DHV-XC 2013 · 2014. 6. 3. · 111981_DHV184_034_047_KORR_111981_DHV184_034_047_KORR 18.10.13 08:52...

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DHV-XC 2013 Über 82.000 eingereichte Flüge und beinahe 4.000 Teilnehmer TEXT RICHARD BRANDL T rotz des bis Mitte 2013 mehr als beschei- denen Wetters ist der steigende Trend im DHV-XC weiter ungebrochen. Von 3.945 teil- nehmenden Piloten wurden 82.524 Flüge einge- reicht (in der Saison 2012 waren es knapp 78.000 Flüge). Auch die Besucherzahlen sind ständig am wachsen. Dies zeigt, dass neben den verschiedenen Wettbewerben der Deutschen Stre- ckenflugmeisterschaft, den Regional- und Ver- einsmeisterschaften und der Nutzung als Flugbuch vor allem im Miterleben von Flügen die wichtigste Nutzung des DHV-XC liegt. Einfach und unkompliziert am Flugerlebnis anderer Piloten zeitnah teilhaben zu können, nicht zuletzt auch um eigene Flugvorhaben zu planen, das wird so- wohl durch die Kommentarfunktion zu den ein- zelnen Flügen als auch durch die Möglichkeit des Veröffentlichen von Fotos noch interessanter. Deutsche Streckenflugmeisterschaft In 23 verschiedenen Wertungen wurden 10 Deut- sche Meistertitel vergeben. Neu in der Saison 2013 war die Deutsche Flachland Streckenflug- meisterschaft. Mit diesem Titel soll auch zukünf- tig der Steigerung sowohl der Anzahl als auch der zunehmenden Größe der einzelnen Leistungen im Deutschen Flachland (eingeschlossen Bayrischer Wald und Schwarzwald) Rechnung getragen wer- den. Bei den Schirmen nahmen in der Standardklasse (LTF A und B) 1.102, in der Sportklasse (A, B und C) 1.501 und in der Performanceklasse (alle mit LTF) 404 Piloten teil. 186 Damen und 165 Tan- dempiloten flogen um die Plätze. In den Sonder- wertungen gingen 153 Newcomer (noch nie eine Teilnahme an einem Online-XC) und 156 Junioren (bis zu einem Alter von 28 Jahren) an den Start. Im Deutschlandpokal finden sich 2.191 und in der Deutschen Flachlandwertung 2.139 Teilnehmer. Im Fun Cup sammelten 169 Piloten ihre Flug- stunden. In den Vereinswertungen nahmen in der Bundesliga 183 Vereine und in der Vereinsmeis- terschaft 186 Vereine teil. Bei den Drachen flogen in der Wertungsklasse der Flexiblen 269, bei den Starrflüglern 148 Teilneh- mer und in der Damenwertung 25 Pilotinnen um den Meistertitel. In den Sonderwertungen waren DHV-XC 2013 34 DHV-info 184 www.dhv.de bei den Newcomern 26, bei den Junioren 20 und bei den Turmdrachen 148 Teilnehmer am Start. Im Deutschlandpokal sind 364 und in der Deut- schen Flachlandwertung 353 Piloten gelistet, im Fun Cup 148. 77 Vereine in der Bundesliga und 67 in der Vereinsmeisterschaft brachten ihre Pi- loten in die Wertungen. Alle Platzierungen bis einschließlich Platz 10, die Gesamtpunkte und die verwendeten Fluggeräte findet ihr auf diesen Seiten in den verschiedenen Listen. Wer sich für mehr interessiert, einfach auf xc.dhv.de gehen und die Saison 2013 auswählen. Neben den umfassenden Wertungslisten kann man sich natürlich auch mit wenigen Klicks die interessanten Flüge im Detail anschauen. Zwei Neuerungen der Saison 2013 / 2014 1. Bundesliga Wie schon die Jahre zuvor werden in der heiß um- kämpften Bundesliga ab dem 1. März an jedem Wochenende sogenannte Runden gewertet. Da- bei werden die Kilometer der weitesten Flüge dreier unterschiedlicher Piloten eines Vereines von Samstag und Sonntag zusammen gezählt und nach der Anzahl der teilnehmenden Vereine dafür Punkte vergeben. Um möglichst zu verhin- dern, dass bei riskanten Wetterbedingungen ge- flogen wird, gelten folgende Minimumpunkte: Es werden bei den Gleitschirmen nur Flüge mit 25 oder mehr Punkten, bei den Flexi-Drachen mit 34 und bei den Starren mit 40 oder mehr Punkten gewertet. Bisher gab es für den Rundensieger mit der höchsten Summe an Streckenkilometern zwei Platzierungs-Punkte je teilnehmendem Verein, zu- künftig gibt es einen Punkt. Damit soll ein zu schneller und großer Punkteabstand an Wochen- enden mit wenigen Teilnehmern verhindert wer- den. 2. Lufträume Alle Piloten, die ihre Flüge im DHV-XC einreichen, müssen sich an die klar definierten Grenzen kon- trollierter Lufträume halten und bestätigen dies auch mit jedem Einreichen ihrer Flüge. Es gilt des- www.dhv.de DHV-info 184 35 Alle Flüge findet ihr im Detail auf www.dhv.de unter DHV-XC. Dann Flüge->Filter->Pilot und Datum auswählen. FOTO THORSTEN SIEGEL

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DHV-XC 2013Über 82.000 eingereichte Flüge und beinahe 4.000 Teilnehmer

TEXT RICHARD BRANDL

Trotz des bis Mitte 2013 mehr als beschei-denen Wetters ist der steigende Trend imDHV-XC weiter ungebrochen. Von 3.945 teil-

nehmenden Piloten wurden 82.524 Flüge einge-reicht (in der Saison 2012 waren es knapp78.000 Flüge). Auch die Besucherzahlen sindständig am wachsen. Dies zeigt, dass neben denverschiedenen Wettbewerben der Deutschen Stre-ckenflugmeisterschaft, den Regional- und Ver-einsmeisterschaften und der Nutzung alsFlugbuch vor allem im Miterleben von Flügen diewichtigste Nutzung des DHV-XC liegt. Einfach undunkompliziert am Flugerlebnis anderer Pilotenzeitnah teilhaben zu können, nicht zuletzt auchum eigene Flugvorhaben zu planen, das wird so-wohl durch die Kommentarfunktion zu den ein-

zelnen Flügen als auch durch die Möglichkeit desVeröffentlichen von Fotos noch interessanter.

Deutsche StreckenflugmeisterschaftIn 23 verschiedenen Wertungen wurden 10 Deut-sche Meistertitel vergeben. Neu in der Saison2013 war die Deutsche Flachland Streckenflug-meisterschaft. Mit diesem Titel soll auch zukünf-tig der Steigerung sowohl der Anzahl als auch derzunehmenden Größe der einzelnen Leistungen imDeutschen Flachland (eingeschlossen BayrischerWald und Schwarzwald) Rechnung getragen wer-den. Bei den Schirmen nahmen in der Standardklasse(LTF A und B) 1.102, in der Sportklasse (A, B und

C) 1.501 und in der Performanceklasse (alle mitLTF) 404 Piloten teil. 186 Damen und 165 Tan-dempiloten flogen um die Plätze. In den Sonder-wertungen gingen 153 Newcomer (noch nie eineTeilnahme an einem Online-XC) und 156 Junioren(bis zu einem Alter von 28 Jahren) an den Start.Im Deutschlandpokal finden sich 2.191 und in derDeutschen Flachlandwertung 2.139 Teilnehmer.Im Fun Cup sammelten 169 Piloten ihre Flug-stunden. In den Vereinswertungen nahmen in derBundesliga 183 Vereine und in der Vereinsmeis-terschaft 186 Vereine teil.Bei den Drachen flogen in der Wertungsklasse derFlexiblen 269, bei den Starrflüglern 148 Teilneh-mer und in der Damenwertung 25 Pilotinnen umden Meistertitel. In den Sonderwertungen waren

DHV-XC 2013

34 DHV-info 184 www.dhv.de

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bei den Newcomern 26, bei den Junioren 20 undbei den Turmdrachen 148 Teilnehmer am Start.Im Deutschlandpokal sind 364 und in der Deut-schen Flachlandwertung 353 Piloten gelistet, imFun Cup 148. 77 Vereine in der Bundesliga und67 in der Vereinsmeisterschaft brachten ihre Pi-loten in die Wertungen.

Alle Platzierungen bis einschließlich Platz 10, dieGesamtpunkte und die verwendeten Fluggerätefindet ihr auf diesen Seiten in den verschiedenenListen. Wer sich für mehr interessiert, einfach aufxc.dhv.de gehen und die Saison 2013 auswählen.Neben den umfassenden Wertungslisten kannman sich natürlich auch mit wenigen Klicks dieinteressanten Flüge im Detail anschauen.

Zwei Neuerungen der Saison2013 / 20141. Bundesliga

Wie schon die Jahre zuvor werden in der heiß um-kämpften Bundesliga ab dem 1. März an jedemWochenende sogenannte Runden gewertet. Da-bei werden die Kilometer der weitesten Flügedreier unterschiedlicher Piloten eines Vereinesvon Samstag und Sonntag zusammen gezähltund nach der Anzahl der teilnehmenden Vereinedafür Punkte vergeben. Um möglichst zu verhin-dern, dass bei riskanten Wetterbedingungen ge-flogen wird, gelten folgende Minimumpunkte: Eswerden bei den Gleitschirmen nur Flüge mit 25oder mehr Punkten, bei den Flexi-Drachen mit 34

und bei den Starren mit 40 oder mehr Punktengewertet.Bisher gab es für den Rundensieger mit derhöchsten Summe an Streckenkilometern zweiPlatzierungs-Punkte je teilnehmendem Verein, zu-künftig gibt es einen Punkt. Damit soll ein zuschneller und großer Punkteabstand an Wochen-enden mit wenigen Teilnehmern verhindert wer-den.

2. Lufträume

Alle Piloten, die ihre Flüge im DHV-XC einreichen,müssen sich an die klar definierten Grenzen kon-trollierter Lufträume halten und bestätigen diesauch mit jedem Einreichen ihrer Flüge. Es gilt des-

www.dhv.de DHV-info 184 35

Alle Flüge findet ihr im Detailauf www.dhv.de unter DHV-XC. Dann

Flüge->Filter->Pilot und Datum auswählen.

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GS Standard Klasse - 1.102 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Christoph Bessei Nova Mentor 3 1329.582 Oliver Teubert Skywalk Chili 3 1294.873 Dietmar Siglbauer Swing Mistral 7 1262.284 Stefan Lauth Nova Mentor 3 1165.915 Robert Schaller Nova Mentor 3 1157.746 Eberhard Linckh Swing Mistral 7 1149.487 Hermann Klein Nova Mentor 3 1123.038 Thomas Borgmann Nova Mentor 3 1119.689 Wojciech Chyla Dudek Optik 28 1111.5510 Hans Walcher Skywalk Chili 3 1101.53

GS Sportklasse - 1.501 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Uli Wiesmeier Ozone Delta 2 1.310.212 Burkhard Martens Skywalk Cayenne 4 1.308.743 Dietmar Siglbauer Swing Mistral 7 1.206.194 Uli Straßer Icaro Maverick 2.2 1.149.475 Achim Warbruck Skywalk Cayenne 4 1.021.176 Stefan Hennes Gradient Aspen 4 1.016.467 Heribert Stadler UP Trango 1.009.908 Horst Altmann Skywalk Cayenne 4 983.949 Alfred Brenzing UP Trango XC 2 983.6810 Christoph v. Stietencron Skywalk Cayenne 4 977.84

GS Performance Klasse - 403 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Robert Blum Gin Boomerang 9 1.478.622 Daniel Tyrkas Swing Core 3.24 1.358.663 Ferdinand Vogel Swing Core 3.24 1.238.104 Berni Koller Ozone Delta 2 1.157.945 Raphael Wolter Aircross U Sport 2 1.153.916 Erwin Auer Swing Core 1.100.167 Jérémie Cassar Aircross U Sport 2 1.052.758 Sebastian Hohn Ozone Enzo 998.139 Andreas Egger Gradient Avax XC3 974.6610 Christian Barthelmann Ozone Mantra M4 918.70

GS Damen - 186 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Brigitte Kurbel UP Trango XC 2 861.852 Angela Dachs Swing Astral 7 628.283 Mirjam Hempel Air Design Volt Superlight 618.904 Lisa Bauer Ozone Delta 2 598.845 Kirsten Preis Advance Sigma 8 538.356 Renate Brümmer Skywalk Chili 3 455.447 Anette Klausmann Sky Antea 2 448.198 Yvonne Dathe Niviuk Icepeak 6 438.299 Birgit Schwab Skywalk Chili 3 426.0510 Christine Miller Icaro Maverick 2.2 418.23

GS Tandem - 165 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Markus Henninger Gradient BiGolden 2 511.182 Horst Altmann Paratech Bi 6S 476.033 Claus Mißbichler Sky Metis 3 445.844 Stefan Wiebel Ozone Magnum 440.665 Hartmut Anding Advance BiBeta 5 436.486 Wolfgang Nöhrig Sky Metis 2 431.777 Hartmut Puls Nova Bion 385.978 Thoralf Hase Nova Bion 381.679 Michael Schatz Nova Jamboo 373.2210 Rolf Böttcher SOL Kangaroo 3 345.08

GS-Flachland - 2.138 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Erwin Auer Swing Core 1.041.762 Armin Harich Skywalk Chili 3 950.523 Klaus Loderer Ozone Mantra M4 904.094 Sepp Gschwendtner Niviuk Icepeak 6 873.555 Samuel Blocher Advance Omega 864.006 Robert Zwickl Gin Boomerang GTO 849.787 Markus Seidl UP Summit XC2 825.448 Hans Bausenwein Niviuk Icepeak 6 24 824.439 Maurice Knur Ozone Enzo 819.6210 Hagen Walter Ozone Mantra 4 813.91

HG Flexibel - 269 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Markus Ebenfeld Icaro 2000 Laminar Z9 1.506.522 Wolfgang Aumer Icaro 2000 Laminar 1.356.533 Peter Waldmann Aeros Combat GT 13,5 1.165.034 Matthias Mayer jun. Aeros Combat L 1.141.455 Oliver Barthelmes Moyes RX 3,5 1.125.506 Tom Becher Icaro 2000 Laminar 1.098.287 Achim Vollmer Aeros 898.918 Bernd Otterpohl Aeros Combat 13,7 873.029 Norbert Reitmeier WillsWing T2C 819.9510 Roland Wöhrle Moyes RX 3,5 812.20

HG Starrflügler - 148 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Patrick Ruber AIR Atos VRS 1.542.262 Jochen Zeyher AIR VR 1.488.333 Reinhard Pöppl AIR Atos VR10 1.415.714 Roland Beutlhauser AIR Atos VR10 1.363.245 Dieter Müglich AIR Atos VR 1.342.826 Dirk Ripkens AIR Atos VR10 1.264.017 Frank Schmid AIR VRQ 1.191.238 Florian Kotscharnik AIR Atos VR 1.106.799 Klaus Ilgenfritz AIR Atos VR11 1.063.0710 Berthold Meier AIR Atos VR 1.020.01

Christoph BesseiDeutscher GS-Streckenflug-meister Standardklasse

Markus HenningerDeutscher GS-Streckenflugmei-ster Tandem

Erwin AuerDeutscher GS-Streckenflugmei-ster Flachland

Markus EbenfeldDeutscher HG-Streckenflugmei-ster Flexible

Patrick RuberDeutscher HG-Streckenflugmei-ster Starrflügler

Uli WiesmeierDeutscher GS-Streckenflug-meister Sport-klasse

Robert BlumDeutscher GS-Streckenflug-meisterPerformance-klasse

Brigitte KurbelDeutsche GS-Streckenflug-meisterin Damen

Endstand: 3.945 teilnehmende Piloten, 82.524 Flüge

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HG Damen - 25 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Corinna Schwiegershausen Moyes RX3 761.202 Caroline Greiser La Mouette Topless 323.893 Manuela Braun AIR Atos VRS 322.694 Jutta Fürsattel Seedwings Spyder 288.865 Nicola Demmeler Aeros Combat 274.386 Melanie Fricke Seedwings Spyder 270.627 Susanne Schönecker AIR Atos S 236.088 Katharina Dressel Aeros KPL 232.809 Diana Hasenfus Icaro 2000 Laminar 12 231.2910 Claudia Franken Bautek Kite 230.98

Corinna SchwiegershausenDeutsche HG-Streckenflug-meisterin Damen

Jochen ZeyherDeutscher HG-Streckenflug-meister Flachland

HG Flachland - 353 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Jochen Zeyher AIR VR 1.265.082 Reinhard Pöppl AIR Atos VR 10 1.203.363 Dirk Ripkens AIR Atos VR 10 1.074.414 Wolfgang Aumer Icaro 2000 Laminar 1.064.465 Klaus Ilgenfritz AIR Atos VR 11 903.616 Bernd Otterpohl Aeos Combat 13,7 873.027 Roland Wöhrle Moyes RX 3,5 812.208 Marcus Andries Flight Design Axxess 803.449 Albert Fröhler AIR Atos VR 10 763.8710 Herbert Heumann AIR Atos VR 747.44

Filter, um Flüge unter 15 km nicht mehr anzuzeigen

Beim Hochladen eines Fluges wird sofort auf ein Luftraumproblem hingewiesen

halb: Luftraumverstöße sind verboten. Wenn dieaufgezeichneten Positionsdaten mehr als 100m horizontal oder vertikal in einem gesperrtenLuftraum liegen, gilt die Luftraumverletzung alsnachgewiesen. Eine nachgewiesene Luftraum-verletzung führt zu einer Löschung des Fluges.

Luftraumprobleme - Anzeige schon beim Hochladen von FlügenUm euch zukünftig das Erkennen und die Be-wertung eines Problems zu erleichtern, wird absofort schon beim Hochladen eines Fluges voreiner Veröffentlichung jede mögliche Luftraum-problematik angezeigt. Jetzt muss über einenButton eine vorhandene Freigabe bestätigt oderüber einen zweiten Button der Flug sofort ge-löscht werden. Wenn vom DHV-XC-Server Luftraumproblemeangezeigt werden, müssen bei erteilten Freiga-ben diese vom Piloten verbindlich im Piloten-kommentar angegeben werden (z.B. die erfolgteAktivierung einer Segelflugzone, usw.). Erfolgtdiese Angabe nicht, entscheiden die Auswerterohne Rücksprache über eine Wertung oder Ab-lehnung dieses Fluges. Jeder Pilot muss im Zwei-felsfall nach Aufforderung durch die Auswerterden Nachweis über die Legalität eines Flugeserbringen können. Insgesamt gesehen gibt es

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im DHV-XC aber nur eine verschwindend geringeAnzahl von echten Luftraumverletzungen. UnsereGleitschirm- und Drachenflieger halten sich in derRegel vorbildlich an Luftraumgrenzen und voll-bringen vor allem im deutschen Flachland teil-weise navigatorische Meisterleistungen imUmfliegen von verbotenen Lufträumen.

FlugaufzeichnungEin GPS-Gerät kann auch mal vorübergehendausfallen. Als Ausfall gelten dabei eine oder meh-rere Zeitlücken im Track, die größer als 60 Se-kunden sind. Ein oder zwei einzelne Ausfälle innerhalb einesTracks können in Ausnahmefällen mit bis zu je 15min vom Auswerter akzeptiert werden. Es gibtjetzt aber anscheinend bei manchen Piloten die ir-rige Meinung, dass mit dieser Regelung auch einZwischen- oder Toplanden erlaubt ist. Flüge mitAusfällen von mehr als 1 min müssen von denAuswertern abgewiesen werden, wenn die Mög-lichkeit einer solchen laut Ausschreibung nichtzulässigen Flugunterbrechung besteht (bei-spielsweise wenn die Flugaufzeichnung gelän-dennah unterbrochen ist).

Regional- und VereinswertungenÜber den DHV-XC werden derzeit 48 Regionen-und Vereinswertungen ausgerichtet. Der Verbandbietet jedem seiner Mitgliedsvereine die Mög-lichkeit, ohne eigenen technischen Aufwand undauch mit eigenen Faktoren Streckenflugmeister-schaften zu veranstalten. Euch stehen dabei na-türlich alle Optionen der Online-Anzeige und-Auswertung des DHV-XC zur Verfügung. An-sprechpartner für Interessierte ist dafür PeterWild: [email protected]

FlugbuchDas Aussetzen der 14tägigen Einreichungsfristfür Flugbuchflüge hat sich bewährt. Flüge, dienach 14 Tagen eingereicht werden, zählen nichtmehr für die einzelnen Wertungen zur DeutschenStreckenflugmeisterschaft, erscheinen aber in derTagesflugliste und vor allem im persönlichenFlugbuch. Da immer wieder die Kritik aufkommt,dass solche oft auch kurzen Flüge vor allem in derTagesflugliste stören, diese Flüge lassen sichwirklich einfach ausblenden: Nur unter „Flüge“das Feld „Filter: nur Flüge >15km“ anklicken. Werdiese Einstellung dauerhaft beibehalten will, dieneue Seite noch als Favorit ablegen – fertig. Wer

es noch spezieller will, die Anzeige von Flügenlässt sich im Hauptfilter (auch unter „Flüge“ zufinden) fast beliebig nach Parametern wie z.B.Fluggerät, Punkte oder Kilometer einstellen.

BlogIn der vergangenen Saison haben wir erstmaligeinen XC-Blog eingerichtet. Der Grundgedankeist, dass es regelmäßig eine Zusammenfassungder wichtigsten und bemerkenswertesten Flügegeben soll. Dies vor dem Hintergrund, dass nie-mand mehr den Überblick über alle interessan-ten XC-Ereignisse behalten kann. Dabei hat sichschnell herausgestellt, dass ein Autor dieser Auf-gabe alleine nicht gewachsen ist, schon deshalb,weil es wahrscheinlich niemanden gibt, der so-wohl für das Flachland als auch für den Bayri-schen Wald, den Schwarzwald und für ganzEuropa zeitnah alle wichtigen Infos zur Verfügunghat. Dieser Tatsache Rechnung tragend werdenwir in der nächsten Saison mehrere Autoren bit-ten, im DHV-XC-Blog zu schreiben.

ResümeeDer DHV freut sich über die wieder gestiegene An-zahl von eingereichten Flügen, teilnehmenden Pi-loten und Seiten-Besuchern. Der XC entwickelt

GS Bundesliga - 183 teilnehmende Vereine

Platz Verein Punkte1 Turnverein Bissingen 896,002 Drachen- u. Gleitschirmclub Bayerwald e.V. 848,003 Gleitschirmclub Hochries-Samerberg 826,004 Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Tegernseer Tal e.V. 771,005 bodenlos e.V. 693,006 1. Bamberger Gleitschirm Club 617,007 DGCW Neidlingen e.V. 606,008 Schrattenbach Flieger e.V. 601,009 Drachenfliegerclub Ingolstadt 576,0010 1. Parafly-Club Schwaben e.V. 515,00

HG Bundesliga - 77 teilnehmende Vereine

Platz Verein Punkte1 Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Südschwarzwald 582,002 Delta Club Bavaria Ruhpolding e.V. 557,003 Jura Airlines Albatros e.V. 517,004 1. Drachenflugclub Wasserkuppe 427,005 Ortenauer Drachen- und Gleitschirmflieger e.V. 422,006 Drachenfliegerverein Spaichingen e.V. 408,007 Drachenflieger-Club Trier 392,008 Hesselberger Drachenflieger e.V. 374,009 Der Flieger Club Achental e.V. 348,0010 Drachen- u. Gleitschirmclub Bayewald e.V. 345,00

Gleitschirm Vereinswertung - 186 teilnehmende Vereine

Platz Verein Punkte1 Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Tegernseer Tal e.V. 3.688.562 Drachen und Gleitschirmflieger Werdenfels e.V. 3.439.803 Hochfelln-Flieger Bergen e.V. 3.355.824 bodenlos e.V. 3.199.485 Gleitschirmclub Hochries-Samerberg 3.145.306 „GSC „“Albatros“„ Bad Reichenhall e.V.“ 2.923.757 Ostrachtaler Gleitschirmflieger e.V. 2.916.128 Flugfreunde Ulm / Donautal e.V. 2.813.909 Drachen- u. Gleitschirmclub Bayerwald e.V. 2.812.4310 1. Parafly-Club Schwaben e.V. 2.595.53

Drachen Vereinswertung - 67 teinehmende Vereine

Platz Verein Punkte1 Delta Club Bavaria Ruhpolding e.V. 3.830.302 Der Flieger Club Achental e.V. 2.899.253 Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Südschwarzwald 2.628.174 Drachenfliegerclub Niederrhein e.V. 2.335.765 Hesselberger Drachenflieger e.V. 2.261.236 Drachen- u. Gleitschirmclub Bayerwald e.V. 2.151.117 Drachenfliegerverein Spaichingen e.V. 2.131.758 Jura Airlines Albatros e.V. 1.889.709 Ammergauer Drachenflieger e.V. 1.851.3810 1. Drachenflugclub Wasserkuppe 1.834.11

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„Retter raus, schnell“!!

Klartext: Tödliche Unfälle, weil Piloten ihren Rettungsschirm nicht oder nichtrechtzeitig auslösen, sind eines der großenSicherheitsprobleme im Gleitschirmsport.Es gibt Situationen, da hilft nur noch derRetter. Kollision, massive Kappenstörung,folgenschwerer Flugfehler. Jetzt solltest Du genau wissen, was zu tun ist. Eine Rettungsgerätetraining in der Turn-halle, bei einem Sicherheitstraining oder ineinem speziellen G-Force-Trainer bereitetDich perfekt auf den Fall der Fälle vor.

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GS Junioren - 156 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Christoph Bessei Nova Mentor 3 1.329.582 Ferdinand Vogel Swing Core 3.24 1.238.103 Robert Schaller Nova Mentor 3 1.157.744 Raphael Wolter Aircross U Sport 2 1.153.915 Sebastian Hohn Ozone Enzo 998.136 Sebastian Huber Niviuk Peak 3 878.837 Martin Petz Ozone Enzo 767.178 Martin Serner Ozone Enzo 724.099 Timon Weber Nova Mentor 618.2210 Hannes Vatter Gradient Avax XC 3 523.13

HG Junioren - 20 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Wolfgang Aumer Icaro 2000 Laminar 1.356.532 Matthias Härtl AIR Atos VR 10 704.973 Michael Schleiffer Aeros Combat 09 GT 438.054 Markus Baisch AIR CS 431.565 Jakob Heindl Moyes Litespeed 3,5 S 377.496 Matthias Hambalek Icaro 2000 Laminar Zero 9 333.297 Caroline Greiser La Mouette Topless 323.898 Kajo Clauß Aeros Combat 321.799 Andreas Kirschstein Icaro 2000 Easy 245.7910 Diana Hasenfus Icaro 2000 Laminar 12 231.29

GS Newcomer - 152 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Stefan Bahn Skywalk Chili 3 1.019.872 Brigitte Kurbel UP Trango XC 2 861.853 Timon Weber Nova Mentor 618.224 Robert Müller Sky Atis 4 504.895 Martin Glöckl Niviuk Artik 3 454.236 Frank Tegtmeyer Nova Mentor 3 441.167 Johannes Wiemer UP Summit XC 2 418.508 Marco Gotterbarm Advance Sigma 8 374.409 Peter Jeskulke Nova Mentor 2 373.5810 Sebastian Barthmes Skywalk Chili 3 371.55

HG Newcomer - 26 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Jonas Willemeit Icaro 2000 Laminar Easy 431.561 Markus Baisch AIR CS 431.563 Michael Brandner Moyes Litespeed 343.854 Karl-Heinz Baisch AIR N 291.535 Dietmar Sauter Bautek Zephir CX 271.306 Friedhelm Brümmer AIR Atos VQ 252.757 Andreas Kirschstein Icaro 2000 Easy 245.798 Markus Kirchner AIR VR 225.239 Michael Bertacco Bautek Kite 164.6710 Norbert Imberge Bautek Kite 161.67

GS Fun Cup - 168 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Werner Röhrmann Advance 148:26:282 Danny Oberender Nova 99:21:343 Stefan Tauber U-Turn 95:59:454 Daniel Miller Advance 69:37:485 Björn Bundt U-Turn 66:51:406 Margot Kunert Sky 64:42:407 Karl-Eugen Enderle Ozone 54:23:368 Bernd Kopera Nova 48:11:159 Sebastian Barthmes Sky 45:19:5610 Wenzel Piel Niviuk 38:47:15

HG Fun Cup - 148 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Timo Andree bautek 126:46:442 Winfried Oswald Finsterwalder 87:25:483 Peter Pfab Icaro 2000 79:02:274 Klaus Kilberth bautek 70:41:425 Henry Maek bautek 53:02:516 Franz Forster Ikarus 50:35:027 Jonas Willemeit Icaro 2000 48:40:328 Jutta Fürsattel Seedwings 47:15:489 Werner Huber Aeros 44:05:3110 Emil Jilg Seedwings 38:36:35

Turmdrachen - 148 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Franz Forster Icarus Spirit 641.812 Jürgen Nagel Bautek Fizz 484.903 Thomas Kirchdörfer Aeros Spirit 468.504 Peter Pfab Icaro 2000 MastR 457.165 Jonas Willemeit Icaro 2000 Laminar Easy 431.566 Thomas Goll Icaro 2000 MastR 420.417 Tom Becher Icaro 2000 Laminar Easy 415.708 Juergen Zang Seedwings Spyder 14 413.419 Klaus Kilberth Bautek Fizz 390.2410 Siegfried Zeller Guggenmos Cut 375.29

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sich immer weiter zu einer riesigen Streckenflug-Informationssammlung. Egal, ob als Teilnehmerin einem aktuell laufenden Wettbewerb oder fürdie Planung eigener Flugvorhaben, für jeden istetwas dabei. Unzählige Daten zu hunderttausen-den von Flügen schaffen eine Informationsfüllefür unseren Sport, die es nirgendwo anders in die-ser Konzentration gibt. Das zeitnahe Miterlebender Flüge von Freunden und Piloten überall aufdieser Welt und die Möglichkeit, dieses Erlebniszu teilen, das macht den Erfolg unseres Online-

XCs aus. Die Siegerehrungen der Deutschen Stre-ckenflugmeisterschaft finden wieder im Rahmendes DHV-XC-Sportlertages statt, zu dem die Teil-nehmer des dezentralen DHV-XCs und alle Interes-sierten einmal im Jahr zusammen kommen. Heuergeht es am Sonntag, den 24. November 2013 (amTag nach der DHV-Jahreshauptversammlung),nach Furth im Wald. Ort der Veranstaltung ist dasTagungszentrum Furth im Wald, Chambaue 1,93437 Furth im Wald, Beginn ist 10.00 Uhr. Es gibtwie immer interessante Vorträge und Filmbeiträge,

ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.Wir gratulieren recht herzlich allen Siegern und al-len Teilnehmen im DHV-XC, die ihre sportlichenZiele erreichen konnten und freuen uns, zusammeneinen tollen Sportlertag 2013 zu erleben. VielenDank für eure Teilnahme in 2013 und viele schöneund vor allem stress- und unfallfrei Flüge in derneuen Saison 2014, passt auf euch auf.Euer DHV-XC Team Bernd Hübner, Georg Rauscher,Axel Stuckenberger, Ralph Schlöffel, Jonas Huber,Peter Wild und Richard Brandl.

DEUTSCHLANDPOKALDeutschlandpokal GS - 2.190 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Erwin Auer Swing Core 1.966.742 Armin Harich Skywalk Chili 3 1.688.113 Sepp Gswchwendtner Niviuk Icepeak 6 1.579.294 Ralf Kopp Ozone Mantra 4 1.459.655 Samuel Blocher Advance Omega 8 1.434.696 Hagen Walter Ozone Mantra 4 1.402.577 Karl Bauer Ozono Mantra 4 1.397.868 Hans Bausenwein Niviuk Icepeak 6 1.395.919 Markus Seidl UP Summit XC 2 1.391.2910 Alexander Fischer Gin Boomerang X 1.361.32

Deutschlandpokal HG - 364 Teilnehmer

Platz Pilot Gerät Punkte1 Reinhard Pöppl AIR Atos VR 10 2.359.882 Jochen Zeyher AIR VR 2.093.613 Dirk Ripkens AIR Atos VR 10 1.820.414 Roland Wöhrle Moyes RX 3,5 1.524.315 Klaus Ilgenfritz AIR Atos VR 11 1.465.516 Bernd Otterpohl Aeros Combat 13,7 1.392.297 Wolfgang Aumer Icaro 2000 Laminar 1.314.188 Herbert Heumann AIR Atos VR 1.284.739 Albert Fröhler AIR Atos VR 10 1.251.0810 Marcus Andries Flight Design Axxess 1.219.31

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Interviewsmit Deutschen Meistern und weiteren herausragenden PilotenGleitschirm: Ein Trend im Streckenfliegen ist der Downgrade. Frühere Performanceklasse-Piloten greifen zumC-Schirm, Sportklassepiloten fliegen B-Schirme. Bei den Damen tauchen plötzlich Pilotinnen aus dem Nichts auf und fliegen langjährigen XC-Piloten auf und davon. Dass XC-Fliegen Altherrensport ist, hat sich als Gerücht herausgestellt. Die Jugend erobert das Siegespodest. Mehr davon in unseren Interviews.

n Ihr seid in der Standard-Klasse auf Platzzwei und drei. Jeder von Euch war bereitsDeutscher Meister in der Sportklasse. In die-sem Jahr fliegt Ihr zu ersten Mal B-Schirme.Was ist anders?Oliver Teubert (Foto links): So entspannt warich noch nie unterwegs. Natürlich achtete ichmehr darauf, den Flügel immer an der Ober-grenze zu beladen, um die optimale Ge-schwindkeit und das beste Gleiten zu haben.Ich konnte von der Leistung her keinen Unter-schied zu Sportklasseschirmen feststellen.Selbst gestreckte Hochleister fliegen einemnicht so leicht davon. Das Schöne war, dassich auch bei unruhigen Verhältnissen ohne Ri-siko länger beschleunigt fliegen konnte.

Dietmar Siglbauer: In der Tat, den letzten B-Schirm (1-2er) flog ich nach meiner Schulung.Darauf folgten nur noch 2-3er oder C-Schirme,weil ich nur hier das Handling und die Leis-tung fand, die ich wollte. Die B-Klasse hat ge-waltig aufgeholt. Mein jetziger Schirm bietetmir nun genau das kurze, feine Handling unddie Leistung, die ich von C-Schirmen gewohntwar, jedoch mit deutlich gutmütigerem Ver-halten. Was ist für mich also anders? Eigent-lich wenig, nur dass ich jetzt entspannter undsorgenfreier unterwegs bin und länger im Gasbleiben kann. Wenn einem Sicherheit somitquasi geschenkt wird, dann will ich nicht da-rauf verzichten.

Brigitte Kurbeln Du bist Deutsche Meisterin im Streckenfliegen und stehst in der Newcomer-Wertung auf Platz zwei. In der Szene bist Du noch nicht so bekannt, erzähle uns ein bisschen was über Dich.Mein Lebensgefährte und ich waren schon immer begeisterte Bergsteiger, Wanderer und Skifahrer; ei-gentlich alles, was mit den Bergen zu tun hat, machen wir sehr gerne. Die Krönung für meinen Freund wäreseit jeher das Gleitschirmfliegen gewesen. Ich habe mich aber immer gesträubt, weil ich Angst hatte. Wirhaben 2006 bei Bekannten in Lana (Südtirol) Urlaub gemacht. Unsere Bekannten waren ehemalige Flie-ger, die so von ihrer Fliegerzeit geschwärmt hatten, dass ich mich überreden ließ, auf der Heimfahrt in derZillertaler Flugschule vorbeizufahren, um uns wegen eines Kurses zu erkundigen. Wir buchten einen Kurs

für uns beide im Herbst und traten ihn auch tatsächlich an. Jeder Flieger weiß, wie hart und anstrengend der Übungshang war. Aber ich konnte michtrotzdem nicht so recht freuen, als mein Fluglehrer uns den ersten Höhenflug machen ließ. Ich wollte auf keinen Fall fliegen. Ich sagte: „Manfred, ichfliege heute nicht“. Er jedoch sagte: „Das kannst Du machen, wie Du meinst, aber wenn Du heute nicht fliegst, dann wirst Du sicher morgen auch nichtfliegen“. Ich dacht mir nur, eigentlich hat er recht, wenn ich heute damit durchkomme, werde ich das morgen bestimmt auch so machen. Also nahmich meinen ganzen Mut zusammen, rannte den Hang hinab, zog meinen Schirm auf und hob ab. Ich traute mich den ganzen Flug über nicht, mich indas Gurtzeug zu setzen und kam nach einer gefühlten Ewigkeit am Landeplatz kreidebleich und zitternd bei meinem Freund an. Er sah mich an, er-schrak und sagte: „Brigitte, das macht keinen Sinn, wir bezahlen, was es bisher gekostet hat und brechen ab“. Das ist allerdings gar nicht meine Art.Ich dachte mir, ich kann das schaffen und antwortete: „Nein, das kommt gar nicht in Frage, wir ziehen das jetzt durch“. So kam es, dass ich 2006 mei-nen Flugschein machte.Ich war sehr lange eine extrem vorsichtige Fliegerin, habe immer alle Gefahrenquellen während der Flüge im Auge behalten und mir immer viele Ge-danken gemacht. Ein Unfall mit einer Fliegerin, bei dem wir dabei waren, hat uns sehr geschockt und mich wieder ein paar Schritte zurückgeworfen.Aber letztendlich habe ich im Laufe der Jahre viel dazugelernt und immer mehr Selbstvertrauen bekommen, so dass ich zwar auch über alle Aktionen,die ich mache, nachdenke, aber befreit von jeder Angst trotzdem bewusst fliege und ich die Flüge auch wirklich genießen kann. Entscheidend ist, dass man nicht aufgibt, weiter an sich arbeitet und an sich glaubt. Dann kann einem alles gelingen. Reinhold Messner hat gesagt:„Wer es nicht versucht, kann nicht einmal scheitern.“ Ich denke diese Aussage bezeichnet meine Flugsaison 2013.

Oliver Teubert, Dietmar Siglbauer

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Ferdinand Vogeln Für Dich war die Saison durch einen Autoun-fall leider vorzeitig zu Ende. Du hattest gleich imApril das größte Deutsche FAI mit 274km vorge-legt. Wie geht es Dir im Moment und was hast Dufür 2014 geplant?Bei meinem Rekordflug gab es die aufregende Si-tuation, als es mir mit zwei Metern unter dem Hin-tern über den Formarin See reichte und mir somiteine Landung auf 2.000 m Höhe erspart blieb. Alsich bei meiner ersten Teilnahme an einem WorldCup gleich zweimal als erster ins Ziel geflogen bin,spielten die Emotionen verrückt.Nach dem Unfall auf dem Heimweg vom PWC ausden Pyrenäen war Schluss mit den vielen unbe-schreiblichen Flügen. Inzwischen warte ichschmerzfrei darauf, den gebrochenen Fuß wiedertrainieren zu dürfen. Bis Ende des Jahres werdeich die Krücken wohl wieder los und spätestenszum Frühjahr 2014 wird der Frühling auch für michwieder zu schönen Flügen einladen. Dann hoffeich die 300er FAI Marke gemeinsam mit demDeutschen Jugendkader zu knacken und mich fürdie Nationalmannschaft zu qualifizieren. Im Vor-dergrund steht natürlich die Freude an den kom-menden atemberaubenden Erlebnissen in derLuft, egal welcher Art.

Chris Bessei, Robert Blum n Chris Du bist Deutscher Meisterim Streckenfliegen in der Standard-Klasse, Robert Blum in der Perfor-mance-Klasse. Was bedeutet Euchder Titel Deutscher Meister?

Chris Bessei: Den Titel DeutscherMeister zu tragen ist natürlich einegroße Ehre. Trotzdem stehen derSpaß, das Ausreizen der fliegeri-schen Möglichkeiten und das ge-meinsame Erlebnis mit anderenPiloten im Vordergrund. In dieserHinsicht habe ich im NOVA PilotsTeam eine Art Heimat gefunden, wotrotz eines gesunden Ehrgeizes dasMiteinander ganz oben steht. DieFreude am Fliegen soll nicht demsportlichen Wettkampf zum Opferfallen.

Robert Blum: Schon in den vergan-genen Jahren konnte ich mein flie-gerisches Potenzial im Strecken-fliegen erfolgreich umsetzen, aller-dings stand mir aufgrund meiner Tä-tigkeit als Tandempilot im Sommernur der Frühling zur Verfügung, umauf Strecke zu gehen. Somit konnteich mich zwar unter den TOP 10 platzieren, aber anstelle der ge-wünschten Stockerlplatzierung wardann einfach das Geldverdienenwichtiger.Da ja eine Teilnahme an den Red BullX-Alps eingeplant war und ich nichtangenommen wurde, habe ich die-ses Jahr keine Zeit und keinen Kilo-meter mit dem Auto gespart, umeffektiv in die Luft zu kommen.„Gerne würde ich dieses Jahr einmalneben dir auf dem Stockerl stehen“,habe ich in einem Telefonat im Früh-ling zu Daniel Tyrkas gesagt. Dass esjetzt sogar für die Erstplatzierung ge-reicht hat, freut mich natürlich ganzbesonders.

Armin HarichnArmin, Du bist in beiden Flachland-Wertungen auf dem zweiten Platz.Jahrelang hat man nichts von Dir gehört. Wie kommt es zu dem Come-back?10 Jahre lang bin ich praktisch täglich bei uns im Flachland geflogen.Dann habe ich 10 Jahre lang Flysurfer/Skywalk als Gesellschafter undEntwickler mit aufgebaut. Da war nicht wirklich Zeit, um selber zu flie-gen. Mit unserem E-Walk durfte ich einige Demos machen. Das war ge-

nial. Als wir entschieden haben, das Projekt erstmal auf Eis zu legen, war der Flugvirus zu stark, um ihnlänger zu unterdrücken.2012 habe ich dann mitten in der Saison angefangen, bei uns in der Gegend wieder auf Strecke zu gehen.Ich flog irgendwie weiter als andere und habe den lokalen XCCup.net bei uns gewonnen. Dann habe ichgesehen, dass der DHV eine Deutsche Flachlandmeisterschaft ausgeschrieben hat. Das reizte mich. Die Aus-schreibung fördert, anders als andere kleinere XC-Cups, zwar das Fliegen mit heißeren Kisten, trotzdemwollte ich hier gut fliegen. Eventuell bessert der DHV hier ja noch nach, gell :-). Nach 10 Jahren fast voll-kommener Abstinenz ist es toll zu sehen, wie viel besser und weiter heute selbst gute EN-A Schirme flie-gen. Ein Traum.

Erwin Auern Erwin, Du bist Deut-scher Meister in der Flach-land-Streckenflugmeister-schaft mit drei Flügen undim Deutschland-Pokal(sechs Flüge) auf Platzeins. Welche Wertung hatbei Euch mehr Gewicht?

Wir haben über dieses Thema schon öfters disku-tiert und die Meinungen dazu sind sehr unter-schiedlich. Meine persönliche Meinung ist: Wirbrauchen keine zwei Bewerbe, sondern nur eineDeutsche Flachland Streckenflugmeisterschaft, je-doch mit sechs Flügen.Ich möchte zu bedenken geben, dass die Streckenimmer weiter werden und die Erfolgserlebnisse da-durch immer weniger würden bei nur drei Flügen.Wenn es eine gute Woche im Frühjahr gibt, wäre dieSaison mit drei Flügen bereits gelaufen. Bei sechsFlügen hätte man es leichter, den einen oder ande-ren Flug noch zu verbessern und die Saison bliebeinteressanter.Aus dem Deutschlandpokal würde ich eine Flach-land-Einsteiger-Klasse mit sechs Flügen machen,wo die Piloten nur die ersten drei Jahre mitfliegendürfen und anschließend automatisch in die offeneKlasse wechseln.Sehr viel Gewicht wird bei uns im Verein auch in dieBundesliga gelegt, wo jeder mit vollem Einsatz seinBestes gibt, um zu punkten. Solche Wettbewerbestärken den Zusammenhalt im Verein und solltenviel mehr Beachtung finden!Ich wünsche euch allen noch viele schöne Flüge,

Glück und vor allem happy landings!

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Markus Ebenfeld, Patrick Ruber

n Ihr seid Deutsche Meister in der flexiblen und Starrflügel-Klasse. Mar-kus weitester Flug ist ein 282er FAI, Patrick hat ein 279 FAI Dreieck ge-flogen. Wie seht Ihr die Leistungsunterschiede zwischen den Geräten?Markus Ebenfeld: Meinen Alu Prügel Baujahr 2008, Vollrenovierung nachTotalzerstörung und inzwischen mit dem zweiten Segel, das sicher auchschon wieder gut 400 Flugstunden drauf hat, fliege ich mit den Werte-paaren 0,9 m Sinken bei 43 km/h und 2,3 m Sinken bei 80 km/h (auf1.000 m Höhe). Das scheint ganz gut zu stimmen, denn sonst würde meinNettovario beim Gleiten ja dauernd Minus anzeigen, tut’s aber nicht. Undguckt man jetzt auf die Homepage von AIR dann findet man, dass zu-mindest die beiden Flügel mit 110 kg (Pilot war wahrscheinlich ein nack-ter annorektischer Zwerg mit Gurtzeug aus Seide und ohne Rettung) bzw.120 kg Startgewicht im hohen Geschwindigkeitsbereich ähnliche Wertehaben. Ich bin allerdings mit einem Startgewicht von fast 140 kg unter-wegs und verstehe auch nicht, warum die Leute dauernd leichte Drachenwollen, denn die fliegen dann entweder scheiße oder man muss das beimDrachen eingesparte Gewicht zusätzlich wieder ins Gurtzeug packen. Beimir ist beides schwer, Drachen 38 kg (glaube nie den Herstellerangaben)und Gutzeug 20 kg (extra noch 4 kg Blei reingepackt.) Und das bisserlmehr Schleppen zum Startplatz (wenn ich das nicht mehr schaffe, sollman mich bitte notschlachten) lohnt sich meiner Meinung nach. Otto-Normal-Starrflügler lass ich zumindest im höheren Geschwindigkeitsbe-reich in der Regel locker stehen. Liegt allerdings vielleicht auch daran,dass sich hier etliche Piloten richtig Mühe geben, ihren für mehrere tau-send Euro teuer erkauften Gleitvorteil durch eine miese Flugtechnik (breit-armig und kopfhoch, weil so schön bequem) in Kombination mit einemschlechten Gurtzeug sofort wieder zunichte zu machen. Eine weitere Er-klärung findet man gut versteckt auf DHV > Piloteninfos > Sicherheit undTechnik > Sicherheit >Sicherheitsberichte> Drachen: Leistungsstand imDrachenbau, positive Effekte der Schränkung in Turbulenzen bzw. posi-tive Effekte der Flexibilität in Turbulenzen.Beim besten Gleiten und geringsten Sinken sind sie allerdings alle bes-ser. D.h. man muss sich mit dem Starren nicht so viel Mühe geben, um inschwacher Thermik noch zu steigen, sondern man fliegt einfach einenlangsamen großen Kreis, ungefähr da wo die Thermik ist, irgendwie sodurchs Geblubber durch und kommt tatsächlich hoch. Es gibt allerdingsauch Drachenpiloten (ein Starrer ist übrigens kein guter Drachen, sondern

ein schlechtes fußstartfähiges Segelflugzeug), die das so machen. DenFlügel (fast) voll gespannt und damit natürlich auch kaum noch manö-vrierfähig und dann flache Jumbokreise, scheint zu gehen, finde ich aberdoof und mag ich überhaupt nicht. Und langes Gleiten im Bereich dermaximalen Gleitzahl früh morgens oder spät abends, ist natürlich auchkein zu verachtender Vorteil. Nützt einem aber halt nix, wenn man erstum eins startet und schon um fünf wieder zum Landebier einschwebt.Gegen einen guten Starrflügler hab ich keine Chance, dem Toni konnteich diese Saison wenigstens mal bis ins Pinzgau hinterhergondeln, warich schon ganz stolz, aber dann war er ruckzuck auf und dahin.Alles in allem fliegt aber weder ein Flexi noch ein Starrer auch nur an-nähernd so mies, wie der tollste Einleiner-Stäbchen-was- weiß-ich- was-Gleitschirm. Und trotzdem haben die Gleitis diese Saison mit einem 270erFAI und einem 310er flachen Dreieck ganz erstaunliche Flügerl gemacht.Hätte ich nicht gedacht, dass so was geht. Das größte Hindernis beimFliegen weiter Strecken ist halt immer noch der Pilot selbst, also geht esmeiner Meinung nach weniger um den Leistungsstand der Geräte als vielmehr um den der Piloten.

Patrick Ruber: 2013 war für mich das erste große Streckenjahr mit demDrachen nach meinem Umstieg vom Gleitschirm, in dem ich 7 Flüge über200 km realisieren konnte. Mit dem ersten Platz hätte ich nicht gerech-net, eher auf eine Top ten Platzierung gehofft. Ich bin mir sicher, dassmit dem Starrflügel noch viel Potenzial für Flüge über 300 km FAI Drei-ecke hinaus besteht. Mein Flugstil ist vom Gleitschirmfliegen sicher nochviel zu konservativ, deswegen hat wohl Markus auch den weiteren Fluggemacht. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn ich gleich mitmehr Drachenerfahrung in die neue Saison starten kann.Den Unterschied zwischen den Geräten sehe ich im leichterem Handlingmit direkter Steuerung. Dies ermöglicht mir auch bei unruhigen Bedin-gungen sehr nahe am Gelände fliegen zu können. Der Kraftaufwand be-trägt einen Bruchteil im Vergleich zu einem Flexiblen. Dadurch hab ichauch nach vielen Stunden noch den Kopf frei für Entscheidungen und derFlugspaß bleibt bis zur Landung erhalten. Die Vorteile im Steigen und besten Gleiten sind ja eh schon bekannt.Wenn ich mit meinen Gleitschirmfreunden und Flexis gleite, muss ichnach einer Talquerung schon staunen, wie entspannt es weiter geht,wenn man etwas höher ankommt. Bei Gegenwind wird der Unterschiednatürlich noch deutlicher.

Drachen:Große Punktunterschiede gibt es bei den Streckenflügen zwischen Drachen- und Gleitschirmfliegern nicht mehr,obwohl die Drachen eine bessere Leistung als Gleitschirme haben. Dies liegt sicherlich nicht am Können der Piloten, sondernvielmehr an der Anzahl der Piloten. Da ist es klar, dass sich die Gleitschirmpiloten gegenseitig mehr pushen und immer größere Strecken planen und auch fliegen. Bei den Drachenfliegern stagnieren die Rekorde etwas, der Nachwuchsund auch der gegenseitige Druck fehlt. Zu einigen Themen haben wir die neuen deutschen Streckenflugmeister befragt.

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Jochen Zeyhern Jochen, Du bist Deutscher Meister und Deutscher Meisterin der neuen Flachland-Streckenflugmeisterschaft. Über wel-che Platzierung freust Du Dich mehr?In fliegerischer Hinsicht war natürlich mein Fast-300er-FAI-Dreieck im Schwarzwald ein Highlight. Da war durch aufzie-hende Schauer auf halber Strecke die Sache eigentlich schonaussichtslos und ich wollte mich nördlich des Schwarzwaldeszwecks besserer Rückholung irgendwie ins Rheintal mogeln.

Doch dann fand ich westlich, jenseits der Schauerlinie, wieder gute Bedingungen vor undkonnte schön nach Hause segeln. Dann kam der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Alten Lager. Das war ein Geschenk.So viele Starre habe ich seit der WM am Cucco 2008 nicht mehr auf einem Haufen gese-hen und da musste ich schon in die Trickkiste greifen, um die alle hinter mir zu lassen.

Wolfgang Aumer

n Wolfgang, Du führst überlegen in der HG-Juniorwertungund kommst aus einer Drachenflieger-Familie mit Tradition.Ist das eine besondere Motivation?Die letzten Jahre waren immer geprägt von viel Arbeit inner-halb der Flugschule am Flugplatz, um neuen Pilotinnen und Pi-loten, im Doppelsitzer und im Ul-Schlepp, das Fliegenbeizubringen. Durch das Herzblut, das mein Vater und ich in

die Flugschule einbringen, ist es immer schwierig, richtig gute Tage „zu erwischen“, da-rum freue ich mich umso mehr, dass es dieses Jahr für ein paar schöne Flüge geklappt hat.Wenn dabei noch so einprägsame Erlebnisse und gute Strecken zusammen mit meinemVater und meinem Bruder zustande kommen, ist das die schönste Motivation, die Flieger-Tradition innerhalb der Familie fortzuführen. So schön das Fliegen auch ist, am aller-schönsten ist es, wenn man es teilen kann.

Corinna Schwiegershausen

nWieder einmal bist Du Deutsche Meisterin imStreckenfliegen geworden. Wie kann man sichüber so viele Jahre motivieren, immer wieder Top-leistungen in Wettbewerben abzurufen?Gerade beim Streckenfliegen geht es häufig umdas Fliegen mit Freunden - ich freue mich sehr,wenn ich an den guten Tagen die üblichen Ver-dächtigen am Hochfelln-Startplatz wiederseheund später mit ihnen am Kaiser oder im Pinzgaudie beste Thermik auskurbeln kann. Oder wennman dann gegenseitig die Rückholung organisiertund immer noch Spaß hat, auch wenn wieder malalles anders war, als der Hammertag eigentlicherwarten ließ. Dabei gibt es auch für mich nochunheimlich viel zu lernen, was mich motiviert,auch im nächsten Jahr weiterzumachen mit derStreckenfliegerei!Außerdem gibt es auch bei Strecken in anderenLändern oder Wettbewerben immer noch Träume,die ich schon lange hege. Seit ich 2000 das ersteMal in Valle de Bravo, Mexico, geflogen bin, wareiner meiner größten Wünsche, einmal über demgroßen Vulkan „Nevado de Toluca“ zu fliegen. Diekommende offene WM wird in Valle stattfinden,deshalb habe ich im März den Vor-Vor-Wettbe-werb als Training genutzt. Die Veranstalter habenneue Wendepunkte und Ziele mit uns ausprobiert,so dass ich tatsächlich an einem Tag mit sehr ho-her Basis und wenig Wind die Chance ergriff. VomWendepunktsektor bis zum Vulkangipfel warenes nur noch acht Kilometer, die ich gerne als Um-weg in Kauf genommen habe. Mit etwa 200 m bin ich über dem Krater lang ge-flogen. Nicht viel Zeit, aber genug, um die schöneAussicht und den Moment zu genießen. Als ichspäter als Vorletzte im Ziel landete, hatte ich dasbreiteste Grinsen aller Flieger im Gesicht. Dieüberraschten und erfreuten Mexikaner meinten,dass ich die erste Drachenfliegerin gewesen sei,die den Vulkanüberflug geschafft hätte.

Reinhard Pöppl

nReinhard, Du hast den Deutschland-Pokal gewonnen undfliegst genauso wie Jochen Zeyher nur vom heimatlichenStartplatz. Muss man heutzutage für weite Flüge nicht mehrweit autofahren?Vom heimatlichen Startplatz zu fliegen, bringt natürlich ei-nige Vorteile wie z.B. viel Zeitersparnis für lange Anfahrts-wege, Organisation von Rückholer und UL-Piloten. Dies ist

alles einfacher, denn wir sind ein eingespieltes Team. In den Alpen wäre es zwar besser,große Dreiecke zu fliegen, ist aber für mich auch um einiges aufwändiger. Ich warte lie-ber ab, bis eine gute Wetterlage bei mir ist und kann diese dann kurzfristig nutzen.Der Vorteil ist, dass ich nur einen oder zwei Tage Urlaub brauche, denn oft geht es auchzwei Tage hintereinander. Am liebsten starte ich am UL-Platz Forst, wo ich mit Freundenund Bekannten Fliegen gehe. Ich bekomme auch immer wieder Besuch von Fliegerkame-raden wie in diesem Jahr von Dirk Ripkens, Thomas Sterzing und Marcus Andries. Wir ha-ben heuer viele schöne Flüge zusammen gemacht. Falls jemand nach Forst zum Fliegenkommen möchte, ist er herzlich eingeladen!

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Page 7: DHV-XC 2013 · 2014. 6. 3. · 111981_DHV184_034_047_KORR_111981_DHV184_034_047_KORR 18.10.13 08:52 Seite 34 bei den Newcomern 26, bei den Junioren 20 und bei den Turmdrachen 148

Burkhard MartensNachdem ich die wenigen guten Flugtage im April nutzen konnte, führte ich die Sportklasse Wer-tung an und Uli war bereits zweiter. Dann kam der fliegerisch schlechteste Mai aller Zeiten. AmHammertag 13.6 konnten wir beide 217 km-FAI Dreiecke realisieren, Uli vom Osterfelder, ich vomWank gegenüber, ich führte also weiter. Wieder erst einen Monat später schaffte ich in Fiesch ein204,5 km Dreieck, wobei ich eine turbulenzbedingte Notlandung am Hang in 800 m Höhe überGrund durchführte. Ab hier ging das Schicksal los, das unbedingt Uli gewinnen lassen wollte. Ichhätte ja eigentlich noch einige Kilometer fliegen können. Im weiteren Verlauf des Juli versuchte ichvergeblich vom Stubnerkogel im Gasteiner Tal ein großes Dreieck zu fliegen und am 1.8 überholtemich Uli schlussendlich mit einem 217er Dreieck vom Speikboden. Am 16.8 dann der nächste Ham-mertag, ich vom Speikboden 232 km und wusste, wenn Uli nichts Großes fliegt, hab ich ihn. Amnächsten Morgen erfuhr ich von Heribert aus Garmisch, das Uli von der Grente unterwegs war. Dawar es allerdings an dem Tag schwierig, alle soffen in Lüsen ab: Außer Uli, er flog ein 219er und hattedamit 1,47 Punkte Vorsprung. Das entspricht ca. 370 m zu kurz geflogen an einem Eckpunkt des Drei-ecks. Da fielen mir viele Eckpunkte ein, an denen ich 400 m hätte fliegen können. Außerdem die un-freiwillige Landung am Hang in Fiesch, die mich viele Kilometer kostete. Ich wusste, ich muss zumGewinnen mein „schlechtestes“ Dreieck von 204,5 um 800 m verlängern oder am Eckpunkt um

400 m. Das reicht, aber es war mittlerweile der 22.8, die Tage wurden deutlich kürzer, als wieder ein guter Tag erwartet wurde. Die Segelflugvorhersagensprachen allerdings von mäßiger Thermik mit später Auslöse. Keine gute Vorhersage. Ich traf Uli „zufällig“ am Speikboden. Auf meine Frage, warum ersich nicht zur Ruhe setzt, antwortete er nur: „Du gibst ja auch keine Ruhe“. So sollte es zum Showdown im gleichen Fluggebiet kommen. Mein Nachteil:Uli führt. Mein Vorteil: Wenn wir beide mindestens 205,3 km fliegen, gewinn ich. Da ich ein schlechteres Dreieck verbessern kann. Oder anders ausgedrückt,wenn ich 205,3 km schaffe muss Uli mindestens 229 fliegen, um sich auch zu verbessern. Um es kurz zu machen. Uli und ich flogen knapp 100 km immerin Sichtweite zusammen, dann verlor ich ihn in Lüsen. Es war mein erster Streckenflug mit dem echt tollen Skywalk Chili 3, er ist eine Klasse tiefer ange-siedelt als mein bisheriger Cayenne 4, geht aber fast genauso gut und ich trau mich noch mehr zu beschleunigen, wodurch ich im Endeffekt schneller flie-gen kann. Es war wie vorhergesagt zäh und tiefbasig. Erst um 13 Uhr besserten sich die Bedingungen, nach Lüsen bis zum Falzaregopass lief es super, auchder Rückflug bis zum Ahrntal war einfach. Dann sah ich schon im Westen Cirrenfelder, die die Sonne bald erreichen sollten, ich wusste, ich muss mich wahn-sinnig beeilen. Wir konnten im Pulk am Eingang des Ahrntals bis auf 3.500 m aufdrehen und das wars. Keine einzige Thermik war mehr zu finden. So glittich ins Ahrntal nach hinten und wieder raus, soweit es ging. Bei der Auswertung der persönliche Schock. Ich schaffte wieder „nur“ 204,4 km. Also wieder800 m zu kurz. Also zweimal ein Dreieck 800m zu kurz und einmal Notlandung. Das muss wohl Schicksal sein. Bleibt nur zu sagen: Herzlichen Glückwunschan Uli, und Zweiter ist ja auch nicht schlecht.

Endspurt Sportklasse

Burkhard Martens und Uli Wiesmeier haben beide schon die Deutsche Meisterschaft im Streckenfliegen gewonnen. 2013 lieferten sie sich ein spannendes Duell bis zum letzten Tag. Uli Wiesmeier hatte schließlich mit 1,5 Punkten – entspricht in etwa 800 Meter – die Nase vorn. Der Endspurt aus ihrer Sicht.

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Uli WiesmeierWenn nach einer relativ verkorksten Flugsaison am Ende trotzdem die Einsim XC-Klassement aufleuchtet, kann man sich als Protagonist natürlichmehr als zufrieden über die Stirn wischen. Gehört man aber zur Gattung der unverbesserlichen Perfektionisten, ärgertes einen trotzdem, wenn Pläne partout nicht aufgehen wollten. Auch wennes hier nur um ein Spiel geht.Deutschlandflug: Der 13.Juni sollte ein Tag werden, auf den ich lange ge-wartet hatte. Ideal um endlich ein 200er in Garmisch zu schließen. DiesenTraum schlepp ich jetzt schon seit 10 Jahren mit mir herum. Die Auslösetemperatur wurde bereits um 9 Uhr erreicht. Vernünftige Wind-und Temp-Werte bei max. 3/8 Quellwolken und sämtliche Windkarten lie-ßen auch noch darauf hoffen, dass am Abend leichter Südwest das Ganzekrönen würde. Aber das Wichtigste: ein Urlaubstag. Die Wendepunkte wurden sportklasseverträglich auf 230 km gelegt undbis zur Lechtal Querung nach der zweiten Wende lief eigentlich alles glatt.Lange Rede, kurzer Sinn. Nach einer völlig unnötigen Langzeitbaustelle imKrabach Tal (weiche nie wegen einem in Talmitte kreisenden Segelflieger vondeiner Planroute ab!), rannte mir dann die Zeit davon und ich ihr unkon-zentriert hinterher - bis zum vorzeitigen Ende in Mieming. Wieder nix mit„Sailing Home“.

Südtirol Urlaub 1. Teil

Die erste Speikboden Runde am 01.08. war zwar zäh, langsam und blauaber bei bester Fernsicht und null Wind trotzdem genauso genüsslich wie dieSchlutzkrapfen am Abend im Ahrntal. Bezogen auf die Pilotendichte amStartplatz hatte an diesem Tag sogar der Alptherm nicht ganz Unrecht. Eswar „KAUM“ was los. Es sollte zwar wieder nicht bis „nach Hause“ reichen,aber an diesem Tag ging das in Ordnung.

Südtirol Urlaub 2. Teil

Nach einer ausgiebigen Nord Föhn Phase war dann bald kaum zu überse-hen, dass der Südtiroler Sommer mit dem 11.08. doch noch einen Hammer-tag spendieren würde. Flugwetter Innsbruck hatte scheinbar immer nochmit einem Computer Virus zu kämpfen. Die Skala der Thermik Werte für die-sen Tag glich eher der eines milden Dezembertages. Nach meiner Ein-schätzung aber DER Tag, um endlich mit ein paar dicken Punkten den Sackzu zumachen. Und wo gibt’s diese Punkte bekanntlich immer wieder güns-tig? Richtig. Auf der Grente. Eigentlich hatte ich meinen Len-denwirbeln versprochen, das Streckenflugzeug da nie wiederhoch zu schleppen. Aber der Tag schien wirklich zu gut zu wer-den. Machen wir’s wieder kurz. Schon nach eineinhalb Stun-den Flugzeit platzte durch eine Unachtsamkeit (in derFachsprache „Verdreher“ genannt) ein wichtiger Ausrüstungs-gegenstand. Bis Sterzing versuchte ich die Katastrophe zu igno-rieren, bis ich nach 4 Stunden maximal frustriert mittiefgefrorenem Unterleib unter Bilderbuchwolken auf einerfeuchten Wiese saß…Christoph flog in der B-Klasse 232 km, Berni in der C-Klasse242 km und Robert auf D 256 km….Mehr muss man, glaube ich,nicht sagen.

Südtirol Urlaub 3. Teil

Am 16.08. schlich sich dann nochmal so ein Grente Gefühl ein.Nach dem Motto: „Fleiß wird sicher belohnt“ wurde das ganze

Gerödel nochmal geschultert. Mit Sicherheit wird es dort früher und bessergehen als am Speikboden. War aber nicht so. Am Staller Sattel lag die Ba-sis fast auf und an eine Querung übers Iseltal war gar nicht erst zu denken.Dafür war die gesamte Konkurrenz am Nachbarberg versammelt, um unsBergsteiger im schnellen Pulk-Flug nur so um die Ohren zu segeln. Mit einembeschnittenen Dreieck und mikroskopisch kleinem Punktevorsprung konnteich mich in der Wertung gerade noch so über Wasser halten.

Südtirol Urlaub Finale

Dafür, das Burki alles versuchen würde, um den kleinen Rückstand kurz vorLadenschluss noch aufzuholen, hätte ich meine Vario Batterien verwettet. Nur, ob Kühboden oder Speikboden? Da war ich mir bei ihm nicht ganz si-cher.Nachdem jedoch die Prognose für Fiesch sehr bescheiden, für Sand in Tau-fers aber immerhin nur bescheiden ausfiel, stand auch er pünktlich zum Ar-beitsbeginn am Startplatz. Normalerweise ist so ein Kopf an Kopf Rennenganz nach meinem Geschmack. Nur nicht, wenn man selbst 220 km fliegenmuss, während dem „Gegner“ 205 km genügen würden. Was tun? Pünktlichum 10 Uhr als Erster starten, beten, dass es bis acht Uhr geht und trotz ul-tratiefer Basis versuchen, den errechneten Schnitt zu halten. Wider Erwar-ten ging das bis Lüsen ganz gut. Lüsen! Für Wanderer ist dieser Buckel einTraum, für Streckenflieger nicht selten die Seuche. Ich nenne ihn jedenfallsab jetzt endgültig „Las Vegas“. Der Glücksspiel-Faktor ist dort einfach zuhoch.Meine Lüsen-Karten waren an diesem Tag jedenfalls sehr schlecht gemischt.Vier Bärte stiegen ohne mich zu den rettenden Wolken und nach einer Stundeklebte ich immer noch wie Rotz am Ärmel in den Wiesen von Las Vegas. GutRechnen musste man da nicht können. Der Zug war ohne mich abgefahren.Und als ich dann beim Heimfliegen zum Auto auch noch Burki hoch, ichmeine sehr hoch, in Richtung Ahrntal fliegen sah, war das Thema Meister-schaft für mich erledigt. Ich war mir sicher, das reicht ihm locker.Später auf der Autobahn sang Stefan Dettl „Da vorn kommt scho da Gar-dasee, da duads a blos no hoib so weh“. Als einen Tag später am Lago dasTelefon klingelt und sich mein Teamkollege Berni Koller meldet, um mir vomunveränderten Klassement zu berichten, war klar, ganz so verkorkst warmeine Saison offensichtlich doch nicht.

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