DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

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Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (Hg.) Nachhaltiges Bauen DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude Version 2011

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Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (Hg.) Nachhaltiges Bauen Version 2011

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Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (Hg.) Nachhaltiges Bauen DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude Version 2011

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DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

007 einführung007 Vorwort Dr. Christine Lemaitre 009 Einführung Carmen Mundorff

013 DgnB zertifizierte Projekte015 Donnersberger Höfe 017 München-Giesing Wohnpark „meinraum“ Weißenseestraße 019 Wohnbebauung F40 mit

Stadtvillen VERO

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InhaltNEuBau WOHNGEBäuDE, VERSION 2011

021 ökologische qualität023 Ökobilanz 033 Treibhauspotenzial 041 Ozonschichtabbaupotenzial 049 Ozonbildungspotenzial 057 Versauerungs-

potenzial 065 Überdüngungspotenzial 073 Nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf 085 Gesamtprimärenergie-

bedarf und anteil erneuerbarer Primärenergie 097 Risiken für die lokale umwelt 111 Nachhaltige Ressourcen-

verwendung / Holz 117 Trinkwasserbedarf und abwasseraufkommen 133 Flächeninanspruchnahme

139 ökonomische qualität141 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus 167 Drittverwendungsfähigkeit

173 soziokulturelle & funktionale qualität175 Thermischer Komfort im Winter 187 Thermischer Komfort im Sommer 197 Innenraumhygiene 211 Visueller Komfort

219  Einflussnahmemöglichkeiten des Nutzers  223  Gebäudebezogene Außenraumqualität  231  Sicherheit und  Störfallrisiken 

239  Barrierefreiheit  247  Flächeneffizienz  251  Umnutzungsfähigkeit  257  Soziale Integration  265  Fahrradkomfort 

273 Sicherung der gestalterischen und städtebaulichen Qualität im Wettbewerb 281 Qualitätsmerkmale der Wohnungen

299 technische qualität301 Brandschutz 305 Schallschutz 315 Wärme- und feuchteschutztechnische Qualität der Gebäudehülle

325 Reinigungs- und Instand haltungsfreundlichkeit des Baukörpers 335 Rückbaubarkeit, Recyclingfreundlichkeit,

Demontagefreundlichkeit

345 Prozessqualität347 Qualität der Projektvorbereitung 355 Integrale Planung 361 Optimierung und Komplexität der Herangehensweise in

der Planung 379 Nachweis der Nachhaltigkeits aspekte in ausschreibung und Vergabe 385 Schaffung von Voraus setzungen

für eine optimale Nutzung und Bewirtschaftung 391 Baustelle / Bauprozess 403 Qualität der ausführenden unternehmen /

Präqualifikation  407  Qualitätssicherung der Bauausführung  413  Systematische Inbetriebnahme

419 stanDortqualität421 Risiken am Mikrostandort 427 Verhältnisse am Mikrostandort 441 Image und Zustand von Standort und Quartier

451  Verkehrsanbindung  457  Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen  469  Anliegende Medien /Erschließung    

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DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

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Dr. Christine Lemaitre DGNB Geschäftsführerin, Leiterin System

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7 DR. CHRISTINE LEMaITREVorwort

Dr. christine lemaitre

vorWort hanDBuch Wohnen

Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Weltweit

neh men Wohngebäude eine herausragende Rolle in der gebauten umwelt

ein – schon aufgrund ihrer anzahl. Dementsprechend bilden sie in der

Bauwirtschaft einen zentralen Schlüssel für den nachhaltigen umgang mit

Ressourcen. Klimawandel, steigende Energiekosten und nicht zuletzt die

Finanzkrise haben dazu geführt, dass der Markt nach einem objektiven und

transparenten Zertifi zierungssystem von Wohngebäuden verlangt.

Gemeinsam mit Vertretern der Wohnungs wirt schaft, architekten, Projekt-

entwicklern, Industrie unternehmen und vielen anderen Experten der

Bau- und Immobilienbranche haben wir deshalb ein Zertifi zierungs system 

für Wohn gebäude erarbeitet. Das Nutzungsprofi l ist bisher für neu erstell-

te Wohngebäude mit mehr als sechs Wohneinheiten konzipiert. Bereits im

Oktober 2010 wurden auf der Expo Real in München die ersten Wohn-

bauprojekte ausgezeichnet. Wir freuen uns sehr über die positive Re so-

nanz, die das Zertifi kat in der Wohnungswirtschaft seither erfährt.

Mit dem Zertifi kat haben wir ein marktfreundliches Optimierungstool 

platziert, das optimal auf die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft und

der Nutzer zuge schnit ten ist. unser besonderer Schwerpunkt liegt dabei

auf Komfort und Wohlbefi nden der Nutzer, etwa auf Schall schutz, räum-

licher Flexibilität und Innenraum hygiene. Diese Themen kommen gerade

Klein kindern, Senioren, Kranken und Schwangeren zugute, die sich

überdurch schnittlich lange in Wohnräumen aufhalten. Weitere wichtige

aspekte sind niedrige Betriebskosten und der Werterhalt von Immobilien.

Das Zertifi zierungssystem berücksichtigt ausgewogen die verschiedenen 

aspekte des nachhaltigen Bauens. Es eignet sich für die Bewertung von

Gebäuden, aber vor allem für Optimierung und Qualitätskontrolle der

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DGNB HandbuchNEuBau WOHNGEBäuDE, VERSION 2011

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Planung und der Bauausführung. Bei der Entwicklung haben wir, wie bei

allen anderen Nutzungsprofi len, großen Wert darauf gelegt, dass der 

Aufwand für die eigentliche Zerti fi  zierung gering bleibt. Wird mit dem 

Stand der Technik gebaut, auf eine gute Dokumentation geachtet und die

Integration der Nachhaltig keits aspekte in der Planung früh zeitig berück-

sichtigt, ist eine auszeichnung in greifbarer Nähe.

Das neue Nutzungsprofi l der DGNB entspricht der bisherigen Systematik. 

Damit sind auch DGNB audito ren, Konformitätsprüfer und andere

Beteiligte mit dem Zertifi zierungsverfahren für Wohnbauten bereits in den 

Grundsätzen vertraut. Dies hält den umfang erforder licher Weiter-

bildungen gering und reduziert den abwicklungsaufwand in vielen

Details.

Wir freuen uns sehr darüber, dass mit dem DGNB Handbuch Neubau

Wohnungsgebäude eine weitere wichtige Grundlage für das nachhaltige

Bauen in Deutschland geschaffen wurde. Mein ausdrücklicher Dank geht

an alle Experten der arbeitsgruppe und an die arbeitsgruppenleiterin,

Carmen Mundorff. Sie haben ehrenamtlich ihre langjährigen Erfahrungen

in der Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft in das Zertifi zierungs-

system eingebracht und mit sehr großem Engagement das Nutzungsprofi l 

entwickelt.

Ihre

Dr. Christine Lemaitre

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9CaRMEN MuNDORFF

Einführung

geDanken zu einem zertifizierungssystem

von WohngeBäuDen

Wohnhäuser oder deren Vorformen – Höhlen, Zelte und Hütten – sind wahrscheinlich die ältesten

Konstruktionen der Menschheit. Sie geben seit jeher Schutz vor Nässe, Kälte, Hitze und dienen der

Herstellung einer Gemeinschaft. In einer von ständigem Wandel und Mobilität geprägten Welt ge-

ben Wohnungen zudem Heimat und sind Orte der Identifikation. 

„Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorne die Ostsee, hinten die

Friedrichstraße“ dichtete Kurt Tucholsky 1929. auch 80 Jahre nachdem der Schriftsteller „Das

Ideal“ formuliert hat, stellt der Immobiliendienstleister PlanetHome fest, dass die Deutschen tat-

sächlich genau solche Leitbilder haben. Trotz unserer im steten Wandel begriffenen Welt ist der

Traum vom dergestalt idealisierten Wohnen doch erstaunlich beständig. Prof. Ingeborg Flagge,

die ehemalige Leiterin des Deutschen architekturmuseums in Frankfurt, stellt zur Thematik fest:

„Wohnen ist konservativ.“ Denn bei der Wahl ihrer „Höhle“ befriedigen die Menschen auch im

21. Jahrhundert Bedürfnisse aus der Steinzeit wie Rückzug und Schutz der Familie. auch wenn der

Wunsch nach offeneren Grundrissen und mehr Wohnfläche stetig wächst, will man nicht mehr so 

vorbestimmt leben. Denn noch immer gibt die Lage der Steckdosen vor, wie die Möbel zu stellen

sind, wie es Hanno Rauterberg in seinem artikel „Freier Leben“1 in der Wochenzeitung „Die Zeit“

beschrieb. Oft wird bei diesen Trendberichten allerdings vernachlässigt, dass es auch eine steigende

Zahl von Menschen gibt, die sich nur noch kleinere Wohnungen leisten können.

Mit der Moderne und dem zunehmenden Wohlstand veränderte sich das Wohnen. aus einem

einzelnen neutralen Raum mit Nischen für verschiedene Bedürfnisse und Tätigkeiten, wie sie heu-

te noch in den Zelten der Mongolen oder Nomaden abzulesen sind, wurden spezifische Zimmer. 

Sie dienten einzelnen Funktionen und waren mehr oder weniger stark voneinander abgegrenzt.

Bedürfnisse und Raumgrößen wurden normiert und funktionalisiert. aus der kommunikativen

Wohnküche, einer art Dorfplatz innerhalb der Wohnung, entwickelten sich die gute Stube und die

Funktionsküche, das separate Badezimmer und die persönlichen Schlafzimmer. Diese Entwicklung

ist vor dem Hintergrund der Wohnungsnot nach den beiden Weltkriegen zu sehen, wo es darum

ging, elementare Bedürfnisse zu befriedigen und Mindeststandards zu gewährleisten.

Heute stehen wir vor der Notwendigkeit des Stadtumbaus, der qualitativen Verbesserung der be-

stehenden Situation. Dies betrifft vor allem eine Verdichtung innerstädtischer Wohngebiete und

deren anpassung an veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Man möchte sich beim

Wohnen von starren Vorgaben befreien.

carmen munDorff

Wohnen – ein ganz inDiviDuelles grunDBeDürfnis

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DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

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Stadt, Land, Gesellschaft

unsere Gesellschaft wird bunter: Neue Lebensstile bedingen neue Wohnformen. So haben

zum Beispiel Edelurbanisten, meist ohne Kinder, trendabhängige Wohnbedürfnisse und stellen

sich auch schon mal ihr auto in die gute Stube. auf der anderen Seite stehen die sozial schwa-

chen Haushalte, die in ihrer Zahl stark anwachsen und zu denen verschiedene Ethnien mit an-

deren Wohngepflogenheiten gehören. Und unsere Gesellschaft schrumpft: Nach der Prognose 

des Statistischen Bundesamtes werden 2060 in Deutschland zwischen 65 und 70 Millionen

Menschen leben, Ende 2008 waren es noch 82 Millionen. Wir werden außerdem immer älter. Laut

Statistischem Bundesamt wird 2060 bereits jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein. Dabei wer-

den Hochbetagte (80 und älter) unsere Gesellschaft stärker prägen. 2008 waren es 5 Prozent der

Bevölkerung, in 50 Jahren geht man davon aus, dass es 14 Prozent sein werden (jeder Siebente!).2

alldem muss bei der Wohnraumversorgung Rechnung getragen werden: ans alter angepass-

te angebote, Wohnraum für sozial schwache Haushalte, Modernisierung der Bestände sowie

Stärkung der Innenentwicklung. Dies sind nur einige der Herausforderungen, die in schrumpfen-

den ebenso wie in noch wachsenden Kommunen nach individuellen Strategien und ansätzen

verlangen. Der Wohnungsbau ist somit eine äußerst komplexe aufgabe geworden. Kein anderes

Feld der architektur ist von so großem Beharrungsvermögen gekennzeichnet, von Gewohnheiten

stabilisiert und von vertrauten Bildern dominiert. Gute Wohngebäude sollten deshalb langlebig

sein, renovierungsfähig, wiederverwendbar und flexibel anzupassen. Wer heute ein Haus baut oder 

Wohneigentum erwirbt, ist gut beraten, diese Parameter in seine Überlegungen mit einzubeziehen.

Der Trend stetig sinkender Wohnungsneubauten scheint gestoppt. 2010 weist in diesem Bereich

steigende Zahlen auf. Dennoch werden in Deutschland laut eines Berichts des Bundesinstituts für

Bau-, Stadt- und Raumforschung in den nächsten 15 Jahren nur durchschnittlich 1,4 Wohnungen

je 1.000 Einwohner in Ein- und Zweifamilienhäusern und 0,8 Wohnungen je 1.000 Einwohner in

Geschosswohnungen neu erstellt werden.3

Wohntrends

Zukunftsforscher wie Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut und Horst W. Opaschowski, ehemaliger

Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, sehen einen Trend zu Mietwohnungen – ein Domizil, das

nur für eine gewisse Zeit den Bedürfnissen und ansprüchen genügt. Eigentum verliert in diesem

Bereich an Bedeutung. Hingegen ist ein immer häufiger auftretendes Phänomen laut Gatterer die 

Wohngemeinschaft, in der Menschen mit ähnlichen Geisteshaltungen und Bedürfnissen zusam-

menleben.4 Nach Opaschowski kommt der Gedanke des „ganzen Hauses“ wieder stärker in un-

serer Gesellschaft auf, denn für Menschen ohne belastbare Familienstruktur gäbe es zu genera-

tionenübergreifenden Bau- und Hausgemeinschaften keine alternative, wolle man im alter nicht

allein oder im Heim wohnen.5

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11EinführungCaRMEN MuNDORFF

Die Krisen unserer globalen Welt machen Wohnungen oftmals zu Rückzugsorten, was aber–

insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Einpersonenhaushalten – auch

Schattenseiten mit sich bringen kann. Im Wohnumfeld erhalten daher gut gestaltete Orte zur

Begegnung eine zunehmende Bedeutung. unterstützt wird dies durch das Ergebnis einer aktuellen

Forsa-Studie (im auftrag von Philips), nach der 97 Prozent der Bevölkerung das Wohnumfeld als

wichtig im Leben einstufen. Gepflegt und sicher soll es sein und die Nachbarschaft sozial ausge-

wogen.6 Die Digitalisierung greift zudem weiter um sich, vom elektrischen Mähschaf, das eigen-

ständig den Rasen kurz hält, bis hin zur Steuerung der Haushaltsgeräte vom Smartphone aus. Die

Möglichkeiten, sich das Leben diesbezüglich zu erleichtern, wachsen. Da der Wandel aber auch

vor der arbeitswelt nicht haltmacht, hat manch einer gleichzeitig mehrere Jobs, die er teils von zu

Hause ausübt. Wird unsere gebaute umwelt diesen vielfältigen anforderungen gerecht?

am 23. März 2009 traf sich die DGNB arbeitsgruppe Wohnen erstmals, um vor dem be-

schriebenen Hintergrund die Kriterien des neuen Nutzungsprofils zu beraten, sieben weitere 

Sitzungen im Plenum folgten, begleitet von zahlreichen Besprechungen in untergruppen. In der

arbeitsgruppe wirken rund 30 Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen mit. Ein Drittel

davon sind Architekten, gefolgt von Fachingenieuren. Zudem finden sich in der Gruppe Vertreter 

der Wohnungswirtschaft und von Industrieunternehmen sowie Baubiologen. auf ehrenamt-

licher Basis erstellten sie gemeinsam eine ausgewogene Grundlage für die Zertifizierung von 

Wohnungsbauten. Neben der Diskussion über die energetischen Anforderungen flossen u. a. 

Überlegungen ein, wie die Voraussetzungen für mehr barrierefreien Wohnraum geschaffen wer-

den können: wenn Wohngebäude mit all ihren Nutzungsflächen, darunter auch die Außenräume, 

so intelligent und flexibel geplant sind, dass die Wohneinheiten den sich stetig wandelnden 

anforderungen ohne großen aufwand angepasst werden können.

Im Verlauf ihrer arbeit entschloss sich die Gruppe, die besonderen anforderungen an Wohnraum

in einem eigenen Kriterium zusammenzufassen: die „Qualitätsmerkmale der Wohnungen“ im

Steckbrief 69. Er ist ein Novum im Rahmen der verschiedenen Nutzungsprofile und beispielgebend 

für die Konsolidierung des DGNB Zertifizierungssystems. Die Erstanwendung lief im Sommer 2010 

an, die ersten Wohnbau-Zertifikate wurden im Rahmen der Expo Real 2010 vergeben. 

Quellen:

1 „Freier Leben. Die Glücksvorstellungen der Deutschen haben sich gewandelt. Nirgends zeigt sich das deutlicher als im

Wohnungsbau“ von Hanno Rauterberg, erschienen am 3. März 2011 in „Die Zeit“, Nr. 10

2 Bevölkerung Deutschlands bis 2060; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; Statistisches Bundesamt, 2009

3 Wohnungsmärkte im Wandel; Zentrale Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose 2025; Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und

Raumforschung im Bundesinstitut für Bauwesen und Raumordnung, 1/2010

4 Living in the Future. Die Zukunft des Wohnens; Harry Gatterer, Cornelia Truckenbrodt

5 Besser leben, schöner wohnen? Leben in der Stadt der Zukunft; Horst W. Opaschowski

6 Philips Health & Well-being Index, eine von Philips in auftrag gegebene Forsa-Studie, vorgestellt am 9. November 2010 im

Rahmen des Symposiums „urbanes Leben – lebenswerte Städte“ in Essen

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BeisPielhaft nachhaltig

DgnB zertifizierte Projekte

13DGNB zertifizierte Projekte

015  Donnersberger Höfe (Vorzertifikat in Silber)

017  München-Giesing Wohnpark „meinraum“ Weißenseestraße (Vorzertifikat in Gold)

019  Wohnbebauung F40 mit Stadtvillen VERO (Vorzertifikat in Gold)

INHaLT

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15DGNB zertifizierte ProjekteDONNERSBERGER HÖFE

DgnB vorzertifikat in silBer

oBjekt: Donnersberger Höfe

stanDort: München

Bauherr: Donnersberger Höfe Ost GmbH, Donnersberger Höfe West GmbH

architekt (entWurf): Weickenmeier, Kunz + Partner

jahr Der fertigstellung: 2011 / 2012

BruttogrunDfläche: 22.650 m²

auDitor: ulrich Schweig, Ed. Züblin aG

oBjektBeWertung: 72,6 %

stanDortBeWertung: 80,2 %

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17DGNB zertifizierte ProjekteMÜNCHEN-GIESING WOHNPaRK „MEINRauM“ WEISSENSEESTRaSSE

DgnB vorzertifikat in golD

oBjekt: München-Giesing Wohnpark „meinraum“ Weißenseestraße

stanDort: München-Giesing

Bauherr: WOCON Immobilien GmbH & Co. VI KG

architekt (entWurf): Huber Lischka architekten

jahr Der fertigstellung: 2012 / 2013

BruttogrunDfläche: 15.650 m²

auDitor: ulrich Schlesinger, Bauwens Development GmbH & Co. KG

oBjektBeWertung: 83,9 %

stanDortBeWertung: 78,3 %

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19DGNB zertifizierte ProjekteWOHNBEBauuNG F40 MIT STaDTVILLEN VERO

DgnB vorzertifikat in golD

oBjekt: Wohnbebauung F40 mit Stadtvillen VERO

stanDort: Frankfurt am Main

Bauherr: F 40 GmbH

architekt (entWurf): lauber+zottmann architekten

jahr Der fertigstellung: 2013

BruttogrunDfläche: 25.000 m²

auDitor: Franz Hirsch, Ingenieurbüro Franz Hirsch

oBjektBeWertung: 83,3 %

stanDortBeWertung: 79,8 %

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Page 19: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

ziele

Ein zentraler Aspekt dieses Kriteriums ist die dramatische globale Waldzerstörung. Durch die

Förderung der Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen aus nachhaltig bewirtschafteten

Wäldern kann dieser Zerstörung entgegengewirkt werden.

erläuTeruNG

subtropische und boreale Hölzer dürfen nur dann verwendet werden, wenn vom Lieferanten

des Holzes durch Vorlage eines Zertifikates die geregelte, nachhaltige Bewirtschaftung des

Herkunftsforstes nachgewiesen wird. Als Nachweis werden daher ausschließlich Zertifikate

anerkannt, die von einer durch den Forest Stewardship Council (FSC) akkreditierten

Zertifizierungsgesellschaft nachprüfbar ausgestellt sind.

Die durch den FsC aufgestellten Grundsätze einer nachhaltigen Forstwirtschaft sind

Zertifizierungskriterien, bei denen internationaler Konsens besteht. Zur Nachprüfbarkeit müssen

durch den lieferanten sowohl das Herkunftsland als auch die Holzart zusätzlich deklariert werden.

Ein FSC-Zertifikat gilt nur in Verbindung mit dem zugehörigen CoC-Handelszertifikat „Chain of

Custody“.

Für Forste mitteleuropäischer Hölzer existiert parallel das Zertifikat PEFC (Program for Endorsement

of Forest Certification Schemes), welches im rahmen dieses Kriteriums als Nachweis akzeptiert

wird.

Als Berechnungsgrundlage für die verwendete Holzmenge dienen die Mengenangaben der

Ausschreibung. Der Nachweis, dass zertifiziertes Holz zum Einsatz gekommen ist, erfolgt über die

Deklaration der Produkte.

Die Anforderungen des Kriteriums sind spätestens in der Ausführungsplanung zu beachten und in

der Ausschreibung umzusetzen.

meThoDe

Die Bewertung erfolgt quantitativ über Qualitätsstufen.

kriTerium

NachhalTiGe ressourceN­VerweNDuNG / holz

111Ökologische QualitätNACHHAlTIGE rESSOUrCEN VErWENDUNG / HOlZ

Page 20: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BeschreiBuNG Der meThoDe

Qualitätsstufe 1:

Die Planungs- und Ausschreibungsunterlagen enthalten nachweislich einen Hinweis zur Ver-

meidung von tropischen, subtropischen oder borealen Hölzern. Die Verwendung von mitteleuro-

päischen Hölzern unterliegt keinen Beschränkungen. Der Nachweis der FSC/PEFC-Zertifikate erfolgt

in dieser Stufe nicht.

Für die verbauten Hölzer, Holzprodukte und / oder Holzwerkstoffe tropischer, subtropischer oder

borealer Herkunft wird eine FSC-Zertifizierung und ein zugehöriges CoC-Zertifikat nachgewiesen.

Qualitätsstufe 2:

Mindestens 50 % aller verbauten Hölzer, Holzprodukte und / oder Holzwerkstoffe stammen aus

nachhaltiger Forstwirtschaft. Dies wird durch Vorlage eines FSC-Zertifikates und des zugehörigen

CoC-Zertifikates nachgewiesen. Für Hölzer aus mitteleuropäischer oder einheimischer Herkunft

kann der Nachweis auch durch Vorlage einer PEFC-Zertifizierung und des zugehörigen CoC-

Zertifikates erfolgen.

Die Quantifizierung erfolgt über eine Mengenabschätzung auf Grundlage des Bauteilkataloges

für die Ökobilanz (siehe Kriterien: Treibhauspotenzial, Ozonschichtabbaupotenzial, Ozon-

bildungspotenzial, Versauerungspotenzial, Überdüngungspotenzial, nicht erneuerbarer

Primärenergiebedarf sowie Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil nicht erneuerbarer

Primärenergie) oder gewerkeweise auf Grundlage der Ausschreibungen.

Qualitätsstufe 3:

Mindestens 80 % aller verbauten Hölzer, Holzprodukte und / oder Holzwerkstoffe stammen aus

nachhaltiger Forstwirtschaft. Dies wird durch Vorlage eines FSC-Zertifikates und des zugehörigen

CoC-Zertifikates nachgewiesen. Für Hölzer aus mitteleuropäischer oder einheimischer Herkunft

kann der Nachweis auch durch Vorlage einer PEFC-Zertifizierung und des zugehörigen CoC-

Zertifikates erfolgen.

Die Quantifizierung erfolgt über eine Mengenabschätzung auf Grundlage des Bauteilkataloges für

die Ökobilanz oder gewerkeweise auf Grundlage der Ausschreibungen.

Alternativ werden Gebäude, in denen nachweislich keine Hölzer, Holzprodukte und/oder

Holzwerkstoffe verbaut wurden, ebenfalls wie Qualitätsstufe 3 bewertet.

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

112

Page 21: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

erforderliche Dokumentation

Nachweis über die Verwendung von zertifizierten Holzprodukten oder holzbasierenden

Materialien

�� rechnerischer Nachweis über den prozentualen Anteil von FSC- oder PEFC-zertifizierten

Holzprodukten oder holzbasierenden Materialien an der Gesamtmenge der verwende-

ten Holzprodukte oder holzbasierenden Materialien (z. B. Fenster, Türen, Böden, Wände,

Treppen). Dabei sind die Zwischen- und Endergebnisse getrennt übersichtlich darzustel-

len. Außerdem sind Angaben zu den Bauteilen, in welchen die Holzprodukte und holz-

basierten Materialien eingesetzt wurden, sowie zu den jeweiligen Mengen zu machen.

Der Nachweis soll für die Allgemeinbereiche und die Wohnungen separat erfolgen.

Nachweis der Zertifizierung von Holz und Holzwerkstoffen

Die Zertifizierung ist über folgende Dokumente nachzuweisen:

�� das Zertifikat, das von einer durch den Forest Stewardship Council (FSC) oder den

Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) akkreditierten

Zertifizierungsgesellschaft nachprüfbar ausgestellt wurde�� das zugehörige CoC-Handelszertifikat „Chain of Custody“

Nachweis, dass im Gebäude kein Holz verwendet wurde:

�� Nachweis, dass im Gebäude keine Holz- oder Holzwerkstoffprodukte verwen-

det wurden. Der Nachweis kann über Ausschreibungsunterlagen und / oder

Produktinformationen der verwendeten Produkte erbracht werden.

Der Nachweis ist mindestens für die Materialien von Bauteilen zu erbringen, welche in der regel

aus Holz- oder Holzwerkstoffen gefertigt werden:

�� schalungen�� Türen�� Bodenbeläge�� Wandvertäfelungen

113Ökologische QualitätNACHHAlTIGE rESSOUrCEN VErWENDUNG / HOlZ

Page 22: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BewerTuNG

Indikator 1: umsetzung der anforderungen in den allgemeinbereichen

Tabelle 13

BesCHReIBUNG CHeCKLIsTeNPUNKTe

Nachweis der Qualitätsstufe 3 50

Nachweis der Qualitätsstufe 2 25

Nachweis der Qualitätsstufe 1 5

Indikator 2: umsetzung der anforderungen in den Wohnbereichen

Tabelle 14

BesCHReIBUNG CHeCKLIsTeNPUNKTe

Nachweis der Qualitätsstufe 3 50

Nachweis der Qualitätsstufe 2 25

Nachweis der Qualitätsstufe 1 5

Tabelle 15 Punktzuordnung von Grenz-, referenz- und Zielwert für das Kriterium Nachhaltige

Ressourcen verwendung / Holz

CHeCKLIsTeNPUNKTe BeWeRTUNGsPUNKTe

ZIElWErT Z 100 10

rEFErENZWErT r 50 5

GrENZWErT G 10 1

FUNKTION Abschnittsweise linear, Zwischen werte sind zu interpolieren

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

114

Page 23: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

abbIlDuNG 10 Vorgehensweise zur Bestimmung der erreichten Punktzahl für das Kriterium

Nachhaltige Ressourcen verwendung / Holz

10

10 50 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

ZR

G

Bewertungspunkte

115Ökologische QualitätNACHHAlTIGE rESSOUrCEN VErWENDUNG / HOlZ

Page 24: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude
Page 25: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

Ziele

Die Wertstabilität von baulichen strukturen hat eine große Bedeutung für das nachhaltige Bauen.

Eine hohe Wohnraumqualität und die Möglichkeit, ein Bauwerk umzunutzen bzw. an sich verän-

dernde Nutzungsbedürfnisse anzupassen, können seine Akzeptanz, Lebensdauer und die entste-

henden Lebenszykluskosten entscheidend beeinflussen.

erläuTeruNG

Ein globalisierter internationaler Markt verlangt eine hohe Effizienz, Flexibilität und

Anpassungsfähigkeit. Dies spiegelt sich auch in der Nutzung von Gebäuden wider. ein nach-

haltig konzipiertes Gebäude erfüllt diese Anforderungen. es lässt sich leicht an veränderte

erfordernisse anpassen, zum Beispiel änderungen in der Nutzung sowohl durch einen Mieter-

oder Nutzerwechsel als auch durch vom Nutzer bewirkte umstrukturierungen. eine hohe

umnutzungsfähigkeit von Gebäuden ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gegeben, wenn der

Wandel mit einem geringen ressourcenverbrauch realisiert werden kann.

Wohnraumqualität und Umnutzungsfähigkeit des betrachteten Gebäudes werden mit ei-

ner checkliste bewertet. Das Kriterium bezieht sich auf die Nutzungsphase des Bauwerks. Die

größten Lenkungsmöglichkeiten bestehen in den Phasen der Projektentwicklung und Planung.

Je mehr Qualitätsmerkmale eine Wohnung aufzeigen kann, desto wertstabiler wird sich die

Immobile verhalten. Je geringer der Aufwand für eine Gebäudeumgestaltung und je einfacher die

Durchführung, desto besser ist die umnutzungsfähigkeit des Gebäudes.

In die Prüfung der Wertstabilität werden folgende Indikatoren einbezogen:

(1) Nachweis der Qualität der Wohnungen (analog zu Kriterium „Qualitätsmerkmale der

Wohnungen“)

(2) umnutzungsfähigkeit (analog zu Kriterium „umnutzungsfähigkeit“)

meThoDe

Qualitative Punktbewertung der Qualität der Wohnungen und der Modularität des betrachteten

Bauwerks auf Basis einer bewerteten checkliste.

kriTerium

DriTTverweNDuNGsfähiGkeiT

167Ökonomische QualitätDrITTVerWeNDuNGsFäHIGKeIT

Page 26: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BeschreiBuNG Der meThoDe

Für die Beurteilung der Qualität der Wohnungen und der Modularität des Gebäudes wurde eine

qualitativ zu bewertende Checkliste entwickelt, deren Aufbau und Handhabung im Folgenden be-

schrieben werden.

Folgende Indikatoren werden abgeprüft:

(1) Nachweis der Qualität der Wohnungen (aus Kriterium „Qualitätsmerkmale der

Wohnungen“)

(2) Modularität des Gebäudes (aus Kriterium „umnutzungsfähigkeit“)

Die Bewertung erfolgt über eine checkliste, mit deren Hilfe checklisten-Punktwerte für die ein-

zelnen Merkmale des Gebäudes vergeben werden. Die Punktwerte können durch eine abschnitt-

weise lineare Funktion, welche in der Grafik dargestellt ist, auf das 10-Punkte-System übertragen

werden.

1. Nachweis der Qualität der Wohnungen

Der Nachweis der Qualität der Wohnungen wird anhand der Bewertung aus Kriterium

„Qualitätsmerkmale der Wohnungen“ bewertet.

Die dort erhaltene Bewertung spiegelt 50 % der Bewertung der Drittverwendungsfähigkeit.

checklistenpunkte = 0,5 * (Bewertungspunkte aus Kriterium „Qualitätsmerkmale der

Wohnungen“)

Erforderliche Dokumentation

Dokumentation der erreichten Bewertungspunkte im Kriterium „Qualitätsmerkmale der

Wohnungen“

2. Modularität des Gebäudes

Die Modularität des Gebäudes wird anhand der Bewertung aus Kriterium „umnutzungs-

fähigkeit“ bewertet. Die dort erhaltene Bewertung spiegelt 50 % der Bewertung der

Dritt verwendungs fähigkeit.

checklistenpunkte = 0,5 * (Bewertungspunkte aus Kriterium „umnutzungsfähigkeit“)

Erforderliche Dokumentation

Dokumentation der erreichten Bewertungspunkte im Kriterium „umnutzungsfähigkeit“

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

168

Page 27: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BewerTuNG

TABEllE 26 Zuordnung von Grenz-, referenz- und Zielwert für das Kriterium

Drittverwendungsfähigkeit

BescHreIBuNG BeWerTuNGsPuNKTe

100 checklistenpunkte (Zielwertanforderungen) 10,0

90 checklistenpunkte 9,0

80 checklistenpunkte 8,0

75 checklistenpunkte 7,5

70 checklistenpunkte 7,0

60 checklistenpunkte 6,0

50 checklistenpunkte (referenzwertanforderungen) 5,0

40 checklistenpunkte 4,0

30 Checklistenpunkte 3,0

20 checklistenpunkte 2,0

10 checklistenpunkte (Grenzwertanforderungen) 1,0

< 10 checklistenpunkte 0,0

169Ökonomische QualitätDrITTVerWeNDuNGsFäHIGKeIT

Page 28: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

TABEllE 27 Punktzuordnung von Grenz-, referenz- und Zielwert für das Kriterium

Drittverwendungsfähigkeit

cHecKLIsTeNPuNKTe BeWerTuNGsPuNKTe

ZIeLWerT Z 100 10

reFereNZWerT r 50 5

GreNZWerT G 10 1

FuNKTIoN linear, Zwischen werte sind zu interpolieren

ABBIlDuNG 14 Vorgehensweise zur Bestimmung der erreichten Punktzahl für das Kriterium

Drittverwendungsfähigkeit

10

10 50 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

ZR

G

Bewertungspunkte

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

170

Page 29: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

171Ökonomische QualitätDrITTVerWeNDuNGsFäHIGKeIT

Page 30: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude
Page 31: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

ziele

DieBewohnereinesGebäudeshabeninderregelgroßenEinflussaufihrraumklima,dadie

Systemeindividuellzubedienensind.DieFörderungderBehaglichkeitführtzueinergesteigerten

ZufriedenheitderBewohner.

erläuTeruNG

UmdieEinflussnahmedesNutzersaufdasraumklimazugewährleisten,werdendiefolgenden

Indikatorenuntersucht:

�� lüftung�� temperaturenwährendundaußerhalbderheizperiode�� Bedienerfreundlichkeit

DieIndikatorenwerdenanhandvonChecklistenquantitativoderqualitativbewertetundin

eineGesamtbewertungzusammengeführt.DurcheinefrühzeitigePlanungkönnengeeignete

MaßnahmenzurErfüllungderChecklisteindenEntwurfeingearbeitetwerden.

meThoDe

Fürdiequalitativebzw.quantitativeBeurteilungderEinflussnahmederNutzerwurdeeineCheck-

listeerarbeitet,dieunterschiedlicheIndikatorenabbildetundamEndeeineGesamtnoteergibt.Im

rahmenderChecklistewerdendiefolgendenIndikatorenbeurteilt:

(1) lüftung

(2) temperaturenwährendderheizperiode

(3) temperaturenaußerhalbderheizperiode

(4) Bedienfreundlichkeit

Ausden4IndikatorenergibtsicheinemaximaleBewertungvon100Checklistenpunkten,diese

entsprechen10Bewertungspunkten.DerGrenzwertvon30Checklistenpunktenbedeutet,dassin

mindestens3Indikatoren10Checklistenpunkteerreichtwordensind.

kriTerium

eiNfluSSNahmemöGlichkeiTeN DeS NuTzerS

219SoziokulturelleundfunktionaleQualitätEINFlUSSNAhMEMÖGlIChKEItENDESNUtZErS

Page 32: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

Die10Bewertungspunktekannerreichen,werinallenKriterieneinehoheQualitätsichertundder

EinflussnahmedesNutzersinWohnungenbesondereAufmerksamkeitschenkt.DieEinhaltungder

gesetzlichenAnforderungenwirdgrundsätzlichvorausgesetzt.

BeSchreiBuNG Der meThoDe

1. lüftung

Tabelle 50

ChECKlIStENPUNKtE

raumweisebeeinflussbarerluftaustausch 30

Wohnungsweisebeeinflussbarerluftaustausch 15

KeinEinflussaufdenluftaustausch 0

erforderliche Dokumentation

AuszugausdemlüftungskonzeptfürdasGebäudemitGrundzügenderPlanung,wesentliche

AnnahmenzumGebäudeundzumNutzenergiebedarffürdieenergetischeluftaufbereitungge-

mäßDINV18599

2. Temperaturen während der Heizperiode

Tabelle 51

ChECKlIStENPUNKtE

temperaturraumweisefürjedenWohnraumeinstellbar 40

temperaturwohnungsweiseeinstellbar 10

KeinEinflussaufdietemperatur 0

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

220

Page 33: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

erforderliche Dokumentation

Steuerung der Heizanlage

NachweisüberdieraumweiseoderwohnungsweisemöglicheSteuerungderraumtemperaturenin

derheizperiode

3. Temperaturen außerhalb der Heizperiode

Tabelle 52

ChECKlIStENPUNKtE

temperaturraumweisefürjedenWohnraumeinstellbar 10

temperaturwohnungsweiseeinstellbar 5

KeinEinflussaufdietemperatur 0

erforderliche Dokumentation

Temperatursteuerung außerhalb der Heizperiode

NachweisüberdieraumweiseoderwohnungsweisemöglicheSteuerungderKühlungübertechni-

scheAnlagen

4. bedienfreundlichkeit

Tabelle 53

ChECKlIStENPUNKtE

Anzeige-undBedienfunktionendervorhandenenGewerke(lüftung,

Verschattung,heizung,KühlungundBeleuchtung)überzentrale

lösungen,z.B.Web-Browser-BedienoberflächeninderWohnung

20

Anzeige-undBedienfunktionendervorhandenenGewerke(lüftung,

heizung,Kühlung)überseparateBedien-undAnzeigegeräteimraum

(z.B.Drehregler)

10

KeineBedienfunktionendervorhandenenGewerke

(lüftung,heizung,Kühlung)

0

221SoziokulturelleundfunktionaleQualitätEINFlUSSNAhMEMÖGlIChKEItENDESNUtZErS

Page 34: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

erforderliche Dokumentation

AngabenzudenBedien-undAnzeigefunktionendervorhandenenGewerkelüftung,

Verschattung,heizung,KühlungundBeleuchtung

BeWerTuNG

Tabelle 54 PunktzuordnungvonGrenz-,referenz-undZielwertfürdasKriterium

EinflussnahmemöglichkeitendesNutzers

ChECKlIStENPUNKtE BEWErtUNGSPUNKtE

ZIElWErtZ 100 10

rEFErENZWErtr 60 5

GrENZWErtG 30 1

abbIlDuNg 19 VorgehensweisezurBestimmungdererreichtenPunktzahlfürdasKriterium

EinflussnahmemöglichkeitendesNutzers

10

30 60 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Z

Checklistenpunkte

R

G

Bewertungspunkte

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

222

Page 35: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

ziele

AufenthaltsbereichedienendemAllgemeinwohlundförderndieAkzeptanzbeimNutzer.Die

EinbindungdergebäudebezogenenAußenflächenindieGesamtgestaltungdesBauwerksund

seinerUmgebungfördertdieEntwicklungeinesdreidimensionalenurbanenUmfelds.Durchdie

NutzbarmachungdieserFlächekannzurreduktiondesCo2-AusstoßesundzurVerbesserungdes

Mikroklimasbeigetragenwerden.NebenderPlanungdergestalterischenEinbindungdertech-

nischenAufbautenkönnenDachflächen,Innenhöfe,AtrienundFreiflächeninderFassade,z.B.

Balkone,durchihreGestaltungfürdasAllgemeinwohlverwendetwerden.Dabeibestehtdie

Zielsetzungdarin,einmöglichstbreitesSpektrumanAufenthaltsbereichenmitunterschiedlichen

QualitätenfürdieNutzeranzubieten.

erläuTeruNG

BeimnachhaltigenUmgangmitdenFlächenstehteinequalitativhochwertigeEntwicklungder

FreiflächenimVordergrund,umdieAufenthaltsqualitätfürdieNutzerzusteigern.

DieEntwicklungvonmöglichstvielfältigenQualitätenaufdenFreiflächenschafftindividuelle

Kommunikations-,Ausweich-undrückzugsmöglichkeitenfürunterschiedlicheNutzergruppen.

haus-undnutzungsbezogeneFreiräumeermöglichenVerknüpfungenvon„Innenhausund

Außenhaus“.DarüberhinausentstehenökologischwirksameSynergieeffektezudenBereichen

StadtklimaundregenwasserrückhaltungsowieimhinblickaufstädtischelebensräumefürFlora

undFauna.

kriTerium

GeBäuDeBezoGeNe auSSeNraumQualiTäT

223SoziokulturelleundfunktionaleQualitätGEBäUDEBEZoGENEAUSSENrAUMQUAlItät

Page 36: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude
Page 37: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

KriTerium

schallschuTZ

Ziele

Schallschutz ist nötig, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen zu erhal-

ten sowie seine Privatsphäre zu schützen. Die Qualität des Schallschutzes ist zu verbessern. Die

Mindestanforderungen an den baulichen Schallschutz sind in der DIN 4109 festgelegt. eine

unterschreitung dieser Regeln ist unzulässig. Mithilfe dieser Anforderungen werden aber nicht alle

möglichen, sondern nur die unzumutbaren Belästigungen ausgeschlossen.

erläuTeruNG

Für die Bewertung des Schallschutzes ist ein über die Mindestanforderungen hinausgehender

Schallschutz vorteilhaft. Die Schallschutzmaßnahmen sollten allerdings in einem angemessenen

Rahmen bleiben.

Im kriterium wird geprüft, ob in Wohngebäuden die Mindestanforderungen des Schallschutzes an

Bauteile gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen der DIN 4109 eingehalten werden. Für

eine höhere Bewertung des Luftschallschutzes gegenüber fremden Räumen und Trittschallschutzes

wird die erfüllung der Werte von DIN 4109 Beiblatt 2 geprüft. Als erhöhter Schallschutz werden die

klassen A und B der DeGA-empfehlung 103 vom März 2009 herangezogen.

Anhand einer checkliste wird die Betriebsphase des Gebäudes beurteilt:

�� Luftschallschutz gegenüber Außenlärm�� Luftschallschutz gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen (Trennwände,

Trenndecken, Treppenraumwände)�� Trittschallschutz gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen (Trenndecken,

Treppenläufe, Treppenpodeste)�� Schallschutz gegenüber haustechnischen Anlagen (Wasserinstallation, sonstige

Haustechnik)

Nachträgliche Verbesserungen des Schallschutzes an bestehenden konstruktionen sind

nicht oder nur in begrenztem umfang möglich. Daher kommt den entscheidungen in der

Projektentwicklungs- und Planungsphase die größte Bedeutung für die spätere Bewertung des

Schallschutzes zu.

305Technische QualitätScHALLScHuTz

Page 38: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

Im Folgenden sollen einige Messgrößen für den Schallschutz erläutert werden:

Schalldämmmaß (bauschalldämmmaß)

Bewertet die Luftschalldämmung von Bauteilen einschließlich der Schallübertragung über flankie-

rende Bauteile wie Decken und Wände. Das Schalldämmmaß wird in Dezibel (dB) gemessen.

�� Bewertetes Schalldämmmaß (R’w) mit Schallübertragung über flankierende Bauteile�� Bewertetes Schalldämmmaß (Rw) ohne Schallübertragung über flankierende Bauteile

Schalldruckpegel

Maß zur Beschreibung der Schallstärke, bewertet den körperschallschutz (zum Beispiel bei

Trittschall oder Installationsgeräuschen). Der Schalldruckpegel wird ebenfalls in Dezibel (dB)

gemessen.

�� Bewerteter Norm-Trittschallpegel (L’n,w) mit Schallübertragung über flankierende Bauteile �� Installationsgeräuschpegel von zum Beispiel Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen

(LIn), gemessen in dB(A)

Beim A-bewerteten Schallpegel wird versucht, die Wahrnehmung des ohres bezüglich

Stärke eines Geräusches nachzubilden. Flüstern wird zum Beispiel mit 20 dB(A) bewer-

tet, normal laute unterhaltung mit 50 dB(A), ein Flugzeugmotor mit 120 dB(A). Je nach

Gebäudenutzung werden maximale dB(A)-Werte für Störgeräusche empfohlen.�� Schalldruckpegel sonstiger haustechnischer Anlagen (LAF,max), gemessen in dB(A)

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

306

Page 39: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

meThoDe

erfüllung von Grenz- und Referenzwerten und empfohlenen Werten aus Normen, Übererfüllung

auf Basis von aktuellen empfehlungen

ermittlung der Schallschutzgüte der Bauteile anhand des Schallschutznachweises bzw. den ausge-

schriebenen Bauteilen. Prüfung, ob die Vorgaben der DIN 4109 sowie die klassen A–c der DeGA-

empfehlung 103 eingehalten sind:

(1) Luftschallschutz gegenüber Außenlärm

(2) Luftschallschutz gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen (Trennwände,

Trenndecken, Treppenraumwände)

(3) Trittschallschutz gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen (Trenndecken,

Treppenläufe, Treppenpodeste)

(4) Schallschutz gegenüber haustechnischen Anlagen (Wasserinstallation, sonstige

Haustechnik)

Die Bewertung erfolgt über die Feststellung der Schallschutzgüte. Die einhaltung der gesetzlichen

Mindestanforderung (DIN 4109) ist für alle Indikatoren nachzuweisen.

Die erfüllung von Schallschutzanforderungen, die über die Mindestanforderungen hinausgehen,

führt zu einer Verbesserung der Bewertung des kriteriums.

307Technische QualitätScHALLScHuTz

Page 40: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BeschreiBuNG Der meThoDe

1. luftschallschutz gegenüber außenlärm

Tabelle 111

cHeckLISTeNPuNkTe

zIeLWeRT z Übererfüllung DIN 4109 um mind. 5 dB(A) 20

TeILzIeLWeRT Tz – –

ReFeReNzWeRT R,

GReNzWeRT G

einhaltung der DIN 4109 10

erforderliche Dokumentation

Nachweis der einhaltung der schalltechnischen Mindestanforderungen nach Normung bzw. den

gültigen gesetzlichen Regelungen zum Schallschutzstandard

Nachweis der Übererfüllung des Luftschallschutzes gegenüber Außenlärm

Nachweis, dass die schalltechnischen Werte der DIN 4109 hinsichtlich des Luftschallschutzes ge-

genüber Außenlärm um mindestens 5 dB übererfüllt werden.

Dazu sind folgende Dokumente vorzulegen:

�� Schallschutznachweis des gebauten Gebäudes nach DIN 4109 �� übersichtliche Darstellung der ergebnisse zum Luftschallschutz gegenüber Außenlärm

mit Gegenüberstellung der erreichten Werte und der Mindestanforderungen nach DIN

4109, aus der die Übererfüllung hervorgeht

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

308

Page 41: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

2. luftschallschutz gegenüber fremden Wohn- und arbeitsräumen (Trennwände, Trenndecken, Treppenraumwände)

Tabelle 112

cHeckLISTeNPuNkTe

zIeLWeRT z klasse A nach DeGA-empfehlung 30

TeILzIeLWeRT Tz klasse B DeGA-empfehlung (Luftschallschutz

gegenüber fremden Wohnräumen)

20

ReFeReNzWeRT R DIN 4109 / Beiblatt 2 (erhöhter Luftschallschutz

gegenüber fremden Wohnräumen)

15

GReNzWeRT G einhaltung der DIN 4109 (Luftschallschutz ge-

genüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen)

10

erforderliche Dokumentation

Nachweis der Übererfüllung des Luftschallschutzes gegenüber Außenlärm

Nachweis, dass die schalltechnischen Werte der DIN 4109 bzw. DIN 4109 Beiblatt 2 oder der

DeGA-empfehlung hinsichtlich des Luftschallschutzes gegenüber Außenlärm erfüllt werden.

Dazu sind folgende Dokumente vorzulegen:

�� Schallschutznachweis des gebauten Gebäudes nach DIN 4109 bzw. nach DeGA�� übersichtliche Darstellung der ergebnisse zum Luftschallschutz gegenüber Außenlärm

mit Gegenüberstellung der erreichten Werte und der Mindestanforderungen nach DIN

4109 Beiblatt 2 bzw. klasse A oder B der DeGA-empfehlung, aus der die Übererfüllung

hervorgeht

309Technische QualitätScHALLScHuTz

Page 42: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

3. Trittschallschutz gegenüber fremden Wohn- und arbeitsräumen (Trenndecken, Treppenläufe, Treppenpodeste)

Tabelle 113

cHeckLISTeNPuNkTe

zIeLWeRT z klasse A der DeGA-empfehlung (Trittschallschutz

gegenüber fremden Wohnräumen)

30

TeILzIeLWeRT Tz klasse B der DeGA-empfehlung (Trittschallschutz

gegenüber fremden Wohnräumen)

20

ReFeReNzWeRT R Einhaltung der DIN 4109 / Bei blatt 2 (erhöh-

ter Trittschallschutz gegenüber fremden

Wohnräumen)

15

GReNzWeRT G einhaltung der DIN 4109 (Luftschallschutz ge-

genüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen)

10

erforderliche Dokumentation

Nachweis der Übererfüllung des Trittschallschutzes gegenüber fremden Wohnräumen und eigener

Nachweis, dass die schalltechnischen Werte der DIN 4109 Beiblatt 2 bzw. der klasse A oder B der

DeGA-empfehlung hinsichtlich des Trittschallschutzes gegenüber fremden Wohnräumen erfüllt

werden

Dazu sind folgende Dokumente vorzulegen:

�� Schallschutznachweis des gebauten Gebäudes nach DIN 4109 bzw. nach DeGA�� übersichtliche Darstellung der ergebnisse zum Trittschallschutz gegenüber frem-

den Wohnräumen mit Gegenüberstellung der erreichten Werte und der

Mindestanforderungen nach DIN 4109 Beiblatt 2 bzw. klasse A oder B der DeGA-

empfehlung, aus der die Übererfüllung hervorgeht

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

310

Page 43: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

4. Schallschutz gegenüber haustechnischen anlagen (Wasserinstallation, sonstige Haustechnik)

Tabelle 114

cHeckLISTeNPuNkTe

zIeLWeRT z klasse B nach DeGA-empfehlung 20

TeILzIeLWeRT Tz – –

GReNz- uND

ReFeReNzWeRT G, R

einhaltung der DIN 4109 (Luftschallschutz ge-

genüber fremden Wohn- und Arbeitsräumen)

10

erforderliche Dokumentation

Nachweis, dass die schalltechnischen Werte der DIN 4109 oder der klasse B nach DeGA-

empfehlung erreicht werden

Dazu sind folgende Dokumente vorzulegen:

�� Schallschutznachweis des gebauten Gebäudes nach DIN 4109 oder nach DeGA�� übersichtliche Darstellung der ergebnisse zum körperschallschutz mit Gegenüberstellung

der erreichten Werte und der Mindestanforderungen nach DIN 4109 oder klasse B der

DeGA-empfehlung, aus der die einhaltung hervorgeht

311Technische QualitätScHALLScHuTz

Page 44: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BewerTuNG

es können insgesamt 10 Punkte erreicht werden. zu beachten ist, dass beim Schallschutz die

ungünstigsten Nachweisstellen maßgebend werden. Die jeweiligen Anforderungen an den

Schallschutz müssen stets von allen Bauteilen erreicht werden, damit die Stufe erreicht ist.

Tabelle 115

BeScHReIBuNG BeWeRTuNGSPuNkTe

100 checklistenpunkte 10,0

85 checklistenpunkte 8,5

80 checklistenpunkte 8,0

75 checklistenpunkte 7,5

70 checklistenpunkte 7,0

65 checklistenpunkte 6,5

60 checklistenpunkte 6,0

50 checklistenpunkte / einhaltung DIN 4109 und in Indikatoren 2 und 3

einhaltung der Anforderungen des Beiblatts 2

5,0

40 checklistenpunkte / einhaltung DIN 4109 1,0

Tabelle 116 Punktzuordnung von Grenz-, Referenz- und zielwert für das kriterium Schallschutz

cHeckLISTeNPuNkTe BeWeRTuNGSPuNkTe

zIeLWeRT z 100 10

TeILzIeLWeRT Tz 75 7,5

ReFeReNzWeRT R 50 5

GReNzWeRT G 40 1

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

312

Page 45: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

abbilDung 35 Vorgehensweise zur Bestimmung der erreichten Punktzahl für das kriterium

Schallschutz

10

5040 60 65 70 80 8575 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Z

Checklistenpunkte

TZ

RG

Bewertungspunkte

313Technische QualitätScHALLScHuTz

Page 46: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude
Page 47: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

ziele

Nachhaltige Gebäude lassen sich über eine Optimierung des Planungsablaufs realisieren. Dazu be-

darf es einer verbesserten Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Mithilfe der integralen Planung

können ein bestmöglich gestalteter Planungsprozess und die hohe Qualität des Gebäudes in allen

Lebenszyklen sichergestellt werden.

erläuTeruNG

Integrale Planung umspannt den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes: Sie beginnt mit der

Projektentwicklung und endet mit dem Abbruch. ein interdisziplinäres Planungsteam entwickelt zu-

sammen mit dem Bauherren ein ganzheitliches Konzept im Sinne einer nachhaltigkeitsorientierten

Gesamtstrategie, um durch eine hochwertige Planung energieverbrauch und umweltbelastung zu

reduzieren und gleichzeitig Komfort und Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Bei der Bewertung der integralen Planung werden beurteilt:

�� integrales Planungsteam, das sich interdisziplinär zusammensetzen soll. es ver-

tritt die wichtigsten Disziplinen des Projektes, wie entwurf, Tragwerk, technische

Gebäudeausstattung und Bauphysik. Für Wettbewerbe und die Leistungsphasen (LPH)

1 bis5(HOAI§15)sindinterdisziplinärePlanungsteamsnachzuweisen.�� integralerPlanungsprozess,deralleZertifizierungskriterienindiePlanungintegrie-

ren soll. Die ergebnisse in den Leistungsphasen Vorplanung bis Ausführung und

Objektüberwachung(HOAI§15LPH2-5undLPH8)sindzurBeurteilungdesErfolgeszu

beschreiben.

KriTerium

iNTeGrale PlaNuNG

355ProzessqualitätINTeGrALe PLANuNG

Page 48: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

meThoDe

Die qualitative Bewertung erfolgt über Nachweise und Beschreibungen anhand der nachfolgenden

Indikatoren:

(1) integrales Planungsteam

(2) integraler Planungsprozess

„Integrale Planungsteams“ und ein „Koordinator der integralen Planung“ müssen grundsätzlich

für jedes Projekt nachgewiesen werden. Die Nichterfüllung dieses Indikators führt automatisch zu

einer Nichterfüllung des Kriteriums.

Die Bewertung des Kriteriums erfolgt über die summierte Bewertung der Teilindikatoren. Aus den

zwei Indikatoren ergibt sich eine maximale Bewertung von 100 Checklistenpunkten, diese ent-

spricht einem Punktwert von 10.

Bei einer qualitativen Bewertung hat der Bewerter die Möglichkeit, bei der Punktevergabe

projektspezifischeBesonderheitenzuberücksichtigenundgegebenenfallsweitere

Zwischenabstufungen einzuführen.

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

356

Page 49: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BeschreiBuNG Der meThoDe

1. integrales Planungsteam

„Integrale Planungsteams“ bestehen mindestens aus drei Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen.

je nach Aufgabenstellung und Zielsetzung müssen die drei wichtigsten Disziplinen des Projektes

vertreten sein. Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz sind Grundanforderungen an alle

Teammitglieder.

FürWettbewerbeunddieLeistungsphasennachHOAI§15LPH1-5sindintegralePlanungsteams

nachzuweisen. Der Bauherr hat die Beauftragung dieser Fachleute ab der Vorentwurfsplanung

nachzuweisen.

Der „Koordinator der integralen Planung“ ist ein interdisziplinär erfahrener Fachmann (z. B. bau-

vorlageberechtigte Architekten oder Ingenieure). er ist für die erfolgreiche umsetzung der integra-

len Planung verantwortlich, moderiert das integrale Planungsteam und dokumentiert den integra-

len Planungsprozess. er muss am Beginn der Planung aus dem Kreis des Planungsteams benannt

werden.

Bewertungsmaßstab integrales Planungsteam

TABEllE 149

BeSCHreIBuNG CHeCKLISTeNPuNKTe

es besteht ein „integrales Planungsteam“ aus mindestens

drei Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen. ein Mitglied des

Planungsteams ist der Koordinator der integralen Planung.

50,0

es besteht kein „integrales Planungsteam“. 0,0

Erforderliche Dokumentation

Liste des integralen Planungsteams, das ab der Vorentwurfsplanung beauftragt wurde, und

Benennung eines interdisziplinär erfahrenen Koordinators. Nennung von Name des Büros,

Fachgebiet, zuständiger Projektleiter und Adresse

357ProzessqualitätINTeGrALe PLANuNG

Page 50: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

2. integraler Planungsprozess

AlleangestrebtenZertifizierungskriteriensindalsSchwerpunkteindiePlanungzuintegrieren.Die

erfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterienistvomKoordinatorfürdieLeistungsphasen-

Vorplanungbis-AusführungsplanungundObjektüberwachung(HOAI§15LPH2-5undLPH8)

durch eine kurze Beschreibung der ergebnisse in den einzelnen Phasen darzustellen.

Bewertungsmaßstab integraler Planungsprozess

TABelle 150

BeSCHreIBuNG CHeCKLISTeNPuNKTe

DieerfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterieninderVor-,

Entwurfs-,Genehmigungs-undAusführungsplanungsowieinder

Objektüberwachung wurde dokumentiert.

50,0

DieerfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterieninder

Vor-undEntwurfsplanungsowieinderGenehmigungs-und

Ausführungsplanung wurde dokumentiert.

37,0

DieerfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterieninderVor-

und entwurfsplanung sowie in der Genehmigungsplanung wurde

dokumentiert.

25,0

DieerfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterieninderVor-und

entwurfsplanung wurde dokumentiert.

20,0

DieerfolgreicheIntegrationderZertifizierungskriterieninder

Vorplanung wurde dokumentiert.

10,0

DieZertifizierungskriterienwurdennichtindiePlanungintegriertoder

die Integration wurde nicht dokumentiert.

0,0

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

358

Page 51: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

Erforderliche Dokumentation

integration der Zertifizierungskriterien

NachweisderIntegrationderZertifizierungskriterienindeneinzelnenLeistungsphasendurchkurze

Beschreibung der ergebnisse in den einzelnen Phasen

(1) AngabederPlanungs-bzw.Leistungsphase

(2) Name und Kernkompetenzen der Mitglieder des integralen Planungsteams

(3) ListederangestrebtenZertifizierungskriterienundNennungderVerantwortlichenaus

dem Planungsteam

(4) DarstellungdesPlanungsprozesses,getrenntnachVor-,Entwurfs-,Genehmigungs-und

Ausführungsplanung sowie der Objektüberwachung:

(a) wichtige ergebnisse für das Projekt, „Points of no return“, bedeutende

Entscheidungenundabgeschlossene(Teil-)AufgabenalsGrundlagefüreinequali-

fizierteWeiterbearbeitung

(b) Wie wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung im

Planungsteam koordiniert?

(c) WelcheZielkonflikte(konkurrierendeZielsetzungen)wurdenidentifiziertundwie

wurden sie beseitigt oder konstruktiv entschärft?

(d) Wie wurden die entwurfsvarianten nachhaltigkeitsorientiert bewertet und

optimiert?

(e) Wie wurde eine Vollkostenbetrachtung durchgeführt, um eine bessere

Wirtschaftlichkeitzuerzielen?(Planungs-,Bau-,Betriebskosten)HatdiePlanung

vorVeröffentlichungderZertifizierungskriterienstattgefunden,soisteinvergleich-

barer Nachweis der Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Planungsprozess

zulässig.

359ProzessqualitätINTeGrALe PLANuNG

Page 52: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BewerTuNG

TABelle 151 PunktzuordnungvonGrenz-,Referenz-undZielwertfürdasKriteriumIntegrale

Planung

CHeCKLISTeNPuNKTe BeWerTuNGSPuNKTe

ZIeLWerT Z 100 10

reFereNZWerT r 75 5

GreNZWerT G 50 1

ABBilDUNG 40 Vorgehensweise zur Bestimmung der erreichten Punktzahl für das Kriterium

Integrale Planung

10

50 75 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Z

Checklistenpunkte

R

G

Bewertungspunkte

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

360

Page 53: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

ziele

Die Herangehensweise an eine Planungsaufgabe ist sehr vielschichtig und beziehungsreich. um

dieser Komplexität gerecht zu werden, sind eine Mindestanzahl und eine Mindestqualität der

Konzepte zu erarbeiten. Gleichzeitig sollen Variantenvergleiche durchgeführt werden, die verstärkt

ökonomische und ökologische Aspekte einbeziehen. Auch eine externe Qualitätssicherung in der

Planung sollte in Betracht gezogen werden. Die erstellung von Konzepten und Nachweisen ermög-

licht, die Komplexität und Wechselwirkungen des nachhaltigen Bauens zu sichern.

erläuTeruNG

Die in Deutschland üblichen, zum Teil gesetzlich geforderten Sicherheitsvorschriften haben einen

hohen Standard, der gerade im internationalen Kontext hervorgehoben werden sollte.

ImZertifizierungssystemwerdenVorhandensein,UmfangundQualitätfolgenderKonzepteund

unterlagen geprüft sowie Art und umfang der durchgeführten Variantenvergleiche:

�� ErstellungeinesSicherheits-undGesundheitsschutzplans(SiGe-Plan)�� erstellung eines energiekonzeptes �� ErstellungeinesWasserkonzeptes(Ver-undEntsorgung)�� erstellung eines Abfallkonzeptes �� Tages-undKunstlichtoptimierung�� erstellung eines Messkonzeptes�� Konzept zur unterstützung der umbaubarkeit, rückbaubarkeit und recyclingfreundlichkeit �� KonzeptzurSicherungderReinigungs-undInstandhaltungsfreundlichkeit�� Prüfung der Planungsunterlagen durch unabhängige Dritte�� Durchführung von Variantenvergleichen

ein Konzept muss grundsätzlich die folgenden Angaben enthalten:

�� Situationsbeschreibung�� Bedarfsbeschreibung�� Zielfestlegung (z.B. Minimierung)�� Maßnahmenkatalog zur Zielerreichung�� Beschreibung der umsetzung der Maßnahmen

eine umfangsregelung gibt es keine. Der umfang eines Konzepts ist von dem Projektund der Art

des Konzepts abhängig.

KriTerium

oPTimieruNG uND KomPlexiTäT Der heraNGeheNsweise iN Der PlaNuNG

361ProzessqualitätOPTIMIeruNG uND KOMPLexITäT Der HerANGeHeNSWeISe IN Der PLANuNG

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Page 55: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

Ziele

TechnischerisikenundTerrorgefahrensowienaturbedingterisikensindfürdiestandortanalysezu

beschreiben.indiesemZusammenhangkannüberprüftwerden,obundinwieweitderGebäude­

entwurfaufdieamstandortvorhandenenrisikenreagiert.

FürdieBewertungwerdenuntersucht:

risikenausWetterundNatur(Erdbeben,Lawinen,sturm,Hochwasser)

erläuTeruNG

Dieverschiedenenstandortbezogenenrisikenwerdenanhandvonrisikokartenbewertet.Das

unbebauteGrundstückwirdderBeurteilungunterzogen,sodasskeineLebenszyklusphasendes

BauwerksindieDatenerhebungeinbezogenwerdenmüssen.

Risiken aus Wetter und Natur (Erdbeben, Lawinen, Sturm, Hochwasser)

NatürlicheGefahrenrichtensichnachdengeografischenGegebenheitendesstandortesundsind

inderregelnichtbeeinflussbarundschwervorhersehbar.Berücksichtigtwerdendiejeweilige

EintrittswahrscheinlichkeitunddiemöglicheschwerederWirkung.

DiehieruntersuchtenrisikenverursachenbeiEintritthohenwirtschaftlichenschadenundführen

zuVerunsicherunginderBevölkerung.ihreWirkungstrahltinderregelweitüberdenbetroffenen

standortaus.

BasierendaufArtikel13desGrundgesetzes,derdieunversehrtheitunddenschutzvonLeibund

Lebengarantierensoll,sindPersonenundsachgütervorGefahrenzuschützen.

KriTerium

riSiKeN am miKroSTaNDorT

421StandortqualitätrisikENAMMikrosTANDorT

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meThoDe

EinschätzungdesrisikosamMikrostandortanhandvonveröffentlichtenrisikokarten

BeimGrenzwertwirddavonausgegangen,dassfürkeinenderindikatoreneineBewertungvon0

erfolgendarf,umPunktezuerhalten.sobaldeinindikatormit0bewertetwerdenmuss,kanndas

kriterium„risikenamMikrostandort“insgesamtkeineBewertungspunkteerlangen.

BeSchreiBuNG Der meThoDe

Eswirdempfohlen,diebetreffendenDatendirektbeicEDiMzuentnehmen,dadortdiefarbigen

BereichedurchEinzoomenindiekarte(ggf.mehrfach)deutlicherzuunterscheidensind.

Risiken aus Wetter und Natur

1. Erdbeben

GefährdungsstufennachcEDiMriskExplorer(HazardMaps),basierendaufEarthquakeHazard

(475yearevent),Earthquakeintensity[EuropeanMacroseismicscale]

TabELLE 181

BEscHrEiBuNG(EuroPEANMAcrosEisMicscALE) cHEckLisTENPuNkTE

0,0 25

>0,0–5,0 22

>5,0–6,0 19

>6,0–7,0 12

>7,0–8,0 5

>8,0 0

Quelle:http://cedim.gfz­potsdam.de/riskexplorer/#(15.06.2011)

DGNBHandbuchNEuBAuWoHNGEBäuDE,VErsioN2011

422

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2. Lawinen

PrüfungderregionalenundaktuellenLawinengefahrenkarte(kombinationintensitätund

Eintrittswahrscheinlichkeit)stufen0(keine)bis3(stark).Veröffentlichtbeidenjeweiligen

kommunen,sofernregionalrelevant.

TabELLE 182

BEscHrEiBuNG(LAWiNENGEFAHr) cHEckLisTENPuNkTE

stufe0(keine)stark

mittel

Inte

nsit

ät

schwach

hoch

Eintretenswahrscheinlichkeit 0–30 30–100 100–300 Jahre

mittel gering

25

stufe1(gering) 17

stufe2(mittel) 10

stufe3(stark) 0

3. Sturm

sturmschadensrisikokartegem.cEDiMriskExplorer(HazardMaps)

(WinterstürmemitWindgeschwindigkeiten,50­jährigesEreignis)

TabELLE 183

BEscHrEiBuNG

(WiNDGEscHWiNDiGkEiT)

cHEckLisTENPuNkTE

>25,00–35,00m/s 25

>35,00–40,00m/s 20

>40,00–45,00m/s 15

>45,00–50,00m/s 10

>50,00–55,00m/s 5

Quelle:http://cedim.gfz­potsdam.de/riskexplorer/#(10.06.2011)

423StandortqualitätrisikENAMMikrosTANDorT

Page 58: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

4. Hochwasser

4GefährdungsstufenfürDeutschland1bis4gem.ZÜrs(Zonierungssystemfür

Überschwemmungen,rückstauundstarkregen).DiegültigeGefährdungsklassekannbeider

VersicherungundbeiMaklernerfragtwerden.

�� Gk1:Hochwasserstatistischgesehenselteneralseinmalin200Jahrenodernie�� Gk 2:Hochwasserstatistischgesehenmindestenseinmalin50–200Jahren�� Gk3:Hochwasserstatistischgesehenmindestenseinmalin10–50Jahren�� Gk4:Hochwasserstatistischgesehenmindestenseinmalin10Jahren

TabELLE 184

BEscHrEiBuNG cHEckLisTENPuNkTE

stufe1 25

stufe2 17

stufe3 10

stufe4 0

Erforderliche Dokumentationen

Standortanalyse zu Risiken

standortanalysemitkonkretenAussagenzumkriteriumundentsprechenderAusschnittausder

cEDiMriskExplorersGermany,universitätkarlsruheundAngabenausZÜrsZonierungssystem

Überschwemmungen,rückbauundstarkregen(ausVersicherungsunterlagenoderentsprechen­

denAnfragen)

Erklärung zu den Risiken

ErklärungzudenrisikenunterNennungderverwendetenAnalysequellen(Gis,meteorologische

karten,Auskünftevonkommunenoderinstitutenetc.)

DieaufgeführtenDokumentefürdieseskriteriumsindnuralternativ,abhängigvondergewählten

Qualitätsstufe,vorzulegen.

DGNB HandbuchNeuBau WoHNGeBäuDe, VersioN 2011

424

Page 59: DGNB Handbuch Neubau Wohngebäude

BewerTuNG

TabELLE 185 PunktzuordnungvonGrenz­,referenz­undZielwertfürdaskriteriumrisikenam

Mikrostandort

cHEckLisTENPuNkTE BEWErTuNGsPuNkTE

ZiELWErTZ 100 10

rEFErENZWErTr 50 5

GrENZWErTG 30 1

abbiLDuNg 48 VorgehensweisezurBestimmungdererreichtenPunktzahlfürdaskriteriumrisiken

am Mikrostandort

10

30 50 100

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Z

Checklistenpunkte

R

G

Bewertungspunkte

425StandortqualitätrisikENAMMikrosTANDorT