Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. · 2016. 4. 12. · Layout: Dirk Biermann Grafik...

64
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. ISSN o934 – 6554 Mitteilungen 2/2o13 Wissenschaftliche Beiträge Zur Diskriminierung induzierter Seismizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Nachrichten aus der Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1o Aus dem Archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Verschiedenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Einweihung des DGG-Gedenksteins am 4. März 2o13 in Leipzig Seite 1o

Transcript of Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. · 2016. 4. 12. · Layout: Dirk Biermann Grafik...

  • DeutscheGeophysikalische

    Gesellschaft e.V.

    Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. ISSN o934 – 6554

    Mitteilungen 2/2o13

    Wissenschaftliche BeiträgeZur Diskriminierung induzierter Seismizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Nachrichten aus der Gesellschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1oAus dem Archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Verschiedenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    Einweihung des DGG-Gedenksteinsam 4. März 2o13 in LeipzigSeite 1o

  • ImpressumHerausgeber: Deutsche Geophysikalische GesellschaftRedaktion: E-Mail [email protected]

    Layout: Dirk Biermann Grafik Design, Potsdam, [email protected]: Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten, http://druckservice-grube.de

    Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und der angrenzenden Fachgebiete erwünscht. Im Vordergrundstehen aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter.Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buch-besprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- undBeiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Bitte beachten Sie,dass die namentlich gekennzeichneten Beiträge persönliche Meinungen bzw. Ansichten enthalten können, die nicht mit der Meinung oderAnsicht des Herausgebers und der Redaktion übereinstimmen müssen. Die Autoren erklären gegenüber der Redaktion, dass sie über die Ver-vielfältigungsrechte aller Fotos und Abbildungen innerhalb ihrer Beiträge verfügen. Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bittesenden Sie Ihre Texte möglichst als Word-Datei oder als ASCII-File entweder per E-Mail oder auf CD-Rom an die Redaktion. Zeichnungen undBilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebetteten Schriften), Fotos als Tiff-, JPEG-oder PDF-Dateien.

    Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

    Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfü� gung.DGG-Homepage: http://www.dgg-online.deDGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut fü� r Geophysik und Geologie, Talstr. 35, o41o3 Leipzig, Dr. M. Boerngen, E-Mail: [email protected].

    Präsidium (Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsfü� hrer)

    Prof. Dr. Michael Korn (Präsident)Universität LeipzigInstitut für Geophysik und GeologieTalstraße 35, o41o3 Leipzig E-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Eiko Räkers (Vizepräsident)DMT GmbH & Co. KGAm Technologiepark 1, 453o7 EssenE-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Michael Weber (Designierter Präsident)Deutsches GeoForschungsZentrumTelegrafenberg, 14473 PotsdamE-Mail: [email protected]

    Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister)Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg, 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

    Dipl.-Geophys. Dipl.-Ing. Birger-Gottfried Lühr(Geschäftsführer) Deutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 PotsdamE-Mail: [email protected]

    Beisitzer

    Prof. Dr. Thomas BohlenKarlsruher Institut für TechnologieGeophysikalisches InstitutHertzstraße 16, 76187 KarlsruheE-Mail: [email protected]

    Dr. Christian BückerRWE Dea AGÜberseering 4o, 22297 HamburgE-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Torsten DahmDeutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 Potsdam E-Mail: [email protected]

    Dipl.-Geophys. Michael GrinatLeibniz-Institut für Angewandte GeophysikStilleweg 2, 3o655 HannoverE-Mail: [email protected]

    Dr. Thomas GüntherLeibniz-Institut für Angewandte GeophysikStilleweg 2, 3o655 HannoverE-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Manfred JoswigUniversität Stuttgart, Institut für GeophysikAzenbergstraße 16, 7o174 StuttgartE-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Heidrun KoppGEOMAR Helmholtz-Zentrum für OzeanforschungWischhofstraße 1-3, 24148 KielE-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Charlotte KrawczykLeibniz-Institut für Angewandte GeophysikStilleweg 2, 3o655 HannoverE-Mail: [email protected]

    Dr. Bodo LehmannDMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 453o7 EssenE-Mail: [email protected]

    Dr. Klaus LehmannGeologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –De-Greiff-Str. 195, 478o3 KrefeldE-Mail: [email protected]

    Niklas ThielKarlsruher Institut für TechnologieGeophysikalisches Institut Hertzstraße 16, 76187 KarlsruheE-Mail: [email protected]

    Dr. Joachim Wassermann Geophysikalisches Observatorium der Universität MünchenLudwigshöhe 8, 82256 Fürstenfeldbruck E-Mail: [email protected]

    Dr. Ulrike WerbanHelmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZPermoserstraße 15, o4318 LeipzigE-Mail: [email protected]

  • 3DGG-Mitteilungen 2/2o13

    Inhaltsverzeichnis

    Redaktion Ihr Kontakt zu uns: E-Mail: [email protected]

    Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    Wissenschaftliche BeiträgeZur Diskriminierung induzierter Seismizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

    Nachrichten aus der GesellschaftEinweihung des DGG-Gedenksteins am 4. März 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1oEröffnungsansprache der DGG-Tagung 2o13 in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Protokoll der Mitgliederversammlung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) am 6. März 2o13 in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Ehrungen und Auszeichnungen auf der DGG-Tagung 2o13 in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Impressionen von der DGG-Tagung 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Teilnehmerstatistik zur DGG-Tagung 2o13 in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Leserbrief : Es ist an der Zeit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3oStefan Baisch hielt die 8. C.F.-Gauß-Lecture auf der EGU 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31In der Fahrradhauptstadt Münster – Das GAP 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33

    Aus dem ArchivNachlassbestand Professor Dr. Mintrops an Deutsche Geophysikalische Gesellschaft übergeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34

    VerschiedenesAnmerkung zur Begründung des Gerichtsurteils von L‘Aquila . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Historische Erdbebenforschung – Bericht über den Workshop „Macroseismicity: sharing and use of historical data“ am 3. April 2o13 in Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4oNovCare 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Tilman Spohn erhält Runcorn-Florensky-Medaille 2o13 der EGU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Traueranzeige für Prof. Dr. Joachim Homilius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4325. Schmucker-Weidelt-Kolloquium für Elektromagnetische Tiefenforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4412. Workshop der FKPE-Arbeitsgruppe „Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutsch-sprachigen Universitäten und Hochschulen im Sommersemester 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45

    Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

    Titelbild: Bleistiftzeichnung des DGG-Gedenksteines von Dr. Andreas Schmidt, Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig.

    Dipl.-Geophys. Michael GrinatLeibniz-Institut für Angewandte GeophysikStilleweg 2, 3o655 Hannover

    Dr. Silke HockDeutsches GeoForschungsZentrum GFZWissenschaftliches BohrenTelegrafenberg, 14473 Potsdam

    Dr. Klaus LehmannGeologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –De-Greiff-Str. 195, 478o3 Krefeld

  • Editorial

    DGG-Mitteilungen 2/2o134

    Vorwort der Redaktion

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    die zweite Ausgabe der DGG-Mitteilungen im Jahr 2013steht im Zeichen unserer diesjährigen Jahrestagung, dieAnfang März nach 21 Jahren wieder in Leipzig stattfand,mit Höhepunkten wie der Aufstellung eines Gedenksteinssowie der Übergabe des Mintrop-Nachlassbestandes andie DGG.

    Ein zweiter Themenschwerpunkt ist die Seismologie.Im wissenschaftlichen Beitrag finden Sie die Diskussions-ergebnisse der DGG-FKPE-Arbeitsgruppe „Induzierte Seis-mizität“ zur Frage der Diskriminierung von anthropogeninduzierter, anthropogen getriggerter und natürlicherSeismizität. Darüber hinaus ergänzt Thomas Braun in sei-nen „Anmerkungen zur Begründung des Gerichtsurteilsvon L’Aquila“ die Hintergrundinformationen, die er imvorherigen Heft gegeben hatte. Abgeschlossen wird derseismologische Themenbereich mit einem Kurzberichtzum Paris-Workshop „Historische Erdbeben“.

    Traditionell gibt es wieder Berichte zur Gauss Lectureund zum GAP-Treffen. In den nächsten Monaten findetweiterhin eine große Zahl interessanter Tagungen, Semi-nare und Workshops zu allen Gebieten der Geophysik statt.Ankündigungen zu einigen dieser Veranstaltungen findenSie wie immer im hinteren Teil des Heftes.

    Die Roten Blätter sollen auch eine Diskussionsplatt-form für Themen sein, die relevant innerhalb unserer Ge-sellschaft sind. Wir hoffen, dass der in diesem Heft abge-druckte Leserbrief „Es ist an der Zeit!“ von Ulla Noell einenAnstoß für Diskussionen liefert. Das darin angesprocheneThema „Sichtbarkeit von Frauen in der Geophysik“ liegtinsbesondere mir, dem weiblichem Redaktionsmitglied,am Herzen.

    Ein Beispiel dafür, dass Frauen – immerhin 18 % derDGG-Mitglieder – oft kaum sichtbar sind, zeigt auch dieWahl der Sprache und Anrede in Schreiben an die Redak-tion. Häufig heißt es „Liebe Kollegen“; damit fühle ich michals weibliches Redaktionsmitglied nicht wirklich angespro-chen. Natürlich ist „Liebe Kollegin und liebe Kollegen“ et-was lang, aber es gibt auch neutrale kurze Formulierungenwie „Liebe Redaktion“, wie wir in Schreiben an das Re-daktionsteam erfreulicherweise schon gelesen haben. Pas-send zu der gesamten Thematik gibt es in diesem Heft eineFortführung der 2012 begonnenen statistischen Auswer-tung der DGG-Tagungsdaten.

    Ein herzlicher Dank geht an alle Beitragenden fürihr Engagement. Die Mitteilungen leben von Ihren Beiträ-gen und können nur durch Sie ihre Aktualität erhalten.Wir hoffen, dass für jedes Mitglied unserer Gesellschaftetwas dabei ist. Und nun: viel Spaß beim Schmökern undeinen schönen und glücklichen Sommer!

    Ihr RedaktionsteamSilke Hock, Klaus Lehmann& Michael Grinat

    Heft-Nr. Heft-Nr. Erscheinungsmonat DGG-Mitteilungen Erscheinungsmonat GMIT mit DGG-Beteiligung1 Januar 1 -2 Juni / Juli 2 Juni3 September / Oktober 3 -

    4 Dezember

  • 5DGG-Mitteilungen 2/2o13

    Wissenschaftliche Beiträge

    Zur Diskriminierung induzierter SeismizitätDGG-FKPE-Arbeitsgruppe und externe Experten: T. Dahm 1,2, D. Becker 3, M. Bischoff 4, S. Cesca2, B. Dost5, R. Fritschen6, S. Hainzl 1, C.D. Klose 7, D. Kühn8, S. Lasocki 9, Th. Meier10, M. Ohrnberger2, E. Rivalta1, U. Wegler4, S. Husen5

    1 Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), Potsdam2 Institut für Erd- und Umweltwissenschaften, Universität Potsdam 3 Institut für Geophysik, Universität Hamburg4 Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover5 Royal Netherland Meteorological Institute (KNMI), De Bilt, Niederlande6 DMT GmbH, Essen 7 Think Geohazards, Bronxville, New York, USA8 NORSAR, Kjeller, Norwegen9 Institute of Geophysics, Polish Academy of Sciences, Warsaw, Polen10 Institut für Geowissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Die DGG-FKPE Arbeitsgruppe „Induzierte Seismizität“ dis-kutierte während der letzten Jahre die Frage der Diskri-minierung von anthropogen induzierter, anthropogen ge-triggerter und natürlicher Seismizität. Die Ergebnisse derDiskussionen wurden in zwei kurzen Publikationen zu-sammengefasst (DAHM et al. 2o1o, 2o13). Arbeiten zu derProblematik, die innerhalb der Gruppe entstanden sind,wurden u.a. in der im Januar 2o13 erschienenen Ausgabedes Journal of Seismology (CESCA et al. 2o13a) über indu-zierte Seismizität publiziert (z.B. BARTH et al. 2o13,DINSKE & SHAPIRO 2o13, PASSARELLI et al. 2o13, CESCAet al. 2o13b, KLOSE 2o13).

    Die Erläuterungen in den Kapiteln zwei bis sechs fassendie Ergebnisse der Diskussionen in Kurzform zusammen.

    1. EinführungAm 22. November 2o12 ereignete sich bei Verden in Nie-dersachsen ein schwaches Erdbeben (ML = 2,8), das vonder Bevölkerung wahrgenommen wurde. Bereits in denJahren zuvor traten in der näheren Umgebung mehrereMikrobeben mit Magnituden M > 1 auf. Die Epizentren be-finden sich in unmittelbarer Nähe konventioneller Gasfel-der (z.B. Völkersen-Feld), die seit Jahrzehnten ausgebeutet

    werden und zu den produktionsstarken GasfeldernDeutschlands auf dem Festland gehören. Darüber hinauswird für diese Region der Einsatz von Fracking-Verfahrenzur zukünftigen Förderung aus unkonventionellen Gasla-gerstätten erörtert. Des Weiteren wird in jüngster Zeit ver-stärkt diskutiert, ob die kontinuierliche Niederdruckver-pressung von salinen Restfluiden aus der Gasförderung intiefer liegende Sedimente eine weitere Bedrohung durchinduzierte Erdbeben darstellt. Induzierte Seismizität wirdauch im Zusammenhang mit anderen anthropogenen Ein-griffen in den Untergrund diskutiert, z.B. in der Geother-mie, an Staudämmen, im Tagebau und bei untertägigemBergbau oder bei der CO2-Speicherung.

    Obwohl nach dem Verden-Beben die Herdtiefe zu-nächst widersprüchlich war, wurde das Beben unmittelbarals möglicherweise induziert von der Öffentlichkeit wahr-genommen und diskutiert. Ein eindeutiges und allgemeinakzeptiertes Verfahren zur Unterscheidung von induzier-ter, getriggerter und natürlicher Seismizität, das z.B. auchvorhandene Unsicherheiten berücksichtigt, existiert bishernicht. Seismologen, Rohstoff- und Energiewirtschaftler so-wie geowissenschaftliche Ingenieurbüros nutzen eineReihe unterschiedlicher Ansätze, um Erdbeben undBruchprozesse nahe geotechnischer Anlagen zu untersu-

  • Wissenschaftliche Beiträge

    DGG-Mitteilungen 2/2o136

    chen und zu beurteilen. Diese Situation birgt sowohl fürdie Betreiber geotechnischer Anlagen als auch für die be-troffene Bevölkerung oder Gemeinden einige Risiken.

    Die Absicht der Expertengruppe liegt darin, aufzu-zeigen, wie man mit Hilfe probabilistischer Ansätze ge-koppelt mit Bayesschen Netzen transparente Entscheidun-gen treffen kann, um die Ursache eines seismischenEreignisses zu ermitteln. Das Ergebnis einer solchen pro-babilistischen Diskriminierung ist eine Wahrscheinlich-keitsverteilung der in Frage kommenden Ursachen einesErdbebens (induziert/getriggert/natürlich). Die probabi-listische Diskriminierung bietet jedoch keine Entschei-dungshilfe, wie die Gesellschaft, die Betreiber oder die Auf-sichtsbehörden mit der gefundenen Wahrscheinlichkeitumgehen sollen.

    2. DiskriminierungsproblemeInduzierte oder getriggerte Erdbeben weisen sehr unter-schiedliche Charakteristika auf. Beobachtet werden z.B.vereinzelte stärkere Erdbeben (z.B. OTTEMÖLLER et al.2oo5, PECHMANN et al. 2oo8, CESCA et al. 2o11), Schwärmevon schwachen oberflächennahen Erdbeben (z.B. HÄRINGet al. 2oo8, CUENOT et al. 2oo8), „langsam“ erfolgende Be-ben (slow slip events) mit emergenten Phaseneinsätzen(z.B. Nachterstädt, 18. Juli 2oo9, KORN, pers. Mitt.), übereinen längeren Zeitraum räumlich verstreut auftretendeErdbeben (z.B. PANDEY & CHADHA 2oo3), Erdbeben, dieüber einen längeren Zeitraum entlang vorhandenerSchwächezonen auftreten (z.B. DOST & HAAK 2oo7) oderbedeutende Änderungen in zeitlichem und räumlichemAuftreten der Seismizität (z.B. RICHARDSON & JORDAN2oo2, FRITSCHEN 2o1o, BISCHOFF et al. 2o1o, BECKERet al. 2o1o).

    Die Diskussion innerhalb der Gruppe ergab, dass dieUnterscheidung zwischen getriggerten und induzierten Erd-beben wichtig ist, auch wenn es nicht immer einfach ist, die-sen Unterschied in die Öffentlichkeit zu kommunizieren.Zum Beispiel kann die Ursache des Bebens unmittelbarenEinfluss auf die Größe der Bruchfläche und damit auf dieMagnitude des Ereignisses haben. Zudem kann die Unter-scheidung zwischen getriggerten und induzierten Erdbebenim Fall der Kompensation von Schäden wirtschaftliche Kon-sequenzen haben. Auf der anderen Seite ist diese Differen-zierung im Bergbau seit Jahren üblich. Wir schlagen fol-gende Definition vor (DAHM et al. 2o1o, 2o13):• Ausschließlich getriggerte Erdbeben treten auf vorteil-

    haft orientierten Schwächezonen (Verwerfungen) inÜbereinstimmung mit dem vorhandenen regionalenoder lokalen Spannungsfeld und geologischen Struktu-ren auf. Die Stärke dieser Ereignisse wird nicht durchdie anthropogen erzeugten Spannungsänderungen kon-trolliert, die lediglich den Bruchprozess (Nukleation)auslösen. Jedoch kann die vom Menschen erzeugteSpannungsänderung einen natürlichen seismischen Zy-klus beschleunigen.

    • Ausschließlich induzierte Erdbeben werden vollständig

    durch die anthropogen verursachten Spannungsände-rungen kontrolliert und würden ohne den Eingriff desMenschen in die Natur nicht auftreten. Der gesamteBruchprozess wird durch die menschlich induzierteSpannung gesteuert.

    Mögliche Untersuchungsverfahren zur Unterscheidungvon getriggerter und induzierter Seismizität, die in naherZukunft entwickelt werden sollten, sollen kein „Kochre-zept“ ergeben; stattdessen versucht unsere Gruppe, Rah-menempfehlungen für Vorgehensweisen und Methodenzu geben, die den Fachleuten bis dato zur Verfügung ste-hen, in vielen Fällen aber noch besser getestet und kali-briert werden sollten.

    3. Relevante DatenFolgende Daten werden für die Planung und Ausführungeiner Diskriminierungsstudie als relevant erachtet:

    1) Hintergrundwissen• Instrumentelle und historische (regionale) natürlich

    auftretende Seismizität, statistische Parameter vor, wäh-rend und nach dem menschlichen Eingriff (maximaleMagnituden, Vollständigkeitsmagnitude, b-Werte usw.);siehe auch die Empfehlungen für ein seismisches Über-wachungsprogramm der Monitoring-Gruppe des FKPE;

    • regionales Spannungsfeld und tektonisch induzierteSpannungen;

    • Charakterisierung bereits bestehender Verwerfungen;• Grundgebirgstiefe (siehe z.B. KLOSE & SEEBER 2oo7)

    und sedimentbezogene Spannungsraten.

    2) Standortspezifische Geologie und Tektonik• Charakterisierung der lokalen Geologie und der Schich-

    tenfolge, insbesondere starker Scherfestigkeitskon-traste und Entkopplungshorizonte (z.B. Salzschichten);

    • lokale Inhomogenitäten;• poroelastische Parameter.

    3) Seismologische Herdparameter der betrachteten Ereignisse

    • Epizentrum und Tiefe einschließlich ihrer Unsicher-heiten;

    • Herdmechanismus (Herdflächenlösung, Momenten-tensor);

    • Bruchdauer, Herdradius und daraus abgeleitete Para-meter (z.B. KWIATEK et al. 2o11);

    • räumliche und zeitliche Ausbreitung der Seismizität(falls anwendbar).

    4) Technische Parameter des menschlichen Eingriffs• Ort, Beginn und Dauer der geotechnischen Tätigkeiten;• induzierte Porendruck- und Spannungsänderungen;• Injektions- und Extraktionsvolumen und -raten von Flui-

    den bzw. Gesteinsmassen;• Wasserspiegel und aufgestaute Wassermasse eines Stau-

    sees;

  • Wissenschaftliche Beiträge

    7DGG-Mitteilungen 2/2o13

    • geotechnische Konstruktionen wie Stützpfeiler, Tunneletc.;

    • Ablauf des Bergbaubetriebs, wie z.B. Strebbau, Kam-mer-Pfeiler-Bau.

    Dabei ist zu erwarten, dass häufig nur ein Teil der ange-führten Daten für eine Studie zur Verfügung stehen wird.Probabilistische und Bayessche Ansätze können unsichereund lückenhafte Daten verarbeiten. Dennoch sollte dasZiel sein, möglichst viele Informationen einzubeziehen.

    4. Methoden der DiskriminierungDAHM et al. (2o13) schlagen drei unterschiedliche Ansätzezur Diskriminierung von getriggerter, induzierter und na-türlicher Seismizität vor. In allen drei Fällen wird die Wahr-scheinlichkeit berechnet, mit der ein Ereignis durchmenschlichen Eingriff verursacht wurde.

    1) Physikalisch orientierter AnsatzDieses Modell – obwohl in der Anwendung nicht immereinfach, da es einen hohen Grad an Detailwissen ver-langt – bietet den Vorteil, dass die physikalischen Ursa-chen von induzierter und getriggerter Seismizität be-rücksichtigt werden. Das tektonische Spannungsfeld imUntersuchungsgebiet verursacht eine natürlich auftre-tende Seismizität. Diese Seismizitätsrate kann entwederaus Erdbebenkatalogen bestimmt oder aus dem tekto-nischen Spannungsfeld abgeschätzt werden (DIETE-RICH 1994, KLOSE 2o12, PASSARELLI et al. 2o13). Diezeit- und raumabhängige Änderung der Coulombspan-nung, die durch die menschliche Tätigkeit verursachtwird, muss ebenfalls abgeschätzt werden (siehe z.B.Code Aster, www.code-aster.org). Mit Hilfe eines Seis-mizitätsmodells (z.B. rate- and state constitutive model;DIETERICH 1994) kann die durch den menschlichenEingriff verursachte Seismizität aus der Spannungsän-derung berechnet werden. Ein Bayesscher Diskrimina-tor prüft anschließend, ob die Wahrscheinlichkeit fürdas Auftreten des Erdbebens am gegebenen Ort und zugegebener Zeit für die natürliche oder für die anthro-pogen verursachte Seismizitätsrate höher ist (für tech-nische Details z.B. PASSARELLI et al. 2o13). So kann eineWahrscheinlichkeit angegeben werden, mit der das Er-eignis getriggert wurde. Soll zusätzlich geprüft werden,ob das Beben induziert wurde, muss die erhaltene Wahr-scheinlichkeitsdichtefunktion (probability densityfunction) über die Bruchfläche des Bebens integriertwerden.Das von DIETERICH (1994) vorgeschlagene Modellwurde bereits in vielen Bereichen der Seismologie er-folgreich angewendet und bietet den Vorteil, dass sichauch dann eine Änderung der Seismizitätsrate abschät-zen lässt, wenn die absolute Rate so niedrig ist, dass bis-her kein Ereignis auftrat. Deshalb eignet sich diese Dis-kriminierungsmethode besonders zur Untersuchungvon Einzelereignissen in Regionen mit geringer, natür-

    lich auftretender Seismizität, wie z.B. des Verden-Erd-bebens vom November 2o12. Entscheidend für diesenAnsatz ist, die durch die menschliche Tätigkeit erzeugtenSpannungsraten mit Hilfe eines physikalischen Modellszu berechnen. Zum Beispiel kann der Einfluss derPoren druckänderung in einem Gasfeld auf Coulombs-pannungen im umgebenden Gestein bereits mit einemein fachen Ansatz (nuclei of strain, GEERTSMA 1973) undeiner Rand- oder Finite-Elemente - Methode abgeschätztwerden. PASSARELLI et al. (2o13) verwenden ein ähnli-ches Modell, um die zeitabhängige Wahrscheinlichkeitder Triggerung von seismischen Ereignissen als Folgeeiner Magmaintrusion zu bestimmen. Auch andere Pro-zesse, wie die Auswirkungen der Fluidinjektion bei einerStimulation, können durch solche physikalischen Mo-delle beschrieben werden.

    2) Statistisch orientierter AnsatzDer zweite Ansatz basiert auf empirischen Beziehun-gen natürlicher Seismizität und ist nur für Fälle geeig-net, in denen entsprechend viele Erdbeben beobachtetworden sind. Wenn sich die statistischen Parameterfür ein Ensemble beobachteter Beben ändern (z.B.HAINZL & OGATA 2oo5) und diese mit der menschli-chen Aktivität korrelieren, dann kann eine Aussageüber die Wahrscheinlichkeit getroffen werden, mit derdiese Ereignisse induziert/getriggert wurden. Mit Hilfedieser Methode kann jedoch nicht zwischen getrigger-ten und induzierten Ereignissen unterschieden wer-den. Dieser Ansatz beruht ausschließlich auf der Aus-wertung des Erdbebenkatalogs und bedarf daherweniger Hintergrundwissens. Die Ursachen für dieSeismizität bleiben dabei unberücksichtigt.DAHM et al. (2o13) sprechen zwei Beispiele an. Der ersteAnsatz verwendet ein Modell zur Berechnung des Auf-tretens von Nachbeben (epidemic-type aftershock se-quency oder ETAS-Modell, OGATA 1988, 1998), das sichinzwischen zum Standard entwickelt hat, um räumlicheund zeitliche Seismizitätsverteilungen auf kurzen undmittellangen Zeitskalen statistisch zu beschreiben (ZHU-ANG et al. 2o11). Dieser Ansatz wird in zwei Schrittenumgesetzt. Als erstes werden die Modellparameter undihre Unsicherheiten mit Hilfe der Maximum-Likelihood-Methode auf Basis der regionalen Hintergrundseismi-zität bestimmt. In einem zweiten Schritt wird die Wahr-scheinlichkeit dafür berechnet, dass die beobachteteAnzahl an Ereignissen in dem gewählten Raum-Zeit-Fenster mit dem ETAS-Modell erklärt werden kann.Letzteres ist der Fall, wenn die beobachtete Seismizi-tätsverteilung einer Poissonverteilung entspricht, derenMittelwert durch den Erwartungswert des ETAS-Modellsgegeben ist.Ein ähnlicher Ansatz kann im Fall von Fluidinjektionenverwendet werden: der zeitabhängige a-Wert der Gu-tenberg-Richter-Beziehung wird in einen konstantenWert und eine zeitabhängige Komponente aufgeteilt,

  • Wissenschaftliche Beiträge

    DGG-Mitteilungen 2/2o138

    die mit ingenieurtechnischen Parametern wie z.B. In-jektionsfließ- oder Massenrate (SHAPIRO et al. 2o1o)verknüpft ist. Wird diese Beziehung für einen Ort kali-briert und werden sowohl der zeitabhängige Anteil desa-Wertes (seismogener Index) als auch der konstante b-Wert aus der beobachteten Seismizität abgeschätzt,kann die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, mitder induzierte Beben zukünftig auftreten. Diese Me-thode nutzt aus, dass die anthropogene Änderung derSpannungsrate die natürliche Änderung übersteigt. DieSeismizität, die durch den menschlichen Eingriff ver-ursacht wird, korreliert daher gut mit Änderungen dergeotechnischen Parameter, z.B. der Förderrate in einemBergbaubetrieb oder dem Bohrlochdruck bei einer hy-draulischen Risserzeugung (hydraulic fracturing).

    3) Quellparameter-orientierter AnsatzIn einigen Fällen zeichnet sich induzierte Seismizitätdurch spezielle Bruchprozesse aus, die bei natürlichenErdbeben im Allgemeinen nicht auftreten. Zum Beispielresultieren Einstürze von Hohlräumen, Pfeilerversagenund Sprengungen im Bergbau in volumetrischen Quell-anteilen, die für tektonische Beben nicht zu erwartensind. Das Vorhandensein solcher Quellanteile kann da-her als Hinweis auf induzierte Seismizität interpretiertwerden (z.B. FORD et al. 2oo8, CESCA et al. 2o13b). DieSchwierigkeit besteht bei diesem Ansatz darin, Momen-tentensoren und ihre Unsicherheiten zuverlässig zu bestimmen. DAHM et al. (2o13) geben dafür Empfehlun-gen, die auf Erfahrungen von Momententensorinver-sionen für schwächere lokale Ereignisse, z.B. im Berg-bau, basieren. CESCA et al. (2o13b) stellen eine Idee zurUmrechnung von Momententensorlösungen in eineprobabilistische Diskriminierung vor.

    5. Abschlussbericht und DatenspeicherungDer Abschlussbericht sollte alle oben beschriebenen Ar-beitsschritte dokumentieren und sollte zusätzlich:• eine einfache Erklärung des Gutachters zur Ursache des

    Erdbebens beinhalten;• weitere Untersuchungen, Sondierungen und/oder Über-

    wachung empfehlen, um die Ursache zu bestimmen,falls diese nicht identifiziert werden konnte;

    • eine Wahrscheinlichkeit angeben, mit der das Erdbebengetriggert oder induziert wurde einschließlich einer ein-deutigen Referenz zu dem verwendeten Modell und denverwendeten Daten, d.h. einschließlich sämtlich vor-handener Informationen über die geotechnischen Tä-tigkeiten und die natürlich auftretende Seismizität;

    • die Unsicherheiten der verwendeten Eingabeparameterdes Modells berücksichtigen, einschließlich der Unsi-cherheiten des Epizentrums, der Herdtiefe, der Stärke(seismisches Moment), des Bruchtyps und, falls mög-lich, der Herdlösung und des Bruchvorgangs.

    Die Expertengruppe empfiehlt außerdem, dass der Ab-schlussbericht sowie alle Rohdaten an eine nationale Ein-richtung für induzierte und getriggerte Seismizität weiter-gereicht werden müssen. Des Weiteren sollte dieseDatenbank regelmäßig gepflegt und für alle interessiertenBeteiligten oder die Öffentlichkeit verfügbar gemacht wer-den.

    6. SchlussfolgerungAlle drei vorgeschlagenen Ansätze sind auf die Verfügbar-keit von standortspezifischen seismologischen und tech-nischen Daten angewiesen. Obwohl die Verwendung pro-babilistischer Methoden keine übliche Praxis ist und bishernur wenig Erfahrung in spezifischen Anwendungen ge-sammelt werden konnte, empfehlen wir sie zur Diskrimi-nierung von getriggerter, induzierter und natürlicher Seis-mizität. Die dadurch entstehenden Anforderungen solltenschon bei der Planung eines seismischen Netzwerks sowiebei der Erfassung geophysikalischer und geologischer Da-ten berücksichtigt werden. Mit verschiedenen Verfahrenerlangte Ergebnisse können mit Hilfe von Bayesschen Me-thoden verknüpft werden.

    Referenzen• BARTH, A., WENZEL, F., LANGENBRUCH, C. (2013): Probabilityof earthquake occurrence and magnitude estimation in the postshut-in phase of geothermal projects. – J. Seismol. 17 (1): 5-11.

    • BECKER, D., CAILLEAU, B., DAHM, T., SHAPIRO, S., KAISER, D.(2010): Stress triggering and stress memory observed from acous-tic emission records in a salt mine. – Geophys. J. Int. 182 (2): 933-948, doi: 10.1111/j.1365-246X.2010.04642.x.

    • BISCHOFF, M., CETE, A., FRITSCHEN, R., MEIER, Th. (2010):Coal mining induced seismicity in the Ruhr Area, Germany. –Pure Appl. Geophys. 167 (1-2): 63-75.

    • CESCA, S., DAHM, T., JURETZEK, C., KÜHN, D. (2011): Ruptureprocess of the 7 May 2001 MW 4.3 Ekofisk induced earthquake. –Geophys. J. Int. 187 (1): 407-413, doi: 10.1111/j.1365-246X.2011.05151.x.

    • CESCA, S., DOST, B., OTH, A. (2013a): Preface to the special issue“Triggered and induced seismicity: probabilities and discrimina-tion”. – J. Seismol. 17 (1): 1-4.

    • CESCA, S., ROHR, A., DAHM, T. (2013b): Discrimination of indu-ced seismicity by full moment tensor inversion and decomposi-tion. – J. Seismol. 17 (1): 147-163.

    • CUENOT, N., DORBATH, C., DORBATH, L. (2008): Analysis of themicroseismicity induced by fluid injections at the hot dry rock siteof the Soultz-sous-Forets (Alsace, Fance): Implications for the cha-racterisation of the geothermal reservoir properties. – Pure Appl.Geophys. 165: 797-828.

  • Wissenschaftliche Beiträge

    9DGG-Mitteilungen 2/2o13

    • DAHM, T., HAINZL, S., BECKER, D., BISCHOFF, M., CESCA, S.,DOST, B., FRITSCHEN, R., KÜHN, D., LASOCKI, S., KLOSE, Ch.,MEIER, Th., OHRNBERGER, M., RIVALTA, E., SHAPIRO, S.,WEGLER, U. (2010): How to discriminate induced, triggered andnatural seismicity. – In: RITTER, J., OTH, A. (Hrsg.): Proceedingsof the workshop “Induced Seismicity”, Nov. 15-17, 2010, Luxem-bourg. Cahiers du Centre Européen de Géodynamique et de Séis-mologie 30: 69-76.

    • DAHM, T., BECKER, D., BISCHOFF, M., CESCA, S., DOST, B.,FRITSCHEN, R., HAINZL, S., KLOSE, C.D., KÜHN, D., LASOCKI, S.,MEIER, Th., OHNBERGER, M., RIVALTA, E., WEGLER, U., HU-SEN, St. (2013): Recommendation for the discrimination of hu-man-related and natural seismicity. – J. Seismol. 17 (1): 197-202.

    • DIETERICH, J. (1994): A constitutive law for rate of earthquakeproduction and its application to earthquake clustering. – J. Geo-phys. Res. 99: 2601-2618.

    • DINSKE, C., SHAPIRO, S. (2013): Seismotectonic state of reservoirsinferred from magnitude distributions of fluid-induced seis-micity. – J. Seismol. 17 (1): 13-25.

    • DOST, B., HAAK, H.W. (2007): Natural and induced seismicity. –In: WONG, Th.E., BATJES, D.A.Z., DE JAGER, J. (Hrsg.): Geologyof the Netherlands. Royal Netherlands Academy of Arts and Sci-ences 2007: 223-239.

    • FORD, S.R., DREGER, D.S., WALTER, W.R. (2008): Source charac-terization of the 6 August 2007 Crandall Canyon Mine seismicevent in central Utah. – Seism. Res. Lett. 79 (5): 637-644, doi:10.1785/gssrl.79.5.637.

    • FRITSCHEN, R. (2010): Mining-induced seismicity in the Saar-land, Germany. – Pure Appl. Geophys. 167: 77-89, doi:10.1007/s00024-009-0002-7.

    • GEERTSMA, J., (1973). A basic theory of subsidence due to reser-voir compaction: The homogeneous case. – Verhandelingen Kon.Ned. Geol. Mijnbouwk. Gen. 28: 43-62.

    • HÄRING, M.O., SCHANZ, U., LADNER, F., DYER, B.C. (2008):Characterisation of the Basel 1 enhanced geothermal system. –Geothermics 37: 469-495, doi: 101016/ j.geothermics.2008.06.002.

    • HAINZL, S., OGATA, Y. (2005): Detecting fluid signals in seismicitydata through statistical earthquake modelling. – J. Geophys. Res.:110 (B05):B05S07, doi: 10.1029/2004JB003247.

    • KLOSE, C.D. (2012): Evidence for anthropogenic surface loadingas trigger mechanism of the 2008 Wenchuan earthquake. – Envi-ronmental Earth Sciences 66 (5): 1439-1447, doi: 10.1007/s12665-011-1355-7.

    • KLOSE, C.D., (2013): Mechanical and statistical evidence of thecausality of human-made mass shifts on the Earth’s upper crustand the occurrence of earthquakes. – J. Seismol. 17 (1): 109-135.

    • KLOSE, C.D., SEEBER, L. (2007): Shallow seismicity in stable con-tinental regions. – Seism. Res. Lett. 76: 554-562.

    • KWIATEK, G., PLENKERS, K., DRESEN, G., JAGUARSRESEARCHGROUP (2011): Source parameters of picoseismicity recorded atMpong Deep Gold Mine, South Africa: implications for scaling re-lations. – Bull. Seism. Soc. Am. 101: 2592-2608, doi:10.1785/0120010094.

    • OGATA, Y. (1988): Statistical models of point occurrences and resi-dual analysis for point processes. – J. Am. Stat. Assoc. 83: 9-27.

    • OGATA, Y. (1998): Space-time point-process models for earth-quake occurrences. – Ann. Inst. Stat. Math. 50: 379-402.

    • OTTEMÖLLER, L., NIELSEN, H.H., ATAKAN, K., BRAUNMILLER,J., HAVSKOV, J. (2005): The 7 May 2001 induced seismic event in theEkofisk oil field, North Sea. – J. Geophys. Res. 110 (B10): B10301,doi: 10.1029/2004JB003374.

    • PANDEY, A.P., CHADHA, R.K. (2003): Surface loading and trigge-ring earthquakes in the Koyna-Warna region, western India. –Physics Earth Planetary Int. 139: 207-223, doi:10.1016/j.pcpi.2003.08.003.

    • PASSARELLI, L., MACCAFERRI, F., RIVALTA, E., DAHM, T.,ABEBE BOKU, E. (2013): A probabilistic approach for the classifi-cation of earthquakes as 'triggered' or 'not triggered': applicationto the 1975 Krafla diking event followed by the 13th Jan 1976 M 6.2earthquake on the Tjornes Fracture Zone, Iceland. – J. Seismol. 17(1): 165-187, doi: 10.1007/s10950-012-9289-4.

    • PECHMANN, J.C., ARABASZ, W.J., PANKOW, K.L., BURLACU, R.,McCARTER, M.K. (2008): Seismological report on the 6 August2007 Crandall Canyon mine collapse in Utah. – Seism. Res. Lett. 79(5): 620-636, doi: 10.1785/gssrl.79.5.620.

    • RICHARDSON, E., JORDAN, Th.H. (2002): Seismicity in deep goldmines in South Africa: implications for tectonic earthquakes. –Bull. Seism. Soc. Am. 92: 1766-1782.

    • SHAPIRO, S., DINSKE, C., LANGENBRUCH, C., WENZEL, F.(2010): Seismogenic index and magnitude probability of earth-quakes induced during reservoir fluid stimulations. – The Lea-ding Edge 29: 304-309, doi: 10.1190/1.3353727.

    • ZHUANG, J., WERNER, M.J., AINZL, S., HARTE, D., ZHOU, S.(2011): Basic models of seismicity: spatiotemporal models. –Community Online Resource for Statistical Seismicity Analysis,www.corssa.org, doi:10.5078/corssa-07487583.

  • DGG-Mitteilungen 2/2o1310

    Am 4. März 2o13 wurde der aus Anlass der Gründung un-serer Gesellschaft errichtete Gedenkstein mit Bronzetafeldurch das Präsidium der DGG feierlich eingeweiht. DasEreignis fand während der 73. Jahrestagung der DGG inLeipzig statt. Bei strahlendem Märzsonnenschein erfreu-ten sich zahlreiche Tagungsteilnehmer und Dutzende in-teressierte Leipziger Bürgerinnen und Bürger an derstimmungsvollen Zeremonie.

    DGG-Präsident Räkers hielt die mit viel Beifall auf-genommene Einweihungsrede. Die Veranstaltung wurde

    begleitet von Grußworten des Oberbürgermeisters derStadt Leipzig, Herrn OBM Burkhard Jung, verbundenmit den besten Wünschen der Stadt für die DGG und ihrenGedenkort.

    Die folgende kleine Nachlese enthält eine kurzeChronik der Entstehung des Gedenkortes (Tab. 1), diePressemitteilung der DGG vom 4.3.2o13, einen Artikel der„Leipziger Volkszeitung“ vom 5.3.2o13 sowie einige Fotosvon der Einweihungsveranstaltung.

    Möge der DGG-Gedenkstein uns und kommenden Generationen von Geophysikerinnen und Geophysikern sowohl eine Stätte der Erinnerung an das Wirken unserer Vorgänger sein als auch gleich-zeitig Ansporn geben zu weiterem erfolgreichen Schaffen für die Geophysik und die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft.

    Einweihung des DGG-Gedenksteins am 4. März 2o13F. Jacobs, Leipzig

    Der verhüllte Gedenkstein Die Enthüllung am 4.3.2013

    Nachrichten aus der Gesellschaft

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    11DGG-Mitteilungen 2/2o13

    DGG-Präsident Eiko Räkers bei der EinweihungsredeDas DGG-Präsidium am 4.3.2013 neben dem Gedenkstein: U. Yaramanci, E. Räkers, M. Korn, A. Rudloff (v.l., es fehlt B.-G. Lühr)

    DGG-Pressemitteilung zum Gedenkstein vom 4.3.2013

    „Leipziger Volks-zeitung“ vom5.3.2013

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1312

    Tab. 1: Chronik DGG-Gedenkstein

    16.o3.2o11 Anfrage auf Genehmigung zur Aufstellung eines Gedenksteins aus Anlass der Gründung der DGG im Jahr 1922 in der Parkanlage nahe Talstraße/Ecke Liebigstraße an den Grundeigentümer, die Stadt Leipzig, durch F. Jacobs

    o4.o5.2o11 Grundsätzliche Zustimmung durch die Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer11.o5.2o11 Standortbesichtigung durch Frau Christiansen (Stadt Leipzig) und F. Jacobs. Präzisierung Aufstellplatz,

    Empfehlung für Ausführungsplanung durch Fa. GFSL (Landschaftsgestaltung), Herr Scheil18.o5.2o11 Honorarangebot Ausführungsplanung durch Fa. GFSL.26.o5.2o11 Konzeptvorschlag von F. Jacobs an DGG-Präsidium mit Maßnahmeplan, Zeitplan und Kostenschätzung13.o7.2o11 Besuch Findlingsareal BMW, F. Jacobs / M. Seifert23.o8.2o11 Entwurfsplanung, zwei Standortvarianten, Kostenschätzung, Fa. GFSL1o.o9.2o11 Entwurfsplanung an die Stadt Leipzig13.o9.2o11 Zustimmung zur Entwurfsplanung durch die Stadt Leipzig, interne Zustimmung durch die DGGo8.1o.2o11 Textentwurf Bronzeplatteo1.11.2o11 Zustimmung DGG zur Auftragserteilung1o.11.2o11 Entwurf von Lageplan, Baubeschreibung, Material- und Mengenliste, Fa. GFSLo2.o1.2o12 Kontaktaufnahme zur Bronzegießerei Noack26.o1.2o12 Angebot eines Gestattungsvertrages der Stadt Leipzig an die DGGo1.o2.2o12 Begehung Findlingsareal BMW, W. Pippig, F. Jacobs, M. Seifert, Zusage Sponsoring BMW22.o2.2o12 Korrigierter Vertragsentwurf durch die DGG an die Stadt Leipzigo9.o5.2o12 Magdeborner Halbinsel (Findlingsareal Großpösna), F. Jacobs / G. Petzoldo1.o8.2o12 Haftpflichtversicherung DGG bei der Allianz3o.o8.2o12 Unterzeichnung Gestattungsvertrag durch die Stadt Leipzig und folgend durch die DGG.

    Die Stadt Leipzig überlässt der DGG eine Fläche von ca. 2 m² zur Nutzung. 26.o9.2o12 Begehung Findlingsareal BMW, Bergung und Transport des Steines nicht mehr möglich27.o9.2o12 Bronzegießerei Noack, Vereinbarung einer „Paketlösung“: Bergung, Transport, Aufstellung,

    Steinbearbeitung, Bronzeguss unter Einbeziehung der Steinmetzfirma Lager, Kostenangebot1o.1o.2o12 DGG-Auftrag an die Fa. Noack / Fa. Lager18.1o.2o12 Steinauswahl Findlingsareal Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See, M. Korn, Herr Lager, F. Jacobso7.11.2o12 Vorbereitung (Aushub) des Standplatzeso8.11.2o12 Gedenkstein: Bergung, Transport und Einbringung am Standplatz, Fixierung, Pflasterung

    (Dornreichenbacher Quarzporphyr)o7.o1.2o13 Festlegung des endgültigen Tafeltextes15.o2.2o13 Bronzeguss der Gedenktafel durch Fa. Noacko4.o3.2o13 Anbringung der Tafel, Verhüllung des Steines, 12:3o Uhr Enthüllung und Einweihung des Gedenksteins

    durch das Präsidium der DGG

    Der Text auf der Bronzetafel

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    13DGG-Mitteilungen 2/2o13

    Eröffnungsansprache der DGG-Tagung 2o13 in Leipzig Eiko Räkers, Präsident

    Sehr geehrter Herr Bürgermeister Müller,sehr geehrte Frau Rektorin Prof. Dr. Schücking,sehr geehrter Herr Dekan Prof. Dr. Haase,sehr geehrte Tagungsleiter Herr Prof. Dr. Korn, Herr Prof. Dr. Dietrich,meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Tagungsteilnehmer,

    im Namen des Vorstandes und des Präsidiums der Deut-schen Geophysikalischen Gesellschaft darf ich Sie rechtherzlich zu unserer 73. Jahrestagung in Leipzig begrüßen.

    Wir sind hoch erfreut, dass die Tagung gerade in die-sem Jahr in Leipzig stattfinden kann.

    Zum einen dürfen wir das 1oo-jährige Bestehen derGeophysik am Standort Leipzig feiern. Zum anderen istdiese Stadt der Gründungsort der Deutschen Geophysika-lischen Gesellschaft, die hier in direkter Nachbarschaftdes heutigen Instituts im September 1922 als Seismologi-sche Gesellschaft gegründet wurde. Wir haben zwar schonim März letzten Jahres in Hamburg des 9o. Geburtstagsder Gesellschaft erstmalig gedacht. Da die Gründung abererst im September 1922 stattfand, liegt das Datum der heu-tigen Tagung sogar etwas näher beim eigentlichen Jahres-tag, was uns gestattet, dieses Jubiläum heute gemeinschaft-lich in Leipzig zu begehen. Zur Feier des Tages konntenwir deshalb mit Unterstützung der Stadt Leipzig und ver-schiedener Sponsoren heute Morgen am Gründungsorteinen Gedenkstein enthüllen, der an dieses Ereignis vor9o Jahren erinnert. Der Stadt Leipzig und den Sponsorensei hiermit herzlich gedankt.

    Wenn meine Recherchen richtig sind, so ist diese Ta-gung die fünfte Jahrestagung der DGG in Leipzig. Nebender Gründungsveranstaltung stehen auch die Jahreszahlenweiterer Tagungen für historisch bedeutende Zusammen-hänge. Die Tagung im Jahr 1958 war sozusagen eine inner-deutsch grenzüberschreitende Veranstaltung. Ich nehmeauch an, mit entsprechend kontroversen politischen Dis-kussionen oder auch mit dem persönlichen Austausch vonInformationen im Hintergrund.

    Die Jahrestagung 1992 – direkt nach der Wiederver-einigung der beiden deutschen Staaten – steht dagegensymbolisch für den Aufbruch in eine neue gemeinsameZukunft. Dies wollen wir auch im Verlaufe der Veranstal-

    tung mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof.Dr. Wilhelm würdigen, der sich als damaliger Präsidentder DGG bei der Zusammenführung der beiden geowis-senschaftlichen Welten persönlich stark engagiert hat.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren,von Anfang an war die Geophysik eine Wissenschaft, dieeine zentrale Rolle bei der Aufsuchung von Rohstoffenspielte. Die Exploration von Erdöl, Erdgas, Mineralien undanderen Rohstoffen ist zwischenzeitlich – und zwar welt-weit – nicht mehr ohne die Anwendung geophysikalischerVerfahren denkbar. Auch hier gehörte Leipzig mit derGründung des VEB Geophysik in den 195oer-Jahren zu denVorreitern der industriellen Exploration.

    Leipzig steht also für die Geophysik sowohl im Be-reich der universitären Forschung als auch für das immeraktueller werdende Thema der Rohstoffversorgung undist einer der wenigen Standorte in Deutschland, von denenaus kommerzielle Firmen die Rohstoffsuche mit geophy-sikalischen Methoden betreiben.

    Da die Geschichte der Geophysik ein Schwerpunktdieser Tagung ist, möchte ich hier nicht weiter auf die Ver-gangenheit eingehen – das werden im Verlauf der Tagungberufenere Leute tun. Vielmehr möchte ich aktuelle The-men, die sich durch die z.B. angestrebte Energiewende er-geben, ansprechen und natürlich den speziellen Mehr-wert, den die Geophysik hierbei liefern kann.

    Liest man in den letzten Monaten die Tagespresseund Magazine wie den „Spiegel“, könnte man meinen,dass ein neues Zeitalter der Geowissenschaften angebro-chen ist. Begriffe wie Seltene Erden, „Fracking“ oder Geo-thermie haben Eingang in die Tagespresse gefunden. Na-tionale, ja selbst kontinentale Wirtschaftsräume könnensich nicht mehr selbst versorgen. Der Handel mit Geores-sourcen ist global geworden. Zentraleuropa ist abhängigvon Gas aus Russland, Erdöl aus dem Mittleren Osten undSeltenen Erden aus China. Die moderne Gesellschaftbraucht immer mehr und immer seltenere Rohstoffe, wasdie Entwicklung von Monopolen fördert. Darüber hinausrichtet sich der Fokus immer mehr auf die politischen, so-zialen und Umweltbedingungen, unter denen die Nutzungvon „Bodenschätzen“ im wahrsten Sinne des Wortes er-folgt. In Deutschland hängt die Umsetzung von Bergbau

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1314

    und Infrastrukturmaßnahmen ebenso stark von der öf-fentlichen Akzeptanz wie von den technischen und wirt-schaftlichen Rahmenbedingungen ab. Leider lässt sich diePolitik oft nicht nur von Sachargumenten leiten, wovonviele Kollegen hier im Saal sicher berichten könnten.

    Die Geophysik kann hier in vielfältiger Weise ihrenBeitrag leisten und auch Verantwortung übernehmen. Ei-nerseits erlauben verfeinerte Messtechniken eine immerbessere und detailliertere Darstellung des Untergrundes.Lagerstätten, die noch vor wenigen Jahren auch inDeutschland abgeschrieben waren, locken heute wiederInvestoren, die sich von verbesserten Methoden eine deut-liche Reduzierung ihres Risikos erwarten. Durch denNachweis Unkonventioneller Gaslagerstätten erhofft sichnicht nur Deutschland eine längere Verfügbarkeit heimi-scher Energieträger, einen Schub für die Gesamtwirtschaftund eine geringere Abhängigkeit von Importen. In Zeiteneines auslaufenden subventionierten Steinkohlebergbausund zunehmender Widerstände gegen die energetischeNutzung der Braunkohle könnte eine Förderung – im dop-pelten Wortsinn – deutscher Gasressourcen neben wirt-schaftlichen Vorteilen auch zu einem langfristigeren sanf-ten Übergang zu einer Versorgung mit bezahlbarenemissionsarmen und schließlich klimaneutralen erneu-erbaren Energien führen. Drastische Preissenkungen fürGas wie in den USA und ein Szenario, das das Land prak-tisch von Importen unabhängig sieht, sind allerdings fürDeutschland nicht zu erwarten.

    Bleiben wir noch für einen Augenblick bei dem an-schaulichen und sehr aktuellen Beispiel der Unkonventio-nellen Gaslagerstätten. Parameter, die eine erfolgreichegeophysikalische Exploration liefern soll, weichen durch-aus von denen konventioneller Lagerstätten ab. Ein direk-ter Nachweis von Gas in den extrem gering permeablenLagerstätten ist kaum möglich. Die Reservoireigenschaftensind wesentlich komplexer. Um höffige Bereiche zu iden-tifizieren, wird deshalb heute mit geophysikalischen Un-tersuchungen eine ganze Reihe zusätzlicher geologischerund physikalischer Attribute mit erkundet. Die besten Er-gebnisse lassen sich dann in einer engen Zusammenarbeitvon Geophysikern mit den anderen Disziplinen der Geo-wissenschaften erzielen.

    Im Hinblick auf andere als lagerstättenkundliche As-pekte offenbaren sich die vielfältigen Aspekte der Geophy-sik. Mikroseismisches Monitoring ist eine anerkannte Me-thode zur Beurteilung möglicher Gefahren, die vonhydraulischer Stimulation und dadurch befürchteten in-duzierten Gebirgsbewegungen ausgehen. Auch diese Mess-methode hat eine schnelle technische Weiterentwicklunggesehen, die sowohl der einfacheren Anwendung als auchder genaueren Ortung zugute kommt.

    Ähnlich verhält es sich bei der Geothermie: Auch dortwird die Geophysik einerseits zur Untersuchung des Re-servoirs genutzt, parallel dazu aber auch für ein intensivesMonitoring mit dem Ziel, Schaden von Menschen und Gü-tern abzuwenden. Gerade die Geophysik ist stärker noch

    als die Geologie geeignet, durch objektive Messungen phy-sikalischer Parameter eine Bestandsaufnahme des unter-irdischen Raums vorzunehmen sowie gegebenenfalls denNachweis und die Zuordnung von Ereignissen und Verän-derungen zu führen.

    Die Planung des so genannten unterirdischen Raumsist ein weiteres Thema, dem sich die Geowissenschaftenstellen müssen. Durch eine zu erwartende Zunahme derunterirdischen Nutzung in praktisch allen Teufenniveauswerden auch die Konflikte zwischen verschiedenen Nut-zungsarten zunehmen und die Notwendigkeit entspre-chender planerischer Priorisierungen. Während früherdie Förderung von Rohstoffen und die Wassergewinnungim Vordergrund standen, kommen heute unter anderemregenerative Energien wie die Geothermie und die Spei-cherung von Energieträgern in Gaskavernen und Aquifer-speichern hinzu. Regenerativ erzeugte Energie soll in Zu-kunft in Form von Methan, Druckluft oder Wasserstoff ingeeigneten geologischen Formationen gespeichert und beiBedarf wieder in Strom zurückverwandelt werden.

    Zu den Konflikten zwischen Rohstoffversorgung undenergetischer Nutzung haben die Staatlichen GeologischenDienste bereits im Jahre 2oo8 festgestellt, dass „die Bun-desrepublik Deutschland gegenwärtig und in der Zukunfteine eigenständige Rohstoffgewinnung benötigt. Rohstoff-sicherung ist als hoheitliche Daueraufgabe des Staates unverzichtbar; sie ist länderübergreifend zu betreiben“.Dabei wird „die bisherige Benachteiligung der Rohstoff -sicherung gegenüber anderen Raumnutzungsansprü-chen“ beklagt.

    Wenn auch viele Beteiligte Forderungen nach einerund an eine unterirdische Raumordnung stellen, ist die Um-setzung bedeutend schwieriger. Die Unwägbarkeit äußererEinflüsse (Bedarf, Wirtschaftlichkeit, technologischer Fort-schritt, Energiepolitik) allein schon auf die zeitlichen Abläufeund Erwartungen ist oft kaum seriös abzuschätzen. Wer hatdenn vor 2o Jahren den wirtschaftlichen Erfolg von Unkon-ventionellen Gaslagerstätten, die Notwendigkeit der Spei-cherung von Energie aus regenerativen Energien in großemUmfang, Änderungen der Handelsströme und andere Ent-wicklungen richtig eingeschätzt?

    Ein offenkundiger Bedarf besteht hier zunächst anentsprechenden geowissenschaftlichen Informationenund deren Aufbereitung als Grundlage für planerische Ent-scheidungen. Für eine flächendeckende Untersuchungund Bereitstellung von Informationen bietet sich die Geo-physik an, deren Daten in unserem digitalen Zeitalter be-sonders gut verarbeitet werden können und die in vielenFällen ohne nachhaltige Eingriffe in den Untergrund aus-kommt.

    So stellen sich vielleicht zurzeit besonders viele He-rausforderungen einer Wissenschaftsdisziplin, die inDeutschland auf über 1oo Jahre Geschichte zurückblickt.Heute sind viele Aktivitäten im Untergrund ohne eine vo-rausgegangene und begleitende Geophysik nicht denkbar,von „Stuttgart 21“ bis zum „Shale Gas“, von der Speiche-

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    15DGG-Mitteilungen 2/2o13

    rung radioaktiver Abfälle bis zum Braunkohlenbergbau.Neben dem Versuch, die Vorgänge in der Erde zu verste-hen, war die Geophysik bereits früh darauf ausgerichtet,die Aufsuchung von Bodenschätzen zu verbessern undMenschen vor Schäden zu bewahren, unabhängig davon,ob es sich um natürliche Vorgänge wie Erdbeben oder Fol-gen menschlicher Eingriffe handelte.

    Nicht zuletzt sollte die Geophysik auch komplexe Vor-gänge verständlich machen können, die immer mit Ein-griffen in den Erdkörper einhergehen. Als objektiven Mes-sern physikalischer Parameter könnte den Geophysikernin den nicht immer sachlich geführten Diskussionen füroder wider bestimmte Projekte oder Technologien eineSchlüsselstellung bei der Versachlichung der Debatte zu-fallen. Dazu müsste es ihnen gelingen, in der Darstellungder Fakten eine Brücke zwischen dem wissenschaftlichenDenken und dem Verständnis der breiten Öffentlichkeitzu schlagen.

    Ich persönlich glaube, dass die von der Tagungslei-tung ausgewählten Schwerpunktthemen „Geschichte derGeophysik“, „Geotomographie“ und „Ingenieur- und Um-weltgeophysik“ sowie das wissenschaftliche Rahmenpro-gramm zum weiteren Verständnis dieser Zusammenhängebeitragen werden.

    Tagungen vorzubereiten ist ein schwieriges Unterfan-gen. Neben planbaren Abläufen gibt es natürlich auch sehrviele unvorhergesehene Ereignisse, die es zu managen gilt.Das Organisationsteam geht erfahrungsgemäß durch men-tale Hochs und Tiefs und darf trotzdem nicht die Motivationverlieren. Deshalb möchte ich mich schon im Vorfeld beiden Organisatoren herzlich bedanken und wünsche uns al-len eine interessante und erfolgreiche Tagung.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.Ihr Eiko Räkers

    Der Präsident der DGG, Herr Prof. Dr. Räkers, begrüßt dieErben von Ludger Mintrop, Frau Dr. Angelika Mintrop-Aengevelt, Herrn Dr. Ludger Zangs und Frau GabrieleZangs mit Angehörigen, sowie die Teilnehmerinnen undTeilnehmer der Mitgliederversammlung. Räkers hält einekurze Ansprache zum DGG-Ehrenmitglied Ludger Min-trop. Anschließend verliest er den Schenkungsvertrag so-wie die Schenkungsurkunde, die den Erben für ihren demDGG-Archiv überlassenen Nachlass übergeben wird. HerrZangs als Vertreter der Erben richtet ein Gruß- und Dan-keswort an die anwesenden DGG-Mitglieder, in dem erseine Freude darüber zum Ausdruck bringt, dass der Min-trop-Nachlass nun in Leipzig nicht nur seinen „Heimat-hafen“ gefunden hat, sondern immer noch Interesse findet.Er dankt auch dem Verein der Göttinger Erdbebenwarte,ohne dessen Engagement die Schenkungsaktion nicht zu-stande gekommen wäre.

    TOP 1: Begrüßung, Feststellung der fristgerechten Einberufung und der BeschlussfähigkeitHerr Räkers eröffnet die Mitgliederversammlung. Er stelltfest, dass zur Mitgliederversammlung fristgerecht einge-laden worden ist. Die Beschlussfähigkeit ist satzungsgemäßgegeben, da mehr als 4o Mitglieder anwesend sind.

    TOP 2: Genehmigung der TagesordnungDie vorgelegte Tagesordnung wird ohne Änderungen vonder Versammlung genehmigt.

    TOP 3: Genehmigung des Protokolls der Mitglieder-versammlung vom 7. März 2012 in HamburgDas Protokoll wird ohne Änderungen angenommen.

    TOP 4: Bericht des Präsidenten InternesHerr Räkers bittet die Anwesenden, der DGG-Mitgliederzu gedenken, die seit der Mitgliederversammlung 2o12 ver-storben sind:• Herr Prof. Dr. Erich Niesner aus Leoben/ÖSTERREICH,

    verstorben am 22. April 2o12 im Alter von 57 Jahren,• Herr Dr. Adolf Best aus Niemegk/Potsdam (1995-1999

    Schatzmeister der DGG), verstorben am 13. September2o12 im Alter von 68 Jahren und

    • Herr Prof. Dr. Detlef Wolf aus Potsdam/Berlin, verstorbenam 11. Februar 2o13 im Alter von 61 Jahren.

    Weitere Sterbefälle sind der DGG nicht bekannt geworden.Die Anwesenden erheben sich für eine Schweigeminute.

    Protokoll der Mitgliederversammlungder Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) am 6. März 2o13 in Leipzig

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1316

    Herr Räkers beglückwünscht die Mitglieder mit besonderslanger Mitgliedschaft:

    Seit 60 Jahren Mitglied in der DGG:Herr Dr. Klaus Bibl aus Lexington, MA/U.S.A.

    Seit 55 Jahren Mitglied in der DGG:Herr Dipl.-Geophys. Claus Behnke aus Celle,Herr Prof. Dr. Wilhelm Bosum aus Burgwedel,Herr Prof. Dr. Hans Bodo Hirschleber aus Stelle,Herr Dipl.-Geophys. Wolfgang Hoppe aus Hannover,die Westfälische Wilhelms-Universität Münster,Herr Dr. Jiri Vanek aus Prag/TSCHECHISCHE REPUBLIK,Herr Prof. Dr. Wilfried Weigel aus Buchholz in der Nordheide,Herr Prof. Dr. Jürgen Untiedt aus Münster,Herr Prof. Dr. Heinz Kautzleben aus Berlin.

    Seit 50 Jahren Mitglied in der DGG:Herr Dr. Oskar Kappelmeyer, Forsthart,Herr Dr. Fritz Keller, Clausthal-Zellerfeld,Herr Prof. em. Dr. Rudolf Meißner, Kiel,Herr Prof. Dr. Nikolai Petersen, München,Herr Dr. Siegfried Plaumann, Burgwedel,Herr Dr. Claus Prodehl, Pfinztal – persönlich anwesend,Herr Prof. Dr. Fritz Rummel, Bayreuth,Herr Dr. Klaus-Peter Sengpiel, Burgwedel,Herr Prof. Dr. Gerold Siedler, Kiel,Herr Prof. em. Dr. Heinrich Soffel, Gauting,Herr Dr. Hans Voelker, Göttingen,Herr Prof. Dr. Jürgen Wohlenberg, Burgwedel.

    Seit 45 Jahren Mitglied in der DGG:Herr Dr. Klaus-Peter Bonjer, Karlsruhe,Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Adolf Ebel, Köln,Herr Dr.-Ing. Hans A.K. Edelmann, Hannover,Herr Prof. Dr. Ralph Hänel, Isernhagen,die Technische Universität Clausthal,die Universität Stuttgart,die Ludwig-Maximilians-Universität München, die ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Hannover,das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Hannover,Herr Prof. Dr. Hans-Rolf Schick, Wolfschlugen,Herr Dipl.-Geophys. Günter Schulz, Otterndorf,Herr Dr. Dieter Seidl, Kempten/Allgäu,Herr Dr. Erich Steveling, Göttingen,Herr Prof. Dr. Helmut Wilhelm, Karlsruhe,die Wintershall Holding GmbH, Kassel,Herr Dr. Gerhard Zech, München.

    Seit 40 Jahren Mitglied der DGG:Herr Prof. Dr. Julius Drimmel, Wien/ÖSTERREICH,Herr Dr. Rainer Fiedler-Vollmer, Biesenthal,Frau Dipl.-Geophys. Helga Häseker, Bremen,

    Herr Prof. em. Dr. Hans-Peter Harjes, Hannover,die Ruhr-Universität Bochum,Herr Dr. Jürgen Sommer, Hannover.

    Des Weiteren spricht er denjenigen Mitgliedern der DGGdie herzlichsten Glückwünsche aus, die im Verlauf des Jah-res 2o13 einen „runden“ Geburtstag begehen:

    80 Jahre alt werden in diesem Jahr …Herr Peter Stiller, Sarstedt/Hannover,Herr Prof. Dr. Seweryn J. Duda, Sarstedt/Hannover,Herr Prof. Dr. Hans-Rolf Schick, Wolfschlugen,Herr Dr. Axel Plesinger, Ricany/TSCHECHISCHE REPUBLIK,Herr Dr. Wolfgang Jäger, Zwenkau,Herr Prof. Dr. Gerold Siedler, Kiel,Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Adolf Ebel, Köln,Herr Prof. Dr. Jürgen Wohlenberg, Burgwedel.

    75 Jahre alt wurden bereits …Herr Dr. Manfred Palandt, Burgwedel,Herr Dr. Alpan Cete, Bochum,Herr Dr. Rudolf Pucher, Langenhagen.

    75 Jahre alt wird heute …Herr Dr. Hermann Mehlhorn, Peine.

    75 Jahre alt werden …Herr Prof. Dr. Jürgen Sündermann, Halstenbek,Herr Univ. Prof. Mag. Dr. Kayihan Aric, Wien/ÖSTERREICH,Herr Dr. Fritz Keller, Clausthal-Zellerfeld,Herr Prof. Dr. Harald Lindner, Freiberg,Herr Prof. Dr. Mohamed M.A. El-Awady, Tanta/ÄGYPTEN,Herr Dr. Alfred R. Volker, Gommern,Herr Dr. Dieter Seidl, Kempten/Allgäu,Herr Dr. Jean Pohl, München,Herr Prof. Dr. V. Manuel Araneda, Santiago de Chile/CHILE,Herr Prof. Dr. Gerald Peschel, Greifswald,Herr Dr. Erich Steveling, Göttingen,Herr Dr. Khalil Abu-Ayyash, Amman/JORDANIEN,Herr Dipl.-Geophys. Klaus Demuth, Stralsund.

    70 Jahre alt werden …Herr Dr. Jürgen Zimmermann, Scharbeutz,Herr Dipl.-Geophys. Kurt Grubbe, München,Herr Prof. Dr. Rainer Kind, Potsdam,Herr Dr. Heinrich Meyer, Sehnde,Herr Dr. Klaus Tietze, Celle,Herr Dr. Manfred Degutsch, Altenberge,Herr Prof. Dr. Hannes Voigt, Aachen,Herr Dr. Gernot Reitmayr, Hannover,Herr Dr. Christian Schweitzer, Burgwedel.

    ˇ ˇ

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    17DGG-Mitteilungen 2/2o13

    65 Jahre alt wurden bereits …Herr Dipl.-Geophys. Christian Putscher, Lutherstadt Eisleben,Herr Dr. Klaus-Dieter Klinge, Krölpa OT Herschdorf.

    65 Jahre alt werden noch …Herr Dr. Georg Nover, Bonn,Herr Dr. Günther Just, Großpösna,Herr Dipl.-Geophys. Georg Boomgaarden, London/VEREINIGTES KÖNIGREICH,Frau Dr. Sonja Faber, Helmsange/LUXEMBURG,Herr Dipl.-Geophys. Dimitrios Babassikas, Athen/GRIECHENLAND,Herr Dr. Tamás Ormos, Miskolc-Egyetemváros/UNGARN.

    Herr Räkers berichtet, dass der Vorstand seit der letztenMitgliederversammlung dreimal getagt hat, am 8. März2o12 in Hamburg sowie am 5. Oktober 2o12 und am 5. März2o13 in Leipzig. Das Präsidium tagte am 2o. Juni 2o12 inEssen und am 14. Dezember 2o12 in Hannover.

    Er informiert über die Entwicklung der Überlassungdes geowissenschaftlichen Nachlasses von Ludger Mintropdurch dessen Erben. Auch informiert er darüber, dass amEröffnungstag der diesjährigen Tagung am Gründungsortder DGG in der Talstraße, Ecke Liebigstraße, o41o3 Leipzig,ein Gedenkstein feierlich enthüllt wurde, der an die Grün-dung unserer Gesellschaft im Jahre 1922 erinnert. An dieserVeranstaltung nahmen überraschend viele Menschen teil,u.a. auch Vertreter der Stadt. Es wurden Grußworte ge-sprochen. Für die Aufstellung des Steines, der die erste Im-mobilie der DGG darstellt, wurde mit der Stadt ein Nut-zungsvertrag abgeschlossen. Diesbezüglich wurdeerstmalig eine Vereinshaftpflichtversicherung abgeschlos-sen, über die darüber hinaus auch Veranstaltungen, dieim Namen unserer Gesellschaft durchgeführt werden, zu-künftig mitversichert sind.

    Während der feierlichen Eröffnung wurden drei Aus-zeichnungen vergeben: Prof. Dr. Helmut Wilhelm ausKarlsruhe wurde zum Ehrenmitglied der DGG ernannt,Dr. Gregor Golabek aus Zürich wurde mit dem Karl-Zoep-pritz-Preis ausgezeichnet und Dr. Urs Böniger aus Potsdamerhielt den Günter-Bock-Preis.

    Herr Räkers macht auf die heutigen Wahlen für denVorstand und den designierten neuen Präsidenten auf-merksam. Die Kandidaten, die seitens des Vorstandes vor-geschlagen werden, haben sich in den Roten Blättern vor-gestellt. Nach den Regeln sollte der Kandidat für dendesignierten Präsidenten diesmal aus einer außeruniver-sitären Forschungseinrichtung kommen.

    Herr Räkers informiert, dass Herr Prof. Dr. UlrichPlatt als Vertreter der Deutschen Physikalischen Gesell-schaft (DPG), mit der die DGG assoziiert ist, einer Einla-dung zu unserer Vorstandssitzung während der Tagung ge-folgt ist. Mit der DPG hat sich ein guter Austauschentwickelt, der weiter ausgebaut werden soll. So gibt eswährend der diesjährigen Tagung auch drei Beiträge von

    DPG-Mitgliedern. Diskutiert wurde z.B. der Vorschlag,fachspezifische Symposien gemeinsam auszurichten.

    Des Weiteren ist die DGG mit der SEG assoziiert. ImRahmen dieser Kooperation gab es eine besondere Veran-staltung der SEG, eine sogenannte „DistinguishedLecture“, die im Oktober 2o12 an der FU Berlin und aufder Tagung GeoHannover in Hannover als „HonoraryLecture“ zum Thema „Near surface seismic: more than aproblem of scale“ gegeben wurde. Vortragender war RickMiller vom Kansas Geological Survey in Lawrence, USA.Die Kosten wurden von der SEG getragen.

    Dagegen gestaltete sich die Zusammenarbeit mit derEAGE schwieriger. So war es diesmal nicht möglich, einindustrienahes Kolloquium im Anschluss an die Tagungzu organisieren. Diesbezüglich werden Gespräche geführt,die ein Gesamtkonzept zum Ziel haben, bei dem auch diePreisgestaltung eine Teilnahme gerade der jungen For-scher erlaubt.

    Die erste Resonanz zur diesjährigen Tagung in Leip-zig ist sehr positiv. Die Tagung ist hervorragend organisiertund die Themen erfreuen sich eines guten Zulaufes. HerrRäkers dankt hierfür den Organisatoren im Namen derGesellschaft.

    TOP 5: Bericht des GeschäftsführersHerr Lühr bittet die Mitglieder, bei Kontaktaufnahme mitder Geschäftsstelle als Grund den Bezug zur DGG zu nen-nen. Dies würde ihm helfen, das Anliegen gleich richtigeinordnen zu können, da er täglich schon allein wegen sei-ner GFZ-Tätigkeit sehr viele E-Mails bekommt.

    TOP 6: Bericht des SchatzmeistersHerr Rudloff berichtet über die Häufung von DGG-Aktivi-täten am 8. November der letzten Jahre. So wurde der Ge-denkstein in Leipzig am 8. November 2o12 an seinen Platzgesetzt und unsere Veranstaltung zur Herausgabe der Wie-chert-Briefmarke fand am 8. November 2o11 in der Nie-dersächsischen Landesvertretung in Berlin statt.

    Weiter geht er auf die besonderen Aufgaben desSchatzmeisters ein, die die Vermögensverwaltung, den fi-nanziellen Geschäftsbetrieb, die DGG-Bilanz und die Mit-gliederentwicklung betreffen. In einer Powerpoint-Prä-sentation stellt er Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2o12im Einzelnen sowie den in Präsidium und Vorstand disku-tierten Haushalt für 2o13 vor.

    Mit Stand vom 31.12.2o12 beträgt das Vermögen derDGG inklusive Barkasse 81.557,36 EUR. Die Summe ist ge-genüber der des letzten Jahres leicht abgeschmolzen. Da-rin enthalten sind Verbindlichkeiten für das GeophysicalJournal International (GJI) in Höhe von 26.538,25 EUR.

    Wie schon in den Roten Blättern berichtet, wurdenach Aufforderung durch das Finanzamt eine Anpassungder Satzung notwendig. Die Anpassung der Satzung wurdeim Vorstand abgestimmt und dem Finanzamt vorgelegt. Esfehlt noch die Eintragung durch das Registergericht. Erbittet die Mitgliederversammlung um eine formale Be-

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1318

    schlussfassung unter TOP 17. Wenn die DGG der Aufforde-rung des Finanzamtes nicht gefolgt wäre, hätte dies dieGemeinnützigkeit gefährdet.

    Zur Vorbereitung des geplanten Umbaus der DGG-Mitgliederdatenbank zur besseren Umsetzung z.B. vonAdressänderungen sowie zur Erleichterung des Rech-nungs- und Finanzwesens durch Auslagerung des Last-schriftverfahrens und die Einführung Web-basierter „Ser-vices“ hat es ein erstes Gespräch mit Frau Biegemann (vonWITAGO) und Herrn Heuer in Bremen gegeben. Ziel istdie Einführung eines professionellen Kongress-Verwal-tungs-Systems (CVS).

    Weiter informiert er, dass die inzwischen 8. GaussLecture während der EGU in Wien am Mittwoch, den 1o.April 2o13 wie gewohnt um 19 Uhr stattfindet. Vortragenwird diesmal Dr. Stefan Baisch (Q-con GmbH, Bad Berg-zabern) zum Thema „Tremors behind the power outlet –where earthquakes appear on our monthly bill“. Um 18Uhr gibt es wieder einen Empfang mit Getränken und Fin-gerfood.

    Herr Rudloff berichtet, dass die Mitgliederzahl auf1.164 gewachsen ist, plus 5 Beitritte während dieser Tagung.Mit Prof. Wilhelm haben wir 9 Ehrenmitglieder in unserenReihen.

    Vermögen der DGG am 31.12.2o12

    Barkasse und Bankkonten 39.585,o5 EURRücklagen 25.822,5o EURSchenkung (Bock-Preis) 16.149,81 EUR

    81.557,36 EUR

    Einnahmen-/Überschussrechnung 2o12 in EUR (ohne Tagungsbetrieb): + –Ideeller Vereinsbetrieb 39.114,5o 24.63o,o2Vermögensverwaltung o1.936,71 oo.5o8,69Zweckbetrieb 33.554,oo 5o.474,52Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb oo.18o,oo oo.ooo,ooSumme 74.785,21 75.613,23Ergebnis -828,o2

    Am Ende seines Berichts dankt Herr Rudloff den Mitglie-dern für ihr Vertrauen.

    TOP 7: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des SchatzmeistersHerr Thomas Walter (Potsdam) berichtet, dass er gemein-sam mit Herrn Tilman Hanstein (Köln) am 1. März 2o13 dieKasse der DGG in Potsdam geprüft hat. Geprüft wurden dieUnterlagen der DGG-Kasse (Bilanz, Bankkonten Postbankund HASPA, Konto Barkasse, Konto Termingeld, KontoRücklagen), Belege zu Spenden sowie Belege zu Schen-kungen, Tagungs- und Versicherungsunterlagen. Dabeiwurden Fragen, insbesondere zur Versicherung, verständ-

    lich und überzeugend beantwortet. Die umfangreichenUnterlagen waren vollständig vorhanden und die Beleg-führung leicht nachvollziehbar. Die Kassenprüfer habensich davon überzeugt, dass alle Ausgaben nur satzungsge-mäßen Zwecken dienten. Es ergaben sich keinerlei Bean-standungen. Herr Walter empfiehlt deshalb der Mitglie-derversammlung die Entlastung des Schatzmeisters.

    Der Schatzmeister wird ohne Gegenstimme bei eige-ner Enthaltung einstimmig entlastet.

    TOP 8: Bericht des deutschen Herausgebers des Geophysical Journal International (GJI)Herr Renner ist entschuldigt, weshalb Herr Rudloff denBericht des DGG-Haupteditors und „Deputy Editor inChief“ des GJI abgibt. Derzeit sind 29 Editoren aktiv, davon7 aus der DGG. Im Schnitt bearbeitet ein Editor 3o Manu-skripte pro Jahr. Der Wechsel von Wiley zu Oxford Univer-sity Press zu Beginn des Jahres verlief glatt.

    Herr Rudloff berichtet, dass im vergangenen Zeit-raum 743 Artikel (research paper) eingereicht worden sind,von denen 4o % abgelehnt wurden. Artikel chinesischerErstautoren sind mit 14 % vertreten und belegen damit imRanking hinter den USA (16 %) den 2. Platz. Deutsche Erst-autoren nehmen mit 6 % den 6. Platz ein.

    Auffallend ist der unverändert hohe Anteil seismolo-gischer Themen (> 5o %).

    Eingereichte Farbabbildungen werden jetzt einheit-lich behandelt. Die Produktionszeit beträgt derzeit 23 bis31 Tage. Der „Impact Factor“ des GJI liegt derzeit bei 2,5,der des Journal of Geophysical Research (JGR) bei ca. 3,o.

    TOP 9: Bericht der Redaktion der DGG-Mitteilungen und von GMitHerr Grinat berichtet, dass Herr Kaiser aus dem Redakti-onsteam ausgeschieden ist, dem er seit Heft 1/2oo5 ange-hört hat. Er dankt Herrn Kaiser für die gute und fruchtbareZusammenarbeit. Seine Aufgaben übernimmt zukünftigdas Vorstandsmitglied Klaus Lehmann, der sich schon ein-gearbeitet hat. Somit besteht das Redaktionsteam wiederaus drei Personen: Frau Hock, Herrn Lehmann und ihm.Das Layout der Mitteilungen, das bisher von Frau Zaton(BGR) erstellt worden ist, der jedoch eine weitere Unter-stützungsarbeit seitens ihres Arbeitgebers untersagtwurde, wurde schon bei Heft 1/2o13 von einem professio-nellen Layouter erstellt, der kurzfristig auf Vorschlag vonHerrn Rudloff ausfindig gemacht werden konnte. Die Zu-sammenarbeit hat gut geklappt, das Layout wurde etwasverändert. Herr Grinat bittet die Mitglieder um Vorschlägefür weitere Verbesserungen des Layouts der Roten Blätter,die jetzt, in der Anfangsphase der neuen Zusammenarbeit,noch relativ einfach Berücksichtigung finden können.

    Das Heft 1/2o13 ist mit der Einladung zur Mitglieder-versammlung fristgerecht erschienen. Für dieses Heft wur-den 2o Beiträge eingereicht, von denen 5o % in den letzten1o Tagen vor Drucklegung eintrafen. Er bittet darum, der

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    19DGG-Mitteilungen 2/2o13

    Redaktion die Erstellung von Sonderbänden frühzeitigmitzuteilen, damit die Nummerierung stimmig gehaltenwerden kann. Auch bei Sonderbänden sind wir wie bei al-len DGG-Publikationen verpflichtet, der Deutschen Natio-nalbibliothek jeweils zwei Exemplare zukommen zu lassen.Er dankt allen Autoren für die rege Beteiligung. Redakti-onsschluss für das nächste Heft ist der 3o. April 2o13. Ein-sendungen und Korrespondenz erreichen die Redaktionunter .

    Herr Grinat berichtet als Redaktionsmitglied beiGMit, dass bisher 9 GMit-Hefte mit DGG-Beteiligung er-schienen sind. Pro Jahr beteiligt sich die DGG an zwei vonvier Heften mit 3 bis 6 Seiten Gesellschaftsblock. Dienächste Ausgabe mit DGG-Beteiligung ist für Juni 2o13 vor-gesehen. Redaktionsschluss ist bereits der 15. April 2o13.Beiträge für unseren Gesellschaftsblock können jedochnoch bis zum 3o. April eingereicht werden. Er macht daraufaufmerksam, dass GMit auch im Internet verfügbar ist undbittet um Artikel für den Geofokus.

    TOP 10: Kurzberichte der Vorsitzenden/Sprecher der DGG-Komitees und -ArbeitskreiseKomitee Publikationen (Bohlen): Herr Bohlen ist entschuldigt.

    Komitee Öffentlichkeitsarbeit (Barckhausen):Herr Barckhausen berichtet über Anfragen von Journalis-ten zum Thema der Tagung. Er bittet alle Mitglieder, ihmbzw. Komitee-Mitgliedern Zeitungsartikel über die Tagungmitzuteilen. Weiter berichtet er über Aktivitäten des Ko-mitees, wie z.B. die Ausrichtung der C.-F.-Gauß-Lecturemit einem Empfang während der EGU-Tagung in Wien.Pressemitteilungen werden z.B. über den Informations-dienst Wissenschaft (iwd) initiiert.

    Komitee Internet (Günther):Herr Günther ist entschuldigt, weshalb Herr Barckhausenfür ihn berichtet. Herr Günther ist stets bemüht, die Web-seiten zu pflegen und aktuell zu halten. Er arbeitet an einerProfessionalisierung des DGG-Internet-Auftrittes. Die Im-plementierung eines „Content Management Systems“(CMS) wird hierfür eine höhere Flexibilität und geringereKomplexität bieten und damit seinem Nachfolger die Arbeiterleichtern. Er hat testweise eine Facebook-Seite einge-richtet, denn die Auftritte bei Facebook, als Webseite undKommunikationsplattform, nehmen zu. Herr Räkers in-formiert, dass auch Firmen die „Social Media“ verstärktnutzen, um junge Menschen besser erreichen zu können.Es gibt eine (ältere) E-Mail-Generation und eine (jüngere)Facebook-Generation.

    Komitee Jahrestagungen (Yaramanci):Herr Yaramanci berichtet, dass die Tagungsorte für dienächsten vier Jahre festgelegt werden konnten. Die kom-mende Jahrestagung wird vom 1o. bis 13. März 2o14 in Karls-

    ruhe stattfinden. Vom 16. bis 19. März 2o15 wird das LIAGhauptverantwortlich die Tagung in Hannover ausrichten.Die BGR wird hierbei dem LIAG unterstützend zur Seite ste-hen. Noch mit einem Vorbehalt wird 2o16 Münster Tagungs-ort sein. Die Tagung 2o17 wird in Potsdam stattfinden, ge-meinsam ausgerichtet von GFZ und Universität. 2o17 feiertdas GFZ auch sein 25-jähriges Gründungs-Jubiläum.

    Komitee Ehrungen (Schmeling):Herr Schmeling ist entschuldigt.

    Komitee Firmen (Lehmann):Herr Bodo Lehmann berichtet, dass alle Firmen dem lo-kalen Organisationskomitee, insbesondere Herrn Dr. An-dreas Schuck, ein Lob für die gute Organisation ausspre-chen. An der Firmenausstellung beteiligten sich diesmal2o Firmen. Ein Erfolg war auch das Ausstellertreffen amDienstag, bei dem offene Punkte geklärt wurden und einFeedback gegeben werden konnte. Er empfiehlt für die Ta-gung im kommenden Jahr, dass der Organisator der Fir-menausstellung schon bei der nächsten Vorstandssitzunganwesend sein sollte, um Informationen zu geben und An-regungen sowie Wünsche entgegenzunehmen. Der Vor-standsrundgang durch die Firmenausstellung brachte einepositive Resonanz bei allen Ausstellern.

    Komitee Mitglieder (Kopp):Frau Kopp berichtet, dass die Mitgliederzahl der DGG fastdie 1.2oo-Marke erreicht hat, aber der Zuwachs derzeitleicht stagniert. Auffällig ist, dass viele studentische Nicht-mitglieder an der Tagung teilnehmen. Sie bittet diese, eineMitgliedschaft in Erwägung zu ziehen.

    Komitee Studierende (Thiel):Herr Thiel berichtet, dass die Facebook-Gruppe der Geo-physik-Studierenden seit mehr als anderthalb Jahren exis-tiert und nun mehr als 28o Mitglieder hat. Die Zahl nimmtstetig zu. Die Webseite wird auf-grund vermehrter Anfrage von Studierenden und Firmenaus dem Ausland ins Englische übersetzt. Die Geophysik-Mailing-Liste mussteumbenannt werden in , auf-grund des Umzuges zum Server am Karlsruher Institut fürTechnologie (KIT). Es gibt mehr als 5oo Abonnenten ausdem In- und Ausland, Studierende und ehemalige Studie-rende aus dem Bereich der Geophysik.

    Das Geophysikalische Aktionsprogramm (GAP) 2o13trifft sich in Münster vom 9. bis 12. Mai 2o13. Die DGG un-terstützt das GAP traditionell mit 1.ooo,- EUR.

    Die Bundesfachschaftstagung der Geowissenschaften(BuFaTa) findet vom 2. bis 5. Mai 2o13 in Jena statt. Hierfürwird eine finanzielle Unterstützung gewünscht. Herr Rud-loff bittet darum, dass die Organisatoren der BuFaTa einenoffiziellen Antrag an den Schatzmeister der DGG stellen.

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1320

    Komitee Studienfragen (Dahm):Herr Dahm berichtet, dass sich das Komitee am letzten Mon-tag getroffen hat. Er bekommt starke Unterstützung durchFrau Dr. Ellen Gottschämmer. Sie haben eine „Transmissi-bility Matrix“ erstellt, die Studierenden der Master-Studi-engänge eine bessere Orientierung für einen problemlosenWechsel zwischen Studiengängen an verschiedenen Uni-versitäten bieten kann. Zukünftig wird ein neuer Fragebogenzur Praxis erstellt, der bei Firmen die von Bewerbern erwar-teten Skills abfragen soll. Weiter sollen Informationen zumöglichen Industriepraktika und die dabei von Studieren-den gemachten Erfahrungen gesammelt und zur Verfügunggestellt werden. Er appelliert an die Studienverantwortli-chen, dem Komitee Rückmeldung zu geben.

    Komitee Kooperationen (Krawczyk):Frau Krawczyk berichtet 1) zu Neuigkeiten aus dem Bereich EAGE:

    Bei der Jahrestagung 2o13 hat die DGG einen Stand beider EAGE-Tagung in London. Ebenso ist ein EAGE-Stand in Leipzig vertreten.

    2) zur SEG:Die Kooperation hat sich seit dem letzten Jahr etabliert(siehe auch GMit-Heft 5o). Informationen über denmöglichen Aufenthalt von Gastsprechern für 2o13 wer-den weitergeleitet.

    3) zum BDG:Der BDG ist als Aussteller mit einem Stand auf der DGG-Tagung in Leipzig vertreten. Der Ausschuss „Geophy-sikalische Mess- und Beratungsunternehmen“ des BDGhat sich am Nachmittag des 6. März 2o13 im Rahmender DGG-Tagung in Leipzig getroffen.

    Der Ausschuss „Hochschule und Forschungseinrichtun-gen“ des BDG führt regelmäßig Veranstaltungen für Stu-diendekane, Studiengangleiter, Studentenberater und in-teressierte Studierende aus den Geowissenschaften durch.Am 3. Mai 2o13 findet in Halle ein Studienforum mit dreiThemenblöcken statt:• Sechs Semester Bachelor in den Geowissenschaften –

    berufsqualifizierend?• Transparenz zwischen den Studiengängen, • Career-Tracking und dessen Auswirkungen

    auf das Studiendesign.Seit 2oo7 proklamieren der BDG und die Deutsche Gesell-schaft für Geowissenschaften (DGG) gemeinsam ein Ge-stein des Jahres (). Für 2o13wurde Kaolin gewählt.4) zu DGGT:

    Ein Vorhaben zur gemeinsamen Veröffentlichung einesMerkblatts zur seismischen Baugrunderkundung(DGZfP, DGGT, unter Mitarbeit mehrerer DGG-Mitglie-der) war bisher an der langen Bearbeitungszeit im ent-sprechenden DGG-Ausschuss gescheitert. Das Merk-blatt liegt nunmehr vollständig vor; nur Stilistik,Typographie und Layout sind noch zu bearbeiten. Eswird 2o13 bei der DGZfP erscheinen.

    5) zum Komitee:Rainer Kind tritt als IASPEI-Vertreter im NKGG zurück;damit wird er auch aus dem DGG-Komitee ausscheiden.Torsten Dahm ist als Nachfolger vorgeschlagen, wasvom Vorstand diskutiert werden sollte. Ein Wechsel er-gäbe sich analog zur NKKG-Ernennung dann auch imKomitee Kooperationen.

    Arbeitskreis Angewandte Geophysik (Schuck):Herr Schuck berichtet, dass der Arbeitskreis „AngewandteGeophysik“ der DGG heute (6. März 2o13) das traditionelleDGG-Kolloquium durchgeführt hat, diesmal zum Thema„Stimulation und Fracking“. Als Convenor fungierten Man-fred Joswig und Ugur Yaramanci. Die vier Beiträge waren:

    Martin Sauter (Geowissenschaftliches Zentrum derUniversität Göttingen, Abt. Angewandte Geologie): Abschät-zung der Risiken aus Frac-Maßnahmen für das oberflä-chennahe Grundwasser.

    Stefanie Krug und Torsten Tischner (BGR): Frac-Ope-rationen für die tiefe Geothermie in Deutschland.

    Dieter Sieber (ExxonMobil Production DeutschlandGmbH): Frac-Technologie –Erfahrungen in deutschen Erd-gaslagerstätten.

    Bernd Schmidt (Landesamt für Geologie und BergbauRheinland-Pfalz): Beteiligung des Erdbebendienstes anbergrechtlichen Genehmigungsverfahren (Bohrlochberg-bau) innerhalb einer dafür zuständigen Fach- und Geneh-migungsbehörde in SW-Deutschland (Rheinland-Pfalz).

    Leider fehlen im zugehörigen Sonderband diesmalzwei Artikel. Ein Referent musste kurzfristig absagen undder gefundene Vertreter konnte in der Kürze der Zeit kei-nen schriftlichen Beitrag fertigstellen. Dieser soll jedochnachgereicht werden.

    Arbeitskreis Elektromagnetische Tiefenforschung (EM)(Schwalenberg/Börner):Frau Katrin Schwalenberg berichtet, dass die Beiträge zumletzten Schmucker-Weidelt-Kolloquium 2o11 (ca. 3oo Arti-kel) nun online über die AK-Seite am GFZ verfügbar sind.Das nächste Kolloquium wird vom 23. bis 27. September2o13 stattfinden und wird von der Kölner Arbeitsgruppeum Herrn Tezkan organisiert.

    Nachdem der 21. EM-Induction-Workshop 2o12 mitca. 26o Beiträgen in Darwin, Australien, abgehalten wor-den ist, wird nun, nach über 3o Jahren, der 22. Workshopder „International Association of Geomagnetism and Ae-ronomy“ (IAGA) nach Deutschland kommen und 2o14 inWeimar stattfinden. Herr Oliver Ritter kümmert sich mitVorrang um die Vorbereitung dieser Veranstaltung, zu der4oo internationale Teilnehmer erwartet werden.

    Arbeitskreis Dynamik des Erdinnern (Riedel):Herr Riedel ist entschuldigt.

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    21DGG-Mitteilungen 2/2o13

    Arbeitskreis Hydro- und Ingenieurgeophysik (Werban):Frau Werban berichtet, dass vom 9. bis 11. Oktober 2o13 inNeustadt an der Weinstraße ein DGG/BDG-Seminar „Ober-flächennahe Erkundung“ stattfindet. Im Rahmen des Se-minars wird es einen Workshop zum Thema „Geo-Model-lierung“ unter der Leitung von Dr. Manfred Wuttke(Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik – LIAG) geben.Sie bittet die Anwesenden, Werbung für das Seminar zumachen.

    Arbeitskreis Induzierte Polarisation (IP) (Kemna):Herr Kemna berichtet, dass seit vier Jahren internationaleIP-Workshops ausgerichtet werden. Der nächste interna-tionale Workshop wird 2o14 in Frankreich stattfinden. EinTreffen des AK ist für Donnerstag, den 7. März im Anschlussan die Tagung anberaumt.

    Arbeitskreis Geothermik (Clauser):Kein Beitrag.

    Arbeitskreis Geschichte der Geophysik mit Archiv Leipzig (Schütze/Jacobs):Frau Schütze berichtet, dass zur Poster-Session zumSchwerpunktthema „Geschichte der Geophysik“ 33 Postereingereicht worden sind. Diese erfreulich vielen Beiträgesollen nun auch allgemein zugänglich gemacht werden.Sie spricht die Autoren diesbezüglich an. Herr Jacobs danktfür die starke Beteiligung und wird hierüber in den RotenBlättern berichten.

    Weiter berichtet Herr Jacobs, dass es am Dienstag-abend eine Veranstaltung gab mit einem Gast aus Öster-reich. Frau Dr. Christa Hammerl vom österreichischenErdbebendienst berichtete u.a. über Victor Conrad unddie Hilfe, die er durch Beno Gutenberg erfahren hat. Erbittet diejenigen, die Informationen zu Conrad aus der Zeitdes Dritten Reiches beitragen können, sich mit Frau Ham-merl in Verbindung zu setzen.

    Er dankt Herrn Yaramanci für sein Bemühen um denMintrop-Nachlass und überreicht ihm in Anerkennungseiner Verdienste einen Clip, der eine Büroklammer vonMintrop enthält. Auch Herr Barckhausen erhält so eineAuszeichnung für seine tatkräftige Unterstützung bei derDigitalisierung der Mintrop-Karten.

    Er informiert, dass Rainer Kind (GFZ) zukünftig Spre-cher des AK Geschichte sein wird. Er selbst kann seineKräfte somit voll auf das Archiv konzentrieren. Dem AKwünscht er auch weiterhin viel Erfolg.

    TOP 11: Stand der Diskussion um den Dachverband Gesellschaften der Festen ErdeHerr Korn berichtet, dass die Diskussion zu diesem Themanun seit eineinhalb Jahren läuft. Der Dachverband solleine bessere Sichtbarkeit der Gesellschaften der FestenErde erzeugen und ein gemeinsames Sprachrohr bieten.Aus Sicht des DGG-Vorstandes ist er keine Vorstufe zu ei-nem gemeinsamen geowissenschaftlichen Verein, weshalb

    auch nur Gesellschaften Mitglied werden könnten. Getra-gen würde der Dachverband durch vier Säulen: die Deut-sche Gesellschaft für Geowissenschaften (vormals Deut-sche Geologische Gesellschaft (DGG) und Gesellschaft fürGeowissenschaften (GGW)) im Verbund mit der Geologi-schen Vereinigung, die Deutsche Mineralogische Gesell-schaft, die Paläontologische Gesellschaft sowie die Deut-sche Geophysikalische Gesellschaft. Es gab bisher zweiTreffen im Juni und Dezember 2o12, an denen er und HerrRudloff auch teilnahmen. Als Ergebnis liegt ein erster Sat-zungsentwurf vor, der auch in den Roten Blättern 1/2o13und zusammen mit einem gemeinsamen Vorwort der Vor-sitzenden der Gesellschaften im GMit-Heft 51 abgedrucktworden ist.

    Die GeoUnion hat mit Prof. Dr. Manfred Strecker(Universität Potsdam) seit November 2o12 einen neuen Prä-sidenten. Damit ergibt sich auch für den geplanten Dach-verband eine neue Situation. Im April findet in Frankfurtauf Einladung der GeoUnion ein Gespräch mit allen Trä-gergesellschaften statt.

    Derzeit gibt es bezüglich der Bildung des Dachver-bandes für die DGG noch keinen Entscheidungsbedarf,denn die anderen betroffenen Gesellschaften halten ihreMitgliederversammlungen erst im Herbst ab.

    Herr Räkers informiert, dass der Vorstand die weitereEntwicklung verfolgen und in den Roten Blättern überNeuigkeiten berichten wird.

    Top 12: AusspracheZur Herausgabe des GJIAuf die Frage von Herrn Spitzer, wer den Wechsel des Ver-lags von Wiley & Sons, Inc. zu Oxford University Press ent-schieden hat, antwortet Herr Korn, dass diese Entschei-dung in der Verantwortung der RAS liegt und nicht bei derDGG. Es hat eine Ausschreibung gegeben. Wir beteiligenuns mit der Bereitstellung von Editoren. Herr Rudloff bittetum Rückmeldung an ihn, falls es durch die Umstellung zuLieferschwierigkeiten beim GJI kommen sollte.

    Zur digitalen Verfügbarkeit der alten ZeitschriftenHerr Rabbel fragt an, ob es bei der digitalen Verfügbarkeitder alten Zeitschriften Bewegung gab. Herr Korn erklärt,dass diese zum größten Teil online verfügbar seien. Es gabbezüglich des Journal of Geophysics Verhandlungen mitVerlagen, jedoch bestanden juristische Unklarheiten. Daer nicht mehr als Editor wirkt, ist er über den neuestenStand nicht informiert. Jedoch hat sich nach seinem Wis-sen diesbezüglich nichts getan. Er wird die Anfrage anHerrn Renner weiterleiten und um Aufklärung bitten.

    TOP 13: Entlastung des VorstandesHerr Schweitzer stellt den Antrag auf Entlastung des Vor-standes.

    Der Antrag wird einstimmig bei Enthaltung der an-wesenden Vorstandsmitglieder angenommen, der Vor-stand ist somit entlastet.

  • Nachrichten aus der Gesellschaft

    DGG-Mitteilungen 2/2o1322

    TOP 14: Wahlen (designierter Präsident, Geschäftsführer, Beisitzer)Bei allgemeiner Zustimmung wird Herr Wolfgang Rabbelals Wahlleiter bestellt. Herr Räkers informiert, dass dieKandidaten des Vorstandes sich in den Roten Blättern vor-gestellt haben. Im Präsidium gibt es einen Wechsel. Zu-künftig wird Herr Korn neuer Präsident und Herr Räkersübernimmt die Funktion des Vize-Präsidenten. Herr Yara-manci scheidet nach sechsjähriger Tätigkeit im Präsidiumaus dem Vorstand aus. Für den designierten Präsidentenkandidiert als Kandidat des Vorstandes Prof. Dr. MichaelWeber (GFZ Potsdam). Da Herr Weber sich derzeit auf einerlange geplanten Auslandsreise befindet, stellt Herr Rudloffihn in einer Filmsequenz vor, in der er seine Kandidaturerneut bestätigt. Herr Rabbel bittet um weitere Vorschläge.E