Deutschunterricht im Medienverbund: Aktuelle ... · w M F Z S T/H C/K ZTV I KJB C 9 m C/K M F I C...

Prof‘in Dr. Gudrun Marci-Boehncke | Prof. Dr. Matthias Rath Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung | Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

1.Jugendliche Medienwelt

2.„Leipziger Trichter“

3.„Integrierte Medienerziehung“

4.Medienkonvergenz

Deutschunterricht im Medienverbund

1

Deutschunterricht im Medienverbund: Aktuelle Forschungsdaten und

Konsequenzen für ein schulisches Spiralcurriculum

VdS Bildungsmedien, Köln 2008

Prof‘in Dr. Gudrun Marci-Boehncke/Prof. Dr. Matthias Rath

Pädagogische Hochschule LudwigsburgLudwigsburg University of Education

Research Center Youth - Media - EducationForschungsstelle Jugend - Medien - Bildung





4.Medienkonvergenz


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Gliederung

1.Jugendliche Medienwelt – Jugendliche Medienkommunikation

2.Der „Leipziger Trichter“ – Lernen mit und an Medien – Eine Anbindung an die Schülerbiographie

3.Was heißt „integrierte Medienerziehung“ in der modernen, konvergenten Medienwelt?

4.Medienkonvergenz – was heißt das und welche Aspekte sind bildungsrelevant?





4.Medienkonvergenz


3

Jungendliche Medienwelt –Jugendliche Medienkommunikation

(Ravensburger Jugend-Medien -Studie)





4.Medienkonvergenz


4





4.Medienkonvergenz


5

Freizeitpräferenzen nach Geschlecht





4.Medienkonvergenz


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4.Medienkonvergenz


Haupt-

schule

Real-

schule

Gym Sonstige o.A.* Alter

Summe

12 13 14 15 16+ o.A.

Jungen 220 325 86 31 8 73 188 176 160 71 2 670

Mädchen 171 350 104 24 9 59 189 171 165 74 0 658

o.A. 6 1 0 0 7 2 2 0 2 1 7 14

397 676 190 55 24 134 379 347 327 146 9 1342

Grunddaten

Erhebung in Baden-Württemberg und Bayern, ergänzt durch eine Vergleichsstudie in NRW und in Österreich

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4.Medienkonvergenz


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Ränge Jungen Mädchen

1Computer-/

Konsolenspiele Aktuelle Musik

2 Aktuelle Musik Soaps

3 Filme Filme

4 Internet Kinder- und Jugendbücher

5 Telefon/Handy Telefon/Handy

6 Zeichentrick Zeitschriften

7 Comics Zeichentrick

8Kinder- und

Jugendbücher Internet

9 Zeitschriften Comics

10 Soaps Computer-/ Konsolenspiele

Medienpräferenz nach Geschlecht





4.Medienkonvergenz


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Ränge Hauptschule Realschule Gymnasium

1 Aktuelle Musik Aktuelle Musik Computer-/ Konsolenspiele

2Computer-/

KonsolenspieleComputer-/

Konsolenspiele Aktuelle Musik

3 Filme Soaps Kinder- und Jugendbücher

4 Telefon/Handy Filme Filme

5 Soaps Telefon/Handy Soaps

6 Zeitschriften Zeichentrick Zeitschriften

7 Internet Kinder- und Jugendbücher Internet

8 Comics Comics Zeichentrick

9 Zeichentrick Internet Comics

10Kinder- und

Jugendbücher Zeitschriften Telefon/Handy

Medienpräferenz nach Schularten





4.Medienkonvergenz


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Mögliche Gesprächspartner





4.Medienkonvergenz


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Gesprächsbereitschaft mit Lehrern

> 42 %





4.Medienkonvergenz


Warum spricht niemand mit

mir?

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4.Medienkonvergenz


„Medienmoralisierung“

gängige Form, neue (und jugendliche) Mediennutzung zu bewerten (Kerlen 2005).

Beispiele dafür sind der Roman im 18. Jh., der Film seit dem 19. Jh. und das Fernsehen im 20. Jh.

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4.Medienkonvergenz


Normative Orientierung und Medien

Welche Werturteilskompetenz haben jugendliche Mediennutzer?

Stufe der moralischen Entwicklung

Stehen Werturteilskompetenz und Medienpräferenz in einem Zusammenhang?

Welche medienkritischen Wertorientierungen haben jugendliche Mediennutzer?

qualitative Befragung in Bezug auf den präferierten Medienhelden

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4.Medienkonvergenz


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Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6

Universelle Prinzipien Menschen-

rechte

Vertrags-theorie

UtilitarismusIndividuelle

Rechte

“Recht und Ordnung”

„Goldene Regel“

Gruppen-moral

StrategieStrafangst

Präkonventionelle Moral:Konkret-individuelle

Perspektive

Konventionelle Moral: Soziale Perspektive

Postkonventionelle Moral:Gesellschafts-

übergreifende Perspektive

Moralstufen nach L. Kohlberg





4.Medienkonvergenz


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Moralstufen der Mediennutzer

InternetTelefon/

HandyKJL Musik

Comp./

GamesSoaps

Zeit-

schriftenFilme Comics ZTV

1 21,74% 20,0% 8,33% 14,04% 16,60% 16,19% 20,83% 15,74% 28,95% 22,64%

2 58,70% 60,0% 51,67% 59,06% 57,36% 60,00% 54,17% 60,19% 47,37% 60,38%

3 15,22% 16,47% 33,33% 23,39% 23,02% 18,10% 20,83% 21,30% 23,68% 16,98%

4 4,35% 1,18% 5,00% 3,51% 3,02% 4,76% 4,17% 2,78% 0,00% 0,00%

5 0,00% 2,35% 1,67% 0,00% 0,00% 0,95% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00%





4.Medienkonvergenz


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Kategorien der Star-Kritik





4.Medienkonvergenz


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Kategorien der Star-Kritik





4.Medienkonvergenz


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Aussehen

Geschmack Stufe 1Leistung

Nation

ParasozialitätVirtuelle Sozialität

Stufe 2

ÖffentlichkeitStufe 3

Content

MoralKonsum Stufe 4

Werte Stufe 5

Moralstufen und Wertorientierung der Star-Kritik





4.Medienkonvergenz


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Medienspezifische Gesprächsanlässeaus Schülersicht

Schauspieler (Film)

Machart, Effekte (Film)

CD‘s/Videoclips (Musik)

Lyriks (Musik)

Handlungen der Protagonisten(Soaps)

Medienkonvergente Angebote (Internet)





4.Medienkonvergenz


Fazit

1.Die soziale Orientierung der Jugendlichen bleibt trotz Medienwelt dominant „Erst die Freunde, dann die Medien“

2.Das Hybridmedium „Handy“ ist steter Begleiter der Jugendlichen – es ist der Schlüssel in die digitale Welt.

3. Die Medieninhalte digitaler Medien verändern sich extrem rasch Jugendliche präferieren solche schnelllebigen Formate (Musik, Soap, Internet, Chat, Film und PC-Spiel)

4.Lehrer sind in Medienfragen keine Ansprechpartner mehr für Jugendliche

5.Medien sind Sozialisationsinstanzen, über die Jugendliche ihre Wertorientierungen verhandeln. Sie präsentieren Wertangebote und bieten Plattform zur Wertdiskussion.

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4.Medienkonvergenz


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Der „Leipziger Trichter“ – Lernen mit und an Medien – Eine Anbindung an die Schülerbiographie





4.Medienkonvergenz


Medien:

Typen

Kompetenz

Geschichte

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4.Medienkonvergenz


Medienklassifikation (Harry Pross, 1972)

Primäre Medien: die menschliche face-to-face-Kommunikation

Sekundäre Medien: Technisches Geräte auf Seiten des Senders

Tertiäre Medien: Technische Produktion, Distribution und Rezeption

(Quartäre Medien: Interaktive Medien, in denen technische Produktion und Rezeption als Aktivität des Nutzers wechselt, z.B. Blogs)

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4.Medienkonvergenz


Bedeutung des Begriffs „Medien“(Heinz Bonfadelli, 2002)

Technischer Medienbegriff

Zeichentheoretischer Medienbegriff

Sozial-institutioneller Medienbegriff

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4.Medienkonvergenz


Geschichte der Medien (Werner Faulstich, 2006)

Anfänge: Orale Kultur

Hochkulturen der Antike: Schrift, kleinräumige Verbreitung

Christliches Mittelalter: Schriftkultur, staatliche Institutionalisierung

Frühe Neuzeit: Sekundärmedien, Massenmedien

Bürgerliche Gesellschaft: Teilöffentlichkeiten

Industrie und Massenzeitalter (1830-1900): Tertiäre Medien

Elektronische Welt (1900-1990): individualisierte Nutzung

Globalisierung und Digitalisierung (1990 ff.): interaktive Nutzung, pull-Orientierung; keine Kontroll- und Schutzmechanismen.

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4.Medienkonvergenz


Medienbiographische Voraussetzungen

Leitmedium ist nicht mehr das Buch.

Jugendliche Lebenswelten sind Medienwelten.

Medienpräferenzen wandeln sich über die Biographie und unterscheiden sich nach Geschlecht und Bildungsstand.

Extreme Schnelllebigkeit der Medien führt zu hoher Dynamik in der jugendlichen Medienpräferenz.

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4.Medienkonvergenz


Folgerungen aus den medienbiographische Voraussetzungen

Lehrer müssen eine breite Medienkenntnis haben.

Leseförderung und Medienkompetenzvermittlung müssen an jugendlicher Lebenswelt ansetzen.

Lehrer müssen unterschiedliche Medienpräferenzen differenziert erheben können.

Wichtiger als Inhaltskenntnis ist die Fähigkeit, den Jugendlichen Kategorien für die Analyse ihres Medienverhaltens anbieten zu können.

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4.Medienkonvergenz


Medienpräferenzränge

SA KL GS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

HS 7 m C/K F M T/H C ZTV Z I S KJB

w M T/H Z S F ZTV C I C/K KJB

8 m C/K M T/H I C Z ZTV F S KJB

w M F Z S T/H C/K ZTV I KJB C

9 m C/K M F I C T/H Z ZTV S KJB

w M S Z T/H KJB F ZTV I C C/K

RS 7 m C/K F M ZTV C I T/H KJB S Z

w M S KJB T/H F ZTV C C/K Z I

8 m C/K M I ZTV C F T/H Z KJB S

w M S F T/H Z ZTV C KJB C/K I

9 m C/K M F T/H ZTV C I S Z KJB

w M S T/H F KJB Z C C/K I ZTV

10 m C/K M F T/H I ZTV C S Z KJB

w M S KJB T/H I Z ZTV C F C/K

Gym 7 m C/K M ZTV I F T/H KJB C Z S

w KJB M S F I Z ZTV C T/H C/K

8 m C/K M F ZTV I C KJB T/H Z S

w M KJB S Z F T/H I C/K ZTV C

9 m C/K M F I T/H C Z KJB ZTV S

w M KJB F Z S I ZTV C T/H C/K





4.Medienkonvergenz


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Was heißt „integrierte Medienerziehung“ in der modernen, konvergenten Medienwelt?





4.Medienkonvergenz


„Integrierte Medienerziehung“

Medien sind vielfältig unterrichtlich präsent:- technisch wie inhaltlich- als Thema ebenso wie als Unterrichtsmittel

Medien sind nicht fachspezifisch – die Medienkompetenzvermittlung ist daher eine generelle schulische Aufgabe. (vgl. Österreich: Gesamterlass Medienerziehung 2001)

Alle Themen sind in mediale Diskurse eingebunden.

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4.Medienkonvergenz


Ziel „integrierter Medienerziehung“:Medienkompetenz

Medienkunde

Mediennutzung

Medienkritik

Mediengestaltung

(nach Baacke; vgl. auch Tulodziecki, Moser, Aufenanger)

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4.Medienkonvergenz


Medienerziehung ist „in“ – nicht neben den Fächern

„Media Literacy“ in „Deutsch“

integriert – interdisziplinär – progressiv

Selbstbestimmt lernen – medienanalog strukturiert

vom Lehrenden zum Operator

„Spiral“-Theorie(Gast/Marci-Boehncke 1996)

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4.Medienkonvergenz


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MedienkundeMediennutzung

MedienkritikMediengestaltung

Medienkompetenz

„int

egri

erte

Med

iene

rzie

hung

“

Unt

er V

erw

ened

ung

von

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lum

_d.p

hp

35





4.Medienkonvergenz


Fächerübergreifende Medienerziehung im Unterrichtdurch

progressive

stufenweise

curriculare Anbindung

formuliert in Form eines spezifischen Schul-

Curriculums

Ausblick

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4.Medienkonvergenz


Fachdimension Schulstufe

Spezifische Inhalte je Klassenstufe, orientiert an Medienpräferenz der Schülerinnen und Schüler

Kompetenz Deutsch Anbindung an Bildungsplan

Kompetenz Ethik Anbindung an Bildungsplan

Kompetenz Medienerziehung Anbindung an Medienkompetenzkonzept (Baacke; Tulodziecki; Moser; Aufenanger)

Medienfeld Produktion

Medienfeld Gestaltung

Medienfeld Rezeption

Anschluss-handeln

Medien-curriculum

Fächer-übergreifend

Anbindung an andere Fächer und deren mediale Angebote/Bedürfnisse

Matrix eines Spiralcurriculums

Schulcurricular vorgegebene Bereiche

Inhaltlich jeweils an die spezifische Medienorientierung und Problembereiche der Schülerinnen und Schüler angebunden

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4.Medienkonvergenz


„Spiralcurriculum“Medienerziehung am Beispiel Handy

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4.Medienkonvergenz


Fachdimension Schulstufe 5./6. Klasse: „Emil und die Detektive“ (Erich Kästner)

Kompetenz Deutsch Lesekompetenzförderung

Kompetenz Ethik Private Handy-Nutzung zwischen jugendlichem Anspruch und erzieherischer Verantwortung

Kompetenz Medienerziehung Technisches und historisches Verständnis von Kommunikationsmedien




Anschluss-handeln

Medien-curriculum


Medien in der Literatur:„Emil und die Detektive“, Kap. 9 und 10

Medienvergleich früher-heute

Wahrnehmung medien-spezifischer Sprache und Technik

Erforschen historischer Unterschiede –„kleine Empirie“ mit Großeltern

Medien-geschichte:

Spezifische Sprache in kommunikativen Situationen

(a)med

ien-spez

ifisch(b)

nutzer-

spezifisch

Rollenspiel: Traditionelle und moderne Inszenierung von Textpassage

Technik: Wie ein altes Telefon funktioniert. Morse-Alphabet, Fernschreiber, etc.

Spiralcurriculum Klasse 5/6

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4.Medienkonvergenz


Fachdimension Schulstufe

7./8. Klasse: - Bedienungsanleitung (BAL) Handy- „Bei Anruf Mord“ (Alfred Hitchcock)

Kompetenz Deutsch

- Sachtextproduktion, Textgattungsdifferenzierung- Selbstbewusste Kommunikationsformen- Umgang mit kommunikationstechnischen Werkzeugen

Kompetenz Ethik- Technische Verantwortung- Notwendigkeit und Nutzung von Erkennungssystemen; Telefonüberwachung- Probleme modernen Datenhandels; Schutz und Missbrauch politischer Freiheiten

Kompetenz Medienerziehung

- Aktuelles technisches Verständnis von Kommunikationsmedien- Private Kommunikation mit öffentlicher Kontrolle




Anschluss-handeln

Medien-curriculum


Wie entstehen BAL?

Drehbuch-Aspekte

Datenschutz

Verbale und nonverbale Präsentation der BAL

Filmsprache: Mittel filmischer Spannung (Suspense)

LeseverständnisBAL

Wahrnehmungs-lenkung durch Filmsprache

Empathie

Schreiben von problem-orientierten BAL

Schulwebside „Tipps gegen Telefon-Handy-Terror“

Exkursion „Polizei-Bera-tungsstelle“

Rezipienten-orientierte BAL

Text-Bild Relationen

Literatur und Film

Medien- und Datensicherheit

Verständnis von BAL in multikulturellen Klassen und anderen Landessprachen

ITG; Ethik; Erkunde; Wirtschaft; Gemeinschafts-kunde






4.Medienkonvergenz


Fachdimension Schulstufe 9./10. Klasse: SMS

Kompetenz Deutsch Gebundene Textform (Gedichte, Haiku)

Kompetenz Ethik - SMS und Werbung: Chancen und Grenzen kommerzieller Kurznachrichten- Medien und Kommerzialisierung

Kompetenz Medienerziehung Mediensprache und Struktur in historischer Perspektive zwischen Kreativität und Kommerz




Anschluss-handeln

Medien-curriculum


Nutzerhinter-gründe zu SMS und anderen Sekundär-funktionen des Handys

Metaphern und Emoticons

„Schrumpf-gespräche“

Wahrnehmung medien-spezifischer Schriftsprache/Codes und ihrer Hintergründe und Verände-rungen

160 Zeichen „Liebe, Tod und Teufel“

Strukturalismus und Medien

Anglizismen in der E-Sprache

Surrealismus in Sprache und Bild

SMS/MMS

multimediale Kleinzeichen-bündel: Text, Bild, Ton-Blitze als mediales „Crawling“ oder Werbehandeln.


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4.Medienkonvergenz


Fazit I1. Handy und Internet bieten Pull-Angebote und

dienen gleichzeitig in mehrfacher Hinsicht als Kommunikationsmedien.

2. Handy und Internet – obgleich medienwissenschaftlich eher Medientechnologien –besitzen identitätsbildende Statusfunktion. Das macht auch ihre Moralrelevanz aus.

3. Für Jungen ist diese zweite Funktion wichtiger als für Mädchen.

4. Für Mädchen sind beide eher Kommunikations-, für Jungen eher Action- und Mitteilungs-Medium.

5. Der Status scheint bildungsspezifisch zu sein.

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4.Medienkonvergenz


Fazit II6. Gerade Handy und Internet stellen im Moment die

höchste technische Innovation und bergen damit zugleich die höchsten Gefahrenpotentiale für Heranwachsende.

7. Zugleich bieten sie SchülerInnen aus bildungsniedrigen Milieus damit technische und soziale Anschlussfähigkeit.

8. Schule darf hier nicht bewahren, sondern muss Kompetenzen fördern und „austauschen“.

9. Diese Förderung muss integriert erfolgen: im Verbund mit allen Fächern und spiralcurricular aufbauend.

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4.Medienkonvergenz


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Medienkonvergenz – was heißt das und welche Aspekte sind bildungsrelevant?





4.Medienkonvergenz


Was ist Medienkonvergenz?

Inhaltsfluss über verschiedene mediale Plattformen,

Kooperationen zwischen verschiedenen Medienindustrien, und

medienübergreifendes Nutzungsverhalten der Rezipienten auf der Suche nach Unterhaltungserfahrung

Henry Jenkins: Convergence Culture. Where old and new media collide. NY.Univ. Press 2006

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4.Medienkonvergenz


Was ist Medienkonvergenz?

Technologische,

industrielle,

kulturelle und

soziale Veränderungen, je nach dem wer spricht und worüber man spricht.


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4.Medienkonvergenz


Medienkonvergenz

Geschieht im Kopf der Konsumenten und innerhalb sozialer Interaktion.

Schlägt sich in Lebenskonzepten und Alltagswissen/-handeln nieder.

Produziert eine Selbstreflexivität des Medienhandelns.


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4.Medienkonvergenz


Medienkonvergentes Handeln wird zum kollektiven Prozess, zur kollektiven Intelligenz.


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4.Medienkonvergenz


60 % der Kinder im Vorschulalter (Marci-Boehncke/ Rath 2007b) und auch bis hinauf zu den 13-Jährigen (vgl. KIM-Studie 2006) haben einen eigenen Medienhelden.Medienfiguren sind ins Alltagshandeln der Kinder und Jugendliche als parasoziale Beziehungsfiguren fest integriert. Wirtschaftliche Interessen korrespondieren mit jugendlichen: Wirtschaft stellt Identifikationsangebote zur Verfügung. Sie reagiert nicht mehr erst auf Nachfrage, sondern vermarktet gezielt ihre Produkte breit gestreut, um Nachfrage zu schaffen und dann auch zu bedienen.

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4.Medienkonvergenz


Medien = „duales Gut“ (Karmasin 2006)

Sie produzieren Realkapital ebenso wie Sozialkapital.

Neben den unmittelbaren Realwerten in der Mediennutzung symbolisches Kapital, was auch als eine Ökonomie der Aufmerksamkeit (Franck 1998) begriffen werden kann. (Bestimmte Themen sind „in“, werden wahrgenommen.)

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4.Medienkonvergenz


Konvergenzstudie des JFF (Wagner 2006):

„Heranwachsende folgen also dem Markt bzw. vorgeschlagenen Nutzungsoptionen, solange diese für sie einen Mehrwert, einen Zusatznutzen erbringen“.

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4.Medienkonvergenz


Kurz:

Jugendliche haben technisches Know-How, aber

es fehlt an Regelwissen – vor allem über den „Markt“.

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4.Medienkonvergenz


Medien-verbund

(ökonomische Verflechtung)

Medien-konvergenz

(medien-übergreifendes

Handeln)

Inter-, Intra-, Symmedialität

(Medien(re)-konstruktion des

Rezipienten)

Medien-wechsel

(ästhetisch neue Gestaltung)

Medien-kombination

(technische Verbindung)

Grundbegriffe des Mediennetzes

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4.Medienkonvergenz


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Aus: U. Wagner/H. Theuenert (Hrsg.): Neue Wege durch die konvergente Medienwelt. München 2006, S. 131





4.Medienkonvergenz


Beispiel „Die wilden (Fussball)Kerle“:

Der Plot umfasst[*]:

13 Buchbände, 4 Filme4 Filmbücher,6 Sonderbände, 13 Hörbücher (CD/MC), Hörspiele und Soundtracks zu den Kinofilmen, 1 Bilderbuch,3 CD-Roms eine unüberschaubare Zahl von Merchandising-Artikeln[*] Information der PR-Abteilung des Baumhaus-Verlags, Stand: 03.04.2007.

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4.Medienkonvergenz


Beispiel „Die wilden (Fussball)Kerle“





4.Medienkonvergenz






4.Medienkonvergenz


Schule, Deutschdidaktik und der Medienverbund:

Medienkunde: Produktionsseite im Blick

Mediennutzung: konkreter Umgang des Rezipienten mit Medienverbund

Medienkritik: Diskursiver Prozess zwischen Produzenten und Rezipienten als Vertreter unterschiedlicher Interessen im Mittelpunkt

Mediengestaltung: (ökonomiegetriebene) Gestaltung nachvollziehen und/oder Schüler wird zum Produzenten

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4.Medienkonvergenz


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Fazit I

Mediensozialisation nicht mehr primär schriftbasiert.Medienpräferenzen sind geschlechterabhängig:

- Jungen: Computerspiele- Mädchen: Internet als Kommunikationsmedium

Bücher nehmen im Bildungsgefälle an Attraktivität ab.Lehrer werden nicht als Gesprächspartner über

Medien wahrgenommen.Lehrer werden medial als inkompetent in Technik und

Angebot wahrgenommen.Medienangebote machen Wertangebote.Moralstufen und inhaltliche Wertorientierung sind

medienorientiert, aber nicht medienhörig.





4.Medienkonvergenz


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Fazit II

Narrative Medien bieten Plattform für die soziale Aushandlung von Werturteilen im „konventionellen“Bereich, bei Kommunikations-medien dominiert eine eher „präkonventionelle“ Urteilskompetenz.

Jugendliche präferieren alters-, geschlechts- und bildungsabhängig unterschiedliche Medien - daher brauchen Lehrer hohe Medienkompetenz.

Medienkompetenzvermittlung sollte spiralcurricular erfolgen – über den DU hinaus.

Jugendliche entziehen sich in der Medien-konvergenz z. T. einer reinen Ökonomisierung, es fehlt ihnen aber an Marktwissen.





4.Medienkonvergenz


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Fazit III

Medienerziehung als Bildungsanspruch muss festgeschrieben werden.

Inhaltlich sollte Medienerziehung aber weitgehend offen bleiben, um individuell, aktuell und zielgruppenspezifisch variabel geleistet werden zu können.

Die spiralcurriculare Konzeption entspricht der konvergenten Medienwelt.





4.Medienkonvergenz


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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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