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4. SEPTEMBER 2018 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL DEUTSCHES SYMPHONIE- ORCHESTER BERLIN

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4. SEPTEMBER 2018ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

DEUTSCHES SYMPHONIE- ORCHESTER BERLIN

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Dienstag, 4. September 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie für Einsteiger | 1. Konzert

DEUTSCHES SYMPHONIE- ORCHESTER BERLIN VILDE FRANG VIOLINE DIRIGENT ROBIN TICCIATI

Ludwig van Beethoven (1770–1827) Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806) Allegro ma non troppo Larghetto Rondo. Allegro

ca. 40 Min.

Pause

Antonín Dvořák (1841–1904) Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt« (1894) Adagio – Allegro molto Largo Scherzo. Molto vivace Allegro con fuoco

ca. 45 Min.

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Ja, auch die Klassik brachte echte Hits hervor – Werke, die seit Jahrhunderten zu den belieb-testen des Repertoires gehören, und die doch nichts von ihrem Zauber verloren haben. Heute stehen gleich zwei von ihnen auf dem Pro-gramm: Ludwig van Beethovens Violinkonzert und Antonín Dvořáks Neunte Sinfonie, besser bekannt unter ihrem Beinamen Aus der Neuen Welt. Doch auch Werke wie diese wären nichts ohne die Interpreten, die sie immer wieder neu mit Leben füllen. Dafür treten im heutigen Kon-zert mit der norwegischen Geigerin Vilde Frang und dem britischen Pult-Shootingstar Robin Ticciati zwei gleichsam junge wie international gefragte Künstler an, die das klassische Erbe hochhalten und dabei doch stets einen frischen Blick darauf wagen.

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KOMPONIEREN MIT ZIEGELSTEINEN

Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur

Vier Paukenschläge. Vier gleichmäßige Viertel auf ein und dem-selben Ton. Einfacher, simpler kann Musik gar nicht gestrickt sein. Ludwig van Beethoven beginnt sein großes Violinkonzert wie ein Drummer, der den Takt vorzählt, bevor die Band ein-setzt. Was soll das? Nun, Beethoven ist kein Komponist der großen Melodien – im Gegensatz etwa zu seinem Zeitgenossen Mozart, der in seinen Werken einen Ohrwurm an den anderen reiht. Bei Beethoven herrschen strenge Logik und eine gera-dezu architektonische Struktur vor. Besonders gut beobachten lässt sich das in den Kompositionen des Jahrzehnts ab 1800: in den Sinfonien 3–6, den Klavierkonzerten 3–5 und eben dem Violinkonzert. Beethoven entwickelt seine Musik hier aus ganz banalen Ideen und Bausteinen. Und nicht selten stellt er sie dem Hörer zu Beginn einmal im Rohzustand vor, als wollte er sagen, schau her, so sieht ein Ziegelstein aus, daraus baue ich jetzt ein Haus. Im Falle der Dritten Sinfonie ist es ein Dreiklang, bei der Fünften das bekannte Tatatataaa-Motiv – und beim Vio-linkonzert eben der einfachste denkbare Rhythmus. Wie zentral er für diesen Satz ist, lässt sich nicht nur daran ablesen, dass Beethoven ihn »roh« an den Anfang setzt, sondern dass er ihn in der Folge über 70 Mal (!) aufgreift. Zwar wartet der Satz mit gleich fünf Themen auf, doch sie basieren allesamt bloß auf der D-Dur-Tonleiter oder dem D-Dur-Dreiklang. Verknüpft wer-den sie jeweils durch das Motto, das an allen Nahtstellen auf-taucht und so ganz unauffällig für strukturelle Integration sorgt. Ein genialer Schachzug! Und man könnte durchaus behaupten, dass die Synkope, also der rhythmische Kick des ersten The-mas, überhaupt erst vor der Folie der gleichmäßigen Viertel zur Geltung kommt. Entstanden ist das Violinkonzert innerhalb

weniger Wochen im November und Dezember 1806. Franz Clement, der Konzert-meister im Theater an der Wien, hatte seinen Freund Beethoven um ein würdiges Solokonzert gebeten. Der Komponist erfüllte den Wunsch gnädig – im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem Titelblatt notierte er das Wortspiel: »Concerto par Clemenza pour Clement« (Konzert aus Barmherzigkeit für Clement). Auch wenn das Werk heute im besten Sinne als »vollendet« gilt, war es doch mit ziemlich heißer Nadel gestrickt. Der Legende nach bekam Clement die Noten erst am Vorabend der Aufführung und spielte quasi vom Blatt. Dass das nicht stimmen kann, bezeugen die zahlreichen Änderungen und Alternativ-Fassungen in der Partitur, die Beethoven – wie bei so vielen Werken – offenbar noch während der Proben oder in Diskussionen mit dem Solisten eintrug. Auf der nächsten Seite abgedruckt sehen Sie ein Beispiel aus dem ersten Satz; auch die vier Pauken-schläge tauchen darin wieder auf. Für Ludwig van Beethoven war es bei aller Freundschaft nicht unbedingt naheliegend, sich mit der Gattung des Violinkon-zerts zu beschäftigen. Ein solches Werk zählte damals weniger als eine Sinfo-nie. Und wenn schon Konzert, dann bitte für Klavier, schließlich war Beethoven selbst Pianist. Bei der Komposition orientierte er sich ergo an aktuellen Vorbil-dern: an Clement, der erst kurz zuvor ein Violinkonzert für sich selbst geschrie-ben hatte, und an Giovanni Battista Viotti, den heute außerhalb der Geigenszene niemand mehr kennt, der aber damals das Maß aller Dinge war. (Bis 1853 wurden für Wettbewerbsvorspiele am Pariser Konservatorium ausschließlich Viotti-Kon-zerte angesetzt.) Viotti entwickelte sowohl die Spieltechnik weiter als auch die

Ludwig van Beethoven

BESETZUNG Flöte, 2 Oboen,

2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke,

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass

DIE MUSIK

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Konzert-Standardform in drei Sätzen: einen marschähnlichen Kopfsatz im Stile französischer Revolutionsmusik, einen ari-enhaften Mittelsatz im Romanzenton und ein spritziges Finale mit Jagdcharakter im 6/8-Takt. Und exakt nach diesem Modell baute Beethoven sein Konzert auf. Bei der Uraufführung im Dezember 1806 im Theater an der Wien wurde das Werk nicht gut aufgenommen. Der Autor der einzig erhaltenen Rezension lobte zwar den »vortrefflichen Violinspieler Clement« und seine »Kunst und Anmut«, bemängelte aber den »zerrissenen Zusam-menhang« des Violinkonzerts und die »unendlichen Wiederho-lungen, die leicht ermüden können«. Sicher lief das Stück der damaligen Erwartungshaltung zuwider. Es ist gut doppelt so lang wie zeitgenössische Konzerte und verzichtet ganz auf vir-tuose Mätzchen – was Franz Clement nicht davon abhielt, im Premierenkonzert noch einige Tricks einzubauen, wie etwa mit nach unten gekehrter Geige zu spielen. Viele seiner Kollegen hielten das Konzert für zu schwer, wenn nicht sogar unspielbar und jedenfalls undankbar. Diese Haltung änderte sich jedoch bald. Heute steht es im Zentrum des Repertoires. CLEMENS MATUSCHEK

DER KLANG AMERIKAS?

Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9

In Amerika stellte sich Ende des 19. Jahrhunderts ein interes-santes Problem: Die USA waren nach dem verheerenden Bür-gerkrieg zwar vereint und befanden sich wirtschaftlich und poli-tisch auf dem Weg zur Weltmacht. Gesellschaftlich aber konnte von einer Nation keine Rede sein. Die Nachkommen indiani-scher Ureinwohner – so es sie noch gab –, europäischer Sied-ler und afrikanischer Sklaven fühlten sich nicht als ein Volk. (Ob sich daran bis heute so viel geändert hat?) In der Musikwelt drückte sich dieses Manko ganz konkret aus: Jede Volksgruppe sang ihre eigenen Lieder. Es gab zwar eine Hymne, aber keine »amerikanische Musik«.

Der Mann, der dies ändern sollte, wuchs in der Nähe von Prag auf und lernte zunächst einmal Metzgergeselle bei sei-nem Vater. Antonín Dvořák, so sein Name, tauschte jedoch bald den Fleischwolf gegen die Bratsche und wurde Komponist. Ent-deckt wurde er von niemand Geringerem als Johannes Brahms.

Beethovens Manuskript des ersten Satzes, Ende der Solo-Eingangskadenz. In der Mitte sind die vier Paukenschläge zu erkennen [1], davor eine verwor-fene [2] und die endgültige [3] Fassung des Violinsolos. Oben der Einsatz der Holzbläser [4].

BESETZUNG 2 Flöten (mit Piccolo),

2 Oboen (mit Englischhorn), 2 Klarinetten, 2 Fagotte,

4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,

Pauke, Triangel, Becken,

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass

Antonín Dvořák

DIE MUSIK

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Dvořáks Spezialität: Die Volksmusik seiner böhmischen Heimat aufzusaugen, mit eigenen Ideen zu verquirlen und so eine Kunstmusik zu schreiben, der ein typisches, sofort wiedererkennbares Idiom anhaftet.

Sein Ruf drang bis ins ferne New York. Dort hatte eine musikliebende Fab-rikantengattin, die in jungen Jahren selbst am Pariser Conservatoire studiert hatte, mit dem Geld ihres Mannes gerade das erste amerikanische Musikkonser-vatorium gegründet, auch um dem eingangs beschriebenen Problem zu begeg-nen. Als Direktor des neuen Instituts kam für sie nur einer in Frage: der tsche-chische Nationalkomponist Antonín Dvořák. Sie machte ihm also ein finanzielles Angebot, dem er nicht widerstehen konnte. Und so betrat Dvořák im Herbst 1892 amerikanischen Boden – passend zum 400. Jubiläum der Entdeckung des neuen Kontinents, wie die Honoratioren der Stadt in einer feierlichen Rede unter dem Titel Zwei Neue Welten – die Neue Welt des Columbus und die Neue Welt der Musik ausdrücklich hervorhoben. Dvořák war sich über die messianischen Erwartun-gen, die an seine Person geknüpft wurden, auch voll im Klaren: »Die Amerika-ner erwarten große Dinge von mir. Vor allem soll ich ihnen den Weg ins gelobte Land einer neuen, selbstständigen Musik weisen, kurz, eine nationale Musik schaffen!«

Das National Conservatory of Music of America in New York, das Dvořák von 1892 bis 1895 als Direktor leitete

Mangelndes Engagement konnte man Dvořák nicht vorwerfen. So ließ er sich von einem afroamerikanischen Studenten Spiri-tuals vorsingen. Seine Landeskunde beschränkte sich ansons-ten aber auf romantisierende Indianergeschichten à la Karl May und den Besuch von Buffalo Bill’s Wild West Show, wo man Über-lebende der Schlacht am Wounded Knee wie menschliche Zoo-tiere ausstellte. Wie dem auch sei – als er im Frühjahr 1893 eine neue Sinfonie unter dem Titel Aus der Neuen Welt vorstellte, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Eine »Studie nationaler Musik« nannte sie die New York Times, »eine Lehre für ameri-kanische Komponisten«. Dvořák musste sich bei der Urauffüh-rung in der Carnegie Hall »aus seiner Loge heraus wie ein König beim Publikum bedanken«.

Noch heute gehört die Sinfonie zu den beliebtesten über-haupt. Dass sie einen so stimmigen Gesamteindruck macht, liegt unter anderem daran, dass Dvořák das Hauptthema des ersten Satzes in allen folgenden Sätzen wieder aufgreift – gip-felnd in der finalen Coda, in der sich mehrere Themen überla-gern. Bis heute ist allerdings unklar, was an dieser Musik nun »amerikanisch« sein soll. Die Synkopen, die den Rhythmus der langsamen Einleitung und des Hauptthemas bestimmen, könn-ten auf Spirituals zurückgehen – oder auf böhmische Tanzmu-sik. Gleiches gilt für die pentatonische (nur auf 5 Tönen beru-hende) Englischhorn-Melodie des lyrischen zweiten Satzes, die angeblich die Totenklage eines Häuptlings um seine Squaw dar-stellt. Dvořák selbst sagte dazu allerdings: »Dass ich indiani-sche oder amerikanische Motive verwendet hätte, ist Unsinn. Ich habe nur im Geiste dieser amerikanischen Volkslieder geschrie-ben.«

Dass in der Sinfonie wohl mehr Dvořák steckt als Amerika, zeigt auch der vierte Satz. Dazu muss man wissen: Dvořák war glühender Eisenbahn-Fan. Zum Glück lag das New Yorker Kon-servatorium in der Nähe der Grand Central Station, sodass er seine Studenten regelmäßig hinüberschickte, um zu erfahren, ob der Chicago-Express pünktlich und welche Dampflokomo-tive vorgespannt sei. Die Musik des Schlusssatzes mag anfangs an den Weißen Hai erinnern (eigentlich natürlich andersrum); tatsächlich aber setzt sie sich so schnaufend in Bewegung wie eine Lokomotive, die dann hinausdampft in die Weiten der Prä-rie – oder der Fantasie.

CLEMENS MATUSCHEK

DIE MUSIK

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VILDE FRANG VIOLINE

Vilde Frang hat sich als eine der gefragtesten Geigerinnen der Gegenwart eta-bliert. 2012 wurde sie mit dem Credit Suisse Young Artists Award ausgezeich-net und gab in der Folge ihr umjubeltes Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink beim Lucerne Festival.

Regelmäßig spielt Vilde Frang mit den führenden Orchestern der Welt zusam-men, darunter das Philharmonia, das BBC Symphony und das Concertgebouw Orchestra sowie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 2016 fei-erte sie ihr Debüt mit den Berliner Philharmonikern, mit denen sie in der ver-gangenen Saison auch bei den Osterfestspielen in Baden-Baden auftrat. Auf der Bühne stand sie dabei mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Bernard Haitink, Paavo Järvi, Vladimir Jurowski und Daniel Harding und gas-tierte in Sälen wie dem Wiener Musikverein, der Berliner Philharmonie, der Royal Albert Hall in London und der Carnegie Hall in New York. Als begeisterte Kammermusikerin ist sie auch bei den Musikfestivals in Luzern, Lockenhaus und im Rheingau zu hören.

Eine jahrelange Verbindung pflegt Vilde Frang darüber hinaus zu den Salz-burger Festspielen, wo sie in diesem Jahr mit Giovanni Antonini und dem Mozar-teum Orchester auftrat. Weitere Höhepunkte des Sommers waren Konzerte mit dem Orchestra Filarmonica della Scala beim Gstaad Festival, eine Konzertreihe in Verbier sowie Auftritte bei den BBC Proms. In der neuen Saison stehen gleich zwei Tourneen an: eine in der Besetzung des heutigen Abends, die andere mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Weitere Engagements führen sie unter anderem zum San Francisco Symphony Orchestra, zu den Bamberger Symphonikern und zum Seoul Philharmonic Orchestra.

Für ihre Aufnahmen erhielt Vilde Frang zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Edison, Gramophone und Classic Brit Award, der Diapason d’Or, der Preis der deutschen Schallplattenkritik und mehrfach der Echo Klassik.

Geboren in Norwegen, gab sie mit zwölf Jahren ihr Debüt mit dem Oslo Phil-harmonic Orchestra unter Mariss Jansons und studierte in Oslo, bei Kolja Bla-cher in Hamburg, bei Ana Chumachenko an der Kronberg Akademie und in Mün-chen. Von 2003 bis 2009 war sie Stipendiatin der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung.

Vilde Frang spielt auf einer Jean-Baptiste Vuillaume aus dem Jahr 1864.

DIE KÜNSTLER

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Seit 2017 ist Robin Ticciati der musikalische Leiter des Deut-schen Symphonie-Orchesters Berlin. Von 2009 bis 2018 war er Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra, seit 2014 leitet er auch die Glyndebourne Festival Opera.

Gastdirigate führten ihn zuletzt ans Pult renommierter Orchester wie den Wiener Philharmonikern und dem Sympho-nieorchester des Bayerischen Rundfunks. In der aktuellen Sai-son dirigiert Robin Ticciati unter anderem das Budapest Festival Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und das Cham-ber Orchestra of Europe, mit dem er am 29. Januar 2019 auch in der Laeiszhalle zu Gast ist.

Neben seiner regen Konzerttätigkeit ist Robin Ticciati auch als Operndirigent erfolgreich. So dirigierte er etwa Produkti-onen von Berlioz’ La damnation du Faust, Debussys Pelléas et Mélisande und Mozarts La clemenza di Tito in Glyndebourne und bei den BBC Proms. Außerdem übernahm er die musikalische Direktion von Benjamin Brittens Peter Grimes an der Scala, Le nozze di Figaro bei den Salzburger Festspielen und Eugen One-gin am Royal Opera House sowie an der Metropolitan Opera.

Robin Ticciatis Diskografie umfasst umjubelte Einspielungen, darunter Werke von Berlioz mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra sowie von Haydn, Schumann, Berlioz und Brahms mit dem Scottish Chamber Orchestra. Auch seine Aufnahmen von Dvořák, Bruckner und Brahms mit den Bamberger Sym-phonikern ernteten großes Lob. Nach seiner Debüt-CD mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit Werken von Debussy und Fauré aus dem vergangenen Jahr, widmet er sich auf der am Freitag erscheinenden Aufnahme Duparc und Ravel.

Robin Ticciati ist ausgebildeter Pianist, Geiger und Schlag-zeuger. Er wurde in London geboren und spielte bereits früh im National Youth Orchestra of Great Britain. Mit 15 Jahren wandte er sich dem Dirigieren zu, gefördert unter anderem von Sir Simon Rattle und Sir Colin Davis. Von der Royal Academy of Music wurde Ticciati kürzlich zum Sir Colin Davis Fellow of Conducting ernannt.

DIRIGENT ROBIN TICCIATI

DIE KÜNSTLER

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In den über 70 Jahren seines Bestehens hat sich das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO Berlin) durch seine Stil-sicherheit, sein Engagement für Gegenwartsmusik, mit Rund-funk-, CD- und Fernsehproduktionen sowie durch bedeutende Dirigentenpersönlichkeiten, mit denen es im Laufe der Zeit zusammenarbeitete, einen exzellenten Ruf erworben. Gegrün-det 1946 als RIAS-Symphonie-Orchester, wurde es 1956 in Radio-Symphonie-Orchester Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt es seit 1993.

Mit Beginn der Saison 2017/18 übernahm der Brite Robin Tic-ciati die Position als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter und führt damit eine große Tradition fort. Ferenc Fricsay setzte als erster Chefdirigent Maßstäbe im Repertoire, im Klangideal und in der Medienpräsenz. 1964 übernahm der junge Lorin Maazel die künstlerische Verantwortung, auf den 1982 Riccardo Chailly und 1989 Vladimir Ashkenazy folgten. Kent Nagano wurde 2000 zum Chefdirigenten berufen. Seit seinem Abschied 2006 ist er dem Orchester als Ehrendirigent verbunden.

Von 2007 bis 2010 setzte Ingo Metzmacher als Nachfolger Naganos mit progressiver Programmatik und konsequentem Einsatz für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Akzente im hauptstädtischen Konzertleben. Von 2012 bis 2016 war Tugan Sokhiev Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin.

Neben seinen Konzerten in Berlin ist das DSO im Rahmen zahlreicher Gastspiele im internationalen Musikleben präsent. So gastierte das Orchester in bedeutenden Konzertsälen Euro-pas, Nord- und Südamerikas, des Nahen, Mittleren und Fer-nen Ostens. Auch die CD-Einspielungen des DSO wurden viel-fach ausgezeichnet. 2011 erhielt es für die Produktion von Kaija Saariahos L’amour de loin unter Kent Naganos Leitung den Grammy Award für die beste Opernaufnahme. Im September 2017 erschien die erste gemeinsame CD des DSO mit Robin Tic-ciati, im August dieses Jahres folgte die zweite.

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin) in der Trä-gerschaft von Deutschlandradio, der Bundesrepublik Deutsch-land, dem Land Berlin und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN

DIE KÜNSTLER

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BESETZUNG

VIOLINE IWei Lu*Byol Kang*Hande Küden***Olga PolonskyIsabel GrünkornIoana-Silvia MusatMika BambaDagmar SchwalkeIlja SeklerPauliina Quandt-MarttilaNari HongNikolaus KneserKsenija ZečevićMayu NiheiIzabela WenzelJos Jonker

VIOLINE IIAndreas Schumann**Eva-Christina Schönweiß**Johannes Watzel***Clemens LinderMatthias RoitherStephan ObermannEero LagerstamTarla GrauJan van SchaikUta Fiedler-ReetzBertram HartlingMarija MückeSheng WuMarie Gauci-Ancelin

VIOLAAnnemarie Moorcroft**Verena WehlingLeo KlepperAndreas ReinckeLorna Marie HartlingHenry PieperBirgit Mulch-GahlAnna BortolinEve WickertViktor BátkiAyane KogaKatharina Hage

VIOLONCELLOMischa Meyer**Adele BitterMathias DondererThomas RößelerClaudia Benker-SchreiberLeslie Riva-RuppertSara MinemotoLillia KeyesJonathan WeigleMagdalena Bojanowicz

KONTRABASSPeter Pühn**Christine Felsch***Gregor SchaetzGerhardt Müller-GoldboomMatthias HendelUlrich SchneiderRolf JansenNhassim Gazale

FLÖTEKornelia Brandkamp**Upama Muckensturm*** OBOEThomas Hecker**Max Werner (Englischhorn) KLARINETTEThomas Holzmann**Bernhard Nusser FAGOTTJörg Petersen**Markus Kneisel

HORNPaolo Mendes**Ozan Çakar***Georg PohleAntonio Adriani

TROMPETEJoachim Pliquett**Matthias Kühnle POSAUNEAndreas Klein**Susann ZieglerRainer Vogt

TUBAJohannes Lipp

PAUKEJens Hilse

SCHLAGWERKHenrik Magnus Schmidt***

* Konzertmeisterinnen** Stimmführer / Solo*** Stellvertreter

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ROBIN TICCIATI IN DER LAEISZHALLENoch einmal ist Robin Ticciati in dieser Saison in Hamburg zu Gast: Im Januar 2019 dirigiert er in der Laeiszhalle das Chamber Orchestra of Europe, für das einst Stardirigent Claudio Abbado als Mentor wirkte. Heute gehört das Orchester, das 60 Musi-ker aus ganz Europa vereint, nicht nur zu den herausragen-den Kammerorchestern unserer Zeit, sondern setzt gleichzei-tig auch ein wichtiges politisches Signal für den europäischen Zusammenhalt. In Hamburg präsentiert es ein reines Mozart-Programm. So erklingen unter anderem Arien aus Opern wie Le nozze di Figaro und Don Giovanni, für die sich die junge britische Sopranistin Louise Alder zum Orchester hinzugesellt, sowie die beliebte Linzer-Sinfonie.

29. Januar 2018 | Laeiszhalle Großer Saal

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura EtspülerGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISLudwig van Beethoven: Porträt von Christian Hornemann (1803); Manuskript Violinkonzert (Staatsbibliothek Wien); Antonín Dvořák: unbezeichnete Fotografie von 1901 (Národní muzeum); National Conservatory of Music of America: unbezeichnete Fotografie: Vilde Frang (Marco Borggreve); Robin Ticciati (Marco Borggreve); Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (Frank Eidel); Robin Ticciati (Giorgia Bertazzi)

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FÖRDERSTIFTUNGENKlaus-Michael Kühne StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungProgramm Kreatives Europa der Europäischen Union

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