Deutsche Bahn - Ausbau und Elektrifizierung Strecke...2020/02/04 · Straßenverkehr 80 db(A)...
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Impressum
Herausgeber:DB Netz AG
Regionalbereich SüdostGroßprojekte
Großer Brockhaus 5 04103 Leipzig
Fotos: Titel: DB AG Kai M. Neuhold
DB AG Louisa BehnkeS. 4 M. DB AG Volker Emersleben
S. 5 l. DB AG Susann Holtorp S. 5 r. DB AG Frank Kniestedt
Änderungen vorbehalten. Einzelangaben ohne Gewähr.
Stand: Januar 2020
Weitere Informationen zum Bauprojekterhalten Sie im BauInfoPortal (mit Infomail):
www.bauprojekte.deutschebahn.com/p/leipzig-chemnitz
Ausbau und Elektrifizierung Strecke Leipzig–Chemnitz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Das Projekt Ausbaustrecke Leipzig–Chemnitz hat eine erhebliche Bedeutung für die Entwicklung der Region. Für die DB Netz AG ist es selbstverständlich, dass Infrastrukturprojekte, wie die Ausbaustrecke Leipzig–Chemnitz, sich nur dann erfolgreich umset-zen lassen, wenn man von Anfang an transparent über sie informiert und eine möglichst breite Akzep-tanz bei den Betroffenen erzielt wird.
Mit einem frühzeitigen Dialog lassen sich Konflikte minimieren und die Planung beschleunigen und ver-bessern.
online: Bauinfoportal inklusive Newsletterfunktionhttps://bauprojekte.deutschebahn.com/p/leip-zig-chemnitz
Im Dialog: Frühzeitige Arbeitsgesprächen mit politischen Man-datsträgern der Anliegerkommunen im September/Oktober 2019 (14 Einzeltermine) inkl. Aufnahme erster Hinweise in die laufende Planung als Grund-lage der langjährigen Zusammenarbeit
Durchführung von neun Bürgerdialogen entlang der Strecke im Januar und Februar 2020
Regelmäßige Presseveröffentlichungen Teilnahme an Gemeinde-/Stadt-/Ortschaftsratssit-zungen
Projektbegleitend werden bilaterale Gespräche mit Projektbeteiligten aus Umwelt, Wirtschaft und Ver-kehr (z. B. Naturschutzverbände und Bürgerinitiati-ven) geführt.
Bahnbau und Umwelt
Die Elektrifizierung der Strecke Leipzig–Chemnitz leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.Die Elektrifizierung reduziert den CO2-Ausstossum ca. 9.560 Tonnen pro Jahr.Die Deutsche Bahn bemüht sich, die Auswirkungen desBaus bzw. der Erweiterung von Bahnanlagen auf dieUmwelt so gering wie möglich zu halten. Natur- undLandschaftsschutz werden bereits bei der Planung be-rücksichtigt, nicht zuletzt, weil der Gleiskörper undangrenzende Böschungsbereiche potentielle Lebens-räume fur Pflanzen und Tiere bieten. Können Eingriffeauf diese Lebensräume nicht verhindert werden, werden die Auswirkungen zumindest vermindert und an anderer Stelle erfolgt ein Ausgleich in Natur und Landschaft. durch die Umsetzung Landschaftspflege-rischer Maßnahmen. Vor dem Streckenausbau werden zudem Maßnahmen zum Artenschutz durchgeführt. Häufig bei Projekten der Deutschen Bahn ist etwa das Umsetzen von Zauneidechsen oder die Schaffung von Ersatzlebensräumen für Fledermäuse entlang der Stre-cke. Die konkrete Art der Maßnahme ist abhängig von den im Projektbereich vorkommenden Tierarten, die vorab umfassend kartiert werden. Beispielsweise bieten zahlreiche Durchlässe entlang der Strecke wichtigen Lebensraum für verschiedene Fledermausarten. In Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden wird ein Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet,in dem die erforderlichen Aktivitaten konkretisiertwerden. Alle Vermeidungs-, Minderungs- und Aus-gleichsmassnahmen eines Bauprojekts sind in einemLandschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) dokumen-tiert und mit den Umweltbehörden abgestimmt.
Wozu dient der Ausbau der Strecke?
Die Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz verbindet zwei der größten Städte Sachsens miteinander. Nach Abschluss der Arbeiten erhält Chemnitz Anschluss an den Fernverkehr: Der Streckenausbau schafft Kapazi-täten für den Fernverkehr und ermöglicht diesen im 2-Stunden Takt. Im Nahverkehr kann künftig ein Halb-stunden-Takt des RE 6 angeboten werden. Der Stre-ckenausbau zwischen Leipzig und Chemnitz stärkt da-mit die Pendlerbeziehung zwischen den beiden sächsischen Städten. Dies bietet den Gemeinden ent-lang der Strecke die Chance sich als potentieller Wohn- und Arbeitsort anzubieten.
Was wird gebaut? (Planungsstand Januar 2020)
Elektrifizierung der Gesamtstrecke 81 km Streckenlänge
- zweigleisiger Ausbau: ca. 42 km - bereits zweigleisig ausgebaut: ca. 17 km - Verbleibende eingleisige Abschnitte: ca. 22 km Neubau/Erweiterung von zahlreichen Bauwerken entlang der Strecke:
- 75 Eisenbahnüberführungen, davon 25 neu zu bauen oder zu erweitern
- 13 Straßenüberführungen, davon 6 neu zu bauen oder zu erweitern
- 141 Durchlässe, davon 32 neu zu bauen oder zu erweitern
- 30 Bahnübergänge, davon 23 neu zu bauen oder zu erweitern
Neu gegenüber Vorplanung 2014 - 34 km mehr Zweigleisigkeit - 22 Eisenbahnüberführungen - 2 Straßenüberführungen - 27 Durchlässe - 16 Bahnübergänge
Planung und Finanzierung
Vorfinanzierung Freistaat Sachsen (Vorplanung): Im Rahmen einer Planungsvereinbarung wurde 2019 die DB Netz AG mit der Überarbeitung der Vorplanung aus 2015 beauftragt. Wesentliche Inhalte der Planungsver-einbarung sind die Elektrifizierung Leipzig–Bad Lausick–Geithain sowie ein abschnittsweise zweigleisiger Ausbau der Strecke. Zusätzlich wurde durch den Freistaat beauf-tragt, die Anbindung der Stadt Rochlitz an die Strecke Leipzig–Chemnitz in einer Machbarkeitsstudie zu über-prüfen.
Vorfinanzierung aus dem Bundesverkehrswegeplan: Seit 2018 ist das Projekt „ABS Leipzig–Chemnitz“ mit einer Elektrifizierung zwischen Geithain und Chemnitz im Bun-desverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030) als Vorhaben des „vordringlichen Bedarfs“ enthalten. Die Aufnahme in die Allgemeine Planungsvereinbarung 2019 ist rückwir-kend erfolgt.
Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz: Seit November 2019 ist der Projektabschnitt Geithain–Chemnitz Be-standteil des Entwurfs eines „Gesetzes zur Vorbereitung der Schaffung von Baurecht durch Maßnahmengesetz im Verkehrsbereich“.
Strukturstärkungsgesetz (StStG): Das Projekt ist Be-standteil des Entwurfs eines Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi.
Ein wichtiger Meilenstein im Projekt: Abschluss der Vorplanung Ende 2020.
Leipzig
Chemnitz Hbf
Chemnitz -Küchwald August-Bebel-Straße
Chemnitz -Borna
Altenburg
MarkkleebergGroßpösna
Oberholz
Belgershain
Otterwisch
Lauterbach-Steinbach
L.-Liebertwolkwitz
L.-MölkauL.-Holzhausen
L.-Paunsdorf
L.-Werkstättenstraße
Glauchau
DöbeBorna
Crimmitschau
Schkeuditz
Wurzen
Grimma
Hohenstein-Ernstthal
Mittweida
Oschatz
Taucha
Lichtenstein/ Sachsen
Markranstädt
Frohburg
Burgstädt
Wittgensdorf ob Bf
Wittgensdorf Mitte
Meerane
Zschopau
Flöha
Brandis
Bad Lausick
Hopfgarten
Tautenhain
Naunhof
Waldheim
Leisnig
Böhlen
Neukieritzsch
Rochlitz
Wechselburg
Geithain
Narsdorf
Ronneburg
Pegau
Cossen
Regis-Breitingen
Gößnitz
Schmölln
Trebsen/Mulde
A 14
A 14
38
A 72
A 4
A 9
Lunzenau
Legende:
zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung
Bereits zweigleisig ausgebaut, nur Elektrifizierung
eingleisige Abschnitte, nur Elektrifizierung
Lärmschutz
Werden Strecken neu gebaut oder wesentlich baulich verändert, schreibt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) von 1974 vor, dass Anwohner und Umwelt nicht durch den Lärm geschädigt werden dürfen. Welche Bedingungen erfüllt sein müssen, hat der Gesetzgeber im Rahmen der 16. Bundes-Immissionsschutzver ordnung (16. BImSchV) festgelegt.
Lärmschutz im Projekt: Eine wesentliche bauliche Änderung liegt vor wenn
ein Schienenweg um ein oder mehrere durchgehende Gleise erweitert wird Falls durch diesen Eingriff der Beurteilungspegel um
mindestens 3 dB (A) oder auf mindestens 70 dB (A) am Tage oder mindestens 60 dB (A) in der Nacht er höht wird. Falls durch wesentliche bauliche Änderungen eine
vorhandene Lärmbelastung von 70 dB (A) und mehr am Tag oder 60 dB (A) und mehr in der Nacht durch den erheblichen Eingriff zusätzlich erhöht wird.
Eine Erhöhung der Zugzahlen oder der Zuggeschwindig-keiten stellen ohne erhebliche bauliche Eingriffe keine Änderung dar und sind damit auch kein Grund, Lärmvor-sorge zu beanspruchen.Ob Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind, wird für jede Strecke untersucht. Dazu wird jede neue oder auszu-bauende Strecke in ein digitales, dreidimensionales Gelän-demodell aufgenommen, das die Schallquellen, die Model-lierung der Luftschallausbreitung sowie die Bestimmung des Beurteilungspegels an den umliegenden Gebäudefas-saden veranschaulicht. Überschreiten nach dieser Berech-nung die prognostizierten Werte die in der 16. BImSchV festgelegten Immissionsgrenzwerte, müssen Lärmvorsor-gemaßnahmen in die Bauplanung miteinbezogen werden.
In Otterwisch wird ein zweiter Bahnsteig gebaut.
Der vorhandene Bahnsteig wird verlängert
Lärmschutzwand in Leipzig
Die Strecke Leipzig–Chemnitz verläuft über das Göhrener Viadukt (Juli 2019), auch in diesem Bereich wird die Strecke elektrifiziert und
zweigleisig ausgebaut.
Im Rahmen der Arbeiten wird der Haltepunkt Leipzig Werkstättenstraße erneuert und ein
neuer Außenbahnsteig errichtet.
Schallschutz durch eine Lärmschutzwand
77,5 db(A) 72,575,0 70,0 67,5 65,0
62,5
60
57,5
77,5 db(A)
75,0
72,5
70
Straßenverkehr 80 db(A)
Rasenmäher 70 db(A)
Gespräch 60 db(A)
leises Radio 50 db(A)
mit und ohne Lärmschutzwand
Schallschutz durch eine Lärmschutzwand
77,5 db(A) 72,575,0 70,0 67,5 65,0
62,5
60
57,5
77,5 db(A)
75,0
72,5
70
Straßenverkehr 80 db(A)
Rasenmäher 70 db(A)
Gespräch 60 db(A)
leises Radio 50 db(A)
Vergleich der Schallausbreitung (Schalldruckpegel/Isophonen)