Design Thinking ... in a nutshell

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Design Thinking in a Nutshell Dr. Ulf Pillkahn März 2013

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What does Design Thinking mean? This document is an attempt to answer this question. It is a illustration and explenation. It is used in a seminar "Foresight, Innovation & Design" at the Zeppelin University.Feel free to comment and add to the document.

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Design Thinking in a Nutshell

Dr. Ulf Pillkahn März 2013

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Design-Thinking

Im engeren Sinne (ieS): Kreativmethode zum Lösen von Problemen Im weiteren Sinne (iwS): Philosophie im Umgang mit Innovationen, welche sich in wesentlichen Punkten vom traditionellen Innovationsmanagement unterscheidet.

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Geeignete Räumlichkeiten

Design Thinking...

... ist durch Prinzipien gekennzeichnet. Für sich allein betrachtet, sind diese sicher nicht neu, aber im Design-Thinking-Kontext erlangen sie die notwendige Verbindlichkeit.

Vielfältige grafische

Darstellungen

Leidenschaft Kreativität Arbeiten in der

Gruppe Anwender im Mittelpunkt

Schnelles Umsetzen

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Viele verschiedene Perspektiven statt einer (vor-)schnellen Lösung

Interdisziplinarität bedeutet, dass bewusst unterschiedliche Erfahrungen, Perspektiven,

Meinungen und Wissenszugänge auf einander treffen. So werden allzu offensichtliche

Lösungen vermieden.

Vermeintlich einfache soziale Verhaltensweisen wie: - Zuhören - Andere Meinungen akzeptieren

können - Nicht Recht haben müssen - Diskussionskultur - Ideen anderer weiter entwickeln

können hier wiederbelebt und geübt werden.

Teams: Eigentlich sind wir es nicht gewöhnt, in Gruppen zu arbeiten

(Schule, Studium und auch die Arbeit in Organisationen

zielen auf Einzelleistung)

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Die organisatorische Form des Unternehmens ist auf Effizienz und Wiederholbarkeit ausgerichtet. Sie neigt dazu, Erneuerungen, Ideen und Wissen abzulehnen um sich dennoch nach fertigen, belegbaren Innovationen zu sehnen. Der Widerspruch fällt den Wenigsten auf.

Texte kann man missverstehen, Zeichnungen helfen jedoch

beim Verstehen, beim Finden von Zusammenhängen und

beim Kommunizieren von Ideen und Konzepten.

Neugier ist der Motor des technischen Fortschritts und der

Grund dafür, dass Menschen ihre Komfort-Zone verlassen.

Bleibt neugierig und lasst euch NIE durch Prozesse und Kleinkariertheit

im Management blockieren.

Leidenschaft ist die wichtigste Zutat für die

Erkundung der Zukunft und die Erneuerung. Man kann sie zwar nicht erzwingen,

aber stimulieren.

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Organisationen sind auf Gleichförmigkeit ausgerichtet. Zum Erfinden braucht es jedoch Vielfalt. Die muss man erzeugen und zulassen.

Experimentieren: sich lösen von der Illusion des

Innovierens durch Powerpoint.

Einfach mal beherzt anfangen, etwas zu

erschaffen und über das „Man sollte, man müsste,

man könnte ... „ hinwegkommen.

Querdenker sind – anders als man vermuten mag –

anstrengend. Da sie zu viel in Frage stellen und sich dem Konformitätsdruck

entziehen, mag man sie in Unternehmen eigentlich

nicht so richtig.

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Kreativität ist nicht alles, aber ohne Kreativität ist alles nichts.

Kreativität schafft Neues – im Vergleich zum

Bestehenden ist es originell und einzigartig.

Individuelle Kreativität ist nicht gleich

organisationale Kreativität. Die meisten

Organisationen sind erschreckend bieder,

einfallslos, langweilig und träge. Kreative Köpfe

haben es nicht leicht, aber ohne sie bleibt die

Organisation langweilig und träge. Seien Sie also

gut zu den Kreativen!

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Prototypen sind der erste Schritt von der Idee zur Umsetzung

Prototypen sind nie perfekt, sie dürfen nicht perfekt sein, nur dann kann man lernen.

Mögliche Prototypen: • Filme • Rollenspiele • Computersimulationen • Modelle aus Holz,

Knete, Pappe (alle Materialien, die vorstellbar sind)

• 3D-Drucke • Sketche / Skizzen

Iteration = anwenden + beobachten + lernen + verbessern.

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So früh wie möglich MIT dem Kunde und/oder

Anwender gemeinsam lernen – am neu

erschaffenen Prototypen.

Weiß der Kunde genau, was er will? Nicht unbedingt. Insbesondere bei relativ neuen

Konstellationen fehlen Meinungsbildner und Bezugspunkte. Das Verhalten zu beobachten, hilft

mehr als eine Befragung.

Die meisten Unternehmen

glauben, sie kennen ihre Kunden sehr gut (einige wollen diese sogar ‚erziehen‘ !).

Tatsächlich ist jedoch erschreckend wenig

über Kunden und Anwender bekannt.

Daten gibt es nur von bereits existierenden

Produkten.

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Wie kann die Organisation innovativer werden? Es reicht nicht, nicht dagegen zu sein. Man muss

DAFÜR sein und sich auch entsprechend verhalten – das gilt insbesondere für‘s Management.

Design-Thinking ist geeignet für die Produktentwicklung.

Darüber hinaus lassen sich die Prinzipien auch bei der

Gestaltung von sozialen Systemen anwenden.

Umorganisationen würden damit vielleicht ab und zu gelingen.

In Verbindung mit Foresight-Methoden kann man die Zukunft nicht nur erkunden, sondern

auch gestalten.

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Gibt es irgendwo auf der Welt eine Firma, die Mitarbeiter ermutigt ... „übergehen Sie ihren Chef, wenn Sie glauben, er hat Unrecht.“ ?

Gibt es irgendwo auf der Welt eine Firma, die Mitarbeiter ermutigt ... „übergehen Sie ihren Chef, wenn Sie glauben, er hat Unrecht.“ ?

Was genau bedeutet NEU ? Ist es neu fürs Unternehmen?

Ist es neu für die Welt?

Organisationen sind wie Immunsysteme: Neues wird wie ein Eindringling behandelt und bekämpft. Es hat nur dann eine Chance zur Durchsetzung, wenn es Mehrheiten und Akzeptanz im Unternehmen findet. Damit ‚Change by Design‘ gelingt, müssen die Closed-Minds, die Bedenkenträger und die vielen Controller überzeugt werden.

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Es gibt keine Handbücher für das

Verhalten im Neuland

Ein Innovationsprojekt wird erst mit dem Erfolg im Markt zu einer

Innovation.

Innovationen – oder allgemein gesprochen die Erneuerung – gehören zu den

Aufgaben, die sich nicht allein durch besseres Management optimieren lassen (obwohl sich die Illusion hartnäckig hält). Mit den üblichen Managementmethoden

und der gängigen Kosten-Nutzen-Argumentation wird man niemals etwas

Neuartiges erschaffen können.

Eines der Ziele – wenn nicht das Ziel – von Design Thinking ist es, zu mehr und besseren (was auch immer das bedeuten mag) Innovationen zu

gelangen. Etablierte und verbreitete Innovationsprozesse lassen sich zwar gut managen, bleiben aber im Ergebnis in der Regel eine Enttäuschung.

Design-Thinking hingegen unterstützt die Innovatoren und legt wenig Wert darauf, ob und wenn ja wie Manager das steuern können.

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Unternehmen perfektionieren ihre bestehenden Geschäftsmodelle. Ein Eingriff bedeutet nicht weniger, als (fast) alle operativen Prozesse zu verändern. Das ist zwar mühsam, kann aber sehr erfolgreich sein, wie viele Beispiele zeigen. Mit Design-Thinking gelingt zumindest das Identifizieren neuer Geschäftsmodelle.

Alles sagten ‚Das geht nicht!‘. Dann kam ein Neuer, der wusste das

nicht und er machte es einfach.

Niemand sollte darauf vertrauen, dass ‚sein‘ Geschäftsmodell sicher und unangreifbar ist:

Die Musikindustrie vertraute darauf, Buchläden taten es, Energiekonzerne und die

Post auch, die Telekoms tun es heute noch und viele andere Unternehmen auch …

Funktionierende Geschäftsmodelle sind eine Grundvoraussetzung für den

Erfolg von Innovationen

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So What? – Was ist der Nutzen von Design-Thinking?

Während beim traditionellen Innovationsmanagement noch über den Prozess und die Auswahlkriterien diskutiert wird, beginnt man beim Design-Thinking schon mit

der Umsetzung der Ideen.

Traditionelles Innovationsmanagement: Nur das wirklich Offensichtliche kann zu planbaren Innovationen werden.

Design-Thinking: Durch die Einbeziehung von nicht ganz so offensichtlichen Dingen in die Überlegungen und die Aktivierung verschiedener Analysemethoden gelingt es, die Innovationsbemühungen zu stimulieren. Es ist wie Adrenalin.

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Literaturhinweise

Bücher • Tim Brown (2009): Change by Design – How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires

Innovation • Roger L. Martin (2009): The Design of Business: Why Design Thinking is the Next Competitive Advantage • Richard Verganti (2009): Design-Driven Innovation: Changing the Rules of Competition by Radically

Innovating What Things Mean • Jon Kolko (2011): Exposing the Magic of Design: A Practitioner’s Guide to the Methods and Theory of

Synthesis • Jeanne Liedtka and Tim Oglivie (2011): Designing for Growth – A Design Thinking Toolkit for Managers. • Thomas Lockwood (2009): Design Thinking: Integrating Innovation, Customer Experience, and Brand Value. • Ulf Pillkahn (2013): Die Weisheit der Roulettekugel. Innovation durch Irritation.

Journale / Artikel • Organisationsentwicklung Heft 02/12: Kreativität im Change Management • Wissen: Das Magazin von McKinsey. Innovation 2005 • Innovationen. Wie aus kreativen Ideen erfolgreiche Produkte werden. HBM August 2011 • The innovative Enterprise. HBR August 2002 • Kreativität. Wege zu erfolgreicher Innovation. HBM Februar 2005 • Johansson, Woodilla, Cetinkaya (2011): The Emperor’s new clothes or the magic wand? The past, present

and Future of Design Thinking. Cambridge Academic Design Management Conference, 7-8 Sept. 2011