem gärt-nerische Fragen im Mittelpunkt.

    Biogasanlagen bieten die Möglichkeit, regional anfallendeBiomasse zu verwerten. Als Wärmeabnehmer im Außen-bereich kommen u.U. geeignete Gartenbaubetriebe inFrage. Durch diese Zusammenarbeit entsteht für denLandwirt eine zusätzliche Einnahmequelle und dem Gärtnererschließt sich eine kostengünstige lokale Energiequelle.

    Gesamtansicht der Holzfeuerungsanlage(links oben) und Brennstoff in Förder-schacht (links)

    Gesamtansicht der Biogasanlage in Straelen

    Viele Energieeinsparmaßnahmen sind unabhängigvom Produkt umzusetzen. In jedem Betrieb lassensich Potenziale bestimmen, die nicht nur die Kostensenken. Durch den rationellen Umgang mit Energieund Wasser leisten Sie als Unternehmer gleichzeitigeinen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.Darüber hinaus ist für umweltbewusste Betriebe eindeutlicher Imagegewinn festzustellen: Immer mehrEndverbraucher wollen wissen, wo die Ware her-kommt, die sie kaufen. Und ob sie umweltschonendhergestellt wurde.

    Neben dem Ziel Kosten zu sparen, gibt es vieleAnlässe, sich intensiv mit dem Thema Energie zubefassen: Vielleicht stehen bauliche Veränderungenin Ihrem Betrieb an, wie Umbau, Neubau oder Er-weiterungsmaßnahmen. Vielleicht planen Sie Verän-derungen beim Produktions- oder Verfahrensablauf,den Austausch von Anlagen oder Maschinen. Nichtzuletzt: Änderungen der gesetzlichen Vorschriftenoder die Vorbereitung zur Teilnahme am Umweltauditoder am Emissionshandel können ausschlaggebendsein.

    Energiekosten senken

    Natürlich werden auch Sie freie Mittel zuerst in dieOptimierung der Produktion stecken wollen. Es mussauch nicht immer Ihr Geld sein, mit dem das maßge-schneiderte Energiekonzept für Ihren Betrieb finan-ziert wird Energiekonzepte und Maßnahmen zurEnergieeinsparung werden mit öffentlichen Mittelngefördert:

    Die Aufdeckung von Einsparpotenzialen und dieorganisatorische Begleitung von Projekten bis hinzur Gestaltung von Finanzierungsmodellen werdenvon Energieagenturen auf Landes- und Bundes-ebene unterstützt,

    Investitionsprojekte zur Optimierung der betrieb-lichen Energiewirtschaft werden über zinsverbil-ligte Darlehen und Zuschüsse öffentlicher Einrich-tungen gefördert.

    Einige ausgewählte Möglichkeiten, die Sie in An-spruch nehmen können, sind im Folgenden zusam-mengefasst.

    Finanzierung

    Das Fazit

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    Energiepsaren wirdunterstützt

    REN Programm NRW - Breitenför-derung

    Im Rahmen dieses Bausteins des REN-Programms werdenInvestitionsvorhaben mit Zuschüssen oder zinsverbilligtenDarlehen gefördert, um die Markteinführung innovativerTechniken zu beschleunigen. Hierzu gehören im Gartenbauu.a. der Einbau von Abgaskondensatoren, Energieschirmenoder Klimaregelcomputern.

    Ansprechpartner für diesen Förderbaustein ist das Landes-institut für Bauwesen des Landes NRW (LB NRW) oderdie Landwirtschaftskammern (LK Rheinland und LKWestfalen-Lippe).

    Holzabsatzförderung (HAFÖ)

    In NRW wird eine Förderung zur Verbesserung des Ein-satzes von Holz bei der energetischen Verwertung (HAFÖ)gewährt. Ziel ist es, besonders den Holzabsatz für diethermische Verwertung von Waldholz und naturbelassenemRest- und Altholz zu fördern. Im Einzelnen fallen folgendeMaßnahmen hierunter:

    Vorarbeiten (Analysen, Stellungnahmen, Erhebungen)und

    Investitionen für die Errichtung bzw. den Erwerb vonautomatisch beschickten und geregelten Feuerungsan-lagen bis 40 MW.

    Weiterführende Informationen zu Förderprogrammen fürGartenbaubetriebe können bei den Landwirtschaftskam-mern oder Ämtern für Landwirtschaft des jeweiligenBundeslandes angefragt werden.

    REN Programm NRW Förderung von EnergiekonzeptenIm Rahmen des REN-Programms des Landes Nordrhein-Westfalen wird die Erstellung von Energiekonzepten durchunabhängig Gutachter mit einer Zuwendung in Höhe vonbis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben unterstützt.Gefördert wird:

    die Erstellung betrieblicher Energiekonzepte,

    die Erstellung von Branchenenergiekonzepten,

    die Untersuchung übergreifender Fragestellungen undEinzelaspekte.

    Antragsberechtigt sind Industrie. Und Gewerbebetriebe,primär kleine und mittelständische Unternehmen, sowieInteressenverbände und Anbieter neuer Dienstleistungen.

    Ansprechpartner für die Förderung von Energiekonzeptenist der Projektträger ETN im Forschungszentrum Jülich.

    Finanzierungsprogrammeder LandwirtschaftlichenRentenbank (LR)

    Aus dem Sondervermögen der LR werden im Programm-bereich "Landwirtschaft/Junglandwirte" Investitionen inlandwirtschaftliche Unternehmen gefördert, die folgendeMaßnahmen beinhalten:

    Rationalisierung und Verbesserung der Produktions-und Arbeitsbedingungen,

    Maßnahmen zur Energieeinsparung und

    Projekte des Umwelt- und Naturschutzes.

    Hierfür werden zinsgünstige Kredite mit langen Laufzeitenund tilgungsfreien Anlaufjahren zur Verfügung gestellt.Die zinsgünstigen Kredite können auch zur Nachfinanzie-rung bereits geförderter Maßnahmen beantragt werden.

    Die Beantragung der Mittel erfolgt über Banken undSparkassen (Hausbankprinzip) und vor Beginn des Vorha-bens. Weitere Informationen: www.landwirtschaftliche-rentenbank.de

    Energiesparen wirdunterstützt

    Das Beratungsangebotfür die Betriebe in NRW

    1. Energieberatung der Landwirtschaftskammern

    Die Landwirtschaftskammern in NRW bieten eine Spezi-alberatung für die Gartenbaubetriebe zum rationellenEnergieeinsatz und Umstellung auf alternative Energieträgeran. Die Beratung ist in die Beratungsteams an den Garten-bauzentren eingebunden und arbeitet eng mit Spezialistenaus allen Fachbereichen zusammen. Die Berater führenvor Ort eine Analyse des Energieeinsatzes durch underarbeiten Optimierungsvorschläge.

    Darüber hinaus werden Pilotprojekte initiiert und bei derDurchführung betreut.

    2. Energieagentur NRW

    Die Energieagentur NRW bietet einen unentgeltlichensowie anbieter- und produktneutralen Informationsservicean. Das übergeordnete Ziel der Energiebratung ist es,Impulse für den Wirtschaftsstandort NRW auszulösen. ImRahmen von Initialberatungen werden anhand von Erhe-bungsbögen und Checklisten erste Potenziale zur Energie-einsparung abgeschätzt.

    Darüber hinaus veröffentlicht die Energieagentur informa-tive Broschüren zu den wichtigsten Themen rund um dieEnergieeinsparung in Industrie und Gewerbe.

    Agrarinvestitionsförder-programm (AFP)

    Im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms werdenin NRW Investitionen landwirtschaftlicher Betriebe imBereich Energieeinsparung und Rationelle Energienutzungim "Sonderprogramm Energieeinsparung" noch bis Ende2002 gefördert. Im einzelnen gefördert werden:

    Neubau energiesparender Gewächshäuser,

    Wärme- und Kältedämmungsmaßnahmen,

    Wärmerückgewinnungsanlagen,

    Wärmepumpen, Solar- und Biogasanlagen sowie An-lagen zur Verfeuerung fester Biomasse,

    Umstellung auf umweltverträgliche Energieträger (Holz,Erdgas, Fernwärme),

    verbesserte Energieerzeugung und -leitung,

    Steuerungs- und Regeltechnik, sowie

    bessere Raumausnutzung in Gewächshäusern.

    In diesem Programmbereich sind Nettoinvestitionen zwi-schen 10.000,- und 102.000,- förderfähig. AktuelleInformationen zu Förderichtlinien und Antragsstellung inNRW finden sich unter: www.gartenbauzentrum.de

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    Literatur und Ansprechpartner

    Literaturhinweis

    Ausführliche Informationen und zahlreiche weitereBeispiele zur Verbesserung der Energieeffizienz inIhrem Betrieb bietet der Leitfaden Rationelle Ener-gienutzung im Gartenbau, der im Vieweg-Verlagmit der ISBN 3-528-03189-1 erschienen ist.

    Das Buch will die Unternehmen des Gartenbaus beider Bewertung der Energieeffizienz ihrer Betriebeund Anbauverfahren unterstützen und bei der Aufdec-kung vorhandener Einspar- und Kostensenkungspo-tenziale Hilfestellung leisten. Neben den Grundlagender rationellen Energienutzung sind die Ergebnisseeiner landesweit durchgeführten energiewirtschaftli-chen Unternehmensbefragung sowie Optimierungs-ansätze für ausgewählte Modellbetriebe wiedergege-ben.

    Das Buch ist das Ergebnis des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes Branchenenergie-konzept für den Produktionsgartenbau, welches zumZiel hatte, Konzepte für die rationelle Energienutzungfür den produzierenden Gartenbau zu entwickeln. Esist in einer Kooperation der LandwirtschaftkammerWestfalen-Lippe und der LandwirtschaftkammerRheinland mit nordrhein-westfälischen Energiever-sorgungsunternehmen entstanden.

    Landwirtschaftskammer RheinlandEndenicher Allee 6053115 BonnTel: 0228 / 703-0 Fax: 0228 / 703-8360www.landwirtschaftskamme.de

    Landwirtschaftskammer Westfalen-LippeNevinghoff 4048147 MünsterTel: 0251 / 2376-0 Fax: 0251 / 2376-521www.landwirtschaftskammer.com

    Kuratorium für Technik und Bauwesen in derLandwirtschaftFG Technik und Bauwesen im GartenbauGodesberger Allee 142-14853175 BonnTel: 0228 / 810 02-20 Fax: 0228 / 810 02-48www.ktbl.de

    Zentralverband Gartenbau e.V.Godesberger Allee 42-4853175 BonnTel: 0228 / 810 02-0 Fax: 0228 / 810 02-48www.g-net.de/zwg/

    Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.Germaniastr. 5344397 DortmundTel: 0231 / 961 01-40 Fax: 0231 / 961 01-490

    Landesverband Gartenbau Rheinland e.V.Haus des Rheinischen GartenbausAmsterdamer Str. 20650735 KölnTel: 0221 / 715 10-0 Fax: 0228 / 715 10-31

    Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanungdes Landes Nordrhein-WestfalenHaroldstr. 440213 DüsseldorfTel: 0211 / 837-02 Fax: 0211 / 837-220www.mvel.nrw.de

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    Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaftund Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-WestfalenSchwannstr. 340476 Düsseldorfwww.munlv.nrw.de

    Forschungszentrum JülichProjektträger Energie, Technologie, NachhaltigkeitKarl-Heinz-Beckurts-Str. 1352428 JülichTel: 02461 / 690-601 Fax: 02461 / 690-610www.fz-juelich.de/etn

    Landesinitiative Zukunftsenergien NRWc/o MVELHaroldstr. 440213 DüsseldorfTel: 0211 / 866 42-0 Fax: 0211 / 866 42-22www.energieland.nrw.de

    Energieagentur NRWKasinostraße 19-2142103 WuppertalTel: 0202 / 245 52-0 Fax: 0202 / 245 52-30

    Effizienz-Agentur NRWMühlheimer Str. 10047057 DuisburgTel: 0203 / 378 79-0 Fax: 0211 / 378 79-44www.ea-nrw.de

    Landwirtschaftliche RentenbankHochstr. 260313 FrankfurtTel: 069 / 2107-0 Fax: 069 / 2107-459www.landwirtschaftliche-rentenbank.de

    Ruhrgas AGHuttropstr. 6045138 EssenTel. 0201 / 184 00 Fax: 0201 / 184-3766www.ruhrgas.de

    Thyssengas GmbHDuisburger Str. 27747166 DuisburgTel.: 0203 / 5555-2744 Fax: 0203 / 5555-2661www.thyssengas.de

    Adressen

    Lange, Hack, Belker, Brockmann, Domke,Krusche, Sennekamp, Viehweg:

    Rationmelle Energienutzung imGartenbau - Leitfaden für die betrieblichePraxis.

    Viehweg Verlag - Januar 2002

    ISBN 3-528-03189-1