Deutsch Perfekt 9 2013

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7/22/2019 Deutsch Perfekt 9 2013 http://slidepdf.com/reader/full/deutsch-perfekt-9-2013 1/80 Sprechen Sie wie die Deutschen! Das wirkliche Deutsch    S   p   e   z    i   a    l    A    l    l    t   a   g   s    d   e   u    t   s   c    h Deutschland wählt Wer wird Kanzler? Auf den jungen Seiten: Wie originell manche ihre Freizeit verbringen    D   e   u    t   s   c    h    l   a   n    d     €     6  ,   9   0      l    C    H    s    f   r   1   2  ,   4   0     A       l    B       l    E      l    F      l    F    I    N       l    G    R      l    I      l    L      l    P     (   c   o   n    t  .    )      l    S    K       l    S    L    O   :    €    7  ,   5   0 LEARN GERMAN | EST UDIAR ALEMÁN | APPRENDRE L’ALLEMAND | IMPARARE IL TEDESCO | NAUKA NIEMIECKIEGO | УЧИМ НЕМЕЦКИЙ | ALMANCAÖ GRENM EK Wasserlabyrinth Spreewald Das grüne Gold von Brandenburg   1  0  S  e  i  t  e  n   S  p  e  z  i  a  l  ! Sprache & Service 2 Grammatik: Negation 2 Gesten verstehen 2 Wörter der Mode

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Sprechen Sie

wie die Deutschen!

Das

wirklicheDeutsch

   S  p  e  z   i  a   l   A   l

   l   t  a  g  s   d  e  u   t  s  c   h

Deutschland wählt

Wer wird Kanzler?Auf den jungen Seiten:

Wie originell manche

ihre Freizeit verbringen

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N A UK A N I E MI E C KI E G O | У Ч И М Н ЕМ ЕЦ К И Й | A LM AN C A Ö G R E N M E K 

WasserlabyrinthSpreewaldDas grüne Gold

von Brandenburg

  1 0

 S e i t e n 

 S p e z i a l

 !

Sprache & Service

2 Grammatik: Negation

2 Gesten verstehen

2Wörter der Mode

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4

Die Themen des Monats September 2013

LEICHT 

LEICHT 

LEICHT 

LEICHT 

LEICHT 

SCHWER

SCHWER

SCHWER

SCHWERMITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

6 Mein Deutschland-Bild

Wolfgang Kumm über neugierige Touristen

8 Panorama

Neues, Namen und Zahlen

21 Reisetipps

Burghausen • Klettersteige • Helgoland

53 Weltliteratur

Franz Kafka und seine eigene Realität 

54 Mein erster Monat

Kate Board in Kressbronn

56 Ja oder Nein?

Streit-Thema: Bringt das Internet Freiheit?

58 Nachrichten

 Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

61 Auf den zweiten Blick

Sprachspiele aus der Presse

62 Ein Bild und seine Geschichte

 Vor 30 Jahren: Intellektuelle blockieren

die amerikanische Armee

64 Der Blick von außen

Ralph Martin über die deutsche Polizei

66 Kulturtipps

Kino • Lesung • Konzert • Theater • CD • Buch

68 Kolumne

 Alia Begisheva über das Sommerloch

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt 

70 D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen: Was denkt Anne Kathrin Greiner?

Die originellen Hobbys von jungen

Deutschen • Skateboard XXL •

Modeblog mit Stil • Denkmäler

Die jungen Seiten

von Deutsch perfekt

Das wirklicheDeutsch

Im Deutschkurs lernt man

korrektes Deutsch. Trifft man

Deutsche dann im Alltag,

sprechen viele ganz anders.

Was genau sagen sie? Antworten

auf zehn Spezialseiten zumauthentischen Deutsch.

Mehr Wasser als Land: Das ist der Spreewald. Im

Osten Brandenburgs ist die Natur so romantisch

wie in kaum einem anderen Wald. Auch Briefe

und Pakete kommen mit dem Boot – mit der

einzigen deutschen Briefträgerin, die die Post so

über das Wasser bringt.

14 Ein Labyrinth aus Wasser

22

PLUS

PLUS

9/13

T  I  T  E L F  O T   O  : MA  U R I  T  I   U  S I  MA  G E  S  /   S E L F  ; F  O T   O  S  : P I   C T   U R E A L L I  A N  C E  /   C H R  O M O R A  G E  ,D P A  ; 

L  O  O  K F  O T   O  /   J  A N 

 G R E  U N E  ; MA R  K  U  S - 7  7  .D E 

MITTEL

SCHWERMITTEL

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MITTEL

SCHWER

SCHWER

9/13

LEICHT 

In diesem Heft: 22 Seiten Sprache & Service

22 Spezial AlltagsspracheSo sprechen die Deutschen wirklich

34 Wörter lernen Auf der Modenschau

36 Übungen zu den Themen des Monats

Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

37 Schreiben • Sprechen • VerstehenEinen guten Text schreiben • Auf Vorschläge reagieren •Gesten Sammelkarten

39 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

40 GrammatikNegation

42 Deutsch im BerufIn der Kantine

44 Lösungen • Kundenservice • ImpressumLösungen der Übungen • Wer macht was beiDeutsch perfekt ?

45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

÷o

¢

, ¿er

lockere Umgangssprache

negativ

Vorsicht, vulgär!

ungefähr, etwa

Gegenteil von ...

langer, betonter Vokal

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Plural-Formen

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PLUS

LEICHT SCHWERMITTEL

LEICHT 

MITTEL

LEICHT 

LEICHT 

LEICHT 

MITTEL

SCHWERMITTEL

MITTEL

MITTEL

SCHWER

LEICHT MITTEL

SCHWER

LEICHT MITTEL

Deutschland wählt

Bleibt Angela Merkel Bundeskanzlerin – oder wird Peer Stein-

brück Regierungschef? Die Deutschen entscheiden am 22. Sep-

tember, wie es mit der Regierung weitergeht. Sicher kann dies-

mal keine Partei sein.

48

PLUS

PLUS

PLUS

Lernen mit -Produkten

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER 

GER Gemeinsamer europäischerReferenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER 

5

d ein s!  Kreati ve Freizeit

Was machen junge Deutsche in ihrer Freizeit? Ziemlich viel, und

oft ist es originell! So  zum Beispiel das Hobby eines jungen

Norddeutschen: Er produziert Filme – mit Legofiguren als

Schauspieler.

4

SCHWER

9/13

16 Die SorbenEigene Sprache, eigene Tradition

58 NachrichtenDie Sorgen der Deutschen

4 Kreative FreizeitDer Brickfilmer Markus Engel

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6   9/13

Überall sind Menschen neugierig. Soauch in Berlin. Wie die Touristen, die

ihre Hände und Kameras durch den Zaun

des Bundeskanzleramts stecken. Dort

kommt nämlich gerade ein Staatsgast an.

So wollen die Menschen sehen, was

passiert. Normalerweise passiert vor dem

Bundeskanzleramt aber nicht viel. Der

Ehrenhof, auf dem die Gäste ankommen, ist

meistens leer. Dann ist dort kein Mensch zu

sehen – nur die große Skulptur Berlin des

Spaniers Eduardo Chillida steht immer da.

Wir Fotografen durften wegen desStaatsgasts im Ehrenhof sein. Ich sollte

Bilder von seinem Besuch machen. Spon-

tan habe ich aber die Idee gehabt, auch die

Menschen hinter dem Zaun zu fotografie-

ren. Für diese interessante Perspektive bin

ich sehr weit auf die Seite gegangen. Die

Touristen haben nicht gemerkt, dass ich sie

fotografiere. Das war sehr lustig!

Berliner wissen sofort, dass mein Bild

den Zaun des Bundeskanzleramts zeigt.

Nicht-Berliner kennen den Ort meistens

nicht so genau. Ihnen muss man erklären,

was genau auf dem Foto zu sehen ist. Inte-

ressant finden das Motiv aber alle.

der Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz oderMetall: Sie zeigt, wo die Gren-ze von einem Stück Land ist.

das B¢ndeskanz- Haus: Dort arbeitet dieleramt Bundeskanzlerin.(die B¢ndeskanz- Chefin der Regierung)lerin, -nen

der Staatsgast, ¿e Regierungsmitglied eineranderen Nation zu Besuch

(das Regierungs-   hier: Person: Sie ist immitglied, -er Parlament.)

normalerweise   ≈ meistens: Das ist normal.

der Ehrenhof  sehr großer Platz vor dem

Bundeskanzleramt

Fotograf:Wolfgang Kumm

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79/13

F  O T   O  S  : P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E  /  D P A  ; P 

R I  V A T  

Mein Deutschland-Bild

LEICHT 

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99/13

LECKERES HOBBY die Brotsorte, -n Brotvariante

der Brotlehrgang, ¿e Kurs zum Brotbacken

die Videoanleitung, -en Film: Er zeigt, wie manetwas macht.

WER HAT ES GESAGT?s¶lche (-r/-s)   ≈ von dieser Kategorie;

so

die Schauspielerin, Frau: Sie spielt im Film-nen oder im Theater mit.

aufgeregt   ≈ nervös

der Freiwurf, ¿e   hier: Werfen des Ballsin den Korb: Keinanderer Spieler darfden Werfer stoppenoder stören.

(w¡rfen   hier: durch die Luftfliegen lassen)

(der K¶rb, ¿e  hier: Kreis aus Metall

mit einem Netz)(das N¡tz, -e   hier:   ≈ Material aus vie-

len langen dünnenTeilen, z.B. aus Nylon)

DEUTSCHER HUMORder Komiker, - Mann: Er spielt eine

lustige Rolle und moti-viert damit Menschenzum Lachen.

s¡lten   hier: so, dass es nichtoft passiert

„nspruchsvoll   hier:  ≈ so, dass manspezielle Wünsche hat,welchen Humor einKomiker zeigen soll

die Bühne, -n   hier: Ort im Theater:Dort wird Theatergespielt.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

   F   O   T   O

   S  :   K   L   I   M   A   H   A   U   S   ®    B

   R   E   M   E   R   H   A   V   E   N   8   °   O   S   T  ;   C   I   N   E   T   E   X   T   /   G   I   L   B   O   A  ;   I   N   G   D   I   B   A  ;   W

   I   K   I   M   E   D   I   A .   O   R   G

Panorama

LEICHT 

a) Die Schauspielerin Franka Potente

zu Matt Damon, als sie ihn vor der

Kamera küssen sollte. Der amerikanische

Kollege war nämlich sehr aufgeregt.

b) Der Basketballstar Dirk Nowitzki in

einem Interview mit der Wochenzeitung

Die Zeit . Ein Lied zu singen war seine

Methode, um bei wichtigen Freiwürfenam Ende eines Spiels ruhig zu bleiben.

c) Wolfgang Amadeus Mozart. Wenn

das Musikgenie als junger Mann nach

einer neuen Komposition gesucht hat,

haben ihm Lieder geholfen. Später war

dies nicht mehr nötig.

Lösung auf Seite 44

„Früher habe ich in

solchen Momenten einLied gesungen.“

Franka Potente Dirk Nowitzki Wolfgang Amadeus Mozart

Brot-Blog

Leckeres HobbyIn keinem anderen Land gibt es so viele ver-

schiedene Brotsorten, wie in Deutschland

(siehe Deutsch perfekt 10/2012). Natürlich gibt

es auch Blogs zum Thema. Zum Beispiel

www.ploetzblog.de. Das ist der „beste

deutschsprachige Brotlehrgang“, schreibt die

Zeitung Der Tagesspiegel . Der Geologe Lutz

Geißler aus Sehmatal-Neudorf (Sachsen)

schreibt dort. Sein Blog ist so gut, dass auch

viele Bäcker bei ihm nach Rezepten und Tipps

suchen. Aber auch jemand, der nichts überBrote weiß, kann schnell starten: Es gibt nicht

nur mehr als 500 Rezepte mit Fotos, sondern

auch eine Videoanleitung. Lecker!

Großbritannien

Deutscher Humor

Ein deutscher Komiker in London? Das ist selten. Denn die Briten sind ein

anspruchsvolles Publikum. Sie sind bekannt für ihren sehr speziellen

Humor – so ist ihr Land die Heimat von Monty Python und Mr. Bean. Micha-

el Mittermeier, ein bayerischer Komiker, steht trotzdem in London auf der

Bühne. Es ist ein Experiment. Aber eines, das funktioniert: Mittermeier ist

der erste deutsche Stand-Up-Comedian, den auch die Briten lustig finden.

Natürlich spielt er noch vor weniger Publikum als in Deutschland – aber

vielleicht wird er bald auch in London bekannt sein.

Wer hat es gesagt?

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10   9/13

Wein

Spezielles Aroma

Jetzt geht es wieder los in den Weinbergen: Die

wichtigste Phase der Weinlese beginnt. Die 13

deutschen Weinbaugebiete liegen vor allem im Süd-

westen des Landes. In Österreich gibt es drei im Osten

des Landes. In der Schweiz entsprechen sie denSprach- und Kulturregionen: die Ostschweiz (Deutsch

und Rätoromanisch), die französischsprachige West-

schweiz und der Kanton Tessin (Italienisch).

Auch an exotischen Orten reift Wein. So haben Win-

zer dieses Jahr zum ersten Mal auf Deutschlands

höchstem Berg, der Zugspitze, Wein reifen lassen.

Das Experiment hat funktioniert, heißt es: Der Zug-

spitzwein schmeckt gut – und er hat ein anderes

Aroma als Wein aus dem Tal.

Auch in Norddeutschland gibt es Weinberge, zum

Beispiel in Hamburg. Kaufen kann man diesen Wein

nicht – nur spezielle Gäste der Stadt bekommen den

Hanse primeur. Der nördlichste Weinberg Deutsch-

lands liegt auf der Nordseeinsel Sylt.

Weil Deutschland ein sehr nördliches Weinland ist,

gibt es besonders viel Weißwein. Die populärsten

Sorten sind Riesling und Müller-Thurgau. Eine typi-

sche Weißweinflasche ist seit rund 250 Jahren der

fränkische Bocksbeutel. Er hat eine besonders brei-te Form. Auch Rotwein wird immer populärer. Insge-

samt trinken die Deutschen nach Informationen des

Deutschen Weininstituts rund 24 Liter Wein und Sekt

pro Person und Jahr.

Probleme haben deutsche Winzer oft mit Wild-

schweinen. Die Tiere lieben süße Trauben und wüh-

len gern in einem Weinberg. Für den Winzer kann

das sehr teuer werden.

SPEZIELLES AROMA

die Weinlese, -n Sammeln von Traubenfür Wein

(die Traube, -n grüne, rote oder blaueFrucht: Man isst sie alsObst oder macht Wein

daraus.)das Weinbaugebiet, -e   ≈ Areal: Dort hat man

Weintrauben für dieWeinproduktiongepflanzt.

entspr¡chen fast gleich sein mit

der Kanton, -e Teil von einer föderalis-tischen Republik

reifen   ≈ groß werden

der W“nzer, -   ≈ Person: Sie stellt Weinher.

das Tal, ¿er   ≈ Landschaft: Sie liegttief zwischen Bergen.

die N¶rdseeinsel, -n Stück Land in derNordsee

die S¶rte, -n   ≈ Variante

frænkisch   von: Franken = Regionin Bayern, Baden-Württemberg undThüringen

insges„mt/“nsgesamt im Ganzen

nach Informationen   hier: wie Informationenzeigen

der S¡kt   ≈ alkoholischesGetränk, fast wieProsecco

das W“ldschwein, -e Schwein: Es lebt in frei-er Natur.

wühlen   hier: mit der Schnauzetiefe Stellen in die Erdemachen

(die Schnauze, -n   ≈ Mund (und Nase)beim Tier)

(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben.)

PAKETE ZU EINEMTERMIN LIEFERN LASSEN

der Paketdienst, -e Firma: Sie liefertPakete.

die SMS, -   kurz für: Short MessageService ≈ kurzer Brief:Man schickt ihn mitdem Handy.

ähnlich fast gleich

verl„ngen haben wollen

mehrere (-r/-s) mehr als zwei

h“ntereinander/ direkt einer nach dem

hinterein„nder anderen„nnehmen   hier:  ≈ nehmen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Tipp des Monats

Pakete zu einemTermin liefern lassen

Man bestellt im Internet – und

dann kommt das Paket zu einerUhrzeit, zu der man nicht zu Hause

ist. Das soll jetzt anders werden. Der

Paketdienst DHL schickt einen Tag

vorher eine E-Mail oder eine SMS, in

der der Termin steht. Passt er nicht,

kann man ihn verschieben - um bis

zu vier Tage. Vorher muss man sich

bei paket.de registrieren. DPD bie-

tet schon seit 2011 einen ähnlichen

Service („Flexzustellung“) an, der

Paketdienst Hermes plant ihn fürnächstes Jahr. Bei vielen Firmen

kann man schon länger einen zwei-

ten Lieferversuch verlangen, wenn

man nicht da war. Die Firma Hermes

kommt automatisch mehrere Tage

hintereinander. Aber vielleicht

haben Sie nette Nachbarn? Diese

können für Sie nämlich auch Pake-

te annehmen.

!

Kommen Pakete baldnur noch, wenn derEmpfänger auch zu

Hause ist?

Deutscher Weißwein

Seit rund 250 Jahren

gibt es ihn auch im

Bocksbeutel (dritte

Flasche von links)

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3 Fragen

Machen statt träumen

Heinz Schönewolf (77) aus Dudweiler (Saarland) baut seit

mehr als 35 Jahren eine Burg in seinem Garten. Er plant,

dass sie in drei Jahren fertig ist.

Im Garten eine Burg zu bauen – woher haben Sie denn

diese Idee?

Meine Frau und ich haben uns 1975 ein Haus gekauft. Wir

wollten auch eine Garage bauen. Deshalb haben wir in

unserem Garten Erde weggebaggert. Dadurch hatten wir

erst einmal einen großen Berg Erde im Garten. Den

mussten wir stabilisieren. Aber wie? Eine

einfache Mauer ist ziemlich langweilig.

Außerdem hatten wir wenig Geld.Ich habe zum Glück kostenlos

Granitsteine bekommen. Das

war der Anfang des Projekts.

Kann denn jeder Mensch

eine Burg konstruieren?

Ich habe zwar 30 Jahre lang

bei der Stadtverwaltung

gearbeitet, aber ich habe Maurer gelernt. Für mich ist das

deshalb kein Problem. Jetzt fehlt nur noch ein Turm. In

ungefähr drei Jahren ist die Burg fertig. Ich kann abernicht nur neue Dinge bauen, ich muss auch alte Teile

schon wieder sanieren.

Und was sagen die Leute zu Ihrem Projekt?

Die Menschen kommen von überall her, um meine Burg zu

sehen. Die Besichtigung ist kostenlos, sie müssen mir nur

vorher Bescheid sagen. Kinder finden die Burg besonders

toll. Das Turmzimmer heißt jetzt Rapunzelzimmer. Unsere

kleinen Besucher haben nämlich sofort an die schöne

junge Dame aus dem Märchen gedacht, die

dort ihr Haar nach unten lassen kann.

Eine gute Idee! Nur für meine

Frau ist das Hobby oft schwer

zu akzeptieren. Ich arbeite

nämlich jeden Tag an

meiner Burg, auch am

Sonntag! Aber wissen

Sie was: Sie mischt mir

immer den Mörtel an –

und das kann sie wirk-

lich sehr gut.

Berlin

Ein gigantisches Bild

Plötzlich sieht die Fassade des Plattenbauskomplett anders aus: Kein Grau ist mehr zu sehen, sondern klei-

ne Häuser, Bäume, exotische Vögel und andere Tiere. Wandbilder wie diese gibt es viele in Berlin. Aber

Steve Rolle hat am Tierpark im Stadtteil Friedrichsfelde auf 22 000 Quadratmetern das größte bewohnte

Wandbild der Welt gemalt. Die meisten Mieter finden das Projekt toll. Sie durften nämlich sagen, welche

Motive auf den Plattenbau kommen. So ist zum Beispiel auch der Hund einer Mieterin zu sehen. Der Ver-

mieter hofft, dass wegen des Wandbildes bald auch jüngere Leute in den Plattenbau einziehen wollen.

EIN GIGANTISCHES BILDder Pl„ttenbau, -ten (meistens) hohes Haus

aus Betonplatten(die Betonplatte, -n   ≈ dünnes Stück aus sehr

hartem Material)das W„ndbild, -er   hier: Bild auf der Außen-

seite eines Hauses

bewohnt so, dass Menschen ineinem Haus oder einerWohnung wohnen

MACHEN STATT TRÄUMENbauen   hier: eine Burg machen(die B¢rg, -en   ≈ großes, massives

Schloss)

die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzen brau-chen sie zum Leben.

w¡gbaggern   hier: mit einer großenMaschine herausholen

die Mauer, -n   hier: Sache aus harterSubstanz: Sie formt eineGrenze.

der Granitstein, -e sehr harte Substanz ausGranit

die St„dtverwaltung, Administration von-en einer Stadt

der Maurer, - Person: Sie macht beruf-lich die Mauern voneinem Haus.

sanieren   hier:  ≈ reparieren

das Märchen, -   ≈ fantastische Erzählung,z.B. „Hänsel und Gretel“

„nmischen   hier: aus Wasser undeiner Substanz eine wei-che Masse machen

der Mœrtel   ≈ Masse aus Sand, Zementund Wasser für denHausbau

(der S„nd gelbbraune, trockeneSubstanz, z.B. am Strand)

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

   F   O   T   O   S  :   D   W   I  ;   P   I   C   T   U   R   E   A   L   L   I   A   N   C   E   /   D   P   A   (  2   )

Viel Fassadenfarbe

Früher haben alle

diese Häuser so grau

ausgesehen wie das

ganz oben links

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12   9/13

ÄRGER IM SPIEGEL

der Schulhof, ¿e Platz beim Schulhaus:Dort sind die Schüler inder Pause.

schreien sehr laut rufenber“chten informieren

der Hausmeister, - Mann: Er kümmert sichin einem Haus umReparaturen undOrdnung.

der Pfau, -e großer Vogel (Foto): Erkann nicht weit fliegen,und das männliche Tierhat sehr schöne langeFedern.

(die Feder, -n eines von vielen leich-ten Teilen auf demKörper von Vögeln)

die F¡nsterscheibe, -n   ≈ Fensterglas

der Rivale, -n   hier: anderer männli-cher Vogel

verschw“nden   hier: nicht mehr zusehen sein

GEFÄHRLICHE STRASSEN

das W“ldtier, -e ÷ Zootier;÷Haustier

kollidieren eine Kollision haben mit

das Reh, -e braunrotes Tier: Es lebtmeistens in Gruppen imWald (Foto unten).

der D¢ftzaun, ¿e Zaun: Er riecht speziell.(der Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz

oder Metall: Sie zeigt,wo die Grenze voneinem Stück Land ist.)

der F¶rscher, - Person: Sie untersuchteine Sache systematisch.

liefern   hier:   ≈ geben

Unfallrisiko Reh

200 000-mal im Jahr

gibt es Kollisionen

mit Wildtieren

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Ein Vogel schreit wegeneines Spiegelbilds – die

Nachbarn rufen die Polizei.

Wildtiere

Gefährliche Straßen

Es ist dunkel – und plötzlich stehen Wildtiere auf der Straße. Für

einen Autofahrer ist es fast unmöglich, nicht mit ihnen zu kol-lidieren. Rund 200 000 Unfälle mit Wildtieren hat es 2012 gege-

ben. Besonders oft laufen Rehe auf die Straße. Damit das nicht

passiert, gibt es schon seit Jahren Reflektoren. An verschiede-

nen Straßen reflektieren sie das Licht von Autos. Das soll Tieren

Angst machen und sie stoppen. Eine andere Idee sind Duftzäu-

ne, die nach Mensch und Tieren riechen. Auch davor haben Rehe

Angst. Aber funktioniert das wirklich? Forscher wollen das jetzt

genau wissen: Rehe mit GPS-Sendern sollen ihnen bis 2014 Ant-

worten liefern.

Tiere

Ärger im Spiegel

Wer ist da auf dem Schulhof so laut? Diese Frage haben sich viele Einwohner vonOber-Ramstadt (Hessen) gestellt. Manche haben die Polizei gerufen und von

„Schreien eines Tieres“ berichtet. Die Polizei hat den Hausmeister der Schule

gefragt. Er konnte das Phänomen sofort erklären: Ein Pfau kommt immer wieder

vom Nachbarn auf den Schulhof. Der Vogel geht jedes Mal zu einer Fensterscheibe

und schreit dort. Im Fenster sieht er nämlich sein Spiegelbild. Für ihn ist es ein

Rivale. Wenn es dunkel wird, verschwindet das Spiegelbild. Der Pfau kann wieder

zurück zum Nachbarn gehen. Er hat ja gewonnen.

Pfau in ganzer Größe

In Hessen hatte ein

 Tier wie dieses ein

großes Problem

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F  O T   O  S  : I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C 

 K   (   3  )  

KURIOSES DEUTSCH

die Studie, -n systematischeUntersuchung

der F¶rscher, - Person: Sie arbeitet für

mehr Wissen.erm“tteln eine Sache systematisch

untersuchen

die S„tzstellung, -en   ≈ Position von Subjekt,Verb und Objekt ineinem Satz

(der S„tz, ¿e Aussage mit Subjekt,Verb, Objekt)

die Aussprache, -n   von: aussprechen =richtig sagen

das Sprachmuster, -   hier: Kombination vonSätzen

„bgewichen   hier: Part. II von:abweichen = anderssein

EINKAUFEN

der Onlinehandel Kauf und Verkauf imInternet

¢msetzen   hier: Waren verkaufenzum Preis von

die Dienstleistung, -en  hier: Serviceangebot

der [nteil, -e   hier: Menge

der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe ineiner speziellen Zeit

s¡lten ÷ oft

die Fußgängerzone, -n Zone: Nur Fußgängerdürfen sie benutzen.

(der Fußgänger, - Person: Sie geht zuFuß.)

d¢rchschnittlich   ≈ meistens

eine hohe Kaufkraft   ≈ genug/viel Geld zumhaben Kaufen haben

pro K¶pf pro Person

BEI REGEN GELD ZURÜCK

die N¶rdseeinsel, -n Stück Land in derNordsee

Wie viele Tüten noch? 

Besonders viel kaufen

Menschen in München

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

PanoramaLEICHT 

Urlaub

Bei Regen Geld zurück

In den Ferien wollen die meisten Menschen

die Sonne sehen. Zum Ärger vieler Touris-ten regnet es manchmal aber auch an

Urlaubsorten. Gäste auf den Nordseeinseln

Norderney und Borkum können sich gegen

schlechtes Wetter versichern: Wenn die

Sonne an einem Tag weniger als drei Stun-

den scheint, bekommen Versicherte 40

Prozent der Kosten für die nächste Über-

nachtung zurück. Die können sich dann

über Regen freuen – und mit dem Geld in

das nächste Schwimmbad gehen.

Zahlenspiel

Einkaufen

45 Milliarden Euro – so viel Geld wurde 2012 in Deutschland im Onlinehan-

del umgesetzt. Rund 42,3 Millionen Menschen haben Dinge oder auch

Dienstleistungen im Internet bestellt, also mehr als die Hälfte aller Deut-

schen. Am höchsten ist der Anteil der Onlinekäufer unter den25- bis 44-Jäh-

rigen (89 Prozent). Am populärsten war im letzten Jahr Kleidung (5,96 Mil-

liarden Euro Umsatz) und Elektronik (3,54 Milliarden Euro Umsatz). Gehen

die Menschen selbst in ein Geschäft, dann sind sie im Zentrum von München

besonders selten allein. Denn dort laufen pro Stunde rund 15000 Menschen

durch die Kaufingerstraße (Platz eins in Deutschland). Auf Platz zwei mit rund

13000 Menschen pro Stunde steht die Neuhauser Straße – der andere Teil

der wichtigsten Münchener Fußgängerzone. In die süddeutsche Metropole

kommen viele Touristen, von denen die rund 100000 Araber mit durch-

schnittlich 274 Euro pro Tag besonders viel ausgeben. Aber auch die 1,4 Mil-

lionen Einwohner der Stadt haben eine hohe Kaufkraft: circa 26218 Euro pro

Kopf. Genug Geld brauchen die Münchener besonders im September: Dann

beginnt nämlich das Oktoberfest – und das Bier ist wieder teurer geworden.

Ein Liter kostet dort jetzt zwischen 9,40 und 9,85 Euro.

Sprache

Kurioses Deutsch

Deutsch ist eine der komischsten

Sprachen der Welt. Das sagt eine

Studie von idibon.com. Die For-

scher der Internetplattform

haben zuerst verschiedeneBasisinformationen von 239

Sprachen ermittelt, zum Beispiel

Satzstellungund Aussprache. Die

Evaluation hat 192 verschiedene

Sprachmuster gezeigt. Geprüft

haben die Forscher dann 21

Basisinformationen, die sie in

 jeder Sprache gefunden haben.

Je mehr eine Sprache von diesen

Mustern abgewichen ist, desto

komischer war sie für die

Forscher. Auf den ersten Plätzen

sind viele Dialekte. Aber auch

Deutsch ist vorn dabei:

Die zehn komischsten Sprachen

1. Chalcatongo Mixtekisch

2. Nenzisch

3. Choctaw

4. Diegueño

5. Oromo

6. Kutenai

7. Iraqw

8. Kikongo

9. Ostarmenisch

10. Deutsch

Eine Übung zudiesen Textenfinden Sie auf 

Seite 36.

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14   9/13

die Briefträgerin, -nen Frau, die Briefe bringt

der Kahn, ¿e kleines, offenes, flachesBoot ohne Motor

das M•ckenspray, -s Spray für die Haut gegenStechmücken

(die St¡chmücke, -n kleines Insekt, das Bluttrinkt)

aushelfen   hier: jemandem etwasgeben oder leihen, daser dringend braucht

reichen ≈ geben

der Aufdruck, -e   hier: Worte, die auf eineFlasche gedruckt sind

s“ch gut einsprühen ≈ ein Spray auf fast alleStellen des Körpers tun

gehören zu ≈ ein Teil sein von

beliefern   hier: Post und Paketebringen

„nschließen   hier: ≈ eine Verbindungmachen zu

bieten   hier: geben; zeigen

Wer Andrea Bunar an ihrem Arbeits-

platz besucht, der sollte einen wich-

tigen Gegenstand nicht vergessen. „Na,

Mückenspray dabei?“, begrüßt sie ihren

Gast. Wenn der kein eigenes hat, hilft sie

gerne aus. „Hier, nehmen Sie“, sagt sie

und reicht ein Fläschchen mit italieni-

schem Aufdruck. „Habe ich im Internet

bestellt. Sprühen Sie sich gut ein, auch am

Hals und an den Ohren.“

Bunar weiß, wie aggressiv die Stech-

mücken auf dem Wasser sein können – sie

gehören zu ihrem Arbeitsplatz: Die 42-

Jährige ist die einzige Kahn-Briefträgerin

Deutschlands. Ihren 65 Kunden im kleinen

Spreewalddorf Lehde bringt sie die Post

übers Wasser. 600 Briefe und Karten und

bis zu 40 Pakete transportiert sie jede

Woche in ihrem Kahn. Seit mehr als 100

Jahren kommt die Post in Lehde auf die-

sem Weg. Auch der Müll wird per Kahn

wegtransportiert. Bis 1929 war der ganze

Ort nur vom Wasser aus zu erreichen. Noch

heute ist das so bei dreien der Häuser, die

Andrea Bunar beliefert. Die anderen sind

inzwischen an Straßen angeschlossen.

Aber der kürzeste Weg ist noch heute der

über das Wasser.

Mehr Wasser als Land: Dieses Bild bie-

tet der Spreewald dem Besucher an vielen

Spreewald-Klassiker Eine Fahrt im Kahn mit

Fährfrau in traditioneller Sorbenkleidung

Ein Labyrinth aus

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Spreewald

MITTEL

%

„Ganz egal, wie vielStress ich vorher inder Stadt hatte: Hier

draußen ist alles weg.“

Briefträgerin Andrea Bunar über

ihren Arbeitsplatz auf dem Wasser

F  O T   O  S  : L  O  O  K  F  O T   O  /  H A  U  K E 

D R E  S  S L E R  ; P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E 

 /  D P A 

Stellen. 100 Kilometer südöstlich von Ber-

lin liegt die idyllische Wasserlandschaft,

die seit vielen Jahren die populärste tou-

ristische Region Brandenburgs ist. Die

Spree verzweigt sich dort in viele kleine

Flüsse: natürliche Seitenarme, Kanäle und

sogenannte Fließe – kleine Flüsse, die

über viele Jahre von Menschen angelegt

worden sind. Das Wasser ersetzt im Spree-

wald an vielen Stellen die Straßen. 1575

Kilometer umfasst das Gesamtgewässer-

netz nach Informationen des Brandenbur-

gischen Umweltministeriums; auf knapp

300 Kilometern davon können Kähne und

Boote fahren. Auf rund 400 Kilometern

kann man mit Sportbooten gut wasser-

wandern.

Andrea Bunar stößt den vier Meter lan-

gen Holzstab, das Rudel, ins Wasser und

drückt sich ab. Der Kahn gleitet, sie stößt

ins Wasser, drückt ab, gleitet – immer im

gleichen Rhythmus, ruhig und regelmäßig.

„Staken“ nennt man diese Art der Fortbe-

wegung. Was so leicht aussieht, ist eine

sehr anstrengende Arbeit – nicht nur für

die Arme. 1,5 Meter sind die Fließe im

Durchschnitt tief. Unter der glatten Was-

seroberflächemuss die Briefträgerin gegen

die Strömung andrücken. „Das geht auf 

den ganzen Körper“, sagt sie. „Manchmal

spanne ich den Bauch an, das gibt ein

gutes Extratraining.“ Acht Kilometer legt

sie jeden Tag im Kahn zurück, sechs Tage

s“ch verzweigen sich trennen

der Seitenarm, -e kleiner Fluss, der voneinem größeren Flussweggeht

„nlegen   hier: bauen

ers¡tzen   hier: an der Stelle einerSache sein

umf„ssen   hier: ≈ haben

das Ges„mtgewäs-   hier: ≈ komplettes System

sernetz von Flüssen verschiedenerGröße

kn„pp nicht ganz

der H¶lzstab, ¿e langer, dünnerHolzgegenstand

s“ch „bdrücken   hier: sich mit der Kraftder Arme oder Beine weg-drücken

gleiten sich leise bewegen

regelmäßig   hier: in gleichenIntervallen

die W„sser-   hier: Außenseite desoberfläche, -n Wassers

die Strömung, -en schnelle Bewegung desWassers in eine Richtung

Das geht auf …   hier: Das fühlt manim …

„nspannen   hier: ≈ den Bauch flachmachen und kurze Zeit sohalten

zur•cklegen   hier: fahren

Mehr Wasser als Land: typisch Spree-

wald. Im Osten Brandenburgs ist die

Natur so romantisch wie in kaum einem

anderen deutschen Wald. Dort war

Barbara Kerbel unterwegs – mit der einzi-gen deutschen Briefträgerin, die die Post

auf einem Kahn über das Wasser bringt.

Wasser

PLUS

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16   9/13

pro Woche ist sie draußen – das macht

insgesamt rund 1100 Kilometer in der

Saison von April bis Oktober.

Die Post zelebriert ihre außergewöhnli-

che Briefträgerin. Zum Saisonstart im April

gibt es einen Sonderstempel, mit Kahn

und Frau in Spreewaldtracht darauf. Für

Bunar war der Start in diesem Jahr trotz

aller Feierlichkeiten sehr ungemütlich:

Anfang April war es so kalt, dass an man-

chen Stellen noch Eis auf den Fließen war.

„Alles war nass, und es war so kalt“,

erzählt sie. „Ich hatte so viel Kleidung

übereinander an, dass ich mich gerade

noch bewegen konnte. Aber am schlimms-

ten waren die kalten Hände.“

Immer draußen, immer in Bewegung –

und fast immer unter Beobachtung: Das ist

Bunars Job. Sie ist nicht nur Briefträgerin,

sondern auch Touristenattraktion. Und sie

wusste, worauf sie sich einlässt; ihre Vor-

gängerin Jutta Pudenz wurde sogar im

Werbeprospekt von Lübbenau vorgestellt.

„Man muss auch für die Leute offen sein“,

sagt Bunar. Sie zeigt Wassertouristen den

Weg, scherzt mit den Fährmännern, lässt

sich geduldig fotografieren und filmen,

hat ein freundliches Wort für jeden – und

ist auch nicht genervt, wenn sie immer

wieder im Scherz sagen muss: „Nein, für

Sie hab’ ich heute leider nichts!“

Eine typische Unterhaltung auf dem

Wasser beginnt nämlich so: „Da kommt

die Post!“, ruft der Fährmann. Alle drehen

sich um, Fotoapparate klicken. „Jaha,

hallo, schönen guten Tag!“, antwortet

Bunar und lacht und winkt. „Ist denn auch

was für mich dabei?“, fragt immer min-

destens einer. „Nein, heute leider nicht!“

Sie antwortet immer. „Was machen Sie

Die Sorben

Eigene Sprache, eigene Tradition

Ein Teil des Spreewalds gehört zur Region Niederlausitz. Deshalb sind dort viele Schilder zwei-

sprachig. Am Bahnhof in Lübbenau zum Beispiel steht oben „Lübbenau (Spreewald)“ und darun-

ter „Lubnjow (Blota)“ – der Ortsname auf Sorbisch. Die Region ist nämlich die Heimat der

Sorben.

Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das seit rund 1500 Jahren in der Lausitz lebt. Nach

Informationen des Brandenburgischen Wissenschaftsministeriums leben dort heute rund 60 000Sorben, 20 000 davon in Brandenburg, 40 000 in Sachsen. Sie haben den Status einer nationa-

len Minderheit – mit eigener Sprache und einer offiziellen Flagge. Es gibt sorbische Schulen, in

denen Sorbisch die Unterrichtssprache ist. Viele sorbische Traditionen gibt es noch heute, und

sie werden auch im Spreewald gelebt: Frauen tragen traditionelle Kleidung, zu Ostern werden

Eier kunstvoll bemalt, Feste wie die Fastnacht werden traditionell gefeiert.

Seit 2008 gibt es zum ersten Mal einen sorbischen Ministerpräsidenten: Stanislaw Tillich

wurde zum Regierungschef Sachsens gewählt.

gehören zu ≈ ein Teil sein von

nach   hier: auf der Basis von ...

das W“ssenschafts- Ministerium, das sich um Universitäten und Instituteministerium, -ministerien kümmert, die spezielles Wissen sammeln, z.B. im

Bereich Chemiedie M“nderheit, -en   hier: kleine Gruppe in einem Staat, die sich vonanderen z. B. durch Kultur und Sprache unterschei-det

die Fl„gge, -n großes Stück Stoff in speziellen Farben als Symbolfür eine Nation

k¢nstvoll mit großem künstlerischen Talent und Können

bemalen mit Farbe malen auf 

die F„stnacht Karneval

der Min“sterpräsident, -en Regierungschef eines deutschen Bundeslandes(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik)

Eine grüne Welt aus

Wasser und Wald

Der Spreewald ist seit

1991 ein UNESCO-

Biosphärenreservat

Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr, ummit dem Boot Post zubringen

zelebrieren ≈ feiern; hier: mit Stolz

zeigenaußergewöhnlich   hier: speziell;↔ durch-

schnittlich

der S¶nderstempel, - spezieller Stempel fürSammler

die Spreewaldtracht traditionelle Kleidung,die man im Spreewaldträgt

übereinander/ eines über dem anderenüberein„nder

die Beobachtung, -en   von: beobachten =genau sehen, was ande-re machen

die Touristenat- Sehenswürdigkeit fürtraktion, -en Touristen

s“ch einlassen auf  mitmachen bei

die Vorgängerin, Frau, die vorher die-nen Position hatte

sogar ≈ auch

der W¡rbeprospekt,-e Prospekt mit Werbung

¶ffen   hier: so, dass neueMenschen willkommensind

sch¡rzen einen Spaß machen

der Fährmann, ¿er   hier: Fahrer von Kähnenund Booten

ged¢ldig   hier: ruhig

gen¡rvt ≈ ärgerlich

s“ch ¢mdrehen   hier: die Position vonKopf und Oberkörperändern und in dieRichtung blicken von

w“nken mit einer Handbewegung

grüßen

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179/13

MITTEL

F  O T   O  S  : MA  U R I  T  I   U  S I  MA  G E  S  /  P E T  E R 

L E H N E R  ; I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K 

MITTEL

Die Schönheit der Landschaft hat schon

den Schriftsteller Theodor Fontane faszi-

niert, der 1858 einer der ersten Touristen

im Spreewald war. Im vierten Band seiner

Wanderungen durch die Mark Branden-

burg berichtete er von der Idylle. Eine

„Lagunenstadt im Taschenformat“ nannte

der Dichter Lehde, und weiter: „Man kann

nichts Lieblicheres sehen als Lehde, das

aus ebenso vielen Inseln besteht, als es

Häuser hat.“ Was Fontane gefiel, entdeck-

ten bald darauf auch viele andere Reisen-

de: Seit 1882 gibt es in Lehde organisierten

Fremdenverkehr, und die eineinhalb- bis

zweistündige Kahnfahrt vom Lübbenauer

Hafen in das Dorf ist schon lange ein Tou-

risten-Klassiker.

Bis zu drei Millionen Besucher kommen

 jedes Jahr in den Osten Brandenburgs.

900 000 Passagiere schippern nach Anga-

ben des Tourismusverbandes Spreewald

 jedes Jahr auf einem der Kähne durch die

Region; rund 400 000 von ihnen starten

am größten Hafen im Spreewald, in Lüb-

benau. Mehr als 300 Fährmänner und -

frauen verdienen dort mit den Gästen ihr

denn bei einem Expressbrief?“ „Na, dann

fahre ich eben schneller!“

Alle Sprüche schon Hunderte Male

gehört – aber die Briefträgerin bleibt

geduldig, sie lächelt. „Was glauben Sie,

was erst los ist, wenn ich Pakete von

Zalando auf dem Kahn habe?“ Der Inter-

net-Modehändler wirbt in TV-Spots mit

dem Slogan „Schrei vor Glück!“. Was also

passiert, wenn die Touristen die Zalando-

Kartons auf dem Postkahn liegen sehen?

Richtig: Sie schreien und lachen. Und was

macht Bunar? Sie lacht mit.

In den Momenten, wenn kein Kahn mit

Touristen an ihr vorbeischippert, ist es

fantastisch ruhig. Das Wasser ist zu hören

und ein paar Vögel – das ist alles. Kein

lautes Geräusch, nur Natur. Ruhig gleitet

ihr Kahn durchs Wasser, vorbei an hüb-

schen Gärten, geschmückten Briefkästen

und tief übers Wasser hängenden Bäu-

men. Was für einen schönen Arbeitsplatz

sie hat! „Ich freue mich jeden Tag“, sagt

die 42-Jährige. „Ganz egal, wie viel Stress

ich vorher in der Stadt hatte: Hier draußen

ist alles weg.“   %

 Typisch SpreewaldDas Wasserlabyrinth kulinarisch

• Gurke: Gurken wachsen wegen des vielen

Wassers in den Böden im Spreewald besonders

gut. Die Spreewaldgurke hat eine lange Tradition –

und ist inzwischen für das Marketing der Region

sehr wichtig geworden. Es gibt auch einen

Radweg, der ihren Namen trägt: den 260 Kilometer

langen Gurkenradweg rund um den Spreewald.

Wer nur Appetit hat, dem kann das egal sein – und

kann sich an den berühmten Gurken sattessen. Es

gibt sie eingelegt als Senf-, Gewürz- oder saure

Gurken und auch warm zum Fisch.

• Leinöl: Die Herstellung von Leinöl hat in der

Lausitz eine genauso lange Tradition wie die

Spreewaldgurke. Man isst das gesunde Öl traditio-

nell mit Quark zu Kartoffeln, Gurkensalat oder

saurem Hering in Sahnesoße.

• Meerrettich: Die scharfe Wurzel wächst gerne

an feuchten Wiesen und Flüssen. Der Spreewald

ist eines der wichtigsten Anbaugebiete.

Meerrettich wird zum Beispiel als Soße zu

Rindfleisch gegessen und als Sahnemeerrettich

zu Fisch.

• Hefeplins: Dafür sollte man beim Essen aufjeden Fall noch Platz lassen. Hefeplinse sind dicke

Eierkuchen, die mit Butter und Zucker serviert

werden. Nicht nur wer mit dem eigenen Boot oder

Fahrrad unterwegs ist, wird sie lieben!

die G¢rke, -n kleine, grüne Gemüsepflanze, dieman roh essen kann, z. B. als Salat

eingelegt   von: einlegen = ein Lebensmittelkonservieren: Man legt es ingewürztes, meistens saures Wasser.

das Leinöl Öl aus den Samen des Flachses(der Samen, - harte, kleine Frucht von einer

Pflanze)(der Fl„chs, -e Pflanze, aus deren Teilen man

Textilien herstellen kann)der Qu„rk weiches Nahrungsmittel aus saurer

Milch

der Hering, -e silberfarbener Meeresfisch

die W¢rzel, -n   hier: Teil einer Pflanze, der unterder Erde wächst und den man essenkann

die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächst

das [nbaugebiet, -e Gebiet, in dem man Pflanzen in dieErde setzt, deren Früchte man spä-ter sammeln will

die Hefe helle Substanz, die man beimBacken verwendet, damit z.B. dieKuchenmasse größer wird

der Eierkuchen, - in der Pfanne gebackene Mehlspeiseaus Eiern, Mehl und Milch

eben   hier: ≈ also; wenn es seinmuss

der Spr¢ch, ¿e kurzer Satz, den man sichgut merken kann; hier:

Spaß

læcheln   hier: freundlich lachen

der Modehändler, - Verkäufer von Modeschreien laut rufen

 vorbeischippern mit einem Schiff vorbeifah-ren

das Geräusch, -e Laut

faszinieren   hier: sehr gut gefallen

der B„nd, ¿e   hier: eines von mehrerenBüchern, die inhaltlich einThema haben

die M„rk, -en   hist. ≈ Region

lieblich ≈ angenehm; schön

„ls   heute korrekt: wie

der Verb„nd, ¿e   hier: Organisation

„Die Lagunenstadtim Taschenformat“

Der Dichter Theodor Fontane1882 über die Ähnlichkeitzwischen dem Dorf Lehde

und Venedig

Spreewald

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18   9/13

F  O T   O  : P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E  /  Z B 

Geld. Die Naturlandschaft des Spreewalds

mit rund 18 000 Tier- und Pflanzenarten ist

seit 1991 ein Biosphärenreservat der UNESCO.

Wer mit Kahn, Boot oder auch auf dem

Fahrrad durch den Spreewald reist, sieht

Gräser hoch wie Menschen, Fischotter,

Störche – mehr Natur geht kaum.

Besucher, die zum ersten Mal auf den

Wasserwegen im Spreewald unterwegs sind,

können schnell die Orientierung verlieren.

Manche der vielen Fließe sind so eng, dass

zwei Kähne nur knapp aneinander vorbei

passen. „Und von der Landseite aus sieht es

wieder ganz anders aus“, sagt Andrea

Bunar. Sechs Jahre lang hat die Kahn-Brief-

trägerin ihre Vorgängerin in deren Urlaub

vertreten. Ein Jahr lang hat es gedauert, bis

sie sichwirklich gut ausgekannt hat auf dem

Wasser, erzählt sie. Auch das Kahnfahren hat

die 42-Jährige erst für ihren Job gelernt.

Inzwischen verliert sie nur noch ganz sel-

ten das Gleichgewicht – und kennt die

Schleichwege durch das Wasserlabyrinth.

Seit einem Jahr ist die Tour Nummer zehn ihr

Gebiet. Vormittags bringt sie in Lübbenau

die Post, kommt dabei am Schloss vorbei,

am Hafen – „und vieeelen Touristen“, sagt

Bunar und lacht. Dann stellt sie ihr Post-

auto am Bootshaus ab, lädt Briefe und

Pakete in ihren schwarz-gelben Kahn und

stakt los. Auf dem Wasser ist sie in ihrem

Element. „Was ich hier in einer Saison erlebt

habe, das hätte ich in keinem anderen Job

haben können“, sagt sie strahlend.

Entlang ihrer Tour trifft sie Menschen, die

viel davon erzählen können, wie sich die

Region verändert hat. So wie Karl-Georg

Koal, der im Zentrum von Lehde eine kleine

Meerrettichfabrik hat. Es riecht nach Meer-

rettich, das frische Aroma macht sofort

Appetit. Koal legt den Korb mit Wurzelnweg,

die er gerade putzt, und erzählt. Sein Vater

hat die Firma 1947 gegründet, „er hat sich

was aufgebaut nach dem Krieg.“ Anfang der

70er-Jahre wurde die Fabrik vom damaligen

Staat, der Deutschen Demokratischen Repu-

blik (DDR), enteignet und bald darauf 

geschlossen. In das Gebäude kam ein Erho-

lungsheim für Studenten. Karl-Georg Koal

lernte Tischlerund wurde Kahnbauer – einer

von vier traditionellen Kahnbauern, die es

damals noch gab in Lübbenau.

20 Jahre später hatte sich plötzlich

wieder alles geändert. Holzkähne kamen

immer mehr aus der Mode. Dafür fuhren im

Spreewald immer mehr Aluminiumkähne.

Sie haben ein niedrigeres Gewicht und sind

leichter zu pflegen. Außerdem bekam die

Familie Koal 1992, nach dem Ende der DDR,

ihren Besitz zurück. „Also stieg ich hier mit

ein“, sagt Koal. Sein Bruder produziert

nebenan Senf, er selbst, wie früher der

Vater, Meerrettich. „Wir sind ein ganz klei-

ner Familienbetrieb“, sagt Koal. Das meis-

te wird noch immer von Hand gemacht.

100 000 Gläser Meerrettich stellt Koal mit

seiner Frau und seiner Tochter pro Jahr her.

„Die großen Hersteller produzieren diese

Menge in zwei Schichten.“

Auch Holzkähne baut Koal heute noch.

Zum Leben verdient er damit aber nicht

mehr genug. Denn inzwischen sind fast

alle modernen Kähne aus Aluminium –

auch die Ausflugskähne für die Touristen

und der Postkahn von Andrea Bunar. Seit

2004 ist er der einzige Holzkahnbauer in

der Region, sagt Koal. Die Werkstatt, in der

sein Urgroßvater einmal angefangen hat,

hat der 52-Jährige dem Spreewaldmu-

seum in Lehde geschenkt. Touristen kön-

nen nun dort eine Tradition kennenler-

nen, die fast schon verloren ist in der

Region. „Der Holzkahn passt einfach nicht

mehr in die heutige Zeit“, sagt Koal. 2

Kahnbauer Karl-Georg Koal in seiner Werkstatt

Als Letzter in der Region baut er die Boote aus Holz

der F“schotter, - ≈ Tier mit langem Schwanz,das im Wasser lebt undFische isst

(der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmalesTeil am Ende des Rückensoder des Körpers vonTieren)

der St¶rch, ¿e großer, schwarz-weißerVogel mit langen Beinen

kn„pp hier: mit sehr wenigDistanz

anein„nder ≈ einer am anderen

vertreten für kurze Zeit die Aufgabeneines anderen machen

s“ch auskennen   hier: die Wege kennen

das Gleichgewicht ≈ Balance

der Schleichweg, -e nur wenigen Leutenbekannter Weg

erleben   hier: als Erfahrung machen

strahlend   hier: fröhlich

s“ch verændern anders werden

die Meerrettich- Fabrik, in der man ausfabrik, -en Meerrettich eine weiche

Masse herstellt und inGläser füllt

(der Meerrettich, -e Pflanze, von der man denTeil essen kann, der unterder Erde wächst: Man ver-wendet ihn als sehr schar-fes Gewürz.)

der K¶rb, ¿e ≈ stabile Tasche, meistensaus dem Material einesBaumes

die W¢rzel, -n Teil von Pflanzen, der unterder Erde wächst

gr•nden startens“ch ¡twas aufbauen hier: eine Firma gründen;

eine berufliche Karrierebeginnen

enteignen   hier: persönlichen Besitzwegnehmen und zu staat-lichem Besitz machen

der T“schler, - Person, die Möbel aus Holzherstellt

einsteigen   hier: mitmachen

der Familien-   hier: Firma, die einerbetrieb, -e Familie gehört und in

der fast nur Familien-mitglieder arbeiten

die Sch“cht, -en   hier: Arbeitszeit in einerInstitution, wo 24 Stundenam Tag gearbeitet wird

der Urgroßvater, ¿ Vater des Großvaters oderder Großmutter

einfach   hier: wirklich

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Klettersteigschule Berchtesgaden

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219/13

F  O T   O  S  : B A Y E R N T   O  U 

R I   S M U  S  ; WWW .B E R  C H T  E  S  G A D E N E R -L A N D  . C  O M ;  K  U R V E R WA L T   U N  G H E L  G  O 

L A N D 

DIE LÄNGSTE BURG DER WELT 

die B¢rg, -en   ≈ großes, massives Schloss

Die B¢rg “st der … finden die Burg ganz toll.g„nze St¶lz …

die [nlage, -n   hier:  ≈ alle Häuser undGärten von einer Burg

das M“ttelalter historische Zeit von unge-fähr 500 bis 1500 nachChristus

 vergrößern größer machen

die Aussichtsplatt- Plattform: Von dort kannform, -en man weit über eine Stadt

oder Landschaft sehen.

AUF DEM EISENWEG

der Kl¡ttersteig, -e   ≈ Weg am Berg: Dort gibt esspezielle Geräte: Damitkann man über schwereStellen gehen.

(kl¡ttern   ≈ mit Händen und Füßenauf einen Berg gehen)

das Eisen schweres Metall

der G¢rt, -e langes, elastisches Ding:Man legt es z. B. um dieBeine oder den Oberkörper.

das Seil, -e dünnes, langes Ding, z. B.aus Metall: Man kann sichdaran halten.

der Karabiner, - Ding aus Metall: Damit kannman sich z. B. an ein Seilhängen.

der Haken, - Ding aus Metall: Daranhängt man etwas auf.

bef¡stigen   ≈ stabil machen

WEIT DRAUSSEN IM MEER

die |nsel, -n Stück Land in einem Meer,See oder Fluss

die K•ste, -n Stück Land, direkt am Meer

der S„ndstrand, ¿e Strand mit einer gelbbrau-nen, trockenen Substanz

die Hochsaison   hier:  ≈ wichtigste Zeit imJahr für Tourismus

s“ch verst¡cken   hier: an einen Ort gehen,wo man nicht leicht zufinden ist

der Schr“ftsteller, - AutorHelgoland-Touristik

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Burg Burghausen

 Tel. +49(0)871/9 24 11 44

www.burg-burghausen.de

Burghausen

Die längste Burg der Welt

Die Burg ist der ganze Stolz der Burghausener. Die 1051 Meter lange bayeri-

sche Anlage steht als längste Burg der Welt im Guinness-Buch der Rekorde.

Sie ist aus dem Mittelalter. Aber erst 1480 vergrößerte Georg der Reiche von

Bayern-Landshut die Burganlage auf ihre heutige Größe. Viele Jahre hat seine

Ehefrau Hedwig auf der Burg gelebt. Die beiden haben ihre Hochzeit noch

sehr groß gefeiert. Aber weil Hedwig ihrem Mann keinen Sohn schenken

konnte, hat er sie auf die Burg zu Burghausen geschickt, wo sie bis zum Ende

ihres Lebens bleiben musste. Das sagt die Legende – Historiker sehen die

Geschichte heute aber positiver. Besucher können in der Burganlage zum Bei-

spiel eines der Museen oder die Aussichtsplattform auf dem Dach besuchen.

Reisetipps

LEICHT 

Helgoland

Weit draußen im Meer

Die Insel war einmal eine britische Kolonie,

heute ist sie deutsch. Helgoland liegt rund 70

Kilometer vor der Küste, so weit draußen wie

keine andere deutsche Insel. Besucher fühlen

sich dort noch viel weiter weg. Auf der Nordsee-

Insel gibt es nämlich fast keine Autos und im

Sommer nicht einmal Fahrräder. Aber es gibt einen Aufzug, um von ihrem unteren auf den

oberen Teil zu kommen. Dazu noch lange Sand-

strände und Holzhäuser in verschiedenen Far-

ben, viele Vögel und zur Hochsaison auch viele

menschliche Besucher. Menschen besuchen

Helgoland nicht erst, seit man dort einkaufen

kann, ohne Zoll zu zahlen. Auf der Insel haben

sich schon Piraten versteckt, Hoffmann von

Fallersleben hat dort die deutsche Nationalhym-

ne geschrieben, und der Schriftsteller Heinrich

Heine machte dort Urlaub.

Klettersteige

Auf dem Eisenweg

Wandern wird bei jungen Menschen immer populärer.

 Aber viele möchten mehr Adrenalin. Das gibt es auf 

Klettersteigen. Auf diesen riskanteren Wegen sichert 

man sich mit einem Gurt und zwei kurzen Seilen mit 

Karabiner. Die Karabiner werden dabei immer an einem

Metallseil oder -haken befestigt – daher auch der Name

Eisenweg. Mindestens 170 Jahre alt ist der Randkluft-

steig am österreichischen Berg Dachsteig. Damit ist er

der älteste Klettersteig der Welt. Schwer zu gehen ist er

nicht. Der Isidorsteig auf den Grünstein ganz in der

Nähe ist schwerer. Wer den Steig mit Blick auf Königs-

see und Watzmann (siehe Deutsch perfekt 5/2013)

gehen möchte, muss Gurt und Karabiner korrekt be-

nutzen können. Ein Klettersteigkurs hilft.

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22   9/13

Am Goethe-Institut in Amman hat Hait-

ham Abbadi seine ersten Deutschkurse

besucht. In der jordanischen Vertretung

des Kulturinstituts hat er gelernt, wie man

sich begrüßt und verabschiedet, wie man

Kaffee in einem Café bestellt und wie man

nach dem Weg fragt. Der erste Tag in

Deutschland war dann allerdings ein

Schock. „Niemand hat so gesprochen wie

im Lehrbuch“, sagt der 36-Jährige. „Ich

habe kaum Wörter wiedererkannt.“

Wie Abbadi geht es vielen, die nach

Deutschland kommen und im Unterricht

die Standardsprache gelernt haben. Schon

bei der Begrüßung fängt die Verwirrung an:

Wer im Norden oder Süden Deutschlands

mit einem freundlichen „Guten Tag“ ein

Geschäft betritt, der wird gleich als „nicht

von hier“ erkannt. Während man sich im

Süden oft mit „Grüß Gott“ begrüßt, sagt

man im Norden einfach „Moin“. In Bayern

und in Österreich ist auch das informelle

„Servus“ üblich, in der Schweiz „Grües-

sech“, „Grüezi“ und informell „Hoi“.

 I m  D e u t s c h k u r s  l e r n t  m a n  k o r r e k t e s  D e u t s c h. 

 T r i f f t  m a n  D e u t s c h e  d a n n  i m A l l t a g ,  s p r e c h e n  v i e l e

 a b e r  g  a n z  a n d e r s.  Y

 v o n n e  P ö p

 p e l b a u m h a t  s i c h 

 a u f  d i e  S u c h e  n a c h  d e m  w i r k l i c h

 e n  D e u t s c h  g  e m a c h t. 

 S p r e c h e n 

 S i e  d a s  w

 i r k l i c h e

 D e u t s c h!

die Vertretung, -en   hier: ≈ zweites Institut desgroßen Kulturinstituts aneinem anderen Ort

s“ch ver„bschieden Auf Wiedersehen sagen

„llerd“ngs ≈ aber

das Lehrbuch, ¿er Buch für den Unterricht

wiedererkennen   hier: etwas erkennen, wasman früher schon einmalgehört hat

die Verw“rrung, -en ≈ Unklarheit; Unordnung;Chaos

betreten in einen Raum hinein-gehen

während   hier: ≈ im Kontrast dazu,dass

einfach   hier: nur

üblich normal

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„Deutschlerner sollten viel mehr über die

Alltagssprache wissen“, sagt Stephan

Elspaß von der Universität Salzburg. „Eben

weil es die Sprache ist, mit der sie tatsäch-lich konfrontiert werden, wenn sie nach

Deutschland kommen.“ Mit seinem Kolle-

gen Robert Möller von der Universität Lüt-

tich hat der Linguist den Atlas der deut-

schen Alltagssprache entwickelt. Der Atlas

besteht aus Karten, die die Verteilung und

Verwendung der verschiedenen Begriffe

zeigen (siehe Interview auf  Seite 26).

239/13

%

F  O T   O  : I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K 

Spezial Alltagsdeutsch

MITTEL

Guten Tag

Hallo

Grüß Gott

Moin

Gruezi

Grüß Euch/Sie/Ihnen

Servus

Hoi

Guten Nachmittag/Abend

%

 Q  U E L L E  : A T  L A  S 

D E R  D E  U T   S  C H E N  A L L T  A  G  S  S P R A  C H E  ;  G 

R A F I   K  :  G E  O R  G  L E  C H N E R 

Aber was versteht man genau unter

dem Begriff Alltagssprache? „Wir verstehen

darunter die Sprache, die man im privaten

Alltag benutzt“, sagt Elspaß. „Bei sponta-nen Gesprächen unter Freunden, Ver-

wandten und Bekannten oder auch beim

informellen Austausch im Supermarkt.“

Die Alltagssprache ist also die gespro-

chene Sprache, die sich von der deutschen

Schriftsprache, der Standardsprache, in

vielen Bereichen deutlich unterscheidet.

In manchen Regionen ist sie dabei dem

Dialekt näher, in anderen der Standard-

sprache. Unter Dialekt versteht man die

regionale Variante einer Sprache (sieheDeutsch perfekt 1/2011).

eben   hier:≈

genau; spezielltatsächlich/ ≈ wirklichtatsæchlich

entw“ckeln   hier: eine Idee haben unddiese dann auch realisieren

die Verteilung   von: sich verteilen = hier: inverschiedenen Gebieten sein

der Begr“ff, -e Wort

der Austausch   hier: Unterhaltung; Gespräch

deutlich   hier: stark; sehr

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24   9/13

Regionale Unterschiede

In den letzten acht Jahren hat Informati-

ker Abbadi die deutsche Sprache immer

wieder neu entdeckt. Erst im Ruhrgebiet,

dann in Köln, München und Hamburg. „Alsich neu in Hamburg war, wollten die Kol-

legen immer alles im Meeting beschna-

cken. Das sagen sie hier im Norden statt

‚besprechen’.“ Außerdem entdeckte er in

Hamburg einen achten Wochentag: den

Sonnabend. Auch wenn er schnell merkte:

„Hier sagt man nicht Samstag, sondern

Sonnabend. Das habe ich auch vorher in

keinem Lehrbuch gesehen.“

das Ruhrgebiet Region mit vielen Industrie-städten in Nordrhein-Westfalen

bespr¡chen   hier: in einer Sitzung mitanderen über ein Themasprechen, um etwas zu ver-einbaren

weitere (-r/-s) mehr; andere (-r/-s)einige (-r/-s) mehr als eine (-r/-s)

variieren sich ändern

vereinzelt so, dass es etwas nur seltengibt

die M¡ldung, -en   hier: Information; Nachricht

der Urwald, ¿er ≈ tropischer Wald; hier:

sehr kompliziertes System

das F•llwort, ¿er Wort ohne wirklicheBedeutung

verschl¢cken   hier: undeutlich ausspre-chen; nicht aussprechen

fehlerhaft mit Fehler(n)

s“ch stören „n komisch finden;Probleme haben mit

str¡ng   hier: genau

24

Perfekt statt Präteri tum

Um etwas zu erzählen, was in der Vergangenheit passiert ist, benutzen die

Deutschen meistens das Perfekt: „Markus ist umgezogen.“ statt „Markus zog um.“

Das Präteritum wird – im Gegensatz zur Schriftsprache – nur bei „haben“ und

„sein“ und bei den Modalverben verwendet: „Susannemusste

am Wochenende

arbeiten.“ Im nördlichen Teil Deutschlands wird auch das Plusquamperfekt statt 

des Perfekts verwendet: „Es war schön gewesen.“ statt „Es ist schön gewesen.“

I n de r ge sp rochenen Alltagssprache

wird oft das Perfekt benutzt.

Markus zog um. – Markus ist umgezogen.

Bilden Sie den Satz im Perfekt!

1. Susanne ging nach dem Kino nach Hause.

___________________________________________________________

2. Hendrik trank noch ein Bier.

___________________________________________________________

3. Timo und Annika suchten nach einer neuen Wohnung.

___________________________________________________________

4. Sarah fuhr mit dem Auto nach Erfurt.

___________________________________________________________

1

die E-Mail

das E-Mail

 Q  U 

E L L E  : A T  L A  S 

D E R  D E  U T   S  C H E N  A L L T  A  G  S  S P R A  C H E  ;  G R A F I   K  :  G E  O R  G  L E  C H N E R 

Der, die oder das? Eine weitere regiona-

le Besonderheit ist die unterschiedliche

Verwendung des Genus. Das grammatika-

lische Geschlecht einiger Begriffe variiert

von Region zu Region. Das Wort „Joghurt“

ist zum Beispiel in Deutschland meistensmännlich („der Joghurt“), während man

in der Schweiz und in Österreich von „das

Joghurt“ spricht.

Gestritten wird auch immer wieder über

den Begriff „E-Mail“. Auch hier gibt es

eine ziemlich klare Grenze zwischen Nord

und Süd. In Deutschland wird fast nur „die

E-Mail“ benutzt, während in der Schweiz

„das E-Mail“ üblich ist. Vereinzelte Mel-

dungen über die Verwendung von „das E-

Mail“ gab es in Deutschland auch in derRegion um Würzburg. In Österreich und

Südtirol werden beide Varianten benutzt.

Für Kurt Tucholsky war die Alltagsspra-

che ein Urwald aus Füllwörtern und ver-

schluckten Lauten. Oft unhöflich und mit

ganz „eigener“ Grammatik. Das schrieb

der bekannte Schriftsteller 1927 – und es

gilt bis heute. Die Grammatik wird in der

Alltagssprache oft fehlerhaftbenutzt, ohne

dass sich jemand daran stören würde. Ein

Beispiel: Wo im Lehrbuch für die Schrift-

sprache streng nach Dativ und Genitiv

unterschieden wird, hat sich der Dativ im

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26   9/13

„Sie sollten mehr über die

Alltagssprache wissen!“

Brötchen oder Schrippe, Metzger oder Fleischer – die

deutsche Alltagssprache unterscheidet sich von Region

zu Region. Der Atlas zur deutschen Alltagssprachemacht

die Unterschiede auf Karten sichtbar. Der Linguist

Stephan Elspaß von der Universität Salzburg über das

Projekt und einige Ergebnisse.

Trifft ein Bayer auf einen Berliner. Verstehen sich die

beiden?

Das kommt darauf an, aus welcher Region, manchmal

auch aus welchem Stadtteil die beiden kommen. Den Ber-

liner könnte der Bayer vermutlich noch gut verstehen.

Aber wenn die Alltagssprache des Bayern noch einen sehr

dialektalen Einschlag hat, dann wird es schwierig.

Auch bei der Terminabsprache könnte es Schwierig-

keiten geben …

Stimmt. Bei der Uhrzeit verstehen sich die Ober- und Nie-

derbayern besser mit den Hamburgern. Für 10.15 Uhrsagt man dort Viertel nach zehn. In Berlin würde man eher

Viertel elf sagen.

Was unterscheidet die Alltagssprache in den Regionen

noch?

Schwierigkeiten treten vor allem dann auf, wenn jemand

im Dialekt spricht. Dann benutzt er einen eigenen Wort-

schatz und zum Teil eine eigene Grammatik. Und vor allem

gibt es viele Ausspracheeigenheiten. Das ist in anderen

Regionen dann oft sehr schwierig zu verstehen, weil für

den Hörer schon die Einteilung in Wörter und Satzglieder

nicht klappt.

Alltagssprache, Standardsprache, Umgangssprache,

Dialekt – wie unterscheiden sich die Begriffe?

Der Dialekt war über Jahrhunderte die Grundalltags-

sprache. Dann kam ab dem 19. Jahrhundert der Standard.

Mit dem Aufkommen der Schriftsprache hat sich dann

noch so etwas wie eine dritte Varietät dazwischen ausge-

bildet, die man oft „Umgangssprache“ nennt. Der Begriff

Alltagssprache geht zu dieser Einteilung ein bisschen

quer. Die Alltagssprache kann in bestimmten Regionen

mit dem Dialekt zusammenfallen, wie zum Beispiel in der

Schweiz. Bei vielen Norddeutschen müsste man dagegen

inzwischen sagen, dass die Alltagssprache sehr nah an

der Standardsprache dran ist. In Hamburg gibt es kaum

noch Menschen, die Platt sprechen können. Und dann

gibt es Regionen, etwa in Sachsen, im Saarland oder in

Süddeutschland, wo als Alltagssprache von den meisten

irgendetwas zwischen Standardsprache und Dialekt

gesprochen wird.

Wie erheben Sie die Daten?

Per Online-Umfrage. Wir fragen wirklich ganz pragma-

tisch, welche Ausdrücke man benutzen oder hören würde,

wenn man im Alltag irgendwo im Ort unterwegs ist. BeimBäcker oder im Supermarkt zum Beispiel. Auch ein Zuge-

zogener kann etwas über die Alltagssprache an einem

bestimmten Ort sagen, wenn er eine Zeit lang zugehört

hat. Bis zu 10 000 Menschen haben bisher pro Frage-

runde mitgemacht. Und weil das so einen Anklang gefun-

den hat, machen wir das einmal pro Jahr.

Krüsch, mäkelig oder heikel – zum Thema „wählerisch

beim Essen sein“ finden sich in Ihrem Atlas 19 ver-

schiedene Ausdrücke. Wie kommt es, dass sich in man-

chen Themenbereichen so viele verschiedene Begriffe

entwickeln?

SCHWER

Stephan Elspaß Vorzehn Jahren hat derLinguist mit seinemProjekt zur Alltags-sprache angefangen

s“chtbar   hier: gut zu erkennen

Das k¶mmt Es hängt damit zusammendarauf „n … …

der dialektale ≈ kleine Menge, die denEinschlag Dialekt zeigt; ≈ leichter

Dialektdie Terminab- Vereinbarung eines Terminssprache, -neher   hier: ≈ mehr

auftreten   hier: entstehen; sich entwi-ckeln

der W¶rtschatz   hier: Menge von Vokabeln

z¢m Teil   hier: manchmal

die Aussprache- ≈ spezielle Ausspracheeigenheit, -endas S„tzglied, -er Wort oder Teil eines Satzes,

z. B. Subjekt, Prädikat,Objekt

die }mgangs- gesprochene Sprachesprache, -nder Begr“ff, -e Wort

aufkommen entstehen

die Varietät, -en   hier: sprachliche Variante

quergehen   hier: ≈ zu allen Definitionenein bisschen passen

zus„mmenfallen   hier: genau gleich sein

erheben   hier: sammeln

der/die Zugezo- Person, die nicht in dergene, -n Gegend aufgewachsen ist,

in der sie wohnt

die Fragerunde, -n Phase, in der Fragen gestelltwerden

[nklang f“nden ≈ positive Reaktionenbekommen

   F   O   T   O   S  :   A

   N   D   R   E   A   S

   K   O   L   A   R   I   K  ;   I   S   T   O   C   K   P   H   O   T   O   /   T   H   I   N   K   S   T   O   C   K

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30   9/13

3

Im Café Im BüroNina: Du, ich hab nächsten Mittwoch einen Termin

und brauch ein Auto. Weißt du, wer mir vielleicht eins

leihen könnte?

Thomas: Hm, ich könnt mal meinen Bruder fragen,

der fährt meistens mit dem Rad zur Arbeit. Wart , ich

 schick ihm mal ’ne SMS.

Nina: Super, danke. Das wär toll .

Herr Müller: Herr Reuter, wir brauchen für den Ter-

min am nächsten Mittwoch einen Leihwagen für Frau

Schmidt. Könnten Sie sich bitte darum kümmern?

Herr Reuter: Natürlich. Ich rufe gleich bei der Auto-

 vermietung an.

Herr Müller: Danke.

je nach   hier: passend zu

der Grad der Zustand, wie formell eineFormalität Situation ist

“n der Regel ≈ meistens

„blaufen ≈ passieren; stattfinden

verz“chten auf    hier: nicht benutzen

der Ausdruck   hier: ≈ die Sprache

die W¶rtwahl Art, welche Worte jemandwählt

Samstag

Sonnabend

   Q   U   E   L   L   E  :   A   T   L   A   S

   D   E   R 

   D   E   U   T   S   C   H   E   N 

   A   L   L   T   A   G   S   S   P   R   A   C   H   E  ;   G   R   A   F   I   K  :

   G   E   O   R   G 

   L   E   C   H   N   E   R

Andere Situation, andere Sprache

Der Gebrauch der Alltagssprache variiert je nach Situation. Wenn sich der Grad der For-

malität ändert, ändert sich auch die Sprache. Zum gleichaltrigen Nachbarn, den man

zufällig auf der Straße trifft, würde man vielleicht sagen „Moin/Servus/Hallo Thomas! Wie

geht’s? Du, wir grillen nachher. Kommst(e) auch rüber?“ Typisch für den mündlichenSprachgebrauch im Alltag ist das Verkürzen von Sätzen. Statt „Wie geht es dir?“ sagt man

kurz „Wie geht’s?“. Und aus einer Frage wie: „Kommst du auch zu uns herüber?“ wird

ein verkürztes „Kommst(e) auch rüber?“. Ein Gespräch bei einem Kundenbesuch würde

in der Regel aber formeller ablaufen. „Guten Tag, Herr Schmidt! Schön, Sie zu sehen. Darf 

ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee, Tee, Wasser? Die Kollegen werden auch jeden Moment

hier sein.“ Hier wird auf Verkürzungen verzichtet, der Ausdruck ist näher an der Stan-

dardsprache, die Wortwahl formeller.

Sätze ganz kurz

In der mündlichen Alltagssprache werden Sätze und Aus-

drücke oft verkürzt. %Wann soll ich dir die DVD zurückgeben?

& Je früher du mir die DVD zurückgibst, desto besser ist es.

) Je früher, desto besser.

Wie heißen die Sätze in der Schriftsprache? Ergänzen Sie!

gesprochene Alltagssprache Schriftsprache

1. Ich musst gestern arbeiten. ___________________________

2. Wie geht’s? ___________________________

3. Was jetzt? ___________________________

4. Jemand zu Hause? ___________________________

5. Sonst noch was? ___________________________

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Spezial Alltagsdeutsch

MITTEL

F  O T   O  : H 

E ME R A  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K 

Kurze Wörter, die groß wirken

Klein, aber oho: Modalpartikeln wie denn,

halt , mal oder doch bereiten Deutschler-

nern oft Kopfschmerzen. So ein Wort kann

eine Menge Emotionen transportieren und

– manchmal auch durch die Aussprache

variiert – den Sinn eines Satzes völlig ver-

ändern. Beispiel: „Kommst du mit in den

Supermarkt?“ ist eine einfache Frage.

„Kommst du doch mit in den Supermarkt?“

heißt, die gefragte Person hat vorher

eigentlich abgesagt. Und in die Frage

„Kommst du eben mit in den Super-

markt?“, kann man hineininterpretieren:

Hilf mir doch kurz mit dem Einkauf, es

dauert ja nicht lange.

Manche Modalpartikeln haben auch

eine relativierende Wirkung: Sie lassen Kri-

tik weniger scharf klingen oder bringen

Aufforderungen in einem netteren, weni-

ger dominanten Ton rüber. Beispiel: Die

Aufforderung „Komm mit!“ kann ziemlich

scharf wirken. Fügt man ein „mal“ in den

Satz ein, wirkt er freundlicher („Komm mal 

mit!“). Modalpartikeln sind schwierig zu

lernen. Sie haben oft verschiedene Bedeu-

tungen und werden je nach Kontext und

Aussprache unterschiedlich benutzt. Zu

den oft gebrauchten Ausdrücken gehören

zum Beispiel auch „hör mal“ oder „sag

mal“. Es kommt auch durchausvor, dass in

einem Satz mehrere Modalpartikeln vor-

kommen. „Meld dich doch mal wieder“,

kann eine nette Aufforderung sein. „Geh

doch endlich mal zum Arzt“, ist eher eine

verärgerte, ungeduldige Aufforderung.

Mehr Emotionen!

Modalpartikeln sind kurze Wörter, mit denen man

Emotionen in einen Satz bringen kann. Allerdings ist die

Bedeutung immer vom Kontext abhängig, da viele Partikeln

mehrere Bedeutungen haben können.

Ergänzen Sie den Dialog!

(aber • doch • mal • sag mal)

1. Vater:   _____________, wie oft soll ich dir das denn noch sagen?

Räum doch endlich _____________ dein Zimmer auf!

2. Sohn:   _____________ was soll ich denn noch alles machen?

Ich hab _____________ schon den Müll weggebracht.

4

Kompliziert: Diekurzen Wörter

haben oft mehrereBedeutungen.Emotionale Sprache

Wörter wie „mal“ helfen da

klein, aber oho   hier: kurz, aberwichtig

K¶pfschmerzen Probleme machen;bereiten schwierig sein für

eine M¡nge viel

der S“nn Bedeutung vœllig ganz; komplett

 verændern anders machen

„bsagen   hier: sagen, dass mannicht kommen kann

relativieren   hier: ≈ helfen, eineAussage freundlicher zumachen

die W“rkung, -en Effekt

sch„rf    hier: böse; intensiv

kl“ngen   hier: wirken; einen Effekthaben

rüberbringen   hier: versuchen, …zu machen

die Aufforderung, von: auffordern = offiziell-en sagen, dass jemand etwas

tun sollder Ton   hier: Art, wie jemandspricht

einfügen   hier: ≈ hineintun in

gehören zu ≈ ein Teil sein von

 vorkommen   hier: passieren

d¢rchaus/durchaus auf jeden Fall

 vorkommen   hier: benutzt werden

s“ch m¡lden   hier: anrufen oder eineNachricht schicken

 verærgert ≈ ärgerlich

¢ngeduldig so, dass man nicht ruhigwarten kann

%

Lösungen auf Seite 44

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32   9/13

Grammatik ganz anders

In der Alltagssprache wird oft der Satzbau ver-

ändert. Speziell das Verb steht oft an einer

anderen Stelle. In der Schriftsprache korrekt

wäre zum Beispiel der Satz: „Ich war gestern im

Kino.“ Im Gespräch unter Freunden hört man

sehr oft die Variante: „War gestern im Kino.“ Das

Subjekt wird einfach weggelassen. Das Verb

rutscht so von der zweiten auf die erste Positi-

on im Satz. Andere Floskeln, die schon längst in

die Alltagssprache übergegangen sind: „Kann

sein“, „Stimmt genau“, „Macht nichts“ und

„Weiß ich nicht.“

Als im Juli die 26. Auflage des Standardwörter-

buchs Der Duden auf den Markt kam, war für

viele die interessanteste Frage: Welche neuen

Wörter stehen drin? 5000 Wörter sind in die aktu-

elle Auflage neu aufgenommen worden. Darun-

ter viele Neologismen, also neue Wörter, die in

den allgemeinen Sprachgebrauch übergegan-

gen sind. Die Duden -Neulinge zeigen gesell-

schaftliche Veränderungen auf: „An den Wörtern

lässt sich erkennen, dass sich in einigen Berei-

chen gerade viel bewegt“, sagt Werner Scholze-

Stubenrecht, Leiter der Dudenredaktion.

„Umwelt, Politik – besonders Finanzpolitik, und

unterhaltende Informationstechnik.“ Neu sind

zum Beispiel die Begriffe Energiewende und

Schuldenbremse. Beide prägen seit einiger Zeit

die Berichterstattung in den Medien über die

Umwelt- und Finanzpolitik. Neu aufgenommen

wurde auch der Begriff Leserreporter. Damit sind

die Leser einer Zeitung gemeint, die selbst Fotos

und Texte für die Zeitung liefern, ohne eine jour-

nalistische Ausbildung zu haben. Das Wort

Shitstorm ist mit der weltumspannenden

Nutzung sozialer Netzwerke im Internet aufge-

kommen. Der Begriff steht für einen Sturm der

Entrüstung in sozialen Netzwerken.

Aber welche Wörter schaffen es überhaupt in

den Duden ? „Es werden Wörter aufgenommen,

wenn sie gebräuchlich sind“, sagt Scholze-

Stubenrecht. Konkret müssen die Wörter in der

elektronischen Sammlung von Texten, dem

Dudenkorpus, häufig vorkommen. Also in unter-

schiedlichen Quellen wie Zeitungen und

Büchern nachweisbar sein und über einen

gewissen Zeitraum auftreten. „Es dürfen keine

Eintagsfliegen sein“, sagt Scholze-Stubenrecht.

„Wenn diese Kriterien erfüllt sind, entscheidet

die Dudenredaktion aus ihrer Erfahrung heraus

und nach ihrem Fach- und Weltwissen über die

Aufnahme ins Wörterbuch.“

SCHWER

Manchmal macht ein Worteinen großen Unterschied.

Deutsch-Lerner

Haitham Abbadi

Warum lachen andere

über den Satz „Mittwoch

ist mir schlecht“?

r¢tschen   hier: sich bewegen

die Fl¶skel, -n Standardkombination vonWörtern

übergehen wechseln; integriert werden

die Auflage, -n≈

Zahl der gedruckten Exemplareaufnehmen   hier: im Duden erscheinen

der Sprachgebrauch ≈ Sprachbenutzung

aufzeigen deutlich zeigen

die Dudenredaktion ≈ Team aller Autoren des Duden

der Begr“ff, -e Wort

die Energiewende Änderung der Energiepolitik hin zuerneuerbaren Energien

(die erneuerbaren Energien, die immer wieder neuEnergien Pl. entstehen, z. B. Wasserkraft, Wind

und Solarenergie)

prägen   hier: dominieren

die Ber“chterstattung, Report; Bericht-en

w¡ltumspannend   hier: so, dass es auf der ganzen

Welt benutzt wirddie N¢tzung ≈ Benutzung

aufkommen   hier: populär werden

die Entr•stung   von: sich entrüsten ≈ seinen Ärgerlaut aussprechen/zeigen

gebräuchlich allgemein üblich

die Qu¡lle, -n   hier: Medium, von dem man seineInformationen bekommt

nachweisbar   hier: so, dass man mit diesenMedien beweisen kann, dass dieBegriffe häufig vorkommen

gew“sse (-r/-s)   hier: länger

der Zeitraum, ¿e Zeitintervall

auftreten   hier: benutzt werden; vorkommen

die Eintagsfliege, -n   hier: Sache, die nur kurzeZeit in den Medien ist

 Viele neue Wörter

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Wörter lernen

34   9/13

Wörter lernenLösungen auf Seite 44

I  L L  U  S T  R A T  I   O N  : B E R N H A R D  F  Ö  R T  H 

tragen 2 aussehen 2 passen 2 stehen 2 finden 2

anhaben 2 anziehen

der Laufsteg, -e

die M•tze, -n

das Publikum ( auch:die Zuschauer Pl. )

die H„ndtasche, -n

1. % Dieser Minirock könnte dir auch gut 

_____________! Du hast doch so lange Beine.

2.   & Aber der _____________ doch nur mit diesen

Schuhen so gut _____________. Ich

_____________ aber so hochhackige

Schuhe nicht gern. Ich glaube auch, Blau

_____________ nicht zu mir.

3. % Ach was! Egal, was du _____________, du

siehst immer toll aus.

4. & _____________ du wirklich? Na ja, vielleicht 

hast du ja recht. Übrigens, du solltest ein bisschen

mehr auf dein Aussehen achten. Du könntest dich

auch mal etwas besser _____________.

LEICHT    PLUS

Carola ist ein junges Model. Heute ist sie

zum ersten Mal bei einer Modenschau dabei.

Was passt? Setzen Sie ein!

Auf dem Laufsteg1

LEICHT 

1. Sie trägt einen blauen _________________ und weiße

_________________.

2. Sie setzt sich eine _________________ auf und nimmt die

_________________ in die Hand.

3. Dann geht sie hinaus auf den _________________.

4. Im _________________ sitzen viele Journalisten und auch

ihr Freund Adrian.

5. Jemand spricht in ein _________________ und sagt den

Leuten, was Carola trägt.

6. Die _________________ sehen sich alles ganz genau an,

und Carola freut sich, dass sie ein _________________ ist.

Zwei Frauen unterhalten sich im Publikum.

Was passt? Ergänzen Sie in der richtigen Form!

Gespräch im Publ ikum2

Auf der Modenschau

Publikum2 Zuschauer 2 Handtasche 2 Minirock 2

Mikrofon 2 Model 2 Sonnenbrille 2 Laufsteg 2 Stilettos

der Scheinwerfer, - der Lautsprecher, -( auch: die B¶x, -en)

der Stil¡tto, -s ( auch: der Pumps, -engl., der hochhackige Schuh, -e)

der Designer, - engl.

das Mikrofon, -e

MITTEL

die S¶nnenbrille, -n die Kraw„tte, -n ( auch:der Schl“ps, -e)

anziehen 

der M“nirock, ¿e

die Str¢mpfhose, -n

der G•rtel, -

der Hut, ¿e

das Model, -s engl.( auch: das Manne-quin, -s franz. )die Bühne, -n

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36   9/13

Übungen zu den Themen des Monats

F  O T   O  : I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K 

Brot-Blog 

1. In keinem anderen Land gibt es _____ viele verschiedene

Brotsorten wie in Deutschland.

2. Es gibt Leute, die denken, dass die Deutschen _____ viel Brot 

essen.

3. Lutz Geißlers Brot-Blog ist _____ gut, dass ihn auch viele Bäcker

lesen.

Zahlenspiel

4. 45 Milliarden Euro – _____ viel Geld wurde letztes Jahr in

Deutschland für Käufe im Internet ausgegeben.

Tiere

5. Wer schreit da immer _____ laut auf dem Schulhof? Ein großer

 Vogel, ein Pfau!

6. Die Nachbarn haben die Polizei angerufen, weil ihnen der Vogel

_____ laut war.

Seite 8 - 13 nor m

„So“ oder „zu“ ? 

Was passt?

1

1. Ralph Martin hatte nicht die ______________________ Vorstellung,

 was passieren würde, wenn er über eine rote Ampel fährt.

2. Er wusste es einfach nicht. Er hatte nicht die ______________________

 Ahnung.

3.  Am Anfang hatte er ______________________ Zweifel, ob der Polizist 

ihn einfach gehen lassen würde.

4. Denn er hatte nicht die ______________________ Idee, dass es in Berlin

 vielleicht anders als in New York sein könnte.

5. Er kannte die deutsche Polizei nicht im ______________________.

6. Nachdem er ein bisschen mit dem Polizisten gesprochen hatte, hatte er die

______________________ Hoffnung, dass nicht viel passieren würde.

Seite 64 - 65 lick von außen

Ganz le ise

Leise ist das Gegenteil von „laut“. Aber Achtung:

a) Es kann auch gering/wenig, überhaupt nicht

oder ein kleines bisschen bedeuten.

b) In der Wendung nicht die/den/das

leiseste/leisesten/leiseste … haben muss der

Superlativ leisest dekliniert werden.

c) Im Ausdruck nicht im Leisesten steht das

Adjektiv als Nomen.

Lesen Sie die Sätze, und setzen Sie die

passende Form von leise ein!

3

1. Vor genau 74 Jahren …

a) haben ungefähr 1000

Menschen gegen

 Atomwaffen protestiert.

b) begann der Ost-West-

Konflikt.

c) begann der Zweite

Weltkrieg.

2. Mutlangen ist …

a) eine Stadt in der

Deutschen Demo-

kratischen Republik.

b) ein Dorf im Südwesten

der Bundesrepublik 

Deutschland.

c) eine Großstadt in

Norddeutschland.

3. Der Protest in

Mutlangen …

a) ist friedlich.

b) interessiert niemanden.

c) ist nach einem Tag

 vorbei.

4. Die Bundesregierung

ist ...

a) auch gegen die Pläne

der USA.

b) mit den Plänen der

 Amerikaner einverstan-

den.

c) auf der Seite der

Sowjetunion.

5. Die meisten Demons

tranten kommen …

a) aus Mutlangen selbst.

b) aus anderen Städten.

c) aus dem Ausland.

6. In Mutlangen …

a) stehen auch heute

noch die Atomraketen.

b) protestieren die Bürger

immer noch jeden

Montag.

c) gibt es heute ein

Seminarzentrum mit 

Museum zum Thema.

Seite 62 - 63 in Symbol für den Frieden

Haben Sie  

al les verstanden? 

In der Prüfung Zert ifikat Deutsch B1 (ZD ),

Leseverstehen Teil 2, sollen Sie fünf Aufgaben

lösen. Üben Sie hier! Was passt: a, b oder c?Kreuzen Sie an!

2

MITTEL

%P$

LEICHT 

leiseste

SCHWER

Lösungen auf Seite 44

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 35) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

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Gesten

So schreiben Sieeinen guten Text

      9        /      1      3

     S    a    m    m    e     l     k    a    r     t    e       S       C       H       R       E       I       B       E       N

      9        /      1      3

     S    a    m    m    e     l     k    a    r     t    e       S       P       R       E       C       H

       E       N

      9        /      1      3

     S    a    m    m    e     l     k    a    r     t    e

       V       E       R       S       T       E       H       E       N

Auf Vorschläge und Angebote reagieren

„Haben Sie Lust? Haben Sie Zeit?“ Jeden Tag werden Ihnen Vorschläge oder Angebote gemacht. Wie nehmen Sie sie an,

 wie lehnen Sie sie ab? Wie zeigen Sie, dass Sie noch nicht entschieden haben? Lesen Sie hier, wie Sie reagieren können.

     M     I     T     T     E     L

Lecker! Gut!

Wenn etwas sehr gut ist oder

lecker schmeckt, dann formen

die Deutschen mit ihremDaumen und Zeigefinger diese

Ring-Geste.

Super!

In Deutschland streckt man den

Daumen nach oben, wenn man

etwas ganz toll findet – wie

beim „Gefällt-mir“-Zeichen auf 

Facebook.

Damit ein Text gut zu lesen ist, verbindet man die einzelnen Sätze miteinander.

Es gibt verschiedene Verbindungswörter (= Textkonnektoren), die man verwen-

den kann, um den Text logischer zu strukturieren und den Satzbau zu variieren.

     S     C     H

     W     E     R

Konnektoren zwischen Hauptsätzen

Diese Konnektoren sind: und, denn, aber, sondern,

oder 

Sie stehen auf Position 0, zwischen den Hauptsätzen.

Das konjugierte Verb bleibt also auf Position 2:

 Leider können wir die Ware heute nicht mehr liefern,

 aber  sie geht morgen um 7 Uhr mit dem ersten Lkw 

raus, und  sie sollte dann ungefähr um 13 Uhr bei 

 Ihnen sein.

Tipp: Merken Sie sich diese Verbindungswörter mit 

ihren Anfangsbuchstaben: UDASO

Konnektoren zwischen Haupt- und Nebensätzen

Es gibt viele verschiedene Verbindungswörter, die zwischen Hauptsätzen und

Nebensätzen stehen können:

2 temporal: als, bevor, bis, nachdem, solange, während, wenn …

2 kausal: da, weil    2 konditional: falls, wenn

2 final: damit, um … zu   2 konzessiv: obwohl 

2 konsekutiv: sodass   2 modal: indem

Wir müssen selbst noch auf die nächste Lieferung warten, bevor wir Ihnen die

Ware schicken können.

 Falls  Ihnen der neue Liefertermin nicht passt, geben Sie uns bitte bis heute, 16

Uhr, Bescheid.

Nicht vergessen: In Nebensätzen steht das Verb immer am Satzende!

Unter Freunden – informell

Hier finden Sie zuerst einen Vorschlag oder

ein Angebot und dann drei Antworten: Ja,

nein und vielleicht .

%  Hast du am Freitag Zeit ? Da möchte ich

meinen Geburtstag feiern.

&  Klasse, da kann ich! Ich komme gern! &  Danke für die Einladung, aber da kann

ich leider nicht.

&  Ich würde total gerne kommen; aber ich

weiß noch nicht, ob ich da Zeit habe.

 Kann ich dir morgen Bescheid geben? 

%  Möchtest du mit uns am Samstag 

einen Ausflug in die Berge machen?

&  Das ist ja eine tolle Idee! Natürlich will 

ich mit! Könnte auch mein Freund mit-

kommen? 

& Sehr gerne, aber ich habe da leider keine

 Zeit. Das ist ja schade!

& Eigentlich gehe ich nicht so gerne wan-dern. Aber vielleicht sollte ich es noch

einmal versuchen? 

% Wollen wir in der Mittagspause einen

kleinen Spaziergang machen? 

&  Klar! Ich bin dabei.

&  Lust hätte ich schon, aber ich habe so

viel zu tun, das geht leider nicht.

&  Ich weiß nicht. Meinst du, das Wetter 

hält? Sieht ein bisschen nach Regen aus.

% Wie wäre es mit  Kino heute Abend? 

& Super! Wann/Wo trefft ihr euch? / 

Wann/Wo treffen wir uns? 

& Schöne Idee, aber ich habe heute schon

etwas vor / eine Verabredung.

&  Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen.

 Kommt darauf an, wie lange ich heute

arbeiten muss. Kann ich das spontan

entscheiden? 

     L     E     I     C     H     T

Ja !

Wenn die Deutschen mit dem

Kopf nicken – ihren Kopf also

 vertikal von oben nach untenund wieder nach oben zurück 

bewegen – dann meinen sie: Ja!

Nein!

Bewegen die Deutschen ihren

Kopf energisch von links nach

rechts und wieder zurück nach

links, dann meinen sie: Nein!

Gesten gibt es in allen Kulturen. Oft gibt es auch die gleichen Gesten in verschiedenen Kulturen – aber manchmal

haben sie eine andere Bedeutung. Was sagen die Deutschen mit ihrem Körper? Kennen Sie diese Gesten? Hier

finden Sie eine kleine Hilfe für den Alltag in Deutschland!

PLUS

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Konnektoren auf Position 1 oder 3

im Hauptsatz

Diese Verbindungswörter sind zum Beispiel:

allerdings, also, außerdem, daher, dennoch, deshalb,

infolgedessen, schließlich, sonst, trotzdem …

 Allerdings werden wir Ihren Auftrag bevorzugt behan-

deln, die Ware wird daher wie geplant abgefertigt werden

können. Sonst melde ich mich noch einmal telefonisch

bei Ihnen.

Zweigliedrige Konnektoren

Diese Konnektoren sind:

entweder …, oder …; je …, desto …; nicht nur …, sondern

auch …; sowohl … als auch …

 Entweder melde ich mich noch einmal telefonisch bei 

 Ihnen, oder ich schreibe Ihnen eine Mail. Je früher die

 Lieferung an Sie geht, desto besser.

Wiederholungen vermeiden

2 Beginnen Sie die Sätze nicht immer mit dem Subjekt!

 Achten Sie vor allem darauf, dass nicht jeder Satz mit „Ich“ beginnt!

2 Stellen Sie stattdessen Zeit- und Ortsangaben oder andere

Informationen auf Position 1 im Satz!

2 Wiederholen Sie nicht immer nur das Subjekt, sondern verwenden

Sie Pronomen (dieser, der, er …)!

2 Um nicht ganze Sätze oder Absätze wiederholen zu müssen, verwenden

Sie zum Beispiel: Wie oben schon gesagt/geschrieben/genannt, …;

 siehe unten/oben; siehe Seite …

Ein Beispiel

 Vergleichen Sie diese beiden kurzen Texte:

 Ich heiße Abigail Winter. Ich möchte in Deutschland arbeiten. Ich lerne

 Deutsch. Ich besuche eine Sprachschule in Wiesbaden.

) Mein Name ist Abigail Winter. Da ich in Deutschland arbeiten möchte,

lerne ich seit einem Monat Deutsch in einer Sprachschule in Wiesbaden.

Unter Kollegen – formell Am Arbeitsplatz ist die Situation oft ein biss-

chen formeller als unter Freunden, wenn man

seine Kollegen (noch) nicht so gut kennt.

Deshalb benutzt man meistens eine etwas

distanziertere Sprache.

%  Könnten Sie die Urlaubsvertretung von

 Frau Gerbel übernehmen?

&  Ja, das kann ich gern machen. Wann ist 

das denn genau?

&  Das geht leider nicht. In dieser Woche binich oft außer Haus.

&  Das kann ich Ihnen aus dem Stegreif (=

ohne nachzusehen) nicht sagen. Da muss

ich erst kurz in meinen Kalender schauen.

% Wäre es für 

 Sie möglich , nächste Woche am

 Donnerstag statt am Dienstag ins

 Büro zu kommen?

&  Das kann ich gern machen, wenn

 Ihnen das hilft.

&  Es tut mir leid, aber am Donnerstag habe ich schon einen Termin.

&  Das weiß ich erst nächsten Montag.

 Kann ich das so kurzfristig (= erst 

kurz vorher) entscheiden? 

%  Könnten Sie das Protokoll schreiben?&  Klar, das ist gar kein Problem.

&  Nein, tut mir leid, heute geht es leider 

nicht. Denn ich kann nicht die ganze

Sitzung anwesend sein. Ich habe um

15.30 Uhr ein Kundengespräch.

& Wenn es möglich wäre, würde ich es

lieber nicht machen. Ich habe wirklich

 sehr viel zu tun im Moment.

Tipp: Möchten Sie Neinsagen, ist es immer gut,wenn Sie einen Grundfür das Nein nennen.

Das ist höflicher – unddas Nein wird dann

auch eher akzeptiert.

Wenn die Deutschenselbst nicht genau

wissen, was siewollen – also ob sieJa oder Nein sagensollen – sagen siemanchmal Jein.

Ich habe genug!

Zieht ein Deutscher mit seiner flachen

Hand einen horizontalen Strich zwischen

Kinn und Nase, dann zeigt er seinen Ärger.Er hat definitiv genug von einer Sache und

 will, dass sie aufhört. Man sagt: „Mir

steht’s bis hier!“ Oder auch: „Ich habe die

Nase voll!“

Mit dem Essen hat das aber nichts zu tun.

Ist ein Deutscher satt, dann sagt er: „Ich

bin voll!“ und

bewegt seine

Hand über sei-

nen vollen

Bauch.

Den Vogel zeigen

Fasst man sich immer wieder kurz mit 

dem Zeigefinger an die obere Vorderseite

des Kopfes – die Stirn – dann zeigt maneinem anderen Menschen den Vogel. Das

heißt dann: „Sie sind verrückt! Sie sind

dumm!“ In Deutschland sieht man diese

Geste oft im Straßenverkehr. Aber

 Vorsicht, denn sie ist sehr

unhöflich und kann sehr

negative Konsequenzen

haben! Man macht diese

Geste auch, wenn man mit 

anderen Leuten über eine

Person spricht, die nichtda ist. So kann man die

 Aussage stärker machen.

Zählen

Fängt man in Deutschland an zu zählen,

dann beginnt man meistens mit dem

Daumen. Das ist die Eins (wie auf dem

Bild). Danach kommt der Zeigefinger, die

Zwei. Will man die Sechs zeigen, streckt 

man von einer Hand alle Finger aus und

 von der anderen Hand nur den Daumen.

I  L L  U  S T  R A T  I   O N E N  : B E R N H A R D  F  Ö  R T  H 

der Daumen

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9/13

Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 44

Geburtstag 2 Regel 2 Kind 2 Party 2 Karte 2 Schule 2 Spiel

_________________

_________________

_________________

_________________

_________________

_________________

_________________

_________________

_________________

Sommerloch 

karte

er

e

39

Alia Begisheva schreibt in ihrer Kolumne ironisch über ein Phänomen, unter dem vor allem Journalisten

leiden: das Sommerloch. Im Deutschen gibt es viele Komposita wie diese.

Welche Komposita sind hier gesucht? Bilden Sie mit den Wörtern aus dem Kasten Wortketten.

Anfangs- und Endpunkt ist „Sommerloch“.

Nichts los in den Ferien – das Sommerloch!

Seite 68 Kolumne

SCHWER

Was kann tragen hier alles bedeuten?

Kreuzen Sie an!

ein Kleidungsstück anziehen

gut aussehen

Dinge in die Hand nehmen und

transportieren

l¡tztens   ≈ neulich

gewagt hier: (zu) sexy

liebäugeln m“t hier: … haben/kaufen wollen

Sch„tz, …! hier: Meine geliebte Frau, …!

MITTEL

F  O T   O  : T  H I  N  K  S T   O 

 C  K  ; A  U  S  : H A I   O P E I   S  ©  S I  E ME N  S E N  /  A  C H T  E R B A H N V E R L A  G  , O L D E N B  U R  G 

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40   9/13

Grammatik MITTEL

1. Sophie kann gut Tennis spielen.

2.  Jürgen geht gern ins Theater.

3. Manfred muss morgen arbeiten.

(2 Lösungen!)

4. Jana interessiert sich für

fremde Sprachen.

5. Heike hat der Film besonders gut

gefallen.

6. Florian kommt mit dem Zug.

In e inem kleinen Ort Antworten Sie wie im Beispiel negativ auf die Fragen.

1. % Ist hier irgendwo eine Wäscherei?

& ________________________________________________________.

2. % Wissen Sie, wo der Bahnhof ist?

& ________________________________________________________.

3. % Gibt es hier einen Getränkemarkt ?

& ________________________________________________________.

4. % Das Brötchen aus dieser Bäckerei ist sehr lecker. Magst du auch eins?

& ________________________________________________________.

5. % Waren Sie schon einmal im neuen Kaufhaus?

& ________________________________________________________.

6. % Gehen Sie auch immer sonntags in die Kirche?

& ________________________________________________________.

2

Nein, hier ist nirgendwo eine Wäscherei 

LEICHT 

PLUS

nicht

Funktion

Bei der Verneinung wird zwischen Satznegation und der Negation eineseinzelnen Wortes (Artikel, Adverb oder Pronomen) unterschieden.

Satznegation2 Mit nicht  werden ganze Sätze oder einzelne Satzteile negiert. In der

Negation ganzer Sätze steht nicht möglichst weit am Ende des Satzes:

 Lothar kommt heute nicht .

 Ich möchte das nicht .

2  An diesen Positionen kann nicht außerdem stehen:

– vor dem zweiten Teil des Verbs

 Lothar kann heute leider nicht kommen.

– vor Akkusativergänzungen, die zum Verb gehören:

 Lothar kann nicht  Auto fahren.

– vor präpositionalen Ergänzungen:

 Lothar interessiert sich auch nicht  für Autos.

– vor lokalen Angaben:

 Lothar fährt nicht in andere Länder .

– vor qualitativen Ergänzungen:

 Lothar ist auch nicht  sehr reich.

2 In der Teilnegation steht nicht  vor dem Satzteil, der negiert wird:

 Lothar ruft nicht  seine Oma an, sondern seine Mutter.

Negieren Sie die Sätze, und

entscheiden Sie, an welche

Stelle nicht gehört!

Was die

Menschen  so tun

1

MITTEL

„Das macht doch nichts !“ –

Negation

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 35) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

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9/13

F  O T   O  S  : T  H I  N  K  S T   O  C 

 K   (  2  )  

Karla und Luise Setzen Sie das passende Negationswort ein!

1. Luise ist verheiratet, Karla ____________________.

2. Luise hat also einen Ehemann, Karla hat ____________________.

3.  Aber Karla denkt manchmal daran, in ein anderes Land zu ziehen.

Luise denkt ____________________ an so etwas.

4. Luise macht alles für ihren Mann, aber sie macht ____________________

für andere Menschen.

5. Luise war auch früher schon mal verliebt. Karla war ____________________ verliebt.

6. Karla denkt, überall gibt es Männer. Aber sie kann trotzdem ____________________ einen

Mann fürs Leben finden.

3

Im Arbeits leben Geben Sie Empfehlungen wie im Beispiel!

1. schlecht über Kollegen sprechen

________________________________________________________________________________!

2. zu spät kommen

________________________________________________________________________________!

3. im Büro rauchen

________________________________________________________________________________!

4. unvorbereitet in eine Besprechung gehen

________________________________________________________________________________!

5. Kunden warten lassen

________________________________________________________________________________!

6. den Chef sofort duzen

________________________________________________________________________________!

4

Sprechen Sie nicht schlecht über Kollegen 

Negation von Artikeln, Pronomen, AdverbienDiese Wörter werden durch bestimmte Negationswörter negiert:

ein/eine/ein   ↔ kein/keine/kein Ich habe keine Arbeit.

einer/eine/ein(e)s   ↔ keiner/keine/kein(e)s Hast du ein Blatt Papier? Ich habe nämlich keins.

alles, etwas   ↔ nichts Ich sehe nichts ohne meine Brille.

 jemand, alle   ↔ niemand/keiner    Niemand ist zu spät gekommen.

immer, manchmal, oft    ↔ nie/niemals/selten Das werde ich nie vergessen.

 schon (einmal)   ↔ noch nie/nicht Julian war noch nie in Asien.

überall, irgendwo   ↔ nirgends/nirgendwo Typisch: Wenn man Hunger hat, ist nirgendwo eine Bäckerei!

MITTEL

SCHWER

41

Die Negation fürnoch ist nicht mehr.

Die Negation fürsowohl … als auchist weder … noch.

Lösungen auf Seite 44

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42   9/13

die Kantine, -n   ≈ Restaurant in einer Firma, in dem Angestellte

günstig essen können

aufbauen   hier: beginnen

d¢rcharbeiten ohne Pause arbeiten

die Gewohnheit, -en   ≈ Tradition; Praxis

die Gelegenheit, -en   hier: Möglichkeit; ≈ passende Situation

austauschen   hier: Informationen geben und bekommen

laufen   hier: aktuell passieren

der M“tarbeiter, -   hier: Kollege

“ns Gespräch k¶mmen ein Gespräch beginnen

der Einstieg, -e Anfang; Beginn

zum“ndest wenigstens

einhalten   hier:  ≈ tun, was eine Regel sagt

¢nausgesprochen nicht gesagt; nicht genannt

Themen wie Geld, Religion, Politik oder

 Ärger mit anderen Kollegen. Zumindest 

nicht, wenn Sie Ihren Gesprächspartner

noch nicht gut kennen.

Mit dem Small Talk

beginnen Ach, hallo! Schön, Sie wieder einmal

 zu sehen! 

Wie geht es (Ihnen) denn? 

 Das Wetter ist wirklich schön/schreck-lich/schlecht heute. Finden Sie nicht 

auch? 

Wie war Ihr Urlaub? Haben Sie sich

 gut erholt?

Und was sind Ihre Pläne fürs

Wochenende? 

Den Small Talk beendenSchön, dass wir uns wieder einmal

 gesehen haben! 

 Na dann, frohes Schaffen!  Dann wünsche ich Ihnen noch einen

 schönen (Arbeits-)Tag.

Schönes Wochenende! 

Viel Spaß im Urlaub! 

 Es freut mich, dass ich Sie kennenge-

lernt habe! 

DistanzzonenGehen Sie nach der Mittagspause noch

kurz mit Ihren Kollegen spazieren? Oder

holen Sie sich noch einen Kaffee? Injedem Land gibt es verschiedene Distanz-

zonen, die bei Gesprächen eingehalten

 werden sollten. In Deutschland gelten

diese unausgesprochenen Regeln:

Die Mittagspause ist nicht nur wichtig, um sich kurz auszuruhen, ein wenig zu essen und um danach wieder

konzentrierter an die Arbeit zu gehen. Sie ist auch eine Möglichkeit, soziale Kontakte aufzubauen und zu verbessern.

Deutsch im Beruf    MITTEL

In der Kantine

Der typische deutsche Büroarbeitstag beginnt zwischen 8 und 9 Uhr und endet ungefähr um

18 Uhr. In dieser Zeit klingeln die Telefone, man geht zu Meetings, schreibt E-Mails und arbei-

tet an seinen Projekten und Aufgaben. Dazwischen: die Mittagspause.

In der Zeit der Mittagspause – circa zwischen 12 und 13 Uhr –grüßen sich viele Kollegen mit 

„Mahlzeit!“. Das bedeutet so viel wie: „Haben Sie eine schöne Mittagspause und guten Appetit!“

Sie sind nicht der Mittagspausen-Typ? Und arbeiten jeden Tag durch? Vielleicht sollten Sie Ihre

Gewohnheit ändern. Denn es ist nicht nur gesünder, eine Mittagspause zu machen. Sie gibt einem

auch die Gelegenheit, mit Kollegen Informationen auszutauschen: Dann weiß man, was läuft.

Suchen Sie sich also in der Mittagspause Gesellschaft! Auch, wenn Sie vielleicht gar nichts essen

möchten. So können Sie Ihre Kollegen besser kennenlernen oder mit neuen Mitarbeitern ins

Gespräch kommen.

Small TalkOft ist Small Talk ein guter Einstieg in interessantere Gespräche oder um jemanden ein bisschen

besser kennenzulernen. Gute Themen sind in den deutschsprachigen Ländern das Wetter, der

Urlaub, das Essen, die Wochenendplanung und ähnliche Dinge. Sprechen Sie besser nicht über

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Lösungen

Seite 9

b) Dirk Nowitzki

Seite 22 - 33

1. Susanne ist nach dem Kino nach

Hause gegangen. 2. Hendrik hat noch

ein Bier getrunken. 3. Timo und

 Annika haben nach einer neuen

Wohnung gesucht. 4. Sarah ist mit 

dem Auto nach München gefahren.

2. das Geld von seinem Bruder;

3. Wegen des Unfalls war die Straße

gesperrt. 4. Er ist mit dem Auto von

Tom gefahren. 5. Wegen des Wetters

bleibe ich zu Hause.

Modellantworten: 1. Ich musste

gestern arbeiten. 2. Wie geht es

dir/Ihnen? 3. Was ist/passiert jetzt? /

Was machen wir jetzt? 4. Ist jemand

zu Hause? 5. Möchtest du /

Möchten Sie sonst noch etwas?

1. Sag mal, mal; 2. Aber, doch

Modellantworten: 1. Melde mich

später. 2. Ja, kann sein. 3. Stimmt 

genau. 4. Ist nicht schlimm.

Seite 34

1. Minirock, Stilettos; 2. Sonnenbrille,

Handtasche; 3. Laufsteg; 4. Publi-kum; 5. Mikrofon; 6. Zuschauer,

Model

1. stehen; 2. sieht … aus, trage, passt;

3. anhast; 4. Findest 

Seite 36

1. so; 2. zu; 3. so; 4. so; 5. so; 6. zu

1. c; 2. b; 3. a; 4. b; 5. b; 6. c

2. leiseste; 3. leise; 4. leiseste;

5. Leisesten; 6. leise

Seite 39

Rätsel: Lochkarte, Kartenspiel, Spielregel,

Regelschule, Schulkind, Kindergeburtstag,

Geburtstagsparty, Partysommer

Comic: richtig: ein Kleidungsstück

anziehen; Dinge in die Hand nehmen und

transportieren

falsch: gut aussehen

Seite 40 - 41

2.  Jürgen geht nicht  gern ins

Theater. 3. Manfred muss nicht 

morgen / morgen nicht  arbeiten.

4.  Jana interessiert s ich nicht  für

fremde Sprachen. 5. Heike hat der

Film nicht besonders gut gefallen.

6. Florian kommt nicht mit dem

Zug.

2. Nein, ich weiß nicht, wo der Bahn-

hof ist. 3. Nein, hier gibt es keinen

Getränkemarkt. 4. Nein, ich mag 

keins. 5. Nein, ich war noch nie /

noch nicht im neuen Kaufhaus.

6. Nein, ich gehe nie/niemals/selten

sonntags in die Kirche. / Nein, ich

gehe sonntags nie/niemals/selten in

die Kirche.

1. nicht; 2. keinen; 3. nie/niemals/

selten; 4. nichts; 5. noch nie/nicht;

6. nirgends/nirgendwo

2. Kommen Sie nicht zu spät!

3. Rauchen Sie nicht im Büro!

4. Gehen Sie nicht unvorbereitet /

unvorbereitet nicht in eine

Besprechung! 5. Lassen Sie Kunden

nicht warten! 6. Duzen Sie den Chef 

nicht sofort!

Seite 42 - 43

2. c; 3. a; 4. f; 5. b; 6. e; 7. h; 8. g 

1. Projekten; 2. Geschäftsreise;

3. Marketingabteilung; 4. Erfahrung;

5. Aufträge; 6. Konferenz

1

2

3

4

5

1

2

1

2

3

1

2

3

4

1

2

Kundenserv ice

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Spotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland

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WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected][email protected]: [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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44   9/13

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ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 KatzelsdorfTel. +43 (0)26 22/3 67 55Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89E-Mail: [email protected] Media Sales GmbHChamerstrasse 56, CH-6300 ZugTel. +41 (0)41/7 10 57 01Fax +41 (0)41/7 10 57 03E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGENMARKETINGLEITUNG Holger Hofmann

LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral

LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf(BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35)Konto-Nummer 554 833 41

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.

ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich, Sonja Krell,Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, ImkeHofberger, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo,Andrea Uysal, Anne Wichmann

AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Anne Wichmann

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover), YvonnePöppelbaum (Hamburg)

GESTALTUNG BfGuK,80469München,Georg Lechner(Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

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DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.

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Starthilfe

entlang

der Längengrad

das Hochgebirge

das Insekt

die Hallig

die Inseldas Exponat

besondere (-r/-s)

die Brotsorteder Brotlehrgang

die Videoanleitung

solche (-r/-s)

die Schauspielerinaufgeregtder Freiwurf 

werfender Korb

das Netz

der Komiker

seltenanspruchsvoll

die Bühne

die Weinlesedie Traube

das Weinbaugebiet

entsprechender Kanton

reifen

der Winzerdas Tal

die Nordseeinsel

die Sortefränkisch

insgesamtnach Informationen

der Sekt

das Wildschweinwühlendie Schnauze

die Erde

der Paketdienst

die SMS

ähnlichverlangen

mehrere (-r/-s)hintereinander

annehmen

der Plattenbau

along

(degree) longitude

high mountains

insect

small, low island in theNorth Sea

island

exhibit

special

variety of bread

bread-baking course

video tutorial

such

actresshere: nervous

free throw

to throw

basket

net

comedian

rare

demanding

stage

grape harvest

grape

wine-growing area

to correspond to

canton

to ripen, here: to grow

wine-grower

valley

island in the North Sea

variety

Franconian

in total

according to

sparkling wine

wild boarto root around

snout

soil

parcel service

text message

similar

to demand

several

in a row

to accept

building made of prefab-

ricated concrete slabs

le long de

le degré de longitude

la haute montagne

l’insecte

l’île Hallig

l’île

l’objet exposé

spécial,e

la sorte de pain

le cours de panification

les instructions vidéo

tel,le

l’actricenerveux,se

le coup franc

lancer

le panier

le filet

le comique

rare

exigeant,e

la scène

les vendanges

le raisin

le vignoble

correspondre

le canton

mûrir

le vigneron

la vallée

l’île de la mer du Nord

la sorte

franconien,ne

en tout

selon les informations

le mousseux

le sangliercreuser

le museau

la terre

le ser vice d’expédition

le sms, le texto

similaire

exiger

plusieurs

de suite

accepter

le bâtiment en béton

lungo, vicino

il grado di longitudine

l’alta montagna

l’insetto

l’isola alluvionale delmare del Nord

l’isola

il pezzo d’esposizione

particolare

il tipo di pane

il corso di panificazione

il video manuale

tale, simile

l’attricenervoso

il tiro libero

tirare

il canestro

la rete

il comico

raramente

esigente

il palcoscenico

la vendemmia

l’uva

la regione vinicola

corrispondere

il cantone

maturare

il viticoltore

la valle

l’isola del mare del Nord

il tipo

della Franconia

in totale

secondo le informazioni

il prosecco

il cinghialegrufolare

il muso

la terra

il servizio di spedizione

l’sms

simile

richiedere

numerosi

di seguito

accettare

edificio costruito con

pannelli prefabbricati

boyunca

boylam

yüksek dağlar

böcek

Hallig (bir ada)

ada

sergilenen parça

özel

ekmek çeşidi

ekmek yapma kursu

video kılavuzu

öyle

oyuncu (kadın)heyecanlı

serbest atışı

atmak

pota

file

komedyen

nadir

iddiali

sahne

bağ bozumu

üzüm

bağcılık bölge

uymak

kanton

olgunlaşmak

bağcı

vadi

Kuzey Denizi ada

çeşit

Frenk

toplam

haberlere göre

şampanya

yaban domuzueşelemek

hayvanın ağzı burnu

toprak

paket servisi

SMS (kısa mesaj)

benzer

istemek

birkaç

arka arkaya

kabul etmek

beton bloklardan oluşan

bir ev

wzdłuż

stopień długościgeograficznej

góry wysokie

owad

wysepka Hallig

wyspa

eksponat

specjalna (-y/-e)

rodzaj chleba

kurs pieczenia chleba

instrukcja video

taka (-i, -ie)

aktorkazdenerwowany

rzut wolny

rzucać 

kosz

sieć 

komik

rzadki

wymagający

scena

winobranie

grono

teren uprawy winorośli

odpowiadać 

kanton

dojrzewać 

właściciel winnicy

dolina

wyspa Morza Północnego

rodzaj

frankoński

ogólnie

według informacji

wino musujące

dzikgrzebać 

pysk

ziemia

firma przesyłkowa

sms

podobny

wymagać 

wiele

 jeden za drugim

przyjmować 

budynek z płyty

betonowej

вдоль

меридиан

высокогорье

насекомое

острова Халлиген

остров

экспонат

особая (-ый/-ое)

хлебобулочное изделие

курс по выпечке хлеба

видеокурс

такая (-ой/-ое)

актрисавзволнованный

штрафной бросок

бросать

здесь: кольцо(баскетбол)

сеть

комик

редкий

требовательный

сцена

сбор винограда

виноград

винодельческийрегион

соответствовать

кантон

дозревать

винодел

долина

остров в Северномморе

сорт

франкский

всего

по сведениям

игристое вино

дикий кабанрыть

морда

земля

служба доставкипосылок

смс

похожий

требовать

несколько

подряд

принимать

панельное здание

PRIMA KLIMA SEITE 8a lo largo

el grado de longitud

la alta montaña

el insecto

las islas Hallig

la isla

el objeto expuesto

especial

el tipo de pan

el curso de panadería

el vídeo instructivo

tal

la actriznervioso

el tiro libre

lanzar

el aro

la red

el cómico

inusual

exigente

el escenario

la vendimia

la uva

la zona vinícola

corresponder

el cantón

madurar

el vinicultor

el valle

las isla del Mar del Norte

la variedad

franco

en total

según informaciones

el cava

el jabalí hurgar

el hocico

la tierra

el servicio de paquetes

el SMS

parecido

querer

varios

seguido

recibir

el bloque de pisos

LECKERES HOBBY  SEITE 9

WER HAT ES GESAGT? SEITE 9

DEUTSCHER HUMOR SEITE 9

PAKETE ZU EINEM TERMIN LIEFERN LASSEN SEITE 10

SPEZIELLES AROMA SEITE 10

9/13   45

    F    O    T    O   :    Z    E    F    A

EIN GIGANTISCHES BILD SEITE 11

Page 46: Deutsch Perfekt 9 2013

7/22/2019 Deutsch Perfekt 9 2013

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la placa de cemento

la pintura mural

habitado

construir

el castillola tierra

excavar

el muro

el granito

la administraciónmunicipal

el albañil

sanear

la fábula

mezclar

la argamasa

la arena

el patio de la escuela

gritar

informar

el portero

el pavo real

la pluma

el cristal

el rival

desaparecer

el animal salvaje

colisionar

el venado

el cerco oloroso

el cerco

el investigadorproveer

el estudio

el investigador

investigar

la sintaxis

la frase

la pronunciación

la muestra lingüística

apartado

el comercio online

generar beneficios

el servicio

el porcentaje

el volumen de ventas

rara vez

la zona peatonal

el peatón

por término medio

tener un alto poderadquisitivo

por cabeza

la isla del Mar del Norte

il pannello di cemento

qui: l’immagine sullaparete esterna di unedificio

abitato

costruire

il borgola terra

scavare con la scavatrice

il muro

il granito

l’amministrazionecomunale

il muratore

risanare

la favola

mescolare

la malta

la sabbia

il cortile di una scuola

urlare

riferire

il portinaio

il pavone

la piuma

il vetro di una finestra

il rivale

scomparire

l’animale selvatico

scontrarsi

il capriolo

la recinzione odorosa

il recinto

il ricercatorefornire

lo studio

il ricercatore

indagare

la sintassi

la frase

la pronuncia

il modello di comporta-mento linguistico

deviato

il commercio online

realizzare

il servizio

la quota

il fatturato

raramente

la zona pedonale

il pedone

in media

avere un grande potered’acquisto

pro capite

l’isola del mare del Nord

beton bloğu

duvar resmi

oturumlu

inşa etmek

kaletoprak

baggerle kürümek

duvar

granit taşı

belediye

duvarcı

onarmak

masal

karıştırmak

alçı

kum

okul bahçesi

bağırmak

haber vermek

kapıcı

tavus kuşu

tüy

pencere camı

rakip

kaybolmak

yaban hayvanı

çarpışmak

geyik

kokulu çit

çit

araştırıcıteslim etmek

araştırma

araştırıcı

araştırma yapmak

cümle yapısı

cümle

telaffuz

dil örneği

dışına çıkmış

internet ticareti

satmak

hizmet

pay

satış miktarı

nadir

yaya bölgesi

yaya

ortalama olarak

yüksek alım gücüdeolmak

adam başına

Kuzey Denizi ada

płyta betonowa

obraz na fasadziebudynku

zamieszkały

budować 

zamekziemia

wykopywać 

mur

granit

zarząd miejski

murarz

remontować 

bajka

zamieszać 

zaprawa murarska

piasek

podwórko szkolne

krzyczeć 

relacjonować 

dozorca

paw

piórko

szyba

rywal

znikać 

dzikie zwierzę

zderzyć się

sarna

pachnący płot

płot

naukowiecdostarczać 

badanie

naukowiec

ustalić 

szyk zdania

zdanie

wymowa

system językowy

odbiegający

sprzedaż w internecie

tutaj: sprzedawać 

usługa

udział

obrót

rzadko

deptak

przechodzień

przeciętnie

mieć wysoką siłęnabywczą

na głowę

wyspa Morza Północnego

бетонная плита

панно

населённый

строить

крепостьземля

вычерпывать (землю)

стена

гранитный камень

городскаяадминистрация

каменщик

санировать

сказка

замешать

цементный раствор

песок

школьный двор

кричать

сообщать

управляющий домом

павлин

перо

оконное стекло

соперник

исчезать

дикое животное

сталкиваться

косуля

пахнущий забор

забор

исследовательздесь: давать

исследование

исследователь

выявлять

порядок слов впредложении

предложение

произношение

языковая модель

отличающийся

купля-продажа в

интернетереализовывать

услуга

доля

товарооборот

редкий

пешеходная зона

пешеход

в среднем

иметь высокую покупа-тельную способность

на душу (населения)

остров в Северном море

la dalle de béton

la peinture murale

habité,e

construire

le châteaula terre

creuser

le mur

le granit

l’administrationmunicipale

ici : le métier de maçon

assainir

le conte

mélanger

le mortier

le sable

la cour d’école

crier

ici : parler

le concierge

le paon

la plume

la vitre

le rival

disparaître

l’animal sauvage

entrer en collision

le chevreuil

la clôture parfumée

la clôture

le chercheurfournir

l’étude

le chercheur

ici : examiner

la syntaxe

la phrase

la prononciation

le schéma linguistique

divergé

le commerce en ligne

réaliser

le service

la part

le chiffre d’affaires

rarement

la zone piétonne

le piéton

en moyenne

avoir un pouvoir d’achatélevé

par personne

l’île de la mer du Nord

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCHEIN GIGANTISCHES BILD (FORTSETZUNG) SEITE 11

die Betonplattedas Wandbild

bewohnt

bauen

die Burgdie Erdewegbaggern

die Mauerder Granitstein

die Stadtverwaltung

der Maurer

sanierendas Märchen

anmischender Mörtel

der Sand

der Schulhof schreien

berichtender Hausmeister

der Pfaudie Feder

die Fensterscheibe

der Rivaleverschwinden

das Wildtier

kollidierendas Reh

der Duftzaunder Zaun

der Forscherliefern

die Studie

der Forscherermitteln

die Satzstellung

der Satzdie Aussprache

das Sprachmuster

abgewichen

der Onlinehandel

umsetzendie Dienstleistung

der Anteil

der Umsatzselten

die Fußgängerzoneder Fußgänger

durchschnittlicheine hohe Kaufkrafthabenpro Kopf 

die Nordseeinsel

concrete slab

mural

inhabited

to build

castlesoil

to dig up

wall

granite

town council

brick-layer

to renovate

fairy tale

to mix

mortar

sand

schoolyard

to scream

to report

caretaker, janitor

peacock

feather

window-pane

rival

to disappear

wild animal

to collide

deer

scented fence

fence

researcherhere: to provide

study

researcher

to investigate

syntax

sentence

pronunciation

language pattern

deviated

online shopping

here: to turn over

service

percentage

turnover

rarely

pedestrian zone

pedestrian

on average

to have high spendingpower

per capita

island in the North Sea

MACHEN STATT TRÄUMEN SEITE 11

ÄRGER IM SPIEGEL SEITE 12

GEFÄHRLICHE STRASSEN SEITE 12

KURIOSES DEUTSCH SEITE 13

EINKAUFEN SEITE 13

BEI REGEN GELD ZURÜCK SEITE 13

Starthilfe

9/1346

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7/22/2019 Deutsch Perfekt 9 2013

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Ausgabe 11/13:

• In Deutschland studieren

• Zürich

Anzeigenschluss: 25.9.13, Erstverkaufstag: 30.10.13 

Ausgabe 12/13:

• Die schönsten Weihnachtsmärkte

Anzeigenschluss: 23.10.13, Erstverkaufstag: 27.11.13 

Änderungen vorbehalten.

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48   9/13

Wer wird

Kanzler?W

ürden die Deutschen den Regierungs-

chef am 22. September direkt wählen,

wäre die Sache wohl schon jetzt entschie-

den. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage

würden 54 Prozent der Bürger Angela Mer-

kel von den Christdemokraten (CDU) gern

vier weitere Jahre als Kanzlerin sehen. Ihren

Herausforderer Peer Steinbrück von den

Sozialdemokraten (SPD) würden aktuell nur

20 Prozent zum Kanzler wählen.Am 22. September wählen die Deutschen ein neues Parlament

und damit indirekt einen neuen Kanzler. Wer regiert Deutschland in

den nächsten vier Jahren? Und welche politischen Ziele hat welche

Partei? Ein aktueller Überblick von Marcel Burkhardt.

der Überblick   ≈ Orientierungshilfe; zusammenfassen-des Bild

wohl   hier:   ≈ vermutlich

die F¶rsa-}mfrage, -n Umfrage des Meinungsforschungs-instituts Forsa

der Herausforderer, -   hier: Politiker, der dieselbe Positionerreichen möchte

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499/13

F  O T   O  S  : P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E  /  D P A 

 (  2  )  

%

der W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf, beidem man feststellt, werder/die Beste ist; hier:

Kampf um Wählerstimmen

die Konkurr¡nz   hier: alle anderen Parteien

die ARD   kurz für: Arbeitsgemein-schaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalten der Bundes -republik Deutschland =Gruppe von Radio- undFernsehsendern

die CSU   kurz für: Christlich-SozialeUnion

die FDP   kurz für: FreieDemokratische Partei

der K„nzlerinnen- Vorteil, den eine Kanzlerinbonus wegen ihres Amtes hat

profitieren Vorteile haben

Die Deutschen wählen ihren Kanzler

aber nicht direkt. Sie wählen ihre Volks-

vertreter, die politischen Parteien angehö-

ren. Und im Wettkampf der Parteien ist die

Konkurrenz näher beieinander: Laut ARD-

Deutschlandtrend würden 42 Prozent der

Bundesbürger ihre Stimme der CDU/CSU-Fraktion geben. Rund 26 Prozent würden

die SPD wählen, 13 Prozent die Grünen,

sieben Prozent Die Linke und fünf Prozent

die FDP. Mindestens fünf Prozent der Stim-

men braucht eine Partei, um ins Parla-

ment zu kommen.

Gemeinsam mit den Liberalen kämen

die Unionsparteien also auf 47 Prozent.

SPD, Grüne und Linke kämen auf 46 Pro-

zent. Die FDP hat allerdings stark an

Popularität verloren. Schafft sie es nicht

ins Parlament, müssen sich CDU/CSU einen

anderen Partner suchen. Das dürfte

schwer werden. Denn weder SPD noch

Grüne wollen mit der Union koalieren.

Nicht sicher ist außerdem, ob es den Uni-

onsparteien auch gelingt, „vom Kanzle-

rinnenbonus zu profitieren“, sagt die

Politikprofessorin Manuela Glaab (siehe

Interview  nächste Seite). Es bleibt also

spannend bis zum Tag der Wahl.

Parlamentswahlen 2013

Wer gewinnt?

Kandidat Peer Stein-brück oder KanzlerinAngela Merkel?

SCHWER

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50   9/13

„Ich kann Kanzler“

Peer Steinbrück und Angela Merkel, heißt

es, verstehen sich eigentlich gut. Sie haben

auch schon gut zusammengearbeitet in

einer gemeinsamen Regierung. Nun aber

will Steinbrück selbst Chef werden. „Ich

kann Kanzler“, sagt der 66-Jährige. Zu

Beginn seines Wahlkampfs fiel er aber vor

allem als „Pannen-Peer“ auf. Zum Beispiel

als bekannt wurde, dass er für Vorträge hohe

Honorare von Firmen nahm. Illegal war das

nicht – aber auch nicht gerade positiv für ein

Image als „Rächer der Armen“.

Die Debatte um gesellschaftliche Gerech-

tigkeit wird allerdings gerade auch nicht

intensiv geführt: 75 Prozent der Deutschen

zeigen sich mit ihren ökonomischen Per-

spektiven zufrieden. Deshalb wählt Stein-

brück nun die direkte Konfrontation mit der

Kanzlerin und macht das große Ausmaß der

US-Spionage in Deutschland zum Thema

(siehe Deutsch perfekt 8/2013). Merkel will

davon nur wenig gewusst haben. Das glaubt

Steinbrück nicht. Die Kanzlerin habe zuge-

lassen, dass die Grundrechte der Deutschen

„millionenfach verletzt“ worden seien.

Ob Steinbrücks Strategie zum Erfolg führt,

ist nicht sicher. Denn eine Mehrheit der

Deutschen will den Spionage-Skandal nicht

als Wahlkampfthema haben. Steinbrück

versucht, die aktuelle Regierung deshalb

auch in anderen wichtigen Themenbe-

reichen anzugreifen, zum Beispiel bei den

hohen Mieten und Staatsschulden. Vor

allem aber wirft Steinbrück Merkel vor, dass

sie die Reformen ihres sozialdemokratischen

Amtsvorgängers Schröder nur verwalte und

die Früchte dafür ernte. Er dagegen wolle

Deutschland weiter gestalten.

„Für Peer Steinbrück wird es schwer“

Manuela Glaab ist Politikprofessorin an der rheinland-pfälzischen Universität Koblenz/Landau.

Im direkten Kanzlerkandidatenvergleich ist Angela Merkel bei den Wählern deutlich belieb-

ter als Peer Steinbrück. Was könnte den Wahlkampf noch einmal spannend machen?

Für Peer Steinbrück wird es sehr schwer, in der Gunst der Wähler gegenüber Angela Merkel noch

einmal aufzuholen. Aus der Forschung wissen wir: Wer einmal ein Negativimage hat, kann esnur mühsam wieder korrigieren. Damit sich das Meinungsbild in kurzer Zeit noch verbessert,

müsste es schon zu überraschenden, kritischen Ereignissen kommen, die die Wähler an Merkels

Kompetenz stark zweifeln lassen.

Wähler und Medien sprechen vom Duell Merkel gegen Steinbrück. Der Kanzler wird aber gar

nicht direkt gewählt. Welchen Grund hat das, und wie kommt es dann zur Kanzlerwahl?

In der Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 ganz bewusst ein parlamentarisches Regie-

rungssystem eingeführt, in dem nur der Deutsche Bundestag eine direkte Legitimation durch

Volkswahl besitzt. Dadurch sollte das Parlament gestärkt werden und das wichtigste Bundes-

organ sein. Der Bundeskanzler wird also durch den Bundestag auf Vorschlag des Bundespräsi-

denten gewählt. Dieses Vorschlagrecht des Bundespräsidenten ist formaler Natur: Er orientiert

sich an den zuvor geführten Koalitionsverhandlungen der Parteien. So schlägt er die Person zur

Kanzlerwahl vor, die eine Parlamentsmehrheit hinter sich hat. In der Regel kommt der Kanzleraus den Reihen der stärksten Parlamentsfraktion.

Welche Parteien haben die besten Chancen auf eine Regierungsbeteiligung?

Es wird nach der Bundestagswahl auf jeden Fall eine Koalitionsregierung geben. Weil die bei-

den großen Parteien, CDU/CSU und SPD, bestimmte Koalitionskonstellationen ausgeschlossen

haben, kann es wieder zu einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD kommen. Eine spannen-

de Frage ist, ob die FDP wieder in den Bundestag kommt und zusammen mit CDU/CSU eine Mehr-

heit bilden kann. Das ist zurzeit aber noch nicht sicher. Für die Grünen stehen zwar die eigenen

Wahlchancen gut. Wegen der Schwäche der SPD haben sie aber schlechte Aussichten, an die

Regierung zu gelangen.

In den Bundestag kommen nur Parteien, die mindestens fünf Prozent der Stimmen bekom-men. Vor allem kleine Parteien wünschen sich ein Ende dieser sogenannten Fünf-Prozent-

Hürde. Wäre das in einer modernen Demokratie sinnvoll?

Es kommt ganz darauf an, welches Repräsentationsprinzip einem lieber ist. Soll eine genaue

Spiegelung des Wählerwillens erreicht werden, dann erscheint der Ausschluss kleinerer Partei-

en nicht gerechtfertigt. Ein Ende der Fünf-Prozent-Hürde hätte allerdings eine stärkere Zersplit-

terung des Parteiensystems zur Folge, was die Mehrheitsbildung im Parlament komplizierter

machen würde. Es wird damit auch schwieriger, stabile Koalitionsregierungen zu bilden. Die

Fünf-Prozent-Hürde wurde in das Wahlsystem integriert, um dessen Funktionalität zu garantie-

ren. Das halte ich immer noch für richtig, zumal auch kleinere Parteien eine realistische

Chance haben, in den Bundestag einzuziehen.

die G¢nst   hier: ≈ Sympathieaufholen   hier: schaffen, dass er posi-

tiver gesehen und mehrgemocht wird

das Meinungsbild   hier: Imagedie Kompet¡nz Können und Wissenbew¢sst gut überlegteinführen etwas Neues bekannt

machendie Legitimation, -en   ≈ Erlaubnis; Rechtdas B¢ndesorgan, -e   ≈ Institution des Staateszuvor   hier: davor; vorherdie Koalitionsver- Diskussion von Koalitions-handlung, -en parteien, um gemeinsame

politische Ziele zu verein-baren

die Regierungs- Teilnahme an der Regierungbeteiligung

ausschließen   hier: entscheiden, mit wel-cher Partei es keine Koali-tion geben wird

b“lden   hier: bekommen; formendie H•rde, -n   hier: Klausel; Regeldas Repräsentations-   hier:  ≈ Prinzip, welche undprinzip, -prinzipien wie viele Parteien im

Parlament vertreten seinsollen

erscheinen   hier: wirkenn“cht ger¡chtfertigt ohne guten Grundzur F¶lge haben als Ergebnis habendie Zerspl“tterung   von: zersplittern ≈ in viele

kleine Teile kaputtgehen;hier: viele kleine Parteienwerden

zumal vor allem; weil

|ch k„nn K„nzler. Titel einer Fernsehsendung, bei der die Zuschauer einenTeilnehmer wählen konnten; gemeint ist: Ich weiß genau,was man als Kanzler tun muss.

auffallen   hier: bemerkt werden; gesehen werdendas Honorar, -e Bezahlung für die Arbeit von Selbstständigender Ræcher, -   hier: Person, die den Reichen Geld nehmen und es den

Armen geben willdas Ausmaß, -e Maß; Intensitätzulassen   hier: möglich machen; erlauben„ngreifen attackierender [mtsvorgänger, - Person, die vorher die Position und die Aufgaben hattedie Fr•chte ¡rnten   hier:  ≈ Positives bekommengest„lten   hier: organisieren; aktiv sein; die Kontrolle haben

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519/13

Parlamentswahlen 2013

Die Wahl in Zahlen Fast 62 Millionen Bürger dürfen

am 22. September bis 18 Uhr je zwei Stimmen für

einen Kandidaten und eine von 30 Parteien abgeben

und so mitentscheiden, wer einen der mindestens

598 Sitze im neuen Bundestag bekommen wird

%

Die Krisengewinnerin

Angela Merkel inszeniert sichperfekt so,

wie sich die meisten Deutschen auch

selbst gern sehen: als fleißig, bodenstän-

dig, vernünftig. Kritiker sahen in ihr aber

auch eine „Zauderkünstlerin“, die sich

nicht klar positioniert und lieber wartet,

wie sich die Lage entwickelt, um dann

den stärkeren Kräften beizustehen.

Bewunderer loben dagegen die Stärke der

59-Jährigen, „Probleme aussitzen“ zu

können.

In der schweren Euro-Krise hat diese

Eigenschaft der Bundeskanzlerin geholfen.

Inzwischen gilt sie als „Europas starke

Frau“, die einem ganzen Kontinent vor-

schreibt, wie er seine Krise zu lösen habe.

Vor allem in Südeuropa hat die deutsche

Regierungschefin deshalb nicht nur

Freunde. Aber so, wie die Dinge stehen,

erscheint Merkel den meisten Deutschen

als kluge Krisenmanagerin.

Seit acht Jahren ist die Ostdeutsche

Bundeskanzlerin. Inzwischen wird Merkel

oft schon als „Präsidentenkanzlerin“

beschrieben. Das bezieht sich zum einen

auf ihre hohen Popularitätswerte weit

über die Grenzen ihrer Partei hinweg. So

beliebt wie die Kanzlerin ist, sind es sonst

nämlich nur Bundespräsidenten. Die Ana-

logie zur Präsidentenrolle bezieht sich zum

anderen aber auch auf Merkels Innenpo-

litik, mit der sie niemandem wehtun

möchte. Der Bundespräsident ist politisch

nämlich traditionell ziemlich neutral.

Anders als ihr sozialdemokratischer Amts-

vorgänger Gerhard Schröder wagt sie keine

Reformen, die ihre Popularität bei den

Wählern verringern könnten.

F  O T   O  : I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S 

T   O  C  K 

Viele sehen dieChristdemokraten mit

Kanzlerin Angela Merkelin der Favoritenrolle.

s“ch inszenieren   ≈ eine Show machen,bei der man selbst imZentrum steht

bodenständig mit der Heimat verbun-den; hier auch: durch-schnittlich; pragmatisch

die Zauderkünstlerin, Wortspiel mit: Zauber--nen künstlerin = Künstlerin,

die Magie vor Publikumzeigt

(zaudern lange überlegen, bevorman sich entscheidet)

beistehen helfen; unterstützender Bew¢nderer, - Person, die jemanden/

etwas toll findetProbleme aussitzen nichts tun, warten

und hoffen, dass sichein Problem von selbstlöst oder von anderenerledigt wird

die Eigenschaft, -en Charakteristikum vorschreiben sagen, was zu tun istwie die D“nge stehen wie die aktuelle Lage isterscheinen   hier: wirkendie |nnenpolitik   hier: Ziele einer Partei

zu Themen, die imInland relevant sind

wagen den Mut haben, etwaszu tun

 verr“ngern reduzieren; wenigermachen

„ntreten   hier: teilnehmenb“lden   hier: formendas Unternehmen, - Firmadas Engagement franz. hier: aktive Teilnahme

am sozialen Leben;Lernen der deutschenSprache

k¶sten   hier:   ≈ der Grund sein,dass jemand etwas ver-liert

sch„ffen   hier: machen, dass es

etwas gibt

Die wichtigsten Parteien

CDU/CSU

Die CDU (Christlich Demokratische Union)

und ihre bayerische Schwesterpartei CSU

(Christlich-Soziale Union) treten bei der

Bundestagswahl gemeinsam an. Im Parla-

ment bilden die Parteien eine Fraktion.

CDU/CSU gelten als konservativ. Sie wollen

die Position der Unternehmen stärken. Die

CDU sieht sich traditionell als wichtigste

deutsche Europapartei. Von Migranten

erwartet sie ein starkes Engagement für

ihre Integration.

SPD

Die SPD (Sozialdemokratische Partei

Deutschlands) gilt noch immer als Arbei-

terpartei. Mit Kanzler Gerhard Schröder

war die SPD aber einen Weg gegangen, der

vor allem den Interessen der Wirtschaft

diente. Das hat die Partei viele Stimmen

ihrer Wähler gekostet. Inzwischen spricht

die SPD wieder mehr davon, „soziale

Gerechtigkeit“ schaffen zu wollen. Sie will

SCHWER

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52   9/13

F  O T   O  S  : P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E  /  D P 

A  (   3  )  

möglich in die Freiheit der Bürger und

Unternehmen eingreifen. Die Partei setzt

sich für geringe Steuern und wenig Büro-

kratie ein. Dadurch soll vor allem die Wirt-

schaft gestärkt werden. Zu den traditionel-

len Wählern der FDP zählen deshalb vor

allem gut verdienende Angestellte und

Selbstständige.

Die Linke

Die Partei Die Linke kritisiert das „kapita-

listische Wirtschaftssystem“ und möchte

ein viel stärkeres Umverteilen des Reich-

tumszugunsten von schwächeren Mitglie-

dern der Gesellschaft. Menschen mit

hohem Einkommen und Unternehmen

sollen dafür viel höhere Steuern zahlen.

Das Ziel der Partei ist es, in ganz Deutsch-

land eine starke Alternative zur SPD zu

sein. Die Partei hat aber vor allem in Ost-

deutschland viele Wähler.  2

zum Beispiel Mindestlöhne in Deutsch-

land, um die Position der Arbeiter zu

stärken.

Bündnis 90/Die Grünen

Auch die Grünen wollen schwächere Mit-

glieder der Gesellschaft mehr unterstüt-

zen. Dafür sollen gut Verdienende und

Unternehmen höhere Steuern zahlen. Die

Grünen sind außerdem für eine offenere

Asylpolitik und eine bessere Integration

von Flüchtlingen in die deutsche Gesell-

schaft. Traditionell setzt sich die Partei für

den Umweltschutz ein. Sie war als erste für

ein Ende der Atomenergie und den Ausbau

von Sonnen-, Wind- und Wasserenergie in

Deutschland.

FDP

Nach dem Willen der FDP (Freie Demokra-

tische Partei) soll der Staat so wenig wie

Katrin Göring-Eckardt Die Theo-login kandidiert für die Grünen

FDP-Chef Philipp Rösler Kommtseine Partei wieder ins Parlament?

Katja Kipping Unterwegs fürDie Linke

Auch Österreich wählt

Auch in Österreich wählen die Bürger Ende September ein neues Parlament, den Nationalrat.

Anders als in Deutschland dürfen am 29. September schon die 16-Jährigen ihre Stimme abge-

ben. Die besten Chancen auf einen Wahlerfolg hat die Sozialdemokratische Partei Österreichs

(SPÖ) mit ihrem Chef Werner Faymann. Ähnlich wie in Deutschland die CDU mit Kanzlerin Mer-

kel hofft die SPÖ auf den Kanzlerbonus. Sie macht dabei aber rote Kernthemen wie Arbeit,

Soziales und Bildung zum zentralen Thema. Außerdem sehen Beobachter im SPÖ-Wahlkampfeine Portion „Klassenkampfrhetorik“ gegen „die Herrschaft der Milliardäre“.

Kräftige Konkurrenz macht der SPÖ der aktuelle Koalitionspartner, die Österreichische

Volkspartei (ÖVP) mit Vizekanzler Michael Spindelegger, der in Zukunft selbst Kanzler sein

möchte. Die Partei will zu den Themen Wirtschaft, Familie, Wohnen und Sicherheit bessere Pro-

gramme als die SPÖ bieten.

Die Grünen setzen neben ihren klassischen Umweltschutzthemen in einer Zeit, in der in

Österreich viele Korruptionsskandale öffentlich geworden sind, auf den Kampf gegen Kor-

ruption.

Für Überraschungenwill die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) sor-

gen. Beobachter befürchten, dass die FPÖ wiederholt einen Wahlkampf zum Nachteil von Mig-

ranten und Asylbewerbern macht.

Konkurrenz bekommen die etablierten Parteien vom „Team Stronach“, das der österrei-chisch-kanadische Milliardär Frank Stronach führt. Er will, wie die Liberalen in Deutschland,

vor allem eine unternehmerfreundliche Politik und einen Abbau von Bürokratie.

der K„nzlerbonus Vorteil, den ein Kanzlerwegen seines Amtes hat

rot   hier: links; sozialdemokra-tisch

das K¡rnthema, ≈ zentrales Thema-themendie B“ldung   hier: Lernen in Schule und

Ausbildung

Konkurr¡nz m„chen   hier: Wähler wegnehmen

der Vizekanzler, -   ≈ zweiter Kanzler

für Überr„schungen der Grund für Überraschun-s¶rgen gen sein

etabliert   hier: mit langer Tradition

unternehmer- gut für Unternehmerfreundlich(der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter

einer Firma)

der [bbau   von: abbauen = reduzieren;weniger werden lassen

der M“ndestlohn, ¿e Lohn, den jemand min-destens bekommen muss

¶ffen   hier: frei; ohne viele büro-kratische Regeln

der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen,politischen oder ethischenGründen ihre Heimat ver-lassen hat/musste

s“ch einsetzen für viel für eine Person oderSache tun

die Atomenergie Nuklearenergie

der Ausbau   von: ausbauen = hier:mehr bauen

eingreifen   hier: kontrollieren

¢mverteilen anders oder neu verteilen

der Reichtum großer Besitz

zug¢nsten von zum Vorteil von

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539/13

MITTEL

F  O T   O  : P I   C T   U R E 

A L L I  A N  C E 

 /  A  K  G 

Hat er geträumt? Oder träumt er noch? Wer

 weiß. Vielleicht passiert ja wirklich alles ge-

nau so, wie es Franz Kafka (1883 - 1924) in seiner

Erzählung  Die Verwandlung schreibt: Gregor

Samsa wacht eines Morgens nach einer unruhigen

Nacht in seinem Bett auf. Da merkt er: Er hat sich

in ein großes Insekt verwandelt.

„Es war kein Traum“, schreibt Kafka. „Sein

Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Men-

schenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohl-

bekannten Wänden.“ Gregor Samsa ist ein Käfer.

Er denkt wie ein Mensch. Aber er kann sich seiner

Familie nicht mehr mitteilen: Statt seiner Worte

hören die anderen nur eine Tierstimme. Monate-

lang lebt Gregor Samsa als Käfer, eingesperrt in sei-

nem Zimmer. Bald beginnt die Familie, das Insekt 

zu hassen. „Weg muss es“, sagt die Schwester

Grete schließlich zum Vater. Zu Beginn brachte sie

dem Bruder noch mit viel Liebe das Essen. Nun ist 

ihr Hass am größten. „Du musst bloß den Gedan-

ken loszuwerden versuchen, dass es Gregor ist“,

sagt sie. Kurze Zeit nachdem er diese Worte mitge-

hört hat, stirbt Gregor.

Ist  Die Verwandlung eine Traumgeschichte?

Eine Metapher? Und wenn ja: wofür? Kaum ein

Text Kafkas wurde so intensiv analysiert und inter-

pretiert wie seine berühmteste Erzählung. Zu allen

 Ansätzen gibt es Interpretationen. Zum Beispiel

autobiografisch: Kafka lebte wie Gregor Samsa

noch als Erwachsener bei seiner Familie, was zu

 vielen Konflikten führte. Expressionistisch: Kafka

galt trotz seiner klaren Sprache als expressionis-

tischer Schriftsteller. Genauso psychoanalytisch:

Sigmund Freuds Theorien des Unbewusstenwaren

damals sehr populär.

 Aber egal, aus welcher Perspektive man die

Geschichte untersucht: Das Wichtigste ist der Text.

Die einfache Sprache, mit der Kafka seine unheim-

liche Geschichte erzählt, fasziniert – und gibt ihr

eine eigene Realität. Die Journalistin Milena Jesens-

ká, mit der Kafka eine kurze Liebesbeziehung 

hatte, schreibt in ihrem Nachruf für den Schriftstel-

ler über dessen Texte: „Sie besitzen eine wahrhaf-

tige Nacktheit, die sie auch dort noch naturalistisch

erscheinen lässt, wo sie in Symbolen sprechen.“

 Die Verwandlung ist einer der wenigen Texte,

die Kafka zu seinen Lebzeiten publiziert hat. Nur

seine Erzählungen und ein paar andere Artikel,

zum Beispiel Buchkritiken, wurden vor seinem Tod

in Zeitschriften oder als Bücher gedruckt. Zwar

 war Kafka als Autor bekannt, aber leben konnte er

davon nicht. Er arbeitete als Jurist bei einer Prager

 Versicherung.

Kafka war Perfektionist: Er wollte nur das Fer-

tige, Perfekte publizieren. Seine Romane konnte er

alle nicht mehr zu Ende schreiben, bevor er mit nur

40 Jahren an Tuberkulose starb. In sein Testament 

schrieb er: Alle Fragmente und Texte aus dem

Nachlass sollen weggeworfen werden.

Es ist ein großes Glück, dass Kafkas Freund und

Nachlassverwalter Max Brod diesen Wunsch igno-

rierte und die Schriften publizierte. So legte er die

Basis für Kafkas Welterfolg. Seine Texte gelten

heute als Klassiker der europäischen Moderne und

auf der ganzen Welt als Meisterwerke.

Kafka spielt in seiner Literatur mit dem Uner-

klärlichen. Immer ist ein Mensch plötzlich in einer

Situation ohne Hoffnung, in die er ohne eigene

Schuld gekommen ist. Daher kommt auch das

Wort „kafkaesk“, das heute im wirklichen Leben

für Situationen dieser Art benutzt wird. Situatio-

nen, wie die von Gregor Samsa und auch von Josef 

K., der Hauptfigur von Kafkas berühmtestem

Roman, Der Prozess: Er wird eines Morgens plötz-

lich verhaftet.

Eine Lösung gibt es für Kafkas Figuren sel-

ten. Am Ende steht fast immer der Tod.

2 Barbara Kerbel

In seiner berühmtesten Erzählung, Die Verwandlung , macht

Franz Kafka seine Figur zum Insekt. Als Lösung bleibt am Ende nur der Tod.

Weltliteratur Bücher, die um die Welt gingen Teil 3: Kafkas Die Verwandlung 

Ohne

Hoffnung

die Verw„ndlung, -en von: sich verwandeln =hier: im Aussehen ganzanders werden

der Tod, -e Ende des Lebens

wohlbekannt gut bekannt; genau bekannt

der Käfer, - sehr kleines Tier mit sechsBeinen

s“ch m“tteilen sagen, was man denkt undfühlt

eingesperrt unfrei; in ein Zimmer oderHaus geschlossen

h„ssen   ÷ lieben

bloß   hier:   ≈ nur

loswerden   hier:   ≈ frei werden von

die Traumgeschichte, Geschichte, die man träumt-nder [nsatz, ¿e   hier: Richtung der Interpre-

tation, z.B. psychologisch

führen zu der Grund sein für

g¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein

das }nbewusste Bereich der menschlichenPsyche (z.B. Intuition,Instinkt)

¢nheimlich so, dass es Angst macht

faszinieren   hier:   ≈ sehr gut gefallen

der Nachruf, -e   ≈ Worte, mit denen manetwas über das Leben einervor Kurzem gestorbenenPerson erzählt und sie lobt

wahrh„ftig ehrlich; wirklich

die N„cktheit   von: nackt = ohne Kleidung;hier:  ≈ Zustand, der einenMenschen und seineGefühle ohne Tabu zeigt

natural“stisch er-   hier:   ≈ machen, dass manscheinen l„ssen denkt, dass sie naturalis-

tisch sind

zu seinen Lebzeiten während seines Lebensder Artikel, -   hier: Text in einer Zeitung

das Testam¡nt, -e schriftliche Erklärung einerPerson, wer nach ihrem Todihren Besitz bekommen soll

der Nachlass, ¿e alle Dinge, die bleiben,nachdem eine Persongestorben ist (z. B. Geld,Haus …; hier besonders:

Geschriebenes)

der Nachlass- Person, die sich um den verwalter, - Nachlass einer gestorbenen

Person kümmert

das Meisterwerk, -e   hier: besonders guter Text

unerklärlich/ so, dass man etwas nicht¢nerklärlich erklären kann

 verh„ften fangen und ins Gefängnisbringen

(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden)

Franz Kafka Perfektionist aus Prag

PLUS

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54   9/13

Mein erster Monat

in Kressbronn

Kate Board

Vor meinem Umzug nach Deutschland hatte

ich ganz schön Angst. Ich konnte nämlich

fast gar kein Deutsch. Aber ich wollte unbedingt 

umziehen. In Deutschland wurde mir nämlich

eine Stelle als Zeppelinpilotin angeboten.

Seit meinem 19. Geburtstag weiß ich: Ich

 will fliegen. Also habe ich einen Flugschein

gemacht. Zuerst bin ich Flugzeug geflogen, spä-

ter auch Zeppelin – wie jetzt hier am Bodensee.

Meine Kollegen sprechen alle sehr gut Eng-

lisch. Trotzdem helfen sie mir, Deutsch zu ler-

nen. Die Sprache brauche ich nämlich beruflich.

Zum Beispiel, wenn ich im Zeppelin Durchsagen

mache. Am Anfang hat mich das sehr nervös

gemacht. Jetzt ist es normal für mich.

 Am meisten überrascht hat mich in Deutsch-

land, wie direkt die Menschen sind. Ein Bei-

spiel: „Lass uns bald mal einen Kaffee trinken

gehen.“ In England ist das eine wenig konkrete

Idee für die Zukunft. Ein Deutscher sagt das?

Dann kann man schon einmal ein schönes Café

suchen.

Genauso ist es auch bei anderen Angeboten.

Mir haben zum Beispiel viele Menschen Hilfe

angeboten. Für den Anruf bei der Bank genauso

 wie für den Besuch im Rathaus – da ist es nicht 

beim Angebot geblieben. Das gefällt mir.

Sehr überrascht war ich auch bei meinem ers-

ten Besuch am Strand von Kressbronn. Der Ort 

liegt ja direkt am Bodensee. Meine Freunde sind

einfach zum Wasser gelaufen. Ihre Handys,

Geldbörsen und Taschen haben sie auf dem

Handtuch liegen lassen. „Seid ihr verrückt?“,

habe ich sie gefragt. Aber sie hatten keine Angst 

– und die Sachen waren am Ende wirklich noch

alle da.

Die Deutschen sind nicht nur am Strand ehr-lich. Mein Freund hat nach einem Besuch im

Restaurant gemerkt, dass seine Geldbörse fehlt.

Er wollte sofort seine Kreditkarten sperren. Ich

habe erst einmal in dem Restaurant angerufen.

Sie hatten die Börse, in der viel Geld war. Weil

sie dachten, dass wir Touristen sind, haben sie

alle Hotels im Ort angerufen.

Zum ersten Mal seit 1998 fühle ich mich jetzt 

an einem Ort zu Hause. Nicht nur, weil die

Bodenseeregion so schön ist. Sondern auch, weil

ich jetzt längere Zeit an einem Ort lebe. In denletzten Jahren habe ich sehr viel im Hotel gelebt.

 Aus Deutschland möchte ich nie wieder weg-

ziehen.

2 Interview und Text: Tanja Haas

kl¡ttern   ≈ mit Händen und Füßen auf einen Berg gehen

der }mzug, ¿e Wechseln der Wohnung oder desWohnortes

g„nz schön ziemlich

¢nbedingt/unbed“ngt absolut

w¢rde … „ngeboten   ≈ hat man … angeboten

der Flugschein, -e Dokument: Es zeigt, dass manein Flugzeug fliegen kann.

die Zukunft die nächste Zeit

Da “st ¡s n“cht beim hier: Man hat nicht nur Hilfe[ngebot geblieben. angeboten, sondern auch aktiv

geholfen.

einfach hier:  ≈ ohne Angst; ohne Sorge

ehrlich hier:  ≈ korrekt; so, dass maneinem anderen nichts wegnimmt

sp¡rren hier: machen, dass man etwasnicht (mehr) benutzen kann

Kressbronn

Wo es liegt: Baden-Württemberg

Wie viele dort wohnen: 8250 Einwohner

Was interessant ist: Lage am Bodensee, dem größten deutschen See, an der Oberschwäbischen

Barockstraße und der Württembergischen Weinstraße

HEIMAT: England

ALTER: 38 Jahre

BERUF: Zeppelinpilotin

ERSTER MONAT: Februar 2012

HOBBYS: Klettern,Spazierengehen

Mein Tipp

Zum Lernen sehe ich gern Aufzeichnungen von

Fernsehsendungen an, die ich schon auf Englisch

kenne. Unbekannte Wörter schlage ich mit

meinem Smartphone nach. Dazu diktiere ich sie

meinem Telefon, das das Wort dann schreibt.

„nsehen hier:   ≈ als Publikum sehen

die Aufzeichnung, -en hier: Fernsehsendung: Sie wirdgespeichert und zu einemspäteren Termin im Fernsehengezeigt.

nachschlagen hier: die Bedeutung von einemWort suchen

   F   O   T   O

   S  :   Z   L   T  ;   T   O   U   R   I   S   T  -   I   N   F   O   R   M   A   T   I   O   N

   K   R   E   S   S   B   R   O   N   N   /   G   R   E   T   L   E   R

LEICHT 

die Lage   ≈ Stelle: Dort liegt ein Ort.

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Jeden Monat im Heft!

Die jungen Seiten von

559/13

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56   9/13

Spionage, Kommunikation und Revolution: Das alles passiert

im Internet. Ohne das World Wide Web funktioniert heute fast

nichts mehr. Viele lieben die Möglichkeiten, die sie online haben.

Andere warnen vor Gefahren. Wir fragten:

Das Internet revolutioniert die technische Kommunika-

tion zwischen Menschen, wie bestimmt keine andere

Erfindung vorher. Die mit dem Internet entstandene glo-

bale Vernetzungsstruktur baut wesentlich auf der schnel-

len Entwicklung der Computertechnik sowie der damit 

zusammenhängenden Digitalisierung auf, den sogenann-

ten „Neuen Medien“. Sie geht aber in ihrer gesellschaft-

lichen Wirkung über diese oft als „digitale Revolution“

bezeichneten Grundlagen weit hinaus. Durch die prak-

tisch grenzenlose globale Vernetzung aller Teilnehmer

des Internets ist ein virtueller öffentlicher Raum entstan-

den, der nicht nur in seiner Größe, sondern auch in sei-

ner Qualität ganz neue Maßstäbe setzt.

In der geschichtlichen Entwicklung gibt es einige ent-

scheidende und wichtige Ereignisse der Kommunikati-

onsentwicklung, die zu gesellschaftlichen Veränderungen

geführt haben: zum Beispiel die Entwicklung des Telegra-

fen, die Erfindung des Buchdrucks und – neueren Datums

– der Ausbau des Rundfunks, also Radio und Fernsehen.

Diese haben fast immer auch zu mehr Freiheit, mehr

Demokratie und sogar mehr Frieden geführt. Das soge-

nannte Westfernsehen und seine Rolle in der Geschichte

der Deutschen Demokratischen Republik ist das jüngste

Beispiel für solche grenzüberschreitenden Effekte.

 Also bringt auch das Internet nicht nur neue Freihei-

ten für seine Nutzer, sondern auch mehr Freiheit für die

Menschen insgesamt. Es bringt, ganz im Bild eines globa-

len Dorfes, die Menschen weltweit näher zusammen und

erlaubt selbstbestimmte Gemeinschaft. Diese Freiheit 

muss nun aber auch gestaltet, gefestigt und verteidigtwer-

den. Man kann die neue Technologie nämlich auch zur

Überwachung missbrauchen. Ob die Informationsgesell-

schaft für uns eher negativ oder positiv sein wird, entschei-

den wir am Ende gemeinsam selbst.

sch„ffen   hier: entstehen lassen

begehen   hier: ≈ machen; tun

JA

der B¢ndestags- Kandidat, der Mitglied imkandidat, -en Parlament werden will

die Vern¡tzungs- Struktur der Verbindung vonstruktur, -en Computern und dem Internet

aufbauen   hier: als Grundlage haben

sowie und

die Digitalisierung   von: digitalisieren = Musik,Filme, Bilder … in ein Formatbringen, in dem man sie für dasInternet speichern kann

bezeichnen nennen

pr„ktisch   hier: wirklich; tatsächlich

einen Maßstab s¡tzen ≈ ein Kriterium / eine Norm alsideales Beispiel geben

entscheidend   hier: wesentlich; sehr wichtig

neueren Datums erst vor ein paar Jahren

der Ausbau   von: ausbauen = hier: mehr undbesser machen

gr¡nzüberschreitend   hier: so, dass es über dieLandesgrenze hinaus wirkt

gest„lten   hier: ≈ organisieren; planen

f¡stigen sicher machen

 verteidigen   hier: vor Kriminalität schützen

die Überw„chung ≈ Kontrolle

missbrauchen   hier: für eine falsche Sachebenutzen

eher   hier: ≈ mehr

NEIN

scheinbar nicht wirklich

auffliegen   hier: entdeckt werden

bel„ngen erreichen, dass es zu einemGerichtsprozess kommt

der Kavaliersdelikt, gesetzlich verbotene Handlung,-e die aber von der Gesellschaft

toleriert wird

længst schon lange

s“ch eindecken m“t   hier: sich (illegal) besorgen

hochauflösend   hier: in sehr guter Qualität

her¢nterladen aus dem Internet holen und auf dem Computer speichern

der Urheber, -   hier: z.B. Autor, Komponist,Künstler, Fotograf ...

zustehen das Recht haben auf 

der Schadenersatz finanzielle Kompensation füreinen Schaden

einfordern energisch forderns“ch r“chten gegen als Ziel haben

die [bzocke, -n   von: abzocken =zu viel Geld nehmen

eintreten für viel für eine Person oder Sachetun

hingegen   hier: aber

der Verbraucher, - Person, die Waren kauft undbenutzt

 vielmehr ≈ im Gegenteil

stændig immer; dauernd

w„ndeln ohne Ziel herumgehen; hier: imInternet surfen

die Zielscheibe, -n rundes, flaches Teil mit farbigenKreisen, das man beim Schießentreffen soll; hier: Opfer

bl“nd   hier: ohne Tabu

g„nz zu schweigenhier: ≈ Die … haben noch viel

 v¶n … größeren Schaden.

Bringt das

Internet Freiheit?

„Das Internet bringt dieMenschen weltweit näher

zusammen und erlaubt selbst-

bestimmte Gemeinschaft.“

Ja

Jens Seipenbusch ist

Bundestagskandidat der

Piratenpartei Deutschland.

Ja oder Nein?

SCHWER

F  O T   O  S  : P I  R A T  E N P A R T  E I  D 

E  U T   S  C H L A N D  /  T   O B I  A  S E  C  K R I   C H  ; R A L  U D WI   G R E N T  Z  S  C H  ;  S T   O  C  K B Y T  E  /  T  H I  N  K 

 S T   O  C  K 

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Kompe ten t. Persönlich. Indi viduell.

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Ludwig Rentzsch ist Rechtsanwalt für

Künstler-, Medien- und Internetrecht.

NeinFreiheit schafft das Internet vor allem für Kriminelle, die

 weltweit und im Schutze der Anonymität Straftaten bege-

hen können. Wertgegenstände wie teure Markenuhren,

Schmuck und Fotokameras, die der Verkäufer gar nicht 

hat, werden über Plattformen wie Ebay gleich mehrfach

und zu scheinbar günstigen Preisen zum Verkauf angebo-

ten. Natürlich sieht der Käufer nie die Ware. Sein Geld aber

ist weg. Bis der Betrug auffliegt, ist der Täter jedoch meis-

tens weg. Man schafft es nur sehr selten, ihn zu belangen.

Taten, die in der realen Welt auf keinen Fall als Kava-

liersdelikte gelten, sind im Internet längst gesellschaftlich

akzeptiert. So ist es allgemein üblich, sich kostenlos mit 

ganzen Musikalben populärer Künstler einzudecken. Auch

hochauflösende Filme, die aktuell sogar noch im Kino zu

sehen sind, werden gern heruntergeladen und weitergege-

ben. Fotos findet man plötzlich auf fremden Internetseiten

 wieder, wo sie kommerziell genutzt und sogar zum Ver-

kauf angeboten werden. Der Fotograf wurde vorher natür-

lich nicht gefragt. Und nun soll er akzeptieren, dass frem-

de Leute mit seinen Bildern Geld verdienen.

Wenn deshalb Post vom Anwalt kommt und der

Urheber den ihm zustehenden Schadenersatz einfor-

dert, richtet sich die Wut nicht selten gegen diese Art 

 von „Abzocke“ der für die Rechte der Künstler eintre-

tenden Anwälte.

Der Normalbürger hingegen ist nicht wirklich frei,

auch wenn er das oft denkt. Er bewegt sich im Internet 

– ob auf Facebook oder Twitter, als Verbraucher im

E-Commerce oder als bloße IP-Adresse – vielmehr als

gläserner Mensch. Er wird ständig beobachtet und ist 

 wandelnde Zielscheibe blinder Gewalt, wie ganz aktu-

ell zum Beispiel der NSA-Skandal zeigt. Von den Opfern

schwerer Verbrechen ganz zu schweigen. Die Medaille

„Internet“ hat eben auch eine negative Seite.

„Freiheit schafft das Internetvor allem für Kriminelle, die im

Schutze der Anonymität

Straftaten begehen können.“

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58   9/13

platzes, aber das sind so wenige wie seit 1990

nicht mehr. Vor sieben Jahren sah das noch ganz

anders aus: Damals sahen 80 Prozent der Deut-

schen in Arbeitslosigkeit das größte Problem.

Wachsende Sorge haben die Deutschen auch

um den Verlust ihres Geldwertes. Rund 29 Pro-

zent der Befragten haben demnach Angst vor

Inflation. Zum Vergleich: In Österreich, das in

einer ähnlichen Lage wie Deutschland ist, halten

nur 13 Prozent der Befragten die Inflation für ein

großes Problem.Besonders stark wächst bei den Deutschen

aktuell auch die Sorge vor Armut. Diese schien

in der Wahrnehmung der Bürger lange gar nicht 

zu existieren. Das änderte sich 2005 mit den

neuen Sozialgesetzen. Damals nannten zum ers-

ten Mal zwei Prozent der Befragten Armut als

ihre Sorge. Inzwischen sorgen sich 13 Prozent 

der Bundesbürger um Armut.

 Anders ist es bei Zuwanderung und Integra-

tion. Als zu Beginn der 90er-Jahre jedes Jahr

Hunderttausende Menschen in Deutschland Asylbeantragten, sahen darin bis zu 68 Prozent der

Befragten ein großes Problem. Heute fällt das

Integrationsthema nur noch acht Prozent der

Deutschen als Problem ein.

In Deutschland leben immer mehr Menschen allein. Laut Statistischem Bundesamt war es im letzten Jahrschon jeder Fünfte. Insgesamt stieg die Zahl der allein lebenden Menschen auf 15,9 Millionen. Vor 20 Jahren gab es in Deutschland erst 11,4

Millionen allein Lebende. In 75 Prozent der Haushalte wohnen außerdem nicht mehr als zwei Menschen. Der Anteil der Drei-Personen-Haushalte

ging zuletzt von 17 auf zwölf Prozent zurück. Bei Haushalten mit vier und mehr Menschen gab es einen Rückgang von 18 Prozent auf rund zwölf 

Prozent. „Die typische Familie ist in Deutschland ein Auslaufmodell“, kommentiert Spiegel Online die Entwicklung. Nach aktuellen Berechnungen

der Statistiker werden bis 2030 insgesamt mehr als 80 Prozent der Haushalte aus einer Person oder zwei Personen bestehen.

DIE SORGEN DER DEUTSCHEN

die B“ldungspolitik Politik, die sich vor allemum die berufliche Ausbil-dung, die Weiterbildungund die Forschung kümmert

das gefühlte ≈ Problem, das existiert,Problem, -e das man aber selbst aktuell

nicht hat

demnach   hier: laut dieser Umfrage

die [rmut Situation, dass man arm ist

die Wahrnehmung   hier:  ≈ Meinung

die Zuwanderung   ≈ Immigration

DEUTSCHLAND ALLEIN ZU HAUS

der Haushalt, -e   hier: alle Personen, diezusammen in einer Woh-nung oder einem Hausleben

der [nteil, -e   hier: Menge

zur•ckgehen   hier: sinken; wenigerwerden

das Auslauf-   hier: Modell, das es inmodell, -e dieser Form bald nicht

mehr geben wird

Die Sorgender Deutschen

Deutschland

allein zu Haus

Es ist eine seltsame Situation:Die deutsche Wirtschaft ist aktuellso stark wie in keinem andereneuropäischen Land, die Arbeits-losigkeit ist niedrig, die Löhne stei-gen – und trotzdem fallen den Deut-schen spontan mehr Probleme ein,als allen anderen Europäern. Das ist 

das Ergebnis einer europaweiten Umfrage der

Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Die größte Sorge haben die Deutschen nochimmer um ihren Arbeitsplatz. Danach folgen

 Ängste vor Inflation, wirtschaftlicher Instabilität,

schlechter Bildungspolitik und einer unsicheren

Rente. Europaweit am wenigsten Sorgen machen

sich dagegen die Iren, obwohl sich dort die

 Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren

 verdreifacht hat. Die GfK-Forscher haben aber

auch eine gute Nachricht für die Deutschen:

Denn obwohl sie „Europas Sorgenmeister“ sind,

hat sie die wirtschaftlich gute Lage verglichen mit 

früheren Jahren insgesamt sorgenfreier werdenlassen.

 Auch beim Blick auf die gefühlten Probleme

sind die Deutschen realistisch: So hat aktuell zwar

jeder dritte Angst vor dem Verlust des Arbeits-

Diesen Text können Sie hören:

www.deutsch-perfekt.com) Audio) Lesen & Hören

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Nachrichten

F  O T   O  S  : I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K  ; P I   C T   U R E A L L I  A N  C E  /  B E  C  K E R  &B R E D E L 

Was heißt …?

Platzhirsch

Manche Firmen dominieren mit ihren Pro-dukten und Angeboten einen Markt. Bei-

spiel Mobilfunkmarkt: Da fällt vielen sofort

die Telekom ein (37 Millionen Verträge).

Auch Vodafone ist in Deutschland stark

(32,4 Millionen Verträge). Beide Firmen

werden deshalb auch Platzhirsche ge-

nannt. Der Ausdruck kommt eigentlich aus

dem Tierreich: Besonders zur Brunftzeit

kämpfen männliche Hirsche gegeneinan-

der. Nur der Gewinner darf an einem

bestimmtenPlatz bleiben – das andere Tier

muss gehen.

Trotzdem versuchen Konkurrenten

natürlich immer wieder, Platzhirsche zu

attackieren – im Tierreich genauso wie in

der Wirtschaft. So will die Nummer vier auf

dem deutschen Mobilfunkmarkt (O2, 13,9

Millionen Verträge), die Nummer drei kau-

fen (E-Plus, 24,4 Millionen Verträge). Das

ist möglich, weil hinter O2 die spanische

Telefónica steht, eine der größten Telekom-

munikationsfirmen der Welt.

Durch den Kauf steht die Telekom nicht

mehr auf Platz eins. Die neue Reihenfolge:

O2 und E-Plus, Telekom, Vodafone. DiePlatzhirsche auf dem deutschen Mobil-

funkmarkt müssen sich neu orientieren.

Gehen muss aber noch keiner.

der Mobilfunkmarkt, ¿e   ≈ Markt der Telekom-munikation mit demHandy

das Tierreich, -e Tierwelt; Fauna

die Br¢nftzeit, -en Zeit im Jahr, wennmännliche und weib-liche Tiere zusammen-kommen, um Nach-wuchs zu haben

(der Nachwuchs  hier:

Tierbabys)der H“rsch, -e großes Tier (mit einem

Skelettteil auf demKopf), das im Waldlebt

gegeneinander/ einer gegen dengegenein„nder anderen

best“mmte (-r/-s)   hier: vorher gewählt

der Konkurr¡nt, -en   hier: anderer Hirsch;und auch: andereFirma

stehen h“nter   hier:  ≈ ein Teil seinvon

Arme Kommunen, reiche Kommunen

Die Unterschiede zwischen armen und reichen Kommunen inDeutschland werden immer größer. Im Durchschnitt nahmen Gemeinden laut 

Statistischem Bundesamt zuletzt pro Quartal rund 120 Euro pro Bürger ein. In Hessen waren

es aber fast 260 Euro, in Brandenburg nur 43 Euro. Reiche Kommunen stehen so aktuell weniger unter Druck, die Steuern zu erhöhen. Umgekehrt ist es bei Städten, die wenig ein-

nehmen und steigende Ausgaben, zum Beispiel für Soziales oder Kinderbetreuung, haben.

„Die jeweiligen Wirtschaftsstandorte werden dadurch unattraktiver und geraten im inner-

deutschen Standortwettbewerb ins Hintertreffen“, warnte Steuerexperte Rainer Kambeck 

 vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag in derSüddeutschen Zeitung . Viele arme

Kommunen bräuchten deshalb mehr Hilfen vom Land, so Kambeck.

Eine der größten BaumarktkettenDeutschlands hat zu viele Schulden undkann ihre Rechnungen nicht mehr bezah-len. Praktiker ist deshalb seit Juli im Insolvenzverfahren.

Nach Firmenangabenbesitzt Praktiker fast 430 Bau- undHeimwerkermärkte in neun Ländern, davon mehr als

300 in Deutschland. Inzwischen machen die Insolvenz-

 verwalter den rund 18 000 Angestellten Hoffnung auf 

eine schnelle Lösung. Es gebe mehr als zehn Interessen-

ten. Die Firma könne zwar nicht „eins zu eins“ an einen

Investor weitergereicht werden, aber als lebensfähige

Einheit, sagte Verwalter Christopher Seagon in Ham-

burg. Im September soll es erste Verhandlungsgespräche

mit den Interessenten geben.

SCHWER

die Baumarktkette, -n Firma mit vielen Baumärkten an ver-schiedenen Orten

(der Baumarkt, ¿eGeschäft, in dem man Material zumBauen kaufen kann)

das Insolv¡nzverfahren, -   ≈ Untersuchung bei einem Gericht, obund wie ein Schuldner seine Schuldenzahlen kann

(der Sch¢ldner, - Person, die Schulden hat)die F“rmenangabe, -n Information, die eine Firma an die

Öffentlichkeit gibtder Insolv¡nzverwalter, -   ≈ Person, die sich mit einem offiziellen

Auftrag um eine Firma kümmert, die fastbankrott ist

weiterreichen   ≈ weitergebenlebensfähig   hier: so, dass man weiter wirtschaftlich

aktiv sein kanndie Einheit   hier: die Kette als Ganzesdas Verh„ndlungsge- Gespräch, mit dem Ziel, ein bestimmtesspräch, -e Ergebnis zu erreichen

MITTEL

599/13

einnehmen   hier: Geld bekommen

die Gemeinde, -n Kommune

das Quartal, -e eines der vier Viertel des Kalender- jahres (z. B. April bis Juni)

¢nter Dr¢ck stehen   hier: gezwungen sein, etwas zu tun

¢mgekehrt genau das Gegenteil

 jeweilige (-r/-s)   hier:   ≈ diese (-r/-s)

¢nattraktiv    hier:  ≈ uninteressant

“ns H“ntertreffen ≈ in eine ungünstige Situation kommengeraten

der St„ndort-   ≈ Kampf der Kommunen um Firmen,wettbewerb, -e die in die Kommunen ziehen sollen

(der St„ndort, -e Ort, an dem eine Firma ist)der Deutsche Organisation für ganz Deutschland fürIndustrie- ¢nd die wirtschaftlichen Interessen vonH„ndelskammertag Firmen

das L„nd   hier: der Staat

Praktiker in der Krise

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60   9/13

Beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit

Ein abgeschlossenes Studium ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Zu

diesem Ergebnis kommt eine Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung. Das Institut hat in regel-

mäßigen Abständen fast 5000 Absolventen des Jahres 2001 befragt. Das Ergebnis: Nur ein Prozent 

der Studienteilnehmer hat heute keine Arbeit. 41 Prozent der Befragten sind in einer Leitungsposi-

tion. Allerdings: Nur etwa ein Drittel hat direkt nach der Universität eine unbefristete Vollzeitstelle

erhalten. Im ersten Monat nach dem Examen waren zwölf Prozent der Befragten arbeitslos. Schon

zum Ende des ersten Jahres sank der Anteil aber auf zwei Prozent. Viele Absolventen sind mit den

 Arbeitsinhalten (85 Prozent) und ihrer Position (73 Prozent) zufrieden. Drei Viertel der Befragten mit 

 Arbeit sind inzwischen unbefristet beschäftigt, 15 Prozent selbstständig. Im Durchschnitt verdienen

die Vollzeitkräfte 63000 Euro brutto pro Jahr.

Der Staat als Erbe

Immer öfter kommt es in Österreich zu Situationen, in denen kein Erbegefunden werden kann. Dann greift der Staat zu. Allein im Jahr 2011 habe es 75 Fälle gege-

ben, die dem Staat mehr als 7,5 Millionen Euro in die Kasse brachten. Zwischen 2003 und 2011 waren

es aus 936 Fällen insgesamt 57 Millionen Euro, erklärte Österreichs Finanzministerin Maria Fekter in

ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Nach Abrechnung aller Kosten seien dem Staat am

Ende von den 57 Millionen 23 Millionen geblieben. Sogenannte Ahnenforscher machen dem Staat 

inzwischen immer größere Konkurrenz: Sie suchen nach Erben und erhalten im Erfolgsfall eine Pro-

 vision, laut der Zeitung Der Standard bis zu 35 Prozent der Erbsumme. Wie groß das Geschäft mit 

dem Erbe ist, zeigen Zahlen des Wiener Wirtschaftsforschungsinstituts. Es schätzt den Wert der in

Österreich vererbten Vermögenswerte auf 27 Milliarden Euro pro Jahr.

BESTE VERSICHERUNG

GEGEN ARBEITSLOSIGKEIT die Studie, -n wissenschaftliche

Untersuchung

der [bstand, ¿e   hier: Zeitintervall

der Absolv¡nt, -en Person, die eine Schuleoder einen Kurs abge-schlossen hat

der [nteil   hier: Menge

DER STAAT ALS ERBE

der ]rbe, -n Person, die nach dem Todeines Verwandten etwasbekommt

zugreifen sich nehmen

die [nfrage, -n   hier: Bitte umInformation/Aufklärung

der Ahnenforscher, -   ≈ Person, die alle Ver-wandten einer Familiesucht

(der Ahn, -en z. B. Großeltern, Elternder Großeltern …)

Konkurr¡nz m„chen   hier: auch nachAngehörigen suchen

das Geschæft   hier: Profit; Gewinn

das ]rbe   ≈ Gegenstände oder Geld,das man nach dem Todeiner Person bekommt

schætzen   hier: ungefähr kalkulie-ren, wie viel Geld etwaswert ist

der Vermögens- Besitz einer Person oderwert, -e Institution insgesamt

(z. B. Geld, Häuser, Autos)

Sichere Zukunft

Studieren schützt vorArbeitslosigkeit

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619/13

Die Deutschen

werden immer reicher

Die Stimmung unter den Konsu-menten in Deutschland steigt vonMonat zu Monat. Inzwischen ist sie laut 

der Gesellschaft für Konsumforschung so gut wie

seit rund sechs Jahren nicht mehr. Den Deut-

schen scheint es dabei so gut zu gehen, dass

ihnen trotz des vielen Einkaufens auch noch

Geld zum Sparen bleibt. Denn nach Angabender

Deutschen Bundesbank steigt das Geldvermögen

der privaten Haushalte in Deutschland auf neue

Rekordhöhen.

Demnachhatten die Bundesbürger zum Endedes ersten Quartals 2013 ein Vermögen in Höhe

 von fast 4992 Milliarden Euro. Das ist ein Plus

 von 52 Milliarden Euro oder 1,1 Prozent im Ver-

gleich zum Vorquartal. Allerdings ist der Reich-

tum in Deutschland nicht gleich verteilt. Die obe-

ren zehn Prozent der Haushalte besitzen mehr

als die Hälfte des gesamten Nettovermögens.

Zu diesem Vermögen zählen Bargeld, Wert-

papiere, Bankeinlagenund Ansprüchegegenüber

 Versicherungen. Häuser, Autos und Kunst sind

nicht darin enthalten. Insgesamt hatten die Deut-schen in den letzten 20 Jahren großes Glück mit 

ihrem Vermögenswachstum. So lag der Wert zu

Beginn der 90er-Jahre noch bei 2002 Milliarden

Euro. Anfang 2003 waren es schon 3595 Milli-

arden Euro. Nur in ein paar Krisen wie der

Finanzkrise 2008/2009 sank das Vermögen über

einige Zeit. Diese Verluste sind aber schon lange

 wieder aufgeholt worden.

Auf den zweiten Blick

Süddeutsche Zeitung

KatzenjammerIm Spätsommer und Herbst gibt es an

vielen Orten Weinfeste. Viele Besucher

dieser Feste haben am nächsten Tag

einen Katzenjammer. So nennt man die

traurige Stimmung, die man am Tag

nach einem Rausch hat. Einen Katzenjammer kann es auch ganz

ohne Alkohol geben: Die Katerstimmung nach einem großen Miss-

erfolg heißt nämlich auch Katzenjammer. Das Thema des Artikels

ist der Misserfolg des Autors, der auf mehreren Tigersafaris in Indien

keinen einzigen Tiger gesehen hat. Das Wort Katzenjammer ist hier

aber vor allem wörtlich gemeint. Zwar jammern nicht die Groß-

katzen selbst. Aber es ist ein Jammer, dass es nur noch so wenigeTiger gibt. Alle Projekte, um sie zu schützen, waren bis jetzt ein Miss-

erfolg. Das Ergebnis ist Katzenjammer bei Tierschützern und Katzen.

Der Tagesspiegel

Jacke wie Dose

Was haben Jacken und Dosen gemeinsam, sodass die Überschrift

sie miteinander vergleicht? Eigentlich sehr wenig. Warum heißt es

hier also Jacke wie Dose? Wenn es ganz egal ist, wie man etwas

macht, sagt man in der Umgangssprache: Das ist Jacke wie Hose.

Das Thema des Artikels ist das Dosenpfand. Seit zehn Jahrenmuss man es in Deutschland zahlen, wenn man Dosen (oder ande-

re Getränkeverpackungen) kauft. So sollen die Men-

schen zu einem bewussten und damit umwelt-

freundlichen Umgang mit Dosen und Plastikfla-

schen gebracht werden. Bis heute wird darüber

gestritten, ob das Dosenpfand wirklich gut für die

Umwelt ist. Wahrscheinlich ist es Jacke wie Dose.

Gesund durch Homöopathie

Blick ins Gläschen

 Jetzt gibt es wieder jungen Wein . Wer ihn gern trinkt, muss auf-

passen, dass er nicht zu tief ins Glas blickt. Denn wer zu tief ins

Glas schaut, der trinkt zu viel Alkohol. Hier geht es aber nicht um

Gläser mit Getränken, sondern um Gläschen – und die sind

sicher ohne Alkohol. Es geht um einen Hersteller von Gläschen

mit Babynahrung. Der lässt in einem Interview in seine Gläschen

blicken: gefüllt mit Nahrung,

die er sehr genau nach ökolo-

gischen Prinzipien herstellt,

wie er sagt.

F  O T   O  S  : WA V E B R E A  K ME D I  A  ,I   S T   O  C  K P H  O T   O  /  T  H I  N  K 

 S T   O  C  K 

MITTEL DIE DEUTSCHEN WERDENIMMER REICHER

der Konsum¡nt, -en Person, die Produktekauft

die [ngabe, -n   hier: Information

das G¡ldvermögen, - Geldbesitz

der Haushalt, -e   hier: alle Personen, diezusammen in einerWohnung oder einemHaus leben

demnach   hier: laut Angaben

das Quartal, -e eines der vier Viertel desKalenderjahres (z.B.April bis Juni)

der Reichtum Situation, dass man reichist

das Wertpapier, -   ≈ Dokument, das einenvereinbarten Betrag wertist

die B„nkeinlage, -nGeld, das man bei einerBank eingezahlt hat, umzu sparen

der [nspruch, ¿e   hier: finanzieller Gewinnaus einerKapitalinvestition

aufholen   hier: kleiner machen;geringer machen

KATZENJAMMER

die St“mmung, -en   hier: Laune

der Rausch, ¿e Zustand, wenn manbetrunken ist

die Katerstimmung körperlich und psychischschlechter Zustand, weilman (zu) viel Alkoholgetrunken hat

(der Kater, - männliche Katze)

der M“sserfolg, -e   ↔ Erfolg

 j„mmern   ≈ sich beschweren

]s “st ein J„mmer … Es ist sehr schade… / Es ist sehr traurig …

JACKE WIE DOSE

gemeinsam haben   hier: gleicheCharakteristika haben

mitein„nder/ einer mit dem anderenm“teinander

die }mgangssprache gesprochene Sprache imAlltag

der Artikel, -  hier:

Text in einerZeitung

bew¢sst   hier: so, dass man über-legt, ob es moralisch gutist, was man tut

¢mweltfreundlich gut für die Umwelt

der }mgang   hier: Art, etwas zubenutzen

br“ngen zu einen Grund / ein Motivgeben für

BLICK INS GLÄSCHEN

]s geht ¢m ... Das Thema / Der Inhaltist ...

die Babynahrung spezielles Essen für

Babys

Nachrichten

SCHWER

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62   9/13

Mutlangen, ein 4500-Einwohner-Dorf im

Südwesten Deutschlands. Es ist der

1. September 1983, 5.45 Uhr am Morgen. Genau

44 Jahre ist es her, dass die Deutschen Polen

überfallen haben und der Zweite Weltkrieg 

begann. Ungefähr 1000 Menschen sind an die-

sem Tag nach Mutlangen gekommen, weil sie

den Frieden wollen. Um diesen haben sie näm-

lich Angst, im Ost-West-Konflikt zwischen den

USA und der Sowjetunion. Besonders, weil die

 Amerikaner in Mutlangen mehr als 100 Atomra-

keten aufstellen wollen.

So weit soll es nicht kommen. 150 bekannte

Menschen machen mit, deshalb heißen die

kommenden Tage „Prominentenblockade“. Der

Mann mit der Baskenmütze zum Beispiel ist der

Schriftsteller Heinrich Böll (siehe eutsch

perfekt 8/2013). Er hat den Literaturnobelpreis

bekommen. Grünen-Politikerin Petra Kelly hat 

einen Plastikhelm mit Blumen aufgesetzt. Auch

der Philosoph Walter Jens mit seiner Frau Inge

ist dabei, Schriftsteller Günther Grass, der

Schauspieler Dietmar Schönherr, der General

Gert Bastian von den Grünen und der Sänger

Wolf Biermann. Sie alle sind gekommen, weil

sie nicht noch mehr Atomwaffen wollen.

In sieben Minuten können die 108 Pershing-

2-Raketen, die die U.S. Army in dem Dorf auf-

stellen will, Moskau erreichen. Auch die

Sowjetunion hat Atomraketen aufgestellt. Sie

stehen auf der anderen Seite der Konfliktlinie, in

der Deutschen Demokratischen Republik. Der

sogenannte Nato-Doppelbeschluss erlaubt dies

den beiden Seiten.

Dagegen protestieren die deutschen Intellek-

tuellen. Ganz friedlich: Sie setzen sich einfach vor

das Tor, durch das die Raketen kommen sollen.

Ihr Vorbild ist Mahatma Gandhi. Ihr Motto:

„Das weiche Wasser bricht den Stein.“ Bis zum

3. September bleiben sie da, erst einmal. Mut-

langen wird ein Symbol für den Frieden. Denn der

Protest geht in den nächsten Jahren weiter.

her sein vor … gewesen sein

überf„llen   hier:   ≈ ohne Erlaubnisplötzlich mit einer Armee inein Land kommen

die Atomrakete, -n   ≈ nukleare Waffe, die aufweit entfernte Ziele schie-ßen kann

(die W„ffe, -n Gerät zum Schießen, z. B.Pistole)

aufstellen an einen speziellen Platzstellen

So weit s¶ll ¡s ≈ Man will nicht, dassn“cht k¶mmen. dieser Moment erreicht

wird.der/die Promi- sehr bekannte Personn¡nte, -n

die B„sken-   ≈ weicher Hutmütze, -n

der Literaturnob¡l- Geld für den besten Autorpreis, -e oder die beste Autorin

der Pl„stikhelm, -e   ≈ spezieller Hut aus Plastik,um den Kopf zu schützen

der D¶ppelbe-   ≈ Entscheidung undschluss, ¿e Vereinbarung, die zwei Teile

zum Inhalt hat

einfach   hier: nur

das Tor, -e breiter Eingang

das Vorbild, -er   hier: Mensch, der ein posi-tives Beispiel ist

weitergehen   hier: ↔ aufhören

Vor 30 Jahren schaut die Welt auf ein Dorf in Baden-Württemberg.

Mitten im Ost-West-Konflikt blockieren berühmte deutsche Intellektuelle

die amerikanische Armee. Ihr Motiv: der Wunsch nach Frieden.

Ein Symbol für den Frieden

Berühmte

Aktivisten für

den Frieden

Schriftsteller

Heinrich Böll

(links oben),

General

Gert Bastian

(links unten)

und Politikerin

Petra Kelly

(rechts)

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie auf Seite 36.

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X X X X X X X  : D D D D E E E E R R R R R WW

WWW

Ein Bild und seine Geschichte

F  O T   O  : P I   C T   U R E A L L I  A N  C 

E  /  D P A 

Die Welt blickt auf das kleine baden-

 württembergische Dorf – auch, wenn fast kei-

ner der Demonstranten aus Mutlangen kommt.

Für die Menschen, die dort leben, ist das

schwierig, erinnert sich später der Bürger-

meister. Der muss immer wieder in das

Innenministerium nach Stuttgart fahren. „Ich

musste auch den Kopf hinhalten für die große

Politik“, sagt Heinz Hartmann 20 Jahre danach.

Denn die Bundesregierung und eine

Parlamentsmehrheit sind mit den Plänen der

 Amerikaner einverstanden. In der Nacht zum

26. November 1983 werden die ersten Raketen-

teile geliefert. Sieben Jahre lang bleiben die

Raketen auf dem Areal.

Die Friedenskämpfer machen trotzdem

 weiter: Sie setzen sich hin, immer wieder. Fast 

3000 Menschen werden weggetragen, 400

müssen vor Gericht. Viele bekommen Geld-

strafen. Und 200 müssen ins Gefängnis. Erst 

1995 entscheidet das höchste deutsche Gericht,

das Bundesverfassungsgericht: Wer nur durch

Sitzen etwas verhindern will, darf das. Sitz-

blockaden sind kein Verbrechen.

Die Pershing-2-Raketen sind zu diesem Zeit-

punkt schon lange nicht mehr da. Die USA haben

sie zerstört, sie haben sich 1987 mit der

Sowjetunion geeinigt. Ist das ein Erfolg der

Demonstranten? Lotte Rodi ist sich da nicht ganz

sicher. Sie hat für die Kirche im nahen

Schwäbisch Gmünd gegen die Raketen gekämpft.

Und sie hat vermittelt zwischen den fremden

Demonstranten und denen, die auf der Schwä-

bischen Alb leben. Später hat sie gesagt: „Der

Erfolg hat viele Väter – einer davon sind wir.“

 Von den Protesten ist vieles geblieben: vor

allem die Kultur, dass Bürger Nein sagen. Wenn

es um Proteste von Bürgern geht, wird bis heute

immer wieder der Name des Dorfes genannt. Es

gibt in Mutlangen ein Seminarzentrum mit 

Museum. Dort, wo die Raketen waren, wohnen

jetzt Familien, in Ein- und Zweifamilienhäusern.

 Aber auf einem Bunker steht in bunter Farbe bis

heute: „Frieden schaffen“. 2 Katja Riedel

Was im September

noch passiert ist

AM 30. SEPTEMBER 1938

In München schließen Großbritannien, Frankreich,

Italien und Deutschland einen Vertrag. Es ist das

Münchener Abkommen, das schwere Folgen haben

wird. Auch, weil die Tschechoslowakische Republik

nicht eingeladen ist. Um ihr Territorium geht es

aber: Hitlerdeutschland darf das Sudetenland, in

dem viele Deutsch sprechende Menschen wohnen,

annektieren. Die Tschechen müssen einen Vertrag

mit Deutschland schließen. Danach tritt ihr

Präsident zurück und geht ins Exil. Auch Polen und

Ungarn holen sich Teile des Staates. Die Deutschen

okkupieren 1939 den Rest der Tschechoslowakei

und nennen sie „Protektorat Böhmen-Mähren“.

Nach 1945 wird das Sudetenland wieder tsche-

chisch, die deutschen Bewohner müssen ihre

Heimat verlassen.

AM 18. SEPTEMBER 1973Vor dem Hochhaus der Vereinten Nationen (UN) in

New York bewegen sich jetzt zwei schwarz-rot-

goldene Flaggen im Wind: Die beiden deutschen

Staaten, die Bundesrepublik Deutschland und die

Deutsche Demokratische Republik (DDR), sind

UN-Vollmitglieder geworden. Vorher haben beide

einen Grundlagenvertrag geschlossen, der das

möglich macht. Mit dem Ende der DDR am

3. Oktober 1990 wird aus zwei deutschen ein

gesamtdeutsches Mitglied.

schließen  hier:

machen; unterschreibendie F¶lge, -n   hier: Konsequenz

zur•cktreten   hier: aufhören, in einer offiziellenPosition zu arbeiten

das Exil   hier: Leben in einem fremden Land,weil man in seiner Heimat nicht mehrleben kann

der Bewohner, -   hier: Einwohner

 verl„ssen weggehen und nicht mehr zurückkom-men

die Fl„gge, -n großes Stück Stoff in speziellen Farbenals Symbol für eine Nation

der Gr¢ndlagenvertrag, Vertrag über die Basis der Beziehung¿e der früheren zwei deutschen Staaten

schließen   hier: machen; unterschreiben

ges„mtdeutsch   hier: West- und Ostdeutschlandzusammen

  7  5

   J  a   h  r  e  n

  4  0 

   J  a   h  r  e  n

 Vor

der Demonstr„nt, -en Person, die gegen etwasprotestiert oder füretwas kämpft

das |nnenministerium, Ministerium, das sich-ministerien um die öffentliche

Ordnung und z.B. umdie Polizei kümmert

den K¶pf h“nhalten   hier: verantwort-lich sein; sich umKonsequenzen undProbleme kümmernmüssen

das Ger“cht, -e   hier: öffentlicheInstitution: Dort wirdentschieden, ob sich

 jemand nicht an denRegeln des Staates ori-entiert hat.

das Gefængnis, -se Gebäude, in dasKriminelle geschlossenwerden

 verh“ndern   hier:  ≈ erreichen, dassetwas nicht passiert

das Verbr¡chen, - kriminelles Tun

der Zeitpunkt, -e   hier:   ≈ Datum

zerstören kaputt machen

nah in der Nähe

 verm“tteln   hier: versuchen, denKonflikt zwischen zweiPersonen oder Gruppenzu lösen

die Schwäbische [lb Bergregion in Südwest-

deutschland

]s geht ¢m ... Das Thema ist ...

sch„ffen   hier: machen

MITTEL

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Mein erster Zusammenstoß mit der Polizei

ereignete sich an einem warmen, klaren

Nachmittag im Herbst 2006. Ich fuhr mit mei-

nem Fahrrad bei Rot über die leere Kreuzung der

Leipziger und der Friedrichstraße. Einen Augen-

blick später holte mich ein Polizist auf einem

Motorrad ein und winkte mich an den Straßen-

rand. Der Helm verdeckte den Großteil seines

Gesichts, doch sein Mund bewegte sich hektisch.

Ich sah etwas Haut, die nach hohem Blutdruck 

aussah. Auf dem Bürgersteig erklärte er mir,

soweit ich das mit meinem schlechten Deutsch

 verstand, dass er mir ein schweres Vergehen vor-

 warf. Ich machte mich aufs Schlimmste gefasst.

In New York kann die harmlose Begegnung mit 

der Polizei ganz schnell eskalieren: Man springt 

über das Drehkreuzder U-Bahn und teilt sich im

 Anschluss eine Woche lang mit einem Typen

namens Vinny die Zelle. Man pinkelt auf die

Straße, und plötzlich wird der Begriff „Hoch-

sicherheitsgefängnis“ zu etwas sehr Realem.

„Haben Sie die rote Ampel nicht gesehen?“

Ich sagte, doch, das hätte ich. Ich hätte nur

nicht nachgedacht.

„Nicht über was nachgedacht?“

„Dass ich, äh, anhalten sollte.“

Warum, fragte er mich, hatte ich nicht ans

 Anhalten gedacht? Hatte ich die leiseste Vorstel-

lung, was passiert, wenn das alle machen würden?

Erleichtert, dass die Unterhaltung eine philo-

sophische Wendung nahm, versuchte ich ihm

das Höchstmaß an Respekt zu zollen, so wie man

es bei der New Yorker Polizei tut.

„Natürlich, Sie haben vollkommen recht,

dann hätten wir Anarchie“, sagte ich. „Es war ein

Fehler, Sir.“

„Es war nicht nur ein Fehler. Es war mehr als

das! Ein Fehler kann ein Versehen sein. Das hier

 war kein Versehen. Sie haben sich bewusst ent-

schieden, bei Rot über die Ampel zu fahren. Was

meinen Sie, wie der Verkehr funktionieren

 würde, wenn alle …“

Langsam wurde mir klar, dass er mir nicht 

einmal einen Strafzettel geben wollte. Er wollte

nur den Augenblick auskosten, seine Macht 

demonstrieren und mir einen langatmigen Vor-

trag halten. Ich entspannte mich; das Spektakel

fing an, mir Spaß zu machen. Die Szene auf dem

Bürgersteig gab mir endlich wieder das Gefühl,

ein Gesetzloser zu sein.

Dies war ein notwendiges Korrektiv: In den

letzten Monaten war ich immer mehr zu einem

schweren Fall von Spießigkeit mutiert, und ich

 wusste es. Ich verließ mich bei meinen finanziel-

len Überlegungen nicht darauf, dass das Geld auf 

der Straße lag; ich hatte seit drei Jahren keine

auch nur im Entferntesten illegale Substanz mehr

konsumiert; ich war Mitglied eines Fitnessklubs,

und zur Krönung planten wir Sommerferien in

der Provence. Daher war die Tatsache, an einer

 von Berlins verkehrsreichsten Kreuzungen von

der Polizei angehalten zu werden, ein glückliches

Ereignis, umso mehr, da die Chance bestand, von

jemandem gesehen zu werden, der mich kannte.

Bernd würde mich nie wieder von oben herab

behandeln.

der Zus„mmenstoß, ¿e   hier: unfreundliche Begeg-nung; ≈ Streit

einholen  jemanden erreichen, der voreinem geht oder fährt

„n den Straßenrand mit einer Handbewegungw“nken auffordern, am Straßenrand

zu halten(der Straßenrand, ¿er äußerer Teil einer Straße)

der H¡lm, -e   ≈ spezieller Hut aus hartemKunststoff, um den Kopf bei

einem Unfall zu schützenverd¡cken   ≈ über einer Sache sein,

sodass man das Darunter-liegende nicht sehen kann

h¡ktisch schnell; eilig; wild

der Blutdruck   ≈ Kraft des Blutes in denArterien und Venen

der B•rgersteig, -e Weg für Fußgänger neben derStraße

soweit nach dem, was

das Vergehen, - kriminelle Handlung

vorwerfen   hier: sagen, dass der anderemit Absicht etwas Illegalesgemacht hat

s“ch gef„sst m„chen auf  ... erwarten und sich darauf vorbereiten

h„rmlos nicht gefährlich; hier:≈ unkompliziert

eskalieren   hier: so schlimm werden,dass man wie ein Verbrecherbehandelt wird

das Drehkreuz, -e Konstruktion aus zwei Teilen,die sich dreht: Ein Teil isthorizontal, das andere liegt inder Mitte vertikal darüber.

“m [nschluss direkt danach

die Z¡lle, -n   hier: kleiner Raum in einemGefängnis

(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden)

p“nkeln Wasser aus dem Körperlassen

der Begr“ff, -e Wort

das Hochsicherheits- extrem sicheres Gefängnisgefängnis, -se

die leiseste Vorstellung sich vorstellen können;haben sich denken können

erleichtert   ≈ froh

eine … W¡ndung sich in eine … Richtungnehmen ändern; … werden

das Höchstmaß, -e sehr hohes Maß; Maximum

Resp¡kt z¶llen deutlich zeigen, wie sehr mandie offizielle Position einerPerson ehrt

das Versehen, - Fehler, den man ohne Absichtgemacht hat

bew¢sst mit Absicht

L„ngsam w¢rde mir ≈ Langsam verstand ich …klar …

auskosten   hier: ≈

Freude über seineMacht zeigen

l„ngatmig zu lang; zu genau; mit zuvielen Details

s“ch entsp„nnen   hier: ruhig werden

der F„ll, ¿e   hier: Beispiel

die Spießigkeit konservatives Denkenund Leben

mutieren sich genetisch verändern(hier ironisch) 

keine auch nur “m absolut keine; gar keineEntf¡rntesten

zur Krönung   hier:   ≈ um (meine Bürger-lichkeit) perfekt zu machen

v¶n oben her„b so, dass man sich fürbesser als andere hält

Auch ein Fahrradfahrer muss sich an die Verkehrsregeln halten,

sonst gibt es Probleme mit der Polizei. Aber diese sind ganz

anders, als der Autor dachte. Vielleicht sollte der Amerikaner

deshalb eine Karriere als Krimineller starten?

Polizei 

Ralph Martin über dieEine Übung zu

diesem Textfinden Sie auf 

Seite 36.

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Leider entließ mich der Bulle kurz darauf. Ich

 war frei. Niemand hatte mich gesehen.

Ich sah auf die Uhr. Ich kam zu spät zum

Finanzamt, was mir eine weitere Predigt ein-

bringen würde. Anscheinend war heute mein

gesetzloser Tag. Deutschland war ein Paradies

für Leichtverbrecher wie mich. Ich fragte mich,

 was sie mit verurteilten Terroristen machen –

gab es Benimmkursebei alten Damen? Mussten

sie eine deutsche Version von Clockwork Oran-

 ge über sich ergehen lassen, sich endlosen

Standpaukenunterziehen und mit durch irgend-

eine schreckliche Vorrichtung weit aufgesperr-

ten Augen Lehrfilme anschauen? Abu Ghuraib

 war nichts dagegen.

 Aufgeregt rief ich FvD an, um ihr alles zu

erzählen. „Eure Polizisten sind die besten“, sagte

ich. „Sie wollen einfach nur reden. Ich habe das

Gefühl, dass sie nur einsam sind.“

Sie seufzte nur.

„Ich habe beschlossen, dass ich doch eine kri-

minelle Laufbahn einschlagen will“, erklärte ich

hoffnungsvoll. „Hier wird man sowieso nicht 

richtig bestraft.“

„Schön für dich, wenn du unsere Polizei so

nett findest. Aber ich darf dich daran erinnern,

dass ich deinetwegen die nächsten fünf Jahre ein

Fahrtenbuch führen muss? Also sag mir nicht,

 wie toll es ist, ein deutscher Verbrecher zu sein.

Irgendwer zahlt immer und in deinem Fall bin

ich das.“

„Tut mir leid, ich kann dich nicht hören, die

 Verbindung ist weg“, sagte ich und klappte das

Telefon zu. Die aufkeimenden Schuldgefühle

unterdrückte ich. Ja, es stimmte: Immer wenn

einer von uns ins Auto stieg, mussten alle Einzel-

heiten der Fahrt in ein Büchlein eingetragen wer-

den. Die Polizei hatte schon um sechs Uhr mor-

gens bei uns vor der Tür gestanden, um das Fahr-

tenbuch zu kontrollieren. Der Wagen war auf 

 Verdachtsmomente hin abgeschleppt worden.

Und alles nur, weil FvD sich weigerte, mich aus-

zuliefern, nachdem der Polizeipräsident ihr ein

Foto von mir geschickt hatte, wie ich ungebremst 

über eine rote Ampel raste.

Doch hier ging es um etwas, das wichtiger

 war als FvDs Bequemlichkeit. Hier ging es

darum, meine Seele von der Spießigkeit freizu-

kaufen! 2

659/13

MA  U R I  T  I   U  S I  MA  G E  S  /  I  B  /   J   O  C H E N 

T  A  C  K 

Ralph Martin

Der Autor, geboren 1970 in den USA, zog 2003 zu

seiner Freundin nach Berlin. Er schreibt für

verschiedene Zeitungen, unter anderem die New 

York Times . Dieser Text ist aus seinem Buch Ein 

Amerikaner in Berlin , in dem er mit viel Humor

über seinen Alltag in der deutschen Hauptstadt

schreibt. Martin weiß: Er muss sich an die bizar-

ren Regeln in Deutschland halten – sonst wird er

ganz schnell verrückt.

biz„rr   ≈ seltsam

„Eure Polizisten sinddie besten. Sie wollen

einfach nur reden.“

Blick von außen

SCHWER

entl„ssen   hier: erlauben, zu gehen

der B¢lle, -n Polizist

die Predigt, -en religiöse Rede; hier:Aufforderung, sich an

Vorschriften zu halten

einbringen   hier: als Konsequenz haben

das Paradies, -e   hier: besonders schöner undangenehmer Ort

der Ben“mmkurs, -e Kurs, in dem man lernt, wieman sich gut benimmt

(s“ch benehmen sich an gesellschaftliche Regeln

halten; zu anderen höflich/unhöflich sein)

über s“ch ergehen etwas Unangenehmes ruhigl„ssen akzeptieren

die St„ndpauke, -n Strafrede, bei der man jemandem laut und deutlichsagt, was er falsch gemachthat

s“ch unterziehen   hier: zuhören, ohne zu protes-tieren

die Vorrichtung, -en Konstruktion

aufgesperrt geöffnet; offen

… “st n“chts dagegen. … ist im Vergleich dazu garnicht schlimm.

FvD   kurz für: Frau vom Dienst (hierironisch); gemeint ist : Ehefrau

seufzen Luft mit einem Laut abgeben(z. B. weil man traurig ist)

eine … Laufbahn eine … als Berufsweg wähleneinschlagendeinetwegen wegen dir

führen   hier: haben und schreiben in

zuklappen   hier:   ≈ beide Teile des Handysaufeinanderlegen

aufkeimen   hier: beginnen zu entstehen

unterdr•cken   hier: nicht entstehen lassen

eintragen schreiben

auf Verd„chts- weil es Indizien gibtmomente h“n(das Indiz, -ien Hinweis, der helfen soll, die

Schuld eines Verbrechers zubeweisen)

ausliefern   hier: an Polizei und Justizgeben

rasen   hier: schnell fahren

die Seele, -n   ≈ das Fühlen und Denken

eines Menschen; Psyche

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Kino

König von Deutschland

Eine Komödie: Thomas Müller (Olli Dittrich) ist 

der durchschnittlichste Durchschnittsdeutsche.

Ein Meinungsforschungsinstitut will mit ihm Geld

machen und überwacht Müller. Wer nämlich

 weiß, wie der Mann denkt und reagiert, der hat 

die Märkte in der Hand. Um den Meinungsfor-

schern zu entkommen, versucht Müller, seine

Durchschnittlichkeit zu verlieren.

Filmstart: 5.9.

Konzert

Dritte Wahl

Es ist Traditions-Punk aus Rostock. Ihre ersten Erfahrungen auf den Büh-

nen hatten sie noch in den letzten Jahren der Deutschen Demokratischen

Republik. Heute kritisieren sie den Kapitalismus.

 Auf den bekannten Spießer-Vorwurf, immer nur

gegen alles zu sein, antworten sie mit ihrem Song 

„Ich bin dafür“: „Ich bin für richtigen, für absolu-

ten Gegenwind / Ich bin dafür, dass wir jetzt end-

lich mal dagegen sind.“ Cool!

Lesung

Terézia Mora

Die Autorin mag ihre Hauptfigur Darius Kopp, aber sie macht es ihm

schwer. Er ist auch in Moras neuem Roman Das Ungeheuer  wieder dabei.

Kopp kennt nur Arbeit und Schlaf. Mit der Arbeit ist auch der Schlaf weg.

Dann tötet sich seine Frau. Kopps einziger Ausweg ist eine lange Reise, weg 

 von seinem alten Leben, hin zu sich selbst. Das Ungeheuer im Romantitel

ist das Leben, das seine Basis verliert.

Theater

Die bitteren Tränen der Petra von KantKontrolle, Abhängigkeit und Vorteilsstreben. Zwischen

diesen Extremen bewegt sich die Beziehung der Frauen

in dem Drama von Rainer Werner Fassbinder, aus dem

1972 auch ein Film gemacht wurde. Die erfolgreiche,

aber einsame Modedesignerin Petra sieht ihre Assistentin

als Sklavin. Dann verliebt sich Petra in das junge Model

Karin. Aber die sieht Petra nur als Chance, Karriere zu

machen und im Luxus zu leben.

Premiere: 7.9. Berlin, Schaubühne 

b“tter   hier: traurig

die Träne, -n kleine Menge Wasser, die aus den Augen kommt,wenn man weint

die [bhängigkeit, -en   von: abhängig = hier: so, dass man einen anderenMenschen braucht

das Vorteilsstreben   ≈ Ziel, nur Vorteile zu erreichen

erf¶lgreich mit viel Erfolg

die Sklavin, -nen Frau, die nicht frei ist, sondern einer anderenPerson gehört und für sie arbeiten muss

s“ch verlieben “n beginnen, zu lieben

das Meinungsforschungsinstitut, -e Institut, das untersucht, was die Leute denken

überw„chen aufpassen; kontrollierenentk¶mmen weglaufen vor

28.8.  Rostock30.8. Niedergörsdorf

6.9. Reutlingen

7.9. Bad Nauheim

19.9. München

20.9. CH-Bern

21.9. Freiburg

27.9. Weinheim

28.9. Bochum

3.9.   Berlin

4.9.   Hamburg

16.9. Frankfurt

17.9. Friedberg

die Lesung, -en   hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teileaus seinem Buch liest

das }ngeheuer, - große, böse Fantasiefigur

s“ch töten Suizid machen

der Ausweg, -e Möglichkeit, aus einer schwierigen Situationherauszukommen

die dr“tte Wahl keine sehr gute, aber auch keine schlechte Qualität

der Spießer, - Person, die sehr konservativ denkt und lebt

der Vorwurf, ¿e Kritik

der Gegenwind   ≈ Wind, der einem ins Gesicht kommt; hier:   ≈ Protest

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Kulturtipps

Konzert

Christian Muthspiel

Der Mann ist so etwas wie das Schweizer Taschen-

messer unter den Jazzmusikern. Er spielt Piano und

Posaune, schreibt Musik und leitet Orchester. Und

 wenn er einmal keine Musik machen will, dann malt 

er. Als Musiker wandert er gerne über Grenzen, kom-

biniert Jazz mit alter Musik 

und mit alpinen Musiktra-

ditionen wie dem Jodeln.

Kino

Hans Dampf – Better than daheim

Die Regisseure Jukka Schmidt und Christian Mrasek 

erzählen das Märchen von Hans im Glück in der heu-

tigen Zeit: Hans kündigt seinen Job, wirft sein Handy  weg und fährt nach Italien. Wie die Märchenfigur

tauscht Hans mehr gegen weniger. VW-Bus gegen

Motorrad, Motorrad gegen kleines Boot. Je leerer die

Taschen, desto größer das Glück. Nur sieht es manch-

mal ganz anders aus als erwartet.

Filmstart: 29.8.

SCHWEIZ – SAGEN & LEGENDEN

die Sage, -n   ≈ alte Erzählung

der Rütlischwur   ≈ feierliches Versprechen auf der Rütliwiese(die Rütliwiese Gebiet mit dem Namen Rütli, wo Gras wächst)

der Kanton, -e   hier: Teil von einem föderalistischen Staat

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

ACH DU DICKES B

[ch du d“ckes B!   gemeint ist hier: ≈ Oje, Berlin! Wortspiel mit: Ach dudickes Ei! = Oje, das ist ja eine unangenehme Überraschung!

„n Größenwahn leiden glauben, alles zu können und alle Möglichkeiten zu haben

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

S C H W E R

S C H W E R

F  O T   O  S  : Z  O R R  O F I  L M ; H E I   K  O 

 S  C H Ä  F E R  ; E H R E N MA N N 

F I  L MP R  O D  U  K T  I   O N 

MITTEL

12.9.   A-Hallein

13.9.   CH-Chur

14.9. A-Dornbirn

15.9. Feldafing

18.9.   Fürstenfeldbruck

19.9. CH-Schaffhausen

20.9.   Heilbronn

21.9. A-St. Florian

die Posaune, -n   ≈ langes Musikinstrumentaus Metall, in das manmit dem Mund Luft stößt

H„ns D„mpf    ≈ sehr aktiver Mensch

daheim südd. hier: in der Heimat

der Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibttauschen etwas geben und etwas anderes dafürbekommen

erw„rten   hier: hoffen; sich wünschen

CD

Schweiz – Sagen & Legenden

Eine Hörbuchreise in die Schweiz: Uve Teschner erzählt die

bekanntesten Geschichten des Landes, wie die vonWilhelm Tell und dem Rütlischwur. Insgesamt sind 20

Sagen und Legenden auf der CD. In einem kleinen Extra-

heft werden außerdem Sehenswürdigkeiten vorgestellt.

Was typisch für die Alpenrepublik ist, hört man auch. Das

Matterhorn und die Schweizer Schokolade sind nur zwei

Beispiele. Auch die Heimat der Sagen, die verschiedenen Kantone,

 wird vorgestellt. Im Kanton Uri war zum Beispiel Wilhelm Tell zu

Hause. Dort soll auch das berühmte Apfelschießen stattgefunden

haben. Bei den beiden CDs findet man außerdem eine Landkarte,

mit der man sich perfekt orientieren kann.

In einem Satz: tolle Hörbuchreise durch die Schweiz

John Verlag, 19,90 Euro

Buch

Ach du dickes B

Wenn ganz Deutschland über eine seiner Städte lacht, dann

meistens über Berlin. Auf dem neuen Flughafen gibt es so

 viele Probleme, dass immer noch kein Flugzeug fliegt – und

für den Hauptbahnhof muss immer mehr Geld ausgegeben

 werden. Manche meinen, die Hauptstadt leidet oft an Grö-

ßenwahn. Immer wieder hat sie deshalb mit ihren großen

Plänen keinen Erfolg. Aber darum kümmern sich die Berli-

ner wenig. Sie beginnen jedes Projekt immer wieder mit 

neuer Kraft. Cornelia Tomerius schreibt mit viel Humor über

die schönsten Pannen der letzten 100 Jahre.

In einem Satz: gar nicht langweilige Pannen-Chronik

Berlin Verlag, 12,99 Euro

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WWW

Nächsten Monat in Deutsch perfekt

Das Oktober-Heft gibt es ab 25. September

Mission Mars

In zehn Jahren will ein Fluglehrer zum

Mars fliegen. Seine Frau und drei Kinder

würden für immer ohne ihn zurück-

bleiben – ein Rückflug ist nämlich nicht

geplant. Wie denkt so ein Mann?

Das Quiz

Wie gut kennst du Deutschland und die

Deutschen schon? Teste dein Wissen!

Zu gewinnen gibt es auch etwas: die Teil-

nahme an einem Jugendsprachkurs in

Heidelberg!

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

Zürich

Trendstadt am See

In Deutschland studieren

Hilfen und Tipps

Weihnachtsmärkte

Gemütlich und romantisch

Heidelberg

Ein Gefühl von Lebensfreude – das ist typisch für die

Stadt mit der berühmtesten deutschen Schlossruine.

Wer dort als junger Mensch an der ältesten Universi-

tät Deutschlands studiert hat, der trägt wahrschein-

lich ein ganzes Leben lang ein Glücksgefühl in sich.

Studenten, Touristen, amerikanische Soldaten und

ganz normale Heidelberger mischen sich in dieser

Stadt, in der es an manchen Stellen aussieht wie in

einem Hollywood-Film. Einem alten Hollywood-Film.

Gratis: Grammatik kompakt

Das kostenlose Extra zum Herausnehmen: Präsens, Perfekt, Prä-

teritum, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II auf einen Blick!

Der Welterfolg der deutschen Designer

1946 schickte die britische Regierung wegen des Problems

Agenten in deutsche Fabriken. Aktuell will Präsident

Barack Obama es genau wissen. Und chinesische Stu-

denten studieren auch ein zweites Mal Design,

wenn sie es in Deutschland tun können. Woher

kommt der Welterfolg von deutschen Designern

wie Peter Schreyer? Warum sahen die ersten iPods

von Apple einem deutschen Radio aus dem Jahr

1958 so ähnlich? Und: Ist weniger mehr?

F  O T   O  S  : MA  U R I  T  

I   U  S I  MA  G E  S  /   J   O H N WA R B  U R T   O N L E E  ; P E T  E R  S  C H R E Y E R 

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 Anne KathrinGreiner?

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen:

Wie denken Sie über das Leben,

70   9/13

   F   O   T   O

  :   A   L   E   X   A   N   D   E   R 

   H   I   L   L

MITTEL

 Was macht Sie glücklich?

Zu reisen und immer wieder neue Orte,

Kulturen und Menschen kennenzulernen.

Mein Beruf bringt mich auch in solche

Situationen.

 Was fehlt Ihnen zum Glück?

Nicht viel, nur ein bisschen mehr Zeit.

 Welche drei Dinge würden Sie auf eine

einsame Insel mitnehmen?

Meinen Mann. Eine Kamera. Ein Buch.

 Welche drei würden Sie zu Hause lassen?

Meinen Computer. Mein Mobiltelefon. Alles,

 was einen heutzutage unter Druck setzt.

 Worauf sind Sie stolz?

Ich habe immer wieder die Möglichkeit 

genutzt, an unterschiedlichen Orten zu woh-

nen und Neues zu erfahren. Darüber bin ich

sehr glücklich. So konnte ich mich persönlich

 weiterentwickeln.

 Was können die Deutschen von anderen

lernen?

Den Humor. Die Deutschen sind nicht humor-

los. Aber sie nehmen viele Dinge schwerer als

zum Beispiel die Briten oder die Skandinavier.

Mehr Humor würde den Leuten das Leben

leichter machen.

 Was hoffen Sie, bleibt einmal von Ihnen?

Dass ich andere Leute positiv beeinflussen

konnte.

Hoffen Sie auf ein Leben nach dem Tod?

Ich habe mehr Angst vor einem Leben nach

dem Tod als Hoffnung darauf: Eine meiner

Urängste ist nämlich, dass ich lebendig begra-

ben werde. Ich bin doch eher Agnostikerin,

 von daher lasse ich mich überraschen.

 Was war die größte Überraschung

Ihres Lebens?

Während meines Studiums hatte ich ein drei-

monatiges Stipendium für Japan. Das zu

bekommen war schon eine große Überra-

schung. Aber dass mich mein Mann, der

damals noch mein Freund war, dort besucht –

das hätte ich nicht für möglich gehalten, weil

er selbst Student war.

 Wovon würden Sie gern öfters träumen?

Träume sind wichtig für mich, sie beeinflussen

meine künstlerische Arbeit. Nachts sind schon

Bilder in meinem Kopf entstanden, die ich dann

umgesetzt habe. Viel wichtiger als positive

Träume sind deshalb starke Bilder, die mich in

meiner Arbeit weiterbringen. Ich würde mir nur

 wünschen, dass ich sie nicht so oft vergesse.

 Was ist Heimat für Sie?

Heimat ist für mich der Ort, wo man gute

Freunde hat und sich gut aufgehoben fühlt.

Mit Berlin habe ich mich sehr schnell ange-

freundet – außer mit dem langen Winter.

2 Interview: Jörg Walser

der Tod, -e Ende des Lebens

s¶lche (-r/-s) von der genannten Art

heutzutage in der Zeit, in der wir leben

¢nter Dr¢ck s¡tzen der Grund für Stress sein

n¢tzen hier:  ≈ benutzen, um das Bestevon einer Sache zu bekommen

s“ch weiterentwickeln mehr und neue Kenntnissebekommen

schwer nehmen sich Sorgen machenbeeinflussen hier: einen Effekt auf das Denken

und Tun haben

die Urangst, ¿e hier: große Angst

begraben ein Loch in die Erde machen undeinen Toten hineinlegen

eher hier:  ≈ mehr

 v¶n daher   ≈ deshalb; aus diesem Grund

das Stip¡ndium, hier: Geld, das Studenten vonStip¡ndien Universitäten oder Organisationen

bekommen, damit sie ohnefinanzielle Probleme studierenkönnen

hætte gehalten für … Konj. I der Vergangenheit von:halten für = meinen, dass …

entstehen hier: sich formen; das erste Malgedacht werden

¢msetzen hier: wirklich machen; realisieren

s“ch gut aufgehoben sich sicher und geschützt fühlenfühlen

s“ch „nfreunden m“t hier: gut finden; mögen

„Ich habe mehrAngst vor einemLeben nach dem

 Tod als Hoffnungdarauf.“

Museen in vielen Ländern

haben ihre Fotos ausge-

stellt. Das passt gut zu

Anne Kathrin Greiner (38):

Die Berliner Fotografin

liebt es, andere Kulturen

kennenzulernen.

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Die jungen Seiten von

Junge Deutsche – und ihre originellen Hobbys

SEPTEMBER 2013

Alle Texte auf Stufe A2

Ganz kleinganz groß

Seite 4

LEICHT 

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KALEIDOSKOP

29/13

Ein Konzert, ein Sänger – aber zwei verschiedene Sounds und zwei verschiede-

ne Namen. Marten Laciny aus Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) macht Hip-

Hop. Zuerst steht er als Marteria auf der Bühne: Er trägt normale Kleidung, singt

„Du willst streiten“, „Louis“ und andere Hits seines Albums. Dann ist er plötz-

lich weg. Zurück kommt ein komplett anderer Mann: Er trägt grüne Kleidung

und eine Maske. Das Publikum bekommt Flaschen mit grüner Farbe. Alles soll

 jetzt grün sein. Marten Laciny ist nicht mehr Marteria, sondern Marsimoto. Aber

warum hat er zwei Namen und zwei Hip-Hop-Stile? Zuerst war Laciny nur

Marteria. Dann aber probierte er bei Aufnahmen andere Effekte aus – und die

Resonanz war positiv. Er hat also als Marsimoto ein Album produziert. Jetzt hat

der Sänger zusammen mit dem Publikum doppelten Spaß.

der Sænger, - Mann: Er singt.

die Bühne, -n hier: Ort in einem sehr großen,hohen Raum: Dort steht einSänger mit seinen Musikern undmacht Musik.

ausprobieren etwas Neues versuchen

die Aufnahme, -n von: aufnehmen = hier: Musik aufCD oder DVD speichern

die Reson„nz hier: Reaktionen

d¶ppelt   ≈ zweimal

n un

 je t z t

d ie  R ¢nde, -n

hier : e ine  von  z we i  P ha sen

  be im  W ä h len

neuer  Sp ie ler

 sc h„ f fenhier : erre ic he

n

 b ie tenhier :   ≈ mög l ic h mac hen

d ie  Na t iona lmann sc ha f t, -

en  Na t iona l team

d ie  E uropame i s ter sc ha f t,

 -en  Tre f fen  von  v ie len  Na t ion

a l team s:  S ie  sp ie len 

um den er s ten  P la t z  in  Euro

pa.

 Er  is t ers t 19 Ja hre 

a l t. A ber der deu tsc h

e  Bas k e t ba l lsp ie ler  De

nn is  Sc hröder dar f

nun in den  U SA sp ie l

en.  N ic h t  in e inem  k  le inen  Ve

re in, sondern  be i den

 A t lan ta

 Ha w k s  in der  bes ten  L ig

a der  We l t, der  N BA.  Er  is t de

r ers te  Deu tsc he se i t  D

 ir k 

 No w i t z k  i, der das g le ic h  in der e

rs ten  Runde gesc ha f f t h

a t. Jedes Ja hr g i b t es

näm l ic h den  N BA  Dra f t.  Dor t  k önnen s ic h d ie  Vere i

ne  in  z we i  Runden  Sp ie ler

s ic hern, d ie noc h n ic h

 t  in der  L iga s ind.  Sc h

röder  is t na tür l ic h se hr  fro h: „ D ie

A t lan ta  Ha w k s s ind e in super  T

eam  für m ic h und  b ie ten m ir e ine gu

 te  S i tua -

 t ion. “ A ber auc h d ie d

eu tsc he  Na t iona lmannsc ha f t

 k ann s ic h  we i ter ü ber 

 i hn

 freuen:  Im  Sep tem ber  is t er  be i 

der  Europame is tersc ha

 f t in  S lo wen ien da be i. 

Zwei Gesichter

 Sp ie len  w ie  D ir k   No w i t z k  i

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39/13

    T    I    T    E    L    F    O    T    O   :    I    S    T    O    C    K    P    H    O    T    O    /    T    H    I    N    K

    S    T    O    C    K   ;    F    O    T    O    S   :    P    A    U    L    R    I    P    K    E   ;    P    I    C    T    U    R    E    A    L    L    I    A    N    C    E    /    M    I    K    A   ;    F    O    T    O    L    I    A    /    Y .

    A    R    C    U

    R    S   ;    D    I    G    I    T    A    L    V    I    S    I    O    N    /    T    H    I    N    K    S    T    O    C    K

Ein Erwachsener auf einem Skateboard? Das

sieht man nur selten. Auch Titus Ditmann

(64), der „Vater der deutschen Skateboard-szene“, sagt, dass Skateboarden für die

meisten Erwachsenen zu schwierig ist. Aber

nun sieht man immer mehr ältere Leute, die

auf einer XXL-Version unterwegs sind: Die

Longboards sind länger und breiter als ein

normales Skateboard. Es ist viel einfacher,

darauf zu fahren. Deshalb nutzen sie auch

Erwachsene. Viele junge Skateboarder fin-

den das natürlich nicht so toll. Sie wollen ihre

Kultur für sich alleine haben. Es gibt aber

einen wichtigen Unterschied: Schöne Tricks

kann man mit dem Longboard nicht machen.

Dieses Privileg bleibt den jungen Skatern.

(eine) B¶mbe sein(Redewendung)

Im Krieg werden mit Bomben Häuser und

ganze Städte kaputt gemacht. Eigentlich ist

eine Bombe also etwas sehr Schlimmes.

Bombe hat aber noch andere Bedeutungen:

Wenn man das Wort ohne Artikel verwendet,

kann etwas Bombe sein , was man ganz toll

findet: Deine Jacke ist  ja Bombe ! Wo hast du

die denn her? Mit Artikel verwendet, kann

eine Bombe etwas sehr Fettes und Schweres

zu essen sein. Es ist also ein großer Unter-schied, ob man sagt Der Kuchen ist  ja eine 

Bombe ! oder Der Kuchen ist  ja Bombe ! 

DEIN WORT

s¡lten ÷ oft

der Vater, ¿ hier: Mann: Er macht als Erster einen Sport.

die Skateboardszene   ≈ alle Skateboarder

schwierig ÷ leicht

nun  jetztunterwegs sein hier: fahren

n¢tzen   ≈ benutzen

der Tr“ck, -s hier:   ≈ Akrobatik

Sc ho n  i n de r Sc h u le  ha t  es a ng efa ng 

e n:  Ja na S t  ro h-

 b r üc k e r  u nd  Va nessa Sc h ü m me lfe lde r  l ie be n Mode.

 D ie  be ide n  Be r l i ne r i n ne n  ha be n  n u r e

 i ne  Ka me ra  u nd

e i n  paa r  Idee n.  A  be r  me h r  b ra uc he n s ie a uc h  n ic h t :

S ie s t a r t e n  i h re n  B log   w w w. m id n ig  h t co u t  u re.

de.  Do r t 

ze ig e n s ic h d ie  be ide n  F re u nd i n ne n 

a uf  Fo t os  i n  k  rea-

 t  i ve n O u t f i t s.  Da n n  be k o m me n s ie e i ne  E i n lad u ng  z u r

 Be r l i ne r  Fas h io n  Wee k , a uc h  be i e i ne

 r S ho w  i n  Pa r is

so l le n s ie da be i se i n.  De r  B log  de r Sc h ü le

 r i n ne n  wa r

 p lö t z l ic h  w ic h t  ig .  He u t e  is t  e r  i n t e r na

 t  io na l  be k a n n t .

 Ja na  u nd  Va nessa,  he u t e 19  u nd 20

  Ja h re a l t ,  i n ves -

 t  ie re n des ha l b  v ie l Ze i t   i n  i h r  P ro je

 k  t .  Das  is t   n ic h t 

 i m me r e i nfac h, de n n s ie s t  ud ie re n  je t z t . M i t  de m  B log 

a uf hö re n  wo l le n s ie  t  ro t zde m  n ic h t .

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DER BRICKFILMER

Markus Engel (16)

Eigentlich ist Markus Engel aus Bie-

lefeld zu alt, um noch mit Lego-

steinen zu spielen. Trotzdem baut

er Häuser und Straßen aus den bunten

Steinchen. Sie sind nämlich die Kulisse

für seine Filme, Brickfilme genannt. Die

Hauptpersonen darin sind natürlich

Legofiguren. „Es ist schon komisch, dass

ich jetzt so viel Zeit mit Lego ver-

bringe“, sagt der 16-Jährige. Am liebs-

ten würde er Spielfilme drehen, an ech-

ten Drehorten und mit Schauspielern.

Aber das ist teuer und sehr schwierig.

Wie macht man als Teenager bitte einen

Film in einer Bank? Mit Legosteinen ist

das einfach. Markus baut sich eine.

Vor vier Jahren hat der Norddeutsche

auf YouTube zum ersten Mal Brickfilme

gesehen. Sofort hat er versucht, selbst

der Legos tein, -e kleines Ding aus Plas tik: Kinder

spielen dami t.

bauen z.B. Häuser, S traßen, Brücken

machen

b¢n t in  vielen Farben

die Kul“sse, -n   hier :  ≈ Dekora tion  f ür einen Film

gen„nn t (  werden )   hier : heißen

die Haup tperson, -en wich tigs te Person

Zei t  verbr“ngen m“ t   hier :   ≈ Zei t brauchen  f ür

der Spiel f ilm, -e Film: Sein Inhal t is t  f ik ti v.

drehen einen Film machen

¡ch t   hier : real; wirklich

der Schauspieler, - Mann: Er spiel t im Film oder im  Thea ter mi t.

sch wierig   ÷ leich t

Was machen  junge Deutsche in ihrer Freizeit?  Sehr viel –  und of t ist es ziemlich originell! Wie beiMarkus, Mila, David und Nina, die Kat ja Hanke von

ihren großen Hobbys erzählt haben.Diesen Text kannst du hören:

www.deutsch-perfekt.com

) Audio ) Lesen & Hören

Markus Engel

Fünf Filme hat er

schon ins Internetgestellt

9/134

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einen zu produzieren. Die kurzen Animationsfilme sind

aus vielen einzelnen Fotos gemacht. Markus fotografiert

eine Szene, bewegt die Figur weiter. Er macht wieder ein

Foto, stellt sie wieder um. Wieder ein Foto. Im Compu-

ter spielt er die Fotos dann so schnell ab, dass ein Film

daraus wird. 15 Fotos braucht er für eine Sekunde Film.

Das ist viel Arbeit. „Alles Handarbeit“, sagt er stolz. „Inmeinen Filmen ist nichts vom Computer animiert.“

Fünf kurze Filme hat Markus schon auf YouTube publi-

ziert. LegoBrick77 ist dort sein Pseudonym. Jeder der

Filme ist fünf Minuten lang. Sie handeln von Hausauf-

gaben, der Finanzkrise oder von fair hergestellten Pro-

dukten. Seinen Film „Eiskalt“ haben 6,5 Millionen Men-

schen angeklickt. Mit „Gewissenskauf“ hat er außerdem

letztes Jahr den Multimediapreis für Kinder und Jugend-

liche gewonnen.

Ungefähr drei Monate arbeitet Markus an einem Film. „Ich

mache das nur an Wochenenden“, sagt er. Und wenn er

für die Schule nicht so viel zu tun hat. Aber er spielt auch

oft Badminton. Das ist sein zweites Hobby.

F  O T   O  S  : MA R  K  U  S - 7  7  .D E 

der Roman, -e lange, fiktive Erzählung

der D“chterwett-   ≈ Suche nach der besten Dichterin/dem besten Dichterbewerb, -e(die D“chterin, -nen Lyrikerin; Poetin)

der Zuschauer, - Publikum

kl„tschen applaudieren

die Bühne, -n Ort im Theater: Dort wird Theater gespielt.

¡rnsthaft ÷lustig

das Ged“cht, -e Poesie; Verse

gemeinsam   hier: zusammen mit anderen

die Fahrt, -en   von: fahrender Auftritt, -e   von: auftreten = sich vor Publikum zeigen

¢nter der W¶che   hier: von Montag bis Donnerstag

die German“stik   ≈ systematisches Studieren der deutschen Sprache und Literatur

einzelne ( -r / -s )   h i e r : ≈  nur  einsbew eg en   h i e r : die Position der  F ig ur  änder n¢mst ellen   h i e r : die Position der  F ig ur  änder n

„bspielen   h i e r : ≈ zeig enst ¶lz h i e r : ≈ g lücklich; fr ohh„ndeln v ¶n zum Inhalt habeneisk„lt  ex trem kalt; sehr kalt„nklic ken ≈ klicken auf der  Gew “ssenskauf    g e m e i n t  i s t : ≈ Bezahlung  daf ür , dass ein 

Mensch sein schlechtes Gewissen v er g isst(das sc hl¡c ht e  ≈ Instinkt: Man weiß, dass man etwasGew “ssen  F alsches oder  K r iminelles tut.)der  Mult imedia- Ding  oder  Geld f ür  eine sehr  g ute pr eis, -e Präsentation im Sektor  Multimedia¢ng ef ähr / ung ef ähr  mehr  oder  wenig er  g enau; circa

DIE POETRY-SLAMMERIN

Mila Müller (17)

S

chon mit sieben Jahren wollte Mila Müller aus Kiel 

einen Roman schreiben. Das hat sie auch getan. Er

war aber nur zwei Seiten lang. „Ich hatte viele

Romanideen, habe sie aber nie zu Ende gebracht“, sagt sie.

Vor zwei Jahren ist die Norddeutsche zum ersten Mal zu

einem Poetry-Slam gegangen. Bei diesen Dichterwett-

bewerben darf jeder mitmachen, der einen selbst geschrie-

benen Text vor einem Publikum lesen will. Dafür hat er fünf 

Minuten Zeit. Die Zuschauer wählen durch Klatschen die

besten Texte.

„Das war genau der richtige Ort für mich“, sagt Mila. Schon

bei ihrem zweiten Besuch ist sie selbst auf die Bühne

gegangen. Angst hatte sie nicht, sagt sie: „Ich spiele auch

Theater und habe schon oft auf der Bühne gestanden.“ Am

Anfang hat sie Texte über ihren Alltag geschrieben: die

Schule, das Erwachsenwerden. Es waren lustige Texte, denn

die mag das Publikum. Heute schreibt sie ernsthafte

Gedichte. Mila mag es, ihre Texte auf der Bühne zu lesen

und sofort Feedback zu bekommen.

Auch der Kontakt zu anderen Poetry-Slammern gefällt ihr

sehr. „Jeder kennt jeden“, sagt die 17-Jährige und erzählt

von gemeinsamen Fahrten zu Auftritten in anderen

Städten. „Das ist wie eine Familie.“ Sehr weit weg war sie

aber noch nicht. Die meisten Slams finden nämlich unter

der Woche statt. Sie muss dann am nächsten Morgen zur

Schule.

Mila will einmal Germanistik studieren. Als Studentin kann

sie auch zu Auftritten nach Köln oder Berlin mitfahren.

Darauf freut sie sich schon. Und vielleicht schreibt sie

irgendwann dann auch noch einen Roman, der länger ist als

zwei Seiten.

59/13

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s t¡cken hier: sein

s“ch „nschauen   hier : genau sehen und so lernen

en ts tehen   hier : gemach t werden

die Schummelei, -en (illegale, ) nich t korrek te Me thode

spr“ngen   hier :   ≈ schnell durch die Lu f  t über e twas lau f en

damals   hier : dieser Zei t

die Ged¢ld   hier :   ≈ Konzen tra tion  f ür eine komplizier te Arbei t

ein großes Fragezei - nich ts  vers tehen

chen “m K¶p f  haben( das Fragezeichen, - S ymbol in der geschriebenen Sprache am Ende einer Frage )

die Da tenbank, -en S ys tem zur elek tronischen Adminis tra tion  von Da ten

¶ f  f en   hier : in teressier t an  vielen Dingen

69/13

F  O T   O  S  : P R I  V A T   ,I   S T   O  C  K P H 

 O T   O  /  T  H I  N  K  S T   O  C  K 

DER PROGRAMMIERER

David Scharrer (17)

Beim Programmieren kann man seiner Kreativität

freien Lauf lassen“, sagt David Scharrer. Das gefällt

ihm. „Wenn ich Lust auf ein Spiel habe, in dem ein

Pferd fliegen kann und in einer gewissen Zeit so viele

Bienen wie möglich aufessen muss, dann kann ich das ein-fach umsetzen“, sagt der Berliner. Trotzdem, sagt er, ist er

kein typischer Programmierer: „Ich verbringe mein Leben

nicht vor dem Computer. Ich bin auch viel draußen und gehe

viermal pro Woche zum Sport.“

Zurzeit programmiert er vor allem Webseiten, einfache

Spiele für Smartphones und Programme für Windows.

Angefangen hat sein Interesse für das Programmieren mit

Computerspielen in der Kindheit. „Mich hat immer begeis-

tert, wie viel Arbeit und Liebe in so einem Spiel steckt“,

sagt er. Die Idee, selbst ein Spiel zu ändern und zu ver-

bessern, hatte er zum ersten Mal, als er „Super-Mario“

spielte. Er hat sich angeschaut, wie Spiele entstehen und

dann ein paar Schummeleien programmiert. Sein Mario

konnte so schneller laufen und höher springen. Da war

David 13 Jahre alt. Seit damals hat er viel gelernt. „Dafür

braucht man Zeit und Geduld“, sagt er. „Am Anfang hatman nur ein großes Fragezeichen im Kopf.“

Heute kann der 17-Jährige in acht verschiedenen

Sprachen programmieren. Sie haben Namen wie C++, PHP

und SQL, damit schreibt man Programme für Windows,

Webseiten oder Datenbanken.

David möchte sein Hobby zum Beruf machen. Ab Oktober

besucht er zwei Jahre lang die School for Games in Berlin,

die Spiele-Programmierer ausbildet. Ob er danach wirklichSpiele oder andere Software programmiert, das weiß er

noch nicht. „Ich bin da ziemlich offen“, sagt er.... f r eien Lauf h i e r : ohne Nor m / ohne T abu ar beiten können; l„ssen ar beiten können, wie man willdas Pf er d, -e T ier : Man kann auf  ihm sitzen und sich tr ag enlassen. K leines Pferd = Pony g ew “sse ( -r / -s )   h i e r : so, dass man sag t, wie lang e es dauer n solldie Biene, -n kleines T ier : Es kann f lieg en und stellt Honig  her .( der  Honig , -e g elbe oder  braune süße Masse)auf essen alles essen, sodass nichts bleibteinf ac h   h i e r : ohne Pr obleme¢mset zen wir klich machen; r ealisier ensein Leben v or  …  nur  v or … sitzenv er br “ng endie K “ndheit  Zeit: Man ist ein K ind.M“c h h„t  …  Mir  hat … g ef allen.beg eist er t .

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DIE FINGERBOARDERIN

Nina Pischke (19)

S

chon mal von Fingerboarding ge-

hört? Nein? Das haben die meisten

nicht. Sie blicken erstaunt, wenn

Nina Pischke von ihrem Hobby erzählt.

Beim Fingerboarding bewegt man ein

Mini-Skateboard mit den Fingern und

vollführt dabei die gleichen kunstvollen

Tricks wie mit einem echten: Es geht

Holzrampen hoch und hinunter, an klei-

nen Geländern entlang, das Board wird

mit den Fingern in der Luft gedreht.

Das Verrückteste ist: Es gibt sehr viele

Fingerboarder in Deutschland. Dort fin-det auch jedes Jahr eine Weltmeister-

schaft statt.

Nina hat letztes Jahr daran teilgenommen. Wie

gut sie genau war, weiß sie nicht mehr. Das ist

auch egal. „Die Wettbewerbe sind eher locker“,

sagt die Studentin. „Dabei sein ist alles.“ Dort

trifft sie viele andere Fingerboarder. Vor fünf 

Jahren hat es die Frankfurterin mal mit dem

Skateboardfahren probiert. „Das hat nicht so gutgeklappt“, sagt sie. „Ich hätte viel üben müs-

sen.“ Die Zeit hatte sie nicht. Also ist sie beim

Fingerboard geblieben. „Vielleicht ist das ja auch

etwas für Leute, die Angst vorm großen Board

haben“, sagt sie und lacht. Ihr macht es auf je-

den Fall Spaß, die Tricks der Skateboarder mit

den Fingern zu imitieren. Und: „Man kann einfach

zwischendurch am Schreibtisch mal einen Trick

machen.“

Ihr erstes Fingerboard hat Nina als Kind in einem

Spielzeugladen gekauft. Dann hat sie im Internet

kurze Filme von Fingerboardern gesehen und die

Tricks imitiert. Das war vor sieben Jahren. Heute

hat sie auch ein Fingerboard aus Holz: Die un-

gefähr acht Zentimeter langen Modelle sehen

aus wie kleine Kopien der echten. „Manche ha-

ben sogar sehr teure Achsen und Kugellager“,

sagt Nina. Die kosten fast so viel wie die großen.

er st aunt  über raschtbew eg en   h i e r : die Position änder n v onv ollf ühr en ≈ machenk¢nst v oll mit g r oßem T alent und 

K önnen

der  T r “c k, -s   h i e r : ≈ Akr obatik¡c ht    h i e r : g r oß; or ig inaldie H¶lzr ampe, -n   h i e r : ≈ kleiner  Ber g  aus Holzdas Gelænder, - ≈ K onstruktion, z. B. an

T r eppen oder  Balkonen: Siesoll helf en, dass niemandhinunterf ällt. H i e r :K onstr uktion im Minif or mat

ent l„ng    h i e r : auf dr ehen ≈ im K r eis f ahr endie W ¡lt meist er -   h i e r : T r ef f en v on v ielen sc haf t , -en F ing er boarder n aus aller 

W elt: Ein F ing er boar der 

g ewinnt den er sten Platz.der  W ¡t t bew er b,   h i e r : ≈ Suche nach der  -e besten F ing er boar der in /dem besten F ing er boarder 

eher  h ie r :   ≈  mehr l¶c ker  h i e r : ohne g enaue Ev aluation; 

f r eikl„ppen h i e r : g ehen; f unktionier en

hæt t e üben  K o n  j . I I  d e r  V e r g a n g e n h e i t  v o n :m•ssen üben müssenauf   jeden F „ll absoluteinf ac h h i e r : ohne Pr oblemezw isc hend¢r c h h i e r : in der  Zeit, wenn man am

Schr eibtisch sitztder  Spielzeug -  ≈  Laden: Dor t kann man Ding e laden, ¿ zum Spielen kauf en.¢ng ef ähr /   mehr  oder  wenig er  g enau; cir caung ef ähr 

sog ar    ≈  auchdie [c hse, -n h i e r : T eil unten am F ing er -

boar d: Dor t sind die Reif en stab

il ang emacht.das K ug ellag er , - h i e r :   ≈  T eil mit kleinenMetallbällen: Es soll helf en,dass Reif en nicht zu star kbr emsen.

Nina Pischke

Mit Fingerboards macht

sie das Gleiche wie an-

dere mit Skateboards

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7/22/2019 Deutsch Perfekt 9 2013

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↔ Gegenteil von

RÄTSEL

lockere UmgangsspracheDie Lösung

 C A R T   O  O N  : D I  E  K L E I  N E R T   .D E  /   G  U N  G A  .D E 

Lösung vom Rätsel 8/2013

Waagerecht: 1 aufschreiben 2 duenn 3 Aerztin

Das musst du wissen über Denkmäler

FÜNFPUNKTE

n Die Pflege der Denkmäler heißt Denk-

malschutz. Alte Häuser werden geschützt

und Skulpturen restauriert. Kulturell

wichtige Objekte sollen auch nicht ver-

kauft werden.n Manche Menschen freuen sich gar nicht

darüber: Weil ihr Haus geschützt ist,

müssen sie es besonders gut pflegen.

Das ist teuer und macht Veränderungen

am Haus kompliziert.

n Fast sagt dieses Wort: „Denk mal!“ Denn

ein Denkmal erinnert an etwas und

bringt Menschen zum Nachdenken.

n Statuen erinnern zum Beispiel an his-

torisch wichtige Menschen, Mahnmalean negative Ereignisse.

n Am 8. September ist Tag des offenen

Denkmals. Dann öffnen Monumente,

die man sonst nicht so einfach besuchen

kann. Dieses Jahr stehen historisch

schwierige Denkmäler im Zentrum des

Interesses. Zum Beispiel alte Wachtürme

an der früheren deutsch-deutschen Gren-

ze. Auf denen hat die Armee aufgepasst,

dass niemand über die Grenze kommt.An dem Aktionstag wird diskutiert, wel-

che Denkmäler man pflegen möchte.

CARTOON

z¢m Nachdenken br“ngen   ≈ machen, dass jemand intensiv wegen einerSache denkt

das Ereignis, -se   hier: wichtige Sache: Sie ist früher passiert.

schwierig   ↔ leicht; hier: ≈ mit Problemen

der W„chturm, ¿e  hier: Turm an der Grenze: Von dort kontrolliertman die Grenzregion.

pflegen   ≈ sich kümmern um

sch•tzen   hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht

die Verænderung, -en   von: verändern = neu oder anders machen

 vieeel gemeint ist: sehrviel; korrekt : viel

ä = ae 

ü = ue 

 ß = ss 

31

4

2   5

3

4

5

6   1 2

7

N

S

U

H

E   K

F

Waagerecht (= horizontal)1. „Komm bitte erst um 8 Uhr, 7 Uhr ist mir zu …“

2. „Hast du Schnupfen?“ – „Ja, ich bin etwas …“

3. „Im Urlaub habe ich Leute aus der ganzen Welt kennen-

gelernt: Das war eine tolle …“

4. Zeit, in der man etwas abgeben/liefern muss: die …

5. Synonym von „aus diesem Grund“

6. Straße durch einen Berg: der …

7. Gegenteil von „drinnen“

Senkrecht (= vertikal)1. „Weißt du, wie spät es ist?“ – „Nein, ich habe keine …“

2. Zahl zwischen acht und zehn

3. Nach dem Sommer kommt der …

4. „Diese Frau sieht elegant aus, wie eine echte …!“

5. Büro, zum Beispiel im Rathaus: Dorthin bringen Leute

Sachen, die sie gefunden haben.