Details Zu Klasse 212A

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Die Klasse 212A der deutschen Bundesmarine ist der

Generationswechsel der Unterseeboote

"U31" ist als erstes Uboot der neuen Klasse in Dienst gestellt worden. Das Bauprogramm der neuen Ubootklasse der deutschen Marine umfasst insgesamt vier neue Einheiten. (Stückpreis pro Boot knapp 500 Millionen Euro). Der Zulauf der Uboote der Klasse 212A zur Ubootflottille erfolgt ab April 2004. Nach der erfolgreichsten konventionellen Ubootklasse der westlichen Welt - Klasse 209 - wurde im Auftrag der Deutschen Marine zusammen mit den Thyssen Nordseewerken (NSWE) in Emden und der HDW in Kiel ein neuer Typ entwickelt - die Klasse 212A. Herausragendes Merkmal dieses neuen Uboot-Typs ist der aussenluftunabhängige Antrieb durch eine geräuschlose Wasserstoff-Brennzelle, die das Boot nicht nur noch weniger ortbar macht, sondern auch eine längere Zauchzeit (bis zu 30 Tagen) ermöglicht. Das Uboot ist das erste Unterseeboot der Welt, das mit diesem einzigartigen Antrieb serienmässig fährt. Hohe Beweglichkeit für Operationen in flachen und engen

Gewässern mit geringstmöglichen Schnorchelzeiten für Batterieladung hat bereits die

Konstruktion der deutschen Ubootklasse 206/206A geprägt.

Die konventionellen Uboote setzen bei Tauchfahrt auf Batteriebänke als

Energiequelle.

Diese erlauben in der Regel gerade einmal zwei Tage Tauchfahrt am Stück und

müssen dann

mit einem Dieselgenerator nachgeladen werden, wozu jedoch Frischluft notwendig

ist.

Nach dem "Kalten Krieg" ergaben sich neue Aufgaben"

Aus dem Küstenschutz mit den sehr kleinen Ubooten erweiterte sich das

Operationsgebiet der

Deutschen Marine bis in den Altantischen Ozean und ins Mittelmeer. Dies erforderte

die

Weiterentwicklung von Ortungsmitteln sowie der erheblichen Verbesserungen der

Uboot-

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Jagd-Möglichkeiten und machte die neue Generation von Unterseebooten

erforderlich. Der

neue Hybridantrieb ermöglicht nun Ubooteinsätze über mehrere Wochen hindurch

im dauer-

getauchtem Zustand und weitgehend unabhängig von der Aussenluftzufuhr. Die

Hybrid-Anlage

setzt sich aus einem Dieselgenerator, einer Fahrbatterie, einer Brennstoffzellenanlage

und dem

Fahrmotor zusammen.

Aussdem ist es bei Unterwasserfahrt durch seine nur geringen Signaturen kaum zu

entdecken.

Die Besonderheiten der neuen Klasse 212A

Ab März 2004 werden vier Uboote der Klasse 212A in Dienst gestellt und dem 1. Ubootgeschwader unterstellt.

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U 31 – S 181 U 32 – S 182 U 33 – S 183 U 34 – S 184 Die Uboote sind weltweit auch die ersten mit einem hochmodernem aussenluftunabhängigen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb. Damit kann dieses 56 Meter lange und 1.450 Tonnen an der Wasseroberfläche verdrängende Boot mit 27 Mann Besatzung wochenlang unter Wasser operieren, ohne auftauchen zu müssen - eine Fähigkeit, die bisher nur nuklear angetriebene Unterseeboote aufwiesen. Ausserdem läuft dieser Antrieb, bei dem aus Wasser und Sauerstoff Energie gewonnen wird, extrem leise und strahlt keine Hitze ab, was für die operativen Fähigkeiten des Bootes ausserordentlich bedeutend ist. Der Tarnkappeneffekt Bei der Entwicklung dieser Bootsklasse wurde grosser Wert darauf gelegt, dass es "spurlos" durch das Wasser schwebt, das heisst, praktisch keine Geräusche verursacht, keine Wärmeabstrahlung produziert und auch durch die runden Konturen kaum zu orten ist. Ein Uboot, das unter normalen Einsatzbedingungen praktisch unentdeckt bleibt.

Die Bewaffnung besteht unter anderem aus dem neu entwickelten, sieben Meter langen Schwergewichts-Torpedo "Seehecht", der aus sechs Torpedorohren verschossen und über Glasfaserkabel bis in 300 Meter Wassertiefe gesteuert werden kann. Zur Abwehr feindlicher Geschosse können bis zu 40 "Mini-Torpedos" ausgestossen werden, die aus verschiedenen Richtungen anlaufende, feindliche Torpedos ablenken und unwirksam machen können. Die Boote können sowohl Überwasserziele als auch Unterseeboote bekämpfen. Darüber hinaus soll diese Bootsklasse zum ersten Mal mit den über Lichtwellenleiter gelenkten Flugkörpern "Triton" ausgerüstet werden, mit denen sogar vom getauchten Uboot aus Hubschrauber abgeschossen werden können.

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Die Operationszentrale der Uboot Klasse 212A In dieser Ubootklasse ist endlich genug Platz für den Arbeits-und Lebensraum der Besatzung. Auf zwei Decks ist Platz genug für die Mannschaft und die Tage der "warmen Koje" gehören der Vergangenheit an. Jedem Besatzungsmitglied steht im Wohnbereich eine eigene Koje, Dusche und Kühlschrank zur Verfügung. Es existiert sogar eine Messe für ca. 14 Mann, in der vernünftig gegessen werden kann. Der Kommandant hat eine eigene Kabine und die sogar mit Tür. Das Boot ist so geräumig, dass ein Umbau oder Zerlegen der Inneneinrichtung für das Nachladen der Torpedos nicht mehr nötig ist, das spart viel Zeit. Die klassische Einteilung in Plattform und "payload" gilt nicht mehr - vielmehr muss das System als Ganzes betrachtet werden. Der neue Ubootantrieb Die von den Kieler HDW und Siemens über 20 Jahre entwickelte Brennstoffzelle gilt als idealer Antrieb für Unterseeboote. Das mit Abstand modernste nicht nukleare Uboot der Welt kann bis zu 30 Tage auf Tauchstation. Die Wirkungsweise der Brennstoffzelle kehrt das Prinzip Elektrolyse um.

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Die Boote von "Typ 212" führen jetzt flüssigen Sauerstoff (1) und Wasserstoff (2) in Drucktanks mit. Beide Stoffe werden in einer Brennstoffzelle (3) "kalt verbrannt". Hierbei entsteht elektrischer Strom für den Antrieb des E-Motors (4), der Hilfsmaschinen (5) und die Stromversorgung der Bordgeräte (6). Ohne diese Brennstoffzellen müsste das Uboot die Batterien für den E-Antrieb über ihre Dieselmotore (7) aufladen, doch die können unter Wasser nicht laufen. Hierdurch verkürzt sich die Tauchzeit. Die Brennstoffzelle arbeitet lautlos und bei Temperaturen um 80 Grad Celsius. Das macht das Boot auch durch Suchelektronik nicht erfassbar. Die Brennstoffzelle Brennstoffzelle, eine elektrochemische Vorrichtung, in der die von einer chemischen Reaktion gelieferte Energie direkt in Elektrizität umgesetzt wird. Anders als bei den galvanischen Zellen oder Batterien entlädt sich eine Brennstoffzelle nicht und kann auch nicht aufgeladen werden. Sie arbeitet kontinuierlich, solange von aussen Brennstoff und Oxidationsmittel zugeführt werden.

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Brennstoffzellenanlage

Der Ubootbau Unter Nutzung des Serieneffekts werden auf zwei Werften vier Bootshälften gefertigt. Die Nordseewerke bauen vier Hinterschiffe, HDW vier Vorderschiffe. Die Arbeitsteilung wurde so gewählt, dass auf beiden Werften jeweils zwei Boote komplett zusammengebaut, ausgerüstet, in Betrieb genommen und erprobt werden.

Mitte März traf das bei HDW gefertigte Vorschiff für "U32" ein. Mit zwei Schwimmkränen wurde das Vorschiff, das ein Gewicht von ca. 750 t hat, auf dem Schwimmdock 4 abgesetzt. Einen Tag später wurde es durch hydraulische Pressen vom Dock über die Stapelbahn in die Halle 25 geschoben. Dort wurde es mit dem bei den Nordseewerken gebauten Hinterschiff "verheiratet". Und so sind die Bauaufträge zwischen den beiden Werften verteilt Die Arbeitsteilung der Werften für Konstruktion und Fertigung der 4 deutschen Boote ist so gewählt, daß Schnittstellen minimiert werden und Serieneffekte optimal genutzt werden. Die hälftige Fertigungsteilung beschreiben die folgenden zwei Bilder:

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Jetzt kann der Stapellauf folgen...

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U 34 in Bergen/Norwegen am 16. April 2007