Deutsch Perfekt 2010 03

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perfekt DEUTSCH 3/2010 MÄRZ EINFACH DEUTSCH LERNEN SPRACH-SERVICE 2 Wortschatz: im Schuhladen 2 Grammatik: Präteritum 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK report Wie viel verdienen die Deutschen? richtig falsch sprechen Wie Ihr Deutsch durch Fehler authentisch wird GELD UND GEMÜTLICHKEIT frankfurt Deutschland: € 5,90 Schweiz: sfr 10,00 A B E F FIN GR I L NL SI: € 5,90

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perfektDEUTSCH

3/2010 MÄRZ

EINFACH DEUTSCH LERNEN

SPRACH-SERVICE

2 Wortschatz: im Schuhladen

2 Grammatik: Präteritum

2 Übungen, Übersetzungen

2 800 Wort-Erklärungen

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3/2010

perfektDEUTSCH

reportWie viel verdienen die Deutschen?

richtig falsch sprechenWie Ihr Deutsch durch Fehler authentisch wird

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Page 3: Deutsch Perfekt 2010 03

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Was für eine Metropole! Besucher kommen über den zweitgröß-

ten Flughafen Europas, die schnellste ICE-Strecke Deutschlands

und über zwei achtspurige Autobahnen – wie es sie in Deutsch-

land nur ganz selten gibt – in diese Stadt. Die Gäste sehen sich

im Bankenviertel die höchsten Hochhäuser zwischen Alpen und

Nordsee an, durch die die Stadt –

nach ihrem Fluss und dem New Yor-

ker Original – auch den inoffiziellen

Namen „Mainhattan“ bekommen

hat. Sie laufen diesen Monat wieder

als Marathonläufer durch das Zen-

trum oder im Herbst über die größte

Buchmesse der Welt.

So kennt man Frankfurt. Warum aber

nennt unsere Korrespondentin Regi-

ne Ebert die 675 000-Einwohner-Stadt „die kleinste Metropole

der Welt“?

Weil sie Frankfurterin ist – und die Stadt noch von einer ande-

ren Seite kennt: als gemütlichen Ort, dessen Einwohner sich

manchmal fast so fühlen, als ob sie in einer Kleinstadt wohnen

würden. Lernen Sie Frankfurt aus der Perspektive einer Inside-

rin kennen – ab Seite 14!

Viel Spaß!

Jörg WalserChefredakteur

P.S.: Meinen herzlichen Dank an die

vielen Leser, die im Januar an unserer

Leserbefragung teilgenommen haben!

Mit Ihren Antworten auf unsere Fragen

können wir Deutsch perfekt noch bes-

ser nach Ihren Wünschen gestalten. Als

besonderen Dank für die Teilnahme

gab es 51 Preise zu gewinnen – die

Namen der Gewinner finden Sie auf

Seite 9. Herzlichen Glückwunsch!

W„s für eine ≈ Diese Stadt ist toll!Metropole!die Str¡cke, -n Weg zwischen zwei Orten

„chtspurig mit acht Spuren(die Spur, -en hier: Teil einer Straße,

auf dem Autos in diegleiche Richtung fahren)

das B„nkenviertel, - Stadtteil, in dem es vieleBanken gibt

die Buchmesse, -n Ausstellung, in der neueBücher vorgestellt wer-den

die Leserbe- Umfrage bei den Lesernfragung, -engest„lten hier: eine Form/ein

Design geben

der Preis, -e hier: Gegenstand, denein Gewinner bekommt

FRANKFURT

perfektDEUTSCH3/10

EDITORIAL

M I T T E L

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DIE THEMEN DES MONATS MÄRZ 3/10

perfektDEUTSCH 3/10

TITELFOTO: MAURITIUS-IM

AGES/MANFRED M

EHLIG; FOTOS: FOTOLIA/KRISTIAN SEKULIC, HEINO PATTSCHULL; JENS HERRNDORF; PICTURE -ALLIANCE/DPA

6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues

11 Mein erster MonatDoreen Nabwire Omondi in Bremen

12 Menschen des MonatsLeute, über die man spricht

20 Ja oder Nein?Streit-Thema: Muslimischer Feiertag in

Deutschland?

22 NachrichtenAus Deutschland, Österreich und der Schweiz

24 KommentareMeinungen und Sprachspiele aus der Presse

43 Mein Tag Ein Tag mit dem Tierarzt Dirk Reckardt

46 Mein Deutschland-BildMarcel Burkhardt über das Telefonieren

48 Der Blick von innenSven Regener über die Bundeswehr

50 Ein Bild und seine Geschichte Vor 50 Jahren: Konrad Adenauer trifft

Ben Gurion

52 TatortHier passiert’s: beim Hornussen

60 Wie viel verdienen die Deutschen?Und was kostet das Leben in Deutschland?

63 ReisetippsLuzern • Sachsen-Anhalt • Imperial Train

• Surava

64 Kulturtipps Konzerte • Kino • Ausstellungen • neues Buch

• neue CD

66 KolumneAndrea Benda über Dieter Bohlen

67 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

68 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

L E I C H T

M I T T E L

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L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

M I T T E L

Die Stadt am Main hat viele Rekorde: Frankfurt hatdie höchsten Hochhäuser, die meisten Banken

und den größten Flughafen in Deutschland. Es gibtaber auch ein anderes Frankfurt: Am Mainufer hat dieMetropole den Charme einer kleinen Stadt.

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METROPOLE FRANKFURT

S C H W E R

DIE JUNGEN SEITEN VONWinnenden – ein Jahr nach dem

Drama • Fingerboarding • Führerschein • E-Mail ausBerlin • Sag mal: Was ist für dich cool?

L E I C H T

perfektDEUTSCH FETTES BROTNicht nur in Norddeutschland sind die drei Hamburger Rapper

Kult. Ein Interview mit Bandmitglied Björn Beton – über Hip-Hop aufDeutsch, den Sinn von Castingshows, langweilige Gangster-Rapperund das Leben als Hip-Hopper mit Kind.

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S C H W E R

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perfektDEUTSCH3/10

KEINE ANGST VOR FEHLERN!Gesprochenes Deutsch ist anders: schnell, spontan – und des-

halb oft nicht ganz korrekt. Auch Muttersprachler sprechen oft so, wiees geschrieben falsch wäre. Wir zeigen Ihnen die Unterschiede undgeben Tipps für authentisches Deutsch.

28

5

22 NachrichtenViele Jugendliche sind pessimistisch

29 Das richtige falsche DeutschTipps für die Aussprache

( deins! BlitzlichtDer Rapper Bushido

IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE

28 Authentisch sprechenWie sich gesprochenes Deutsch von der Schrift-sprache unterscheidet

31 Mahlzeit!Serie: Neues von der Familie Lang

32 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

34 WortschatzDiesmal: im Schuhgeschäft

35 Schreiben • Sprechen • VerstehenDas Internet-Profil • Mobil telefonieren •Redewendungen mit Bauch

37 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

38 GrammatikDas Präteritum

39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

40 Unsere Produkte • LösungenDie Deutsch-perfekt-Produkte im März • Lösungender Übungen

41 Starthilfe • Gut zu wissenExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

LESEN & HÖRENInterviews und Texte mit diesem Symbol könnenSie hören: am Telefon oder im Internet. Diesmal:

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M I T T E L

M I T T E L

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6 perfektDEUTSCH 3/10

KURZ & KNAPP

L E I C H T

DAS MODERNSTE HAUS DER ALPEN

Sie ist wahrscheinlich die teuerste Berghütte der Welt: 6,4 Millionen Schweizer Franken (4,4 Millionen Euro) hat die Neue Monte-

Rosa-Hütte bei Zermatt (siehe Deutsch perfekt 8/2007) in den Schweizer Alpen gekostet. Sie steht auf 2884 Metern am Rand des

Gornergletschers – mit fantastischem Blick auf das Matterhorn. Auf fünf Stockwerken gibt es dort 120 Schlafplätze. Im März öffnet

die Hütte zum ersten Mal für Wanderer. Spektakulär ist nicht nur die Architektur, sondern auch die Haustechnik. Die Hütte wurde

nach ökologischen Kriterien gebaut. 90 Prozent der nötigen Energie stellt das Haus selbst her, zum Beispiel als Solarenergie. Die

Aluminiumfassade ist perfekt isoliert. Gebaut haben die Hütte der Schweizer Alpenclub und die Eidgenössische Technische Hoch-

schule (ETH) Zürich. Die ETH probiert in der Hütte neue Haustechniken aus. Sie kontrolliert von Zürich aus die Computerprogram-

me, durch die die Technik funktioniert. So modern die Technik auch ist – zur Hütte kommt man nur auf traditionellem Weg: Die

Wanderung von der Gornergrat-Bahn dauert rund zweieinhalb Stunden.

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DAS MODERNSTE HAUS DER ALPEN

die B¡rghütte, -n Gasthaus auf einem Berg

der R„nd, ¿er äußerer Teil

der Gl¡tscher, - große Masse von Eis in denBergen

das St¶ckwerk, -e z. B. Erdgeschoss, 1. Stock ...

w¢rde ... gebaut ≈ hat man ... gemacht

eidgenössisch schweizerisch

die Hochschule, -n ≈ Universität

ausprobieren etwas Neues probieren

die Bahn, -en hier: Transportmittel: Damitkann man auf den Bergfahren.

ALLES FALSCH

berühmt sehr bekannt

der Wærter, - hier: Person: Sie passt aufdie Bilder auf.

s“chern sicher machen

die Fælschung, -en hier: falsches Bild

die K¢nstakademie, -n ≈ Universität für Kunst(die K¢nst hier: Machen von ästheti-

schen Dingen, z. B. Bilder,Skulpturen ...)

erœffnen zum ersten Mal öffnen

212

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.

schauen hier: fernsehen

ALLEINE? NICHT MEHR LANGE!

s“ch engagieren hier: sozial aktiv sein

ausgehen weggehen am Abend (z. B.zu einer Party oder in dieDisco)

mehr aus seinem ≈ z. B. Kleidung Typ m„chen oder Haare so ändern, dass

man besser aussieht

das F“tnessstudio, -s Sportclub: Dort trainiertman an Geräten.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42

FOTOS: PICTURE-ALLIANCE/DPA; FOTOLIA/KZENONQUELLE: M

EDIA CONTROL

QUELLE: EMNID-INSTITUT FÜR DIE ZEITSCHRIFT CHRISM

ON

ALLEINE? NICHT MEHR LANGE!

In Deutschland leben immer mehr Singles.

Wie können sie einen Partner finden?

Diese Tipps geben ihnen andere.

Sich engagieren, damit man Menschen trifft 35 %

Nicht suchen: Die große Liebe kommt von allein 27 %

Viel ausgehen 25 %

Mehr aus seinem Typ machen 7 %

In ein Fitnessstudio gehen 3 %

Im Internet suchen 1 %

perfektDEUTSCH3/10

ALLES FALSCH

Diese Ausstellung zeigt Bilder der berühmtesten Maler.

Bilder von Lucas Cranach, Albrecht Dürer, Vincent van Gogh,

Claude Monet, Auguste Renoir und Leonardo da Vinci sind

in Großräschen (Sachsen) zu sehen. Aber in diesem Mu seum

gibt es keine Wärter, die Bilder sind auch nicht mit einem

Alarm gesichert – denn alle Bilder sind Fälschungen. Die

russischen Brüder Eugen, Michael und Semjon Posin haben

die circa 100 Bilder gemalt. Die drei kopieren die berühm-

testen Bilder der Welt. Ihren Beruf haben sie auf der Kunst-

akademie in Sankt Petersburg gelernt. Ihre Arbeit ist legal

– denn sie verkaufen die Bilder nicht als Originale. Ein

Gastronom hat die Fälschungen gekauft und das Fälscher-

museum neben seinem Hotel eröffnet. Ein Bild ist dort aber

trotzdem gut gesichert, auch wenn es kein Original ist: die

Mona Lisa. Sie ist auch als Fälschung sehr teuer.

212Minuten sitzen die Deutschen im

Durchschnitt jeden Tag vor dem

Fernseher. Am meisten schauen

die Menschen in Brandenburg (262

Minuten), am wenigsten schauen

die Bayern (186 Minuten).

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Page 8: Deutsch Perfekt 2010 03

8 perfektDEUTSCH 3/10

KURZ & KNAPP

SICH BESCHWEREN? LIEBER NICHT!der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum jemand

etwas macht.

D¡shalb probieren Deshalb probieren sie sie ¡s ¡rst gar n“cht. auch nicht, sich zu

beschweren.

DER GUTE TIPPdie Fluggesell- ≈ Firma mit Flugzeugenschaft, -enbisher bis jetzt

der Schoß, ¿e ≈ oberer Teil der Beine

3 FRAGEN der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.

Granit, Quarzit ...

die Gegend, -en hier: Region

der Schr“ftsteller, - Autor

das Sudetenland heute: Regionen inTschechien

die Schwäbische [lb Bergregion inSüdwestdeutschland

die Höhle, -n natürliche Grotte

das Ged“cht, -e Poesie

schrieb Prät. von: schreiben

der Gr¡nzgänger, - hier: ≈ Person: Sie inte -ressiert sich für verschie-dene Sektoren.

entd¡cken finden

berühren die Finger oder die Handleicht auf etwas legen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42

L E I C H T

SICH BESCHWEREN? LIEBER NICHT!

Die Suppe ist kalt, die Dusche im Hotel ist schmutzig. Das neue Kleid ist schon

nach dem ersten Waschen kaputt. Der Friseur hat die Haare zu kurz geschnit-

ten, und die neue Haarfarbe wollte der Kunde auch ganz anders. Das alles

sind gute Gründe, sich zu beschweren – im Restaurant, im Hotel, im Mode-

geschäft oder beim Friseur. Über die Deutschen sagen viele: Sie

beschweren sich sofort, wenn sie mit etwas nicht zufrieden sind.

„Stimmt nicht!“, sagen jetzt Christian Brock von der Universität

Münster (Nordrhein-Westfalen) und Tim Eberhardt von der

Zeppelin Universität Friedrichshafen (Baden-Württemberg).

Die beiden haben rund 16 000 Deutsche gefragt, wie oft

sie sich beschweren. Das Resultat: Nur 50 Prozent

beschweren sich, auch wenn sie einen Grund dazu

haben. Die Experten glauben: Vielen Kunden ist

eine Beschwerde zu viel Arbeit. Deshalb probie-

ren sie es erst gar nicht.

DER GUTE TIPP

Eine gute Nachricht für Eltern:

Kleinkinder dürfen in deutschen

Flugzeugen jetzt im Auto-Kin-

dersitz mitfliegen. Nach langen

Diskussionen über die Sicherheit

haben die Fluggesellschaften eine

Liste der Kindersitze publiziert, die sie in ihren Flugzeugen erlauben. Die Liste steht

im Internet (www.bdf.aero/downloads/090720_Uebersicht_KRS-Praxis.pdf). In Flug-

zeugen von Air Berlin, Cirrus, Condor, Germania und TUI-fly sind die Kindersitze schon

erlaubt. Die Lufthansa prüft die Sache noch. Eltern können den Kindersitz aber nur

dann benutzen, wenn noch ein Platz dafür frei ist. Oder wenn sie für ihr Kind ein Ticket

kaufen. Ist kein Platz mehr frei, muss das Kind sonst wie bisher auf den Schoß.

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3 FRAGEN

an Klaus Feßmann (58). Er ist

Komponist, Professor am Mozar-

teum in Salzburg – und macht

auf Steinen Musik.

Herr Feßmann, wie bekommt

man so eine Idee?

Ich komme aus Schwaben. Das

ist eine Gegend in Deutschland,

in der das Wort sehr wichtig ist.

Viele bekannte Schriftsteller

haben dort gelebt. Friedrich

Hölderlin zum Beispiel und

Eduard Mörike. Meine Mutter

kommt aus dem Sudetenland.

Dort spielt die Musik eine gro ße

Rolle. In Schwaben gibt es –

besonders auf der Schwäbi-

schen Alb – viele Höhlen.

Literatur, Musik und die Höhlen

– das war wichtig für mich, als

ich klein war. Als ein Freund, ein

Schriftsteller, in einer Höhle

Gedichte schrieb, habe ich

Musik dazu geschrieben. Zuerst

Musik für ganz normale Instru-

mente. Aber ich war immer ein

Grenzgänger. So habe ich auch

die Steine für die Musik ent-

deckt. In China, Korea und Viet-

nam ist das ganz normal. Da

gibt es schon lange Klangsteine.

Also Steine, auf denen man

Musik machen kann.

Wie macht man denn auf Stei-

nen Musik?

Wenn man die Steine berührt,

kann man Musik machen. Es ist

wichtig, dass die Hände warm

sind und weich. Oft sind Hände

hart. Wenn sie vorher im Wasser

waren, werden sie weicher.

Schon beim leichten Berühren

kann man dann auf den Steinen

sehr schöne Musik machen. In

den Händen halte ich dann die

Musik. Das ist schön.

Es ist sicher nicht ganz einfach,

mit Ihren Instrumenten auf

Tournee zu gehen, oder?

Wenn ich auf Tournee bin,

nehme ich vier Tonnen Steine

mit. Unser größter Stein ist ein-

einhalb Tonnen schwer. Aber

wenn Rockbands auf Tournee

sind, nehmen sie auch 13 Con-

tainer mit.

FOTOS: FOTOLIA/ROBERT KNESCHKE, DRON; WOLFGANG STECHE; W

WW

.KLANGSTEINE.COM

perfektDEUTSCH3/10 9

HERZLICHEN DANK …… allen Lesern, die bei unserer Leserbefragung

in Deutsch perfekt 1/2010 mitgemacht haben!

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern:

Hauptgewinn: Angel Contreras (Spanien) hat

einen Online-Deutschkurs des Goethe-Instituts

gewonnen.

Die 50 anderen Gewinner: Gülizar Zeycan

Akguel (Deutschland), Armine Apresyan

(Armenien), Raquel Gil Benito (Deutschland),

Michaela Berton (Deutschland), Krzysztof Biela

(Polen), Catherine Bonnin (Frankreich), Kathrin

Buchmann (Deutschland), Michel Chauviere

(Frankreich), Alessia Conforto (Italien), Audrey

Courtiol (Frankreich), Vineta Deksne (Frank-

reich), Otilia Dell’Accio (Italien), Mirjana Drinic

(Deutschland), Josef Ernst (Deutschland),

Kellyane Feitosa Link (Deutschland), Lin Freihart

(Deutschland), Katja Fuertes Ampuero (Spanien),

Anna Gambini (Deutschland), Martine Gosci -

niak (Frankreich), Lea Graf (Deutschland), Ales-

sandro Gugino (Deutschland), Ute Hoffmann

(Norwegen), Carmen Daniela Iacoboschi (Ru -

mänien), Németh Jánosné (Ungarn), Gabriela

Klocek (Schweiz), Mara Kraetschmer (Deutsch-

land), Marie-Christine Leneveu (Deutschland),

Lenka Machova (Deutschland), Dijana MacMil-

lan (Deutschland), Michele Martinelli (Italien),

Pablo Martinez (Deutschland), Birgit Müller

(Deutschland), Özgür Özyar (Deutschland), Dr. E.

Perrone (Deutschland), Herr Richards (England),

Antoine Robert (Schweiz), Juan Carlos Romero

(Deutschland), Dr. Odsolja Ruckel-Pandazis

(Ungarn), Alona Sakada (Lettland), Gerald

Sanchis (Deutschland), Sylvie Saudan Borer

(Schweiz), Swetlana Schapkowa (Russland),

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(Deutschland), Charlotte van Tuyckom (Bel gien),

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KURZ & KNAPP

L E I C H T

perfektDEUTSCH

EIN VOGEL ALS DETEKTIV

Sein Name ist Sherlock und er ist Detektiv. Aber kein Detektiv wie Sherlock Holmes, die

populäre Romanfigur des britischen Autors Sir Arthur Conan Doyle. Der deutsche Sherlock

soll trotzdem auch etwas finden: Leichen. Sherlock ist kein Mensch, sondern ein Vogel.

Genauer: ein Geier. Diese Vögel können Tote besonders gut finden. Sherlock lebt im Vogel-

park Walsrode (Niedersachsen). Er hat vielleicht bald die Aufgabe, der Polizei zu helfen. Zur-

zeit lernt er aber noch. Manche Menschen finden das makaber. Andere sagen: Leichen müs-

sen gefunden werden. Sherlock wird das wahrscheinlich bald besser machen als ein Poli-

zeihund. Denn Geier können aus der Luft in viel größeren Arealen nach Leichen suchen als

Hunde. Noch ist es nur ein Projekt. Aber vielleicht wird Sherlock ja bald Deutschlands erster

Polizeigeier sein.

HAMBURGER STATT

CURRYWURST

Sie ist vielleicht das populärste Gericht der

Deutschen: die Currywurst, eine Wurst mit einer

Soße aus Ketchup und Gewürzen (siehe Deutsch

perfekt 7/2008). In Berlin oder Hamburg (wo genau, ist nicht sicher) ist sie vor mehr als 60

Jahren zum ersten Mal serviert worden. In ganz Deutschland essen viele Menschen gerne

Currywurst. Aber die Wurst bekommt immer größere Konkurrenz: Hamburger. Immer mehr

Menschen gehen lieber zu McDonald’s & Co. als zur Wurstbude. So gibt es in der Currywurst-

Hauptstadt Berlin immer mehr Hamburger-Lokale. Manche bieten Burger in sehr guter Qua-

lität an, zum Beispiel mit ökologischen Zutaten. Wird also vielleicht der Hamburger das neue

typisch deutsche Gericht? Manche Currywurst-Freunde haben Angst, dass genau das passiert.

FOTOS: WW

W.DLRG.DE/PRESSE; FOTOLIA/EXQUISINE

SCHLECHTE SCHWIMMER

Schwimmbad statt Klassenzimmer – das heißt es in den meisten Grundschu-

len einmal pro Woche. Kinder sollen durch den Schwimmunterricht bis zum

Ende der Grundschule schwimmen können und im Wasser sicher sein. Aber

dieses Ziel wird immer seltener erreicht: Fast jedes zweite Kind kann am Ende

der Grundschule nur schlecht schwimmen, sagt die Deutsche Lebens-Ret-

tungs-Gesellschaft (DLRG). Der Grund: An vielen Schulen gibt es keinen

Schwimmunterricht mehr. Viele haben nämlich kein Schwimmbad in der Nähe.

Oder es fehlen Lehrer, die für den Schwimmunterricht ausgebildet sind. Die

DLRG macht sich deshalb Sorgen. Jedes Jahr ertrinken in Deutschland rund 500

Menschen. Die meisten ertrinken dort, wo es besonders viele Badeseen gibt:

in Bayern und Baden-Württemberg. Es muss wieder mehr Schwimmunterricht

geben, sagt die DLRG deshalb. Auch Franziska van Almsick wirbt für mehr

Schwimmunterricht: Die frühere Profi-Schwimmerin hat ein Buch geschrieben,

mit dem sie Kindern Lust auf das Schwimmen machen will.

SCHLECHTE SCHWIMMERst„tt hier: an der Stelle von

das Ziel, -e hier: Resultat: Das willman bekommen.

s¡lten ↔ oft

die Ges¡llschaft, -en hier: Organisation, Verein

der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum etwaspassiert.

ertr“nken sterben, weil man zulange unter Wasser war

w¡rben für hier: versuchen, eineSache sehr bekannt zumachen

die Profi-Schw“m- professionelle merin, -nen Schwimmerin

EIN VOGEL ALS DETEKTIVdie Leiche, -n Körper von einem toten

Menschen

der Geier, - großer Vogel: Er lebt vomFleisch von toten Tieren.

makaber hier: ≈ schrecklich

HAMBURGER STATT CURRYWURSTst„tt hier: an der Stelle von

die Soße, -n ≈ Masse: Man isst siez. B. zu Fleisch.

das Gew•rz, -e z. B. Salz, Pfeffer, Anis,Safran …

die Konkurr¡nz hier: Situation: Einanderes Gericht wirdpopulärer.

die W¢rstbude, -n kleines Haus (frühermeistens aus Holz): Dortwird Currywurst verkauft.

die Zutat, -en Lebensmittel: Manbraucht es zur Her -stellung für ein Gericht.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42

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Page 11: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH3/10

MEIN ERSTER MONAT

Ich habe davon geträumt, in Europa Fuß-

ball zu spielen. Jetzt bin ich in Deutsch-

land. Das ist eigentlich Zufall. 2006 war ich

mit meinem Team in Berlin bei der Straßen-

fußball-Weltmeisterschaft. Wir haben

gewonnen und ich habe einen deutschen

Journalisten kennengelernt. Er hat zu die-

ser Zeit in Kenia gelebt – und er hat mir

geholfen. Seit September spiele ich bei

Werder Bremen in der Zweiten Frauen-

Bundesliga. Und ich mache ein Jahresprak-

tikum im Sozialmanagement des Vereins.

Ich liebe Fußball. Der Sport ist ein großer

Teil meines Lebens.

Ich konnte schon ein bisschen Deutsch,

als ich nach Bremen gekommen bin. In

Nairobi habe ich Deutschkurse am Goethe-

Institut gemacht. Die Sprache ist nicht ein-

fach. Aber jetzt bin ich mit vielen Deutschen

zusammen und lerne schon durch Zuhören

viel. Eigentlich ist es sehr witzig, dass ich

Deutsch lerne. Früher habe ich gedacht, die

Sprache ist nichts für mich. Ich habe eine

Tourismus-Ausbildung gemacht und musste

eine Fremdsprache lernen. Ich habe Spa-

nisch gewählt. Meine Freunde haben

Deutsch gelernt. Ich habe sie immer gefragt:

„Warum Deutsch? Warum nehmt ihr nicht

lieber Französisch oder Spanisch?“

DOREEN NABWIRE OMONDI

IN BREMEN

die Fußballerin, -nen Fußballspielerin

ausgehen hier: ≈ weggehen amAbend

Das “st Zufall. ≈ Das war kein Plan.

die W¡ltmeisterschaft, Treffen von vielen -en Nationalteams: Sie spie-

len um den ersten Platzauf der Welt.

die B¢ndesliga, -ligen ≈ Spielklasse der bestenSportgruppenDeutschlands

w“tzig lustig

Die Sprache “st n“chts ≈ Die Sprache gefällt mirfür m“ch. nicht.

s“ch gewöhnen „n etwas oft tun odersehen, bis man es nor-mal findet

aufgenommen Form von: aufnehmen =hier: integrieren

s“ch ver“rren einen falschen Weg neh-men und nicht mehrwissen, wo man ist

Meine Familie fehlt Ich bin sehr traurig, weilmir sehr. meine Familie nicht da

ist.

HEIMAT: Kenia ALTER: 22 JahreBERUF: Fußballerin und Praktikantin bei

Werder BremenERSTER MONAT: September 2009HOBBYS: Fußball, Ausgehen, Kino

11

FOTOS: A. LABBERT; BREMEN TOURISM

US (2)

L E I C H T

der St„dtstaat, -en hier: Stadt: Sie ist auch ein Bundesland.(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik)

die Gesch“chte Historie

die Sch“fffahrt hier: Fahren mit Schiffen auf dem Meer

der H„ndel Kauf und Verkauf

das Märchen, - ≈ fantastische Erzählung, z. B. „Hänsel und Gretel“

BREMEN

WO: im Nordwesten Deutschlands

EINWOHNER: 547 000

BESONDERES: Stadtstaat, lange Geschichte

der Schifffahrt und des Handels, das Märchen von den

Bremer Stadtmusikanten

Fußball verbindet – deshalb war es nicht

sehr schwer, mich an das Leben hier zu

gewöhnen. Mein Team hat mich freundlich

aufgenommen. Manchmal gehen wir

zusammen in die Stadt oder ins Kino. Ich

mag Bremen. Die Leute sind freundlich und

die Stadt ist nicht sehr groß. Auch wenn

man sich mal verirrt, dauert es nicht lange,

seinen Weg wiederzufinden. Nur das Wet-

ter! Es ist so kalt! Aber ich habe mich sehr

gefreut, den ersten Schnee meines Lebens

zu sehen. Gewöhnen musste ich mich an

die Pünktlichkeit der Deutschen. Ich war bis

jetzt nicht sehr pünktlich. Das ist in Bremen

anders geworden.

Meine Familie fehlt mir sehr. Aber ich

weiß, dass dieses Jahr in Deutschland für

uns alle gut ist. Ich lerne sehr viel. In Nairo-

bi habe ich in einem sozialen Fußballpro-

jekt gearbeitet. So etwas mache ich auch

hier in Bremen. Ich besuche zum Beispiel

Schulen, spreche mit den Schülern und trai-

niere mit ihnen. Wenn ich nach einem Jahr

nach Kenia zurückgehe, werde ich viele

Erfahrungen mitbringen. Die möchte ich

dann an andere weitergeben. <

MIT DOREEN NABWIRE OMONDI SPRACH ASTRID LABBERT

11-Erster_Monat_0310.qxd 04.02.2010 11:44 Uhr Seite 11

Page 12: Deutsch Perfekt 2010 03

12 perfektDEUTSCH 3/10

MENSCHEN DES MONATS

ARIGONA ZOGAJ

Sie spaltet ihr Gastland – mal wieder. Seit die

österreichische Zeitschrift Profil Arigona Zogaj

zum „Menschen des Jahres 2009“ erklärt

hat, diskutiert Österreich noch intensiver

über Abschiebungen. Die 18-Jährige aus dem

Kosovo sollte schon im Jahr 2007 in ihre alte

Heimat zurück. Sie versteckte sich und droh-

te mit Suizid. Mit ihrer Mutter durfte sie blei-

ben. Aber ihr Vater und ihre vier Geschwister

mussten in den Kosovo zurück. Seit diesem

Moment ist das Leben der Familie ein Drama.

Der Vater verließ die Familie, Arigonas vier

Geschwister blieben allein zurück. Die Mut-

ter unternahm mehrere Suizidversuche, und

auch Arigona ging es immer schlechter. Sie

durfte zwar ihren Schulabschluss machen.

Aber unter dem Druck, eventuell abgescho-

ben zu werden, hatte sie eine schwere psy-

chische Krise. Arigona Zogaj ist Teil der öster-

reichischen Geschichte geworden, findet

Profil: Weil sie das Versagen der österreichi-

schen Asylpolitik zeigt. Ob sie in Österreich

bleiben darf, muss jetzt die Justiz entschei-

den. Es kann sein, dass die junge Frau abge-

schoben wird. Aber sie wird die moralische

Gewinnerin bleiben.

WER IST EIGENTLICH …?

M I T T E L

FRITZ PLEITGEN

Ruhe würde ihn wahrscheinlich verrückt

machen. So hat Fritz Pleitgen trotz sei-

ner 71 Jahre die Aufgabe angenommen,

das Management für die Stadt Essen und

das Ruhrgebiet als Europäische Kultur-

hauptstadt 2010 zu übernehmen. Ruhe

hat der frühere Chef der ARD bis Jahres -

ende wahrscheinlich keine.

ERNST AUGUST VON HANNOVER

Endet es so, wie es begonnen hat? 1996

turtelten Ernst August von Hannover

und Caroline von Monaco in Thailand.

1999 heirateten die beiden. Jetzt wurde

der 56-Jährige wieder in Thailand

gesehen. Während seine Familie Urlaub

in der Schweiz machte, turtelte der

Prinz mit einer anderen Frau.

CHRISTIAN WALLISER

Er erinnert sich noch, wie Tigerin Rhana

auf ihm lag. Das 250 Kilo schwere Tier

verletzte Dompteur Christian Walliser

im Dezember in einer Show schwer.

Aber der 28-Jährige aus dem bayeri-

schen Königsbrunn ist der Tiger-Dame

nicht böse. Im März will er wieder mit

ihr auftreten.

12-13_MDM_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:44 Uhr Seite 12

Page 13: Deutsch Perfekt 2010 03

13perfektDEUTSCH3/10

ARIGONA ZOGAJsp„lten hier: zwei oder mehr

Meinungsgruppen machendie [bschiebung, -en Zurückschicken in die

Heimats“ch verst¡cken an einen geheimen Platz

gehendrohen hier: sagen, dass man

etwas Unangenehmes tunwird

unternehmen hier: ≈ machender Schulabschluss, ¿e Prüfung am Ende der

Schulzeitder Dr¢ck hier: (psychischer) Stress

von außenversagen hier: nicht funktionieren

ERNST-AUGUST VON HANNOVERt¢rteln ≈ zwei Personen zeigen in

der Öffentlichkeit, dass siesich lieben

FRITZ PLEITGEN„nnehmen hier: akzeptierenübernehmen hier: ≈ sich kümmern umdie ARD kurz für: Arbeitsgemein -

schaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkan -stalten der Bundesre -publik Deutschland =Gruppe von Radio- undFernsehsendern

CHRISTIAN WALLISERder Dompteur, -e franz. Person, die Tiere für den

Zirkus trainiertauftreten hier: sich vor Publikum

zeigen

KARINA DÖHRNder/die Mæchtige, -n hier: Politiker, Managerder Laufsteg, -e schmale Bühne, auf der

Models gehen und Kleiderzeigen

das Berliner Park¡tt ≈ alle Treffpunkte vonPolitikern in Berlin

die Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die offizielleInformationen an dieÖffentlichkeit gibt

der K„nzleramts- Chef des Bundes kanzler -minister, - amtes(das B¢ndeskanzleramt Gebäude, in dem die

Bundeskanzlerin arbeitet)

MICHAEL SCHUMACHER“n seinem Elem¡nt sein die Möglichkeit haben,

etwas zu tun, was mangern tut und gut kann

Träume w¡cken ≈ machen, dass jemandvon einem Erfolg träumt

die Krönung hier: das Beste

ANDREAS LUSTder Räuber, - Person, die anderen et -

was wegnimmt (z.B. Geld)dav¶nlaufen weglaufenh„rt hier: ≈ (körperlich) schwer,

sehr viel

NENAdie Pl„tte, -n flaches, rundes, schwarzes

Stück aus einer Plastikart(Vinyl) mit Musik; hierauch: CDs und Kassetten

zweifach zweimaligder L¢ftballon, -s ≈ Ball mit dünner Haut

aus elastischem Material,der mit Luft gefüllt ist

der Schlagzeuger, - Person, die Schlagzeugspielt

(das Schlagzeug, -e Rhythmusinstrument, aufdas man schlägt)

betreiben hier: ≈ finanzieren

FOTOS: AP PHOTO/OOE LANDESPRESSEDIENST, WERNER DEDL, HO; ACTIONPRESS/JATSCH-KOESLING, RAINER; PICTURE-ALLIANCE/DPA; PETRO DOM

ENIGG; MERCEDES BENZ M

OTORSPORT

KARINA DÖHRN

Von den Schönen zu den Mächtigen: Karina

Döhrn begann ihre Karriere als Model. Aber sie

studierte auch Politik. Statt auf dem Laufsteg

bewegt sich die 29-Jährige inzwischen auf

dem Berliner Parkett. Sie ist die persönliche

Sprecherin von Kanzleramtsminister Roland

Pofalla.

MICHAEL SCHUMACHER

Fast drei Jahre wirkte er wie ein Fisch auf dem

Trockenen. Jetzt ist Michael Schumacher

zurück in seinem Element. Das Comeback des

41-Jährigen in der Formel 1 weckt vor allem in

Deutschland Träume. Dass „Schumi“ nun Mer-

cedes fährt, ist für viele Fans die Krönung sei-

ner fantastischen Karriere.

ANDREAS LUST

Beginnt mit diesem Film sein großer Erfolg?

Andreas Lust ist Der Räuber. In dem Kinofilm

spielt er Pumpgun Ronny, einen in Österreich

berühmten Kriminellen. Der lief als trainierter

Marathonläufer der Polizei immer wieder

davon. Auch der Wiener trainierte für seine

Rolle hart – mit Erfolg.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

NENA

Bei Nena geht alles ein bisschen schneller. Mit 19 machte

sie die erste Platte – mit 23 war sie ein Weltstar. Nun, mit

50, ist sie schon zweifache Oma. Wahrscheinlich werden

auch ihre Enkelkinder später auf Partys zu Liedern ihrer

Großmutter tanzen. Bis heute werden Nena-Lieder in Discos

und Radios gespielt. Ihr größter Erfolg ist das Lied „99 Luft-

ballons“. Das naive Friedenslied wurde 1983 zum Welthit.

Die damals punkige Nena war auf einmal überall. Von ihrer

Band trennte sie sich zwar kurze Zeit später. Trotzdem konn-

te die als Gabriele Susanne Kerner im westfälischen Hagen

geborene Nena ihren Erfolg konservieren. Heute lebt sie mit

dem zwölf Jahre jüngeren Schlagzeuger Philipp Palm

zusammen, betreibt in Hamburg eine Schule und produziert

immer wieder neue Hits.

12-13_MDM_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:44 Uhr Seite 13

Page 14: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH 3/10

DIE GEMÜTLICHEMETROPOLEFrankfurt am Main ist die Stadt der Rekorde: Die Stadt mit den höchsten Gebäuden, dem wichtigsten

Flughafen und den meisten Banken Deutschlands. Frankfurter wie REGINE EBERT kennen die

Metropole aber noch ganz anders – gemütlich und fast ein bisschen kleinstädtisch. M I T T E L

14

kleinstädtisch wie in einer Kleinstadtdie Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden(die [ktie, -n Dokument darüber, dass man einen Teil einer Firma

besitzt)der B¢lle, -n männliches Rindder Bär, -en großes, braunes Tier, das im Wald lebt, z. B. in

Kanada und Alaskader Bœrsenkurs, -e Marktpreis einer Aktie

14-18_Frankfurt_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:46 Uhr Seite 14

Page 15: Deutsch Perfekt 2010 03

15perfektDEUTSCH3/10

>

Fröhlich warten die Schüler vor der Deutschen

Börse. Schnell machen sie noch ein Erinnerungs-

foto, direkt bei Bulle und Bär. Die Metallskulpturen

symbolisieren steigende und fallende Börsenkurse –

und natürlich will sich jeder mit dem Bullen fotogra-

fieren lassen.

Dann dürfen sie hinein in die viertgrößte Aktien-

börse der Welt und sich den Handelssaal anschau-

en. Dort sitzen die Börsenmakler, jeder blickt auf

sechs Monitore. Aber keiner sieht gestresst aus – es

ist ruhig im Saal. Der Grund dafür ist das elektroni-

sche Börsensystem Xetra, das den Parketthandel seit

1997 fast ganz ersetzt hat. Die Makler müssen an

ihren Computern nur einmal eine Taste drücken, um

Aktien zu kaufen oder zu verkaufen.

Dank Xetra müssen die meisten gar nicht mehr in

die Börse. Sie können einfach am Schreibtisch in

ihrer Bank arbeiten. So wie Eric Schacht, der 40 Meter

In Frankfurt leben Menschen aus 180 Nationen.

FOTO: LOOK-FOTO/RAINER MARTINI

der H„ndelssaal, -säle hier: sehr großer Raum, in dem Kauf und Verkauf vonAktien stattfindet

der Bœrsenmakler, - Person, die für andere Leute an der Börse z. B. Aktienkauft oder verkauft

der Park¡tthandel ≈ Kauf und Verkauf von Aktien zu bestimmten Zeitenin der Börse

ers¡tzen hier: etwas anderes an die Stelle einer Sache bringend„nk wegen

14-18_Frankfurt_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:46 Uhr Seite 15

Page 16: Deutsch Perfekt 2010 03

16 perfektDEUTSCH 3/10

von der Börse entfernt für eine Bank

arbeitet. Der 31-Jährige kommt aus

Washington D.C., seit neun Jahren lebt er

in Frankfurt.

„Frankfurt ist eins der großen Finanz-

zentren der Welt, hier kann man Leute

aus allen Ecken der Welt treffen. Aber die

Stadt verströmt auch dieses hessische

Lebensgefühl: gemütlich, freundlich und

zugänglich“, sagt Schacht, während er

auf die Börsenkurse auf seinem Monitor

blickt. Manche Kollegen finden die Stadt

zu klein, der US-Amerikaner findet das

nicht: „Wo sonst ist man mit dem Fahr-

rad in zehn Minuten im Zentrum oder am

Mainufer und kann gemütlich einen Wein

trinken? Das hast du nicht in Paris und

nicht in London.“ Nur ein Problem gibt

es: „Wenn die Leute hessisch babbeln,

verstehe ich nur Bahnhof.“

Eric Schacht wohnt im Stadtteil Sach-

senhausen, der für seine Apfelweinknei-

pen bekannt ist. Apfelwein – die Frank-

furter sagen Ebbelwei – ist eine regiona-

le Spezialität. An sie müssen sich alle, die

nicht aus der Stadt kommen, erst gewöh-

nen. „Mein Insider-Tipp für Touristen ist

der Ebbelwei-Express“, sagt Schacht. Der

Ebbelwei-Express ist eine kleine, bunte

Straßenbahn, in der die Fahrgäste

während der Fahrt gemütlich Apfelwein

trinken und Brezeln essen können.

„Kleinste Metropole der Welt“ – so

nennen die Frankfurter ihre Stadt. Das ist

Auf der anderen Seite stehen die Hoch-

häuser, durch die Frankfurt den Namen

„Mainhattan“ bekommen hat. Rund 300

Banken inklusive der Europäischen Zen-

tralbank gibt es in der Metropole, 190

davon sind ausländische Finanzinstitute.

Ein kleines Stück weiter in Richtung

Westen liegen der Messeturm und die

Messe selbst – es ist die älteste und heute

drittgrößte Messe der Welt. Bei gutem

Wetter ist außerdem der Taunus mit dem

881 Meter hohen Feldberg zu sehen. Auf

ihrem Hausberg können die Frankfurter im

Winter mit ein bisschen Glück auch ein

wenig Ski fahren.

Am frühen Abend sind viele Besucher

aber aus einem ganz anderen Grund auf

dem Main Tower. „Es geht los“, sagt eine

junge Frau und zieht an der Jacke ihres

Freundes, der noch die Aussicht genießt.

Die Fernsehkamera steht in Position, ein

Techniker hält das Mikrofon. Schnell

streicht sich die Moderatorin die Haare

zurecht, bevor sie den Wetterbericht für

Hessen präsentiert. Von Montag bis Freitag

kommt er live aus Europas höchstem Fern-

sehstudio. Wer möchte, kann dabei

zuschauen.

Zuschauen lohnt sich nicht nur auf dem

Main Tower. Sondern zum Beispiel auch

zweimal in der Woche auf dem Bauern-

markt am Ende der Zeil, der Einkaufsstraße

mitten im Zentrum. Bauern aus der Regi-

on verkaufen Obst, Gemüse, Käse, Fleisch

und vieles mehr, an Wein- und Essens-

ständen dürfen die Besucher feine

Lebensmittel probieren. Viele Frankfurter

kommen nicht nur zum Einkaufen, son-

dern auch, um die Atmosphäre zu

genießen und Freunde zu treffen.

ein bisschen übertrieben, hat aber

einen wahren Kern. Denn Frankfurt ist

ein internationales Finanz- und Messe-

zentrum, der Rhein-Main-Airport ist

der zweitgrößte Flughafen Europas.

Gleichzeitig ist die Stadt überschaubar

geblieben. Durch das Zentrum kann

man zu Fuß laufen, und mehrere Stadt-

teile haben noch immer einen fast dörf -

lichen Charakter.

Gut zu sehen ist das bei einem

Besuch auf dem 200 Meter hohen Main

Tower, der mitten im Bankenviertel

steht. In 45 Sekunden fährt der Aufzug

nach oben. Von dort ist im Südosten das

historische Zentrum mit der Paulskirche

zu sehen, in der 1849 die erste demo-

kratische Verfassung Deutschlands ver-

kündet wurde. Nicht weit entfernt steht

der Kaiserdom, gleich dahinter fließt der

Main durch die Stadt.

Bär (vorne) und Bulle Symbole für das wirtschaftliche Auf und Ab

Frankfurter Börse Sie und die Banken machen die Stadt zur Top-Wirtschaftsmetropole

14-18_Frankfurt_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:46 Uhr Seite 16

Page 17: Deutsch Perfekt 2010 03

17perfektDEUTSCH3/10

DAS MACHT FRANKFURT BESONDERS

DIE HOCHHÄUSER

Neun von zehn der höchsten Hochhäuser Deutsch-

lands stehen in Frankfurt. Die Nummer eins ist der

259 (mit Antenne 300) Meter hohe Commerzbank

Tower. Wie die meisten anderen Giganten steht er

im Bankenviertel. Bis 2003 war er auch das höch-

ste Gebäude Europas. Das einzige Hochhaus, das

für Besucher offen ist, ist der 200 Meter hohe Main

Tower.

GRÜNE STADT

Rund um das Zentrum liegt der Frankfurter

Grüngürtel. Auf 80 Quadratkilometern – das ist

fast ein Drittel der Stadtfläche – können sich die

Frankfurter erholen. 1996 hat die Stadt für den

Grüngürtel einen Preis der Vereinten Nationen für

nachhaltige Stadtentwicklung bekommen.

DAS MUSEUMSUFER

Auf beiden Seiten des Mains steht ein Museum

neben dem anderen – das Deutsche Architektur -

museum, das Deutsche Filmmuseum, das Kunst-

museum Städel und viele mehr. Einmal im Jahr

laden die Häuser zur „Nacht der Museen“ ein. Im

Sommer gibt es das Museumsuferfest, ein mehr-

tägiges Kunst- und Kulturspektakel.

HANDKÄS MIT MUSIK UND GRÜNE SOSSE

Zwei typische Frankfurter Gerichte: Handkäse wird

aus Sauermilchquark hergestellt und in einer

Marinade aus Zwiebeln, Kümmel, Essig, Öl, Salz

und Pfeffer eingelegt (siehe Deutsch perfekt7/2008). Dazu gibt es Apfelwein. Über die genau-

en Zutaten der Grünen Soße (siehe Deutsch per-fekt 7/2006) streiten die Frankfurter. Schon Goe-

thes Mutter hatte ihr eigenes Rezept. Sicher ist

nur: In die Soße kommen sieben verschiedene

Kräuter.

DE-CIX

Im Frankfurter Osten steht der größte deutsche

und zweitgrößte europäische kommerzielle Inter-

netknoten. Im August 2010 wird das neue Hoch-

leistungsrechenzentrum Frankfurt 6 fertig, Frank-

furt 7 ist schon in Planung.

DIE REGION RHEIN-MAIN

Frankfurt und die Rhein-Main-Region gehören

zusammen. In der Metropolregion leben rund 5,5

Millionen Menschen. Immer mehr Bürger sehen

sich nicht nur als Frankfurter oder Wiesbadener,

sondern als Rhein-Mainer.

FOTOS: DEUTSCHE BÖRSE AG; R. EBERT (2); STÄDEL MUSEUM

/N. MIGULETZ

verströmen hier: ≈ machen, dass eine be -stimmte Atmosphäre da ist

zugänglich hier: ≈ interessiert an neuenKontakten

b„bbeln hess. sprechen

nur Bahnhof verstehen nichts verstehen

s“ch gewöhnen „n hier: etwas oft essen oder trinken,bis man den Geschmack gut findet

die Brezel, -n ≈ Gebackenes in Form der Zahl Achtmit Salz darauf

übertrieben hier: größer gemacht als sie wirk-lich ist

einen wahren K¡rn haben ≈ ein bisschen wahr sein

das M¡ssezentrum, Ort, an dem wichtige Messen -zentren stattfinden(die M¡sse, -n hier: Ausstellung, in der neue

Produkte gezeigt werden)

überschaubar hier: so klein, dass man jeden Ortschnell erreichen kann

dœrflich wie in einem Dorf

das B„nkenviertel, - Stadtteil, in dem viele Banken sind

die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für dieRegeln in einem Staat

verk•nden hier: öffentlich sagen

der Kaiserdom Dom, in dem in einer Zeremonie ein Aristokrat zum Kaiser gemacht wurde

(der Kaiser, - oberster Monarch)

fließen hier: ≈ gehen

der Hausberg, -e Berg in der Nähe

genießen ≈ sich freuen über

s“ch die Haare ≈ die Haare in eine schöne Formzur¡chtstreichen bringen

die Moderatorin, -nen hier: Frau, die in einer Fernseh -sendung sagt, wie das Wetter inden nächsten Tagen wird

präsentieren hier: vor Publikum sagen

s“ch lohnen hier: wert sein, dass man etwasmacht

der ]ssensstand, ¿e kleines Geschäft mit Lebensmitteln,oft nur ein Tisch, auf einem Markt

das Schl¡mmerland gemeint ist: das Schlaraffenland = Märchenland, in dem es sehrleckere Speisen gibt

die Lektorin, -nen Frau, die beruflich Manuskripteverbessert und korrigiert

relativ ≈ ziemlich

>

„Das ist ein bisschen wie in Schlemmer-

land“, sagt Christine Bönisch. Die Lektorin

trinkt noch einen frischen Apfelsaft, bevor

sie ihre Einkäufe erledigt. „Das Schöne ist,

dass man hier saisonale und regionale Ware

in guter Qualität bekommt, und dazu rela-

tiv preiswert“, sagt sie, bevor sie wieder auf

ihr Fahrrad steigt und nach Hause fährt.

Ein bisschen mehr als eine Viertelstunde

braucht Bönisch bis in den Stadtteil

Bockenheim. Seitdem nur noch Autos mit

das B„nkenviertel, - Stadtteil, in dem es viele Banken gibtder Grüngürtel, - ≈ schmaler Bereich mit vielen Parksdie St„dtfläche, -n ≈ Größe einer Stadtder Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld, den/das ein

Gewinner bekommtdie Vereinten Nationen Organisation, zu der die meisten Staaten Pl. der Welt gehören und deren Ziel der

Frieden auf der Welt istdie nachhaltige ≈ politische Aktionen, die auf soziale,St„dtentwicklung wirtschaftliche und ökologische Aspekte

gleichzeitig achten, damit die Umwelt ineiner Stadt geschützt wird

der Sauermilchquark weiches Nahrungsmittel aus saurer Milchder K•mmel graubraunes Gewürz, oft für Broteinlegen ein Lebensmittel dadurch konservieren,

dass man es in gewürztes, meistens sau-res Wasser legt

die Zutat, -en Lebensmittel, das zur Herstellung einesGerichts nötig ist

die Kräuter Pl. Pflanzen, von denen man die Blätter alsGewürz oder Medizin verwendet

der |nternetknoten, - ≈ Computer für Internetverbindungendas Hochleistungsr¡chen- ≈ Institution, mit sehr schnell arbeiten-zentrum, -zentren den Computern zus„mmengehören hier: eine Region sein

Frankfurterin Christine Bönisch Leben ohne Auto

Städel Eins von 13 Museen am Museumsufer

M I T T E L

14-18_Frankfurt_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:46 Uhr Seite 17

Page 18: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH 3/10

FOTOS: IVG-IMM

OBILIEN AG; R. EBERT; PIA STADT FRANKFURT AM M

AIN

Am Frankfurter Flughafen entsteht zurzeit ein ehrgeiziges Projekt: Auf meter-

hohen Stelzen steht dort das Airrail Center. Die Stahlkonstruktion ist 65 Meter

breit und 660 Meter lang – länger als die Einkaufsstraße Zeil. Sie steht direkt

über den Schienen des ICE-Bahnhofs und der Autobahn. 140 000

Quadratmeter Hotel-, Büro- und Geschäftsflächen sind geplant. Das Airrail

Center ist damit eine der größten Gewerbeimmobilien Europas.

Die Verkehrsanbindung könn-

te nicht besser sein: Die

Flughafenterminals und der

Fernbahnhof sind zu Fuß zu

erreichen, das Frankfurter

Kreuz – und damit die A5 und

A3 – liegt direkt vor der Tür.

Das Großprojekt soll in diesem Halbjahr fertig werden. Es kann aber gut sein,

dass es doch noch ein bisschen länger dauert. Bei diesem Bau gab es näm-

lich schon viele Probleme. So wurde eine große Menge chinesischer

Spezialstahl montiert – und musste wieder demontiert werden, weil die

Qualität zu schlecht war. Auch deshalb sind die Kosten seit Baubeginn Ende

2006 von 660 Millionen auf fast eine Milliarde Euro gestiegen.ehrgeizig hier: mit hohen Erwartungen verbunden

die St¡lze, -n langes, dünnes Stück

die Stahlkonstruktion, -en Konstruktion aus sehr hartem Metall

die Gew¡rbeimmobilie, -n Gebäude, in dem es viele Firmen gibt

die Verkehrsanbindung, -en Verbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln

das Fr„nkfurter Kreuz Stelle bei Frankfurt, an der sich zwei Autobahnen treffen

dir¡kt vor der Tür liegen ganz in der Nähe sein

montieren hier: zusammenbauen

demontieren hier: auseinanderbauen

niedrigem Schadstoffausstoß ins Zentrum

fahren dürfen, lebt sie ohne Auto. „Jetzt

erledige ich die Hälfte meiner Wege zu Fuß,

die andere Hälfte mit dem Fahrrad. Das geht

wunderbar“, sagt die 49-Jährige.

Auch Mustapha Sadik kauft oft auf dem

Bauernmarkt ein. Als der Marokkaner vor

fast 20 Jahren nach Frankfurt kam, hat er

erst einmal drei bis vier Jahre gejobbt und

Deutsch gelernt. „Ohne die Landessprache

geht gar nichts“, sagt er. „Erst durch die

Sprache wird ein Land zu einem Stück Hei-

mat.“ Inzwischen arbeitet er schon lange in

seinem Beruf als Diplomingenieur für Elek-

trotechnik.

Mustapha Sadik wohnt auch deshalb

gern in Frankfurt, weil die Bevölkerung offen

und multikulturell ist. In der Stadt leben

Menschen aus 180 Nationen, fast 40 Prozent

kommen aus dem Ausland oder haben aus-

ländische Eltern. Vor 20 Jahren hat Frankfurt

als erste deutsche Stadt ein Amt für multi-

kulturelle Angelegenheiten eingerichtet, das

sich um die Probleme der Immigranten

kümmert.

„Freiwillig würde ich

hier nicht wegziehen“,

sagt der 47-jährige Sadik

beim Kaffee in einer

gemütlichen Kneipe im

Nordend, dem dichtestbe-

siedelten Stadtteil Frank-

furts. Dort trifft er sich

manchmal mit Freunden,

um die Spiele der Frank-

furter Eintracht anzu-

schauen. Aber der Fußballclub hat Konkur-

renz bekommen: Die Fußballfrauen werden

immer populärer.

„Frauen spielen anders, irgendwie schö-

ner“, findet Ana Loew Gil. Die 15-Jährige

weiß, wovon sie redet. Seit acht Jahren ist sie

Mitglied im 1. Frauen-Fußball-Club Frank furt,

dem Verein der deutschen Fußballlegenden

Birgit Prinz und

Steffi Jones. Ihr

Zimmer hat Ana

mit Pokalen und

Trikots dekoriert.

Auf einem Trikot

ist die Unterschrift

ihres großen Idols

Steffi Jones – der

Fußballstar hat es

ihr zum 14. Ge -

burtstag ge -

schenkt. „Sie ist

total nett“, findet die junge Fußballerin, die

wie Jones in der Abwehr spielt.

Draußen wird es dunkel, Ana packt ihre

Tasche. Dreimal in der Woche fährt sie zum

Fußballplatz, bei jedem Wetter. „Das Trai-

ning hat sie noch nie ausfallen lassen“,

erzählt ihre Mutter, eine Spanierin. Es ist

kalt auf dem Platz, ein paar Mütter und Väter

stehen frierend an der Seite. Die Spielerin-

nen haben mit der Kälte kein Problem. Kon-

zentriert hören sie der Trainerin zu, die eine

neue Strategie erklärt. „Los jetzt, Mädels“,

ruft sie schließlich, und die jungen Frauen

laufen los. Sie sprinten, schießen und

schreien – genau wie die Profis. <

EIN NEUES GROSSPROJEKT

Airrail Center Eines der größten Firmengebäude in Europa – so wird es aussehen

Ana Loew Gil Kein andererFrauenfußballverein hat soviel Erfolg wie ihrer

Frankfurt historisch Der Römer ist das Rathaus und der zentrale Platz der Stadt

18

der Schadstoffausstoß Abgeben von Substanzen,die die Luft schmutzigmachen und schlecht fürdie Umwelt sind, z. B. CO2

gehen hier: funktionierendie Bevœlkerung alle Einwohner¶ffen hier: ≈ interessiert an

neuen Kontaktendie [ngelegenheit, Sache-eneinrichten hier: neu machend“chtestbesiedelt so, dass mehr Menschen

auf engem Raum leben alsan jedem anderen Ort

Konkurr¡nz bek¶m- hier: in die Situation kom-men men, dass es einen ande-

ren sehr guten Fußballclub gibt

das Trikot, -s franz. ≈ Sporthemddie [bwehr Gruppe einer Mannschaft,

die bei einer Attacke der anderen Mannschaft das eigene Tor schützt

ausfallen l„ssen nicht teilnehmen anfrierend so, dass man unangenehm

fühlt, dass es kalt istspr“nten sehr schnell laufenschießen hier: den Ball mit dem Fuß

treten der Profi, -s hier: professioneller Fuß -

ballpieler

S C H W E R

14-18_Frankfurt_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:46 Uhr Seite 18

Page 19: Deutsch Perfekt 2010 03

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Page 20: Deutsch Perfekt 2010 03

20 perfektDEUTSCH20 DEUTSCH 3/10

JA ODER NEIN?

Sicher gibt es wichtigere Proble-

me, die dringender geregelt

werden müssten, auch im

Bereich von Migration und Integration. Aber ein

muslimischer Feiertag würde ein Zeichen setzen,

dass in Deutschland die Religion des Islam so ernst

genommen wird wie andere Weltreligionen auch.

Es gibt drei bis fünf Millionen Muslime in

Deutschland. Viele haben die deutsche Staatsbür-

gerschaft. Viele werden im Dezember zu den

christlichen Weihnachtsfeiern eingeladen und

feiern auch die christlichen Festtage. Gäbe es an

einem muslimischen Feiertag schulfrei für alle

Kinder, dann könnten Muslime Christen zum Bei-

spiel zur gemeinsamen Feier des islamischen

Zuckerfestes einladen. Heute müssen Schulfreun-

de, die nicht zur islamischen Glaubensgemein-

schaft gehören, zur Schule und deren Eltern zur

Arbeit gehen.

Religiöse Toleranz und Achtung des Glaubens

des Anderen heißt auch, die ungestörte Religions-

ausübung mit allen, die dies wollen, möglich zu

machen. Feiertage können dazu ein Beitrag sein.

In 18 von 40 Ländern der Erde mit fast nur

muslimischer Bevölkerung gibt es ein oder meh-

rere christliche Feiertage, darunter in Indonesien,

dem größten Land mit fast 90 Prozent Muslimen,

oder in Syrien, Jordanien und vielen Staaten Afri-

kas. Manchmal wurden die Feiertage als Erbe der

Kolonialzeit einfach übernommen. Aber schon die

Tatsache, dass christliche Traditionen nach der

Befreiung erhalten blieben, sind Zeichen von

Toleranz und Verständnis, die manche prominen-

te Vertreter christlicher Kirchen heute in der

Debatte um einen muslimischen Feiertag vermis-

sen lassen.

Ein muslimischer Feiertag in Deutschland wäre

nicht nur ein gutes Signal der Achtung dieser Reli-

gion für die Muslime hier, sondern auch in der

islamischen Welt auf allen Kontinenten.

JAMUSLIMISCHER

FEIERTAG IN

DEUTSCHLAND?

Weihnachten und Ostern sind christliche Feiertage. Jetzt soll es

auch einen muslimischen Feiertag geben – eine Idee der türki-

schen Gemeinden in Deutschland. Ist das das richtige Signal für

die Integration? Wir fragten:

„Ein muslimischer Feiertag wäre ein gutes Signal der Achtung

dieser Religion.“

Hans-Christian Ströbele (Bündnis90/Die Grünen) ist Mitglied desDeutschen Bundestags. Er hat2009 für seine Partei das einzigeDirektmandat gewonnen.

S C H W E R

die Gemeinde, -n hier: Gruppe von Muslimen,die alle in dieselbe Moscheegehen

(die Moschee, -n ≈ islamische Kirche)

JA

der Deutsche B¢ndestag deutsches Parlament

die [chtung hier: Akzeptanz

¡rnst nehmen hier: ≈ akzeptieren

die Staatsbürgerschaft, ≈ Nationalität-en

die Religionsausübung Art, wie man eine Religionlebt und pflegt

der Beitrag zu hier: Sache, die man für ... tut

das ]rbe hier: Tradition aus der Ver-gangenheit

die Befreiung hier: Kampf um Unabhängig-keit und Selbstständigkeit

erh„lten bleiben hier: ≈ bleiben

promin¡nt sehr bekannt

der Vertreter, - hier: Person, die für dieInteressen der Kirche spricht

verm“ssen l„ssen hier: nicht zeigen

NEIN die CDU kurz für: Christlich

Demokratische Union

die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie,z. B. Großeltern, Eltern,Kinder …

entscheidend wichtig

s“ch wie zu Hause fühlen sich in fremder Umgebunggut fühlen

das Gr¢ndgesetz schriftliche Form für die po-litischen und rechtlichenGrundregeln im deutschenStaat

die Verf„ssung, -en hier: Grundgesetz

die M“nderheit, -en hier: kleine Gruppe in einemStaat, die sich von anderen z. B. durch Kultur und Reli-gion unterscheidet

der H“ntergrund ≈ Ursache

das Chr“stentum christliche Religion

prägen hier: beeinflussen

die B“ldungschancen Pl. Möglichkeit, eine guteAusbildung zu erhalten

die Schulaufsicht staatliche Kontrolle über dieSchulen

FOTOS:PICTURE-ALLIANCE/DPA; MGFFI.NRW

.DE; DBT

20-21_Ja_Nein_0310.qxd 04.02.2010 11:48 Uhr Seite 20

Page 21: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCHDEUTSCH3/10

Etwa fünf Prozent der Men-

schen, die in Deutschland

leben, sind Muslime. Sie sind

ein Teil unserer Gesellschaft. Wir wollen, dass sie

sich hier wie zu Hause fühlen und ihre Integrati-

on gelingt.

Für viele – nicht für alle – Muslime spielt die

Religion eine wichtige Rolle. Das Grundgesetz gibt

die Garantie, dass sie ihren Glauben leben, ihre

religiösen Feste feiern und Moscheen, auch mit

Minaretten, nach ihren Ideen bauen können.

Per Verfassung stehen die Religionen unter

einem besonderen Schutz. Das bedeutet jedoch

nicht, dass die religiösen Feste auch gesetzliche

Feiertage werden müssten. So ist in Deutschland

weder das jüdische Jom-Kippur-Fest noch das

Weihnachtsfest der orthodoxen Christen am 6.

Januar ein gesetzlicher Feiertag. Gesetzliche Fei-

ertage sind bei uns solche Tage, die eine große

gesellschaftliche Bedeutung haben und sehr

wichtig für die Mehrheit der Gesellschaft sind –

und nicht nur für eine Minderheit. Das gilt auch

für jene Feiertage, die einen christlichen Hinter-

grund haben, denn unsere Kultur ist vom Chris-

tentum geprägt.

Für die Integration der bis zu 4,3 Millionen

Muslime in Deutschland ist es nicht entscheidend,

dass muslimische Feiertage auch gesetzliche Fei-

ertage sind. Sprache, Bildungschancen und Arbeit

sind viel entscheidender. Für Muslime ist auch

wichtig, dass es islamischen Religionsunterricht

an öffentlichen Schulen gibt, unterrichtet in deut-

scher Sprache, von in Deutschland ausgebildeten

Lehrerinnen und Lehrern und unter deutscher

Schulaufsicht. In Nordrhein-Westfalen bemühen

wir uns, ein solches Fach bald zu haben. Denn wir

wollen einen Ort, an dem der muslimische Glau-

ben an junge Menschen weitergegeben wird. Und

wir wollen, dass sich Muslime in unserem Land

immer mehr zu Hause fühlen.

NEIN

„Für die Integration ist es nicht entscheidend, dass es muslimische

Feiertage gibt.“

Armin Laschet (CDU) ist Minister fürGenerationen, Familie, Frauen undIntegration des Landes Nordrhein-

Westfalen.

20-21_Ja_Nein_0310.qxd 04.02.2010 11:48 Uhr Seite 21

Page 22: Deutsch Perfekt 2010 03

VIELE JUGENDLICHE SIND PESSIMISTISCHder Widerspruch, ¿e ≈ Kontrast; Dinge, die

nicht zusammenpassendas K“nderhilfswerk, Organisation, die Kindern-e hilftder/die Her„n- ≈ Jugendliche(r)wachsende, -ndie CDU kurz für: Christlich Demo-

kratische Uniondastehen in einer bestimmten

Situation seinder Sp“tzenwert, -e hier: sehr gutes Ergebnisder [lkohol- und Trinken von Alkohol undT„bakkonsum Zigarettenrauchendie Geschæfts- hier: Leiterin einer Organi-führerin, -nen sationbefragt so, dass man ihnen Fra-

gen gestellt hats“ch fehl „m Pl„tz sich nicht wohlfühlenfühlen¢nbehaglich unangenehmdie Studie, -n wissenschaftliche Unter-

suchungverm“tteln hier: gebenscheitern Misserfolg haben

DIE KRANKEN DEUTSCHEN„m Kr•ckstock ≈ mit einer Gehhilfe; hier:

invalid, sehr krank“neffektiv nicht effektivwidersprüchlich so, dass etwas nicht zu-

sammenpasst; kontrastivder Hausarzt, ¿e Arzt, zu dem man (regel-

mäßig) bei allen kleinerenKrankheiten geht

der Vize-Ch¡f, -s ≈ zweiter Chef

KOMMUNEN IN FINANZNOTdie Gemeinde, -n Kommune“n S“cht sein hier: zu erwarten seindie Steuereinnahme, Geld, das der Staat durch-n Steuern bekommtdie Ausgabe, -n hier: Geld, das eine Kom-

mune ausgibterheblich stark, sehrauf eine h„rte Probe ≈ testen, wie gut manst¡llen schwierige oder anstren-

gende Aufgaben lösenkann

der Solidaritäts- Steuern, extra zur Ein-zuschlag kommenssteuer, durch

die die Kosten für die Union von Ost- und West-deutschland bezahlt wer-den

„bschaffen hier: nicht mehr verlan-gen

gut aufgehoben sein hier: dringend gebrauchtwerden

WENIGER GELD FÜR SOLARSTROMdie Subvention, -en finanzielle Unterstützung

vom Staat, damit ein Be-trieb etwas billiger produ-zieren oder verkaufen kann

der Zuschuss, ¿e finanzielle Unterstützungdie CDU kurz für: Christlich

Demokratische Uniondie K•rzung, -en ≈ Reduzierungdas Gen“ck br¡chen hier: finanziell ruinieren der B¢ndesverband Organisation für ganz

Deutschlanddie Verbraucher- Organisation, von der derzentrale, -n Verbraucher Informatio-

nen über Produkte be-kommt.

(der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt)

22

NACHRICHTEN

VIELE JUGENDLICHE SIND PESSIMISTISCH

FOTOS:FOTOLIA/SERGEY_KRAVTSOV, FRANZ METELEC

S C H W E R

Objektiv geht es den Kindern und

Jugendlichen in Deutschland gut – aber

sie fühlen sich nicht so. Diesen Widerspruch

hat das Kinderhilfswerk UNICEF festgestellt.

In einem Vergleich der Lebensbedingungen

Heranwachsender in 21 Industriestaaten

kam die Bundesrepublik auf Platz acht.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder

(CDU) nannte das Ergebnis „solide“. Damit

steht Deutschland nicht viel schlechter da

als die Schweiz auf Platz sechs. Deutschland

steht auch deutlich besser da als Österreich

auf Platz 14: Die österreichischen Teenager

haben zwar materiell betrachtet Spitzen-

werte; aber bei den Themen Gesundheit,

Sicherheit und Verhaltensrisiken (zum Bei-

spiel Alkohol- und Tabakkonsum, sexuelles

Verhalten) sind die Werte sehr schlecht.

Anders als bei Schweizern und Österrei-

chern hat UNICEF bei den deutschen

Jugendlichen einen grundsätzlichen Pessi-

mismus festgestellt. Die Zeitung Die Welt

berichtet, in keinem anderen Industrieland

sei der Pessimismus größer – und das,

obwohl die Arbeitslosigkeit der jungen

Menschen niedriger ist als in den meisten

anderen Ländern. Die Geschäftsführerin

von UNICEF-Deutschland, Regina Stachel-

haus, berichtet von ernsten Problemen: Elf

Prozent der befragten 15-jährigen Schüle-

rinnen und Schüler haben gesagt, sie fühl-

ten sich „unbehaglich und fehl am Platz“.

Jeder dritte 15-Jährige sagte, dass er sich

„alleine“ fühle.

Der Autor der Studie, der Berliner For-

scher Hans Bertram, sieht die Schuld für den

Pessimismus bei den Erwachsenen:

„Erwachsene müssen Kindern den Glauben

an sich selbst vermitteln, um sie auch für

eine unsichere Zukunft zu stärken.“ In

Deutschland sei das Motto aber häufig:

„Pass auf, dass du nicht scheiterst!“ – im

Gegensatz zum amerikanischen Motto „Du

kannst es schaffen!“.

perfektDEUTSCH 3/10

Diesen Text können Sie hören: vom 22.2. bis zum 28.3.2010,Tel. +49 (0) 89/8 56 81-317 oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören�

22-23_NACHR_neu-0310.qxd 04.02.2010 9:39 Uhr Seite 22

Page 23: Deutsch Perfekt 2010 03

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WENIGER GELD FÜR SOLARSTROM

Deutschland gilt weltweit als das Solarland Nummer eins. Für dieses Image hat der Staat viel

investiert: Wer eine Solarstromanlage baut, bekommt für den produzierten Strom hohe Sub-

ventionen. Schon seit Langem ist die Öko-Energie der am stärksten subventionierte Bereich

in Deutschland, weit vor der Landwirtschaft. Doch damit soll bald Schluss sein. Schon zum

Jahreswechsel hatte die Bundesregierung den staatlichen Zuschuss für jede Kilowattstunde

Solarstrom um zehn Prozent reduziert. Jetzt will Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)

den Zuschuss noch einmal um 15 Prozent reduzieren. Statt wie jetzt 39 Cent pro Kilowattstun-

de gibt es dann maximal 33 Cent. Die Kürzung

breche vielen Anbietern das Genick, sagte Frank

Asbeck, Chef der Firma Solarworld, dem Berliner

Tagesspiegel. Aber die Solarstrom-Produzenten

könnten ihren Strom eigentlich schon jetzt viel

günstiger anbieten, als sie es tun, sagt Holger

Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband

der Verbraucherzentralen. „Aber die Lobbyisten

denken nur an den Kampf um Subventionen“, so

Krawinkel.

KOMMUNEN IN FINANZNOT

Fünf Milliarden Euro Schulden haben die deutschen Städte und Gemeinden 2009 gemacht.

In diesem Jahr werden es wahrscheinlich zwölf Milliarden – und Besserung ist wegen sin-

kender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben nicht in Sicht. Deshalb müssen die

Kommunen sparen. Für viele Bürger hat das erhebliche Konsequenzen. Lübeck (Schleswig-

Holstein) hat schon ein Schwimmbad, Bibliotheken und Jugendzentren geschlossen. In

Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) werden Kindergärten für die Eltern teurer. In Essen (Nord-

rhein-Westfalen) verliert wahrscheinlich jeder siebte städtische Beschäftigte seinen Job. Die

Finanznot stellt auch die Solidarität auf eine harte Probe. So hat Hannelore Kraft, Chefin der

Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen, vorgeschlagen, den Solidaritätszuschlag abzu-

schaffen. Mit dieser Steuer werden Investitionen in Ostdeutschland finanziert. Das Geld sei

bei den armen Kommunen im Westen genauso gut aufgehoben, sagte Kraft.

DIE KRANKEN DEUTSCHEN

Die Deutschen scheinen ein Volk am Krückstock zu sein. 18-mal geht jeder Bundesbürger laut

dem Arztreport der Krankenkasse Barmer GEK jedes Jahr zum Arzt. Zum Vergleich: Österrei-

cher gehen im Durchschnitt nur siebenmal, Norweger sogar nur dreimal. Experten sagen, die

Deutschen sind nicht krank, sondern ihr Gesundheitssystem ist ineffektiv. Die Probleme seien

die freie Arztwahl und die Therapiefreiheit der Ärzte, diagnostiziert Spiegel Online. Diese hät-

ten sich zu einer zentralen Schwäche entwickelt. Denn 40 Prozent der Deutschen besuchen

pro Jahr vier oder noch mehr verschiedene Ärzte. Die stellen dann in einigen Fällen wider-

sprüchliche Diagnosen – und die Suche nach der besten Behandlung beginnt oft noch mal

von Neuem. Eine Lösung des Problems könnten die Hausärzte sein, meint Rolf-Ulrich Schlen-

ker, Vize-Chef der Barmer GEK: Diese kennen ihre Patienten am besten und sollten deshalb

eine wichtigere Rolle spielen.

perfektDEUTSCH3/10

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Page 24: Deutsch Perfekt 2010 03

NEUE STRATEGIE FÜR AFGHANISTANder Einsatz, ¿e hier: Handlung, bei der

Militär aktiv ist

die Aufstockung von: aufstocken = hier: Zahlder Soldaten höher machen

die Verd¶ppelung von: verdoppeln = zweimalso groß machen

„bziehen hier: die Soldaten wiederzurückholen

fraglich nicht sicher

das/der F„kt, F„kten Tatsache

die Ausgabe, -n hier: Geld, das man ausgibt

“m S“nne ≈ in der Bedeutung

s“ch etablieren hier: beginnen, entstehen

schließen l„ssen auf erwarten lassen

wobei hier: ≈ obwohl

hervorbringen hier: ≈ produzieren

EX-PARTEICHEF LAFONTAINEdie Krebser- gefährliche Krankheit, bei derkrankung, -en sich Tumore entwickeln

ausgestattet sein m“t hier: ≈ haben

die Begabung, -en Talent

herausragend ≈ sehr gut, besser als derDurchschnitt

vollbr“ngen machen, erreichen

die Ausdauer hier: ≈ Kraft und Stabilität

zugleich gleichzeitig

bestreiten sagen, dass etwas nicht wahrist

der [bschied, -e hier: Ende der bundespoliti-schen Karriere

die B¢ndesbühne gemeint ist: Politik im deut-schen Parlament

Die K„rten werden Die Bedingungen/Voraus-neu gem“scht. setzungen ändern sich.

¶b hier: egal ob

die Ausnahmeer- ≈ Person, die nicht durch-scheinung, -en schnittlich ist

h“nschmeißen hier: beenden

aus dem Boden schnell (und überraschend)st„mpfen neu machen

die Polit“k-L„ndschaft alle Parteien insgesamt

“ns R¢tschen br“ngen machen, dass etwas/jemandunsicher wird

PANNE BEI DER KONTROLLEauslösen verursachen

s“ch entblößen sich ausziehen; hier: allesPrivate öffentlich zeigen

der N„cktscanner, - Scanner zur Sicherheitskon-trolle, durch den ein Körperohne Kleidung zu sehen ist

die Kontr¶lle v¶n M„sse weniger Leute kontrollieren,auf Kl„sse ¢mstellen dafür bei den Kontrollen auf

mehr Qualität achten

s“ch trauen den Mut haben, etwas zu tun

¶rdentlich hier: gut

jagen d¢rch hier: schicken durch

erbl“cken sehen

24 perfektDEUTSCH 3/10

KOMMENTARE

NEUE STRATEGIE

FÜR AFGHANISTAN

Deutsche Soldaten sollen nur bis 2014 in

Afghanistan bleiben. Damit der Einsatz

bis dahin Erfolg hat, will die Bundesre-

gierung mehr Soldaten ins Land

schicken.

Ob die Aufstockung um maximal 850 Sol-

daten [und] die Verdoppelung der

Finanzhilfen auf 430 Milliarden Euro (...)

ausreichen werden, um tatsächlich in

einigen Jahren komplett aus Afghanistan

abzuziehen, ist mehr als fraglich. Wer

glaubt (...), dass (...) in nur einem Jahr

(...) mit dem Abzug begonnen werden

kann? Fakt ist auch, dass der Einsatz

gefährlicher wird.

Mehr Soldaten. Mehr Helfer. Mehr Ausga-

ben. Aber kein Plan, der auf einen Erfolg

im Sinne einer sich etablierenden Zivilge-

sellschaft schließen lässt. Die neue

Afghanistan-Strategie ist (...) ein Zeichen

teurer Hilflosigkeit: Man möchte etwas

tun und tut viel, wobei das Viele nicht das

Gute hervorbringt. Nun, eine bessere

Strategie gibt es (...) nicht. Höchstens

eine andere. Und deshalb wird eben jetzt

so weitergemacht.

EX-PARTEICHEF

LAFONTAINE

Oskar Lafontaine ist ab Mai nicht mehr

Chef der Partei Die Linke und nicht mehr

Mitglied des Parlaments. Der Grund ist

die Krebserkrankung des 66-Jährigen.

Er ist ausgestattet mit strategischem Blick

und (...) mit rhetorischer Begabung. (...)

In den zurückliegenden Jahren aber hat

Lafontaine eine der herausragenden poli-

tischen Leistungen Deutschlands voll-

bracht: Er hat eine neue Partei gemacht

(...). Und zwar mit eben der Ausdauer, die

er immer hatte und die ihm zugleich

immer bestritten worden ist. Darin liegen

denn auch die Bedeutung und die per-

sönliche Tragik, die sein Abschied von der

Bundesbühne hat.

Wieder einmal werden die Karten neu

gemischt, wenn Oskar Lafontaine eine

Entscheidung trifft: Das zeigt, ob man ihn

mag oder nicht, dass da eine Ausnah-

meerscheinung die Bühne der großen

Politik verlässt. Wer sonst hat etwa eine

große Karriere erst hingeschmissen und

dann eine neue aus dem Boden

gestampft, die die gesamte deutsche Poli-

tik-Landschaft ins Rutschen brachte?

FOTOS: MICHAEL KAPPELER/DDP; ARIS; REUTERS/M

ICHAELA REHLE

S C H W E R

24-25_Kommentare_0310.qxd 04.02.2010 9:40 Uhr Seite 24

Page 25: Deutsch Perfekt 2010 03

25perfektDEUTSCH3/10

AUF DEN ZWEITEN BLICK

BLAUE PISTE

Wer auf einer blauen Piste Ski fährt,

wählt den leichtesten von drei ver-

schiedenen Wegen, um einen Berg hinunterzufahren. Außer den blauen

Pisten gibt es noch die schwierigeren roten und schwarzen. Blau hat aber

noch eine andere Bedeutung: In der Umgangssprache ist eine betrunkene

Person blau. Die Zeitung berichtet darüber, dass das britische Außenminis-

terium Wintersporttouristen vor zu viel Alkohol beim Skifahren warnt. Auf

diesen blauen Pisten passieren nämlich mehr Unfälle – egal, ob die Pisten

schwierig sind oder nicht.

PIECKFEINES ARBEITSZIMMER

Piekfein ist etwas, das nicht normal, son-

dern besonders ist: sehr schön und sehr

elegant, meistens auch sehr teuer. Ein

Restaurant kann zum Beispiel piekfein

sein oder auch eine Frau, die teure und elegante Kleidung trägt und die

großen Wert auf gesellschaftliche Etikette legt. Was ist nun hier piekfein?

Das Arbeitszimmer des einzigen DDR-Staatspräsidenten Wilhelm Pieck, das

man jetzt im Original in einer Ausstellung sehen kann. Pieck hat es piekfein

mit teuren und eleganten Möbeln einrichten lassen, um ausländischen Be-

suchern den Eindruck eines reichen und funktionierenden Staates zu geben.

BIS ZUM SOMMER

KRIEGEN SIE IHR FETT WEG!

Die Überschrift klingt wie eine Dro-

hung. Denn normalerweise wartet etwas Unangenehmes auf Sie, wenn Sie

Ihr Fett noch wegkriegen.

Zum Beispiel vom schlecht gelaunten Chef:

„Der Chef hat heute so schlechte Laune, da kriegen sicher alle noch ihr Fett

weg.“

Man erwartet also eine unangenehme Reaktion vom Chef.

Sein Fett weg kriegen kann aber noch etwas anderes, Positives bedeuten,

nämlich, sein Gewicht zu verlieren. Bis zum Sommer kriegen Sie Ihr Fett

weg! ist hier keine Drohung. Es ist ein Versprechen, durch ein spezielles

Sportprogramm bis zum Sommer wieder eine gute Figur zu haben.

QUEL

LE: S

ÜDDE

UTSC

HE ZE

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GQU

ELLE

: SAM

STAG

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TT

PANNE BEI

DER KONTROLLE

Am Münchener Flughafen hat der Laptop

eines Passagiers Alarm ausgelöst. Der

Mann ging weg – ohne dass er vom

Sicherheitspersonal festgehalten wer-

den konnte. Eine Panne, die so nicht

vorkommen darf.

Die Leute ziehen ihre Schuhe aus und zei-

gen die Löcher in ihren Socken. (...) Sie

entblößen sich, ganz ohne Nacktscanner.

Die Kontrollen müssen intelligenter wer-

den. Denn es geht nicht um angeblich

gefährliche Gegenstände – es geht um

gefährliche Menschen (...). Kluges Kon-

trollieren heißt, solche Menschen vor dem

Flug zu identifizieren. Dafür müsste man

die Kontrolle von Masse auf Klasse

umstellen. Das aber traut sich niemand.

Ordentlich ausgebildete Polizisten wüss-

ten hoffentlich, wie sie einen Verdächti-

gen stoppen. Zwischen „einfach gehen

lassen“ und „auf der Flucht erschießen“

wird es ja noch was geben. Jetzt wollen

sie uns auch noch durch Nacktscanner

jagen – wozu eigentlich? Wenn sie in

unserer Unterhose Verdächtiges erblicken,

spazieren wir (...) einfach weiter.

BLAUE PISTEdie P“ste, -n ≈ Weg(e) auf einem Berg zum

Skifahren

die }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltag

das Außenministerium, Ministerium, das für die politi--ministerien schen Kontakte mit dem Aus-

land zuständig ist

w„rnen vor sagen, dass man gut aufpassensoll oder dass etwas gefährlichist

PIECKFEINES ARBEITSZIMMERWert legen auf wichtig finden

die DDR kurz für: DeutscheDemokratische Republik

der Eindruck, ¿e ≈ intensiver (positiver) Effekt

BIS ZUM SOMMER KRIEGEN SIE IHR FETT WEG!kl“ngen wie hier: wirken wie

die Drohung, -en hier: Worte, mit denen mansagt, dass etwas Unangenehmespassieren wird

schl¡cht gelaunt mit schlechter Laune

erw„rten hier: warten auf

M I T T E L

QUEL

LE: D

ER SP

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L

24-25_Kommentare_0310.qxd 04.02.2010 9:40 Uhr Seite 25

Page 26: Deutsch Perfekt 2010 03

26

Er ist anders als die berühmten

Berliner Gangster-Rapper, nicht nur

wegen seiner behüteten Jugend bei

Hamburg. Trotzdem hat Björn Warns

alias BJÖRN BETON mit seiner

Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot großen

Erfolg. ANGELA SANDWEGER

hat mit dem Rapper gesprochen.

„SCHEISSE-SAGEN

FINDE ICH LANGWEILIG“

26-27_Interview_Fettes_Brot_0310.qxd 04.02.2010 9:41 Uhr Seite 26

Page 27: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH3/10

behütet hier: so, dass Eltern sehr viel auf ihreKinder aufpassen

der Beton sehr harte Bausubstanzdie }nterschicht unterste soziale Klassebegeistern hier: gut gefallenreb¡llisch hier: ≈ den gesellschaftlichen Normen

widersprechenddie H„ltung hier: ≈ Meinung, Überzeugungausdrücken hier: sagender }ntergang von: untergehen = hier: aufhören

zu existieren, zu Ende gehenbedienen hier: ≈ zeigendas Genre, -s franz. hier: ≈ Kategorieaufrührerisch ≈ sehr provozierendeher hier: ≈ mehr

der W¶rtwitz ≈ Talent, Worte intelligent und inwitziger Art zu benutzen

r¢msabbeln Unsinn redender Spr¢ch, ¿e kurzer Satz, den man sich gut merken

kanngut „nkommen positiv wirken aufs“ch f¶rtpflanzen hier: ≈ sich weiterentwickelnsozusagen wenn man so sagen willaufgreifen hier: benutzenbelauschen im Geheimen bei einem Gespräch zu-

hörender Verspr¡cher, - von: sich versprechen = ohne Absicht

etwas falsch oder anders sagenB¡tte Fr¶st Wortspiel: Fettes Brot – Bette Frosts“ch zulegen hier: sich als Namen geben

die Pl„tte, -n hier: CDvor„b ≈ schon vorhergenügend genugeinschränken hier: ≈ limitierender Schl•ssel, - hier: Mittel, durch das etwas erreicht

werden kannheutzutage in der Gegenwartdie S“cht hier: Perspektive, Meinungverloren gehen hier: nicht beachtet werdender Auftritt, -e hier: Situation, in der man vor Publi-

kum singtjeweilige (-r/-s) hier: ≈ passendm“tklatschen hier: im Rhythmus der Musik eine Hand

gegen die andere schlagennachsehen hier: nachschlagenerl¡rnen sehr gut lernen

Vor 18 Jahren, am Anfang von Fettes Brot,

waren Rap und Hip-Hop die Musik der

amerikanischen Unterschicht. Sie und ihre

Mitmusiker kommen aus deutschen Mittel-

schicht-Familien. Wie passt das zusam-

men?

Schon mit zehn haben mich Rap und Hip-Hop

begeistert. Die Musik war wild und laut. Ich fand

die rebellische und antirassistische Haltung interes-

sant. Ich wollte solche Musik machen, konnte aber

kein Instrument spielen und mein Englisch war

schlecht. Mein Gefühl sagte mir aber, jeder kann

das, egal aus welcher Schicht er kommt.

Wieso rappen Sie auf Deutsch?

Überall auf der Welt machen die Leute Hip-Hop in

ihrer eigenen Sprache und mit ihren eigenen The-

men. Auf Deutsch können wir am besten aus-

drücken, was wir wollen.

Sie singen in einem Lied: „Wir sind nicht

Schuld am Untergang des deutschen Hip-

Hop!“ Ist der deutsche Hip-Hop nicht mehr

aktuell?

Der deutsche Hip-Hop ist in der Musikkultur und

Gesellschaft angekommen. Einige Berliner Rap-

Künstler haben ihm noch eine neue Richtung gege-

ben. Sie bedienen ein bestimmtes Gangster-Genre.

Ich persönlich finde das nicht besonders progressiv.

Aber für viele Leute ist Scheiße-Sagen besonders

aggressiv oder aufrührerisch. Für mich ist es eher

langweilig, solche Texte zu schreiben.

Woher nehmen Sie Ihren Wortwitz, der

schon 1993 im Titel „Schwarzbrot –

Weißbrot“ stark war?

Wenn wir zusammen sind, auf langen Reisen zum

Beispiel, dann sabbeln wir rum. Einer findet einen

Spruch, der gut ankommt und den sich die ande-

ren merken. Dann pflanzt sich das als Witz sozusa-

gen fort. Das greifen wir dann auf. Manchmal

schreibt man sich auch Sachen ins Notizbuch,

wenn man gerade jemanden belauscht oder wenn

man eine Inspiration hat und schlägt das dann spä-

ter mal vor – das können Missverständnisse sein,

falsch gehörte Sachen, ein absichtlicher Witz oder

ein Versprecher, etwas aus einem Film oder einem

anderen Song.

2007 haben Sie sich das Anagramm „Bette

Frost“ zugelegt. Warum?

Das kam von der Idee, mit der fertigen Platte vorab

unter falschem Namen auf Tour zu gehen. Wir woll-

ten die Platte vor unseren Fans testen, bevor sie in

den Handel kommen sollte.

Sie und Dokter Renz haben inzwischen

Kinder bekommen. Hat das Ihre Musik ver-

ändert?

Wir haben immer noch alle Möglichkeiten der Welt,

unsere Musik zu entwickeln. Wir müssen es nur ein

bisschen besser organisieren. Aber auch dann bleibt

noch genügend Zeit, um nächtelang Musik zu

machen, auf Konzerte zu gehen oder sich Sachen

anzusehen, die mir wichtig sind und mich inspirieren.

Wenn Ihre Kinder Musiker werden möch-

ten, was würden Sie ihnen raten?

Ich würde sie nicht in ihrer Kreativität einschrän-

ken. Wenn sie mich aber fragen würden: Bei uns

war der Schlüssel zum Erfolg unsere Freundschaft.

Heutzutage gibt es verschiedene Wege, Musiker zu

werden. Von Castingshows würde ich ihnen abra-

ten. Aus meiner Sicht gehen dort besondere Talen-

te verloren. Meine persönlichen neuen Superstars

finde ich heute im Internet.

FETTES BROT

FOTO: JENS HERRNDORFF

1992 gründet Björn Warns alias Björn

Beton (heute 36) mit Martin Vandreier

(Dokter Renz), Boris Lauterbach (König

Boris) und zwei anderen Abiturienten die

Gruppe Fettes Brot. Die 18-jährigen Ham-

burger machen klassischen Rap, aber in

deutscher Sprache. Schnell werden sie –

nun nur noch zu dritt – berühmt. Sie

gewinnen viele Trophäen, so 2005 zweimal

den deutschen Musikpreis Comet. Jetzt

erscheinen zwei neue Alben.

INTERVIEW

27

In welcher Sprache rappen Sie,

wenn Sie im Ausland unterwegs

sind?

Wir singen unsere Lieder immer auf

Deutsch, egal wo wir sind. Für das

Goethe-Institut waren wir als Botschafter

für die deutsche Sprache in Italien, Däne-

mark, in der Ukraine und Russland. Für

solche Auftritte versuchen wir immer,

ein paar Worte in der jeweiligen Landes-

sprache zu lernen. Wir sagen dann: Hebt

die Hände und klatscht mit. Das ist

sowohl fürs Publikum als auch für uns

sehr lustig.

Ihr Tipp für Deutschlerner?

Nichts lässt sich leichter lernen als ein

Lied, das man gut findet. Manche engli-

sche Formulierungen kenne ich nur aus

Songtexten. Ich verstehe alle Wörter,

aber nicht den Sinn. Ich sehe dann nach.

Plötzlich weiß ich, worum es geht.

Musik ist eine gute Möglichkeit, eine

Sprache zu erlernen. <

S C H W E R

26-27_Interview_Fettes_Brot_0310.qxd 04.02.2010 9:41 Uhr Seite 27

Page 28: Deutsch Perfekt 2010 03

28 perfektDEUTSCH 3/10

E in Gespräch passiert meistens schnell.

Anders als beim Schreiben hat man in

einer Unterhaltung nicht viel Zeit, sich

ganze Sätze zu überlegen. Oft muss man

schneller reagieren, als man denken kann.

Haben Sie keine Angst, in Gesprächen auf

Deutsch Fehler zu machen! Versuchen Sie es

einfach! Auch Deutsche müssen sich näm-

lich oft korrigieren, weil sie einen Fehler

gemacht haben.

Viele Fehler sind im gesprochenen

Deutsch so normal, dass fast jeder Deutsche

sie permanent macht. Lesen Sie die vier

kurzen Dialoge – und sehen Sie, wie sich

das gesprochene Deutsch von der Schrift-

sprache unterscheidet.

KURZ UND FAST IMMER IM PERFEKT

% Und, wie geht’s?

& Frag nicht! Musste am Wochenende

arbeiten. Und dir?

% War am Wochenende bei meinen Eltern.

& Allein?

% Mein Freund ist mitgefahren.

Unvollständige Sätze: Im Sprachunterricht

lernt man, in vollständigen Sätzen zu spre-

chen. Aber im gesprochenen Deutsch sind die

meisten Sätze unvollständig: Man lässt

Unwichtiges weg und sagt nur das Wichtigste.

„Und, wie geht’s?“ statt „Und, wie geht’s

dir?“, „Und dir?“ statt „Und wie geht’s dir?“

¢nvollständig nicht komplett

die Fl¶skel, -n Standard-Kombination von

Wörtern

M„cht n“chts. Das ist nicht schlimm.

einige mehrere

häufig hier: oft benutzt

s¶lche (-r/-s) von der genannten Art

b“lden hier: formulieren

gliedern hier: ≈ in zwei oder mehr

Phasen machen, z. B. Anfang,

Mittelteil, Schluss

gehören zu ≈ ein Teil sein von

Zeit gew“nnen mehr Zeit bekommen

stattd¡ssen an Stelle dessen

die W“rkung hier: Effekt

ein ]nde nehmen aufhören

DAS RICHTIGE FALSCHE DEUTSCH

M I T T E L

Gesprochene Sprache ist schnell, spontan – und oft nicht ganz korrekt. Durch kleine Fehler wird sie

erst authentisch. ANNE WICHMANN erklärt, wie sich gesprochenes Deutsch von der Schriftsprache

unterscheidet.

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Page 29: Deutsch Perfekt 2010 03

29perfektDEUTSCH3/10

und „Allein?“ statt „Warst du dort allein?“

Das macht die Kommunikation schneller,

direkter – und interessanter.

Verberststellungen: Typisch ist auch,

dass die Sprecher das Pronomen weglas-

sen: „Musste am Wochenende arbeiten.“

statt „Ich musste am Wochenende arbei-

ten.“ und „War am Wochenende bei

meinen Eltern.“ statt „Ich war am

Wochenende bei meinen Eltern.“ Das

Verb steht dann nicht mehr auf Position

2, sondern (eigentlich falsch) auf Positi-

on 1. Viele Verberststellungen sind schon

alltäglich geworden: Die Floskeln

„Stimmt genau!“, „Kann sein.“ und

„Macht nichts.“ hört man in vielen

Gesprächen.

Perfekt statt Imperfekt: Erzählen sich

die Deutschen etwas, was in der Vergan-

genheit passiert ist, benutzen sie meis -

tens das Perfekt: „Mein Freund ist mitge-

fahren.“ statt „Mein Freund fuhr mit.“

Das Imperfekt (Präteritum; siehe Seite 38)

wird – im Gegensatz zur Schriftsprache –

nur bei „haben“ und „sein“ und bei den

Modalverben verwendet: „Ich musste am

Wochenende arbeiten.“ Im nördlichen

Teil Deutschlands wird auch das Plus-

quamperfekt statt des Perfekts verwen-

det: „Es war schön gewesen.“ statt „Es

war schön.“

FALSCHER SATZBAU, PAUSEN UNDDAS ENDE DES GENITIVS

% Warum kommst du so spät?

& Weil die S-Bahn hatte Verspätung.

Wegen dem Schnee.

% Hm … Trotzdem – du hättest anrufen

können!

Falsche Verbstellung: Bei einigen Kon-

junktionen achten die Deutschen in der

gesprochenen Sprache nicht so sehr auf

den korrekten Satzbau. Sehr häufig sind

„weil-Sätze“ mit falscher Verbstellung.

Korrekt steht das Verb auf der letzten

Position im Satz: „Weil die S-Bahn Ver-

spätung hatte.“ Aber viele formulieren

nach „weil“ einen ganz normalen Aussa-

gesatz mit dem Verb auf Position 2: „Weil

die S-Bahn hatte Verspätung.“ Hören Sie

doch im Bus einmal den anderen Fahr-

gästen zu! Sie werden wahrscheinlich

viele solcher Sätze hören.

Manche bilden auch mit anderen Kon-

junktionen Sätze mit falscher Verbstel-

lung, zum Beispiel mit „trotzdem“ und

„obwohl“. Normalerweise macht der

Sprecher nach der Konjunktion eine klei-

ne Pause. Oder er dehnt die Konjunktion,

das heißt er spricht sie sehr langsam und

formuliert erst dann den Satz.

Verzögerungsphänomene: Sprach-

pausen und gedehnt gesprochene Wörter

sind Verzögerungsphänomene. Sie glie-

dern ein Gespräch. Dazu gehören auch

Interjektionen wie „hm“, „äh“ und

„ach“. Mit diesen kleinen Wörtern

gewinnt man Zeit – um zu überlegen,

was man sagen will. Man kann sich mit

ihrer Hilfe auch korrigieren: „Und dann

bin ich … äh … es hat geschneit, und ich

bin zu spät gekommen.“

Dativ statt Genitiv: Der Genitiv wird im

gesprochenen Deutsch immer seltener.

Die meisten verwenden stattdessen den

Dativ: „Wegen dem Schnee.“ statt

„Wegen des Schnees.“ Auch wenn sie von

Personenbeziehungen sprechen, ver-

wenden nur wenige den Genitiv. Statt-

dessen sagen die meisten „von“ mit

Dativ: „Das ist die Schwester von meinem

Vater.“ statt „Das ist die Schwester mei-

nes Vaters.“

KLEINE WORTE, GROSSE WIRKUNG

% Wo ist denn Rolf? Ist er denn immer

noch in der Arbeit?

& Am Freitag ist doch Produktions-

schluss, da muss er eben fertig wer-

den.

% Das nimmt wohl nie ein Ende.

FOTO: FOTOLIA/KRISTIAN SEKULIC

>

TIPPS FÜR DIE AUSSPRACHE

Es ist schwierig, eine Fremdsprache so zu spre-

chen, wie es Muttersprachler tun. Hier sind die

wichtigsten Aussprachetipps für den Alltag.

DAS VOKALISCHE „R“Das „r“ wird im Deutschen verschieden ausgespro-

chen. Am häufigsten spricht man es als „vokali-

sches r“ [ɐ]. Es steht oft nach einem Vokal am

Silbenende: „aber“, „der“, „wir“. Aber auch wenn

noch weitere Konsonanten folgen, wird das „r“ oft

vokalisch ausgesprochen: „wird“, „dort“, „störst“.

„Wir kommen aber erst um zwei Uhr wieder.“ )

„Wia kommen aba east um zwei Ua wieda.“

VERKÜRZUNGENBei Wörtern, die auf „-en“ enden, spricht man das

Wortende meistens einfach nur „-n“. Das „e“ wird

verschluckt, also weggelassen:

„Wir müssen noch die Pflanzen nach draußen

tragen.“ )

„Wir müssn noch die Pflanzn nach draußn tragn.“

Bei Verbformen der ersten Person Singular wird

auch oft (vor allem im Präsens) das „-e“ ver-

schluckt:

„Ich gehe jetzt in den Supermarkt und kaufe

Milch.“ )

„Ich geh’ jetzt in den Supermarkt und kauf’ Milch.“

Auch das „t“ am Wortende wird oft nicht gespro-

chen:

„Ich weiß nicht. Das ist mir zu langweilig.“ )

„Ich weiß nich’. Das is’ mir zu langweilig.“

Aber Vorsicht! In schriftlichen Texten müssen natür-

lich immer alle Buchstaben geschrieben werden!

Das Pronomen „es“ wird oft zu „s“ verkürzt. Diese

Verkürzung gibt es auch in der Schriftsprache. Man

schreibt dann „’s“:

„Das gibt es doch gar nicht!“ )

„Das gibt’s doch gar nicht!“

häufig oft

das S“lbenende, -n Ende von einem Wortteil

f¶lgen hier: kommen

die Verk•rzung, -en ≈ Reduzierung

Den Kasten „Tipps für die Aussprache” können Sie vom 22.2. bis zum 28.3.2010 hören:Tel. +49 (0)89/8 56 81-318 oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören�

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Page 30: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH 3/10

Partikeln: Mit Partikeln kann man

Satzteile betonen oder abschwächen.

Viele Partikeln haben verschiedene

Bedeutungen, abhängig vom Kontext, in

dem sie verwendet werden und davon,

ob sie betont oder unbetont gesprochen

werden (siehe Deutsch perfekt 8/2008).

Die am häufigsten verwendeten Partikeln

sind „eben“, „doch“, „wohl“ und

„denn“. Sie kommen in fast jedem

Gespräch vor.

Mit der Partikel „denn“ kann man

Sätze zum Beispiel „weicher“ wirken las-

sen. „Wo ist Rolf? Ist er immer noch in der

Arbeit?“ kann schnell streng klingen.

Oder so, als wäre der Sprecher ärgerlich.

„Wo ist denn Rolf? Ist er denn immer

noch in der Arbeit?“ klingt viel netter und

beiläufiger. „Denn“ wird im Satz nicht

betont gesprochen.

Die Partikel „doch“ in Aussagesätzen

intensiviert die Aussage. „Am Freitag ist

doch Produktionsschluss …“ Dem Hörer

wird so implizit gesagt: „Du weißt das

schon!“ „Doch“ wird im Satz nicht

betont. „Eben“ (in Süddeutschland

„halt“) wird auch verwendet, um eine

Aussage zu verstärken. Im Satz wird

„eben“ auch nicht betont gesprochen.

„Wohl“ drückt häufig auch eine Vermu-

tung aus: „Er ist wohl gerade im Keller.“

Aber die Partikel kann eine Aussage auch

intensivieren: „Das nimmt wohl nie ein

Ende …“ Auch „wohl“ wird im Satz nicht

betont.

HALLO, BIST DU NOCH DRAN?

% Das ist doch kaum zu glauben, oder?

& Hm.

% Einen Job bekomme ich nicht. Aber

ich kann ein unbezahltes Praktikum

machen.

Sprecher- und Hörersignale: Ein Ge -

spräch funktioniert nur, wenn sich zwei

oder mehr Personen daran beteiligen.

Der Hörer sollte immer wieder signalisie-

ren, dass er (immer noch) zuhört. Und

der Sprecher muss den Kontakt zum

Hörer herstellen.

Hörersignale sind zum Beispiel Gestik,

Mimik und kleine Wörter wie „ja“ und

„hm“. Das „hm“ ist vor allem am Telefon

sehr wichtig, sonst wird der Sprecher ver-

unsichert – und wird irgendwann fragen:

„Hallo? Bist du noch dran?“

Sprechersignale sind zum Beispiel rhe-

torische Mittel wie „oder?“ und „nicht

wahr?“: „Das ist doch kaum zu glauben,

oder?“ Bei solchen Redemitteln erwartet

man meistens keine ehrliche Antwort,

sondern nur ein „Ja“ oder ein kurzes

Nicken. <

30

Hörst du noch zu? Am Telefon sind Signalebesonders wichtig

DIALEKTE UND UMGANGSSPRACHE

Die gesprochene Sprache ist abhängig von der

Region und dem sozialen Hintergrund des

Sprechers. In Deutschland gibt es viele Dialekte.

Auch die Alltagssprache von Jugendlichen und

Erwachsenen ist sehr verschieden (siehe Deutschperfekt 9 - 11/2007). Aber die Schriftsprache ist

Hochdeutsch. Achten Sie deshalb in schriftlichen

Texten wie Briefen und E-Mails unbedingt auf den

korrekten Satzbau, die korrekte Grammatik und die

Wortwahl! Wenn Sie sich bei der Wortwahl nicht

sicher sind, können Sie im Wörterbuch nachschau-

en. Darin finden Sie, ob das Wort umgangssprach-

lich (ugs.) ist oder nicht.

die }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltag

der H“ntergrund hier: Ort/Familie, wo man geborenund/oder aufgewachsen ist

¢nbedingt absolut

die W¶rtwahl Art der Wörter, die jemand wählt,z. B. Umgangssprache oderSchriftsprache

nachschauen hier: suchen, kontrollieren

betonen hier: ein Wort kräftiger aussprechenund so besonders deutlich machen

„bschwächen hier: freundlicher machen

vorkommen hier: ≈ benutzt werden

str¡ng hier: unangenehm, kalt

kl“ngen hier: wirken

beiläufig so gesagt, dass es nicht wichtig wirkt

verstærken stärker oder intensiver machen

die Vermutung, -en hier: ≈ Wissen oder Information, vonder man glaubt, dass sie richtig ist

dr„n sein hier: am Telefon sein

s“ch beteiligen „n hier: aktiv mitmachen bei

ver¢nsichern unsicher machen

erw„rten hier: warten auf, wollen

n“cken den Kopf hinauf- und hinunterbewe-gen und damit „Ja“ sagen

FOTO: FOTOLIA/LOLIPEP

28-30_SF_Wahre_Sprache_Q7_0310.qxd 04.02.2010 11:48 Uhr Seite 30

Page 31: Deutsch Perfekt 2010 03

31perfektDEUTSCH3/10

Im nächsten Heft geht’s weiter!Alles über „Mahlzeit!“ und eine Übung

finden Sie auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen ) Mahlzeit!

31perfektDEUTSCH

das so gemacht.

GREGOR (euphorisch) Das … das ist ja

wunderbar! Kein Gefängnis! Ach, die

Buchter kann mich mal! (weint fast) Aber

… Wie soll ich das denn bezahlen? Das

bedeutet: Bankrott. Firma weg. Alles aus.

Oh Gott.

MANNI (kommt herein) Hallo, meine Lie-

ben! Lange nicht gesehen. Was gibt‘s

Neues? Mein Sohn, du hast aber ganz

schön zugenommen! Es ist doch Fasten-

zeit!

THOMAS (lacht) Wie das so ist! Die Frau

wird schwanger, der Mann auch! Nach

der Geburt werde ich eine Diät machen.

Ein paar Kilo müssen wieder runter!

MANNI Wie geht‘s dir denn, mein Töch-

terchen? Und dem Kleinen?

TINA Uns geht‘s gut. Aber Gregor nicht.

Steuerbetrug.

MANNI Ah, Herr Kaminski! Das hätte ich

Ihnen gar nicht zugetraut.

GREGOR Herr Lang, ich bitte Sie! Sonst

vergesse ich mich.

MANNI Immer schön ruhig bleiben. Was

ist denn los?

DARIA Gregor muss die Steuern nachzah-

len. Und kann aber nicht.

MANNI Steuern nachzahlen? (lacht) Kin-

der, Kinder! Jetzt werdet wegen so ein

bisschen Geld nicht gleich hysterisch.

GREGOR So ein bisschen Geld? Herr Lang,

Sie haben wohl keine Vorstellung, wie

viel Geld ich zu zahlen habe.

MANNI Ne, ich habe wirklich keine

Ahnung. Aber ich möchte Ihnen einen

Vorschlag machen.

TINA Oje, mein Vater hat mal wieder eine

Schnapsidee.

Gregor ist verzweifelt. Er trifft Daria in der Mittagspause in der Fleischerei Lang zum Essen.

Tina ist im Laden und serviert den beiden das Essen.

31

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SPRACHE – MAHLZEIT!

Mahlzeit! 53

� M I T T E L

MANNI Ich bezahle Ihre Steuern und

werde dafür Teilhaber an Ihrer Firma.

Was sagen Sie dazu, Partner?

Mahlzeit! hier: Guten Appetit! auch: Gruß zwi-schen Kollegen

verzweifelt sehr unglücklichdie Fleischerei, Geschäft, in dem Fleisch und Wurst-en verkauft werdens“ch aufregen sich ärgern; hier auch: nervös sein„bgeschlossen beendetaus sein vorbei seinerschießen totschießenwegen Steuerbe- ≈ dem Finanzamt mitteilen, dass jemandtrugs „nzeigen absichtlich falsche Informationen gegeben

hat, um weniger Steuern zu zahlen“n Panik geraten ≈ extrem nervös werdenH“mmel! Oje!Oh G¶tt! Oje!das Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle geschlossen -se werdenDas l„sse “ch nie Dagegen kämpfe ich auf jeden Fall!m“t mir m„chen!s“ch beruhigen ruhig werdenDer/Die ... k„nn Ich will keinen Kontakt mehrm“ch mal! mit …!g„nz schön ziemlichzutrauen hier: glauben, das jemand etwas Nega-

tives tun könnte|ch b“tte Sie! hier: Hören Sie auf, mich zu ärgern!S¶nst verg¡sse Sonst werde ich unhöflich.“ch m“ch.nachzahlen hier: zurückzahlenK“nder, K“nder! hier: Das kann doch nicht sein, dass

ihr deshalb so nervös werdet!wohl ≈ wahrscheinlichdie Vorstellung, hier: Ahnung, Idee-endie Schn„psidee, schlechte Idee, verrückter/unrealis--n tischer Vorschlagder Teilhaber, - hier: Geschäftspartner

SCHON GEWUSST?

In der christlichen Religion ist zwischen Karneval

und Ostern Fastenzeit. Das heißt, dass in dieser

Zeit weniger gegessen wird. Die Menschen ma-

chen also eine Diät und nehmen ab, sie werden

also dünner. Das Gegenteil von abnehmen ist zu-

nehmen, also dicker werden. Auch viele Nicht-

Christen verzichten in der Fastenzeit auf etwas.

GREGOR Und? Was soll ich machen?

DARIA Reg dich doch nicht auf! Bis jetzt

hast du schließlich alles gefunden, was

die Siegmann-Buchter von dir haben

wollte. Es war doch alles da!

GREGOR Ja, schon! Aber jetzt will sie

keine Infos mehr. Sie ist fertig, sagt sie.

TINA (bringt das Essen an den Tisch)

Was höre ich da? Die Steuerprüfung ist

abgeschlossen? Gratuliere!

GREGOR Du hast ja keine Ahnung. Jetzt

ist alles aus. Ich kann mich erschießen!

Die zeigt mich an wegen Steuerbetrugs.

DARIA Oh, oh! Da bleibt dir nur noch

eins: in Panik geraten!

TINA Daria, hör doch auf!

THOMAS (kommt herein) Himmel, was ist

denn hier los?

DARIA Gregor ist bankrott.

GREGOR Danke für die kurze Zusam-

menfassung, Daria.

TINA Die Siegmann-Buchter will ihn

wegen Steuerbetrugs anzeigen.

GREGOR (weint fast) Oh Gott, ich muss

ins Gefängnis. Nie, nie lasse ich das mit

mir machen!

THOMAS Jetzt beruhigen Sie sich doch,

Gregor. Das ist alles nicht so schlimm!

DARIA Aha. Was weißt du, was wir nicht

wissen? Und: Woher weißt du das?

THOMAS Gregor, Sie müssen sich sofort

selbst anzeigen. Dann kann Ihnen ei-

gentlich nicht viel passieren. Das Einzi-

ge, was Sie dann noch tun müssen, ist:

die Steuern zurückzahlen.

GREGOR Was? Sind Sie da sicher?

THOMAS Ja, schon. Ein Freund von mir

hatte mal so ähnliche Probleme, der hat

TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER

31_Mahlzeit_0310.qxd 04.02.2010 9:41 Uhr Seite 31

Page 32: Deutsch Perfekt 2010 03

Seite 9 KURZ & KNAPP - DREI FRAGEN

GrenzgängerKlaus Feßmann kombiniert als Grenzgänger unter-

schiedliche Dinge wie zum Beispiel Steine und

Musik. Hier werden Wörter miteinander kombiniert,

aber nicht alle passen in die Reihe. Welche nicht?

Seite 14 - 18 GEMÜTLICHE METROPOLE

Stadt mit zwei GesichternFrankfurt ist beides: internationales Finanzzentrum und

gemütliche, kleinstädtische Metropole. Lesen Sie den

Text noch einmal genau und kreuzen Sie an, ob die

Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind!

32 perfektDEUTSCH 3/10

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

Seite 28 - 30 DAS RICHTIGE FALSCHE DEUTSCH

Is’ doch nich’ so schlimm!Kennen Sie die kleinen Wörter mit der großen Wirkung? Ergänzen Sie die

Lücke in den Sätzen mit den richtigen Modalpartikeln!

1. % Können wir jetzt __________________ losfahren?

2. & Gleich. Du kannst __________________ schon den Wagen aus der

Garage fahren. Hast du __________________ die Katzen gefüttert?

3. % Nein! Das habe ich dir __________________ schon zweimal gesagt.

4. & Entschuldigung, war __________________ bloß eine Frage. Da habe

ich dir __________________ nicht richtig zugehört.

5. % Dann mache ich es jetzt __________________ selber.

3

a) Schriftsteller – Gedicht – Komponist – Literatur

b) Instrument – Buch – Klangstein – Musik

c) schön – toll – wunderbar – schrecklich

d) Salzburg – Professor – Universität – Prüfung

e) Tonne – Kilo – Meter – Pfund

1

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

2

R F

1. Die zwei Skulpturen vor der Deutschen Börse

sind eine Kuh und ein Bär.

2. Die meisten Makler arbeiten nicht mehr in

der Börse.

3. In Frankfurt befindet sich die drittgrößte

Messe der Welt.

4. Der Stadtteil Mainhattan ist für seinen

Apfelwein berühmt.

5. Auf dem Frankfurter Hausberg kann man

nicht Ski fahren.

6. Aus Frankfurts Frauenfußballverein kommen

berühmte Spielerinnen.

wohl

doch 2 ja 2 wohl 2 eben 2 vielleicht endlich mal 2 denn 2 ruhig

M I T T E L M I T T E L

S C H W E R

32-33_uebungen_Q6_0310.qxd 04.02.2010 9:42 Uhr Seite 32

Page 33: Deutsch Perfekt 2010 03

33perfektDEUTSCH3/10

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

ÜBEN SIE WEITER!Sie finden weitere Übungen

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 40)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

FOTOS: FOTOLIA/WALDEM

AR BROWSKI, HEINO PATTSCHULL

Seite 31 MAHLZEIT

Lasst mich in Ruhe! Sonst vergesse ich mich!Gregor Kaminski erinnert sich nicht mehr, wer er ist? Nein, er verliert fast die Kontrolle über sich. Kennen Sie noch

mehr Bedeutungen von vergessen? Ordnen Sie die Aussagen der richtigen Erklärung zu!

1. Gregor Kaminski hat Angst, dass er nach der

Steuerprüfung seine Firma vergessen kann.

2. Tina wird Thomas nie vergessen, dass er Mikis’

Auto kaputtgemacht hat.

3. Thomas kann vergessen, dass Mikis ihm noch

einmal sein Auto leiht.

4. Gregor wird Thomas nie den guten Rat mit dem

Finanzamt vergessen.

5. Thomas hat vergessen, was er mit Manni wegen

Sophia vereinbart hat.

6

Seite 43 EIN TAG MIT DIRK RECKARDT

Mit Hund oder Katze?Vor den meisten Nomen steht ein Artikel. Manchmal

braucht das Nomen aber keinen Artikel. Testen Sie Ihr

Wissen und unterstreichen Sie die richtige Lösung!

5L E I C H TL E I C H TSeite 46 - 47 MEIN DEUTSCHLAND-BILD

Rund ums TelefonMarcel Burkhardt berichtet über seine große Freude, als

er endlich telefonieren konnte, wann er wollte. Auch

wenn heute das Handy ein wichtigeres Kommunika-

tionsmittel ist, gibt es noch immer viele Komposita mit

Telefon-. Finden Sie das richtige und schreiben Sie es in

die Lücke.

1. Andreas hat seine Telefon____________________

nicht bezahlt.

2. Jetzt ist sein Telefon____________________ außer

Betrieb.

3. Andreas kann keinen Telefon____________________

mehr machen.

4. Wenn er telefonieren will, muss er zu einer

Telefon____________________ gehen.

5. Damit er dort telefonieren kann, braucht er eine

Telefon____________________.

4

Anschluss 2 Zelle 2 Anruf 2 Karte 2 Rechnung

a) sich nicht merken

b) nicht erwarten können

c) immer danken für etwas

d) keinen mehr Erfolg mehr mit etwas haben

e) immer böse sein wegen etwas

M I T T E L

1. Dirk Reckardt hat ein Pferd / Pferd und

Huskys / die Huskys .

2. Er ist ein Tierarzt / Tierarzt und hat eine Praxis / Praxis .

3. Wenn er nach den Hausbesuchen / Hausbesuchen

in die Praxis kommt, warten schon Patienten.

4. Am Nachmittag bringen Tierbesitzer ihre kranken Tiere

mit in die Sprechstunde / Sprechstunde .

5. Am Feierabend macht er gern

einen Spaziergang / Spaziergang mit

den Hunden / Hunden .

32-33_uebungen_Q6_0310.qxd 04.02.2010 9:42 Uhr Seite 33

Page 34: Deutsch Perfekt 2010 03

Im Schuhgeschäft

34 perfektDEUTSCH 3/10

SPRACHE – WORTSCHATZ

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

L E I C H T

der (Schuh-)Stænder, -

der Schuhspanner, -

die Schuhcreme, -s die (Einlege-)Sohle, -n

die Schuhbürste, -n

der Schuhkarton, -s

der Stiefel, -

das Schaufenster, -

der H„lbschuh, -e

der Schuhlöffel, -der Schnürsenkel, -

der Hausschuh, -e

der T¢rnschuh, -e

der Flip-Flop, -s engl.

das Schuhregal, -e

die S¶cke, -n

der Stœckelschuh, -e(auch: der Stil¡tto, -s)

der [bsatz, ¿e

der Pant¶ffel, -n

die Sandale, -n

Schuhkauf und Schuhpflege Wenn jemand traurig ist, will man wissen, welche Probleme er

hat. Kennen Sie die typische Frage? Setzen Sie die Wörter ein

und finden Sie das Lösungswort!

1 2L E I C H T L E I C H T

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTHÜBEN SIE WEITER!Sie finden Übungen zu diesem Thema

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 40)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

1. Diese Schuhe trägt man im Winter. __ __ __ __ __ __ __ .

2. Darin stehen meistens die günstigen Modelle vor dem Laden:

der Schuh__ __ __ __ __ __ __ .

3. Damit kann man Schuhe pflegen: die Schuh__ __ __ __ __.

4. Darin liegen die Schuhe: der Schuh__ __ __ __ __ __ .

5. Dieses Gerät hilft, dass die Schuhe ihre Form

behalten: der Schuh__ __ __ __ __ __ __.

6. Damit putzt man Schmutz von den Schuhen:

die Schuh__ __ __ __ __ __ .

Lösung: Wo __ __ __ __ __ __ dich denn der Schuh?

1. Pantoffeln

2. Mit Stöckel-

schuhen

3. Mit Flip-Flops

4. Stilettos

5. Turnschuhe

a) sind sehr bequem

und ideal für Sport.

b) kann man auch ins

Wasser gehen.

c) geht man Treppen

vorsichtig hinunter.

d) kann man ganz

schnell anziehen.

e) haben extrem

hohe Absätze.

6

1

4

5

2

3

Der richtige SchuhWas passt zusammen? Verbinden Sie!

1 2 3 4 5 6

34_Sit_0310.qxd 04.02.2010 12:04 Uhr Seite 34

Page 35: Deutsch Perfekt 2010 03

perf

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DEUTSCH

3/10

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DEUTSCH

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Das Internet-Profil

Sind Sie auch Mitglied in einem sozialen Netzwerk wie

Myspace oder Facebook? Oder möchten Sie dort ein Profil

anlegen? Unsere Tipps helfen Ihnen, die wichtigsten

Funktionen auch auf Deutsch zu verstehen.

Um ein Profil bei einem sozialen Netzwerk anzulegen,

müssen Sie sich zunächst online registrieren. Sie

bekommen dann einen Benutzernamen und ein Passwort,

mit dem Sie sich einloggen. Dann können Sie

Informationen über sich ins Netz stellen. Anschließend

können Sie Kontakt mit Ihren Freunden und Bekannten

aufnehmen, indem Sie ihnen eine Freundschaftsanfrage

schicken. Wenn Sie fertig sind, können Sie sich ausloggen.

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Frag mir doch kein Loch in den Bauch!

In der deutschen Alltagssprache gibt es viele

Redewendungen mit dem Wort „Bauch“. Verstehen Sie sie?

ein voller Bauch studiert nicht gern= ein satter Mensch wird faul und kann nicht konzentriert

denken

Iss mittags lieber einen Salat als eine Pizza, sonst kannst

du im Nachmittagsunterricht nicht aufpassen! Du weißt ja:

Ein voller Bauch studiert nicht gern.

sich vor Lachen den Bauch halten= sehr (laut) lachen

Georg kann wirklich gut Witze erzählen. Wir haben uns

den Bauch gehalten vor Lachen.

sich ein Loch in den Bauch ärgern/freuen= sich sehr ärgern / sich sehr freuen

Ein Kind ist mit dem Fahrrad gegen unser neues Auto

gefahren. Mein Mann ärgert sich jetzt wegen der kleinen

Kratzer ein Loch in den Bauch.

etwas aus dem Bauch heraus tun/entscheiden= etwas instinktiv tun / etwas nach Gefühl entscheiden

Denken Sie nicht lange nach, wie und wann Sie sich nach

einem Streit bei Ihrem Liebsten entschuldigen können.

Entscheiden Sie einfach aus dem Bauch heraus, wann der

richtige Zeitpunkt ist.

sich die Beine in den Bauch stehen= sehr lange stehen und warten müssen

Ich habe keine Lust mehr, mir stundenlang die Beine in

den Bauch zu stehen. Sei nächstes Mal gefälligst pünktlich!

Mobil telefonieren

Heutzutage ist man beruflich

und privat fast immer per

Handy erreichbar. Aber nicht

immer funktioniert die

Technik perfekt oder die

Situation ist nicht günstig für

ein Gespräch. Wie können Sie

reagieren?

Kommunikationsprobleme% Ah, Frau Metzler, ich grüße Sie! Einen Moment bitte, ich

bin mit dem Auto unterwegs und meine Freisprech -

anlage funktioniert nicht. Ich fahre schnell an den

Rand, dann können wir sprechen …

% Hallo, hier ist noch mal Schmidt. Die Verbindung ist vor-

hin plötzlich abgebrochen. Wahrscheinlich hatte ich kein

Netz mehr.

% Hallo Susi, ich ruf’ dich von unterwegs an. Lass es uns

kurz machen, ja? Ich hab’ leider noch keine Flatrate fürs

Handy und mein Guthaben ist fast leer. Ich muss es erst

wieder aufladen.

% Entschuldige, dass unser Gespräch so plötzlich unterbro-

chen war, aber bei meinem Handy war der Akku leer.

& Von wo aus telefonierst du denn jetzt?

% Aus dem Hotel hier. Ich hab’ ja das Ladegerät dabei.

% Mensch, Tina! Warum hast du denn so lange nicht zu -

rück gerufen? Hast du meine Nachrichten nicht abgehört?

Ich hatte dir dreimal auf die Mailbox gesprochen.

& Doch, doch, aber ich komme noch nicht so gut mit mei-

nem neuen Handy zurecht. Die Bedienung ist zwar ganz

einfach, aber ich hab’ ja alles neu gemacht. Ich hab’

den Anbieter gewechselt und eine neue PIN-Nummer

gewählt. Aber die kann ich mir noch nicht merken.

das soziale N¡tzwerk, -e Seiten im Internet, auf denen man ein eigenes Profilanlegen und mit Freunden kommunizieren kann

ein Profil „nlegen sich auf einer Seite im Internet registrieren und per-sönliche Informationen über sich schreiben, damitandere Leute sie lesen können

¶nline mit dem Internet verbunden der Ben¢tzername, -n Name, den man für die Registrierung im Internet

benutztP„sswort, ¿er eine persönliche Wort- oder Zahlenkombination, mit

der man sich bei seinem Profil anmeldets“ch einloggen sich mit einem Benutzernamen und einem Passwort

anmelden“ns N¡tz st¡llen im Internet zeigendie Freundschafts- Funktion in einem sozialen Netzwerkanfrage, -ns“ch ausloggen die Verbindung zum persönlichen Internetprofil

beenden

FOTO

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BAKE

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35-36_SSV_Sprachkarten_Q7_0310_.qxd 04.02.2010 11:50 Uhr Seite 35

Page 36: Deutsch Perfekt 2010 03

perf

ekt

DEUTSCH

3/10

perf

ekt

DEUTSCH

3/10

perf

ekt

DEUTSCH

3/10

sich den Bauch vollschlagen= viel essen

Ihr dürft euch gerne den Bauch vollschlagen! Wir haben

genug eingekauft.

jemandem ein Loch / Löcher in den Bauch fragen= jemandem ohne Pause Fragen stellen

Kind, jetzt sei doch mal ruhig und frag mir nicht dauernd

Löcher in den Bauch.

mit etwas auf den Bauch fallen= mit etwas keinen Erfolg haben

Markus hat Angst vor einer neuen Beziehung. Er ist mit

Frauen schon so oft auf den Bauch gefallen.

aus dem hohlen Bauch= ohne (genaue) Vorbereitung

Eine Präsentation kann ich nicht so aus dem hohlen

Bauch für Sie machen.

Flugzeuge/Schmetterlinge / ein Kribbeln imBauch haben= ein (positives) nervöses Gefühl haben; verliebt sein

In einer Woche gibt unsere Band ein Konzert und ich habe

heute schon Schmetterlinge im Bauch.

nichts im Bauch haben= (sehr) hungrig sein

Bevor wir ins Kino gehen, muss ich unbedingt noch was

essen. Ich hab’ noch nichts im Bauch.

eine Stinkwut/Mordswut im Bauch haben= sehr ärgerlich/wütend sein

Meine Tochter hatte heute wegen einer schlechten Note in

Englisch eine Stinkwut im Bauch, als sie nach Hause

kam.

Immer erreichbar

% Hallo, Herr Ambach! Danke, dass Sie sich so schnell bei

mir melden. Ich bin in der U-Bahn auf dem Weg zum

Hauptbahnhof. Kann ich Sie in ein paar Minuten

zurückrufen? Dann können wir ungestört sprechen.

% Frau Meier, hallo! Bleiben Sie bitte dran! ... Hallo? Ja,

jetzt können wir sprechen. Ich war gerade in einem

Meeting und bin jetzt schnell rausgegangen.

% Hallo, Lisa! Wie geht’s? Du, wart’ mal kurz. Ich bin

gerade in der Kantine und es ist hier sehr laut. Ich

such’ mir eine ruhige Ecke, dann verstehe ich dich

besser, okay?

% Entschuldigen Sie bitte, wenn ich mein Handy anlasse,

aber ich erwarte einen wichtigen Anruf.

% Entschuldigen Sie die Unterbrechung. Ich nehme kurz

den Anruf an. Ist das für Sie in Ordnung?

Allgemeines

Geschlecht:

Geburtstag:

Beruf/Studium/

Ausbildung:

Adresse:

Telefonnummer:

E-Mail:

Persönliches

Beziehungs-

status:

Interessen:

Lieblingsmusik:

Lieblingsbücher:

Lieblingsfilme:

Lieblingszitat:

Über mich:

Kontakt

Single

verlobt

in einer Beziehung

verheiratet

Start Mein Profil Mein Postfach Meine Fotos Ausloggen

„bbrechen hier: beenden„bhören hier: prüfen, ob eine Nachricht auf der Mailbox istder [kku, -s ≈ Batterieder [nbieter, - Telefonfirma, die Zugang zu einem Handynetz anbietet

) Handynetz ) Zugangden [nruf „nnehmen hier: auf das Telefonklingeln reagierenaufladen hier: einen Betrag speichern aufdie Bedienung hier: Benutzung¡s k¢rz m„chen nur kurze Zeit sprechendie Freisprechanlage, Gerät, mit dem man telefonieren kann, ohne das Telefon-n in der Hand zu haltendas Guthaben, - hier: Betrag, den man vorher fürs Telefonieren bei einer

Telefon gesellschaft bezahlt hatdas Ladegerät, -e hier: Gerät, mit dem man den Akku des Handys auflädt )

auf ladendas (Handy-)N¡tz, -e hier: technische Infrastruktur: Damit kann man Signale

zwischen einer Antenne und einem Handy hin und herschicken.

der R„nd, ¿er hier: Stelle an der Seite einer Straße, an der man parkenkann

unterbr¡chen hier: stoppender Zugang hier: Möglichkeit, ein Handy-Netz zu benutzen ) Handy-

Netz

35-36_SSV_Sprachkarten_Q7_0310_.qxd 04.02.2010 11:50 Uhr Seite 36

Page 37: Deutsch Perfekt 2010 03

37perfektDEUTSCH3/10

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

M I T T E L

Seite 11 MEIN ERSTER MONATFußball

Doreen Nabwire Omondi aus Kenia spielt in der Zweiten Bundesliga Fußball. Finden Sie die Wörter

rund ums Fußballspielen! Die Buchstaben in den blauen Kreisen ergeben das Lösungswort!

1

FOTO: VERANSTALTUNGSSERVICE FRANKEN

S C H W E R

Seite 54 - 57 DAS WEISSE GOLD AUS MEISSENEine festliche Tafel

Haben Sie Meißener Porzellan? Dann benutzen Sie es

sicher zu besonderen Festen! Was gehört zu einem

schön gedeckten Tisch? Bei den Wörtern unten sind

Buchstaben vertauscht. Stellen Sie sie an den richtigen

Platz und finden Sie so das korrekte Wort!

2

1. Mann, der Fußball spielt

2. Dort finden die Spiele statt.

3. Er bereitet die Spieler vor.

4. Dort soll der Ball hinein.

5. In dieser Klasse spielen die besten Sportgruppen

Deutschlands.

6. Beim Fußball spielen elf Spieler in einer ...

Lösung: Dieses Jahr findet die

Fußball-__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __1 2 3 4 1 5 6 3 1 7 6 8 9 10 11 3

in Südafrika statt.

6

3

4

2

5

14 6 8 9 11

73

21

5

3

2

5

16

4

ß = ss

1. S t e f f s o r v i e t t e ) die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

2. G e r v i e t t e n r i n s ) der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

3. T e s c h d i c k e ) die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

4. G e i n w l a s ) das __ __ __ __ __ __ __ __

5. P l e t z t a l l e r ) der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

6. S c h l u m e n b m u c k ) der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

W10

37-raten_0310.qxd 04.02.2010 9:43 Uhr Seite 37

Page 38: Deutsch Perfekt 2010 03

Das Präteritum ist ein Tempus der Vergangenheit.

Man verwendet es

2 in Berichten, Erzählungen und Märchen.

2 in den Nachrichten von Zeitungen, Fernsehen und Radio.

2 häufig bei „haben“ und „sein“ (statt des Perfekts):

Ich war im Stress, weil ich viel Arbeit hatte.

2 bei „es gibt“ und bei den Modalverben (statt des

Perfekts):

Es gab keine billigen Flüge mehr.

Deshalb musste ich den Zug nehmen.

Regelmäßige (= schwache) Verbensagen: ich sagte wir sagten

du sagtest ihr sagtet

er/sie/es sagte sie/Sie sagten

Hilfsverbensein: haben:

ich war wir waren ich hatte wir hatten

du warst ihr wart du hattest ihr hattet

er/sie/es war sie/Sie waren er/sie/es hatte sie/Sie hatten

Modalverbendürfen ) durfte; können ) konnte; müssen ) musste;

sollen ) sollte; wollen ) wollte wollen ) wollte

Unregelmäßige (= starke) Verben

2 Der Stammvokal ändert sich im Präteritum:

sehen ) ich sah

sehen: ich sah wir sahen

du sahst ihr saht

er/sie/es sah sie/Sie sahen

2 Manche Verben haben einen eigenen Präteritumstamm,

zum Beispiel: gehen ) er ging

Einige wichtige unregelmäßige Verben

38 perfektDEUTSCH 3/10

SPRACHE – GRAMMATIK

„Er ging weg und kam nie wieder zurück.“ – Präteritum

1

2

Der Traum vom FliegenFormulieren Sie dieses Märchen im Präteritum!

Auf einem Berg (1) lebt ein kleiner Prinz. Dieser (2)

hat einen großen Wunsch: Er (3) will fliegen kön-

nen! Einmal (4) denkt er: „Ich laufe auf einen Berg,

und dann springe ich runter! Bestimmt kann ich

dann fliegen!“ Und so (5) macht er es. Aber er (6)

fällt und fällt und fällt. Was für eine Angst er (7)

hat! Doch als er endlich (8) landet, (9) hängt er in

einem Baum. Und alles (10) tut ihm weh! Auf einmal

(11) stehen zwei Feen vor ihm. Sie (12) geben ihm

einen Apfel und (13) sprechen: „Iss! Der macht

dich wieder gesund!“ Der kleine Prinz (14) isst den

Apfel. Und er (15) wird wieder gesund. Aber nach

diesem Tag (16) weiß er, dass nicht alle Träume

Wirklichkeit werden können.MEHR ÜBUNGEN

zum Präteritum2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

Glück im UnglückErgänzen Sie die Verben im Präteritum!

(Köln) Am Samstagmorgen _________ (waschen) Hans

N. sein Auto. Er _________ das Putzmittel auf dem Boden

_________ (abstellen). Später _________ sein dreijähriger

Sohn Tim _________ (dazukommen). Auch die Nachba-

rin, Anna S., _________ (besuchen) ihn. Während Hans N.

mit der Nachbarin _________ (sprechen), _________

(trinken) sein Sohn etwas von dem Putzmittel. Anna S., die

den Vorgang _________ (sehen), _________ (laufen)

sofort zum Telefon und _________ (rufen) den Notarzt.

Der _________ (fahren) Tim ins Krankenhaus. Am Abend

_________ Tim noch etwas blass _________ (aussehen),

aber es _________ (gehen) ihm schon besser.

In der 1. und 3. Person Singular des Präteritums

haben die starken Verben keine Endung: ich/er fand

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

Infinitiv Präteritumbleiben bliebdenken dachteessen aßfahren fuhrfallen fielfliegen floggeben gabgehen ginghalten hielt

hängen hingheißen hießkommen kam laufen liefrufen riefschlafen schliefschneiden schnittschreiben schriebsehen sah

sitzen saßsprechen sprachstehen standtragen trugtrinken tranktun tatwaschen wuschwerden wurdewissen wusste

38_Grammatik_0310.qxd 04.02.2010 9:43 Uhr Seite 38

Page 39: Deutsch Perfekt 2010 03

39perfektDEUTSCH3/10

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN

Sternhagelgünstig

Waren Sie schon einmal

sternhagelvoll? Hoffent-

lich nicht, denn dann ging

es Ihnen am nächsten Tag

sicher nicht gut! Stern-

hagelvoll heißt nämlich so

viel wie total betrunken:

„Hast du gesehen, was

Florian gestern alles ge-

trunken hat? Der konnte ja nicht mal mehr gerade stehen! Er

war so was von sternhagelvoll!“ Diese Kaffeemaschine ist

natürlich nicht sternhagelvoll, dafür aber sternhagelgünstig,

sagt der Hersteller. Das Wort wurde für die Werbekampagne

neu erfunden und soll „sehr günstig“ bedeuten.

Wir gewinnen Salz nicht nur für die Suppe

Beim Kochen gibt man zum Schluss etwas Salz in die Suppe, damit sie gut schmeckt. Salz ist

ein wichtiges Element für die Suppe, denn ohne es würde sie langweilig schmecken. Im über-

tragenen Sinn bedeutet Salz in der Suppe, dass etwas durch eine bestimmte Komponente erst

richtig toll und interessant wird: „Das letzte Fußballspiel war ziemlich langweilig. Es fiel kein

einziges Tor! Es fehlte einfach das Salz in der Suppe.“ Diese Werbung signalisiert, dass das

Salz, welches die Firma gewinnt – also produziert – für viele Dinge wichtig ist, nicht nur für

die Suppe.

Goldstück der Bayern

Dagobert Duck hat sehr viele Gold-

stücke. Sie machen ihn reich. Ein

Goldstück ist aber nicht nur ein

Stück Metall, das sehr wertvoll ist.

Auch eine Person kann sehr wert-

voll und nett sein: „Was, das

würdest du wirklich für mich tun?

Das ist aber nett von dir! Du bist

wirklich ein Goldstück!“ Da

Milchprodukte, zum Beispiel

Milch und Käse, für Bayern sehr

wichtig sind, wird der goldgelbe Käse in dieser Werbung als

„Goldstück der Bayern“ bezeichnet. Oder ist damit doch

der süße kleine Junge gemeint?

HaiopeisWas kann „verlegen“ alles bedeuten?

Kreuzen Sie an!

herstellen

an einen Ort legen und nicht

mehr finden

auf dem Boden festmachen

der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeresfisch;auch Wortspiel: Heiopei = rhein-ländisch für: Mensch mitschwachem Charakter

der Meister, - Person, die die Qualifikation hat,andere auszubilden; hier: Chef

der T¡ppich- Teppich, der direkt auf den Bodenboden, ¿ geklebt ist}nd wie! hier: Ja, sehr!beim b¡sten wirklich W“llen

HAIOPEIS © SIEM

ENSEN/ACHTERBAHN VERLAG, OLDENBURG

M I T T E L

LÖSUNGEN AUF SEITE 40

39_Ges_Gel_0310.qxd 04.02.2010 9:44 Uhr Seite 39

Page 40: Deutsch Perfekt 2010 03

40 perfektDEUTSCH 3/10

Seite 32 - 33

a) Komponist; b) Buch; c) schrecklich; d) Salzburg; e) Meter

1. falsch; 2. richtig; 3. richtig; 4. falsch; 5. falsch; 6. richtig

1. vielleicht endlich mal; 2. ruhig, denn; 3. doch; 4. ja; 5. eben

1. -rechnung; 2. -anschluss; 3. -anruf; 4. -zelle; 5. -karte

1. ein Pferd, Huskys; 2. Tierarzt, eine Praxis; 3. den Hausbesuchen;

4. die Sprechstunde; 5. einen Spaziergang, den Hunden

2. e; 3. b; 4. c; 5. a

Seite 34

1. d; 2. c; 3. b; 4. e; 5. a

1. Stiefel; 2. -ständer; 3. -creme; 4. -karton; 5. -spanner; 6. -bürste

Lösung: Wo drückt dich denn der Schuh?

Seite 37

1. Fußballer; 2. Stadion; 3. Trainer; 4. Tor; 5. Bundesliga; 6. Mannschaft

Lösung: Dieses Jahr findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika

statt.

1. Stoffserviette; 2. Serviettenring; 3. Tischdecke; 4. Weinglas;

5. Platzteller; 6. Blumenschmuck

Seite 38

1. lebte; 2. hatte; 3. wollte; 4. dachte; 5. machte; 6. fiel (3-mal);

7. hatte; 8. landete; 9. hing; 10. tat; 11. standen; 12. gaben;

13. sprachen; 14. aß; 15. wurde; 16. wusste

wusch; stellte ... ab; kam ... dazu; besuchte; sprach, trank; sah, lief,

rief; fuhr; sah ... aus, ging

Seite 39

richtig: an einen Ort legen und nicht mehr finden;

auf dem Boden festmachen

falsch: herstellen

2

1

2

1

2

1

6

5

4

3

2

1

Lösungen

2 mit dem Coupon 2 per Telefon 2 per Fax 2 per E-Mailauf Seite 70 +49 (0)89/8 56 81-16 +49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]

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40_Extra_Loesungen_0310.qxd 04.02.2010 9:44 Uhr Seite 40

Page 41: Deutsch Perfekt 2010 03

FOTO

: ZEF

A

die Berghütteder Randder Gletscherdas Stockwerkwurde ... gebauteidgenössisch

die Hochschuleausprobierendie Bahn

berühmtder Wärter

sicherndie Fälschungdie Kunstakademiedie Kunsteröffnen

im Durchschnittschauen

sich engagieren

ausgehenmehr aus seinem Typmachen das Fitnessstudio

der GrundDeshalb probieren siees erst gar nicht.

die Fluggesellschaftbisherder Schoß

der Steindie Gegendder Schriftstellerdas Sudetenland

die Schwäbische Albdie Höhledas Gedichtschriebder Grenzgänger

entdeckenberühren

stattdas Zielselten

mountain hutedgeglacierfloor, storeywas builtSwiss

universityto try outhere: mountain railway

famousguard

here: to protectforgeryacademy of artsartto open

on averagehere: to watch TV

here: to actively socialize

to go outto spruce up one’s appearance fitness studio, gym

reasonThat’s why they don’teven bother trying.

airlineso farlap

stoneareaauthorSudetenland

the Swabian mountainscavepoemwrotehere: someone com-bining different fields ofinterestto discoverto touch

instead ofaim, goalrarely

le refugele bordle glacierl’étagefut construithelvétique

l’universitétesterle train

célèbreici : le gardien

protégerle faux (tableau)l’Académie des artsl’art ouvrir

en moyenneici : regarder

s’engager

sortirchanger de look

le centre de fitness

la raisonC’est donc pour cela qu’ilsn’essaient pas de …

la compagnie aériennejusqu’à maintenantles genoux

la pierreici : la régionl’écrivainles Sudètes

le Jura souabela grottela poésieécrivitici: une personne quipasse volontiers d'undomaine à un autredécouvrirtoucher

ici : à la place dele butrarement

il rifugio alpinol’orloil ghiacciaioil piano (di un edificio)qui: è stato costruitoelvetico

l’Universitàprovarequi: il trenino

famosoqui: il sorvegliante

qui: mettere in sicurezzaqui: la contraffazionel’accademia d’artel’arteinaugurare

mediamentequi: guardare la televisio-ne

impegnarsi

uscire la seraagghindarsi

il fitness center

il motivoPer questo non ci prova-no neanche.

la compagnia aereafinorail grembo

la pietrala zonalo scrittorela regione dei Sudeti

il Giura svevola cavernala poesiascrissequi: la persona dagli inte-ressi variegati

scopriretoccare

anzichéqui: l’obiettivoraramente

dağ evikenarbuzulkatinşa edilmişIsviçreli

üniversitedenemekburada: teleferik

ünlüburada: bekçi

güvence altına almak burada: taklitGüzel Sanatlar Akademisiburada: sanataçmak

ortalamadaburada: seyretmek

burada: angaje olmak

çıkmaktipini daha iyiye değiştir-mekspor salonu

sebepOnun için hiç denemiyor-lar bile.

uçak şirketişimdiye kadarkucak

taşburada: bölgeyazarSüdet bölgesi

Suebyalı dağ bölgesimağaraşiiryazmak (geçmiş zamanı)burada: pasavan sahibi

bulmakdokunmak

burada: yerineburada: amaçnadir

schroniskokrawędźlodowiecpiętrozostał wybudowany szwajcarski

uniwersytetwypróbowaćkolej

sławnystrażnik

ochraniaćfalsyfikacjaakademia sztuk pięknychsztukaotwierać

przeciętnieoglądać

angażować

wychodzićzadbać o swój wygląd

fitness klub

powódDlatego nawet w ogólenie próbują...

linie lotniczedotądkolana

kamieńokolicapisarzKraj Sudetów

Jura Schwabskajaskiniawierszpisał,-a,-oosoba wielostronna

odnaleźćdotykać

zamiastcelrzadko

горный приюткрайледникэтажздесь: был построеншвейцарский

вузпробоватьздесь: фуникулёр

известныйздесь: смотритель вмузеезащищатьздесь: копияакадемия искусствискусствооткрывать

в среднемздесь: смотреть телеви-зор

принимать активноеучастиевыходить (из дому)улучшить свой внеш-ний видфитнеc –клуб

причинаПоэтому они даже и непытаются.

авиакомпаниядо сих порколени (сидящего)

каменьместностьписательСудеты

Швабский Альбпещерастихотворениездесь: писалздесь: разностороннийчеловек

открыватькасаться

вместоцельредко

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

SPRACHE – STARTHILFE

DAS MODERNSTE HAUS DER ALPEN SEITE 6

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 10 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

la cabaña de montañael bordeel glaciarel pisofue construidade la FederaciónHelvéticala universidadprobarel tren

famosoel vigilante

asegurarla falsificaciónla academia de arteel arteinaugurar

por término mediover

comprometerse

salir de marchasacar mayor partido a sutipoel gimnasio

el motivoPor eso ni siquiera lointentan.

la compañía aéreahasta ahorael regazo

la piedrala regiónel escritorlos Sudetes en la antiguaChecoslovaquiala Jura de Suabiala cuevala poesíaescribióaquí: persona versátil

descubrirtocar

en vez deaquí: el objetivorara vez

ALLES FALSCH SEITE 7

212 SEITE 7

ALLEINE? NICHT MEHR LANGE! SEITE 7

SICH BESCHWEREN? LIEBER NICHT! SEITE 8

DER GUTE TIPP SEITE 8

3 FRAGEN SEITE 9

SCHLECHTE SCHWIMMER SEITE 10

41perfektDEUTSCH3/10

41-42_Starthilfe_0310.qxd 04.02.2010 11:51 Uhr Seite 41

Page 42: Deutsch Perfekt 2010 03

aquí: la asociaciónel motivoahogarseaquí: promoverla nadadora profesional

el cadáverel buitremacabro

en vez dela salsael aderezola competenciael puesto de salchichasel ingrediente

cuál es la situación económica de ...

máximaaquí: ponerla gananciadelegato, el gerente

el soldadorel agricultorajustado por inflación

el índice de inflaciónaquí: deducirel grupo familiaraquí: la educaciónla cuota de la seguridadsocialla persona con ingresossuperioresaumentar repartiraquí: la deducciónlos aportes sociales

cobrarel seguro de cuidadospermanentes

qui: la societàil motivoaffogarepromuoverela nuotatrice professio-nista

il cadaverel’avvoltoiomacabro

anzichéla salsal’aromala concorrenzail chiosco dei würstell’ingrediente

in quale situazione eco-nomica si trova

massimoqui: indicareil guadagnol’amministratore delega-toil saldatoreil contadinoal netto dell’inflazione

il tasso d’inflazionequi: detrarrequi: il nucleo familiarequi: l’istruzioneil contributo alle assicu-razioni socialila persona che guadagnadi piùaumentare ripartirequi: la detrazionel’imposta per le assicura-zioni socialiincassarel’assicurazione per i nonautosufficienti

burada: derneksebepsuda boğulmakburada: reklam yapmakprofesyonel yüzücü

cesetakbabaBurada: meş´um uğursuz

burada: yerinesosbaharatburada: rekabetsosis satış kulübesimalzeme

mali durum nasılolduğunu

maksimalburada: bilgi vermekkazançyönetici

kaynakçıçiftçienflasyon oranını çektik-ten sonraenflasyon yüzdesiburada: çıkarmakburada: haneburada: eğitimsosyal sigorta primi

çok iyi para kazanan

burada: artırmakbölü‚ türmekkesintisosyal kesintiler

para almakbakım sigortası

tutaj: towarzystwopowódutopić sięreklamowaćprofesjonalna pływaczka

zwłokisępmakabryczny

zamiastsosprzyprawakonkurencjakiosk z kiełbaskami składnik

jak... się finansowopowodzi

maksymalnytutaj: podawaćzarobkiprezes

spawaczrolnikbez inflacji

stopa inflacjitutaj: potrącaćgospodarstwo domowekształcenieskładka na ubezpieczeniespołeczneosoba o wysokichzarobkachpodwyższyćrozdzielićpotrącenieskładki na ubezpieczeniespołecznekasowaćubezpieczenie pielęgna-cyjne

обществопричинаутонутьагитировать за что-л.профессиональнаяпловчиха

трупкоршунмрачный

вместосоусприправаконкуренциясосисочнаяингредиент

в каком финансовомположении кто-то нахо-дитсямаксимальныйздесь: указыватьзаработокруководитель предп-риятиясварщикфермерс поправкой на инфля-циюинфляционный процентздесь: вычитатьдомашнее хозяйствообразованиеотчисления на социаль-ное страхованиеочень хорошо зараба-тывающийувеличиватьделитьвычетсоциальные отчисления

взиматьстрахование на случайпотребности в уходе

die Gesellschaftder Grundertrinkenwerben fürdie Profi-Schwimmerin

die Leicheder Geiermakaber

stattdie Soßedas Gewürzdie Konkurrenzdie Wurstbudedie Zutat

wie … finanzielldasteht

höchstmöglichangebender Verdienstder Geschäftsführer

der Schweißerder Landwirtinflationsbereinigt

die Inflationsrateabziehender Haushaltdie Bildungder Sozialversiche-rungsbeitragder Topverdiener

steigernaufteilender Abzugdie Sozialabgabe

kassierendie Pflegeversiche-rung

here: societyreasonto drownto promoteprofessional (female)swimmer

(dead) bodyvulturemorbid

instead ofsaucespicecompetitionsausage standingredient

how they’re doing financially

maximumhere: to declareearningsmanaging director

welderfarmeradjusted for inflation

rate of inflationto deducthouseholdeducationsocial security contri-butionstop earner

to increaseto splitdeductionsocial security contri-butionshere: to collectnursing care insurance

ici: la sociétéla raisonse noyerfaire de la publicité pourla nageuse professionnel-le

le cadavrele vautourmacabre

ici : à la place dela saucel’épicela concurrencela baraque à saucissesl’ingrédient

… quelle est la situationfinancière de quelqu’un

maximalici : donnerla rémunérationle directeur

le soudeurl’agriculteursans prendre en comptel’inflationle taux d’inflationici : déduireici : le foyerici : l’éducationla cotisation pour laSécurité socialecelui qui a un très grossalaireici : augmenterrépartirla déductionla cotisation sociale

encaisserl’assurance dépendance

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus schweren Texten:

Wie werden sie übersetzt?

Eine Auswahl zu den Themen Arbeit und Finanzen:

ARBEIT UND FINANZEN: WIE VIEL VERDIENEN DIE DEUTSCHEN? SEITE 60 - 62

HAMBURGER STATT CURRYWURST SEITE 10

EIN VOGEL ALS DETEKTIV SEITE 10

SCHLECHTE SCHWIMMER FORTSETZUNG SEITE 10

perfektDEUTSCH 3/1042

41-42_Starthilfe_0310.qxd 04.02.2010 11:51 Uhr Seite 42

Page 43: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH3/10

MEIN TAG

Besonders schön ist es, wenn eine Kai-

serschnitt-Operation klappt und die

Mutter und ihre Kinder gesund sind.

Manchmal habe ich aber auch

schlechte Nachrichten für die Tierbesit-

zer. Wenn ein Tier sehr krank ist, gebe

ich ihm eine Injektion, damit es ohne

Schmerzen stirbt. Für die Besitzer ist

das sehr schwer. Oft lieben sie ihren

Hund oder ihre Katze wie ein eigenes

Kind. Deshalb geben manche Menschen

sehr viel Geld aus, um ihre kranken

Tiere zu heilen – auch wenn sie selbst

nur wenig Geld haben.

15 Uhr Am Nachmittag ist Sprech-

stunde. Dann kommen die Menschen

ohne Termin in die Praxis. Sie bringen

ihre kranken Vögel oder Hamster mit,

auch mal ein Hausschwein oder eine

Boa Constrictor. Doch dann kommt ein

Notfall! Ein Bauer ruft an, weil eine Kuh

Probleme bei der Geburt hat. Dann

6 Uhr Am Morgen wecken mich oft

meine Hunde. Ich habe Huskys. Diese

Hunde wollen viel laufen. Deshalb

beginne ich den Tag mit einem Spazier-

gang. Das tut mir und den Hunden gut.

Außerdem habe ich auch ein Pferd und

Katzen.

6.30 Uhr Spätestens um halb sieben

gehe ich aus dem Haus. Ich fahre dann

aber noch nicht in meine Tierarztpraxis.

Zuerst mache ich Hausbesuche: Große

Tiere wie Pferde und Rinder müssen

nicht in die Praxis kommen. Ich fahre zu

ihnen. Manchmal sehe ich an einem

Vormittag 60 Rinder. Ich untersuche sie

und impfe sie gegen Krankheiten.

12 Uhr Mittags komme ich in meine

Praxis. Dort warten schon die nächsten

Patienten auf mich. Die Besitzer haben

für ihre Haustiere einen Termin verein-

bart, um sie operieren zu lassen. Sehr

häufig mache ich Sterilisationen.

EIN TAG MIT DIRK RECKARDT ALTER: 49 JahreBERUF: TierarztWOHNORT: Gerwisch (Sachsen-Anhalt)

müssen die Besucher in der Praxis war-

ten. Wenn ich wiederkomme, sind sie

immer noch da. Aber sie sind gar nicht

böse. Sie sind neugierig und wollen

wissen, ob bei der Geburt alles gut

gegangen ist.

18 Uhr Manchmal kommt aber auch

ein Anruf aus dem Magdeburger Zoo.

Dort helfe ich, wenn der Zoo-Tierarzt

nicht da ist oder es ein Problem mit den

Rindern gibt. Mit denen kenne ich mich

nämlich gut aus.

19 Uhr Nach der Sprechstunde ist

noch nicht Feierabend. Auch in einer

Praxis gibt es Büroarbeit. Ich muss zum

Beispiel abends Medikamente bestel-

len.

20 Uhr Nach einem Spaziergang mit

den Hunden habe ich jetzt etwas Zeit

für mich. Ich spiele dann Klavier oder

Akkordeon, oder ich sehe fern. Manch-

mal schaue ich mir im Fernsehen auch

Berichte aus den deutschen Zoos an.

Diese Berichte sind spannend. Im Fern-

sehen gibt es auch viele Serien über

Tierärzte. Die sind aber gar nicht rea-

listisch, sondern sehr romantisch und

voller Klischees. <

L E I C H T

43

das Pferd, -e Tier: Man kann auf ihm sitzen und sich tragen lassen. Kleines Pferd = Pony

“mpfen gegen ein Medikament mit einer Injektion geben: Es soll helfen, dass der Körpereine spezielle Krankheit nicht bekommt.

der Bes“tzer, - hier: Person: Sie hat ein Tier.

häufig oft

der Kaiserschnitt, -e Operation: Das Baby wird aus dem Bauch der Mutter geholt.

kl„ppen hier: funktionieren, positiv enden

heilen gesund machen

der H„mster, - braunes oder braun-weißes, kleines Tier

d¶ch hier: aber

der Bauer, -n Person: Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/odersie hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine.

die Kuh, ¿e weibliches Rind

s“ch auskennen m“t Erfahrung haben mit

¡twas hier: ein bisschen

das Klavier, -e Piano

s“ch „nschauen hier: als Publikum sehen

der Ber“cht, -e Report

sp„nnend ↔ langweilig

v¶ller voll von

FOTO

: PRI

VAT

43-Ein_Tag_mit_0310.qxd 04.02.2010 9:45 Uhr Seite 43

Page 44: Deutsch Perfekt 2010 03

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44_45_Shop_0310_DS_q7 04.02.2010 9:46 Uhr Seite 44

Page 45: Deutsch Perfekt 2010 03

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44_45_Shop_0310_DS_q7 04.02.2010 9:46 Uhr Seite 45

Page 46: Deutsch Perfekt 2010 03

46 perfektDEUTSCH 3/10

MEIN DEUTSCHLAND-BILD

Ich bin in einem Dorf in der Deutschen Demokratischen Repu-

blik groß geworden. Telefone hat es dort fast keine gegeben.

Nur die Postfrau und zwei wichtige Männer hatten eines. Alle

anderen mussten diese drei um Telefonate bitten oder ihren

Freunden Briefe schreiben. Vier Jahre nach dem Ende der Deut-

schen Demokratischen Republik haben wir dann die erste Tele-

fonzelle bekommen. Das war ein wunderbarer Tag! Ich war 15

Jahre alt und habe wie alle meine Freunde mein ganzes

Taschengeld in diese Telefonzelle gesteckt. Draußen haben die

alten Nachbarinnen geschimpft. Alle wollten unbedingt tele-

fonieren. Schön war das.

Die Telefonzelle in meinem Dorf gibt es schon lange nicht

mehr – wie es sie in vielen deutschen Dörfern nicht mehr gibt.

Heute hat ja jeder ein Telefon zu Hause und dazu noch mehre-

re Handys. In den Städten gibt es noch Telefonzellen; aber die

sehen ganz anders aus. Oft sind es moderne Säulen. Bei Regen

wird man schön nass.

Letztes Jahr bin ich nach Rheinland-Pfalz gekommen. Die

Straßen haben dort oft Namen von großen Politikern der

alten Bundesrepublik wie zum Beispiel Konrad Adenauer

oder Theodor Heuss. Dort gibt es in den Dörfern auch noch

alte gelbe Telefonzellen. Toll. In dem Dorf Ober-Olm in der

Nähe von Mainz hat sich an diesem Abend außer mir erst ein-

mal niemand für die Telefonzelle interessiert. Als ich dann

aber fotografiert habe, sind schnell noch ein paar Menschen

gekommen. Die Kinder haben gedacht: Da ist ein Polizist!

Ihre Eltern: Da kommt ein Dieb! Neben der Telefonzelle steht

ja dieses neue Auto. Da habe ich gelacht und ihnen von mei-

ner kleinen Zeitreise erzählt.

das Telefonat, -e Telefongesprächdie Telefonzelle, -n ≈ offizielles Telefon auf der Straßedas T„schengeld Geldsumme: Kinder bekommen sie jede Woche oder jeden Monat von

ihren Eltern.st¡cken hier auch: ausgebensch“mpfen laut sagen, dass man sich ärgert

¢nbedingt … w¶llen hier: den großen Wunsch haben, etwas zu tun

die Säule, -n dünnes, langes, vertikales Ding

schön hier: sehr

erst einmal hier: am Anfang

der Dieb, -e Person: Sie nimmt anderen etwas weg.

die Zeitreise, -n hier: Erinnerung an die frühere Zeit

Fotograf: MARCEL BURKHARDT

L E I C H T

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Page 47: Deutsch Perfekt 2010 03

47perfektDEUTSCH3/10 47

FOTO: M. BURKHARDT; S. BURKHARDT

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Page 48: Deutsch Perfekt 2010 03

48 perfektDEUTSCH 3/10

der B¢nd hier kurz für: Bundes-wehr

erw„chen ≈ aufwachen

das Geschrei (lang) dauerndesSchreien

wohl hier: anscheinend

„b ¢nd zu manchmal

das Geräusch, -e ≈ Laut

die Tr“llerpfeife, -n kleines Ding, mit demman durch Hineinblasenein lautes, hohes Signalproduzieren kann

unterbr¡chen hier: stoppen

“n den S“nn k¶mmen ≈ denken an

s“ch überlagern hier: zur gleichen Zeit zuhören sein

bedienen hier: blasen, benutzen

aufspringen hier: sich plötzlich öffnen

hereinstürmen plötzlich und schnellhineinlaufen

br•llen ≈ schreien

das Sp¶rtzeug Sportkleidung

das Getr“llere hier: (lang) dauerndesBenutzen der Trillerpfeife

derweil ≈ inzwischen

zu¢nterst ganz unten

DER BLICK VON INNEN

SVEN REGENER ÜBER

DIE BUNDESWEHR

Weil er vergessen hat, sich um eine Alternative zu kümmern, muss

Frank Lehmann zum Militär. Schon nach einem Tag ist er geschockt und

fragt sich: Warum schreien ihn eigentlich alle dauernd an?

S C H W E R

Als Frank zwei Tage später erwachte, sah es

nicht gut aus. Das war auch sein erster

Gedanke, das sieht nicht gut aus, dachte

er, das wird kein guter Tag. Das Geschrei, das sie

wohl wecken sollte und das es in seinem Fall auch

sofort getan hatte, kam von draußen, vom Flur,

und es wurde ab und zu vom Geräusch einer Tril-

lerpfeife unterbrochen, und der zweite Gedanke,

der Frank in den Sinn kam, war der, ob der Mann,

der die Trillerpfeife blies, wohl derselbe war wie

der, der schrie. Zwar überla-

gern sich die beiden Geräu-

sche nicht, dachte er, aber

es stellt sich schon die Fra-

ge, wie der Schreiende noch

Luft holen kann, wenn er

die Trillerpfeife auch noch

bedient.

Dann sprang die Tür auf, und ein Mann stürm-

te herein und brüllte, dass sie aufstehen und das

Sportzeug anziehen sollten. Das Geschrei und

Getrillere ging auf dem Flur derweil weiter. Es sind

viele, dachte Frank. Dann war der Mann wieder

weg. Frank hatte nur seine Beine gesehen, denn er

lag zuunterst in einem dreistöckigen Bett, und als

er sich aufsetzte, um die Situation zu überdenken,

schlugen Leppert und Schmidt, zwei Männer, die

jetzt seine Kameraden waren und über ihm schlie-

fen, vor ihm auf dem Fußboden auf. Frank hatte

die beiden am Vortag zum ersten Mal getroffen, so

wie die anderen Leute in der Stube auch, sie hat-

ten zusammen dort gehockt und gewartet, was

wohl passieren würde, um drei Uhr hatten alle da

sein müssen, und dann hatte es auch Punkt drei

Uhr angefangen mit dem Geschrei, und seitdem

hatte es damit nicht mehr aufgehört. (…)

Sie schreien und schreien, dachte Frank nun,

während er auf seinem Bett saß und dabei

zuschaute, wie Schmidt direkt vor ihm stand und

sich am Hintern kratzte und Leppert zu seinem

Spind humpelte und sich dabei eine Zigarette

anzündete. Sie waren neun Leute auf der Stube,

es gab dreistöckige Betten, neun Spinde, neun

Stühle, einen Tisch und einen Aschenbecher. Der

Raum roch nach Zigaretten,

Alkohol und alten Socken.

Sie schreien und schreien,

dachte er, sie können gar

nicht anders, man darf es

nicht persönlich nehmen,

das ist das ganze Geheim-

nis, dachte er. (…) Das Pro-

blem ist nur, dass man so eine furchtbare Angst vor

ihnen hat!

„Wenn es heißt ,3. Zug raustreten‘, dann tre-

ten Sie aus den Stuben heraus und stellen sich auf

dem Flur auf. Die Fußspitzen berühren genau die

zweite Fuge der Steinplatten. Das habe ich Ihnen

gestern gesagt, das sage ich Ihnen heute und das

sage ich Ihnen morgen. Übermorgen ist Freitag.

Wenn Sie das bis dahin nicht begriffen haben,

üben wir das am Wochenende auch noch. Und

raustreten heißt nicht schlendern, raustreten heißt

rennen, Männer. Ist das klar?“

Fahnenjunker Tietz stand direkt vor Frank, als

er das brüllte, und dann schaute er triumphierend

nach links und nach rechts den Flur hinunter.

„Fahnenjunker Heitmann und GUA Pilz wer-

Wer ist noch so blöd undgeht zum Bund? Da müssten

sie doch eigentlich überjeden froh sein, der kommt.

SVEN REGENER

Sven Regener, geboren 1961 in Bremen,

ist Musiker und Autor. Seit 1985 ist er

mit seiner Band Ele-

ment of Crime erfolg-

reich. Im Jahr 2002

erschien bei Eichborn

sein erster Roman,

Herr Lehmann. Das

Buch wurde ein Best-

seller – ebenso wie

die folgenden Romane

Neue Vahr Süd (2004) und Der kleine

Bruder (2006). Hauptfigur ist in allen

drei Büchern der junge Frank Lehmann.

In Neue Vahr Süd, aus dem dieser Text

ist, erzählt Sven Regener von Lehmanns

Zeit bei der Bundeswehr in Bremen.

erscheinen hier: publiziert werden

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Page 49: Deutsch Perfekt 2010 03

49perfektDEUTSCH3/10

den jetzt Ihre Stuben inspizieren“, fuhr er brüllend

fort. „Wenn Ihr Name gerufen wird, ist das

schlecht für Sie. Dann rennen Sie in die Stube und

tun, was man Ihnen sagt.“

Die beiden genannten Männer stürmten in

eine Stube, erste Namen wurden gerufen.

Frank fürchtete das Schlimmste, und nur um

irgendwas zu tun, schaute er hinunter, ob seine

Fußspitzen auch wirklich an der zweiten Fuge der

Steinplatten waren. Dann schaute er wieder hoch,

und sein Blick traf den des Fahnenjunkers.

„Ist was? Haben Sie noch Fragen?“

„Nein.“

„Nein, Herr Fahnenjunker, heißt das.“

„Nein, Herr Fahnenjunker.“

„Also gleich nochmal: Wie heißt das?“

Das ist ihnen wichtig, dachte Frank, dass man

genau so redet, wie sie es wollen. Er fand das

eigenartig. Noch eigenartiger aber fand er die

unglaubliche Unfreundlichkeit, mit der ihm und

seinen Leidensgenossen hier begegnet wurde.

„Wie heißt das?“, brüllte Fahnenjunker Tietz

mit überschnappender Stimme.

Das ist seltsam, dachte Frank, eigentlich müs-

sten sie doch froh sein, dass man nicht verweigert

hat.

„Was jetzt?“, fragte er zerstreut.

„Was jetzt, Herr Fahnenjunker! Sie sagen

immer am Ende Herr Fahnenjunker, wenn Sie mit

mir sprechen, haben Sie das verstanden.“

Ich meine, wer ist noch so blöd und geht zum

Bund, dachte Frank, da müssten sie doch eigent-

lich über jeden froh sein, der kommt und ihn nett

behandeln, wie ein rohes Ei eigentlich, dachte er.

„Haben Sie das verstanden?!“

„Ja.“

„Wie?“

„Ja, Herr Fahnenjunker.“

„Jawohl, Herr Fahnenjunker, jawohl Herr Fah-

nenjunker heißt das. Ja ist was für Zivilisten, Sie

sagen jawohl, wenn Sie einen Befehl empfangen

oder eine Frage bejahen.“

„Jawohl, Herr Fahnenjunker.“

„Wie heißen Sie noch mal?“

„Lehmann.“

„Lehmann, Herr Fahnenjunker. Genauer

gesagt: Pionier Lehmann, Herr Fahnenjunker. Sie

sind jetzt Pionier, das ist Ihr Dienstgrad, das ist Ihr

neuer Vorname, das ist alles, was Sie hier haben.

Also nochmal: Wie heißen Sie?“

„Lehmann, Herr Fahnenjunker.“

„Pionier Lehmann. Also nochmal: Wie heißen

Sie?“

„Pionier Lehmann.“

„Na? Na?“

„Herr Fahnenjunker.“

„Na also.“

„Pionier Lehmann!“ rief es aus Franks Stube.

„Schon weg sein, schon wieder hier sein“, brüll-

te Fahnenjunker Tietz. Frank lief in die Stube. <

© 2004 BY EICHBORN VERLAG AG, FRANKFURT AM

MAIN; FOTOS: SASCHA SCHUERM

ANN/DDP; EICHBORN VERLAG AG

s“ch aufsetzen hier: aus einer liegendenPosition in eine sitzendePosition kommen

überd¡nken sehr genau nachdenken

aufschlagen hier: ≈ hart auf den Bo-den fallen

der Kamerad, -en hier: Soldat, mit demman zusammen bei derBundeswehr ist

der Vortag, -e Tag vor einem anderenTag

die Stube, -n hier: Zimmer für mehrereSoldaten

h¶cken südd. sitzen

der H“ntern, - Körperteil, auf demman sitzt

s“ch kr„tzen die Finger fest auf derHaut hin und her bewe-gen

der Sp“nd, -e schmaler Schrank

h¢mpeln (wegen Schmerzen)ungleichmäßig gehen

¡s n“cht persönlich es nicht als Beleidigungnehmen verstehen

Das “st das g„nze hier: Das ist die Lösung.Geheimnis.

der Zug, ¿e hier: kleinste taktischeKampfgruppe mit einerbestimmten Zahl vonSoldaten

raustreten herauskommen

s“ch aufstellen hier: sich in eine(militärische) Formationstellen

die Fußspitze, -n vorderster Teil des Fußes

die Fuge, -n hier: ≈ Linie zwischen Steinplatten

(die Steinplatte, -n flaches Stück aus Steinam Fußboden)

begreifen verstehen

schl¡ndern gemütlich, mit Zeit undRuhe spazieren gehen

der Fahnenjunker, - ≈ Person mit höhererPosition bei der Armee

der GUA, -s kurz für: GefreiterUnteroffizieranwärter ≈Soldat, der Kandidat füreine höhere Position ist

inspizieren genau kontrollieren

f¶rtfahren hier: weitersprechen

eigenartig seltsam, merkwürdig

der Leidensgenosse, hier: Person, die in der -n gleichen schlechten Si-

tuation ist

begegnen hier: behandeln

überschnappend hier: plötzlich sehr hochund laut

verweigern hier: nicht zur Bundes-wehr gehen

zerstreut unkonzentriert

wie ein rohes Ei sehr vorsichtig behan-beh„ndeln deln

der Befehl, -e Kommando

bejahen mit Ja antworten

der Pionier, -e hier: ≈ Soldat, der dieInfrastruktur für dieArmee im Krieg vorberei-tet

der Dienstgrad, -e hier: Position beimMilitär

Schon w¡g sein, schon gemeint ist: Los! Beeilenwieder hier sein! Sie sich!

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50 perfektDEUTSCH50 3/10

Vor 50 Jahren treffen sich zwei alte Männer auf neutralem Boden: die Staatschefs von Israel und Westdeutschland.

15 Jahre nach dem Holocaust nähern sich die beiden Länder wieder an – ganz vorsichtig.

Zwei nicht mehr ganz junge Männer

geben sich die Hand. Wie kann das etwas

Besonderes sein? Es ist aber wirklich etwas

Besonderes: Ein erster, ganz kleiner Schritt

zwischen Israel und Deutschland – nur 15

Jahre nach dem Holocaust und dem Ende

des Nazi-Regimes in Deutschland.

1948 ist der Mann links der erste Minister-

präsident Israels geworden. Er heißt David

Ben Gurion. Er hat den Staat Israel ausge-

rufen. Der andere heißt Konrad Adenauer.

Er ist seit demselben Jahr der erste Bundes-

kanzler eines der beiden neuen deutschen

Staaten, der Bundesrepublik Deutschland.

EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

EIN SCHWIERIGER TERMIN

M I T T E L

Inoffizielles Treffen Der Israeli Ben Gurion (links) und der Deutsche Konrad Adenauer 1960 in New York

50-51_BusG_0310.qxd 04.02.2010 9:48 Uhr Seite 50

Page 51: Deutsch Perfekt 2010 03

51perfektDEUTSCH3/10

WAS IM MÄRZ NOCH PASSIERTE …

29. März 1960

Westdeutschland braucht Arbeiter. Es gibt nicht genug Deutsche, die in den Fabri-

ken arbeiten können. Deshalb sollen Immigranten kommen – als Gäste. Sie heißen

Gastarbeiter. Damit genug kommen, schließt die Bundesregierung Verträge mit

einzelnen Ländern und Agenturen ab. Im März 1960 mit Griechenland und Spani-

en. Fünf Jahre früher sind die ersten Gastarbeiter aus Italien gekommen. Später

schließt die Regierung noch mehr Verträge ab: 1961 zum Beispiel mit der Türkei.

9. März 1985

Die Deutsche Bahn bekommt die erste ICE-Lokomotive. Sie soll Bahnreisen

schneller machen. Nun gibt es auch einen deutschen Zug, der ähnlich schnell ist

wie der französische TGV und der japanische Shinkansen. Wenige Monate später

fährt ein ICE in einem Test 317 Kilometer pro Stunde. Bald gibt es dann ganz viele

dieser weißen Züge. Am 29. Mai 1991 fährt zum ersten Mal ein ICE offiziell mit Fahr-

gästen. Zwischen Stuttgart und Hamburg wird die Reise 115 Minuten kürzer.

„bschließen hier: unterschreibendie Agentur, -en hier: Firma, die Gastarbeiter nach Deutschland holt

Am 14. März 1960 treffen sich Ben Gu-

rion und Adenauer zum ersten Mal. Ein

solches Treffen hat es zwischen Deutsch-

land und Israel noch nicht gegeben. Offi-

ziell treffen sich die Staaten auch jetzt

nicht. Deshalb sind die beiden Politiker in

die USA gereist, nach New York. Im Hotel

Waldorf Astoria sprechen sie miteinander.

Konrad Adenauer will zeigen, dass

Deutschland freundlich über Israel denkt.

Adenauer muss etwas tun. In Deutschland

sind in den Monaten vor dem Treffen wie-

der öfter Hakenkreuze an Wände gemalt

worden – Symbole der Nazis. Außerdem

hat es einen Streit gegeben um den Minis-

ter Theodor Oberländer und seine Nazi-

Vergangenheit. Adenauer will ihn schüt-

zen – aber etwas tun. Er geht auf Reisen,

nach Japan und Amerika. Dann trifft er

Ben Gurion. „Das Deutschland von heute

ist nicht das Deutschland von gestern“,

sagt Ben Gurion nach dem Treffen.

Seit 1952 bekommt Israel Hilfe aus

Deutschland. Denn der neue Staat der

Juden ist in Gefahr. Einige arabische Staa-

ten sind gegen ihn. Israel bekommt Geld

von Deutschland, zur „Wiedergutmachung“

für die Morde an mehr als sechs Millionen

Juden. Aber die kann man nicht wiedergut-

machen. „Wir werden Ihnen helfen“, sagt

Adenauer auch jetzt, vor der Presse. Sie soll

das Treffen dokumentieren. Was er nicht

sagt: Israel bekommt auch militärische

Hilfe. Das ist geheim. Es gibt aber Protokol-

le davon, worüber die beiden Staatschefs

wirklich gesprochen haben: auch über

Moral, aber vor allem über deutsche U-

Boote vor Israel, über Waffen und über

andere Staaten. Über offizielle diplomati-

sche Beziehungen sprechen sie nicht. Erst

fünf Jahre später kommt der erste deutsche

Botschafter nach Israel.

Auch die beiden Männer sind sich

nähergekommen. Über Adenauer wird

Ben Gurion später sagen, dass er „einer

der großen Staatsmänner unserer Zeit“

gewesen ist. 1963 tritt Ben Gurion zurück.

Adenauer lobt ihn. Durch ihn seien „sich

beide Völker nähergekommen“. Es gebe

„gute Aussichten für eine immer bessere

Zusammenarbeit.“

Er wird recht haben. Die beiden Männer

treffen sich noch ein zweites Mal, am 9. Mai

1966. Adenauer ist da 90 Jahre alt, Ben

Gurion 80. Der Deutsche besucht den Isra-

eli in seinem Kibbuz Sde Boker. Die Atmos-

phäre ist herzlich. Adenauer hat gewusst,

dass es ein Vertreter seiner Generation sein

musste, der diesen schweren Schritt macht.

Das sagt später ein anderer Bundeskanzler,

Helmut Kohl. Ein Jahr nach diesem Schritt

stirbt Konrad Adenauer. < JULE SCHLEIN

50 J

AHRE

N25

JAH

REN

VOR

FOTO: ULLSTEIN BILD /BPA

“n Gefahr sein in einer gefährlichenSituation sein

einige mehrere

die Wiedergut- hier: von: wiedergut-machung, -en machen = eine Schuld

kompensieren (die Sch¢ld Verantwortung für etwas

Böses, Unmoralisches)

der M¶rd, -e kriminelles Tun, bei demein Mensch so verletzt wird,dass er stirbt

die militärische H“lfe Hilfe von der Armee

das U-Boot, -e Schiff, das unter Wasserfahren kann

die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen, z. B. Pistole

s“ch näherkommen sich besser kennenlernen

der Staatsmann, ¿er wichtiger Politiker

zur•cktreten hier: aufhören, in eineroffiziellen Position zuarbeiten

seien Konj. I von: sein

gebe Konj. I von: geben

die Aussicht, -en hier: Perspektive

der Vertreter, - hier: Person, die für anderespricht

die Generation, -en hier: alle Menschen, dieungefähr gleich alt sind

einen schweren Schritt hier: eine schwierige Sachem„chen beginnen

der Boden, ¿ hier: Gebiet

s“ch „nnähern hier: versuchen, diplomati-schen Kontakt zu bekom-men

der erste, g„nz kleine ein sehr vorsichtiger AnfangSchr“tt, -e

der Min“sterpräsident, hier: Regierungschef von -en Israel

ausrufen hier: Israel offiziell zueinem Staat machen

s¶lche (-r/-s) von der genannten Art

das Hakenkreuz, -e Swastika

der Jude, -n Person, deren Religion dieThora als Basis hat

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Page 52: Deutsch Perfekt 2010 03

52 perfektDEUTSCH 3/10

der Tatort, -e Ort eines kriminellenTuns (hier: ironisch)

das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B.Gemüse wächst

die Sch“ndel, -n hier: Gerät mit einemlangen Holzteil undeinem breiten, flachenTeil aus Holz oder Plastik

der Gegenspieler, - hier: Spieler der anderenMannschaft

der St¡cken, - hier: langes, dünnesSportgerät zum Schlagen,ähnlich wie beim Golf

s“ch drehen hier: sich im Kreis bewe-gen

die H¶lzscheibe, -n hier: rundes, flachesStück

die Horn“sse, -n großes Insekt mitschwarz-gelbem Körper

das Spielfeld, -er Platz, auf dem Ballspiele(z. B. Fußball, Tennis)gespielt werden

TATORT: HIER PASSIERT’S

Energisch hält Patric seine Schindel hoch. Der

Achtjährige schaut zu seinem mehr als hun-

dert Meter entfernten Gegenspieler. Der bewegt

seinen Stecken, dreht sich einmal um sich selbst

und schlägt mit sehr viel Kraft auf die runde Holz-

scheibe, den Hornuss. Sssssssst – die Scheibe fliegt

über Patric wie eine aggressive Hornisse, die auf

Schweizerdeutsch Hornuss heißt. Jetzt müssen

Patric und seine Mitspieler den Hornuss so früh

wie möglich stoppen. Jeder Meter auf dem 300

Meter langen Spielfeld bringt der anderen Mann-

schaft mehr Punkte. Die Mitglieder von Patrics

Mannschaft laufen und springen, sie werfen die

Schindeln in die Luft. Jede Sekunde ist wichtig.

Schließlich kann der 70-jährige Rudolf Neuhaus

seine Schindel in die Flugbahn werfen. Lachend

schauen sich Patric und Neuhaus an. Der eine hat

die besseren Augen, der andere dafür mehr Er-

fahrung. Gebraucht werden sie beide beim Hor-

nussen, einem Schweizer Nationalsport für alle

Altersgruppen.

„Hornussen ist gelebte Geschichte“, schreibt

Karl Weber vom Eidgenössischen Hornusser Ver-

band in einer Broschüre zum „traditionellen

Spiel und modernen Sport“. Andreas Gerber,

Chef des Hornussenvereins von Bäriswil (Kanton

Bern), hört das nicht so gerne. Denn in der Ver-

gangenheit hatten die Hornusser einen sehr

schlechten Ruf. Für viele waren sie Trunkenbol-

de, die den Sport nur als Anlass zum Trinken

Von März bis Oktober treffen sich viele Schweizer auf dem Feld: Erst wird gekämpft, dann gefeiert.

RENATE ZÖLLER war dabei – beim Bäriswiler

HORNUSSEN

M I T T E L

Volle Konzentration Patric wartet auf den Hornuss, um ihn zu stoppen

52-53_Tatort_0310.qxd 04.02.2010 9:49 Uhr Seite 52

Page 53: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH 53perfektDEUTSCH3/10

die Flugbahn, -en hier: ≈ Weg, den der Hor-nuss fliegt

dafür hier: im Gegensatz dazueidgenössisch schweizerischder Verb„nd, ¿e hier: Organisationdie Broschüre, -n ≈ kleines Heft oder Buch mit

Informationender Kanton, -e hier: Teil von einem födera-

listischen Staatder Ruf hier: öffentliche Meinung

über eine Sache oder Personder Tr¢nkenbold, Person, die oft-e viel Alkohol trinktder [nlass, ¿e hier: Motiv, Grundder Sp“tzensport Sport mit dem Ziel, beste

Ergebnisse zu erreichendie Meisterschaft, Turnier, bei dem ein Sport--en ler oder Team einen offizi-

ellen Titel gewinnen kannm“thalten hier: genauso gut wie

andere seinh„rt hier: vieldas F“tnesscenter, - Sportclub, in dem man an

Geräten trainiert¡rnst nehmen hier: sich intensiv beschäf-

tigen mitdie Sch•tzengesell- Verein, in dem man Sport-schaft, -en schießen machtgr•nden startender M„ssensport Sport, den viele Menschen

machendie Einzelleistung, hier: sportlicher Erfolg eines-en Einzelnenzus„mmenstehen hier: helfen„bfangen ≈ fangendie R„mpe, -n hier: ≈ Kurve, von der man

den Hornuss wegschlagenmuss

die Pubertät Phase: Man wird vomJugendlichen zumErwachsenen.

(s“ch) die Hœrner (sexuelle) „bstoßen Erfahrungen sammeln

sehen. Das ist heute anders, sagt Gerber. In den

letzten 20 Jahren ist das Hornussen zum Spit-

zensport geworden: „Wer bei den Meisterschaf-

ten mithalten will, muss hart trainieren. Auch im

Winter – wir gehen ins Fitnesscenter, fahren Ski

oder spielen Hockey.“

Rudolf Neuhaus hat schon 1949, als Zehnjäh-

riger, das Hornussen ernst genommen, sagt er.

Viele seiner Mitspieler mochten aber wirklich vor

allem die Feste nach den Spielen. Als in der

Schweiz die Schützengesellschaften populär wur-

den, wechselten die meisten den Sport. 1958 war

das Bäriswiler Hornusserteam am Ende. Erst 1971

fanden Rudolf Neuhaus

und ein paar Freunde

wieder genug Mitspieler,

um den Verein neu zu

gründen.

Auch heute noch feiern nach dem Spiel alle

zusammen. „Auch die Frauen und Kinder kennen

sich“, sagt Andreas Gerber. Viel mehr Fans kom-

men aber nicht zu den Spielen. Denn das Hornus-

sen ist nicht sehr angenehm für die Zuschauer. Sie

müssen hinter dem schlagenden Spieler stehen.

Der Hornuss fliegt so schnell, dass er Menschen

schwer verletzen kann. Weil er mehr als 300

Meter weit fliegen kann, ist die zweite Mann-

schaft weit weg – und kaum zu sehen. Nur ein

kurzes „Plopp“ ist zu hören, wenn der Hornuss

auf eine Schindel schlägt.

Zum Massensport, der im Fernsehen gezeigt

wird, wird das Hornussen wahrscheinlich nie. Im

Ausland ist der Sport fast unbekannt, und auch

viele Schweizer finden das Hornussen provinziell

und patriotisch. Aber Andreas Blatter vom Bäris-

wiler Verein sagt: „Wir lieben unser Vaterland

auch nicht mehr als die anderen.“ Viel wichtiger

sind für ihn die gute Atmosphäre und der Spaß am

Spiel. Andreas Gerber gefällt am Hornussen vor

allem die Mischung aus Mannschaftssport und

Einzelleistung: Auf dem Spielfeld stehen alle

zusammen, um den Hor-

nuss abzufangen. An der

Rampe aber schlägt jeder

Spieler allein. Und jeder

muss alles machen.

Manche von Patrics Mitschülern machen

Späße über das Hornussen – sie finden es langwei-

lig. „Das sagen die nur, weil sie es noch nie pro-

biert haben“, sagt Patric und lacht. Das Vereins-

buch der Bäriswiler Hornusser zeigt: Wer einmal

Hornusser war, bleibt es. Zwar machen viele in der

Pubertät eine Pause. Auch Mannschaftschef Ger-

ber hatte mit 17 plötzlich andere Interessen. „Aber

wenn die Hörner abgestoßen sind, dann kommen

fast alle wieder zurück.“ <

Vom Kind bis zum Rentner: Alle Altersgruppen

spielen mit.

2 Traditionell spielten junge Bauern im Emmental

(Kanton Bern) sonntags nach der Ernte auf den

Feldern gegen die Mannschaften aus dem

Nachbardorf. Wer verlor, musste eine „Zwieri“,

eine kleine Mahlzeit mit alkoholischen Geträn-

ken, organisieren. Weil diese Zwieris oft in Mas-

senschlägereien endeten, versuchten die Kirche

und auch der Staat, die Hornusser zu kontrollie-

ren. Immer wieder kamen Hornusser vor Gericht.

2 Wie lange es das Spiel schon gibt, ist nicht

sicher. Das erste offizielle Dokument, in dem

das Hornussen genannt wird, ist aus dem Jahr

NATIONALSPORT MIT LANGER TRADITION

1625: In Lauperswil im Emmental wurden Hor-

nusser von einem Gericht kritisiert. Der Schrift-

steller Jeremias Gotthelf schreibt in seinem

Roman Uli, der Knecht (1849) über das Spiel.

2 Seit 1902 gibt es den Eidgenössischen Hor-

nusser Verband (EHV), die Organisation für

alle Hornusser. Erst in den Jahren danach wur-

den genaue Regeln vereinbart, zum Beispiel,

wie die Punkte gezählt werden. Seit 1992 gibt

es die Schweizer Meisterschaft mit unter-

schiedlichen Ligen. Der EHV hat heute rund

9000 Mitglieder.

FOTO

S: R

. ZÖL

LER

(2)

der Kanton, -e hier: Teil von einem föderalis-tischen Staat

die ]rnte, -n Sammeln von z. B. Obst oderGemüse, das man gepflanzt hat

das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B. Gemüsewächst

die Massenschlägerei, -en Streit, bei dem sich viele Leuteschlagen

vor Ger“cht k¶mmen zu einer offiziellen Institutionbringen, wo festgestellt wird, objemand etwas Kriminellesgemacht hat

der Kn¡cht, -e früher: Arbeiter auf einemBauernhof

eidgenössisch schweizerisch

der Verb„nd, ¿e hier: Organisationzählen hier: feststellen, wie viele Punkte

eine Mannschaft hatdie Meisterschaft, -en Turnier, bei dem ein Sportler oder

Team einen offiziellen Titel ge-winnen kann

2 Auch in Deutschland gibt es zwei Hornus-

ser-Vereine: in Münnerstadt (Bayern) und

Großrinderfeld (Baden-Württemberg).

Auf dem Feld Früher spielten Bauern nach derErnte gegen die Hornusser aus dem Nachbardorf

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Page 54: Deutsch Perfekt 2010 03

54

Was für ein Kerl, dieser Johann Friedrich Böttger!

Der 19-jährige Apothekergehilfe läuft durch Ber-

lin und erzählt: Er kann Gold aus einfachem

Metall machen. Es ist das Jahr 1701 und Böttgers Namen

kennt bald jeder. Preußens König will ihn sofort bei sich

haben. Aber da bekommt Böttger Angst. Denn er versucht

zwar Gold zu machen, aber er kann es nicht. Er weiß: Lüg-

ner wie er haben oft nur ein kurzes Leben.

Böttger flieht. Aber die fantastische Nachricht vom Jun-

gen, der Gold machen kann, ist schneller als er. Groß ist die

Freude bei Sachsens Monarch August dem Starken, als er

hört, dass Böttger in seinem Land Hilfe sucht. Die soll er

bekommen – und dazu die Aufgabe, Gold zu machen. Denn

August braucht viel Geld, um sein luxuriöses Leben und einen

Krieg gegen die Schweden zu finanzieren.

Der Monarch nimmt Böttger in Haft. Der junge Mann

bekommt alles, was er für seine Arbeit braucht, die besten

Materialien, ein Labor, eine Bibliothek. Dazu kommen die

klügsten Köpfe des Landes. Dem berühmten Wissenschaftler

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus gefällt, wie systematisch

Böttger arbeitet.

Von Tschirnhaus wird zum wichtigsten Freund des Jungen.

Er sieht früh, dass das Goldmachen nicht klappt, aber er sagt

nichts und bittet Böttger um Hilfe bei einem eigenen Projekt.

Denn schon seit Jahren will er wie die Chinesen Porzellan her-

stellen, das „weiße Gold“. Die Herrscher Europas sind ganz

verrückt danach. Porzellan kostet so viel wie wirkliches Gold.

Auch August der Starke kann nicht genug davon bekommen.

Böttger hilft von Tschirnhaus. Jahrelang experimentieren

sie. Endlich, im Januar 1708 haben sie das Rezept für weißes

Die englische Königin trinkt ihren Tee aus

Meißener Porzellan, Fidel Castros Freunde

trinken ihren Kaffee daraus. Die Luxusprodukte

aus der sächsischen Kleinstadt sind auf der

ganzen Welt populär. In diesem Jahr wird die

berühmteste Porzellanmanufaktur Europas

300 Jahre alt. MARCEL BURKHARDT hat

die Porzellanmacher besucht. M I T T E L

>

perfektDEUTSCH 3/10

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Page 55: Deutsch Perfekt 2010 03

FOTOS: M.BURKHARDT ; M

ANUFAKTUR MEISSEN (2)

„Englische Kunden sind ganz ver-rückt nach kleinen Hundefiguren –

am liebsten kaufen sie Möpse.“ Daniela Lippert, Museumsführerin

55perfektDEUTSCH3/10

„WIR SPIELEN MIT FORMEN UND FARBEN“

Christian Schöppler (63) ist künstlerischer Leiter der Male-

rei in der Meißener Porzellanmanufaktur.

Herr Schöppler, an was arbeiten Sie gerade?Ich bemale eine Dose für unsere Jubiläumskollektion; klas-

sische Motive wie Landschaftsbilder und Porträts großer

Persönlichkeiten interpretiere ich dabei neu. Ich will unse-

re lange Geschichte interessant erzählen.

Wie lange arbeiten Sie daran?Von der Idee bis zur fertigen Dose habe ich fast einen

Monat gebraucht.

Hat die Dose schon einen Käufer? Ein Kunde in Asien wird sie kaufen. Sie wird einige Tausend

Euro kosten. Unsere asiatischen Kunden lieben exklusive

Stücke zur Repräsentation. Die Sachen dürfen sehr auf-

wendig sein.

In Krisenzeiten haben aber viele Menschen kein Geldmehr für so teure Produkte. Wie reagieren Sie darauf?Nicht alle unsere Produkte kosten so viel. Nehmen wir

unsere neuen Müsli- oder Sushi-Schalen. Die sind sehr

populär bei jüngeren Leuten. Diese Schalen haben ein ein-

faches, schönes Design. Und weil unsere Maler daran nur

einige Minuten arbeiten, kosten die natürlich viel weniger

als ein Produkt, an dem ein Maler einen Monat arbeitet.

Wie kommen Sie zu den modernen Designs?Aus unserer Geschichte haben wir einen großen Schatz von

Formen und Dekoren. Daraus können wir Ideen ziehen.

Außerdem sprechen wir viel über die Wünsche unserer

Kunden. Wir spielen dann mit Formen und Farben – immer

mit dem Ziel, den Zeitgeist zu treffen.

die Malerei hier: Abteilung, in der Bilder auf dasGeschirr gemalt werden

die Porzellanmanufaktur, -en Manufaktur, in der teures Geschirraus einer harten, weißen Substanzhergestellt wird

bemalen mit Farbe malen aufdie Jubiläumskollektion, -en hier: Kollektion zum Geburtstag der

Manufakturdas Porträt, -s ≈ Bilddie Persönlichkeit, -en ≈ wichtige Personeinige mehrereexklusiv hier: sehr teuer und in kleiner Zahl

hergestelltdie Repräsentation, -en hier: Ausstellung, die die gute finan-

zielle Situation des Besitzers zeigtaufwendig hier: ≈ so, dass die Herstellung viel

Zeit brauchtdie Schale, -n hier: ≈ flache Schüsselder Sch„tz, ¿e Gegenstand, der viel wert ist;

hier: gute Sammlungdas Dekor, -e ≈ Kombination aus Formen und

Farbenden Zeitgeist tr¡ffen hier: das Richtige für den aktuellen

Geschmack finden

das Porzellan harte, weiße Substanz;hier: teures Geschirr

das L¢xusprodukt, -e sehr teures Produkt

verr•ckt sein nach extrem gerne mögen

der M¶ps, ¿e kleiner Hund mit kompak-tem Körper und rundemKopf

der K¡rl, -e Mann

der Apotheker- Helfer/Assistent einesgehilfe, -n Apothekers

fliehen hier: weggehen, damitman in Sicherheit ist

luxuriös sehr teuer

“n H„ft nehmen hier: in einen Raumschließen und nicht mehrweggehen lassen

der kluge K¶pf, ¿e intelligenter Mensch

der W“ssenschaftler, - Person, die ein Thema sys-tematisch untersucht

n“cht genug bek¶m- sehr gern mögenmen kœnnen v¶n

Maler Christian Schöppler Für ein Objekt braucht er manchmal einen ganzen Monat

54-57_Meissen_Q7_0310.qxd:DP_0310_S=54-57 04.02.2010 9:51 Uhr Seite 55

Page 56: Deutsch Perfekt 2010 03

56 perfektDEUTSCH 3/10

REISEN ZU DEN PORZELLANMACHERN

Neben Europas ältester Manufaktur in

Meißen sind auch Porzellanhersteller wie

KPM in Berlin, Rosenthal in Selb und Nym-

phenburg in München berühmt für ihre

Produkte. In Nordbayern und Thüringen

gibt es traditionell besonders viele Porzel-

lanhersteller.

In Nordbayern, heißt es, liegt das „weiße

Gold“ direkt neben der Straße. Auf der

Bayerischen Porzellanstraße können

Reisende drei Jahrhunderte Handwerks-

kunst entdecken. Die 550 Kilometer lange

Straße verbindet die Regionen Steiger-

wald, Oberes Maintal, Coburger Land,

Frankenwald, Fichtelgebirge und Ober-

pfälzer Wald. Am Weg liegen mehr als 40

Porzellanwerke und Spezialgeschäfte,

außerdem 20 Porzellanmuseen.

Die Thüringer Porzellanstraße führt die

Reisenden 340 Kilometer durch Ost- und

Südthüringen, zu Museen und modernen

Porzellanwerken wie in Kahla. Die Porzel-

lanmacher dort haben in den letzten Jah-

ren mehr als 60 Designpreise gewonnen.

Der aktuelle Hit sind Tassen mit Samtbe-

zug. Aus denen trinkt seit seinem Thürin-

genbesuch im letzten Jahr auch US-Präsi-

dent Barack Obama Kaffee, heißt es. Wer

sich also jeden Morgen wie ein Präsident

fühlen will, muss nur nach Kahla reisen

und 20 Euro für seine Tasse investieren.

der Porzellanmacher, - Firma, die Porzellan her-stellt

(das Porzellan harte, weiße Substanz;hier: teures Geschirr)

das Jahrh¢ndert, -e Zeitraum von 100 Jahren

die H„ndwerkskunst ≈ Wissen und Können, wieman ein bestimmtesProdukt mit Händen undWerkzeugen herstellt

das Porzellanwerk, -e Fabrik, in der Porzellanhergestellt wird

der Designpreis, -e Gegenstand oder Geld,das/den ein Gewinner fürdas beste Design bekommt

der S„mtbezug, ¿e ≈ sehr weicher Stoff, denman außen über einenGegenstand legt

Hartporzellan gefunden. Zwei Jahre später, am 23.

Januar 1710, wird in der kleinen Stadt Meißen bei

Dresden die Porzellanmanufaktur gegründet. Von

Tschirnhaus ist da schon tot, er stirbt im Oktober

1708. Böttger leitet den

Meißener Betrieb; sechs

Jahre noch als Augusts

Gefangener. Erst 1714 gibt

der ihm die Freiheit zurück.

Heute wird in Meißen

niemand mehr gezwungen,

Porzellan herzustellen. In

der Stadt sind sie stolz auf die berühmte Manufak-

tur und auf die 800 Menschen, die mit ihren Hän-

den wirkliche Luxusprodukte herstellen. Der

Maler Christian Schöppler ist seit 46 Jahren dabei.

Durch große Fenster fällt helles Licht in sein Ate-

lier. Im Raum riecht es nach Nelkenöl, das der

Maler für seine Arbeit braucht.

Vorsichtig hält Schöppler eine Porzellandose in

seinen Händen. Es ist die Arbeit eines ganzen

Monats (siehe Interview Seite 55). Ein paar Striche

noch, dann ist Schöppler fertig. An einer Stelle hat

er die Dose mit dem Porträt Böttgers bemalt. Es

zeigt einen älteren Mann

mit lockigem Haar, in fei-

nen Kleidern – nach der

13-jährigen Haft.

Der Arbeitsplatz von

Christian Schöppler wirkt

wie aus einer anderen Zeit.

An den Wänden hängen

alte Bilder, die elegante

Damen und Herren zei-

gen. Überall im Raum steht

kunstvoll bemaltes Porzel-

lan mit klassischen Moti-

ven. Aber ein Museum ist

das Atelier nicht. Zwischen

Tellern mit dem berühm-

ten Meißener Zwiebelmus -

ter liegen auch einfache

Porzellanformen: Sushi-

Schalen, ein Symbol für

das moderne Meißen.

Die berühmte Marke

mit den gekreuzten

Schwertern soll glänzen,

nicht verstaubt wirken.

Aber in Meißen hat vieles

eine große Geschichte. Das Archiv der Manufak-

tur erzählt davon. In hohen Holzregalen liegen

200 000 Gipsformen aus 300 Arbeitsjahren. „So

einen Archiv-Schatz gibt es kein zweites Mal auf

der Welt“, sagt der Ingenieur

Wolfgang Kolitsch. „Viele

moderne Produkte haben

ihren Ursprung genau hier.“

Auch die Modelle der Sushi-

Schalen liegen in einem der

Regale. Arbeiter laufen durch

die Gänge. Nach kurzer

Suche kommen sie mit Formen zurück, die sie auf

Wagen davonfahren.

Bald werden sie Porzellanmasse in die Formen

gießen und mit ein bisschen Geduld Vasen daraus

zaubern. Bis die aber fertig sind, dauert es mindes -

tens einen Monat. In dieser Zeit wird das Porzel-

lan mehrmals gebrannt, bemalt und glasiert. Von

der vielen Arbeit wird später nur der Preis etwas

erzählen.

Wer sieht, wie viel Kunst und auch Liebe in der

Arbeit steckt, wünscht den Meißenern viele Kun-

den. Kunden wie die Engländer, von denen Dani-

„200 000 Formen haben wirhier – so einen Archiv-

Schatz gibt es kein zweitesMal auf der Welt.“Wolfgang Kolitsch, Ingenieur

Formen Damit stellt die Manufaktur Tassen, Vasen und vieles mehr her

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Page 57: Deutsch Perfekt 2010 03

57perfektDEUTSCH3/10

ela Lippert erzählt. „Unsere englischen Besucher

sind ganz verrückt nach Hundefiguren – am liebs -

ten kaufen sie Möpse.“ Lippert führt durch die

neue Ausstellung mit dem Titel „Alle Nationen

sind willkommen“. Aus den Vitrinen schauen

einen in diesem Moment Ines und Mimi an, die in

Porzellan verewigten Lieblingshunde der Madame

de Pompadour.

Noch heute haben die Meißener viele berühm-

te Kunden, zum Beispiel die Königin von England.

Trotzdem ist auch bei ihnen die Krise angekom-

men. Nach einem schweren Jahr 2008, in dem die

Manufaktur im Kerngeschäft sechs Millionen Euro

Verlust gemacht hat, läuft es aber wieder besser.

Gegenstände für den Alltag wie die Sushi-Schalen

sollen junge Kunden bringen. Dazu bringt die

Manufaktur Schmuck und exklusive Stücke wie

eine Porzellanuhr für 100 000 Euro in sehr kleiner

Zahl auf den Markt. Die zehn Uhren waren im

November innerhalb von sieben Minuten ver-

kauft.

Das weiße Gold billig zu verkaufen, wäre das

Ende, sagen sie in Meißen. Natürlich wissen sie

auch: Niemand muss aus einer 400 Euro teuren

Tasse trinken, jeder kann sich eine für einen Euro

bei Ikea kaufen. Aber da kommt wieder Johann

Friedrich Böttger ins Spiel. Der schrieb vor 300

Jahren, man müsse Produkte schaffen, die Schön-

heit, Rarität und Nutzen in sich vereinen: „Solche

drey Qualitäten machen eine Sache angenehm,

kostbar und nöthig.“ <

der Sch„tz, ¿e Gegenstand, der viel wertist; hier: gute Sammlung

gr•nden starten

der Gef„ngene, -n hier: Person, die nichtgehen darf, wohin sie will

zw“ngen hier: sagen, dass sie Por -zellan herstellen müssen

das Atelier, -s franz. Arbeitsraum eines Künstlers

das N¡lkenöl, -e Öl aus der Blume einestropischen Baumes

der Str“ch, -e hier: ganz kurze Linie

das Porträt, -s ≈ Bild

bemalen mit Farbe malen auf

l¶ckig ↔ glatt

k¢nstvoll mit großem künstlerischemTalent und Können

das Zwiebelmuster, - hier: blau-weiße Orna -mente

die Schale, -n ≈ flache Schüssel

die M„rke, -n Produkt mit bekanntemNamen

gekreuzt eines über dem anderen,sodass sie sich in der Mittean einem Punkt treffen

das Schwert, -er langes Gerät zum Kämpfenaus Metall

glænzen hier: super sein, modernsein

verstaubt hier: unmodern

die G“psform, -en hier: Form aus einer weiß-grauen Substanz, die mitWasser gemischt wird unddie nach dem Trocknenhart ist

der Ursprung, ¿e hier: Basis

gießen hier: hineintun

die Ged¢ld hier: ≈ Konzentration füreine komplizierte Arbeit

zaubern aus hier: mit künstlerischemKönnen herstellen

br¡nnen hier: durch sehr hoheTemperatur hart machen

glasieren hier: eine Masse ähnlichwie Glas außen auf dasPorzellan machen, damitkein Wasser mehr durchkann

st¡cken hier: ≈ sein

verewigt hier: aus Porzellan herge-stellt, sodass sie für immerin Erinnerung bleiben

das K¡rngeschäft ≈ wichtigster Produkt -bereich

der Verl¢st, -e hier: Geldsumme, die manverliert

laufen hier: funktionieren

auf den M„rkt br“ngen herstellen und zum Kaufanbieten

exklusiv hier: sehr teuer und inkleiner Zahl hergestellt

“ns Spiel k¶mmen hier: eine wichtige Rollespielen

m•sse Konj. I von: müssen

der N¢tzen ≈ Vorteil

“n s“ch vereinen hier: alle genanntenCharakteristika haben

s¶lche (-r/-s) von der genannten Art

drey hist. drei

k¶stbar so, dass es viel wert ist

nöthig hist. nötig

Handarbeit Sie macht die Produkte teuer

Liebe zum Detail Die Maler müssen genau arbeiten

Sushi-Schalen aus SachsenSymbol für das moderne Meißen

FOTOS: M.BURKHARDT (3); M

ANUFAKTUR MEISSEN

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58 perfektDEUTSCH 5/08

iq media marketing GmbHiq media marketing GmbHManuela Fuchs, Leiterin MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 26 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 26 E-Mail: [email protected] 1iq media marketing GmbH Brandstwiete 1 (Neuer Duvenhof) 20457 Hamburg Tel. +49 (0)40/3 01 83-184 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] 2iq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 Fax +49 (0)2 11/8 87-20 99 E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 07 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: [email protected] 3biq media marketing GmbH Werastraße 23, 70182 Stuttgart Tel. +49 (0)7 11/2 24 75-21 Fax +49 (0)7 11/2 24 75-49 E-Mail: [email protected] 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München

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UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION Vitesse Hoepfner

UNTERNEHMENSENTWICKLUNG Carolin Thiele

VERTRIEB HANDEL MZV, Breslauer Str. 5, 85386 Eching

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GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

SALES MANAGER ONLINE + DISPOSITIONFlorian BraunTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected]: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 ab Ausgabe 1/10.

ISSN 1861-1605© 2010 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN Barbara Kerbel

REDAKTION Barbara Duckstein, Dörthe Fürbeck, Katharina Heydenreich, SabineHübner-Pesce, Christiane Keders, Sonja Krell, Andrea Lacher, Barbara Schiele(Deutsch perfekt im Unterricht), Anne Wichmann (Deutsch perfekt Audio)

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Karl Braun, Petra Daniell, Tanja Haas, Agnès Lemonnier, Ewa Lobozek, Franco Mattoni, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe,Yulia Strigo, Andrea Uysal, Valeria Vairo

AUTOREN Andrea Benda, Ralf Isermann, Daniela Niebisch (Deutsch perfekt Plus),Tim Oland, Jule Schlein

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Regine Ebert (Frankfurt), Joseph Gepp (Wien), Astrid Labbert (Bremen), FrankSchlatermund (Hamburg), Eva Dorothée Schmid (Berlin), Yves Wegelin (Bern)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Mayr Miesbach GmbH, 83714 Miesbach

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Jochen Gutbrod

MARKETING- UND VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

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58_Impessum_Anzeige_Q7_0310.qxd 04.02.2010 9:52 Uhr Seite 58

Page 59: Deutsch Perfekt 2010 03

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Ausgabe 05/10:• Reise: Welterbe WattenmeerAnzeigenschluss: 24.03.10; Erstverkaufstag: 28.04.10

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24. Februar für dieAusgabe 04/10

Deutsch lernen in München

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Page 60: Deutsch Perfekt 2010 03

60 perfektDEUTSCH 3/10

Über Geld spricht man nicht, man hat es!“ Fast jeder in Deutsch-

land kennt dieses Sprichwort. Für 43 Prozent ist das Thema

Gehalt unter Kollegen absolut tabu. Nur knapp jeder Fünfte spricht

offen mit seinen Kollegen darüber, wie viel ihm der Arbeitgeber

jeden Monat überweist. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von

Stepstone, einem Internetportal für die Jobsuche. Österreicher und

Schweizer sind beim Thema Geld ähnlich diskret. In anderen Län-

dern ist das nicht so: Nur für 17 Prozent der Italiener und 22 Prozent

der Franzosen ist das Thema tabu. In Norwegen genügt ein Blick ins

Internet um zu erfahren, wie gut der Nachbar oder Kollege finanziell

dasteht – das Einkommen von jedem Steuerzahler steht online. In

Amerika wird das Jahresgehalt direkt mit der Stellenanzeige genannt.

In Deutschland aber heißt es: Schweigen ist Gold – auch wenn

manche Experten wie die Arbeitspsychologin Karin Theresia Balluch

in dieser Praxis Nachteile für Arbeitnehmer sehen: „Die Offenlegung

von Gehältern in Unternehmen

würde höchstmögliche Transparenz

bedeuten. Da gäbe es sicher viele

klärende Diskussionen darüber,

welche Leistung wie viel wert ist.“

Das gilt vor allem für Frauen. In

Deutschland verdienen Frauen mit 14,51 Euro brutto (2008) pro Stun-

de im Durchschnitt 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen

– der Unterschied ist inzwischen noch größer als noch vor ein paar

Jahren. In Europa sind nur in Zypern, den Niederlanden, der Slowa-

kei und Estland die Unterschiede beim Einkommen noch größer. Im

europäischen Durchschnitt verdienen Frauen 16,6 Prozent weniger

als Männer.

Unterschiede gibt es in Deutschland nicht nur zwischen Frauen

und Männern. In Ostdeutschland verdienen Arbeitnehmer auch

20 Jahre nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik

gut 20 Prozent weniger als im Westen. Das zeigt die Internetseite

lohnspiegel.de der Hans-Böckler-Stiftung.

Über Geld spricht man nicht – dieses Tabu will die Online-Gehalts-

umfrage lohnspiegel.de brechen. Seit 2004 sammelt das Projekt

Gehaltsdaten. Mehr als 150000 Personen haben auf der Website ihr

Einkommen angegeben. Auch der Stern hat Informationen zum

WIE VIEL VERDIENEN DIE DEUTSCHEN?

S C H W E R

Für die meisten ist es ein Tabu: das Thema Geld. Deutsche

sprechen ungern darüber, wie viel ihnen ihr Arbeitgeber jeden

Monat überweist. ANDREA LACHER hat die Zahlen

trotzdem.

Die Gehälter sindgestiegen – aber dieMenschen bekommentrotzdem weniger.

ÄRZTIN6400 €

BAUER2370 €

LEHRERIN3160 €

>

60-62_Verdienst_Q7_neu_0310.qxd 04.02.2010 14:03 Uhr Seite 60

Page 61: Deutsch Perfekt 2010 03

61perfektDEUTSCH3/10

FOTOS: FOTOLIA/FOTOLYSE, YURI ARCURS, KRISTIAN SEKULIC (2),STEPHEN COBURN, JEROME DELAHAYE

das Spr“chwort, -wörter ≈ bekannter Satz

genügen genug sein

wie … finanzi¡ll dasteht in welcher finanziellen Situation jemand ist % S. 42

Schweigen “st G¶ld. Schweigen ist mehr wert als Reden.

die {ffenlegung von: offenlegen = hier: öffentlich bekannt machen

das Unternehmen, - Firma

höchstmöglich ≈ maximal % S. 42

die Transpar¡nz hier: Klarheit, Offenheit

klären hier: ein Problem analysieren und zu einem Ergebnis kommen

die H„ns-Bœckler-St“ftung Organisation, die die Mitglieder der deutschen Gewerkschaften berät und ausbildet

br¡chen hier: zerstören

„ngeben hier: nennen, um eine Information zu geben % S. 42

BERUFE IM VERGLEICH

BERUF VERDIENST* 2008 VERDIENST* 1990 VERÄNDERUNG**

Ärzte 6400 € 8780 € -50 %

Geschäftsführer 4920 € 3840 € -12 %

Anwälte 4840 € 3650 € -9 %

Hochschullehrer 4650 € 2900 € 10 %

Architekten 4490 € 2270 € 36 %

Elektroingenieure 4180 € 3540 € -19 %

Gymnasiallehrer 4010 € 2860 € -4 %

Steuerberater 3510 € 2100 € 15 %

Informatiker 3260 € 3400 € -34 %

Chemiker 3250 € 1970 € 13 %

Lehrer*** 3160 € 2740 € -21 %

Polizisten 3090 € 1790 € 19 %

Journalisten 3090 € 2470 € -14 %

Sozialarbeiter 2820 € 2350 € -18 %

Elektriker 2730 € 1800 € 4 %

Sekretärinnen 2600 € 1710 € 4 %

Krankenschwestern 2580 € 1770 € 0 %

Soldaten 2410 € 1540 € 7 %

Schweißer 2370 € 1800 € -10 %

Landwirte 2350 € 1180 € 37 %

Erzieher 2260 € 1630 € -5 %

Gärtner 2250 € 1390 € 11 %

Köche 2240 € 1190 € 29 %

Bäcker 2060 € 1760 € -20 %

Arzthelfer 1830 € 1310 € - 4 %

* brutto pro Monat ** inflationsbereinigt

*** außer Gymnasiallehrer

QUELLEN: STERN, LOHNSPIEGEL.DE

der Verdienst Geld, das man für seine Arbeit bekommt % S. 42

der Geschæftsführer, - Manager, der eine Firma leitet % S. 42

der Schweißer, - Handwerker, der Metallteile sehr heiß macht und daraus ein ganzes, großes Teil baut % S. 42

der L„ndwirt, -e Bauer % S. 42

inflationsbereinigt so, dass man die Inflationsrate abgezogen hat % S. 42(die Inflationsrate ≈ Zahl für die Inflation in Prozent) % S. 42(„bziehen hier: durch Rechnen wegnehmen) % S. 42

BÄCKER2060 €

CHEMIKER3250 €

ARCHITEKTIN4490 €

60-62_Verdienst_Q7_neu_0310.qxd 04.02.2010 14:03 Uhr Seite 61

Page 62: Deutsch Perfekt 2010 03

62 perfektDEUTSCH 3/10

EINEN GROSSEN TEIL BEKOMMT DER STAAT

Deutsche Löhne und Gehälter gehören zu den

höchsten in Europa. Wie viel man im Monat ver-

dient, steht bei Angestellten im Arbeitsvertrag. In

diesem Dokument steht auch, ob jemand zum

Beispiel ein 13. oder 14. Monatsgehalt bekommt.

In der Regel gibt es die Sonderzahlung an

Weihnachten, manchmal wird sie auch auf die

Monate Juni und Dezember aufgeteilt – als

Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

In Arbeitsverträgen steht das Bruttogehalt. Das

ist das Gehalt vor Abzug von Steuern und

Sozialabgaben. Arbeitgeber müssen diese aber

vom Gehalt abziehen und direkt an den Staat und

an die Versicherungen überweisen. Ihren

Angestellten überweisen sie das, was übrig bleibt:

das Nettogehalt. Das heißt: Brutto - Steuern -

Sozialabgaben = Netto. Der Unterschied zwischen

Brutto- und Nettogehalt ist deshalb groß: Das

Nettogehalt beträgt oft nur 60 Prozent des Brutto -

ein kommens.

Wie hoch die Einkommenssteuer ist, hängt vor

allem von der Höhe des Gehalts ab. Je mehr ein

Steuerzahler verdient, desto mehr davon bekommt

der Staat: Wer pro Jahr 10 000 Euro verdient, muss

3 Prozent Einkommenssteuer zahlen. Sind es aber

150 000 Euro, gehen rund 35 Prozent an den Staat.

Zusätzlich zahlen Arbeitnehmer 5,5 Prozent der

Einkommenssteuer als Solidaritätszuschlag. Diese

Steuer gibt es seit 1991: Sie soll, so die offizielle

Begründung, den Aufbau auf dem Gebiet der frühe-

ren Deutschen Demokratischen Republik finanzie-

ren. Noch eine Besonderheit, wie es sie fast nur in

Deutschland gibt: Wenn ein Arbeitnehmer Mitglied

einer Kirche ist, kassiert der Staat für die Kirche

eine Steuer. Die Kirchensteuer beträgt 9 Prozent, in

Bayern und Baden-Württemberg 8 Prozent der

Einkommenssteuer.

Jeder Arbeitnehmer finanziert mit seinem

Gehalt auch das deutsche Sozial versiche rungs -

system. Der Beitrag für die Rentenversi cherung

liegt zurzeit bei fast 10 Prozent des Bruttoeinkom -

mens. Für die Arbeitslosenversicherung zahlt der

Arbeitnehmer 1,4 Prozent, für die Pflegeversicherung

circa 1 Prozent und für die Krankenkasse 7,9

Prozent. Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanzieren

das Sozialversicherungssystem gemeinsam.

Deshalb müssen auch die Arbeitgeber für diese

Versicherungen zahlen – fast so viel wie ihre

Angestellten.

aufteilen ≈ verteilen % S. 42

der [bzug von: abziehen = hier: durch Rechnenwegnehmen % S. 42

die Sozialabgabe, -n Geld, das man als Arbeitnehmer demStaat zahlen muss, damit man beiKrankheit, Arbeitslosigkeit und imAlter finanziell gesichert ist % S. 42

zusätzlich hier: noch dazu

der Aufbau hier: Neubau der Infrastruktur

kassieren Geld nehmen % S. 42

die Pflegeversicherung staatliche Pflichtversicherung, damitder Arbeitnehmer finanziell sicherist, falls er wegen einer Krankheitgepflegt werden muss % S. 42

der Haushalt, -e hier: alle Personen, die zusammen in einerWohnung oder einem Haus leben % S. 42

die B“ldung hier: Kurs, Ausbildung % S. 42

S¶nstiges ≈ Anderes

der Sozialver- Geld, das man als Arbeitnehmer dem Staat sicherungsbeitrag, zahlen muss, damit man bei Krankheit, ¿e Arbeitslosigkeit und im Alter finanziell

gesichert ist % S. 42

3584 EURO

So viel verdient ein deutscher Haushalt im Durchschnitt pro Monat brutto

(Westdeutschland: 3774 Euro, Ostdeutschland: 2770

Euro). Durchschnittlich leben in einem

Haushalt in Deutschland 2,1 Perso-

nen. Wofür geben die Deutschen

ihr Geld aus?

Gehalt publiziert und dabei festgestellt: In rund der Hälfte der 100

populärsten Berufe verdienten die Arbeitnehmer 2008 weniger

als noch 1990. Das Gehalt ist gestiegen. Aber es wird trotzdem

weniger verdient. Der Grund: die Inflation. Sie lag zwischen 1990

und 2008 bei insgesamt 47 Prozent. Das heißt: Wer vor 20 Jah-

ren 1000 Euro verdient hat, kann für dieses Geld heute nur

noch Sachen im Wert von 680 Euro kaufen. Die größ-

ten Gehaltsverluste hatten zwischen 1990 und 2008

die Ärzte: ein Minus von 50 Prozent. Trotzdem

sind sie mit einem durchschnittlichen Monats-

einkommen von 6400 Euro brutto immer noch

die Topverdiener.

Die Unterschiede sind groß, nicht nur zwi-

schen den Berufsgruppen. Arbeitnehmer in

höheren Positionen verdienen heute im

Durchschnitt mehr als 1990. Ihre Gehälter

sind um drei Prozent gestiegen – auch wenn

man die Inflation berücksichtigt. Arbeitnehmer

in niedrigeren Positionen, zum Beispiel

Schweißer, haben seit 1990 real zehn Prozent ver-

loren. Auch zwischen den Generationen gibt es

Unterschiede. Über 50-jährige Angestellte konnten ihr

Gehalt steigern. Jüngere Arbeitnehmer haben aber vier Pro-

zent verloren. <

QUEL

LE: S

TATI

STIS

CHES

BUN

DESA

MT

der T¶pverdiener, - Person, die sehr viel verdient % S. 42

der Schweißer, - Handwerker, der Metallteile sehr heiß macht und daraus ein ganzes, großes Teil baut

die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …

steigern hier: mehr machen % S. 42

Freizeit, Unterhaltung und Kultur

Beiträge für freiwilligeVersicherungen

Möbel und Haushaltsgeräte

Hotels und Restaurants

Kleidung und Schuhe

Gesundheit und Kosmetik

Telefon

Bildung

745 €

693 €

297 €291 €

229 €

124 €

119 €

110 €

94 €82 €60 €14 €

726 €

Einkommenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge

Wohnung (z.B. Miete)

Essen undGetränke

Auto, Fahrrad,Bus undBahn

Sonstiges

60-62_Verdienst_Q7_neu_0310.qxd 09.02.2010 14:42 Uhr Seite 62

Page 63: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH3/10

REISETIPPS

JAILHOTEL

das Gefængnis, -se Haus: Dort müssenKriminelle bleiben.

gehörte Prät. von: gehören

die Z¡lle, -n hier: kleiner Raum in einemGefängnis

SKATELINE SURAVA

das Ziel, -e hier: Ort: Dort will manankommen.

der Sp¶rtler, - Person: Sie macht viel Sport.

die Eisbahn, -en Weg zum Eislaufen

der Schl“ttschuh, -e spezieller Schuh: Damitkann man auf Eis laufen.

die Ausrüstung, -en hier: Dinge: Man braucht siezum Eislaufen.

LANDESGARTENSCHAU SACHSEN-ANHALT

die Landesg„rten- Blumen- und Gartenaus-schau, -en stellung in einem Bundes-

land(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-

schen Republik)

auf Hochtouren laufen in der Phase der größtenAktivität sein

die Flæche, -n hier: ≈ Platz, Park

gest„lten hier: formen, mit Blumendekorieren

die K¢nstinstallation, Installation als ästhetisches-en Objekt

erholen ≈ sich ausruhen

IMPERIAL TRAIN

das Jahrh¢ndert, -e Zeitraum von 100 Jahren

luxuriös sehr teuer

der Kaiser, - oberster Monarch

der Hofzug, ¿e Zug für einen Monarchen

bauen ≈ machen

das Vier-Gænge- Menü mit vier Gerichten Menü, -s (z. B. Vorspeise, Suppe,

Fleischgericht und Dessert)

63

JAILHOTEL

SCHLAFEN IM GEFÄNGNIS

Heute kommen die Gäste freiwillig

zur Adresse Löwengraben 18. Das

war nicht immer so. Denn diese

Adresse in Luzern gehörte bis 1998

dem Zentralgefängnis. Heute hat

das mehr als 140 Jahre alte Haus

mehr Komfort als früher. Anstelle

von Zellen gibt es Suiten. Auch eine

Bar und einen Nachtklub gibt es in

dem Gefängnishotel im histori-

schen Stadtzentrum von Luzern.

IMPERIAL TRAIN

REISEN WIE EIN MONARCH

Im 19. Jahrhundert hat man für die Monarchen Europas

luxuriöse Züge konstruiert. Damit sind zum Beispiel

Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth von Österreich

komfortabel durch ihre Länder gereist. Heute können auch

ganz normale Menschen mit so einem Zug fahren. Den

Hofzug des österreichischen Monarchen hat man nämlich

noch einmal gebaut. Der Majestic Imperator fährt von

Wien über die Kulturhauptstadt Linz, über Salzburg und

Innsbruck bis nach München. Auf der circa elf Stunden langen

Zugreise gibt es auch ein Vier-Gänge-Menü zu essen.

LANDESGARTENSCHAU SACHSEN-ANHALT

NATUR FINDET STADT

Die Aktivitäten vor Beginn der Ausstel-

lung in Aschersleben (Sachsen-Anhalt)

laufen auf Hochtouren: Am 24. April be-

ginnt dort die Landesgartenschau. Auf

einer Fläche von 15 Hektar hat man Gär-

ten nach historischen Modellen gestaltet.

Die Gärten sind aber trotzdem ganz

modern. Denn das Motto der Garten-

schau heißt: „Natur findet Stadt“. So findet man in den Parks auch Spielskulpturen und

Kunstinstallationen. Außerdem gibt es Flächen zum Erholen und zum Spielen. Wenn die

Landesgartenschau Mitte Oktober offiziell endet, ist das nicht das Ende des Parks. Die

Ascherslebener und alle Gäste können ihn auch

nach der Landesgartenschau besuchen.

SKATELINE SURAVA

DER WEG AUS EIS

Solange es noch so kalt

ist, reisen sportliche

Urlauber aus der gan-

zen Region in den klei-

nen Schweizer Ort Sura-

va (Graubünden). Sie

kommen wegen des

Eises. Das Ziel der Sportler ist ein drei Kilometer langer

Weg neben dem Fluss Albula. Noch bis Mitte März wird

der Weg jeden Tag präpariert: Er wird nass gemacht. Das

Wasser wird dann schnell zu Eis. Der Weg ist die längste

Eisbahn der Schweiz. Auf Schlittschuhen braucht man

circa 20 Minuten dafür – die Ausrüstung kann man im

Ort leihen.

Imperial TrainTel. +43 (0) 1/5 13 28 81

www.imperialtrain.com

FOTOS: ANDREA BADRUTT, CHUR; JAILHOTEL LÖWENGRABEN; W

WW

.IMPERIALTRAIN.COM

; WW

W.LANDESGARTENSCHAUASCHERSLEBEN2010.DE

L E I C H T

Landesgartenschau Sachsen-AnhaltTel. +49 (0) 34 73/22 66 70www.landesgartenschauaschersleben2010.de

Jailhotel Tel. +41 (0) 41/4 10 78 30

www.jailhotel.ch

Skateline SuravaTel. +41 (0) 79/457 37 04

www.skateline.ch

63-Reisetipps_0310.qxd 04.02.2010 9:53 Uhr Seite 63

Page 64: Deutsch Perfekt 2010 03

64 perfektDEUTSCH 3/10

DER KLEINE MAUSCHE AUS DESSAU

sogar ≈ auch

das Vorbild, -er ≈ positives Beispiel

der Weise Person, die sehr guteKenntnisse in vielen Ge -bieten und viel Erfahrunghat

jüdisch von: Jude(der Jude, -n Person, deren Religion

die Thora als Basis hat)

das Jahrh¢ndert, -e Zeitraum von 100 Jahren

das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung

klug ≈ intelligent

HENRI 4

das Jahrh¢ndert, -e Zeitraum von 100 Jahren

das Attentat, -e krimineller Versuch,jemanden totzumachen(oft aus politischenGründen)

dah“nter st¡ckt ... hier: geplant von ...

die Vorlage, -n hier: Buch als Basis

das Exil hier: Leben in einemfremden Land, weil es inder Heimat zu gefährlichist

MOSER

jüdisch von: Jude(der Jude, -n Person, deren Religion

die Thora als Basis hat)

KULTURTIPPS

DER KLEINE MAUSCHE AUS DESSAU

Der kleine Mausche aus Dessau – so unterschrieb Moses Mendelssohn (1729 - 1786) viele seiner

Briefe. Auch als er schon über 30 Jahre alt und in ganz Europa bekannt war. Später war er sogar

das Vorbild für Lessings Drama Nathan der Weise. Erst 14 Jahre alt war Mausche, als er im Herbst

1743 zu Fuß von Dessau nach Berlin ging. Katja Behrens hat diese Reise zum Thema eines

Jugendbuchs gemacht. Das Buch zeigt mehr als diese Reise im Leben des deutsch-jüdischen

Philosophen. Es zeigt auch ein komplexes Bild vom schwierigen jüdischen Leben im 18.

Jahrhundert. Die jüdischen Worte im Text werden in einem Glossar erklärt.

FAZIT: EIN KLUGES BUCH – NICHT NUR FÜR JUGENDLICHE

Hanser Verlag, 208 Seiten, 14,90 Euro

S C H W E R

M I T T E L

THEATER

MOSER

Hans Moser (1880 - 1964) ist auch heute noch einer der bekanntesten österreichischen

Schauspieler. Er war in mehr als 100 Filmen zu sehen. Nach dem Krieg spielte er am

Wiener Burgtheater. Meistens hatte er komische Rollen. Unter den Nationalsozialisten

machte er Karriere, während seine jüdische Frau emigrierte. Franzobels biografisches

Drama zeigt Hans Moser auch, wie er privat war.

Premiere: 25.2. Wien, Theater in der Josefstadt

BUCH

KINO

HENRI 4

Mitte des 16. Jahrhunderts kämpfen in Frankreich

Katholiken gegen Protestanten. Dann wird der Protestant

Heinrich König von Frankreich. Er möchte Frieden in seinem

Land und will die Religionsfreiheit. 1610 stirbt Heinrich IV.

bei einem Attentat – dahinter steckt seine Frau, Maria von

Medici. Die Vorlage für Jo Baiers deutsch-französischen Film

schrieb Heinrich Mann in den Jahren 1935 und 1938 im

französischen Exil.

Filmstart: 18.3.

KONZERT

FEHLFARBEN

Monarchie und Alltag hieß ein

bekanntes Album der Neuen

Deutschen Welle, einer be -

stimmten Art von deutschspra-

chiger Musik in den frühen

80er-Jahren. Dazu gehörte auch

Nena mit dem Lied „99 Luftballons“ (siehe Seite 13). Viele Bands hatten

nur einen Hit und lösten sich dann auf. So war das auch bei der Band

Fehlfarben. Seit den 90er-Jahren ist die Punk-Wave-Band aus Düsseldorf

aber wieder zusammen. Glücksmaschinen heißt ihr neues Album.

26.3. Lingen27.3. Worpswede29.3. Hamburg29.3. Nürnberg30.3. München31.3. A-Salzburgweitere Termine im April

64-65_Kulturtipps_Q7_0310.qxd 04.02.2010 9:55 Uhr Seite 64

Page 65: Deutsch Perfekt 2010 03

LYRIKSTIMMEN – DIE BIBLIOTHEK DER POETEN

Man kennt Gedichte von Ingeborg Bachmann, Gottfried

Benn und Bertolt Brecht. Aber kennt man auch ihre Stim -

men? Auf der CD-Sammlung Lyrikstimmen hört man diese

Gedichte – gelesen von den Autoren selbst. Der Münchener

Hörverlag hat überall auf der Welt, in Archiven und

Antiquariaten, nach Originalstimmen von Lyrikern gesucht –

und viele gefunden. Das älteste selbst gelesene Gedicht ist

von Hugo von Hofmannsthal. Lyrikstimmen – das sind 420 Gedichte von 122 Dichtern aus

den Jahren 1907 bis 2007. Mit dabei sind auch die Gedichte und Stimmen von Hermann

Hesse, Paul Celan und Kurt Schwitters. Lyrikstimmen ist das Hörbuch des Jahres 2009.

FAZIT: HÖRT SICH GUT AN

Hörverlag, 9 CDs, 638 Minuten, circa 50 Euro

65perfektDEUTSCH3/10

FOTOS: ZIEGLER FILM GM

BH & CO.KG/R. BAJO; WW

W.TAPETERECORDS.DE; HAUS DER GESCHICHTE, BONN/M

ARTIN MAGUNIA; R. IGEL

S C H W E RCD

LESEREISE

LEONIE SWANN

Mit Schafen zum Erfolg. Das gelang der deutschen

Autorin Leonie Swann mit ihrem Bestseller

Glenkill, einem Krimi über irische Schafe auf der

Suche nach dem Mörder ihres Schäfers. Jetzt ist

die Fortsetzung da: Garou. Die Schafe reisen nach

Frankreich. Dort gibt es aber einen Werwolf (fran-

zösisch: loup-garou) und einen Toten im Wald.

Das wird ein schwieriger Fall für das

Detektivschaf Miss Maple.8.3. Welzheim9.3. Augsburg11.3. Schweinfurt12.3. Hannover15.3. Bielefeld

16.3. Dortmund18.3. Lünen19.3. Bonnweitere Termine im April

AUSSTELLUNG

HAUPTSACHE ARBEIT

Wie hat sich die Arbeit verändert seit

1945? Was bedeutet Arbeit für unser

Leben – für den Einzelnen und für die

Gesellschaft? Und was passiert mit uns,

wenn es keine Arbeit mehr gibt? Die

Ausstellung zeigt den Weg von der

Industrie- zur Dienstleistungsgesell -

schaft. Sie blickt auch in die Zukunft. Im

Zentrum stehen Menschen, die über ihre

Arbeit reden und erzählen, was sie ihnen

bedeutet.

bis 5.4. Bonn, Haus der Geschichte

FEHLFARBEN

gehören zu hier: Teil einer Gruppesein

der L¢ftballon, -s ≈ Ball mit dünner Hautaus elastischem Material,der mit Luft gefüllt ist

s“ch auflösen hier: sich trennen

HAUPTSACHE ARBEIT

Hauptsache ... Das Wichtigste ist …

s“ch verændern anders werden

die Dienstleistungs- Gesellschaft mit vielengesellschaft, -en Berufen, bei denen keine

Produkte hergestellt wer-den, sondern etwas fürandere getan wird (z. B.Arzt, Verkäufer oderBeamter)

LEONIE SWANN

der Mœrder, - Person, die in kriminellerAbsicht einen Menschenso verletzt, dass dieserstirbt

der Schäfer, - Person, die sich beruflichum Schafe kümmert

die F¶rtsetzung, -en nächster Teil einer Serie

der Werwolf, ¿e Fantasiefigur: Mensch, der in bestimmten Mondnächten zum Wolf wird.

(der W¶lf, ¿e wildes Tier, das mit demHund verwandt ist undim Wald lebt)

der F„ll, ¿e hier: kriminelle Sache,die man untersuchenmuss

LYRIKSTIMMEN

der Verlag, -e hier: Firma, die Hörbücher macht

(das Hörbuch, ¿er Buchtext, der auf Kas set -te oder CD gesprochenwurde)

das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung

s“ch gut „nhören gut wirken

64-65_Kulturtipps_Q7_0310.qxd 04.02.2010 9:56 Uhr Seite 65

Page 66: Deutsch Perfekt 2010 03

perfektDEUTSCH 3/10

Man kann sagen, er ist die Jury. „DSDS“

heißt also eigentlich: Deutschland singt, Die-

ter schimpft. Tausende Jugendliche gehen

jedes Jahr zum Casting. Um von Bohlen

gedemütigt zu werden. Vor den Augen der

ganzen Nation. Der Dieta sagt dann:

„Schnucki, du piepst rum wie ein schwange-

rer Wellensittich!” oder „Wenn du deine

Stimmbänder in die Mülltonne wirfst, ist das

artgerechte Haltung.“ Das sind noch die

freundlichen Sätze. Der Dieta wird auch

gerne noch beleidigender. Am liebsten sagt

er „Mega“ und „Scheiße“. (Für jedes böse

Wort steckt er seit Kurzem einen Euro in ein

Sparschwein. Das Schwein ist sehr groß.)

Fragt man Jugendliche nach ihren Idolen,

ist der Dieta trotzdem immer ganz weit

vorne. Man glaubt, er hat große Tugenden:

Ehrlichkeit und Disziplin zum Beispiel. Bei

DSDS wird oft darüber gesprochen, wie viel

Arbeit wert ist. Dieta erklärt allen, dass

Talent alleine nicht genug ist. Man muss

„megadiszipliniert“ sein und darf „keine

Scheiße im Kopf haben“. Er hat selbst

gezeigt, wie es funktioniert. Er ist ein deut-

scher Exportschlager wie Tokio Hotel und

die Scorpions. Von Stuttgart bis Sydney

kennt man die Hits seines Pop-Duos

Modern Talking.

Auf eine seltsame Art könnte der

Dieta also wirklich ein Idol sein. Aber er

wirkt leider, als hätte ihn die Bild-Zei-

tung erfunden: zu laut, zu undifferen-

ziert, zu sehr Stammtisch. Bild und Boh-

len arbeiten auch eng zusammen. Des-

halb wissen wir mehr über ihn, als wir wol-

len: sexuelle Details, häusliche Gewalt, Ein-

bruch in die Bohlen-Villa. Und alle paar Jahre

wechselt Dieta seine junge Frau gegen eine

jüngere.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie es

früher in der Schule war. Einmal im Jahr

mussten wir zu den Bundesjugendspie-

len. Offiziell, um sportliche Leistung zu zei-

gen. Inoffiziell, um uns demütigen zu lassen.

Von den ein, zwei besten Sportlern in der

Klasse. Die in allen Disziplinen fit für Olym-

pia waren. Wir anderen liefen den 400-

Meter-Lauf wie Kartoffelsäcke. Oder fielen

beim Weitsprung wie Steine in den Sand.

Das war immer ein großer Spaß.

Gibt es die Bundesjugendspiele über-

haupt noch? Sie sind ein bisschen vergessen

worden. Denn heute hat die Jugend einen

neuen Weg gefunden, sich lächerlich zu

machen: Sie geht zu „Deutschland sucht

den Superstar“ (von allen nur „DSDS“

genannt). Offiziell, um zu singen. Inoffiziell,

um sich von Dieter Bohlen beleidigen zu las-

sen. Das Phänomen Dieter Bohlen (von allen

nur „Der Dieta“ genannt) sitzt seit Jahren in

der Jury der Talentsendung.

Das alles macht ihn nur noch populärer.

Viele wollen ihn inzwischen auch als Bundes-

kanzler. Weil sie sich ärgern, dass Politiker

immer um den heißen Brei reden. Mit Dieter

Bohlen als Kanzler hätten wir vermutlich

mehr diplomatische Probleme. Aber auch

tolle Schlagzeilen! „Bohlen in China: ‚Das mit

den Menschenrechten ist doch Megascheiße

hier!’“ Oder: „Kanzler gegen Liberale: ‚Ich

habe gerade eine Wurst gegessen, die eine

bessere Steuerpolitik macht!’“ Mensch,

Deutschland, du Schnucki! Wäre das nicht

megageil? <

ANDREA BENDA

erf“nden hier: eine Idee für eine Fantasie-person haben

die Bundesjugendspiele Sportveranstaltung an allen Pl. deutschen Schulendie Leistung, -en hier: sportlicher Erfolgs“ch demütigen l„ssen hier: ≈ akzeptieren, dass Stolz

und Gefühle verletzt werdenwie Kart¶ffelsäcke ohne Kraft, ohne Energieder Weitsprung von: weit springens“ch læcherlich m„chen etwas in einer Art tun, dass

andere über einen lachens“ch beleidigen l„ssen ≈ erlauben, dass Stolz und v¶n Gefühle verletzt werden vonsch“mpfen hier: böse Worte sagenSchn¢cki ≈ Mädchen, junge Fraur¢mpiepsen ≈ schlecht und mit

hoher Stimme singender W¡llensittich, -e kleiner blauer oder grüner Vogeldas St“mmband, ¿er ≈ dünnes, elastisches Teil im Hals,

durch dessen Bewegungen manLaute machen kann

Das “st artgerechte hier: Das ist das Beste, was duH„ltung. tun kannst. (die artgerechte von: ein Tier artgerecht halten =H„ltung ein Tier besitzen und es so leben

lassen, wie es in der Natur lebt)Mega ≈ sehr (groß)das Sparschwein, -e ≈ Dose in Form eines Schweins, in

der man Geld sammeln kanndie Tugend, -en ≈ gute Moralder Exp¶rtschlager, - hier: Musiker, der auch im

Ausland viel Erfolg hat¢ndifferenziert hier: ≈ so, dass die Kritik nicht

konkret für den Einzelnen istder St„mmtisch, -e Gruppe von Personen, die sich

z. B. einmal pro Woche in einemLokal treffen; hier: Klischee

die häusliche Gew„lt hier: z. B. Schlagen der Partnerinoder Ehefrau

der Einbruch, ¿e kriminelles Tun, bei dem Türenoder Fenster eines Hauses kaputtgemacht werden, um hineinzu-gehen und etwas zu stehlen

¢m den heißen Brei unnötig kompliziert reden; nichtreden über das wirklich Wichtige redendie M¡nschenrechte Pl. garantierte Möglichkeiten eines

Individuums, z. B. freie Meinungmegageil sehr toll, sehr super

Dieter Bohlen, das Idol vieler Jugendlicher

KOLUMNE

M I T T E L

FOTO: A. BENDA; ILLUSTRATION: B. FÖRTH

„Dieter Bohlen wirkt, alshätte ihn die Bild-Zeitungerfunden.“

66

66-Andrea Benda_0310.qxd 04.02.2010 9:56 Uhr Seite 66

Page 67: Deutsch Perfekt 2010 03

DER LETZTE GROSSEHOLOCAUST-PROZESS?

Deutschland gegen John Demjan-

juk: In München endet bald der

Prozess gegen den Ukrainer, der –

so die Justiz – den Nazis im

Konzentrationslager Sobibór

geholfen hat. Was kann die Justiz

mit Männern wie ihm noch tun?

URLAUB IN DEUTSCHLAND

Als Reiseland hat Deutschland

für fast jeden etwas zu bieten:

das Meer im Norden, die Alpen

im Süden und viele attraktive

Ziele dazwischen. Haben Sie Ihre

Urlaubspläne für den Sommer

schon gemacht? Wir stellen im

April die schönsten Urlaubsregi-

onen für Ihre nächste Deutsch-

landreise vor.

perfektDEUTSCH3/10

NÄCHSTEN MONAT IN

SIE ODER DU?

Zu wem sagen Sie „Sie“, zu wem „Du“?

Die wichtigsten Regeln, wie Sie in dieser

schwierigen Frage richtig entscheiden.

MEER LERNEN

Segelschiff statt Klassenzimmer: Warum

30 Jugendliche sechs Monate auf den

Meeren der Welt unterwegs sind.

MARLENE DIETRICH

Durch den Film Der blaue Engel

wurde sie vor 80 Jahren zu

einer der berühmtesten Schau-

spielerinnen der deutschen

Kinogeschichte. Nicht nur mit den

mehr als 50 Filmen, in denen sie

spielte, auch als Sängerin

feierte die Diva große Erfolge.

Wer war die Frau, die als erste

Deutsche zum Hollywoodstar

wurde?

perfektDEUTSCH

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

DAS WATTENMEER

Der blaue Nationalpark

IN DEUTSCHLAND STUDIEREN

Wie, warum und wo?

HEIDELBERG

Die Schöne am Neckar

DAS APRIL-HEFT GIBT ES AB 31. MÄRZ

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67_Vorschau_0310.qxd 04.02.2010 11:56 Uhr Seite 67

Page 68: Deutsch Perfekt 2010 03

68 3/10

UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe

SCHLUSSWORTE

„Wir wollen nicht, dass es unwürdig wird.“Rudolf Schenker, 61-jähriger Gitarrist der Scorpions, über das geplante Ende von Europas erfolgreichster Rockband

„Wer dieses Menü auf der Erde isst,

der schmeckt einen sehr kräftigen Geschmack.“Harald Wohlfahrt, Starkoch, über sein Menü für die Astronauten der Internationalen Raumstation

„Nicht trinken, nur probieren.“Ilse Aigner, deutsche Landwirtschaftsministerin, über ihr Motto beim Besuch der Grünen Woche in Berlin

„Wir haben in unserem Gewerbe keine Probleme

mit Ausländern, sondern nur ohne Ausländer.“Eva-Maria Rühle vom Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg

„Das ist wie mit der Flugangst: Ich habe keine Angst vordem Fliegen, ich habe Angst vor dem Abstürzen.“Mario Adorf, Schauspieler (79), über seine Angst vor einem schmerzhaften Sterben

„Bisher habe ich mich erfolgreich gegen den Trolley gewehrt.“Agnes Malczak, mit 24 Jahren jüngstes Mitglied des deutschen Parlaments, über ihre Liebezum Reiserucksack

„Ich war ja auch nicht gut in Englisch. Aber ich will auch nicht EU-Kommissar werden.“Konrad Sedding, Lehrer, über seinen früheren Mitschüler, den Politiker Günther Oettinger, der in einem im Internet zu sehenden Video kaum verständliches Englisch spricht

¢nwürdig hier: so, dass das Publikumüber alte Rockmusiker lacht

erf¶lgreich mit Erfolg

kræftig hier: intensiv

der Starkoch, ¿e sehr bekannter Koch

die Raumstation, -en Fluggerät im Weltall, in demAstronauten längere Zeit sind

die L„ndwirtschafts- Ministerin für Agrarwirtschaftministerin, -nendie Grüne W¶che, -n Ausstellung, auf der agrar-

wirtschaftliche Produkte vor-gestellt werden

das Gew¡rbe, - hier: Teilbereich der Wirtschaft

der Hot¡l- und Organisation für die Interes-G„ststättenverband, sen von Hotels und Restau-¿e rants

„bstürzen hier: aus großer Höhe fallen

schm¡rzhaft mit Schmerzen

bisher bis jetzt

der Trolley, -s engl. Koffer mit kleinen Reifen

s“ch wehren gegen hier: gegen etwas sein

der EU-Kommissar, -e Mitglied der EuropäischenKommission

kaum verstændlich so, dass man fast nichts ver-steht

M I T T E L

FOTO

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TURE

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IANC

E/DP

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perfektDEUTSCH

68_Schlussworte_0310.qxd 04.02.2010 9:57 Uhr Seite 68

Page 69: Deutsch Perfekt 2010 03

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Page 72: Deutsch Perfekt 2010 03

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