Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre...

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Ausgabe 7 Jahr 4 Juni 2018 Newsletter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in San José Deutschland in Costa Rica Grußwort des Botschafters Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Deutschen Botschaft San José, ich freue mich, Ihnen unsere neue, nunmehr siebte Ausgabe des Newsletters der Deutschen Botschaft zu präsentieren. Wie- der einmal hat es uns und dem Redaktionsteam um Cristina Morales großen Spaß gemacht, Artikel auszusuchen, welche die Arbeit der Botschaft im ersten Halbjahr 2018 beispielhaft do- kumentieren. Wie schon das zweite Halbjahr 2017, so stand auch 2018 noch eine Weile ganz im Zeichen der intensiven und langwierigen Beratungen über die Regie- rungsbildung. Seit Os- tern haben wir wieder eine schlagkräftige Re- gierung in Berlin und die Regierungsarbeit hat begonnen. Angesichts dieser prioritären innen- politischen Fokussierung von Regierung und Par- lament legte unser zu- letzt so beeindruckender Besuchsaustausch in den letzten Monaten notge- drungen eine kleine Pau- se ein. Dennoch gibt es viel In- teressantes zu berichten: Großartige Firmenjubilä- en (Bayer) und Neu- Niederlassungen (Heraeus), Jazz- und Klassikkonzerte, Start der ersten Lufthansa- Direktverbindung Frank- furt-San José im März sowie das dritte Treffen der Mitglieder des Netz- werks Vertrauensperso- nen der Botschaft waren Schwerpunkte. Nicht zu vergessen: Im April wur- de die neue „Plattform Kultur“ ins Leben geru- fen, mit der wir der deut- schen Kulturarbeit in Costa Rica einen starken neuen Schub geben wol- len! Ein Wort in eigener Sa- che: Im Juli 2018 werden meine Familie und ich nach vier schönen und eindrücklichen Jahren in Costa Rica nach Berlin zurückkehren, wo mich eine neue Aufgabe in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amts er- wartet. Ich möchte mich an dieser Stelle, auch im Namen meiner Frau Ul- rike und meines Sohnes Florentin, bei allen von Ihnen für Ihre Aufnah- me, Unterstützung und Hilfe in den letzten Jah- ren bedanken. Wir hof- fen, wir können mit vie- len von Ihnen in Kontakt bleiben! Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine erholsame Sommerpause. Mit besten Grüßen Ihr Ingo Winkelmann Botschafter

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Ausgabe 7 Jahr 4

Juni 2018

Newsletter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in San José

Deutschland in Costa Rica

Grußwort des Botschafters

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Freunde der Deutschen

Botschaft San José,

ich freue mich, Ihnen unsere

neue, nunmehr siebte Ausgabe

des Newsletters der Deutschen

Botschaft zu präsentieren. Wie-

der einmal hat es uns und dem

Redaktionsteam um Cristina

Morales großen Spaß gemacht,

Artikel auszusuchen, welche die

Arbeit der Botschaft im ersten

Halbjahr 2018 beispielhaft do-

kumentieren.

Wie schon das zweite Halbjahr

2017, so stand auch 2018 noch

eine Weile ganz im Zeichen der

intensiven und langwierigen

Beratungen über die Regie-

rungsbildung. Seit Os-

tern haben wir wieder

eine schlagkräftige Re-

gierung in Berlin und die

Regierungsarbeit hat

begonnen. Angesichts

dieser prioritären innen-

politischen Fokussierung

von Regierung und Par-

lament legte unser zu-

letzt so beeindruckender

Besuchsaustausch in den

letzten Monaten notge-

drungen eine kleine Pau-

se ein.

Dennoch gibt es viel In-

teressantes zu berichten:

Großartige Firmenjubilä-

en (Bayer) und Neu-

Niederlassungen

(Heraeus), Jazz- und

Klassikkonzerte, Start

der ersten Lufthansa-

Direktverbindung Frank-

furt-San José im März

sowie das dritte Treffen

der Mitglieder des Netz-

werks Vertrauensperso-

nen der Botschaft waren

Schwerpunkte. Nicht zu

vergessen: Im April wur-

de die neue „Plattform

Kultur“ ins Leben geru-

fen, mit der wir der deut-

schen Kulturarbeit in

Costa Rica einen starken

neuen Schub geben wol-

len!

Ein Wort in eigener Sa-

che: Im Juli 2018 werden

meine Familie und ich

nach vier schönen und

eindrücklichen Jahren in

Costa Rica nach Berlin

zurückkehren, wo mich

eine neue Aufgabe in der

Politischen Abteilung des

Auswärtigen Amts er-

wartet. Ich möchte mich

an dieser Stelle, auch im

Namen meiner Frau Ul-

rike und meines Sohnes

Florentin, bei allen von

Ihnen für Ihre Aufnah-

me, Unterstützung und

Hilfe in den letzten Jah-

ren bedanken. Wir hof-

fen, wir können mit vie-

len von Ihnen in Kontakt

bleiben!

Nun wünsche ich Ihnen

viel Spaß beim Lesen

und eine erholsame

Sommerpause.

Mit besten Grüßen

Ihr

Ingo Winkelmann

Botschafter

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Deutschland zum sechsten Mal in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt!

Deutschland ist am 8. Ju-

ni 2018 in der VN-

Generalversammlung mit

184 Stimmen für den Zeit-

raum 2019/2020 als

nichtständiges Mitglied in

den VN-Sicherheitsrat

gewählt worden. Die Do-

minikanische Republik

erreichte die gleiche An-

zahl an Stimmen. Belgien

wurde mit 181 Stimmen

gewählt, Südafrika mit

183.

Das gute Ergebnis spiegelt

das Vertrauen und die

hohe Erwartungshaltung

der VN-Mitgliedstaaten

an eine kraftvolle deut-

sche Mitgliedschaft in

dem Gremium wider, das

die Hauptverantwortung

für die Wahrung des

Weltfriedens und der in-

ternationalen Sicherheit

trägt. Der hohe Zuspruch

ist auch das Resultat einer

über mehrere Jahre ge-

führten intensiven Werbe-

kampagne, an der die

deutschen Botschaften

weltweit einen entschei-

denden Anteil hatten. Sie

haben in den vergangenen

Jahren mehrfach bei Ihren

Gastregierungen vorge-

sprochen und für die deut-

sche Mitgliedschaft im

Sicherheitsrat geworben.

Wir freuen uns, dass auch

unser Gastland Costa Rica

in alter Verbundenheit

zugesagt hatte, unsere

Kandidatur zu unterstüt-

zen!

Deutschland wird ab dem

1. Oktober als Beobachter

an den Sitzungen des Si-

cherheitsrats teilnehmen,

ab dem 1. Januar 2019 dann

als Mitglied. Die bevorste-

hende Mitgliedschaft wird

Engagement und Einsatz

aller fordern. Beinahe täg-

lich gilt es, zu den aktuellen

Krisen, mit denen sich der

Sicherheitsrat befasst und

zu einem aus über 60 Punk-

ten bestehenden Arbeits-

programm des Sicherheits-

rats Stellung zu nehmen

und eigene Positionen zu

entwickeln. Dies wird den

Blick der Welt auf Deutsch-

land für die nächsten Jahre

prägen. (IW)

Bundesaußenminister Heiko Maas beim Besuch der Vereinten Nationen im März 2018.

© Kay Nietfeld, dpa

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Am 29. März landete die

erste Lufthansa-Maschine

der neuen Strecke Frank-

furt-San José am Flugha-

fen Juan Santamaría. Im

Beisein von Tourismusmi-

nister Mauricio Ventura

und LH-Manager für

Zentralamerika Felipe

Bonifatti zerschnitt Bot-

schafter Dr. Ingo Winkel-

mann das rituelle Band.

Mit dabei: Botschaftergat-

tin Ulrike Allroggen und

Sohn Florentin.

Voraussetzung für die

Aufnahme der Direktflüge

von Lufthansa war der

Abschluss einer Vereinba-

rung zwischen den Luft-

fahrtbehörden beider

Länder zur Erhöhung der

Flugfrequenzen. Hinter

den Kulissen hatte die

Botschaft ihren kleinen

Anteil daran, dass dies

noch rechtzeitig voll-

bracht werden konnte.

Um den Flugverkehr zwi-

schen Deutschland und

Costa Rica auf lange Sicht

auf eine sichere rechtliche

Grundlage zu stellen, ha-

ben sich beide Seiten auf

die baldige Aufnahme von

Verhandlungen zum Ab-

schluss eines Luftfahrtab-

kommens verständigt.

Nach Condor bedient nun

eine zweite deutsche Flug-

gesellschaft die Strecke

nach Deutschland, und dies

sogar direkt ohne Zwi-

schenstopp. In seiner An-

sprache nannte Botschafter

Winkelmann diesen Schritt

Seite 3 Deutschland in Costa Rica

Deutschland rückt näher: zur neuen Flugverbindung mit LH

Botschafter Dr. Winkelmann mit Lufthansa-Vertretern, Sohn Florentin und Tourismusminister Mauricio Ventura am Flughafen Juan Santamaría.

© Botschaft San José

„historisch“ – er werde sich

direkt und positiv auf den

Tourismus mit seinen rd.

70.000 deutschen Touristen

im Jahr, die bilateralen

Wirtschafts- und politischen

Beziehungen auswirken so-

wie allen deutschen Exper-

ten, die regelmäßig nach

Costa Rica reisten, den Weg

hierher erleichtern. Die Flü-

ge scheinen schon jetzt gut

gebucht! (IW)

Costa-ricanische Regisseurin zur Berlinale eingeladen

Die costa-ricanische

Regisseurin Ale-

xandra Latishev

wurde vom Auswär-

tigen Amt (AA) für

eine fünftägige Reise

zur Berlinale im

Februar 2018 ausge-

wählt.

Zusammen mit 20

anderen Filmschaf-

fenden aus der ge-

samten Welt hatte

Latishev Gelegen-

heit, nicht nur eines

der renommiertes-

ten Festivals der

Welt zu besuchen,

sondern auch die

deutsche Kinema-

thek, die Filmuniver-

sität Babelsberg und

berühmte Drehorte

um die Hauptstadt zu

besuchen. Die Gäste

bekamen außerdem

Informationen über

Möglichkeiten der

Filmfinanzierung in

Deutschland und

konnten wichtige

Kontakte knüpfen.

Frau Latishev war

sowohl vom Festival

als auch von der Betreuung durch AA

und Goethe-Institut begeistert. Die Bot-

schaft ihrerseits wäre nicht überrascht,

wenn einer ihrer kommenden Filme in

der Berlinale zu sehen sein würde! (CM)

Einige Teilnehmer an der Themenreise „Berlinale 2018“.

© Alexandra Latishev

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Seite 4 Deutschland in Costa Rica

schätzt wird. Dies mag

auch maßgeblich dazu

beigetragen haben, dass

die costa-ricanischen

Partner einen eigenen

Nationalen Dialog mit

konkreten Zielsetzungen

ins Leben gerufen ha-

ben. Zudem haben die

Akteure auf costa-

ricanischer Seite ihre

Bereitschaft bekundet,

den eingeleiteten Pro-

zess ungeachtet ver-

schiedener Ansichten

und Ansätze in der Pra-

xis fortzusetzen. Ge-

meinsam werde man

sich dafür einsetzen,

dass sich auch die neue

ab Anfang Mai im Amt

befindliche Regierung

für die weitere Stärkung

der dualen Bildung in

Costa Rica einsetzt. (AS)

Hauptziel der regelmäßigen

Besprechungen war diesmal

die Bestandsaufnahme des

bisher Erreichten und die

Abstimmung konkreter

Schritte der weiteren Zusam-

menarbeit. Letztere wird auf

deutscher Seite von der Zent-

ralstelle für Internationale

Bildungskooperation

(GOVET) sowie dem Bundes-

institut für Berufsbildung

(BIBB) wahrgenommen. Hin-

zu kommen zusätzliche be-

gleitende Aktivitäten des Cos-

ta Rica Zentrums an der Uni-

versität Osnabrück, das seit

Ende 2017 auch ein Büro in

San José unterhält.

Im Verlaufe einer interessan-

ten und mit vielen Emotio-

nen bestückten Diskussion

wurde deutlich, wie sehr das

deutsche Engagement in Sa-

chen Dualer Bildung ge-

Am 1. März kam der nun-

mehr Dritte Runde Tisch

Duale Bildung auf Einla-

dung der Deutschen Bot-

schaft zusammen. Hinter-

grund dieser Beratungsform

ist eine seit 2016 bestehende

und mit dem Besuch der

damaligen Bildungsministe-

rin Johanna Wanka intensi-

vierte bilaterale Kooperati-

on. Deutschland ist bemüht

Costa Rica wichtige Erfah-

rungswerte zu vermitteln,

damit die Möglichkeiten der

dualen Bildung deutscher

Prägung für die eigene Be-

rufsausbildung hier in der

Zukunft besser genutzt wer-

den können. Am Runden

Tisch beteiligen sich deshalb

in regelmäßigen Abständen

deutsche Vertreter und die

wichtigsten staatlichen und

akademischen Akteure Costa

Ricas. Dazu zählen nicht nur

Vertreter der Nationalver-

sammlung, des Bildungsmi-

nisteriums, der Gewerk-

schaften und der Privatwirt-

schaft, sondern auch die

Universität Costa Rica, die

Universidad Técnica Nacio-

nal und das Instituto Nacio-

nal de Aprendizaje.

Duale Bildung – Deutschland als Partner bei der beruflichen

Qualifikation

Vertreter deutscher und costa-ricanischer Instituti-onen nahmen zum dritten Mal die Einla-dung der Botschaft war, um über die Zu-kunft der dualen Be-rufsbildung in Costa Rica zu diskutieren.

© beide Fotos: Botschaft San José

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und rechtzeitige Abstim-

mung untereinander

soll, zumal in Zeiten

kleiner Budgets, zielfüh-

rende Synergien erzeu-

gen.

Die Plattform, die wie

ein Kommunikations-

netzwerk arbeitet, soll

darüber hinaus Kontakte

zu verschiedenen loka-

len Kulturinstitutionen

pflegen, die gemeinsame

Vorbereitung und Koor-

dinierung von Kultur-

veranstaltungen und das

Bewerben von Kultur-

veranstaltungen über

verschiedene Medien

erleichtern.

Die Botschaft wünscht

der Plattform und Ihrem

Geschäftsführer einen

guten Anfang und viel

Erfolg! (CN)

Better together - Gründung der „Plattform Kultur“

Auf Initiative der Deutschen

Botschaft konstituierte sich

am 10. April diesen Jahres in

San José die neue „Plattform

Kultur“.

Die neu geschaffene Platt-

form setzt sich aus Vertre-

tern aller in Costa Rica wir-

kenden Akteure der Deut-

schen Auswärtigen Kultur-

politik und Institutionen

zusammen, die in diesem

Bereich Akzente setzen: das

Goethe-Zentrum, der Deut-

sche Akademische Aus-

tauschdienst, der Humbold-

tlehrstuhl der UCR, das

Colegio Humboldt, die

deutschsprachige Kirchenge-

meinde, der Club Alemán

und die Außenhandelskam-

mer.

Die operative Leitung der

Kulturaktivitäten wird ge-

meinschaftlich vom Kultur-

Seite 5 Deutschland in Costa Rica

beauftragten des Colegio-

Humboldt, Herr Francisco

Nájera, dem Goethe-

Zentrum (als offizieller

deutscher Kulturgesell-

schaft) und der Deutschen

Botschaft wahrgenommen.

Das neue Instrument dient,

wie sein Name schon ver-

rät, als Plattform zur Orga-

nisation kultureller Veran-

staltungen, um Costa Rica

und seinen Menschen die

deutsche Sprache und Kul-

tur noch intensiver näher

zu bringen. Mittels der

Plattform soll der deut-

schen Kulturarbeit in Costa

Rica so eine bessere und

engere Koordination er-

möglicht und dem Erschei-

nungsbild kultureller deut-

scher Werte eine bessere

Prägung gegeben werden.

Eine gemeinsame Planung

Kommunale Klimapartnerschaft verbessert die Abwasserbehandlung in Alajuela

Seit 2012 arbeiten die Städ-

te Alajuela und Lahr im

Rahmen der Kommunalen

Klimapartnerschaft eng

zusammen. Im April 2018

konnte das Projekt

„Nachhaltige Optimierung

des Abwassermanagement für

die Bürger und Umwelt von

Alajuela“ erfolgreich abge-

schlossen werden. Seitdem

fließt das Abwasser der Kern-

stadt (rund 40.000 Einwoh-

ner) wieder durch die sanierte

Zentralkläranlage und wird

dadurch erheblich gerei-

nigt. Im Rahmen des

dreijährigen Projektes

wurden außerdem zwei

dezentrale Kläranlagen

mit neuer Technologie

und Technik aufgerüstet

und eine kommunale

Abwasser/Schlamm-

Annahmestation einge-

richtet. Das Ziel einer

angemessenen und ge-

setzeskonformen Abwas-

seraufbereitung konnte

mit dem Projekt erreicht

werden. Dies ist ein

wertvoller Beitrag zum

Klima-, Umwelt- und

Gesundheitsschutz in

der Region Alajuela.

Mit den Grundlagenda-

ten aus Alajuela und

dem Fachwissen aus

Lahr, sowie mit Unter-

stützung von kommunalen

Experten und lokalen Firmen

wurde das Projekt partner-

schaftlich erarbeitet. Das Pro-

jekt hat eine Volumen von

366.800 Euro und wurde zu

90% vom Bundesministerium

für wirtschaftliche Zusam-

menarbeit und Entwicklung

gefördert, Alajuela beteiligte

sich mit einem Eigenanteil

von 10%. Für die weitere Ent-

wicklung des kommunalen

Kläranlagensystems haben

sich wichtige Verbindungen

entwickelt, die über die Pro-

jekte hinausgehen und die

Verantwortlichen in Alajuela

und in anderen Kommunen

Costa Ricas zu Neuem er-

muntern.

Manfred Kaiser, Stabsstelle

Umwelt der Stadt Lahr

Vertreter der Partnerstädte Lahr und Alajuela zusam-men mit Botschafter Dr. Winkelmann bei der feierli-chen Eröffnung der Kläranlage Villa Bonita.

© Stadt Lahr

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Seite 6 Deutschland in Costa Rica

Bayer: Großes Jubiläum, große Einweihung!

Die deutsche Wirt-

schaft in Costa Rica

hatte am 22. Februar

einmal mehr Grund

zur Freude: Bayer fei-

erte vor Hunderten

geladener Gäste 40

Jahre Geschäftstätig-

keit in Costa Rica. Kurz

zuvor wurde ein neues

Servicedienstleistungs-

zentrum eingeweiht, in

Beisein von Staatspräsi-

dent Solis, Präsident-

schaftsminister Sergio

Alfaro, CINDE Geschäfts-

führer Jorge Sequeira,

Bayer Landeschefin Ericka

Bernal, hochrangigen Ver-

tretern der Geschäftslei-

tung und dem Deutschem

Botschafter, Ingo Winkel-

mann.

Das neue Zentrum machte

Investitionen von rd. 5

Mio. USD nötig. Es schafft

150 neue Arbeitsplätze.

Die neuen Mitarbeiter sor-

gen für die Abwicklung

Neuer Wirtschaftsinvestor aus Deutschland in Costa Rica

Am 1. Februar hat das

große hessische Fami-

lienunternehmen Hera-

eus (2 Mrd. Jahresum-

satz, Top 500 weltweit

agierender Unterneh-

men) eine neue Ferti-

gungsanlage für Medi-

zintechnik in Cartago

feierlich eingeweiht. Zur

Einweihung, an der auch

Botschafter Winkel-

mann teilnahm, waren

nicht nur der Vorstand-

vorsitzende von Hera-

eus, Jan Rinnert, son-

dern auch der damalige

Präsident Luis Guiller-

mo Solís und zahlrei-

che Abgeordnete ge-

kommen. Heraeus in-

vestiert in die neue

Fertigung 50 Mio. USD

und wird 160 Ange-

stellte beschäftigen;

jährlich werden 7 Mio.

kardiovaskuläre Füh-

rungsdrähte und Ka-

theter gefertigt. Solís

zeigte sich stolz über

die Heraeus-

Investition und lobte

das gute Zusammenspiel von

Unternehmern, costa-ricanischer

Investorenförderung und deut-

sche Wirtschaftsdiplomatie.

Investoren wie Heraeus sind für

Costa Rica wichtig. Laut CINDE

sind 2017 rd. 13.700 neue Ar-

beitsplätze durch ausländische

Direktinvestitionen geschaffen

worden. Die neue Investition

wurde maßgeblich durch das in

San José bestehende Medizin-

technik-Cluster und dessen An-

ziehungskraft auf Fachfirmen

motiviert. Die erfolgreiche An-

siedlung von Firmen wie Zollner,

Bosch und Evonik in den letzten

drei Jahren zeigt, dass Costa Rica

auch für deutsche Unternehmen

ein interessanter Standort sein

kann. Ein schöner Erfolg, auch

für die deutsch-costa-ricanische

Handelskammer und unsere Prä-

senz im Land! (IW)

Botschafter Dr. Winkelmann im

Gespräch mit Jan Rinnert, CEO

von Heraeus.

© Heraeus Costa Rica

sämtlicher Serviceleistungen des

Unternehmens in Süd- und Mit-

telamerika. San José hatte sich

gegen Montevideo, Medellín,

Panamá, Bogotá und Santiago

durchgesetzt.

Die sich anschließende 40-

Jahresfeier wurde eingerahmt

durch virtuelle Rückblenden auf

die Gründungsgeschichte des

Unternehmens und seine Tätig-

keit in Costa Rica. Berührend

waren die Live-Auftritte nahezu

fast aller deutscher Geschäfts-

führer von Bayer Costa Rica aus

früherer Zeit. Beindruckend ein-

mal mehr, wie eng deutsche und

costa-ricanische Wirtschaft über

die Jahre miteinander verbun-

den gewesen sind und auch

künftig sein werden. (IW)

Das deutsche Unterneh-

men Bayer wächst wei-

ter in Costa Rica!

© Bayer Costa Rica

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Seite 7 Deutschland in Costa Rica

Pflanzliche Treibstoffe,

Geothermie- und Solar-

energien: Dies waren die

Themen einer Erkun-

dungsfahrt europäischer

Botschafter unter Führung

der EU-Delegation, die am

8. und 9. März 2018 im

Raum Guanacaste statt-

fand.

In Bagaces wurde die De-

legation von den Eigentü-

mern der deutsch-costa-

ricanischen Firma Green

Integrated Energies emp-

fangen. Das Unternehmen

treibt die Anpflanzung der

Nachhaltige Energien unter der Lupe der EU-Botschafter

Palmenfrucht Coyol

auf einer Pilotanlage

von 18 ha voran.

Coyol ist eine an-

spruchslose Frucht,

geeignet für die kar-

gen, niederschlagsar-

men Böden der Nord-

region. Sie kann als

Zusatz zu Flugtreib-

stoffen, Pflanzenfett

und Kosmetika verar-

beitet werden.

Ebenfalls in Bagaces

besichtigte die Grup-

pe die Geothermie-

Anlage Miravalles

Pelayo Castro, Leiter der EU-Delegation, mit

Botschafter Ingo Winkelmann vor der größten

Solaranlage von Costa Rica, in Belén de Carrillo.

© Botschaft San José

sowie das neue Projekt Pailas II,

das zu einem erheblichen Teil aus

Mitteln der Europäischen Investi-

tionsbank mitfinanziert wird.

Beide Anlagen erzeugen rund ein

Drittel der in Costa Rica potenti-

ell vorhandenen Geothermie-

Energie, bei der heißer Wasser-

dampf aus dem Erdinnern nach

oben gebracht wird, Turbinen zur

Stromerzeugung antreibt und

danach wieder in die Erde zu-

rückgepumpt wird.

In Belén de Carrillo informierten

sich die europäischen Beobachter

über den größten Solarpark Costa

Ricas, der von Coopeguanacaste

betrieben wird. Auch hinter die-

sem Projekt stehen private euro-

päische Finanziers (MGM, GE-

EREF). Die Anlage besteht aus

15.000 Solarpaneelen und

kommt rd. 2.100 Haushalten zu-

gute.

Abgerundet wurde die Kurzreise

durch einen Besuch beim Bürger-

meister und Gemeinderat von

Liberia, bei dem sich die Besu-

cher über die Probleme und Er-

folge der Stadt informierten. Ein

hoch informativer und von der

EU und den beteiligten Unter-

nehmen großartig organisierter

Besuch, der das zentrale Thema

Energie erneut plastisch vor Au-

gen führte! (IW)

Deutsches Kino läuft seit zwei Jahren erfolgreich in San José

Der Filmkritiker Yoshua

Oviedo vor der Vorstel-

lung von „Kirschblüten-

Hanami“ am 23. Mai.

© Botschaft San José

Dank dem Goethe-Institut

Mexiko und der Botschaft

San José zeigt die Kinema-

thek („Centro de Cine“) seit

2016 regelmäßig deutsches

Kino. Die Filme werden von

Filmkritiker Yoshua Oviedo

ausgewählt und in themati-

schen Zyklen organisiert.

In Juli und August 2018

werden wir folgende Filme

unter dem Titel „Vom Buch

zum Film“ präsentieren:

11. Juli: Brigitta, von

Dagmar Knöpfel;

25. Juli: Wallers letzter

Gang, von Christian

Wagner;

8. August: Der schar-

lachrote Buchstabe, von

Wim Wenders und am

22. August: Der amerika-

nische Freund, auch von

Wim Wenders.

Die Filme laufen immer

um 19 Uhr im barrio

Amón. (CM)

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Seite 8 Deutschland in Costa Rica

Im Mai wurden die durch

das Kleinstprojektepro-

gramm geförderten Sportan-

lagen der Gemeinden San

Isidro de San Ramón und

San Jerónimo de Naranjo

feierlich eingeweiht.

Diesmal war der Hinter-

grund der Projekte, die je-

weils von gemeinnützigen

Vereinigungen gestellt wur-

den, dass die fehlenden bzw.

sanierungsbedürftigen sport-

lichen Einrichtungen der

Gemeinden keine ausrei-

chenden Möglichkeiten zur

Förderung des Fußballs zum

einen und des Schwimmun-

terrichts zum anderen boten.

In San Isidro wurde ein ge-

räumiger, moderner Bau mit

Umkleiden für zwei Sport-

mannschaften inklusive bar-

rierefreier Toiletten sowie

eine kleine Gemeindeküche

geschaffen. In San Jerónimo

wurde ein Fitnessraum zum

Aufwärmen der Schwimmer

direkt neben der Schwimm-

bads gebaut, auch dort inkl.

barrierefreier Toiletten für

Jungen und Mädchen.

Anlässlich der Eröffnung

hatten die Grundschule und

die Frauenvereinigung eine

Schülerversammlung organi-

siert und den Ort in den Far-

ben der deutschen Flagge

dekoriert.

In San Isidro zeigten sich

die anwesenden Vertrete-

rinnen und Vertreter, allen

voran der Präsident der

ADI Herr Henry Rodrígu-

ez, sehr dankbar für die

Unterstützung der deut-

schen Botschaft beim Bau

des Gebäudes und lobten

die Zusammenarbeit.

In San Jerónimo war u.a.

der Bürgermeister von

Naranjo, Herr Juan Luis

Cháves Vargas, anwesend.

Er äußerte sich dankbar

über die Möglichkeit, den

Schwimmsport auch in

entfernten Gebieten Costa

Programm Kleinstprojekte unterstützt Sport in zwei Gemeinden

Ricas zu fördern, so dass

die Schwimmerinnen und

Schwimmer der umlie-

genden Gemeinden auch

an nationalen und inter-

nationalen Wettbewerben

teilnehmen können.

Anschließend wurde von

Botschaftsrat André

Scholz nach einer kurzen

Ansprache jeweils eine

Plakette zur Erinnerung

an die Deutsche Zusam-

menarbeit übergeben und

danach mit dem Durch-

schneiden eines Bandes

das Projekt offiziell einge-

weiht. (BK/ND)

Foto oben: Botschaftsrat André Scholz (l.) übergibt

die Plakete.

Foto links: der neue Fitnessraum in San Jerónimo.

Unten: Kinder und Eltern bereiteten die Eröffnung

in San Isidro vor.

Alle Bilder: © Botschaft San José

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Vom 21. bis 24. März

2018 war das Jazzduo von

Dieter Köhnlein und Uwe

Kropinski auf Einladung

der Botschaft zu Besuch

in San José und Heredia.

Der Pianist Köhnlein und

der Gitarrist Kropinski

(vom Magazin Guitar

Seite 9 Deutschland in Costa Rica

Jazzvirtuosen begeisterten costa-ricanisches Publikum

Dieter Köhnlein (l.) und Uwe Kro-

pinski (r.) genossen ihren Aufent-

halt in Costa Rica sichtlich.

© Botschaft San José

Player als „Jimi Hen-

drix der akustischen

Gitarre“ beschrieben)

spielen seit mehr als 30

Jahre zusammen.

Das Duo gab am 22.

März eine dreieinhalb-

stündige Meisterklasse

in der renommierten Musikab-

teilung der Universidad Nacio-

nal in Heredia.

Am Abend des 23. März fand

dann ein außerordentlich gut

besuchtes Konzert in der Musik-

schule der Universidad de Costa

Rica statt. Der Saal war mit

rund 120 Zuhörern voll, mehre-

re Personen mussten stehen.

Die eineinhalbstündige Darbie-

tung durchweg selbst kompo-

nierter Stücke, überwiegend aus

ihrer vierten CD „Scratching the

Silence“, hat das Publikum be-

geistert. Per Livestream konnte

das Konzert auf YouTube ver-

folgt werden. (CM)

Violinkonzert im Goldmuseum

Als Teil seiner Tournee

durch Mexiko und Mit-

telamerika hat der Welt-

klasse-Violinist Oscar

Bohórquez ein Konzert in

Costa Rica gegeben. Ko-

organisatoren waren das

Goethe-Institut Mexiko

und die deutschen Ver-

tretungen und Kulturge-

sellschaften in den jewei-

ligen Ländern.

Bohórquez begeisterte

am 28. April rund 100

Zuhörer, die sich im

Goldmuseum von San

José versammelten, um

dem virtuosen Musiker

zuzuhören, dessen Eltern

auch professionelle Mu-

siker sind und aus La-

teinamerika stammen.

Das Programm an die-

sem Samstagnachmittag

beinhaltete Werke von

Bach, Paganini und Piaz-

zola, sowie von den unbe-

kannteren Komponisten

Flausino Vale aus Brasilien

und des Peruaners Arman-

do Guevara Ochoa.

Die an einer Kathedrale

erinnernde Innenarchitek-

tur des Museum bat einen

wunderbar ungewöhnli-

chen Rahmen für dieses

schöne Konzert.

Im Publikum saßen auch

Musiker des Centro Nacional

de la Música, wo Óscar

Bohórquez am Tag davor

eine Meisterklasse gegeben

hat. (CM)

Der deutsch-uruguayische Violinist Oscar Bohórquez.

© Botschaft San José

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Was macht eigentlich die Konsularabteilung den ganzen Tag?

Seite 10 Deutschland in Costa Rica

Die meisten in Costa

Rica lebenden Deut-

schen haben schon ein-

mal den Konsularschal-

ter der Botschaft aufge-

sucht, um einen neuen

Reisepass zu beantra-

gen. Wird ein deutsches

Kind in Costa Rica gebo-

ren, führt einer der ers-

ten Wege oft ebenfalls in

die Botschaft, um die

Auslandsgeburt zu beur-

kunden und anschlie-

ßend den ersten Pass für

das Kind zu beantragen.

Doch nur wenig ist mög-

licherweise bekannt

über die vielen anderen

Aufgaben, die die Mitar-

beiter des Konsulats

darüber hinaus wahr-

nehmen.

Während der Sprech-

stunden werden an den

Schaltern viele Visaan-

träge entgegengenom-

men, zum einen von

Costa-Ricanern, die sich

längerfristig in Deutsch-

land aufhalten wollen,

oder von hier lebenden

Ausländern, die auch für

kürzere touristische Rei-

sen ein Visum benöti-

gen. Hinzu kommen die

Beglaubigungen von

Kopien und Unterschrif-

ten. Und regelmäßig

werden Anträge auf

Feststellung der deut-

schen Staatsangehörig-

keit gestellt. Oft sind die

deutschen Vorfahren

schon vor mehr als hun-

dert Jahren nach Costa

Rica ausgewandert.

Dann muss tief in die

Familiengeschichte ge-

blickt werden, um die

Antragsteller ausführ-

lich über die Erfolgsaus-

sichten dieses aufwendigen

Verfahrens informieren zu

können. Umgekehrt gibt es

auch Deutsche, die eine Ge-

nehmigung für die Beibehal-

tung der deutschen Staatsan-

gehörigkeit beantragen möch-

ten, damit sie sich in Costa

Rica einbürgern lassen kön-

nen, ohne die deutsche Staats-

angehörigkeit zu verlieren. Um

Rentenzahlungen im Ausland

aufrecht zu erhalten, beglau-

bigt die Botschaft die vorgeleg-

ten Lebensbescheinigungen.

Manchmal wird gefragt, wa-

rum der Konsularschalter nur

vormittags geöffnet ist. Doch

wenn der Schalter schließt,

beginnt die Arbeit des

„backoffice“. Viele der oben

genannten Anträge müssen für

die weitere Bearbeitung in

Deutschland versandfertig vor-

bereitet werden. Rückfragen

dieser Behörden gehen ein und

müssen beantwortet werden.

Auch das Telefon steht niemals

still und per Mail kommen An-

fragen und Hilferufe. Die Bot-

schaft möge die Familie in

Deutschland in einem Ver-

missten-, Krankheits- oder

Sterbefall unterstützen. Die

Botschaft nimmt in diesen Fäl-

len Kontakt zu den Polizei-

oder Justizbehörden, Reise-

agenturen, Krankenhäusern

und Ärzten auf. Die Palette der

Hilfestellung reicht von der

sprachlichen Vermittlung mit

behandelnden Ärzten, Behör-

den und notfalls auch Bestat-

tungsunternehmen über den

Besuch von schwerkranken

oder verletzten Patienten.

Auch die konsularische Betreu-

ung von Häftlingen, die direkt

von den costa-ricanischen Be-

hörden festgenommen wurden

oder sich auf Antrag der deut-

schen Justizbehörden in Aus-

lieferungshaft befinden,

gehört zu unseren Aufga-

ben. Die logistische Vorbe-

reitung der Rückführungen

dieser Personen ist auf-

wendig und zeitintensiv.

Auch die Unterstützung in

Strafsachen, bei denen

deutsche Staatsangehörige

Opfer von Gewalt in Costa

Rica werden, ist Aufgabe

der Botschaft. Hierbei ar-

beiten dann die Botschaft,

das BKA, die deutschen

und costa-ricanischen Poli-

zeibehörden/Interpol eng

zusammen.

Was deutsche Staatsange-

hörige von der Botschaft

erwarten, sie aber nicht

leisten kann: Heiratstermi-

ne während einer Kreuz-

fahrt mit Landgang in

Limón organisieren, detail-

lierte Rechtsberatung z.B.

im Fall von Verkehrsunfäl-

len geben, Unterstützung

bei der Beantragung der

residencia leisten, in Geld-

not geratene Deutsche ein

Darlehen gewähren oder

ihre privaten Kranken-

hausrechnungen bezahlen,

weil sie mit den Arzttarifen

in Costa Rica nicht ver-

traut waren.

Auch wenn der Aufgaben-

bereich der Botschaft ins-

besondere im Bereich Kon-

sularhilfe weit gefächert

ist, sind auch der Botschaft

San José nicht nur perso-

nelle Grenzen gesetzt son-

dern es müssen die sachli-

chen und örtlichen Zustän-

digkeiten beachtet werden.

Bei vielen Anfragen muss

auf die Zuständigkeit der

costa-ricanischen Bot-

schaft in Berlin verwiesen

werden. (SL/FD)

Page 11: Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre prägen. ... Länder zur Erhöhung der Flugfrequenzen. Hinter den Kulissen hatte

Vom 10. bis 20. April 2018

fanden an der Universidad

de Costa Rica (UCR) eine

Reihe von Aktivitäten un-

ter dem Titel „Quincena de

Estudios Europeos“ statt.

Die zweiwöchige Veran-

staltung wurde vom Wil-

helm und Alexander von

Humboldt-Lehrstuhl in

Geistes- und Sozialwissen-

schaften und dem Posgra-

do Centroamericano en

Historia organisiert, in

Zusammenarbeit mit an-

deren Postgraduiertenpro-

grammen der UCR und

unterstützt vom Deut-

schen Akademischen Aus-

tauschdienst und der

Deutschen Botschaft. Un-

ter Beteiligung von auf

europäische Studien spezi-

alisierten Professoren

deutscher und lateiname-

rikanischer Universitäten

wurden Kolloquien, Kon-

ferenzen, ein Workshop

und ein Postgraduierten-

seminar durchgeführt.

Die Aktivitäten wurden

mit einem Humboldt-

Forum zum Thema

„Universität und Gesell-

schaft – Herausforde-

rungen des 21. Jahrhun-

derts: Die europäische

Integration und die EU –

einige Entwicklungsmus-

ter und ihre Bedeutung

für Zentralamerika“ ab-

geschlossen. Im Forum

diskutierten der Bot-

schafter der Delegation

der Europäischen Union,

Seite 11 Deutschland in Costa Rica

Botschafter Dr. Winkelmann (2. v. l.) nahm an der Ab-

schlussveranstaltung „Foro Humboldt“ in der UCR

teil.

© Cátedra Wilhelm y Alexander von Humboldt

Europastudien an der Universität von Costa Rica

Dr. Pelayo Castro, und der

deutsche Botschafter, Dr.

Ingo Winkelmann, mit den

Akademikern Dr. Harald

Fuhr (Universität Potsdam),

Dr. Ronny Viales und Dr.

Gina Sibaja (UCR) und Dr.

Jean Paul Vargas

(Zentralamerikanisches

Institut für öffentliche Ver-

waltung). Die Aktivitäten

fanden als Teil des Netz-

werks Interdisciplinary Eu-

ropean Studies in Latin Ame-

rica (IESLA) statt, das vor

drei Jahren vom Humboldt-

Lehrstuhl gegründet wurde.

Dr. Werner Mackenbach,

Humboldt-Lehrstuhl

„Ich geh' vom Nordpol zum Südpol zu Fuß“

Robby Clemens in San José.

© Botschaft San José

Ganz nach dem Hit von

Frank Schöbel will Robby

Clemens in zwei Jahren

vom Nordpol bis zum Süd-

pol laufen. Der deutsche

Extremläufer und Motiva-

tionscoach stattete auf

dem Weg von Alaska bis

Feuerland der deutschen

Botschaft San José einen

Besuch. Am 31. Januar

hatten Botschafter Dr.

Ingo Winkelmann und

Botschaftsrat André

Scholz Gelegenheit,

die spannende und

außergewöhnliche

Lebensgeschichte

von Herrn Clemens

zu hören, ihm Tipps

für seine Zeit in

Costa Rica zu geben

und ihm beste

Wünsche für sein

Projekt mit auf dem

Weg zu geben.

Wenn Sie Robby

Clemens unterstüt-

zen oder mehr über ihn erfahren

wollen, können Sie seine Webseite,

robbyclemens.de besuchen. (CM)

Page 12: Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre prägen. ... Länder zur Erhöhung der Flugfrequenzen. Hinter den Kulissen hatte

Seite 12 Deutschland in Costa Rica

Am 16. Mai 2018 fand in San José ein

Treffen der Vertrauenspersonen und

der Kooperationsärzte der Deutschen

und Schweizer Botschaften sowie des

österreichischen Honorarkonsulats

statt. Die Konsularabteilungen der Bot-

schaften sind unter anderem mit Unfäl-

len und Notsituationen der jeweiligen

Staatsangehörigen, z.B. mit Autounfäl-

len, Unfällen bei Abenteuersportarten

wie Canopy, Quad-Fahren und Fall-

schirmspringen sowie Tauchunfällen,

aber zunehmend auch mit einer stei-

genden Anzahl an psychisch erkrankten

Staatsangehöri-

gen in Costa Rica

befasst. Die Bot-

schaften sind zu-

dem mit Vermiss-

tenfällen betraut.

Die Aufgabe der

Botschaften ist es,

in diesen Notfäl-

len und bei Na-

turkatastrophen

(z.B. Hurrikans)

zunächst Infor-

mationen über

den Notfall zu

beschaffen. Hier-

bei stellen die

Vertrauensperso-

nen eine wichtige

Unterstützung dar, da diese vor Ort oft

schneller als die Botschaft von dem

Konsularfall Kenntnis erhalten.

Es handelt sich bei den Vertrauensper-

sonen um deutsche, österreichische

oder schweizerische Staatsangehörige,

die in verschiedenen Provinzen Costa

Ricas leben und in Notfällen und Kri-

senzeiten mit der Botschaft zusammen-

Am Abend des 16. Mai fand anschließend ein Empfang in der

Schweizer Residenz auf Einladung des deutschen und schwei-

zerischen Botschafters.

Beide Bilder: © Botschaft San José

Ein sehr wichtiges Netzwerk!

arbeiten. Anlass der Gründung des Netzwer-

kes der Vertrauenspersonen war im Jahr

2012 die schwerwiegende gesundheitliche

Beeinträchtigung einer deutschen Touristin

nach einem Quad-Unfall, bedingt durch die

schlechte medizinische Erstversorgung und

den späten Transport in ein Krankenhaus in

San José. Zweck des Netzwerkes ist, bei me-

dizinischen Notfällen das Leben und die

Gesundheit der Person zu retten, indem zu-

sammen Möglichkeiten einer bestmöglichen

Erstversorgung geprüft werden und gehol-

fen wird, einen schnellen Transport der

Kranken und Verletzten aus den entfernt

gelegenen Aufenthaltsorten nach San José

zu ermöglichen.

Ziel des Treffens war nicht nur die Auffri-

schung der Information und Anleitung für

das Umgehen mit dieser Art von Notfällen

sondern die Stärkung der persönlichen Be-

ziehungen und der verbesserten Zusammen-

arbeit untereinander.

Nach den letzten gemeinsamen Tref-

fen der Vertrauenspersonen im Mai

2013 und im Juni 2016 war auch das

diesmalige Treffen am 16. Mai 2018

ein voller Erfolg. Die Botschaften ha-

ben in den vergangenen Jahren eine

Vielzahl an Notfällen bearbeitet, die

Vertrauenspersonen und die Koopera-

tionsärzte sind hierbei eine wertvolle

Stütze. Dafür allen vielen Dank! (AD)

Page 13: Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre prägen. ... Länder zur Erhöhung der Flugfrequenzen. Hinter den Kulissen hatte

Seite 13 Deutschland in Costa Rica

Ausblick auf das zweite Halbjahr 2018

Holocaust-Gedenktag – Würdigung humanistischer Diplomatie

Am 29. Januar lud die

Botschaft Israels in den

Club Unión zu einer Ge-

denkveranstaltung an-

lässlich des internationa-

len Gedenktages für die

Opfer des Holocaust ein.

In ihren Reden betonten

der israelische Botschaf-

ter Amir Ofek und der

Präsident von Yad Vas-

hem in Costa Rica, dass

die vom Naziregime ver-

übten Verbrechen gegen

die jüdische Gemein-

schaft nie in Vergessen-

heit geraten dürfen, da-

mit sich dieses schreckliche

Kapitel der Geschichte nicht

wiederholen kann.

In sehr bewegenden Worten

schilderte die Holocaust

Überlebende Frau Sara Ro-

vinski – stellvertretend für

die vielen Millionen ermor-

deter Juden – ihr persönli-

ches Schicksal und das ihrer

Familie, von denen ein

Großteil in Konzentrations-

lagern ermordet wurde.

Die Veranstaltung wurde

mit einer Ausstellungseröff-

nung unter dem Titel “Más

allá del deber” verbunden,

um Diplomaten aus ver-

schiedenen Ländern zu ge-

denken, die im Rahmen ih-

rer Tätigkeit und nicht sel-

ten unter Verletzung beste-

hender Weisungen aus ih-

ren Zentralen einer Vielzahl

jüdischer Menschen die

Flucht vor der Naziverfol-

gung ermöglichten und so

deren Leben retteten. Auf-

grund dieser humanisti-

schen Taten verlieh der

Staat Israel einigen von

ihnen den Titel „Gerechter

unter den Nationen“ und

wird ihnen in Israel ein ei-

genes Denkmal widmen.

Unter Diplomaten aus den

Niederlanden, der Schweiz,

Ungarn, der Türkei, Japan

und China befindet sich

auch der Deutsche Georg

Ferdinand Duckwitz.

Die Deutsche Botschaft San

José hat sich am Zustande-

kommen dieser Ausstellung

beteiligt, die im Anschluss

in verschiedenen Provinzen

Costa Ricas gezeigt wird.

(AS)

Gästebuch der Ausstellung „Más allá del deber“.

© Israelische Botschaft

16. - 19. Juli

Feierlichkeiten zu 40 Jahren Inter-Amerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte, u.a. unter Teilnahme von MdB Jensen und Prof. von Bogdandy, MPI Heidelberg

29. August

Einweihung des Erweiterungsbaus der Deutschen Schule

3. Oktober

Tag der Deutschen Einheit

10. November

Expo Feria Alemana der deutsch-costa-ricanischen Han-delskammer

11. November

100 Jahre Ende Erster Weltkrieg (Friedensschluss)

21. - 26. November

Projekt Kellig/Walther – jüdische Kulturvermittlung (zwei Auftritte)

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Seite 14 Deutschland in Costa Rica

Bundesregierung unterstützt Elektrifizierung des

öffentlichen Verkehrs

Vertreter der Institutionen, die an der Initiative teilnehmen, u.a. GIZ-Landes-direktor Andreas Villar (4. v. l. hinten), trafen am 5. Juni — Tag der Umwelt — die costa-ricanische Primera Dama, Architektin Claudia Dobles.

© Casa Presidencial

Im Rahmen der Feier der 14.

Umweltmesse stieß Costa

Rica eine Initiative an, um

den Prozess der Dekarboni-

sierung des Verkehrssektors

und die Elektromobilität im

öffentlichen Personenverkehr

zu fördern. Der Prozess soll

mit finanzieller Unterstüt-

zung der Bundesregierung in

Höhe von 2,5 Millionen Euro

und mit 1 Million US-Dollar

der CRUSA Foundation ins

Rollen gebracht werden.

Ziel der Initiative ist die Ent-

wicklung eines Pilotprojekts,

das drei elektrische Busse

und Ladestationen ein-

schließt. Diese sollen von der

deutschen Regierung gespen-

det werden. Das Projekt soll

in großem Maßstab die Aus-

arbeitung zur Umsetzung der

Elektromobilität des öffentli-

chen Verkehrs im gesamten

Land fördern. Hierzu gehö-

ren unter anderem die

Durchführung einer Rou-

tenanalyse, die Aufstellung

von Busfahrplänen und die

Entwicklung möglicher Fi-

nanzierungsmodelle.

Alle wichtigen Akteure sind

am Projekt beteiligt: das Mi-

nisterium für Umwelt und

Energie (MINAE), das Trans-

portministerium (MOPT),

ARESEP, ICE, GIZ, CRUSA,

United Nations Environment

Program, Busunternehmen,

NGOs wie Costa Rica Limpia

und ASOMOVE, Vertreter

von multilateralen Banken

wie die IDB sowie von lokalen

Banken.

Andreas Villar, Landesdirek-

tor der GIZ, verkündete, dass

das Bundesministerium für

Umwelt, Naturschutz und

nukleare Sicherheit die Spen-

de von drei Elektro-Bussen

angekündigt hat, um die Um-

stellung auf Elektro-

mobilität im öffentli-

chen Verkehr in Costa

Rica zu unterstützen:

„Wir von der deut-

schen Gesellschaft für

internationale Zusam-

menarbeit sind sehr

erfreut, die Regierung

von Costa Rica bei der

Förderung eines Sys-

tems öffentlicher Ver-

kehrsmittel zu unter-

stützen, das die Le-

bensqualität ihrer Nut-

zer durch neue, saube-

re Technologien ver-

bessern und die Emis-

sion von Treibhausga-

sen verringern wird. “

Diana Ramírez, GIZ-

Projekt MiTransporte

Übersetzung: Nele

Disselkamp

Page 15: Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre prägen. ... Länder zur Erhöhung der Flugfrequenzen. Hinter den Kulissen hatte

Seite 15 Deutschland in Costa Rica

Netzwerktreffen in Mexiko-Stadt

Vom 28. bis zum 30. Mai trafen sich die

deutsche Botschaften und Kulturzen-

tren der Region am Goethe-Institut (GI)

in Mexiko-Stadt, um die gemeinsame

Kulturplanung für 2019 zu besprechen.

Es nahmen Repräsentanten deutscher

Institutionen von Mexiko, Mittelameri-

ka und der Karibik-Inseln teil, man sah

alte Freunde wieder und lernte neue

Gesichter kennen. Costa Rica wurde

beim Treffen von Juan Nájera

(Plattform Kultur), Ursula de Hurtado

(Goethe-Zentrum) und Cristina Mora-

les (Deutsche Botschaft) repräsentiert.

Das GI Mexiko unterstützt sowohl die

Kulturplanung als auch die Sprachar-

beit in der gesamten Region. Einmal im

Jahr trifft man sich bei diesem soge-

nannten Netzwerktreffen, um zusam-

men Schwerpunkte zu legen, Vorschlä-

ge für zukünftige Projekte zu machen

und von den anderen zu lernen. Einige

Schwerpunkte der Kulturarbeit in der

Region bilden Klassikkonzerte, elektro-

nische Musik und neues deutsches The-

ater.

Auch die Filmreihe „Kino am Mittwoch“

wird durch das Filmarchiv des GI ermög-

licht! (CM)

Teilnehmer am Netzwerktreffen Sprache und Kultur am Goethe-Institut Mexiko.

© Dimitrov Delille, Deutsch-Haitianische Kulturgesellschaft

Aufbau eines Archivs „Deutschland in Costa Rica“:

Schrifttum-Spenden erwünscht!

Immer wieder werden wir auf spannende Veröffentlichungen aufmerksam gemacht,

die sich mit der Geschichte und dem Leben der deutschsprachigen Gemeinschaft in

Costa Rica und den Beziehungen Deutschland–Costa Rica beschäftigen.

Wir möchten daher ein kleines Archiv in der Botschaft anlegen, das Schrifttum dazu

beherbergt und, je nach Fallgestaltung, eines Tages auch Dritten einsehbar sein könn-

te. Wir denken etwa an:

- Lebenserinnerungen, gebunden oder ungebunden

- alle Ausgaben der Vierteljahreszeitschrift „Die Feder“

- einschlägige Bücher, die in der Vergangenheit erschienen sind

- Dokumente, sonstiges Schrift- und Bildgut

Wer Mehrfachexemplare von Büchern zum Thema hat oder seine „Schätze“ der Bot-

schaft schenken will, ist herzlich eingeladen, Kontakt mit unserer Verwaltung (Herrn

Martin Schröder, [email protected]) aufzunehmen. Vielen Dank! (IW)

Page 16: Deutschland in Costa Rica...Dies wird den Blick der Welt auf Deutsch-land für die nächsten Jahre prägen. ... Länder zur Erhöhung der Flugfrequenzen. Hinter den Kulissen hatte

An dieser Ausgabe haben folgende Personen mitgearbeitet:

Dr. Ingo Winkelmann, Botschafter (Kürzel: IW)

André Scholz, Botschaftsrat (AS)

Stephanie Lindermayr, Konsulin (SL)

Bettina Kitzing, Kleinstprojekte (BK)

Frauke Dahlhelm, Konsulat (FD)

Cristina Morales, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (CM)

Anke Dieckhoff, Rechtsreferendarin (AD)

Nele Disselkamp, Praktikantin (ND)

Catherine Neu, Praktikantin (CN)

Unser besonderer Dank gilt den Verfassern der Gastbeiträge.

Diese Ausgabe