DEUTSCH Perfekt 2012-12

72
perfekt DEUTSCH 12/2012 DEZEMBER EINFACH DEUTSCH LERNEN WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM SPRACH-SERVICE 2 Mehr Zeit haben! 2 Grammatik: die n-Deklination 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Musikjahr 2012 LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK Deutschland: € 6,90 Schweiz: sfr 12,40 A B E F FIN GR I L NL P (cont.) SI: € 7,50 grimms märchen Wie deutsch sind sie? jeden tag weihnachten Rothenburg ob der Tauber BERL N UNTEN VON

description

Zeitschrift

Transcript of DEUTSCH Perfekt 2012-12

Page 1: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH

12/2012 DEZEMBER

EINFACH DEUTSCH LERNEN

WW

W.D

EUTS

CH-P

ERFE

KT.C

OM

12/2012

perfektDEUTSCH

ber

lin vo

n u

nten

märch

en d

er b

rüder

grim

m r

othen

burg

ob d

er tau

ber

zeitman

agem

ent in

terview: jean

ziegler

dein

s! musik

jahr 20

12

SPRACH-SERVICE

2 Mehr Zeit haben!

2 Grammatik: die n-Deklination

2 Übungen, Übersetzungen

2 800 Wort-Erklärungen

Auf den jungen Seiten:Musikjahr 2012

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK

Deutschland: € 6,90Schweiz: sfr 12,40 A ● B ● E ● F ● FIN ●

GR ● I ● L ● NL ● P (cont.) ● SI: € 7,50

grimms märchenWie deutsch sind sie?

jeden tag weihnachtenRothenburg ob der Tauber

BERL NUNTEN

VON

01_Titel_DP_12-12 06.11.12 16:11 Seite 1

Page 2: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Unsere Auswahl für Sprachliebhaber.Entdecken Sie Ihre Leidenschaft für Sprachen.

www.spotlight-verlag.de

Deutsch perfekt – Einfach Deutsch lernen

Écoute – Das Sprachmagazin für Frankreichliebhaber

ECOS – Die Welt auf Spanisch

Spotlight – Das Magazin in Englisch

Business Spotlight – Englisch für den beruflichen Erfolg

ADESSO – Die schönsten Seiten auf Italienisch

00-0033_Family_1-1 06.11.12 16:13 Seite 1

Page 3: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Diese Titel erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung oder im Internet unter www.klett.de/daf

Z342

01

Passend dazu:

Das Übungsbuch enthält:

• die relevante Grammatik für den Prüfungsteil „Sprachbausteine“

• Übungen zum Leseverstehen und Hörverstehen

• Übungen zum Schreiben sowie zum freien Sprechen

Das Testbuch bietet:• zwei Modelltests und vier Kurztests• Transkriptionen und Lösungen

Das bewährte Übungspaket zur Vorbereitung auf das Zertifikat Deutsch.

BesteAussichten!

Aussichten B 1

Deutsch als Fremdsprache für Erwachsene

Kursbuch mit 2 Audio-CDs

Lebendig – individuell – emotional

• für erwachsene Lernende ohne Vorkenntnisse, für die Niveaus A1 – B1

• vermittelt Deutsch echt und lebendig

• macht fi t für den privaten, berufl ichen und öffentlichen Lebensbereich

• inklusive DVD mit landeskundlichen Porträts realer Personen

• mit kostenlosen Moodle-Materialien unter www.klett.de/moodle

Auf ihrem Weg in den Bauch der deutschen Hauptstadt hatte

unsere Autorin Renate Zöller wenig Glück. Unter dem U-Bahnhof

Gesundbrunnen wollte sie die Katakomben der Hauptstadt

besichtigen – fand aber den Eingang nicht. Sie überlegte sich

schon, neben dem U-Bahn-Gleis in die Dunkelheit der Tiefe hin-

einzulaufen. Zum Glück tat sie das dann doch nicht: Der richtige

Eingang war eine leicht erreichbare Tür weiter oben. Unsere Repor-

terin nimmt Sie diesen Monat mit in eine andere Welt unter der

Hauptstadt, wo die wechselvolle Geschichte der Metropole noch

immer sehr präsent ist: Nazis, amerikanische und russische Agen-

ten, Ostdeutsche, die durch selbstgebaute Tunnel in den freien

Westen kommen wollten – sie alle haben

Spuren hinterlassen im Berliner Sand (ab

Seite 12).

Einen kaum weniger kuriosen, aber viel

friedlicheren Ort hat Sandra Rauch für uns

besucht: In Rothenburg ob der Tauber (Bay-

ern) hat sie sich Käthe Wohlfahrts Weih-

nachtsdorf angesehen. Das ist ein Laden, der

nichts anderes verkauft als Weihnachts-

schmuck – im Winter wie im Sommer. Nicht

wenige hielten die Geschäftsidee am Anfang

für verrückt. Inzwischen gibt es den Laden seit 35 Jahren. Für den

Erfolg nicht ganz unwichtig ist wahrscheinlich auch der Ort:

Rothenburg ist eine der schönsten Kleinstädte Deutschlands. Las-

sen Sie sich verzaubern von einer selten romantischen Weih-

nachtswelt (ab Seite 62)!

Kennen Sie schon unseren Jahresindex? In dem Dokument stehen

die wichtigsten Themen aller Hefte aus diesem Jahr. Auf

www.deutsch-perfekt.com/produkte/down-

loads finden Sie nun auch den Index 2012.

Wenn Sie ein bestimmtes Thema aus den

letzten Jahren suchen, empfehle ich Ihnen

auch die Suchfunktion auf www.deutsch-

perfekt.com – damit werden Sie schnell

fündig!

Jörg WalserChefredakteur

FOTO

: G

ERT

KR

AU

TBA

UER

erreichbar so, dass man etwas guterreichen kann

w¡chselvoll ≈ mit vielen Änderungenpräs¡nt sein hier: deutlich zu

erkennen seinSpuren hinterl„ssen hier: etwas Charakteris -

tisches zurücklassenh„lten für meinen, dass etwas …

istdie Geschæftsidee, -n Idee, welches Produkt

man herstellt und wieman es verkaufen kann

verzaubern hier: machen, dass manenthusiastisch wird

s¡lten hier: besondersbest“mmt hier: speziellf•ndig werden ≈ entdecken, was man

suchtder Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journa -

listen bei einer Zeitungoder Zeitschrift

DAS ANDERE BERLIN

perfektDEUTSCH12/12

EDITORIAL

M I T T E L

03_Editorial_1212 06.11.12 15:40 Seite 3

Page 4: DEUTSCH Perfekt 2012-12

4

DIE THEMEN DES MONATS DEZEMBER 12/12

perfektDEUTSCH 12/12

TITELFOTO

S: MA

UR

ITIUS IM

AG

ES/IB/A

XEL SCHM

IES; PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA; FO

TOS: B

ERLIN

ER U

NTER

WELTEN

E.V./DIETM

AR

AR

NO

LD;

HEM

ERA

/THIN

KSTO

CK; U

LLSTEINB

ILD/LEB

RECH

T MU

SIC & A

RTS; R

OTH

ENB

UR

G TO

UR

ISMU

S SERVICE/W

ILLI PFITZING

ER

6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues

18 ReisetippsTrier • Fextal • Zugspitzarena • Rügen

21 Mein erster Monat Jackie Jean Jacques in Obertrum am See

22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Autos raus aus der Stadt?

24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

45 Mein Tag Ein Tag mit Weihnachtsbaumanbauer Heiko Tacke

46 Mein Deutschland-Bild Hendrik Schmidt über ganz spezielle Holzfiguren

48 Ein Bild und seine Geschichte Vor 100 Jahren: der Fund der Nofretete

56 Der Blick von außenMartin Hyun über Reis und Zigaretten

58 Der Kampf gegen den HungerDer Schweizer Soziologe Jean Ziegler im Interview

66 KulturtippsKino • Konzert • Ausstellung • Buch • CD

68 KolumneAlia Begisheva über Taschentücher in der Öffentlichkeit

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

MEHR ZEIT HABENIn den Wochen vor Weihnachten fühlen sich viele Menschen

besonders gestresst. Im Beruf und privat scheinen sie einfach nichtgenug Zeit zu haben. Das muss nicht sein. Experten geben Tipps, wieeffektives Zeitmanagement funktioniert.

30

Im Bauch der Metropole: So kennen nur wenigeMenschen die deutsche Hauptstadt. Ein Verein zeigt

Besuchern Berlin von unten. Eine Reise in eine dunkleWelt, in der Geschichte so nah ist wie an wenigen Orten.

12

BERLIN VON UNTEN

DIE JUNGEN SEITEN VONDie Musik des Jahres • Das neue Skate -

board • Traum von der Model-Karriere • Arzt für einen Tag •Wichteln

L E I C H T

perfektDEUTSCH

S C H W E R

S C H W E R

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

S C H W E R

M I T T E L

U

L E I C H T

L E I C H T

U

04-05_Inhalt_DP_1212.qxd 21.11.12 17:02 Seite 4

Page 5: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH12/12 5

IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE

30 Mehr Zeit habenExpertentipps für effektives Zeitmanagement

33 Wortschatz Diesmal: in der Diele

34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

36 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

37 Schreiben • Sprechen • VerstehenSich präsentieren • Weihnachten •

Märchenfiguren

39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

40 Grammatik Die n-Deklination

42 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

43 Starthilfe Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,

auf CD oder als Download (siehe Seite 20).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie

Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und

Grammatik (siehe Seite 20). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol!

Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,

die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 20).

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

LERNEN MIT -PRODUKTEN

www.spotlight-verlag.de

[email protected]

Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-16

Fax +49 (0)89 / 8 56 81-159

Kundenservice

SAMMELKARTEN

S C H W E R

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

M I T T E L

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

L E I C H T

L E I C H T M I T T E L S C H W E R

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN

↔o

¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

JEDEN TAG WEIHNACHTEN Rothenburg ob der Tauber in Bayern ist eine der populärsten

und romantischsten Kleinstädte Deutschlands. Dort ist das ganze Jahrüber Weihnachten – auch mitten im Sommer. Mit einem speziellenGeschenk hat alles angefangen.

62

perfektDEUTSCH

LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:U

L E I C H T

5

16 Berlin von untenDie Metropole und das Wasser

64 Jeden Tag WeihnachtenRothenburg – ein Magnet für Touristen

deins! Die Musik des JahresDie neuen Romantiker

6

GRIMMS MÄRCHENBis heute ist es das meistgelesene deutsche Buch der Welt:

die Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm. ImDezember vor 200 Jahren haben die Brüder die Geschichten-Sammlungpubliziert. Woher haben diese Märchen ihre Magie?

50

M I T T E L

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

≤U

04-05_Inhalt_DP_1212.qxd 07.11.12 11:52 Seite 5

Page 6: DEUTSCH Perfekt 2012-12

6 perfektDEUTSCH 12/12

KURZ & KNAPP

ZÜRICHER VERDIENEN AM MEISTEN

Wenn die Schweizer Großbank UBS Preise und Löhne international vergleicht, dann

macht sie das auf Basis eines Hamburgers. Genauer gesagt: eines Big Macs. Der Bur-

ger ist nämlich eine Art universaler Indikator für die Relation zwischen Preisen und

Löhnen. Will man einen Big Mac kaufen, muss man dafür in Zürich 13 Minuten arbei-

ten, in Wien 14 und in Berlin 16. Am kürzesten müssen die Einwohner von Tokio dafür

arbeiten: neun Minuten. Am längsten die von Nairobi: 84 Minuten. Ein iPhone kön-

nen sich Menschen in Zürich nach 22 Arbeitsstunden kaufen, in Manila dauert es rund

20 Mal länger.

Insgesamt hat die UBS 72 Metropolen auf der ganzen Welt verglichen. Das Lohn-

niveau ist dabei in Zürich am höchsten, Genf kommt auf Platz zwei. Weitere Städte

sind München auf Platz neun, Frankfurt auf Platz zehn und Wien auf Platz 17.

Die hohen Löhne brauchen die Züricher aber auch, um die hohen Preise in der

Metropole zu bezahlen. Unter den 72 Metropolen ist nämlich nur Oslo teurer als die

größte Stadt der Schweiz. Genf steht bei diesem Aspekt auf Platz vier, Frankfurt und

München auf zwölf und 13, Wien wieder auf Platz 17. Für den Vergleich haben die

Autoren die durchschnittlichen Nettostundenlöhne durch einen Warenkorb mit 122

Gütern und Dienstleistungen geteilt.

ZÜRICHER VERDIENEN AM MEISTENeine Art ... sein ≈ fast gleich sein wie …

insges„mt alles zusammen

das Lohnniveau, -s franz. ≈ Standard: So hoch istder Lohn.

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

¢nter hier: von

d¢rchschnittlich ≈ meistens: Das istnormal.

der N¡ttostundenlohn, ¿e Lohn pro Arbeitsstundenach dem Abzug von Kosten und Steuern

(der [bzug, ¿e von: abziehen = nacheiner Kalkulation weg-nehmen)

der Warenkorb, ¿e hier: alle Güter und Dienstleistungen zusammen: Das kaufendie Menschen mit ihrem Arbeitslohn.

(das Gut, ¿er hier: Produkt)(die Dienstleistung, -en hier: Service(angebot))

teilen d¢rch … hier: ≈ eine Zahl in …Teile machen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

Limmatquai im Zentrum von Zürich Die Menschen in der Schweizer Metropole können von ihrem Lohn besonders viel kaufen

L E I C H T ≤

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 6

Page 7: DEUTSCH Perfekt 2012-12

7perfektDEUTSCH12/12

FOTO

S: SWISS-IM

AG

E.CH/CH

RISTO

F SON

DER

EGG

ER; STO

CKBYTE/TH

INK

STOCK

; ÖB

B/STA

DT W

IEN

EHE IMMER WENIGER IN MODE

Immer mehr Kinder wachsen in Deutschland bei Allein-

erziehenden und unverheirateten Eltern auf – speziell

im Osten, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die

neuesten Zahlen sind von 2011. In 71 Prozent der Fami-

lien in ganz Deutschland waren die Eltern verheiratet.

15 Jahre vorher waren es noch 81 Prozent.

Die Unterschiede zwischen dem Osten und dem

Westen Deutschlands sind groß. So sind im Osten 54

Prozent der Eltern verheiratet, im Westen 75 Prozent.

Außerdem gibt es in Ostdeutschland mehr Alleinerzie-

hende: 2011 haben dort in 26 Prozent der Familien

Mama oder Papa gefehlt, im Westen nur in 18 Prozent.

EHE IMMER WENIGER IN MODEaufwachsen als Kind leben

der/die Alleiner- Frau/Mann mit Kind(ern),ziehende, -n aber ohne (Ehe)Partner(in)

das Stat“stische Administration für ganzB¢ndesamt Deutschland: Sie publiziert

Statistiken.

ber“chten informieren

90,53der Sp¶rtartikel, - Produkt oder Mode für

Sport

NEUER BAHNHOF FÜR WIENder Betrieb hier: das Fahren mit Zügen

die R“chtung, -en hier: Norden, Süden,Osten, Westen

der K¶pfbahnhof, ¿e Bahnhof: Die Züge könnennur von einer Seitehinaus- und hineinfahren.

die Drehscheibe, -n hier: großer Bahnhof mitviel Verkehr

90,53Euro geben die Bayern pro Jahr für Sportartikel aus. Damit ist der Süden Deutschlands

am sportlichsten – wenn man die Investition in Sportschuhe, Trainingskleidung und

andere Sportsachen als Basis nimmt. Auf Platz zwei steht nämlich auch der andere Teil

Süddeutschlands, Baden-Württemberg, mit 89,85 Euro. Am wenigsten Geld geben die

Menschen in Sachsen-Anhalt für Sportartikel aus: 62,88 Euro. Die Zahlen sind das Resul-

tat der Untersuchung „Markt: Monitor Sport 2012“.

NEUER BAHNHOF FÜR WIEN

Wien bekommt einen neuen Hauptbahnhof. Noch nicht komplett. Aber schon ein biss -

chen. Mit dem neuen Fahrplan am 9. Dezember beginnt in einem Teil des Großprojekts

der Österreichischen Bundesbahnen der Betrieb. In zwei Jahren sollen im neuen Haupt-

bahnhof dann Züge aus allen Richtungen ankommen und in alle Richtungen abfahren

können. Aus bis jetzt zwei Kopfbahnhöfen soll eine zentrale transeuropäische Drehschei-

be werden. Das Projekt wird rund eine Milliarde Euro kosten.

Mama heißt Müller, Papa heißt PetriSpeziell viele ost-, aber auch viele west-

deutsche Eltern sind nicht verheiratet

Wiens neuer HauptbahnhofSo soll er aussehen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 7

Page 8: DEUTSCH Perfekt 2012-12

8 perfektDEUTSCH 12/12

KURZ & KNAPP

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

DER GUTE TIPP

Der Dezember ist der Monat der Spenden: In keinem

anderen Monat geben die Menschen in Deutschland,

Österreich und der Schweiz so viel Geld für gute Zwecke

aus. Aber an welche Organisation soll das Geld am

besten gehen? Bei der Suche nach dem richtigen Spendenprojekt hilft das Internetportal

betterplace.org. Die Website informiert über Details und stellt auch Kontakt zu Projektteams

auf der ganzen Welt her, wenn man das möchte. Der Spender soll genau wissen, was

mit seinem Geld passiert, verspricht das Portal. Besonders interessant daran ist, dass

betterplace.org viele kleine und lokale Projekte vorstellt. Weil die Website kostenlos ist,

bekommen auch unbekannte Organisationen mit wenig Startkapital eine Chance.

Wie seriös Spendenorganisationen arbeiten, untersucht das Deutsche Zentralinstitut für

soziale Fragen (DZI). Wenn eine Organisation das DZI-Spendensiegel haben will, muss sie für

die Prüfung aber bezahlen. Das Ergebnis steht auf www.dzi.de/spenderberatung.

WER IST EIGENTLICH …?

FRANK STRONACH

Es war ein Schock für Österreichs Politiker: Milli-

ardär Frank Stronach hat eine Partei gegründet.

Sein Team Stronach will neue Regeln für den

Euro, eine starke Wirtschaft und weniger Büro-

kratie. Der 80-Jährige liebt seine eigene Insze-

nierung. Er sagt, dass er ein Mann des Volkes ist. Andere Politiker wollen nur verdie-

nen, sagt Stronach. Er ist anders, denn er will Österreich dienen. Auch das sagt er.

Nur eine populistische Episode? Nach Umfragen hat der Milliardär gute Chancen, bei

den Wahlen im September ins Parlament zu kommen. Beruflich hat der Mann aus der

Steiermark schon groß Karriere gemacht. 1954 ist er mit 200 Dollar nach Kanada emi-

griert und dort mit seinem Autoteilezulieferer Magna sehr reich geworden. Er ist offi-

ziell einer der reichsten Menschen der Welt. Stronach hat neben der Politik noch ein

anderes Ziel: Mit seinem Geld will er Österreich zum Fußballweltmeister machen.

L E I C H T ≤

WENN KONTINENTE WANDERN

Es ist nichts Neues, dass sich die Erde dreht. Geophy-

siker haben jetzt aber noch etwas anderes heraus-

gefunden: Unser Planet kippt. So stark, dass in den

letzten 100 Millionen Jahren Kontinente mehrmals in

neuen Klimazonen gelegen haben. Bernhard Stein-

berger vom Helmholtz-Zentrum in Potsdam und seine

Kollegen haben mit einer neuen Methode die Bewegung

der Kontinente vermessen. Das Team hat ihre Wege auf Basis der

Bewegungen des darunter liegenden Erdmantels rekonstruiert. Computersimulationen der

Geophysiker zeigen, dass der Planet vor 90 bis 60 und vor 60 bis 40 Millionen Jahren gekippt

ist – jeweils um ganze neun Grad. Grund dafür sind zwei gigantische Blasen im Bauch der

Erde. Sie bringen den blauen Planeten aus der Balance, bis heute. Aber nicht mehr stark:

nur noch 0,2 Breitengrade pro Jahrmillion.

FRANK STRONACH

der Milliardär, -e Person: Sie hat mindestens eineMilliarde Euro.

gr•nden starten

die Regel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verbotenund was erlaubt ist.

die Inszenierung, von: inszenieren = hier: eine -en Show machen oder etwas

erzählen: Es ist aber nichtwahr. (oft negativ)

dienen hier: sehr viel für Österreich tun

die }mfrage, -n systematisches Fragen

die Wahl, -en hier: das Wählen von Politikernfür das österreichische Parla -ment

der Autoteilezu- Firma: Sie stellt Produkte herlieferer, - und liefert sie an einen ande-

ren Betrieb. Dieser braucht dieProdukte für seine Autopro -duktion.

das Ziel, -e hier: Resultat: Das will manerreichen.

der Fußballwelt- bestes Fußballteam der Weltmeister, -

WENN KONTINENTE WANDERN

die Erde hier: Planet: Dort leben wir.

s“ch drehen hier: sich im Kreis um sich selbst bewegen

(bewegen hier: die Position ändern)

herausfinden hier: lernen

k“ppen hier: von einer vertikalenPosition in eine horizontalekommen

verm¡ssen genau prüfen, wie lang odergroß etwas ist

der Erdmantel stabile Masse unter der Erdkruste

(die Erdkruste oberste, harte Masse auf der Erde: Darüber wachsen z. B. Bäume und Blumen.)

(w„chsen hier: groß werden und Früchtetragen)

jeweils hier: jedes Mal

der Grad, -e hier kurz für: Breitengrad ≈geografische Breite: Der Äquatorhat 0 Grad.

der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum passiert etwas?

die Blase, -n ≈ kleiner Ball aus Luft oder Gas

DER GUTE TIPP

die Sp¡nde, -n Geld oder Dinge: Man schenktsie, um zu helfen.

der gute Zw¡ck, ≈ Sache: Sie soll anderen -e helfen.

lokal hier: von einem Dorf oder einerRegion

das Sp¡nden- offizielles Symbol: Es zeigt, dasssiegel, - die Spenden korrekt an die

Projekte gegeben werden.

das Ergebnis, -se Resultat

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 8

Page 9: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Warum ignorieren Sie in Ihrem Fami-

lienhotel Weihnachten?

Während der Festtage bin ich am liebs -

ten mit meiner Familie zusammen.

Aber ich feiere Weihnachten nicht. Also

habe ich mir gedacht, dass es anderen

Menschen vielleicht genauso geht. Man

kann es sich über die Feiertage ja auch

ohne weihnachtliche Atmosphäre

schön machen. Und das bieten wir

unseren Gästen an. Das Angebot ist

ziemlich populär.

Ist das also ein Kontrastprogramm zu

Weihnachten?

Bei uns ist es nicht weihnachtlich, son-

dern winterlich schön. Wir dekorieren

das Hotel zum Beispiel mit Pinguinen,

Schneemännern und Eiszapfen. Aber

eben nicht mit Weihnachtssternen

oder Weihnachtsmännern. Wir spielen

auch keine Weihnachtslieder. Es gibt

Schneespaziergänge am Strand, viel

Programm für Kinder und ein großes

Wellnessangebot.

Am Anfang waren meine Angestell-

ten nicht sicher, ob sie den Gästen

trotzdem schöne Weihnachten wün-

schen sollen oder dürfen. Das können

sie natürlich machen, wie sie wollen.

Wenn ein Gast einen Weihnachtsbaum

in sein Zimmer stellen möchte, dann

darf er das auch. Ich will niemanden

verletzen oder etwas diktieren.

Welche Kunden buchen das Angebot?

Das ist ganz unterschiedlich. Es sind

ältere Menschen dabei, die nieman-

den haben, mit dem sie Weihnachten

feiern können. Aber es kommen auch

Familien, die vielleicht nicht religiös

sind. Außerdem gibt es viele Gäste, die

erzählen, dass sie den Weihnachts -

rummel einfach nicht mögen. Es ist in

Deutschland ja fast unmöglich, diesen

zu ignorieren. Unser Hotel ist ein Ort,

an dem das sehr gut geht.

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/SVEN

SIMO

N/D

PA; H

EMER

A/TH

INK

STOCK

; PRIVAT

3 FRAGEN an Andreas Queisner. Der 47-jährige Hotelier auf der Ostseeinsel Usedom hat während der Festtage ein spezielles Angebot

für Gäste, die nicht Weihnachten feiern wollen.

9perfektDEUTSCH12/12

REVOLUTIONIN DER LUFT

Drohnen – bei diesem Wort denkt man eigentlich an Krieg, an fliegende Armeerobo-

ter. Was machen Drohnen dann in Deutschland? Die Antwort: ziemlich viel. Zu viel,

sagen Kritiker. Besonders oft benutzt die Polizei die kleinen Fluggeräte. Zum Beispiel,

um Demonstrationen zu überwachen oder um Tatorte zu filmen. Die große Chemie-

firma BASF inspiziert mit Drohnen ihr Fabrikareal in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz)

aus der Luft. Auch Hobbyfotografen benutzen die Geräte – sie können damit tolle

Fotos machen.

Nicht jeder ist glücklich über diesen Trend. Das Problem: Bis jetzt ist nicht genau

geregelt, was Drohnen dürfen und was nicht. Der neugierige Nachbar kann mit dem

Miniflugzeug also zum Hobbyspion werden. Auch wenn die Deutschen keine Angst

haben müssen vor fliegenden Armeerobotern – die technische Revolution in der Luft

sehen manche skeptisch.

Feiert Weihnachten nicht Andreas Queisner

Drohnen Immermehr davon fliegenüber Deutschland

3 FRAGENder Hotelier, -s franz. Person: Ihr gehört ein Hotel,

oder sie ist Chef in einem Hotel.die {stseeinsel, -n Stück Land in der Ostseewährend der F¡sttage in der Zeit, wenn die Festtage

sindder Eiszapfen, - langes, dünnes Eisstück; hier:

Form z. B. aus Papier: Sie siehtaus wie ein Eiszapfen.

eben hier: ≈ alsoder Weihnachtsstern, spezielle Figur, z. B. aus sehr -e schönem Papier: Sie soll an die

hellen Lichter am Nachthimmel erinnern.

der Weihnachtsmann, hier: Figur mit rotem Mantel,¿er roter Mütze und langem weißem

Bart(die M•tze, -n ≈ Ding aus weichem Material:

Man trägt es auf dem Kopf.)(der Bart, ¿e Haare im Gesicht bei Männern)diktieren hier: jemandem sagen, was er

machen muss/darfder Weihnachtsrummel ≈ viele Menschen in der

Weih nachts zeit: Sie haben essehr eilig. Hier auch: das extre-me Feiern von Weihnachten

einfach hier: wirklich

REVOLUTION IN DER LUFTdie Drohne, -n hier: Fluggerät ohne Pilot an

Bordder Krieg, -e Streit zwischen Nationendie Demonstration, Treffen von vielen Menschen auf-en der Straße: Sie protestieren

gegen etwas.überw„chen hier: kontrollierender Tatort, -e Ort eines kriminellen Tunsinspizieren genau kontrollierenregeln ≈ Normen machender H¶bbyspion, -e ≈ Hobbyagent

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 9

Page 10: DEUTSCH Perfekt 2012-12

10

KURZ & KNAPP

BELA B.der H¶rror hier: Filme oder Litera -

tur: Sie haben viel Blutund Tote zum Inhalt undsollen Angst machen.

der Schlagzeuger, - Person: Sie spielt Schlagzeug.

(das Schlagzeug, -e ≈ Rhythmusinstrument,z. B. Bongos, Conga …)

¡rnst meinen ↔ Spaß machen

s“ch engagieren gegen ≈ aktiv arbeiten gegenfranz.

die P¡lzindustrie Industrie: Sie stellt Klei -dung aus Tierhaaren her.

SCHOKOLADENSTADT TÜBINGENdie Kakaomalerei, -en Bilder mit Kakao

gemacht

die Lesung, -en ≈ Event: Ein Autor liestTeile aus seinem Buch.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

BELA B.

Er mag Vampire, Horror und den

Dracula-Mimen Bela Lugosi. So

ist aus dem Berliner Dirk Albert

Felsenheimer Bela B. geworden.

Der Schlagzeuger der Deutsch-

punkband Die Ärzte ist sehr vie-

les – aber eines sicher nicht:

langweilig. Bela B. ist von An -

fang an bei den Ärzten dabei. Die Band gibt es seit 30 Jahren. Vor seiner Musikkarriere

hat er eine Ausbildung zum Polizisten begonnen. Schnell war damit Schluss. Gelernt hat

er dann den Beruf des Dekorateurs. Der Musiker hat auch solo Musik gemacht. Damit ist

er aber nicht so populär geworden wie mit den Ärzten.

Bela B. ist nicht nur in Deutschland für sein dunkles, nicht ganz ernst gemeintes Image

und seinen Humor bekannt. Er spielt auch in verschiedenen Filmen mit, gerne als Zom-

bie oder Psychopath in Horrorfilmproduktionen. Bela B. ist bei den Globalisierungskri-

tikern von Attac aktiv. Er engagiert sich außerdem gegen die Pelzindustrie und gegen

Neonazis. Am 14. Dezember wird der Musiker 50 Jahre alt.

perfektDEUTSCH 12/12perfektDEUTSCH10

SCHOKOLADENSTADT TÜBINGEN

Ein Festival rund um die Schokolade – für Kalorienzähler ist das sicher weniger interessant.

Für andere aber schon: Die ChocolART vom 4. bis zum 9. Dezember in Tübingen ist nämlich

Deutschlands größtes Schokoladenfestival. Rund 100 Schokoladenhersteller aus Europa,

Afrika, Süd- und Nordamerika kommen in die kleine baden-württembergische Univer-

sitätsstadt. In dem romantischen Zentrum können Besucher dann Schokolade probieren,

kreative Pralinen-

kurse machen, Ka -

kao malerei lernen

und Schokomassa-

gen bekommen.

Geplant sind auch

süße Lesungen und

Schokoladenthea-

ter. Am Markt platz

sind die Fassaden

wäh rend des Festi-

vals illuminiert.

Zeit für SchokoladeTübingen feiert dasbraune Süße

L E I C H T ≤

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 10

Page 11: DEUTSCH Perfekt 2012-12

GRATIS!

Über iTunes Store

Einfach deutsche Vokabeln lernen!

deutsch-perfekt.com/apps

pro Tag ein deutscher Begriff

mit Audio-Datei für das Aussprache-Training

mit Erklärung und Beispielsatz auf Deutsch

Die neue Deutsch perfekt-App:

perfektDEUTSCH12/12

DISKRETE GELDMACHER

Die Deutsche Mark (kurz: D-Mark) gibt es

schon seit elf Jahren nicht mehr. Aber man-

che Menschen sind sich sicher, dass das alte

deutsche Geld zurückkommt. Beweise dafür

sehen Verschwörungstheoretiker in der Akti-

vität einer Firma: Giesecke & Devrient in

München. Die bayerischen Spezialisten

drucken so viel Geld wie kaum eine andere

Firma auf der Welt. Wenn auf dem Firmen -

areal plötzlich mehr Geldtransporter zu

sehen sind, dann glauben manche: Die Firma

druckt wieder D-Mark-Scheine – für die Zeit

nach dem Euro.

Giesecke & Devrient sagt dazu nichts. Die

Firma ist sehr diskret. Deshalb gefällt es ihr

auch nicht, dass die Stadt München gegenü-

ber ihrem Areal einen 88 Meter hohen Büro-

turm bauen will, wie die Süddeutsche Zei-

tung (SZ) schreibt. Sie hat Angst, dass man

von oben die Produktion sehen kann. Bei

Geld und anderen offiziellen Dokumenten,

wie sie die Münchener Firma herstellt, ist das

nicht ungefährlich. Der Produktionsprozess

soll geheim bleiben. Stadt und Firma sind

deshalb im Gespräch. Vielleicht wird ein

Sichtschutz das Problem lösen, schreibt die

SZ. Das alles hat aber noch einen ganz ande-

ren Effekt: Verschwörungstheoretiker haben

neues Material für Spekulationen.

FOTO

S: WW

W.B

ELA-B

.DE; CH

OCO

LAR

T; PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA

ORT DER WELTJUSTIZ

der Saal, Säle sehr großer Raum

das Oberl„ndes- in der Hierarchie dergericht/Oberlandes- Gerichte oberes Gerichtgericht, -e(das Ger“cht, -e hier: offizielle Institution:

Dort untersucht man, objemand etwas Kriminellesgemacht hat.)

der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielenNationen 1939 - 1945

das Militärtribunal ≈ Tribunal der Armee

urteilen über hier: eine Sanktion geben

das W¡ltkulturerbe Häuser und Städte in allerWelt: Sie sollen für dieMenschen der nächstenZeit so bleiben, wie siesind, und man darf sienicht kaputt machen.

entscheiden hier: Ja oder Nein sagen

DISKRETE GELDMACHER

der Beweis, -e von: beweisen ≈ zeigen,dass etwas wahr ist

der Verschwörungs- Person: Sie glaubt an dietheoretiker, - Theorie, dass eine Ver-

schwörung das Motiv für eine bekannte, offizielle Sache ist.

(die Verschwörung, hier: geheime Planung -en einer Firma zusammen mit

der Finanzpolitik)(geheim so, dass andere Menschen

nichts davon wissen sollen)

der Schein, -e hier: ≈ Papiergeld

bauen ≈ machen

der S“chtschutz Konstruktion: Sie soll hel-fen, dass niemand in einHaus oder ein Arealhineinsehen kann.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

ORT DER WELTJUSTIZ

Saal 600 des Nürnberger Oberlandesgerichts ist ein historischer Ort: Nach

dem Zweiten Weltkrieg haben dort die Nürnberger Prozesse gegen wich-

tige Nationalsozialisten stattgefunden. Von November 1945 bis Oktober

1946 hat das Internationale Militärtribunal dort über 23 Deutsche geur-

teilt. Jetzt schlägt Bayern den Saal als UNESCO-Weltkulturerbe vor. Die

UNESCO wird darüber aber erst 2017 entscheiden.

06-11_Kurz_und Knapp_1212 06.11.12 15:45 Seite 11

Page 12: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Kalt ist es am Eingang zur Berliner U-

Bahn-Station Gesundbrunnen, und

der Wind trägt den Regen weit hinein in

den Eingangsbereich. Eilig gehen die

Menschen zur U-Bahn, ihre Schritte sind

laut zu hören in der Station. Ein paar Leute

haben es aber gar nicht eilig: Sie stehen

zwischen den gestressten Reisenden im

Eingangsbereich – und warten, die Hände

tief in den Jackentaschen. An ihrem

suchenden Blick erkennt man sie: Sie

warten auf den Mann, der sie mitnehmen

wird in den Berliner Untergrund. Aber sind

sie hier denn richtig? Die Tschechin Kate-

rina Nowaková ist unsicher. Wo bitte ist

der geheimnisvolle Eingang zu Berlins

vergessenen Katakomben?

Der Mann, der den Wartenden diese

Welt zeigen wird, kümmert sich erst ein-

mal um die Sicherheit. Das Wichtigste,

sagt Manfred Witt, ein Freiwilliger des

Vereins Berliner Unterwelten: Zusammen -

bleiben! Niemand soll eingeschlossen

M I T T E L

Ob Nazis oder CIA-Agenten – in den Katakomben wirkt es,als könnten sie gleich um die

Ecke kommen.

Berlin von unten: So kennen nur wenige

Menschen die Hauptstadt. RENATE

ZÖLLER ist der Metropole in den

Bauch gestiegen – in der Tiefe wird die

Geschichte fast zur Gegenwart.

DIE ZEIT IST STEHENGEBLIEBEN

12 perfektDEUTSCH 12/12

Links: Im Mutter-Kind-Bunkerhofften Familien während desKriegs auf Sicherheit

Rechts: Auch die U-Bahn gehörtzu den Themen des BerlinerUnterwelten-Museums

die Gegenwart Zeit, die jetzt istw“rken hier: aussehender Schr“tt, -e Setzen von einem Fuß vor

den anderender }ntergrund hier: ≈ System von

Tunneln und Kanälengeheimnisvoll ≈ so, dass man wenig

weißdie }nterwelt, -en ≈ Bereich, in dem Krimi -

nelle aktiv sind; hier: ≈System von Tunneln undKanälen

eingeschlossen nicht mehr aus einem werden Raum gehen können, weil

die Tür abgeschlossen ist

ˇ

12-17_Berlin_V2_1212 06.11.12 15:46 Seite 12

Page 13: DEUTSCH Perfekt 2012-12

werden. Ein Blick in die Gruppe zeigt:

Dieser Gedanke ist für alle Teilnehmer

unangenehm genug, damit keiner die

Disziplin vergisst.

Witt zeigt auf die Rolltreppe: Ihre

Länge war früher eine Sensation! Der

Bahnsteig liegt 17 Meter unter der Erde.

1907 begann die Allgemeine Elek -

tricitäts-Gesellschaft mit dem Bau der

U-Bahn-Station Gesundbrunnen, er -

zählt der 68-Jährige. Über der Erde

fuhren damals schon lange Bahnen

durch ganz Berlin. Aber 1863 hatten

Inge nieure zum ersten Mal eine Bahn in

einem Tunnel gebaut. Ohne Kreuzungen

und frei von anderem Verkehr konnte

sie viel schneller fahren. 1902 wurde die

erste U-Bahn in Betrieb genommen.

Gesundbrunnen wurde erst 1930 fertig-

gestellt.

Dort geht es jetzt los. Witt klimpert

mit seinen Schlüsseln, geht ein paar

Treppenstufen hinunter und bleibt vor

einer Tür stehen, die kaum jemand

gesehen hat. Vermuten würde man

dahinter vielleicht einen Aufent -

haltsraum für die Bahn an ge stellten.

Statt Kaffeemaschine und Sitzmöbeln

sind aber die grauen Betonwände einer

Bunkeranlage aus dem Zweiten Welt -

krieg zu sehen.

Kurz nach Kriegsbeginn am 1.

September 1939 begann das Groß -

projekt, Bunker für die Berliner zu

bauen. Dafür wurden auch die Räume

rund um den U-Bahnhof ausgebaut, die

Wände mit dickem Beton verstärkt und

für den Fall eines Gasangriffs eine

Schleuse in den Eingang gebaut. Witt

schließt die schwere Tür hinter der

Gruppe. Sofort bleiben alle Geräusche

aus dem Leben vor der Tür draußen.

„Hier waren die Leute vermeintlich

sicher“, sagt der Reiseführer: „Wenn

aber die Eingänge verschüttet wurden,

sind solche Bunker auch oft zu Fallen

geworden.“ Ein alter Mann erzählte ihm

einmal, dass er in einem Bunker einge-

schlossen war – und davon bis heute

schlecht träumt.

Rund 900 Leute aus der Umgebung

gingen bei Fliegeralarm in die sicheren

Räume unter der Erde. Wer hineinwoll-

te, brauchte einen arischen Pass. Ein

Sicherheitsdienst achtete darauf, dass

nie mand panisch wurde und die ande-

ren auch panisch machte. Bis heute

zeigen überall Wegweiser, wie die

Menschen im Notfall in den Nach -

barbunker hätten fliehen können. Auch

bei Stromausfall waren die Schilder zu

sehen. Nowaková muss sich vor eine

Wand stellen. Dann macht Witt das Licht

aus. Plötzlich ist der ganze Raum grün –

denn alle Wände sind mit Phosphor

angestrichen. Witt macht ein Foto in

13perfektDEUTSCH12/12

die R¶lltreppe, -n Treppe, die automatisch fährt„llgemein allen gemeinsamdie Ges¡llschaft, -en hier: Firma, Organisationkl“mpern einen Laut machen, wie wenn Geldstücke

zu Boden fallendie Stufe, -n eine von mehreren schmalen Teilen einer

Treppedie Betonwand, ¿e Wand aus sehr hartem Baumaterialdie B¢nkeranlage, -n ≈ alle Räume, die zu einem Bunker

gehörenausbauen hier: anders bauen

verstærken hier: dicker und sicherer machender F„ll, ¿e hier: Situationder Gasangriff, -e Attacke mit Gasdie Schleuse, -n hier: technische Konstruktion, mit der man

den Eingang ganz sicher schließen kanndas Geräusch, -e Lautvermeintlich falsch vermutetversch•tten hier: sich wie eine Decke über etwas

legen, sodass es nicht mehr zu sehen istdie F„lle, -n hier: Raum, in dem man eingeschlossen

ist

der Fliegeralarm, -e akustisches Signal, das vor/bei einerAttacke aus der Luft gegeben wird

der S“cherheitsdienst, -e Firma, die sich um die Sicherheitkümmert

der Wegweiser, - Schild, das die Richtung zu einemZiel zeigt

hætten fliehen kœnnen Konj. II der Vergangenheit von:fliehen können = weglaufen können

der Stromausfall, ¿e Wegbleiben von Strom

„nstreichen mit Farbe malen auf

FOTO

S: B

ERLI

NER

UN

TER

WEL

TEN

E.V

./D

IETM

AR

AR

NO

LD,

REI

NER

JA

NIC

K

>

12-17_Berlin_V2_1212 06.11.12 15:46 Seite 13

Page 14: DEUTSCH Perfekt 2012-12

14 perfektDEUTSCH 12/12

Unten: 9606Kilometer ist dasKanalsystem derHauptstadt lang

Daneben: Dis-kret war die Kon-struktion der Bun-kertoiletten nicht

bedr•ckt traurig

der Saal, Säle sehr großer Raum

die Legebatterie, -n viele Käfige, in denen Legehennen sitzen(der Käfig, -e Metallkonstruktion, in die man Tiere schließt)(die Legehenne, -n Huhn, das besonders viele Eier macht)

der W„sserabfluss, ¿e Stelle, an der Wasser in den Boden und von dort weiterin einen Kanal läuft

der Einsatz, ¿e hier: Hilfsaktion

der St¶rch, ¿e großer, schwarz-weißer Vogel mit langen Beinen

während hier: ≈ im Kontrast dazu, dass …

hætte … gedauert Konj. II der Vergangenheit von: dauern

der L¢ftschutzsaal, großer Raum, in dem die Menschen bei einer Attacke -säle mit Bomben geschützt sind

allerd“ngs/„llerdings ≈ aber

EIN VEREIN ZEIGT BERLIN VON UNTEN

Im Frühjahr 1997 kam der Bildband Dunkle Welten auf den

Markt. Dietmar Arnold, sein Bruder Ingmar und der Fotograf

Frieder Salm hatten dafür fast die gesamte Hinterlassenschaft

der neueren Berliner Stadtgeschichte unter der Erde untersucht

und beschrieben – von den Kasematten der Spandauer Zitadelle

und des Forts Hahneberg bis zu den Flucht- und Spionagetunneln

aus der Zeit des Kalten Kriegs. Kurze Zeit später gründeten die

Arnold-Brüder gemeinsam mit zehn anderen den Verein Berliner

Unterwelten. Inzwischen hat er fast 450 Mitglieder.

Die offiziellen Berliner Denkmalschützer hätten sie am

Anfang als „Bunkerküsser und Betonromantiker“ beschimpft,

sagt Dietmar Arnold. Aber inzwischen akzeptiert die Stadt den

Verein – spätestens seit die Arnold-Brüder 2006 die höchste

deutsche Denkmalschutz-Auszeichnung bekamen, die Silber-

ne Halbkugel.

der B“ldband, ¿e großes Buch mit vielen Bildern

die Hinterl„ssenschaft, -en hier: Tunnelsysteme, Räume und Gegenständeaus der Vergangenheit

der K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenenIdeologien im Zeitraum 1945 bis 1990

die }nterwelt, -en ≈ Bereich, in dem Kriminelle aktiv sind; hier: ≈

System von Tunneln und Kanälen

der D¡nkmalschützer, - Person, die historische Gebäude davor schützenmöchte, kaputtgemacht oder geändert zu wer-den

der Betonromantiker, - gemeint ist: Person, die funktionaleGebäude aus hartem Baumaterial interessantfindet

die Auszeichnung, -en hier: Gegenstand oder Geld für sehr aktiveDenkmalschützer

die H„lbkugel, -n ≈ halber Ball

Nowakovás Richtung. Nach dem Blitz der Kamera

leuchtet die Wand viel heller – nur die Silhouette

der Tschechin nicht.

Bedrückt wandert die Gruppe durch die einfa-

chen, funktionalen Säle. Die öffentlichen Toiletten

nennt Witt „Legebatterien“: Es sind fünf Toiletten,

eine neben der anderen, ohne Wand dazwischen.

Ein Wasserabfluss fehlte hier unten auch. Einen

eigenen Raum gab es für die Rentnerfeuerwehr: Die

Männer, die für den Krieg zu alt waren, warteten

dort auf ihren Einsatz.

An der nächsten Tür symbolisiert ein Storch, dass

dahinter ein Zimmer für Mütter mit Kleinkindern

liegt. Während die anderen wie in Wartesälen auf

Bänken saßen, standen darin Liegen, auf denen

Mütter übernachten durften. Mit ihren Kindern

hätte es zu lange gedauert, sich bei Fliegeralarm

anzuziehen. In einem ähnlichen Luftschutzsaal,

allerdings unter der Universitätsklinik Berlins, der

Charité, wurde auch Manfred Witt geboren, am 26.

Februar 1944.

S C H W E R

12-17_Berlin_V2_1212 06.11.12 15:46 Seite 14

Page 15: DEUTSCH Perfekt 2012-12

15perfektDEUTSCH12/12

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA (3); B

ERLIN

ER U

NTER

WELTEN

E.V./STEFAN

GIER

Nach Kriegsende im Mai 1945 wurden die Bunker noch eine Zeit als

Notunterkünfte für Flüchtlinge benutzt. Danach waren sie normalerweise leer. Witt

erinnert sich noch daran, wie er als Kind mit seinen Freunden in der Nähe im

Flakturm gespielt hat, obwohl das verboten war. Später verschwand der Turm in

einem Schutthaufen, auf dem heute ein Park liegt, die Humboldthöhe. Mehr als 50

Jahre lang war der Abwehrbau vergessen. Dann machte ihn der Verein Berliner

Unterwelten wieder begehbar.

Für die beiden Parkour-Sportler, die oben auf der Anlage trainieren, ist der

Flakturm ein schöner Aussichtspunkt – über seine historische Funktion wissen sie

nichts. Zu schön grün ist es dort oben, als dass man an den Krieg denken könnte.

So sind die unterirdischen Spuren oft glaubwürdiger. „So nah hab ich mich noch

selten der Geschichte gefühlt“, sagt Erwin Ebmeier. Als Nächstes will der Tourist aus

Bayern an einer Führung zum Kalten Krieg teilnehmen.

Auch in dieser Ära spielte der Berliner Untergrund nämlich eine ganz besondere

Rolle. U-Bahntunnel wurden mit einer Mauer verschlossen und die Kanalisation

vergittert, um die Grenze zwischen Ost- und Westberlin kontrollieren zu können. Die

Geheimdienste selbst aber bauten unter der Stadt Spionagenetze auf. 1955 gelang

es zum Beispiel der CIA in der später berühmt gewordenen Operation Gold, in

Ostberlin eine Telefonleitung anzuzapfen, die der KGB nutzte. Die Amerikaner hör-

ten mehr als 440 000 Gespräche mit. Erst nach elf Monaten entdeckte der KGB den

CIA-Tunnel.

Am interessantesten findet Katerina Nowaková aber die vielen Fluchttunnel, die

nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 durch den Sand der Metropole gegraben wur-

den. „Wenn ich durch Berlin laufe, kann ich überhaupt nicht fühlen, dass es ein-

mal geteilt war. Der Ortsteil Prenzlauer Berg soll im Osten und Kreuzberg im Westen

gewesen sein? Das kann man kaum mehr glauben!“, sagt die 31-Jährige. Der Verein

bietet auch dazu Führungen an. Mehr als 70 Tunnel gab es, über 300 Menschen

Schutzraum aus dem KriegHinein ließen die Nazis nurMenschen mit arischem Pass

Führung im U-BahnhofGesundbrunnen Freiwilligezeigen eine andere Seite Berlins

der Fl•chtling, -e hier: Person, die im Krieg aus ihrerHeimat weggehen muss

der Fl„kturm, ¿e ≈ kleiner Turm, auf dem eine Flak steht(die Fl„k, -/-s kurz für: Flugabwehrkanone = schwere

lange Waffe, mit der man auf Flugzeugeschießt, die Bomben werfen)

(die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen)

verschw“nden hier: nicht mehr zu sehen sein

der Sch¢tthaufen, - große Menge kleiner kaputter Steine inForm eines kleinen Berges

der [bwehrbau, -ten Bau, z. B. eine Mauer oder ein Turm,von dem aus man kämpft

begehbar so, dass man dort (hinein)gehen kann

der Aussichtspunkt, -e Platz, von dem aus man eine guteAussicht hat

¢nterirdisch unter der Erde

die Spur, -en hier: Dinge, an denen man merkt, dassKrieg war

glaubwürdig hier: so, dass man glaubt, dass etwaswahr ist

s“ch der Gesch“chte ≈ das Gefühl haben, dass eine vergan-nah fühlen gene Sache zur Gegenwart wird

der K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staaten mit ver-schiedenen Ideologien im Zeitraum 1945bis 1990

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

verschließen ≈ schließen

die Kanalisation, -en ≈ System von Kanälen, durch dieschmutziges Wasser läuft

verg“ttern eine Metallkonstruktion vor eine Öff-nung machen

der Geheimdienst, -e staatliche Organisation, die geheimeInformationen aus anderen Ländernmithilfe von Agenten holt und geheimeDinge des eigenen Landes vor fremdenAgenten schützen soll

aufbauen hier: machen

das Spionagenetz, -e ≈ Infrastruktur für Spionage

„nzapfen hier: durch technische Änderun-gen die Mög lichkeit zum geheimenMithören von Telefonge sprächen geben

der Fl¢chttunnel, - Tunnel, durch den man im Geheimenweggehen kann

die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- undWestdeutschland, die von 1961 – 1989mitten durch Berlin ging

graben hier: in die Erde machen

teilen in zwei oder mehr Teile machen

>

ˇ

12-17_Berlin_V2_1212 06.11.12 15:46 Seite 15

Page 16: DEUTSCH Perfekt 2012-12

16 perfektDEUTSCH 12/12

verh„ften fangen und einschließen

die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B.Chemie), in dem vielWissen gesammelt wird

kamen durch sie in den Westen. Durch den

berühmten Tunnel 29 zwischen Bernauer

und Schönholzer Straße konnten zum

Beispiel 29 Ostdeutsche fliehen. Allerdings

gelangen nur die wenigsten Fluchtversuche.

Viele, die fliehen wollten, wurden verhaftet.

So sind aus jeder historischen Epoche

Spuren geblieben im Sand unter Berlin. Der

Verein Berliner Unterwelten hat es sich zur

Aufgabe gemacht, diese Spuren in immer

neuen Projekten freizulegen. Die Vereins -

mitglieder suchen in Archiven nach In for -

ma tionen über Anlagen, sprechen mit älte-

ren Menschen und machen sich schließlich

auch physisch an die Arbeit: In Tausenden

von unbezahlten Arbeitsstunden räumen sie

Schutt weg, putzen und sorgen für die

Sicherheit der Orte, sodass sie begehbar

bleiben. So machen sie der Öffentlichkeit

den Weg frei in den Bauch der Metropole.

Dabei werden immer wieder historische

Spuren entdeckt, die auch für die

Wissenschaft interessant sind. Als Pioniere

des Untergrunds sieht der junge Historiker

DIE METROPOLE UND DAS WASSER

Es stank in Berlin vor 150 Jahren. Immer

mehr Menschen waren an die Spree gezo-

gen – wohin mit all dem Müll, den sie pro-

duzierten? Wien hatte schon 1739 ein kom-

plettes Kanalsystem. Aber erst 1869 gab

der Berliner Magistrat dem Stadtplaner

James Hobrecht den Auftrag, eine

Kanalisation zu bauen. Hobrecht reiste

dafür nach London und Wien. Schließlich

plante er für die Hauptstadt ein System von

Kanälen nach dem Radialsystem: Für zwölf Stadtgebiete

gab es jeweils eine eigene Pumpstation. Das Abwasser

wurde zu Rieselfeldern gepumpt, durch die es sickerte.

Dabei wurde es gereinigt. Von 1873 bis 1893 wurde die

Kanalisation gebaut. Sie machte Berlin damals zur sau-

bersten Stadt der Welt.

Heute gibt es aber wieder Probleme mit dem Berliner

Abwasser. Die Deutschen sparen nämlich mehr und

mehr Wasser. Das ist schlecht für die Kanalisation: In

den zu wenig genutzten Rohren werden die Bakterien

nicht mehr weggespült. Sie stinken und zersetzen die

Rohre. Paradox: Gleichzeitig steigt das Grundwasser der

Hauptstadt. Auch daran sind die Berliner teilweise

selbst schuld. Das Berliner Trinkwasser kommt zu 100

Prozent aus diesem Grundwasser – von dem die Berliner

aber nicht genug verbrauchen. Bis jetzt hat die Stadt für

das Problem nur eine Lösung gefunden, die wirklich

nicht ideal ist: In den Sommermonaten leitet die

Feuerwehr Frischwasser direkt aus den Hydranten in die

Kanäle.

der Magistrat, -e hier: Administration der Stadtdie P¢mpstation, hier: ≈ technische Konstruktion, um schmut--en ziges Wasser durch die Ent wässerung zu

transportieren(p¢mpen mit einem Gerät an eine spezielle Stelle brin-

gen)das [bwasser, ¿ ≈ schmutziges Wasser, das aus Fabriken oder

Häusern kommtdas Rieselfeld, -er ≈ Areal in der Natur, das stark nach unten

fallend ists“ckern d¢rch langsam, in sehr kleinen Mengen laufen

durchn¢tzen ≈ benutzendas Rohr, -e ≈ langer, runder Gegenstand aus Metall oder

Plastikw¡gspülen ≈ machen, dass kleine Teile mit Wasser

zusammen weggehenzers¡tzen kaputt machendas Gr¢ndwasser natürliche Wasserreserve, die unter der Erde ist

S C H W E R

Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU

Links: 1962 kamen 29 Men-schen durch diesen Tunnel vonOst- ins freie Westberlin

Rechts: Diese Tür sollte dieMenschen im Bunker vor einerGasattacke schützen

FOTO

S: ULLSTEIN

BILD

; BER

LINER

UN

TERW

ELTEN E.V./FR

IEDER

SALM

12-17_Berlin_V2_1212 06.11.12 15:46 Seite 16

Page 17: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Henry Gidom, der die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins macht, zum Beispiel die

Brauhäuser Berlins. Gerade hat er ein Buch zum Thema geschrieben. Im 19. Jahrhundert

war Berlin mit mehr als 360 kleinen und großen Brauereien der größte Bierproduzent

Europas. Gelagert wurde das Bier natürlich im kühlen Untergrund.

Mit der Industrialisierung wurden in der stark wachsenden Hauptstadt auch die

Kanalisation und die Gasleitungen immer wichtiger, schließlich auch die

Kommunikation. 1870 gab es ein Rohrpost-System unter der ganzen Stadt, fast 400

Kilometer lang. Manfred Witt zeigt das Prinzip: Er packt eine Taschenlampe in eine

der Kartuschen und schießt sie dann mit Pressluft durch die durchsichtigen Rohre.

Für den Transfer von Geld, von medizinischen Proben und von Dokumenten gilt das

System innerhalb einzelner Gebäude bis heute als besonders sicher. Um aber eine

Sendung von der einen Ecke Berlins zur anderen schießen zu können, musste an

jeder Kreuzung eine Person die Kartuschen von einem Rohr in das nächste stecken.

Da überrascht es nicht, dass das Telefon diese Technik sehr schnell überholte.

Auch wenn der Gruselfaktor fehlt und am Ende wieder eine einfache Tür den Weg

nach oben öffnet, hat es Katerina Nowaková sehr gut gefallen: „Das hier ist für mich

ein ganz neues Berlin! Ich wollte nicht nur die lebendige Weltstadt sehen, ich wollte

auch diese andere Seite kennenlernen.“

Diesen Wunsch haben immer mehr Touristen. Kamen vor 15 Jahren noch rund 2000

Besucher, sind es inzwischen circa 240 000 jährlich. Zwei davon, wird berichtet, waren

Brad Pitt und Angelina Jolie. Die Schauspielerin hat sich, so sagt man, mit einem

Tausend-Dollar-Scheck für ihren Besuch im Bunkermuseum bedankt. Henry Gidom

erklärt das große Interesse so: „Oberirdisch ist das Leben einfach weitergegangen, aber

unterirdisch scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.“ <

die Œffentlichkeitsarbeit hier: Bereich eines Vereins,der Informationen an dieMedien gibt

das Brauhaus, ¿er Gasthaus mit Brauerei(die Brauerei, -en Fabrik, in der Bier hergestellt

wird)das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrender Bierproduzent, -en hier: Stadt, die Bier herstelltdie Rohrpost, -en ≈ technische Konstruktion, die

Briefe oder kleine Gegen -stände durch Rohrleitungen transportiert

(die Rohrleitung, -en ≈ langer, runder Gegenstandaus Metall oder Plastik)

die T„schenlampe, -n kleine Lampe mit Batteriedie Kart¢sche, -n Gegenstand in der Form eines

Zylindersdie Pr¡ssluft ≈ Luft in speziellem physikali-

schen Zustand, die dieEnergie liefert, mit der man-che Werk zeuge oder Gerätefunktionieren

d¢rchsichtig hier: so, dass man hindurch-sehen kann

die Probe, -n hier: kleine Menge einer kör-perlichen Substanz wie Blutfür Laboranalysen

innerhalb ≈ inüberholen hier: weiter fortgeschritten

sein und deshalb mehrbenutzt werden

der Gruselfaktor, -en Komponente, die Angst machtleb¡ndig hier: aktiv, dynamischs“ch bed„nken Danke sageneinfach hier: nichts anderes alsweitergehen nicht aufhören}nterirdisch scheint die Unter der Erde ist es so, dassZeit stehen geblieben man glaubt, dass die Zeit zu sein. stehen geblieben ist.

ˇ

|

INTENSIVKURSEVON A1 BIS C1

GRUPPENANGEBOTE

UMFANGREICHES FREIZEITPROGRAMM

DÜSSELDORF

12-17_Berlin_V2_1212.qxd 08.11.12 12:24 Seite 17

Page 18: DEUTSCH Perfekt 2012-12

18

perfektDEUTSCH 5/08

TRIERder Weihnachts- Markt in der Zeit vor Weihnachten: Dortmarkt, ¿e gibt es z. B. Süßes und Spielsachen.die Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor WeihnachtenTrier w¢rde ... ≈ Man hat die Basis für Trier … gemacht.gegr•ndet.der Glühwein, -e warmer Wein mit Gewürzen(das Gew•rz, -e z. B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran ...)die Süßigkeit, -en süßes Lebensmittelder Musikwettbe- ≈ Suche nach den besten Musikernwerb, -e

FEXTALdas Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen

Bergen.“m Gr¢nde ≈ eigentlichn“rgendwo ≈ an keinem anderen Ortdie K¢tsche, -n ≈ Wagen: Davor sind Pferde.(das Pferd, -e Tier: Man kann auf ihm sitzen und sich

tragen lassen. Kleines Pferd = Pony)der Fahrgast, ¿e hier: Person: Sie benutzt eine Kutsche.

ZUGSPITZARENAdie Schneeschuhwan- Wanderung mit einer speziellen Hilfe ausderung, -en Plastik für den Schuh: Man macht sie

unter den Schuh und kann so durch tie-fen Schnee gehen.

der Atem Luft: Sie kommt aus Mund und/oder Nase. der M¶nd, -e hier: rundes Ding: Es fliegt im Kreis um

unseren Planeten.die S“cht hier: Distanz: So weit kann man gut

sehen oder etwas identifizieren.der Glühwein, -e warmer Wein mit Gewürzen(das Gew•rz, -e z. B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran ...)

RÜGENs“ch auf den Weg beginnen, zu gehenm„chendas F“scherdorf, ¿er Dorf: Dort wohnen viele Fischer.(der F“scher, - Person: Sie holt Fische aus dem Wasser

und verkauft sie.)der Kreidefelsen, - großer Stein aus Kreide(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit,

Quarzit ...)(die Kreide hier: weißer oder hellgrauer Stein)aufwärmen (wieder) warm machen

FEXTALOHNE AUTO

Autos gibt es im

Engadiner Fextal

nicht. Das macht

es bei Wande-

rern populär. Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche

machte in der Schweizer Region immer wieder Urlaub.

„Im Grunde gefällt mir’s nirgendwo so gut“, hat er

1884 geschrieben. Es hat auch noch andere bekannte

Urlauber in Sils-Maria gegeben, dem Ort am Eingang

zum Fextal. Auch den Autoren Hermann Hesse, Max

Frisch, Thomas Mann und Kurt Tucholsky hat es dort

gefallen. Wer die Landschaft nicht zu Fuß kennenler-

nen will, der nimmt die Kutsche. Am Dorfplatz von Sils

warten die Kutschen auf Fahr-

gäste.

RÜGEN OSTSEE IM WINTER

Im Winter werden die weiten

Strände Rügens noch weiter.

Dann gibt es nur wenige Besu-

cher, die Rügener haben die Insel

fast für sich. Mit warmer Klei-

dung machen sie sich auf den

bekanntesten Weg Rügens. Der geht vom Fischerdorf Lohme zum Königsstuhl. Wo

im Sommer viele Menschen laufen, lachen und fotografieren, ist es jetzt ganz

ruhig. Der 118 Meter hohe Kreidefelsen ist durch ein Bild von Caspar David Fried -

rich bekannt. Nach der Wanderung wärmen Kaffee

und Kuchen oder ein Besuch in der Sauna Spaziergän-

ger wieder auf.

TRIERWEIHNACHTSMARKTMIT MUSIK

Fast 100 kleine Häuser

aus Holz stehen zwi-

schen dem 26. No -

vember und dem 23.

Dezember auf dem

historischen Haupt -

markt von Trier. Sie stehen nur zur Adventszeit dort und sind nicht

so alt wie alles andere in der rheinland-pfälzischen Stadt. Trier

wurde nämlich vor mehr als 2000 Jahren gegründet. Es gibt dort

aber nicht nur Altes. In Trier treffen sich Historie und Moderne: zum

Beispiel beim Weihnachtsmarkt. Dort gibt es Dekorationen für den

Weihnachtsbaum und Spielsachen aus Holz, dazu Glühwein, tradi-

tionelle Süßigkeiten und Würstchen, außerdem Musik. Ab dem 6.

Dezember findet auf dem Trierer Weih-

nachtsmarkt ein Musikwettbewerb statt.

Tourismuszentrale RügenTel. +49 (0) 38 38/80 77 80www.ruegen.de

FOTO

S: T

OU

RIS

T-IN

FOR

MAT

ION

TR

IER

; SW

ISS-

IMA

GE.

CH/R

OB

ERT

BO

ESCH

; SK

I- U

ND

SCH

NEE

SPO

RTS

CHU

LE B

IBER

WIE

R;

TOU

RIS

MU

SZEN

TRA

LE R

ÜG

EN G

MB

H

Touristeninformation TrierTel. +49 (0) 6 51/97 80 80www.trier.de

REISETIPPS

L E I C H T

Sils TouristeninformationTel. +41 (0) 81 83/8 50 50www.engadin.stmoritz.ch

ZUGSPITZARENA IM SCHNEE DURCH DIE NACHT

Für Romantiker ist eine Schneeschuhwanderung in der

Nacht genau das Richtige. Dann ist es ganz ruhig auf

der Tiroler Seite der Zugspitze. Die Wanderer hören nur

den Schnee unter ihren Füßen und den eigenen Atem.

Durch den Mond haben sie gute Sicht, wenn sie Glück

haben. Warm werden sie wieder bei einem heißen

Punsch oder Glühwein. Schneewanderungen organi-

siert zum Beispiel die Sportschule Biberwier jeden Mitt-

wochabend. Auch bei wenig Schnee – dann aber mit

normalen Schuhen.

Tiroler Ski- undSchneesportschule BiberwierTel. +43 (0) 6 76/9 25 51 67www.skischule-biberwier.at

perfektDEUTSCH 12/12

18_Reisetipps_1212 06.11.12 15:47 Seite 18

Page 19: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Ich möchte folgendes Sprachspiel:

New York (Englisch)

London (Englisch)

Paris (Französisch)

Madrid (Spanisch)

Rom (Italienisch)

Berlin (Deutsch als Fremdsprache)

Versand nur nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Für Geschenkideen außerhalb dieser Länderkontaktieren Sie uns unter [email protected]

Das Angebot gilt bis 15.02.2013.

Senden Sie einen Geschenkgutschein

für das Abo

an meine Adresse

Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalbder folgenden 14 Tage schriftlich ohne Begründungbei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstr. 22,82152 Planegg / Deutschland, widerrufen.

Geschenk-Abonnement für:

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Telefon

Rechnungsadresse:

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Datum, Unterschrift

Bestellkarte per Post oder Fax + 49 (0) 89 / 8 56 81-159 oder www.spotlight-verlag.de/sprachgeschenke

ANTWORT

Spotlight Verlag GmbHFraunhoferstraße 2282152 Planegg/MünchenDeutschland

Bitte freimachen,

falls Marke zur Hand

oder faxen:

+49(0)89/85681-159

Sprachmagazin verschenken:

Spotlight (Englisch)

Écoute (Französisch)

ECOS (Spanisch)

ADESSO (Italienisch)

Business Spotlight (Business-Englisch)

Deutsch perfekt (Deutsch als Fremdsprache)

12 Ausgaben zum Vorzugspreis von €74,40/SFR111,60.

Business Spotlight:6 Ausgaben zum Vorzugspreis von €69,00/SFR103,50.

In den Preisen sind die Versandkosten für Deutschlandenthalten. Beim Versand ins Ausland werden diePorto-Mehrkosten berechnet. Weitere Details findenSie unter spotlight-verlag.de/faq.

Lieferung bitte ab ________ (Monat).

Bitte beachten Sie, dass die Ausgabe 1/2013noch vor Weihnachten verschickt wird.

Das Abo endet automatisch und ohne weitere Verpflichtung für Sie. 600.006

Die

Pro

dukt

e er

sche

inen

im S

potli

ght

Verla

g, F

raun

hofe

rstr

aße

22, 8

2152

Pla

negg

/Deu

tsch

land

, Am

tsge

richt

Mün

chen

, HRB

179

611,

Ges

chäf

tsfü

hrer

: Dr.

Wol

fgan

g St

ock

X

Sprachgeschenkefür gemütliche Abende.

Verschenken Sie Deutsch perfektund bekommen Sie ein Sprachspiel im Wert von € 29,95 gratis.

07-0041_Beihefter_Winter_DP 06.11.12 16:31 Seite 1

Page 20: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Finden Sie immer die richtigen Worte.

Mehr Informationen finden Sie unter www.deutsch-perfekt.com/komplettBei Fragen erreichen Sie uns unter E-Mail [email protected] oder Telefon +49 (0) 89 / 8 56 81-16

Alles auf einen Blick unter www.deutsch-perfekt.com/komplett

Deutsch perfekt – das Magazin für Ihr Deutsch

Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse! Mit vielen Übungen und Artikeln zu aktuellenThemen aus Gesellschaft, Kultur und Reisen. Inklusive kostenlosem Premium-Bereichonline.

Deutsch perfekt Plus – das Übungsheft

Üben und trainieren Sie die deutsche Grammatik und Ihren Wortschatz mit demspeziellen Extra-Heft. Das 24-seitige Übungsheft ist ideal für alle, die ihr Deutschsystematisch verbessern wollen.

Deutsch perfekt Audio – Training, das ins Ohr geht

Trainieren Sie Ihr Hörverständnis! Die CD bietet Ihnen rund eine Stunde Texte,Interviews und Sprachübungen. Im Begleitheft finden Sie Aufgaben und Texte zumMitlesen.

Lehrerbeilage – Bestnoten für Ihren Unterricht

Kostenlose Tipps und Ideen für Abonnenten in Lehrberufen! Das Lehrmaterial ist in drei verschiedenen Niveaustufen aufbereitet. Sie bekommen die Beilage bei Interesse zusammen mit Ihrem Magazin.

Premium-Abo – das Online-Extra

Nutzen Sie unsere große Online-Plattform! Sie finden dort viele aktuelle Beiträge,Texte und interaktive Übungen. Entdecken Sie auch das Archiv mit einem großenPool an weiteren Informationen. Das Premium-Abo ist bereits kostenlos im Magazin-Abo dabei.

07-0041_Beihefter_Winter_DP 06.11.12 16:31 Seite 2

Page 21: DEUTSCH Perfekt 2012-12

21perfektDEUTSCH12/12

Meine Frau ist Österreicherin. Kennenge-

lernt habe ich sie aber in Haiti. Dort

haben wir beide für das SOS-Kinderdorf gear-

beitet. Damals haben wir Kreolisch und Spa-

nisch miteinander gesprochen.

Deutsch lerne ich erst seit unserem Umzug

nach Österreich im Mai. Ich lerne an einer

Sprachschule, aber auch im Alltag. Mit meiner

Frau und meinen Schwiegereltern sehe ich

zum Beispiel oft Komödien an. Die Witze sind

manchmal zu kompliziert für mich. Aber dann

stoppen sie die DVD und erklären mir, was ich

nicht verstehe. Ich lache gerne, und diese

Methode motiviert mich.

In Haiti lachen die Menschen viel. Mehr als

in Österreich, denke ich. Dabei ist das Leben

in Österreich gut. Hier sind die Straßen intakt,

es gibt 24 Stunden am Tag Strom, und in

Geschäften muss man nicht lange warten.

In meiner Heimat ist das anders – und

nicht nur das. Kurz nach unserem Umzug

habe ich gesehen, wie jemand Wasser aus

der Leitung getrunken hat. Aus der Leitung!

Ich war schockiert! In Haiti kauft man ge-

reinigtes Wasser, um nicht krank zu werden.

Heute trinke ich selber aus der Leitung.

Die Haitianer haben weniger Geld als die

Österreicher. Trotzdem achten sie sehr auf

ihr Äußeres. Am Anfang habe ich mich

gewundert über die Menschen hier: Warum

tragen sie Jeans mit Löchern? Und lieber ein

HEIMAT: HaitiALTER: 29 JahreBERUF: ÜbersetzerERSTER MONAT: Mai 2012 HOBBYS: Fußballspielen,

Schauspielen

OBERTRUM AM SEE WO: Salzburger Land

EINWOHNER: 4600

BESONDERHEITEN: Trumer See, historischer Bierkeller,

Bierbrunnen am Marktplatz

T-Shirt als ein Hemd? Kleider machen Leute,

sagt man doch.

Ich habe natürlich einen Anzug getragen,

als meine Frau und ich einen Monat nach

unserer Ankunft geheiratet haben. Es war

ein tolles und sehr internationales Fest. Die

österreichischen Verwandten meiner Frau,

meine karibische Familie und unsere

Freunde aus der ganzen Welt haben den

ganzen Tag zusammen getanzt und gefeiert.

Ohne Tanzen ist ein Fest für uns Haitianer

kein Fest. Das gehört einfach dazu! Für

Österreicher ist das nicht so wichtig. Aber so

bringe ich eben mehr karibische Lebenslust

in meine neue Familie.

Dafür unterstützt sie mich auch sehr.

Meine Schwiegermutter arbeitet zum Bei-

spiel in einer Bibliothek. Sie bringt mir

immer interessante Bücher auf Deutsch mit.

Außerdem hilft sie mir bei meinem nächs-

ten großen Ziel. Ich möchte Romanistik

studieren. Dafür muss mein Deutsch noch

besser werden.

Die Sprache lerne ich auch wegen meiner

kleinen Tochter. Sie ist im Sommer geboren,

nach unserer Ankunft. Eine echte Österrei-

cherin! Ich spreche mit ihr Spanisch, Franzö-

sisch, Kreolisch und Portugiesisch. Deutsch

soll noch dazukommen.

Ich bin sehr froh, dass ich jetzt in Öster-

reich lebe. Die Region um Obertrum fasziniert

mich. Es gibt hier zwar kein Meer.

Aber die Nähe zu den Bergen erinnert

mich an meine Heimatstadt Saint-

Marc. <MIT JACKIE JEAN JACQUES SPRACH TANJA HAAS

die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache

der Bierbrunnen, - ≈ spezielle Konstruktion: Damit holt man Wasser nach oben.Man kann die Konstruktion aber auch so regulieren, dass sieBier aus einem Container holt.

das Schauspielen ≈ Theater spielendamals zu der Zeitmitein„nder einer mit dem anderender }mzug, ¿e hier: Wechseln des Wohnortsdie Schwiegereltern Eltern des Ehepartners„nsehen hier: als Publikum sehender W“tz, -e hier: lustiger Satz, lustige

Antwortdabei hier: ≈ auch wennint„kt ↔ kaputtdie Leitung, -en hier: Verbindung: Dadurch läuft

Wassers¡lber selbstdas Äußere hier: das Aussehengew¢ndert Part. II von: sich wundern =

überrascht seindas L¶ch, ¿er hier: kaputte, offene StelleDas gehört einfach hier: ≈ Das muss absolut dazu! gemacht werden!eben hier: ≈ alsounterst•tzen ≈ helfendas Ziel, -e hier: Resultat: Das will man

erreichen.die Roman“stik systematische Untersuchung der

romanischen Sprachen (z. B.Französisch, Italienisch undSpanisch) und ihrer Literatur

¡cht hier: originalfaszinieren hier: sehr gut gefallen

FOTO

S: TOU

RISM

USVER

BA

ND

OB

ERTR

UM

AM

SEE (2); PRIVAT; K

AR

TE: CAR

TOM

EDIA

.DE, O

LIVER H

AU

PTSTOCK

, DO

RTM

UN

D

MEIN ERSTER MONAT

L E I C H TJACKIE JEAN JACQUESIN OBERTRUM AM SEE

21_Erster_Monat_2_1212_ 06.11.12 15:48 Seite 21

Page 22: DEUTSCH Perfekt 2012-12

22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 12/12

JA ODER NEIN?

Eine Innenstadt ohne lautes

Hupen, Abgase in der Luft und

den Machtkampf zwischen Auto-

und Radfahrern? Dafür mit viel Platz für Kinder,

Spaziergänger und Blumen? Das ist meine Vision

für moderne, lebenswerte Städte!

Zwar sind Autos heute Teil des Alltags. Trotzdem

ist in den Städten der Verkehr für 70 Prozent der

Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich. Wir

wollen den Klimawandel stoppen und auch in

Zukunft mobil sein. Deshalb muss der Stadtverkehr

klimafreundlicher und nachhaltiger werden.

Autos sind nicht nur die Ursache für klima-

schädliche Emissionen, sondern auch für gesund-

heitsschädliche Luftverunreinigungen und Lärm.

Auf Europas Straßen sterben jedes Jahr 35 000

Menschen durch Autounfälle. Außerdem werden

mehr als 44 Prozent der Siedlungsflächen in

Deutschland heute dem Verkehr zur Verfügung

gestellt. Weniger Autos in der Stadt würden also

bessere Gesundheit, mehr Lebensraum und

Lebensqualität für alle Einwohner bedeuten.

Die Lösungen für den städtischen Verkehrsin-

farkt sind einfach, weil 90 Prozent aller Autofahr-

ten in deutschen Städten kürzer als sechs Kilome-

ter sind. Also ideale Entfernungen, um auf Bus,

Bahn oder Fahrrad umzusteigen – oder zu Fuß zu

gehen. Dafür muss der öffentliche Nahverkehr mit

einem dichten Netz die attraktivere und kosten-

günstigere Alternative zum Auto sein. Außerdem

muss die Infrastruktur verbessert werden, um das

Radfahren sicherer und attraktiver zu machen. Das

wäre umweltfreundlich, und man würde ohne

Staus und Parkplatzsuche Zeit und Nerven sparen.

Leider sieht es zurzeit in den Städten anders

aus: Während die Preise für Bus und Bahn jedes

Jahr steigen, bleiben die Parkgebühren – wenn es

überhaupt welche gibt – konstant niedrig. Das

muss sich ändern. Es ist höchste Zeit für ein

Umdenken in der städtischen Verkehrspolitik!

JA

AUTOS RAUS AUS DERSTADT?

Immer mehr Städte in Deutschland reduzieren den Autoverkehr

in ihren Zentren. Zum Beispiel durch Umweltzonen, in denen Autos

nur fahren dürfen, wenn sie bestimmte technische Voraussetzun-

gen erfüllen. Trotzdem gibt es Staus, Unfälle und Parkplatzproble-

me. Wir fragten:

„90 Prozent aller Autofahrten in deutschen Städten sind kürzer als

sechs Kilometer.“

Michael Cramer sitzt für die Grünen im Europäischen Parlament.

S C H W E R

das Verkehrskonzept, -e ≈ Verkehrsplanung

JAlebenswert hier: wert, dass jemand

darin lebtdas Kohlenstoffdioxid Gas: CO2der Klimawandel Änderung des Klimasnachhaltig hier: so, dass etwas keine

negativen Effekte für dieMen schen und die Ökologiehat

klimaschädlich schlecht für das Klimadie L¢ftverunreinigung, ≈ Luftverschmutzung-endie Siedlungsfläche, -n Fläche, auf der Gruppen von

Häusern gebaut werdenzur Verfügung st¡llen erlauben, dass etwas

benutzt wirdder Verkehrsinfarkt ≈ Verkehrschaosder œffentliche alle öffentlichen Verkehrs-Nahverkehr mittel einer Stadtattraktiv hier: ≈ interessant¢mdenken (über ein Problem) anders

denken

NEINdie Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die offizielle

Informationen zum ThemaStadtentwicklung an dieÖffentlichkeit gibt

auf l„nge S“cht für lange Zeit

verkehrsberuhigt frei von zu starkem Durch-gangsverkehr

(der D¢rchgangs- Verkehr, der durch einen Ortverkehr, -e zu anderen Orten geht)

gesp¡rrt hier: für Autos verboten

auf kommunaler Ebene im Bereich einer Kommune

die [ltstadtgasse, -n kleine, enge Straße in einemhistorischen Stadtzentrum

schl¡ndern gemütlich, mit Zeit undRuhe spazieren gehen

ber¡chtigt mit guten Gründen

der [nwohner, - Person, die direkt an oderneben einer Straße odereinem Gebäude wohnt

der/die Gew¡rbetreiben- Person, die selbstständig inde, -n einer eigenen Firma oder

Werkstatt arbeitet

die Verkehrsbeschrän- Reduzierung des Verkehrskung, -engegenein„nder ≈ im Wechsel eine Personausspielen gegen eine andere (zum

eigenen Vorteil) benutzen

ausbauen hier: mehr machen

erh„lten hier: schützen

FOTO

S: DIE G

NEN

; FDP; H

EMER

A/TH

INK

STOCK

22-23_Ja_Nein_1212 06.11.12 17:00 Seite 22

Page 23: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Fremdsprachenprofis

Mit persönlichen Empfehlungen von den

Der KOSTENLOSE Sprachtest

Nach Europa-Standard Mit Schnelltest Für sechs Sprachen www.sprachtest.de

perfektDEUTSCHDEUTSCH12/12

Das Auto ist das wichtigste Fort-

bewegungsmittel des Perso-

nenverkehrs und wird es auf

lange Sicht bleiben. Es ist für unsere Wirtschaft

ebenso wichtig, wie es für den Einzelnen eine

bequeme und individuelle Bewegung im städti-

schen Raum möglich macht. Radikale Forderun-

gen nach einem Autoverbot in Innenstädten sind

für eine liberale Partei daher unrealistisch.

Wo es nötig und möglich ist, können verkehrs-

beruhigte oder gesperrte Zonen schon heute auf

kommunaler Ebene beschlossen werden, so wie

zum Beispiel in der mittelalterlichen Stadtmitte

meiner Heimatstadt Aachen. Die vielen Besucher

mögen es, dort ungestört durch die Altstadtgassen

schlendern zu können. Und trotzdem ist es das

berechtigte Interesse von Anwohnern, Händlern

und Gewerbetreibenden, auch per Auto erreich-

bar zu sein oder selbst ein Auto benutzen zu kön-

nen. Deshalb entscheiden die Städte über Ver-

kehrsbeschränkungen mit Vernunft und so, wie es

für alle Seiten realistisch ist.

Den Freien Demokraten geht es nicht darum,

Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer gegen-

einander auszuspielen. Moderne Verkehrskon-

zepte müssen ökonomische und ökologische,

individuelle und gemeinschaftliche Interessen

miteinander verbinden. Eine Koexistenz der ver-

schiedenen Verkehrsteilnehmer mit wenig Kon-

flikten ist das Ziel. Wege für Fußgänger, Radfahrer

und Autos müssen klarer getrennt werden. Durch-

gangsverkehre müssen um Stadtzentren herum-

geleitet werden. Wir haben ein Interesse an Nach-

haltigkeit. Deshalb sollten der öffentliche Nahver-

kehr und die Elektromobilität in Zukunft eine

wichtigere Rolle spielen. Radwege und Verkehrs-

beruhigungen sollte man auch dafür ausbauen.

Städte sind unser Lebensraum – wir sollten sie

uns lebenswert einrichten und für die Zukunft

unserer Kinder erhalten.

NEIN

„Moderne Verkehrskonzepte müssenökonomische und ökologische Inter-essen verbinden und nicht trennen.“

Petra Müller ist Sprecherinfür Stadtentwicklung der Freien

Demokratischen Partei.

22-23_Ja_Nein_1212 06.11.12 17:00 Seite 23

Page 24: DEUTSCH Perfekt 2012-12

24 perfektDEUTSCH 12/12

REGIERUNG BESCHENKT BÜRGER IM WAHLJAHRbesch¡nken ein Geschenk gebenführend hier: in wichtiger/hoher Posi -

tionder Etat, -s franz. hier: ≈ Geld, das der Staat

bekommt und ausgibtdie Pr„xisgebühr, Gebühr von 10 Euro, die man -en für den ersten Arztbesuch in

einem Quartal bezahlen muss(das Quartal, -e eines der Viertel des Kalender -

jahres (z. B. April - Juni))ausgleichen hier: Geld bekommen, damit

die Bilanz auf beiden Seitenwieder gleich ist

der Widerstand, ¿e ≈ Protestzustimmen Ja sagendie CSU kurz für: Christlich-Soziale

Uniondas Betreuungsgeld geplante Geldleistung, die

Eltern bekommen sollen, dieihre Kinder bis circa drei Jahrenach der Geburt zu Hausebetreuen

die Kita, -s kurz für: Kindertagesstätte ≈Kindergarten für den ganzenTag

bezeichnen „ls sagen, dass … istder B¢ndestag deutsches Parlamentprofitieren Vorteile habender Beschl¢ss, ¿e Entscheidungder [ngsthase, -n ängstlicher MenschRiesen- extremder Kuhhandel ≈ schlechter Handel, bei dem

ein Handelspartner mehrVorteile hat als ein anderer

„nkündigen ein zukünftiges Ereignisbekannt geben

klagen gegen hier: vor Gericht gehen undsich beschweren

der Haushalt, -e hier: ≈ finanzielle Situation desStaates

der G“pfel, - hier: ≈ Konferenz

DEUTSCHE SO REICH WIE NOCH NIEder Haushalt, -e hier: alle Personen, die

zusammen in einer Wohnungoder einem Haus leben

das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt (z. B.Geld, Häuser, Autos)

die B„nkeinlage, -n Geld, das man bei einer Bankeingezahlt hat, um zu sparen

das Wertpapier, -e ≈ Dokument, das einen verein-barten Betrag wert ist

der [nspruch, ¿e hier: finanzieller Gewinn auseiner Kapitalinvestition

aufnehmen hier: sich Geld leihen, z. B. vonder Bank

die Einnahme, -n Geld, das man bekommtdas Geschæft, -e wirtschaftliche Aktivitätschætzen hier: vermuten

DIE SCHWEIZER SIND AM INNOVATIVSTENbezogen auf orientiert andie Pat¡ntanmel- Anmeldung für die Erlaubnis,dung, -en eine Idee oder Konstruktion als

Einziger zu verkaufendie [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der arbei-

ten kanndie Innovations- Möglichkeit, innovativ zu seinfähigkeitausbauen hier: verbessernerst¡llen hier: machendas B“ldungs- hier: Schul- und Ausbildungs-system, -e system

GLEICHES ABITUR FÜR ALLEdie Gleichwertigkeit von: gleichwertig = hier: in der

Schwierigkeit gleich

NACHRICHTEN

S C H W E R

Mehrere Monate gab es großen Streit in

der Regierung, zwei von drei Deutschen

zeigten sich in Umfragen deshalb unzufrie-

den mit deren Arbeit. Nun haben führende

Koalitionspolitiker gemeinsam beschlossen,

die Bürger mehrere Milliarden Euro weniger

zahlen zu lassen. So sollen Patienten ab dem

1. Januar 2013 keine Praxisgebühr mehr zah-

len müssen. Diese Gebühr bringt bis jetzt fast

zwei Milliarden Euro pro Jahr in die Staats-

kasse. Wie die Lücke im Etat ausgeglichen

werden soll, ist noch nicht klar. Gegen den

Widerstand der Union hatten die Freidemo-

kraten (FDP) energisch ein Ende der Praxisge-

bühr gefordert.

Dafür stimmte die FDP nun überraschend

dem CSU-Lieblingsprojekt Betreuungsgeld

zu. Bisher hatten die Liberalen das Betreu-

ungsgeld immer wieder als „Maximum an

politischem Unsinn im Kampf gegen die

fehlenden Kita-Plätze“ bezeichnet. Das

Betreuungsgeld soll ab 1. August 2013 an alle

Eltern gezahlt werden, die ihre Kleinkinder

zu Hause betreuen. Am Anfang wird es für

Kinder im zweiten Lebensjahr 100 Euro

monatlich geben, ab 2014 auch für Kinder

im dritten Lebensjahr und danach für alle

150 Euro.

CSU-Chef Horst Seehofer hatte vor dem

Treffen der Frankfurter Allgemeinen Sonn-

tagszeitung gesagt, Entscheidungen seien

nötig, um für eine zweite Regierungszeit

der Koalition nach der Bundestagswahl im

kommenden Herbst zu werben. FDP-Frak-

tionschef Rainer Brüderle sagte im Ersten

Deutschen Fernsehen, alle Regierungspart-

ner müssten von den Ergebnissen profitie-

ren: „Jeder muss bei so einer Einigung ein

Stück haben, was er nach Hause tragen

kann.“

Als Reaktion auf die Beschlüsse gab es

heftige Kritik aus Medien und Opposition.

Spiegel Online schrieb von einer „Koalition

der Angsthasen“, die Sozialdemokraten

sprachen von einem „Riesen-Kuhhandel“

und „teuren Wahlgeschenken“. Gleichzei-

tig kündigten sie und die Grünen an, gegen

das Betreuungsgeld zu klagen. Sogar junge

Politiker von Union und FDP sagten laut

Bild am Sonntag, dass das Ziel eines aus -

geglichenen Haushalts nicht in Gefahr

gebracht werden dürfe. Viele Beobachter

haben Zweifel an der soliden Kraft der

Regierungsbeschlüsse. So kommentiert

Süd deutsche.de: „Nach dem Gipfel ist vor

dem Streit.“FOTO

S: P

ICTU

RE

ALL

IAN

CE;

PHO

TOD

ISC/

THIN

KST

OCK

REGIERUNG BESCHENKT BÜRGER IM WAHLJAHR

Kompromiss statt Streit Philipp Rösler (FDP), Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU, von links)

24-27_Nachrichten_1212 06.11.12 15:32 Seite 24

Page 25: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Ebenfalls lieferbar:

Riverside Park

Varick Street

Joe DiMaggio Highway

West Broadway

Greenwich StreetHudson Street

Prin

ce Street

Sp

ring

Street

Madison S

treet

Church Street

Water Street

South Street Viaduct

Wall S

treet

Park Row

Canal S

treet

Canal S

treet

Bro

om

e Street

Gran

d S

treet

Ch

amb

ers Street

Vesey S

treet

Bowery

Mott St. Mott St.Mulberry St.

Orchard St.

Lafayette Street

Pike Street

East H

ou

ston

Stre

et

De

lanc

ey S

t.

Madison S

treet

Cherry S

treet

East B

roadway

Manhattan Bridge

1st Avenue

Avenue A

Avenue B

Avenue C

Avenue D

2nd Avenue

3rd Avenue

East 4

th S

treet

Gran

d S

tree

t

Franklin D. Roosevelt DriveWilliam

sbu

rg B

ridg

e

East 2

3rd

Street

East 1

8th

Street

East 1

4th

Street

Lafayette StreetBroadway

West H

ou

ston

Street

1st Avenue

Lexington Avenue

Bleecker S

treet

West 2

3rd

Street

Fifth Avenue

Eighth Avenue

Avenue of the Americas

West 1

8th

Street

West 1

4th

Street

Greenwich Avenue

Eleventh Avenue

(West Side Highway)

Christopher S

t.

Broadway

Broadway

Park Avenue

Greenwich Street

Gansevoort S

treet

East 3

4th

Street

Queens-

Mid

town Tunnel

East 5

7th

Street

East 5

3rd

Street

East 5

0th

Street

East 5

9th

Street

Fifth Avenue

1st Avenue

2nd Avenue

21st Street21st Street

3rd Avenue

Lexington Avenue

Park Avenue

Madison Avenue

Franklin D. Roosevelt Drive

Franklin D. Roosevelt DriveQu

eensb

oro

Brid

ge

(East River Drive)

Long Island E

xpressw

ay

Jackson

Avenue

East 7

9th

Street

2nd Avenue

2nd Avenue

3rd Avenue

3rd Avenue

Museum Mile

Museum Mile

Lexington Avenue Park Avenue

Madison Avenue

Cen

tral Park S

ou

th

East 1

06

th S

treet

East 7

2n

d S

treet

East 6

5th

Street

1st Avenue

1st Avenue

Central Park West

Central Park West

Columbus Avenue

Amsterdam Avenue

West End AvenueBroadway

York Avenue

West 3

4th

Street

West 4

2n

d S

treet

West 5

7th

Street

West 5

0th

Street

West 5

3rd

Street

West 3

0th

Street

Ninth Avenue

Eleventh Avenue

Twelfth Avenue

West 4

0th

Street

Eighth Avenue

Tenth Avenue

West 7

2n

d S

treet

West 8

6th

Street

West 6

6th

Street

Seventh Avenue

Avenue of the Americas

Broadway

East 8

6th

Street

East 9

6th

Street

West 9

6th

Street

97

th S

treet

Lin

coln

Tun

nel

Twelfth Avenue

Ho

lland

Tun

nel

Mulberry St.

Vernon Blvd.

GR

AM

ER

CY

PAR

K

LOW

ER

EA

ST

SID

E

CH

INATO

WN

LITTLE

ITALY

TRIB

EC

A

SOH

O

GR

EE

NW

ICH

VILLA

GE

CH

ELS

EA

GA

RM

EN

T

DIS

TRIC

T

MID

TOW

NTU

RTLE

BAY

THE

ATER

DIS

TRIC

T

FINA

NC

IAL

DIS

TRIC

T

EA

ST V

ILLAG

E

UP

PE

R

EA

ST

SID

E

UP

PE

R

WE

ST

SID

E

YO

RK

VILLE

BR

OO

KLY

N

QU

EE

NS

ME

ATPAC

KIN

G

DIS

TRIC

T

Hudson River

East River

BR

OO

KLY

N

STATE

N

ISLA

ND

QU

EE

NS

MA

NH

ATTAN

THE

BR

ON

X

8

2

4 3

48

1

49

10 km

0

0

1 km

5

6

1213

7

21

28

9

10

11

19

17

14

15

20

2423

22

27

26

2629

30

25

31

32

3334

3536

39

40

43

42

41

50

46

16

37

38

18

47

Gracie Mansion &

Carl Schurz Park

Roosevelt

Island Tramw

ay

American

Museum

of

Natural

History

Metropolitan

Museum

of Art

Guggenheim

Museum

Jacqueline

Kennedy Onassis

Reservoir

Lincoln

Center

Central

Park

Strawberry Fields

& The Dakota The Lake

Bethesda

FountainFrick Collection

Central Park Zoo

Bloomingdale’s

Roosevelt

Island

MoM

A

Rockefeller

Center

Times

Square

Intrepid Sea, Air &

Space Museum

Chrysler

BuildingUnited Nations

Madison

Square

Park

High Line

park

Chelsea Piers

Empire State

Building M

adison

Square

Garden

Macy’s

Union Square

Park

Flatiron

Building Hotel Chelsea

Christopher Street

Washington

Square ParkSt. M

ark’s

Place

Tompkins

Square Park

Orchard Street &

Tenement

Museum

City Hall

Wall Street &

NYSE

9/11

Mem

orial

Ellis Island

Statue of

Liberty

Brooklyn-B

attery

Tunnel

LOW

ER

MA

NH

ATTAN

Governors Island

South Street Seaport

Brooklyn Bridge Park

Brooklyn Bridge

Carnegie Hall

FAO Schw

arz

Tiffany & Co. PlazaHotel

Trump

Tower

Radio City Music Hall

St. Patrick’s

Saks Fifth Avenue

Waldorf-

Astoria

& St. Bart’s

Carlyle

Hotel

NYC

Passenger

Ship

Terminal

Port

Authority

Bus

Terminal

North

Cove

Marina

The Apollo LaGuardia

Airport

Yankee Stadium

Flushing

Meadow

s

Corona

Park

Brighton Beach

Bronx Zoo &

Botanical Garden

The Cloisters

John F. Kennedy

International Airport

Apple Store

Coney

Island

Grand

Central

StationM

oMA PS1

Silvercup Studios

81st Street

59th Street

Columbus Circle

Lexington

Avenue

63rd Street

77th Street

96th Street

103rd Street

Fulton Street

Broadway-

Lafayette St.

Canal Street

4th Street

Canal Street

59th

Street

34th Street

Penn Station

34th Street

47th–50th

Streets

14th Street

6th Avenue

14th Street

Union Square

Roosevelt

Island

HighStreet

East

Broadway

0

1 kmN

EW

YO

RK

CITY

Subw

ay

(ausgewählte Linien)

Lines A &

C

Lines 4 & 5

Line F

We

5

5

4

3

2

1

6

6

7

7

8

8

9

9

G

G

H

H

I

I

J

J

K

K

L

L

M

M

F

F

E

E

D

D

C

C

B

A

© 2010 Grubbe Media GmbH

©

QUESTIONS

What is the street called Broadway

famous for?

a) having the tallest buildings in

America

b) its large number of theaters and

playhouses (Schauspielhaus )

c) dividing the city between uptown

and downtown

What was once located at Manhattan’s

“Ground Zero”?

a) New York’s first bank

b) a large lake

c) the World Trade Center

QUESTIONSWhat is the street called Broadway famous for?

a) having the tallest buildings in Americab) its large number of theaters and playhouses (Schauspielhaus )c) dividing the city between uptown and downtown

What was once located at Manhattan’s “Ground Zero”?a) New York’s first bank b) a large lakec) the World Trade Center

QUESTIONS

What is the street called Broadway

famous for?

a) having the tallest buildings in

America

b) its large number of theaters and

playhouses (Schauspielhaus )

c) dividing the city between uptown

and downtown

What was once located at Manhattan’s

“Ground Zero”?

a) New York’s first bank

b) a large lake

c) the World Trade Center

ANSWERSb) its large number of theaters and

playhousesSome 17 miles (27 kilometers) long,

Broadway is one of the longest streets

in Manhattan, and it continues on

into the Bronx. The part of Broadway

between 41st and 53rd Streets is the

Theater District, which has more than

40 theaters.

c) the World Trade Center This important center of international

business was destroyed in the terrorist

attacks on September 11, 2001. Gener-

ally, “ground zero” is a place where a

big explosion has happened.

1 | Bronx Zoo & Botanical Garden

M2

Roosevelt Island is a quiet spot

in New York City, lying between

Manhattan and Queens in the

East River. The aerial tramway,

which was built by a Swiss com-

pany, looks like a big cable car.

It takes commuters (Pendler(in) )

and tourists from Manhattan to

Roosevelt Island and back. For

the same price as the train, the

four-minute trip offers a fantastic

view of the Manhattan skyline

and the East River.

Roosevelt Island Tramway

H8

15 | Roosevelt Island

Tramway

24 05

You take the Metro-North

train from Connecticut and

arrive at Grand Central Station.

Starting point:

Grand Central Station

H6

AR

RIV

ALLLLLLLLLLLLLLLLL

Mehr Informationen auf www.grubbemedia.de

Spielend New Yorkentdecken undEnglisch lernen!

Das Spiel zur Stadt – für Englischlerner und New York-Fans!

Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse in einer kurzweiligen Spielerunde! Grundkenntnisse in Englisch reichen schon aus, um mitmachen zu können.

Für 2-5 Spieler ab 14 Jahren. Mit 50 Bildkarten zu den Sehenswürdigkeiten, 590 Fragen in Englisch und einem Stadtplan als Spielfeld.

In Zusammenarbeit mit Spotlight.

JETZT BESTELLEN!

www.sprachenshop.de/spiele

oder im Buch- und Spielwarenhandel

3 29,95 (UVP)

25perfektDEUTSCH12/12

GLEICHES ABI-TUR FÜR ALLE

Die Kultusminister der

Bundesländer haben sich

darauf geeinigt, dass in

Zukunft in den vier Haupt-

fächern Deutsch, Mathe-

matik, Englisch und Französisch in ganz Deutschland gleich viel von den Schülern gefor-

dert wird. Bis jetzt sind die Prüfungen in jedem Bundesland anders. Dabei gelte das

bayerische Abitur als besonders schwierig, das Berliner oder Bremer Abitur dagegen fast

als „Abi light“, wie die Frankfurter Rundschau kommentiert. Eine große Mehrheit der

Deutschen wünscht sich seit Langem gleiche Prüfungen für alle. Ein richtiges Zentral -

abitur mit völlig identischen Aufgaben wird es zwar immer noch nicht geben. Die neuen

Standards sollen aber für Gleichwertigkeit der Prüfung sorgen.

DIE SCHWEIZER SIND AM INNOVATIVSTEN

Die Schweiz ist Innovationsweltmeister. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Schweden

und Singapur. Laut „Global Innovation Index“ hat die Schweiz vor allem bezogen auf

ihre Größe ein sehr starkes Ergebnis bei Patentanmeldungen und sehr guten For-

schungsarbeiten. Die Arbeitskräfte seien sehr gut ausgebildet, die Forschungsinstitute

von hoher Qualität, und die Universitäten hätten außerdem sehr gute Kontakte in die

Wirtschaft. Österreich kommt in dem internationalen Vergleich auf Platz acht. Deutsch-

land hat sich von Platz neun auf Platz vier verbessert und „in der Wirtschaftskrise seine

Innovationsfähigkeit ausgebaut“, sagte Marion Weissenberger-Eibl vom Fraunhofer-

Institut für System- und Innovationsforschung, das die Analyse erstellte. Allerdings

müsse Deutschland dringend sein Bildungssystem verbessern. Die Defizite dort bräch-

ten schon heute die Innovationskraft des Landes in Gefahr.

DEUTSCHE SO REICH WIE NOCH NIE

Die privaten Haushalte in Deutschland haben so viel Geld gespart wie noch nie in

ihrer Geschichte. Laut Bundesbank wuchs das Vermögen aus Bankeinlagen, Wertpa-

pieren oder Ansprüchen bis Mitte 2012 im Vergleich zu zwölf Monaten davor um 101,5

Milliarden Euro (2,2 Prozent) auf nun insgesamt 4811 Milliarden Euro. Die Deutschen

können sich also mitten in der europäischen Schuldenkrise sehr reich fühlen. Die

Schulden der privaten Haushalte sind laut Bundesbank nur leicht gestiegen. Die

Deutschen nahmen sieben Milliarden Euro an Krediten auf, vor allem für den Woh-

nungsbau. Die Summe der Schulden liegt nun bei 1555 Milliarden Euro. Netto haben

die Deutschen also ein Geldvermögen von 3256 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die

weltweiten, jährlichen Einnahmen durch Geschäfte mit Öl und Gas werden auf rund

3000 Milliarden Euro geschätzt.

24-27_Nachrichten_1212 06.11.12 15:32 Seite 25

Page 26: DEUTSCH Perfekt 2012-12

GESUNDES ESSEN IST DEUTSCHEN MEHR WERTbr“ngen zu hier: ≈ ein Motiv geben für

der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt

¢mdenken (über ein Problem) andersdenken

das Bioprodukt, -e ökologisch hergestelltesProdukt

der/die Befragte, -n Person, die auf Fragen zueinem bestimmten Themaantwortet

bestehen bleiben auch in Zukunft da sein

STREIT UM HITLERS GEBURTSHAUSn¢tzen ≈ benutzen

die ÖVP kurz für: ÖsterreichischeVolkspartei

das Verl¢stgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivität,bei der man mit Verlustgearbeitet hat

die Ged¡nkstätte, -n Ort zur Erinnerung an einEreignis oder eine Person

Ver„ntwortung hier: ≈ schuld sein anübernehmen fürausbrechen hier: plötzlich beginnen

st¡llvertretend hier: ≈ in zweiter Position

KOMMUNEN IN SORGEeinnehmen Geld bekommen

der Deutsche Stædtetag Organisation für dieInteressen deutscher Städteund die Stärkung kommu-naler Selbstverwaltung

desaströs (sehr) schlimm, schlecht

das Vorjahr, -e Jahr davor

die Gew¡rbesteuer Steuer, die eine Firma andie Kommune bezahlenmuss

die Konjunktur wirtschaftliche Situationund Entwicklung

profitieren Vorteile haben

bestehen hier: auch in Zukunft dasein

teilweise hier: bei ein paar Städten

bes¶rgniserregend so, dass es Grund für erns-te Sorge gibt

die Nachrichtenagentur, Firma, die Bilder und In--en formationen für Zei tungen

und Zeitschriften anbietet

die laufenden K¶sten Pl. Geldausgaben, die manz. B. monatlich in gleicherHöhe machen muss

der K„ssenkredit, -e Kredit, den eine Kommunebei einer Bank leiht

das Volumen, Volumina hier: Höhe

26 perfektDEUTSCH 12/12

NACHRICHTEN

S C H W E R

GESUNDES ESSEN IST DEUTSCHEN MEHR WERT

STREIT UM HITLERS GEBURTSHAUS

In der österreichischen Stadt Braunau gibt es Streit darüber, wie Adolf Hitlers Geburtshaus

in Zukunft genutzt werden soll. Aktuell zahlt der Staat jeden Monat rund 5000 Euro Miete

für das leer stehende Haus. Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP) möchte ein Ende

dieses Verlustgeschäfts und das Gebäude als „normalen Wohnraum“ nutzen. Waidbacher

sagte der Zeitung Der Standard, dass man keine weitere Gedenkstätte brauche. Hitler habe

in Braunau auch nur drei Jahre als Kind gelebt: „Wir sind daher als Stadt Braunau nicht

bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass der Zweite Weltkrieg ausgebrochen

ist!“ Die internationalen Reaktionen auf diese Worte des Bürgermeisters sind groß: „Hit-

ler-Apartments?“, fragte zum Beispiel die Washington Post. Aber auch in Braunau gibt es

Sorgen. „Die Wohnungsidee ist viel zu gefährlich“, sagt der stellvertretende Bürgermeister,

Günter Pointner. Gemeinsam mit den Grünen will der Sozialdemokrat ein „Haus der Ver-

antwortung“, in dem an die Verbrechen des Diktators erinnert wird.

In kaum einem Industrieland der Welt geben die Menschen im Verhältnis zu ihrem Ein-

kommen weniger Geld für Essen aus als in Deutschland. Wie die aktuellen Zahlen zeigen,

sind es weniger als zehn Prozent des privaten Budgets. Mehrere große Lebensmittelskan-

dale bringen viele Verbraucher nun aber offenbar zum Umdenken. Laut einer repräsenta-

tiven GfK-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift Apotheken Umschau sind fast 43 Prozent der

Deutschen dazu bereit, höhere Preise für sicheres und gesundes Essen zu zahlen – jeder

Dritte macht das schon. Knapp 30 Prozent kaufen aus diesem Grund auch mehr Biopro-

dukte. Dagegen sagten aber mehr als 45 Prozent der Befragten, sie könnten es sich gar nicht

leisten, mehr Geld für eventuell gesündere Lebensmittel auszugeben. Das große Interesse

an billigen Lebensmitteln wird also wahrscheinlich bestehen bleiben. Es sorgt in Deutsch-

land für harte Preiskämpfe auf dem Lebensmittelmarkt. Höhere Preise sind dort deshalb

kaum zu erwarten.

Wie billig dürfen Lebensmittel sein? Immer mehr Deutsche zahlen lieber mehr für das Essen

24-27_Nachrichten_1212 06.11.12 15:32 Seite 26

Page 27: DEUTSCH Perfekt 2012-12

KOMMUNEN IN SORGE

perfektDEUTSCH12/12

Zum ersten Mal seit vier Jahren nehmen die

deutschen Städte wieder mehr Geld ein als sie

ausgeben. Laut eines aktuellen Berichts des

Deutschen Städtetags rechnen sie für 2012 mit

einem Gewinn von 2,3 Milliarden Euro. Viele

Städte konnten im Vergleich zu den „desaströ-

sen Vorjahren“ ihre finanzielle Lage verbes-

sern, heißt es in dem Bericht. Die Hauptursa-

che dafür ist vor allem ein starkes Plus bei der

Gewerbesteuer, weil viele Firmen zuletzt von

der guten Konjunktur profitiert hatten. Für

2012 wird insgesamt mit Einnahmen von 189,7

Milliarden gerechnet. Die Ausgaben betragen

rund 187,4 Milliarden Euro.

Trotz dieser guten Nachricht hat der Städ-

tetag aber Grund zur Sorge. „Die strukturellen

Probleme vieler Städte bestehen weiter und

sind teilweise besorgniserregend“, sagte der

Chef der Organisation, Stephan Articus, der

Nachrichtenagentur dpa. Die Sozialausgaben

stiegen, für wichtige Investitionen sei kein

Geld da. „Zu viele Städte müssen ihre laufen-

den Kosten mit Kassenkrediten finanzieren“,

so Articus. Für diese Kredite, über die Städte

ihre aktuellen Kosten finanzieren, müssen sie

sehr hohe Zinsen an die Banken bezahlen.

Ein weiterer Grund zur Sorge: Die Unter-

schiede zwischen armen und reichen Städten

werden immer größer. Viele arme Kommunen

können sich laut Städtetag nur noch „not -

finanzieren“. Dabei nimmt das Volumen der

Kassenkredite stark zu – so im letzten Jahr um

fast fünf Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr

2012 hätten sich diese Kredite um weitere 2,9

auf fast 48 Milliarden erhöht. Der Städtetag

forderte deshalb finanzielle Strukturhilfen von

der Bundesregierung.

AUF DEN ZWEITEN BLICK

DIE A100 IST NICHT MEHR ZU BREMSENAutobahnen sind mehrspurige Straßen

– auf ihnen darf man besonders

schnell fahren. So auch auf der Berliner

Stadtautobahn A100. Wenn jemand

oder etwas nicht mehr zu bremsen ist,

dann ist damit gemeint: Er oder es

kann nicht mehr gestoppt werden. So wie die Verlängerung der A100, wie die

Zeitung schreibt. Eine Klage gegen das Projekt hatte vor Gericht keinen Erfolg.

Das freut die Senatsverkehrsverwaltung: Die längere A100 ist nicht mehr zu

bremsen.

STROMSCHLAGLampen, Kühlschränke, Fernseher – sie alle haben

eines gemeinsam: Sie brauchen Strom und funk-

tionieren, wenn elektrische Energie durch sie hin-

durchgeht. Geht sie aber durch den Körper eines

Menschen, so trifft diesen ein Stromschlag. Nor-

malerweise kommt der überraschend. Genauso wie der plötzlich immer teu-

rer werdende Strompreis für Privathaushalte, wie in der Zeitung steht. Viele Ver-

braucher trifft beim Öffnen ihrer Stromrechnungen der Schlag. Das bedeutet,

dass sie extrem überrascht sind oder sehr erschrecken.

KANNST DU KNICKENViele Dinge lassen sich aus ihrer eigentlichen

Form in eine neue bringen, ohne dass sie

kaputtgehen. Sie lassen sich also knicken.

Nämlich dann, wenn ihr Material flexibel ist. Der Ausdruck Das kannst du

knicken! bedeutet: Jemand glaubt, dass eine Sache oder Idee nicht funktio-

niert, und man sie deshalb schnell wieder vergessen soll. Nicht aber die Idee

der Chemnitzer Forscher aus dem Zeitungsartikel. Ihre Idee: Sie wollen Elektro-

nik entwickeln, die sich nicht nur drucken lässt und biologisch abbaubar ist.

Sie soll sich in der Zukunft auch knicken lassen.

QU

ELLE

: DER

TA

GES

SPIE

GEL

DIE A100 IST NICHT MEHR ZU BREMSEN

mehrspurig mit mehr als zwei Spuren(die Spur, -en hier: Teil einer Straße, auf dem

Autos in die gleiche Richtungfahren)

die Verlængerung, -en hier: länger gemachte Autobahn

die Klage, -n hier: offizielle Beschwerde vor einem Gericht

(das Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution: Dortwird entschieden, ob sichjemand nicht an den Regeln desStaates orientiert hat.)

die Senatsverkehrs- hier: ≈ Verkehrsadministrationverwaltung der Regierung von Berlin

STROMSCHLAG

tr¡ffen hier: ≈ bekommen

der Privathaushalt, -e alle Personen, die zusammen ineiner Wohnung oder einemHaus leben

der Verbraucher, - hier: Person, die Strom benutztund dafür bezahlt

KANNST DU KNICKENflexibel hier: so, dass ein Material leicht

die Form ändertder F¶rscher, - Person, die für mehr Wissen

arbeitetder Zeitungsartikel, - Text in einer Zeitungentw“ckeln hier: eine Idee für ein Produkt

haben und dieses dann auchherstellen

biologisch „bbaubar ≈ so, dass eine organische che-mische Substanz von Mikro -organismen in extrem kleineTeile gemacht werden kann

QU

ELLE

: SÜ

DD

EUTS

CHE

ZEIT

UN

GQ

UEL

LE: D

IE Z

EIT

FOTO

S: ALN

ATUR

A/M

. DO

RA

DZILLO

; ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

M I T T E L

27

Deutsche Städte Probleme trotz besserer Finanzen

24-27_Nachrichten_1212 06.11.12 15:32 Seite 27

Page 28: DEUTSCH Perfekt 2012-12

TELC DEUTSCH B1+ BERUF

Das Buch stellt Übungen, Arbeitshilfen,

Tipps sowie eine detaillierte Bewertung

der Prüfungsteile zur Verfügung. Es eig-

net sich sowohl für den Unterricht als

auch für das Selbststudium.

Buch mit 80 Seiten. Deutsch. Niveau A2-B2 Artikel-Nr. 75255€ 9,99 (D)/€ 10,30 (A)

Buch (176 S.) + Audio-CD. Niveau B1 Artikel-Nr. 75254. € 18,50 (D)/€ 19,10 (A)

SPRACHRÄTSEL DEUTSCH –LANDESKUNDE

Ansichten und Einsichten über Deutsch-

land und die Deutschen – all das vermitteln

die Sprachrätsel Deutsch – Landeskunde

in vielfältigen und kurzweiligen Rätselfor-

men. Mit 48 witzig illustrierten Übungen

verbessern Sie Ihr Deutsch spielerisch,

werden dabei blendend unterhalten und

bekommen eine Menge Informationen

über Land und Leute.

Bei uns fi nden Sie Lese- und Hörproben zu den ausgewählten Produkten. Für aktuelle Informationen und

LITERARISCHER ADVENTSKALENDER

Ein Adventskalender der etwas anderen Art: Hinter den Tür-

chen verbergen sich eine 24-teilige Fortsetzungsgeschichte

sowie Wachsscheiben, die an Heiligabend zusammengesteckt

eine Kerze ergeben. Folgende zweisprachige Geschichten ha-

ben wir dieses Jahr zur Auswahl:.

Deutsch-Schweizer Mundart:Borschel, Traum und Langeweile. Artikel-Nr. 78055

Deutsch-Englisch:What‘s the ass doing on the wall? Artikel-Nr. 18118

Deutsch-Französisch:Jonas et le chien. Artikel-Nr. 28120Maja Padrutt se prépare des enfants au four. Artikel-Nr. 28114En orchestre. Artikel-Nr. 28124

Jeweils € 25,00 (D)/€ 25,00 (A)

A WEEKEND IN NEW YORK

Nach dem großen Erfolg von A Weekend in London hat

die Spotlight-Redaktion das nächste Sprachspiel entwi-

ckelt, in dem Sie Ihre Englischkenntnisse steigern und

vieles über den Big Apple lernen können.

Jeder Spieler bewegt sich mit seiner Spielfi gur auf dem

Stadtplan durch die Stadt. Dabei steuert er gezielt die

eingezeichneten Sehenswürdigkeiten an. Dort muss er

Fragen beantworten, um Bildkarten zu sammeln oder

loszuwerden und um sich sein Fahrgeld für Taxi, Bus und

Subway zu verdienen. Mit etwas Taktik und Würfelglück

kann er sich Vorteile verschaffen und auch Gegnern mit

vermeintlich besseren Sprachkenntnissen die Stirn bieten.

Die Spiele gibt es in der jeweiligen Sprache in folgenden

Versionen:

A Weekend in New York Artikel-Nr. 18120 NEU!A Weekend in London Artikel-Nr. 18110Un week-end à Paris Artikel-Nr. 28118Un fi n de semana en Madrid Artikel-Nr. 38128Un fi ne settimana a Roma Artikel-Nr. 48108Ein Wochenende in Berlin Artikel-Nr. 78047

Jeweils 2 Niveaustufen. Je € 29,95 (D)/€ 30,85 (A)

PRÜFUNGSTRAININGZWEISPRACHIGE ADVENTSKALENDER

SPRACHSPIEL DER SPOTLIGHT-REDAKTION SPRACHRÄTSEL

Die besten Sprachprodukte für Ihr Deutsch, ausgewählt und empfohlen von

Mehr Sprache können Sie nirgendwo shoppen.

Ihrem SprachenShop-Team aus dem Spotlight Verlag.

28-29_DP_Shop_12-12.indd 128-29_DP_Shop_12-12.indd 1 26.10.2012 11:46:00 Uhr26.10.2012 11:46:00 Uhr

Page 29: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Sonderangebote bestellen Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter. Alles auf www.sprachenshop.de

DAY-TO-DAY KALENDER 2013

Mit dem Day-to-Day Kalender begeben

Sie sich auf eine Kultur-Reise quer durch

Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Sie fi nden Rezepte und lustige Fakten

über die jeweilige regionale Küchen.

Kalender mit 640 Blatt.Artikel-Nr. 78054. € 14,00 (D)/€ 14,00 (A)

Abreißkalender mit 340 Blatt. Mehrsprachig Artikel-Nr. 78056€ 9,99 (D)/€ 9,99 (A)

BERÜHMTE ZITATE 2013

Jeden Tag eine neue kleine Weisheit mit

dem Abreißkalender Berühmte Zitate von

Langenscheidt. Die ideale Mischung aus

Information und Unterhaltung für das

tägliche Gehirnjogging. Der Kalender

beinhaltet Zitate, Redewendungen und

Sprichwörter in Englisch, Deutsch, Fran-

zösisch, Spanisch und Latein für Reden,

Präsentationen und zur spielerischen Er-

weiterung der Allgemeinbildung.

KALENDER 2013

SPRACHKALENDER

Audio-CD mit 31 StückenArtikel-Nr. 74009€ 15,90 (D)/€ 15,90 (A)

FREU DICH ERD- UND STERNENZELT

Die CD spannt einen Bogen vom Advent

zur festlichen weihnachtlichen Musik.

Dabei ist besonders attraktiv, dass sich

mitunter ein und derselbe Titel, jedoch

aus verschiedenen Epochen, als Ge-

sangs- und Orgelstück gegenüberste-

hen. Gesang und Orgelmusik wechseln

sich ab, damit der Hörer sich nicht fest-

hört, sondern immer wieder gerne hin-

hört.

Übungsbuch mit 240 Seiten. DeutschNiveau A1-B1. Artikel-Nr. 75256€ 14,99 (D)/€ 15,50 (A)

ÜBUNGSGRAMMATIKFÜR DIE GRUNDSTUFE

Mit der brandneuen, modernen und

lehrwerksunabhängigen Übungsgram-

matik für die Grundstufe verliert das

Thema Grammatik seinen Schrecken.

Abwechslungsreiche Übungen wie Lü-

ckentexte, Zuordnungs-, Umformungs-

und Satzbildungsübungen führen zu

Grammatikkenntnissen auf dem Niveau

B1. Mit zahlreichen Illustrationen.

ÜBUNGSGRAMMATIK WEIHNACHTSLIEDER

WIE BESTELLE ICH DIESE PRODUKTE?

E-Mail: [email protected]

Telefon: +49 (0) 711 / 72 52-245

Fax: +49 (0) 711 / 72 52-366

Post: Postfach 81 06 80

70523 Stuttgart

Deutschland

Einfach auf www.sprachenshop.de gehen.

Bestellen.

Nach Artikel-Nummer oder Produktnamen suchen.

Gerne können Sie auch telefonisch, per E-Mail oder Post bestellen. Bei einer schrift-

lichen oder telefonischen Bestellung geben Sie bitte die Artikelnummer, die Menge

sowie Ihre Anschrift an.

Kompetent. Persönlich. Individuell.

28-29_DP_Shop_12-12.indd 228-29_DP_Shop_12-12.indd 2 26.10.2012 11:46:06 Uhr26.10.2012 11:46:06 Uhr

Page 30: DEUTSCH Perfekt 2012-12

30

Blockaden. „Wo fange ich nur an?“ Diese

Frage und das Gefühl, überfordert zu sein,

sind unangenehm. Dabei hilft es, große Auf-

gaben in kleine Portionen zu teilen. Das

nimmt die Angst. Wer alles genau gliedert,

entdeckt außerdem die einzelnen Aspekte

des Projekts besser und versteht wichtige

Zusammenhänge leichter. Ein dritter Vorteil:

Sind erst einmal die ersten Phasen des Pro-

jekts geschafft, motivieren die Erfolgserleb-

nisse für die nächsten Aufgaben!

Speziell bei schweren Aufgaben ist es

wichtig, in Ruhe konzentriert arbeiten zu

können. Studien zeigen, dass es zum Bei-

spiel viel effektiver ist, 60 Minuten ohne

Pause an einer Sache zu arbeiten als sechs-

Jetzt nicht, keine Zeit!“ Wer hat diese

Worte nicht schon einmal gehört? In

den Wochen vor Weihnachten beschwert

sich laut einer Forsa-Umfrage rund jeder

dritte Deutsche über zu viel Arbeit und

Stress. Der Grund: Vor den freien Tagen

müssen noch viele Aufgaben erledigt

werden. Und schon liegt ein Berg von

Arbeit vor einem – kaum zu schaffen.

Aber keine Angst: Mit diesen Tipps lässt

sich jeder noch so hohe Berg erledigen:

Große und schwierige Aufgabenportionieren

Zu Beginn von komplexen Arbeitspro-

jekten fühlen viele Menschen innere

MEHR ZEIT FÜR DIE WICHTIGEN DINGE

perfektDEUTSCH 12/12

M I T T E L

Viele Menschen haben das Gefühl, nicht genug Zeit für ihre beruflichen und privaten Aufgaben zu haben. Die Konsequenz:

Stress und Gefahren für die Gesundheit. Das muss nicht sein. MARCEL BURKHARDT hat wichtige Expertentipps für

effektives Zeitmanagement gesammelt.

laut einer F¶rsa- ≈ so steht es in einer}mfrage Forsa-Umfrage

sch„ffen eine schwierige Aufgabemit Erfolg erledigen

portionieren in mehrere Teile machen

überf¶rdert mit zu viel Arbeit undStress

teilen in zwei oder mehr Teilemachen

gliedern hier: in zwei oder mehrPhasen machen

der Zus„mmen- Beziehung, Verbindunghang, ¿edas Erf¶lgserleb- Erfahrung, dass man nis, -se etwas mit Erfolg erledigt

die Studie, -n systematische Unter su -chung

30-32_SF_Zeit1212 06.11.12 15:49 Seite 30

Page 31: DEUTSCH Perfekt 2012-12

31perfektDEUTSCH12/12

mal zehn Minuten. Wer nämlich bei der

Arbeit unterbrochen wird durch

Gespräche, Anrufe oder E-Mails, der

braucht im Durchschnitt rund eine

Minute, um wieder hineinzufinden in

die Aufgabe.

Das Konzept der stillen Stunde

Unterbrechungen im Arbeitsprozess

stressen viele Beschäftigte. Der Zeitfres-

ser Nummer eins: E-Mails. Laut einer

Studie der Firma Symantec und der

Technischen Universität Freiberg prüfen

61 Prozent der Arbeitnehmer in

Deutschland „ständig“ ihre Mails am

Arbeitsplatz. Im Durchschnitt bekommt

jeder dabei 44 Mails pro Tag. Jede davon

kostet Zeit. Deshalb empfiehlt der Orga-

nisationspsychologe Roman Soucek von

der Universität Erlangen-Nürnberg das

„Konzept der stillen Stunde“.

„Beschäftigte sollten feste Zeiten

bestimmen, an denen sie die Mails

abrufen; das Programm zum Beispiel

nur einmal pro Stunde öffnen, es in der

Zwischenzeit aber geschlossen halten,

um nicht im produktiven Arbeitsprozess

unterbrochen zu werden.“ So erklärt

Soucek das Konzept. Er erkennt zwar,

dass in mehreren Branchen sehr

schnelle Kommunikation nötig ist. „In

den meisten Berufen könnte man sich

aber darauf einigen, dass eine Reakti-

onszeit von einer Stunde oder einem

halben Tag angemessen ist“, ist sich der

Psychologe sicher.

Nicht alles auf einmal

Alles gleichzeitig zu machen, finden

manche Menschen noch immer sehr

effizient. Aber Vorsicht, sagt der Arzt

und Wissenschaftler Manfred Spitzer.

„Multitasker verlieren Zeit und Produk-

tivität“, warnt er im Interview (siehe

FOTO

: HEM

ERA

/THIN

KSTO

CK

unterbr¡chen hier: eine Pause machen, weil man gestört wird

das Konz¡pt, -e Idee, Programm

der Zeitfresser, - Sache, die (zu) viel Zeit braucht

stændig immer, dauernd

k¶sten hier: brauchen

f¡st hier: geplant

best“mmen hier: ≈ wählen, entscheiden

„brufen hier: lesen

„ngemessen passend, adäquat

effizi¡nt so, dass es Sinn macht und eine Hilfe ist

der W“ssenschaftler, - Person, die ein Thema systematisch untersuchtw„rnen hier: sagen, dass etwas Unangenehmes passiert,

wenn man nicht aufpasst

In den Wochen vor Weihnachten fühlt sich jeder Dritte gestresst.

Völlig flexibel gleichzeitig an mehreren Aufgaben

arbeiten, das fordern viele Bürojobs. Aber Vorsicht:

Im Interview erklärt der Arzt und Wissenschaftler

Manfred Spitzer, weshalb Multitasking mehr scha-

det als nutzt.

In vielen Bürojobs müssen die Leute mehrere Auf-gaben gleichzeitig lösen. Was raten Sie da?Als Sekretärin kann ich mich natürlich nicht mal

eben zwei Stunden zurückziehen und den Terminka-

lender überarbeiten. Da habe ich fünf Anrufe in drei

Minuten und muss mit denen fertig werden. Aber in

kreativen Prozessen stört jede Unterbrechung. Wenn

Sie einen Text schreiben müssen und ständig durch

Telefonate, E-Mails oder SMS abgelenkt werden,

dann wird Ihre Arbeit einfach schlechter.

Warum?Unser Gehirn lernt immer – und alles, was wir tun,

hinterlässt im Gehirn auch Spuren. Wer ständig

mehrere Medien parallel nutzt und sich deshalb im

Sekunden- oder Minutentakt auf Neues einstellen

muss, lernt daher, vieles schnell, aber vergänglich

aufzunehmen. Multitasker verlernen auch, sich zu

konzentrieren. Sie machen mehr Fehler und verlieren

Zeit, weil sie schlechter Wichtiges von Unwichtigem

trennen können.

Aber Multitasker gelten doch als flexibel und fit,sich immer und schnell auf Neues einstellen zukönnen.Wir haben gesicherte Erkenntnisse darüber, dass

Multitaskern sogar das Wechseln zwischen Aufga-

ben, was sie ja ständig machen, schwererfällt als

Nicht-Multitaskern. Auch dieser Wechsel funktioniert

mit der Zeit umso schlechter, je mehr man multitaskt.

Was raten Sie dann Büroarbeitern? Ganz einfach Prioritäten setzen. In guten Konzentra-

tionsphasen das Wichtigste in Angriff nehmen und

dafür auch mal sagen: Die nächste halbe Stunde bin

ich nicht zu sprechen. Wenn ein Anruf kommt, dann

rufen wir zurück. Ich sage: Wer den Vormittag verte-

lefoniert, ist selber schuld! In dieser Zeit können die

meisten von uns nämlich stringent und kreativ geis -

tig tätig sein. Sie ist zu schade, um sich nur mit Leu-

ten zu unterhalten.

flexibel hier: so, dass man schnell wechseln kanns“ch zur•ckziehen hier: nicht ans Telefon gehen und keine

Besucher empfangenüber„rbeiten noch einmal an etwas arbeiten, um es

aktueller oder besser zu machendie Unter- hier: Pause, weil man gestört wirdbr¡chung, -enstændig immer, dauernddie SMS, - kurz für: Short Message Service ≈ kurzer

Brief, den man mit dem Handy schickt„blenken hier: der Grund dafür sein, dass man die

Konzentration verliertdas Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man denkt und

fühltSpuren hier: ≈ sich etwas merkenhinterl„ssens“ch einstellen auf sich vorbereiten aufvergænglich nur für kurze Zeit; nicht für immeraufnehmen hier: sich merkenverl¡rnen ≈ Können verlierens“ch einstellen auf reagieren aufges“chert hier: in vielen wissenschaftlichen Unter -

suchungen dokumentiertschwerfallen schwierig sein für“n [ngriff nehmen (mit der Arbeit) beginnenvertelefonieren hier: Zeit verlieren durch Telefonierenstring¡nt hier: intensiv und ohne Pausegeistig hier: intellektuelltätig sein arbeiten

„MULTITASKER VERLIEREN ZEIT“S C H W E R

>

30-32_SF_Zeit1212 06.11.12 15:49 Seite 31

Page 32: DEUTSCH Perfekt 2012-12

32 perfektDEUTSCH 12/12

FOTO

: ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

Kasten Seite 31). Eine Studie der Universitätsklinik Ulm bestätigt Spitzers

Aussagen. Als Konsequenzen für Multitasker nennt sie langsameres,

weniger kreatives Denken, Gedächtnisschwäche, Stress und eine

schlechtere Fähigkeit, Probleme zu lösen.

An wichtigen Aufgaben früh arbeiten

Die meisten Menschen können zu Tagesbeginn am besten arbeiten.

Spitzer rät deshalb, die wichtigsten Aufgaben in diese Zeit zu legen:

„Wenn man fit ist, sollte man abschalten und sich auf das Produzieren

konzentrieren. Wenn man nicht mehr so fit ist, kann man E-Mails beant-

worten, telefonieren, Nachrichten lesen.“ Die unwichtigsten Aufgaben

sollten nach dem Mittagessen erledigt werden – das ist die schlech -

tes te Zeit, um gut zu arbeiten.

Entscheiden, was wichtig ist

Sehr genau darüber nachzudenken, was die wirklich wichtigen Auf-

gaben sind: Darin sehen Experten für effektives Zeitmanagement die

einzige Möglichkeit, eine große Menge an Aufgaben und Terminen zu

erledigen. Sie empfehlen, klare Prioritäten nach der ABC-Methode zu

setzen. Priorität A haben sehr wichtige Aufgaben, auf die wir uns voll

konzentrieren müssen und die wir nicht delegieren können. Für sie

müssen wir rund zwei Drittel der Arbeitszeit einplanen. B-Aufgaben sind

wichtige Aufgaben, die auch delegiert werden können. Priorität C haben

Routineaufgaben, für die wir nicht mehr als 15 Prozent der Arbeitszeit

einplanen sollten.

Um trotz guten Aufgabenplanens nicht in Terminstress zu kommen,

sind Pufferzeiten nötig. Pufferzeit ist Zeit für das Unvorhersehbare, das

jeden Tag auf uns zukommt. Experten empfehlen, abhängig vom Beruf

bis zu 40 Prozent der kompletten Arbeitszeit als Pufferzeit einzuplanen.

Nicht immer erreichbar sein

Auch am Feierabend und im Urlaub für den Chef erreichbar zu sein –

das ist laut einer Krankenkassenstudie inzwischen für rund 80 Prozent

der Arbeitnehmer selbstverständlich. Demnach ist jeder Zweite „jeder-

zeit“ erreichbar. Welche Risiken das als Konsequenz hat, weiß Lisa Hano,

Professorin für Sozialmanagement und Beratung an der Fachhochschu-

le des Mittelstands in Bielefeld. Sie sagt: „Ständige Erreichbarkeit macht

krank!“ Warum? „Die Leute können nicht richtig abschalten, wenn die

Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu stark verwischt ist.“ Folgen davon

sind Schlafstörungen, Konzentrations-

schwächen und Dauerstress – und sie

enden im schlimmsten Fall im

Burn-out. „Die Leute geraten in

eine Erschöpfungsspirale, weil

sie ihren gesunden Rhythmus

verlieren, dann noch mehr

Zeit investieren, um den

Anforderungen gerecht zu

werden“, erklärt Hano. Das

Ergebnis: „Die Leute sind abge-

hetzt, und nichts gelingt mehr

recht.“ Die Pädagogin rät deshalb zu

klaren Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. „Klare

Absprachen zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeits-

zeit entlasten alle Beteiligten“, sagt sie.

Alle Ratgeber für effektives Zeitmanagement emp-

fehlen übrigens auch, einmal Nein zu sagen. Dann

bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im

Leben. So kann dann auch die Vorweihnachtszeit

ruhig und friedlich werden. <

die Gedæchtnisschwäche, -n ≈ Probleme, sich etwas zu merken(das Gedæchtnis, -se Speicher im Kopf: Damit kann man sich an Dinge

erinnern.)die Fähigkeit, -en Können, Talent„bschalten hier: keine Mails lesen oder nicht telefonierenbe„ntworten antworten aufeinplanen hier: beim Planen denken andas }nvorhersehbare ≈ Sache, von der man nicht wissen kann, dass sie

in der Zukunft passieren wirdzukommen auf hier: ein Problem werden fürerreichbar sein möglich zu erreichendemnach ≈ alsojederzeit ≈ immerdie F„chhochschule, -n ≈ spezielle Universität der M“ttelstand ≈ Firmen mit circa 50 bis 500 Mitarbeiternverw“schen hier: unklar/undeutlich machender F„ll, ¿e hier: Beispielgeraten ≈ kommendie Erschœpfungsspirale ≈ Prozess, in dem sich Situationen wiederholen

und man dauernd müde und ohne Energie istdie [nforderung, -en hier: ≈ Wunsch, was ein Arbeitnehmer erledigen

sollger¡cht werden hier: erledigen„bgehetzt in großer Eile, im Stress r¡cht hier: richtig, wirklichdie [bsprache, -n Vereinbarungentl„sten hier: frei machen von Stressder/die Beteiligte, -n hier: z. B. Chef, Arbeitnehmer, Kunde ...

Ganz Deutschland liegt zwar offiziell in einer Zeitzone. Aber das

nützt wenig, weil die Deutschen – je nachdem, wo sie herkommen

– ganz unterschiedlich von der Zeit sprechen. Und so gibt es in der

Umgangssprache doch verschiedene Zeitgrenzen. Wenn sich zum

Beispiel ein Ostdeutscher oder ein Baden-Württemberger mit einer

Kollegin aus dem Westen oder Nordwesten der Republik um 11.45

Uhr zum Mittagessen treffen möchte, dann wird er fragen: „Tref-

fen wir uns um drei viertel zwölf?“ Die Kollegin wird das wahr-

scheinlich nicht so gut verstehen. Für 11.45 Uhr sagt sie um -

gangs sprachlich nämlich „Viertel vor zwölf“.

Ähnlich kompliziert ist es, wenn die beiden am Abend noch

gemeinsam eine Bar besuchen möchten, um 21.15 Uhr. Für

einen Ostdeutschen, aber auch für die meisten Menschen im

Süden und Südwesten, ist es um diese Zeit „viertel zehn“. Im

Westen Deutschlands und im Süden Bayerns sagen die Leute

aber „Viertel nach neun“. Tipp: Nennen Sie einfach beide Vari-

anten! Dann werden Sie von allen Deutschen verstanden.

n•tzen helfen, Vorteile bringen

je nachdem abhängig von

die }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltag

einfach hier: auf jeden Fall

DREIVIERTEL ODER VIERTEL VOR? BEIDES!

30-32_SF_Zeit1212 06.11.12 15:49 Seite 32

Page 33: DEUTSCH Perfekt 2012-12

33perfektDEUTSCH12/12

In der Diele

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

der Hausschuh, -e

der Garderobenständer, -

Ordnung in der DieleIn die Diele kommt man als Erstes hinein. Was sehen

Sie dort? Setzen Sie das richtige Wort ein!

Die Schuhe stehen imSchuhschrankAus zwei Wörtern kann man ein langes, neues

Wort formen. Bilden Sie zusammengesetzte

Nomen! Achten Sie auf den richtigen Artikel.

2L E I C H T L E I C H T

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

1. der Schuh + der Schrank =

___________________________________

2. das Kleid + bügeln =

___________________________________

3. der Fuß + abtreten =

___________________________________

4. die Hand + die Tasche =

___________________________________

5. der Schuh + der Löffel =

___________________________________

6. der Schlüssel + das Brett =

___________________________________

7. das Kleid + der Haken =

___________________________________ÜBEN SIE WEITER!

Mehr Übungen finden Sie2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

SPRACHE – WORTSCHATZ

der Schuhlöffel, -

der Fußabtreter, -

(auch: die Fußmatte, -n)

das Telefonschränkchen, -

der Schal, -s/-e

die M•tze, -n

die Schublade, -n die J„cke, -n

der Spiegel, -

der Regenschirm, -e

1. Die Schlüssel hängen am

_________________________________________.

2. Die Regenschirme gehören in den

_________________________________________.

3. Jacken und Mäntel hängen am

_________________________________________.

4. Das Telefon steht auf dem

_________________________________________.

5. An der Wand befindet sich ein

_________________________________________.

6. Der Schrank hat mehrere

_________________________________________.

7. Beim Anziehen von engen Schuhen hilft ein

_________________________________________.

der Schuhschrank, ¿e

die H„ndtasche, -n

der Kleiderbügel, -der Sch“rmständer, -

die Tr¡ppe, -n

das Schl•sselbrett, -er

der M„ntel, ¿

1

L E I C H T

Garderobenständer 2 Spiegel 2 Schirmständer 2 Schuh-

löffel 2 Schlüsselbrett 2 Telefonschränkchen 2 Schubladen

der Schuhschrank

der

33_Sit_1212 19.11.12 10:18 Seite 33

Page 34: DEUTSCH Perfekt 2012-12

34 perfektDEUTSCH 12/12

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

1

3

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

2

1. Wenn der Eingang eines Bunkers _____________

_____________ (verschütten; Präteritum), _____________

er oft zu einer Falle _____________. (werden; Perfekt)

2. Viele Bunker _____________ eigentlich in den letzten

Jahren _____________ _____________ _____________.

(renovieren, müssen; Konjunktiv II, Vergangenheit)

3. Die Touristen _____________ heute von Freiwilligen in

Berlins Unterwelt _____________. (einführen; Präsens)

4. Was in Zukunft mit all den ungenutzten Tunneln

_____________ _____________ (machen; Präsens),

_____________ noch _____________ _____________.

(entscheiden, müssen; Präsens)

5. Die meisten Besucher finden es sehr interessant, wenn sie

das erste Mal durch einen Bunker _____________

_____________. (führen; Präsens)

Seite 12 - 17 DIE ZEIT IST STEHEN GEBLIEBENIm Bauch der MetropoleUnter Berlin wird immer mehr entdeckt. Setzen Sie die

korrekten Passivformen ein!

Seite 22 - 23 JA ODER NEIN?Autos in der Stadt Ein Thema, das seit Langem aktuell ist, ist die

Verkehrsplanung. Es gibt unterschiedliche Mei -

nungen über Mobilität in der Zukunft. Setzen Sie

die passenden Verben ein, und achten Sie dabei

auf die korrekte Form.

Seite 9 3 FRAGENWem Hotelgäste was erzählenEin Hotel und seine Gäste: Die Gäste sagen dem

Hotelpersonal viele Dinge. Einige Verben brauchen

den Dativ, manche den Dativ und den Akkusativ.

Lesen Sie die Sätze, und markieren Sie: Welcher Artikel

passt?

1. Nur Autos, die bestimmte technische Voraus -

setzungen ___________, dürfen in die Umwelt -

zone großer Städte hinein.

2. Inzwischen ist ein Streit zwischen den

Befürwortern und den Gegnern der Umwelt -

zonen ___________.

3. Abhängig von der Menge der Schadstoffe, die

die Autos ___________, bekommen sie eine

entsprechende Plakette.

4. 44 Prozent der Siedlungsflächen werden dem

Verkehr zur Verfügung ___________ und damit

anderen Formen der Nutzung ___________.

5. Die Verkehrsexperten ___________ seit Langem,

auf Bus, Bahn oder das Fahrrad ___________.

6. Manche Leute denken, man sollte den Verkehr

am besten um das Zentrum herum___________.

1. Viele Gäste erzählen dem / das Hotelpersonal, dass sie

den Weihnachtsrummel nicht mögen.

2. Manche Besucher kennen das Hotel schon seit Jahren.

Der Rezeptionist erklärt den / die Reisenden nicht mehr,

wohin sie gehen müssen.

3. Es gelingt die / den Angestellten nicht immer, herauszu-

finden, welchem / welchen Gast ein verlorener

Gegenstand gehört.

4. Die Gäste geben den / dem Kellner Trinkgeld – das

Personal an der Rezeption bekommt meistens nichts.

5. Die Gäste schreiben dem / das Hotel manchmal von zu

Hause aus einer / eine Postkarte.

ausstoßen 2 erfüllen 2 entziehen 2 umsteigen 2

leiten 2 ausbrechen 2 empfehlen 2 stellen

hätten

renoviert werden müssen

S C H W E R

L E I C H T

M I T T E L

erfüllen

34-35_uebungen_1212.qxd 06.11.12 15:52 Seite 34

Page 35: DEUTSCH Perfekt 2012-12

35perfektDEUTSCH12/12

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

FOTO

S: JUPITER

IMA

GES/TH

INK

STOCK

; PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA

Seite 21 MEIN ERSTER MONATHaiti ist wärmerJedes Land ist anders. Trotzdem kann man Länder vergleichen. Finden Sie jeweils die passende Komparativform!

4

Seite 48 – 49 EIN BILD UND SEINE GESCHICHTEDie schöne NofreteteÜber diese schöne Frau wurde schon viel geredet und geschrieben. Finden Sie ein

passendes Nomen zu den jeweiligen Adjektiven! Achtung: Ein substantiviertes

Adjektiv schreibt man groß!

Seite 68 KOLUMNEDie Deutschen lieben TaschentücherAlia Begisheva findet manches an den Deutschen seltsam. Zum Beispiel, dass sie sich sogar auf dem Rücksitz der

Autos anschnallen. In dieser Übung geht es um Verben mit Vorsilben: Welches Präfix ist korrekt? Markieren Sie!

1. Die Leute drehen die Heizung ab / los und lüften.

2. Fremde finden es komisch, aber für viele Einheimische ist es normal: Die Deutschen holen ihr Taschentuch

heraus / hinaus und schnäuzen sich.

3. Studenten bereiten sich auf ein Studium im Ausland auf / vor. Dann lernen sie, dass man sich bei Tisch nicht

schnäuzt.

4. Fremde geben gerne aus / zu, dass sie die Liebe der Deutschen zu ihren Taschentüchern nicht ganz verstehen.

5. Ganze Industriezweige richten sich inzwischen darauf aus / ab, Taschentücher zu produzieren und sie zu

exportieren.

6

5

1. In Österreich ist es warm. In Haiti ist es ____________________.

2. Die Österreicher tanzen gerne. Die Haitianer tanzen noch ____________________.

3. Jackie Jean Jacques spricht gut Englisch. Spanisch spricht er aber ____________________.

4. In österreichischen Geschäften muss man nicht lange warten. In Haiti wartet man ____________________.

5. Seine Schwester ist 25 Jahre alt. Er ist schon etwas ____________________.

6. Die Berge sind faszinierend und schön, aber das Meer ist ____________________ und ____________________.

7. Jackie Jean spricht viele Sprachen. Seine Tochter spricht noch ____________________ Sprachen.

1. Nofretete – die Königin Ägyptens – heißt übersetzt: „Die

_______________ (schön) ist gekommen.“

2. Sie ist eine, vielleicht aber nicht die _______________ (einzig), die die

_______________ (groß) Ägyptens repräsentieren.

3. Die Pharaonin galt als die _______________ (schön; Superlativ) und

_______________ (intelligent; Superlativ) ihrer Zeit.

4. Das _______________ (ausgegraben) mitzunehmen, war damals normal.

5. Viele Betrachter bewundern das _______________ (göttlich) und

_______________ (majestätisch) an der Büste der Königin.

ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 20)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

M I T T E L

L E I C H T

S C H W E R

wärmer

Schöne

34-35_uebungen_1212.qxd 06.11.12 15:52 Seite 35

Page 36: DEUTSCH Perfekt 2012-12

36 perfektDEUTSCH

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

36 perfektDEUTSCH

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

12/12

Seite 56 - 57 DER BLICK VON AUSSENPersonen in Berlin

Martin Hyun findet, dass es in Berlin viele skurrile Personen gibt. Welche hat er in seinem Text genannt? Lesen Sie

die Geschichte, und erraten Sie, welche Figuren gemeint sind! Die Silben aus dem Schüttelkasten helfen Ihnen.

S C H W E R1

Seite 46 - 47 MEIN DEUTSCHLAND-BILDOhne Haare und Hut

Die originalen Holzfiguren aus dem Erzgebirge gehören zum

Weihnachtsfest dazu, findet Hendrik Schmidt. Lesen Sie den Text,

und lösen Sie das Kreuzworträtsel! Welche Wörter sind hier gesucht?

L E I C H T2

1. Synonym für: einen Raum oder Gegenstand mit

Dingen „schmücken“

2. ästhetische Dinge, wie zum Beispiel: Bilder, Literatur,

Musik

3. Synonym für „Arbeitsraum“, zum Beispiel eines

Schuhmachers

4. Synonym für „Tradition“

5. kleine Frucht: Außen ist sie hart, das Innere kann

man essen. Zum Beispiel: Kokos...

6. Synonym für „Atmosphäre“

1 2

6

5

4

3

O

T

MB

S

FOTO

: TH

INK

STO

CK

auf 2 ler (3x) 2 markt 2 En 2 lebens 2 Früh 2 Über 2 gel 2 Narr 2 Gauk 2 Schwarz 2 steher 2 künst 2 händ

An einem kalten Wintermorgen ging Lulu, der ein (1) __________________________ war, früh spazieren. Er hatte

Hunger und war auf der Suche nach einem Frühstück. Lulu hatte nicht viel Geld; mal arbeitete er als Akrobat, mal als

Musiker, aber als (2) __________________________ wird man eben nicht reich. Kurz – er war ein echter

(3) __________________________.

Da traf Lulu einen alten Mann. Die beiden kamen ins Gespräch, und Lulu erzählte ihm von seinen Sorgen. „Du bist

verrückt! Du bist ein (4) __________________________!“, sagte der Mann zu Lulu. „Warum machst du es nicht wie

ich und verkaufst Zigaretten? Als (5) __________________________ verdient man gar nicht schlecht!“ Lulu antwortete:

„Nein, das ist illegal! Das ist nichts für mich!“ Und er ging fort.

Lulu ging weiter, aber zu essen fand er nichts. Er wurde müde und schwach, legte sich auf den kalten Boden und

schlief ein. Als er aufwachte, stand eine junge Frau vor ihm. Sie lächelte ihn an, gab ihm eine warme Decke und

einen heißen Tee. Die Frau kam ihm vor wie ein (6) __________________________!

36-raten_1212 06.11.12 15:52 Seite 36

Page 37: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perf

ekt

DEU

TSCH

12/1

2pe

rfek

tDEU

TSCH

12/1

2pe

rfek

tDEU

TSCH

12/1

2Sa

mm

elka

rte

SCH

REIB

ENSa

mm

elka

rte

SPRE

CHEN

Figuren aus Märchen, Mythos und SageDie Welt ist voller Mythen und Sagen, in denen fantastische Tiere oder Menschen vorkommen – Wesen, die es

in der realen Welt nicht gibt. Manche Figuren kommen in vielen Märchen vor. Lernen Sie hier einige bekannte

Märchenfiguren und -gestalten kennen.

Sich präsentieren – Visitenkarten und ZeitungsannoncenDer erste Eindruck ist immer sehr wichtig. Wenn man sich

präsentiert, sollte man einige Formalia beachten– das gilt

sowohl für einzelne Personen als auch für Firmen.

MIT

TE

LL

EIC

HT

SC

HW

ER

Visitenkarten – eine Person oder Firma stellt sich vor Eine Visitenkarte sollte nicht zu voll sein und außerdem folgende

Informationen enthalten: Name, Vorname, Adresse und

Kontaktdaten. So könnte Ihre persönliche Visitenkarte aussehen:

Zwei Freundinnen unter -

halten sich:

% Was machst du eigentlich

an Weihnachten?

& Ich feiere mit meiner

Familie.

% Und gibt es da einen festen

Plan?

& Ja, schon: An Heiligabend

schmücken wir den Weih -

nachtsbaum, während

mein Bruder und meine

Schwester in die Kinder-

mette gehen. Wenn sie

heimkommen, machen wir

Bescherung. Und wie ist

das bei euch?

% Ähnlich. Nur, wir essen

zuerst und machen die

Bescherung später. Trefft ihr

andere Familienmitglieder?

& Ja, wir besuchen die Groß-

eltern: Am ersten Weih -

nachtsfeiertag fahren wir

zu den Eltern meiner

Mutter, am zweiten zu de -

nen meines Vaters. Die ha -

ben eine schöne Krippe.

Mein Bruder findet die

ganz toll!

Zwei Kollegen sprechen über

Weihnachten:

% Dieses Jahr fliege ich über

Weihnachten nach Bali, da

ist es schön warm. Und was

machst du?

& Ich fahre zu meiner Familie

nach Sachsen. Ich hoffe,

dass es nicht schneit, von

Ulm bis Dresden ist es

ziemlich weit.

% Ja, und außerdem ist es an

Weihnachten sicher wieder

voll auf den Autobahnen!

& Ja, wie jedes Jahr.

% Früher war ich an Weih-

nachten auch zu Hause.

Aber jetzt fahre ich lieber

weg: Ich mag diesen

Rummel nicht.

& Verstehe ich! Aber ich

genieße es, jeden Tag

jemand anderen zu

besuchen.

% Hast du schon alle

Geschenke gekauft?

& Nein, deshalb muss ich

jetzt los. Sonst kommt der

Weihnachtsmann dieses

Jahr mit leeren Händen!

2 Feen sind fabelhafte

Frauen, die in Märchen

Wünsche erfüllen. Dabei

gibt es gute und böse

Feen. Oft handeln die

Geschichten von einem Kampf

zwischen diesen beiden.

2 Im Gegensatz zu Feen sind Hexen

im Märchen immer böse. Sie

sprechen böse Zaubersprüche gegen

die Menschen aus. Oft sind sie alt,

hässlich und wohnen in kleinen

Hexenhäusern mitten im Wald. Sie

kennen sich mit Pflanzen und

Kräutern aus und machen

Zaubertränke.

2 Anders Zauberer: Sie sind kluge,

alte Männer, die - ähnlich wie Hexen

- Zaubertränke machen. Den guten

Zauberern geht es darum, den

Menschen zu helfen. Natürlich gibt

es aber auch böse Zauberer.

Wenn Sie selbstständig sind

Andrea [email protected]

Mitarbeiterin in einer Firma

Arbeiten in

einem TeamDR. CHRISTAN THALER

Fachanwalt für Familien-

und Scheidungsrecht

MIRA MARICH

Müllerstraße 91

44227 Dortmund

SPRACHKURSE – NACHHILFE – INTEGRATION

Tel.: +49 (0) 2 31/7 74 73 53 29

E-Mail: [email protected]

Reisebüro Horizonte Marienstr. 2486150 Augsburg

Telefon: 08 21/33 44 82 20Telefax: 08 21/38 38 38 12

Öffnungszeiten:Mo. - Fr. 09.00 - 18.00 UhrSa. 09.00 - 13.00 UhrWir freuen uns auf Ihren Besuch!

Konrad-Adenauer-Allee 8

22300 Hamburg

Telefon: 0 40/2 3768 20

Telefax: 0 40/2 376811

thaler_burger@anwälte-hamburg.de

Was machst du an Weihnachten?Weihnachten ist das Fest der Liebe und in den deutschsprachigen Ländern sehr wichtig. Dabei gibt es verschiedene

Möglichkeiten, wie man das Fest verbringen kann.

Sam

mel

kart

eVE

RSTE

HEN

ILLU

STR

ATIO

NEN

: TH

INK

STO

CK (

2)

37-38_SSV_Sprachkarten_1212 06.11.12 15:53 Seite 37

Page 38: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perf

ekt

DEU

TSCH

12/1

2pe

rfek

tDEU

TSCH

12/1

2pe

rfek

tDEU

TSCH

12/1

2

Weihnachten in Deutschland

Heiligabend

Am 24. Dezember feiert man in den deutschsprachigen

Ländern den Heiligen Abend. Für viele ist er der Höhe -

punkt des Weihnachtsfests. Am Nachmittag des

24. wird der Weihnachts- oder Christbaum aufgestellt

und geschmückt. Oft macht das die ganze Familie

zusammen. Als Schmuck wird vieles verwendet: Stroh -

sterne, Christbaumkugeln und -glocken, die meistens

aus Porzellan oder Glas sind, Lametta.

Viele Familien gehen nachmittags in die Kindermette.

Danach, am Abend zwischen 17 und 20 Uhr, findet die

Bescherung statt. Die Kerzen werden angezündet, und

die Kinder dürfen hereinkommen. In manchen Familien

werden dann Weihnachtslieder gesungen. Schließlich

werden die Geschenke ausgepackt, die unter dem

Weihnachtsbaum liegen.

Eine Firma in einer Zeitung präsentierenÜber viele Firmen liest man zum ersten Mal in der Zeitung. Zeitungsannoncen geben einen ersten und bleibenden Eindruck.

Folgende Beispiele können Ihnen helfen, Ihr Unternehmen zu präsentieren.

2 Auch die Stiefmutter kommt in

vielen Märchen vor. Eine Stief mutter

ist eine Frau, die ein Vater nach der

Trennung oder dem Tod der leiblichen

Mutter seiner Kinder heiratet. In

Märchen ist sie oft böse: Sie ist

unfreundlich zu den Kindern und

behandelt sie schlecht. Oder sie ver-

sucht sogar, die Kinder aus der ersten

Ehe des Mannes irgendwie los-

zuwerden.

2 Drachen sind wohl das berühmteste

Fabelwesen, das in Märchen vorkommt.

Anders als in Asien, wo Drachen Glücks -

tiere sind, sind sie in deutschen

Märchen böse. Sie töten und bringen

Unglück. Daher gibt es viele Märchen,

die davon erzählen, wie ein Land von

einem bösen Drachen befreit wird.

2 Auch Prinzessinnen,

Töchter von einem König,

spielen eine große Rolle in

Märchen. Sie leben meis -

tens in verzauberten

Schlössern und warten dort

auf den Prinz ihres Lebens.

2 Riesen und Zwerge leben meistens

im Wald. Zwerge sind fleißige, kleine

Wesen, die den Menschen bei ihrer

täglichen Arbeit helfen. Aus diesem

Grund werden Gartenzwerge von

vielen Hobbygärtnern im Garten

aufgestellt. Riesen sind ähnlich wie

Menschen, aber sehr, sehr groß.

Weihnachtliche Symbole

Im Süden Deutschlands und in Österreich glauben die

Kinder, dass das Christkind – das Jesuskind – die Geschenke

bringt. Im Norden übernimmt der Weihnachtsmann diese

Aufgabe. Die Idee des Weihnachtsmanns stammt vom

heiligen Nikolaus.

In vielen katholischen

Familien steht neben

dem Christbaum eine

Weihnachtskrippe.

Das ist ein Modell des

Stalls in Bethlehem,

in dem Jesus geboren

wurde. In dieser

Krippe liegt das Jesuskind auf Stroh, umgeben von Maria,

Josef, Engeln, Hirten und Tieren.

ILLUSTR

ATION

EN: TH

INK

STOCK

(2)

Tel.: +39 (0) 4 33 34 85 [email protected]

Bauernhof HotelSprachschule

IMMER OPTIMAL SPRECHEN… mit einem Kurs bei Altolingua!

DEUTSCH – ENGLISCH – FRANZÖSISCH – SPANISCH2 Gruppenkurse | Einzelunterricht | Firmenkurse2 alle Niveaus2 kommunikativer Unterricht mit qualifizierten

Dozenten

SprachenCenter AltolinguaMittlerer Ring 3450667 KölnTel.: 02 21 – 1 26 36 92-0E-Mail: [email protected]

Hotel Ayingerseit 1911 – direkt amStarnberger See!

Uferstraße 28 – 82319 StarnbergTelefon: (0 81 51) 3 94 43-0Telefax: (0 81 51) 3 94 43-100www.hotelayinger.de

Unser Restaurant bietet leckereSpezialitäten direkt aus dem Seeund der Region an!

FOTO

: TH

INK

STO

CK

Eine besondere Spezialität aus einer der ältesten Apfelregionen Europas. Äpfel aus dem Vinschgau, Südtirol

Der Apfelbauernhof Maier arbeitet nach den Regeln fürbiologisch produziertes Obst und Gemüse in Südtirolund der Autonomen Region Südtirol-Trentino

Apfelbauernhof Maier Lasa, Südtirol / Alto AdigeBergstraße 5I-39023 LasaItalien / Italia

Gesunde Äpfel vom Biobauernhof - lecker und sicher!

37-38_SSV_Sprachkarten_1212 06.11.12 15:53 Seite 38

Page 39: DEUTSCH Perfekt 2012-12

39perfektDEUTSCH12/12

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN

Schwein gehabt … Alles wieder sauber!

In manchen Kulturen gelten Schweine als unsaubere Tiere und sind negativ konnotiert. Auf Deutsch wird

Schwein manchmal als vulgäres Schimpfwort benutzt: „Hau ab, du Schwein!“

Auf der anderen Seite ist das Schwein in der deutschen Kultur auch ein Symbol für Glück. Deshalb werden

zu Silvester auch kleine rosa Schweinchen aus Marzipan verschenkt. Wenn jemand sagt: „Da hast du Schwein

gehabt!“ bedeutet das: „Da hast du Glück gehabt!“ Diese Firma, die Teppiche reinigt, meint dann eben: Sie

haben Glück gehabt, dass alles wieder sauber wurde.

Wir brennen darauf, Sie kennen zu lernen

Schon in der Vorweih-

nachtszeit zünden die

Leute viele Lichter an,

und man sieht oft bren-

nende Kerzen. Schlech-

ter ist es, wenn der

Weihnachtsbaum selbst

oder sogar ein Haus

brennt. Dann heißt es: „Feuer! Es brennt!“

In dem Slogan Wir brennen darauf, Sie ken-

nen zu lernen hat das Verb brennen aber eine

andere Bedeutung. Es drückt aus, dass die

Firma Sie sehr schnell und unbedingt kennen

lernen will. Und warum? Weil sie Bewerber

sucht, die sie als Chemielaboranten oder Che-

mikanten ausbilden möchte. Dann kann man

nur hoffen, dass es in den Laboren nicht wirk-

lich brennt!

Wir kämpfen für die Rechteder kleinen Leute

Die zwei Kinder sind klein – deshalb sind sie im

wörtlichen Sinn kleine Leute. Der Ausdruck

kleine Leute hat aber auch noch eine andere

Bedeutung: Damit sind einfache, durchschnitt-

liche Leute gemeint, die nicht besonders reich

sind. „Schon wieder müssen wir mehr Steuern

zahlen! Und wem macht es Probleme? Uns kleinen Leuten!“

Diese Versicherung engagiert sich zum einen für Kinder und

kämpft für deren Rechte, wie sie sagt. Zum anderen bietet sie auch

Rechtsschutz für den Alltag an. So eine Versicherung hilft Leuten zum

Beispiel bei einem Autounfall dadurch, dass sie die hohen Kosten

eines Rechtsstreits zahlt. Deshalb kämpft sie für die Rechte der klei-

nen Leute – im doppelten Sinn.

HA

IOPEIS ©

SIEMEN

SEN/A

CHTER

BA

HN

VERLA

G, O

LDEN

BU

RG

M I T T E L

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

HaiopeisWie kann man Schlange

hier verstehen? Kreuzen Sie an!

Reptil mit langem Körper,

aber ohne Beine

weit weg von anderen Leuten

eine lange Reihe mit vielen

Leuten, die auf etwas warten

der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres -fisch; auch Wortspiel: Heiopei =rheinländisch für: Menschmit schwachem Charakter

gefælligst ≈ auf jeden Fall (unfreundlichgemeint)

(Das) w¶llte “ch hier: ≈ Das hatte ich auch vor.d¶ch sowieso.

39_Ges_Gel_1212 06.11.12 15:54 Seite 39

Page 40: DEUTSCH Perfekt 2012-12

40 perfektDEUTSCH 12/1240

SPRACHE – GRAMMATIK

Sie unterhält sich mit dem Studenten. – die n-Deklination

1

1. Ich kenne einen __________ und einen __________.

(Franzose, Türke)

2. Der __________ kann seinen __________ beim Chef

nicht immer durchsetzen. (Praktikant, Wille)

3. Den __________ seines __________ hat der verwirrte

__________ völlig vergessen. (Name, Nachbar,

Professor)

4. Der __________ wollte viel lieber über einen

__________ oder einen __________ als über

__________ und __________ berichten. (Journalist,

Elefant, Löwe, Demonstrant, Terrorist)

5. % Hast du gehört, dass Natalie die __________ so

vieler __________ gebrochen hat? (Herz, Kollege)

6. & Man hört von den __________ viel, wenn der Tag

lang ist, aber man sollte sich seine eigenen

__________ machen. (Mensch, Gedanke)

Ich kenne einen Franzosen …Setzen Sie die passende Form der Nomen ein!

Achten Sie darauf, in welchem Kasus sie stehen!

Nomen mit bestimmten Endungen:

2 -ant/-and: der Praktikant, der Doktorand …

2 -ent: der Student, der Kontrahent …

2 -ist: der Terrorist, der Kommunist …

2 -oge: der Psychologe, der Gynäkologe …

2 -at: der Soldat, der Demokrat …

Nomen, die zusätzlich im Genitiv noch ein -s haben:

der Buchstabe, des Buchstabens

der Friede(n), des Friedens

der Gedanke, des Gedankens

der Glaube, des Glaubens

der Name, des Namens

der Wille, des Willens

Andere Nomen, die der n-Deklination folgen:

der Bär, der Bauer, der Mensch, der Nachbar, der Prinz,

der Rebell, der Graf, der Held, der Satellit, der Fotograf,

der Bote, der Ökonom …

S C H W E R

ILLU

STR

ATIO

NEN

: TH

INK

STO

CK (

2)

S C H W E R

VerwendungMaskuline Nomen, die auf -e enden (der Pole, der Kunde …)

werden nach der n-Deklination dekliniert. Zu dieser Gruppe

gehören auch einige andere Nomen, wie: der Nachbar, der

Bauer, der Herr. Alle Nomen der n-Deklination sind maskulin.

(Ausnahme: das Herz)

Formen

Singular Plural

Nominativ der Deutsche die Deutschen

Akkusativ den Deutschen die Deutschen

Dativ dem Deutschen den Deutschen

Genitiv des Deutschen der Deutschen

Nomen der n-DeklinationNomen auf -e:

2 Nationalitäten: der Franzose, der Portugiese, der Tscheche,

der Rumäne, der Türke, der Grieche, der

Chinese, der Vietnamese, der Pole …

2 Personen: der Kunde, der Junge, der Kollege, der

Neffe, der Zeuge, der Riese …

2 Tiere: der Löwe, der Hase, der Rabe, der Affe …

40-41_Grammatik_2_1212 06.11.12 15:55 Seite 40

Page 41: DEUTSCH Perfekt 2012-12

41perfektDEUTSCH12/12

2Kollegen oder Freunde?Ordnen Sie die Nomen der passenden Gruppe zu!

n-Deklination normale Deklination

__________________ __________________

__________________ __________________

__________________ __________________

__________________ __________________

__________________ __________________

__________________ __________________

__________________

__________________

__________________

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

der Kollege der Freund

3

Nominativ Genitiv

1. der Zeuge ___________________________

2. der Präsident ___________________________

3. der Wille ___________________________

4. der Russe ___________________________

5. der Name ___________________________

6. der Herr ___________________________

7. der Polizist ___________________________

8. der Friede ___________________________

9. der Rabe ___________________________

10. der Junge ___________________________

11. das Herz ___________________________

Das Ende des FriedensBilden Sie den Genitiv Singular:

Welche Nomen erhalten noch ein -s extra?

4Der Verkäufer bedient den KundenHier stimmt etwas nicht: Schreiben Sie die Sätze neu,

und tauschen Sie dabei das Subjekt und das Objekt!

S C H W E R

S C H W E RS C H W E R

der Kollege 2 der Hase 2 der Grieche 2 der Brasilianer

2 der Löwe 2 der Freund 2 der Zeuge 2 der Student 2

der Elefant 2 der Käufer 2 der Friseur 2 der Herr 2 der

Anwalt 2 das Herz 2 der Krieg des Zeugen

Der Verkäufer bedient den Kunden.

MEHR ÜBUNGEN 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

Nomen, die ein -en erhalten:

Nomen der n-Deklination, die nicht auf -e

enden, erhalten ein -en:

Singular Plural

Nominativ der Mensch die Menschen

Akkusativ den Menschen die Menschen

Dativ dem Menschen den Menschen

Genitiv des Menschen der Menschen

Ausnahmen: Singular: der Herr, den Herrn, dem Herrn, des

Herrn; Plural: die Herren, die Herren, den

Herren, der Herren

Singular: das Herz, das

Herz, dem Herzen, des

Herzens;

Plural:

die

Herzen, die Herzen,

den Herzen, der

Herzen

1. Der Kunde bedient den Verkäufer.

________________________________________________________

2. Der Mensch beißt den Hund.

________________________________________________________

3. Der Zeuge befragt den Polizisten.

________________________________________________________

4. Der Junge spricht mit dem Mädchen.

________________________________________________________

5. Der Ökonom trifft den Philosophen.

________________________________________________________

6. Der Löwe jagt den Elefanten.

________________________________________________________

40-41_Grammatik_2_1212 06.11.12 15:55 Seite 41

Page 42: DEUTSCH Perfekt 2012-12

SPRACHE – LÖSUNGEN

Seite 33

1. Schlüsselbrett; 2. Schirmständer; 3. Garderobenständer; 4. Telefonschränkchen; 5. Spiegel; 6. Schubladen; 7. Schuhlöffel

2. der Kleiderbügel; 3. der Fußabtreter; 4. die Handtasche; 5. der Schuhlöffel; 6. das Schlüsselbrett; 7. der Kleiderhaken

Seite 34 - 35

1. dem; 2. den; 3. den, welchem; 4. dem; 5. dem, eine

1. verschüttet wurde, ist ... geworden; 3. werden ... eingeführt;4. gemacht wird, muss ... entschieden werden; 5. geführt werden

2. ausgebrochen; 3. ausstoßen; 4. gestellt, entzogen; 5. empfehlen, umzusteigen; 6. herumleiten

2. lieber; 3. besser; 4. länger; 5. älter; 6. faszinierender, schöner; 7. mehr

2. Einzige, Größe; 3. Schönste, Intelligenteste; 4. Ausgegrabene;5. Göttliche, Majestätische

1. ab; 2. heraus; 3. vor; 4. zu; 5. aus

Seite 36

1. Frühaufsteher; 2. Gaukler; 3. Überlebenskünstler; 4. Narr; 5. Schwarzmarkthändler; 6. Engel

Seite 39

richtig: Reptil mit langem Körper, aber ohne Beine; eine langeReihe mit vielen Leuten, die auf etwas wartenfalsch: weit weg von anderen Leuten

Seite 40 - 41

1. Franzosen, Türken; 2. Praktikant, Willen; 3. Namen, Nach -barn, Professor; 4. Journalist, Elefanten, Löwen, Demon stranten,Terroristen; 5. Herzen, Kollegen; 6. Menschen, Gedanken

n-Deklination: der Hase, der Grieche, der Löwe, der Zeuge, derStudent, der Elefant, der Herr, das Herz; normale Deklination:der Brasilianer, der Käufer, der Friseur, der Anwalt, der Krieg

2. des Präsidenten; 3. des Willens; 4. des Russen; 5. desNamens; 6. des Herrn; 7. des Polizisten; 8. des Friedens; 9. des Raben; 10. des Jungen; 11. des Herzens

2. Der Hund beißt den Menschen. 3. Der Polizist befragt denZeugen. 4. Das Mädchen spricht mit dem Jungen. 5. DerPhilosoph trifft den Ökonomen. 6. Der Elefant jagt den Löwen.

1

2

1

2

3

4

5

6

1

2

1

2

3

4

iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN

K U N D E N S E R V I C E

perfektDEUTSCHwww.deutsch-perfekt.com

ABON NEN TEN- UND KUNDENSERVICECUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONSSpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected]: [email protected]: www.SprachenShop.de [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

KONDITIONEN JAHRESABONNEMENTDeutschland: € 74,40 inkl. MwSt. und VersandkostenÖsterreich: € 74,40 inkl. MwSt., zzgl. € 10,20 VersandkostenSchweiz: sfr 111,60 zzgl. sfr 15,00 Versandkosten übriges Ausland: € 74,40 zzgl. Versandkosten

Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]

www.spotlight-verlag.de

Einzelverkaufspreis Deutschland: € 6,90

Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt

MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann

PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 ab Ausgabe 1/12.

ISSN 1861-1605© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics, Anne Wichmann

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal

AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel, AxelZahnmesser

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

42_Loesungen_1212.qxd 06.11.12 15:55 Seite 42

Page 43: DEUTSCH Perfekt 2012-12

FOTO

: ZEF

A

eine Art ... seininsgesamtdas Lohnniveauweitere (-r/-s)unterdurchschnittlichder Nettostundenlohn

der Abzug

der Warenkorbdas Gutdie Dienstleistungteilen durch …

aufwachsender/die Allein-erziehende

das Statistische Bundesamtberichten

der Sportartikel

der Betriebdie Richtungder Kopfbahnhofdie Drehscheibe

der Milliardärgründendie Regeldie Inszenierung dienendie Umfragedie Wahlder Autoteilezulieferer

das Zielder Fußballwelt-meister

die Erdesich drehenbewegenherausfindenkippenvermessender Erdmantel

die Erdkrustewachsenjeweilsder Gradder Grunddie Blase

to be a kind of ...all in allwage levelfurtherhere: ofaveragenet hourly wage

deduction

shopping baskethere: productserviceto divide by ...

to grow upsingle parent

Federal Statistical Office

to report

sports item

operationdirectionterminal stationhub

billionaireto foundrulehere: performanceto servesurveyelectionsupplier of car parts

goalfootball world champion

Earthto rotateto moveto discoverto tiltto measureEarth’s mantle

Earth’s crustto growrespectivelydegreereasonbubble

être une sorte de ...en toutle niveau des salaires(d’)autreici : parmien moyennele salaire horaire net

la déduction

le panierle bienle servicediviser par ...

grandirle père / la mère célibataire

l’Office fédéral de la statistiquerapporter

l’article de sport

ici : l’opérationla directionla gare terminusla plaque tournante

le milliardairefonderla règlela mise en scèneservirle sondagel’électionle fournisseur de piècesdétachées automobilesl’objectifle champion du mondede football

ici : la Terretournerbougerdécouvrirs'inclinermesurerle manteau terrestre

la croûte terrestregrandir(à) chaque foisle degréla raisonla bulle

essere una specie di ...nell’insiemeil livello salarialealtriqui: train mediala paga netta all’ora

la detrazione / le tratte-nutequi: il paniereil prodottoil serviziodividere per ...

crescerela famiglia monoparentale

l’Ufficio federale di statisticariferire

l’articolo sportivo

l’attivitála direzionela stazione di testaqui: stazione di smista-mento

il miliardariofondarela regolala messa in scenaservireil sondaggiol’elezioneil fornitore di componentidi automobilil’obiettivoil campione mondiale dicalcio

la terragirarsimuoversiscoprirerovesciarsimisurareil mantello terrestre

la crosta terrestrecrescereogni voltail gradoil motivola bolla

... gibi olmaktoplamücret düzeyidiğerburada: aralarındaortalama olaraknet saat ücreti

kesinti

burada: sepetburada: malhizmetburada: ...-e bölmek

büyümektek başına velayet hakkı-na sahip olan anne veyababaSayımsal Devlet Makamı

haber vermek

spor maddesi

burada: gidiş gelişburada: tarafbaş istasyonudöndürme köprüsü

milyarderkurmakkuralsahnelemehizmet etmekanketseçimaraba parçası yan sanayi

amaçdünya futbol şampiyonu

dünyaburada: dönmekburada: hareket etmekbulup çıkarmakdevirmekölçmekyer kabuğunun altındakisabit kütle yer kabuğubüyümekher defasındaderecesebepimbik

być pewnego rodzajuogólniepoziom płackolejny,- a, -ewśródprzeciętniepensja netto

potrącenie

koszyk produktówtutaj: produktusługadzielić przez

dorastaćsamotny ojciec, samotnamatka

Federalny Urząd Statystycznyinformować

artykuł sportowy

tutaj: eksploatacjakierunekstacja czołowatutaj: centrum

miliarderzakładaćregułainscenizacjasłużyćankietatutaj: wyborydostawca części samochodowych celmistrz świata w piłcenożnej

Ziemiatutaj: obracaćporuszaćstwierdzaćprzechylaćmierzyćpłaszcz ziemski

skorupa ziemskarosnąćza każdym razemstopieńprzyczynapęcherz

быть что-то вроде ...всегоуровень зарплатостальныездесь: средив среднемпочасовая оплата трудапосле вычета налоговвычет

товарная корзиназдесь: товаруслугаделить на

вырастатьотец-, мать-одиночка

Федеральное статисти-ческое ведомствосообщать

спортивный товар

здесь: движениездесь: направлениетупиковый вокзалздесь: центр

миллиардеросновыватьправилоинсценировкаслужитьопросвыборыпоставщик автозапча-стейцельчемпион мира по футболу

Землявертетьсядвигатьсяобнаруживатьнаклонятьсяизмерятьмантия Земли

кора Землирастив каждом случаеградуспричинапузырь

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

SPRACHE – STARTHILFE

ZÜRICHER VERDIENEN AM MEISTEN SEITE 6

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

ser una especie de ...en totalel nivel salarialotrosentrepor término medioel salario neto por hora

la deducción

la cesta de la comprael bienel serviciodividir entre ...

crecerel padre / la madre soltero, -a

la Oficina Federal de Esta-dísticainformar

el artículo deportivo

el serviciola direcciónla estación terminalla placa giratoria

el multimillonariofundarla reglala puesta en escenaservirla encuestala eleccionesel suministrador de re -pue stos automovilísticosel objetivoel campeón mundial defútbol

la Tierragirarmoverdescubririnclinarmedirel manto terrestre

la corteza terrestrecrecerrespectivamenteel gradoel motivola burbuja

EHE IMMER WENIGER IN MODE SEITE 7

90,53 SEITE 7

NEUER BAHNHOF FÜR WIEN SEITE 7

WENN KONTINENTE WANDERN SEITE 8

FRANK STRONACH SEITE 8

43perfektDEUTSCH12/12

Page 44: DEUTSCH Perfekt 2012-12

la donaciónla buena causalocalel sello de donación

el resultado

el hotelerola isla del mar Báltico

durante los festivosel chuzopuesla estrella de NavidadPapá Noella gorrala barbadictarel ajetreo navideño

simplemente

el vehículo aéreo no tri-puladola guerrala manifestaciónvigilarel lugar del crimeninspeccionarregularel espía aficionado

el terrorel bateríala bateríatomar en seriocomprometerse contra

la industria de pieles

la pintura con cacao

la lectura

la salael tribunal regional superiorel tribunalla Segunda GuerraMundialel tribunal militarjuzgar sobreel patrimonio cultural dela humanidaddecidir

la pruebael teórico de la conspira-ciónla conspiraciónsecretoaquí: el billeteconstruirla pantalla

la donazioneopera di benelocalela Carta della donazione

il risultato

l’albergatorel’isola nel Mar Baltico

durante i giorni di festail ghiaccioloqui: propriola stella di NataleBabbo Nataleil cappellola barbadettarela confusione natalizia

semplicemente

il drone

la guerrala manifestazionecontrollareil luogo del delittoispezionareregolarela spia per hobby

l’orroreil batteristala batteriaintendere seriamenteessere attivo contro

l’industria della pelliccia

la pittura con il cacao

la lettura

la salala corte d’appello

il tribunalela seconda guerra mon-dialeil tribunale militaregiudicareil patrimonio dell’umani-tàdecidere

la provail teoretico del complotto

la congiurasegretola banconotacostruireil paravista (a protezionedella privacy)

bağışiyi bir amacayerlibağış mühürü

sonuç

otelcibaltık denizi adası

bayram günler sırasındasaçak buzuburada: işteNoel yıldızıNoel babaşapkasakaldikte etmekNoel kalabalığı

burada: sadece

casus uçak

savaşgösterigözetim altında tutmakolay yerigözetlemekdüzenlemekhobbi casusu

dehşetdavulcudavulciddi olmak-e karşı angaje olmak

kürk sanayi

kakao ressamlığı

okuma

salonyüksek eyalet mahkemesi

mahkemeİkinci Dünya Savaşı

askeri divanıhüküm vermekdünya kültür mirası

karar vermek

delilfesat kuramcısı

fesatgizlikağıt parainşa etmekgörüş koruması

datekdobry cellokalny, -a, -eoficjalna pieczęćpotwierdzająca datek

rezultat

właściciel hoteluwyspa Morza Bałtyckiego

w czasie dni świątecznychsopel loduwłaśniegwiazda choinkowaŚwięty Mikołajczapkabrodadyktowaćprzedświąteczny chaos

po prostu

tutaj: dron

wojnademonstracjakontrolowaćmiejsce przestępstwaprzeprowadzać inspekcjęustalaćszpieg jako hobby

horrorperkusistaperkusjamówić seriowalczyć przeciwko

przemysł futrzarski

obrazy malowane kakao

wykład

salaWyższy Sąd Krajowy

sądII Wojna Światowa

Trybunał Wojskowywydać sąd oŚwiatowe DziedzictwoKulturowedecydować

dowódspiskowiec

spisektajny, -a, -ebanknotbudowaćzasłona widoczności

пожертвованиедоброе деломестныйофициальный символблаготворительнойорганизациирезультат

хозяин отеляостров на Балтийскомморево время праздниковсосулькакак разрождественская звездадед Морозшапкабородапредписыватьрождественская суета

просто

беспилотный летатель-ный аппаратвойнадемонстрацияследитьместо происшествияконтролироватьрегламентироватьувлекающийся шпио-нажем

ужасударникударный инструментговорить всерьёзактивно выступать противмеховая индустрия

рисование какао-порошкомчтение

залВерховный суд земли

судВторая мировая война

военный трибуналсудить кого-л.мировое культурноенаследиерешать

доказательствосторонник теории заговоразаговортайныйздесь: купюрастроитьвизуальная защита

die Spendeder gute Zweck lokaldas Spendensiegel

das Ergebnis

der Hotelierdie Ostseeinsel

während der Festtageder Eiszapfenebender Weihnachtssternder Weihnachtsmann die Mützeder Bartdiktierender Weihnachts-rummeleinfach

die Drohne

der Kriegdie Demonstrationüberwachender Tatortinspizierenregelnder Hobbyspion

der Horrorder Schlagzeugerdas Schlagzeugernst meinensich engagieren gegen

die Pelzindustrie

die Kakaomalerei

die Lesung

der Saaldas Oberlandesgericht

das Gerichtder Zweite Weltkrieg

das Militärtribunalurteilen überdas Weltkulturerbe

entscheiden

der Beweisder Verschwörungs-theoretikerdie Verschwörung geheimder Scheinbauender Sichtschutz

donationgood causelocalofficial seal of approval

result

hotelierisland in the Baltic Sea

during the holiday periodiciclehere: justChristmas starFather Christmashatbeardto dictateChristmas frenzy

simply

drone

wardemonstrationto supervisecrime sceneto inspectto regulateamateur spy

horrordrummerdrumsto be serious to speak out against

fur trade

cocoa painting

reading

roomHigher Regional Court

courtWorld War II

military tribunalto pass judgement onWorld Cultural Heritage

to decide

evidenceconspiracy theorist

conspiracysecret(bank) noteto buildscreen

le donla bonne causelocal,ele label de confiance

le résultat

l’hôtelierl’île de la mer Baltique

pendant les fêtesle stalactitejustementl’étoile de Noëlle père Noëlle bonnetla barbedicterle tohu-bohu de Noël

simplement

le drone

la guerrela manifestationsurveillerle lieu du crimeinspecterici : réglementerl’espion amateur

l’horreurle batteurla batterieêtre sérieux,ses’engager contre

l’industrie de la fourrure

la peinture au cacao

ici : la lecture publique

la sallela cour d’appel

le tribunalla Seconde Guerre mon-dialele tribunal militairejugerle patrimoine mondial

décider

la preuvele théoricien de la conspi-rationla conspiration, le complotsecrètementle billetconstruirel’écran pare-vue

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

DISKRETE GELDMACHER SEITE 11

BELA B. SEITE 10

SCHOKOLADENSTADT TÜBINGEN SEITE 10

ORT DER WELTJUSTIZ SEITE 11

3 FRAGEN SEITE 10

REVOLUTION IN DER LUFT SEITE 10

DER GUTE TIPP SEITE 9

44 perfektDEUTSCH 12/12

Page 45: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH12/12

MEIN TAG

7 Uhr Das Frühstück steht

schon auf dem Tisch. Dort sit-

zen nicht nur meine Eltern,

meine Frau und unsere Kin-

der, sondern auch Aushilfs-

kräfte. Zurzeit brauchen wir

Hilfe bei der Arbeit. Deshalb

sind wir insgesamt zwölf Per-

sonen.

7.30 Uhr Wir arbeiten in

zwei Teams. Das eine fällt im Wald die

Weihnachtsbäume. Das andere bleibt auf

dem Bauernhof und organisiert ihren Ver-

kauf. Ich arbeite heute im ersten Team. Mit

zwei Kollegen fahre ich in unseren Wald.

Manche der Bäume sind erst ein paar

Monate, andere schon zehn Jahre alt. Wir

fällen vor allem sechs bis acht Jahre alte

Exemplare. Die älteren Bäume stehen spä-

ter oft auf speziellen Plätzen, zum Beispiel

vor einem Rathaus.

7.45 Uhr Wenn wir bei den richtigen

Bäumen ankommen, beginnt die Arbeit.

Mit der Motorsäge fällen wir sie. Zum

Transport kommt jeder Baum in ein Netz.

Jedes Exemplar sehe ich mir noch einmal

an. Ich habe viel mit ihm gearbeitet – die

Bäume werden nicht von alleine so schön.

Wir müssen sie schneiden und uns um sie

kümmern. Dabei habe ich ein paar wich-

tige Helfer: Schafe. Sie fressen das Unkraut

im Wald. So können die Bäume besser

wachsen.

10 Uhr Die Arbeit ist anstrengend, vor

allem wenn auf den Bäumen Schnee liegt.

Deshalb gibt es jetzt ein zweites Frühstück.

10.30 Uhr Auf dem Weg zurück in den

Wald treffe ich einen Mann. Er will selbst

einen Weihnachtsbaum fällen. Zusammen

suchen wir einen aus.

12 Uhr Zeit für das Mittagessen mit mei-

ner Familie. Die sehe ich vor Weihnachten

vor allem beim Essen – oder bei der Arbeit.

Meine Frau organisiert jedes Jahr einen

Weihnachtsbasar auf unserem Bauernhof.

EIN TAG MIT HEIKO TACKE ALTER: 42 JahreBERUF: WeihnachtsbaumanbauerWOHNORT: Halver (Nordrhein-Westfalen)

mich im Haus auf. Es ist schon weihnacht-

lich dekoriert. Ich freue mich auf das Fest.

Wir feiern mit der ganzen Familie, unge-

fähr 25 Personen. Da wird es ganz schön

laut. Trotzdem schläft mein Vater an Weih-

nachten oft auf dem Sofa ein. Wenn die

Arbeit vorbei ist, kann das leicht passieren:

Die Zeit vor dem 24. Dezember ist nämlich

sehr anstrengend. Dafür sind die Tage zwi-

schen Weihnachten und Silvester beson-

ders schön. Manchmal klingelt es dann

aber doch noch an der Tür, und jemand

mit russisch-orthodoxer Konfession will

einen Baum. <

45

der Weihnachts- Person: Sie kümmert sich um vielebaum„nbauer, - Weihnachtsbäume, bis sie groß sind,

und verkauft sie dann.die Aushilfskraft, ¿e Person: Sie arbeitet nur in einer spe-

ziellen Zeit, wenn es viel zu tun gibt.insges„mt/“nsgesamt hier: alle zusammenfællen ≈ einen Baum wegmachender Bauernhof, ¿e Ort: Dort wohnt und arbeitet eine

Familie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B.Kartoffeln und Gemüse, und/oder hatTiere, z. B. Rinder und Schweine.

vor „llem ≈ spezielldie Motorsäge, -n Werkzeug mit Motor zum Holzschneidendas N¡tz, -e hier: ≈ Material aus vielen langen,

dünnen Teilen: Darin bleibt der Baumschön in Form.

s“ch „nsehen hier: ≈ kontrollierenv¶n alleine hier: natürlich; ohne Arbeit von

Menschendas Schaf, -e Tier: Aus seinen Haaren macht man

Wolle.fr¡ssen ≈ essendas }nkraut Pflanzen: Sie sind nicht schön und stö-

ren.„nstrengend hier: ≈ schwer; so, dass man davon

sehr müde und hungrig wirdaussuchen wählendie Gärtnerei, -en Firma: Sie stellt z. B. Gemüse und

Blumen her.einzeln hier: nur einen, einen alleins“nnvoll so, dass es hilft und ein positives

Resultat hatdie Kl„ssenfahrt, -en Ausflug oder Reise mit der Schulklasseaufstellen an einen speziellen Platz stellenaußergewöhnlich hier: mit speziellem Aussehenschief hier: ≈ nicht komplett vertikaldie Sp“tze, -n hier: oberes Endeverp„cken hier: in ein Netz legen und zumachender Hof, ¿e hier kurz für: Bauernhof¢ntergegangen Part. II von: untergehen = hier: lang-

sam unter den Horizont gehenaufwärmen hier: sich warm macheng„nz schön ziemlicheinschlafen beginnen, zu schlafendafür hier: ≈ aberdas Silv¡ster, - letzter Tag im Jahr, 31. Dezember

FOTO

: PRIVAT

Dort verkaufen wir Getränke, Essen und

Sachen, die Freunde von uns hergestellt

haben.

13 Uhr Nach dem Essen bleibe ich auf

dem Bauernhof. Dort verkaufen wir die

Bäume. Meistens ein paar auf einmal, zum

Beispiel an Gärtnereien, aber auch einzel-

ne an Privatpersonen.

13.30 Uhr Heute wird es noch sehr voll:

Ein Bus bringt eine Gruppe Schüler zu uns.

Sie hatten Probleme mit der Disziplin und

sind deshalb auf einer speziellen Schule.

Bei uns fällen sie Bäume – mit meiner

Hilfe. Das macht ihnen viel Spaß und ist

sinnvoll. Die Bäume verkaufen sie später

weiter. Mit dem Profit finanzieren sie eine

Klassenfahrt.

15.30 Uhr Die Jugendlichen fällen 200

bis 300 Bäume. Bald stehen die Bäume in

der ganzen Region. In meiner Familie stel-

len wir an Weih nachten auch einen Baum

auf. Aber keinen besonders großen oder

schönen. Ich mag außergewöhnliche

Bäume: ein bisschen schief, mit mehr als

einer Spitze. Meine Kollegen suchen oft so

einen für mich, oder ich finde ihn selbst.

16.30 Uhr Zeit für eine Kaffeepause.

17 Uhr Jetzt fahre ich wieder in den

Wald. Dort verpacke ich die am Tag gefäll-

ten Bäume und transportiere sie zum Hof.

Ich mache sie fertig für Baumverkäufer

oder für den Transport mit dem Lkw.

Danach arbeite ich im Büro.

20 Uhr Die Sonne ist untergegangen,

mein Arbeitstag endet. Jetzt wärme ich

L E I C H T

45-Mein Tag_1212.qxd 07.11.12 11:54 Seite 45

Page 46: DEUTSCH Perfekt 2012-12

46 perfektDEUTSCH 12/12

MEIN DEUTSCHLAND-BILD

L E I C H T

46-47_D-Bild_1212 06.11.12 15:58 Seite 46

Page 47: DEUTSCH Perfekt 2012-12

47perfektDEUTSCH12/12

Die Stimmung ist weihnachtlich: Ich bin in

der Werkstatt der Seiffner Volkskunst im Erz-

gebirge. Die Angestellten arbeiten konzentriert

und schnell. Die Produkte müssen nämlich in

den nächsten Wochen fertig sein für die vielen

Kunden auf der ganzen Welt. Diese wollen für

die Weihnachtszeit ihre Häuser dekorieren. In

der Werkstatt gibt es auch ein paar Besucher. Sie

gehen durch die Räume und sehen sich alles an.

Vor mir steht ein Tablett mit Nussknackern. In

ihren rot-weißen Anzügen warten sie auf ihre

Haare und ihre Hüte. Weil sie so böse aussehen,

muss ich lachen. Ich finde es interessant, wie sie

dort so geduldig stehen, aber noch nicht fertig

sind. Der richtige Moment für ein Foto. Ich

mache eine Nahaufnahme, weil ich die Köpfe

am wichtigsten finde.

Ich mag die Atmosphäre in der Werkstatt.

Wahrscheinlich, weil das Erzgebirge meine Heimat

ist. Jedes Jahr komme ich hierher. Ich freue mich

immer schon darauf, hier zu fotografieren. Die

Holzfiguren sind für mich ein Brauchtum, das ich

schon als Kind geliebt habe. Es gibt viele Firmen,

die die Produkte mit anderem Aussehen herstel-

len. Diese Versionen sind zum Beispiel in Ameri-

ka populär. Ich mag aber lieber die traditionellen

Figuren. Es ist eine Kunst mit Geschichte. Weih-

nachten ohne die Original-Nussknacker, das kann

ich mir nicht vorstellen.

die St“mmung, -en ≈ Atmosphäre

die V¶lkskunst ≈ traditionelles Kunsthandwerk(das K¢nsthandwerk hier: ≈ Produkt: Es ist mit den Händen

gemacht.)

s“ch „nsehen hier: besichtigen

der N¢ssknacker, - Holzfigur: Damit macht man Nüsse auf.(die N¢ss, ¿e ≈ hartes, kleines Ding: Man kann es essen.)

der Hut, ¿e Kleidungsstück: Es ist stabil, und man trägt esauf dem Kopf.

ged¢ldig hier: ruhig; nicht eilig

die Nahaufnahme, -n Foto aus der Nähe

das Brauchtum, ¿er ≈ Traditionen

die K¢nst, ¿e ästhetische Dinge (z. B. Bilder, Literatur, Musikoder Skulpturen); hier: Können: Man kann mitden Händen ein schönes Produkt herstellen.

die Gesch“chte hier: Historie

s“ch vorstellen hier: sich denken

Fotograf: HENDRIK SCHMIDT

FOTO

S: PICTUR

E-ALLIA

NCE/H

END

RIK

SCHM

IDT/D

PA/LSN

; W. SCH

MID

T-CHEM

NITZ

46-47_D-Bild_1212 06.11.12 15:58 Seite 47

Page 48: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH 12/12

EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

graben hier: ein Loch in den Sand machen und die Büsteherausholen

ehemalig ≈ früherhervorragend ≈ sehr gutn•tzen helfen, Vorteile bringendas K¢nstwerk, -e Produkt eines Künstlersder K„lk weiße Substanz, ähnlich wie Mehl, aus der Bau-

material gemacht wirdder G“ps weißgraue Substanz, die mit Wasser gemischt

wird und die nach dem Trocknen hart istdie [ltertümer Pl. Kunstgegenstände, Denkmäler aus dem Altertum(das [ltertum älteste historische Zeit eines Volkes oder einer

Kultur)ausgraben ein Loch in die Erde machen und z. B. einen

Gegenstand herausholenzerstören kaputt machender W¡ttlauf, ¿e hier: Kampf unter Archäologen: Wer findet am

schnellsten Altertümer?die Ges¡llschaft, -en hier: Organisationüblich normal

Aus dem Sand der Wüste haben sie ihn gegraben, den „bun-

ten Kopf einer Prinzessin“. Erst später wird sie als Königin

identifiziert: als Nofretete. „Die Schöne ist gekommen“, heißt

das übersetzt. Aus dem Sand der Wüste im ägyptischen Achet-

Aton kommt die Schöne ans Licht: am Mittag des 6. Dezember

1912. Dort hat sie fast 3500 Jahre lang gelegen, in der ehemali-

gen Werkstatt des Künstlers Thutmosis. Stolz zeigt ihr Finder, der

Berliner Archäologe Ludwig Borchardt, die Nofretete-Büste. An

diesem Tag wird er Worte in sein Notizbuch schreiben, die sehr

populär werden: „Arbeit ganz hervorragend“, schreibt er.

„Beschreiben nützt nichts. Ansehen.“

Die Büste ansehen wollen heute eine Million Menschen im

Jahr. Die Nofretete ist eines der populärsten Kunstwerke der

Geschichte – und eines der schönsten. Die Besucher kommen

aber nicht nach Kairo, um sie zu sehen, die Ehefrau des Phara-

os Echnaton und Mutter des Pharaos Tutenchamun. Sie kommen

nach Berlin, ins Neue Museum auf der Mu se -

ums insel (siehe Deutsch perfekt 2/2011). Die

Nofretete ist die „Mona Lisa Berlins“, schreibt

Der Spiegel. In Berlin ist der Kopf aus Kalk und

Gips seit 1913. Und seitdem gibt es Streit zwi-

schen Deutschland, Frankreich und Ägypten. Die

Ägypter glauben, dass die Deutschen sie illegal

nach Deutschland gebracht haben. Es gibt viele,

auch in Deutschland, die das genauso sehen.

Als Borchardt die Nofretete findet, wird

Ägypten von den Briten regiert. Um die Altertü-

mer kümmern sich aber die Franzosen. Ägypten

selbst will, dass sie gesucht und ausgegraben

werden. Die Gefahr ist groß, dass sie sonst zer-

stört werden. Aus ganz Europa kommen Archäo-

logen, es ist ein Wettlauf. So reist auch

Borchardt für die Deutsche Orient-Gesellschaft

nach Ägypten. Am Ende darf er, wie üblich, die

Hälfte der rund 10 000 von ihm gefundenen

Objekte mit nach Deutschland nehmen. Dass er

DIE SCHÖNE AUS DEM SAND

48

Kaum ein Objekt in einem deutschen Museum ist so berühmt wie sie: Vor 100 Jahren fand der Archäologe Ludwig

Borchardt die Büste der Nofretete. Heute steht sie in Berlin – nicht alle sind damit einverstanden.

M I T T E L ≤

48-49_BusG_1212.qxd 06.11.12 15:58 Seite 48

Page 49: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH 4912/12

die bessere Hälfte behalten hat, ist heute

sicher. Und auch, dass er das schon damals

wusste. Er soll mit Absicht nur schlechte

Fotos gezeigt haben.

In Berlin wird die Nofretete darum zu

einem Geheimnis: Borchardt zeigt sie nur

Kaiser Wilhelm II. und James Simon, der die

Expedition finanziert hat. Simon stellt die

Büste in sein Wohnzimmer, bis er sie 1920

dem Ägyptischen Museum schenkt. 1924

wird sie dort zum ersten Mal ausgestellt –

und die Berliner lieben sie. Aber Ägypten

und vor allem der französische Chefarchäo-

loge kämpfen darum, sie wiederzubekom-

men. 1930 soll sie gegen zwei männliche

Statuen getauscht werden. 1933 gibt es

schon einen festen Termin, wann die Nofre-

tete-Büste nach Kairo zurückkehren soll.

Hitler selbst stoppt die Rückgabe. Er will ihr

ein Museum bauen – in Berlin.

Den Zweiten Weltkrieg verbringt die

Büste erst zum Schutz vor Bomben in einem

Berliner Bunker, dann in einem Salzberg-

werk in Thüringen. Nach dem Krieg geben

die Amerikaner sie 1956 den Museen von

Westberlin. Seit 2005 ist die Nofretete wie-

der auf der Berliner Museumsinsel. Die Stif-

tung Preußischer Kulturbesitz, der sie

gehört, und auch Kulturstaatsminister

Bernd Neumann wollen, dass das so bleibt.

Warum die Büste der Nofretete so

populär ist, kann nicht jeder verstehen.

Denn sie ist vielleicht kein so besonderes

Kunstwerk, wie viele glauben. Vor 3500

Jahren hat niemand sie gesehen, nur der

Künstler. Sie war für ihn nur eine Vorlage.

Er hat daraus wahrscheinlich viele Hundert

identische Köpfe ge macht. Innen ist unter

dem Gips ein Kopf aus Stein. Diesen hat der

Künstler mit dem Gips schöner gemacht,

wie ein Schönheits chirurg: die Nase länger,

Falten verdeckt. Das haben Forscher von der

Berliner Universitätsklinik Charité heraus-

gefunden. Sie haben die Nofretete dazu in

einen Computertomographen gelegt.

Für ihre Schönheit war Nofretete schon

während ihres Lebens populär. Sie hatte

aber auch sehr viel Macht. Manche glauben,

genauso viel wie ihr Mann, der Pharao. Die-

ser war der erste, der in seinem Reich nur

einen Gott haben wollte – eine Revolution

die R•ckgabe von: zurückgebender Sch¢tz von: schützendas S„lzbergwerk, -e ≈ Flure und technische Konstruktio-

nen unter der Erde, um Salz in einemBerg zu suchen und von dort heraus-zuholen

die St“ftung Preu- ≈ Organisation mit dem Ziel, dießischer Kulturbesitz Kunstsammlungen der preußischen

Könige zu pflegen und z. B. in Aus-stellungen zu zeigen

(preußisch von: Preußen = früher einer derdeutschen Staaten)

bes¶ndere (-r/-s) hier: spezielle (-r/s)die Vorlage, -n hier: Modellder Schönheits- Arzt, der Schönheitsoperationen chirurg, -en machtdie F„lte, -n Linie in der Hautverd¡ckt hier: so, dass man sie nicht gleich

erkennen kannder F¶rscher, - Person, die systematische Untersu-

chungen machtherausfinden entdeckendie M„cht hier: Dominanz, Kontrolledas Reich, -e großes Gebiet, in dem ein Monarch

oder Diktator regiertentgegentreten hier: ≈ treffenbedeutend wichtigder F¢nd, -e Sache, die man gefunden hatder Meilenstein, -e wichtiges Ereignis

s¶ll … gezeigt haben Man vermutet, dass … gezeigt hat.das Geheimnis, -se geheime Sacheder Kaiser, - oberster Monarchtauschen gegen etwas geben und eine andere Sache

dafür bekommenf¡st hier: genau vereinbartzur•ckkehren zurückkommen

WAS IM DEZEMBER NOCH PASSIERTE …

Am 6. Dezember 1992In München gehen ungefähr 400 000 Menschen mit Lichtern auf die Straße. Sie bil-

den eine Lichterkette gegen Rassismus – die größte in Deutschland. Auch in ande-

ren deutschen Städten gibt es in diesen Tagen Demonstrationen gegen Rechtsradi-

kale und Rassismus. Denn im Herbst hat es in mehreren deutschen Städten Atten-

tate auf Ausländer gegeben. Die schlimmsten in Rostock (Mecklenburg-Vorpom-

mern), Hoyerswerda (Sachsen), Mölln (Schleswig-Holstein) und Solingen (Nord-

rhein-Westfalen). Die Lichter und ein großes Rockkonzert in Köln sollen zeigen, dass

die meisten Deutschen anders denken.

Am 25. Dezember 1952In Westdeutschland startet offiziell das Fernsehen. Der Nordwestdeutsche Rund-

funk zeigt jeden Abend ab 20 Uhr zwei Stunden lang Programm. Vorher gab es schon

ein Versuchsprogramm. Vorbild für das deutsche Fernsehen war die britische BBC.

Weil das Radio im Nationalsozialismus für Propaganda benutzt wurde, sind die Alli-

ierten, die Westdeutschland besetzen, jetzt vorsichtig. Sie wollen, dass die Deut-

schen durch die Medien zu Demokraten werden. Von 1953 an müssen die, die das

Programm sehen wollen, jeden Monat eine Gebühr dafür zahlen. 1954 kommen re -

gionale Programme dazu.

20 J

AHRE

N60 J

AHRE

N

VOR

FOTO

: PRIN

Z GEO

RG

VON

SACH

SEN/U

NIVER

SITÄT FR

EIBU

RG

, IAW

b“lden hier: formen

die L“chterkette, -n hier: stille Form derErinnerung: Viele Men-schen stehen in einerReihe und halten Lich-ter in der Hand.

die Demonstration, -en Treffen vieler Menschenauf der Straße, umgegen etwas zu protes-tieren

der R¡chtsradikale, -n ≈ Person, die fürextrem nationalistischePolitik ist

das [ttentat/Attentat, -e krimineller Versuch,jemanden totzuma-chen (oft aus politi-schen Gründen)

das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel,an dem man sich ori-entiert

die Alliierten Pl. hier: USA, England,Frankreich

bes¡tzen hier: (von der Armee)in Besitz nehmen

in der Kulturgeschichte. Nofretete „tritt

uns als eine der wirklich bedeutenden

Frauen in der Geschichte Ägyptens ent-

gegen“, sagte der Forscher Hermann

Schlögl in einem Interview der Süddeut-

schen Zeitung. Er nennt den Fund vor

100 Jahren einen „Meilenstein der

Menschheitsgeschichte“.

So steht sie, mit nur noch einem Auge

und etwas kaputten Ohren, immer noch

als Schönheit im Neuen Museum. Im

Licht, das auf sie scheint, sieht sie aus

wie eine Göttin. < KATJA RIEDEL

48-49_BusG_1212.qxd 06.11.12 15:58 Seite 49

Page 50: DEUTSCH Perfekt 2012-12

50

Märchen gibt es auf der ganzen Welt. Alle Kulturen ken-

nen böse Stiefmütter, junge Helden und schöne Prin-

zessinnen, die gerettet werden wollen. In arabischen Län-

dern sind es die Geschichten aus 1001 Nacht, in Osteuropa

Märchenfiguren wie die populäre Hexe Baba Jaga. Zu den

bekanntesten Märchen gehören die der Brüder Grimm. Die

zentralen Märchen der Weltliteratur stehen in dem Buch

Kinder- und Hausmärchen, das von Jacob (1785 - 1863) und

Wilhelm (1786 - 1859) Grimm geschrieben und am 20.

Dezember 1812 zum ersten Mal publiziert wurde. Die Exem-

plare der Brüder gehören heute zum Weltdokumentenerbe

der UNESCO.

An viele Szenen aus diesen Märchen erinnern sich die

Leser auch noch Jahre, nachdem sie sie gelesen haben:

Rapunzel, die ihr langes Haar vom Turm fallen lässt. Die sie-

ben Geißlein, die sich vor dem Wolf verstecken. Hänsel und

Gretel, die im Wald den Weg nach Hause nicht wieder fin-

perfektDEUTSCH 12/12

damalig früher, aus dieser Zeit

die Stiefmutter, ¿ neue Partnerin des eigenenVaters

der H¡ld, -en Mann, der ohne Angstgefährliche Aufgaben löst

die H¡xe, -n hier: Frau mit, so sagtman, böser magischer Kraft

gehören zu ≈ ein Teil sein von

das W¡ltdoku- ≈ Bücher, Bild- oder mentenerbe Filmdokumente aus aller

Welt, die man für dieMenschen in Zukunftschützen soll

das Geißlein, - kleine Ziegesüdd., schweiz.(die Ziege, -n Tier, kleiner als ein Rind,

das gut in den Bergen lau-fen kann und Milch produ-ziert)

der W¶lf, ¿e wildes Tier, das mit demHund verwandt ist und imWald lebt

s“ch verst¡cken hier: an einen Ort gehen,wo man nicht leicht zufinden ist

Vor 200 Jahren publizierten die Brüder Grimm die Kinder- und Hausmärchen.

Ein Welterfolg. Die Sammlung gibt es heute in mehr als 160 Sprachen.

Aber woher hatten die Grimms die Geschichten eigentlich? ANDREA LACHER

über deutsche Märchen, die gar nicht so deutsch sind. M I T T E L

EIN BUCH VOLL

50-54_Maerchen_1212 06.11.12 15:59 Seite 50

Page 51: DEUTSCH Perfekt 2012-12

51perfektDEUTSCH12/12

s“ch ausdenken sich etwas Neues überle-gen

s“ch vorstellen hier: sich denken

der/die Gelehrte, -n ≈ Person mit sehr gutenKenntnissen in vielen ver-schiedenen Gebieten

ziehen hier: reisen

einfach hier: wirklich

l¡tztlich hier: ≈ eigentlich

entstehen hier: das erste Mal erzähltwerden

geb“ldet mit sehr guten Kennt -nissen

n“cht ¡twa ≈ wirklich nicht

einige ein paar, mehr als zwei

die Vizepräsidentin, ≈ zweite Präsidentin-nen

die Märchengesell- Verein/Organisation, dieschaft, -en sich systematisch mit Mär -

chen beschäftigt und dieTradition des Märchen -erzählens weitergeben will

f¢rchtbar hier: sehr, extrem

s“ch aufregen sich ärgern

der Maßstab, ¿e hier: Kriterium, Norm

h„ltmachen stoppen

die Märchen, die sie selbst von

zu Hause kannten. Und die

kannten sie nicht etwa von der

deutschen Großmutter, sondern

aus der Märchensammlung

des französischen Schriftstellers

Charles Perrault (1628 - 1703).

Typisch deutsche Märchen wie

„Rotkäppchen“ und „Dornrös -

chen“ kommen also aus dem

Nachbarland Frankreich. Sind

einige der populärsten deut-

schen Märchen nun also gar

nicht deutsch?

Für Angelika Hirsch, Vizeprä-

sidentin der Europäischen Mär-

chengesellschaft, muss dieser

Streit nicht sein. „Man kann sich

darüber nun furchtbar aufre-

gen“, sagt sie. „Aber es ist der

falsche Maßstab. Märchen

machen nicht vor Grenzen halt.“

Varianten von Märchen gibt es

in allen Sprachen, sagt die

Expertin: „Von ‚Schneewittchen’

gibt es über 100 Varianten in den

nicht gestorben sind, dann leben sie noch

heute“. Man stellte sich auch vor, wie die in

Hanau (Hessen) geborenen Brüder mit ihren

Pferden durch das Land reisten und in den

Dörfern Märchen sammelten. Heute weiß

man, dass es nicht so war. Die Grimms waren

Gelehrte. Die meiste Zeit verbrachten sie zu

Hause an ihren Schreibtischen – und die so

typische Märchensprache war ihre Idee.

„Die Grimms sind nie märchensammelnd

über Land gezogen“,

erklärt der Märchenexper-

te Heinz Rölleke in der

3sat-Sendung „Kultur-

zeit“. „Wir wissen einfach

nicht, wie alt Märchen sind. Wir wissen auch

nicht, wo sie letztlich entstanden sind.“ Aber

man weiß heute, wer den Brüdern die Mär-

chen erzählt hat: Meistens waren es gebilde-

te Frauen wie die Schwestern Hasenpflug aus

Kassel (Hessen). Ihre Familie kam aus Frank-

reich. Die Schwestern erzählten den Grimms

den (siehe Seite 53 - 54). Diese Märchen

waren auch zentral für das Bild, das die Welt

von Deutschland hat. Sie sind fast auf der

ganzen Welt bekannt – und für viele Men-

schen typisch deutsch.

Auch in der deutschen Literatur sind die

Märchen der Brüder etwas Spezielles. Sie

werden nämlich als Volksmärchen gesehen.

Sie sind also keine Kunstmärchen, die sich ein

Künstler ausgedacht hat. Es sind Märchen,

die sich die Menschen

über viele Hundert Jahre

weitererzählt haben. Sie

sind Teil der deutschen

Identität und authentisch.

Gerne stellt man sich vor, wie die

Großmutter am Feuer sitzt und dem kleinen

Kind die Märchen erzählt, die sie aus ihrer

eigenen Kindheit kennt. Man dachte, dass

auch der typische Märchenstil aus dieser

mündlichen Erzähltradition kommt – mit

Sätzen wie „es war einmal“ und „wenn sie

FOTO

S: ULLSTEIN

BILD

/ A. SCH

OR

R (2)

„Sie haben den HarryPotter der damaligen

Zeit geschrieben.“

„Rotkäppchen und der böse Wolf“Woher kommen Geschichten wie diesewirklich?

>

50-54_Maerchen_1212 06.11.12 15:59 Seite 51

Page 52: DEUTSCH Perfekt 2012-12

52

Susanne Theis ist 49 Jahre alt und

Mutter von drei Kindern. Sie lebt in

Wennigsen bei Hannover und arbei-

tet als Märchenerzählerin.

Frau Theis, wie sind Sie Märchener-zählerin geworden?Eigentlich sind die Märchen zu mir

gekommen. Sie haben mich gefun-

den. Eine Bekannte hat mich ge -

fragt, ob ich nicht Märchen erzählen

möchte. Bei Märchen gibt es – wirt-

schaftlich gesprochen – einen sehr

großen Markt. So bin ich, als ausge-

bildete Sprecherzieherin, Märchen-

erzählerin geworden.

Wo und wann erzählen Sie Mär-chen?Ich werde in Schulen eingeladen. Die

Schüler freuen sich, wenn ich

komme. Denn das heißt: keine Schu-

le. Ich fange erst an, wenn es ganz

still ist. Der Kontakt zu den Kindern

ist direkt. Denn ich lese nicht vor,

sondern erzähle die Märchen im Ori-

ginalstil der Brüder Grimm. Auf die

Sprache müssen sich die Kinder erst

einlassen. Aber ich finde das sehr

wichtig. Nur so haben die Märchen

ihren ganz speziellen magischen

Charakter. Gerne erzähle ich „Die

sieben Raben“. Das ist ein tolles

Märchen!

Wie reagieren die Kinder denn aufein Märchen, in dem ein kleinesMädchen sich den Finger abschnei-den muss, um seine Brüder – diesieben Raben – zu retten?Darüber rede ich mit den Kindern. Ich

frage sie, welche Bilder sie im Kopf

haben, wenn sich das Mädchen den

Finger abschneidet. Die Kinder sehen

das in einem größeren Zusammen-

hang. Sie erkennen das Wichtigste:

dass das Mädchen ein Opfer bringen

muss – aus Liebe zu den Brüdern.

Auch Kinder haben eine Ahnung von

diesen großen Themen: aus Liebe ein

Opfer bringen und für etwas kämp-

fen. Märchen zeigen, wie man sich

entwickeln kann.

Werden Märchen heute noch zuHause erzählt?Kaum. Leider, denn Märchen haben

mein Leben verändert. Meine Proble-

me löse ich heute viel aktiver. Unse-

re Gesellschaft ist sehr heterogen.

Aber viele Märchenmotive gibt es

auch in anderen Ländern. Neulich

hat mir ein Mädchen erzählt, dass

sie das Märchen aus ihrer Heimat

Russland kennt. Das war ein toller

Moment. Das Märchen war völkerver-

bindend.

Wie viele Märchen kennen Sie?Ich habe ungefähr 80 Märchen im

Kopf. Aber wenn Sie mich mitten in

der Nacht wecken würden, könnte ich

Ihnen sicher nicht jedes Märchen

erzählen. Auch so erzähle ich nicht

jedes Märchen. Ich muss dafür rich-

tig brennen.

verændern anders werden

w“rtschaftlich hier: um es mit einemgespr¶chen Ausdruck aus dem

Bereich Wirtschaft zusagen

die Spr¡cherzie- ≈ Pädagogin für richtigeherin, -nen Aussprache und deutli-

ches Sprechen

vorlesen laut lesen

s“ch einlassen auf hier: kennenlernen undverstehen

der Rabe, -n großer, schwarzer Vogel

„bschneiden wegschneiden; miteinem Messer trennenvon

der Zus„mmen- Verbindung, Kontexthang, ¿e

ein {pfer br“ngen hier: für einen anderenMenschen etwas tun,was unangenehm istoder Probleme macht

die Ahnung, -en Idee

s“ch entw“ckeln hier: anders werden,groß werden

r“chtig hier: wirklich

br¡nnen für hier: enthusiastischsein für

verschiedens -

ten Ländern der

Welt.“ Dass die

Brüder Grimm

ihre Ge schich -

ten von ande-

ren hatten,

macht deren

Arbeit für Hirsch

nicht weniger

wichtig. Im Ge -

genteil: „Die

Gelehrten hat-

ten ihr Ohr am

Puls der Zeit.“

Als Bücher

zu Zeiten der

Grimms immer

populärer wur-

den, drohten

die mündlich

erzählten Märchen verloren zu gehen. Die Brüder erkannten,

dass sie etwas sehr Wichtiges retten mussten. Noch wichtiger

als die Rettung der Märchen findet Hirsch aber einen anderen

Teil der Arbeit der Grimms: „Wie vor allem Wilhelm Grimm die

Texte sprachlich bearbeitete und einen eigenen Stil für die

Märchen fand, ist herausragend.“

In ihrer eigentlichen Form war die Märchensprache oft sehr

derb und voll mit sexuellen Anspielungen. „Das ‚Rotkäpp-

chen’ bei Perrault ist ein einziges Blutbad“, sagt Hirsch. Die

Brüder fanden für die Geschichten den richtigen, den magi-

schen Märchenton. „Sie haben den Harry Potter der damali-

gen Zeit geschrieben“, sagt die 57-Jährige. Auch wenn der Ver-

kauf des Buchs zuerst nicht besonders gut war und die Brüder

fast sieben Jahre auf den Erfolg warten mussten.

Jacob und Wilhelm Grimm machten aus „Der Froschkönig“,

„Schneewittchen“ und „Frau Holle“ Märchen, die voll von Bil-

dern, Magie und Poesie sind. So formten sie ein Buch, das eine

besondere Sprache spricht: ein Buch voll Märchen. <

perfektDEUTSCH 12/12

das Ohr „m P¢ls der Zeit wissen, was aktuell wichtig ist / welcher Trend wichtig haben wird

zu Zeiten während des Lebens

... drohen verloren zu gehen. Es ist wahrscheinlich, dass es ... bald nicht mehr gibt.

be„rbeiten hier: an etwas arbeiten und es dabei ändern

herausragend ≈ sehr gut; besser als der Durchschnitt

d¡rb hier: ≈ vulgär

die [nspielung, -en von: anspielen auf = etwas nicht direkt sagen

ein einziges hier: nichts anderes als

das Blutbad, ¿er blutiger Streit, bei dem viele Menschen sterben

der Märchenton hier: Art, in der ein Märchen erzählt werden soll

der Fr¶schkönig, -e König, der durch böse Magie zu einem Frosch wurde(der Fr¶sch, ¿e Amphibientier, das im Wasser und an Land lebt und springen

kann)

„MÄRCHEN HABEN MICH VERÄNDERT“

Bilder, Magie, Poesie Die Brüder Grimm habendie Märchen in einer eigenen, wunderbaren Spracheaufgeschrieben

50-54_Maerchen_1212 06.11.12 15:59 Seite 52

Page 53: DEUTSCH Perfekt 2012-12

53perfektDEUTSCH12/12 53

>

An einem großen Wald wohnte ein armer

Mann mit seiner Frau und seinen zwei

Kindern; der Junge hieß Hänsel und das

Mädchen Gretel. Der Mann hatte wenig zu essen,

und einmal konnte er das tägliche Brot nicht mehr

bezahlen. Wie er sich nun abends Gedanken

machte, sprach er zu seiner Frau: „Was soll aus

uns werden?“ „Weißt du was, Mann“, antworte-

te die Frau, „wir wollen morgen in aller Früh die

Kinder hinaus in den Wald führen. Da machen wir

ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein

Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit

und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wie-

der nach Haus, und wir sind sie los.”

„Nein, Frau”, sagte der Mann, „das tue ich

nicht; wie könnte ich meine Kinder im Wald allei-

ne lassen! Die wilden Tiere würden sie bald

töten.” „Oh, du Narr”, sagte sie, „dann müssen

wir alle vier vor Hunger sterben.” Sie ließ ihm

keine Ruhe, bis er einwilligte.

Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht

einschlafen können und gehört, was die Stiefmutter

zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte. „Still, Gretel”,

sprach Hänsel, „weine nicht, ich will uns schon hel-

fen.” Als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf

und ging hinaus. Dort bückte er sich nach den

weißen Kieselsteinen, die vor dem Haus lagen, und

steckte so viele wie möglich in seine Tasche.

Noch bevor die Sonne aufgegangen war, kam

schon die Frau und weckte die beiden Kinder:

„Steht auf, wir wollen in den Wald gehen und

Holz holen.” Dann gab sie jedem ein Stückchen

Brot und sprach: „Da habt ihr etwas für den Mit-

tag, aber esst’s nicht vorher auf, weiter kriegt ihr

nichts.” Gretel nahm das Brot, weil Hänsel die

Steine in der Tasche hatte. Danach gingen sie alle

zusammen in den Wald. Nach einer Weile stand

Hänsel still, schaute zum Haus zurück und tat das

wieder und immer wieder. Immer warf er dabei

einen von den Kieselsteinen auf den Weg.

Als sie mitten in den Wald gekommen waren,

sprach der Vater: „Nun sammelt Holz, ihr Kinder,

ich will ein Feuer anmachen.” Bald brannte das

Feuer, und da sagte die Frau: „Nun legt euch ans

Feuer, Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den

Wald und schlagen Holz. Wenn wir fertig sind, holen

wir euch ab.”

Hänsel und Gretel saßen um das Feuer, und als

der Mittag kam, aß jeder sein Stück Brot. Dann

schliefen sie ein. Als sie endlich

aufwachten, war es schon dun-

kel. Gretel fing an zu weinen.

Hänsel aber tröstete sie: „Wart

nur, bis der Mond aufgegangen

ist, dann wollen wir den Weg

schon finden.”

Als der volle Mond aufgestie-

gen war, nahm Hänsel seine

Schwester an der Hand und ging

den Kieselsteinen nach. Die leuch-

teten und zeigten ihnen den Weg.

Sie gingen die ganze Nacht hin-

durch und kamen am frühen Mor-

gen wieder zu ihres Vaters Haus.

Sie klopften an die Tür, und als die

Frau aufmachte und sah, dass es

Hänsel und Gretel waren, sprach

sie: „Ihr bösen Kinder, was habt

ihr so lange im Walde geschlafen,

wir haben geglaubt, ihr wollet gar

nicht wiederkommen.” Der Vater aber freute sich,

denn er war sehr traurig gewesen.

Nicht lange danach war wieder Not in allen

Ecken, und die Kinder hörten, wie die Mutter nachts

zu dem Vater sprach: „Alles ist wieder aufgegessen,

wir haben noch einen halben Laib Brot. Die Kinder

müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hin-

einführen, damit sie den Weg nicht wieder heraus-

finden; es ist sonst keine Rettung für uns.” Dem

Mann fiel’s schwer, und er dachte: Es wäre besser,

dass du das letzte Brot mit deinen Kindern teiltest.

Aber die Frau hörte auf nichts, und er musste zum

zweiten Mal nachgeben.

Die Kinder waren aber noch wach gewesen

und hatten das Gespräch mitangehört. Als die

Alten schliefen, stand Hänsel wieder auf, um Kie-

selsteine zu sammeln. Aber die Frau hatte die Tür

verschlossen.

Am frühen Morgen holte die Frau die Kinder aus

dem Bett. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war

aber noch kleiner als beim letzten Mal. Auf dem Weg

in den Wald stand Hänsel oft still und warf Brosamen

auf die Erde, bis keine mehr da waren.

Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den

Wald. Da machten sie wieder ein großes Feuer, und

die Mutter sagte: „Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder,

und wenn ihr müde seid, könnt ihr schlafen. Wir

gehen in den Wald und schlagen Holz, und wenn

“n „ller Früh sehr früh

los sein hier: von einer Personoder Sache frei sein

der N„rr, -en hier: dummer Mensch

keine Ruhe l„ssen hier: immer wieder voneinem Thema zu sprechenbeginnen

einwilligen seine Erlaubnis geben; ein-verstanden sein

die Stiefmutter, ¿ neue Partnerin des eigenenVaters

s“ch b•cken den Oberkörper nach untenbewegen

der Kieselstein, -e ≈ kleiner, glatter Stein

aufgehen hier: langsam über denHorizont kommen

aufessen alles essen, sodass kein Restbleibt

weiter hier: außerdem; mehr

die Weile längere Zeit

H¶lz schlagen hier: ≈ einen Baum wegma-chen

trösten hier: versuchen, einen trauri-gen Menschen mit Wortenwieder fröhlich zu machen

aufgehen hier: langsam über denHorizont steigen

aufsteigen hier: am Himmel zu sehensein

nachgehen hier: den Steinen folgen

leuchten hier: ein helles Licht aussen-den

der Laib, -e rundes Stück (Brot oder Käse)

schwerfallen schwierig sein für

auf n“chts hören hier: keine andere Meinung /keinen anderen Vorschlagakzeptieren

nachgeben zu einer Forderung schließlichJa sagen

der Brosame, -n sehr kleines Brotstück

Hänsel und GretelEin Märchen der Brüder Grimm S C H W E R

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA; U

LLSTEIN B

ILD/A

. SCHO

RR

Passt auf, Kinder! Diese Frau ist ziemlich böse

50-54_Maerchen_1212 06.11.12 15:59 Seite 53

Page 54: DEUTSCH Perfekt 2012-12

54 perfektDEUTSCH 12/12

Nach vier Wochen wollte sie nicht länger war-

ten. „Heda, Gretel”, rief sie dem Mädchen zu,

„sei flink und trag Wasser! Hänsel mag fett oder

mager sein, morgen will ich ihn kochen.” Ach,

wie jammerte das arme Schwesterchen!

Frühmorgens musste Gretel heraus und Feuer

anzünden. „Erst wollen wir backen”, sagte die

Alte, „ich habe den Backofen schon eingeheizt.”

Sie stieß das arme Gretel hinaus zu dem Backofen.

„Kriech hinein”, sagte die Hexe, „und sieh zu, ob

er warm ist, damit wir das Brot hineinschieben

können.” Wenn Gretel darin war, wollte sie den

Ofen schließen. Aber Gretel merkte, was sie vor-

hatte, und sprach: „Ich weiß nicht, wie komme

ich da hinein?” „Dumme Gans”, sagte die Alte,

„siehst du wohl, ich könnte selbst hinein”, und

steckte den Kopf in den Backofen. Da gab ihr Gre-

tel einen Stoß, machte die Tür zu und verschloss

sie. Hu! Die Hexe musste verbrennen.

Gretel aber lief sofort zum Hänsel, öffnete sein

Ställchen und rief: „Hänsel, wir sind frei, die alte

Hexe ist tot.” Wie haben sie sich gefreut! Und weil

sie sich nicht mehr zu fürchten brauchten, gingen

sie in das Haus der Hexe hinein. Da lagen in allen

Ecken Edelsteine. „Die sind noch besser als Kie-

selsteine”, sagte Hänsel und steckte in seine

Taschen, was hineinging. Auch Gretel füllte ihr

Schürzchen voll. „Aber jetzt wollen wir fort”,

sagte Hänsel.

Nach ein paar Stunden kamen sie an ein

großes Wasser. „Wir können nicht hinüber”,

sprach Hänsel, „ich sehe keine Brücke.” „Aber da

schwimmt eine Ente, die hilft uns hinüber”, ant-

wortete Gretel. Da rief sie:

„Entchen, Entchen,

Da stehen Gretel und Hänsel.

Kein Steg und keine Brücke,

Nimm uns auf deinen weißen Rücken.”

Als sie glücklich drüben waren und eine Weile

weitergingen, kam ihnen der Wald immer

bekannter vor. Endlich sahen sie ihres Vaters

Haus. Da fingen sie an zu laufen, stürzten in die

Stube hinein und fielen ihrem Vater um den Hals.

Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seit-

dem er die Kinder im Wald gelassen hatte, die

Frau aber war gestorben. Gretel schüttelte sein

Schürzchen aus, und Hänsel warf eine Handvoll

Edelsteine nach der andern aus seiner Tasche

dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie leb-

ten in lauter Freude zusammen.

Dies ist eine gekürzte und vereinfachte Version

des Originals. <

wir fertig sind, holen wir euch ab.” Wieder schlie-

fen die Kinder ein und wachten erst in der dunklen

Nacht auf.

Als der Mond kam, gingen sie los. Aber sie fan-

den keine Brosamen mehr, denn die Vögel hatten

sie gegessen. Hänsel sagte zu Gretel: „Wir werden

den Weg schon finden.” Aber sie fanden ihn nicht.

Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag,

schliefen eine Nacht und gingen weiter, immer tie-

fer in den Wald.

Als es Mittag war, sahen sie ein schönes, weißes

Vögelein. Das sang so schön, dass sie stehen blie-

ben. Und als es fertig war, flog es vor ihnen her, und

sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen

kamen. Da sahen sie, dass das Häuslein aus Brot

gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fens -

ter waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir etwas

essen”, sprach Hänsel. „Ich nehme ein Stück vom

Dach, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das

schmeckt süß.“ Da rief eine Stimme aus dem Haus

heraus:

„Knupper, knupper, Kneischen,

Wer knuppert an meinem Häuschen?”

Die Kinder antworteten:

„Der Wind, der Wind,

Das himmlische Kind“,

und aßen weiter. Da ging auf einmal die Türe

auf, und eine sehr alte Frau kam heraus. Hänsel

und Gretel erschraken gewaltig. Die Alte aber

wackelte mit dem Kopf und sprach: „Ei, ihr lieben

Kinder, wer hat euch hierher gebracht? Kommt nur

herein und bleibt bei mir, es passiert euch nichts.”

Sie führte sie in ihr Häuschen. Da stand ein gutes

Essen. Später wurden zwei schöne Bettlein weiß

gedeckt. Hänsel und Gretel legten sich hinein und

meinten, sie wären im Himmel.

Die Alte war aber eine böse Hexe. Wenn ein

Kind in ihre Gewalt kam, so machte sie es tot und

aß es. Frühmorgens, bevor die Kinder aufgewacht

waren, stand sie auf, packte Hänsel und sperrte ihn

in einen kleinen Stall ein. Dann ging sie zur Gretel,

weckte sie und rief: „Steh auf, trag Wasser und

koch deinem Bruder etwas Gutes, der sitzt

draußen im Stall und soll fett werden. Wenn er fett

ist, dann will ich ihn essen.” Gretel fing an zu wei-

nen; aber es war alles vergeblich, sie musste tun,

was die Hexe verlangte.

Jeden Morgen ging die Alte zu dem Stall und

rief: „Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich

fühle, ob du bald fett bist.” Hänsel streckte ihr aber

ein Knöchlein heraus. Die Alte, die schlechte Augen

hatte, meinte, es wären Hänsels Finger. Sie wunder-

te sich, dass er gar nicht fett werden wollte.

perfektDEUTSCH

ILLU

STR

ATIO

N:

ULL

STEI

N B

ILD

/A.

SCH

OR

R

d¡cken hier: ≈ legen und stabilmachen auf

Kn¢pper niederdt. von: knuspern = geräusch-voll kleine Stücke essen

(geräuschvoll laut; so, dass man etwashört)

das Kneischen, - Brotrestniederdt.

auf einmal plötzlich

erschr¡cken hier: ≈ Angst bekommen

gew„ltig hier: sehr

w„ckeln stark hin und her bewegen

d¡cken hier: Kissen und Bett deckendarauflegen

die H¡xe, -n hier: Frau mit, so sagt man,böser magischer Kraft

einsperren in einen Raum schließen

herausstrecken hier: lang machen

das Knœchlein, - kleines Teilstück des Skeletts

fl“nk ≈ schnell

j„mmern hier: weinen

einheizen Feuer machen

hineinkriechen auf Händen und Knienhineingehen in

zusehen hier: prüfen, kontrollieren

die G„ns, ¿e großer, weißer Vogel, derauf einem Bauernhof lebt;hier: Mädchen

der Edelstein, -e z. B. Rubin, Saphir ...

das Sch•rzchen, - Kleidungsstück für ein hist. Mädchen, das es vor dem

Bauch trägt, um die norma-le Kleidung nicht schmutzigzu machen

der Steg, -e hier: dünnes, langes StückHolz

bek„nnt vorkommen meinen, dass man etwasgut kennt

st•rzen hier: schnell hineinlaufen

die Stube, -n hier: Wohnzimmer

¢m den H„ls f„llen vor Freude jemandem dieArme um den Hals legen

die H„ndvoll hier: ein paar

“n lauter Freude nur noch in Freude

50-54_Maerchen_1212 06.11.12 15:59 Seite 54

Page 55: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH

perfektDEUTSCH12/12 55

Jeden Monat im Heft!

55_Deins_1212 06.11.12 16:00 Seite 55

Page 56: DEUTSCH Perfekt 2012-12

56

DER BLICK VON AUSSEN

MARTIN HYUN ÜBER

REIS UND DIE FRAGENACH ZIGARETTEN

Berlin will alles gesehen haben – aber Asiaten, die Zehn-Kilo-

Reissäcke tragen, noch nicht, stellt der Autor fest. Und warum fragen

die Menschen Hyun so oft nach Zigaretten und seinem Arbeitgeber,

während er auf die U-Bahn wartet?

S C H W E R

der Reissack, ¿e ≈ große Tasche aus festemStoff oder Plastik voll mit Reis

herausfinden entdecken“n f¡ster H„nd sein ≈ kontrolliert werden

vondie Artenvielfalt viele Varianten von Tier- und

Pflanzenarten; gemeint isthier: Menschen aus vielenverschiedenen Kulturen

en¶rm großder Sch„tz, ¿e Menge wertvoller

Gegenständezahllos ≈ sehr vieleverewigen machen, dass eine Person

oder Sache in guterErinnerung bleibt

h¢ldigen m“t hier: seine große Liebe zeigendurch

missbrauchen falsch verwenden; hier: falschsingen

der Gaukler, - hist.: Akrobat, Musiker,Künstler, Schauspieler

der Überlebens- Person, die trotz aller künstler, - Schwierigkeiten im Leben gut zurechtkommt(überleben in einer gefährlichen Situation

am Leben bleiben; hier:weiterexistieren)

migrantisieren von: Migration (erfundenesWort)

der ]ngel, - Figur, die den MenschenNachrichten von Gott bringt

der M“nderwertig- Gefühl, weniger wichtig oderkeitskomplex, -e weniger gut als die anderen

zu seinauskommen zurechtkommender [nhang, ¿e Ergänzung

perfektDEUTSCH 12/12

tröstet sie und vom Weg Abgekommene bekehrt sie.

Um dieser Seen-and-done-it-all-Stadt zu impo-

nieren, muss man sich mächtig ins Zeug legen.

Chris topher-Street-Day, Love Parade, Walpurgis-

nächte, Respect Gaymes, Nobelpreise oder eine in

Olympia erworbene Goldmedaille sind nichts Unge-

wöhnliches mehr. In Berlin darf jeder alles. Bis zu

jenem Tag, als ich von Hungersnot getrieben im

Asia-Markt Lee am Alex einen 10-kg-Reissack kaufte

und damit durch die Straßen Berlins irrte. Die erreg-

ten Blicke der jungen Ur-, Wahl-, Möchtegernberli-

ner, der Touristen, Raver, Poser und Berliner Schwa-

ben durchbohrten meinen schweren Reissack und

meine vom Hunger geschwächte deutsch-koreani-

sche Wahlberliner Seele. Nur bei der älteren Gene-

ration, die den Krieg miterlebt hatte, war ich mir

ihrer Sympathie und Solidarität sicher. Diese Gene-

ration erinnert sich noch an ein Leben voller Hunger,

Luftbrücke, Muckefucke,

Fischkopf und Tische, die

nur spärlich gedeckt

waren im Gegensatz zu

denen meiner Generati-

on. Wenn ein 10-kg-Reissack die Stadt aus der Fas-

sung bringen konnte, dann, so wurde mir klar, war

Berlin, Berlin weit davon entfernt, alles gesehen,

gehört und erlebt zu haben.

Nach diesem Vorfall sattelte ich auf kleinere,

nicht aufsehenerregende Reisbeutel um. Buddha

und Konfuzius sei Dank, dass sie asiatische Reisher-

steller für solche Notfälle mit der Gabe der Weitsich-

tigkeit gesegnet haben. Die handlicheren 1-kg-

MARTIN HYUN

Der Autor, geboren 1979 in Krefeld

(Nordrhein-Westfalen), ist der

Sohn koreanischer Gastarbeiter. Martin

Hyun hat Politik und Internationale Bezie-

hungen in den USA und Belgien studiert.

Er war der erste koreanischstämmige Bun-

desliga-Profi in der Deutschen Eishockey

Liga. Seit 1993 ist Hyun deutscher Staats-

bürger. 2010 hat er die interkulturelle

Initiative „Hockey is Diversity“ gegründet.

der G„starbeiter, - Person, die in ein fremdesLand geht, um dort für einevereinbarte Zeit zu arbeiten

koreanischstämmig mit koreanischen Eltern

Mit seiner Artenvielfalt an Erdenbewoh-

nern und seinem enormen Schatz an

Kultur ist Berlin, Berlin nur schwer zu

schocken. In zahllosen Liedern, Romanen, Filmen

und Gedichten wurde die Stadt verewigt. Ol’ Blue

Eyes Sinatra huldigte nicht nur dem Big Apple mit

einem Lied, das heute rund um den Globus von

Yuppies in Karaoke-Bars missbraucht wird, sondern

auch Berlin, Berlin. Schriftsteller schrieben, Philoso-

phen philosophierten, Gaukler gaukelten, Dichter

dichteten, Musiker musizierten, Filmemacher film-

ten, Überlebenskünstler überlebten, Migranten

migrantisierten und Rapper rappten über diesen

mystischen Ort, als gehöre ein Besuch dieser Stadt

zur Lebenspflicht eines jeden kultivierten Menschen

wie für Muslime die Hadsch.

Berlin ist nicht Paris, die Stadt der ewigen Liebe,

oder LA, die Stadt der Engel. Berlin ist auch nicht

wie Sachsen-Anhalt das

Land der Frühaufsteher.

Berlin kennt keine Min-

derwertigkeitskomplexe

und kommt ganz ohne

Anhang aus. Berlin ist Berlin, und wenn sich die

Stadt selbst ein Lied hätte aussuchen können, das

ihr gewidmet werden sollte, dann wäre es mit

Sicherheit Gloria Gaynors „I am what I am“ gewe-

sen. Berlin ist ein Käfig voller Narren, eine Rocky

Horror Picture Show, die trotz des Hypes und Star-

rummels nicht zu einer Diva mutiert und ohne

Allüren geblieben ist. Menschen auf den roten Tep-

pichen belächelt sie, Fremde begrüßt sie, Traurige

„Ich fand heraus, dass Berlin in fester Hand der

Vietnamesen ist.“

56-57_Bva_1212 06.11.12 16:01 Seite 56

Page 57: DEUTSCH Perfekt 2012-12

57perfektDEUTSCH12/12

Reisbeutel konnte

ich gut getarnt in

meinem Ruck-

sack verstauen

und vor neugieri-

gen Berliner

Blicken schützen.

Bis mir eines

Tages mein

Freund Felix von

der Möglichkeit

erzählte, koreani-

sche Lebensmit-

tel diskret über das Internet in die Wohnung liefern

zu lassen. Diese Nachricht klang in meinen Ohren

wie Freude schöner Götterfunken und war die

schönste seit meiner Nominierung zum Staatsbür-

ger der Bundesrepublik im Jahr 1993. Ganz zum

Leidwesen meines DHL-Postboten, der getreu dem

Slogan seines Arbeitgebers „Für Sie überschreiten

wir Grenzen! – vor allem unsere eigenen“ nicht

müde wird, Monat für Monat die schweren 10-kg-

Reissäcke in meine Altbauwohnung in der zweiten

Etage ohne Aufzug zu liefern. Meinen Postboten

will ich hiermit für das Bundesverdienstkreuz vor-

schlagen, denn mit seiner Grenzgängererfahrung

leistet er große Integrationsarbeit. Er ist ein

Brückenbauer, und wirkliche Integration fängt

immer unten an. Jeden Abend schicke ich Stoßge-

bete zum Himmel, dass mein Postbote den neugie-

rigen Blicken standhalte, sein Rücken lange gesund

bleiben möge und die DHL seine Arbeit auch im

Lohn würdigt. (…)

Beim Warten auf die Ankunft eines Freundes an

der S-Bahn-Haltestelle Warschauer Straße kam ein

älterer Mann auf mich zu. „Zigaretten?“, fragte er

wie ein russischer Schwarzmarkthändler. Erstaunt,

nicht weil er die Frage ohne eine Form von

Begrüßung stellte, sondern über die Verwendung

des Plurals, wies ich ihn höflich ab. „Tut mir leid. Ich

bin Nichtraucher!“ Dennoch war ich begeistert.

Denn dass Menschen von sich aus auf mich zuka-

men und mich ansprachen, war, deutsche Zollbeam-

te einmal ausgenommen, in meinem Leben rar. Stets

musste ich das Eis brechen. Die kurzen Wortwech-

sel, die sich in den folgenden Wochen in Friedrichs-

hain ergaben, beschränkten sich zwar auf Zigaretten

oder aber auf die Frage, für wen ich arbeite, doch die

Geste und der gute Wille zählten für mich.

Als sich die Anfragen nach Zigaretten und mei-

nem Arbeitgeber häuften, immer, wenn ich wartend

an U- oder S-Bahn Haltestellen stand, wurde es mir

langsam zu bunt. (…)

© 2012 B

TB VER

LAG

, MÜ

NCH

EN; FO

TOS: PICTU

RE A

LLIAN

CE/GO

DO

NG

; JAN

KOPETZK

Y

w“dmen hier: symbolisch schenkender Käfig, -e Metallkonstruktion, in der man Tiere gefan-

gen hältder N„rr, -en Verrückter; auch: Person in Kostüm, die

Karneval feiertder Starrummel großes öffentliches Interesse rund um Stars

aus Film- und Musikweltmutieren sich genetisch veränderndie Allüren Pl. ≈ Verhalten mit stark wechselnden Launenbelæcheln ≈ über etwas/jemanden lachen, weil man

es/ihn nicht gut findettrösten versuchen, einen traurigen Menschen wie-

der fröhlich zu machenv¶m Weg „bkommen sich unabsichtlich vom Weg entfernen;

gemeint ist hier: sich negativ verändern,z. B. einen moralisch schlechten Charakterbekommen

bekehren hier: eine innere Veränderung verursachenimponieren großen Eindruck machenmæchtig sehr, starks“ch “ns Zeug legen sich anstrengendie Walp¢rgisnacht, ≈ Fest zum Tanz in den Mai; auch: Nacht, in¿e der Hexen sich zum Tanz treffen(die H¡xe, -n Frau mit angeblich böser, magischer Kraft)erw¡rben hier: bekommengetrieben v¶n verursacht durchder Alex hier kurz für: Alexanderplatzerregt hier: neugierig, nervösder Urberliner, - Person, die in Berlin geboren und dort groß

wurdeder Wahlberliner, - Person, die oder deren Familie nicht aus

Berlin ist, die aber gerne in Berlin wohntder Mœchtegern- Person, die glaubt, wie ein Berliner zu sein,berliner, - weil sie dort schon lange lebt, der aber

typische Charakteristika dafür fehlender Berliner Person aus dem Südwesten Deutschlands,Schwabe, -n die in Berlin lebtdurchbohren ein Loch machen von einer Seite bis zur

anderen; gemeint ist hier: intensiv ansehenschwæchen schwach machendie Seele, -n ≈ das Fühlen und Denken eines Menschen;

Psychedie æltere Genera- hier: ≈ Personen über 60tion, -en (die Generation, hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt-en sind)s“ch der Sympathie ohne Zweifel Sympathie bekommen von s“cher seindie L¢ftbrücke, -n Verbindung mit Flugzeugen, um Lebens -

mittel und Medikamente in ein isoliertesGebiet zu transportieren

der M¢ckefuck dünner, schlechter Kaffee spärlich wenig, in geringem Maßd¡cken Geschirr und Besteck auf einen Tisch legenaus der F„ssung der Grund sein, warum jemand seinebr“ngen Emotionen nicht mehr kontrollieren kannSo w¢rde mir So verstand ich langsam …klar ...

der Vorfall, ¿e hier: unangenehmes Ereignis¢msatteln auf wechseln zuaufsehenerregend so, dass es großes, öffentliches

Interesse verursachtder Reisbeutel, - ≈ kleine Tasche aus festem Stoff

oder Plastik voll mit Reisdie Gabe, -n hier: ungewöhnliches Talentdie Weitsichtigkeit hier: Talent, sehr früh zu erken-

nen, welche Dinge in Zukunftnötig sein werden

segnen hier: ein Talent geben (ironisch)h„ndlich praktisch und leicht zu benutzenget„rnt hier: verstecktverstauen hier: mehrere Dinge in eine

kleine Tasche tunkl“ngen hier: wirkenFreude schöner erste Zeile aus dem GedichtGœtterfunken An die Freude von Friedrich Schiller; gemeint ist hier: in der Art einer Hymne(der Gœtterfunke, ≈ Gefühle, Gedanken und -n hist. Kraft, die Gott in einem

Menschen lebendig werdenlässt)

z¢m Leidwesen so, dass es jemanden ärgerlichoder traurig macht

getreu hier: genau passend zuüberschreiten gehen überdie Etage, -n franz. z. B. 1. Stock, 2. Stock …das B¢ndesver- ≈ Medaille, die man bekommt,dienstkreuz, -e wenn man etwas Besonderes

für Deutschland gemacht hatder Gr¡nzgänger, - hier: ≈ Person, die intensiven

Kontakt zu verschiedenenKulturen hat

der Br•ckenbauer, - hier: Person, die versucht, den Konflikt zwischen zweiPersonen oder Gruppen zu lösen

das Stoßgebet, -e ≈ kurzes, eilig gesagtes Gebet (in einer gefährlichen Situa- tion)(das Gebet, -e Worte, mit denen man Gott

dankt oder ihn um etwas bittet)st„ndhalten hier: trotz der unangenehmen

Situation nicht aufhören zuarbeiten

w•rdigen hier: den Wert einer Leistungerkennen und gut bezahlen

zukommen auf in Richtung einer Person laufender Schw„rzmarkt- Händler eines illegalen Markteshändler, -erstaunt überrascht„bweisen hier: mit Nein antwortend¡nnoch trotzdembegeistert enthusiastisch, erfreutv¶n s“ch aus aus eigener Motivationausgenommen mit der Ausnahme vonrar seltenstets immerdas Eis br¡chen hier: ≈ aktiv werden und

jemanden ansprechender W¶rtwechsel, - Unterhaltung, GesprächFriedrichshain Stadtteil von Berlins“ch ergeben hier: (zufällig) passierens“ch beschrænken sich reduzieren aufaufdie [nfrage, -n hier: Bitte um Verkauf oder

Informations“ch häufen hier: immer mehr werden]s w“rd mir zu b¢nt. Ich kann das Ver halten

nicht mehr akzeptieren.nachgehen hier: untersuchendie Hochburg ≈ Zentrumder W“rtschafts- Person, die in der Wirtschaftmogul, -e sehr viel Einfluss und Macht hat„n den M„nn mit Erfolg verkaufenbr“ngendas ABC, -s hier: Grundlage/Basis des

Wissensdie Lektion, -en Lehre, Unterrichtsstundeerweitern hier: größer machengut beraten sein, besser … tunzu ...der Fl¡ck, -en hier: ≈ Punkt, Stelleübergewichtig zu schwer, zu dick

Ich beschloss, der Sache nachzugehen, und fand

dabei heraus, dass Berlin eine Hochburg illegalen

Zigarettenhandels und in fester Hand der Vietname-

sen ist. Sie verkaufen Zigaretten der Marke „Jin

Ling“. Produziert in der Ukraine werden die Zigaret-

ten durch vietnamesische Wirtschaftsmogule an den

Mann gebracht. (…)

Fürs Erste hatte die Zigaretten-Erfahrung in Frie-

drichshain mein ABC des Migranten-Daseins um

eine Lektion erweitert. Als Asiate bzw. Deutsch-

Koreaner in Berlin ist man gut beraten, an S- oder U-

Bahn-Haltestellen nicht an einem Fleck stehen zu

bleiben, sondern immer in Bewegung zu sein. Das

ist auch der Grund dafür, warum es in Berlin kaum

übergewichtige Asiaten gibt. Das Leben in Berlin ist

Diät genug. <

Ein paar Kilo Reis Zu exotisch?

56-57_Bva_1212 06.11.12 16:01 Seite 57

Page 58: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH 12/1258

58-60_Interview_1212.qxd 06.11.12 16:01 Seite 58

Page 59: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH12/12

der S¶nderbericht- Person mit dem Auftrag,erstatter, - in einem speziellen Bereich

Informationen zu besorgenund diese zu publizieren

zerf„llen in einzelne Teile kaputtge-hen; hier: schwächer werdenund schließlich sterben

regelrecht hier: in der Bedeutungdes Wortes

zus„mmenbrechen hier: nicht mehr funktionie-ren

der D¢rchfall, ¿e ≈ schnell und dauerndextrem weiche Exkremente,Diarrhö

beschleunigen hier: schneller geschehenlassen

die Atemwege Pl. Organe, mit denen manatmet

der M¢skel, -n elastischer Körperteil beiMensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen

das Greisengesicht, -er Gesicht von einem sehr altenMenschen

der H¶rror hier: schreckliche Sacheverh¢ngern sterben, weil man nicht

genug zu essen hat„nklagen hier: verantwortlich machen;

jemandem für etwas dieSchuld geben

die M„ssenvernich- das Töten vieler Menschentung, -enerm¶rden tötenm„ssenhaft extrem viel¢nterernährt sehr schlecht, nicht ausrei-

chend ernährtder Überfluss hier: zu große Menge; mehr

als man verbrauchen kannn¢tzen hier: verwendendie Profitgier ≈ starker Wunsch, viel Geld

zu verdienender Großspekulant, -en hier: Bank oder Ver sicherung,

die Waren kauft und hofft,dass ihr Wert steigt, damitsie sie teuer verkaufen kann

die Agrarrohstoffbörse, Markt, auf dem Agrar --n rohstoffe gekauft und ver-

kauft werden(der Agrarrohstoff, -e Substanz aus der Natur, der

von der Agrarwir tschaft her-gestellt wird (z. B. Getreide))

¢msteigen auf wechseln zuder Gr¢ndnahrungs- Preis für Nahrungsmittel, mittelpreis, -e die die Basis einer lebens-

notwendigen Ernährung sindder Weizen Getreidepflanze, aus deren

kleinen, harten Früchtenman Mehl macht

der Mais kleine, harte, gelbe Früchte,aus denen man z. B. Corn -flakes oder Popcorn macht

die Verbraucher- Organisation, die den Ver-organisation, -en braucher schützen will und

ihm Infor ma tionen über Produkte gibt

(der Verbraucher, - Person, die Waren kauft undbenutzt)

das G¡ldhaus, ¿er Firma, die im BereichFinanzgeschäfte arbeitet

der Vers“cherungs- Gruppe von Versicherungs- konzern, -e firmen mit gemeinsamer

Leitungzulassen jemandem erlauben, an

etwas teilzunehmenzeichnen hier: beschreibendie Reichtümer Pl. ≈ finanzielle, materielle

Dinge, die dafür sorgen, dasseine Gesellschaft reich ist

der Papst, ¿e Mann mit der höchsten Posi -tion in der katholischen Kirche

der Verw„ltungsrats- Chef einer Kommission, diechef, -s in Firmen die Entschei -

dungen der Firmenleitungkontrolliert

Als UN-Sonderberichterstatter für das Recht

auf Nahrung waren Sie an vielen Orten

humanitärer Katastrophen. Wie hat Sie das

beeinflusst?

Egal wo auf der Welt – ob nun in Peru, Bangladesch

oder in Somalia –, überall sterben die Kinder auf die

gleiche Art. Ohne ausreichend Nahrung zerfallen sie

regelrecht. Der Körper verbraucht erst die Zucker-,

dann die Fettreserven. Die Kinder werden lethargisch,

immer dünner. Das Immunsystem bricht zusammen.

Durchfälle beschleunigen den Zerfall. Mundparasiten

und Infektionen der Atemwege verursachen schreck-

liche Schmerzen. Dann werden die Muskeln zerstört.

Die Kinder können nicht mehr stehen. Sie schauen

einen aus Greisengesichtern an. Dann folgt ein

schrecklicher, schmerzvoller Tod. Solange meine Kraft

reicht, will ich deshalb dafür kämpfen, dass dieser

Horror ein Ende findet.

In Ihrem neuen Buch Wir lassen sie verhun-

gern klagen Sie die „Massenvernichtung in

der Dritten Welt“ an. Was verstehen Sie

darunter?

Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet!

Und alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter zehn Jah-

ren an den Folgen des Hungers. Dieser massenhafte

Hungertod ist der Skandal unseres Jahrhunderts! Etwa

37 000 Menschen verhungern jeden Tag. Fast eine

Milliarde sind permanent extrem unterernährt – und

das, obwohl laut der Welternährungsorganisation FAO

die Landwirtschaft in der Lage wäre, fast zwölf Milli-

arden Menschen problemlos zu ernähren. Es gibt sehr

viel Überfluss, der aber nicht genutzt wird.

Woran liegt das?

Exzessive Spekulation und Profitgier ohne Grenzen

lassen Menschen verhungern! Wegen des Zusammen-

bruchs der Finanzmärkte sind die Hedgefonds und

andere Großspekulanten auf die Agrarrohstoffbörsen

umgestiegen. Deswegen steigen dort die Grundnah-

rungsmittelpreise extrem. Die Tonne Weizen kostet

heute auf dem Weltmarkt circa 260 Euro – mehr als

doppelt so viel wie vor drei Jahren! Der Preis für Reis

ist um mehr als 100 Prozent gestiegen, für Mais um

etwa 60 Prozent. Arme Staaten können sich zu die-

sen Preisen keine Reserven leisten. In den Armenvier-

teln leben deshalb laut Weltbank 1,2 Milliarden Men-

schen von weniger als einem Dollar am Tag.

Ob die Spekulanten tatsächlich die Haupt-

schuld tragen am Hunger in der Welt – dar-

über streiten Experten.

Wissenschaftliche Untersuchungen der Verbraucher-

organisation Foodwatch und der Entwicklungsorgani-

sation Oxfam zeigen, dass in den westlichen Ländern

fast alle großen Geldhäuser mit Lebensmitteln speku-

lieren. Die deutschen Finanzinstitute haben laut

Oxfam im letzten Jahr mehr als elf Milliarden Euro

investiert und auf steigende Agrarrohstoffpreise speku-

liert – besonders der Versicherungskonzern Allianz

und die Deutsche Bank. Damit muss Schluss sein! Es

sollen nur noch Händler zum Agrarrohstoffmarkt

zugelassen werden, die auch tatsächlich Interesse an

der Ware haben.

In Ihrem Buch kritisieren Sie auch viele

Großkonzerne massiv. Sie zeichnen das Bild

eines mächtigen, bösen Kartells aus Politik

und Firmen. Machen Sie es sich da nicht zu

einfach?

Nein! Die 500 größten Privatkonzerne haben zuletzt

laut Weltbank etwas mehr als die Hälfte aller in einem

Jahr auf der Welt produzierten Reichtümer kontrol-

liert. Sie haben eine Macht, die kein König oder Papst

zu irgendeiner Zeit hatte. Es geht mir um strukturelle

Gewalt, nicht um die Leute! Konzerne haben keine

Gesichter. Peter Brabeck-Letmathe zum Beispiel, der

Verwaltungsratschef von Nestlé, dem größten Lebens-

FOTO

: PICTUR

E ALLIA

NCE/SVEN

SIMO

N

INTERVIEW

59

S C H W E R

„EXZESSIVE SPEKULATION LÄSST MENSCHEN STERBEN!“JEAN ZIEGLER hat sein Leben lang gegen den Hunger in der Welt gekämpft.

Das neue Buch des bekannten Schweizer Soziologen ist eine traurige Bilanz.

Im Interview hat er MARCEL BURKHARDT aber auch erklärt, welche Lösungen

es für das Problem gibt.

>

58-60_Interview_1212.qxd 06.11.12 16:01 Seite 59

Page 60: DEUTSCH Perfekt 2012-12

60 perfektDEUTSCH 12/12

mittelkonzern der Welt, ist ein eher freundlicher, zivi-

lisierter, moralischer Mensch. Aber wenn er den

Gewinn nicht um soundso viel Prozent pro Jahr erhöht,

ist er in ganz kurzer Zeit nicht mehr Chef. Das ist die

strukturelle Gewalt der kannibalischen Weltordnung.

Herr Brabeck-Letmathe sagt wie Sie, „ein

Kind, das an Hunger stirbt, wird ermor-

det“. Er hat erst vor Kurzem in einem

Interview über die Verantwortung der

Wirtschaft gesprochen. Nestlé helfe in

vielen Notgebieten.

Ja, das ist aber Marketing (lächelt). Heute werden 85

Prozent der gehandelten Nahrungsmittel von zehn

multinationalen Konzernen kontrolliert. Sie diktieren

den Bauern in den Entwicklungsländern die Preise. Sie

entscheiden jeden Tag, wer isst und lebt oder wer hun-

gert und stirbt. Schauen Sie sich zum Beispiel das Agrar-

dumping der Europäischen Union an. Auf afrikanischen

Märkten bietet sie zu subventionierten Preisen ihre

Überschüsse an. Dort können Sie Gemüse, Früchte

und Geflügel aus Portugal, Spanien oder Deutschland

zu Niedrigstpreisen kaufen. Die dortigen Bauern finden

keine Käufer mehr für ihre Produkte, weil sie sie nicht

zu so niedrigen Preisen anbieten können. Die Verlogen-

heit der Kommissare in Brüssel ist schrecklich! Einer-

seits verursachen sie den Hunger in Afrika – und der

nimmt stark zu. Andererseits werfen sie mit ihrer

militärischen Macht die Hungerflüchtlinge ins Meer

zurück, die versuchen, die Südgrenze der europäischen

Festung zu erreichen.

Böser Norden, armer Süden – so einfach ist

die Situation doch nicht. Jahr für Jahr spen-

den die Menschen in den hoch entwickelten

Ländern große Geldsummen für Arme in

Dritte-Welt-Staaten – auch jetzt wieder, vor

Weihnachten. Die Industriestaaten leisten

außerdem seit Jahrzehnten sehr große Ent-

wicklungshilfe.

Es gibt hier ein Mitgefühl der Menschen mit den

Armen. Sie wollen helfen. Die Deutschen haben pro

Kopf betrachtet auch die höchste Spendenbereitschaft

in Europa, ich weiß. Aber das Ergebnis der Spenden

wird zerstört durch Börsenspekulation, Manipulation

der Nahrungsmittelpreise, Korruption, Auslandsschul-

den, Landraub. In den letzten zwölf Jahren ging Agrar-

land von der achtfachen Fläche Großbritanniens an

Finanzinvestoren. Agrarland ist heute als Spekulations-

objekt interessanter als Gold. Oder sehen wir uns den

Raub der Bodenschätze an: Ich war vor zwei Monaten

im Ostkongo. Dort beuten die Minengesellschaften

ohne staatliche Kontrolle die Böden aus, oft auch durch

Kinderarbeit. Die Konzerne aus den USA, China und

Europa brauchen den Präsidenten als Marionette, um

das Land plündern zu können. Sein Volk hat nichts von

all dem natürlichen Reichtum und bleibt arm. Das ist

nur eines von vielen schlimmen Beispielen.

Das klingt alles sehr traurig. Sehen Sie eine

Möglichkeit, aus dieser Situation herauszu-

kommen?

Die kritische Menschenmasse wird größer. Immer

mehr verstehen: Der Hunger ist kein Schicksal – er

ist von Menschen gemacht und kann von Menschen

besiegt werden! Das macht mir Hoffnung. Deutsch-

land ist die lebendigste Demokratie Europas und die

drittgrößte Wirtschaftsmacht der Erde. Morgen früh

könnt ihr vom Parlament verlangen, dass Spekulati-

on auf Grundnahrungsmittel verboten wird. Der

Wille der Bürger kann in Parlamenten und interna-

tionalen Institutionen für eine radikale Veränderung

hin zum Besseren sorgen. Er kann die Priorität des

Rechtes auf Nahrung bestimmen, die Produktion

von Biotreibstoffen aus Nahrungspflanzen verbie-

ten, das globale Kartell des Agrarrohstoff- und Nah-

rungsmittelhandels zerstören, die Bauern gegen

Landraub schützen. Bürger in Demokratien können

für all das sorgen. Es gibt für sie keine Entschuldi-

gung, es nicht zu tun. <

DER MENSCHENRETTER

Jean Ziegler ist einer der einfluss -

reichsten Schweizer. Bekannt gewor-

den ist er als Autor vieler kritischer

Bücher. Gerade hat er ein neues pu -

bli ziert: Wir lassen sie verhungern:

Die Massenvernichtung in der Dritten

Welt. Der 78-Jährige ist auch ständi-

ger Berater des Men schen rechtsrates

der Vereinten Nationen (UN). Von

2000 bis 2008 war er der erste UN-

Sonder bericht erstatter für das Recht

auf Nahrung. In seinen Büchern kriti-

sierte der emeritierte Soziolo gie -

professor immer wieder sehr stark

Schweizer Politiker, Firmen und

Finanzakteure. Deshalb stand er

mehrmals vor Gericht. Aus verlorenen

Prozessen hat Ziegler mehrere

Millionen Euro Schulden, wie er sagt.

verh¢ngern sterben, weil man nichtgenug zu essen hat

die M„ssenvernich- das Töten vieler Men-tung, -en schenstændig hier: so, dass man eine

Position immer hatder M¡nschenrechts- ≈ Kommission, die fürrat den Schutz der Men-

schenrechte kämpft(die M¡nschenrechte Rechte eines Indivi -Pl. duums, z. B. Freiheit,

freie Meinung)die Vereinten Organisation, zu derNationen Pl. die meisten Staaten der

Welt gehören und derenZiel es ist, Frieden aufder Welt zu schaffen

der S¶nderbericht- Person mit dem Auf-erstatter, - trag, in einem speziel-

len Bereich Informatio -nen zu besorgen unddiese zu publizieren

emeritiert so, dass man offiziellaufgehört hat als Uni -versitätsprofessor zuarbeiten

der Fin„nzakteur, -e Person, die im Auftrageiner Bank oder Ver -sicherung Finanz -geschäfte erledigt

eher hier: ≈ mehrsoundso gemeint ist: so, dass

man keine bestimmteZahl nennt

subventionieren finanziell unterstützender Überschuss, ¿e hier: zu viel produzierte

Agrarproduktedie Verlogenheit ↔ Ehrlichkeitder Kommissar, -e hier: Mitglied der Euro -

päischen Kommissionder H¢ngerflücht- Person, die aus ihrer ling, -e Heimat weggeht, weil sie

sonst verhungern muss

die F¡stung, -en besonders gut gesicherteBurg; gemeint ist hier:Bereich der EuropäischenUnion, in den man alsNichteuropäer schwerhineinkommt

sp¡nden Geld schenken, um zuhelfen

das M“tgefühl trauriges Gefühl, das manhat, wenn andereSchmerzen oder Sorgenhaben oder traurig sind

die Sp¡nden- Absicht/Wunsch zu bereitschaft spenden

der L„ndraub von: Land rauben = Landmit Gewalt wegnehmen

die Bodenschätze Substanzen aus der Natur,Pl. die von der Industrie ver-

wendet werden (z. B.Erdöl, Gold, Wasser)

ausbeuten hier: zum Vorteil der eige-nen Wirtschaft nutzen

die Minengesell- Firma, der eine Mineschaft, -en gehört(die Mine, -n Gänge und technische

Konstruktionen unter derErde, aus denen manSalze, Minerale undMetalle herausholt)

pl•ndern hier: zum eigenen VorteilBodenschätze herausholen

kl“ngen hier: zu hören seindas Sch“cksal, -e Ereignisse im Leben eines

Menschen, an denen ernichts ändern kann

besiegen hier: erreichen, dass eskeinen Hunger mehr gibt

der Biotreibstoff, Benzin, Diesel oder Gas, -e das weniger CO2-

Emissionen produzierensoll als normales Benzin

58-60_Interview_1212.qxd 06.11.12 16:02 Seite 60

Page 61: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Immer dabei:

www.spotlight-verlag.de/epaper-angebot

Ihre Vorteile:

immerüberallonline

… zu haben

Jetzt 3x Deutsch perfektfür nur € 15,90 testen!

07-0047_E-Paper-Wochen_1-1_DP.pdf 1 06.11.12 15:48

Page 62: DEUTSCH Perfekt 2012-12

62 perfektDEUTSCH 12/12perfektDEUTSCH

In den Tannenzweigen an den Wänden

hängen 196 000 helle Lichtlein. Weicher

Schnee aus Watte liegt auf den Dächern der

kleinen historischen Häuser. Dazwischen

steht ein gigantischer Weihnachtsbaum. Er

ist mit Raureif aus weißer Farbe überzogen

und mit 1000 Glaskugeln dekoriert. Alles

sieht aus wie ein Dörfchen aus einer ande-

ren Zeit, in dem sehr viel Schnee gefallen

ist. Aber die Häuser, der Baum und die Tan-

nenzweige sind nur Kulisse – für den Ver-

kauf von Dekorationsartikeln für das wich-

tigste Fest der Deutschen: Weihnachten.

Die Kulisse des winterlichen Dörfchens

steht im Weihnachtsdorf von Käthe Wohl-

fahrt in Rothenburg ob der Tauber. Auf der

ganzen Welt ist wahrscheinlich kein Anbie-

ter für traditionelle deutsche Weihnachts-

Es ist das Städtchen, in dem Weihnachten nie aufhört: Trotzdem sind auch in Rothenburg ob der Tauber die Wochen

vor dem Fest etwas Spezielles. SANDRA RAUCH hat den romantischen Ort in Bayern besucht. ≤

Jeden Tag Weihnachten

der T„nnenzweig, Teil von einem Baum, dessen-e harte, kleine „Blätter“ auch

im Winter grün sind

die W„tte ≈ weiches, leichtes, weißesMaterial

der Raureif ≈ weiße Eiskristalle

überzogen sein m“t hier: voll mit

die Glaskugel, -n ≈ kleiner Ball aus Glas

die Kul“sse, -n hier: ≈ Dekoration; Umge -bung

der Dekorations- Gegenstand/Produkt für artikel, - Dekoration

M I T T E L

62-65_Rothenburg_1212 06.11.12 16:03 Seite 62

Page 63: DEUTSCH Perfekt 2012-12

63perfektDEUTSCH12/12

die Flæche, -n hier: Platz in einemGebäude

s“ch drængen (in einer Menge) engzusammenstehen

die Spr¡cherin, -nen hier: Angestellte einerFirma, die Informa tio -nen an Medien gibt

der N¢ssknacker, - Holzfigur, mit der manNüsse aufmacht

die Spieldose, -n mechanisches Musik -instrument in Formeiner Dose

das Räuchermänn- Holzfigur, in der manchen, - etwas brennen lassen

kann, was gut riecht

die Kr“ppenfigur, -en Figur, die man in eine Weihnachtskrippe stellt

(die Kr“ppe, -n hier: Modell mit Fi gu -ren, das Jesus, Maria,Josef und Tiere in derWeihnachtsnacht zeigt)

f„rbig hier: mit dunkler Haut

das Erzgebirge Gruppe von Bergen inDeutschland undTschechien

der F“rmengründer, - Person, die eine Firmastartet

der Großhändler, - Firma, die Waren ingroßen Mengen bei denProduzenten einkauftund an einzelneGeschäfte weiterver-kauft

„llerdings ≈ aber

die Offiziersfamilie, -n Person mit hoherPosition bei der Armeeund seine Familie

die M„rktlücke, -n hier: Bereich, in dem esbis zu der Zeit nochkeine Weihnachtsartikelgegeben hat

s“ch drehen sich im Kreis bewegen

der Weise, -n Person, die sehr guteKenntnisse auf vielenGebieten und vielErfahrung hat

das M¶rgenland Orient

met„llen von: Metall

der Kl„ng, ¿e (schöner) Laut

artikel so bekannt wie dieser. Das ganzjährig geöffnete Weih-

nachtsdorf ist mit seinen rund 1000 Quadratmetern Fläche die

größte und am stärksten dekorierte Verkaufsausstellung der Firma

– und gleichzeitig eine Sehenswürdigkeit.

„Vor allem in den Ferienzeiten und natürlich in der Weih-

nachtszeit drängen sich hier Besucher aus aller Welt“, sagt Feli-

citas Höptner, Kunsthistorikerin und Sprecherin des Hauses. Deut-

sche, Schweizer, Italiener, US-Amerikaner und Australier, aber

auch Japaner, Russen und Brasilianer laufen vorbei an Armeen

aus Nussknackern und Orchestern aus Spieldosen. Sie lachen über

das Räuchermännchen mit den lustigen Augen oder die Krippen-

figur, die aussieht wie ein farbiger Jazzmusiker. Man muss kein

großer Weihnachtsfan sein, um hier den Geldbeutel zu öffnen:

Jeder der insgesamt

30 000 Artikel erzählt

eine kleine Geschichte

aus einer friedlichen

Welt ohne Ärger und

Probleme. Es ist eine

Welt, wie sie sich wahrscheinlich alle Menschen wünschen – die

es aber noch nicht einmal während des Weihnachtsfests gibt.

Man könnte auch sagen: vor allem nicht während des Fests.

Begonnen hat alles mit einer Spieldose aus dem Erzgebirge. Die

Dose, Familienbesitz von Firmengründer Wilhelm Wohlfahrt,

gefiel amerikanischen Freunden so gut, dass der Deutsche ihnen

eine schenken wollte. Aber im Januar 1964 war es nicht einfach,

so ein Geschenk zu bekommen. Nur ein Großhändler konnte die

Spieldose liefern. Wohlfahrt musste allerdings gleich zehn Stück

kaufen. Eine schenkte er seinen Freunden, die restlichen neun

verkaufte er mit großem Erfolg an amerikanische Offiziersfamili-

en. Wohlfahrt hatte eine Marktlücke entdeckt. Er füllte sie bald

mit einem wachsenden Angebot aus Weihnachtsartikeln.

Ein Imitat der historischen Spieldose gibt es in der Weihnachts-

welt bis heute zu kaufen. Sieben Minuten lang drehen sich Josef

und Maria, das Jesuskind und die Weisen aus dem Morgenland

zum metallenen Klang von „Stille Nacht“ im Kreis. Alle sind aus

Das Weihnachtsland ist auchnur ein Laden – für viele aber

eine Sehenswürdigkeit.

196 000 Lichtlein Das Weihnachtsdorf hat

ganzjährig geöffnet

Rothenburger PlönleinIm Winter ist der Platz

besonders romantisch

>

FOTO

S: RO

THEN

BU

RG

TOU

RISM

US SER

VICE/WILLI PFITZIN

GER

; PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA

62-65_Rothenburg_1212 06.11.12 16:03 Seite 63

Page 64: DEUTSCH Perfekt 2012-12

64

Holz und detailliert bemalt, Käu-

fer zahlen 268 Euro dafür. „Die

Spieldose verkauft sich gut“,

sagt Höptner. Wer sie kauft,

bekommt auch ein Stück Famili-

entradition. „Die Original-

Spieldose steht nach wie vor

bei der Familie Wohlfahrt

im Wohnzimmer und

wird auch jedes

Jahr zu Weihnach-

ten gespielt.“

Das Weihnachts-

dorf besuchen viele

Leute, deren Kindheit schon

lange zurückliegt. „Die meisten Kunden sind

älter als 35 Jahre“, sagt Höptner. Was ist der Grund dafür? Ist die traditionelle

Weihnacht für junge Leute unmodern geworden? „Je älter die Leute werden,

umso mehr interessieren sie sich für Käthe-Wohlfahrt-Produkte“, sagt die

Sprecherin. Das liegt zum einen am Preis. Die meisten Artikel sind handgefer-

tigt. Viele sind auch nur in limitierter Stückzahl zu bekommen. „Man muss es

sich leisten können“, sagt Höptner. Zum anderen sind die alten Traditionen für

viele Menschen auch eine gute Kompensation für den Berufsstress.

Die Erlebniswelt des Weihnachtsdorfs passt zu Rothenburg ob der Tauber wie

das Geschenk zum Fest oder das Lichtlein zur Tanne. Mit seinen kleinen, engen

Straßen, romantischen Fassaden und Plätzchen wirkt das Städtchen wie die

Kulisse eines Historienfilms – als die sie auch schon viele Male genutzt wurde.

Diese Puppenstubenwelt bringt die richtige Stimmung für einen Besuch in der

noch harmonischeren Welt von Käthe Wohlfahrt. Inzwischen ist das Weih-

nachtsdorf ein wichtiger Grund, warum Touristen Rothenburg besuchen. Bei der

Eröffnung des ersten Weihnachtsgeschäfts im Jahr 1977 war davon nur zu träu-

men. „Am Anfang haben die Rothenburger gesagt: Die sind verrückt. Die sind

kein Vierteljahr da“, sagt Höptner.

Im Weihnachtsdorf wird leise Musik gespielt. Verkäuferinnen reinigen Nuss -

knacker und Glaskugeln, die schon etwas länger im Regal liegen. Sie legen fri-

sche Watte in die Krippen oder zeigen Kunden, wie man einen Tannenbaum

am schönsten dekoriert: die großen Kugeln nach unten, die kleineren nach

oben. Wenn aufgeregte Amerikanerinnen nach Gurken fragen, zeigen sie wie

selbstverständlich auf das richtige Regal: Bei Käthe Wohlfahrt lernt jeder schnell,

dass viele Amerikaner eine deutsche Tradition darin sehen, eine Gurke aus Glas

in den Weihnachtsbaum zu hängen. In Wirklichkeit kennt kaum ein Deutscher

diese Tradition.

perfektDEUTSCH 12/12

HistorischeSpieldose derWohlfahrtsDamit fing die Fir-mengeschichte an

bemalen mit Farbe malen auf

s“ch verkaufen verkauft werden

nach wie vor immer noch

h„ndgefertigt mit der Hand hergestellt

die St•ckzahl, -en Zahl der hergestellten Stückeeiner Ware

s“ch leisten kœnnen hier: bezahlen können

die Erlebniswelt, -en hier: ≈ Ausstellung, in der manviel sehen und schöneErfahrungen machen kann

w“rken hier: aussehen

n¢tzen ≈ benutzen

die P¢ppenstuben- Welt, die an eine Puppen-welt, -en stube erinnert(die P¢ppenstube, -n Imitation einer Wohnung für

das Spielen mit Puppen)

die St“mmung ≈ Atmosphäre

die Erœffnung ≈ erstes Öffnen

aufgeregt hier: ≈ vor Freude nervös

die G¢rke, -n hier: kleine, grüne Gemüse -pflanze: Sie ist mit vielenGewürzen in eine Essigsoßegelegt.

ROTHENBURG – EIN MAGNET FÜR TOURISTEN

Rothenburg ob der Tauber hat nur 11 300 Einwohner.

Aber jedes Jahr besuchen rund zwei Millionen Touris -

ten das Städtchen, das circa 80 Kilometer westlich

von Nürnberg liegt. Deshalb ist Rothenburg für viele

auch die bekannteste Kleinstadt Deutschlands. Der

Grund für die große Popularität ist die gut erhaltene

mittelalterliche Architektur. Die Geschichte der Stadt

geht zurück bis ins Jahr 970. Ein Stadtspaziergang

führt durch enge Straßen mit Kopfsteinpflaster, vor-

bei an dicken Mauern, Türmchen und Patrizierhäu-

sern mit stark dekorierten Fassaden.

Besonders gern kommen Touristen in den Wochen

vor Weihnachten nach Rothenburg. Auf dem Markt-

platz findet ab dem 30. November wieder der tradi-

tionelle Reiterlesmarkt statt. Diesen Weihnachts-

markt gibt es schon seit 500 Jahren. Er ist einer der

ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Sein

Höhepunkt ist der Auftritt des Rothenburger Reiterles.

Dieser mittelalterliche Bote mit weinrotem Umhang

und Hut wird auf einem Pferd auf den Markt geführt

und verkündet eine frohe Botschaft. Das Reiterle wird

seit vielen Jahren von Hans Georg Baumgartner

gespielt, der auch während des ganzen Jahres jeden

Abend Führungen durch Rothenburg anbietet. Am

23. Dezember endet der Markt.

Das Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt ist

während des ganzen Jahres geöffnet. Außer in

Rothenburg hat die Firma auch Geschäfte in sieben

weiteren deutschen Städten und im Ausland. Im

ersten Stock des Rothenburger Weihnachtsdorfs in

der Herrngasse 1 hat die Familie Wohlfahrt auch ein

Weihnachtsmuseum eingerichtet. Insgesamt 42 Vitri-

nen zeigen Traditionen und Weihnachtsbaum-

schmuck aus verschiedenen Epochen.

gut erh„lten hier: historisch original und ohnekaputte Stellen

m“ttelalterlich aus dem Mittelalter(das M“ttelalter historischer Zeitraum von ungefähr 500

bis 1500 nach Christus)

das K¶pfsteinpflaster ≈ kleine, runde Steine, aus denen dieobere Seite der Straße gemacht ist

der Höhepunkt, -e wichtigster oder schönster Moment

der Auftritt, -e von: auftreten = hier: vor Publikumsprechen

der Bote, -n Person, die Nachrichten bringt

der }mhang, ¿e ein großes Stück Stoff, das man ähnlichwie einen Mantel trägt

verk•nden öffentlich erklären; hier: sagen

froh hier: gut

die Botschaft, -en hier: Information, Nachricht

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

FOTO

S: K

ÄTH

E W

OH

LFA

HR

T G

MB

H &

CO

.OH

G (

2)

Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

U

62-65_Rothenburg_1212 06.11.12 16:03 Seite 64

Page 65: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Geduldig ziehen die Verkäuferinnen Spiel-

dosen auf oder erklären die Funktion von

Räuchermännchen. Wer im Weihnachtsdorf

arbeitet, muss besinnlich sein – auch an

heißen August tagen, wenn jeder nur an den

Badesee möchte. „Um Weihnachtsartikel zu

verkaufen, muss man Weihnachten wirklich

lieben“, sagt Höptner. „Denn ansonsten wird

es schnell zu viel.“

Auch wenn jeden Tag Weihnachten ist: Die

Weihnachtszeit selbst ist auch bei Käthe

Wohlfahrt etwas Spezielles: Ende November

werden mehr Kassen in die Verkaufsräume

gestellt. Ordner leiten die Kunden durch die

Gänge. Es soll kein Chaos geben – auch in

diesem Weihnachtsgeschäft ist das Weih-

nachtsgeschäft das wichtigste im Jahr.

Und noch etwas ist jetzt anders: „Nur im

Dezember laufen bei uns klassische Weih-

nachtslieder als Hintergrundmusik“, sagt

Höptner. „Das ganze Jahr Weihnachten

sehen, ist eine Sache. Das ganze Jahr über

Weihnachtsmusik

hören, geht für uns

dann doch zu weit.

Das ist dann schon

wieder Disney-

land.“ <

ged¢ldig hier: mit Ruhe undKonzentration

aufziehen hier: ≈ den Mechanismuseiner Spieldose wieder anden Anfang zurückbewegen

bes“nnlich hier: ≈ ruhig, harmonisch

ans¶nsten hier: wenn man das nichtmag

der {rdner, - hier: Person, die sich darumkümmert, dass z. B. beieiner Veranstaltung allesgut funktioniert

das Weihnachts- hier: besonders viel geschäft, -e wirtschaftliche Aktivität in

der Zeit vor Weihnachten

die H“ntergrund- Musik, die z. B. in Lädenmusik, -en und Restaurants gespielt

wird, um eine guteAtmosphäre zu machen

das g„nze Jahr über während des ganzen Jahres

... geht für ¢ns d„nn ... können wir dann dochd¶ch zu weit. nicht akzeptieren.

30 000 Produkte fürs FestSchwibbogen (Mitte hinten)und mehr

62-65_Rothenburg_1212 06.11.12 16:03 Seite 65

Page 66: DEUTSCH Perfekt 2012-12

66

KULTURTIPPS

KINO

ANLEITUNG ZUMUNGLÜCKLICHSEINDie amerikanische Verfassung schützt das Streben

nach Glück als Grundrecht. Aber sie erklärt nicht, wie

man es findet. Dafür gibt es Tausende Ratgeber.

Helfen sie wirklich, oder machen sie das Leben noch

komplizierter? Über die Ratgeberkultur hat sich der Psychologe Paul Watzlawick lustig

gemacht. Sein Buch Anleitung zum Unglücklichsein von 1983 ist nun Vorlage für eine

Komödie mit Johanna Wokalek (Die Päpstin) und Iris Berben (Buddenbrooks) geworden.

Filmstart: 29.11.

M I T T E L

AUSSTELLUNG

PRIVATFacebook. Talkshows. YouTube-Videos. George Orwell würde sich im Grab umdrehen,

wenn er wüsste, wie wir heute leben. Für ihn war das Ende der Privatsphäre ein

Albtraum. Aber man braucht gar keinen allgegenwärtigen Staat („Big Brother“), wie ihn

Orwell in seinem Buch 1984 beschrieben hat. Im Internet und im Fernsehen zeigen viele

Leute ihr Privatleben freiwillig der ganzen Welt. Fotos, Filme und Installationen inter-

nationaler Künstler dokumentieren den Wandel unseres Umgangs mit dem Privaten.

bis 3.2. Frankfurt, Schirnhalle

perfektDEUTSCH 12/12

KONZERT

BLUMENTOPFHip-Hop aus der bayerischen Provinz. Muss nicht

schlecht sein. Die Band hat Humor und macht auf

jedem Album etwas Neues. Und das seit 20 Jahren.

Das neue Doppelalbum heißt Nieder mit der GbR. Ein

Aufruf, sich im Studio komplett auf die Musik zu

konzentrieren und das Geschäft draußen zu lassen.

Gute Idee, gute Musik.

28.11. Ulm29.11. Stuttgart30.11. CH-Zürich1.12. CH-Bern2.12. Kaiserslautern3.12. Wiesbaden5.12. Münster

6.12. Kiel7.12. Hannover8.12. Köln9.12. Hamburg11.12. Berlin12.12. Leipzig13.12. Dresden

14.12. Erfurt15.12. Würzburg16.12. Erlangen19.12. A-Graz20.12. A-Salzburg21.12. A-Wien22.12. München

ONKEL WANJA KOMMT

Onkel Wanja aus Russland ist sich sicher: Er hat nicht mehr viel Zeit in seinem Leben. Also bittet er

seinen Neffen Wladimir um eine Einladung nach Berlin. Denn Onkel Wanja will noch etwas sehen

von der Welt. Und das tut er: Schon am Bahnhof, nachdem der Onkel aus dem Zug steigt, beginnt

eine spannende Reise durch die Berliner Nacht.

Wladimir Kaminer führt den Leser durch ein multikulturelles Berlin und erzählt viele absurde

Geschichten. Der Autor zeigt einmal mehr das, wofür er populär ist: Humor und viel Talent zum

Beobachten und zur Selbstreflexion. Außerdem lernt man nicht nur viele Dinge über die verschie-

denen Kulturen in Berlin, sondern auch über Russland. Sprachexperten empfehlen Kaminer als

Lektüre für Deutschlerner, weil seine Texte gut strukturiert sind.

BUCH S C H W E R

ONKEL WANJA KOMMTsp„nnend ↔ langweiligbeobachten hier: genau sehen, was

andere machendie S¡lbstreflexion Nachdenken über sich selbst„ls Lektüre, -n zum Lesendas Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -

schriften oder Bücher her-stellt

ANLEITUNG ZUM UNGLÜCKLICHSEINdie [nleitung, -en hier: Text, der sagt, was

man tun solldie Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für

die Regeln in einem Staatstreben nach mit viel Energie versuchen,

etwas zu erreichendas Gr¢ndrecht, -e hier: garantiertes Recht

eines Menschen, z. B. das Recht auf Leben, Freiheit, freie Meinung

(das R¡cht, -e Regeln eines Staates; hier auch: gleiche Chancen,Mög lichkeiten und Be -dingungen für alle)

der Ratgeber, - hier: Buch mit Tippss“ch l¢stig m„chen über ≈ lachen überdie Vorlage, -n hier: ≈ Basisdie Päpstin, -nen Frau mit der höchsten Po -

sition in der katholischenKirche (eine Posi tion, die esfür Frauen eigentlich nichtgibt)

BLUMENTOPFder Blumentopf, ¿e ≈ Topf aus Plastik oder

Keramik, in den man einePflanze pflanzt

Nieder m“t ...! Weg mit …!die GbR kurz für: Gesellschaft bür-

gerlichen Rechts ≈ Firmamit mindestens zweiPersonen

der Aufruf, -e ≈ öffentliche Bittedas Geschæft, -e hier: beruflicher Alltag;

wirtschaftliche Aktivität

PRIVATEr w•rde s“ch “m Grab Er würde es schrecklich¢mdrehen. finden, wenn er noch

leben würde.(das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toter

liegt)w•sste Konj. II von: wissendie Privatsphäre privater Bereich; hier auch:

private Datender [lbtraum, ¿e Träumen von schrecklichen

Ereignissen„llgegenwärtig überall und immer dader W„ndel Änderungder }mgang m“t hier: Art, etwas zu benut-

zen

FAZIT: LUSTIGE UND INTERESSANTE REISE DURCH BERLIN

Wilhelm Goldmann Verlag, 17,99 Euro

66-67_Kulturtipps_1212 06.11.12 16:08 Seite 66

Page 67: DEUTSCH Perfekt 2012-12

67perfektDEUTSCH12/12

FOTO

S: WA

LTER W

EHN

ER; CH

RISTO

PH N

EUM

AN

N; LIECH

TENSTEIN

ISCHES LA

ND

ESMU

SEUM

, VAD

UZ; TIM

M K

ÖLLN

LEISE RIESELT …

Weihnachtslieder hört man im Dezember überall: im

Radio, im Fernsehen, im Kaufhaus, im Café. Das kann

manchmal auch nerven. Aber die Lieder auf dieser CD

sind anders. Nicht nur, dass die Musiker Manfred

Schoof und Mike Herting die Musik neu arrangiert

haben und mit einer Trompete begleiten. Es gibt dazu auch zwei Geschichten von Elke

Heidenreich. Die deutsche Autorin und Bücherexpertin liest ihre Texte selbst vor. So bringt

die CD eine schöne Weihnachtsmelancholie beim Hören. Die Geschichten stehen in

Harmonie zur Musik und machen so eine ganz besondere Atmosphäre.

FAZIT: SCHÖNE WEIHNACHTSMELANCHOLIE

Random House Audio, 14,99 Euro

CDS C H W E R

KONZERT

WOLF MAAHNEs war die Zeit der Friedensbewegung. Wolf Maahns Debütalbum

Deserteure ist aus dem Jahr 1982. Damals stand auch der Künstler

Joseph Beuys mit dem Musiker auf der Bühne und hat das Stück

„Sonne statt Reagan“ gesungen. Der rockige Sänger Maahn war

kein Modephänomen. Er ist heute immer noch populär.

DER RHEIN IM 19. JAHRHUNDERTdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrendie Zeichen der Zeit ≈ Situation/Signal, die/das

zeigt, was in Zukunft wich-tig sein wird

begradigen hier: natürliche Kurvenwegmachen

die Schiene, -n Gleis der R“tter, - historischer Kämpfer auf

einem Pferdder Eisenbahnanschluss ≈ Bahnanschlussder }ntertitel, - hier: zweiter Titeldie Qu¡lle, -n Stelle, an der Wasser aus

der Erde kommt; hier:Beginn eines Flusses

die M•ndung, -en Stelle, an der ein Fluss ineinem anderen Fluss,einem See oder im Meerendet

VIVIANE HAGNERw„s ihr ¢nter die ≈ was sie zufällig an Musikberühmte Stradivari- für Geige entdeckt/Geige k¶mmt kennenlernt(die Geige, -n Musikinstrument in der

Form eines kleinen Cellos)zeitgenössisch hier: ≈ modern, aus der

Zeit von heutekl“ngen hier: zu hören sein

WOLF MAAHNdie Friedensbewegung, (organisierte) pazifistische -en Gruppe

LEISE RIESELT ... rieseln langsam fallenn¡rven ärgerlich machen; störenarrangieren franz. hier: ≈ Musik für andere

Instrumente änderndie Trompete, -n ≈ Musikinstrument aus

Metall, in das man mitdem Mund Luft stößt

begleiten hier: auf der Trompete zuanderen Musikinstru men -ten spielen

vorlesen laut lesenbes¶ndere (-r/s) spezielle (-r/-s)das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung

AUSSTELLUNG

DER RHEIN IM 19. JAHRHUNDERTFür die Maler der Romantik war der Rhein mit sei-

nen Burgen ein populäres Motiv. Dabei haben sie

gerne die Zeichen der Zeit ignoriert. Für einen

bequemeren Transport wurde der Fluss an vielen

Stellen begradigt. An den Ufern wurden Schienen

gelegt. „Ritterburgen mit Eisenbahnanschluss“ ist

der passende Untertitel dieser Ausstellung mit

Bildern vom Rhein – von der Quelle bis zur

Mündung.

bis 24.2. Baden-Baden, Kulturhaus

KONZERT

VIVIANE HAGNERDiese Frau ist neugierig. Sie spielt wirklich alles, was ihr unter die berühm-

te Stradivari-Geige kommt. Die großen B-Klassiker (Bach, Beethoven und

Brahms) und zeitgenössische Komponisten wie Unsuk Chin. Wichtig ist,

dass die Musik gut ist. Man könnte auch sagen: Egal, was

Viviane Hagner auf ihrer Geige spielt, es klingt immer gut.1.12. Neubeuern17.12. Reutlingen18.12. CH-Rapperswil20.12. CH-Basel

14.12. Erfurt15.12. Leipzig19.12. Frankfurt22.12. Bochum29.12. München30.12. Waldshut-Tiengen

66-67_Kulturtipps_1212 06.11.12 16:08 Seite 67

Page 68: DEUTSCH Perfekt 2012-12

68 perfektDEUTSCH 12/12

Deutsche, die sich auf einen längeren

Auslandsaufenthalt vorbereiten, lernen dann

in interkulturellen Trainings, dass man bei

Tisch während des Essens die Nase nicht put-

zen sollte. Zu den Ländern, in denen

Menschen ihre Nasen diskret putzen, hat

Deutschland ein schwieriges Verhältnis – zu

China oder Russland zum Beispiel. Dauernd

wird der dortige Mangel an Demokratie

öffentlich kritisiert. Nur der frühere

Bundeskanzler Gerhard Schröder zieht die

Nase hoch und lobt den russischen Prä -

sidenten als „lupenreinen Demokraten“.

Während die Amerikaner die Welt durch

Kriege zu demokratisieren versuchen, tun die

Deutschen das durch Papier taschen -

tuchexporte. Weltweit finden sie reißenden

Absatz – mit Ausnahme von ein paar

Schurkenstaaten. Als Russin muss ich ehrlich

sagen, dass Papiertaschentücher – betrachtet

man deren Verbreitung

als Indikator für die

Demokratisierung eines

Landes – mit Misstrauen

gesehen werden und von

den meisten Menschen

abgelehnt werden. Die Russen verbrüdern

sich lieber mit Nordkorea oder Weißrussland.

Rotzfreie Völker aller Länder, vereinigt euch!

Durch die Papiertaschentücher ist

Deutschland allerdings zum Export -

weltmeister geworden. Die ganze Wirtschaft

hat sich auf die Herstellung von

Papiertaschentüchern eingestellt. Auch die

Energiewende ist nur deshalb möglich, weil

man statt mit Atomenergie mit Papiertaschen -

tüchern heizt – selbstverständlich mit

gebrauchten. Deshalb heißen Ta schen tücher

auch Taschentücher: Nach Gebrauch legt

man sie wieder in die Tasche!

Das nenne ich einen rücksichtsvollen

Umgang mit Ressourcen, den perfekten

Meiner Mei-

nung nach haben

die Deutschen eine Tendenz zum

Masochismus. Sie mögen es lieber unbequem

und komplizierter als nötig. Sie geben Geld aus

für Putzlappen, statt alte T-Shirts zu verwenden.

Sie schnallen sich im Auto sogar auf dem Rück-

sitz an. Sie machen die Heizung aus, wenn sie

ihre Wohnung lüften. Beim Duschen auch das

Wasser, bevor sie sich einseifen. Sie mögen

keine weichen Brötchen – sie lieben es, wenn

die Kruste am Gaumen schmerzt. Sie schicken

ihre Kinder schon um 7.30 Uhr in die Schule

und wundern sich, dass diese um 11.30 Uhr

schon wieder zu Hause sind. Sie stellen sich in

die längste Schlange und bleiben an der roten

Ampel stehen. Auch wenn kein Auto zu sehen

ist.

Nur beim Naseputzen erlauben sich die

Deutschen richtig was. Da vergessen sie sogar

gute Manieren. Ob Frau oder Mann, ob

Anzug- oder Jeansträger, auf

dem Campus wie im Büro:

Der Deutsche holt ein

Papiertaschentuch heraus

und schnäuzt sich so lange

und so laut wie nötig, um

wieder frei atmen zu können. Dass die ande-

ren sich bei so viel Lärm gar nicht mehr

unterhalten können und manch ein Ge -

sprächspartner einen Brechreizanfall be -

kommt – egal. Man entdeckt immer ein tro-

ckenes Eckchen im Taschentuch, mit dem

man noch ein bisschen in den Nasenhöhlen

fummeln kann!

Das öffentliche Naseputzen ist in

Deutschland allgemein akzeptiert. Jeder

Deutsche hat immer Papiertaschentücher

dabei und bietet sie freundlich auch anderen

an, wie Menschen in anderen Teilen der Welt

Zigaretten miteinander teilen. In deutschen

Läden gibt es nichts gratis – außer Papier -

taschentücher in Apotheken und Drogerien.

Einsatz von regenerativen Energien: Das

Nasensekret erneuert sich schließlich wie

Wind und Wasser. <

KOLUMNE

S C H W E R

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

das T„schentuch, ¿er kleines, viereckiges Stück Stoffoder Papier, mit dem man sich dieNase sauber macht

der P¢tzlappen, - Stück Stoff zum Putzen

s“ch „nschnallen sich mit einem Gurt am Sitz fest-machen

l•ften durch Öffnen der Fenster frischeLuft in einen Raum lassen

s“ch einseifen Seife auf die Haut tun

die Kr¢ste, -n ≈ harte, oberste Haut

der Gaumen, - ≈ runde Stelle oben innen imMund

die Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die aufetwas warten

s“ch r“chtig w„s sich die Freiheit nehmen, … zuerlauben tun; hier auch: ≈ sich wirklich un-

höflich benehmen(s“ch benehmen ≈ zu anderen höflich/unhöflich

sein)

die Manieren Pl. Verhaltensformen in Gesellschaft

s“ch schnäuzen ≈ sich mit einem Taschentuch dieNase putzen

der Br¡chreizanfall, plötzliches Gefühl, brechen zu ¿e müssen(br¡chen hier: den Mageninhalt durch den

Mund nach außen bringen)

die Nasenhöhle, -n einer von zwei Innenräumen derNase

f¢mmeln hier: mit Mühe hineintun

der M„ngel, ¿ Defizit

hochziehen hier: Nasensekret mit einem Lautnach oben in die Nase ziehen

lupenrein hier: so, dass er ein ideales, feh-lerfreies Beispiel ist

reißenden [bsatz gut verkauft werdenf“nden

der Sch¢rkenstaat, Staat, der angeblich den welt - -en weiten Terrorismus unterstützt und

so den Weltfrieden in Gefahrbringt

die Verbreitung von: sich verbreiten = hier: überallverkauft werden

s“ch verbrüdern sich verbinden; einen Pakt schlie-ßen

r¶tzfrei ohne Nasensekret

s“ch vereinigen ein Ganzes werden

die Energiewende Änderung der Energiepolitik hin zuregenerativen Energien

die Atomenergie Nuklearenergie

der }mgang hier: Art, etwas zu benutzen

der Einsatz hier: Verwendung

s“ch erneuern neu werden, neue Energiebekommen

Sie heißen Taschen - tücher – weil man sie

nach Gebrauch wieder indie Tasche legt.

ALIA BEGISHEVA ÜBER

TASCHENTÜCHER INDER ÖFFENTLICHKEIT

Dauernd muss unsere russische Autorin anderen beim

Naseputzen zusehen. Sie fragt sich: Geht es nicht ein

bisschen diskreter?

68_Kolumne_2_1212.qxd 06.11.12 16:09 Seite 68

Page 69: DEUTSCH Perfekt 2012-12

perfektDEUTSCH12/12

NÄCHSTEN MONAT IN

INTERVIEW: ELKE HEIDENREICH

Sie will einfachen Leuten „die Angst

nehmen vor dem Lesen“. Ein Gespräch mit

der Literaturmissionarin der Nation, die

auch als Schriftstellerin Erfolge feiert.

DEUTSCHES JAHR

Wie ist es in einer deutschen Schule –

für einen Schüler aus einem anderen Land?

Zwei, die es ausprobiert haben, erzählen

über ihr Schuljahr in Deutschland.

perfektDEUTSCH

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

KÖLNKirche, Kneipe, Karneval

KINOWo steht der deutsche Film?

DEUTSCH-ZERTIFIKATEWelcher Test ist der richtige?

BESSERES DEUTSCH – INZEHN MINUTEN PRO TAG

Neues Jahr, neue Pläne: unsere

Tipps für alle, die 2013 mit ihrem

Deutsch weiterkommen wollen,

aber wenig Zeit haben. Wer die

richtigen Techniken kennt, macht

auch in ein paar Minuten pro Tag

große Fortschritte. Lernen Sie viel

in wenig Zeit!

FOTO

S: M

AU

RIT

IUS

IMA

GES

/IB

/CA

RST

EN L

EUZI

NG

ER;

WAV

EBR

EAK

MED

IA/T

HIN

KST

OCK

; PI

CTU

RE

ALL

IAN

CE/D

PA

DEUTSCHE UND FRANZOSEN

Politisch sehen sie sich zusammen

gerne als Herz der Europäischen

Union. Aber die große Freundschaft

zwischen beiden Völkern gelang erst

nach mehreren Kriegen. Wie geht es

Deutschen und Franzosen miteinan-

der, 50 Jahre nach dem Beginn der

phänomenalen Partnerschaft?

HAMBURGER HAFEN

Für die einen ist er der Arbeits -

platz, der nie zur Ruhe kommt.

Für die anderen ist Deutschlands

Tor zur Welt eine der Top-Sehens -

würdigkeiten zwischen Alpen und

Nordsee. Unsere Reporterin hat

mit den Menschen in Europas

zweitgrößtem Hafen gesprochen.

DAS JANUAR-HEFT GIBT ES AB 19. DEZEMBER

69_Vorschau_1212 06.11.12 16:09 Seite 77

Page 70: DEUTSCH Perfekt 2012-12

70 12/12

UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe

SCHLUSSWORTE

„Die Sicherheit birgt das Risiko der Verblödung in sich.“Georg Ringsgwandl, Musiker, Kabarettist und Autor, über seine Entscheidunggegen seinen ersten, sicheren Beruf des Kardiologen vor knapp 20 Jahren

„Man sagt ja Frauen Anfang 50 nach, dass sie oft Lust ver-spüren, noch einmal etwas anderes zu machen im Leben.“Malu Dreyer, Sozialministerin von Rheinland-Pfalz, über ihren neuen Job als Ministerpräsidentindes Bundeslandes ab Anfang 2013

„Ich mach gar nichts. Ich bin Pascha!“Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, über ihre Rolle als Hausfrau

„Humor ist gleich Tragik plus Zeit.“Eckart von Hirschhausen, Medizin-Entertainer, über Pointen

hoch hinaus von: hoch hinauswollen =große Pläne haben; hierauch: in sehr große Höhefliegen

der Spr¢ng, ¿e von: springen

“n s“ch b¡rgen zum Inhalt haben

die Verblödung von: verblöden = blöd/dumm werden

der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, der Politikerund aktuelle Ereignisse auflustige Art kommentiert undkritisiert

kn„pp nicht ganz

die Pointe, -n franz. überraschender Schluss einer(lustigen) Geschichte

nachsagen hier: ein Klischee erzählenüber

verspüren fühlen; hier auch: haben

die Min“sterpräsi- Regierungschefin eines dentin, -nen deutschen Bundeslandes(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-

schen Republik)

P„scha sein hier: sich zu Hause nurerholen und ihren Mann denHaushalt erledigen lassen

indem ≈ durch die Methode, dass …

s“ch beugen über hier: Kopf und Oberkörpernach unten bewegen, umhineinzusehen

M I T T E L

FOTO

: R

ED B

ULL

STR

ATO

S/R

ED B

ULL

CO

NTE

NT

POO

L

perfektDEUTSCH

„Der Unterschied ist: Unsere Piloten tanken.“Carsten Spohr, Lufthansa-Manager, über den Unterschied zwischen der Lufthansa-BilligairlineGermanwings und anderen günstigen Anbietern

„Das kann jeder testen, indem er in den Park geht, sich über

anderer Leute Kinderwagen beugt und sagt: Dieses Kind ist aber

besonders hässlich.“Denis Scheck, Literaturkritiker, über die ideale Methode, die Rolle zu verstehen, die ein Kritiker spielt

„Manchmal müssen wir wirklich hoch hinaus, um zu sehen, wie klein wir sind.“Felix Baumgartner, österreichischer Extremsportler, über seinen Sprung aus 39 Kilometern Höhe

70_Schlussworte_1212 06.11.12 16:10 Seite 70

Page 71: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Haben Sie das schon gehört?12 Hefte Deutsch perfekt – dazu ein Design-Radio geschenkt.

auch in weißzu bekommen

Edles Design-Radio mit innovativer Technik:*  spielt MP3 und RadioHolzrahmen (in weiß oder braun) mit Aluminium-Front UKW/FM-Radio mit Dock-in für viele MP3-PlayerVerbindungskabel für MP3- oder CD-PlayerDigitaluhr mit WeckfunktionMaße ca.15 x15 x12 cm

Ihre Vorteile:

Sie sparen 10% gegenüber dem Einzelkauf

Sie bekommen 12 Hefte für nur €74,40/SFR111,60 **

Sie bekommen jedes Heft nach Hause geliefert

Sie haben freien Zugang zum Premium-Bereich im Internet

Sie erhalten ein Design-Radio geschenkt

Bestellen Sie bequem unter www.deutsch-perfekt.com/geschenk oder schreiben Sie uns [email protected] oder an Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg/München,Deutschland. Sie erreichen uns auch unter +49(0)89/856 81-16. Bitte geben Sie das Stichwort „Radio“ an.

* Solange Vorrat reicht. Die Prämie liefern wir nach Eingang der Zahlung versandkostenfrei nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Lieferung ohne MP3-Player.** Für die Magazinbestellung außerhalb Deutschlands fallen Versandkosten an. Weitere Details finden Sie unter spotlight-verlag.de/faq.

07-0042_Praemien_DP 10.10.12 11:40 Seite 1

Page 72: DEUTSCH Perfekt 2012-12

Kompetent. Persönlich. Individuell.

Mehr Sprache können Sie

nirgendwo shoppen.

Kompetent. Persö

Alles, was Sie wirklich brauchen, um eine Sprache zu lernen: Bücher und DVDs in Originalsprache, Lernsoftware und vieles mehr. Klicken und Produktvielfalt entdecken:

www.sprachenshop.de

00-0042_Sprachenshop_1-1.indd 100-0042_Sprachenshop_1-1.indd 1 06.11.12 14:5706.11.12 14:57