DEUTSCH Perfekt 2010-01

80
perfekt DEUTSCH 1/2010 JANUAR EINFACH DEUTSCH LERNEN SPRACH-SERVICE 2 Wortschatz: beim Arzt 2 Schreiben: Dankeskarten 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK starthilfe deutschland Was Sie am Anfang wissen müssen basel Eine Stadt, drei Länder DIE REKORD-KIRCHE kölner dom GEWINNEN SIE EINEN SPRACHKURS! Oder einen anderen von 50 Preisen Deutschland: € 5,90 Schweiz: sfr 10,00 A B E F FIN GR I L NL SI: € 5,90

description

Német nyelvkönyv kezdőknek-haladóknak és profiknak...

Transcript of DEUTSCH Perfekt 2010-01

Page 1: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH

1/2010 JANUAR

EINFACH DEUTSCH LERNEN

SPRACH-SERVICE

2 Wortschatz: beim Arzt

2 Schreiben: Dankeskarten

2 Übungen, Übersetzungen

2 800 Wort-Erklärungen

WW

W.D

EUTS

CH-P

ERFE

KT.C

OM

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK

1/2010

perfektDEUTSCH

starthilfe deutschlandWas Sie am Anfang

wissen müssen

baselEine Stadt, drei Länder

köln

er dom

basel tv-krim

i „tatort“ in

terview: d

aniel h

ope in

deu

tschlan

d leb

en u

nd ar

beiten

(4) deins!

party!

DIE REKORD-KIRCHE

kölner dom

GEWINNEN SIE EINEN SPRACHKURS!Oder einen anderen von 50 Preisen

Deutschland: € 5,90

Schweiz: sfr 10,00 A ● B ● E ● F ● FIN ● GR ●

I ● L ● NL ● SI: € 5,90

01-Titel_01-10.qxd 26.11.2009 16:08 Uhr Seite 1

Page 2: DEUTSCH Perfekt 2010-01

National. International.

Sprachen machen den Unterschied.

+ Spotlight – Mit Sicherheit Englisch sprechen.

+ Business Spotlight – Englisch für den Karrieresprung.

+ Spot on – Mit Englisch in der Schule punkten.

+ Deutsch perfekt – Deutsch auf dem leichten Weg.

+ ADESSO – la Dolce Vita!

+ Écoute – Savoir-vivre!

+ ECOS – un mundo nuevo!

Jetzt im Handel oder informieren Siesich über alle weiteren Produkte unterwww.spotlight-verlag.de

02_Family_Q8_HWM 26.11.09 16:10 Seite 2

Page 3: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Für eine Sammlung, die komplett begeistert.

Ihnen fehlt noch ein Jahrgang Ihres Magazins,Ihres Übungsheftes oder Ihrer Audio-CD?Bestellen Sie ihn doch direkt bei uns in Kombi-nation mit dem praktischen Sammelordner oder der Sammelbox. Schön, wenn endlich alles komplett ist!

+ Die Jahrgänge: Bestellen Sie den Jahrgang IhrerWahl. Wir liefern gerne, solange der Vorrat reicht.

+ Der Sammelordner: Die ideale Aufbewahrungfür einen Jahrgang. Die Hefte werden in zwölf Me tallstäbe eingehängt und können dann wie ein Buch gelesen werden.

+ Die Sammelbox: Für den schnellen Zugriff. Dasstabile Aufbewahrungssystem kann Jahr für Jahrerweitert werden.

Bestellen Sie am besten gleich unter www.spotlight-verlag.de/shop

Die Sammelbox

Der Sammelordner

FOTO

: G

ERT

KR

AU

TBA

UER

Wer mit der Bahn nach Köln reist, kann ihn nicht übersehen:

Direkt neben dem Hauptbahnhof liegt der Dom. Schon vom Zug

aus kann man ihn sehen – wenigstens zum Teil. Um ihn ganz zu

sehen, braucht man einen freien Blick: Deutschlands beliebteste

Sehenswürdigkeit ist 157 Meter hoch und damit die dritthöchste

Kirche der Welt.

Auch sonst ist der Dom eine Kirche

der Superlative: Sieben Millionen

Menschen besuchen ihn im Jahr,

seine Westfassade ist die größte Kir-

chenfassade der Welt. Vor gut 100

Jahren war die Kirche das größte

Gebäude der Welt. Damals wurden

die Türme fertig – mehr als 700 Jahre

nach Beginn der Bauarbeiten. Bis

heute arbeiten 60 Handwerker das

ganze Jahr über an der Kathedrale,

die permanent renoviert wird. Noch ein Rekord: Die Kirche ist

wahrscheinlich die älteste Baustelle Deutschlands. Es gibt viel zu

erzählen über den Dom – unser Autor Christian Meyer tut dies für

uns (ab Seite 16).

Manchmal hilft unseren Autoren der Zufall. Unser Reporter Mar-

cel Burkhardt lebt seit Kurzem in Mainz. Direkt unter seiner

neuen Wohnung ist eine Beratungsstelle für Migranten. Als er

jetzt für das große Finale unserer Serie „In Deutschland leben

und arbeiten“ recherchierte, bekam er von seinen neuen Nach-

barn wertvolle Informationen. Entstanden ist so eine sechssei-

tige Starthilfe für Deutschland mit Tipps für alle, die neu ins Land

kommen (ab Seite 32).

Ich wünsche Ihnen einen guten Start

ins neue Jahr!

Jörg WalserChefredakteur

übersehen nicht sehenbeliebt populär… der Superlative ≈ von den besten,

größten …gut hier: ein bisschen mehr

alsder H„ndwerker, - Person, die beruflich mit

Händen und Werkzeugenarbeitet

das g„nze Jahr über während des ganzenJahres

die Baustelle Ort, an dem gebaut wirdder Zufall, ¿e Sache, die zufällig passiertrecherchieren genaue Informationen

suchenwertvoll hier: sehr wichtigentstehen hier: gemacht werden

DER KÖLNER DOM

perfektDEUTSCH1/10

EDITORIAL

M I T T E L

03-Editorial_0110.qxd 26.11.2009 15:46 Uhr Seite 3

Page 4: DEUTSCH Perfekt 2010-01

4

DIE THEMEN DES MONATS JANUAR 1/10

perfektDEUTSCH 1/10

TITELFOTO

: FOTO

LIA/CR

EATIVE STUD

IO; FO

TOS: FO

TOLIA

/CREATIVE STU

DIO

, YUR

I AR

CUR

S, MO

OD

BO

AR

D; SW

ISS-IMA

GE.CH

6 Kurz & knapp

Zahlen und Fakten, Namen und Neues

11 Mein erster Monat

Mina Rezaei in Bern

12 Menschen des Monats

Leute, über die man spricht

14 Interview: Daniel Hope

Der Star-Violinist über klassische Musik

20 Ja oder Nein?

Streit-Thema: Alkohol in der Bahn verbieten?

22 Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

24 Kommentare

Meinungen und Sprachspiele aus der Presse

26 750-mal TV-Krimi „Tatort“

Was die Reihe für Deutschland bedeutet

51 Mein Tag

Ein Tag mit dem Schornsteinfeger Herbert Mayer

54 Mein Deutschland-Bild

Georg Knoll über die Elbe im Winter

56 Tatort

Hier passiert’s: die Hochzeitsmesse

58 Ein Bild und seine Geschichte

300 Jahre Krankenhaus Charité in Berlin

60 Der Blick von außen

Holly-Jane Rahlens über Ostberlin

62 Modejournalisten gegen Modedesigner

Eine Frauenzeitschrift zeigt keine Models mehr

71 Reisetipps

Priesteregg • Ahrweiler • Kühtei • Freiberg

72 Kulturtipps

Konzerte • Kino • Ausstellungen • neue Bücher

74 Kolumne

Andrea Benda über das Selbermachen in der Krise

75 Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

76 Schlussworte

Was Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

L E I C H T

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

S C H W E R

M I T T E L

S C H W E R

S C H W E R

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

M I T T E L

M I T T E L

Er ist die dritthöchste Kirche der Welt und diemeistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands.

500 Jahre dauerte es, bis der Kölner Dom 1880 fertig-gestellt war. Seit 1945 wird er permanent renoviert. Ein Besuch auf der Baustelle.

16

DER KÖLNER DOM

S C H W E R

DIE JUNGEN SEITEN VONPartys feiern – nicht nur an Silvester •

Wenn der Computer krank macht • Freizeit • E-Mail aus Berlin • Sag mal: Was wünschst du dir für das neueJahr?

DIE PERFEKTE PARTYCoole Musik, gute Laune, nette Leute und um null Uhr Raketen – das braucht man für eine Silvesterparty. Daniel (16) und Steffy (17)erzählen vom Feiern, von langen Nächten und der perfekten Party, an Silvester und an anderen Tagen.

L E I C H T

L E I C H T

perfektDEUTSCH

4-5_Inhalt_DP_Q6_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 4

Page 5: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

STARTHILFE DEUTSCHLANDDie erste Zeit in Deutschland ist nicht immer einfach. Wie

funktioniert das Leben dort? Ämter, Versicherungen, Sprachkurse: ImFinale unserer Serie „In Deutschland leben und arbeiten“ geben wirTipps für einen problemlosen Start.

32

5

11 Mina Rezaei

Über die Schweizer und das Schweizerdeutsch

14 Daniel Hope

Der Violinist über das Image der klassischen Musik

( deins! ParallelweltWenn Computerspiele zum Problem werden

IN DIESEM HEFT: 18 SEITEN SPRACHSERVICE

32 In Deutschland leben und arbeiten (Teil 4)

Tipps für den Anfang

39 Mahlzeit!

Serie: Neues von der Familie Lang

40 Übungen zu den Themen des Monats

Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

42 Wortschatz

Diesmal: beim Arzt

43 Schreiben • Sprechen • Verstehen

Der Dankesbrief • Gute Vorsätze •

Das Jahreshoroskop

45 Raten Sie mal!

Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

46 Grammatik

Präpositionaladverbien

47 Gesehen & gelesen

Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

48 Unsere Produkte • Lösungen

Die Deutsch-perfekt-Produkte im Januar • Lösungen der

Übungen

49 Starthilfe • Gut zu wissen

Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

LESEN & HÖREN

Interviews und Texte mit diesem Symbol könnenSie hören: am Telefon oder im Internet. Diesmal:

Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,

auf CD oder als Download (siehe Seite 48).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie

Texte auf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und

Grammatik (siehe Seite 48).

Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,

die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 64).

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen

und Übungen.

LERNEN MIT Deutsch perfekt-PRODUKTEN

www.spotlight-verlag.de

[email protected]

Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-16

Fax +49 (0)89 / 8 56 81-159

Kunden-Service

SAMMELKARTEN

M I T T E L

S C H W E R

M I T T E L

L E I C H T

M I T T E L

L E I C H T

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

M I T T E L

L E I C H T M I T T E L S C H W E R

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN

↔o

¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

M I T T E L

BASELDie Stadt am Rhein hat neben einem schweizerischen auch

einen deutschen und einen französischen Bahnhof. Die Menschen ausder Region können wählen – nicht nur bei der Bahn. Sie nehmen ausjedem Land einfach das Beste.

66

7

M I T T E L

M I T T E L

4-5_Inhalt_DP_Q6_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 5

Page 6: DEUTSCH Perfekt 2010-01

6 perfektDEUTSCH 1/10

KURZ & KNAPP

L E I C H T

GUTER KORMORAN, BÖSER KORMORAN

Darüber können sich nicht alle freuen: Naturschützer

haben den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gewählt.

Kormorane sind 80 bis 100 Zentimeter groß und bis zu

drei Kilo schwer. Sie leben an Seen, Flüssen und an den

Küsten. Angler und Fischer kritisieren die Wahl. Denn

Kormorane fressen Fische. Die Kritiker sagen: Die Vögel

sind schuld daran, dass es immer weniger Fische in den

deutschen Seen gibt. Deshalb wollen die Fischer die Tiere

abschießen. An manchen Flüssen und Seen in Deutsch-

land ist das schon erlaubt. Man sagt, dass schon jetzt

jedes Jahr bis zu 15 000 Kormorane abgeschossen wer-

den. Die Naturschützer sagen aber: Man muss die Vögel

schützen. Viele Jahre lang hat es in Deutschland keine

Kormorane gegeben. Seit den 70er-Jahren sind die Vögel

eine geschützte Tierart. Nur mit einer speziellen Erlaub-

nis dürfen Fischer sie abschießen. Die Naturschützer

wollen mit der Wahl zum Vogel des Jahres an die Men-

schen appellieren, den Vogel besser zu schützen.

6-10_Kurz_und Knapp_NEU_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 6

Page 7: DEUTSCH Perfekt 2010-01

7

GUTER KORMORAN, BÖSER KORMORAN

der Naturschützer, - Person: Sie will die Naturschützen.

(sch•tzen helfen, dass nichtsSchlimmes passiert)

die K•ste, -n Stück Land direkt am Meer

der [ngler, - Person: Sie holt mit einemlangen Gerät Fische ausdem Wasser.

der F“scher, - Person: Sie holt Fische ausdem Wasser (und verkauftsie).

die Wahl, -en von: wählen

fr¡ssen ≈ essen

dar„n sch¢ld sein, hier: ≈ machen, dassd„ss

„bschießen hier: totmachen

die Tierart, -en ≈ Kategorie Tier

VIEL ZU SCHNELL

nah her„nfahren hier: von hinten in dieNähe von einem Autokommen

der Kanton, -e hier: Teil von einemföderalistischen Staat

das Verkehrsdelikt, -e ≈ Fehler: Man macht ihnim Straßenverkehr.

229

das B¢ndeskriminal- ≈ höchste Polizei in amt Deutschland

WER SCHWIMMT DENN DA?

das Spaßbad, ¿er Schwimmbad: Dort gibt esverschiedene Pools undSpielgeräte für Kinder.

die F¡lslandschaft, Landschaft mit großen -en Steinen(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.

Granit, Quarzit …)

die Pfl„nze, -n z. B. Baum, Blume oderGemüse

nun jetzt

die W¡stküste, -n Stück Land: Es ist im Westenund direkt am Meer.

südœstlich im Südosten

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

FOTO

S: NA

BU

/F. MO

ELLERS; SPR

EEWELTEN

LÜB

BEN

AU

WER SCHWIMMT DENN DA?

Spaßbäder und Thermen gibt es viele in Deutschland. Das Spreewelten-Bad in Lübbenau

(Brandenburg) aber ist anders als die meisten. Sein Slogan: Schwimmen mit Pinguinen.

Die Besucher schwimmen nicht im gleichen Wasser wie die Vögel. Aber sie können die

Pinguine durch ein Glas sehen. Die Pinguine haben ein eigenes 80 Quadratmeter großes

Schwimmbad mit Salzwasser; darin gibt es auch eine Felslandschaft und südamerikani-

sche Pflanzen. Rund eine halbe Million Euro hat das Schwimmbad für die Pinguine

gekostet. Für die Kinder gibt es Informationen über die Biologie der Tiere. 24 Humboldt-

Pinguine leben nun in dem Spaßbad. Die Tiere sind meistens im Wasser. An Land ist es

zu kalt für sie. Humboldt-Pinguine leben in tropischen Ländern, an der Westküste

Südamerikas – und nun auch in Lübbenau, 80 Kilometer südöstlich von Berlin.

perfektDEUTSCH1/10

VIEL ZU SCHNELL

160 Stundenkilometer schnell war ein Auto bei Regen auf der Autobahn 1 in der Schweiz.

Erlaubt sind auf Schweizer Autobahnen maximal 120 Kilometer pro Stunde. Aber das war

noch nicht alles: Der 46 Jahre alte Autofahrer ist in diesem Tempo auch noch viel zu nah

an andere Autos herangefahren. Eines davon war eine zivile Polizeipatrouille. Ihr

Stoppsignal hat der Mann viele Kilometer lang nicht gesehen. Zwischen Matzingen

(Kanton Thurgau) und Attikon (Kanton Zürich) hat die Polizei den Fahrer dann gestoppt.

Die Bilanz: 15 Verkehrsdelikte in elf Minuten.

229Mafia-Clans sind zurzeit in

Deutschland aktiv, sagt das

Bundeskriminalamt. Besonders

viele Clans gibt es in Nordrhein-

Westfalen, Hessen, Bayern und

Baden-Württemberg.

6-10_Kurz_und Knapp_NEU_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 7

Page 8: DEUTSCH Perfekt 2010-01

13 TAGE AM FLUGHAFEN

Ein Deutscher hatte eine Brasilianerin im Internet kennengelernt. Er wollte die Frau unbe-

dingt treffen. Deshalb ist der 46 Jahre alte Mann nach Brasilien geflogen. Er wohnte zuerst

im Hotel und hat sich ein paarmal mit der Frau getroffen. Aber dann hatten sie Streit. Die

Frau wollte ihn nicht mehr sehen. Auf dem Flughafen von Campinas, 100 Kilometer von

São Paulo entfernt, hat der Mann auf sie gewartet. Er hat auf Sesseln im Flughafen

geschlafen. Passagiere und Angestellte des Flughafens haben ihm Essen gegeben. Aber

von der Frau hat er keine Nachricht mehr bekommen. 13 Tage lang hat der Mann aus

Bayern gewartet. „Josiane, ich liebe dich und will mit dir in Campinas leben“, hat er bra-

silianischen Medien gesagt. Dann war das Warten vorbei: Weil er aggressiv wurde, hat ihn

die Polizei in eine psychiatrische Klinik gebracht.

8 perfektDEUTSCH 1/10

KURZ & KNAPP

13 TAGE AM FLUGHAFEN

¢nbedingt absolut

entf¡rnt in einer Distanz von

w¢rde Prät. von: werden

DER GUTE TIPP

das Ged“cht, -e Poesie

die St“mme, -n hier: Laute: Man machtsie, wenn man sprichtoder singt.

¢nter hier: im großen Ange-bot von

auszeichnen hier: sagen, dass etwasgut ist, und etwasdafür geben

3 FRAGEN

die Kleidertausch- Party: Dort kann man party, -s seine Kleidung tau-

schen.(tauschen etwas geben und etwas

anderes dafür bekom-men)

auf die Idee k¶mmen die Idee bekommen

w¢rden inspiriert Prät. von: inspiriertwerden = Inspirationbekommen

das Tauschgeschäft, -e wirtschaftlicheAktivität: Man tauschtWaren.

die Öko-Modemesse, -n Ausstellung: Dort kannman ökonomisch undökologisch korrekt her-gestellte Mode sehen.

einem ¡twas bedeuten für eine Person wichtigsein

erleben hier: ≈ als Erfahrungmachen

die Lebensphase, -n Periode im Leben

BEETHOVEN UND ELISE

das Klavierstück, -e Musik-Komposition fürein Piano

überhaupt hier: ≈ wirklich

der Musikwissen- Person: Sie untersuchtschaftler, - Musik systematisch.

f¶rschen für mehr Wissen arbeiten

der Tod, -e von: tot

beliebt ≈ populär

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

L E I C H T

DER GUTE TIPP

Über 5500 Gedichte von 600 Poeten in 50

Sprachen – es ist die größte und interna-

tional wichtigste Internetseite für moder-

ne Lyrik: www.lyrikline.org heißt das Por-

tal. Jetzt wird es zehn Jahre alt. Auf der

Seite kann man die Original-Stimmen

großer Poeten hören. Es gibt aber auch

viele junge, weniger bekannte Poeten zu

hören. Viele Gedichte sind in andere Sprachen übersetzt. Unter den Sprachen

sind bekannte wie Deutsch, Englisch und Spanisch, aber auch selten gesproche-

ne Sprachen wie das indische Oriya und Isländisch. Die UNESCO hat lyrikline.org

für den „Dialog zwischen den Kulturen“ ausgezeichnet.

6-10_Kurz_und Knapp_NEU_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 8

Page 9: DEUTSCH Perfekt 2010-01

www.jacobs-university.de

Discover the world of Jacobs University

To learn more, contact us at: [email protected]

_ You’re looking for a place that offers a world-class education in English?_ You’re not afraid to face academic challenges?_ You want to make a difference in the world?_ You will never settle for simple answers?_ You always dreamed of exploring new cultures?_ You want to study on a campus that calls the world home?

We prepare the leaders of tomorrow to responsibly meet global challenges.

3 FRAGEN an Cecilia Palmer (27), die in Berlin

Kleidertauschpartys organisiert.

Haben Sie vielleicht zu viel Kleidung

im Haus?

Nein, damit habe ich kein Problem. Ich

habe viel Kleidung, denn ich interes-

siere mich sehr für Kleidung – ich bin

Modedesignerin. Aber ich habe nicht

zu viel Kleidung. Und wenn ich man-

che Kleidungsstücke nicht mehr mag,

dann ändere ich sie so, bis sie mir wie-

der gefallen. Das ist für mich Mode: aus

alter Kleidung wieder neue Kleidung

machen. Und es ist ein Teil meiner

Modephilosophie: Kleider, Hosen und

T-Shirts mit Accessoires wieder schön

machen.

Wie sind Sie dann auf die Idee einer

Kleidertauschparty gekommen?

Meine Freundin Sophie Bayerlein und

ich wurden durch die Partys in den USA

und Großbritannien inspiriert. Dort

heißen die Kleidertauschpartys

„Swap“-Partys nach dem englischen

Wort für „Tauschgeschäft“. Unsere erste

Kleidertauschparty haben wir auf der

Öko-Modemesse „The Key.to“ gemacht.

Es sind 100 bis 150 Menschen gekom-

men, die ihre Kleidung tauschen woll-

ten. Wir haben ihnen auch gezeigt, wie

man alte Kleidung wieder schöner

machen kann. Und wie man in der

Mode kreativ sein kann. Den ganzen Tag

war es voll auf der Party. Jetzt wollen wir

im Januar eine neue Kleidertauschpar-

ty machen.

Haben Sie ein Lieblingskleidungs-

stück? Eines, das sie nie tauschen

würden?

Ich habe schon seit zehn Jahren eine

Jacke. Die würde ich nie tauschen. Die

Jacke ist mein individueller Stil. Die

beste Kleidung ist die, die einem etwas

bedeutet. Ich habe schon so viel mit der

Jacke erlebt. Und die Jacke hat schon so

viele Lebensphasen mit mir erlebt.

Diese Jacke ist heute wie ein Freund.

FOTO

S: FOTO

LIA/M

. SCHIED

ER, E. G

EVAER

T; RA

CHEL U

WA

BEETHOVEN UND ELISE

Es ist vielleicht das liebste Klavierstück der Deutschen: Jeder kennt

Ludwig van Beethovens „Für Elise“. Fast jeder Klavierschüler muss es

früher oder später spielen. Auch viele Handys spielen Beethovens Kom-

position. Aber ist „Für Elise“ überhaupt von Beethoven? Aus Italien

kommt nun die Nachricht: Beethoven hat „Für Elise“ nicht komponiert.

Der Musikwissenschaftler Luca Chiantore hat acht Jahre lang über das

Stück geforscht. Er sagt: Der deutsche Musikwissenschaftler Ludwig Nohl

(1831 - 1885) hat „Für Elise“ geschrieben. Chiantore sagt auch: Nohl hat

erst lange nach Beethovens Tod – er ist 1827 gestorben – Notizen des

Bonner Komponisten gefunden. Diese haben Nohl dann zu einer eige-

nen Komposition inspiriert, zu „Für Elise“. Und wenn das Stück nun

wirklich nicht von Beethoven ist? Dann wird es für die Deutschen trotz-

dem eines der beliebtesten Klavierstücke bleiben.

6-10_Kurz_und Knapp_NEU_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 9

Page 10: DEUTSCH Perfekt 2010-01

10 1/10

KURZ & KNAPP

UND WAS MACHST DU SO?

attraktiv hier: ≈ interessantheimwerken zu Hause mit Händen und

Werkzeugen arbeiten

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

bes¶ndere (-r/-s) speziell die Zukunft die nächste Zeitdie Hælfte, -n 50 Prozentd¢rchschnittlich ≈ meistens: Das ist normal. der B¢ndes- hier: Präsident von Deutsch-präsident, -en landdamals hier: in dem Jahr

FÜR JEDEN EINE EIGENE ZEITUNG

entscheiden hier: unter verschiedenenDingen wählen

auswählen hier: unter verschiedenenDingen wählen

der Artikel, - hier: Text in einer Zeitungoder Zeitschrift

der Verlag, -e Firma: Sie macht Zeitungen,Zeitschriften oder Bücher.

L E I C H T

perfektDEUTSCH

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Ein 100. Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag. In Zukunft wird es immer mehr

Menschen geben, die diesen Geburtstag noch feiern können. Die Hälfte aller Babys,

die heute in reichen Ländern geboren werden, können 100 Jahre und älter werden. Das sagten Experten der Medizinzeitschrift

Lancet. In Deutschland werden heute neugeborene Jungen durchschnittlich 77 und neugeborene Mädchen 82 Jahre alt, glauben

Experten. Traditionell gibt es zum 100. Geburtstag Glückwünsche vom Bundespräsidenten. 1991 lebten in Deutschland 1745

100-Jährige. Damals wünschte der Bundespräsident also 1745-mal Glück. 2007 hat er schon 5120 100-Jährigen gratuliert.

UND WAS MACHST DU SO?

Es gibt Hobbys, die Frauen bei Männern beson-

ders attraktiv finden. Das sind sie:

Kochen 79,4 %

Theater 62,5 %

Sport 54,7 %

Heimwerken 50,5 %

Musik 46,8 %

FÜR JEDEN EINE EIGENE ZEITUNG

Eine Zeitung zum Selbermachen: Das ist Niiu. Ihre Käufer können entscheiden, was in der

neuen deutschen Zeitung stehen soll. Das funktioniert so: Bis um 14 Uhr muss ein Kunde

im Internet die Nachrichten für den nächsten Tag auswählen. Dann wird die 24 Seiten

dicke Zeitung gedruckt – individuell mit den Nachrichten, die er lesen will. Am nächsten

Tag liegt sie im Briefkasten. Bei Niiu können die Leser auch selbst wählen, woher die

Nachrichten kommen sollen. Das können zum Beispiel

Politik-Artikel aus der New York Times sein, dazu

lokale Nachrichten aus dem Berliner Tagesspiegel

und Wirtschaftsnachrichten aus dem Handelsblatt.

Für Niiu schreiben Journalisten keine eigenen

Artikel. Das Team kombiniert Texte aus vielen

anderen Zeitungen und aus dem Internet.

17 Verlage aus Deutschland und anderen Ländern bie-

ten dafür den kompletten Inhalt ihrer Zeitungen an.

QU

ELLE

: STA

TIST

A.O

RG

FOTO

S: FOTO

LIA/A

LTA. C, D

. ZIDA

R, M

AR

IO

6-10_Kurz_und Knapp_NEU_0110.qxd 26.11.2009 15:51 Uhr Seite 10

Page 11: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

MEIN ERSTER MONAT

Zwei Monate habe ich auf mein Visum für

die Schweiz gewartet. Vor einem Jahr bin

ich endlich auf dem Genfer Flughafen ange-

kommen. Es war sehr, sehr kalt. Ich habe

niemanden gekannt und kaum Deutsch

gesprochen. Deshalb war ich bei meiner

Ankunft nicht sehr glücklich. Ich dachte nur:

Was mache ich eigentlich hier?

Ich bin vom Flughafen mit dem Zug

nach Bern gefahren. Dort hat mich Judith

vom Bahnhof abgeholt. Judith ist Studen-

tin an der Universitätsklinik, wo ich jetzt

arbeite. Sie hat mich zu meiner Wohnung

gebracht. Judith hat mir erklärt, wie die

öffentlichen Verkehrsmittel in Bern funk-

tionieren, und mir einen Stadtplan ge-

schenkt. Sie hat mir meinen neuen Ar-

beitsplatz gezeigt und ist auch noch mit

mir einkaufen gegangen – damit ich es am

Abend zu Hause gemütlich hatte. Ich war

ihr so dankbar! Wir sind bis heute gute

Freunde.

Die Schweizer sind sehr freundlich und

höflich. Ich lerne jetzt Deutsch. Aber das

Schweizerdeutsch ist sehr schwer für mich.

Manchmal gibt es deshalb Probleme. Aber

dann spreche ich Englisch – irgendwer

übersetzt das immer. Einmal habe ich mich

verlaufen. Ich habe auf dem Stadtplan

nach dem richtigen Weg gesucht. Da hat

MINA REZAEI IN BERN

die Doktor„ndin, Person: Sie macht eine -nen systematische Untersu-

chung und möchte den Doktortitel bekommen.

b¡rgsteigen auf einen Berg gehen

d„chte Prät. von: denken

das œffentliche z. B. U-Bahn, Straßen-Verkehrsmittel, - bahn, Bus

¡s gemütlich haben ≈ eine angenehme At-mosphäre haben

d„nkbar hier: so, dass man je-mandem danken möchte

“rgendwer jemand

s“ch verlaufen einen falschen Wegnehmen und nicht mehrwissen, wo man ist

s“ch wohlfühlen zufrieden sein, sich gutfühlen

st¶lz hier: ≈ glücklich, froh

die F¶rschungs- hier: Teil von derabteilung, -en Klinik: Dort wird für

mehr Wissen gearbeitet.

der Ruf hier: Name, Reputation

|ch war begeistert. Es hat mir sehr gutgefallen.

ausgerüstet hier: eingerichtet

das Heimweh intensiver Wunsch, indie Heimat zurückzuge-hen

freihaben hier: nicht zur Arbeitgehen müssen

die F„chzeitschrift, Zeitschrift für Experten -en auf einem speziellen

Sektor

vergehen hier: enden

HEIMAT: Iran ALTER: 31 JahreBERUF: DoktorandinERSTER MONAT: Januar 2009HOBBYS: Literatur, Poesie, Bergsteigen

11

FOTO

S: R. ZÖ

LLER; SW

ISS-IMA

GE.CH

/STEPHA

N EN

GLER

, TEREN

CE DU

FRESN

E; KA

RTE: CA

RTO

MED

IA.D

E, OLIVER

HA

UPTSTO

CK, D

OR

TMU

ND

L E I C H T

die Fl¢sslage, -n von: an einem Fluss liegen

gehören zu ≈ ein Teil sein von

das W¡ltkulturerbe Häuser und Städte in aller Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sienicht kaputt machen.

BERNWO: im Schweizer Mittelland

EINWOHNER: 122 658

BESONDERHEITEN: Hauptstadt der Schweiz, idyllische Flusslage

an der Aare, wegen der vielen Arkaden gehört das Zentrum

zum Weltkulturerbe

mir sofort eine ältere Dame geholfen.

Ich fühle mich sehr wohl in Bern, nicht

nur wegen der Leute. Ich bin auch stolz auf

meine Arbeit am Berner Inselspital. Es war

nicht leicht, diese Stelle zu bekommen. Ich

wollte nach dem Studium meinen Doktor

gern im Ausland machen. Aber wo? Die

Berner Forschungsabteilung hat einen

besonders guten Ruf. Als ich das erste Mal

an meinem Arbeitsplatz war, war ich

begeistert: Das Labor ist perfekt ausgerüs-

tet. Ich kann hier viel mehr lernen als in

Teheran. Deshalb arbeite ich gern und oft

bis spät am Abend.

Das hilft auch gegen das Heimweh. Am

schlimmsten war es an meinem ersten

Wochenende in der Schweiz. Ich hatte frei

und wollte im Zentrum spazieren gehen.

Aber sonntags sind alle Geschäfte ge-

schlossen. In der Stadt sind dann auch

kaum Leute. Ich fühlte mich ganz allein.

Ich hatte noch kein Telefon, kein Internet

und keinen Fernseher. Da habe ich den

ganzen Tag medizinische Fachzeitschriften

gelesen. Am liebsten wollte ich sofort wie-

der nach Hause. Zum Glück habe ich in

Bern Freunde gefunden. Mit ihnen zusam-

men vergehen die Wochenenden viel

schneller. <MIT MINA REZAEI SPRACH RENATE ZÖLLER

Diesen Text können Sie vom 14.12.2009 bis zum 24.1.2010 hören: Tel. 089/85681-317

oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören�

11-Erster_Monat_neu2_0110.qxd 26.11.2009 15:52 Uhr Seite 11

Page 12: DEUTSCH Perfekt 2010-01

12 perfektDEUTSCH 1/10

MENSCHEN DES MONATS

MARGOT KÄSSMANNDas Gesicht der evangelischen Kirche ist nun weiblich. Als erste Frau ist Margot Käßmann zur Vorsitzenden des Rats der

Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Die Landesbischöfin von Hannover repräsentiert damit die 25

Millionen deutschen Protestanten. Ein Jahr früher hätte die 51-Jährige die Wahl abgelehnt, sagte sie. Sie war damals in

einer schweren Lebenskrise. Zuerst war sie im Jahr 2006 an Brustkrebs erkrankt. Mit Erfolg kämpfte sie gegen die Krank-

heit. Ein Jahr später ließ sie sich von ihrem Mann, der auch Pfarrer ist, scheiden. Damals dachte sie daran, ihre Karriere zu

beenden. Aber ihre Kollegen und viele andere Menschen machten der populären Pfarrerin Mut und gaben ihr neue Kraft.

Auch ihre vier erwachsenen Töchter unterstützten sie. Ihre Kraft bekam Käßmann aber vor allem aus der Bibel. In ihrer

neuen Position will sie den Menschen raten, öfter in der Bibel zu lesen. Außerdem wird Sie in den nächsten sechs Jahren

wahrscheinlich noch deutlicher als bis jetzt ihre Meinung zu politischen Themen sagen.

WER IST EIGENTLICH …?

M I T T E L

HERMANN MAIERSkifahren nur zum Spaß? Das kann Her-

mann Maier, genannt „Herminator“, in

diesem Winter zum ersten Mal seit vie-

len Jahren. Der 37-jährige Österreicher

hat seine Skifahrerkarriere beendet.

Immer öfter hatte sich der Doppel-

Olympiasieger verletzt. So wurde ihm

der Sport zu anstrengend.

HENRYK M. BRODER„Meine Kippa liegt im Ring“, sagte der

jüdische Publizist Henryk M. Broder. Er

wollte Präsident des Zentralrats der

Juden in Deutschland werden. Aber fast

niemand hat dem Provokateur ge -

glaubt, dass er es ernst meint. Und der

63-Jährige zog seine Kandidatur

schnell wieder zurück.

THILO SARRAZINEr hat schon oft provoziert. Aber dieses

Mal ist Thilo Sarrazin zu weit gegangen.

Der Sozialdemokrat und Vorstand der

Bundesbank sprach über Ausländer,

die „ständig neue Kopftuchmädchen“

produzieren. Die Bundesbank hat des-

halb die Aufgaben des 54-Jährigen

reduziert.

12-13_MDM_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:40 Uhr Seite 12

Page 13: DEUTSCH Perfekt 2010-01

13perfektDEUTSCH1/10

MARGOT KÄSSMANN

das Ges“cht, -er hier: ≈ charakteristischesAussehen; Leiter

die Vorsitzende, -n Frau, die eine Organisationleitet

der Rat der Evange- Organisation, die für dielischen K“rche Interessen der 22 selbst-

ständigen protestantischenKirchen spricht

die L„ndesbischöfin, Frau mit hoher Position in -nen der evangelischen Kirche der Br¢stkrebs Tumor im Oberkörper von

Frauenerkr„nkt sein „n eine Krankheit habens“ch scheiden l„ssen ≈ zu einer öffentlichen

Institution gehen, wo eineEhe geschieden wird

der Pf„rrer, - Person, die in einer Kirchereligiöse Aufgaben hat

Mut m„chen hier: Positives sagen, umEnergie für eine schwereZeit zu geben

HENRYK M. BRODER

Meine K“ppa liegt “m hier: Ich habe mich um dieR“ng. Position des Präsidenten

beworben.jüdisch von: Jude = Person, deren

Religion die Thora als Basishat

der Zentralrat der Organisation der Juden inJuden Deutschlandzur•ckziehen hier: erklären, dass man

etwas nicht mehr will

THILO SARRAZIN

zu weit gehen etwas tun, was man nichtmehr akzeptieren kann

der Vorstand, ¿e hier: Mitglied der Gruppe,die eine Firma oder einenVerein leitet

die B¢ndesbank ≈ Bank, die sich um dasdeutsche Geld und dieGeldpolitik kümmert

stændig immer, dauernddas K¶pftuch- muslimisches Mädchen,mädchen, - das ein Stück Stoff um den

Kopf trägt produzieren machen, herstellen

CINDY AUS MARZAHN

die Außenseiterin, Person, die nicht im -nen sozialen System der

Gesellschaft integriert ist der Deutsche Gegenstand, den ein sehrComedypreis guter Comedian bekommt

PHILIPP RÖSLER

das Waisenkind, -er Kind, dessen Eltern gestor-ben sind

die FDP kurz für: Freie Demo kra -tische Partei

der Zw“lling, -e ≈ eines von zwei Kindern,die am selben Tag von der-selben Mutter geborenwurden

JOHANNA WOKALEK

die Päpstin, -nen Frau mit der höchstenPosition in der katholischenKirche (eine Position, die esfür Frauen eigentlich nichtgibt)

DANIEL KEHLMANN

die Verm¡ssung, -en von: vermessen = genaufeststellen, wie groß einStück Land ist

der Ruhm hier: Bekanntheitbesch“mpfen böse Worte benutzen gegen ausüben machen

FOTO

S: PICTUR

E-ALLIA

NCE/D

PA; B

RA

INPO

OL; W

WW

.PHILIPP-R

OESLER

.DE; A

CTION

PRESS/K

RU

G, FR

AN

ZISKA

; BILLY &

HELLS

CINDY AUS MARZAHNSie ist sehr dick, seit langer Zeit arbeitslos und

extrem sarkastisch. Aber Cindy aus Marzahn

alias Ilka Bessin ist keine Außenseiterin – sie

hat Millionen Fans. Deshalb hat Bessin in ihrer

Rolle als Cindy in zwei Kategorien den Deut-

schen Comedypreis bekommen. Selten wird so

böse gelacht.

PHILIPP RÖSLEREin Märchen ist wahr geworden. Als Waisen-

kind kam Philipp Rösler im Alter von neun

Monaten aus Vietnam nach Deutschland. Nun

ist er mit 36 Jahren der jüngste deutsche Bun-

desgesundheitsminister. Der FDP-Politiker hat

inzwischen selbst Zwillinge – das perfekte

Glück für den Hannoveraner.

JOHANNA WOKALEKSie hat die Rolle nur bekommen, weil Franka

Potente ablehnte. Aber Johanna Wokalek hat

gezeigt, was sie kann. Als Die Päpstin wird die

34-Jährige nun vielen Menschen in Erinne-

rung bleiben. Bald zeigt die Freiburgerin in

einer Nazi-Komödie, wie viele Facetten ihr

Können hat.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

DANIEL KEHLMANNEr wird jetzt 35 Jahre alt. Das ist nicht sehr alt für einen

Schriftsteller. Aber trotzdem ist Daniel Kehlmann für viele

schon jetzt ein großer Schriftsteller. Spätestens seit dem

Millionen-Bestseller Die Vermessung der Welt ist der in Wien

und Berlin lebende Kehlmann auch international bekannt.

Das Buch war 2006 auf Platz 2 der Bücher, die auf der Welt

am meisten verkauft wurden. Auch sein 2008 publiziertes

Buch Ruhm – Ein Roman in neun Geschichten ist ein Best-

seller. Die Kritik zu diesem Buch war sehr unterschiedlich:

Manche Kritiker beschimpften Kehlmann. Der Schriftsteller

reagierte ärgerlich und verglich Literaturkritiker mit

Zahnärzten. „Man fragt sich manchmal, warum es Leute

gibt, die freiwillig diesen Job ausüben“, sagte er.

12-13_MDM_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:40 Uhr Seite 13

Page 14: DEUTSCH Perfekt 2010-01

„WISSENMÜSSENSIEGARNICHTS“

14

DANIEL HOPE ist einer der besten

Geiger der Welt. ANDREA LACHER

hat den 35-Jährigen getroffen

und mit ihm über klassische

Musik, sein Buch und

das deutsche Publikum

gesprochen. �

14-15_Interview_Hope_0110.qxd 27.11.2009 9:41 Uhr Seite 14

Page 15: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

der Geiger, - Musiker, der Geige spielt(die Geige, -n Musikinstrument in der Form eines kleinen

Cellos)das Abonnement, -s hier: Karten für mehrere Konzerte franz.genießen Freude haben an die [bwechslung, -en hier: Änderung, Variation vorstellen hier: eine Idee haben vontatsächlich/tatsæchlich ≈ wirklich¢nglaublich/unglaublich hier: ≈ sehr stark, besonders intensivverstaubt hier: unmoderns“ch benehmen hier: ≈ höflich seinerleben hier: sehen und fühlen hautnah direkt und intensivder T¢rnschuh, -e leichter Schuh für Sportdie Leidenschaft, -en hier: intensive Gefühle

kl„tschen hier: applaudierendas W¡rk, -e hier: Musikstückschaden Nachteile bringen dagegen hier: ≈ aber, im Gegensatz dazuder Mut ↔ Angstverallgemeinern generalisierengeb“ldet mit sehr guten Kenntnissen der Austausch hier: Unterhaltung, Gespräch w¶rtlos ohne Worteder œffentliche Radio- oder Fernsehstation, die von ihremR¢ndfunk Publikum finanziert wird und einen Auftrag

von und für die Öffentlichkeit hathoch schætzen hier: wissen, dass etwas wichtig istk•rzen hier: reduzierenhochhalten hier: ≈ (etwas positives) erklären, zeigen„bschaffen hier: ≈ beenden

Ich habe einmal jemanden gesucht, der

meine Abonnement-Karten für die Mün-

chener Philharmonie nimmt. Da schrieb

mir ein Bekannter: „Sag mal, hat man

eigentlich noch Sex, wenn man so ein

Abonnement hat?“ Warum hat klassische

Musik so ein Image?

Ich kann nicht sagen, dass klassische Musik immer

ein schlechtes Image hat. Natürlich haben oft Men-

schen ein Abonnement, die schon älter sind und

sich einfach freuen, zusammen zu sein und die

Musik zu genießen. » Für junge Leute, für Leute,

die vielleicht mehr Abwechslung mögen in ihrem

Leben, ist das manchmal schwer vorzustellen, dass

man da Spaß haben kann. Spaß wie in einem Pop-

konzert oder beim Sex oder was auch immer. Aber

es ist tatsächlich möglich, in einem klassischen Kon-

zert unglaubliche Gefühle und Emotionen zu krie-

gen. Man muss es aber nur riskieren. «

Viele finden klassische Musik langweilig.

Ja, viele denken, klassische Musik ist langweilig,

verstaubt, zu teuer, man muss sich benehmen, das

Publikum ist eine exklusive Gruppe. Das stimmt

zum Teil, aber nicht nur. Es gibt so viele Möglich-

keiten, klassische Musik zu erleben. Auch ohne

Abonnement. In Konzerten kann man einfach

geniale Musik hautnah kennenlernen, die Künstler

auch persönlich erleben. Daran ist nichts langwei-

lig. Vor allem nicht an der Musik.

In Deutschland liegt das Durchschnittsalter

von Konzertbesuchern bei 63 Jahren. Sie

sind ein Klassik-Star, tragen Jeans und

Turnschuhe, gehen in Schulklassen und

wollen dort bei jungen Menschen das

Interesse für diese Musik wecken. Warum

ist Ihnen das so wichtig?

Ich würde mir wünschen, dass die Leute die klas-

sische Musik so erleben können, wie sie auch

geschrieben wurde. » Da ist nichts Langweiliges

oder Verstaubtes an einem Beethoven, an einem

Mozart oder Vivaldi. Im Gegenteil. Das waren die

radikalsten, revolutionärsten Leute, die gelebt

haben, geliebt haben. Und die haben eine Leiden-

schaft in sich gehabt. « Das hört man in ihrer

Musik. Und man vergisst es so oft.

Ihr neues Buch heißt: Wann darf ich klat-

schen? Sie erklären darin den klassischen

Konzertbetrieb. Was muss ich denn wissen,

wenn ich ins Konzert gehe?

» Wenn du ein bisschen über die Werke Bescheid

weißt, über die Struktur, über die Form – es kann

nicht schaden. Aber ich habe Menschen erlebt in

einer Beethoven-Sinfonie, die zum ersten Mal

gesagt haben: „Mein Gott, ich habe die Rolling

Stones dagegen gesehen, und ich habe nicht so

einen Kick gehabt. «

Also, was muss ich wissen?

Gar nichts. Man braucht einfach nur den Mut, ein-

mal ins Konzert zu gehen.

Spielen Sie gerne vor deutschem Publikum?

» Sehr gerne. Ich finde, es ist ein sehr intelligentes

Publikum. Und es ist immer gefährlich, jetzt zu ver-

allgemeinern. Aber ich finde, es ist ein sehr gebil-

detes Publikum. Und man hat immer einen sehr

interessanten Austausch. Das passiert wortlos,

wenn man spielt. «

In Deutschland werden viele Orchester vom

Staat oder vom öffentlichen Rundfunk

finanziert. Was bedeutet das für den

Musikbetrieb?

DANIEL HOPE

FOTO

: UN

IVERSA

L MU

SIC/ H. H

OFFM

AN

N

Daniel Hope wurde 1974 im südafrikani-

schen Durban geboren und ist in London

aufgewachsen. Mit vier Jahren begann er,

Geige zu spielen. Einer seiner Lehrer war

später Yehudi Menuhin. Von 2002 bis 2008

war Hope das jüngste Mitglied des berühm-

ten Beaux Arts Trios. Außerdem wurde er

mit dem Echo Klassik, dem Preis der deut-

schen Schallplattenkritik, und dem Classi-

cal Brit Award ausgezeichnet. 2007 er-

schien sein Buch Familienstücke. Es ist ein

Buch über die Geschichte seiner jüdischen

Familie. Die Familie besaß in Berlin eine

Firma. Als Hitler an die Regierung kam,

musste die Familie ins Exil. Daniel Hope ist

mit einer Deutschen verheiratet und lebt in

Amsterdam. Parallel zu seinem Buch Wann

darf ich klatschen? erschien auch seine CD

Air. A Baroque Journey.

die Geige, -n Musikinstrument in derForm eines kleinen Cellos

der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geldfür sehr gute Musik undMusiker

die Sch„llplattenkritik hier: ≈ Organisation, dieRezensionen zu Musikmacht

ausgezeichnet w¡rden hier: bekommenm“t

erscheinen hier: publiziert werdenjüdisch von: Jude = Person, deren

Religion die Thora als Basishat

das Exil, -e hier: Leben in einem frem-den Land, weil es in derHeimat zu gefährlich ist

kl„tschen hier: applaudieren

INTERVIEWDie Antworten zwischen » und « können Sie hören: vom 14.12.2009 bis zum 24.1.2010,Tel. 089/85681-318 oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören�

15

Es zeigt, wie hoch die Musik in Deutsch-

land geschätzt wird. Es ist etwas Beson-

deres, dass so viele kleine Städte auch

eine Staatsoper oder ein Staatstheater

haben. Zwar beschwert sich jeder darü-

ber, dass es nicht genug Geld für die Kul-

tur gibt. Bei den Orchestern wird Geld

gekürzt. Das ist traurig. Trotzdem haben

es Musiker in Deutschland im Vergleich

zu anderen Ländern sehr gut. Es gibt ein

System, das die Musiker schützt. Es gibt

eine Rente und Versicherungen. Ich

finde das sehr wichtig. Deutschland soll-

te das auch im Ausland hochhalten. Es

wäre eine Tragödie, wenn dieses System

abgeschafft würde. Wirklich. <

M I T T E L

14-15_Interview_Hope_0110.qxd 27.11.2009 9:41 Uhr Seite 15

Page 16: DEUTSCH Perfekt 2010-01

16 perfektDEUTSCH 1/10

Auf den Türmen, an der Fassade,

im Inneren: Am Kölner Dom,

Deutsch lands meistbesuchter

Sehenswürdigkeit, arbeiten

jeden Tag rund 60 Hand-

werker. CHRISTIAN

MEYER hat den Ort

besucht, an dem die

Bauarbeiten nie zu

Ende gehen.

S C H W E R

16-19_KoelnerDom_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:42 Uhr Seite 16

Page 17: DEUTSCH Perfekt 2010-01

BAUARBEITEN SEIT 1248

Der Ort am Rhein, wo heute der Kölner Dom steht, war schon

im Römischen Reich ein Sammelpunkt für die Christen. Im

frühen Mittelalter wurde dort der karolingische Dom gebaut.

Er war Amtssitz des Kölner Erzbischofs und Wallfahrtskirche.

Im Jahr 1248 wurde die alte Kirche abgerissen. Es sollte eine

neue, gotische Kathedrale gebaut werden. Am 15. August

1248 begannen die Bauarbeiten.

Fast 200 Jahre lang wurde an dem Dom gebaut. Um 1530

wurden die Arbeiten beendet, weil das Geld fehlte. Als Schutz

gegen Wind und Wetter wurde ein Notdach gebaut. Im Innen-

raum war die Kirche aber schon damals reich geschmückt.

300 Jahre ruhten die Bauarbeiten. Erst ab 1842 wurde das

Gotteshaus nach den alten Plänen weitergebaut. Als Letztes

waren 1880 die beiden 157 Meter hohen Türme fertig. Der

Dom ist nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchen-

gebäude Europas und das dritthöchste der Welt. 4000 Men-

schen haben in dem 43 Meter hohen Innenraum Platz.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale durch Bom-

ben beschädigt, weshalb seit den 50er-Jahren Reparaturar-

beiten nötig waren. Seit 1996 gehört das Gebäude zum Welt-

kulturerbe der UNESCO. Weil Wind, Regen und Abgase den

Sandstein beschädigen, finden permanent Renovierungsar-

beiten statt.

das Römische Reich Gebiet, das zum Machtbereich des historischenRoms gehörte

das M“ttelalter historischer Zeitraum von ungefähr 500 bis 1500nach Christus

der ]rzbischof, ¿e Person mit sehr hoher Position in der Kirche die W„llfahrts- Kirche, zu der die Menschen reisen, weil dort ein kirche, -n religiöses Ereignis stattgefunden hat„breißen hier: ≈ zerstören das Notdach, ¿er hier: einfaches Dach, das man nur so lange ver-

wendet, bis man ein besseres Dach bauen kannreich schm•cken mit vielen wertvollen Materialien dekorierenruhen hier: ≈ nicht weitergemacht werden das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für die

Menschen in Zukunft schützen soll der S„ndstein, -e weicher Stein

17perfektDEUTSCH1/10

Schon bei der Anfahrt nach Köln

sind die Türme gut zu sehen.

Egal aus welcher Himmels -

richtung, egal ob man mit dem

Zug, mit dem Auto oder mit dem Schiff

nach Köln reist: Die zwei Türme des

Kölner Doms sind das Erste, was von

der Stadt zu sehen ist. In Köln gibt es

ein ungeschriebenes Gesetz, dass kein

Haus höher sein darf als der Dom. Nur

der Fernsehturm ist höher.

Rund sieben Millionen Menschen

besuchen jedes Jahr das Gotteshaus –

es ist die beliebteste Sehenswürdigkeit

Deutsch lands. Wer vor der Kathedrale

steht, ist sofort fasziniert. Es ist zuerst

die Größe, die den Besucher staunen

lässt: Der Dom ist 145 Meter lang, 86

Meter breit, die Türme sind 157 Meter

hoch. Die 7000 Quadratmeter große

Westfassade ist die größte Kir -

chenfassade der

Welt. Wer vor dem

riesigen Westportal

steht und nach oben schaut, sieht ganz

oben an einem der Türme ein Gerüst:

Ein erstes Zeichen der Bauarbeiten, für

die der Dom berühmt ist.

500 Jahre dauerte es vom Bau -

beginn bis zur Fertigstellung – 300

Jahre davon waren die Arbeiten unter-

brochen (siehe rechts oben). Im Jahr

1880 war die Kathedrale fertig. Nach

dem Zweiten Weltkrieg mussten erst

die Zerstörungen durch Bomben repa-

riert werden, seitdem wird permanent

renoviert. 60 Handwerker arbeiten in

der Dombauhütte, der großen

Werkstatt direkt neben dem Dom.

Steinmetze und Bildhauer restaurieren

die kaputte Fassade, Dachdecker repa-

rieren das Dach, dazu kommen Tischler,

Maler, Elektriker, ein Schlosser und ein

Schmied. Auch für den Gerüstbau gibt

es eigene Mitarbeiter. Und um den

17

> FOTO

S: F

OTO

LIA

/C. K

YKA

L; C

. MEY

ER

Nur zehn Prozent der Steine sind neu – viele sind nur frisch gereinigt.

die [nfahrt, -en Hinreise

das ¢ngeschriebene von allen akzeptierte, aber Ges¡tz, -e nicht schriftlich dokumen-

tierte Regel

der F¡rnsehturm, ¿e sehr hoher Turm, über denRadio- und Fernseh pro -gramme gesendet werden

fasziniert so, dass etwas einem sehrgut gefällt

staunen überrascht sein

riesig sehr groß

das Ger•st, -e hier: Konstruktion fürBauarbeiten an einemGebäude

die F¡rtigstellung, von: fertigstellen = fertig-en machen

unterbr¡chen hier: immer wieder stoppen

der Steinmetz, -e Person, die beruflich mitSteinen arbeitet

der B“ldhauer, - Künstler, der Skulpturenmacht

der D„chdecker, - hier: Person, die beruflichDachsteine auf Dächer legt

der T“schler, - Person, die beruflich Möbelaus Holz herstellt

der Schl¶sser, - Person, die beruflich anMetallgegenständen arbeitetund/oder diese repariert

der Schmied, -e Person, die beruflich ausMetall z. B. Werkzeuge macht

Figuren am WestportalSeit der Reinigungsehen sie aus wie neu

16-19_KoelnerDom_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:42 Uhr Seite 17

Page 18: DEUTSCH Perfekt 2010-01

18 perfektDEUTSCH 1/10

Domschatz kümmern sich eine Gold -

schmiedin und ein Silberschmied.

Barbara Schock-Werner ist die Chefin

all dieser Handwerker. Sie ist seit 1999

Dombaumeisterin in Köln. Ihre Qualifi -

kationen: Sie ist Architektin und Kunst -

historikerin – und absolut schwindelfrei.

Das muss sie auch sein, denn für ihre

Arbeit muss sie immer wieder hoch hin-

auf, auf die Baustellen am Turm. „Bald

werde ich wieder ganz hoch auf 140

Meter gehen, weil wir gerade eine

Erdbebenmessstation angebracht ha -

ben“, erzählt die 62-jährige Professorin.

Dann muss sie los – zum Rundgang, auf

dem sie jede Baustelle am Dom und jede

Werkstatt der Dombauhütte besucht. „Wo

es sinnvoll ist, verwenden wir ganz

moderne Technologien“, sagt die Dom -

bau meisterin. „Gleichzeitig arbeiten wir

aber noch oft so, wie es unsere Vor -

gänger im Mittelalter gemacht haben. Da

hat sich wenig geändert.“ Oft schreiben

Autoren, die Kathedrale sei während

der permanenten Renovie rungsarbeiten

ein zweites Mal gebaut worden. „Das

stimmt natürlich nicht“, sagt Barbara

Schock-Werner. Höchstens zehn Prozent

der Steine sind neu – viele sind nur

gereinigt.

Wie die weißen Figuren am West -

portal. Trotz der großen Türen kann es

dort am Wochenende längere Warte -

zeiten geben – bis zu 20 000 Menschen

kommen täglich in die Kathedrale. Vom

Westportal öffnet sich ihnen der Blick auf

das Langhaus mit seinen 144 Metern

Länge und 43 Metern Höhe. An dessen

Ende steht der Dreikönigenschrein,

rechts davon im Chor der berühmte Altar

von Stefan Lochner.

Zwischen den vielen Touristen stehen

Männer in roten Mänteln. Domschweizer

heißen die nach der Schweizergarde des

Vatikans genannten Aufsichtspersonen.

Sie sorgen dafür, dass sich die vielen

Besucher ruhig und korrekt verhalten.

Die Männer tragen Spendenboxen aus

dem 19. Jahrhundert. Die Boxen sind so

schwer, dass viele Domschweizer vom

Tragen Rückenschmerzen bekommen.

Deshalb entwerfen Studenten der Kölner

Designschule zurzeit leichtere Boxen.

Einer der Domschweizer bittet einen

Jugendlichen, seine Mütze vom Kopf zu

nehmen. „Jüngere Leute wissen oft

nicht, dass man die Mütze absetzen soll

– oder sie albern herum“, kommentiert

ein älterer Herr mit weißem Bart. Helmut

Meyer trägt keinen roten Mantel, son-

dern normale Straßenkleidung. Der 77-

Jährige nennt sich „Der Stadtstreicher“.

Er ist pensionierter Universitätsdozent

und veranstaltet Führungen durch den

Dom. „Viele denken einfach, den Dom

muss man gesehen haben. Da kommen

dann ganz unterschiedliche Menschen

zusammen“, sagt Meyer. Dann müsse

man eben auch einmal erklären, was

der Domschatz, ¿e Gegenstände im Dom, die sehr vielwert sind

die G¶ldschmiedin, Frau, die beruflich (Gold-)Schmuck-nen herstellt und repariert

schw“ndelfrei ohne in großen Höhen Schwindelzu fühlen

(der Schw“ndel hier: unangenehmes Gefühl, beidem man meint, dass alles sich imKreis bewegt)

die Erdbebenmess- ≈ Gerät, das die Bewegung der station, -en Erde messen kann

„nbringen installieren

s“nnvoll so, dass es Sinn hat

der Vorgänger, - Person, von der man Amt undAufgaben übernommen hat

das M“ttelalter historischer Zeitraum von ungefähr500 bis 1500 nach Christus

das L„nghaus, ¿er langer Teil einer Kirche, in dem dieGottesdienstbesucher sitzen

der Dreikönigen- großer Kasten aus wertvollen Mate-schrein rialien, in dem die Reliquien der

Heiligen Drei Könige sind(heilig im christlichen Glauben besonders

wichtig)

die Schweizergarde ≈ Schweizer Soldaten, die vor allenEingängen zum Vatikan stehen undaufpassen

die Aufsichtsperson, Person, die etwas kontrolliert-en

die Sp¡ndenbox, -en kleiner Kasten, in den man Geldwerfen kann

entw¡rfen etwas Neues zeichnen oder planen

„bsetzen hier: vom Kopf nehmen

her¢malbern ≈ Unsinn machen

der St„dtstreicher, - meistens arme Person ohne Woh -nung, die in der Stadt lebt

der Universitäts- Lehrer an einer Universitätdozent, -en

der P“lger, - Person, die eine Reise zu einemreligiösen Ort macht

der Schrein, -e dekorierter wertvoller Gegen stand,in den man meistens religiöseDinge legt

der G„starbeiter, - Person, die in ein fremdes Landgeht, um dort für eine bestimmteZeit zu arbeiten

¡rst r¡cht hier: ≈ genau deswegen, nochmehr

der Trubel ≈ große Unruhe, Lärm und vieleMenschen

der Gl¶ckenturm, ¿e (Kirch-)Turm, in dem Glocken hän-gen

(die Gl¶cke, -n Gegenstand aus Metall, der einenLaut produziert)

umgehen hier: nicht teilnehmen an

¢nterirdisch unter der Erde

die Besucherplatt- hier: Platz auf dem Turm, von demform, -en man eine gute Aussicht hat

das Gelænder, - ≈ Konstruktion, z. B. an Treppenoder Balkonen, um nicht zu fallen

der [bstieg, -e von: absteigen = hinuntergehen

der Gl¶ckenstuhl, ¿e langes, schweres Stück Holz, andem die Glocken hängen

schw“ngen hier: sich durch die Luft bewegen

läuten mit einer Glocke Laute produzieren

der Glœckner, - Person, die für das Läuten derGlocken zuständig ist

überstehen hier: zurechtkommen mit

„nstrahlen hier: durch viele Lampen hellmachen

der Gläubige, -n von: glauben = hier: an die Idealeeiner Religion glauben

Chefin von 60 Handwerkern Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner

16-19_KoelnerDom_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:42 Uhr Seite 18

Page 19: DEUTSCH Perfekt 2010-01

191/10 perfektDEUTSCH

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA; U

LLSTEIN B

ILD/W

OLTER

FOTO

; C. MEYER

(2)

den Ohren schaden könne. Aber der

Glöckner beruhigt ihn: Der „Dicke

Pitter“ läutet nur zu besonderen

Ereignissen. Eine kleinere der acht

Glocken läutet einmal. Alle Besucher

überstehen das Läuten ohne Probleme.

Als sie am Ausgang ankommen, ist es

draußen schon dunkel. Die Kathedrale

ist hell angestrahlt. In wenigen Minuten

werden die Domschweizer die Türen

schließen. Bis sechs Uhr morgens ist

Stille im Dom. Dann öffnen die Männer

in Rot wieder die Türen. Für die

Gläubigen und für die Touristen. <

MUSLIME IM DOM

Am 3. Februar 1965 konnten Passanten vor dem

Kölner Dom etwas Ungewöhnliches beobachten:

Türkische Gastarbeiter gingen mit ihren

Gebetsteppichen in die Kathedrale, um dort das

Ende des Ramadans zu feiern. Der liberale

Kardinal Josef Frings hatte die ausländischen

Bürger dazu eingeladen, weil es in Köln damals

noch keine Gebetshäuser für Muslime gab.

Dass Muslime in der Kirche ihre

Gebetsteppiche ausrollen, ist heute kaum vor-

stellbar. Denn der aktuelle Kardinal Joachim

Meisner ist konservativer als Frings. So kritisier-

te Meisner im Sommer 2007 das Kirchenfenster,

das der Künstler Gerhard Richter gestaltet hatte.

Das Fenster ist ein buntes, abstraktes Mosaik.

„Es passt eher in eine Moschee“, sagte Meisner

damals. „Wenn wir schon ein neues Fenster

bekommen, dann soll es auch deutlich unseren

Glauben widerspiegeln. Und nicht irgendeinen.“

der Pass„nt, -en ≈ Fußgängerder G„starbeiter, Person, die in ein fremdes Land geht,- um dort für eine bestimmte Zeit zu

arbeitenausrollen flach und glatt machen gest„lten hier: eine Form / ein Design gebeneher hier: besserw“derspiegeln zeigen

auf den Glockenturm steigen wollen,

umgehen. Seit einem halben Jahr gibt es

dafür einen unterirdischen Eingang von

außen. Fünf Millionen Euro hat er

gekos tet. Jedes Jahr steigen rund

600 000 Besucher auf den Turm. 500

Stufen geht es nach oben – über eine

sehr schmale Treppe, die dem Besucher

endlos erscheint. Gefährlich ist das

nicht, aber für das letzte Stück sollte

man schwindelfrei sein. Eine circa 20

Meter hohe, frei stehende Metalltreppe

führt zur Besucherplattform. Die

Besucher halten sich am Geländer fest,

froh, endlich oben angekommen zu

sein. Wenige Meter entfernt auf gleicher

Höhe arbeiten die Bauarbeiter am

Nordturm.

Der Abstieg führt vorbei an einer Tür.

Hinter der Tür geht es zum Glockenstuhl.

„Dicker Pitter“ nennen die Kölner die

Glocke ihres Doms. Der „Dicke Pitter“ ist

die größte frei schwingende Glocke der

Welt. Ein junger Mann ist nervös: Er hat

gehört, das Läuten sei so laut, dass es

ein Pilger ist oder ein Schrein. Manche

Besucher wüssten auch nicht, was ein

Altar ist. Der Stadtstreicher kennt nicht

nur die Geschichte der Kirche, sondern

auch viele Anekdoten. Wie die von den

türkischen Gastarbeitern, die 1965 zum

Gebet eingeladen wurden, weil es

noch keine Moschee in Köln gab (siehe

rechts).

Plötzlich muss auch der Stadtstreicher

schweigen: Ein Gottesdienst beginnt.

Täglich finden sieben Gottesdienste

statt, trotz der vielen Touristen. Die

Domschweizer müssen nun erst recht für

Ruhe sorgen. In den vorderen Bereich

der Kirche dürfen jetzt nur noch

Gottesdienstbesucher. Domschweizer

Joachim Zimmer kennt viele der

Menschen, die zum Gottesdienst kom-

men, persönlich. „Einen schönen

Sonntag“ wünscht ihm ein älteres Paar

beim Hinausgehen. Plötzlich ist die

Atmosphäre persönlich, trotz des

Trubels.

Den Trubel können Besucher, die nur

Platz für 4000 Menschen Der Innenraum ist 43 Meter hoch

Tunnel zum TurmBesucher müssenerst unter die Erde,um auf einen derTürme zu steigen

16-19_KoelnerDom_Q7_0110.qxd 27.11.2009 9:42 Uhr Seite 19

Page 20: DEUTSCH Perfekt 2010-01

20 perfektDEUTSCH20 DEUTSCH 1/10

JA ODER NEIN?

Wir haben es alle schon erlebt:

Laute, betrunkene Menschen,

die uns belästigen und bedro-

hen, wenn wir öffentliche Verkehrsmittel benut-

zen. Das sind nicht nur Reisende, die zu Veranstal-

tungen fahren. Es sind häufig genug auch Grup-

pen oder Einzelpersonen im alltäglichen Verkehr.

Vor allem alte Menschen können ihnen häufig nur

dadurch aus dem Weg gehen, dass sie Busse und

Straßenbahnen einfach nicht mehr benutzen.

Diesen Verlust an Freiheitsrechten kann man nicht

akzeptieren. Niemand hat das Recht, seine per-

sönlichen Wünsche auf Kosten seiner Mitmen-

schen auszuleben, ohne Rücksicht, ohne Respekt

vor den Gefühlen anderer.

Wer in Zügen unterwegs ist, kann selbstver-

ständlich essen und trinken, auch alkoholische

Getränke. Dazu gibt es in vielen Zügen offizielle

Restaurants und kleine Snack-Bars. Das Ver-

kaufspersonal kann kontrollieren, wie viel Alko-

hol verkauft wird und wann es zu viel ist.

Dabei sollte es auch bleiben. Wer sich rück-

sichtsvoll und kultiviert verhält, sollte selbstver-

ständlich auch weiter sein Bier, seinen Rotwein

oder andere Getränke trinken können. Deshalb

sollte nur verboten werden, mitgebrachte alko-

holische Getränke in öffentlichen Verkehrsmit-

teln, Bahnhöfen und Wartestationen zu trinken.

Wenn verhindert werden kann, dass Bier-

kästen und Schnapsflaschen das ungestörte Rei-

sen behindern, können auch Sachbeschädigun-

gen, Belästigungen und andere Gewalt vermie-

den werden. Die Gewalttaten in der Münchener

U- und S-Bahn im vergangenen September

mahnen uns dazu, jede Möglichkeit zu nutzen.

Nach allen Untersuchungen spielt Alkohol

eine zentrale Rolle beim Thema Straßenkrimina-

lität und Gewalt. Wer ein Verbot ablehnt, sollte

wenigstens einen Alternativvorschlag haben,

wie der Gewalt begegnet werden kann.

JAALKOHOL IN BUSSEN UND BAHNEN VERBIETEN?

In der U-Bahn Bier trinken — in München ist das seit Kurzem

verboten. Gibt es bald auch ein Verbot für ganz Deutschland?

Wir fragten:

„Alkohol spielt eine zentrale Rollebeim Thema Straßenkriminalität

und Gewalt.“

Rainer Wendt ist Bundesvor-sitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

S C H W E R

JA

der B¢ndesvorsitzende, Person, die eine Organisation -n für ganz Deutschland leitet

belæstigen ≈ auf unangenehme Art stören

bedrohen hier: sagen, dass man etwasUnangenehmes tun wird

aus dem Weg gehen mit jemandem keinenKontakt haben wollen

auf K¶sten zum Nachteil

ausleben hier: ≈ wirklich machen

der Resp¡kt ≈ Akzeptanz

das Verkaufspersonal alle Menschen, die im Verkaufarbeiten

kultiviert hier: so, dass man anderetoleriert und nicht stört

die S„chbeschädi- Zerstörung von Gegenständengung, -en oder Gebäuden

mahnen hier: auffordern

n¢tzen ≈ benutzen

begegnen hier: reagieren auf

NEIN

d¢rchsetzen hier: erreichen, dass etwasgemacht wird

g„nz ¢nd gar hier: wirklich nureine akademische eine theoretische Frage, dieFrage keine Beziehung zur Realität

hatdas Begleitpersonal hier: Person im Zug, die

Fahrkarten verkauft und kon-trolliert

alkoholisiert betrunkendie {rdnungskraft, ¿e hier: Person, die sich im Zug

um die Sicherheit kümmertgef¶rdert sein hier: nötig sein“n der Regel meistensder Eingriff, -e “n hier: ≈ Reduzierung vonweiträumig ≈ in einem sehr großen Bereich„bsperren hier: verhindern, dass jemand

in einen bestimmten Bereichkommt

der [nschlag, ¿e krimineller Versuch, jemandenzu töten (oft aus politischenGründen)

„ngetrunken leicht betrunkenm“t s“ch tragen bei sich habender Alkoholkonsum Trinken von Alkoholgezielt mit einem bestimmten

Ziel/Zweck

FOTO

S: FOTO

LIA/PH

ILIPUS;

DEU

TSCHE PO

LIZEIGEW

ERK

SCHA

FT; VERK

EHR

SGEW

ERK

SCHA

FT GD

BA

20-21_Ja_Nein_0110.qxd 27.11.2009 11:35 Uhr Seite 20

Page 21: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCHDEUTSCH1/10

Die Frage, ob Alkohol in Bussen

und Bahnen verboten werden

soll, ist für uns eine ganz und

gar akademische Frage. Denn ein solches Verbot

muss, um wirksam zu sein, auch durchgesetzt

werden. Dies aber können die Mitarbeiter der Ver-

kehrsbetriebe nicht leisten.

Viele Züge im Nahverkehr sind heute schon

ohne Begleitpersonal unterwegs, weil die Auf-

traggeber dies – meistens aus Kostengründen – so

wollen. Da, wo Mitarbeiter noch Fahrkarten kon-

trollieren und den Reisenden Auskünfte geben

können, werden sich diese gegen eine Gruppe

alkoholisierter Fußballfans nicht durchsetzen

können. In dieser Situation wären starke Ord-

nungskräfte gefordert, die es in der Regel aber

nicht gibt.

Ein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen kann,

wenn überhaupt, nur durch massive Eingriffe in

die persönlichen Freiheiten aller Reisenden

durchgesetzt werden. Bahnhöfe müssten

weiträumig und massiv abgesperrt werden. Jeder

Reisende müsste einzeln kontrolliert werden.

Wenn der Reisende Alkohol bei sich hätte, müsste

der Alkohol konfisziert werden. Wie schwierig das

schon bei „normalen Reisenden“ ist, konnte nach

den Anschlägen vom 11. September 2001 auf den

Flughäfen beobachtet werden. Nicht beantwortet

bleibt dabei die Frage, wie man die Menschen

behandeln soll, die schon angetrunken an den

Bahnhof kommen, aber keinen Alkohol mit sich

tragen.

Das Problem des zu starken Alkoholkonsums

kann nur durch gezielte, gemeinsame Aktionen

von Bahnmitarbeitern und Ordnungskräften

gelöstwerden. Bei bestimmten Zügen gibt es diese

gemeinsamen Aktionen schon: Bahnmitarbeiter

und Ordnungskräfte sorgen dann zusammen für

Ordnung. Dazu braucht man aber kein Alkoholver-

bot in Bussen und Bahnen in ganz Deutschland.

NEIN

„Ein Verbot muss durchgesetzt werden.Die Mitarbeiter können das aber

nicht leisten.“

Klaus-Dieter Hommel istBundesvorsitzender der Verkehrsgewerkschaft.

20-21_Ja_Nein_0110.qxd 27.11.2009 11:35 Uhr Seite 21

Page 22: DEUTSCH Perfekt 2010-01

OPEL-MITARBEITER SIND GESCHOCKT

der M¢tterkonzern, ≈ zentrale Firma eines -e Konzerns, von der andere

Firmen abhängig sind(der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit

gemeinsamer Leitung)der Autozulieferer, - Betrieb, der Waren produ-

ziert und liefert, die einanderer Betrieb für seineAutoproduktion braucht

„bsagen hier: mitteilen, dass manetwas nicht macht

der Dr¢ck hier: ≈ Verlangen; Wunschdie CDU kurz für: Christlich

Demokratische Unionzust„nde k¶mmen hier: gemacht werden„nkündigen hier: über Zukünftiges

informierenzukunftsfähig hier: so, dass es auch in

Zukunft existiertl¡tzt¡ndlich schließlicheine Entscheidung entscheidentr¡ffen

die Überkapazität, hier: zu viele Mitarbeiter-en

„bbauen hier: reduzierenzitieren Worte nennen, die

jemand anders gesagtoder geschrieben hat

der St„ndort, -e hier: ≈ zweite Fabrik einerFirma

scheitern keinen Erfolg haben

DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH MÜSSEN SPAREN

die Neuverschuldung von: sich neu verschulden= neue Schulden machen

das Brutto“nlands- ≈ Produktivität eines produkt Landesdie CDU kurz für: Christlich

Demokratische Unionder Haushalts- Mitglied der Europäischenkommissar, -e Kommission, das zustän-

dig ist für die finanzielleSituation in der EU

glaubwürdig hier: so, dass man an derWahrheit seiner Aussagennicht zweifeln muss

JAMAIKA-KOALITION IM SAARLAND

dagegen hier: im Gegensatz dazudie CDU kurz für: Christlich

Demokratische Unionder Min“sterpräsi- Regierungschef eines dent, -en deutschen Bundeslandesbeteiligt hier: regierenddie FDP kurz für: Freie

Demokratische Parteider Vorreiter, - hier: Bundesland, das

etwas als Erstes machtund damit anderen einBeispiel gibt

das Schulkonzept, -e ≈ neues Programm für dasSchulsystem

ers¡tzen hier: etwas anderes andie Stelle einer Sachebringen

HELLS ANGELS GEGEN BANDIDOS

einen K„mpf auf so hart kämpfen, dassLeben ¢nd Tod man den Tod einer Personführen riskiertbew¢ndern toll findendie J¢ngs Pl. Jungen; hier: Män-

nernahestehend mit einer starken, persön-

lichen Beziehung zudie M„ssenschlä- Streit, bei dem sich gerei, -en viele Leute schlagendas Rotlichtmilieu, ≈ soziale Umgebung, in -s franz. der es Prostitution gibt

22

NACHRICHTEN

OPEL-MITARBEITER SIND GESCHOCKT

S C H W E R

Noch im Sommer war die Euphorie groß

– jetzt sind die rund 25 000 Opel-Mit-

arbeiter in Deutschland geschockt: Sie hat-

ten auf eine bessere Zukunft ohne General

Motors gehofft. Aber der amerikanische

Mutterkonzern will Opel jetzt doch behal-

ten. In letzter Minute haben die GM-

Manager den Verkauf an den öster-

reichisch-russischen Autozulieferer Magna

abgesagt. Diese Entscheidung ist auch ein

Misserfolg für die deutsche Politik. Denn

die Vereinbarung mit Magna war auf Druck

von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

zustande gekommen.

Jetzt sieht es so aus, als würden die

Ängste der Opel-Mitarbeiter wahr. GM hat

angekündigt, die deutsche Traditionsmar-

ke mit einem radikalen Sparprogramm

zukunftsfähig zu machen. „Letztendlich

müssen wir irgendwo in Europa harte Ent-

scheidungen treffen, um Überkapazitäten

abzubauen“, zitierte die Financial Times

Deutschland den neuen GM-Europachef

Nick Reilly. Seit Jahren schon hatten viele

Beschäftigte an den deutschen Standorten

Rüsselsheim (Hessen), Eisenach (Thürin-

gen), Bochum (Nordrhein-Westfalen) und

Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) genau

davor Angst.

Opel soll in Zukunft 20 bis 25 Prozent

weniger Autos bauen, so die Pläne von

General Motors. Die deutschen Standorte

sollen zwar erhalten bleiben. Aber rund

5000 Opel-Mitarbeiter werden ihren Job

verlieren. Die vielen neuen Arbeitslosen

dokumentieren den Misserfolg der Bun-

desregierung. Denn die Politiker waren bei

den Gesprächen über den Opel-Verkauf

aktiv beteiligt. Und Kanzlerin Merkel hatte

sich trotz mehrerer Bewerber sehr schnell

für Magna entschieden: Es war das einzige

Unternehmen, das die Bundesregierung

unterstützte. „Merkels Opel-Politik ist

komplett gescheitert“, schrieb Welt Online.

perfektDEUTSCH 1/10

22-23_NACHR_Q6_0110.qxd 27.11.2009 11:35 Uhr Seite 22

Page 23: DEUTSCH Perfekt 2010-01

23

DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH MÜSSEN SPAREN

Die Regierungen von Deutschland und Österreich müssen noch mehr sparen. Das hat die

Europäische Kommission bestimmt. Bis zum Jahr 2013 müssen beide Länder ihre Neuver-

schuldung reduzieren – bis unter die von der Europäischen Union (EU) erlaubte Grenze.

Diese liegt bei drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Wegen der Finanzkrise hat-

ten beide Länder zuletzt deutlich höhere Schulden gemacht. Deutschland investierte 2009

fünf Prozent des BIP in die Neuverschuldung, Österreich 2008 4,3 Prozent. Mit den Bestim-

mungen der EU wird es für die beiden Regierungen schwieriger zu handeln. Bundesfinanz-

minister Wolfgang Schäuble (CDU) versprach aber, dass

es gelingt, zu sparen und trotzdem wie geplant die

Steuern zu senken. Der EU-Haushaltskommissar

Joaquín Almunia sagte, Schäuble sei ein „sehr glaub-

würdiger Politiker“. Sollten Schäuble oder die öster-

reichische Regierung beim Sparen aber nicht erfolg-

reich sein, wird es von Almunia harte Strafen geben.

HELLS ANGELS GEGEN BANDIDOS

Sie führen ihren Kampf auf Leben und Tod. Die Rockerbanden Hells Angels und Bandidos

haben in Deutschland einen massiven Streit begonnen. Mit dem Klischee von harten, aber

bewunderten Jungs auf Motorrädern hat dieser Kampf nichts mehr zu tun. Inzwischen gab

es mehrere zum Teil sehr schwer Verletzte und zwei Tote. Schon im Mai 2007 hatte es den

ersten Mord gegeben. Ein Motorradhändler aus Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) gehör-

te zu den Hells Angels. Zwei Bandidos erschossen ihn. Den zweiten Mord gab es nun im

Oktober: Diesmal erschoss ein den Hells Angels nahestehender Mann einen Bandido. Seit-

dem gab es mehrere Massenschlägereien, es

gab Schüsse und eine Handgranate wurde

geworfen. Hinter dem Streit vermutet die Poli-

zei mehr als einen Kampf zwischen zwei Clubs.

Bandidos und Hells Angels sollen Verbindun-

gen zum Drogen- und Rotlichtmilieu haben,

schrieb die Münstersche Zeitung. Bei den

Kämpfen gehe es vor allem um Einfluss.

JAMAIKA-KOALITION IM SAARLAND

Wer an Jamaika denkt, denkt an Karibik, Reggae und gute Laune. Im Saarland bedeutet

Jamaika dagegen harte Politik: Dort ist Peter Müller (CDU) zum ersten Ministerpräsidenten

einer Jamaika-Koalition in Deutschland gewählt worden. Die Koalition hat ihren Namen

von den Farben der drei beteiligten Parteien: Die schwarze CDU, die gelbe FDP und die Grü-

nen in einer Regierung – das gab es bisher noch nicht. In der Präambel des Koalitionsver-

trags beschreibt sich die Regierung selbst als Modell für Deutschland. „Wir – CDU, FDP und

Grüne – wollen das Saarland zum Vorreiter eines neuen Politikmodells (…) machen“, heißt

es dort. Tatsächlich mussten alle drei Parteien für die Koalition große Kompromisse

machen. So ließ sich die CDU vom grünen Schulkonzept überzeugen. Die neuen saarländi-

schen Gemeinschaftsschulen ersetzen Real- und Hauptschulen. An ihnen kann aber auch

das Abitur gemacht werden. Auch so etwas gab es bisher in Deutschland noch nicht.

SterbetourismusDarf man jemandem helfen, sich das

Leben zu nehmen? In Deutschland ist

Sterbehilfe, wie in den meisten Ländern,

verboten. Aber in der Schweiz ist sie

erlaubt – die Schweiz ist bei diesem

Thema eines der liberalsten Länder der

Welt. Etwas Kriminelles tut dort nur, wer

einem anderen Menschen aus selbst-

süchtigen Motiven beim Suizid hilft. In

allen anderen Fällen ist Hilfe beim Suizid

erlaubt.

Deshalb kommen viele kranke und ver-

zweifelte Menschen aus dem Ausland in

die Schweiz: Sie nehmen sich mithilfe

der Sterbehilfe-Organisation Dignitas

das Leben. Von 400 Menschen, die sich

2008 mit professioneller Hilfe das Leben

genommen haben, kamen 140 aus dem

Ausland. Aber manche Regionen kämp-

fen gegen diesen „Sterbetourismus“.

Die Schweizer Regierung arbeitet nun an

einem Gesetz, das die Sterbehilfe ein-

schränken soll. Bis jetzt gibt es dafür

keine offiziellen Regeln. Aber jetzt disku-

tieren die Schweizer: Manche Regie-

rungspolitiker wollen, dass die

Sterbehilfe ganz verboten wird. Andere,

zum Beispiel Justizministerin Eveline

Widmer-Schlumpf, wollen kein Verbot,

aber mehr Regeln. So soll zum Beispiel

Sterbehilfe für psychisch Kranke verbo-

ten werden. Außerdem soll das tödliche

Medikament nur noch von Ärzten gege-

ben werden dürfen.

s“ch das Leben nehmen Suizid machen

s¡lbstsüchtig so, dass man Vorteilefür sich haben möchte

der F„ll, ¿e hier: Motiv

verzweifelt sehr unglücklich

das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, diedie Regierung machtund an der sich alleorientieren müssen

einschränken hier: reduzieren

Justizministerin, -nen Ministerin, die für Recht und Gesetz zuständig ist

tödlich so, dass man sterben muss

WAS HEISST …

FOTO

S:PICTU

RE-A

LLIAN

CE/DPA

;VO

LKER

HA

RTM

AN

N/D

DP; FO

TOLIA

/CREATIVE STU

DIO

M I T T E L

perfektDEUTSCH1/10

22-23_NACHR_Q6_0110.qxd 27.11.2009 11:35 Uhr Seite 23

Page 24: DEUTSCH Perfekt 2010-01

HÖCHSTSTRAFE FÜR DEN MÖRDER

die Höchststrafe, -n maximale Strafe

der Fr¡mdenhass starke negative Emotionengegen Fremde

der R“chterspruch, ¿e Urteil von einem Gericht

zur¡chtrücken hier: wieder in Ordnungbringen

schieflaufen nicht klappen

teils zum Teil

længst schon lange

s“ch f¡stsetzen hier: in den Gedanken/Ideender Menschen Platz finden

das Ents¡tzen Schock

verstændlich gut zu verstehen

ausfallen hier: ≈ in einer bestimmtenArt sein

der Gr¢ndwert, -e grundsätzliches Ideal, Moral

PROTESTE AN DEN UNIVERSITÄTEN

erw„chen wach werden

seinem }nmut L¢ft sagen, was einen zornig oderm„chen wütend macht

das schl¡chte Gefühl, schuld an etwas zu Gew“ssen sein

plagen hier: Probleme machen

„nkündigen hier: Pläne öffentlichbekannt machen

begreifen verstehen

n¶ch schl¡chter zu ≈ wahrscheinlich noch werden drohen schlechter werden

schw„rz-g¡lb hier: von der Regierungskoa-lition der Christdemokratenund der Liberalen

s“ch verb¡rgen sich verstecken

n“chts weiter „ls ≈ nur, nichts anderes als

w¡ttern gegen schimpfen über

ROBERT ENKES SUIZID

der Torwart, -e Person, die bei Ballspielen imTor steht

begehen machen, tun

“n den Augen hier: nach Meinung

die [llgemeinheit hier: Gesellschaft

der Betr¶ffene, -n hier: Person, dieDepressionen hat

zutrauen vertrauen, dass jemandetwas Schwieriges tun kann

das Sch“cksal, -e hier: schlimme Krankheit

¢mgehen m“t hier: richtig reagieren auf

„llzu häufig ≈ zu häufig

den St¡mpel des offiziell sagen, dass jemandVerr•cktseins verrückt istaufdrücken

die Scham hier: schlechtes Gefühl, weilman diese Krankheit hat

die F¢rcht Angst

r„sch schnell

vorgesehen ≈ geplant

erheben zu hier: ≈ machen zu

24 perfektDEUTSCH 1/10

KOMMENTARE

HÖCHSTSTRAFE FÜRDEN MÖRDER

Im Juli 2009 tötete Alex Wiens die

schwangere Ägypterin Marwa El-

Sherbini – aus Fremdenhass. Ein

Gericht verurteilte ihn zur Höchststrafe.

Der Richterspruch von Dresden wie der

gesamte Prozess haben (...) etwas von

dem zurechtgerückt, was (...) nach dem

Mord an El-Sherbini schrecklich schief-

gelaufen war. Tage-, teils wochenlang

schwiegen die politische Elite und viele

Medien dieses Landes zum Tatmotiv (...),

als im Ausland längst offen darüber

gesprochen wurde. (...) Islamophobie

(...) ha[t] sich (...) festgesetzt im gesell-

schaftlichen Alltag in Deutschland.

Dass diese (...) Tat gerade in der arabi-

schen Welt für großes Entsetzen gesorgt

hat, ist verständlich. Ähnlich fielen auch

die Reaktionen in Deutschland aus. (...)

Die westliche und arabische Welt trennt

vieles, aber sie teilen auch elementare

Grundwerte.

PROTESTE AN DENUNIVERSITÄTEN

Es begann in Österreich. Jetzt protestie-

ren auch deutsche Studenten gegen

schlechte Studienbedingungen.

Endlich erwachen die Studierenden in

Deutschland aus ihrer (...) Lethargie.

Völlig zu Recht machen sie ihrem Unmut

(...) Luft. (....) [D]ie deutschen

Wissenschaftsminister scheint (...) das

schlechte Gewissen zu plagen. Sie haben

eine Reform (...) angekündigt.

Die Studenten haben (...) begriffen, (...)

dass ihre Situation unter der neuen

Bundesregierung sogar noch schlechter

zu werden droht. Denn die schwarz-gel-

ben Steuergeschenke werden dafür sor-

gen, dass den Bundesländern (...) das

Geld für ihre Universitäten fehlt.

Hinter den (...) Demonstrationen verbirgt

sich (...) nichts weiter als unkonstruktive

Fundamentalkritik. Sie lehnen Gebühren

(...) ab und wettern gegen schlechte

Studienbedingungen.

FOTO

S: RA

LF HIR

SCHB

ERG

ER/PO

OL/D

DP;

ULLSTEIN

BILD

/TEAM

2;FO

TOLIA

/MO

ON

RU

N

S C H W E R

24-25_Kommentare_0110.qxd 27.11.2009 11:52 Uhr Seite 24

Page 25: DEUTSCH Perfekt 2010-01

25perfektDEUTSCH1/10

AUF DEN ZWEITEN BLICK

NICHT GANZ RECHT, ABER

RECHT BILLIGWenn man sagen möchte, dass

etwas gerecht ist, sagt man manchmal: Das ist nur recht und billig: „Ich

habe schon so viel gemacht. Da ist es nur recht und billig, wenn Peter den

Rest der Arbeit macht.“ Mit diesem Spruch spielt die Überschrift.

Das Recht sind die Regeln eines Staates. Ein gerechtes Rechtssystem garan-

tiert gleiche Chancen, Möglichkeiten und Bedingungen für alle. Wenn etwas

nicht ganz recht ist, dann passt es nicht ganz zu den Regeln des Staates

oder ist ungerecht. Was ist hier nicht ganz Recht? Ein Gesetz in Baden-

Württemberg erlaubt nun, dass manche Straftäter, statt ins Gefängnis zu

gehen, in ihrer videoüberwachten Wohnung bleiben dürfen. Sie dürfen

diese dann aber nicht verlassen. Ganz gerecht ist das nicht. Aber es ist für

den Staat billiger als eine normale Gefängnisstrafe – denn recht billig

bedeutet „ziemlich billig“.

SPÄTES ERWACHSENErwachen bedeutet, dass man aus

dem Schlaf wach wird. Besonders spätes Erwachen hat aber auch eine

übertragene Bedeutung. Es bedeutet oft, dass man aus einer Illusion oder

einem Wunschtraum erwacht und nun in die Realität findet. Damit spielt

die Überschrift, wenn es hier heißt Spätes Erwachsen. Es ist die Überschrift

zu einer Kritik zum Roman Nicht so schlimm. Er handelt einerseits vom spä-

ten Erwachen aus Illusionen in einer unglücklichen Ehe, andererseits vom

späten Erwachsenwerden des Ehemannes.

KRISE IST IN MODE Wenn etwas in Mode ist, dann ist es

modern. Aber auch in Zeiten der Wirt-

schaftskrise ist die Krise eigentlich

nicht in Mode. Die Überschrift spielt nur mit dem Ausdruck in Mode sein.

Gemeint ist hier, dass die Krise auch in der Welt der Mode angekommen ist.

Auch Top-Modefirmen wie Hugo Boss und Escada haben Probleme, denn in

der Wirtschaftskrise kaufen die Menschen weniger teure Kleidung. Ob nun

die Mode in der Krise ist oder die Krise in Mode – für die Modefirmen ist

das Ergebnis in jedem Fall unerfreulich.

QU

ELLE

: SÜ

DD

EUTS

CHE

ZEIT

UN

GQ

UEL

LE: D

IE W

ELT

ROBERT ENKES SUIZIDDieser Tod schockiert ganz Deutschland.

Robert Enke, der Torwart der Fußball-

nationalmannschaft, beging Suizid. Er

war depressiv – und erzählte fast nie-

mandem von seiner Krankheit.

Robert Enke wollte keine Schwäche zei-

gen. Depression aber ist in den Augen

der Allgemeinheit Schwäche. Tausend-

mal können die Experten erklären, dass

es sich dabei um eine Krankheit handelt

(...). Es nützt nichts. Und das macht den

Fall Robert Enke exemplarisch für die

ganze Gesellschaft. [V]iele Betroffene

(...) verstecken ihr Leid (...). Weil sie der

Allgemeinheit nicht zutrauen, dass sie

fair mit ihrem persönlichen Schicksal

umgeht.

Allzu häufig und allzu schnell wird den

Betroffenen der Stempel des Verrückt-

seins aufgedrückt. Die eigene Scham, die

Angst vor dem gesellschaftlichen Stigma

oder die Furcht vor dem Verlust des

Arbeitsplatzes verhindern die rasche

Suche nach ärztlichem Rat und thera-

peutischer Hilfe. Angst und Schwäche

sind nicht vorgesehen in einer (...) Welt,

die Leistung zum Fetisch erhebt – und

das nicht nur im Sport.

NICHT GANZ RECHT, ABER RECHT BILLIG

ger¡cht hier: so, dass jeder gleich vielbekommt und das Gleiche tunmuss

der Spr¢ch, ¿e hier: idiomatischer Ausdruck

das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die dieRegierung macht und an der sichalle orientieren müssen

der Straftäter, - Person, die etwas Kriminellesgemacht hat

das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden

videoüberwacht durch Kameras kontrolliert

verl„ssen hier: hinausgehen aus

SPÄTES ERWACHSEN

übertragen hier: metaphorisch, neu

der W¢nschtraum, ¿e Idee oder großer Wunsch, vondem man hofft oder denkt, dasser Wirklichkeit ist

h„ndeln v¶n zum Thema haben

KRISE IST IN MODE

die T¶p-Modefirma, Firma, die Mode in sehr guter -firmen Qualität herstellt und sehr

bekannt ist

¢nerfreulich hier: unangenehm

M I T T E L

QU

ELLE

: DIE

TA

GES

ZEIT

UN

G

24-25_Kommentare_0110.qxd 27.11.2009 11:52 Uhr Seite 25

Page 26: DEUTSCH Perfekt 2010-01

26 perfektDEUTSCH 1/10

Sonntagabend, 20.15 Uhr. Auf dem

Fernseher ist ein Augenpaar zu sehen,

Musik beginnt. Die Augen schauen zur

Seite, dann trifft der Blick den des

Zuschauers. Die Musik wird lauter. Ein

Mann hält die Hände vor sein Gesicht,

dann läuft er weg. Die Kamera zeigt nur

die laufenden Beine, mehr ist von der

Person nicht zu sehen. Dann wird das

Bild blau: „Tatort“ ist in weißer Schrift zu

lesen. Deutschlands populärste Krimise-

rie hat begonnen. Für durchschnittlich

rund sieben Millionen Menschen in

Deutschland und in Österreich ist es jetzt

Zeit für Kommissare und Kriminelle.

Keine andere Krimireihe in den deutsch-

sprachigen Ländern hat so viele

Zuschauer.

„‚Tatort’-Schauen ist für viele ein

Ritual, das sie schon seit ihrer Kindheit

kennen“, sagt Gebhard Henke. „Man

kommt zusammen und hat ein gemein-

sames Thema, über das man auch noch

am nächsten Tag reden kann.“ Henke ist

so etwas wie der Chef aller Fernseh-

Kommissare: Er ist „Tatort“-Koordinator

der ARD. 15 verschiedene Teams ermitteln

in allen Regionen Deutschlands und in

Wien – da gibt es zwischen den neun

ARD-Sendern und dem österreichischen

Fernsehen, die die Folgen produzieren,

viel zu koordinieren. „Bei unseren Tref-

fen sprechen wir zum Beispiel darüber,

ob es neue Teams geben soll oder ob in

den Filmen Dialekt gesprochen wird“,

sagt Henke, der außerdem den Pro-

grammbereich Fernsehfilm, Kino und

Serie des Westdeutschen Rundfunks in

Köln leitet.

20.30 Uhr. Die Kommissare kommen

am Tatort an. Die meisten Episoden

haben eine traditionelle Dramaturgie,

das heißt der Mord passiert am Anfang.

In den meisten der Folgen stirbt das

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tunsdie ARD kurz für: Arbeitsgemein schaft

der öffentlich-recht lichen Rundfunk anstalten der Bundes -republik Deutschland = Gruppe von Radio- und Fernsehsendern

(der S¡nder, - hier: Station, die Radio- oderFernsehsendungen macht)

erm“tteln hier: eine kriminelle Sacheuntersuchen

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serieder M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein

Mensch so verletzt wird, dass erstirbt

das {pfer, - hier: Person, die durch Krimi -nelle verletzt wird

der F„ll, ¿e hier: kriminelle Sache, die unter-sucht werden muss

das Verbr¡chen, - kriminelles Tun, kriminelle Saches“ch beschäftigen m“t hier: zum Inhalt habendas M„rsmännchen, - fiktive Figur vom Planeten Marseinen Eindruck hier: sich ein Bild machenbek¶mmen könnendas Konz¡pt, -e Idee, Programmdas S“ttenbild hier: Beschreibung der Normen

und der Moral einer Gesellschaftder Tabubruch, ¿e von: ein Tabu brechen = tun,

was durch ein Tabu verboten istder Erm“ttler, - Polizist/Detektivdas Reifezeugnis, -se Abiturzeugnisder Busen, - Teil des Oberkörpers bei Frauenentblößen hier: vor Publikum zeigender B¢lle, -n PolizistScheiße! ≈ Das ärgert mich sehr!

26-30_Tatort_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 9:44 Uhr Seite 26

Page 27: DEUTSCH Perfekt 2010-01

27perfektDEUTSCH1/10

Jeden Sonntagabend wird es in deutschen Wohnzimmern kriminell: Dann sehen

sieben Millionen Menschen im Fernsehen den „Tatort“. Keine andere Krimi-Reihe ist

so populär. Zum 750. „Tatort“ erklärt EVA STERN den Erfolg der TV-Kommissare.

M I T T E L

Opfer in den ersten zehn Minuten. Nur in

wenigen Fällen passiert kein Mord, sondern

ein anderes Verbrechen.

„Wer Deutschland verstehen will, muss

‚Tatort’ schauen“, sagen viele. Das stimmt

wahrscheinlich auch. Zwar sind die

Geschichten fiktiv. Aber sie sollen immer so

sein, wie sie wirklich

passieren könnten.

Seit der ersten Folge

hat sich die Reihe

mit gesellschaftlichen Themen beschäftigt.

Die 750 Folgen aus fast 40 Jahren doku-

mentieren auch die bundesdeutsche Rea-

lität. „Wenn man später mal Marsmänn-

chen unsere Zeit beschreiben will, kann

man ihnen die ‚Tatorte’ zeigen – und sie

bekommen einen Eindruck“, hat Gunther

Witte, der vor 40 Jahren das Konzept für die

Serie schrieb, in einem Interview gesagt.

Am besten legt man den Marsmännchen

auch noch die Reaktionen der Medien auf

die „Tatort“-Folgen dazu. So bekommt man

ein komplettes Sittenbild Deutschlands. In

den Anfangsjahren waren es vor allem

sexuelle Tabubrüche, über die das Land dis-

kutierte. Ein Ermittler mit zwei Frauen im

Bett? In den 70er-Jahren war das ein Skan-

dal. Ärger gab es auch, als die damals 15-

jährige Nastassja

Kinski 1977 im „Tat-

ort“ „Reifezeugnis“

eine Schülerin spiel-

te, die eine Liebesbeziehung mit ihrem

Mathelehrer hatte. Vor allem, weil Kinski

„wiederholt den Busen entblößte“, wie die

konservative Zeitung Die Welt schrieb.

Sexuelle Tabus gibt es heute in Deutsch-

land nur noch wenige. Trotzdem diskutie-

ren die Deutschen immer noch gerne über

die Serie: Darf sich ein Kommissar „Bulle“

nennen und die ganze Zeit „Scheiße“

sagen, wie das Götz George als Kommissar

Schimanski jahrelang in Duisburg (Nord-

Wer Deutschland verstehen will, muss „Tatort“ schauen.

FOTO

: AR

D/SF D

RS/O

RF

40 JAHRE „TATORT“

2 Kein Krimi in Deutschland, Österreich und

der Schweiz ist so populär wie der „Tatort“.

Seit 1970 haben mehr als 70 Kommissare

oder Ermittlerteams schon 750 Fälle gelöst

– am 27. Dezember ist die 750. Folge zu

sehen. Das österreichische Fernsehen war

von Anfang an mit dabei. Das Schweizer

Fernsehen produzierte von 1990 bis 2001

eigene Folgen.

2 Nicht nur, aber vor allem in „Tatort“-Städten

(siehe Seite 29) treffen sich besonders junge

Leute in Kneipen und schauen den Krimi

gemeinsam an.

2 Der „Tatort“ ist auch außerhalb von

Deutschland und Österreich populär – zum

Beispiel in Holland, Frankreich, Italien und

Skandinavien. Insgesamt können Fernseh-

zuschauer in fast 40 Ländern außerhalb von

Deutschland und Österreich die Serie sehen.

Trotzdem ist der „Tatort“ seltener im

Ausland zu sehen als die Krimiserie

„Derrick“. Ein wichtiger Grund dafür ist,

dass er so lang ist wie ein Spielfilm, näm-

lich 90 Minuten.

2 Eines hat sich in 40 Jahren nicht geändert:

der Vorspann. Er ist 32 Sekunden lang und

im Internet unter www.youtube.com (Such-

wort: „Tatort Intro“) zu sehen.

2 Immer wieder hatten und haben Prominen-

te in der Serie einen Gastauftritt. Mit dabei

waren zum Beispiel die Punkband „Die Toten

Hosen“, die Musiker Udo Lindenberg und

Dieter Bohlen, der frühere Fußballnational-

trainer Berti Vogts, der Fernsehmoderator

Jörg Pilawa und der inzwischen verstorbene

Modedesigner Rudolf Moshammer. Auch

Politiker spielen öfter mit.

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tunsdas Erm“ttlerteam, Team von Polizisten/Detektiven-s

der F„ll, ¿e hier: kriminelle Sache, die unter-sucht werden muss

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serieder Spielfilm, -e Film, dessen Inhalt eine fiktive

Erzählung istder Vorspann, hier: Teil am Anfang eines -e/¿e Films, in dem z. B. die Namen

der Schauspieler und Autoren genannt werden

der Promin¡nte, -n sehr bekannte Personder G„stauftritt, -e hier: Szene, in der ein Promi -

nenter mitspieltder F¡rnsehmode- Person, die in einer Fernseh -rator, -en sendung Gäste interviewt verst¶rben tot

>

26-30_Tatort_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 9:44 Uhr Seite 27

Page 28: DEUTSCH Perfekt 2010-01

28 perfektDEUTSCH 1/10

FOTO

S: MD

R/SA

XON

IA M

EDIA

/STEFFEN JU

NG

HA

NS; M

DR

/OR

F; SWR

/SCHW

EIGER

T (2), KR

AU

SE-BU

RB

ERG

; WD

R/M

ICHA

EL BÖ

HM

E; RB

B/A

NN

GR

ET PLEHN

; WD

R/JEN

S VAN

ZOEST; SR

/MA

NU

ELA M

EYER; N

DR

/MA

RC M

EYERB

KER

, MA

RIO

N VO

N D

ER M

EHD

EN (2), G

EOR

GES PA

ULY; H

R/CLA

US SETZER

; WD

R/R

AD

IOB

REM

EN/LA

ND

SBER

G; K

AR

TE: CAR

TOM

EDIA

.DE, O

LIVER H

AU

PTSTOCK

, DO

RTM

UN

D

DIE KOMMISSARE

BERLIN

In der Hauptstadt ermitteln Till Ritter(Dominic Raacke, rechts) und FelixStark (Boris Aljinovic). Ritter ist Single

und flirtet in jeder Folge mit einer anderen Frau. Stark

erzieht seinen Sohn alleine und versucht, nicht nur ein

guter Polizist zu sein, sondern auch ein guter Vater.

Das ungleiche Paar ist ein starkes Team.

BREMEN

Die geschiedene Kommissarin IngaLürsen (Sabine Postel) kann Job und

Privatleben nicht trennen. Mit Inga

zusammenzuarbeiten, ist nicht leicht, weil sie vieles

allein entscheidet. Ihr karriereorientierter Partner

Stedefreund (Oliver Mommsen) findet das zwar nicht

gut, hat es aber akzeptiert.

FRANKFURT/MAIN

2010 lösen Charlotte Sänger(Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo(Jörg Schüttauf) in Frankfurt ihren

letzten Fall. Ihre Fälle waren oft sozialkritisch,

manchmal auch schockierend. Der neue Ermittler

heißt Felix Murot (Ulrich Tukur) und ist in ganz

Hessen unterwegs.

HAMBURG

Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) ist in

Hamburg als verdeckter Ermittler

unterwegs. Dafür muss der Sohn türki-

scher Einwanderer immer wieder neue Rollen spielen.

Schon in der Polizeischule nannte man ihn deshalb

das „Chamäleon“. Privat ist der gut aussehende und

sehr gebildete Ermittler in der Serie einsam.

HANNOVER

Charlotte Lindholm (Maria Furt wäng -

ler) ist die erste Tatort-Kommissarin, die

schwanger wird. Als alleinerziehende

Mutter lebt sie mit ihrem seltsamen Mitbewohner, dem

Thriller-Autor Martin Felser, zusammen. Sie ermittelt

meistens in der niedersächsischen Provinz – souverän

und mit genau der richtigen Portion Humor.

KIEL

Der nördlichste Tatort liegt in Kiel. Hier

ermittelt Klaus Borowski (Axel Mil -

berg). Er ist das, was man einen

Eigenbrötler nennt: Er redet nicht

viel und versucht auch nicht,

immer nett zu sein. Auch zu der

Kriminalpsychologin Frieda Jung(Maren Eggert), die ihn bei seiner Arbeit unterstützt,

ist er nicht immer nett. Während ihrer Zusam -

menarbeit merken beide aber, dass sie mehr sind als

nur Kollegen – und verlieben sich.

KÖLN

Freddy Schenk (Dietmar Bär,

links) freut sich am Anfang gar

nicht über seinen neuen Chef MaxBallauf (Klaus J. Behrendt). Freddy wäre nämlich

gerne selbst Leiter der Mordkommission geworden.

Ballauf ist nicht gerade der typische Chef: Er wohnt

als Single in einer Pension – und er arbeitet gerne im

Team. Das überzeugt den Familienmenschen Freddy

dann doch.

KONSTANZ

Klara Blum (Eva Mattes) hat ein

großes Herz – und genauso viel

Verstand. Obwohl sie es gerne har-

monisch mag, hat sie keine Angst vor Konflikten. Ihr

junger und immer ein bisschen großspuriger Kollege

Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) hat großen Respekt

vor Klara. Die holt ihn immer wieder auf den Boden

zurück.

LEIPZIG

Vor vielen Jahren waren sie verhei-

ratet. Nun sind sie wieder ein

Paar: beruflich. Eva Saalfeld

(Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin

Wuttke) suchen in Leipzig nach dem Täter. Sie ist

energisch, schnell und kann manchmal nicht warten.

Er ist nachdenklich, genau und misstrauisch. Die Zu -

sammenarbeit klappt nicht immer ohne Probleme –

Erfolg haben sie trotzdem.

LUDWIGSHAFEN

Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist

sportlich und macht keine

Kompromisse – und so ermittelt

sie auch. Ihren Kollegen, den Halbitaliener MarioKopper (Andreas Hoppe), mag sie sehr gerne. Die

beiden sind Freunde und wohnen zusammen. Nur für

kurze Zeit, sagen sie – seit Jahren.

MÜNCHEN

Es kann passieren, dass Ivo Batic(Miroslav Nemec, links) in Mün -

chen die Beherrschung verliert.

Dann kann der in Kroatien geborene Kommissar sein

Temperament nicht mehr kontrollieren. Auch

sein Kollege, der Münchener Franz Leitmayr (Udo

Wachtveitl), kann sich in einen Fall verbeißen. Die

beiden ermitteln seit 1991.

MÜNSTER

Hauptkommissar Frank Thiel(Axel Prahl, rechts) kommt aus

Ham burg in das katholische

Münster. Dort arbeitet er mit dem Pathologen Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) zusammen.

Fußballfan Thiel ist der Sohn eines Marihuana rau-

chenden Taxifahrers, fährt Fahrrad und redet nicht

viel. Boerne ist aus gutem Hause, liebt teure Autos,

spielt Golf und Klavier und ist sehr extrovertiert.

SAARBRÜCKEN

Franz Kappl (Maximilian Brückner,

links) ist aus Bayern, spielt Tuba

und ist mit 27 Jahren der jüngste

Tatort-Kommissar. Sein Kollege Stefan Deininger(Gregor Weber) scheint alle Saarländer persönlich zu

kennen. Zuerst freut Deininger sich nicht, als Kappl in

Saarbrücken der neue Chef wird. Aber dann werden

die beiden ein starkes Team.

STUTTGART

Klare Rollenverteilung in

Stuttgart: Thorsten Lannerts(Richy Müller, links) Revier ist die

Straße. Sebastian Bootz (Felix Klare) sitzt lieber am

Schreibtisch. Lannert war früher verdeckter Ermittler

in Hamburg, wo er unter tragischen Umständen Frau

und Kind verloren hat. Der viel jüngere Familienvater

Bootz liebt Ordnung und Sicherheit. Die beiden ergän-

zen sich wunderbar.

WIEN

Immer wenn die Kollegen irgend-

wo in Österreich Hilfe brauchen,

rufen sie Moritz Eisner (Harald

Krassnitzer) aus Wien. Intuition ist seine größte

Stärke. Er sieht gut aus und ist freundlich – auch das

hilft ihm bei der Arbeit. Manchmal ermittelt Eisner

auch inkognito.

1

2

4

5

6

7

8

9

10

11

12

313

14

15

26-30_Tatort_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 9:44 Uhr Seite 28

Page 29: DEUTSCH Perfekt 2010-01

DEUTSCH 291/10 perfekt

erm“tteln hier: eine kriminelleSache untersuchen

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie imFernsehen

erziehen ≈ den Charakter einesKindes formen

karriereorientiert ≈ so, dass man alles tut,was für die Karriere gutist

der F„ll, ¿e hier: kriminelle Sache,die man untersuchenmuss

sozialkritisch so, dass soziale Bedin -gungen kritisiert werden

der Erm“ttler, - hier: Kommissarverd¡ckt geheimder Einwanderer, - Immigrant

geb“ldet ≈ mit sehr guten Kennt -nissen

der M“tbewohner, - hier: Person, die in dergleichen Wohnung lebt

die Portion ≈ Mengeder Eigenbrötler, - ≈ Person, die einsam

lebts“ch verlieben beginnen zu liebendie M¶rdkommission, Abteilung bei der Polizei,-en die Morde untersucht(der M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem

ein Mensch so verletztwird, dass er stirbt)

überzeugen ≈ mit Argumenten errei-chen, dass jemand seineMeinung ändert

ein großes H¡rz haben human und tole-rant sein

der Verst„nd hier: rationales Denkengroßspurig ≈ stolz und so, dass man

sich für besser als anderehält

großen Resp¡kt haben hier: ≈ ganz toll finden,vor was jemand tutauf den Boden machen, dasszur•ckholen jemand wieder realis-

tisch wirdder Täter, - Person, die etwas

Kriminelles gemacht hatnachdenklich so, dass man intensiv an

eine Sache denktm“sstrauisch hier: so, dass man nicht

glaubt, dass jemand dieWahrheit sagt

die Beh¡rrschung die eigenen Emotionenverlieren nicht mehr kontrollieren

können

s“ch verbeißen “n hier: sich sehr intensivbeschäftigen mit

aus gutem Hause sein ≈ Eltern mit hohersozialer Position haben,denen es finanziellziemlich gut geht

das Klavier, -e PianoEr scheint ... Es wirkt so, als ob er …die R¶llenverteilung hier: Trennung der Ar -

beits bereichedas Revier, -e hier: Arbeitsbereich¢nter tragischen ≈ durch einen schlimmen}mständen Unfall oder eine krimi-

nelle Saches“ch ergænzen hier: gut zusammen -

arbeitendie Stærke hier: Bereich, in dem

etwas oder jemandbesonders gut ist

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

MünsterMünster

26-30_Tatort_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 9:45 Uhr Seite 29

Page 30: DEUTSCH Perfekt 2010-01

30 perfektDEUTSCH 1/1030

FOTO

: RB

B/H

AN

NA

LIPPMA

NN

rhein-Westfalen) tat? Darf man zeigen, wie

ein totes Baby seziert wird? Darf der

Zuschauer einen Suizid im Detail sehen? Darf

man den Mörder laufen lassen? Die Antwort

auf alle diese Fragen: Man darf. Nur einige

wenige Folgen liegen zurzeit im Giftschrank

und dürfen nicht wiederholt werden. Weil

sie missverständlich oder beleidigend, zu

brutal oder einfach schlecht sind.

21.15 Uhr. Ein Verdächtiger wird verhaftet.

Wer regelmäßig zuschaut, weiß: Der Verhaf-

tete ist ziemlich sicher nicht der Täter. Auch

das ist eines der Prinzipien der „Tatort“-

Dramaturgie: Ungefähr nach zwei Dritteln

der Sendezeit verdächtigen die Kommissa-

re zuerst den Falschen. Jetzt wird es erst

wirklich spannend.

Nicht nur einzelne Szenen oder Ermittler

sind Grund für Diskussionen. Oft hat der

„Tatort“ auch ganz aktuelle Themen zum

Inhalt wie Gewalt in der Schule, Sterbehil-

fe, Rassismus, Arbeitskämpfe und Kinder,

die auf der Straße leben. Oft protestieren

ganze Gruppen, weil ihrer Meinung nach

vor allem Klischees über ihre Gruppe oder

ihr Milieu bedient werden. So gab es zum

Beispiel 2007 wegen des „Tatorts“ „Wem

Ehre gebührt“ schon Proteste, bevor die

Folge im Fernsehen zu sehen war. Im Film

stirbt eine junge Deutschtürkin, es wird von

einem Ehrenmord gesprochen. Vertreter der

Aleviten in Deutschland hatten den NDR

deshalb verklagt. Die Kritik: Der Film

bedient Klischees gegenüber den Aleviten,

die schon lange nicht mehr stimmen.

„Wem Ehre gebührt“ wurde trotzdem

gesendet, darf aber nicht mehr wiederholt

werden.

21.30 Uhr. Der Verdächtige ist wieder frei

– und die Ermittler sind nun auf der rich-

tigen Spur. Jetzt ist nicht mehr viel Zeit:

Meistens ist der Täter schon auf der Flucht,

oft gibt es noch eine Verfolgungsjagd.

Manchmal müssen die Ermittler auch noch

eine Geisel retten.

In manchen Kneipen wird jetzt die

Stopp-Taste gedrückt. Die Gäste raten

gemeinsam: Wer ist der Mörder? Das

gemeinsame „Tatort“-Schauen ist in den

letzten Jahren vor allem bei jungen Leuten

immer populärer geworden. In vielen

Städten gibt es Gaststätten, die den Krimi

jeden Sonntag zeigen.

Warum hat der „Tatort“ so großen

Erfolg? Ein Grund sind die 15 Ermittler aus

ganz Deutschland – das garantiert jeden

Sonntag einen anderen Kommissar und

eine andere Region. Auch die aktuellen

und sozialkritischen Themen sind ein Teil

der Erklärung. „Und die Psychologie der

Figuren, der Ermittlerteams – das ist das

Salz in der Suppe“, sagt Koordinator Geb-

hard Henke.

21.45 Uhr. Die Gefahr ist vorbei, der Mör-

der ist verhaftet. Fast immer hat der „Tat-

ort“ ein Happy End. „Das ist ganz wichtig“,

sagt Henke. „Die Ängste lösen sich auf.

Alles ist wieder in Ordnung.“ <

KRIMIS ZUM HÖREN

„Tatort“-Kommissare ermitteln inzwi-

schen nicht mehr nur im Fernsehen.

Seit zwei Jahren gibt es den Krimi

auch im Radio. Das Prinzip ist ähnlich

wie bei der Fernsehserie: Neun ARD-

Sender produzieren Krimis. In jedem

davon ermittelt ein regionales Team.

Die Radio-Tatorte kann man zu ver-

schiedenen Zeitpunkten in allen neun

ARD-Programmen hören. Die Folgen

gibt es auch im Internet zum Anhören,

Herunterladen und als Podcast

(www.radiotatort.de).

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns

erm“tteln hier: eine kriminelle Sacheuntersuchen

der ARD-S¡nder, - kurz für: Sender derArbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutsch-land = Gruppe von Radio-und Fernsehsendern

(der S¡nder, - hier: Station, die Radio-oder Fernsehsendungenmacht)

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie

her¢nterladen aus dem Internet holenund auf dem PC speichern

sezieren ≈ einen toten Körper öffnenund untersuchen

der Mœrder, - Person, die in kriminellerAbsicht einen Menschen soverletzt, dass dieser stirbt

laufen l„ssen hier: nicht ins Gefängnis bringen

(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden)

der G“ftschrank, ¿e Schrank z. B. in einem La bor,in den Gifte geschlossen wer-den; hier: Ort, an denman Dinge legt, die derÖffentlichkeit nicht gezeigtwerden sollen

m“ssverständlich so, dass man etwas falschinterpretieren könnte

beleidigend so, dass Gefühle durch Ge s-ten oder Worte verletzt wer-den

brutal hier: so, dass jemand verletztoder totgemacht wird

der Verdæchtige, -n Person, von der man glaubt,dass sie etwas Kriminellesgetan hat

verh„ften fangen und ins Gefängnisbringen

der Täter, - Person, die etwas Kriminellesgemacht hat

sp„nnend ↔ langweiligdie Gew„lt hier: ≈ Schläge, Aggressiondie St¡rbehilfe Euthanasiedas Milieu, -s franz. hier: soziale Umgebungbedienen hier: ≈ zeigen, benutzenWem Ehre gebührt ≈ Wer Dank oder offi-

zielles Lob bekommen sollder Ehrenmord, -e Mord, durch den der Mör der

die Reputation seiner Familiewieder gut machen will

der Vertreter, - hier: Person, die für die In -teressen der Aleviten spricht

verklagen hier: ≈ sich vor Gericht be-schweren

(das Ger“cht, -e hier: offizielle Institution: Dort wird entschieden, ob je-mand die Regeln des Staatesverletzt hat.)

auf der r“chtigen Spur das Richtige tunsein

auf der Fl¢cht sein weglaufendie Verf¶lgungsjagd, hier: Versuch einen -en Kriminellen zu fangendie Geisel, -n Person, die gefangen wird

und erst wieder in dieFreiheit gelassen wird, wenneine andere Person Geld zahlt

das S„lz “n der S¢ppe die ideale Ergänzung;das, was es gut macht

die Gefahr, -en gefährliche Situations“ch auflösen hier: aufhören, da zu sein

Radio-Tatort Produktion im Studio

26-30_Tatort_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 9:45 Uhr Seite 30

Page 31: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Wort für Wort bi s an die Spitze.

www.deutsch-perfekt.com/miniabo

Lernen Sie schnell und einfach die deutsche Sprache!

+ Lesen: Verbessern Sie Ihr Deutsch für Studium, Beruf und All-tag – mit aktuellen Reportagen und Berichten im MagazinDeutsch perfekt.

+ Üben: Trainieren Sie Wortschatz und Grammatik! Mit vielenAufgaben und Tests im Übungsheft Deutsch perfekt Plus.

+ Hören: Interaktive Übungen zu Hörverständnis, Aussprache undAlltagssprache bietet Deutsch perfekt Audio. Hören Sie zu undsprechen Sie mit! Sechsmal pro Jahr auf CD oder als Download.

Bestellen Sie jetzt das Miniabo und sparen Sie 30%!

Ab jetzt immer dabei:

deins! – die jungen Seiten von Deutsch

perfekt. Das Heft zum Heft für Jugendliche.

In besonders einfachem Deutsch.

31_DP_Gipfel.qxd 26.11.2009 15:55 Uhr Seite 31

Page 32: DEUTSCH Perfekt 2010-01

32 perfektDEUTSCH 1/10

Wenn es einen Titel für perfekte Inte-

gration gäbe, hätte Charles Bern-

heim ihn schon gewonnen. Der Ingenieur

aus Paris ist vor zwei Jahren wegen eines

Praktikums nach Mainz an den Rhein

gekommen. Er sprach damals kaum

Deutsch, kannte niemanden, brachte aber

große Neugier und Lust auf das Leben in

Deutschland mit. Bernheim suchte sich

ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft

mit drei deutschen Studenten. Im Internet

suchte er einen Verein, in dem er mit

Mainzern Fußball spielen konnte.

In seiner Firma traf er sich nach der

Arbeit regelmäßig mit anderen Praktikan-

ten. Außerdem suchte er an der Universität

deutsche Studenten, die Lust hatten, mit

ihm ein Sprachtandem zu gründen. Das

heißt: Gemeinsam die Stadt entdecken und

dabei auf Deutsch und Französisch über

STARTHILFE DEUTSCHLANDDie erste Zeit in einem neuen Land ist voller Überraschungen. Wie funktioniert die Gesellschaft?

Wie ist das Zusammenleben? Im Finale unserer Serie „In Deutschland leben und arbeiten“ zeigt

MARCEL BURKHARDT, wie der Start gut gelingt. M I T T E L

IN DEUTSCHLAND LEBEN UND ARBEITENWege nach Deutschland

Die schriftliche Bewerbung

Der persönliche Kontakt

In Deutschland ankommen

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 32

Page 33: DEUTSCH Perfekt 2010-01

33perfektDEUTSCH1/10

die Sozialversicherung bekommen Men-

schen im Alter auch ihre Rente. Normaler-

weise zahlen die Arbeitgeber ungefähr die

Hälfte des Versicherungsbeitrags, der Rest

wird automatisch vom Lohn der Arbeitneh-

mer abgezogen und in die Versicherung

eingezahlt.

Charles Bernheim war am Anfang über-

rascht, dass der Staat 44 Prozent von seinem

Bruttolohn für Steuern und Sozialversiche-

rung behält. „Weil ich noch nicht verheira-

tet bin und keine Kinder habe, bezahle ich

so viel“, weiß er heute. Inzwischen hat er

sich an das System gewöhnt.

Gott und die Welt sprechen. „Das Sprach -

tandem war richtig cool! Ich habe Deutsch

wie von allein gelernt. Insgesamt war es

eine wunderbare Zeit, ich habe sehr schnell

sehr viele nette Menschen kennengelernt“,

erinnert sich der 26-Jährige an diesem kal-

ten, nassen Wintermorgen und lacht. „Ich

fühle mich richtig wohl hier.“

Mit seinem Enthusiasmus und seinem

Können hatte Bernheim auch schnell seinen

Arbeitgeber, den Technologiekonzern

Schott, überzeugt. Nach dem Praktikum

bekam er einen Job als Projekt-Manager.

Die Personalberater der Firma halfen Bern-

heim bei der Anmeldung zur Sozialversi-

cherung, die in Deutschland für alle Arbeit-

nehmer Pflicht ist. Diese Versicherung bie-

tet finanzielle Hilfe bei Arbeitslosigkeit,

Krankheit und Pflegebedürftigkeit. Durch

gäbe Konj. Il von: geben

die Wohngemein- Gruppe von Personen, dieschaft, -en zusammen wohnt

regelmäßig immer wieder, z. B. einmalpro Woche

das Sprachtandem, -s ≈ Sprachlernmethode: Zwei Personen mit unter-schiedlicher Muttersprachehelfen sich, die Sprache des anderen zu lernen.

gr•nden starten

über G¶tt ¢nd die W¡lt über viele verschie-dene Dinge

r“chtig hier: wirklich

wie v¶n allein automatisch, einfachso

s“ch wohlfühlen zufrieden sein, sich gutfühlen

der Technologie- Gruppe von Firmen, diekonzern, -e technische Produkte pro-

duzieren

überzeugen m“t hier: sehr gut gefallenwegen

der Personalberater, - hier: Person, die sich ineiner Firma um die Sucheneuer Angestellter undderen Administrationkümmert

die Pfl“cht, -en Sache, die man habenoder tun muss

bieten hier: ≈ möglich machen

die Pflegebedürftigkeit Situation, in der man vie-les nicht (mehr) alleinmachen kann und deshalbHilfe braucht

der Vers“cherungs- hier: Betrag, den manbeitrag, ¿e jeden Monat an die

Versicherung zahlt

„bziehen hier: durch Rechnen weg-nehmen

der Br¢ttolohn, ¿e Lohn, den man bekommt,bevor Steuern undSozialversicherungsbeiträ -ge abgezogen sind

s“ch gewöhnen „n hier: ≈ normal finden,akzeptieren

FOTO

S: FOTO

LIA/M

OO

DB

OA

RD

; M. B

UR

KH

AR

D

>

WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND!

„Ich liebe die deutsche Ord-nung – auch wenn sie manch-

mal anstrengend ist.“Elena Gernega (Kasachstan)

Einen exzellenten Überblick über alle wichtigen

Lebensbereiche in Deutschland bietet das offizielle

Informationsheft Willkommen in Deutschland –

Informationen für Zuwanderer. Das Heft kann man

auch direkt im Internet finden unter www.bamf.de.

Die Broschüre bietet Hilfe bei der Wohnungs- und

Arbeitssuche. Sie informiert außerdem über The-

men wie das deutsche Schulsystem, Studienmög-

lichkeiten, Kultur, Religion und wichtige Versiche-

rungen.

der Überblick ≈ Orientierungshilfe, zusammenfassendesBild

bieten hier: geben

der Zuwanderer, - Immigrant

die Broschüre, -n ≈ kleines Heft oder Buch mitInformationen

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 33

Page 34: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH 1/10

Um seine persönliche Anmeldung in

Mainz musste sich Bernheim selbst küm-

mern. Als Bürger der Europäischen Union

hätte der junge Franzose sofort nach sei-

ner Ankunft zum Einwohnermeldeamt

(siehe Formular auf Seite 36) gehen müs-

sen. „Aber ich hatte ein bisschen Angst

vor der Bürokratie und dem schwierigen

Beamtendeutsch“, sagt er. Also wartete

Bernheim zwei Monate. Als er dann mit

einer Beamtin beim Meldeamt sprach,

war er wieder überrascht – dieses Mal

positiv: „Sie war nicht böse auf mich, ich

hatte alle Papiere dabei, und wir waren

in einer halben Stunde fertig.“ Er lacht:

„Geholfen hat wohl auch mein französi-

scher Akzent und dass ich mir Mühe

gegeben habe, Deutsch zu sprechen, da

war sie sehr nett zu mir.“

Ähnliche Erfahrungen machen viele

Neuankömmlinge: Erst die Angst vor der

deutschen Bürokratie – und dann kann

man mit vielen Beamten dort doch ganz

gut reden. Das hat auch die in München

lebende südafrikanische Journalistin

Vicki Sussens-Messerer so erlebt. Deshalb

lautet ihr Tipp für jeden Neuankömm-

ling: „Lerne die für dich wichtigen Leute

in der deutschen Bürokratie persönlich

kennen – auch den Steuerbeamten oder

den Bankberater!“ Dann, so sagt sie,

seien kleine Wunder möglich: „Die Leute

machen Ausnahmen für dich und

machen Dinge möglich, die eigentlich in

der deutschen Bürokratie nicht möglich

sind.“ Ihr Fazit: „Besuch die Beamten in

ihren Büros, sprich persönlich mit ihnen

– das wird dir sehr helfen.“

Auch Elena Gernega hat diese Erfah-

rung gemacht. Als sie aus Kasachstan

kam, war sie zwar überrascht über die

Beamten, die ihre Unterlagen mit kühlem

34

Einwohnermeldeamt Dorthin mussjeder, der in eine neue Stadt zieht

das Einwohnerm¡ldeamt kommunales Amt, bei dem manseinen Wohnort anmelden muss

wohl hier: wahrscheinlichs“ch Mühe geben viel tun, damit etwas klapptder Neuankömmling, -e hier: Person, die noch nicht lange

in Deutschland isterleben hier: ≈ als Erfahrung machenlauten heißenseien Konj. I von: seindas W¢nder, - hier: ≈ positive Überraschungdie Ausnahme, -n ↔ Regeldas Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassungdie }nterlagen Pl. hier: Papierekühl hier: nicht freundlich

„Das Sprachtandem war cool! Ich habe Deutsch wie von allein gelernt.“Charles Bernheim (Frankreich)

INTEGRATION LEICHT GEMACHT

Wer richtig in Deutschland ankommen und lange

hier leben möchte, muss die Sprache, die

Menschen, ihre Geschichte und ihre Kultur verste-

hen. Mit Integrationskursen hilft der Staat

Neuankömmlingen dabei. Diese Kurse bestehen

aus einem Sprachkurs und einem

Orientierungskurs. Im Sprachkurs (600 Stunden)

lernen die Teilnehmer die deutsche Grammatik und

den Wortschatz für alle wichtigen Bereiche des

täglichen Lebens. Dabei geht es um Themen wie

Einkaufen, Telefonieren, Kontakte mit Behörden,

Wohnungs- und Arbeitssuche sowie Freizeit -

aktivitäten. Im Orientierungskurs (30 Stunden)

geht es um die Rechte und Pflichten der Bürger in

Deutschland und Themen wie Toleranz, Religions -

freiheit, das demokratische System, die Geschich -

te und Kultur des Landes. Interessierte Neuan -

kömmlinge bekommen bei den Ausländerbehörden

Informationen, an welchen Schulen sie den

Integrationskurs besuchen können. Die Kurs -

teilnehmer bezahlen pro Unterrichtsstunde einen

Euro, den Rest bezahlt der Staat. Für Arbeitslose

ist der Unterricht kostenlos. Wer den Kurs mit

Erfolg beendet, bekommt das Zertifikat Deutschund erfüllt auch eine wichtige Voraussetzung, um

einen deutschen Pass zu bekommen.

der Neuankömmling, -e hier: Person, die noch nicht lange in Deutschland ist

der W¶rtschatz hier: bestimmte Menge von Wörtern¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt istdie Behörde, -n Amtsowie unddie R¡chte Pl. hier: Chancen und Möglichkeiten,

die jeder Bürger hatdie Pfl“cht, -en Sache, die man haben oder tun musserf•llen hier: ≈ habendie Voraussetzung, -en wichtige Bedingung

FOTO

S: M. B

UR

KH

AR

D; FO

TOLIA

/B. PICCO

LI

>

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 34

Page 35: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

perfekt

Unter allen Teilnehmern

verlosen wir:

15 x Klipp und Klar

Ernst Klett Verlag

Die Übungsgrammatik für die Grund stufe:

der komplette Grammatik stoff für das

Zertifikat Deutsch in 99 Schritten.

Mit Lösungen.

Wert: 16,95 Euro

10 x Der schönste erste Satz

Hueber Verlag

Welcher erste Satz aus der deutschen

Literatur ist besonders schön?

Antworten darauf gibt dieses Buch.

Wert: 19,95 Euro

2 x Sprachenspiel New Amici

Hueber Verlag

Bilinguales Sprachenspiel (Deutsch-

Englisch) mit einfachen Regeln – für viel

Spaß beim Lernen! Wert: 36,95 Euro

3 x Ausgewanderte Wörter

Hueber Verlag

Ein Buch mit deutschen Wörtern, die in

anderen Sprachen verwendet werden.

Wert: 19,95 Euro

2 x Eingewanderte Wörter

Hueber Verlag

Ein Buch mit Wörtern, die aus anderen

Sprachen ins Deutsche kamen.

Wert: 19,95 Euro

1 x Elektronisches Wörterbuch

Casio

Der Wortschatz aus sechs Wörterbüchern (für

Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch)

zum Mitnehmen im Beruf und auf Reisen.

Wert: 249,90 Euro

3 x Tell me more 10.0 Silber Edition

Auralog

Der Multimedia-Deutschkurs mit bis zu

500 Stunden Lernzeit auf DVD-ROM, inklusive

Headset. Mit fünf von zehn wählbaren Lernstufen.

Wert: 99,95 Euro

10 x Duden-Medienpaket

Die deutsche Orthographie als Buch und als

Software: Der Duden erklärt rund 135 000 Wörter

mit 500 000 Beispielen – mit Anga ben zu

Worttrennung, Grammatik und Aus spra che. Dazu

gibt es die Korrektur-Software Korrektor kompakt

– für korrektes Schreiben am Computer.

Wert: 25 Euro

Hauptgewinn: Online-Deutschkurs des Goethe-Instituts

Verbessern Sie Ihr Deutsch mit dem interaktiven Fernlernkurs E-Learning

Deutsch! Trainieren Sie Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen – ganz bequem

von zu Hause aus. Und lassen Sie sich von Ihrem Tutor des Goethe-Instituts

unterstützen, der Ihnen Tipps zum Lernen gibt und Sie korrigiert. Ihr Tutor kom-

muniziert in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch mit

Ihnen. Der Kurs wird für Anfänger und Fortgeschrittene (bis Niveau B2) angebo-

ten. Sie können ihn beginnen, wann Sie möchten. Nach der Anmeldung können

Sie neun Monate lang mit dem Programm Deutsch lernen.

Wert: 660 Euro

35

4 x Deutsch perfekt Audio und Plus

Spotlight Verlag

Die Extras zu Deutsch perfekt –

zum Hören und noch

intensiveren Üben.

Wert: 13,50 Euro

DEUTSCHGewinnen Sie miteinen Online-Sprachkurs oder eines von 50 Büchern und Software-Paketen!

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern: Auralog • Bibliographisches Institut • Casio • Ernst Klett Sprachen • Goethe-Institut • Hueber Verlag

Wir wollen noch besser werden: Machen Sie mit!

Sagen Sie uns Ihre Meinung über Deutsch perfekt! Unsere Fragen finden Sie auf den vier

Extraseiten in diesem Heft. Sie können auf die Fragen auch im Internet antworten:

www.deutsch-perfekt.com/leserbefragung

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 35

Page 36: DEUTSCH Perfekt 2010-01

36 perfektDEUTSCH 1/10

Blick prüften und dann nur sagten: „Sie

müssen jetzt … Wir brauchen … Bringen Sie

uns … Kommen Sie dann wieder …“ Aber

dann war es gar nicht so schlimm: „Als sie

mich ein bisschen besser kannten und ich

ihnen alle Papiere brachte, ging es richtig

gut“, erinnert sich die 35-jährige Lehrerin.

Heute sagt sie: „Ich liebe die deutsche Ord-

nung – auch wenn sie manchmal anstren-

gend ist.“

Gernega vertraute für einen guten Start

in Deutschland auch professionellen Hel-

fern der Migrationserstberatung. Bera-

tungsstellen verschiedener Sozialdienste

gibt es in allen größeren Kommunen. Die

Beratung dort ist kostenlos und hilft bei

vielen Fragen und Problemen (siehe Inter-

view auf Seite 38). Für Elena Gernega war

am Anfang vor allem wichtig, wie ihr Mann

aus Kasachstan nach Deutschland nach-

kommen konnte, dass ihre Zeugnisse aner-

kannt wurden und auf welche Schule ihre

DAS FORMULAR FÜR DEN STARTDieses Formular – einen Meldeschein –

muss jeder ausfüllen, der in eine deutsche

Stadt zieht: Damit wird er im Einwohner-

meldeamt registriert.

die [nlage, -n hier: weiteres Formulardie Ausfüllanleitung, hier: Blatt, auf dem steht, wie -en man die Anmeldung ausfüllen

sollbe„chten hier: achten aufnachstehend folgend, unten stehendDaten erheben Daten haben wollenauf Gr¢nd v¶n wegendas Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die

Regierung macht und an dersich alle orientieren müssen

das M¡ldewesen ≈ alle Bereiche, die sich mitder Anmeldung bei Ämternbeschäftigen

die M¡ldebehörde, Amt, bei dem man sich an- -n melden muss, wenn man in

eine andere Stadt ziehtder Einzug von: einziehendas St¶ckwerk, -e z. B. Erdgeschoss, 1. Stock …bisherige (-r/-s) frühere (-r/-s)die Gemeinde, -n Kommuneder L„ndkreis, -e mehrere Kommunen mit ge -

meinsamer Administration„ngeben hier: nennen, schreibender Vordruck, -e ≈ Formularder Zuzug von: zuziehen = hier: neu an

einen Ort kommen, um dortzu leben

der D¶ktorgrad, -e Titel nach einer Ausbildung an einer Universität

die Staatsange- ≈ Nationalitäthörigkeit, -en

die Eheschließung, Hochzeit-en

die Begr•ndung ≈ amtlicher/offizieller Start derder Lebenspartner- eheähnlichen Verbindung von schaft zwei Partnernbenötigen brauchendie Lohnsteuer- Formular, auf dem der Arbeit- karte, -en geber dokumentiert, wieviel

Lohn ein Arbeitnehmer in einem Jahr bekam und wie viel Steuern man bezahlte

die Steuerklasse, -n eine von mehreren Katego -rien, nach denen festgestelltwird, wie viel Steuern jemandzahlen muss

die R¡chtsstellung rechtlicher Status(r¡chtlich von: Recht = Regeln eines

Staates)die [ngabe, -n Information; hier: Nennungm“tziehen hier: zusammen mit jeman-

dem an einen anderen Ort ziehen

der Ehegatte, -n Ehemann oder Ehefraudie [nschrift, -en Adressedie Ausstellungs- Amt, das einen Pass oder einbehörde, -n Dokument geschrieben hatdas Ausstellungs- hier: ≈ Datum, an dem der datum Pass geschrieben wurdeder Fl•chtling, -e hier: Person, die aus religiö-

sen, politischen oder ethni-schen Gründen aus ihrerHeimat weggegangen ist /weggehen musste

der Vertriebene, -n Person, die aus politischenGründen aus ihrer Heimatweggeschickt wurde

der Wohnsitz, -e Ort, an dem man lebtder ges¡tzliche hier: z. B. Eltern Vertreter, -

die Datenübermitt- Schicken von Datenlung, -en

widerspr¡chen hier: sagen, dass man etwasnicht will

m¡ldepflichtig hier: so, dass man sich an- melden muss

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 36

Page 37: DEUTSCH Perfekt 2010-01

37perfektDEUTSCH1/10

Tochter Irina gehen sollte. Denn das hatte

sie schon in ihrer alten Heimat gehört: „Das

Schulsystem in Deutschland ist kompliziert,

und es ist für ein Kind wichtig, gleich in die

richtige Schule zu kommen“ (siehe Deutsch

perfekt 8/2009). Irina ist gut in Mathema-

tik, sie möchte einmal in einer Bank arbei-

ten. Also schickte Elena Gernega sie auf eine

Realschule. Dort fühlt sich Irina wohl, sie

bekommt gute Noten. „Alles läuft gut, ich

bin sehr zufrieden“, sagt ihre Mutter.

Ein sehr wichtiges, aber kompliziertes

Thema ist für fast alle Neuankömmlinge in

Deutschland auch die Wahl der richtigen

Versicherungen. Denn neben den gesetzli-

chen Pflichtversicherungen wie der Kran-

kenversicherung gibt es eine Vielzahl von

möglichen weiteren Versicherungen. Char-

les Bernheim kann sich noch gut erinnern,

welchen Stress er hatte, sein Auto in

Deutschland anzumelden: „Ich wusste

nicht, wohin ich gehen musste und auch

nicht, welche Versicherung ich brauchte.“

Die Auswahl wichtiger Versicherungen

für die eigene Person und Familie ist aber

auch für viele Deutsche zu kompliziert. Auch

viele Deutsche brauchen dafür die Hilfe von

Experten. Der Versicherungsberater Franz

Scherer aus München sagt: „Am wichtigsten

sind eine private Haftpflichtversicherung,

eine Unfallversicherung und eine Berufs -

unfähigkeitsversicherung.“

Prinzipiell bieten diese Versicherungen

für den Versicherten folgende Leistungen:

Meine private Haftpflichtversicherung

kommt für Schäden auf, die ich als Privat-

mann bei anderen verursacht habe. Bei

einem Unfall, bei dem ich schwer verletzt

und invalid werde, hilft die Unfallversi-

cherung weiter. Die Berufsunfähigkeits-

versicherung hilft mir, mein Einkommen

zu sichern, wenn ich nach einem schwe-

ren Unfall oder einer Krankheit nicht mehr

arbeiten kann.

Wer Kinder hat, sollte außerdem eine

Risikolebensversicherung besitzen. Im >

Schwierige Entscheidung In welche Schule soll mein Kind gehen?

der Sozialdienst, -e hier: ≈ sozialer Verein, derHilfe und Beratung anbie-tet

„nerkennen ≈ offiziell akzeptieren

laufen hier: funktionieren

die Wahl hier: Entscheidung für

ges¡tzlich hier: so, dass der Staatsagt, dass man dieseVersicherung haben muss

die Vielzahl große Zahl

weitere (-r/-s) mehr, andere (-r/-s)

die Auswahl ≈ das Wählen

bieten hier: geben, haben

f¶lgende (-r/-s) hier: so, dass sie imnächsten Textteil erklärtwerden

die Leistung, -en hier: Zahlung

aufkommen für Kosten bezahlen für

der Schaden, ¿ hier: Sache, bei der etwaskaputtgegangen ist

der Privatmann, Person in ihrem privaten -leute Leben

verursachen hier: ≈ machen

weiterhelfen ≈ helfen, Probleme zu lösen

das Einkommen, - Bezahlung für Arbeit; hier:Geld zum Leben

s“chern hier: ≈ garantieren

FOTO

: FOTO

LIA/F. PFLU

EGL

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 37

Page 38: DEUTSCH Perfekt 2010-01

38 perfektDEUTSCH 1/10

Todesfall des Versicherungsnehmers

bekommen die Hinterbliebenen einen

Geldbetrag. Und wer viele Jahre in

Deutschland leben möchte, sollte über

eine private Altersvorsorge nachdenken,

weil die gesetzliche Rente allein nicht

mehr ausreicht.

Auch wer noch nicht perfekt Deutsch

spricht, sollte den Weg zu einem guten

Versicherungsberater suchen. Viele große

Versicherungen bieten wichtige Unterla-

gen auch auf Englisch oder Türkisch an.

Außerdem gibt es Mitarbeiter, die sich auf

das Geschäft mit ausländischen Kunden

spezialisiert haben und perfekt Franzö-

sisch, Spanisch oder Italienisch sprechen.

Franz Scherer sagt: „Die Leute brauchen

keine Angst vor Versicherungen haben.

Wir finden immer einen Mitarbeiter, der

sie perfekt versteht und ihnen weiterhel-

fen kann.“

Charles Bernheim hat neben dem Rat

von Versicherungsmitarbeitern auch Hilfe

von älteren Kollegen bekommen: „Kolle-

gen, die 50 Jahre alt sind, haben so viel

Lebenserfahrung, die wissen über Versi-

cherungen fast alles – denen habe ich

vertraut.“ Bernheim lacht: „Und den jun-

gen Kollegen in meinem Alter vertraue ich

beim Feiern – wo gibt es die nettesten

Cafés und so etwas.“ Er schließt seine

Jacke und geht hinaus in den kalten

Regen. Mit leichten Schritten läuft er über

das Gelände seiner Firma. Fehlt ihm die

Weltstadt Paris nicht an grauen Tagen wie

diesem? „Nein, nein“, sagt er, „Deutsch-

land ist gut für mich, ich habe hier noch

viel vor.“ <

„AM ANFANG BRAUCHEN VIELE UNSERE HILFE TÄGLICH“

Ruta Padaigaite-Fahle arbeitet als Beraterin im

Fachdienst für Migration und Integration der Arbei-

terwohlfahrt Rheinland.

In welchen Fragen bieten Sie Ihren Klienten pro-fessionelle Hilfe?Unser wichtigstes Ziel ist, ihnen zu helfen, sich

schnell und gut in die Gesellschaft hier zu integrie-

ren. Dabei haben wir viele Aufgaben: Wir beraten

unsere Klienten zum Beispiel während der Arbeits-

suche, sagen ihnen, wie sie ihre Zeugnisse anerken-

nen lassen können. Außerdem zeigen wir, wie sich

die Leute in sozialen Netzwerken engagieren kön-

nen. Und wir sind auch da, wenn es mal eine Krise

mit dem Partner gibt oder bei den Kindern in der

Schule.

Was kostet die Beratung?Die Beratung ist kostenlos. Das gibt uns die Möglich-

keit, sehr viele Menschen zu erreichen. Gerade in

ihrer ersten Zeit in Deutschland kommen viele Klien-

ten täglich. Später, wenn die Leute einen Integrati-

onskurs (siehe Kasten Seite 34) gemacht und ein

persönliches Netzwerk aufgebaut haben, wird der

Kontakt zu uns geringer.

Sie selbst sind 1995 aus Litauen nach Deutschlandgekommen. Wie sehr helfen Ihnen Ihre persönli-chen Erfahrungen bei der Arbeit?Ich weiß, wie es ist, die deutsche Sprache kaum zu

verstehen und trotzdem zu den Behörden gehen zu

müssen. Ich weiß, dass man da Stress hat. Wenn

unsere Klienten hier ankommen, geht es ihnen oft

wie mir damals. Ich berate sie deshalb am Anfang

gern in ihrer Muttersprache, Litauisch oder Rus-

sisch. Sie öffnen sich dann viel schneller und das

hilft mir, ihre Situation zu verstehen. Bei Bedarf

beraten meine Kolleginnen auf Türkisch und Franzö-

sisch. Bei wichtigen Fragen begleiten wir sie auch zu

den Behörden und vermitteln zwischen ihnen und

den deutschen Beamten. Ich kann dann manchmal

richtig spüren, wie etwas Schweres von ihnen fällt.

Das ist auch ein schöner Lohn für meine Arbeit.

der F„chdienst, -e hier: professioneller Service in einem spe-ziellen Bereich

die [rbeiter- Organisation, die Menschen in sozialer Notwohlfahrt hilftbieten ≈ anbietender Kli¡nt, -en ≈ Kunde„nerkennen ≈ offiziell akzeptierendas N¡tzwerk, -e hier: Gruppe von Personen, die sich

gegenseitig helfens“ch engagieren hier: sozial aktiv seingerade hier: speziell, besondersaufbauen hier: als Basis habenger“ng wenigdie Behörde, -n Amtbei Bed„rf wenn es nötig istbegleiten hier: mitgehenverm“tteln hier: erklären, übersetzenr“chtig hier: wirklichspüren hier: fühlen]twas Schweres ≈ Sie sind dann froh und ohne fællt v¶n ihnen. Sorge.

„Besuche die Beamten in ihren Büros – das wird dir

sehr helfen!“Vicki Sussens-Messerer (Südafrika)

“m Todesfall wenn … stirbtder Vers“cherungs- Person, die für eine Versi-nehmer, - che rung zahltder/die H“nterblie- noch lebendes Familien- bene, -n mitglied eines Toten

die [ltersvorsorge ≈ private Rente

ges¡tzlich ≈ staatlich

allein hier: nur

ausreichen genug sein

der M“tarbeiter, - Angestellter

das Geschæft, -e hier: Beratung und Verträge

der Schr“tt, -e Bewegen eines Fußes vorden anderen

das Gelænde, - hier: bestimmtes Gebiet

32-38_SF_Angekommen_Q7_II_0110.qxd 27.11.2009 11:37 Uhr Seite 38

Page 39: DEUTSCH Perfekt 2010-01

39perfektDEUTSCH1/10

Im nächsten Heft geht’s weiter!

Alles über „Mahlzeit!“ und eine Übung finden Sie auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen ) Mahlzeit!

39perfektDEUTSCH

(Zur gleichen Zeit bedient Tina eine

Kundin in der Fleischerei Lang.)

TINA So, das macht dann 6,75 Euro …

Stimmt genau. Vielen Dank und einen

guten Rutsch!

THOMAS Viel los heute, oder?

(Tina reagiert nicht.)

THOMAS Tina, wie lange soll das denn

noch so weitergehen? Jetzt redest du

schon seit drei Tagen nicht mehr mit mir.

Was soll ich noch machen? Ich habe mich

bei Mikis entschuldigt. Ich werde ihm das

Geld für sein Auto zahlen. Ich habe mich

bei dir entschuldigt. Und es tut mir leid,

verdammt nochmal! Aber mit der Frau

war nichts. Ich weiß noch nicht einmal

ihren Namen! Also bitte, rede mit mir!

TINA (ärgerlich) Du weißt also noch nicht

einmal ihren Namen? Und warum

schreibt sie dir dann eine SMS? „Du fehlst

mir so!“ und so weiter?

THOMAS Was?

TINA Dein Handy lag hier auf der Theke.

Da habe ich die SMS aus Versehen gele-

sen. Ich meine, für wie blöd hältst du

mich eigentlich?

THOMAS Ich verstehe nur Bahnhof. Hier,

mein Handy. So, jetzt zeig mir bitte, was

du meinst.

TINA Ja, hier! Ursula schreibt: „Lieber

Thomas, bin gut angekommen, aber alles

viel zu groß hier. Jürgen fehlt mir und du

fehlst mir auch.“ Und so weiter. Also?

THOMAS (lacht) Ursula! Ach so! Das ist die

Tochter meiner Patentante. Sie ist letzte

Woche nach New York gezogen, sie hat

dort einen Job gefunden. Ursula! Und du

dachtest … (lacht wieder)

Es ist kurz nach Weihnachten. Normalerweise macht Gregor in dieser Zeit immer Skiurlaub. Aber

heute kommt die Steuerprüferin Dr. Helene Siegmann-Buchter zu ihm in die Werbeagentur. Und

Tina ist immer noch sauer auf Thomas. Oder schon wieder?

39

FOTO

S: B

. SI

EG;

GET

TY IM

AG

ES (

4);

IMA

GE

SOU

RCE

; FO

TOLI

A (

2)

3939

SPRACHE – MAHLZEIT!

Mahlzeit! 51

� M I T T E L

TINA Oh nein! Ich bin wirklich blöd,

oder? (lacht auch)

Mahlzeit! hier: Guten Appetit! auch:Gruß zwischen Kollegen

die W¡rbeagentur, Firma, die für andere Firmen die -en Werbung machtsauer sein auf böse sein mit, sich ärgern überaufgeregt ≈ nervösberuhigen ruhiger machenzugreifen auf hier: die Möglichkeit haben, alle

Daten zu kontrollierenW„s “st das d¡nn für ≈ Ich finde diese Fraueine? seltsam/komisch.eiskalt hier: ohne EmotionenDie treibt m“ch “n den hier: ≈ Diese Frau wird erreichen,Ruin! dass ich meine Firma schließen

muss, weil ich kein Geld mehr habe.bedienen hier: Kundenservice gebendie Fleischerei, -en Geschäft, in dem Fleisch und Wurst

verkauft werdenWie l„nge s¶ll das d¡nn Wie lange willst du das denn nochn¶ch so weitergehen? machen?Verd„mmt nochmal! hier: Es ärgert mich sehr,

dass ich das so oft sagen muss!M“t der Frau war Ich hatte keine sexuelle n“chts. Beziehung mit dieser Frau.die SMS, - kurz für: Short Message Service ≈

kurzer Brief, den man mit demHandy schickt

die Theke, -n hier: ≈ Tisch, an dem Fleisch undWurst verkauft werden

aus Versehen ohne AbsichtFür wie blöd hæltst du Denkst du, ich bin m“ch eigentlich? blöd?nur Bahnhof verstehen nichts verstehendie Patentante, -n ≈ Frau, die in der christlichen Tra-

dition neben den Eltern pädago-gische Verantwortung hat

SCHON GEWUSST?

Die Deutschen wünschen sich in der Zeit vor Sil-

vester Einen guten Rutsch ins neue Jahr! oder ein-

fach nur Einen guten Rutsch! Das heißt: „Kom-

men Sie / Komm gut ins neue Jahr!“ An Silvester

um 24 Uhr wünscht man sich dann ein Gutes/

Frohes neues Jahr!

GREGOR Ich bin total aufgeregt. Zum

Glück bist du gekommen, Daria.

DARIA Also ich weiß wirklich nicht, wie

ich dir helfen kann. Was soll ich denn

machen?

GREGOR Nichts. Mich beruhigt einfach,

dass du da bist.

(Es klingelt.)

GREGOR Das ist sie! Wie sehe ich aus?

DARIA So wie immer.

GREGOR Heißt das „gut“?

HELENE Bin ich hier richtig bei Kaminski?

GREGOR Ja, das bin ich. Guten Tag.

Kommen Sie doch herein.

HELENE Guten Tag, Siegmann-Buchter.

Ich mache bei Ihnen die Steuerprüfung.

GREGOR Ja, genau.

HELENE Wo ist mein Computer?

GREGOR Äh, wie bitte?

HELENE Sie wissen doch, dass ich einen

Z1 Zugriff habe? Das bedeutet, dass ich

direkt auf Ihre Daten zugreifen darf.

Dazu brauche ich einen Computer.

GREGOR Aha, ach so. Ja, wissen Sie, ich

hatte noch nie eine Steuerprüfung, ich …

DARIA Möchten Sie etwas trinken?

HELENE Nein, danke. Ich möchte ein-

fach nur an meinen Arbeitsplatz.

GREGOR Na, Sie können sich ja erstmal

an meinen Computer setzen.

(geht mit Helene weg und kommt dann

wieder)

DARIA (leise) Was ist das denn für eine?

GREGOR Die ist eiskalt. Die treibt mich in

den Ruin! Ich muss mir irgendwas ein-

fallen lassen.

TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER

39_Mahlzeit_0110.qxd 26.11.2009 15:56 Uhr Seite 39

Page 40: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Seite 54 - 55 MEIN DEUTSCHLAND-BILD

Es war ein kalter Winter

Es gefällt mir gar nicht, wenn es morgens noch

dunkel ist. Es ist obligatorisch in bestimmten

Ausdrücken. Ergänzen Sie es, wenn es nötig ist!

Seite 7 VIEL ZU SCHNELL

Zu sehr

Der Autofahrer war zu schnell und ist zu nah an andere

Autos herangefahren. Er hat also sehr viel falsch

gemacht. Wann passt sehr, wann zu? Setzen Sie ein!

1. % Ich habe mir ein Auto gekauft: einen Mercedes,

für nur 7000 Euro! Naja, er ist schon zehn Jahre

alt, aber ich bin _________ glücklich damit. Willst

du ihn sehen?

& Klar! … Oh, der sieht aber schon _________ alt

aus. Und dafür 7000 Euro? Das ist eigentlich

_________ teuer für das alte Auto. Der ist viel-

leicht noch 5000 Euro wert.

2. % Rita hat jetzt einen neuen Freund. Aber ich finde,

er ist _________ alt für sie.

& Warum denn? Ich habe die beiden gestern getrof-

fen. Ich finde, er war _________ nett.

3. % Die Tomaten sehen _________ schön aus. Was

kosten die?

& Die sind ganz frisch und _________ gut. Das Kilo

kostet sieben Euro.

% So viel? Ach, nein danke, das ist mir _________

teuer.

40 perfektDEUTSCH 1/10

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

Seite 56 - 57 TATORT: HIER PASSIERT’S

Der schönste Tag im Leben …

… ist vielleicht der Tag, an dem man heiratet. Rund ums Heiraten gibt es Wörter,

die Sie nicht verwechseln sollten: jemanden heiraten - verheiratet sein - ver-

heiratet werden (mit). Ergänzen Sie das richtige Verb in der passenden Form!

1. Früher konnte man seinen Partner nicht selbst wählen. Oft entschieden die

Eltern, wen man ____________________ musste.

2. Ich möchte aber nicht mit irgendjemandem ____________________! Ich

möchte mir meinen Partner selbst aussuchen!

3. Letzte Woche fragte mich mein Freund: „Willst du mich

____________________ ?” Da war ich echt überrascht.

4. % Seit wann ____________________ ihr denn ____________________?

5. & Warte mal … Ich ____________________ mit 25 Jahren

____________________. Also ____________________ wir jetzt schon

seit 18 Jahren ____________________. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!

3

1. % Wie war ______ in Dresden? Du warst ______ ja

nicht lange weg.

2. & Sehr schön, aber drei Tage sind ______ schon

sehr kurz.

3. % Und, wie hat ______ dir gefallen?

4. & Sehr gut, weil ______ dort viele interessante

Museen sind. ______ war aber sehr kalt und ich

wollte immer ins Warme. Am besten hat ______

mir das Café an der Frauenkirche gefallen.

5. % Na, nach einem so tollen Kurzurlaub wird ______

nicht leicht für dich sein, wieder ins Büro zu

gehen.

6. & Aber gar nicht! Erstens schneit ______ draußen

und zweitens schmeckt ______ der Kaffee im Büro

auch wunderbar.

1

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

2L E I C H TL E I C H T

M I T T E L

40-41_uebungen_Q6_0110.qxd 27.11.2009 9:46 Uhr Seite 40

Page 41: DEUTSCH Perfekt 2010-01

41perfektDEUTSCH1/10

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

ÜBEN SIE WEITER!Sie finden weitere Übungen

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 48)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

FOTO

S: FOTO

LIA (2)

Seite 66 - 70 EINE STADT, DREI LÄNDER

Alle Wege führen über die Grenze

In Basel dreht sich alles um die Wege in die und aus den Nachbarländern. Was bedeuten die folgenden

Redewendungen mit Weg? Ordnen Sie zu!

1. auf gutem Weg sein

2. etwas in die Wege leiten

3. im Wege stehen

4. jemandem über den Weg trauen

5. etwas aus dem Weg räumen

a) verhindern, dass etwas gemacht wird

b) jemandem vertrauen

c) etwas vorbereiten und helfen, dass es Realität wird

d) dafür sorgen, dass Schwierigkeiten oder Probleme

gelöst werden

e) Fortschritte machen

6

Seite 51 MEIN TAG

Der Schornstein muss rauchen

Herbert Mayer reinigt Schornsteine, aber nicht nur das.

Was kommt nach der Reinigung? Bilden Sie aus den

Verben im Kasten Nomen und setzen Sie diese ein!

5L E I C H T

beraten 2 reinigen 2 erledigen 2 ausstellen 2 öffnen

1. Meine Hauptaufgabe ist die _____________________

der Schornsteine.

2. Ich kann heute den Schornstein von unten aus durch

eine kleine _____________________ putzen.

3. Wenn jemand Energie sparen will, mache ich auch

eine _____________________.

4. Die _____________________ von Energieausweisen

ist auch Teil meiner Arbeit.

5. Was ich nicht so gerne mache, ist die

_____________________ von Papierarbeit.

Reinigung

Seite 58 - 59 EIN BILD UND SEINE

GESCHICHTE

Kurz oder lang?

Warum wird der betonte Vokal lang oder kurz gespro-

chen? Setzen Sie bei den markierten Wörtern den

Wortakzent und tragen Sie die passende Regel ein!

A Ein Vokal ist kurz, wenn mehrere Konsonanten folgen.

B Ein Vokal vor einem Konsonanten ist lang, wenn

diesem ein Vokal folgt.

C Ein Vokal ist kurz, wenn zwei gleiche Konsonanten

oder ck oder tz folgen.

1. Der Name der Charité bedeutet Barmherzigkeit.

2. Die Patienten sollen im Krankenhaus Erholung

finden.

3. Robert Koch hat die Erreger von Tuberkulose

und Cholera gefunden.

4. Diese Entdeckung machte ihn berühmt.

5. Die Charité ist eine der größten Kliniken

Europas.

6. Das Verschwinden eines Patienten konnte

man sich trotzdem nicht erklären.

4M I T T E L

A

S C H W E R

.

40-41_uebungen_Q6_0110.qxd 27.11.2009 9:46 Uhr Seite 41

Page 42: DEUTSCH Perfekt 2010-01

42 perfektDEUTSCH 1/10

1. einen Ultraschall

a) geben b) machen

2. eine Spritze

a) geben b) stechen

3. die Wunde mit einem Verband

a) verbinden b) zumachen

4. den Blutdruck

a) nehmen b) messen

5. die Wunde mit dem Desinfektionsmittel

a) ausfüllen b) desinfizieren

6. Blut

a) wegnehmen b) abnehmen

7. ein Rezept

a) ausstellen b) aufschreiben

Herr Doktor, ich bin so krank!

Wählen Sie das richtige Wort und ergänzen Sie die Lücken!

2

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

Beim Arzt

L E I C H T L E I C H T

SPRACHE – WORTSCHATZ

L E I C H T

1. % Herr Doktor, mir geht es nicht gut. Mir ist oft schlecht,

und ich bin immer müde!

& Dann werde ich gleich Ihren _________________ mes-

sen. – Hm, der ist in Ordnung.

2. % Manchmal habe ich Bauchschmerzen. Und ich bin dicker

geworden. Oft bin ich so unruhig, mein Herz …

& Dann mache ich mal ein _________________.

(Etwas später) … Die Herzfrequenz ist normal.

3. & Bitte stellen Sie sich dort mal auf die

_________________.

% Was? Drei Kilo mehr? Das gibt’s doch nicht!

4. & Legen Sie sich doch bitte auf die Liege. Ich möchte

einen _________________ machen. – Aha!

Gratulation! Sie sind schwanger!

5. & Gegen die Übelkeit können Sie diese Tabletten neh-

men. Ich stelle Ihnen ein _________________ aus.ÜBEN SIE WEITER!

Sie finden Übungen zu diesem Thema 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 48)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

das Stethoskop, -e

das Skalp¡ll, -e

die Liege, -n

der Einmalhandschuh, -e

(auch: der (Latex-)H„ndschuh, -e)

die Spr“tze, -n

der (M¢ll-)Verb„nd,

¿e

das Desinfektionsmittel, - (auch:das Antis¡ptikum, Antis¡ptika)

das W„ttestäbchen, -

der Infusionsständer, -

die Infusion, -en

das }ltraschallgerät, -e

das EKG, -s (kurz für:Elektrokardiogr„mm, -e)

die Waage, -n das Blutdruckmessgerät, -e

Ultraschall 2 Waage 2 Rezept 2 EKG 2 Blutdruck

Tut das weh?

Ein Arzt macht verschiedene Untersuchungen.

Welches Verb passt? Kreuzen Sie an!

die Pinz¡tte, -n

die Schere, -n

1

die (el„stische)

B“nde, -n

das Rez¡pt, -e

das Pfl„ster, -

42_Sit_Q7_0110_neu.qxd 26.11.2009 15:57 Uhr Seite 42

Page 43: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

Danke!

Nach Weihnachten beginnt die Zeit des Danks. Über eine kurze E-Mail

oder einen Brief freuen sich sicher alle Freunde und Verwandten.

Sam

mel

kart

eSCH

REIB

EN

Sam

mel

kart

eSPRECH

EN

Sam

mel

kart

eVERSTEH

EN

LE

IC

HT

MIT

TE

LM

IT

TE

L

Gute Vorsätze

Neujahr ist die Zeit der guten Vorsätze. Haben Sie schon

welche?

Pläne und Absichten

In diesem Jahr werden wir heiraten. Der Termin steht schon.

Ich will endlich mit dem Rauchen aufhören, das habe ich

mir fest vorgenommen. / Ich habe mir fest vorgenommen,

mit dem Rauchen aufzuhören.

Ich habe vor, mich im Fitness-Studio anzumelden.

Ich will im kommenden Jahr jeden Tag eine halbe Stunde

Sport machen. Das habe ich fest vor.

Ich beabsichtige/plane, im Job kürzerzutreten (= weniger

zu arbeiten).

Ich habe meiner Tochter versprochen, dass wir im kom-

menden Jahr ihr Zimmer renovieren.

Hoffnungen und Wünsche

Im Sommer mache ich Abitur. Hoffentlich klappt alles!

Mein Mann wird in Rente gehen. Ich hoffe, dass wir dann

mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen haben.

Ich würde wirklich gern mit dem Rauchen aufhören. Aber

ob ich das schaffe?

Meine Tochter wünscht sich, dass wir ihr Zimmer renovie-

ren.

Wir träumen davon, im nächsten Jahr nach Kanada zu

reisen. Hoffentlich klappt das!

Danke

Vielen/Besten Dank

Tausend Dank

Hab vielen Dank

Ich danke Dir

Nochmals danke

Herzlichen Dank

für

die guten Wünsche zu Weihnachten.

das schöne Geschenk.

deine Neujahrswünsche.

deine Hilfe mit dem Weihnachtsessen.

die lieben Grüße, die Du mir gesendet

hast.

Eure Zeit.

Liebe Oma,

vielen Dank für die Karteund die schöne Puppe. Ichhabe mich sehr darübergefreut. Hoffentlich kommstDu uns bald besuchen.Viele Grüße

Deine Leni

Gute Vorsätze sind Pläne für die Zukunft. Das Futur wird mit„werden“ + Infinitiv gebildet. Meistens wird in der Alltags spracheaber Präsens benutzt, wenn eine Zeitangabe genannt ist.Ich werde im Ausland studieren.

Ab Herbst studiere ich im Ausland.

Das Jahreshoroskop

Alle Jahre wieder – sind die Zeitungen voll mit Prognosen

fürs neue Jahr. Einige typische Versprechungen und

Warnungen finden Sie hier.

Liebe

Diese Aussagen bedeuten alle: Sie werden Glück in der

Liebe haben.

Singles haben jetzt dank Venus die besten Flirtchancen.

Singles sollten jetzt die Augen offen halten.

Auch die Liebe zeigt sich von ihrer besten Seite. Besser geht

es nicht!

Sie könnten nun Ihren Traumpartner finden.

Sie werden in diesem Jahr Ihre große Liebe finden.

Venus verspricht für April romantische Stunden / romanti-

sche Momente mit dem Partner.

Freuen Sie sich auf harmonische Stunden mit dem Partner.

Glück und Erfolg

Diese Aussagen versprechen alle: Sie werden Glück und

Erfolg haben, z. B. im Beruf oder mit Geld.

Gute Aussichten! Das wird ein besonders erfolgreiches Jahr.

Glücksplanet Jupiter verspricht / sorgt für Glück und Erfolg

in finanziellen/beruflichen Dingen.

Einer beruflichen Veränderung / Ihrem Glück / Einer

Neuorientierung steht nichts im Wege.

Es wird fast alles gelingen, was Sie anpacken (= beginnen).

Und wenn es einmal nicht wie geplant läuft, wendet sich

letztlich alles zum Guten. (= Am Ende wird alles gut.)

Beruflich machen Sie einen großen Schritt nach vorne.

Sie strotzen vor (= Sie haben viel) Elan/Energie/Lebensfreude.

Die Sterne meinen es gut mit Ihnen.

43-44_SSV_Sprachkarten_Q7_0110_.qxd 27.11.2009 9:47 Uhr Seite 43

Page 44: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

perf

ekt

DEU

TSCH

1/10

danken für + Akkusativ passt immer.sich bedanken (bei + Dativ) für + Akkusativ wirktformeller und wird mehr in Geschäftsbriefen verwen-det, seltener in privaten Briefen.

Liebe Patienten,

unsere Praxis ist vom 24.12.2009 bis

06.01.2010 geschlossen. Wir danken Ihnen

für das entgegengebrachte Vertrauen und

wünschen Ihnen Gesundheit fürs neue Jahr.

Ab dem 7. Januar sind wir zu den gewohn-

ten Sprechzeiten wieder gern für Sie da.

Ihr Praxisteam Dr. Neuler

Auch Firmen schicken an ihre Partner und Kunden gute

Wünsche zum neuen Jahr. Dafür sollte man sich bedanken.

Es ist auch üblich, für die Zusammenarbeit oder Aufträge

von Kunden zu danken.

Ich danke Ihnen (im Namen der ganzen Abteilung) für Ihre

guten Wünsche zum neuen Jahr.

Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit im vergan-

genen Jahr. Wir sind auch 2010 gern für Sie da.

Haben Sie nochmals Dank für Ihre freundliche Unter -

stützung des Projekts. Wir freuen uns auf eine weiterhin

gute Zusammenarbeit im kommenden Jahr.

Wir möchten uns sehr herzlich für die freundlichen

Wünsche zu Weihnachten / für die gute Kooperation

bedanken.

Positive Reaktionen und gute Wünsche

Toll! / Das finde ich toll!

Viel Erfolg! / Da wünsche ich dir viel Erfolg! / Gutes Gelingen!

Respekt!

Wow! Da hast du dir ja wirklich was vorgenommen.

Super! Ich drücke dir die Daumen (, dass du es schaffst).

Toi toi toi! Du packst das!

Eine Mammutaufgabe! Aber so wie ich dich kenne, schaffst

du das.

Das ist ja mal ein sinnvoller Vorsatz! Und ich glaube an

dich: Du schaffst das!

Ich finde es total bewundernswert, wenn sich jemand

solche Ziele setzt.

Ich bewundere deine Zielstrebigkeit. / deinen Ehrgeiz. / dein

Durchhaltevermögen.

Zweifel äußern

Bist du sicher, dass das klappt?

Glaubst du wirklich, dass du das schaffst?

Das ist doch unrealistisch!

Das hältst du doch nicht durch.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das packst. / dass du

durchhältst.

Das habe ich mir letztes Jahr auch vorgenommen, aber

nach drei Wochen wieder aufgehört.

Also, ich kenne keinen, der das (auf Dauer) durchgehalten

hätte/hat.

Na, du bist ja optimistisch! (ironisch)

Na, na, na, so hochfliegende Pläne? Meinst du nicht,

dass du erst mal kleinere Brötchen backen solltest? (= Das

sind idealistische Pläne. Meinst du nicht, dass du mit weni-

ger zufrieden sein musst?)

Warnungen und Mahnungen

Vorsicht! Achtung!

Es läuft nicht immer alles nach Plan / wie geplant.

Wenn Sie nicht aufpassen, können Sie gesundheitliche

Probleme bekommen. / gute Freunde verlieren.

Vorsicht/Achtsamkeit (in gesundheitlichen/finanziellen

Dingen) ist jetzt besonders wichtig.

Manchmal neigen Sie dazu (= Sie haben die Tendenz),

Freunde / den Partner vor den Kopf zu stoßen (= zu verletzen).

Seien Sie vorsichtig mit/in finanziellen Angelegenheiten

(= Dingen).

Achten Sie besonders auf Ihre Gesundheit / genug Bewegung.

Es wartet viel Arbeit auf Sie.

Hüten Sie sich (= Achtung) vor zu viel Risiko / falschen

Freunden!

Empfehlungen

Welche Dinge sollten Sie im neuen Jahr beginnen?

Jahreshoroskope geben dazu gern Empfehlungen.

Jetzt ist eine ideale Zeit, um sich beruflich neu zu orien-

tieren / um eine längere Reise zu unternehmen.

Seien Sie bereit/offen für Veränderungen/Neues. Uranus

unterstützt Sie dabei.

Mit der Hilfe von Mars/Jupiter/... können Sie in diesem

Jahr eine Menge bewegen / neue Dinge in Angriff nehmen.

(= Neues beginnen)

Nutzen Sie die Chancen, (die Ihnen die Sterne geben), um

Ihre finanzielle Situation zu verbessern / um neue Freunde

zu finden.

Dieses Jahr eignet sich gut für Reisen / eine Weiterbildung /,

um sich beruflich zu verändern.

43-44_SSV_Sprachkarten_Q7_0110_.qxd 27.11.2009 9:48 Uhr Seite 44

Page 45: DEUTSCH Perfekt 2010-01

45perfektDEUTSCH1/10

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

M I T T E L

Seite 8 13 TAGE AM FLUGHAFEN Wortketten

Wer liebt, schreibt oft auch Liebesbriefe auf schönem Briefpapier. Im Deutschen gibt es viele Komposita wie diese.

Bilden Sie Wortketten! Jedes Kompositum beginnt mit dem letzten Wortteil des vorherigen.

1

FOTO

: FOTO

LIA

Lösung:

Als das Kind mir plötzlich vor das Fahrrad sprang, bekam ich einen __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __.

H

S

TATORT

TÄTER

K

C

SNE

RR

O

C

D

E

M

S C H W E R

Seite 26 – 30 TOD AM SONNTAG

Auf der richtigen Spur

Viele Menschen lieben die Krimis der Fernsehserie „Tatort“ – auch weil der Täter am Ende immer gefunden wird.

Folgen auch Sie als Kommissar den Spuren des Täters und schreiben Sie die Buchstaben des Lösungsworts nachein-

ander auf die Zeile! Was bekommt man, wenn man überrascht wird und plötzlich große Angst hat?

2

Papier

liebe Briefpapier

n

n

n

Blume 2 Gruß 2 Haus 2 Karte 2 Katze 2 Mutter 2 Papier

Liebesbrief

45-raten_0110.qxd 26.11.2009 15:57 Uhr Seite 45

Page 46: DEUTSCH Perfekt 2010-01

46 perfektDEUTSCH 1/10

SPRACHE – GRAMMATIK

Viele Verben haben ein Präpositionalobjekt. Das heißt: Zum

Verb gehört eine Präposition, diese bestimmt den Kasus.

Beispiele: sich erinnern an, warten auf, sich freuen

auf/über, denken an …

Heinz wartet auf den Bus.

Aussagen und Dinge

Präpositionaladverbien können eine Aussage oder ein

Präpositionalobjekt ersetzen:

Dieses Jahr fahren wir zum Karneval nach Köln.

Ich freue mich schon darauf.

Danke für deinen Brief. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Personen

Wenn es um eine Person geht, muss die Präposition alleine

stehen bleiben. Das Objekt wird durch ein Pronomen ersetzt:

Zwei Stunden habe ich gestern auf Walter gewartet. Es ist

wirklich schlimm, dass man immer auf ihn warten muss.

Fragewörter

Auch bei Fragen wird zwischen Aussagen/Sachen und

Personen unterschieden:

Worüber ärgerst du dich denn so? Du siehst so böse aus.

Über wen ärgerst du dich?

„Worauf freust du dich in diesem Jahr?“ – Präpositionaladverbien

1 2

L E I C H T

L E I C H TFamilienfest Weihnachten

Was ist richtig? Kreuzen Sie an! Einmal sind zwei

Lösungen richtig.

1. Ich möchte Weihnachten gern einmal allein verbrin-

gen. ________ träume ich schon lange.

Davon Von ihm

2. Aber ich musste wie jedes Jahr zu meiner Familie

fahren. ________ war ich nicht sehr froh.

Darüber Über das

3. Mein Bruder Klaus ist zum Weihnachtsessen wie

immer zu spät gekommen. Wir haben uns alle sehr

________ geärgert.

darüber über ihn

4. Meine Schwester Karla hat den ganzen Abend kein

Wort ________ gesprochen.

damit mit ihm

5. Meinem Vater hat das Essen nicht geschmeckt.

Er hat sich ________ beschwert.

darüber über es

6. Meine Mutter war traurig: „Ich habe mich so

________ gefreut. Aber ihr macht alles kaputt.“

darauf auf euch

7. Aber dann die große Überraschung: Meine Eltern

haben mir eine Reise geschenkt. Ich muss ihnen

noch einen Brief schreiben und ihnen noch einmal

________ danken.

dafür für sie

L E I C H T

MEHR ÜBUNGEN

zu den Präpositionaladverbien

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

Gegensätze

Ergänzen Sie das richtige Präpositionaladverb!

da + mit ) damit (auch so: dafür, davon …)

da + auf ) darauf (auch so: darüber, daran …)

wo + mit ) damit (auch so: wofür, wovon …)

wo + auf ) worauf (auch so: worüber, woran …)

1. Ich interessiere mich sehr für schnelle Autos.

___________ interessiert sich meine Freundin über-

haupt nicht.

2. Ich kümmere mich nur selten um den Haushalt.

___________ kümmert sich meistens meine Freundin.

3. Ich diskutiere gern über Politik. ___________ möchte

meine Freundin nie diskutieren.

4. Ich träume von einem tollen Penthouse in der Stadt.

___________ träumt meine Freundin überhaupt nicht.

Sie möchte lieber auf dem Land leben.

5. Ich bin sehr glücklich mit meinem Job. Aber meine

Freundin ist ___________ gar nicht glücklich, denn

ich muss sehr viel arbeiten und habe wenig Freizeit.

6. Meine Freundin ist für ein Tempolimit auf

Autobahnen. ___________ bin ich nun wirklich nicht!

7. Meine Freundin freut sich über Blumen. ___________

würde ich mich auch einmal freuen.

46_Grammatik_0110.qxd 27.11.2009 10:09 Uhr Seite 46

Page 47: DEUTSCH Perfekt 2010-01

47perfektDEUTSCH1/10

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN

Viel Stern für wenig Taler

„Die Sterntaler“

heißt ein be-

kanntes Märchen

der Brüder Grimm.

Darin fallen für ein

armes, aber sehr

gutes Mädchen die

Sterne vom Him-

mel, die lauter Taler sind. Taler hießen früher wertvolle

Münzen. Noch heute sind sie ein Symbol für Geld. Wenn man

also bei einem Reisebüro viel Stern für wenig Taler bekommt,

bekommt man für wenig Geld ein Hotel mit vielen Sternen, ein

sehr gutes Hotel.

Kultur können Sie sich schenken

Wenn man sich etwas schenken kann, dann braucht man es nicht zu tun. Oft bedeutet es

auch, dass es die Mühe nicht wert ist, eine Sache zu tun, weil sie nicht gut ist. Heißt Kultur

können Sie sich schenken, dass Kultur es nicht wert ist, sich damit zu beschäftigen? Im

Gegenteil: Die Werbung meint hier schenken ganz wörtlich. Sie empfiehlt, sich selbst oder

anderen Personen alle Hefte einer Zeitschrift über kulturelle Themen zu schenken.

Ich bin dafür, dass der letzte Schreizum guten Ton gehört

Wenn etwas zum

guten Ton gehört,

dann sollte man es

tun, um höflich zu

sein. Der gute Ton ist

also eine höfliche

Art. Ton kommt hier

vom Umgangston.

Ein Ton ist aber auch ein Laut, den man hören kann. Beson-

ders laute Töne hört man bei einem Schrei. Der letzte Schrei

bedeutet aber nicht nur, dass eine Person zum letzten Mal

schreit. In der Umgangssprache sagt man zu etwas sehr

Modernem „Das ist der letzte Schrei.“ Und den soll man sich

in der Zeitschrift ansehen.

HaiopeisWas kann „treffen“ alles bedeuten?

Kreuzen Sie an!

zusammenkommen mit

sprechen mit

durch Werfen oder Schießen

erreichen

der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeresfisch;auch Wortspiel: Heiopei = rhein-ländisch für: Mensch mitschwachem Charakter

’n¡ M¡nge viel

HA

IOPEIS ©

SIEMEN

SEN/A

CHTER

BA

HN

VERLA

G, O

LDEN

BU

RG

M I T T E L

LÖSUNGEN AUF SEITE 48

47_Ges_Gel_0110.qxd 27.11.2009 10:09 Uhr Seite 47

Page 48: DEUTSCH Perfekt 2010-01

48 perfektDEUTSCH 1/10

Seite 40-41

1. es, –; 2. –; 3. es; 4. –, Es, –; 5. es; 6. es, –

1. sehr, sehr, zu; 2. zu, sehr; 3. sehr, sehr, zu

1. heiraten; 2. verheiratet werden; 3. heiraten; 4. seid … verheiratet;

5. habe … geheiratet, sind … verheiratet

2. Erholung, B; 3. Erreger, B; 4. Entde.ckung, C; 5. Kliniken, B;

6. Verschwi.nden, A

2. Öffnung; 3. Beratung; 4. Ausstellung; 5. Erledigung

1. e; 2. c; 4. b; 5. d

Seite 42

1. b; 2. a; 3. a; 4. b; 5. b; 6. b; 7. a

1. Blutdruck; 2. EKG; 3. Waage; 4. Ultraschall; 5. Rezept

Seite 45

Papierblume – Blumengruß – Grußkarte – Kartenhaus – Hauskatze –

Katzenmutter – Mutterliebe

Mordsschrecken

Seite 46

1. Davon; 2. Darüber; 3. darüber / über ihn; 4. mit ihm; 5. darüber;

6. auf euch; 7. dafür

1. Dafür; 2. Darum; 3. Darüber; 4. Davon; 5. damit/darüber; 6. Dafür;

7. Darüber

Seite 47

richtig: zusammenkommen mit; durch Werfen oder Schießen erreichen

2

1

2

1

2

1

6

5

4

3

2

1

Lösungen

2 mit dem Coupon 2 per Telefon 2 per Fax 2 per E-Mail

auf Seite 78 +49 (0)89/8 56 81-16 +49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM WWW.SPOTLIGHT-VERLAG.DE

So bestellen Sie:

INTENSIV & EFFEKTIVDie ideale Ergänzung zur Zeitschrift: Deutsch perfekt Plus – mit Übungen, Tests und

Beispielen zu Grammatik und Wortschatz auf 24 Seiten. Diesen Monat zum Beispiel mit

2 Grammatik: Pronominaladverbien

2 Wortbildung: Wörter mit „Jahr-“ und „jahr-“

2 Deutsch im Beruf: Arbeitsvertrag und Gehaltsabrechnung

2 Deutsch im Alltag: Impfungen

SPRACHE – UNSERE PRODUKTE / LÖSUNGEN

HÖREN & VERSTEHENMehr als eine Stunde Hörtraining: Das bietet Deutsch perfekt Audio sechsmal im Jahr auf CD

oder als Download. Diesen Monat zum Beispiel mit

2 Sprechen: Gute Vorsätze für das neue Jahr

2 Wortschatz: Erkältungskrankheiten

2 Märchen: „Schneewittchen“

2 Phonetik: „s“ und „z“

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol!

Zu diesen Artikeln können Sie Texte oder Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.�

ONLINE & SCHNELLPerfekt für Deutsch-Lerner in aller Welt: die Zeitschrift als

E-Paper – als PDF zum Lesen am Computer oder zum

Ausdrucken. Keine Porto-Kosten, keine Wartezeit.

Mehr Informationen: www.deutsch-perfekt.com/e-paper

48_Extra_Loesungen_0110.qxd 27.11.2009 11:38 Uhr Seite 48

Page 49: DEUTSCH Perfekt 2010-01

FOTO

: ZE

FA

der Naturschützerschützendie Küsteder Angler

der Fischerdie Wahlfressendaran schuld sein, dass

abschießendie Tierart

nah heranfahren

der Kanton

das Verkehrsdelikt

das Bundeskriminal-amt

das Spaßbad

die Felslandschaft

der Steindie Pflanzenundie Westküstesüdöstlich

unbedingtentfernt

wurde

das Gedichtdie Stimmeunterauszeichnen

die Kleidertauschparty

tauschenauf die Idee kommenwurden inspiriert

das Tauschgeschäftdie Öko-Modemesse

einem etwas bedeuten

erlebendie Lebensphase

conservationistto protectcoastangler

fishermanhere: choiceto eatto be responsible for

to shootspecies

to drive close to

canton (federal region inSwitzerland)traffic offence

Federal Criminal PoliceOffice

leisure pool

rocky terrain

rockplantnowwest coastsoutheast (of)

here: at all costhere: away (from)

here: turned

poemvoiceamongto award

clothes-swapping party

to swapto come up with the ideawere inspired

here: swapeco-fashion fair

to mean something tosomeonehere: to go throughphase in life

l'écologisteprotégerle littoralle pêcheur à la ligne

le pêcheurle choixmangerêtre responsable du faitqueabattrel’espèce animale

ici : rouler près du véhicu-le qui précèdeici : le canton suisse

l’infraction au code de laroute

la direction générale dela police judiciaire

le parc aquatique

le décor constitué derochersla pierrela plante désormaisla côte ouestau sud-est

absolumentdistant de

est devenu

le poèmela voixici : parmiici : distinguer

la soirée de troc de vête-mentséchangeravoir l’idéeavoir été inspiré

le trocle salon de la mode éco-équitablesignifier quelque chosepour quelqu’unici : vivrela phase de la vie

l’ambientalistaproteggerela costa il pescatore (con lacanna)il pescatore qui: la sceltamangiarefare sì che

qui: abbatterela specie animale

qui: avvicinarsi all’autoche precede il cantone

l’infrazione stradale

l’Ufficio Federale di Poli-zia Criminale

il parco acquatico

la decorazione a forma diroccela pietrala pianta orala costa occidentalea sudest

assolutamentequi: di distanza

qui: è diventato

la poesiaqui: la vocequi: traqui: premiare

la festa con scambio divestitiscambiareavere l’idea di qui: siamo stati ispirati

il barattola fiera della moda ecolo-gicaessere importante peruna personaqui: fare esperienzela fase della vita

doğa korumacıkorumakdeniz kenarıolta balıkçısı

balıkçı seçimyemek-e suçlu olmak

burada: öldürmekhayvan türü

çok yaklaşmak

burada: kanton

trafik suçu

Federal Kriminal Makamı

aquapark

kaya manzarası

taş bitkişimdibatı sahiligüneydoğu

mutlakauzak

olmak (geçmiş zamanı)

şiirburada: sesburada: aralarındaburada: odüllendirmek

elbise değiştirme partisi

değiştirmekbir fikir aklına gelmekesin verilmek

takas işiekolojik moda fuarı

önemli olmak

burada: yaşamakyaşam dönemi

obrońca przyrodychronićwybrzeżewędkarz

rybakwybórżrećtutaj: być winnym

zastrzelićgatunek zwierząt

blisko podjechać

kanton

wykroczenie drogowe

Federalny Urząd Krymi-nalny

basen rekreacyjny

krajobraz skalny

kamieńroślinaterazzachodnie wybrzeże południowo-wschodni

koniecznieoddalony

był, stał się

wierszgłosspośródwyróżniać

impreza wymienianiaubrańwymienićwpaść na pomysłzostałyśmy zain-spirowanezamianaeko-targi mody

dla kogoś coś znaczyć

przeżyćżyciowy etap

защитник природыохранятьпобережьерыболов

рыбаквыборесть (о животных)быть виноватым в том,чтоотстреливатьвид животных

близко подъезжать

кантон ( в Швейцарии)

нарушение правилдорожного движения

федеральное управле-ние уголовной полиции

аквапарк

скальный ландшафт

каменьрастениесейчасзападное побережьена юго-востоке

непременноотдалённый

здесь: стал

стихотворениеголосздесь: срединаграждать

вечеринка по обменуодеждыменятьприйти к идеездесь: были вдохновле-ныменовая сделкаярмарка экологическоймодыдля кого-то что-то зна-читьпереживатьжизненный этап

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

perfektDEUTSCH1/10

SPRACHE – STARTHILFE

GUTER KORMORAN, BÖSER KORMORAN SEITE 6

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 10 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

el ecologistaprotegerla costael pescador (con caña)

el pescador la eleccióncomerser responsable de que

matar de un tirola especie animal

aquí: acercarse a un autopor detrás el cantón

la infracción de tránsito

Departamento CriminalFederal

el parque acuático (parael ocio)el paisaje pedregoso

la piedrala plantaahorala costa oestesureste

de todas manerasa tantos kilómetros dedistanciaaquí: se puso

la poesíala vozbajopremiar

la fiesta de intercambiode ropacambiar tener la ideaser inspirado

el truequela feria de moda ecológi-caser importante para uno

vivirla etapa de la vida

VIEL ZU SCHNELL SEITE 7

229 SEITE 7

WER SCHWIMMT DENN DA? SEITE 7

13 TAGE AM FLUGHAFEN SEITE 8

DER GUTE TIPP SEITE 8

3 FRAGEN SEITE 9

49

49-50_Starthilfe_Januar_2010.qxd 26.11.2009 15:58 Uhr Seite 49

Page 50: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH 1/10

la pieza para pianoaquí: realmenteel musicólogo

investigarla muertepopular

atractivohacer bricolaje

especialel futurola mitadpor término medioaquí: el presidente fede-ral alemánen ese entonces

decidirelegirel artículola editorial

el vestido de noviala noviala sedala perlael casamientola alianzael noviola joyeríael diamanteel volantela futura nuera

abrir el baile

casarse la tienda de vestidos denoviael carruaje

il brano per pianoforte qui: veramenteil musicologo

fare ricercala mortequi: popolare

qui: interessantefare lavori di bricolage

particolareil futuro la metà mediamente qui: il presidente federaletedescoallora

decidere qui: selezionare l’articolo la casa editrice

l’abito da sposa la sposa la setala perlala cerimonia nuzialela fedelo sposo la gioielleriail diamante la ruchela futura nuora

aprire le danze

qui: sposarsi il negozio di abiti dasposala carrozza a cavalli

piyano eseriburada: eninde sonundamüzik bilgini

araştırmakölümsevilen

burada: çekicievindeki tamir işlerinikendi yapmak

özel gelecekyarı ortalamadaburada: cumhurbaşkanı

burada: o zaman

burada: karar vermek burada: seçmek burada: makaleyayın evi

gelinlikgelinipekincievlenme töreninişan yüzüğüdamatkuyumcuelmaspliseli süsgelin adayı

dansı açmak

burada: evlenmekgelinlik dükkanı

at faytonu

utwór na fortepian w ogólemuzykolog

badaćśmierćpopularny

ciekawymajsterkować

szczególny,-a, -eprzyszłość połowa przeciętnie prezydent federalny

wtedy

decydować wybieraćtutaj: artykułwydawnictwo

suknia ślubnapanna młodajedwabperłaślubobrączkapan młodysklep jubilerskidiamentfalbankaprzyszła synowa

rozpocząć taniec

tutaj: wziąć ślubsklep mody ślubnej

powóz konny

пьеса для фортепьяновообщемузыковед

исследоватьсмертьпопулярный

привлекательныйвыполнять работу подому (столярную и т.п.)

особенная, -ый, -оебудущееполовинав среднемфедеральный прези-денттогда

решатьвыбиратьздесь: статьяиздательство

свадебное платьеневесташёлкжемчугбракосочетаниеобручальное кольцоженихювелирный магазиналмазрюшбудущая невестка

открывать танцеваль-ный вечерсочетаться бракомсалон свадебной моды

конный экипаж

das Klavierstücküberhaupt der Musikwissen-schaftlerforschender Todbeliebt

attraktivheimwerken

besondere (-r/-s)die Zukunftdie Hälftedurchschnittlichder Bundespräsident

damals

entscheidenauswählender Artikelder Verlag

das Brautkleiddie Brautdie Seidedie Perledie Trauungder Trauringder Bräutigamdas Juweliergeschäftder Diamantdie Rüschedie zukünftigeSchwiegertochterden Tanz eröffnen

sich trauendas Brautmodenge-schäftdie Pferdekutsche

piece of piano musichere: reallymusicologist

to researchdeathpopular

attractiveto do DIY

specialfuturehalfon averagehere: German President

here: that year

to decideto choosearticlepublishing house

wedding dressbride silkpearlwedding ceremonywedding ringbridegroomjeweller’s, jewelry storediamondfrillfuture daughter-in-law

to open the dancing

here: to get marriedbridal shop

horse-drawn carriage

le morceau pour pianoici : vraimentle musicologue

faire de la recherchela mortpopulaire

attractiffaire du bricolage

spéciall’avenirla moitié en moyenneici : le président de laRépublique fédéraleici : cette année-là

ici : choisir ici : sélectionnerl’article la maison d’édition

la robe de mariéela mariée la soiela perlele mariagel’alliancele mariéla bijouteriele diamant le volantla future belle-fille

ouvrir le bal

ici : se marier le magasin de robes demariéesla calèche

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus mittelschweren Texten:

Wie werden sie übersetzt?

Eine Auswahl zum Thema Hochzeit:

HOCHZEIT: TATORT HOCHZEITSMESSE SEITE 56 - 57

UND WAS MACHST DU SO? SEITE 10

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH SEITE 10

FÜR JEDEN EINE EIGENE ZEITUNG SEITE 10

BEETHOVEN UND ELISE SEITE 9

50

49-50_Starthilfe_Januar_2010.qxd 26.11.2009 15:58 Uhr Seite 50

Page 51: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

MEIN TAG

9 Uhr Ich bin beim ersten Kunden.

Jetzt muss ich meistens in den Keller.

Dort ist die Öffnung des Ofens. Früher

waren diese Öffnungen oft so groß, dass

ich hineingehen konnte. Das musste ich

dann auch. Mit einem speziellen Reini-

gungswerkzeug bin ich den Schornstein

innen hochgeklettert. Ich musste mich

fest hineinstemmen, um nicht herun-

terzufallen. Wenn der Eingang im Keller

zu klein war, musste ich vom Dach aus

nach unten klettern. Im Schornstein war

es dunkel, rußig und oft ganz heiß. Da

hatte ich schon ein bisschen Angst –

aber ich bin zum Glück nie herunterge-

fallen. Heute gibt es nur noch wenige

von den alten Schornsteinen. Meistens

ist die Öffnung ganz klein. So kann ich

von unten aus den Schornstein mit ver-

schiedenen Bürsten reinigen.

12 Uhr Ich bin wieder im Büro. Um

diese Zeit klingelt das Telefon sehr oft.

Schornsteinfeger reinigen und kontrol-

lieren nämlich nicht nur den Schorn-

stein. Wir beraten auch. Zum Beispiel

Menschen, die ein Haus bauen wollen.

Ihnen erklären wir zum Beispiel, wie

groß der Schornstein sein muss. Oder

wie sie Energie sparen können. Eine

6 Uhr Der Tag beginnt sehr früh. Am

liebsten ist es den Leuten nämlich, wenn

der Schornsteinfeger schon morgens

kommt. Noch bevor sie in die Arbeit fah-

ren. Früher habe ich mich dafür mit drei

verschiedenen Bürsten auf mein Motor-

rad gesetzt und bin losgefahren. Heute

ist der Beruf komplizierter. Ich brauche

viel mehr Geräte als früher. Deshalb

fahre ich mit dem Auto zu meinen Kun-

den. Viele kenne ich schon seit vielen

Jahren. Meine Aufgabe ist es, die

Schornsteine rechtzeitig zu reinigen und

zu kontrollieren.

7 Uhr Für mich arbeiten zwölf Schorn-

steinfeger. Sie kommen morgens ins

Büro. Dort bekommen sie die Liste mit

den Kunden des Tages. Wenn sie weg

sind, kann ich die Papierarbeit erledi-

gen. Davon gibt es sehr viel. Schorn-

steinfeger müssen sich nämlich an viele

Gesetze halten. Das ist gut: So sind

die Öfen sicherer geworden. Früher sind

viel mehr Menschen in Österreich durch

ein Feuer oder an einer Gasvergiftung

gestorben. Aber es ist auch schön, wenn

man nicht nur Berichte schreiben muss,

sondern auch zu den Kunden fahren

kann.

EIN TAG MIT HERBERT MAYER ALTER: 60 JahreBERUF: SchornsteinfegerWOHNORT: Pregarten

(Oberösterreich)

meiner Aufgaben ist es auch, Ener-

gieausweise für Häuser auszustellen.

Die dokumentieren zum Beispiel, wie

viel Energie die Heizung eines Hauses

braucht.

13.30 Uhr Mein Vater war auch

Schornsteinfeger. Ich wollte eigentlich

lieber Steuerberater werden. Heute bin

ich aber sehr gerne Schornsteinfeger. So

gern, dass ich mich seit vielen Jahren

auch politisch für die Schornsteinfeger

engagiere. Ich bin zum Beispiel Bun-

desinnungsmeister der österreichischen

Rauchfangkehrer – so heißen die

Schornsteinfeger in Österreich. Eine

meiner Aufgaben in dieser Position ist

es, mit der Regierung über Tarife zu

verhandeln. Die Kunden müssen

Schornsteinfeger nach diesen Tarifen

bezahlen.

19 Uhr Der Tag hat schon früh begon-

nen. Deshalb schalte ich spätestens um

19 Uhr den Computer aus. Oft habe ich

zwei- oder dreimal pro Woche noch

abends einen Termin mit Kollegen. Des-

halb bin ich froh über jeden ruhigen

Abend mit meiner Frau. Wir setzen uns

dann zusammen, essen etwas, trinken

ein Glas Wein und unterhalten uns. <

L E I C H T

51

der Sch¶rnsteinfeger, - Person: Sie putzt den Schornstein.(der Sch¶rnstein, -e ≈ kleiner Turm auf dem Dach:

Dadurch geht der Rauch von der Heizung.)

bevor in der Zeit vorherdie B•rste, -n Ding zum Putzendas Motorrad, ¿er ≈ Fahrrad mit Motor: Es kann sehr

schnell fahren.losfahren beginnen zu fahrenr¡chtzeitig früh genugdie Papierarbeit Arbeit: Alles was man mit

Formularen und Rechnungenmachen muss.

erledigen machendas Ges¡tz, -e schriftliche Norm: Die Regierung

macht sie und alle müssen sichdaran orientieren.

s“ch h„lten „n sich orientieren ander Ofen, ¿ hier: Heizung; Gerät: Darin macht

man Feuer.

die Gasverg“ftung, -en ≈ Sterben wegen giftigem Gas

der Ber“cht, -e Report

hochklettern ≈ mit Händen und Füßen nach obengehen

f¡st hier: ≈ mit viel Energie

s“ch hineinstemmen ≈ mit Händen und Füßen nach außendrücken

v¶m D„ch aus ... beim Dach anfangen und dann …

rußig ≈ schwarz vom Rauch

v¶n ¢nten aus ... hier: unten stehen bleiben und dann...

ausstellen hier: schreiben

s“ch engagieren für ≈ aktiv helfen

der B¢ndes“nnungs- hier: Chef von einer Schornsteinfeger -meister, - Organisation für ganz Österreich

verh„ndeln über hier: über etwas diskutieren undetwas vereinbaren

ausschalten hier: ausmachen

FOTO

: PR

IVAT

Herbert Mayer (Dritter von links) mit Angestellten

51-Ein_Tag_mit-0110.qxd 27.11.2009 10:10 Uhr Seite 51

Page 52: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Hör- bzw. Leseproben zu diesen Artikeln finden Sie unter www.SprachenShop.de

Lehr- und Übungsbuch der deutschen GrammatikDie klar aufgebaute Standard-grammatik wurde neu überar-beitet. Sie erklärt alle wichtigenPunkte der deutschen Gramma-tik, zuerst in Übersichtstabellen,gefolgt von Beispielen und denRegeln. Am Ende gibt es Übungen.Zum Lernen und Nachschlagen.

Deutsch. Niveau A2 bis B2.Lehr-/Übungsbuch. 392 Seiten.Broschiert. Art.Nr. 75180.€ 24,95 (D)/€ 25,70 (A).Lösungen. Art.Nr. 75181.€ 8,95 (D)/€ 9,20 (A).

Sprache

DUDEN Bewerbungs-trainer – CD-ROM

Das Programm führt Schritt fürSchritt durch den Bewerbungs-ablauf, von der Auswahl der Stel-lenangebote bis zum Verfassenvon passenden Anschreiben.Musterbriefe, Musterlebensläufeund Formulierungshilfen zeigen,worauf man achten muss. AlleDokumente lassen sich als Word-oder PDF-Datei speichern. Mitdabei: eine Rechtschreib-Prüfung.

Deutsch. CD-ROM (PC, Mac). Art.Nr. 73024.€ 19,95 (D)/€ 20,60 (A).

Fit für den Beruf

Jobguide GermanyDer Jobguide Germany hilft beider Stellensuche, denn er stelltca. 400 Unternehmen und damitpotenzielle Arbeitgeber in ganzDeutschland vor. Mit qualifizier-ten Kontaktdaten, Hintergrund-berichten zu den Chancen undRisiken in den Branchen, Tippszu Bewerbung und Gehaltsver-handlung, Kurzinfos zu Personal-und Karriereberatern, zum Netz-werken und zu Recruiting-Events.

Deutsch. Broschiert.450 Seiten. Art.Nr. 75186. € 12,90 (D)/€ 13,30 (A).

Fit für den Beruf

Der große Spezialshop rund ums Thema Sprachenlernen

Teach Yourself PhoneGerman – Audio-CD

Das Telefonieren in einer Fremd-sprache ist oft schwierig. DieserAudio-Kurs enthält zehn einfa-che Dialoge, die nützlich sind imUrlaub oder bei Geschäftsreisen.Sie lernen, sich richtig auszu-drücken und den Gesprächspart-ner besser zu verstehen, z. B. wennSie ein Hotel buchen. Zum Ler-nen und Wiederholen geeignet.

Englisch, Deutsch. Niveau A1/A2.Audio-CD (75 Min.) + Booklet. Broschiert. Art.Nr. 78040.€ 9,50 (D)/€ 9,50 (A).

Sprache

TestDaF Musterprüfung 4 / 5 – Buch + Audio-CD

Die offzielle TestDaF-Prüfung imneuen Format und im Original-Layout: Aufgaben zum Lese- undHörverstehen sowie zum schrift-lichen und mündlichen Ausdruck.Das Paket enthält auch eineAudio-CD, Trans kriptionen undLösungen. Voraussetzung sindKenntnisse auf dem Niveau B2/C 1.

Deutsch. Niveau B2/C1.Buch + Audio-CD. Geheftet. Je € 9,95 (D)/€ 10,30 (A).Musterprüfung 4. Art.Nr. 75182.Musterprüfung 5. Art.Nr. 75183.

Sprache

Deutsche Rechtschreibungin 60 MinutenDie Rechtschreibreform hat beivielen Menschen für Unsicher-heit gesorgt. Das Buch aus derReihe Die Welt in 60 Minutenverspricht Abhilfe: In einer ArtCrashkurs erklärt es in 25 Schrit-ten die wichtigsten Regeln undRichtlinien, führt Beispiele aufund präsentiert eine Wortliste. Geeignet für Deutschlerner undfür Muttersprachler.

Deutsch. Gebunden.112 Seiten. Art.Nr. 75185. € 8,00 (D)/€ 8,00 (A).

Sprache

German Grammar in a NutshellDeutsche Grammatik, kurz, kom-pakt und mit Humor gewürzt:Das übersichtlich aufgebauteBuch enthält Gesprächssituatio-nen aus dem Alltag mit Satzbei-spielen sowie Wörter und Wen-dungen auf Englisch und aufDeutsch. Dazu gibt es Cartoons,Übungen, Verblisten und Lern-tipps. Ideal, wenn Sie lieber spre-chen wollen als Regeln zu lernen.

Deutsch, Englisch. Broschiert.208 Seiten. Art.Nr. 75187. € 13,95 (D)/€ 14,40 (A).

Sprache

Vokabeltrainer Deutsch –Version 13 – CD-ROM

Vokabel- und Aussprachetrai-ning am PC: Die Software enthält10 000 Wörter (Grund- und Auf-bauwortschatz), die man sogaranhören und bearbeiten kann,und Übungen dazu. In einemMini-Sprachkurs werden dieWörter in Sätzen wiederholt. DieVokabeln lassen sich als MP3-Dateien exportieren und es las-sen sich Vokabelkarten drucken.

Deutsch. Niveau A1 bis B2.CD-ROM (PC). Art.Nr. 73025. € 19,99 (D)/€ 19,99 (A).

Sprache

52_53_shop_0110_DS_Q7 26.11.2009 15:58 Uhr Seite 2

Page 53: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Widerrufsrecht: Ihre Bestellung wird erst wirksam, wenn Sie diese nicht innerhalb von 2 Wochen nach Absendung beim Spotlight Verlag, Postfach 15 65, 82144 Planegg,Deutschland, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Multimediaprodukte sind von der Rückgabe ausgeschlossen. Der Kunde trägtdie Kosten der Rücksendung.

Widerrufsrecht: Ihre Bestellung wird erst wirksam, wenn Sie diese nicht innerhalb von 2 Wo chennach Absendung beim Spotlight Verlag, Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg, Deutschland, widerru-fen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Entsiegelte Multimedia -produkte sind von der Rückgabe ausgeschlossen. Der Kunde trägt die Kosten der Rücksendung.

Ja, ich bestelle: Per Post an Spotlight Verlag GmbH, Kundenservice SprachenShop, Pos tfach 81 06 80, 70523 Stuttgart, Deutschland, per Fax (0711) 7252-366, per Telefon (0711) 7252-245, per E-Mail an [email protected] oder online unter www.SprachenShop.de.

Rechnungsanschrift

Name Vorname

Straße Land/PLZ/Ort

Telefon (privat) Telefon (geschäftlich)

Kunden-Nr.

Zahlung per Rechnung

Zahlung per Bankeinzug

Name, Vorname

Konto-Nr. BLZ

Unterschrift/Datum

Versandkosten € 3,50. Versand nur nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.

Art. Nr. Stichwort Menge Preis Einfach und bequem. Die Einzugs-er mächtigung erlischt automatisch.

Emil und die DetektiveDVD

Der 12-jährige Emil Tischbeinwird in den Ferien nach Berlingeschickt. Im Zug stiehlt ihm einMann sein ganzes Geld. Emilnimmt die Verfolgung auf undlernt dabei Pony Hütchen, dieChefin einer Kinderbande, ken-nen. – Aktuelle Verfilmung desKinderbuch-Klassikers von ErichKästner. Mit vielen bekanntendeutschen Schauspielern.

Deutsch. Kinderfilm.DVD (128 Min.). Art.Nr. 71012.€ 15,99 (D)/€ 15,99 (A).

Film

50 einfache Dinge, die typisch deutsch sindDeutsche fahren in den Urlaubund finden es toll, wenn sie kei-nen anderen Deutschen treffen.Und sie wollen immer draußensitzen, denn drinnen sitzen nurOmas. Es ist typisch deutsch,nicht typisch deutsch sein zuwollen. Trotzdem gibt es vieleDinge, die es ganz offensichtlichnur in Deutschland gibt. DasBuch klärt auf.

Deutsch. Broschiert.207 Seiten. Art.Nr. 75184.€ 14,95 (D)/€ 15,40 (A).

Lesen

Effi BriestDVD

Der Kinofilm nach dem Romanvon Theodor Fontane spielt im19. Jahrhundert. Mit 17 Jahrenmuss Effi den viel älteren Frei-herr von Innstetten heiraten.Das Paar zieht in einen kleinenOrt an der Ostsee. Effi langweiltsich. Bis sie eines Tages einen bekannten Frauenhelden ken-nen lernt. Die Affäre mit ihm endet im Unglück.

Deutsch (dt. Untertitel). Drama.DVD (113 Min.). Art.Nr. 71013.€ 16,99 (D)/€ 16,99 (A).

Film

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt„Bahnhof verstehen“, „die Flinteins Korn werfen“ oder „einelange Leitung haben“: Rund 500Redensarten und Floskeln be-nutzt jeder Deutsche im Alltag,doch nur selten wissen wir, woher die Sprüche kommen. DerAutor hat sich auf die Suche nachden Ursprüngen der bekannte-sten Sprichwörter gemacht. Dazugibt es lustige Illustrationen.

Deutsch. Gebunden.144 Seiten. Art.Nr. 75188. € 12,90 (D)/€ 13,30 (A).

Lesen

52_53_shop_0110_DS_Q7 26.11.2009 15:59 Uhr Seite 3

Page 54: DEUTSCH Perfekt 2010-01

54 perfektDEUTSCH 1/10

MEIN DEUTSCHLAND-BILD

A ls Fotograf kann man nicht alle Bilder planen. Manchmal muss

man sich einfach inspirieren lassen und warten. So war es bei

diesem Bild. Ich habe es im Januar auf einem Ausflug nach Torgau

gemacht. Das ist eine kleine ostdeutsche Stadt in der Nähe von

Leipzig. Dort wollte ich eine Winterlandschaft fotografieren. Wegen

des Nebels konnte man nicht weit sehen. Der Schnee war ganz weiß.

Es war noch niemand darübergelaufen. Es war ganz ruhig. Ich dachte:

„Vielleicht schlafen alle noch. Nur ich bin wach.“ Das war der opti-

male Moment für ein Foto.

Der Fluss auf dem Bild ist die Elbe. Sie ist der drittlängste Fluss in

Deutschland. Im Wasser schwimmen kleine Eisschollen. Es sieht aber

nicht so aus, als ob sie schwimmen. Sie liegen einfach nur da. Ganz

ruhig. Als ob auch die Elbe schläft. Auf dem Bild erkennt man die Eis-

schollen nicht gleich. Man denkt vielleicht, dass das etwas anderes ist.

Zum Beispiel kleine Kristalle aus Zucker. Es sind eben nur Formen. Jeder

kann etwas anderes darin sehen.

Das Bild ist kein typisches Bild von der Elbe. So ruhig ist sie nicht

immer. Vor sieben Jahren war hier ein sehr schlimmes Hochwasser. Vor

allem in Dresden ist dabei sehr viel kaputtgegangen. Viele Menschen

haben ihre Häuser und alle ihre Sachen verloren. Die Bilder von dem

Hochwasser haben die meisten im Fernsehen gesehen. Viele Menschen

aus Westdeutschland waren aber selbst noch nie hier. Deshalb finde ich

es gut, wenn sie nicht nur Katastrophen-Bilder von der Elbe kennen.

Hier kann es nämlich auch ruhig und schön sein. Vielleicht kommen

einige Westdeutsche mal nach Torgau, weil ihnen das Bild gefällt.

dr“ttlängste (-r/-s) hier: so, dass nur zwei andere Flüsse länger sind

die Eisscholle, -n großes Stück Eis

]s sieht aber n“cht so aus, „ls ¶b ... ≈ Man meint aber nicht, dass …

[ls ¶b ... ≈ Man meint, dass …

erk¡nnen identifizieren

eben hier: ≈ einfach

das Hochwasser Wasser: Es kommt sehr hoch aus dem Meer oder einem Fluss.

vor „llem ≈ speziell

einige mehrere

Fotograf:

GEORG KNOLL

L E I C H T

54-55_D-Bild_0110_Q7.qxd:DP_0110_S=54-55 26.11.2009 15:59 Uhr Seite 54

Page 55: DEUTSCH Perfekt 2010-01

55

FOTO

: AG

ENTU

R B

ILDER

BER

G/G

. KN

OLL

54-55_D-Bild_0110_Q7.qxd:DP_0110_S=54-55 26.11.2009 15:59 Uhr Seite 55

Page 56: DEUTSCH Perfekt 2010-01

56 perfektDEUTSCH 1/10

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns (hier: ironisch)

das Brautkleid, -er (weißes) Kleid für die Braut% S. 50

(die Braut, ¿e Frau kurz vor und am Tagihrer Hochzeit) % S. 50

die Seide weicher, teurer Stoff % S. 50

die P¡rle, -n ≈ kleiner Schmuckstein, dersehr viel wert ist % S. 50

gl“tzern sehr hell Licht reflektieren

læcheln hier: freundlich lachen

s“ch drehen hier: sich im Kreis bewegen

hængen „n hier: intensiv ansehen

der Höhepunkt, -e wichtigster oder schönsterMoment

verl„ssen hier: weggehen von

die Modenschau, -en Ausstellung, auf der neueKollektionen gezeigt werden

bes¶ndere (-r/-s) speziell

die Trauung, -en Zeremonie, bei der ein Paarverheiratet wird % S. 50

der Trauring, -e Ehering % S. 50

TATORT: HIER PASSIERT’S

Wie eine Prinzessin sieht Yvonne aus, als sie

über die Bühne geht. Das Model trägt ein

Brautkleid aus heller Seide. Das Oberteil ist eng,

der Rock geht bis zum Boden. Kleine Perlen glit-

zern im Licht. Yvonne lächelt ins Publikum, dreht

sich noch einmal und geht zurück hinter eine

Wand. Das nächste Model kommt auf die Bühne.

Vor der Bühne stehen viele Paare. Ihre Augen, vor

allem die der Frauen, hängen an den Kleidern auf

der Bühne: Die Brautmodenshow ist der Höhe-

punkt der Hochzeitsmesse „Hochzeitswelt“ in der

Meistersingerhalle in Nürnberg (Bayern). „Keine

Braut verlässt die Messe ohne Modenschau“, sagt

Jürgen Kohn, der die „Hochzeitswelt“ organisiert.

Von Oktober bis Anfang März ist für Kohn und

andere Veranstalter Hochsaison: An fast jedem

Wochenende findet dann in vielen Orten eine

Hochzeitsmesse statt. Dort zeigen Aussteller ihre

Angebote zum Thema Hochzeit. Besucher der

Messen sind Paare, die bald heiraten wollen. Sie

kommen mit Freunden und Verwandten, um sich

zu informieren. Vieles können sie auch sofort auf

der Hochzeitsmesse kaufen.

Auch Daniela Bergmann, Fabian Ehlert und

seine Mutter Carina sind an diesem Nachmittag in

die Meistersingerhalle gekommen. Die 30-jährige

Daniela und der 29-jährige Fabian wollen im Mai

2010 heiraten. „Unsere Hochzeit soll ein ganz

Vor dem Eingang steht eine weiße Limousine. Drinnen gibt es nur ein Thema:

das Heiraten. SANDRA RAUCH war auf einer

HOCHZEITSMESSE

M I T T E L

56-57_Tatort_0110_NEU.qxd 26.11.2009 16:00 Uhr Seite 56

Page 57: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH 57perfektDEUTSCH1/10

der Bräutigam, -e Mann kurz vor und amTag seiner Hochzeit% S. 50

das Juwelierge- Geschäft, in dem schäft, -e Schmuck und Uhren ver-

kauft werden % S. 50

der Diam„nt, -en teuerster, härtester Stein,der für Schmuck verwen-det wird % S. 50

der Gutschein, -e ≈ Karte, für die manWaren oder einen Servicebekommt

einlösen hier: dem Verkäufergeben und dafür einenRabatt bekommen

„nprobieren zur Probe anziehen

der St„nd, ¿e hier: kleiner Bereich mitTisch und Regal, wo manseine Produkte ausstellt

die Rüsche, -n ≈ feiner Stoff, der aufeinen anderen Stoffgemacht ist, sodass esLinien gibt % S. 50

heimlich im Geheimen

die zukünftige Frau, die bald dieSchwiegertochter, ¿ Ehefrau des Sohnes sein

wird % S. 50

kl“ngen hier: wirken

den T„nz erœffnen ≈ das Signal geben, dassab jetzt getanzt werdendarf % S. 50

überreden mit Argumenten errei-chen, dass jemand etwastut, was er gar nicht will

besonderer Tag werden“, sagt Daniela, „dafür müs-

sen wir noch viel erledigen“. Den Termin für die

Trauung in Standesamt und Kirche haben sie schon

lange. Auch der Raum für die Feier ist reserviert.

Aber es gibt trotzdem noch viel zu tun: Die beiden

müssen noch Trauringe, das Brautkleid und einen

Anzug für den Bräutigam kaufen, die Hochzeitsgäs-

te einladen, eine Band für die

Feier buchen, einen Fotografen

finden und vieles mehr.

„Zuerst die Ringe“, sagt

Fabian. Das Paar schaut in die

Vitrine eines Juweliergeschäfts. Ein schmaler Ring

aus Weißgold mit einem kleinen Diamanten gefällt

ihnen sehr gut. Aber sie können sich nicht sofort

entscheiden. „Das ist gar kein Problem“, sagt die

Verkäuferin. „Ich gebe Ihnen einen Gutschein für

einen Messerabatt. Den können Sie in den nächs-

ten Wochen bei uns im Laden einlösen.“

Dann möchte Daniela ein Brautkleid anprobie-

ren. Am Stand eines Brautmodengeschäfts zieht sie

ein weißes Kleid mit vielen Rüschen an und dreht

sich vor dem Spiegel ein paarmal um sich selbst.

Fabians Mutter Carina macht heimlich ein Foto

von ihrer zukünftigen Schwiegertochter: Das Foto

kommt in die Hochzeitszeitung, ein kleines Heft

mit lustigen Geschichten und Bildern aus dem

Leben des Brautpaars.

Während Daniela weiter Kleider anprobiert,

geht Carina durch die Halle. Vor den Lautspre-

cherboxen von „The Gerrys“ bleibt sie stehen. Die

Band spielt gerade das Lied „Time of my life“ aus

dem Kinofilm Dirty Dancing. Es klingt wie das

Original. „Wann ist denn der Termin?“, fragt

Band-Chef Gerry Rothmund Carina, als die Musi-

ker eine kleine Pause machen.

„Mein Sohn heiratet im Mai“,

antwortet Fabians Mutter.

„Wenn Sie auch einen Hoch-

zeitswalzer spielen können,

buche ich Sie.“ Gerry lacht und gibt Carina ein

Kärtchen mit seiner Adresse mit.

Mit dem Hochzeitswalzer eröffnet das Braut-

paar traditionell den Tanz. Aber genau das macht

Carina Ehlert noch Sorgen: Fabian hat noch nie

einen Walzer getanzt. Auf der „Hochzeitswelt“

bieten Tanzschulen spezielle Hochzeitstanzkurse

an. Carina hofft, dass sie ihren Sohn zu einem

Kurs überreden kann.

Dafür bleibt aber noch ein bisschen Zeit.

Genauso wie für den Kauf des Brautkleids, der

Ringe und all der anderen Dinge, die sie für ihr

Fest brauchen. Als die drei später die Messe ver-

lassen, haben Daniela und Fabian nichts gekauft.

Aber in ihrem Kopf ist ihre Hochzeit ein ganzes

Stück konkreter geworden. <

Im Winter habenHochzeitsmessen

Hochsaison.

2 Die Saison für Hochzeitsmessen dauert von

Oktober bis Anfang März. Die meisten Paare hei-

raten im Frühling oder Sommer und bereiten

schon ab Winter die Feier vor.

2 Die größte Hochzeitsmesse in Deutschland ist

die „Hochzeitswelt Berlin“, die das nächste Mal

im Januar stattfindet. In Österreich ist „Trau

dich Wien“ (22. bis 24. Januar 2010) die größte

Veranstaltung. In der Schweiz hat die „Fest- und

Hochzeitsmesse Sankt Gallen“ (15. bis 17.

Januar 2010) jedes Jahr die meisten Besucher.

Einen Überblick über Termine von Hochzeitmes-

sen gibt es unter www.hochzeitsmessen.de.

ALLES FÜR DEN „SCHÖNSTEN TAG IM LEBEN“

2 Die Stände von Brautmoden- und Juwelierge-

schäften sind bei den Messebesuchern beson-

ders beliebt. Außerdem gibt es die verschie-

densten Angebote – von der Blumendekoration

und Hochzeitstorte über Restaurants, Hotels,

Fotografen und Musiker bis zum Verleih von

Rolls Royce und weißen Pferdekutschen.

2 Messebesucher müssen eine Eintrittskarte kau-

fen. Eine Tageskarte kostet meistens zwischen

fünf und fünfzehn Euro. Im Preis inklusive ist

oft ein Katalog mit Tipps und aktuellen Trends

für die Hochzeit. Auf der Messe werben viele

Aussteller mit besonderen Rabatten oder Gut-

scheinen um Kunden.

FOTO

S: V

S FR

AN

KEN

(2)

s“ch trauen keine Angst haben, etwas zu tun; hier auch: heiraten % S. 50

der Überblick hier: ≈ Orientierungshilfe

der St„nd, ¿e hier: kleiner Bereich mit Tisch und Re-gal, wo man seine Produkte ausstellt

das Brautmodengeschäft, Geschäft, in dem es Kleider für die-e Braut gibt % S. 50(die Braut, ¿e Frau kurz vor und am Tag ihrer

Hochzeit)

das Juweliergeschäft, -e Geschäft, in dem Schmuck undUhren verkauft werden

beliebt populär

der Verleih, -e hier: Firma, bei der man etwasleihen kann

die Pferdekutsche, -n Wagen, der von Pferden gezogenwird % S. 50

¢m K¢nden w¡rben versuchen, viele Kunden zubekommen

der Gutschein, -e ≈ Karte, für die man Waren odereinen Service bekommt

56-57_Tatort_0110_NEU.qxd 26.11.2009 16:00 Uhr Seite 57

Page 58: DEUTSCH Perfekt 2010-01

58 perfektDEUTSCH 1/10

Die Berliner Charité ist heute eines der größten Krankenhäuser Europas: eine Fabrik zum

Gesundwerden. Vor 300 Jahren fing alles ganz klein an, berichtet JULE SCHLEIN.

W ie ein großer Karton

sieht es aus. Ein Karton

über einem Meer aus Häu-

sern: das rote Hochhaus, das

alle nur „die Charité“ nen-

nen. Das Haus ist sehr

bekannt, jeder Berliner und

fast jeder Deutsche kennt es.

Das Gebäude ist ein Symbol –

und nur ein ganz kleiner Teil

der gigantisch großen Berli-

ner Universitätsklinik. Und

noch ein kleinerer Teil von

deren Geschichte.

Diese Geschichte beginnt

vor 300 Jahren. 1710 will

König Friedrich I. seine

Preußen vor der Pest schüt-

zen. Die Kranken sollen in

besonderen Häusern leben –

außerhalb der Städte. Auch

außerhalb von Berlin, das

damals noch nicht sehr groß

ist. An einem Tor vor den

Mauern Berlins lässt der

König ein Haus bauen: 48

Meter lang, zwei Stockwerke

hoch. Pestkranke ziehen dort

aber nicht ein. Die Pest

kommt nicht bis Berlin. Des-

halb ziehen arme Leute in

das Haus ein: Bettler, Prosti-

tuierte, auch Schwan gere

ohne Ehemann. Erst 1727 wird

das Haus zu einem Kranken-

haus für Soldaten – und

bekommt einen Namen.

Friedrich Wilhelm I., der

„Soldaten könig“, schreibt:

„Es soll das Haus die Charité

heißen.“ Charité, das heißt

Barm herzig keit.

EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

EIN HAUS FÜR DIE KRANKEN

M I T T E L

58-59_BusG_0110.qxd 26.11.2009 16:01 Uhr Seite 58

Page 59: DEUTSCH Perfekt 2010-01

59perfektDEUTSCH1/10

WAS IM JANUAR NOCH PASSIERTE …

1. Januar 1985

Autofahrer dürfen auf Schweizer Autobahnen nur noch fahren, wenn sie dafür

bezahlen. Die Schweizer Autobahnvignette kostet 30 Franken (heute 40 Franken

oder 27 Euro). Die Fahrer müssen sie innen an die Scheibe ihres Wagens kleben. Sie

gilt für ein Kalenderjahr. In Österreich gibt es seit 1997 eine Vignette. Dort müssen

Autofahrer aber nicht für ein ganzes Jahr bezahlen. Aber die Jahresvignette ist viel

teurer als die Schweizer Vignette. In Deutschland müssen nur Lkw für die Fahrt auf

der Autobahn zahlen.

1. Januar 2005

In Deutschland gibt es eine soziale Reform. Die Regierung unter dem sozialdemo-

kratischen Bundeskanzler Gerhard Schröder ändert die Regeln, wie viel Geld

Arbeitslose vom Staat bekommen und wie lange. Die Reform hat einen Namen:

Hartz IV. Diesen Namen hat sie von ihrem Erfinder, Peter Hartz. Heute kritisieren

viele die Reform. Sie macht Menschen arm, sagen Kritiker. Besonders Familien

bekommen nur wenig Geld, wenn beide Eltern arbeitslos sind. Kinder haben dann

schlechte Chancen auf eine bessere Zukunft. Neu sind mit Hartz IV die sogenann-

ten Ein-Euro-Jobs für Menschen, die schon lange arbeitslos sind: Sie arbeiten zum

Beispiel für eine Kommune und bekommen dafür einen bis 2,50 Euro in der Stun-

de extra. Wer das nicht macht, bekommt weniger oder gar kein Geld vom Staat.

der Fr„nken, - Geld in der Schweiz

die Scheibe, -n hier: ≈ Fenster

der Erf“nder, - hier: Person, die sich eine Reform überlegt

1810 bekommt Berlin eine Universität.

Die Charité wird bald ein Krankenhaus, an

dem Medizinstudenten lernen und ihre

Professoren forschen. Namhafte Ärzte

kommen an die Charité, die nicht nur

immer besser wird, sondern auch immer

größer. Sie finden heraus, warum oft so

viele Menschen gleichzeitig krank werden

und sterben. Ein berühmter Arzt an der

Charité ist zum Beispiel Robert Koch. Er

findet die Erreger der gefährlichen Krank -

heiten Tuberkulose und Cholera. Koch fin-

det auch ein Mittel, das bei der Diagnose

der Tuberkulose hilft.

Im Deutschen Kaiserreich, von 1871 bis

1918 also, ist die Charité eine der besten

Kliniken der Welt. Damit die Ärzte den

Grund für Krankheiten finden, forschen

sie in der Charité auch an Toten. Sie sam-

meln die Körper der Toten in der Patholo-

gie. Junge Ärzte lernen so, wie der Mensch

funktioniert. Auch berühmte Tote werden

an der Charité untersucht, zum Beispiel

die Politiker Rosa Luxemburg und Walter

Rathenau und die Attentäter der „Ope -

ration Walküre“ gegen Hitler (siehe

Deutsch perfekt 7/2009). In der Zeit des

Nationalsozialismus dürfen jüdische Ärzte

und Gegner der Nazis nicht mehr in der

Charité arbeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Ber-

lin geteilt. Die Charité wird das Elitekran-

ken haus der Deutschen Demokratischen

Re pub lik (DDR). Der Westen soll sehen,

dass es im Osten die besten Ärzte gibt.

Deshalb lässt die ostdeutsche Regierung

von 1977 bis 1983 ein Hochhaus bauen. 21

Stock werke ist es hoch. So kann jeder

West berliner die Charité sehen.

Das Hochhaus liegt ganz nah an der

Berliner Mauer. Von ihren Betten können

die kranken DDR-Bürger in den Westen

sehen. Das können sie sonst nur vom

Fernsehturm am Alexanderplatz. In den

anderen Teil der Stadt fahren dürfen sie

nämlich nicht.

Auf der anderen Seite der Mauer baut

Westberlin eigene Universitätskliniken,

zum Beispiel das Rudolf-Virchow-Kran -

ken haus im Stadtteil Wedding. Es liegt

auch direkt an der Mauer. Mit dem Ende

der DDR wird Berlin 1990 wieder eins. Die

Humboldt-Universität im Osten und die

Freie Universität im Westen bilden wieder

zusammen Ärzte aus. Auch ihre Kranken -

häuser sollen wieder zusammengehören.

Seit 2003 heißen vier Orte im Osten und

Westen „Charité“, zum Beispiel auch das

Virchow-Krankenhaus. Es ist seit 1998 das

modernste in ganz Europa. Die neue, alte

Charité ist jetzt eine der größten Kliniken

Europas. Eine Fabrik zum Gesundwerden:

107 Institute, fast 2700 Ärzte, mehr als 3620

Pfleger. Sie ist so groß, dass schon einmal

ein Patient verschwindet. Drei Tage

suchen Pfleger im Jahr 2006 nach einem

Mann. Er soll zu einer Untersuchung im

Virchow-Krankenhaus. Dort kommt er

aber nicht an. Dann finden sie ihn: in

einem kaputten Lift. Dem Mann geht es

„den Umständen entsprechend gut“. <

25 J

AH

REN

5 J

AH

REN

VOR

FOTO

: CHA

RITÉ-U

NIVER

SITÄTSM

EDIZIN

BER

LIN

der Karton, -s hier: ≈ Kiste, Paket der Preuße, -n hier: Einwohner der Monarchie

Preußen (1701 - 1918)die P¡st Epidemie durch Bakterien der B¡ttler, - Person, die um Geld bittet,

weil sie arm ist der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein

Land kämpft die Barmh¡rzigkeit ≈ wirkliches Verstehen der Not

anderer f¶rschen für mehr Wissen arbeitennamhaft berühmtherausfinden entdecken der Erreger, - Virus oder Bakterie, die der

Grund für eine Krankheit istdas Kaiserreich, -e großes Gebiet, in dem ein

Kaiser regiert(der Kaiser, - oberster Monarch)der [ttentäter, - Person, die versucht, jeman-

den totzumachen (oft auspolitischen Gründen)

jüdisch von: Jude = Person, derenReligion die Thora als Basis hat

der Gegner, - hier: Person, die gegen dienationalsozialistische Politik ist

nah ↔ weit weg die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost-

und Westdeutschland, die von1961 – 1989 mitten durchBerlin ging

zus„mmengehören hier: ≈ Teil eines Ganzen sein verschw“nden hier: nicht mehr da sein Dem M„nn geht ¡s hier: Dem Mann geht es so den }mständen gut, wie es einem gehenentspr¡chend gut. kann, wenn einem so etwas

passiert ist.

58-59_BusG_0110.qxd 26.11.2009 16:01 Uhr Seite 59

Page 60: DEUTSCH Perfekt 2010-01

60 perfektDEUTSCH 1/106

belebt hier: mit viel Verkehr¢lkig komisch, lustigdie S“cht versp¡rren verhindern, dass man

etwas sehen kanndie Schl„nge, -n Reptil mit sehr langem

Körper, aber ohne Beinedie Ziehharmonika, -s Akkordeons“ch lehnen gegen mit dem Rücken be-

rührender Pass„nt, -en ≈ Fußgänger“n s“ch hineinlachen ≈ leise lachenvor s“ch h“n m¢rmeln sehr leise und undeutlich

etwas sagenvorbeidonnern mit viel Lärm vor-

beifahrendie Legos Pl. kurz für: Legosteine

= Bausteine der FirmaLego

der K¢mpel, - Freunddas KaDeWe kurz für: Kaufhaus des

Westensdas Begrüßungsgeld hier: Geld, das jeder

Bürger aus der DeutschenDemokratischen Republiknach dem 9. November1989 bei seiner erstenReise in die Bundesre-publik Deutschlandbekam

DER BLICK VON AUSSEN

HOLLY-JANE RAHLENS ÜBER

OSTBERLIN Weil ihr Vater dort eine Gastprofessur bekommen hat, kommt die 16-

jährige New Yorkerin Molly im Herbst 1989 nach Berlin. Die politischen

Veränderungen dort sind ihr egal – sie hat Heimweh und will zurück

nach Hause. Aber dann trifft sie Mick, nur zwei Tage vor ihrer Heimreise.

S C H W E R

Die Friedrichstraße ist eine belebte

Straße voller Fußgänger, Verkehr

und diesen ulkigen kleinen Autos.

Wir stehen unter der Eisenbahnbrücke. Es

ist laut und dunkel. Und es stinkt. Das

kommt vor allem von den Autos. Rechts

von uns ist eine Buchhandlung, und auf

der anderen Straßenseite sehe ich einen

weiteren Eingang zum Bahnhof, aber ein

Bus fährt gerade vorbei

und versperrt mir die

Sicht. Er bewegt sich

wie eine Schlange aus

zwei langen Teilen, die

in der Mitte durch eine

Art Ziehharmonika zu-

sammengehalten sind. In Westberlin habe

ich so was noch nie gesehen. Noch nicht

mal in New York.

Wir lehnen uns gegen die Wand und

beobachten die Passanten. Mick lacht in

sich hinein, murmelt etwas vor sich hin,

aber ich kann es nicht hören, denn über

uns donnert ein Zug vorbei.

„Was hast du gesagt?“

„Das hier ist eine Waffe!“ Mick hebt die

Tüte mit den Piraten-Legos hoch und schüt-

telt sie. „Hast du das Gesicht des Kellners

gesehen, als ich mit dem Ding gegen sein

Bein gekommen bin?“

Wir lachen. Kollege Steinmetz wird nicht

in unser Team gewählt, das steht fest.

„Sind das eigentlich deine Legos?“,

frage ich.

„Nee. Die sind für Viktor, einen Nach-

barn. Der kleine Bruder von meinem Kum-

pel David. Er ist zehn. Er hat es im KaDeWe

gesehen und nicht mehr aufgehört, davon

zu reden. Dann hat er beschlossen, es sich

mit seinem Begrüßungsgeld zu kaufen. Und

jetzt hab ich das für ihn erledigt.“

„Gibt’s als Begrü-

ßungsgeld nicht nur 100

Mark? Auf dem Preis-

schild steht aber 159.“

„He, du solltest De-

tektiv werden“, sagt er

und wird rot. Offenbar

ist es ihm unangenehm. „Ich gestehe:

David und ich haben ein bisschen von

unserem eigenen Begrüßungsgeld beige-

steuert, unter der Bedingung, dass Viktor

uns damit spielen lässt, wann immer wir

wollen. Ich weiß, es ist peinlich. Aber ich

hab mir einfach immer Lego gewünscht.“

Noch so ein Ziehharmonikabus fährt an

uns vorbei. Haben die hier keine Doppel-

decker wie in Westberlin?

„Als ich klein war“, erzählt Mick, „gab es

in unserer Straße einen Jungen. Thomas. Er

hatte eine Großmutter in Hamburg, die ihm

ständig Pakete mit Sachen aus dem Westen

schickte. Kinderschokolade, Haribo-Gum-

mibärchen, Nutella, Dosenananas, Pfeffer-

Vielleicht sollte ich ihmsagen, dass ich in

zwei Tagen 4000 Meilen entfernt sein werde …

HOLLY-JANE RAHLENS

Die Amerikanerin wurde 1950 in New

York geboren. Seit 1972

lebt sie in Berlin. Holly-

Jane Rahlens arbeitet als

Schriftstellerin, Radio-

Moderatorin und Regisseu-

rin. 2003 bekam sie den

Deutschen Jugendlitera-

turpreis für ihren Roman Prinz William

Maximilian und ich. Dieser Text ist aus

Mauerblümchen, ihrem sechsten

Roman. Er ist, übersetzt von Sabine

Ludwig, im Rowohlt Verlag erschienen.

die Moderatorin, hier: Frau, die in einer -nen Radiosendung Gäste in-

terviewt und über aktu-elle Themen berichtet

das Mauerblümchen, unsichere junge Frau, - die von Männern wenig

beachtet wirdder Verlag, -e Firma, die Bücher,

Zeitschriften oderZeitungen produziert

60-61_Bva_Q6_0110.qxd 26.11.2009 16:01 Uhr Seite 60

Page 61: DEUTSCH Perfekt 2010-01

61perfektDEUTSCH1/10

minz-Kaugummi.“ Er zeigt auf seinen Mund.

„Und Legos.“

„Gibt’s so was bei euch nicht?“

„DDR-Fabrikate. Aber das ist nicht dassel-

be. Westkaugummi, Westschokolade, West-

gummibärchen, alles aus dem Westen war

einfach besser. Ist besser. Und dann die

Legos! Einfach unglaublich! Thomas bekam

sie zum Geburtstag. Zu Weihnachten. Für ein

gutes Zeugnis, für ein schlechtes Zeugnis.

Egal, zu welchem Anlass. Das Problem war

nur, dass er uns nie damit spielen ließ. Wir

durften sein Lego nur angucken. Er hatte

diese Weltraumstation mit Kommandozen-

trale, Lunar-Taxi, intergalaktischer Raumba-

sis, Astronauten – nicht etwa sowjetische

Kosmonauten, wohlgemerkt, sondern NASA-

Astronauten. Und das stand alles auf seiner

Kommode, aufgebaut wie auf einem Altar.“

„In der DDR gibt es kein Lego?“

„So was Ähnliches. Pebe. Aber überhaupt

nicht zu vergleichen, viel primitiver.“ Er

denkt einen Moment nach. „Leider hatten

wir keine Verwandten im Westen, die uns

Pakete geschickt haben. Mir ging’s gar nicht

um die Süßigkeiten. Aber die Legos! Das wäre

echt ein Traum gewesen. Als Viktor jetzt

unbedingt ein Piratenschiff haben wollte,

konnte ich das absolut nachempfinden.“

Nachempfinden. Das ist auch so ein Wort,

das meine Mutter benutzt hätte. Andere

Menschen verstehen. Ihre Gefühle teilen.

Tue ich das? Nehme ich die Gefühle von

anderen Leuten wahr? Nehme ich über-

haupt meine eigenen Gefühle wahr? Egal.

Was auch immer Nachempfinden ist, Mick

hat es drauf. „Du wirst bestimmt ein guter

Schauspieler“, sage ich.

„Aha. Wieso?“

„Wegen des Nachempfindens.“

„Hm – kann sein. Ja, vielleicht.

Danke.“ Noch ein Zug rumpelt über uns,

und Mick schaut hoch. Der Himmel ist

graublau, er blinzelt ins Sonnenlicht, das

gerade hinter einer Wolke hervorbricht.

„Ich sollte jetzt eigentlich in der Schau-

spielschule sein. Das ist das erste Mal,

dass ich schwänze.“

„Warum bist du nicht hingegangen?“

Mick fährt sich mit den Fingern durchs

Haar. „Bin heute Morgen erst spät aus

dem Bett gekommen. Ist ’ne längere

Geschichte. Ein anderes Mal.“

Ein. Anderes. Mal. Glaubt er wirklich,

dass es noch ein anderes Mal geben wird?

Vielleicht sollte ich ihm sagen, dass ich in

zwei Tagen 4000 Meilen entfernt sein

werde …

Mein Magen knurrt, und diesmal ist es

nicht zu überhören. Mick kichert und rich-

tet sich auf. Das Leder seiner Jacke

quietscht.

„Ich glaube, du solltest was essen“,

sagt er. <

© 2009

BY RO

WO

HLT VER

LAG

GM

BH

, REIN

BEK

BEI H

AM

BU

RG

; FOTO

S: FOTO

LIA/H

EINR

ICH; H

. BA

RN

DT

die M„rk, - früheres Geld in Deutsch-land

¶ffenbar/offenbar hier: ≈ anscheinendgestehen hier: die (unangenehme)

Wahrheit sagenbeisteuern einen Beitrag geben fürpeinlich unangenehm vor ande-

render D¶ppeldecker, - Bus mit zwei Stockwer-

kenstændig hier: häufig, sehr oftdie K“nderschokolade Name einer Schokoladedas Haribo- Süßes von der FirmaG¢mmibärchen, - Haribo aus weicher, elas-

tischer Masse, meistensin Tierform

die Nut¡lla Name einer Nuss-Schokoladen-Creme

die Pf¡fferminze Pflanze, deren Blätterintensiv schmecken undaus der man z. B. Teemacht

der Kaugummi, -s weiche Masse, die man lange kauen kann

(kauen mit den Zähnen kleinermachen; hier: ≈ zwischenden Zähnen bewegen)

die DDR kurz für: DeutscheDemokratische Republik

das Fabrikat, -e hier: Produktder [nlass, ¿e hier: besonderes Ereignisdie W¡ltraumstation, Station im Universum-en

das Lunar-T„xi, -s ≈ Fahrzeug, mit demman auf dem Mond fährt

sowj¡tisch von: Sowjetunion = 1922bis 1991 Staat in Osteu-ropa und Nordasien

wohlgemerkt hier: ≈ Das will ich deut-lich sagen, damit es keinMissverständnis gibt.

die Kommode, -n kleiner Schrank mit klei-nen Kästen, die manherausziehen kann

aufbauen hier: nach einem Systeman einen bestimmtenPlatz stellen

Mir g“ng’s gar n“cht … war(en) für mich nicht¢m ... das Wichtigste.wahrnehmen hier: spüren, beachten¡s draufhaben es sehr gut könnenr¢mpeln hier: mit Lärm vor-

beifahrenbl“nzeln die Augen schnell auf

und zu machenhervorbrechen hier: durch die Wolken

kommenschwænzen nicht zur Schule oder

Universität gehen, weilman keine Lust hat

kn¢rren Laute produzierenn“cht zu überhören so laut, dass man es

hören mussk“chern leise und mit hoher

Stimme lachens“ch aufrichten ≈ aufstehenquietschen einen sehr hohen Laut

produzieren

60-61_Bva_Q6_0110.qxd 26.11.2009 16:01 Uhr Seite 61

Page 62: DEUTSCH Perfekt 2010-01

62

Wie ein Model sein muss, dafür gibt es in der Mode-

branche klare Kriterien. Mindestens 1,75 Meter

groß, Kleidergröße 34 oder noch kleiner und

ein Vertrag bei einer bekannten Agentur: Das sind norma-

lerweise die Voraussetzungen, um auf das Titelbild einer

großen Zeitschrift zu kommen. Bei der Brigitte gelten ab

sofort andere Regeln. Ob Modefotos, Schmink-Tipps oder

Reportagen: Deutschlands größte Frauenzeitschrift will

in Zukunft nur noch „echte Frauen“ abbilden. Am 2.

Januar erscheint die erste Brigitte ohne professionelle

Models. Auch das Titelbild wird ab Januar kein Profi-

Model mehr zeigen. Stattdessen können sich Lese-

rinnen selbst für Fotoaufnahmen bewerben.

„Ohne Models“ heißt die Initiative, die Redak-

tion und Verlag selbst eine „Revolution“ nen-

nen. „Die ganze Branche ist magersüchtig“, sagt

Brigitte-Chefredakteur Andreas Lebert. Seine

Zeitschrift will ein Zeichen gegen den Schlank-

heitswahn setzen. „Wir machen ein Blatt für

Frauen, wie sie sind, und nicht wie andere sie

gerne hätten.“ Was bei anderen Magazinen Vor-

aussetzung für einen Auftrag ist, ist bei der Bri-

gitte ab sofort ein Ablehnungsgrund: „Wer

bereits in einer Agentur gemeldet ist, kann leider

nicht teilnehmen“, heißt es auf der Webseite.

Die Antwort von Karl Lagerfeld ließ nicht lange auf

sich warten. Wenige Tage nachdem die Redaktion der

Brigitte ihren Plan bekannt gegeben hatte, meldete sich

der Modedesigner im Nachrichtenmagazin Focus zu

Wort. Der 76-Jährige nannte die Diskussion um zu dünne

Models absurd und sagte: „Da sitzen dicke Muttis mit der

Chipstüte vorm Fernseher und sagen, dünne Models sind

62

OhneModels

1/10perfektDEUTSCH

Models haben heute nur noch Erfolg, wenn sie extrem

dünn sind. Die Entwicklung ist katastrophal, findet

Deutschlands größte Frauenzeitschrift – und zeigt

deshalb keine Fotos von professionellen Models mehr.

Modejournalisten und Modedesigner diskutieren:

Welches Schönheitsideal ist richtig? S C H W E R

62-63_Magermodels_0110.qxd 27.11.2009 12:05 Uhr Seite 62

Page 63: DEUTSCH Perfekt 2010-01

hässlich.“ In der Welt der Mode sei Illusion

wichtig, „niemand will da runde Frauen

sehen“. Lagerfeld, der selbst vor einigen Jahren

mehr als 40 Kilogramm abgenommen hat, ist

als Chefdesigner von Chanel einer der wichtig-

sten Modedesigner der Welt. Seine Meinung ist

in der Welt der Mode keine einzelne Stimme,

sondern Konsens. Auch wenn die Kritik

daran immer lauter wird.

Erst im Juni bekam Lagerfeld Post von

Alexandra Shulman. Die Chefredakteu-

rin der britischen Vogue hatte ihm, sei-

nem Kollegen John Galliano und den

Designern bei Prada, Versace und Yves

Saint Laurent einen bösen Brief

geschrieben. Shulman kritisierte die

Designer dafür, für die Fotoauf-

nahmen winzige Kleider zu

schicken. Die Redaktion sei

gezwungen, magere Models

zu wählen. Die

Fotos werden

dann hinterher am

Computer retuschiert

– so, dass die Models gesünder und

weniger mager aussehen. Auch bei

Brigitte kennt man diese Praxis.

„Das ist doch pervers“, sagt Chef-

redakteur Lebert. „Was hat das

noch mit unserer echten Leserin

zu tun?“

Die Debatte um das Schön-

heitsideal in der Modebranche

ist nicht neu. Und dass viele

Models magersüchtig sind,

ist nicht erst seit dem trauri-

gen Jahr 2006 bekannt.

Damals starben kurz hinter-

einander zwei Models an den Folgen ihrer

Magersucht: Im August brach die 22-jährige Lui-

sel Ramos aus Uruguay während einer Moden-

schau in Montevideo tot zusammen. Ihre Eltern

sagten, dass sie vor der Show tagelang nichts

gegessen hatte. Im November starb die Brasilia-

nerin Ana Carolina Reston nach drei Wochen

im Koma; sie war 21 Jahre alt, 1,74 Meter groß

und wog nur 40 Kilogramm. Und im Februar

2007 starb die 18-jährige Eliana Ramos an

einem Herzinfarkt. Sie war die kleine Schwes-

ter von Luisel Ramos und arbeitete ebenfalls als

Model.

Damals reagierte die Branche schockiert. Es

gab in vielen Ländern Absichtserklärungen –

aber kaum Konsequenzen. Unter dem Motto

„Leben hat Gewicht“ startete die damalige deut-

sche Gesundheitsministerin Ulla Schmidt 2008

mit der deutschen Modeindustrie eine Kampa-

gne gegen Magersucht: Es sollten nur noch

Models mit einem

Body-Mass - Index

(BMI) von mindes-

tens 18,5 beschäftigt

werden, so der Plan. Aber es waren gar nicht alle

Firmen informiert. Und auf der Berliner Mode-

woche liefen trotzdem wieder Magermodels.

In Spanien gibt es seit 2006 tatsächlich stren-

gere Regeln für die Branche. Bei der Madrider

Modewoche werden Models vor der Show

öffentlich gewogen. Nur noch Models mit

einem BMI von mindestens 18 dürfen laufen.

Rund 30 Prozent werden seitdem abgelehnt.

Ein BMI von 18 entspricht bei einer Körper-

größe von 1,78 Meter einem Gewicht von 58

Kilogramm. Für ein Haute-Couture-Kleid von

Karl Lagerfeld ist das immer noch zu viel. <BARBARA KERBEL

FOTO

S: FOTO

LIA/K

ISHIZAW

A; PICTU

RE A

LLIAN

CE/DPA

Nach dem Tod von drei

Models vor drei Jahren gab

es kaum Konsequenzen.

63

Body-Mass-Index

Seinen Body-Mass-Index (BMI)

kann jeder ganz einfach selbst

ausrechnen. Man teilt dazu das

Körpergewicht durch das Quadrat

der Körpergröße: BMI = Gewicht/

Größe2. Der BMI ist ein Maß dafür,

ob jemand zu dick oder zu dünn

ist. Werte zwischen 18,5 und 25

sind nach der Definition normal.

Menschen mit einem BMI größer

als 25 sind zu dick. Mit einem BMI

unter 18,5 sind sie zu dünn.

der W¡rt, -e hier: Zahl

1,65 Meter groß, 25 Kilo Schauspielerinund Model Isabelle Caro im Jahr 2007

die Modebranche alle Firmen, die mit Mode Geld verdienenfranz.

die Agentur, -en hier: Firma, die Models hilft, Aufträge zu finden

das Titelbild, -er Bild auf der ersten Seite

„bbilden auf einem Foto oder Bild zeigen

stattd¡ssen an Stelle dessen

die Initiative, -n hier: ≈ Aktion

die Redaktion, hier: Team aller Journalisten bei einer -en Zeitung

der Verlag, -e Firma, die Bücher, Zeitschriften oderZeitungen macht

magersüchtig mit dem krankhaften Wunsch, immermehr abzunehmen

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beieiner Zeitung oder Zeitschrift

ein Zeichen gegen … hier: mit einer Aktion signalisie-s¡tzen ren, dass … nicht in Ordnung ist

der Schl„nkheitswahn ≈ krankhaftes Schlankheitsideal

das Bl„tt, ¿er hier: Zeitschrift

das Magazin, -e hier: Zeitschrift

bereits schon

n“cht l„nge auf s“ch schnell da seinw„rten l„ssen

s“ch zu W¶rt m¡lden hier: seine Meinung sagen

w“nzig sehr klein

retuschieren ≈ verändern

perv¡rs hier: nicht normal

zu tun h„ben m“t hier: eine Verbindung/Beziehung habenmit

tot zus„mmen- hier: plötzlich sterben und zu Boden brechen fallen

der H¡rzinfarkt, Krankheit: Es kommt nicht mehr genug -e Blut zum Herzen.

das Gew“cht hier auch: Wichtigkeit

laufen hier: als Model vor Publikum gehen

str¡ng hier: sehr genau

entspr¡chen mit einer Sache ungefähr gleich sein

perfektDEUTSCH1/10

62-63_Magermodels_0110.qxd 27.11.2009 12:05 Uhr Seite 63

Page 64: DEUTSCH Perfekt 2010-01

64 perfektDEUTSCH 5/08

iq media marketing GmbHManuela Fuchs, Leiterin MarketingKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 26, Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 26 E-Mail: [email protected] Lachenicht, Product ManagerKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-24 68, Fax +49 (0)2 11/8 87-97-24 68 E-Mail: [email protected] 1iq media marketing GmbH,Brandstwiete 1 (Neuer Dovenhof) 6. OG,20457 HamburgTel. +49 (0)40/3 01 83-184, Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] 2iq media marketing GmbH,Kasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-20 53, Fax +49 (0)2 11/8 87-20 99 E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH,Eschersheimer Landstraße 50, 60322 FrankfurtTel. +49 (0)69/24 24-45 07, Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: [email protected] 3biq media marketing GmbH, Werastraße 23, 70182 StuttgartTel. +49 (0)7 11/2 24 75-21, Fax +49 (0)7 11/2 24 75-49 E-Mail: [email protected]

Nielsen 4iq media marketing GmbH,Nymphenburger Straße 14, 80335 MünchenTel. +49 (0)89/54 59 07-18, Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected] Nielsen 5, 6, 7iq media marketing GmbH, Goethestraße 85, 10623 BerlinTel. +49 (0)40/3 01 83-184, Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] media marketing GmbH,Kasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 50, Fax +49 (0)2 11/8 87-97 23 50 E-Mail: [email protected], Skandinavieniq media marketing GmbH,Kasernenstraße 67, D-40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-13 32, Fax +49 (0)2 11/37 88 91 E-Mail: [email protected]Österreichiq media marketing GmbH,Johannesgasse 2/2/24, 1010 WienTel. +43 (0)1/5 13 23 90, Fax +43 (0)1/5 13 23 90-88 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH, Chamerstrasse 56, 6500 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01, Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected]

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN

K U N D E N S E R V I C E

perfektDEUTSCHwww.deutsch-perfekt.com

ABON NEN TEN- UND KUNDENSERVICECUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS

Deutschland, Österreich und übriges Ausland Privatkundenund Buchhandlungen:Spotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

Schweiz:Spotlight Verlag GmbH, Affolternstrasse 52, 8050 ZürichTel. +41 (0)44/3 66 99 11, Fax +41 (0)44/3 66 99 49

WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected]: [email protected]: www.SprachenShop.de [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

KONDITIONEN JAHRESABONNEMENTDeutschland: € 63,60 inkl. MwSt. und LieferungÖsterreich: € 63,60 inkl. MwSt. und LieferungSchweiz: sfr 108,00 inkl. Lieferungübriges Ausland: € 63,60 plus Versandkosten

Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]

www.spotlight-verlag.de

Einzelverkaufspreis Deutschland: € 5,90

Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Spot on, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch Perfekt

LESERSERVICE Birgit Hess

VERTRIEB SCHULEN UND INSTITUTIONEN Heidi Kral, Corinna Hepke

UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION Vitesse Hoepfner

UNTERNEHMENSENTWICKLUNG Carolin Thiele

VERTRIEB HANDEL MZV, Breslauer Str. 5, 85386 Eching

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 0 212 865 200Credit Suisse Zürich-Enge (BC 48 42) Konto-Nummer 554 833-41Bank Austria AG Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 108-108-147/00

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

FORMAT- UND RUBRIK-ANZEIGEN Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENDISPOSITION UND ONLINE-ANZEIGENFlorian BraunTel. +49 (0)89/8 56 81-135, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected]: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE: Zurzeit gilt die Anzeigen preisliste Nr. 5 ab Ausgabe 1/10.

ISSN 1861-1605© 2010 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und

Mitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN Barbara Kerbel

REDAKTION Barbara Duckstein, Dörthe Fürbeck, Sabine Hübner-Pesce, Christiane Keders, Sonja Krell, Andrea Lacher, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Anne Wichmann (Deutsch perfekt Audio)

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Karl Braun, Petra Daniell, Tanja Haas, Agnès Lemonnier, Ewa Lobozek, Franco Mattoni, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe,Yulia Strigo, Andrea Uysal, Valeria Vairo

AUTOREN Andrea Benda, Ralf Isermann, Daniela Niebisch (Deutsch perfekt Plus),Tim Oland, Jule Schlein

KORRESPONDENTEN Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt), Regine Ebert (Frankfurt),Joseph Gepp (Wien), Astrid Labbert (Bremen), Dominic McVey (Köln), FrankSchlatermund (Hamburg), Eva Dorothée Schmid (Berlin), Yves Wegelin (Bern)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Mayr Miesbach GmbH, 83714 Miesbach

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Jochen Gutbrod

MARKETING- UND VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

Mehr Vielfalt für Ihren Unterricht.

Für mehr Aktualität und Abwechslung in Ihrem Deutsch-Unterricht:

+ Interessantes und optimal ergänzendes Lehrmaterial für drei unterschiedliche Sprachniveaus

+ Didaktisch aufbereitete Übungen, Kopiervorlagenund Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

+ Praxisnahe Expertentipps

Bestellen Sie einfach und bequem mitder Bestellkarte am Heftende oderunter

www.deutsch-perfekt.com/lehrer

Neu für den Schulunterricht: Viele Übungen zu deins!, den jungen

Seiten von Deutsch perfekt.

64_Impessum_Anzeige_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:02 Uhr Seite 64

Page 65: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Ru

bri

kan

zeig

en

SPRACHKURSE UND SPRACHFERIEN

Themenvorschau

Ausgabe 03/10:• Reise: Frankfurt am MainAnzeigenschluss: 20.01.10; Erstverkaufstag: 24.02.10

Ausgabe 04/10:• Reise: Urlaub in Deutschland –

die schönsten RegionenAnzeigenschluss: 24.02.10; Erstverkaufstag: 31.03.10

Änderungen vorbehalten.

Sprach- & Reisemarkt CrossmediaPrint- und Online-Rubrikanzeige im Paket

www.deutsch-perfekt.de => Sprach- & Reisemarkt

Rabatteab 3 Anzeigen 3 % Rabattab 6 Anzeigen 6 % Rabattab 9 Anzeigen 10 % Rabattab 12 Anzeigen 15 % Rabatt

Paketpreis 11-spaltig / 20 mm hoche 122,- (schwarz/weiß)e 145,- (farbig)

Paketpreis 21-spaltig / 40 mm hoche 200,- (schwarz/weiß)e 246,- (farbig)

Paketpreis 32-spaltig / 30 mm hoche 278,- (schwarz/weiß)e 347,- (farbig)

Weitere Formate möglich.Alle Preise zuzüglich MwSt.

ÜBERALLDEUTSCH LERNEN

www.goethe.de/fernlernkurse

mit persönlichem Tutor

flexibel lernen:wann und wo Sie wollen

+49 89 [email protected]

Intensivkurse

Deutschals Fremdsprache

„Zertifikat Deutsch“ und„Mittelstufenprüfung“BBS Baden-BadenerSprachschule GmbHTel. 07221 22661

www.bbs-sprachen.de

DEUTSCH INTENSIVKURSErund um das Jahr bei Alpha-Aktiv.

Sommerkurse, Jugendkurse, DSH, Test DaF,Alpha-Aktiv, Hauptstr. 90,

69117 Heidelberg, Tel. 06221-5880269,email: [email protected]

www.alpha-heidelberg.de

Somos locos por el españolInstituto en Göttingen/Alemania busca colegas de uninstituto español para establecer un

intercambio escolar.300 estudiantes (13-15 años) de español esperan surespuesta: [email protected] deutsch-perfekt.de

Haben Sie Fragen zur Anzeigenschaltung?

Tel. +49 (0)89/8 56 81-134Fax +49 (0)89/8 56 81-139

E-Mail: [email protected]

Page 66: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH 1/10

EINE STADT, DREI LÄNDERBasel liegt in der Schweiz, hat aber drei Fernbahnhöfe: einen

schweizerischen, einen deutschen und einen französischen.

Nicht nur bei der Bahn können die

Menschen aus der Region zwischen

drei Ländern wählen. Auch sonst

nehmen die Basler wie unsere Autorin

MARTINA RUTSCHMANN im

Alltag einfach aus jedem Land das Beste, was es

zu bieten hat. M I T T E L

Die Französin Agnès Bartringer braucht zu Fuß keine fünf

Minuten von ihrer Haustür zum Schweizer Grenzüber-

gang. Und wenn die 56-Jährige an ihrem Wohnort im fran-

zösischen Saint-Louis aufs Fahrrad steigt und kräftig in die

Pedale tritt, ist sie in derselben Zeit an der deutschen Gren-

ze. Diese Strecken sind in ihrem Alltag so selbstverständlich

wie Arbeiten, Einkaufen oder essen gehen.

Agnès Bartringer arbeitet seit zehn Jahren als Servicean-

gestellte in einem Gourmet-Restaurant in Basel. An freien

Abenden fährt sie gern nach Weil am Rhein in Süddeutsch-

land und isst im Restaurant eines Freundes. Ihre Einkäufe

erledigt sie je nach Lust und Angebot in einem der drei Län-

der, in denen sie sich bewegt. Aufs Geld achtet sie dabei

nicht immer. Käse zum Beispiel wäre in Deutschland billi-

66

66-70_Basel_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:03 Uhr Seite 66

Page 67: DEUTSCH Perfekt 2010-01

67perfektDEUTSCH1/10

der F¡rnbahnhof, ¿e Bahnhof, von dem Züge an weit entfernte Orte und ins Auslandfahren

zu bieten haben ≈ anbieten (können)

der Gr¡nzgänger, - Person, die regelmäßig über eine Grenze geht

der Gr¡nzübergang, ¿e Grenzkontrollstelle

kræftig “n die Pedale treten ≈ schnell Fahrrad fahren

die Str¡cke, -n Weg zwischen zwei Orten

je nach abhängig von

]s geht mir ¢m die Qualität. Die Qualität ist mir wichtig.

>

ger als in der Schweiz, aber Agnès Bartringer sagt sich: „Es

geht mir um die Qualität – und die Mischung für ein Käse-

fondue ist in der Schweiz besser als in Deutschland.“

Viele Menschen, die wie Bartringer im französischen Elsass

leben, kaufen regelmäßig in allen drei Ländern ein. Nach

Basel fahren sie meistens an Tagen, an denen die Geschäfte

in Frankreich wegen eines Feiertags geschlossen sind. Vor

allem Familien achten aufs Geld – und davon haben viele

nicht genug, um regelmäßig in der Schweiz einzukaufen.

„Meine Nachbarn mit Kindern fahren alle mit dem Auto

nach Weil am Rhein“, sagt Bartringer. Ungefähr jedes dritte

In Basel arbeiten Tausende Grenzgänger.

FOTO

S: LOO

K-FO

TO/IN

GO

LF POM

PE; PICTUR

E-ALLIA

NCE/D

PA

66-70_Basel_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:03 Uhr Seite 67

Page 68: DEUTSCH Perfekt 2010-01

68 perfektDEUTSCH 1/10

Auto im Parkhaus eines dortigen Super-

markts hat ein französisches Kennzei-

chen. Und auch mindestens so viele

Schweizer nutzen die Möglichkeiten, die

der größte deutsche Supermarkt in

Grenznähe bietet: Dessen Preise sind

nicht nur niedriger als die der Schweizer

Supermärkte – die Kunden aus der

Schweiz bekommen außerdem die Mehr-

wertsteuer zurück. Vor dem Schweizer

Grenzübergang stehen jeden Tag lange

Autoschlangen. Die Autofahrer lassen sich

vom Schweizer Zoll bestätigen, dass sie

Waren von Deutschland in die Schweiz

importieren. Wenn sie dann eine Woche

später wieder über die Grenze nach

Deutschland fahren, bekommen sie die

Mehrwertsteuer in den Geschäften, in

denen sie eingekauft haben, wieder

zurück. Bei den Beträgen, für die sie ein-

kaufen, kommen oft bis zu 30 Euro oder

mehr zusammen.

In Basel arbeiten Tausende Grenzgän-

ger wie Agnès Bartringer. In Restaurants

auf Elsässisch bedient zu werden, ist

nichts Außergewöhnliches. Auch in

Agnès Bartringer hat einen Teil ihrer

Jugend in dem französischen Dorf Village

Neuf im Elsass verbracht. Neudorf, wie der

Ort auf Deutsch heißt, ist ein populäres

Ausflugsziel für Basler. Die Sportlichen

fahren mit dem Fahrrad dorthin, weniger

Aktive kommen mit dem Auto. Für Basler

sind die elsässischen Gasthöfe der Haupt-

grund für einen Ausflug über die Grenze.

In die Gegenrichtung reisen die Neudorfer

Bauern: Mit Kleintransportern fahren sie

oft mehrere Male in der Woche in Basler

Quartiere und verkaufen ihr Gemüse vom

Wagen aus. Das ist eine von vielen Tradi-

tionen, die Basel zu dem gemacht haben,

was es heute ist: eine der multikulturells -

ten Städte der Schweiz.

Die Grenzlage ist ein Grund für die Bas-

ler Multikulti-Gesellschaft. Ein anderer ist

die chemische und pharmazeutische

Industrie, die in Basel so stark vertreten ist

wie in wenigen Städten der Welt. Dass es

mehr Ausländer gibt als in den meisten

Lebensmittelgeschäften ist dieser Dia-

lekt oft zu hören. Nur selten bedienen

aber in französischen oder deutschen

Restaurants Schweizer die Gäste. Denn

die Löhne sind in der Schweiz höher. Es

würde sich für die meisten Schweizer

nicht lohnen, im nahen Ausland zu

arbeiten.

Trotzdem: Die Basler nutzen die Lage

ihres Wohnorts im Dreiländereck so gut

wie möglich – auf ihre Art eben. So

könnten Gourmet-Restaurants in Süd-

baden oder dem Elsass ohne die Gäste

aus der Schweiz schlecht überleben.

Auch notwendige Investitionen wie

Winterreifen oder neue Zähne machen

viele Schweizer im grenznahen Aus-

land. Zahnärzte im deutschen Lörrach

haben zum Beispiel zu 90 Prozent

Schweizer Patienten. Überall kann man

mit Schweizer Franken bezahlen, auch

wenn die meisten Basler immer auch

Euro bei sich haben.

n¢tzen ≈ benutzenbieten hier: etwas Besonderes anbieten die Autoschlange, -n Reihe von Autoszus„mmenkommen hier: bezahlt werden bedient w¡rden hier: Speisen und Getränke bekom-

men außergewöhnlich hier: ↔ normals“ch lohnen hier: wert sein, dass man etwas

macht nah ↔ weit weg eben hier: ≈ einfachüberleben hier: ≈ bleiben, weitermachen der Fr„nken, - Geld in der Schweizdie Gegenrichtung, -en exakt die andere Richtung der Kleintransporter, - kleiner Lkwdas Quartier, -e schweiz. Stadtteilst„rk vertreten sein hier: mit vielen Firmen da sein D„ss ¡s mehr Ausländer Der Grund dafür, dass dort mehr g“bt, liegt „n … Ausländer wohnen, ist … >

Alter Weg über den Rhein Seit fast 800 Jahren verbindet die Mittlere Brücke Klein- und Grossbasel

Leben am Grenzfluss Im Sommer schwimmen viele Basler im Rhein

66-70_Basel_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:03 Uhr Seite 68

Page 69: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Basler Fasnacht

EIN SPASS MIT REGELN

Nur eine Sekunde – dann ist der Moment schon

vorbei, auf den Tausende Basler ein Jahr lang

gewartet haben. Eine Sekunde dauert es, bis die

Straßenlichter um vier Uhr morgens ausgehen

und es dunkel wird. Das heißt: fast dunkel. Denn

von diesem Moment an bringen Hunderte

Laternen die Stadt zum Leuchten. Trommeln und

Piccoloflöten beenden die Stille der Nacht. Der

Morgenstreich hat begonnen – und damit die

Basler Fasnacht (2010 am 22. Februar). Dann

laufen die Fasnächtler durch die Straßen und

musizieren. Die Restaurants servieren Mehl -

suppen und Zwiebelkuchen. Drei Tage lang zählt

in Basel nur die Fasnacht. Tag und Nacht.

Denn die Fasnacht ist den Baslern heilig –

und das sogar den meisten Menschen, die sie

nicht besonders mögen. Denn auch sie verteidi-

gen die Tradition, wenn es Kritik gibt. Wenn

jemand zum Beispiel von einer militärischen

Veranstaltung spricht. Die Basler werden dann

lokalpatriotisch. Denn sie wissen: Was da pas-

siert, ist etwas ganz Besonderes, anders als der

Kölner Karneval (siehe Deutsch perfekt 2/2008)

oder der Karneval in Rio de Janeiro. In Köln wer-

den manchmal Schlager gesungen. In Rio sind die

Kostüme oft weniger wichtig als das, was darun-

ter ist. In Basel aber drücken die Kostüme das

Sujet – das Thema – der

Fasnachtscliquen aus.

Wenn sich ein wichtiger

Politiker zum Narren gemacht

hat, merkt er das spätestens

an Fasnacht: Die Masken, die

in Basel Larven heißen, sind dann eine Karikatur

des Politikers. Und die selbst gemachten Kostüme

zeigen, was das Thema der Clique ist. Musik -

stücke, die keine Fasnachtsmärsche sind, sind

tabu. Drei verschiedene Arten von Musikforma -

tionen spielen nur Stücke, die speziell für die

Fasnacht komponiert wurden. Die einen trommeln

sie, die anderen pfeifen sie, die dritten spielen sie

auf anderen Blasinstrumenten.

An den beiden offiziellen Fasnachts -

umzügen, die Cortège heißen, müssen die

Formationen genau festgelegte Wege

gehen. Jeder Musiker hat seinen Platz. In

exakter Ordnung gehen die Gruppen durch

die Stadt und lassen sich von den

Zuschauern feiern. Das hat etwas

Militärisches und etwas Ernstes. Diese

Ernsthaftigkeit aber ist mehr in den

Fasnächtlern selber als in ihren Fans.

Fasnächtler sind eitel. Sie wollen, dass ihre

Botschaft verstanden wird und die

Menschen darüber nachdenken. Sie wollen

perfekt trommeln und pfeifen. Die meisten

Zuschauer sind nicht kostümiert. Zwar

könnten auch sie sich verkleiden. Aber das

mögen die Basler nicht. Das Motto heißt:

richtig oder gar nicht.

Das gilt auch für die Schnitzelbank-Gruppen:

Zwischen drei und sechs Personen machen sich

mit selbst gedichteten Versen über ernste Themen

lustig. Sie dürfen ihre Larve nur für den Wein nach

dem Vortrag abnehmen. Meistens gehen sie aber

ohne Pause von Restaurant zu Restaurant

und tragen ihre Verse vor. Viele

Schnitzelbänke sind Mitglied des Fasnacht-

Comités, das in diesem Jahr seinen 100.

Geburtstag feiert. Die Gruppen, die nicht

dazu gehören, haben sich oft wegen der kon-

servativen Einstellung des Comités gegen

eine Mitgliedschaft entschieden. So gibt es

als Alternative ein Comité 2000, das moder-

ner denkt als das Original. Für den Zuschauer

spielt das alles aber keine Rolle. Für ihn ist nur

wichtig, ob ihm eine Clique oder eine

Schnitzelbank gefällt.

Die Ernsthaftigkeit hinter der Veranstaltung

merkt nur, wer die aktiven Fasnächtler gut kennt.

Für die vielen Besucher geht

es um den Spaß. Um einen

Spaß mit Regeln.

Sprachregeln zum Beispiel:

Was fast überall Konfetti

heißt, heißt an der Fasnacht

Räppli. Wenn jemand doch „Konfetti“ sagt, weiß

der Basler: Der kommt nicht aus Basel. Der Basler

kritisiert ihn dafür nicht, nimmt ihn aber gern ein

bisschen auf die Schippe. Denn die Fasnacht ist

neben ihrem ernsten Hintergrund das

Humorvollste, was Basel zu bieten hat. Drei Tage

lang. Die restlichen 362 Tage lang wird in den

Kellern der Cliquen fleißig geübt. Märsche natür-

lich. Keine Schlager!

die F„snacht schweiz., Karnevalsüdwestd.ausgehen hier: ausgemacht werdenz¢m Leuchten br“ngen mit viel Licht sehr hell machen die Tr¶mmel, -n rhythmisches Instrument die P“ccoloflöte, -n kleines Musikinstrument aus Holz

oder Plastik, in das man mit demMund Luft stößt

der M¶rgenstreich Montagmorgen, an dem der Karnevalin Basel beginnt

der F„snächtler, - Person, die an der Fasnacht teilnimmtmusizieren Musik machenzählen hier: wichtig seinheilig hier: ≈ sehr wichtigsogar auch verteidigen hier: vor Kritik schützen militärisch hier: ≈ in der Art einer Armeeder Schlager, - Lied mit einfachem Text ausdrücken hier: zeigendie F„snachtsclique, Gruppe, die mit Musikinstrumenten -n und Kostümen an der Basler

Fasnacht teilnimmts“ch z¢m N„rren eine Dummheit / einen Fehler machen,m„chen sodass alle über einen lachenpfeifen hier: ≈ auf einer speziellen Flöte

spielendas Blasinstrument, -e Musikinstrument, in das man mit

dem Mund Luft stößt der F„snachtsumzug, gemeinsames Gehen vieler Menschen¿e durch die Straßen, wenn Fasnacht istf¡stgelegt hier: ≈ geplant, gültigdie ]rnsthaftigkeit ernster Charakter eitel sein hier: sich selbst wichtig findendie Botschaft, -en hier: Information, Nachrichts“ch verkleiden ein Karnevalskostüm anziehen s“ch l¢stig m„chen ≈ lachen über, parodierenüber

der Vortrag, ¿e Rede„bnehmen hier: vom Gesicht nehmengehören zu ein Teil sein vondie Einstellung, -en Art, wie man über etwas denkt die M“tgliedschaft, -en Zustand, dass man Mitglied ist ¡s geht ¢m hier: das Wichtigste istauf die Sch“ppe aus Spaß jemanden ärgern;nehmen hier auch: parodieren der H“ntergrund, ¿e hier: Grund, Motivhumorvoll mit Humorzu bieten haben ≈ anbieten (können)

DEUTSCH 691/10 perfekt

FOTO

S: MA

UR

ITIUS IM

AG

ES/FLIRT; W

WW

.BA

SEL.CH; SW

ISS-IMA

GE.CH

/CHR

ISTOF SO

ND

EREG

GER

; ST/SWISS-IM

AG

E.CH

Für die Besucher istdie Fasnacht ein Spaß– für die Basler eine

ernste Sache.

Fasnächtler spielen Märsche Das ist Tradition

Morgenstreich Um vier Uhr beginnt die Fasnacht

66-70_Basel_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:03 Uhr Seite 69

Page 70: DEUTSCH Perfekt 2010-01

anderen Schweizer Städten, liegt aber nicht

zuletzt auch an der Offenheit der Basler.

Diese Offenheit haben die Basler der

besonderen Lage ihrer Stadt zu verdanken.

Den ausländischen Touristen empfehlen sie

meistens einen Ausflug zum Dreiländereck:

Mitten auf dem Rhein treffen dort Deutsch-

land, Frankreich und die Schweiz aufeinan-

der. Und darauf sind die Basler stolz.

Sie selbst aber finden den Weg zum

Dreiländereck nur selten, weil es dort weder

Geschäfte noch ein besonders gutes

Restaurant gibt. Seit drei Jahren dient die

Stelle aber immer mehr als Durchgangsweg

für Schweizer: Seit 2006 gibt es eine

Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die vom

Elsass nach Deutschland führt. In wenigen

Minuten erreicht man die Brücke von der

Schweiz aus – dabei spielt es keine Rolle, ob

man nach Deutschland oder Frankreich will.

Die Distanz ist gleich kurz.

„Seit es diese Brücke gibt, fahre ich öfter

nach Weil am Rhein als früher“, sagt Agnès

Bartringer. Das Kulturangebot dort ist größer

als im Elsass. Am größten ist es aber immer

noch in Basel.

„Basel war für mich immer mehr als nur

die Stadt, in der ich arbeite. Ich lebe dort,

obwohl ich streng genommen im Ausland

lebe“, sagt die Französin – und setzt sich in

die Straßenbahn in Richtung französische

Grenze. Die Verlängerung der Straßenbah-

nen in die Nachbarländer hat noch nicht

geklappt. Bis jetzt gibt es nur Buslinien, die

über die Grenze fahren. Aber das Straßen-

bahn-Projekt gibt es schon – und wenn

man den Behörden glauben darf, ist es auf

gutem Weg. <

70

FOTO

S: LOO

K-FO

TO/IN

GO

LF POM

PE; SWISS-IM

AG

E.CH

n“cht zul¡tzt hier: außerdem

zu verd„nken haben ≈ möglich sein durch

aufein„ndertreffen ≈ sich treffen

dienen hier: benutzt werden

der D¢rchgangsweg, Weg, der durch einen Ort -e zu anderen Orten geht

str¡ng gen¶mmen eigentlich

die Verlængerung, -en von: verlängern = längermachen

die Behörde, -n Amt

auf gutem Weg sein Fortschritte machen

EUROPAS MUSEUMSSTADT

Rund 40 Museen auf 37 Quadratkilometern: Das ist Europarekord. In keiner

anderen europäischen Stadt ist die Museumsdichte so hoch wie in Basel. Zu

fast jedem Thema gibt es eine Ausstellung. Besonders wichtig ist aber immer

die bildende Kunst. Grund dafür sind die vielen Sammler, die aus Basel kom-

men. Als erste Stadt Europas öffnete Basel im Jahr 1661 eine Kunstsammlung

für seine Einwohner. Basler,

die nicht gern reisen, verpas-

sen in Sachen Kunst nichts. In

ihrer Stadt können sie alles

sehen, was die Kunstwelt zu

bieten hat. Es gibt viele Dau-

erausstellungen, aber auch

viele Sonderausstellungen zu

Themen wie der Liebe in der Kunst. Wegen der Museen kommen jedes Jahr Tau-

sende nach Basel, die ohne dieses Angebot vielleicht nie in die Stadt reisen

würden. Höhepunkt ist die Kunstmesse Art im Juni, auf der die besten Gale-

rien der Welt ausstellen. Außerhalb dieser Messe sind die drei großen privaten

Institutionen Fondation Beyeler, Museum Tinguely und das Schaulager Publi-

kumsmagnete. Eine große Ausstellung von Landschaftsbildern Vincent van

Goghs zog 2009 Tausende ins staatliche Kunstmuseum Basel.

die Museumsdichte Menge an Museen, die es pro Quadratkilometer gibtdie b“ldende K¢nst z.B. Bilder, Zeichnungen, Skulpturen “n S„chen ≈ beim Themazu bieten haben ≈ anbieten (können)die Dauerausstellung, -en Ausstellung über einen langen Zeitraum der Höhepunkt, -e hier: wichtigste Zeit die K¢nstmesse, -n Ausstellung, auf der Kunstobjekte gezeigt werden ziehen hier: holen

perfektDEUTSCH 1/10

Kunstmuseum Basel Die ältesteöffentliche Kunstsammlung der Welt

Romantische Arkaden Das Rathausist 500 Jahre alt

66-70_Basel_Q7_0110.qxd 26.11.2009 16:03 Uhr Seite 70

Page 71: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH1/10

REISETIPPS

PRIESTEREGG

die H•tte, -n kleines, einfaches Haus ausHolz

der Kamin, -e ≈ Ort in einem Haus: Dortkann man Feuer machen.

die [nwendung, -en hier: Therapiedas Skigebiet, -e Region: Dort kann man Ski

fahren.(Ski fahren mit langen Teilen (früher

aus Holz) auf Schnee einenBerg hinunterfahren

FREIBERG

die S“lberstadt, ¿e Stadt: Dort hat man nachteurem Metall gesucht.

die St„dtmauer, -n Grenze um eine Stadtder Reichtum Situation: Man ist reich.besch•tzen hier: helfen, dass keine

Fremden kommen und Geldwegnehmen

das B¡rgbaumuseum, Museum über den Bergbau-museen(der B¡rgbau Arbeit im Berg: Man sucht

darin nach Salz oder Me-tallen und holt sie heraus.)

AHRWEILER

geheim so, dass andere Menschennichts davon wissen sollen

das Gebäude, - Hausder Atomkrieg, -e Streit zwischen Nationen

mit Nuklearbombenw¢rde Prät. von: werdendie K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn

man es mit einem Streich-holz anmacht, gibt es Licht.

die Dokumentations- Ort (z. B. Museum) für stätte, -n Dokumentationen

KÜHTAI

das F¡ll, -e Haare von einem Tierder Schlafsack, ¿e ≈ große, warme Tasche:

Darin kann man schlafen.Ski fahren mit langen Teilen (früher

aus Holz) auf Schnee einenBerg hinunterfahren

Schl“tten fahren mit einem Transportmittelüber Eis und Schnee fahren

71

PRIESTEREGGNEUES, ALTES

BERGDORF

1100 Meter hoch liegt das

kleine Bergdorf Priester-

egg. Seine Häuser und

Gärten sehen historisch aus. Das sind sie aber nicht. Das Dorf auf

einem Plateau im Salzburger Land gibt es erst seit Anfang Dezember.

Auch der Service ist modern und exklusiv, aber auch teuer. Morgens

wird den Gästen das Frühstück in die Hütte gebracht und das Feuer

im Kamin angemacht. Jede der 16 Hütten hat einen Whirlpool und

eine Sauna. Für Spa-Anwendungen kommt ein professioneller Mas-

seur zu Besuch. Gäste, die gerne Wintersport machen, können ganz

in der Nähe im Skigebiet Saalbach-Hinterglemm

ihren Spaß haben.

KÜHTAIBETT AUF EIS

Ein Bett aus Fell und Eis und dazu

einen Schlafsack. Das bekommen

die Gäste im Igludorf in Kühtai

(Tirol). Seit dem 18. Dezember steht

dort, 2020 Meter über dem Meer,

ein Dorf aus Eis. Neben zwölf

Schlafiglus gibt es auch zwei Iglus

mit einem Restaurant und einer Bar. Am Tag können die Gäste Ski und Schlitten

fahren und snowboarden – und danach in einem heißen Whirl-

pool baden. Der steht nicht im Iglu, sondern draußen.

AHRWEILERBESUCH IM BUNKER

Er war Deutschlands geheimstes Gebäu-

de: der frühere Regierungsbunker in Bad

Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz),

30 Kilometer von der früheren Haupt-

stadt Bonn entfernt. Darin sollte die

deutsche Regierung in einem Atomkrieg

arbeiten. Über 17 Kilometer ist der Bun-

ker groß. 20 Jahre lang ist er nicht

benutzt worden. Verschiedene Firmen wollten den Bunker mieten, eine Firma wollte dort

zum Beispiel Partys feiern. Am Ende wurde aus dem Bunker die wichtigste Sehenswürdig-

keit der Region. Bis heute liegen in den zwölf Grad

kalten Räumen Kerzen, Diesel und Geschirr von früher.

FREIBERGDIE SILBERSTADT

Durch eine Stadtmauer hat

Freiberg seinen Reichtum

viele hundert Jahre lang

beschützt. Die Silbermine,

die die sächsische Stadt

reich gemacht hat, ist heute außer Betrieb. Sie ist eine

Sehenswürdigkeit, genau wie die Stadtmauer. Besucher

können die Mine besichtigen und mit einem Aufzug bis

zu 150 Meter in die Tiefe fahren. Das Stadt- und Berg-

baumuseum zeigt historische Bergbauwerkzeuge in

einem 500 Jahre alten Haus.

Iglu-Village Kühtai Tel. +43 (0) 52 66/8 80 80

www.iglu-village.at

FOTO

S:FASZIN

ATOU

R; STA

DTM

AR

KETIN

G FR

EIBER

G G

MB

H; H

EIMATVER

EIN A

LT AH

RW

EILER; W

WW

.GU

ENTER

STAN

DL.D

E

L E I C H T

Dokumentationsstätte RegierungsbunkerTel. +49 (0) 26 41/9 11 70 53

www.regbu.de

Bergdorf PriestereggTel. +43 (0) 6 64/1 16 65 64

www.priesteregg.at

Tourist-InformationTel. +49 (0) 37 31/4 19 51 90www.freiberg-service.de

71-Reisetipps_0110.qxd 26.11.2009 16:04 Uhr Seite 71

Page 72: DEUTSCH Perfekt 2010-01

72 perfektDEUTSCH 1/10

AUS DIE MAUS

Aus die Maus. Es ist alles zu Ende.

die Todesanzeige, Anzeige, in der mitgeteilt -n wird, dass jemand gestorben

ist

das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung

nachdenklich hier: so, dass man beginntnachzudenken

13 SEMESTER

die Wohngemein- Gruppe von Personen, die schaft, -en zusammen wohnt

ziehen hier: umziehen

HELMUT KRAUSSER

der H¡ld, -en hier: Person, die etwasBesonderes gemacht hat

das M“tleid trauriges Gefühl für andere,wenn sie Schmerzen oderSorgen haben

ausein„nder- hier: trennenbringen

n“chts gesch¡nkt hier: es im Leben nicht leichtbek¶mmen haben

f¡tt hier: ≈ gut, reich

DER DEUTSCHE IMPRESSIONISMUS

das Jahrh¢ndert, Zeitraum von 100 Jahren-e

das Kaiserreich, -e großes Gebiet, in dem ein Kaiser regiert

(der Kaiser, - oberster Monarch)

KULTURTIPPS

AUS DIE MAUS

Wenn man umzieht, informiert man seine Freunde und Bekannten oft schriftlich über die neue

Adresse: „Ich bin umgezogen, meine neue Adresse ist ...“ Das ist der Standardtext. Kein Standard

ist dieser Text aber in einer Todesanzeige. Matthias Nöllke und Christian Sprang haben interes-

sante Todesanzeigen wie diese gesammelt und als Buch publiziert. Viele sind gewollt oder unge-

wollt sehr komisch, die meisten sind sehr direkt. So fasst eine Anzeige zusammen: „Wie im Leben

– Oma rief – Opa kam.“ Eine andere Anzeige ist eine Bitte an den Toten: „Mein Lieber, halte mir

– wie immer – den besten Platz frei.“ Hier zeigt sich: Der Humor stirbt zuletzt.

FAZIT: MANCHMAL NACHDENKLICH UND SEHR OFT KOMISCH

Verlag Kiepenheuer & Witsch, 208 Seiten, 8,20 Euro

S C H W E R

M I T T E L

BUCH

KINO

13 SEMESTERVor 20 Jahren waren 13 Semester für ein Studium normal. Heute ist man mit 13 Semes -

tern schon ein Langzeitstudent. Trotzdem: Das Studentenleben ist für viele immer

noch die schönste Zeit – Wohngemeinschaften, Partys und viele neue Freunde. So

will Moritz das auch. Nach dem Abitur zieht er vom Dorf in die nächste Universitäts-

stadt. Aber dann ist die große Freiheit eine große Enttäuschung. Eine Komödie über

das Erwachsenwerden von Frieder Wittich.

Filmstart: 7.1.

LESEREISE

HELMUT KRAUSSERJeder Ort hat seine eigenen Helden. In Helmut Kraussers neuem Roman Einsamkeit und Sex

und Mitleid sind es Einsame und Verlierer in der Großstadt Berlin. Die Suche nach Glück bringt

sie zusammen und wieder auseinander. Der 45-jährige Autor hat ein

Gefühl für Menschen, die nichts geschenkt bekommen. Bekannt wurde

Krausser Anfang der 90er-Jahre mit Fette Welt, einem Roman über einen

jungen Mann und das Leben auf der Straße.

10.1. Oldenburg10.1. Bremen11.1. Lübeck12.1. Rostock13.1. Lüneburg14.1. Hannover

AUSSTELLUNG

DER DEUTSCHE IMPRESSIONISMUSMonet, Cézanne und Renoir – die bekanntesten Impressionisten waren fast alle Franzosen.

Aber im Stil des späten 19. Jahr-

hunderts malten auch Künstler

in Deutschland. Das zeigt jetzt

eine Ausstellung mit rund 180

Bildern. Zentrum des deutschen

Impressionismus war Berlin.

Künstler wie Lovis Corinth, Max

Liebermann, Max Slevogt und

Lesser Ury haben so Distanz zur

nationalistischen Kunst des Kai-

serreichs gezeigt.

bis 28.2. Bielefeld, Kunsthalle

72-73_Kulturtipps_0110_OK.qxd 27.11.2009 10:12 Uhr Seite 72

Page 73: DEUTSCH Perfekt 2010-01

DU STIRBST NICHT

„Ich sterbe”, konnte sie ihrem Mann noch sagen. „Du stirbst

nicht”, hat er ihr geantwortet. Aber all das weiß sie nicht

mehr. Als sie aufwacht, liegt sie im Krankenhaus. Helene

Wesendahl weiß nicht, wo sie ist. Sie weiß auch nicht, dass

sie einen Gehirnschlag hatte. Sie weiß nur, dass sie keine

Kontrolle mehr über ihren Körper hat. Dass sie nicht mehr

sprechen kann. Dass sie sich nicht mehr erinnern kann. Sie

sieht die Reaktionen ihrer Familie, sieht die liebevolle Hilfe

ihres Mannes – und will einen Weg zurück ins Leben finden.

Kathrin Schmidt erzählt die Geschichte eines Menschen, der

sich verloren hat und nun darum kämpft, sich wieder zu finden – alles in der Ich-Form.

2002 hatte Kathrin Schmidt selbst einen Gehirnschlag. Im Oktober hat die 1958 in Gotha

(Thüringen) geborene Autorin für Du stirbst nicht den Deutschen Buchpreis bekommen.

FAZIT: EIN WEG ZURÜCK INS LEBEN

Verlag Kiepenheuer & Witsch, 347 Seiten, 19,95 Euro

73perfektDEUTSCH1/10

FOTO

S: 2009 CLA

USSEN

+ WÖ

BK

E + PUTZ FILM

PRO

DU

KTIO

N G

MB

H/H

ESSISCHER

RU

ND

FUN

K; PR

IVATSAM

MLU

NG

; TAPETE B

OO

KIN

G

AUSSTELLUNG

JOSEPHINE MECKSEPERAuf den ersten Blick sehen viele ihrer Installationen und Bilder aus wie Szenen aus der Werbung für Luxusartikel. Erst beim

genauen Hinsehen zeigt sich die politische Provokation. Auf einem Parfüm steht zum Beispiel „Ne travaillez jamais“ (ungefähr:

Arbeit? Niemals!). Und auf einer Verpackung für Markenkleidung ist das Foto einer armen asiatischen Näherin. Die Ausstellung

zeigt 20 Installationen der deutschen Künstlerin, die in New York lebt.

bis 24.1. Münster, Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst

THEATER

DIE X GEBOTERegeln für alle? Gibt es die? Wenn ja, wer macht diese Regeln? Und wer kontrolliert sie?

Wer setzt sie durch? Zu den ältesten geschriebenen Regeln zählen die Zehn Gebote aus der

Bibel. Wie sind sie legitimiert? Und helfen sie uns heute noch? Zehn Gebote, zehn Auto-

ren, zehn Schauspiele.

Premiere: 31.12. Wien, Schauspielhaus

S C H W E RBUCH

MUSIK

RANTANPLAN Rantanplan heißt der dumme Hund aus dem Comic Lucky

Luke. Aber so heißt auch eine Band aus Hamburg. Sie

spielt Ska-Punk mit deutschen Texten. Auf jedem Album

vertonen Rantanplan ein bekanntes Gedicht. Auf Köpfer

war es „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke. Auf ihrer

letzten CD 20359 war es Theodor Storms „Die Nachtigall“.

Gemein und lustig.

26.12. Kassel27.12. Oberhausen28.12. Darmstadt29.12. Würzburg30.12. Nürnberg

2.1. Zweibrücken3.1. Ingolstadt4.1. Dresden5.1. Berlin22.1. Hameln23.1. Hannover

RANTANPLAN

vertonen Musik zu einem Text schrei-ben

der Kœpfer, - Springen ins Wasser, mitKopf und Armen nach vorne

die N„chtigall, kleiner Vogel, der nachts -en singt und für sein schönes

Singen bekannt ist

gemein hier: ≈ böse

JOSEPHINE MECKSEPER

der L¢xusartikel, sehr teures Produkt -

h“nsehen ≈ ansehen

die M„rken- Kleidung von einer Firma mit kleidung bekanntem Namen

die Näherin, Frau, die beruflich Kleidung -nen macht und repariert

DIE X GEBOTE

das Gebot, -e Sache, die man (nicht) tunsoll

d¢rchsetzen hier: wirklich machen

zählen zu Teil einer Gruppe sein

legitimiert so, dass alle etwas akzeptie-ren müssen

das Schauspiel, -e hier: Theaterstück

DU STIRBST NICHT

aufwachen wach werden

der Geh“rnschlag, Problem, dass nicht mehr ¿e genug Blut in den Kopf

kommt und man z. B. nichtmehr gut laufen oder spre-chen kann

liebevoll mit viel Liebe

der Deutsche öffentliche Akzeptanz und Buchpreis Geld, das ein Autor für den

besten deutschen Romangewinnt

das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung

72-73_Kulturtipps_0110_OK.qxd 27.11.2009 10:12 Uhr Seite 73

Page 74: DEUTSCH Perfekt 2010-01

perfektDEUTSCH 1/10

dem Krieg“, dachte ich nach einem skepti-

schen Blick auf den Inhalt.

Wenn draußen ein rauer Wind bläst,

rückt Deutschland drinnen zusammen. Und

macht wieder alles selbst. Rinderbrühe,

Tischdekoration, Hausmusik. Abends fragt

man nicht mehr: In welches Restaurant

gehen wir heute? Sondern: Was kochen wir?

Und vor allem: Kann ich den Einkauf eigent-

lich noch bezahlen?

Da überrascht es nicht, dass die deutsche

Justiz zurzeit seltsame Kleindiebstähle unter-

suchen muss. Eine Sekretärin nahm sich

eine Frikadelle vom Büfett ihrer Chefs. Eine

Altenpflegerin packte im Seniorenheim vier

übrig gebliebene Maultaschen ein. Ein

Bäcker aß sein gekauftes Brötchen mit

geklautem Käse aus der Bäckerei, in der er

arbeitete. Alle drei bekamen die Kündigung.

Deutschland bebte vor Empörung wie Seba-

stians Wackelpudding.

Nur schwer fand ich im Kühlschrank

Platz für die leckeren Speisen meiner Gäste.

Dort standen schon zehn Marmeladengläser

von meiner Tante, die Großproduktion Pesto

meiner Schwester („Iss es lieber nur am

Wochenende, ich habe zu viel Knoblauch

hineingetan.“) und das Olivenöl, das meine

Eltern im Griechenlandurlaub selbst herge-

stellt hatten. Wie praktisch:

Ich hatte zum Essen

eingeladen. Aber

nun würde ich

nie wieder ko-

chen müssen.

Nur noch auf-

wärmen. Ob die

Mehrheit der

Deutschen deshalb

die schwarz-gelbe

Regierungskoalition,

die es vor elf Jahren

schon einmal gab,

Letzte Woche ist die Krise bei mir zu

Hause angekommen. Mit einem Glas

Apfelkompott. Ich hatte Freunde zum

Essen eingeladen. Annette gab mir das Kom-

pott als Gastgeschenk: „Habe ich selbst ein-

geweckt!“ Ich hatte das seltsame Wort „ein-

wecken“ schon fast vergessen. Es kommt

von der deutschen Traditionsfirma Weck, die

Einmachgläser produziert. Nun geht es den

meisten deutschen Traditionsfirmen im

Moment nicht so gut. Weck aber schon.

Kriege, Katastrophen, wirtschaftlich unsi-

chere Zeiten: Wenn es dem Land schlecht

geht, kauft es Einmachgläser. In der Krise

gilt: Nichts schmeckt süßer als die Kirschen

aus einem glücklichen Sommer.

So können wir mit Weck seit 110 Jahren

konservieren, was uns in den Topf fällt:

Obst, Gemüse, Fleisch. Und Tränen. Ob Ein-

gemachtes aus schweren Zeiten besonders

salzig schmeckt? Ich konnte nicht länger

darüber nachdenken. Ich bekam noch mehr

Selbstgemachtes. Sebastian hatte Wackel-

pudding gekocht. Elke kam mit einem bis

oben gefüllten Rumtopf. „Den habe ich im

Keller von meiner Oma gefunden“, sagte sie.

„Mit Früchten aus dem ersten Winter nach

wieder aufgewärmt hat? Weil sie aus einer

Zeit ist, in der die Kirschen noch süß waren?

Ich konnte nicht länger darüber nachden-

ken. Denn in diesem Moment fiel das Brett

in meinem Privileg-Kühlschrank herunter.

Und damit auch meine Reserve an Einge-

machtem. „Oje, der ist ja von Quelle!“, rief

Elke. Ja, leider. Seit dem Bankrott des Tradi-

tionsversandhauses gibt es keine Ersatzteile

mehr dafür. Am Ende wurden die Reste zu

Tiefstpreisen verkauft, da hatte die Firma

noch einmal wirklich viele Kunden. Und

trotzdem ist sie bankrott.

Sebastian blickte mit großen Augen auf die

übrig gebliebenen Tortellini. „Für schwierige

Zeiten“, sagte ich und packte sie ihm ein. <

ANDREA BENDA

die K“rsche, -n kleine, runde, rote Fruchteinwecken Lebensmittel konservierendas Einmachglas, ¿er spezielles Glas, in das man kon-

servierte Lebensmittel legtdie Träne, -n kleine Menge Wasser, die aus den

Augen kommt, wenn man weintder W„ckelpudding, Süßspeise aus Fruchtsaft und -e/-s Gelatine der R¢mtopf, ¿e Früchte, die mit viel Zucker und

Rum konserviert sindEin rauer W“nd bläst. Es ist unangenehm windig. hier:

Die Zeiten sind schwierig.zus„mmenrücken hier: sich eng zusammensetzendie R“nderbrühe, -n würziges Wasser, das man nach

dem Kochen von Rindfleischbekommt

der Kleindiebstahl, ¿e Stehlen von Dingen, die nicht vielwert sind

die Frikad¡lle, -n flache, runde, gebratene Masseaus Fleisch, Zwiebeln und Ei

das Büfett, -s franz. hier: verschiedene (kalte) Speisen die [ltenpflegerin, Frau, die sich beruflich um alte, -nen kranke Menschen kümmertübrig geblieben hier: nicht gegessendie Maultasche, -n süddeutsches Gericht: große

gefüllte Nudeln klauen stehlenbeben ≈ vibrierendie Empörung Ärgeraufwärmen (wieder) warm machen die schw„rz-g¡lbe Regierungskoalition aus Christ-Regierungskoalition demokraten (CDU), Christsozialen

(CSU) und Freien Demokraten(FDP) (zuletzt 1982 - 1998)

das Br¡tt, -er hier: langes, flaches Stück Glas,auf das man etwas legen kann

das Traditionsversand- Firma, die es schon lange gibthaus, ¿er und die Waren z. B. im Katalog

anbietet und an die Käuferschickt

das Ers„tzteil, -e Geräteteil, das man in ein Gerätmachen kann, wenn das alteGeräteteil kaputt ist

über das Selbermachen in der Krise

KOLUMNE

M I T T E L

FOTO

: A. B

END

A; ILLU

STRATIO

N: B

. FÖR

TH„Nichts schmeckt süßer als die Kirschen aus einem glücklichen Sommer.“74

74-Andrea Benda_0110.qxd 26.11.2009 16:04 Uhr Seite 74

Page 75: DEUTSCH Perfekt 2010-01

DAS ENDE DER PROVINZ?

Vier von zehn Familien, die in

einem Ort mit weniger als 100 000

Einwohnern leben, denken über

einen Umzug in die Großstadt

nach. An vielen Orten sind die

Konsequenzen schon zu sehen:

einsame Straßen, leere Woh-

nungen, geschlossene Gaststätten.

Was wird aus der Provinz?

EFFEKTIVER LERNEN

Jeder Mensch lernt anders – der

eine zum Beispiel besonders gut,

wenn er etwas liest, der andere,

wenn er etwas hört. Welcher

Lerntyp sind Sie? Und was machen

Sie mit dem Wissen? Finden Sie es

heraus – mit unserem Test!

Deutsch lernen könnte für Sie bald

viel einfacher werden.

perfektDEUTSCH1/10

NÄCHSTEN MONAT IN

INTERVIEW: GÜNTER WALLRAFF

Deutschlands berühmtester investigativer

Journalist war wieder unterwegs –

als Schwarzer. Nun zieht er Bilanz:

Wie rassistisch denken die Deutschen?

JAN DELAY

Soul, Funk, Hip Hop: Nur wenige deut-

sche Popmusiker sind zurzeit so populär

wie er. Ein Interview mit Jan Delay: Was

kann er, was andere nicht können?

KULTUR IN ESSEN

Nirgends in Deutschland gibt es so

viel Industrie wie im Ruhrgebiet.

Trotzdem wird die Ruhrgebiets-

stadt Essen 2010 – gemeinsam mit

mehr als 50 anderen Städten der

Region – nicht für ihre Industrie,

sondern für ihre Kultur gefeiert:

als Europäische Kulturhauptstadt

2010. Warum eigentlich?

perfektDEUTSCH

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

FRANKFURTBanken und mehr

URLAUB IN DEUTSCHLANDDie schönsten Regionen

DAS WATTENMEERDer blaue Nationalpark

DAS FEBRUAR-HEFT GIBT ES AB 27. JANUAR

FOTO

S: S

TAD

TBIL

DST

ELLE

ESS

EN;

FOTO

LIA

/CH

RIS

TIA

N J

UN

G,

DR

X

75_Vorschau_0110.qxd 26.11.2009 16:04 Uhr Seite 75

Page 76: DEUTSCH Perfekt 2010-01

76 1/10

UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe

SCHLUSSWORTE

„Statt Bier steht jetztChampagner in meinemKühlschrank.“Simone Thomalla, Schauspielerin und Ex-Bier-Werberin, über das Leben mit ihrem 19 Jahre jüngeren Partner

„Für Maike, ohne die ich das Jahr 2009 nicht

erlebt hätte.“Helmut Kohl, Ex-Bundeskanzler, über seine 34 Jahre jüngere Ehefrauam Anfang seines neuen Buches

„Die deutsche Frau wartet, bis sie etwasgeschenkt bekommt. Da kann sie unterUmständen sehr lange warten.“Kim-Eva Wempe, Chefin des Hamburger Juweliers Wempe, über dieZurückhaltung ihrer deutschen Kundinnen

„Da ich überhaupt nicht religiös bin, fühlt sich der Begriff Religion

wirklich furchtbar an.“Xavier Naidoo, für seine oft religiösen Liedtexte bekannter Popsänger, über seinen Glauben

„Mich ärgert es, wenn von Karrierefrauen die Rede ist,aber nie von Karrieremännern.“Pamela Knapp, Finanz- und Personalvorstand des Marktforschungsunternehmens GfK

„Ich verstehe jeden Soldaten, der sagt: In Afghanistan ist Krieg.“ Karl-Theodor zu Guttenberg, Bundesverteidigungsminister

„Mit einer Prise Paprika oder Curry, wie sie auf derCurrywurst landet, streut man sich einen Giftcocktail vonbis zu 20 verschiedenen Chemikalien aufs Essen.“Manfred Santen, Greenpeace-Chemieexperte, über Pestizide in getrockneten Gewürzen

„Immerhin haben wir es geschafft, dass das Gesicht der Kanzlerin

ostdeutsch ist.“Angela Merkel, Bundeskanzlerin, darüber, dass in ihrer neuen Regierung kein einziger ostdeutscher Minister sitzt

die W¡rberin, -nen Frau, die mit Werbung fürein Produkt Geld verdient

erleben hier: dabei sein können,weil man noch lebt

¢nter }mständen ≈ vielleichtder Juwelier, -e Verkäufer von Schmuckdie Zur•ckhaltung von: sich zurückhalten ≈

hier: nicht selbst aktiv wer-den

s“ch „nfühlen hier: wirkender Begr“ff, -e Wortf¢rchtbar schrecklich, katastrophalDie Rede “st v¶n … Es wird über … gesprochen.der Personalvorstand, Mitglied der Gruppe, die alle¿e Angestellten einer Firma leitetdas M„rktforschungs- Firma, die systematischunternehmen, - ökonomische Konditionen

für Angebot und Kauf-interesse der Menschenuntersucht

der Soldat, -en Person, die in Uniform fürein Land kämpft

der B¢ndesverteidi- Minister, der für das Militärgungsminister, - verantwortlich istdie Prise, -n kleine Menge, die zwischen

zwei Fingern Platz hatdie Currywurst, ¿e warme Wurst mit Curry-

Tomaten-Soßel„nden auf hier: getan werden aufstreuen hier: z. B. Zucker, Salz,

Pfeffer über eine Speisegeben

die Chemikalie, -n chemische Substanz“mmerhin ≈ wenigstenssch„ffen hier: erreichen

M I T T E L

FOTO

: U

LLST

EIN

BIL

D/S

VEN

SIM

ON

perfektDEUTSCH

76_Schlussworte_0110.qxd 27.11.2009 11:39 Uhr Seite 76

Page 77: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Ganz gleich, für welche Variante Sie sich entscheiden – Sie habennur Vorteile:

+ Sie sparen 10% gegenüber dem Einzelkauf.

+ Sie profitieren vom freien Zugang zum Premiumbereich im Internet, demOnlineservice rund um Sprache und Kultur sowie vielen zusätz lichen Testsund ex klusiven Übungen.

+ Sie erhalten jede Ausgabe pünktlich und bequem nach Hause ohneweitere Kosten.

+ Sie können Ihr Abonnement selbstverständlich nach einem Jahr jederzeitkündigen.

Jahresabonnement: Jeden Monat das Magazin Deutsch perfekt im Abon-nement – wahlweise mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus. Oderbestellen Sie zum Magazin im Extra-Abonnement die CD Deutsch perfektAudio.

Leser werben Leser: Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Kol-legen über die vielen Vorteile eines Abonnements. Sie bekommen dafürein attraktives Geschenk.

Extra-Service für Lehrer und Trainer: Bei Ihrem Abonnement istautomatisch die kostenlose Unterrichtsbeilage mit wertvollen Anre-gungen dabei.

deutsch-perfekt.com/aboshop

Bestellen Sie jetzt!

Die Produkte erscheinen im Spotlight Verlag, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg/Deutschland, Amtsgericht München HRB 179611, Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Stock

Die Schätze für Ihr Deutsch.

Ab jetzt immer dabei:

deins! – die jungen Seiten von Deutsch

perfekt. Das Heft zum Heft für Jugendliche.

In besonders einfachem Deutsch.

77-79_Vertrieb_DP_NEU 26.11.09 16:06 Seite 77

Page 78: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Meine Adresse:

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight

Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-

formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit

widerrufen.

Datum, Unterschrift

Rechnung bitte an meine Adresse:

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

E-Mail

Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight

Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-

formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit

widerrufen.

Datum, Unterschrift

Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb

der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-

dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-

straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.

Ich bestelle ein Abonnement von:

Deutsch perfekt Plus

12 Ausgaben Deutsch perfekt inklusive 12 Aus-

gaben des begleitenden Übungshefts für

€ 99,60/ SFR 169,20

Deutsch perfekt

12 Ausgaben für € 63,60/SFR 108,00

Deutsch perfekt Audio

zum Magazin im Extra-Abonnement

6 CDs für € 54,60/ SFR 87,90

Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten

Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-

zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht

gelieferte Ausgaben.

In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-

land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die

Porto-Mehrkosten berechnet.

Antwort

Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland

Bitte freimachen,

falls Marke zur Hand

oder faxen:

+49(0)89/85681-159

X

Das Geschenk ist bestimmt für:

Bitte diese Angaben nur ergänzen, wenn Sie das

Abonnement verschenken möchten.

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Geschenkgutschein bitte an:

meine Adresse

Adresse des Beschenkten

Lieferung beginnt ab:

Das Geschenkabonnement läuft ein Jahr, es endet au-

tomatisch. Bitte kein Geld einsenden; wir schicken

Ihnen eine Rechnung.

Ich habe einen neuen

Abonnenten geworben:Bitte schicken Sie mir die angekreuzte Prämie,

sobald der neue Abonnent seine Rechnung bezahlt hat.

Mein Prämienwunsch:

A Deutsch in 30 Tagen/German in 30 Days

B SoundTube

Diese Prämienauswahl gilt bis 31.03.2010

Ich bin Abonnent von Deutsch perfekt, und der neue

Leser gehört nicht meinem Haushalt an.

Meine Kundennummer

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Antwort

Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland

Bitte freimachen,

falls Marke zur Hand

oder faxen:

+49(0)89/85681-159

Ich bin der neue Abonnent und

möchte ein Jahresabonnement von:

Deutsch perfekt Plus

12 Ausgaben Deutsch perfekt inklusive 12 Ausgaben

des begleitenden Übungshefts für

€ 99,60/ SFR 169,20

Deutsch perfekt

12 Ausgaben für € 63,60/SFR 108,00

Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten

Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-

zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht

gelieferte Ausgaben.

In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-

land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die

Porto-Mehrkosten berechnet.

Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb

der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-

dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-

straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.

Meine Adresse:

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight

Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-

formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit

widerrufen.

Datum, Unterschrift

Leser-werben-Leser-Bestellkarte

X

Ich bestelle ein Trainerabonne-

ment von Deutsch perfekt12 Ausgaben Deutsch perfekt und passend

dazu die Unterrichtsbeilage für € 63,60/ SFR

108,00

Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten

Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-

zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht

gelieferte Ausgaben.

In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-

land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die

Porto-Mehrkosten berechnet.

Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb

der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-

dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-

straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.

Antwort

Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland

Bitte freimachen,

falls Marke zur Hand

oder faxen:

+49(0)89/85681-159

Ich bin bereits Abonnent/in

von Deutsch perfektund möchte die Unterrichtsbeilage regelmäßig

zu meinem Magazin erhalten.

Meine Kundennummer

Ich bestelle zusätzlich zu mei-

nem Abonnement das

Übungsheft Deutsch perfekt

Plus für € 3,00/ SFR 5,10

pro Ausgabe

Bitte senden Sie mir die Infos

zu Klassensatzbestellungen

und weiteren Lehrerangeboten

X

Exklusiv-Bestellkarte für Trainer und Lehrer

1

2

3

11.700

809.C10

13.671

Bestellkarte – für Sie selbst oder zum Verschenken.

77-79_Vertrieb_DP_NEU 26.11.09 16:06 Seite 78

Page 79: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Schenken Sie sich oder einem lieben Menschen ein Abonnement von Deutsch perfekt.Deutsch perfekt wird für Beruf, Urlaub oder Studium eine große Hilfe sein.

Für mehr Abwechslung im Unterricht!

Abonnenten in Lehrberufen bekommen kostenlos zu jeder Deutsch perfekt-

Ausgabe eine Beilage mit Unterrichtsideen.

Das Trainerabo auf einem Blick:

+ 12 Deutsch perfekt-Ausgaben mit lebendigem Lehrmaterial für

3 verschiedene Sprachniveaus

+ Umfangreicher Sprachteil in jeder Ausgabe

+ Kostenlos für Abonnenten in Lehrberufen zu jeder Deutsch perfekt- Aus-

gabe die Unterrichtsbeilage Deutsch perfekt im Unterricht:

• mit didaktisch aufbereiteten Übungen und Kopiervorlagen für Lehrer

• konkrete Tipps für den Einsatz im Unterricht

• von erfahrenen Trainern konzipiert

Drei clevere Begleiter zu perfektem Deutsch!

Ihr Tipp ist uns ein attraktives Geschenk wert!

Exklusive Extras für Trainer und Lehrer!

Schicken Sie uns einfach die Leser-werben-Leser-Bestellkarte mit dem

Namen des neuen Abonnenten und wählen Sie für Ihre Empfehlung ein

Geschenk.

B. SoundTube

Kleines Radio mit gehobener Ausstattung für unterwegs.

• Edler Aluminiumkorpus

• Für alle MP-3 oder tragbaren CD-Player anschließbar

• Mit Netzadapter-Anschluss

• UKW/FM-Radio

Passend auch für viele iPod-Modelle.

(iPod nicht im Lieferumfang enthalten)

deutsch-perfekt.com/lwl

B

deutsch-perfekt.com/aboshop

deutsch-perfekt.com/lehrer

1

2

3

A. Deutsch in 30 Tagen/German in 30 Days

Ein Sprachkurs für den leichten Einstieg in

die deutsche Sprache für englischsprachige

Nutzer. Sie lernen, sich in alltäglichen

Situationen zu verständigen und sich zu

allgemeinen Themen auszutauschen.

Eine Audio-CD (Laufzeit 70 Minuten) und

ein Buch.

A

Deutsch perfekt Plus – das beglei-

tende Übungs heft für Deutsch im

hand lichen Format.

Deutsch perfekt Audio – zur Verbesserung

des Hör verständnisses. Wahlweise

als Audio-CD oder Audio-Download.

Deutsch perfekt – Durch aktuelle Beiträge im

Magazin erhalten Sie Einblicke in die Kultur

und Lebensart deutschsprachiger Länder.

77-79_Vertrieb_DP_NEU 26.11.09 16:07 Seite 79

Page 80: DEUTSCH Perfekt 2010-01

Das dalango Prinzip:SPRACHE, DIE SPASS MACHT!

Schon 15 Minuten Training täglich reichen aus, um deine Lieblings-fremdsprache auf Vordermann zu bringen. Mit unterhaltsamenVideos, praktischen Übungen und vielen Vokabeln. Überzeuge dichselbst und teste jetzt dalango 14 Tage kostenlos.

www.dalango.de

NEUim www!

U4_Anz_Dalango 07.04.2009 14:02 Uhr Seite 1