Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V....

25
Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. Ausgabe 3/2001 Mykologie Forum Mitteilungen der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V. l Editorial l Rundbrief l Epidemiologie der Kryptokokkose l Tagungs-Bericht l Laborgespräch

Transcript of Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V....

Page 1: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

Ausgabe 3/2001

Mykologie ForumMitteilungen derDeutschsprachigenMykologischenGesellschaft e.V.

l Editoriall Rundbriefl Epidemiologie der

Kryptokokkosel Tagungs-Berichtl Laborgespräch

Page 2: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 03 –

Die 35. Tagung der Deutschsprachigen MykologischenGesellschaft in Marburg an der Lahn liegt hinter uns.Das vielfältige Programm der vom Tagungspräsiden-ten Professor Happle und Tagungsleiter ProfessorEffendy hervorragend ausgerichteten Veranstaltunghat wiederum Neues mit Bewährtem verbunden. Beider klinischen Mykologie hat ein Gastvortrag von Pro-fessor Budimulja aus Djakarta über topische Derma-tomykosen einen besonderen Akzent gesetzt. Auf demGebiet der Grundlagenforschung wird ein Vortrag vonFrau Professor Kahmann, Marburg, zur Pilz-Pilz- undPilz-Pflanze-Interaktion unvergessen bleiben.

Das langfristig vielleicht aber wichtigste Ereignis imRahmen der MYK‘2001 war die Präsentation desneuen Internet-Auftrittes der DeutschsprachigenMykologischen Gesellschaft. Sie besitzt nunmehrunter dem Rubrum www.mykologieforum.de (bzw.ebenso www.dmykg.de) ein eigentliches Portal fürmedizinische und veterinärmedizinische Mykologie.Schon jetzt wird hier ein umfassendes Angebot fürFachkreise geboten, ein entsprechendes Angebot fürLaienkreise befindet sich noch in Vorbereitung. Damitwird der frühere Internet-Auftritt mit dem Rubrumwww.medizin.uni-greifswald.de / dmykg / Geschichte,der insbesondere auch mit dem Namen von Frau Pro-fessor Bernhardt verbunden ist, was die technischeUmsetzung anbetrifft. Für den neuen Internet-Auf-tritt gilt der Dank der Gesellschaft in Sonderheit derMedienbeauftragten, Frau Henning-Wrobel, sowieHerrn Schilke und seinen Partnern, die sie dabeiunterstützt haben. Der neue Internet-Auftritt bietetebenso Informationen über die Aufgabenstellung,Struktur und Aktivitäten der Gesellschaft im allge-meinen wie insbesondere zu ihren Veranstaltungen, inSonderheit natürlich der Jahrestagung. So wird dasaktuelle Programm wiedergegeben. Zukünftig wird esauch möglich sein, sich über das Weltnetz zu der Jah-restagung anzumelden und Abstracta einzureichen.Besonders herausgestellt wird die MitgliederzeitschriftMykologie Forum, die nunmehr außer in ihrer Print-version auch elektronisch angeboten wird. Dies gilt imbesonderen auch für den integralen Bestandteil, denDMykG-Rundbrief. Das wissenschaftliche Organ derGesellschaft, mycoses, wird ebenfalls der Mitglied-schaft und interessierten Dritten nähergebracht, sokann man unentgeltlich Inhaltsverzeichnisse undAbstracts aufrufen. Für die Kooperation in diesem

Zusammenhang sei Herrn Büttner und Herrn Franzkevom Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin, ausdrück-lich gedankt. Einen weiteren Schwerpunkt bildenInformationen zum mykologischen Qualitätsmanage-ment. Insbesondere werden die Leitlinien soweit nichturheberrechtlich geschützt angeboten, desweiterenInformationen zu den Ringversuchen in Zusammen-arbeit mit INSTAND e.V. Dem internen Dialog derMitgliedschaft und insbesondere auch der Arbeits-gemeinschaften dient das Online-Forum. Viele Teil-nehmer der MYK‘2001 in Marburg konnten sichbereits von der Leistungsfähigkeit von mykologiefo-rum.de im Rahmen eines Besuches im Internet Cornerüberzeugen. Jetzt sind Sie alle aber eingeladen, im All-tag regelmäßig auf das elektronische Angebot derGesellschaft zurückzugreifen, das stetig ausgebautwerden soll. Damit dies in einer Weise geschieht, diesich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert, sindVorschläge jederzeit willkommen. Am einfachstenkann man sie in Form eines Briefes an [email protected], wohinter sich der Schriftführerder Gesellschaft, Herr Professor See-bacher, Dresden, verbirgt.

Das im mykologischen Qualitätsma-nagement wohlvertraute Prinzip deskontinuierlichen Verbesserungspro-zesses findet im übrigen auch aufMykologie Forum selbst ständigAnwendung. Im vorliegenden Heftfindet sich erstmals die neuge-schaffene Rubrik „Labor-gespräch“ und ab 2002 „Derbesondere Pilz“. Insofern hättedieses Editorial auch mit „VonPilzen und Menschen“ über-schrieben werden können.

In der Vorfreude, Ihnen imOnline-Forum bald begeg-nen zu dürfen und späte-stens bei der MYK‘2002in München auch wie-der persönlich, ver-bleibe ich für heute

IhrH.C. Korting

INTERNET

Page 3: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 04 –

InterviewLaborgesprächmit Priv.-Doz. Dr. Bernhard Hube –Robert-Koch-Institut Berlin

Seite 21:

BuchbesprechungDuale Reihe: Mikrobiologie

Seite 23:

Kurz notiertMilzbrand der Haut –therapeutisch beherrschbar

Neues Antimykotium –Hoffnung für Risikopatienten

Onychomykosen

Seite 24:

Kurz notiertDermoTopics

First ClassInformationen fürDermatologen

Seite 26:

DermoTopics5. GD-Jahrestagung in Zürichar ein Wegweiser in die Zukunft

Stellungnahmezu Podophyllin

Apparatediagnostikin der Hautarztpraxis

Neuigkeiten zumberuflichen Hautschutz

Therapie-News vonder 41. DDG-Tagung

Organ der GD - Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Editorialvon Prof. H. C. Korting

Seite 3:

Fragebogen:Epidemiologie derKryptokokkose

Seite 12:

Rundbrief

Mitteilungendes Vorstandesvon Prof. Dr. med.Claus Seebacher, Dresden

Seite 6:

Tagungs-Bericht35. WissenschaftlicheTagung derDeutschsprachigenMykologischen Gesellschaftam 13. – 15. Sept. 2001in Marburg

Seite 14:

Page 4: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 05 –

IMPRESSUM

MYKOLOGIE FORUM Mitteilungen der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V.

Herausgeber: Vorstand der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V.(DMyKG e.V.) H. C. Korting, Vorsitzender; H. Hof, stellv. Vorsitzender;W. Fegeler, Kassenwart; C. Seebacher, Schriftführer.

Wissenschaftlicher Beirat:Dietrich Abeck, München; Hannelore Bernhardt, Greifswald; Margarete Borg-von Zepelin, Göttingen; Jochen Brasch, Kiel;Norbert H. Brockmeyer, Bochum; Isaak Effendy, Marburg; Gabriele Ginter, Wien; J. Hacker, Würzburg; Dag Harmsen, Würzburg;Gerhard Haase, Aachen; Gudrun Just-Nübling, Frankfurt; Ursula Kaben, Rostock; Manfred Knoke, Greifswald; Marianne Kretschmar, Mannheim; Peter Kujath, Lübeck; Peter Mayser, Gießen; Werner Mendling, Berlin; Joachim Morschhäuser, Würzburg; Fritz Mühlschlegel, Würzburg; Frank-Michael Müller, Würzburg; Johannes Müller, Emmendingen; Pietro Nenoff, Leipzig; Jörg Ritter, Münster; Martin Schaller, München; Günter Schwesinger, Greifswald; Hans-Jürgen Tietz, Berlin.

Redaktion:Gabriele Henning-WrobelTel. 02943 486880 · e-mail: [email protected]

Verlag:PVV Science PublicationsSiemensstr. 12 · 40885 Ratingen

Herstellung/Druck:Preuss GmbH

ISSN-Nr. 1439-5673

Anzeigen:SENT Science & EntertainmentIm Niederfeld 20 · 59597 ErwitteTelefon 0 29 43 / 48 68 81Telefax 0 29 43 / 48 68 82

Das MYKOLOGIE FORUM erscheint 4 x jährlich im April, Juni, Septemberund Dezember

Auflage 5.000

Einzelheftpreis: € 3,— / Sfr.6,50

Für die Mitglieder der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V.ist der Bezug kostenlos.

Mykosen inKlinik und PraxisPilzinfektionen beineutropenischen Patienten

Seite 27:

Pilzinfektionen bei neutropenischen PatientenDr. med. H. Tilman SteinmetzPraxis für Hämatologie und Onkologie, Köln

Dr. med. Oliver A. CornelyKlinik für Innere Medizin

Direktor: Universitäts-Professor Dr. med. V. Diehl, Universität zu Köln

Ausgabe 1/2001

AufnahmeantragDeutschsprachigeMykologische Gesellschafte. V.

Seite 28:

LeserforumWerden Sie Mitglied in derDMykG e. V.

Seite 29:

Tagungskalender ’02Seite 30:

Page 5: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 06 –

Am 15.09.2001 fand in Marburg die letzte turnus-mäßige Mitgliederversammlung statt. Nachfolgendveröffentlicht der Vorstand das Protokoll der Ver-sammlung mit den dort gefassten Beschlüssen.

Protokoll über die Mitgliederversammlungder Deutschsprachigen MykologischenGesellschaft am 15. September 2001in Marburg / Lahn.

Die Einladung mit Tagesordnung erging an alle Mit-glieder mit dem Mykologie Forum 2/2001. Dieses Hefterreichte den Schriftführer per Post am 20. August2001. Damit ist die satzungsgemäße Ladungsfrist von14 Tagen eingehalten.

Teilnehmer 46. Teilnehmerliste beim Schriftführer.

Um 8.30 Uhr wurde die Versammlung durch den Vor-sitzenden, Herrn Prof. Dr. Korting, eröffnet.

TOP 1. Bericht des Vorsitzenden

Eine Hauptaufgabe der DMykG ist die Durchführungder jährlichen Tagungen. Herr Korting dankt namensder Gesellschaft Herrn Prof. Dr. Happle und HerrnProf. Dr. Effendy für die Organisation und Durch-führung der Myk'2001 in Marburg. Der bisherigeVerlauf des Programms habe ein sehr hohes wissen-schaftliches Niveau gehabt und bezüglich der Themen-vielfalt vieler medizinischer und naturwissenschaft-licher Disziplinen Maßstäbe gesetzt.

Kritisch wird der Rückgang der Teilnehmerzahlen ander Tagung auf etwas über 200 Personen angemerkt,der überwiegend auf das Konto der Dermatologengeht. Die Zahl teilnehmender Mikrobiologen haterfreulicherweise eine steigende Tendenz.

Das Organ der Gesellschaft „mycoses” hat sich in denletzten Jahren zu einer weltweit beachteten Zeitschriftmit hoher wissenschaftlicher Reputation entwickelt.Dafür dankt der Vorsitzende Herrn Prof. Dr. J. Müller,

Emmendingen, sehr herzlich, der als Chefredakteur andieser guten Entwicklung den Hauptanteil trägt. HerrKorting fordert die Mitglieder auf, „mycoses” aktiv zunutzen, möglichst zu abonnieren und auch Beiträge zuveröffentlichen.

Dank auch an Frau Henning-Wrobel, die Medienbe-auftragte der Gesellschaft, für die Herausgabe desMykologie Forums. 2000 sind vier Hefte und 2001sind drei Hefte erschienen.

Das Mykologie-Forum hat sich zur hervorragendenRepräsentation der DMykG entwickelt.

Seit der Myk'2001 ist die Gesellschaft wieder aktuellim Internet plaziert unter www.mykologieforum.de.Eine entsprechende Präsentation wurde während derTagung in Marburg eingerichtet.

l ArbeitsgemeinschaftenAG Klinische Mykologie - neuer Leiter Prof. Rüchel,Göttingen, Dr. Schmalreck, München, Dank an FrauProf. Dr. H. Bernhardt und Frau Dr. K. Tintelnot fürdie hervorragende bisherige Leistung der AG (s. auchMykologie Forum 2002 / 2)

AG Mykologische Laboratoriumsdiagnostik - LeitungPriv.-Doz. Dr. Nenoff, Leipzig

Neu ist die AG Antimykotische Therapie - Leitung Dr.F.-M. Müller, Würzburg, Prof. Dr. J. Brasch, Kiel.

l QualitätsmanagementDie DMykG ist vorbildlich bezüglich Fortbildung undRingversuchen. Dank insbesondere an Prof. Dr. Tietz,Berlin, für sein Engagement.

l Ringversuche Mykologie,verantwortlich sind zur Zeit:

Dermatophyten - Prof. Tietz, Prof. KortingMykoserologie - Frau Prof. Dr. Bernhardt und FrauDr. Zimmermann, GreifswaldSprosspilze - Akadem. Direktor i. R. Dr. Hantschke,Essen

l Finanzierung der GesellschaftHinweis auf Pläne des Vorstandes, eine Stiftung einzu-richten zur Förderung der Medizinischen Mykologie.Aufforderung an die Mitglieder, mögliche Stifterhöherer Beträge auf diese Stiftung hinzuweisen.RUNDBRIEF

Page 6: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 07 –

l Interaktionenmit anderenGesellschaften

Frau Prof. R. Kahmann, Max-Planck-Institut für Terrestri-sche Mikrobiologie in Marburg,ist führend auf dem Gebietmykologischer Grundlagenfor-schung. Ihr Vortrag auf unsererTagung „Pilz-Pilz und Pilz-Pflanze Interaktion” war einwissenschaftliches Highlight.

Weiter hat Herr Korting denDialog mit der DeutschenGesellschaft für Mykologie auf-genommen. In dieser Gesell-schaft sind hauptsächlich Bota-niker führend tätig. Der Präsi-dent dieser Gesellschaft, Herr

Prof. Dr. R. Agerer, Institut für Systematische Botanikder LMU, hat im Ergebnis dieser Kontakte an derMyk'2001 teilgenommen.

Herr Korting weist auf die deutlich verbesserteZusammenarbeit mit dritten Fachgesellschaften, etwamit der DGHM hin, nicht zuletzt auch auf der Ebeneder AWMF. Die Zusammenarbeit mit der DeutschenDermatologischen Gesellschaft ist problemlos gut.

Im Nationalen Epidemiologie-Rat ist Frau Prof. H.Bernhardt als Person vertreten. Nunmehr konnteerreicht werden, dass erstmals ein Referenzzentrumfür "Systemische Candidose und Aspergillose" inDeutschland ausgeschrieben wurde.

l KonsiliarlaboratorienMucor - Prof. Dr. R. Rüchel, Göttingen

Veterinärmedizinische Dermatophyten- Prof. Dr. K. H.Böhm, Hannover

Eine Liste aller Konsiliarlaboratorien für Mykologiewird im Mykologie Forum publiziert.

l Mitgliedschaft Z. Zt. 727 Mitglieder. Eine Bereinigung der Kartei,ursprünglich über 1000 Personen, war notwendig, datrotz wiederholter Mahnungen Mitgliedsbeiträge nichteingegangen sind. Ein Teil dieser Personenwar postalisch nichterreichbar.

Herr Korting bittet, jedes Mitglied möge ein Neueswerben, der Jahresbeitrag ist moderat.

l Neue GeschäftsfelderIn Zukunft sollten Mykotoxine verstärkt ein Themaunserer Tagungen sein. Spätestens auf der Myk'2003,die Prof. Hof in Heidelberg organisieren wird, sollenMykotoxine ein Schwerpunktthema sein.

Ein weiteres Thema werden die durch Pilze verur-sachten Allergien sein. Hierzu soll bereits auf derMyk'2002 in München umfassend referiert werden.

l DiskussionenProf. Kielstein informiert, dass es eine eigenständigeGesellschaft zur Mykotoxinforschung gibt.

TOP 2. Bericht desStellvertretenden VorsitzendenProf. Hof berichtet über die gute Arbeit der Arbeitsge-meinschaften in der DMykG. Die AG's sind für inter-essierte Mitglieder der DMykG offen. Ein Bericht überdie AG Klinische Mykologie erschien im MykologieForum 2/2001.

Die neu gegründete AG Antimykotische Therapie wirdsich einen Arbeitsplan erarbeiten.

Die Sammlung der wenigen Kryptokokkosefälle inDeutschland durch Dr. Tintelnot, RKI-Berlin, und FrauProf. Dr. Polak, Aesch/Schweiz, sollte möglichst voll-ständig fortgeführt werden. Der Erhebungsbogen wirdüberarbeitet und im Mykologie Forum publiziert.(siehe Seite 12)

TOP 3. Bericht des SchriftführersHerr Seebacher dankt Frau Henning-Wrobel für diegute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Myko-logie-Forums. Er bittet Anschriftenänderungen auchbei Wechsel oder Ausscheiden aus der Dienststelleunbedingt dem Vorstand mitzuteilen, da nur so unsereMitteilungen die Mitglieder erreichen können. Weitersind alle Mitglieder aufgerufen, interessante Beiträgeoder kurze Mitteilungen für das Mykologie-Forum an die Schriftleitung oder an die Redaktionzu senden.

Protokoll über die Mitgliederversammlung der

Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft am

15. September 2001 in Marburg / Lahn.

Frau Prof. R. Kahmann,Max-Planck-Institut für TerrestrischeMikrobiologie in Marburg.

Herr Prof. Dr. R. Agerer,Institut für SystematischeBotanik der LMU.

Page 7: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

TOP 4. Bericht des Kassenwartes

Bericht des Kassenwartes an die Mitgliederversammlung auf der MYK 2001am Samstag, dem 15. September 2001, in Marburg

Einnahmen - Ausgaben - Übersicht für das Jahr 2000 (01. 01. 2000 – 31. 12. 2000)Einnahmenaus Beiträge, Spenden, Zinsen, Überschüsse, 69.319,38 DM

AusgabenDie Kosten gliedern sich in Ausgaben für die Vereinsarbeit sowie Ausgabenzur Förderung im Sinne der Satzung.

VereinsarbeitSächliche Kosten (Bürobedarf, Porto, Bankgebühren u.ä.) 2.156,66 DMPersonal (Lohn, Sozialabgaben, Steuer) 14.000,40 DManderes (inkl. Steuer, Steuerberatung) 3.919,76 DMMitgliedschaften in anderen Gesellschaften 5.910,06 DMVorstandsarbeit (nur verauslagte Kosten) 5.906,90 DM

Vereinsarbeit gesamt 31.743,74 DM

Förderungsmaßnahmen der GesellschaftPreise der DMykG 11.500,00 DMStipendium - incl. Manfred Plempel-Stipendium 15.600,00 DMKongressbeihilfen 9.500,00 DMUnterstützungen zum Ausrichten von Tagungen 6.181,00 DMPlanungsvorschuss MYK 2000 und MYK 2001 30.000,00 DM

Förderungsmaßnahmen der Gesellschaft gesamt 72.781,00 DM

Einnahmen 69.319,38 DMAusgaben –104.674,78 DM

Saldo –35.355,40 DM

Die Deckung der Mehrausgaben erfolgte aus den Rücklagen der Gesellschaft.

Für die Ausrichtung der ECMM / Myk ’99 gilt es Frau Prof. Dr. R. Blaschke-Hellmessen, Frau Prof. Dr. H. Bern-hardt sowie Prof. Dr. C. Seebacher und allen Beteiligten herzlich zu danken.

Um einen ausreichenden Förderungsrahmen sichern zu können, ist es notwendig, die Kosten der Vereinsarbeitweitgehend über den Mitgliederbeitrag decken zu können. Daher ist es sinnvoll, im Rahmen der Währungsum-stellung auf den EURO den Mitgliedsbeitrag pro Jahr auf

25,00 Euro anzuheben.

Protokoll über die Mitgliederversammlung derDeutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft am

15. September 2001 in Marburg / Lahn.Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 08 –

Page 8: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 09 –

Beschlüsse der Mitgliederversammlung

1. Der Mitgliedsbeitrag soll ab 2002 generell im Bank-einzugsverfahren erhoben werden, Andere Ver-fahren verursachen hohe Bankkosten. DieserBeschluss erfolgt einstimmig.

2. Die Mitgliederversammlung beschließt einstimmig:Kosten, die durch Verschulden eines Mitglieds imZusammenhang mit dem Mitgliedsbeitrag entste-hen, werden diesem in Rechnung gestellt.

3. Die Mitgliederversammlung beschließt einstimmig,den Mitgliedsbeitrag ab 01.01.2001 auf 25,- Eurofestzusetzen.

Top 6. Wahl der Kassenprüfer

Im Hinblick auf die Vorstandsneuwahl 2002 ist eineKassenprüfung erforderlich. Einstimmig gewähltwerden für diese Aufgabe: Frau Prof. Dr. U. Kaben,Kessin, Herr Priv.-Doz. P. Mayser, Giessen

Aus Zeitgründen wird die Sitzung nach diesem Tages-ordnungspunkt vom Vorsitzenden beendet, da sonstdas wissenschaftliche Programm nicht pünktlichbeginnen kann.

Termine

Tagung der AG Klinische Mykologie - 15. -16.02.2002in Göttingen - Leitung Prof. Dr. Rüchel, Dr. A.Schmalreck. Ort: Hygiene Institut der Universität Göt-tingen, Kreuzbergring 57 - 37075 Göttingen. Themen:Resistenztestung von Pilzen, Epidemiologie von Myko-sen, Präsentation von klinischen Fällen und seltenenErregern. Auskunft und Anmeldung: Prof. Dr. R.Rüchel, Hygiene Institut der Uni., Kreuzbergring 57,37075 Göttingen, Tel. 05 51 - 39 58 55 / 58, Fax 05 51 -39 58 60, e-mail [email protected]. Einladungen erfol-gen lt. Adressenkartei von Frau Dr. Tintelnot imNovember; für Unterbringung werden dann verschie-dene Angebote unterbreitet, die Reservierung ist aberjeweils selbst zu regeln.

Myk'2002 - 12. -14. September 2002 in München -Leitung Prof. Dr. D. Abeck, Prof. Dr. H. Hofmann, Dr.rer. nat. P. Seidl

Myk'2003 - 4. - 6.09.2003 (vorläufiger Termin) inHeidelberg - Leitung Prof. Dr. Hof

gez. Prof. Dr. med. C. Seebacher(Schriftführer)

gez. Prof. Dr. H. C. Korting(Vorsitzender)

Weitere Mitteilungendes Vorstandes

Während des Gesellschafts-abends in Marburg zeichneteder Vorsitzende, Herr Prof.Dr. Korting, Herrn Priv.-Doz. Dr. rer. nat. J.Morschhäuser, Würzburg,mit dem Forschungsförde-rungspreis der Deutsch-sprachigen MykologischenGesellschaft aus. Der Preisist mit 10 000,- DM dotiert,wovon 5000,- DM von derFirma Janssen-Cilag, Neuss,zugestiftet wurden.

Das 2001 erstmals ausge-schriebene MSD StipendiumMykologie, mit 20 000,- DMdotiert und gestiftet von derFirma MSD SHARP &DOHME, Haar, wurde HerrDr. Michael Weig, Göttin-gen für die geplante For-schungsarbeit: „Proteomi-sche Analyse von Zellwand-proteinen bei Candidaalbicans” zuerkannt.

Mit dem Nachwuchs-Förder-preis für Klinische Mykolo-gie, der mit 5000,-DM dotiertist und von der Firma Novar-tis, Nürnberg, gestiftet wird,wurde in diesem Jahr HerrDr. V. Kunzelmann, Des-sau, geehrt.

Forschungsförderungspreis der Deutschsprach.Mykologischen Gesellschaft für Priv.-Doz.Dr. rer. nat. J. Morschhäuser, Würzburg.

Das MSD Stipendium Mykologie in Höhe von20.000,– DM wurde Herrn Dr. Michael Weig,Göttingen, zuerkannt.

Mit dem Nachwuchs-Förderpreis für KlinischeMykologie wurde Herr Dr. V. Kunzelmann,Dessau, in diesem Jahr geehrt.

Page 9: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 10 –

Das Kuratorium des Dr.Manfred Plempel-Stipendi-ums hat sich entschieden,die im Jahr 2001 gestelltenNeuanträge nicht positiv zubescheiden.

Herr Dr. Markus Niewerth,München, erhielt das Dr.Manfred Plempel-Stipen-dium für ein halbes Jahr ver-längert, zur Fortsetzung sei-ner Arbeit in der NG 4 amRKI, Berlin.

Die 2000 von der Mitglieder-versammlung in Berlin neuernannten Ehrenmitgliederder Deutschsprachigen My-kologischen Gesellschaft

Herr Prof. Dr. med. vet.Karl Heinz Böhm, Hanno-ver, Herr Prof. Dr. med.vet. Peter Kielstein, Jena,und Herr Prof. Dr. med.Siegfried Nolting, Mün-ster, erhielten die Ehren-urkunden überreicht.

Folgende Posterpreise wur-den während der Myk`2001in Marburg vergeben:D. Zeller, A. El Barkani, F. Frosch, F. A. Mühlschle-gel, Würzburg und Canter-bury:Effects of successively trun-cated RIM101 allels in Can-dida albicans point to therole of a newly defined do-main in regulating filamen-tation. M. Hrusková-Heidingsfel-dová, J. Dostál, L. Pavli-ková, M. Souek, I Pichová,Praha

Inhibition of aspartic proteases produced by differentpathogenic Candida spp.

H. Peltroche-Llacsahuanga, H.Döhmen, S. van Oy,G. Haase, Aachen Colonization of cystic fibrosis patients with Candidaalbicans.

Mit dem Hans Rieth-Posterpreis wurden ausgezeichnet:T. Sulistiyono, R. Donarti, L. Murtisari, S. Soediman, Marburg und YogyakartaChromoblastomycosis: A case report in Sardjito Gene-ral Hospital, Yogyakarta, Indonesia.

Geburtstage(Soweit sie dem Vorstand bekannt sind)

Am 28. Oktober 2001 feierte Frau Prof. Dr. rer. nat.Renate Blaschke-Hellmessen ihren 70. Geburtstag.Die Jubilarin erwarb sich bleibende Verdienste u.a. umdie Aufklärung der perinatalen Sproßpilzübertragungauf das Neugeborene, die Einführung der Nystatin-Prophylaxe bei Risikoneugeborenen und Kindern mitImmundefekten, um die Aufklärung der Verteilung imDarm und Ausscheidung im Stuhl von Nystatin undAmphotericin B bei Säuglingen und Kleinkindern nachoraler Applikation. Viele Jahre war Frau Blaschke-Hell-messen Schatzmeisterin der Gesellschaft für Medizi-nische Mykologie der DDR. Für ihre herausragendenwissenschaftlichen Leistungen wurde Frau Prof. Dr.Blaschke-Hellmessen 1991 zum Ehrenmitglied derDMykG ernannt. Vorstand und Mitglieder der DMykGgratulieren sehr herzlich und wünschen alles Gute.

Prof. Dr. C. SeebacherSchriftführer

In eigener SacheMit dem Ausscheiden aus dem aktiven beruf-lichen Bereich hat sich die Postanschrift desSchriftführers der DMykG geändert:

Prof. Dr. Claus SeebacherMerseburger Straße 501309 DresdenTel. 03 51 - 3 10 30 39e-Mail: [email protected]!

Verlängerung des Plempel-Stipendiums für einhalbes Jahr für Herrn Dr. Markus Nierwerth,München.

Ehrenurkunde für Herrn Prof. Dr. med. vet.Karl Heinz Böhm, Hannover.

Ehrenurkunde für Herrn Prof. Dr. med. vet.Peter Kielstein, Jena.

Ehrenurkunde für Herrn Prof. Dr. med.Siegfried Nolting, München.

Page 10: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

PATIENT

Familienname Vorname Geburtsjahr Sex M F

Kontinent der Geburt Wohnsitz

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 12 –

Epidemiologie der Kryptokokkosein Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Koordinatorin: Prof. DR. A. Polak, Spitzenrainweg 45, CH4147 Aesch

Stammtypisiering: Dr. K. Tintelnot, Robert Koch Institut Nordufer 20, D 13353oder Dr. G. Schär, Institut für Mikrobiologie, Gloriastrasse 32, Ch 8028 Zürich

RISIKOFAKTOR

HIV Infektion CD4/mm3 Antivirale Therapie >2 MonateKryptokokkose AIDS definierendKortison Therapie (>0.5mg/kg/d) GrundTransplantation, welche Tacrolimus TherapieKrebs/ Hämatologische GrundkrankheitKontakt mit VögelnAnderer Risikofaktor, welcherKein Risikofaktor gefunden

DIAGNOSE DER KRYPTOKOKKOSE

Datum T/M/J Neuer Fall Rückfallauf welcher Grundlage?

Klinische SymptomeX Rays CT Scan NMRAntigennachweis im Serum , im Liquor ,

Cryptococcus neoformans kultiviert aus: CSF Blut BAL Urin Haut

AndereHistologie Hefezellen in welchem Organ?

INITIALBEHANDLUNG

Amphotericin B Liposom. Amph B 5- Flucytosin Fluconazol

Itraconazol Voriconazol

Einsendender Arzt/Ärztin:

Bitte senden Sie das Formular und den Stamm an eines der o. g Laboratorien zur Serotypisierung.

Page 11: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 14 –

Mykologie - eine interdisziplinäre AufgabeWichtiges Forum für interdisziplinären Wissensstransferist die jährliche wissenschaftliche Tagung der Deutsch-sprachigen Mykologischen Gesellschaft, die MYK' 2001die vom 13. - 15. September 2001 in Marburg stattfand.Hautärzte, Gynäkologen, Internisten, Onkologen, Zahn-ärzte, Mikrobiologen, Urologen usw. stellten sich hier glei-chermaßen dieser Thematik. Allgemein bekannt und weitverbreitet sind Infektionen der Haut und der Hautan-hangsgebilde wie Finger- und Fußnägel. Immerhin sinddavon rund 30% der Bevölkerung betroffen und die the-rapeutischen Möglichkeiten sind hier trotz wesentlicherFortschritte im letzten Jahrzehnt nicht zufriedenstellend.Es bedarf zumeist viel Ausdauer, um eine Nagelmykoseerfolgreich zu behandeln. Am wirksamsten ist zweifelloseine systemische Therapie über einen Zeitraum von meh-reren Monaten. Wer Nebenwirkungen befürchtet, kannjetzt auf eine Alternative zurückgreifen, die Wirksamkeitmit guter Verträglichkeit zu verbinden verspricht, wie der

Mykosen sind medizinischer Alltag in allen FachbereichenEs gibt wohl keine medizinische Disziplin, in der dieMykologie nicht auch eine wesentliche Rolle spielt undlängst besteht Einigkeit darüber, dass Mykosen in jedemFall als behandlungsbedürftige Erkrankungen anzusehensind. In vielen Fällen ist eine rechtzeitige Behandlungsogar lebenswichtig. Die Deutschsprachige MykologischeGesellschaft hat sich seit ihrer Gründung 1961 für dieErforschung der pilzbedingten Erkrankungen eingesetzt.Bis heute hat sie eine große Fülle an Erkenntnissenzusammengetragen und zudem für eine entsprechendeVerbreitung in der Fachwelt gesorgt. Pilzinfektionen derHaut und auch der inneren Organe haben in den letzten20 Jahren an Häufigkeit zugenommen. Dazu tragen dieLebensverhältnisse der Menschen (häufiges Schwim-men/Saunabesuche) ebenso bei wie die Errungenschaf-ten der modernen Medizin wie beispielsweile Chemothe-rapie, Intensivmedizin oder Translantationsmedizin.Gute diagnostische Methoden zur Identifizierung derErreger und die Fortschritte in der Entwicklung neuerAntimykotika ermöglichen in vielen Fällen jedoch einefrühzeitige, gezielte und letztlich erfolgreiche Behand-lung.

35. Wissenschaftliche Tagungder Deutschsprachigen

Mykologischen Gesellschaftam 13. – 15. Sept. 2001

in Marburg

Die Pausen wurden zur Diskussion und Information genutzt.

Im Rahmen der Pressekonferenz wurden wichtige Themen diskutiert. Das Interesseder Öffentlichkeit an mykologischen Fragestellungen wächst stetig.

Im Mittelpunkt standen Haut- und Schleimhautmykosen –Roundtable am Samstag-Nachmittag.

Page 12: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 15 –

Vorsitzende der Deutschsprachigen MykologischenGesellschaft, Professor Hans Christian Korting, Univer-sitätshautlinik München, im Rahmen einer Pressekonfe-renz berichtete. Als Ergänzung stehen zur örtlichenBehandlung auch Nagellacke zur Verfügung. Mit einerteilweise rascheren Heilungsdauer bei Onychomykosensei zu rechnen, wenn das infizierte Nagelmaterial vor dersystemischen Therapie mittels Erbium-YAG-Laser abge-tragen wird, sagte Dr. Volker Kunzelmann, niedergelasse-ner Dermatologe in Dessau. Zwar ist diese Therapie eineLeistung, die der Patient selber tragen muß, was aberdurchaus akzeptiert wird und zu einer erstaunlich gutenCompliance beiträgt. Möglicherweise macht dieses thera-peutische Vorgehen die Behandlung der Onychomykosewieder für den Dermatologen interessanter.

Dermatomykosen haben vielfältige Ursachen –wer denkt schon an das geliebte Tier?

Weiteren aktuellen Themen aus der Dermatomykologiewar ein ganzer Kongresstag in Marburg gewidmet. Übereine deutliche Zunahme der zoophilen Mykosen berich-tete Frau Dr. Heidelore Hofmann, Klinik für Dermatolo-gie und Allergologie der TU München. Vor allem ist eineAusbreitung von Microsporum canis zu beobachten, einErreger, der aufgrund der regen Reiselust der Bevölke-rung aus Südeuropa nach Deutschland getragen wurde.In den neuen Bundesländern war beispielsweise vor derWende M. canis so gut wie gar nicht zu finden. Mittler-weile werden pro Jahr rund 10000 Fälle bekannt. M. canisist u. a. verantwortlich für die Tinea capitis, die zumeistbei Kindern vorkommt und von den im Urlaub so gernegestreichelten Katzen übertragen wird. Mittlerweile sindaber auch die heimischen Kleintiere befallen und so kann

es durchaus passieren, dass eine teure Edelkatze zurErkrankung der ganzen Familie führt. Gewarnt wird vonden Dermatologen vor chirurgischen Maßnahmen, dienicht selten das Resultat unzureichender Diagnostik sind.Nach kulturellem Erregernachweis ist grundsätzlich einesytemische Therapie auch bei Kindern sinnvoll. Hierfürstehen Antimykotika zur Verfügung, die eine Ausheilungder Mykose gewährleisten. In Abstimmung mit einemVeterinär sollte das befallene Haustier unbedingt mitbe-handelt werden.

Derzeitige Dosierungsempfehlungen:

Griseofulvin 10-25 mg/kg KG/die über 8-12 Wochen

Terbinafin <20 kg: 62,5 mg/die, 20-40 kg: 125 mg/die, >40 kg: 250 mg/die über 2-4 Wochen

Itraconazol 5 mg/kg KG oder 100 mg/die über 4 Wochen

Fluconazol 3-5 mg/kg KG/die über 4 Wochen

Tinea corporis - Tinea incognitaDass eine unbehandelte Onychomykose durchaus Aus-gangspunkt für eine Tinea corporis sein kann, sagte FrauProfessor Gabriele Ginter-Hanselmayer, Universitäts-hautklinik Wien. Der dafür verantwortliche ErregerTrichophyton rubrum verursacht diskrete flächigeSchuppung mit nicht selten unscharfer Begrenzung undwird von unterschiedlich starkem Juckreiz begleitet.Manchmal, so Ginter-Hanselmayer, werden diese „Rubro-phytosen“ in ihrer Ätiologie verkannt und mit topischenKortikosteroiden fehlbehandelt. Dies führe im klassi-schen Fall zu einer bisweilen jahrelang bestehendenTinea incognita.

Genitalmykosen schlummern im VerborgenenWenig beachtet und offenbar vom Patienten ungernerwähnt werden Pilzinfektionen der Schleimhäute imGenitalbereich. Sie geben sich u.a. durch Juckreiz undRötung zu erkennen. Da sie jedoch nicht immer eindeu-tig von anderen entzündlichen Erkrankungen zu unter-scheiden sind, ist eine genaue erregerorientierte Unter-suchung durch den Spezialisten notwendig. Nur dannkönne, wie Professor Walter Krause, Klinikum der Phi-lipps-Universität Marburg sagte, eine erfolgreiche Be-handlung durchgeführt werden. Auch hier haben sichsystemische Antimykotika bewährt. Bei akuten Vaginal-mykosen reicht die einmalige Dosierung eines Azolan-

Page 13: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 16 –

Um bei Kopfschuppen die Wirksamkeit verschiedenerAntimykotika zu überprüfen, wurde der so genannteHaarstränentest entwickelt. Diese neue Methode soll zei-gen, ob diverse Präparate unterschiedlich an die Haar-substanz binden und von dort über einen DepoteffektEinfluß auf das Pilzwachstum nehmen. Nach erstenErgebnissen haben sich Formulierungen mit Climbazol1 % diesbezüglich als besonders effektiv erwiesen.

Neuer Stoffwechselweg bietet Erklärungen bei Pityriasis versicolor

Unter Pityriasis versicolor leiden hierzulande ca 3% derBevölkerung, in den Tropen bis zu 50%. Bei dieser Erkran-kung bilden sich bräunliche Flecken auf der Haut, die spä-ter durch Depigmentierung weiß werden. Die Efflores-zenzen zeigen im Wood-Licht eine gelb-grüne Fluores-zenz und zeichnen sich durch Farbvarianz aus. Warumdies so ist, konnte bislang nicht geklärt werden. Nun hatman beobachtet, dass Malassezia furfur in Kultur eineVielzahl von Pigmenten und Fluorochromen syntheti-siert, wenn Tryptophan als überwiegende Stickstoffquelleangeboten wird. Dieser neu entdeckte Stoffwechselweg könnte laut May-ser zur Erklärung einiger klinischer Phänomene der Pity-riasis versicolor beitragen. So hat man z. B. Protein-Kinase-C-Inhibitoren isoliert, die möglicherweise für dasFehlen einer entzündlichen Reaktion sowie das Nichtauf-

timykotikums aus. Bei der rezidivierenden Form der Vul-vovaginalmykosen ist jedoch ein umfassenderes thera-peutisches Vorgehen notwendig, eine höher dosierte undlängere Therapie und vor allem eine genaue Diagnostik.Sie ist ein absolutes „Muss“ für eine erfolgreiche, errege-rabgestimmte Behandlung. Wie Professor Werner Mend-ling, Krankenhaus am Urban, Berlin, erklärte, steckt hin-ter einer chronisch rezidivierenden Vaginalmykosen häu-figer Candida glabrata als Candida albicans aber nurselten Candida krusei. Diese Unterscheidung ist äußerstwichtig für die Wahl des Antimykotikums und die Dauerder Therapie. Die oft gestellte Frage nach der Partner-therapie beantwortete Mendling dahingehend, dass nachentsprechender Diagnostik nur eine systemische Thera-pie sinnvoll ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Pilzevielmehr im Sperma zu finden sind als an der äußerenPenishaut und von daher zu ständigen Reinfektionenführen können.

Haarstränentest gibt Behandlungshinweise bei Kopfschuppen

Hefen der Gattung Malassezia gehören als lipophileSaprophyten zur residenten Hautflora des Menschen. Siekönnen aber auch verschiedene Krankheitsbilder hervor-rufen. Zu nennen sind hier besonders die Pytiriasis versi-color, das seborrhoische Ekzem, das sich vor allem durchRötungen und Schuppungen in den Nasolabialfaltenbemerkbar macht, sowie dessen Minimalvariante, dieKopfschuppen. Es handelt sich also um häufige Problemein der Bevölkerung, wie PD Dr. Peter Mayser vom Zen-trum für Dermatologie der Universität Giessen berichtete.

PD Dr. Peter Mayser, Giessen.

Dr. Walter Krause, Marburg.

Page 14: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 17 –

treten spezifischer Antikörper verantwortlich sind. Dieintensiv rote Farbe dieser Verbindungen könnte außer-dem die erythematöse Form der Erkrankung auslösen.Außerdem wurde eine Substanz isoliert, die das Schlüs-selenzym der Melanogenese, die Tyrosinase, hemmt unddamit die Ursache für die depigmentierten Hautarealedarstellen könnte. Auch für die Tatsache, dass solcheweissen Flecken nicht, wie man eigentlich erwarten sollte,vermehrt zu Sonnenbrand neigen, wurde eine möglicheErklärung gefunden: der Pilz produziert Verbindungen,die als Lichtschutz im UVA- und UVB-Bereich wirken.

Die Problematik hat sich verschärft

Die Inzidenz invasiver Mykosen ist in den letzten Jahrenstark angestiegen. Dies läßt sich zum einen auf dieZunahme der Zahl neutropenischer Patienten zurück-führen - nicht zuletzt eine Folge der Verbesserung deronkologischen Therapie. Zum anderen finden sich aufden Intensivstationen der Kliniken immer mehr Kranke,die dank der medizinischen Fortschritte z.B. schwereTraumen überleben, aber infolge der Behandlung mitDauerbeatmung, Langzeitantibiotikagabe usw. abwehr-geschwächt und damit ebenfalls besonders anfällig fürPilzinfektionen sind. Auch das Keimspektrum hat sich verändert. So stellt zwarCandida albicans nach wie vor den Hauterreger dar, non-Candida-Spezies sind aber immer häufiger zu finden.

Hinzu kommt die Resistenzproblematik. Das Hauptpro-blem bildet jedoch die Zunahme schwer behandelbarerSchimmel- und Fadenpilzinfektionen, die PD Dr. MarkusRuhnke, Medizinische Klinik und Polyklinik der CaritéBerlin, berichtete.

Neue Substanzen lassen hoffen

Angesichts dieser Situation richten sich die Bemühungender pharmazeutischen Industrie auf die Entwicklungneuer Antimykotika. Mit Caspofungin kam kürzlich eineSubstanz auf den Markt (noch nicht in Deutschland), dieüber ein neues Wirkprinzip verfügt und eine hervorra-gende Verträglichkeit aufweist. Ihre Wirksamkeit istbelegt bei Soorösophagitiden, ebenso bei invasiven Asper-gillosen. Ein wirklicher Durchbruch ließ sich jedoch nichterzielen.

Weitere Hoffnung bietet laut Ruhnke das bisher nochnicht zugelassene Voriconazol. Nach Studien ist dasPräparat bei Soorösophagitis noch effektiver als Flucona-zol. Bei Aspergillosen wurden Ansprechraten von über50% erreicht. Gegenüber Vergleichssubstanzen bedeutet

Diskussion im Plenarsaal.

PD Dr. Markus Ruhnke, Berlin.

Page 15: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 18 –

dies eine Erhöhung der Response um beachtliche 20 % beiextrem gefährdeten Patienten. Auch zu seltenen Pro-blemkeimen wie Fusarien und Scedosporium apios-perum liegen vielversprechende Erfahrungsberichte vor.

Nur Zusammenarbeit bringt voran

Therapeutische Perspektiven sind also vorhanden. Darü-ber - so betonte Ruhnke - darf man aber einen ganzwesentlichen Punkt nicht aus den Augen verlieren: Es gilt,viel früher in das Geschehen einzugreifen, also Präven-tion zu betreiben und frühzeitig diagnostische Maßnah-men einzuleiten. Von großer Bedeutung ist auch diegenaue Definition von Risikopatienten. Das Problem derinvasiven Mykosen kann nur interdisziplinär gelöst wer-den, also durch gute Zusammenarbeit von Klinikern,Mikrobiologen, Pathologen usw.

Die molekulare Mykologie spielt inzwischen eine wichtigeRolle, vermag sie doch wesentliche Hinweise zur Verbes-serung der Diagnostik und zur Entwicklung neuerAntimykotika zu geben. Dem trug ein eigener Kongress-tag mit Vorträgen Rechnung. Eine Untersuchung von Dr.Frank Stehr, Institut für Allgemeine Botanik der Univer-sität Hamburg, zeigte beispielsweise, dass Candida albi-cans ein flexibles System an Lipasen besitzt, die Viru-lenzfaktoren darstellen, was vermuten läßt, dass Lipase-Inhibitoren die Proliferation des Pilzes unterdrückenkönnten.

Pilze - allergen und kanzerogen

Dass Pilze in unserer Umwelt bzw. in Nahrungsmittelnvorhanden sind und von daher eine Bedrohung dar-stellen, gab Professor Herbert Hof, Institut für Medizi-nische Mikrobiologie der Universität Mannheim /Heidelberg, zu bedenken. Nicht nur Pollen, sondern auchPilzsporen können für Allergien verantwortlich sein,ergänzte der Mikrobiologe. Neben den Schimmelpilzen inWänden, die durch Inhalation aufgenommen werdenkönnen, nannte er als weitere Beispiele Pilze, die ver-mutlich in nahezu allen Fruchtsäften enthalten sind. InPistazien aus Persien haben sich sogar krebserregendeMykotoxine nachweisen lassen. Diese Pilzgifte sind immenschlichen Körper nicht abbaubar. Zwar ist deren ein-malige Aufnahme in geringen Mengen nicht gefährlich,es kann aber sein, dass bei häufigem Genuß irgendwannpathogene Konzentrationen erreicht werden. Normaler-weise essen wir zwar keine verschimmelten Lebensmittel;

Eines von zahlreichen Expertengesprächen am Rande der Tagung.

Interview mit dem Hessischen Fernsehen.

Page 16: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 19 –

INTERNET DMykGMykologie via Internet

Premiere hatte in Marburg der Internet-Auftritt derDeutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft. VieleThemen rund um die medizinische Mykologie sowie Leit-linien, Abstracts etc. sind ab sofort über www.dmykg.deoder über www.mykologieforum.de erreichbar. (ghw)

Weitere Berichte folgen in der nächsten Ausgabe!

Säfte werden jedoch häufig aus Obst hergestellt, woraufsich bereits Pilze befinden und diese bleiben bei der Ver-arbeitung erhalten. „Wir bemerken die Pilze gar nicht“,sagte Hof. Auch sei zu bedenken, dass Masttiere nicht sel-ten verschimmelte Nahrung bekommen. Die darin ent-haltenen Toxine werden uns Menschen letztlich wieder inForm von Schnitzeln und Hähnchenfilets zugeführt. Ineiner wissenschaftlichen Arbeit aus Italien sei kürzlichauf einen Gehalt von krebs-erregenden Mykotoxinen inbilligem Rotwein aus Süd-italien hingewiesen worden.

Mit der Marburger Tagungfand ein wichtiges Zusam-mentreffen von Forschern,Wissenschaftlern, Klinikernund Praktikern statt. Sie botdie Möglichkeit zum Aus-tausch neuer Erkentnisseund Erfahrungen überwesentliche Aspekte derPathogenität, Prävention,Diagnostik und Therapie vonPilzerkrankungen.

Tagungsleiter 2000 Prof. H.-J. Tietz, Berlin (re.) und 2001, Prof. J. Effendy,Bielefeld, vormals Marburg (li.).

Prof. Herbert Hof, Mannheim, stellv. Vorsitzender der DMykG e.V.

Premiere in Marburg:Der Internet-Auftritt der DMykG.

Page 17: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

?! ?!

?!

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 21 –

LABORGESPRÄCH mit Priv.-Doz. Dr. Bernhard Hube -Robert-Koch-Institut Berlin

Am Robert-Koch-Institut in Berlin forscht die Nach-wuchsgruppe 4 an bestimmten Themen im Bereich derMykologie. Wie gestaltet sich diese Arbeit, welche Inhaltehat sie und welche Ziele? Das Mykologie Forum sprachmit dem Leiter der Gruppe, Privat-Dozent Dr. BernhardHube über die Arbeit im Labor und über die Zukunft derMykologie.

Mykologie Forum:

Herr Dr. Hube, Sie sind unser erster Gesprächspartnerin der neu geschaffenen Rubrik „Laborgespräch“.Können Sie uns kurz Ihren Aufgabenbereich im RKIschildern?

Dr. Bernhard Hube:

Unsere Arbeitsgruppe ist eine von 4 neu etablierten sogenannten Nachwuchsgruppen, die neue wissen-schaftlich und gesundheitspolitisch wichtige Themenauf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bearbeiten.Die Gruppen sind jeweils thematisch assoziiert mitanderen Forschungsgruppen am RKI und arbeiten anvirologischen, epidemiologischen oder an mykologi-schen Themen. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sichmit der Mykologie.

Mykologie Forum:

Gibt es in Bezug auf die Mykologie zur Zeit einenbesonderen Schwerpunkt oder Projekte, die im Mittel-punkt Ihrer Arbeit stehen?

Dr. Bernhard Hube:

Unser Schwerpunkt ist die molekularbiologischeUntersuchung von Pathogenitätsfaktoren bei Pilzin-fektionen, insbesondere von Candida albicans. Wirhaben die Thematik „Candida albicans“ deshalbgewählt, weil ein großes Gesundheitsproblem inDeutschland von Candida Hefen ausgeht und weil die-ser Pilz ein guter Modellorganismus mit einer bekann-ten Genetik ist. Wir untersuchen, welche FunktionHydrolasen, also Proteasen, Phospholipasen oder Lipa-sen, bei Infektionen mit C. albicans haben und wir ver-suchen weiterhin mittels molekularbiologischenMethoden, z. B. der Mikrochip-Technologie, herauszu-

finden, welche weiteren Virulenzfaktoren für dieInfektion noch notwendig sind.

Schließlich erforschen wir in Zusammenarbeit mitFrau Dr. Karin Tintelnot hier am RKI die biologischeWirkungsweise von Antimykotika auf humanpatho-gene Pilze. Details über unsere Arbeit können überunsere eigene Homepage:

(http://www.rki.de /FORSCH/NG/NG.HTM)

abgerufen werden.

Mykologie Forum:

Welchen klinischen Bezug wird diese Arbeit haben?Welche Erwartungen und Hoffnungen sind damit ver-bunden?

Dr. Bernhard Hube:

Es handelt sich zunächst um eine Grundlagenfor-schung. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung vonCandida albicans weiterhin steigen wird, aber es istimmer noch unklar, wie dieser Pilz es überhaupt

Priv.-Doz. Dr. Bernhard Hube, Robert-Koch-Institut, Berlin

Page 18: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

?!?!Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 22 –

schafft, Infektionen hervorzurufen. Ebenso unklar ist,welche Interaktionen mit dem Wirt in den verschiede-nen Stadien der Candidainfektionen wichtig sind. Diesist deshalb wesentlich, weil es bislang nur wenigeAnsatzpunkte für Antimykotika gibt oder wir diegenaue Wirkungsweise der Substanzen gar nicht ver-stehen. Wir versprechen uns von unseren Arbeiteneinerseits ein besseres Verständnis für die Umstände,die zu Pilzinfektionen führen aber andererseits auchdie Identifizierung neuer Targets für die Bekämpfungder Pilzinfektion.

Mykologie Forum: Worin besteht die Zusammenarbeit mit der DMykG?Gibt es gemeinsame Projekte?

Dr. Bernhard Hube:Ein direktes gemeinsames Projekt gibt es nicht. DieDMykG ist jedoch für uns eine wichtige Institution, beider wir uns regelmäßig mit Klinikern treffen und unsüber die klinische Problematik der Pilzinfektion aus-tauschen können. Ich halte die Zusammenarbeit zwi-schen Klinikern und biologischer Grundlagenfor-schung für unentbehrlich. Zwar können wir mitmodernen molekularbiologischen Methoden auf-klären, was bei den Pilzinfektionen vor sich geht undwelche Faktoren welche Funktion in diesem Prozeßübernehmen. Es kann jedoch nur der Klinikern beur-teilen, ob das, was wir gerade bearbeiten, überhauptvon klinischer Relevanz ist und wo Nachholbedarf inder Forschung besteht. Nur so kommen wir auf denrichtigen Pfad. Fernziel ist immer der Nutzen für denPatienten, das aber ohne breite Grundlagenforschungkaum zu erreichen ist, da es zunächst darum geht, diegrundsätzlichen Dinge zu verstehen, bevor man sichgezielt den Problemen widmen kann. Es geht letztlichdarum, wechselseitig die Impulse für den richtigenWeg in den Forschung zu setzen.

Mykologie Forum: Worin besteht die Verbindung zwischen dem RKI unddem Manfred-Plempel-Stipendium?

Dr. Bernhard Hube: Eine Verbindung besteht nur insofern, als der derzei-tige Preisträger des Manfred-Plempel Stipendiums zurZeit am RKI tätig ist. Das Stipendium wird frei ausge-schrieben und Anträge von Bewerbern werden von

einem unabhängigen Gremium begutachtet. Es ermög-licht jungen Wissenschaftlern für ein Jahr an einerbestimmten Thematik zu forschen. Dies ist besondersfür junge Kliniker attraktiv, die sich über die Dauer desStipendiums ganz der Forschung widmen können. Indiesem Jahr ist es Dr. Markus Niewerth aus der Der-matologischen Klinik der Universität München, derhier bei uns am RKI seine Experimente durchführtund dessen Stipendium sogar um ein halbes Jahr ver-längert wurde. Es geht bei diesem Projekt darum fest-zustellen, wie bestimmte Antimykotika auf einen Pilzwirken.

Mykologie Forum:

Was wünschen Sie sich für die Mykologie in derZukunft?

Dr. Bernhard Hube:

Ich wünsche mir, dass die molekulare Mykologie inDeutschland den Stellenwert erhält, den sie in anderenLändern wie zum Beispiel in Großbritannien und denUSA hat. So gibt es in GB und den USA eine ganzeReihe von fest installierten Arbeitsgruppen, die sichmit der Mykologie befassen. Zwar dominieren auchdort die Bakteriologie und Virologie, aber der Bereichder molekularen Mykologie ist weitaus größer angelegtals bei uns.

Ich bin seit August 2000 hier am RKI tätig, und danksehr guter Unterstützung war unsere Gruppe (NG 4)innerhalb von 3 Monaten arbeitsbereit. Ich hoffe, daswir in der Zeit, die uns zur Verfügung steht, und dassind insgesamt 5 Jahre, möglichst viel in Bewegung set-zen können und zu zukunftsweisenden Ergebnissenkommen werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Page 19: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

BUCHBESPRECHNUNG

Duale Reihe: Mikrobiologie,Georg Thieme Verlag / Stuttgart (2000),1. Auflage, 640 S

Hof H. /Müller R.L. /Dörries R. (Hrsg.) unterMitarbeit von Geginat G. und Kretschmar M.

Dieses Lehrbuch ist in erster Linie für Studenten derMedizin gedacht, kann aber von jedem Einsteiger indas Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie gleicher-maßen genutzt werden. Nach dem bewährten Prinzipder Dualen Reihe ist die Information einerseits aus-führlich dargestellt aber andererseits als Repetitoriumnochmals in einer Randspalte komprimiert. Über-haupt legt dieses Buch ganz stark Gewicht auf einedidaktische Vermittlung des Wissensstoffes. Dies wirdzum einen dadurch erreicht, dass viele farbige,treffende Bilder und schematische Darstellungendas Interesse anregen, denn bei seitenlangenschwarz/weiß gedruckten Passagen ermüdet der Lesersonst rasch. Außerdem sind auch solche Bilder aufge-nommen, die nach strenger, schulmeisterlicher Artnicht nur pures Sachwissen vermitteln sondern auchdie Brücke zur Allgemeinbildung und Sachgebietenaußerhalb der Medizin schlagen. So ist bei der Bespre-chung der Endocarditis ein Bild von dem KomponistenGustav Mahler und bei der Abhandlung der Ruhr einBild von Albrecht Dürer gezeigt, die eben damals andiesem Infektionskrankheiten gestorben sind. Natür-lich haben solche Personen in einem Lehrbuch derMedizinischen Mikrobiologie nach strenger, wissen-schaftlicher Betrachtung nichts zu suchen, ebensowenig wie Pontius Pilatus im Glaubensbekenntnis. Soentsteht aber mehr Aufmerksamkeit! Eine weitereMöglichkeit dieser Reihe ist die Darstellung von inter-essanten, typischen Krankheitsverläufen. Weiterhinunterbrechen spezielle Hervorhebungen von wichti-gen Lehr- und Merksätzen die monotone Präsentationvon Sachwissen.

Neben der allgemeinen Einführung und der speziellenBakteriologie, Virologie und Parasitologie ist in diesemBuch auch ein Kapitel der medizinischen Entomologiegewidmet, die sonst in den anderen Lehrbüchern zukurz kommt. Von Seite 450–488 sind auch die relevan-ten Pilzerkrankungen abgehandelt. Neben den mikro-biologischen Eigenschaften dieser speziellen Erregersind auch ganz besonders die Krankheitsbilder, diedavon ausgelöst werden, dargestellt und deren Patho-genese. Die diagnostischen sowie die therapeutischen

Möglichkeiten werdenbesprochen. Eine klareGliederung in die ein-zelnen Problemkreiseerleichtert die Orientie-rung. Eine Bilderseriezeigt in anschaulicherWeise die einzelnenAspekte der Derma-tomykosen: z. B. dieÜbertragung von Der-matophyten vom Spiel-tier, einem Meer-schweinchen , auf einKind, welches mehreretypische „Ringworm”läsionen um denMundbereich ent-wickelt. Die Läsion ist gekennzeichnet durch eine zen-trale Abblassung und einen roten, progressiven Rand.Die Materialabnahme für eine mikrobiologischeUntersuchung sollte eben aus einem solchen entzün-deten Gebiet erfolgen und nicht aus dem Zentrum, wokeine lebenden Erreger mehr zu erwarten sind. Miteinem scharfen Löffel oder Skalpell sollen Hautschup-pen aus dem entzündeten Areal in eine sterile Pertri-schale aufgefangen werden. Dieses Material kann nunsofort mit Kalilauge versetzt werden, wodurch allemenschlichen Gewebeteile aufgelöst werden, die chit-inhaltigen Pilzelemente jedoch bestehen, was dannnach wenigen Minuten unter dem Mikroskop erkanntwerden kann. Zur endgültigen Diagnose gehört jedochdie Kultur, die bei diesen langsamwachsenden Pilzenjedoch erst oft nach Wochen positiv wird. Dannschließt sich noch eine mikroskopische Differenzie-rung der Dermatophyten an, wobei mikromorphologi-sche Strukturen, wie Mikro- und Makrokonidien, beur-teilt werden, um die endgültige Diagnose zu haben,was Voraussetzung für eine gezielte antimykotischeTherapie ist. Auf einem begrenzten Raum wird so einekompakte Information über die medizinische Mykolo-gie vermittelt, geradezu spielerisch einfach. Denn dermoderne Leser will angesprochen und unterhaltensein, wie er dies im Fernsehen bei den Wissenschafts-sendungen erfahren hat.

Da diese Buchausgabe von MLP und einigen Versiche-rungsunternehmen gesponsort wurde, ist der Preis mit79.- DM erschwinglich. Es lohnt sich!

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 23 –

Page 20: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Onychomykosen

Rund 30 % der bundesdeutschen Bevölkerung leidenunter Fuß- und/oder Nagelmykosen. In der Hälfte derFälle gehen solche Erkrankungen mit Schmerzen ein-her; 75 % der Betroffenen klagen über Beschwerdenbeim Gehen. Dass es sich hier keineswegs nur um einkosmetisches Problem, sondern um eine therapie-bedürftige Infektionskrankheit handelt, brachtenExperten bei einer Pressekonferenz der Pfizer GmbH,Karlsruhe, am 30. November 2001 in Offenbach deut-lich zum Ausdruck. Mit der kürzlich erfolgten Zu-lassung von Fluconazol (Diflucan Derm®) zur syste-mischen Behandlung von Nagelpilzinfektionen wurdedas Spektrum der therapeutischen Möglichkeitendurch eine wirksame und gut verträgliche Substanzerweitert.

Fuß- und Nagelpilzerkrankungen stellen laut Prof. H.-J. Tietz, Berlin, eine regelrechte „Volksseuche“ dar. AlsUrsachen für deren hohe Prävalenz nannte der Refe-rent die gestiegene Lebenserwartung, die damit ver-bundene Zunahme prädisponierender Erkrankungenwie Diabetes und Durchblutungsstörungen, das Rau-chen sowie den gegenwärtigen Sport-, Fitness- undWellness-Boom, der mit einer Häufung von Barfuß-kontakten einhergeht.

Milzbrand der Haut –therapeutisch beherrschbar

In den USA wurden nach den Terroranschlägen imvergangenen September fast täglich neue Fälle vonMilzbrand gemeldet. Viele davon waren Verdachtsfälleund bestätigten sich nicht. Auch hierzulande wuchsdie Angst vor der Infektion. Trotz mehrfacher Alarm-situationen trat bislang aber keine Erkrankung auf.Besondere Aufmerksamkeit aber keine Panikmachewaren und sind dennoch angebracht. Vorkehrungenhinsichtlich der Verfügbarkeit von Medikamentenwurden getroffen. Zum Thema Milzbrand der Hautäusserte sich Professor Hans Christian Korting, Der-matologische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maxi-milian-Universität München, aus aktuellem Anlaß imRahmen des von der Gesellschaft für Dermopharma-zie organisierten Symposiums „Wirkung von Dermo-kosmetika“ am 17. Oktober 2001 im Fritz-Henkel-Hausin Düsseldorf. Die intakte Haut sei normalerweisedurch den Milzbranderreger nicht angreifbar, sagteKorting. Kleine Verletzungen, die recht häufig beste-hen, bieten dem Bakterium (Bacillus anthracis) jedochdie nötige Eintrittspforte. Durch Nekrotisierung desGewebes kommt es rasch zu einer Schwarzfärbung derHaut. Bei ersten Anzeichen müsse deshalb umgehend,d.h. binnen 24 Stunden eine antibiotische Therapiemit Ciprofloxacin eingeleitet werden. Damit sei Milz-brand der Haut im Gegensatz zum gefährlichen Lun-genmilzbrand gut beherrschbar.

Neues Antimykotikum -Hoffnung für Risikopatienten

Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird eine stetigeZunahme invasiver Pilzinfektionen insbesonderedurch Hefepilze beobachtet. Am größten ist das Risikobei onkologischen und Transplantationspatienten, diezumindest zeitweilig stark immunsupprimiert sind.Invasive Mykosen übertreffen selbst den Ebola-Virusan Tödlichkeit. Bei Krebskranken sind es etwa 80%aller systemischen Mykosen durch Aspergillus, Can-dida, Fusarium, Mucor oder Trichosporon, die letal

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 24 –

✦ ✦ ✦

✦ ✦ ✦

verlaufen, wie Professor Mahmoud A. Ghannoum(Cleveland, USA) auf einem Satellitensymposium der35. Wissenschaftlichen Tagung der DeutschsprachigenMykologischen Gesellschaft in Marburg berichtete.Hämato-Onkologen und Transplantationsmedizinerwarten dringend auf wirksamere und verträglichereAntimykotika. Neuer Hoffnungsträger ist Voriconazol,das hohe in-vitro-Aktivität gegen eine Vielzahlpathogener Pilze besitzt. Ausserdem wirkt Voriconzolgegen Aspergillus-, Fusarium-, Scedosporium-,Pseudoallescheria-Spezies und Phäohyphomyzetenwie Exophilia und Alternaria fungizid, was einehöhere Wirksamkeit bei Immunsupprimierten er-warten läßt.

Page 21: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 25 –

Therapiebedarf ist gegeben

Onychomykosen werden häufig nicht nur vom Patien-ten bagatellisiert; auch manche Ärzte stellen dieBehandlungswürdigkeit in Frage. Dieser Haltung ste-hen nach Tietz gewichtige Argumente gegenüber, dieden Krankheits- und Therapiewert solcher Pilzinfek-tionen verdeutlichen: Die Onychomykose ist eineInfektionskrankheit mit spezifischer Ursache, die häu-fig Schmerzen verursacht, die Lebensqualität mindertund ohne ärztliche Intervention nicht abheilt. Außer-dem neigt sie zur Progredienz und besitzt ein Autoim-munpotenzial.

Dass sich die Bedeutung des Nagelpilzes keineswegsnur auf die kosmetische Problematik beschränkt,bestätigte Prof. H. C. Korting, München, der auf diebegünstigende Rolle von Fußfehlbildungen hinwies,nicht zuletzt verursacht durch ungeeignetes Schuh-werk. Bei den Erregern stehen Dermatophyten mitüber 80 % weit im Vordergrund, gefolgt von Hefen undSchimmelpilzen.

Klinik und Labor weisen den Weg

Die Diagnostik stützt sich laut Korting auf Klinik undLabormedizin. Klinisch machen sich Onychomykosenbesonders durch zwei Symptome bemerkbar, nämlichDyschromasie (meist gelbbräunliche Verfärbung) undDystrophie (Unregelmäßigkeit der Nagelplattenober-fläche, Auf- und Absplitterungen bis hin zum Krümel-nagel). Nicht selten findet man eine Hyperkeratose.Oft ist auch eine Rötung des Nagelwalls zu beobachten.

Die Labordiagnostik umfasst insbesondere die mikro-skopische und kulturelle Untersuchung von Nagelma-terial, dessen Entnahme korrekt erfolgen muss, umden Erregernachweis zu ermöglichen.

Neues Präparat verfügbar

Bei der Therapie von Onychomykosen stehengrundsätzlich zwei unterschiedliche Behandlungsfor-men zur Wahl, nämlich die topische und die systemi-sche, die sich natürlich auch kombinieren lassen. WieProf. I. Effendy, Bielefeld, ausführte, muss anhand derManifestationsform, der Befallsstärke sowie der Mor-bidität und Motilität des Patienten über die jeweils ein-zusetzende Therapie entschieden werden. So ist z.B.bei oberflächlicher weißer oder mäßiger distaler sub-ungualer Onychomykose eine alleinige topischeBehandlung ausreichend. Bei ausgedehnten Befunden

Mit Farbstofflösung unzureichend behandelte Tinea unguium,Erreger: M. gypseum.

mit Matrixbefall ist dagegen eine systemische Therapieindiziert. Unter Terbinafin und Itraconazol liegen dieHeilungsraten jedoch nur zwischen 23 % und 55 %.

Das seit kurzem auch für Nagelmykosen zugelasseneFluconazol bietet hier neue Hoffnung: In einer Studiewurden Heilungsraten bis 77 % erzielt. Als weitererVorteil erweist sich die geringe Dosierung der Sub-stanz, die lediglich 150-300 mg pro Woche beträgt undnicht zuletzt zur guten Verträglichkeit des Präparatesbeiträgt. All dies dürfte sich auch in einer Verbesse-rung der Compliance niederschlagen.

Kombiniertes Vorgehen sinnvoll

Über die Leitlinien der Deutschen DermatologischenGesellschaft zur Kombinationstherapie der Ony-chomykosen berichtete Prof. C. Seebacher, Dresden.Danach sollte bei ausgedehntem Befall der Nagelplatteund/oder stärkeren subungualen Hyperkeratoseninitial eine atraumatische Nagelentfernung, z.B. mitHarnstoffsalbe, erfolgen. Eine Nagelextraktion istobsolet, birgt sie doch neben der Schmerzhaftigkeit dieGefahr bleibender Nagelwachstumsstörungen. Ansch-ließend wird eine systemische Behandlung durchge-führt, wobei sich die Heilungsaussichten durch zusätz-liches Auftragen eines antimykotischen Nagellackserhöhen lassen.

Bei Einsatz von Fluconazol könnte sich laut Seebacherneben der Effektivität die zugelassene lange Anwen-dungsdauer (bis 9 Monate bei Fingernägeln, bis 12Monate bei Zehennägeln) günstig auswirken. DasPräparat – so der Referent – „verspricht eine Bereiche-rung der Behandlungsmöglichkeiten“.

Foto

:Tie

tz

Page 22: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 26 –

DermoTopicsFirst Class Informationen für Dermatologen Seit mehr als 5 Jahren besteht nun die Gesellschaft fürDermopharmazie (GD) und bereits im zweiten Jahrgibt sie ihr gesellschaftseigenes Organ DermoTopicsheraus. Im Mittelpunkt der Dermopharmazie als inter-diziplinäres Gebiet der Medizin und Pharmazie steht

die Vorbeugung und Behandlung von Hautkrankhei-ten durch äußere und innere Anwendung von Arznei-mitteln, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln.Dementsprechend sind die Ziele der GD – die Förde-rung der wissenschaftlichen Forschung in den Berei-chen dermopharmazeutische Chemie und technolo-gie. Dermobiopharmazie, Dermatopharmakologie,Dermokosmetik und Dermatotherapie, – die Verbrei-tung neuer Erkenntnisse aus diesen Bereichen zumNutzen der Fachöffentlichkeit und der Allgemeinheitsowie der Förderung einer Zusammenarbeit vonÄrzten, Apothekern und Fachleuten, die im Rahmender Dermopharmazie tätig sind. DermoTopics unter-stützt diese Ziele maßgeblich, indem alle wichtigen„News“ viermal im Jahr erscheinen und das nichtnur als Druckwerk, sondern auch „Online“ unterwww.gd-online.de

DermoTopics hat engen Bezug zur dermatologischenPraxis und setzt mit seinen Informationen genau daan, wo der Dermatologe in seiner täglichen ArbeitUnterstützung wünscht. Qualitätssicherung magi-straler Rezepturen ist neben GOÄ-Vergütungen fürdie Prävention und Therapie von berufsbedingtenHauterkrankungen nur ein Beispiel für die beson-deren dermatologischen Themen. Für Dr. JoachimKresken, Apotheker und Vorsitzender der GD wares von Anfang an wichtig, dem Dermatologenhochwertige und praxisorientierte Fortbildung imHinblick auf Wissensvermittlung und Schaffungder ärztlichen Arbeitsplattform für das neue Jahr-tausend zu vermitteln – und dies ist mit Dermo-Topics ausgezeichnet gelungen. DermoTopics -First Class Informationen für Dermatologen.

Nr. 2 (2001)

www.dermotopics.de

DermoTopics

5. GD-Jahrestagung in Zürich

war ein Wegweiser in die Zukunft

Stellungnahme

zu Podophyllin

Apparatediagnostik

in der Hautarztpraxis

Neuigkeiten zum

beruflichen Hautschutz

Therapie-News von

der 41. DDG-Tagung

Organ der GD - Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

1. Jahrgang

Redaktion:Dr. J. KreskenWiesengrund 6a, 47918 TönisvorstE-mail: [email protected]

Page 23: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 27 –

Inzidenz maligner Erkrankungen und ständig zuneh-mender Zahl Knochenmark-toxischer Chemotherapie,die in der Klinik und immer öfter auch ambulant ver-abreicht werden, ist die Rate von Pilzinfektionen mas-siv gestiegen.

Wir haben diese Zusammenfassung über Pilzinfektio-nen bei neutropenischen Patienten deshalb bewusstaus der Sicht der Klinik und der Ambulanz geschrie-ben, um unseren Patienten einerseits eine unnötiglange Diagnostik und nutzlose Therapie zu ersparenund andererseits eine möglichst frühzeitige suffizienteTherapie zu ermöglichen.

H. Tilmann Steinmetz; Oliver A. Cornely, Köln.

Das Werk kann kostenlos angefordert werden. Bittefaxen Sie einfach Ihre Adresse mit dem Hinweis:„Pilzinfektionen bei neutropenischen Patienten” anfolgende Fax-Nr.: 02943 /486882 oder per e-mail an:[email protected].

Pilzinfektionen beineutropenischen Patienten –„Vorwort”Als hämatologisch und onkologisch tätige Ärzte wer-den wir jeden Tag damit konfrontiert, dass einer unse-rer Patienten eine Infektion entwickelt. Dabei handeltes sich glücklicherweise meist um relativ harmloseInfektionen, wie ein banaler Schnupfen, ein Herpeslabialis oder eine Blasenentzündung. Da unsere Pati-enten jedoch in der Regel an ernsten Grunderkran-kungen leiden, bei denen das Immunsystem beein-trächtigt sein kann, erfordert auch die sogenannte„einfache“ Infektion eine deutlich erhöhte Aufmerk-samkeit hinsichtlich der Diagnostik und eventuell not-wendigen Therapie. Wenn man einmal erlebt hat, wieinnerhalb kurzer Zeit eine einfache Infektionserkran-kung vom symptomarmen Anfangsstadium bis zur vollausgeprägten Sepsis und zum Tod des Patientenführen kann, nur weil die natürlichen Schutzmecha-nismen des Körpers zu schwach sind, wird man auchden blanden Infektionen mit Respekt begegnen.

Ein gutes Beispiel für derartige Infektionen sind Pil-zerkrankungen. Pilze sind als ubiquitär verbreiteteKeime aus unserer Kultur nicht wegzudenken.Genauso wie wir beim Konsum von Wein, Bier, Hefe-kuchen, Brot und Käse die Produkte von Pilzen täglichgenießen, tragen wir Pilze als wichtige kommensaleBesiedlung an und in unserem Körper. Gerade diesesnatürliche Vorkommen von möglichen Krankheitser-regern hat für uns die Auseinandersetzung mit Pilzin-fektionen zu einem besonders spannenden Themagemacht. Die Unterscheidung des Normalen, der Pilzeohne Krankheitswert von den eigentlichen Infektio-nen, ist die wesentliche Herausforderung für den kli-nisch denkenden Arzt. Nicht eine Laboruntersuchung,ein mikrobiologischer Test oder eine Röntgentechnikführt zur Diagnose einer Pilzinfektion, sondern dieKombination von gründlicher Anamnese und klini-scher Untersuchung ergänzt durch gezielte Untersu-chungstechniken führt zum Erfolg. Gerade die Not-wendigkeit die Historie des Patienten, seine Begleiter-krankungen, Vorerkrankungen und vorherigenTherapien in die Diagnosefindung und Therapieent-scheidung mit einfließen zu lassen, begründet für unsdie enge Zusammenarbeit von Hämato-Onkologen imambulanten und klinischen Bereich. Bei steigender

Pilzinfektionen bei neutropenischen Patienten

Dr. med. H. Tilman Steinmetz

Praxis für Hämatologie und Onkologie, Köln

Dr. med. Oliver A. Cornely

Klinik für Innere Medizin

Direktor: Universitäts-Professor Dr. med. V. Diehl, Universität zu Köln

Ausgabe 1/2001

Page 24: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 29 –

! !Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

Redaktion: Gabriele Henning-WrobelIm Niederfeld 20 · 59597 ErwitteFax. 0 29 43 / 48 68 82 · e-mail: [email protected]

Werden Sie Mitglied in der DMykG e.V.!

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie erhalten wichtigeInformationen über die aktuellen Entwicklungen in derDiagnostik und Therapie von Mykosen. Ihr Mitglieds-beitrag (Euro 25,—/Jahr) beinhaltet den Bezug derZeitschrift

„Mykologie Forum“ - das Mit-teilungsblatt bzw. Magazin der Gesellschaft, dessenInhalte der Rundbrief des Schriftführers, Tagungs-berichte, Interviews, Kongressankündigungen und weit-ere interessante Themen sind.

Kennen Sie schon den Internet-Auftritt der DMykG e.V.?Schauen Sie doch mal herein! Unter www.mykologiefo-rum.de oder www.dmykg.de stehen Ihnen alle Informa-tionen rund um die Mykologie kostenlos zur Verfügung.

Nutzen Sie das neue MYKOLOGIE FORUM als Ihr Forum.

Interessante Beiträge sind jederzeit herzlich willkommen!

Senden Sie Ihr Manuskript an die Schriftleitung oder an:

Page 25: Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. · Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. – Seite 03 – Die 35. Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft

002

Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V.

– Seite 30 –

DIFLUCAN® Derm 50 mg

Wirkstoff: Fluconazol

Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil:1 Kapsel Diflucan Derm 50 mg enthält 50 mg Fluconazol. SonstigeBestandteile: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstea-rat, hochdisperses Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat, Gela-tine, Titandioxid (E 171), Patentblau V (E 131), Schellack, Eiseno-xid, schwarz (E 172). Anwendungsgebiete: Behandlung vonPilzerkrankungen (Mykosen) der Haut und Hautanhangsgebilde,nur wenn eine äußerliche Anwendung aufgrund lokaler Beson-derheiten (Ausdehnung, Lokalisation, soziale Situation) nichtdurchführbar ist, beispielsweise bei Tinea corporis, Tinea cruris,Tinea unguium, Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte) und alsBehandlungsversuch bei Tinea pedis. Gegenanzeigen:Überempfindlichkeit gegen Fluconazol oder verwandte Azole,schwere Leberfunktionsstörungen, Kinder unter 1 Jahr.Aufgrundgeringer therapeutischer Erfahrungen Anwendung bei Kindernunter 16 Jahren nur bei fehlender therapeutischer Alternative. Diegleichzeitige Gabe von Cisaprid und Fluconazol ist kontraindi-ziert. Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen Berichte über mul-tiple kongenitale Anomalien bei Kindern vor, deren Mütter für dieDauer von 3 Monaten oder länger mit Fluconazol in hoher Dosie-rung (400 mg /die bis 800 mg /die) gegen Coccidioidomykosebehandelt wurden (keine zugelassene Indikation). Ein Zusam-menhang zwischen dem Einsatz von Fluconazol und diesen uner-wünschten Ereignissen kann nicht ausgeschlossen werden. VorBeginn einer Therapie mit Fluconazol sollte eine Schwangerschaftausgeschlossen werden. Bei gebärfähigen Frauen sollte eineSchwangerschaft mittels geeigneter kontrazeptiver Maßnahmenbis zu 7 Tage nach Behandlungsende verhindert werden. DieAnwendung von Fluconazol bei stillenden Müttern wird nichtempfohlen, da Fluconazol in der Muttermilch die gleichen Kon-zentrationen erreicht wie im Plasma. Nebenwirkungen: Übel-keit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Haut-ausschlag, Haarausfall, Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe,Störungen des Geschmackssinns, periphere Nervenstörungen,Leukozytopenie, einschließlich Neutropenie und Agranulozytose,Thrombozytopenie, Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämieund Hypokaliämie. Bei einigen Patienten, insbesondere mitschweren Grunderkrankungen wie AIDS oder malignen Erkran-kungen, wurden während der Behandlung mit Diflucan Verände-rungen der hepatischen und der renalen Laborparameter sowiehämatologische Veränderungen, wie z. B. Leukozytopenie undThrombozytopenie, beobachtet. Veränderungen der Leber- undNierenwerte wurden beobachtet. Die entsprechenden Laborpa-rameter sind engmaschig zu kontrollieren.Von Leberentzündung,Gelbsucht und Leberzellnekrose mit Leberversagen wurde berich-tet. In Einzelfällen, insbesondere bei Patienten mit schwerenGrunderkrankungen, schwere Leberunverträglichkeit einschließ-lich tödlichem Ausgang ohne Zusammenhang mit Tagesdosis undTherapiedauer von Fluconazol sowie Alter und Geschlecht derPatienten. Die Leberunverträglichkeitssymptome waren nachAbsetzen von Fluconazol in der Regel reversibel. Patienten mitVerschlechterung der Leberwerte unter Fluconazol-Therapie soll-ten sorgfältig überwacht und Fluconazol sollte abgesetzt werden,sobald klinische Symptome einer Leberschädigung auftreten, diemit Fluconazol in Zusammenhang stehen könnte. In Einzelfällenschwere Überempfindlichkeitsreaktionen inklusive Angioödem,Gesichtsödem, Juckreiz sowie schwere Hautreaktionen insbe-sondere bei AIDS-Patienten mit Exfoliation wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse. Patienten, die einenHautausschlag entwickeln, sollten sorgfältig beobachtet und Dif-lucan sollte abgesetzt werden, sobald Blasen entstehen oder sichein Erythema multiforme entwickelt. Abgabestatus: Verschrei-bungspflichtig.

PFIZER GmbH, 76139 Karlsruhe

Wechselwirkungen: Wirkungsverstärkung von Cumarin-Deri-vaten, oralen Antidiabetika vom Sulfonylharnstoff-Typ, Theophy-llin, Phenytoin und kurzwirksamen Benzodiazepinen wie Mida-zolam; ggf. ist die Dosis dieser Medikamente zu senken. Beigleichzeitiger Gabe von Rifampicin können die Fluconazol-Spie-gel erniedrigt sein; ggf. Dosiserhöhung von Diflucan Derm. Auchsollten Kontrolluntersuchungen bei gleichzeitiger Gabe von Xan-thin-Basen, weiteren Antiepileptika und Isoniazid durchgeführtwerden. Die gleichzeitige Anwendung von Diflucan Derm und Ter-fenadin, Astemizol, Rifabutin, Tacrolimus und Zidovudin kann zueiner Erhöhung der Serumspiegel dieser Substanzen führen; Pati-enten, die gleichzeitig Diflucan Derm und diese Substanzen erhal-ten, sind sorgfältig zu überwachen. Bei gleichzeitiger Anwendungvon Ciclosporin wird eine routinemäßige Kontrolle der Ciclospo-rin-Spiegel empfohlen. Pharmakokinetischen Interaktionsstudienzufolge besitzt die Gabe von Diflucan Derm keinen nachteiligenEffekt auf die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva. Gleichzeitigemehrmalige Gabe von Hydrochlorothiazid kann die Plasmaspie-gel von Fluconazol erhöhen; eine Dosisanpassung von DiflucanDerm ist jedoch nicht erforderlich. Nahrung, Cimetidin, Antacidaoder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer Knochenmark-transplantation beeinflussen die Aufnahme von oral gegebenemFluconazol ins Blut nicht signifikant.

Packungsgrößen und Preise: Diflucan Derm 50 mg: Packungmit 14 Kapseln (N1) DM 144,05 (€74,10); 28 Kapseln (N1)DM 278,31 (€142,30).

Bitte beachten Sie außerdem unsere Fachinformation.

Stand: September 2001

1V1-0914DD-KP-0,05-B1

15.-16. Februar 2002Tagung der AG Klinische Mykologie in Göttingen

Auskunft und Anmeldung:Professor R. Rüchel, Hygiene-Institut der Universität

Göttingen, Kreuzbergring 57, 37075 Göttingen.Tel. 0551-395855, Fax. 0551 395860, e-mail: [email protected]

15.-17. Februar 20029. Münchner AIDS-Tage im

Arabella-Sheraton Hotel Auskunft und Anmeldung: mi information center,

86895 Landsberg, Fax. 08191/125600

3.-8. März 2002 in Adelaide / Australien5th International Conference Cryptococcus & Cryptpcoccosis

Auskunft und Anmeldung: Lesley Woods,SAPMAE Conventions, 68 Greenhill Roads, Wayville,

Australia 5034, Tel. +618 8272 6055, Fax. +618 8274 6000,e-mail: [email protected], Web: www.sapmae.asn.au

2002

19. – 20. April 2002 in Frankfurt:PEG-Tagung – Sektion Mykologie

Information und Anmeldung: Prof. Dr. J. Ritter,Uni-Kinderklinik Münster, Tel. 02 51 / 8 34 77 29, Fax 8 35 64 89

e-mail: [email protected]

26. – 27. April 2002 in Berlin:Antimykotische Therapie von Systemmykosen –

gestern, heute und morgenAnfragen an e-mail: [email protected]

12. – 14. September 2002:36. Wissenschaftliche Tagung der

Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaftin München