DerTreasurer...rasche Umstellung auf Sepa-For-mate als Institute hierzulande“, sagt Beiersdorf....

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Selten war ein Jahr so zweigeteilt wie 2011. Im ersten Halbjahr schien die Finanzierungswelt – trotz der drohenden Schuldenkrise – noch in Ordnung. Zur Jahresmitte griff dann auf den Aktienmärkten die Panik um sich, in deren Folge sich das Umfeld auf den Fremdkapital- märkten auch dramatisch ver- schlechterte. Seither hat sich die Lage wenig gebessert. Am Ende des Jahres stehen viele Banken vor dem Problem, ihr Eigenkapital für Stressszenarien rüsten zu müssen – zur Not unter Zwang. Die Konse- quenzen sind schon jetzt zu spüren. „Die Selektionskriterien für Kredite sind bei allen Banken härter gewor- den“, sagt beispielsweise Holger Bross, Leiter Corporate und Invest- ment Banking Deutschland der BofAML. Besonders diejenigen, deren Bonität sich abschwächt, ste- hen inzwischen auf der Abschuss- liste der Banken. Der prognostizierte Abschwung hat schon jetzt seine ersten Opfer gefordert. Die Insolvenzen von MAN Roland und dem Solarunter- nehmen Solon könnten ein Vorge- schmack darauf sein, was Unter- nehmen aus strukturell schwachen Branchen zu erwarten haben. Hochverschuldete Unternehmen, die schon in der letzten Krise unter Beobachtung standen, kommen jetzt in Bedrängnis. So wird nach Informationen der Ratingagentur S&P Klöckner Pentaplast zum Jah- resende die Vorgaben der Kreditge- ber verletzen. Der Folienher- steller muss vermutlich seine Ver- bindlichkeiten, von denen sich vie- le Hausbanken bereits getrennt ha- Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 24 | 15. Dezember 2011 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Inhalt Das Fenster für Schuldscheinplat- zierungen öffnet sich zum Jahres- ende. Dekra, Wild Flavors und Stada sind nur einige der Adressen, die in den vergangenen Wochen zugeschlagen haben. Beispiel Wild Flavors: Anfang Dezember sam- melte der Aromenhersteller aus dem Raum Heidelberg 55 Millionen Euro über einen Schuldschein ein. Er wurde mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit festem und varia- blem Zins platziert. Die Gesamt- zinskosten liegen dabei unter 3,65 Prozent pro Jahr für die fixe Tran- che. „Für die Investoren sind die Risiko-Rendite-Relationen bei Schuldscheinen im Moment sehr interessant“, sagt Christoph Zender, Leiter Corporate Debt Origination bei der LBBW. Dabei handele es sich um typische Buy-a n d - H o l d - Investoren. Die Situation weckt Erinnerun- gen an die Krisenzeit vor rund zwei Jahren. Damals verhalf der einbre- chende Anleihemarkt dem Schuld- schein zu neuer Blüte (Der Treasu- rer 18-2009). Zwar wird 2011 kein Rekordvolumen wie damals er- reicht, doch Experten schätzen, dass es im Gesamtjahr 10 Millionen Euro werden könnten – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Vor dem Hintergrund der momentanen Tur- bulenzen an den Finanzmärkten und der sich zuspitzenden europäi- schen Schuldenkrise nutzen Trea- surer verstärkt Privatplatzierungen, um sich gegen eine erneute Krise zu wappnen. „Schuldscheine sind ins- besondere für Unternehmen inter- essant, die jetzt keinen ungerateten Bond mehr bekommen“, sagt LBBW-Spezialist Zender. Anders als 2009 „drängen jetzt nicht die großen Kapitalmarktadressen auf den Schuldscheinmarkt“. Vielmehr beobachtet der Banker eine „breite Mischung der Adressen“. Das spie- gelt sich auch in den Volumina wi- der. Ihre Spanne reicht von 20 Mil- lionen bis etwa 500 Millionen Euro. Die drittgrößte Schuldschein- emission in diesem Jahr mit 400 Millionen Euro gelang dem Phar- makonzern Stada, wo der Schuld- schein sicher eine Alternative zur Rückenwind für Schuldscheine Dekra, Wild Flavors und Stada haben platziert / Spezialisten rechnen für 2012 mit moderat anziehenden Spreads >> FORTSETZUNG AUF SEITE 4 >> FORTSETZUNG AUF SEITE 7 Die Unsicherheit bleibt Sorgen vor einer Rezession / Starke Unternehmen könnten schwachen helfen Banken buhlen um Einlagen Die Geldhäuser hungern nach der Liquidität von Unterneh- men. Das könnte im nächsten Jahr Vorteile für Treasurer mit sich bringen. 2 Rendite verzweifelt gesucht Vor dem Hintergrund hoher Cashbestände und niedriger Zinsen steigt der Risikoappe- tit der Corporate Treasurer weiter. 3 Top-Finanzierung Der Industriegasehersteller Linde begibt einen 750-Millionen-Euro-Bond in schwierigem Umfeld. 4 Softwarelücke geschlossen Der neue Treamo Finance Monitor für die konzernweite Liquiditätsplanung und das Treasury-Berichtswesen ist auf dem Markt. 5 Köpfe im Treasury Christian Hogenmüller, Head of Corporate Treasury der Zumtobel Group, über den neuen Konsortialkredit. 7 Kreditversicherungen stabil Die Prämien für Kreditversi- cherungen bleiben nach heu- tigem Stand vorerst stabil, sagt die Assekuranz. 8 Forum: Der Treasurer wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die nächste Ausgabe erscheint am 19. Januar 2012. Schwächelnde Aktienmärkte und Euro-Krise bereiten Sorge – es gibt wenig Hoffnung auf Besserung. dpa

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Page 1: DerTreasurer...rasche Umstellung auf Sepa-For-mate als Institute hierzulande“, sagt Beiersdorf. Von Vorteil für Unternehmen dürfte der Hunger der Banken nach Liquiditätseinlagen

Selten war ein Jahr so zweigeteiltwie 2011. Im ersten Halbjahr schiendie Finanzierungswelt – trotz derdrohenden Schuldenkrise – noch inOrdnung. Zur Jahresmitte griffdann auf den Aktienmärkten diePanik um sich, in deren Folge sichdas Umfeld auf den Fremdkapital-märkten auch dramatisch ver-schlechterte. Seither hat sich dieLage wenig gebessert. Am Ende des

Jahres stehen viele Banken vor demProblem, ihr Eigenkapital fürStressszenarien rüsten zu müssen –zur Not unter Zwang. Die Konse-quenzen sind schon jetzt zu spüren.„Die Selektionskriterien für Kreditesind bei allen Banken härter gewor-den“, sagt beispielsweise HolgerBross, Leiter Corporate und Invest-ment Banking Deutschland der BofAML. Besonders diejenigen,

deren Bonität sich abschwächt, ste-hen inzwischen auf der Abschuss-liste der Banken.Der prognostizierte Abschwung

hat schon jetzt seine ersten Opfergefordert. Die Insolvenzen vonMAN Roland und dem Solarunter-nehmen Solon könnten ein Vorge-schmack darauf sein, was Unter-nehmen aus strukturell schwachenBranchen zu erwarten haben.Hochverschuldete Unternehmen,die schon in der letzten Krise unterBeobachtung standen, kommenjetzt in Bedrängnis. So wird nachInformationen der RatingagenturS&P Klöckner Pentaplast zum Jah-resende die Vorgaben der Kreditge-ber verletzen.Der Folienher-steller muss vermutlich seine Ver-bindlichkeiten, von denen sich vie-le Hausbanken bereits getrennt ha-

Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurerwww.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de

Inhalt

Das Fenster für Schuldscheinplat-zierungen öffnet sich zum Jahres-ende. Dekra, Wild Flavors und Stada sind nur einige der Adressen,die in den vergangenen Wochenzugeschlagen haben. Beispiel WildFlavors: Anfang Dezember sam-melte der Aromenhersteller ausdem Raum Heidelberg 55 MillionenEuro über einen Schuldschein ein.Er wurde mit einer Laufzeit vonfünf Jahren mit festem und varia-blem Zins platziert. Die Gesamt-zinskosten liegen dabei unter 3,65Prozent pro Jahr für die fixe Tran-che. „Für die Investoren sind die Risiko-Rendite-Relationen beiSchuldscheinen im Moment sehrinteressant“, sagt Christoph Zender,Leiter Corporate Debt Origination

bei der LBBW. Dabei handele essich um typische Buy-and-Ho ld -Investoren. Die Situation weckt Erinnerun-

gen an die Krisenzeit vor rund zweiJahren. Damals verhalf der einbre-chende Anleihemarkt dem Schuld-schein zu neuer Blüte (Der Treasu-rer 18-2009). Zwar wird 2011 keinRekordvolumen wie damals er-reicht, doch Experten schätzen,dass es im Gesamtjahr 10 MillionenEuro werden könnten – fast doppeltso viel wie im Vorjahr. Vor demHintergrund der momentanen Tur-bulenzen an den Finanzmärktenund der sich zuspitzenden europäi-schen Schuldenkrise nutzen Trea-surer verstärkt Privatplatzierungen,um sich gegen eine erneute Krise zu

wappnen. „Schuldscheine sind ins-besondere für Unternehmen inter-essant, die jetzt keinen ungeratetenBond mehr bekommen“, sagtLBBW-Spezialist Zender. Andersals 2009 „drängen jetzt nicht diegroßen Kapitalmarktadressen aufden Schuldscheinmarkt“. Vielmehrbeobachtet der Banker eine „breiteMischung der Adressen“. Das spie-gelt sich auch in den Volumina wi-der. Ihre Spanne reicht von 20 Mil-lionen bis etwa 500 Millionen Euro. Die drittgrößte Schuldschein-

emission in diesem Jahr mit 400Millionen Euro gelang dem Phar-makonzern Stada, wo der Schuld-schein sicher eine Alternative zur

Rückenwind für SchuldscheineDekra, Wild Flavors und Stada haben platziert / Spezialisten rechnen für 2012 mit moderat anziehenden Spreads

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Die Unsicherheit bleibtSorgen vor einer Rezession / Starke Unternehmen könnten schwachen helfen

Banken buhlen um EinlagenDie Geldhäuser hungern nachder Liquidität von Unterneh-men. Das könnte im nächstenJahr Vorteile für Treasurer mit sich bringen. 2

Rendite verzweifelt gesuchtVor dem Hintergrund hoherCashbestände und niedrigerZinsen steigt der Risikoappe-tit der Corporate Treasurerweiter. 3

Top-FinanzierungDer IndustriegaseherstellerLinde begibt einen 750-Millionen-Euro-Bond in schwierigem Umfeld. 4

Softwarelücke geschlossenDer neue Treamo FinanceMonitor für die konzernweiteLiquiditätsplanung und dasTreasury-Berichtswesen istauf dem Markt. 5

Köpfe im Treasury

Christian Hogenmüller, Headof Corporate Treasury der Zumtobel Group, über denneuen Konsortialkredit. 7

Kreditversicherungen stabilDie Prämien für Kreditversi-cherungen bleiben nach heu-tigem Stand vorerst stabil,sagt die Assekuranz. 8

Forum:

Der Treasurer wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutschins neue Jahr. Die nächsteAusgabe erscheint am 19. Januar 2012.

Schwächelnde Aktienmärkte und Euro-Krise bereiten Sorge – es gibt wenig Hoffnung auf Besserung.

dpa

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Der Jahresaus-klang ist fürTreasurer allesandere als be-sinnlich. Nachwie vor herrschtUnsicherheit anden Märkten –und die wird sich auch 2012 auf dasCash Management in Unternehmenauswirken. „Unternehmen wollensich nicht mehr nur auf einen Ban-kenpartner verlassen, sondern eherauf einen Bankenpool“, beobachtetJens Beiersdorf, Head of Cash Ma-nagement Germany bei BNP Pari-bas. Um Kosten zu sparen, verwal-ten immer mehr Finanzabteilungenihre Liquiditätsströme zentral imUnternehmen. „Wir werden imkommenden Jahr eine weitere Zu-nahme an Payment Factories se-hen“, glaubt Beiersdorf. Diese Ent-wicklung dürfte durch standardi-sierte Zahlungsformate wie Sepanoch beschleunigt werden – wannsich diese Formate flächendeckend

durchsetzen, hängt jedoch davonab, ob die EU in den ersten Wochendes neuen Jahres endlich das seitMonaten angekündigte Enddatumfür nationale Systeme bekanntge-ben wird. Auch nach der Umstel-lung droht Ungemach: Multilatera-le Interbankenentgelte bei Last-schriften, wie sie etwa in Frank-reich oder Italien üblich sind, sollendann mit hoher Wahrscheinlichkeitentfallen. „Die Banken in diesenLändern drängen weniger auf einerasche Umstellung auf Sepa-For-mate als Institute hierzulande“,sagt Beiersdorf. Von Vorteil für Unternehmen

dürfte der Hunger der Banken nachLiquiditätseinlagen sein, die ange-sichts von Basel III dringend benö-tigt werden. „Es wird einen stärke-ren Wettbewerb um Sicht- und Ter-mineinlagen von Geldern geben“,prognostiziert Beiersdorf. Erfolg-reich wird nur die Bank sein, diemit vernünftigen Konditionenüberzeugt. sar

News

2 | Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

BIC-Konverter von IBMMit einem Konverter für BIC-und IBAN-Kennungen willIBM seinen Kunden die Um-stellung der Stammdaten aufSepa-Formate erleichtern.Angeboten wird die Konver-tierung von Bankleitzahl undKontonummer zu BIC undIBAN sowie die Validierunganhand von Prüfziffern undmit Hilfe des Bankleitzahlen-verzeichnisses.

Neu bei FINANCE-TVVerbindlichkeiten von mehrals 300 Millionen Euro hatCFO Dr. Hans-Gerd Wienandsin diesem Jahr schon für denfamiliengeführten Industrie-gasehersteller Messer refi-nanziert – davon 200 Millio-nen als Privatplatzierung inden USA. Welche Vorteile erin dieser Finanzierungsformsieht, erklärt er im Talk beiFINANCE-TV. Das vollständigeInterview sehen Sie hier.

Banken buhlen um EinlagenRingen um Sepa wird sich 2012 fortsetzen

Globale Codes fürBankservicesDie amerikanische Association forFinancial Professionals (AFP) hatein Set an Global Service Codes zu-sammengestellt. Ziel ist es, diestandardisierte Übermittlung vonBankservicegebühren voranzutrei-ben. Unternehmen wäre dies eineHilfe beim Analysieren und Ver-gleichen ihrer Bankgebühren. Die Codes bauen auf dem Stan-

dard Bank Services Billing (BSB)des Transaction Workflow Innova-tion Standards Teams (Twist) auf,einem internationalen Standard fürelektronisches Reporting vonBankabrechnungen (siehe DerTreasurer 4-2011). Die Global Ser-vice Codes umfassen rund 800 Codes für verbreitete Bankdienst-leistungen wie beispielsweise Kon-to-, Kredit- oder Swift-Services.Für den US-Markt gibt es bereitsseit 2008 ein Set an Service-Codes.Diese sechsstelligen Ziffern sindauf das ANSI-Format abgestimmt,die Global Service Codes für TwistBSB sind achtstellig. sar

Jens Beiersdorf

BNP Pa

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News

3 | Asset ManagementAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

ETF-Lizenzstopp in den USAJuristen erwarten auf abseh-bare Zeit keine neuen Geneh-migungen für neue börsenno-tierte Indexfonds (ETFs) aufDerivatebasis durch die US-Finanzaufsicht. Die SEC lässtseit März 2010 keine ETFsmehr zu, die in großem Um-fang Derivate nutzen, um dieWertentwicklungen von Indi-zes nachzuvollziehen.

Wiesemann neuer Chef vonGlobal Solutions bei AGIThomas Wiesemann wird denneuen Geschäftsbereich Glo-bal Solutions bei Allianz Glo-bal Investors (AGI) überneh-men. In Global Solu tions sinddie strategische Investment-beratung, Risikomanagement,Pensionsmanagement, Fidu-ciary Management und Alter-native Beta Indexing gebün-delt. Das Angebot richtet sichan institutionelle Kunden mitlangfristigen Anlagezielen.

Rendite verzweifelt gesuchtRisikoappetit von Corporate Treasurern steigt

IMPRESSUM

Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm),Sabine Paulus (sap), Sabine Reifenberger (sar)

VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Anzeigenvertrieb: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95

Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES

Mitherausgeber: BELLIN GmbH, cogon AG, BNP Paribas, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,Pricewater houseCoopers AG, REVAL Accountingfor Risk, SEB AG

Partner: ecofinance Finanzsoftware GmbH,Hanse Orga AG, Omikron Systemhaus GmbH &Co. KG, UniCredit Bank AG

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

Vor dem Hintergrund historisch ho-her und weiter wachsender Cashbe-stände in vielen Unternehmen sindCorporate Treasurer zunehmendunzufrieden mit den zu erzielendenRenditen. Der Ri-sikoappetit beider Anlage über-schüssiger Liqui-dität steigt. Dasist ein Ergebnisdes 13. Global Li-quidity Invest-ment Survey vonJ.P. Morgan AssetM a n a g em e n t .Darin gaben 486Treasurer weltweit Auskunft überihre Anlageentscheidungen. NachJahren geprägt von extrem niedri-gen Zinsen ist die zu erzielendeRendite inzwischen der dominie-rende Faktor, wenn es darum geht,den Anlageerfolg zu messen. Imvergangenen Jahr gewichteten diebefragten Finanzverantwortlichenden Kapitalerhalt noch höher.

Mehr als die Hälfte der befragtenTreasurer sind bereit, auch größereRisiken einzugehen. Das ist einedeutliche Verschiebung gegenüber2010. Renditeaufschläge werden

gesucht, indemgrößere Durati-ons- und Liquiti-dätsrisiken ein-gegangen wer-den. Rund einDrittel der Trea-surer zielt aufRenditen von Li-bor plus X Basis-punkte. Für 18bzw. 14 Prozent

der Befragten ist die Benchmark Li-bor bzw. Eonia. Kaum Abstrichewerden dagegen bei den angelegtenStandards für Kontrahentenrisikengemacht: „Bei den signifikantenMarkt- und Systemrisiken in denAnlage- und Handelsbüchern derBanken ist die Kapitalausstattungder Institute oftmals nicht ausrei-chend“, sagt ein Treasurer. ank

Aktuelle Asset Allocation (in Prozent)

Quelle: JPMAM

Bankeinlagen56Wertpapiere

(Repos, CDs,CPs, Bonds,

MTNs)11

Geldmarktfonds21

Andere12

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News

4 | Finanzen & BilanzenAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

BayWa mit SchuldscheinDer Agrarhändler BayWa AGaus München hat ein Schuld-scheindarlehen in Höhe vonrund 220 Mio. Euro platziert.Ursprünglich waren von demHandelskonzern 100 Mio. Eu-ro angefragt worden. Das Or-derbuch erreichte aber einefast dreifache Überzeichnung,so dass die BayWa aufgrundder Preisstellung am unterenEnde der Spanne die Summeauf rund 220 Mio. Euro auf-stockte.

Hochtief refinanziert KreditDer Baukonzern Hochtief hatmit einem internationalenBankenkonsortium einen syn-dizierten Kredit mit einerLaufzeit von fünf Jahren über2 Mrd. Euro refinanziert. Da-von entfallen 1,5 Mrd. Euroauf Aval- und 0,5 Mrd. Euroauf Barziehungen. Die Nach-frage der Banken lag mit 2,3

Mrd. über dem Refinanzie-rungsbedarf. Erst kürzlichhatte Hochtief ein Schuld-scheindarlehen für 120 Mio.Euro platziert.

Heidelberg Cement begibtSchuldscheinDer Baustoffkonzern Heidel-bergCement hat ein Schuld-scheindarlehen über 289 Mio.Euro begeben. Die Erlöse die-nen der Vorfinanzierung der2012 fälligen Schulden. Dasavisierte Emissionsvolumenvon 150 Mio. wurde aufgrundder Nachfrage fast verdop-pelt. Die Laufzeit für die bei-den Tranchen geht bis Okto-ber 2016. Für die fix verzinsteTranche zahlt das Unterneh-men 6,77 % pro Jahr, für dievariabel verzinste Tranche4,90 % über dem Sechs-Monats-Euribor. Mitte No-vember hatten die Heidelber-ger bereits eine Anleihe auf-gestockt.

+++ Rheinmetall schließt Konsortialkredit über 500 Mio. Euro ab +++Solon ist insolvent +++ S&P stuft Rating von MAN von BBB+ auf A–hoch +++ Dekra platziert Schuldschein über 200 Mio. Euro +++ S&Pwarnt vor Covenantbruch bei Klöckner Pentaplast +++ VW begibt zweiABS-Verbriefungen mit Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. Euro +++ SAPverschiebt weiteren Aktienrückkauf auf Ende 2012 +++ RWE sammeltmit Kapitalerhöhung 2,1 Mrd. Euro ein +++ KfW Entwicklungsbankunterstützt Geothermie-Bohrungen in Ostafrika mit 50 Mio. Euro +++

Finanzierungsticker

Linde ist eines der Paradebeispielefür Unternehmen, die sich im derzeitigen Umfeld günstiger alsBanken finanzieren. Da verwundertes nicht, dass auch Bondinvestorenim schwierigen Umfeld hocherfreutüber ein neues Papier des solidenGase- und Engi-neeringunterneh-mens waren. Dies i e b e n j ä h r i g eAnleihe über 750Millionen Euroist mit einem Ku-pon von 3,125Prozent ausge-stattet und wurdezu 87 Basispunkten über MidSwapemittiert. Linde wird von den Ra-tingagenturen Moody’s mit A3 undvon S&P mit A- bewertet, jeweilsmit stabilem Ausblick versehen. DieTransaktion war sechsfach über-zeichnet und rief laut Linde insbe-sondere das Interesse langfristigerBondinvestoren und Retailbankenhervor. Die Mittel aus der Transaktion

wollen die Münchener zur allge-

meinen Unternehmensfinanzierungund zur Vorbereitung auf schwieri-ger werdende Finanzierungsbedin-gungen verwenden: „Diese Kapital-maßnahme ist eine weitere Bestäti-gung unserer auf Liquiditätssiche-rung und Nachhaltigkeit ausgerich-

teten Finanzie-rungsstrategie“,sagt Linde-CFOGeorg Denoke.„Zudem erhöhenwir mit dieserAnleihe unsereFlexibilität wei-ter, um in einemvolatilen Markt-

umfeld auch zukünftig angemessenagieren zu können.“ Die Kapital-marktfinanzierung spielt bereits ei-ne zentrale Rolle in der Finanzie-rungsstrategie von Linde. In denletzten Jahren – besonders im Rah-men der BOC-Übernahme – kam esimmer wieder zu Transaktionen inverschiedenen Währungsräumen.Zuletzt wurde im Mai 2011 einezehnjährige 600-Millionen-Euro-Anleihe platziert. akm

Top-FinanzierungLinde begibt 750-Millionen-Euro-Bond

Linde bereitet sich auf schwierige Zeiten vor.

Lind

e

Das Mezzanine-Programm Preps2004-2 hat das eingesetzte Kapitalan die Investoren zurückgezahlt.Dabei bekamen die Gläubiger dergerateten Tranchen ihr eingesetztesKapital inklusive Zinsen zurück.Die Junior Note Holders erhieltenalle kumulierten Zinsen mit einerinsgesamt positiven Rendite. Dieunterliegenden Mezzanine-Darle-hen waren im Dezember 2004 ver-brieft worden und umfassten ur-sprünglich ein Volumen von 616

Millionen Euro. Wie andere Programme auch musste es unterden 67 teilnehmenden deutschenund österreichischen UnternehmenAusfälle hinnehmen. Zu Insolven-zen kam es beim Augsburger Ku-vertiermaschinenhersteller BöweSystec und bei den Erich Rohde KGSchuhfabriken. Das Solarunterneh-men Q-Cells, das sich derzeit in ei-ner schwierigen Situation befindet,hat seine Schuld aber fristgerechtgetilgt. mad

HGB-Bilanzierer mögen es einfach

HGB-Bilanzierer nutzen die Fi-nanzberichterstattung nur be-grenzt, um sich in der Öffentlich-keit zu präsentieren. Kosten-/Nut-zenaspekte der Rechnungslegungsind dagegen von großer Bedeu-tung, so ein Ergebnis einer Studievon Ernst&Young, dem BDI und derDHBW. Dies zeigt sich etwa daran,dass HGB-Bilanzierer die mit demBilMoG geschaffene Möglichkeit,selbstgeschaffene immaterielle Ver-mögenswerte zu aktivieren, prak-tisch nicht nutzen. Der Aufwand istvielen zu hoch, zudem verrechnenBanken aktivierte Entwicklungs-kosten mit dem Eigenkapital. Die Studie ist insbesondere vor

dem Hintergrund der derzeit inten-siv diskutierten Öffnung des deut-schen Rechts für „IFRS for SME“spannend. Ernst&Young-PartnerPeter Oser: „Nicht-kapitalmarktori-entierte Unternehmen werden den„IFRS for SME“ mit Zurückhaltungbegegnen.“ kas

Mezzanine-Programm Preps 2004-2 hatGelder zurückgezahlt

Anleihe war. Solche größeren Volu-mina wie auch der Dekra-Schuld-schein über 200 Millionen Eurosind Größenordnungen, die übli-cherweise eher Anleihen vorbehal-ten sind. Im Oktober sammelte derSchweizer Chemiekonzern Clariantmit vier Schuldscheinen insgesamt365 Millionen Euro ein. Kurz zuvorplatzierte der AutomobilzuliefererBenteler International ein Schuld-scheindarlehen über 275 MillionenEuro. Der Baukonzern Hochtief hatein fünfjähriges Schuldscheindarle-hen über 120 Millionen Euro her-ausgegeben (siehe News). Schuldscheine sind momentan

günstig zu haben. Stada zahlt bei-spielsweise im Durchschnitt 4,27Prozent pro Jahr. Die Zinssätze ha-ben sich 2011 zwischen 3 und 4Prozent bei Laufzeiten von fünfJahren eingependelt. „Das wird imnächsten Jahr grundsätzlich ähnlich sein“, sagt Zender. Dochabhängig von der Refinanzierungs-seite rechnet er für 2012 mit „ten-denziell moderat anziehendenSpreads“. akm

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

Rückenwind fürSchuldscheine

Die Finanzierung steht.

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News

5 | Software & ITAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

Neues Best-Practice-BuchWohl eines der ersten Bücher,die sich auf Best-Practice-Basis mit Treasury-Systemenauseinandersetzen, hat jetztMartin Bellin herausgegeben.In „We love Treasury“ erzäh-len 30 Finanz- und System-experten aus dem Mittel-stand und von Großkonzer-nen, wie sie mit einem effi-zienten Treasury die täglichenHerausforderungen meistern.Das Buch kann unterwww.bellin.de bezogen wer-den.

Weitere Konsolidierung vonTMS-Anbietern?Nach Informationen von Der Treasurer könnte es im Jahr2012 zu weiteren M&A-Transaktionen unter interna-tionalen Softwareanbieternkommen. Bereits in diesemJahr hat sich abgezeichnet,dass der Konsolidierungs-druck anhält.

Treamo will Lücke schließenDer neue Treamo Finance Monitor für die konzernweite Liquiditätsplanung

Treasury Finance Monitor, kurzTFM, nennt sich eine neue Soft-ware-as-a-Service-Lösung derWiener Treasury-Beratung Treamoin Zusammenarbeit mit dem Ent-wickler Software Architects.Schwerpunkte sind die konzern-weite Liquiditätsplanung und dasTreasury-Berichtswesen. „Inner-halb weniger Minuten kann mandas System in der Cloud verfügbarmachen“, sagt GeschäftsführerMartin Sadleder, der die TreamoBusiness Consulting GmbH nachmehr als 15 Jahren als Partner beiSchwabe, Ley & Greiner Anfang2010 gegründet hat. Besonders wichtig war ihm,

dass die Oberfläche benutzer-freundlich ist und „Spaß macht“.„Finanzberichtswesen und Liquidi-tätsplanung sind trocken genug.Die Anwender interessiert Technik,wenn überhaupt, nur am Rande“,erklärt Sadleder. „Mit dem von unsentwickelten User-Interface-Designhoffen wir, alle Anspruchsgruppen

von dezentralen Anwendern bis hinzum CFO zufriedenzustellen.“ DasTool solle dabei helfen, den Auf-wand für die Datenerfassung zusenken, um mehr Zeit für die Ana-lyse der Daten zu gewinnen. Oft seidie Liquiditätsplanung sehr statisch

an Zahlungstransaktionen gebun-den. Von dieser Denkweise willSadleder weg. „In der gruppenwei-ten Liquiditätsplanung geht es dar-um, plausible Korridore zu suchenund nicht unbedingt darum, einePunktlandung zu machen.“ Treamoging mit der Prämisse an die Neu-entwicklung des TMF, dass dieHandhabung so einfach wie mög-

lich sein solle. „Unser größter Wett-bewerber ist Excel“, räumt Sadlederein. Das Programm basiert auf Mi-crosoft Silverlight, einem sowohlauf Windows- als auch Apple-Rechnern lauffähigem Browser-Plug-in, das für eine Web-Applika-tion einen „ungewöhnlich hohenBenutzerkomfort“ biete. Sadleder will die Lösung „nicht

als Konkurrenz zu Treasury-Soft-ware-Anbietern“ verstanden wis-sen, TMF schließe vielmehr „die Lü-cke zwischen ERP-, Treasury- undanderen Systemen“. In puncto Kos-ten zeigt sich Treamo transparent.Die monatliche Gebühr kann aufder Homepage www.tfm-now.comdirekt kalkuliert werden. Neben derEinführungsgebühr von 1.000 Eurorichten sich die Kosten nach derZahl der Tochtergesellschaften undden einbezogenen Modulen. Optio-nal können etwa Google Maps inte-griert werden. Ein erster deutscherKunde geht im Dezember „live“,weitere sollen bald folgen. mad

Martin Sadleder, Geschäftsführer von Treamo

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6 | Der Treasurer | Ausgabe 24 | 15. Dezember 2011 ANZEIGE

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Fast zwei Jahre vor Fälligkeit hatder Leuchtenhersteller Zumtobel(Umsatz 2010/11: 1,23 Mrd. Euro)einen Konsortialkreditvertrag über480 Millionen Euro refinanziert.Ende November haben die börsen-notierten Österreicher einen neuensyndizierten Kredit mit einem ma-ximal ausnutzbaren Rahmen von500 Millionen Euro und einer fünf-jährigen Laufzeit bis Oktober 2016abgeschlossen. Es gab zwei Gründe,jetzt zu handeln: „Im Frühsommerwar das Marktumfeld günstig, umin die Verhandlungen einzustei-gen“, sagt Christian Hogenmüller,Head of Corporate Treasury derZumtobel Group. Nach dem Höhe-punkt der Kreditmargen im Juni2009, als selbst Adressen mit einem„BBB+“-Rating 300 BasispunkteKreditmarge akzeptieren mussten,gab es in den letzten 18 Monateneinen deutlichen Rückgang. „ImApril 2011 ist die Marge bei dieserBonität auf 100 Basispunkte gesun-ken“, sagt Hogenmüller. Hinzukommt der absehbare Refinanzie-rungsbedarf vieler Unternehmen inden Jahren 2012 und 2013. „Demwollten wir zuvorkommen, weil wireinen Margenanstieg erwarten“,sagt Hogenmüller. Angesichts derderzeitigen Probleme bei derStaatsverschuldung und der unzu-reichenden Eigenkapitalausstat-tung bei vielen Banken könnten dienächsten beiden Jahre seiner An-sicht nach nur schwieriger werden. An dem Syndikat für den neuen

Kredit sind nach wie vor siebenBanken beteiligt – allerdings nichtdie gleichen wie noch 2008. „Auf-grund unserer ambitionierten Mar-genvorstellungen haben sich In-vestkredit, WestLB und Erste Bankaus dem Deal zurückgezogen“, sagtHogenmüller. Neu dazugekommensind die UniCredit Bank Austria, dieSEB, mit der die Österreicher vor

zwei Jahren ein Cash-Manage-ment-Projekt in Skandinaviendurchgeführt haben, und die Raiff-eisenlandesbank Oberösterreich.Schon vor der eigentlichen Doku-mentationserstellung standen dieneuen Syndikatsbanken, die alleaus dem bisherigen Kernbanken-kreis des Leuchtenherstellers stam-men, fest. An den Covenants habe

sich nichts Wesentliches geändert,sagt der Treasurer. Das Unterneh-men ist komfortabel aufgestellt, lagdie Eigenkapitalquote Ende Aprildoch bei 37 Prozent, der Deckungs-grad bei 1,53. „Wir sind schondurch die letzte Krise gut hindurchgekommen“, sagt Hogenmüller op-timistisch. „Wir haben zwar keinexternes Rating, werden implizitaber im Investmentgrade gesehen.“ Nach der gelungenen Refinan-

zierung haben Hogenmüller undsein zweiköpfiges Team bereits dasnächste Projekt auf der Agenda:2012 soll in der Schweiz, in Frank-reich, Großbritannien, Skandina-vien, Benelux und Deutschland,über die europäischen Landesge-sellschaften der Zumtobel Grouphinweg, ein Cross Curreny NotionalPooling eingeführt werden. sap

Personalien

7 | Personen & PositionenAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

Die Deutsche Bank stellt denBereich Global TransactionBanking (GTB) neu auf. Mar-cus Sehr ist neuer Global Head of Cash Managementfor Financial Institutions(CMFI). Er berichtet ausFrankfurt an Satvinder Singh,unter dessen Leitung dieBank die Geschäfte mit CMFIsowie Trust and SecuritiesServices bündelt. Neuer Glo-bal Head of CMFI Sales istJohn Ball, der aus Hongkongheraus an Jim Turley, GlobalCOO des Global TransactionBanking, berichtet.

Finanzvorstand Andreas Busackerhat seinenVertragbeim Folien-herstellerNordenia

International bis Ende Juni2017 verlängert. Busacker istseit 2001 CFO und wurde2004 in den Vorstand beru-fen. Seine Karriere bei Nor -denia startete Busacker imTreasury, von 1996 bis 2004war er Group Treasurer undLeiter Finanzen.

Citi hat das Team für Treasuryand Trade Solutions (TTS) ver-stärkt. Ebru Pakcan ist neueGlobal Head of Payments. Zu-vor war sie von 2008 an Headof Payments for Europe,Middle East and Africa. Ma-nish Kohli ist neuer GlobalHead of Commercial Cards.Beide berichten an NaveedSultan, Global Head of TTS.

Hans-Jürgen Gutenberger,Vorstandsmitglied für die Be-

reiche Spar-kassenver-trieb, Mar-keting undTreasury beider Deka

Bank Deutsche Girozentrale,wird zum 30. Juni 2012 inden Ruhestand gehen. Diesgab die Bank jetzt bekannt.Gutenberger gehört seit Ja-nuar 2000 zum Vorstand derDeka Bank.

Veranstaltungskalender

Datum Titel Ort30.-31.01. Der Risikomanager als interner Berater München

07.02. Der perfekte Kreditvertrag Frankfurt am Main

08.02. Die Zeit der Entschuldung – Herausforderungen für Banken, Kreditmärkte und Politik Frankfurt am Main

09.-10.02. Finanz- und Liquiditätsplanung Stuttgart

„Der Margendruck steigt”Christian Hogenmüller, Head of Corporate Treasury der Zumtobel Group, über den neuen Konsortialkredit

AktuelleStellenangebote:

Weitere Stellenangebote:www.finance-magazin.de

Groz-Beckertsucht Treasury Manager (m/w)

Gebr. Heinemannsucht Treasurer (m/w)

Bilfinger Bergersucht Treasury Manager (m/w)

mit Schwerpunkt Working Capital Management

BMW Group Financial Servicessucht Spezialist/-in Treasury

Heller GmbHsucht Referent Treasury (m/w)

Norde

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Deka

Ban

k

Christian Hogenmüller ist seit Februar 2002 bei Zumtobel. Nach dem Börsengang wurde erLeiter IR, bevor er im September 2008 die Leitungdes Bereichs Treasury übernahm.

Zumtobe

l AG

ben, restrukturieren. Auch bei an-deren Unternehmen hört man vonCovenant-Problemen. Trotz allen Ungemachs gibt es

aber auch noch positive Nachrich-ten. Europäische Unternehmen ha-ben nach einem Report der BofAML rund ein Drittel mehr Cash inden Bilanzen als im vergangenenZyklus. Das Ungleichgewicht von guten

und schwachen Unternehmenkönnte einen interessanten Neben-effekt haben: Wo Banken nichtmitfinanzieren wollen, könntencashstarke Unternehmen selbst indie Lücke springen und ihren Liefe-ranten oder Kunden mit Kapital zurSeite stehen, damit die Lieferkettefunktioniert. „Der Treasurer solltenicht immer der Bedenkenträgersein, sondern Geschäft durch inno-vative Finanzierungsangebote anLieferanten oder Kunden ermögli-chen“, gab Jochen Schwabe, Part-ner bei Schwabe, Ley & Greiner denUnternehmensvertretern auf einerTreasury-Veranstaltung der Com-merzbank in Stuttgart mit auf denWeg. mad

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

Die Unsicherheitbleibt

Page 8: DerTreasurer...rasche Umstellung auf Sepa-For-mate als Institute hierzulande“, sagt Beiersdorf. Von Vorteil für Unternehmen dürfte der Hunger der Banken nach Liquiditätseinlagen

Dione Bork,

Leiterin MarketingAnne-Kathrin Meves,

Redakteurin

Der Treasurer

Markus Dentz,

Chefredakteur

Der Treasurer

Sabine Reifenberger, RedakteurinDer Treasurer

Andreas Knoch, Redakteur Der Treasurer

Sabine Paulus,

Redakteurin

Der Treasurer

Sylvia Daun, Anzeigenleitung Der Treasurer Daniela Seidel, Grafik

DDaass TTrreeaassuurreerr--TTeeaamm wwüünnsscchhtt IIhhnneenn sscchhöönnee WWeeiihhnnaacchhtteenn uunndd

eeiinneenn gguutteenn SSttaarrtt iinnss nneeuuee JJaahhrr 22001122!!

Kathrin Gildner, Assistenz Anzeigen

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News

8 | RisikomanagementAusgabe 24 | 15. Dezember 2011

DerTreasurer

Höhere Risiken durch CDSNach Angaben der Europäi-schen Bankenaufsicht (EBA)haben zahlreiche Banken inweit höherem Ausmaß alsangenommen Kreditausfall-versicherungen (CDS) auf An-leihen klammer Euro-Staatenmit anderen Finanzhäusernabgeschlossen. Zwar habendie Banken ihre Risikopositio-nen abgesichert, indem sieselbst CDS kauften. Jedochergibt sich ein schwer durch-schaubares Netz an Forde-rungen und Gegenforderun-gen, das die wirklichen Risi-ken einzelner Banken ver-schleiert. Von allen Kredit-ausfallversicherungen fürBonds der PIIGS-Länderkommt knapp ein Drittel ausder deutschen Bankenbran-che. Zuvorderst steht dieDeutsche Bank mit einemWert von 37,4 Mrd. Euro ver-kauften und 34,5 Mrd. Eurogekauften CDS.

Stand heute müssen Unternehmennicht mit höheren Preisen für Kre-ditversicherungen rechnen. Unterdem Strich wollen die führendenAnbieter wie Euler Hermes, Cofaceund Atradius die Prämien für 2012konstant halten.Allerdings wirdes trotz des ge-ringen Schaden-aufwands 2011keine Senkungengeben, wie sie dieIndustrie fordert.Die Assekuranzbegründet das mit der unsicherenKonjunktur 2012. Steigen die Risi-ken, werden sich die Versiche-rungsnehmer aber auf höhere Prei-se oder reduzierte Deckungszusa-gen einstellen müssen. Generell werden die Prämien –

außer bei Standardprodukten, fürdie es feste Preisstaffeln gibt – indi-viduell verhandelt. „Wir betrachtenden bisherigen Vertragsverlauf so-wie die künftige Schadensquote.

Letztere wird künftig bei uns stär-ker gewichtet“, heißt es bei Coface.Eine generelle Anhebung der Preisesei nicht geplant. Auch Atradiusvereinbart risikoadäquate Preiseauf der Basis von Analysen des

Forderungsbe-standes. „Liefe-rungen in be-stimmte Export-märkte führennicht automa-tisch zu niedrige-ren oder höherenPreisen, da es in

jedem Land zahlungsstarke undzahlungsschwache Kunden gibt“,sagt Atradius. Unternehmen fürchten für den

Fall einer Rezession ähnliche Sze-narien wie 2008. Damals hatten dieKreditversicherer die Deckungszu-sagen für Lieferungen an bestimm-te Branchen stark reduziert. Aller-dings hat die Assekuranz aus denErfahrungen gelernt und sich zumehr Transparenz verpflichtet. ank

Assekuranz hält Preis konstantKeine Senkungen trotz geringen Schadenaufwands 2011

FX-Optionen werdenbeliebter

Unternehmen setzen bei der Absi-cherung von Währungsrisiken ver-stärkt auf den Einsatz von FX-Op-tionen. Das geht aus einer Analysedes Dienstleisters Misys hervor.Demnach habe sich das Volumender über das hauseigene Matching-System CMS gehandelten FX-Op-tionen zwischen September 2010und September 2011 mehr als ver-doppelt. Ein Grund dafür sei diehöhere Volatilität auf den interna-tionalen Devisenmärkten, die im-mer mehr Treasurer dazu zwingt,die unternehmenseigene Hedging-Strategie zu überdenken. „Für dasWährungsmanagement sind daszweifellos schwierige Zeiten. Wirsichern die Risiken inzwischen ver-stärkt mit FX-Optionen ab“, sagtStefan Lind, Group Treasurer vonSaab. FX-Optionen sind, obwohlteuer, flexibler und bieten besserenSchutz gegen die extremenSchwankungen als unbedingte Si-cherungsgeschäfte wie Devisenter-mingeschäfte. ank

Zentrale von Coface Deutschland

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