DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es...

8
Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 14 | 15. Juli 2010 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Inhalt Im Krisenjahr 2009 konnten sich noch rund zwei Fünftel der Treasu- rer über eine Gehaltserhöhung freuen. Diese lag bei durchschnitt- lich 4 Prozent, hat eine Umfrage von Robert Half ergeben, die im Februar und März dieses Jahres un- ter hundert Treasurern durchge- führt wurde. Die vorherige Umfrage derselben Personalberatung aus dem Sommer 2008 hatte noch erge- ben, dass fast drei Viertel der Trea- surer eine Gehaltserhöhung von im Schnitt 5 Prozent erhalten hatten. Mit den neuen Zahlen hat sich die- ses Bild relativiert. „Die Gehalts- vorstellungen hatten sich in den Jahren 2007 und 2008 immer wei- ter hochgeschaukelt“, sagt Sven Hennige, Managing Director Cen- tral Europe bei Robert Half. „In den vergangenen 18 Monaten sehen wir wieder eine Normalisierung.“ Demzufolge haben sich die (nomi- nalen) Gehaltsspannen im Ver- gleich zu 2008 kaum verändert: Ein Treasurer mit sechs bis neun Jahren Berufserfahrung kann heute immer noch mit 71.000 bis 96.000 Euro Jahresbruttogehalt rechnen. Bei den Zusatzleistungen gab es allerdings einige Verschiebungen. Lagen vor zwei Jahren Betriebsren- te und Bonus mit je 59 Prozent auf Platz eins, haben dieses Jahr die vermögenswirksamen Leistungen mit 67 Prozent das Rennen gemacht. Auch die flexiblen Ar- beitszeiten werden von den Treasu- rern immer häufiger in Anspruch genommen. 2010 können schon 58 Prozent darauf zurückgreifen, 5 Prozent mehr als 2008. Einen Bo- nus erhielt im laufenden Jahr hin- gegen nur noch ein Viertel der Treasurer, 2008 waren es noch knapp 60 Prozent. Trotz Normali- sierung bleiben die Bedingungen für Treasurer weiterhin gut. sap Gehälter wieder normalisiert Weniger Gehaltsanstieg und Bonuszahlungen Treasurer sind ein scheues Völk- chen, man bekommt sie kaum zu sehen, und sie stehen nur selten in der Zeitung. Auch diese Publikati- on kennt das Phänomen: „Sie wol- len meinen Wechsel vermelden? Das möchte ich eigentlich nicht.“ Manchmal will ein Treasurer über ein Projekt berichten, wird aber vom CFO oder von der Kommuni- kation ausgebremst. „Unser Unter- nehmen spricht nur über seine Pro- dukte.“ Das ist schade für die Com- munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen eine unbekannte Spe- zies. Welcher BWL-Student hat schon als Karriereziel, die Finanz- ströme eines Unternehmens zu len- ken? An die Unternehmensspitze führt der Job nur in Ausnahmefäl- len. „Ganz klar, die Jahrgangs- besten der guten Universitäten be- kommen wir nicht“, räumt der Treasury-Chef eines Milliarden- konzerns unumwunden ein. Kein Wunder: Die Arbeit klingt abstrakt und mehr nach Spread Sheets und IT als nach dem Umgang mit Men- schen. Wer macht sich schon klar, dass im Treasury mit den Banken die manchmal wichtigsten An- >> FORTSETZUNG AUF SEITE 7 … und rede darüber Wie das Treasury gute Leute finden kann Forum: Handel mag Lastschrift Nationale Lastschriftschrift- verfahren sollen auch im eu- ropäischen Kontext bestehen bleiben, wünschen sich deut- sche Händler. S. 2 Top-Finanzierung Der Folienhersteller Nordenia hat eine neue Anleihe über 280 Millionen Euro ausgege- ben. Die Strategie des Norde- nia Eigentümers Oaktree ist nicht ohne Risiko. S. 3 Bosch-Pensionsfonds Der Pensionsfonds des Stutt- garter Weltkonzerns inves- tiert stärker in Rohstoffe, Private Equity und Immobi- lien. S. 5 Wie haben Sie’s gemacht? Claus Wild, Projekleiter bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG, über die schleppende Einführung des SEPA-Zah- lungsverkehrs. S. 6 Emissionshandel Die Phase drei dürfte einen Preisschub bei EUAs auslösen. Ein Großteil der Unterneh- men ist darauf nur unzurei- chend vorbereitet. S. 7 Der Treasurer macht Sommerpause. Ab dem 12. August erscheint diese Publikation wieder im gewohnten Zwei-Wochen-Takt. Jahresbruttogehalt 2010 von Treasurern und Leitern Finanzen im Ver- gleich (in TEuro) 0-2 Jahre 3-5 Jahre 6-9 Jahre 10-15Jahre > 15 Jahre Treasurer 40-50 50-62 71-96 77-110 81-130 Leiter Finanzen k.A. 63-73 68-82 81-100 über 100 Quelle: Robert Half Zusatzleistungen (in Prozent) 2008 2010 Vermögenswirksame Leistungen 47 67 Flexible Arbeitszeiten 53 58 Weiterbildung k.A. 33 Weihnachts-/Urlaubsgeld 47 25 Firmenhandy k.A. 25 Bonus 59 25 Firmenlaptop k.A. 25 Betriebsrente 59 k.A. Quelle: Robert Half Manchmal will ein Treasurer über ein Projekt berichten, wird intern aber ausgebremst. iStock/Thinkstock/Getty Images

Transcript of DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es...

Page 1: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurerwww.derTreasurer.de || www.finance-magazin.de

Inhalt

Im Krisenjahr 2009 konnten sichnoch rund zwei Fünftel der Treasu-rer über eine Gehaltserhöhungfreuen. Diese lag bei durchschnitt-lich 4 Prozent, hat eine Umfragevon Robert Half ergeben, die imFebruar und März dieses Jahres un-ter hundert Treasurern durchge-führt wurde. Die vorherige Umfragederselben Personalberatung ausdem Sommer 2008 hatte noch erge-ben, dass fast drei Viertel der Trea-surer eine Gehaltserhöhung von imSchnitt 5 Prozent erhalten hatten.Mit den neuen Zahlen hat sich die-ses Bild relativiert. „Die Gehalts-

vorstellungen hatten sich in denJahren 2007 und 2008 immer wei-ter hochgeschaukelt“, sagt SvenHennige, Managing Director Cen-tral Europe bei Robert Half. „In denvergangenen 18 Monaten sehenwir wieder eine Normalisierung.“Demzufolge haben sich die (nomi-nalen) Gehaltsspannen im Ver-gleich zu 2008 kaum verändert: EinTreasurer mit sechs bis neun JahrenBerufserfahrung kann heute immernoch mit 71.000 bis 96.000 EuroJahresbruttogehalt rechnen.

Bei den Zusatzleistungen gab esallerdings einige Verschiebungen.

Lagen vor zwei Jahren Betriebsren-te und Bonus mit je 59 Prozent aufPlatz eins, haben dieses Jahr dievermögenswirksamen Leistungenmit 67 Prozent das Rennengemacht. Auch die flexiblen Ar-beitszeiten werden von den Treasu-rern immer häufiger in Anspruchgenommen. 2010 können schon 58Prozent darauf zurückgreifen, 5Prozent mehr als 2008. Einen Bo-nus erhielt im laufenden Jahr hin-gegen nur noch ein Viertel derTreasurer, 2008 waren es nochknapp 60 Prozent. Trotz Normali-sierung bleiben die Bedingungenfür Treasurer weiterhin gut. sap

Gehälter wieder normalisiertWeniger Gehaltsanstieg und Bonuszahlungen

Treasurer sind ein scheues Völk-chen, man bekommt sie kaum zusehen, und sie stehen nur selten inder Zeitung. Auch diese Publikati-on kennt das Phänomen: „Sie wol-len meinen Wechsel vermelden?Das möchte ich eigentlich nicht.“Manchmal will ein Treasurer überein Projekt berichten, wird abervom CFO oder von der Kommuni-kation ausgebremst. „Unser Unter-nehmen spricht nur über seine Pro-dukte.“ Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Informationinteressiert. Es ist aber vor allemschade für das Treasury.

Nach wie vor sind Treasurer beiAbsolventen eine unbekannte Spe-zies. Welcher BWL-Student hatschon als Karriereziel, die Finanz-ströme eines Unternehmens zu len-ken? An die Unternehmensspitzeführt der Job nur in Ausnahmefäl-

len. „Ganz klar, die Jahrgangs-besten der guten Universitäten be-

kommen wirnicht“, räumt

der Treasury-Chef eines Milliarden-konzerns unumwunden ein. KeinWunder: Die Arbeit klingt abstrakt

und mehr nach Spread Sheets undIT als nach dem Umgang mit Men-schen. Wer macht sich schon klar,dass im Treasury mit den Bankendie manchmal wichtigsten An-

>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 7

… und rede darüberWie das Treasury gute Leute finden kann

Forum:

Handel mag LastschriftNationale Lastschriftschrift-verfahren sollen auch im eu-ropäischen Kontext bestehenbleiben, wünschen sich deut-sche Händler. S. 2

Top-FinanzierungDer Folienhersteller Nordeniahat eine neue Anleihe über280 Millionen Euro ausgege-ben. Die Strategie des Norde-nia Eigentümers Oaktree istnicht ohne Risiko. S. 3

Bosch-PensionsfondsDer Pensionsfonds des Stutt-garter Weltkonzerns inves-tiert stärker in Rohstoffe,Private Equity und Immobi-lien. S. 5

Wie haben Sie’s gemacht?

Claus Wild, Projekleiter beider Adolf Würth GmbH & Co.KG, über die schleppendeEinführung des SEPA-Zah-lungsverkehrs. S. 6

EmissionshandelDie Phase drei dürfte einenPreisschub bei EUAs auslösen.Ein Großteil der Unterneh-men ist darauf nur unzurei-chend vorbereitet. S. 7

Der Treasurer machtSommerpause. Ab dem12. August erscheint

diese Publikation wieder im gewohntenZwei-Wochen-Takt.

Jahresbruttogehalt 2010 von Treasurern und Leitern Finanzen im Ver-gleich (in TEuro)

0-2 Jahre 3-5 Jahre 6-9 Jahre 10-15Jahre > 15 JahreTreasurer 40-50 50-62 71-96 77-110 81-130Leiter Finanzen k.A. 63-73 68-82 81-100 über 100

Quelle: Robert Half

Zusatzleistungen (in Prozent)

2008 2010Vermögenswirksame Leistungen 47 67Flexible Arbeitszeiten 53 58Weiterbildung k.A. 33Weihnachts-/Urlaubsgeld 47 25Firmenhandy k.A. 25Bonus 59 25Firmenlaptop k.A. 25Betriebsrente 59 k.A.Quelle: Robert Half

Manchmal will ein Treasurer über ein Projekt berichten, wird intern aber ausgebremst.

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

Page 2: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

2 || Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

NewsBofA ML nutzt AccuityDie Bank of America MerrillLynch nutzt künftig eine Lö-sung des Anbieters Accuityzur automatischen Umwand-lung von Kontodaten in diekorrekte IBAN und BIC. Fir-menkunden soll dadurch dieUmstellung auf SEPA erleich-tert werden. Irrläufer undSchäden durch falsch aus-geführte Zahlungen sollenreduziert werden.

Abkommen verabschiedetDas Abkommen zur Weiter-gabe von Swift-Daten an US-Terrorfahnder ist be-schlossene Sache. Nach mo-natelanger Debatte hat auchdas EU-Parlament mit 484 zu109 Stimmen bei 12 Enthal-tungen dem Verfahren, nachdem US-Terrorfahnder vonAugust an wieder Einsicht inBankdaten von Europäernnehmen können, zugestimmt.

Mobile TreasuryWo immer Sie sind.

Was immer Sie tun .tm5 auch ohne Apps – Browser genügt !

Genießen Sie Ihren Urlaub!

© w

ww

.rona

ldbu

ck.d

e

ANZEIGE

Die Anpassung an die SEPA-Richt-linien im kartengestützten Zah-lungsverkehr sorgt im Handel ver-einzelt für Beschwerden. In einerErhebung des EHI Retail Institutes,eines Forschungsinstituts des Han-dels, hatten 63Prozent der klei-neren HändlerEnde 2009 ihreSysteme auf daseuropäisierte Re-gelwerk TA 7.0umgestellt, beigroßen Händlernwaren es nur 27 Prozent. Von dengroßen Händlern klagten nach derUmstellung laut Umfrage 54 Pro-zent über teils deutlich verlang-samte Abwicklungen der Transak-tionen. An der Studie hatten sich456 Unternehmen aus 32 Branchenbeteiligt. Der Zentrale Kreditaus-schuss will die SEPA-Richtlinien imdeutschen Kartenzahlungsverkehrmit dem Regelwerk TA 7.0 umset-zen. Laut EHI setzen deutsche

Händler nach wie vor auf das ec-Lastschriftverfahren mit Unter-schrift, dies sei selbst mit einerAusfallversicherung meist günsti-ger als Electronic Cash. Mehr als 80Prozent der Händler plädierten da-

für, die nationaleLastschriftlösungauch im europäi-schen Zahlungs-verkehrsmarktbeizubehalten.Um die Vernet-zung nationalerDebitkartensyste-

me in Europa kümmert sich die Eu-ropean Alliance of Payment Sche-mes, an der deutsche Institute mitdem Electronic-Cash-System betei-ligt sind. Kartenzahlung machte2009 am Einzelhandelsumsatz von365 Milliarden Euro (ausgenom-men Kfz, Apotheken, Versandhan-del und Mineralöl) einen Anteil von37,5 Prozent aus. Bis 2012, so diePrognose des EHI, wird er auf mehrals 40 Prozent steigen. sar

Händler hängen an LastschriftStudie: Teils Klagen nach Umstellung auf TA 7.0

DAX-Konzerneverbessern WorkingCapital Management

Die DAX-Unternehmen haben bisauf wenige Ausreißer ihr WorkingCapital verbessert: Die Kapitalbin-dung des Umlaufvermögens sank2009 von 70 auf 62 Tage, ergab ei-ne Umfrage der REL Consultancyunter 133 deutschen Unternehmen.Die Kapitalbindungsdauer aller un-tersuchten deutschen Unternehmenverschlechterte sich dagegen vondurchschnittlich 64 auf 68 Tage.Die Studienautoren erklären diesmit der besseren Marktmacht gro-ßer Konzerne, wodurch bessereKonditionen mit Kunden und Liefe-ranten erzielt würden.

Im europäischen Vergleich ran-giert das Working Capital Manage-ment deutscher Unternehmen derStudie zufolge auf dem drittletztenPlatz, was durch die lange Bindungdes Kapitals ein Wettbewerbsnach-teil sein könne. An der Spitze ste-hen die spanischen Unternehmen,die Kapitalbindungsdauer liegt dortbei etwa 22 Tagen. sar

Kartenzahlung gewinnt im Handel an Bedeutung.

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

Page 3: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

3 || Finanzen & BilanzenAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

NewsConti mit HochzinsanleiheDer hochverschuldete Auto-zulieferer hat eine Bench-markanleihe platziert, dieüber fünf Jahre laufen sollund mit 8,5 Prozent verzinstwird. Aufgrund der hohenNachfrage wurde das Volu-men von 500 auf 750 Millio-nen Euro aufgestockt. DieConti-Anleihe ist Teil einesmit den Banken vereinbartenRefinanzierungskonzepts, zudem auch die Kapitalerhö-hung von rund 1 MilliardeEuro Anfang des Jahres ge-hörte.

Ströer geht an die BörseDas Kölner Werbeunterneh-men Ströer hat nach demVorziehen des IPO-Terminsheute den Börsengang voll-zogen. Der ursprünglicheAusgabepreis lag bei 20 Euro.Insgesamt wurden mit 19,7Millionen Aktien knapp 394Millionen Euro eingenom-

men. Dabei konnten auchAnteile aus dem Besitz desFinanzinvestors Cerberusplatziert werden. Das An-gebot war mehrfach über-zeichnet.

Phoenix schuldet umDer zur Merckle-Gruppe ge-hörende Pharmahändler hatmit seinen Banken eine milli-ardenschwere Umschuldungvereinbart und einen syndi-zierten Kredit über 2,6 Milli-arden Euro mit einer Laufzeitbis 2013 erhalten. Phoenixplant daneben eine Anleiheim Volumen von 500 Millio-nen Euro sowie eine Eigenka-pitaleinbringung der Phoe-nix-Gesellschafter in Höhevon 500 Millionen Euro.Moody’s hat die geplante An-leihe mit B1 bewertet, dasUnternehmensrating liegtebenfalls bei B1.

2008 war das Rekordjahr für denSchuldschein: Damals nutzten fastalle DAX-Adressen, von BMW bisSiemens, wegen der volatilenBondmärkte das Instrument.Mittlerweile sind die meisten Kon-zerne wieder zumAnleihemarkt zu-r ü c k g e k e h r t ,doch der Schuld-schein behält ei-ne wichtige Rol-le. So hat Hoch-tief erst Ende Maidamit beispiels-weise 240 Millio-nen Euro eingesammelt (Der Trea-surer 11/2010). „Die gegenwärtigenTurbulenzen im Euro-Raum habenkeinen Einfluss auf den Schuld-scheinmarkt“, sagt Jörg Stühr-wohldt, Managing Director Corpo-rate Origination bei der UniCredit.„Im Gegenteil, wir rechnen sogardamit, dass bei steigender Volatili-tät auf dem Anleihemarkt dieNachfrage der Investoren auf dem

Schuldscheinmarkt wieder zuneh-men wird.“ Infolgedessen rechnetder Schuldscheinspezialist der Uni-credit mit einer deutlichen Bele-bung nach der Sommerpause. Dochwird das Jahr 2008 in puncto Volu-

men nicht zutoppen sein. Eslag damals nachExpertenschät-zungen bei 19Milliarden Euro.2009 waren esnoch 16 Milliar-den Euro. „Wirwerden in diesem

Jahr an die Marktvolumina von2006 und 2007 anknüpfen und un-gefähr bei 5 Milliarden Euro lie-gen“, glaubt Stührwohldt. Insbe-sondere für mittelständische Unter-nehmen bleibe es eine interessanteFinanzierungsalternative. Stühr-wohldt weist darauf hin, dass sichder Schuldschein bereits für Volu-mina zwischen 30 und 50 Millio-nen Euro eignet. sap

Nordenia hat eine Anleihe über 280Millionen Euro emittiert. Diese hateinen Kupon von 9,75 und eineLaufzeit bis 2017. Vor der Platzie-rung erhielt der Folienverpa-ckungshersteller (Umsatz 2009:663,7 Mio. Euro) erstmals ein B1von Moody’s, der nachrangigeBond wurde mitB2 eingestuft.Gleichzeitig wur-den die Bankver-bindl ichkei tenn e u g e o r d n e t .„Wir haben dafüreine neue erst-rangige Fazilitätüber 100 Millionen Euro abge-schlossen, die von der WGZ Bankarrangiert und underwritten wur-de“, erklärt CFO Andreas Busacker.„Davon sind derzeit 60 MillionenEuro gezogen.“ Zuvor bestanden bi-laterale Kredite über 185 MillionenEuro. Rund 190 Millionen Euro ausder Anleiheemission sollen an dieEigentümer fileßen. Das sind in ers-ter Linie vom US-Investor Oaktree

gemanagte Fonds, denen Nordeniazu rund 80 Prozent gehört.Ursprünglich wollte Oaktree dasUnternehmen im Frühjahr an denInvestor TPG veräußern, doch derVerkauf scheiterte. Die jetzt fremd-finanzierte Dividendenausschüt-tung ist nicht ohne Risiko: Hohe

Schulden durchRekapitalisierunghaben besondersnach der Rezessi-on 2008 Firmenin die Bredouillegebracht. Auchbei Nordenia gibtes Risikofakto-

ren: die Abhängigkeit von Kern-kunden und von volatilen Rohstof-fen für die Folienproduktion wiedie Rohölderivate Ethylen undPropylen. Doch CFO Busacker hältdagegen: „Die aktuelle Ergebnis-entwicklung ist nachhaltig positiv.Trotz Weltwirtschaftskrise hattenwir 2009 ein Rekordjahr mit einemadjusted EBITDA von 94,3 Millio-nen Euro.“ mad

+++ BASF mandatiert CreditAgricole, BNP Paribas und ING,die für die Cognis-Übernahme ei-nen Brückenkredit über 3 Milliar-den Euro arrangieren sollen +++Deutsche Telekom kündigt Euro-Anleihe zur allgemeinen Liquidi-tätssicherung an +++ EasyApo-theke hat eine Kapitalerhöhungüber 3,1 Millionen Euro durchge-führt +++ Kinghero plant Börsen-gang in Frankfurt im drittenQuartal 2010 +++ Daily Deal hateine weitere Finanzierungsrundemit Insight Venture Partners ab-geschlossen +++ Altana ziehtsich von der Börse zurück, Su-sanne Klatten übernimmt restli-che Aktien der Minderheitsaktio-näre +++ Isaac Larian, Mehr-heitseigner der Zapf Creation,übernimmt unter bestimmten Be-dingungen einen Teil der Kreditedes Unternehmens +++ Asklepioswill sich frisches Geld am Kapi-talmarkt besorgen und die derzeitgünstige Zinsphase nutzen +++

FinanzierungstickerTop-FinanzierungDer Folienhersteller Nordenia emittiert eine Hochzinsanleihe

Schuldschein bleibt interessantBelebung nach der Sommerpause erwartet

Rettet York CapitalConergy?Conergy hat sich mit seinen Kredit-gebern auf eine Darlehensverlänge-rung geeinigt. Um die Schuldenlastaber auch zu reduzieren, strebt derseit geraumer Zeit angeschlageneTecDAX-Konzern einen Schulden-schnitt an. Eine weitere Option, diegeprüft wird, ist zudem der Einstiegeines neuen Investors. Von der Re-finanzierung hängt die Zukunft desSolarunternehmens ab. Die Ham-burger müssen Ende Juli einen Kre-dit in Höhe von 450 Millionen Eurozurückzahlen. Daneben wird auchüber eine weitere halbjährlich zutilgende Tranche in Höhe von 75Millionen Euro verhandelt. Eineeigentlich Ende Juni fällige Ratevon 18,8 Mio. Millionen Euro hatConergy in Absprache mit denBanken bereits ausgesetzt. Der US-Finanzinvestor York Capital will ei-nem Bericht des Handelsblatts zu-folge ein wesentliches Aktienpaketübernehmen. York Capital erwerbeauch Kredite, die Banken dem umseine Refinanzierung ringendenSolarkonzern gewährt hatten. anb

Folienproduktion bei Nordenia

Nor

deni

a

Die Thüga verhandelt gerade mit den Bankenüber eine Refinanzierung inklusive Schuldschein.

Thüg

a A

G

Ströer-CFO Alfried Bührdel

Strö

er

Page 4: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

4 || Software & ITAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

NewsLEG nutzt TechnosisDie Landesentwicklungsge-sellschaft NRW (LEG) wirdzukünftig in den BereichenCash Management, Liquidi-tätsplanung und automati-sche Verbuchung mit Soft-waremodulen von Technosisarbeiten.

City Financials übernommenWall Street Systems (Wall-street) hat bereits im Juni Ci-ty Financials übernommen.Dabei handelt es sich umeinen Anbieter von Treasury-Lösungen.

Hanse Orga auf SAP EcoHubDie FinanceSolutions derHanse Orga sind ab sofort aufSAP EcoHub gelistet. SAPEcoHub ist ein Online-Markt-platz der Softwarekonzernsfür zertifizierte Lösungen vonSAP Partnern.

JOIN THE REVAL TEAM!Revals Wachstum in Deutschland ist eineerstklassige Grundlage für Ihre Karriere.Kommen Sie an Bord und unterstützenSie unser Hedge-Accounting-Solution-Team.Kontaktieren Sie uns >>

WWW.REVAL.COM

Hedge Accounting during the Financial Crisis:What worked, what didn’t and what happens next.Zum Download hier klicken>>

UNSER KOSTENLOSES WHITEPAPER ZUM DOWNLOAD

Hedge Accounting: Coming of Age in the GlobalFinancial CrisisZum Download hier klicken>>

Die einzige Volatilität, die Siemanagen können, ist die Ihrer GuV

Weltweit führend im Derivate-Risiko-Management

Vielfach ausgezeichnete Hedge-Accounting-Lösung

Unterstützung nationaler und internationalerRechnungslegungsstandards

SOFORT nutzbar OHNE Investition inDV-Infrastruktur

Marktdaten inklusive

ANZEIGE

Mit der Applikation SAP BankCommunication Management(BCM) hat der Walldorfer Software-konzern bereits vor zwei Jahren ei-ne neue Schnittstelle zwischenBanken und dem SAP-ERP-Systemetabliert. Die Applikation bestehtaus zwei Komponenten. „Das istzum einen der integrierte ERP-Teil,mit dem der Zahlungsprozess opti-miert werden kann. Hierbei werdenneue Funktionen wie das Gruppie-ren der Zahlungen, ein mehrstufi-ger Genehmigungsworkflow mitdigitalen Signaturen sowie ein um-fangreiches Status Monitoring fürdie Zahlungen und Kontoauszügezur Verfügung gestellt“, erklärtChristian Mnich, Produktmanagerbei SAP. „Zum anderen gibt es denKommunikationsteil.“ Diese Kom-ponente ist die Middleware, die so-genannte SAP NetWeaver ProcessIntegration (PI). Als Standard in derBankenkommunikation wird mitdem „SAP Integration Package forSwift“ der Zugang zu Swift ange-

boten. „Im Bereich der Swift-An-bindung sehen wir einen starkenTrend in Richtung Service Bu-reaus“, sagt Christian Mnich. Fürdieses „Hosted System“ habe sichetwa der niederländische KonzernAkzo Nobel entschieden.

Swift ist zwar der Standard,aber beileibe nicht die einzigeMöglichkeit. „Daneben lassen sichweitere Kommunikationskanäle wiedie direkte Bankanbindung undEBICS im Projekt realisieren“,erklärt Mnich. Nach Informationendieser Publikation entwickelt IBMderzeit einen Adapter für dieAnbindung des BCM von SAP anEBICS-Formate. Auch eine direkteBankanbindung ist möglich. „Dabeiist der Treiber für Kunden ausunserer Sicht das absolute Vertrau-en in ein Kreditinstitut“, erklärt derSAP-Manager. Die ausgewählteBank stellt die Kommunikation zuallen anderen Banken her und kannmitunter auch einen Swift-Zuganganbieten. mad

Viele Wege führen zum ZielSAP Bank Communication Management auch für EBICS

IMPRESSUM

Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),Andreas Knoch (ank), Sabine Pfisterer (sap), Sa-bine Reifenberger (sar), Frank Schnattinger (frs),Batian Frien (baf), Andrea Bottmeyer (anb)

VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)Anzeigenvertrieb: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES

Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE,Fortis Bank SA/NV Niederlassung Deutschland,HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Pricewater-houseCoopers AG, REVAL Accounting for Risk,SEB AG

Partner: Citigroup, ecofinance FinanzsoftwareGmbH, GMT – Global Market Touch GmbH, Hanse Orga AG, JP Morgan Treasury Services,Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCreditBank AG

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

Page 5: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

5 || Asset ManagementAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

NewsRisikoreichere AnlageLaut einer Umfrage desInvestmentconsultantsbfinance tendieren Anlegerweiterhin zur Diversifizierungin risikoreichere Anlagen.Immobilien und PrivateEquity sind demnach bevor-zugte Anlageklassen.

PSV-Beitrag „normal“Der Pensionssicherungsverein(PSV) rechnet für das laufen-de Jahr nicht mit einem be-sonders hohen Beitragssatz,da sich die Anzahl der Insol-venzen laut dem AR-Vorsit-zenden Dieter Hundt im nor-malen Rahmen bewegt.

Neuzugänge bei DJEDr. Ulrich Kaffarnik und PeterSchmitz erweitern seit dem 1.Juli den Vorstand der DJE Ka-pital AG. Beide waren bereitsfür den Asset Manager tätig.

Die Erschließung alternativer Finanzierungsquellen und Realisierung strategischer Kostensenkungspotentiale zum Erreichen derUnternehmensziele sind in Zeiten von Kredit- und Liquiditätseinschränkungen extrem wichtig.

Citis einzigartiges, globales Netzwerk eröffnet Kunden die Nutzung von innovativen und zukunftsweisenden Anwendungen und vielfachprämierten Lösungen. Durch die Produkte und Services der Citi erhalten Sie im höchsten Maße Kontrolle und Übersicht über Ihre Liquiditätsowie vielfältige Optimierungsmöglichkeiten.

Unsere Experten helfen Ihnen, Effizienzsteigerungspotenziale zu identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Unternehmen zuentwickeln. Mit uns können Sie Ihre Unternehmensziele erreichen – heute und in der Zukunft.

Den Vorsprung halten durch innovatives Denken – that’s why Citi never sleeps.

Den Erfolg stärken.Offen für die Zukunft.

ANZEIGE

Bei Bosch weiß man die Vorzügeeines nichtbörsennotierten Unter-nehmens zu schätzen. Auch in derAnlage des rund 1 Milliarden Euroschweren Pensionsfonds gehen dieSchwaben nachhaltig vor. So hattedas Team um denGeschäftsführerBernhard Wies-ner vor rund zweiJahren damit be-gonnen, 10 Pro-zent der Gelder inalternative Anla-gen zu investie-ren. Das Portfolio soll zu gleichenTeilen aus Absolute Return, Roh-stoffen, Private Equity, Infrastruk-tur und Immobilien bestehen. „Diesist bei Rohstoffen vollständig, beiAbsolute Return zu 75 Prozent, beiPrivate Equity zur Hälfte umge-setzt“, sagt Wiesner. „Der Rest folgtsukzessive.“ Die strategische AssetAllokation für den Pensionsfondsmit einem verwalteten Vermögen

von 1 Milliarde Euro basiert auf ei-nem Lebenszyklus-Modell, bei demnur besagter 10-prozentiger Anteilfür alle Mitglieder gleich bleibt. Füraktive Mitglieder besteht ein Anlei-hen-Aktien-Verhältnis von 48 Pro-

zent zu 42 Pro-zent, während fürdie meisten Mit-glieder in Ruhe-stand dieses Ver-hältnis auf 70Prozent zu 20Prozent (pro An-leihe) verändert

wird. Im vergangenen Jahr erziel-ten diese Allokationen 21,6 Prozentfür aktive Mitglieder und 16,3 Pro-zent für jene Mitglieder, die bereitsknapp vor ihrer Rente stehen. „Wirhaben eine Risikotragfähigkeit, diees uns ermöglicht, einen langfristigstabilen Kurs zu halten. Wir haltenauch den Aktienanteil langfristigund haben nicht vor, dies zu än-dern“, sagt Bernhard Wiesner. frs

Mehr alternative AnlagenBosch-Pensionsfonds investiert stärker in Rohstoffe, PrivateEquity und Immobilien

Spekulative CorporatesCorporates zählen laut einer aktu-ellen Studie von Aquila Capital zuden spekulativer eingestelltenInvestoren. Sie erwarten auf deranderen Seite aber auch einenentsprechend höheren Ertrag fürihre getätigten Anlagen. Auf einerfünfgliedrigen Skala (1=sicher; 5=spekulativ) liegt das Risikoprofilder Unternehmen bei der Anlagebei 2,5.

Deutlich konservativer legendagegen Altersvorsorgeeinrichtun-gen (2,1), Kreditinstitute (2,0) sowieinsbesondere Versicherungen undStiftungen (jeweils 1,7) an. Ent-sprechend hoch sind auch die Ren-diteerwartungen bei den Corpo-rates. 42 Prozent der befragten Un-ternehmen erwarten über 5 Prozentp.a., während beispielsweise beiVersicherungen die klare Mehrheit(46 Prozent) eine Erwartungshal-tung von 3 bis 5 Prozent hat. Ander Studie hatten sich insgesamt201 institutionelle Investoren, da-runter 31 Corporates, beteiligt. frs

Bosch-Zentrale in Gerlingen

Bosc

h

Page 6: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

The Aviation Group

Referent/-in Asset Management Einsatzort Frankfurt/Main

Für die Deutsche Lufthansa AG suchen wir Sie als Referent/-in Asset Management. Der Bereich Treasury Liqui-ditäts- und Risikomanagement übernimmt innerhalb der Deutschen Lufthansa AG die zentrale Steuerung aller Kapitalanlagen sowie der Devisen-, Zins- und Liquiditätsrisiken des Konzerns. Hierzu arbeiten wir mit internationalen Asset Managern und Banken zusammen. Sie übernehmen dabei die Konzeption, Durchführung und Betreuung des aktiven und passiven Asset Managements, um dessen operative und strategische Weiterentwicklung voran-zutreiben. Zu Ihren Aufgaben gehört auch die Durchführung von Asset Management-Auswahlprozessen und -Ent-scheidungen. Sie sind für das Performance- und Risiko-Monitoring von Fondsanlagen sowie die Durchführung von Anlageausschusssitzungen zuständig. Außerdem kümmern Sie sich um das Beziehungs-Management zu Fonds-managern sowie Banken und führen die Gebührenverhandlungen. Im Rahmen der Unterstützung des Teams zur Entwicklung und Umsetzung von Zinssicherungs-, Währungssicherungs- und Anlagestrategien für kurzfristige Investments leiten Sie Zins-, Devisen- und Wertpapiergeschäfte ein. Ferner analysieren Sie den Markt, erarbeiten Marktprognosen und übernehmen die Positionsführung sowie -simulation.

Ihr Profil- überdurchschnittlicher (Fach-)Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften oder -mathematik - einschlägige Berufserfahrung im Bereich Asset Management- sehr gute Kenntnisse des Geld-, Devisen-, Wertpapier- und Derivatehandels sowie der Bankwirtschaft- sicherer Umgang mit EDV-Anwendungen- verhandlungssicheres Englisch in Wort und Schrift- ausgeprägte analytische und konzeptionelle Fähigkeiten- Verhandlungsgeschick, sicheres Auftreten und Durchsetzungsvermögen- Selbstständigkeit und Eigeninitiative- Entscheidungsfreude und hohe Einsatzbereitschaft

Die Deutsche Lufthansa AG ist eine der weltweit führenden Fluggesellschaften. Als international tätiger Aviation Konzern ist die Lufthansa in den Geschäftsfeldern Passage, Logistik, Technik, IT-Services und Catering tätig.Darüber hinaus gehören über 400 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften dem Konzern an. Die Konzernflotte umfasst insgesamt 722 Flugzeuge, rund 317 sind bei der Passage Airline eingesetzt. Lufthansa verbindet mit über 200 Destinationen in rund 80 Ländern Menschen in aller Welt. Mehr als 76 Millionen Passagiere weltweit geben uns jährlich ihr Vertrauen. Insbesondere das Engagement, das Können und die Servicebereitschaft unserer welt-weit mehr als 117.000 Mitarbeiter sind unsere größten Stärken.

Wenn Sie mit Freude und Engagement unser Team unterstützen wollen, bewerben Sie sich bitte unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und Ihres frühestmöglichen Einstiegstermins.

Be

Be- .comDas Karriereportal des Aviation Konzerns

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Bewerbung finden Sie unter:

6 || Der Treasurer || Ausgabe 14 || 15. Juli 2010 ANZEIGE

Page 7: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

7 || Personen & PositionenAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

PersonalienMarkus Schilt wird zum

1. Januar2011 neuerBereichslei-ter Finanzender Indus-triellen Be-

triebe Interlaken (IBI) undgleichzeitig Mitglied derGeschäftsleitung. Schilt ver-antwortet nun u.a. die Fi-nanz- und Betriebsbuchhal-tung und das Controlling. Zu-vor war er u.a. für die Swiss-com und die Zürcher Kanto-nalbank tätig. Bei IBI folgt erauf Hans Peter Kohli, der die-sen Geschäftsbereich seit1989 geleitet hat und Endedes Jahres in Pension geht.

Jens Keil, bisheriger Finanz-chef von Zapf Creation, hatden Puppenhersteller EndeJuni verlassen, um sich ande-ren Aufgaben zu widmen.Über die Nachfolge werde derAufsichtsrat kurzfristig ent-scheiden, teilte das Unter-nehmen mit. Zapf befindetsich weiter in zähen Ver-handlungen mit den Bankenüber die langfristige Finan-zierung. Die Institute hattenvor kurzem ein Stillhalteab-kommen nicht verlängert.

MarkusOchsner(47) wirdzum 1. Sep-tember neu-er CFO und

Arbeitsdirektor des Elektro-nikkonzerns ABB Deutsch-land. Gleichzeitig nimmt erden CFO-Posten für die Regi-on Zentraleuropa ein, wie diedeutsche Tochter des Schwei-zer Konzerns mitteilte. Ochs-ner beerbt Hendrik Weiler.Bereits seit 1989 ist Ochsnerbei ABB tätig.

„Der Treasurer“-VeranstaltungskalenderDatum Titel Veranstalter Ort02.-13.08. Summer School – International Treasury Management EuroFinance Cambridge

23.08. Absicherung von Forderungen in der Praxis Verein für Credit Management e.V. Jagdschloss Niederwald, Rüdesheim am Rhein

01.09.-16.12. Lehrgang RFM - Risikobewusstes Finanzmanagement für kleine und mittlere Unternehmen leicht gemacht Deutsche Bank Frankfurt am Main

08.-09.09. Banken im Umbruch Handelsblatt Frankfurt am Main

Wissen Sie von einem Treasurer-

Wechsel?Schreiben Sie uns unter

[email protected]

Die Adolf Würth GmbH & Co. KGgehört zu den Vorreitern im Zah-lungsverkehr. Bereits vor mehr alszwei Jahren hat der Schrauben-händler und Montagespezialist ausdem bade-württembergischen-Städtchen Künzelsau ein großesSEPA-Projekt angestoßen, als sichviele Unternehmen noch in Zu-rückhaltung übten. Auf diese Zeitblickt Claus Wild, der als Projekt-leiter für den Zahlungsverkehr vonWürth zuständig ist, zurück. „DieSEPA-Umstellung ist noch nichtabgeschlossen“, erklärt er.

Die Gründe dafür sind viel-schichtig: Neben der aufwendigenUmstellung und Pflege der Stamm-daten auf BIC und IBAN fehlt einverbindliches Enddatum der SEPA-Migration und damit der Druck, dieUmstellung schnell abzuschließen.Darüber hinaus wird der Prozessdurch uneinheitliche Formatfragenunnötig verzögert. So bevorzugenbeispielsweise größere finnischeBanken Zahlungen, die auf demISO 20022 Format basieren, gegen-über dem vom European PaymentCouncil (EPC) verabschiedetenSEPA-Credit-Transfer-Format. „Wirkönnen mittlerweile durch unsereSystemformate wie ISO 20022 odermit Webservices abwickeln, dochmanchmal wissen die beteiligtenParteien selber nicht, was möglichist“, sagt Wild. „Es kommt mirmanchmal vor wie ein Hase-und-Igel-Spiel, in dem es immer wiederNeuerungen gibt und man daraufreagieren muss“, sagt Wild. Wieviele andere Unternehmen wartetdie Würth-Gruppe, das Lebenswerkvon Reinhold Würth, deswegenlieber etwas ab, statt voreilig zuagieren. „In Sachen SEPA-Last-schrift haben wir noch nichts un-ternommen.“

Im Zuge des SEPA-Projekts hatWürth auch die Systemlandschaft

neugeordnet: über die SchnittstelleBank Communication Managementist das SAP-System an das Te-lekommunikationsnetzwerk Swiftangebunden (vgl. Der Treasurer 10-2008). „Die Einführung ist deutlichkomplexer als eine Standard-Lö-sung“, räumt Wild ein. „Doch manmacht sich ein Stück unabhängigervon Banken und Regulatoren.“ Als„Ramp-up-Kunde“ von SAP hatteWürth deutliche Vorteile in der Ein-führung, weil kritische Fragen di-rekt mit den Entwicklern diskutiertwerden konnten. Auch in punctoSwift-Anbindung lief es besser als

gedacht. „Wir hat-ten anfangs Be-denken, dass wirmit der Swift-In-frastruktur nichtgut zurecht kom-men.“ Diese habensich aber, mit dernotwendigen Un-terstützung durch

Berater, bald zerstreut. Auch die verschiedenen Swift-

Updates sieht Wild heute gelassen.Mittlerweile stellte sich aberheraus, dass gewisse Daten wieSwift-Fin in der Bankkommunika-tion kaum benötig werden. Insge-samt sind die Prozesse aber deut-lich standardisierter. „Wir unterhal-ten mit unseren Hausbanken deut-lich weniger Schnittstellen als frü-her“, sagt Wild. Kontoauszüge lie-gen bei einigen Hausbanken jedenTag bereits um 20 Uhr vor.

Claus Wilds Interesse in SachenZahlungsverkehr geht über das reinberufliche Engagement hinaus.Über seine Website bietet er denAustausch mit Experten an. DenAuftakt macht ein Chat mit SteffenKarsch, einem Berater bei SAP, am16. Juli um 16 Uhr. Interessiertekönnen sich hier kostenlos anmel-den. mad

„Hase-und-Igel-Spiel“Claus Wild, Projektleiter Zahlungsverkehr bei der Würth KG,über die Einführung von SEPA

AktuelleStellenangebote:

Weitere Stellenangebote:

www.finance-magazin.de

Deutsche Lufthansasucht Referent/-in Asset Management

Smartrac Technologysucht Senior Treasurer im Bereich

Finance & Controlling (m/w)

KSBsucht Mitarbeiter (m/w)

Cash- und Devisenmanagement

Apcoasucht Senior Referent Treasury (m/w)

IBI

ABB

Deut

schl

and

sprechpartner eines Unternehmensgepflegt werden müssen? Und dassohne ordentliches Liquiditätsmana-gement der Gang zum Insolvenz-richter folgt?

Treasurer wissen, dass sie einenebenso wichtigen wie spannendenJob haben, der zudem nicht einmalschlecht bezahlt ist. Doch das ge-nügt nicht. Um die Qualität der Be-werbungen zu steigern, muss diesesWissen in die Breite getragen wer-den. Der Markt ist heute schon eng,und die demographische Entwick-lung verschärft das Problem. EinigeTreasury-Chefs haben eine Lösunggefunden: Sie gehen raus (oderschicken ihre Leute), um über ihreArbeit zu erzählen. „Das macht unsbekannt und hat uns schon etlicheinteressante Bewerber gebracht“,sagt einer von ihnen. Der Ansatz istgoldrichtig – auch wer den Auftrittim Rampenlicht nicht für das eige-ne Ego braucht, der darf sein Lichtnicht unter den Scheffel stellen.Denn der Wettbewerb um gute Leu-te wird auch in der Öffentlichkeitausgetragen. baf

<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1

… und rede darüber

Claus Wild

Ado

lfW

ürth

Page 8: DerTreasurer...Das ist schade für die Com-munity, die sich für die Information interessiert. Es ist aber vor allem schade für das Treasury. Nach wie vor sind Treasurer bei Absolventen

8 || RisikomanagementAusgabe 14 || 15. Juli 2010

DerTreasurer

NewsHermesdeckungen überzeugenDie Exportkreditgarantien desBundes (Hermesdeckungen)sind einer Umfrage des briti-schen Magazins Trade Fi-nance zufolge eines der bes-ten staatlichen Systeme zurExportförderung weltweit. Imvergangenen Jahr wurden Ex-portkreditgarantien von 22,4Mrd. Euro vergeben.

Deutsche Firmen zahlenpünktlicherDie Zahlungsmoral deutscherUnternehmen hat sich im Ju-ni erneut verbessert. DerD&B-Zahlungsindex legte auf82,29 (Mai: 81,79) Punkte zu.Der Index sagt aus, dass imJuni etwas mehr als 82 Pro-zent der Unternehmen dieRechnungen pünktlich be-zahlten. Seit dem Tiefpunktim Mai 2009 verbesserte sichdie Lage deutlich.

EGAL WOHIN SIEWOLLEN. WIR SINDSCHON DA.

Jung

v.M

att

190

mm

x13

0m

mK

und

e:U

niC

red

it/H

VB

3301

1/0

3/10

007

/02

1/2

Pro

duk

t:„G

TB

“D

TP

Mad

len

–11

754c

,GR

ZT

itel/

Ob

jekt

:Der

Trea

suer

Mit UniCredit haben Sie auch im Ausland einen starken Partner.

XXXXIm internationalen Geschäft sind Sie bei unsauf der ganzen Welt an der richtigen Adresse. Ob Cash Management, eBanking, Akkreditive, Risikoabsicherung, Ex-portfinanzierung, Handelsfinanzierung oder Supply ChainFinance Management – wir bieten Ihnen integrierte Lösungenaus einer Hand. Bei UniCredit genießen Sie nicht nur alleVorteile eines mehrfach ausgezeichneten Global TransactionBanking, sondern auch den Zugang zu dem größten Netz-werk in Zentral- und Osteuropa sowie zu über 4.000 Korres-pondenzbanken weltweit. Nutzen Sie unsere gebündelteExpertise für Ihre Auslandsgeschäfte. Weitere Informationenunter www.hvb.de/international

190x130GTBGRZ.indd 1 13.07.2010 14:17:27 Uhr

ANZEIGE

Ein Großteil der Unternehmen inDeutschland ist nur unzureichendauf die im Jahr 2013 beginnendedritte Phase desEU-Emissions-r e ch t ehande l svorbereitet. Dasist ein Ergebnisdes von der KfWund dem ZEWjüngst veröffent-lichten CO2-Ba-rometers. Von2013 an werdenEmissionszertifi-kate (EUAs) zugroßen Teilen versteigert und nichtmehr kostenlos zugeteilt, wie eszurzeit noch der Fall ist. Zusätzli-che Brisanz erhält das Thema durchdie Pläne der EU, bis 2020 die CO2-Reduktionsziele auf 30 von zurzeit20 Prozent zu erhöhen. Bleibt esdabei, könnten die Preise für EUAsauf bis zu 55 Euro schießen, schät-zen die Analysten von Point Car-bon. Aktuell kosten sie am Spot-

markt gut 15 Euro. Die Usancen derdritten Handelsphase dürften aberauch unabhängig von höheren

CO2-Reduktions-zielen für stei-gende Preise sor-gen.

Zwar sitzen zur-zeit viele Indus-trieunternehmenauf zum Teil er-heblichen Long-Positionen. Dochsind das keinev e r l ä s s l i c h e nPolster. „Für den

in der BASF erzeugten Strom habenwir ab 2013 eine massive Unterde-ckung mit Emissionszertifikaten“,sagt Dr. Wolfgang Weber, Leiter derAbteilung Energy and Climate Poli-cy des Chemieriesen. Bei den Che-mieanlagen sei das auch absehbar,wobei sich das genaue Ausmaßzurzeit noch nicht sicher beurteilenlasse. Bei den meisten Unterneh-men krankt es an den erforderli-

chen internen Strukturen und Ab-läufen für ein effizientes CarbonManagement, heißt es im CO2-Ba-rometer der KfW. Die Folge: DenUnternehmen fehlten oft entschei-dende Informationen. So hättenzwei Drittel der Unternehmen bis-her nicht systematisch untersucht,wie sie im Rahmen ihrer Produkti-onsabläufe CO2 einsparen könnten.Zudem habe nur die Hälfte der Be-fragten im Jahr 2009 die Möglich-keit des Handels mit Emissions-rechten genutzt. Hauptgründe seiendie ausreichende Zuteilung vonkostenlosen Zertifikaten und dieSorge der Unternehmen, ihr Zertifi-katehandel könnte als „spekulativesGeschäft“ bewertet werden.

Das bedeutet: Vor allem Klein-emittenten würden durch die imRahmen des EU-Emissionshandelsauf sie zukommenden Kosten deut-lich stärker belastet werden als Un-ternehmen, die größere MengenCO2 emittieren, also über 25.000Tonnen pro Jahr. ank

Nachholbedarf beim EmissionshandelPhase drei dürfte Preisschub bei EUAs auslösen

Preise für Emissionszertifikate sollen steigen.

Isto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es