Diabetische Fusssprechstunde live - infekt.ch · Verschiedene Ursachen als Trigger bei...

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Diabetische Fusssprechstunde live Klinfor workshop 2011 Katrin Schimke OÄ Endokrinologie/Diabetologie Doris Werz & Heike Steiner Diabetesberaterinnen Klinfor St.Gallen 2011

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Thema/Bereich/Anlass

Diabetische Fusssprechstunde

live

Klinfor workshop 2011 Katrin Schimke

OÄ Endokrinologie/Diabetologie

Doris Werz & Heike Steiner Diabetesberaterinnen

Klinfor St.Gallen 2011

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Thema/Bereich/Anlass

Agenda Pathogenese

Klinische Untersuchung am Patienten

Charcot Fuss & Sander Einteilung

Wagner-Armstrong Stadien

Stadiengerechte Wundversorgung

Wunddébridement

Wundauflagen

Druckentlastung

Vollkontaktgips

Orthesen

Verbandschuhe

Schuhversorgung

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Pathogenese

3

Intrinsisch:

Angiopathie

Neuropathie

Biomechanik

Psychisch

Extrinsisch:

Traumata

Soziales

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Thema/Bereich/Anlass

Der angiopathische Fuss

Reaktionsfähigkeit des Gewebes auf Traumata

vermindert

Nekrosenbildung/Ulzeration im Bereich der ‚letzten

Wiese‘

Wundheilung bei Ischämie kompromittiert

Mönckebergsklerose

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Klinische Beispiele

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Thema/Bereich/Anlass

Der autonom neuropathische Fuss

„Autosympathektomie“

AV Shunt Öffnung

Hyperperfusion der Haut

Nutritive Mikrozirkulation gestört

Reduzierte Reaktionsfähigkeit auf Druck, Hitze,

Orthostase

Haut trocken und rissig mit starker Neigung zu

Hyperkeratosen

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Thema/Bereich/Anlass

Der sensomotorisch neuropathische Fuss

Schmerzvermittelter Schutzreflex vermindert bis

aufgehoben

Tendomuskuläre Dysbalance

Folge: Überlastung von Gelenken, Sehnen,

Bändern und Knochen

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Klinische Beispiele

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Diabetische Cheiroarthropathie

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Thema/Bereich/Anlass

Gefährdete Stellen und typische Lokalisationen von

Läsionen am neuropathischen diabetischen Fuss

10

Apelqvist J et al., Diabetes Metab Res Rev 2008;24(Suppl 1):S181-S187

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Thema/Bereich/Anlass

Mechanische Traumata Weichteilverletzungen durch chronisch-repetitive,

subakute Druckwirkung

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E. Chantelau Der Internist 1999 (10):994ff; Grey JE Ärztliche Wundversorgung S.20ff

1. Reaktive Kallusbildung

2. Druckübertragung auf

Subkutangewebe

3. Entzündliche Autolyse

(subkutane Blasenbildung)

+/- Verletzung (Hämatom)

+/- Infekt

4. Gewebeeinschmelzung

5. Mal perforans

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Thema/Bereich/Anlass

Klinische Beispiele II

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Thema/Bereich/Anlass

Klinische Untersuchung

Anamnese

Inspektion

Neurologische Beurteilung

Gefäßstatus

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Thema/Bereich/Anlass

Anamnese

Bisherige Krankengeschichte Ulcera in der Vergangenheit?

Voramputationen?

Charcot-Fuss?

Gefässchirurgische Eingriffe?

PTA/Stenting?

Nikotinabusus?

Neuropathische Symptome

Gefäss-Symptome Claudicatio?

Ruheschmerz?

Nicht heilende Wunden?

Andere Diabetes-Komplikationen Nierenfunktion?

Sehkraft?

Boulton et al. Diabetes Care 2008 31: 1679ff

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Thema/Bereich/Anlass

Inspektion I

Anatomie

Muskelatrophie?

Voramputationen?

Deformitäten?

Charcot?

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Thema/Bereich/Anlass

Diabetische Neuroosteoarthropathie

DNOAP

Charcot Fuss

Eine häufig nicht erkannte Komplikation

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Nicht-infektiöse, schmerzlose Zerstörung

einzelner oder multipler lasttragender Knochen-

und Gelenkstrukturen des Fusses mit lokaler

Entzündungsreaktion

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Thema/Bereich/Anlass

Ätiopathogenese

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Kondition ohne Definition: keine spezifischen

Diagnosekriterien

Erkennung basiert auf Assoziation unspezifischer

Zeichen

Kein experimentelles Modell

Kein einheitliches klinisches Erscheinungsbild

Verschiedene Ursachen als Trigger bei

entsprechender Prädisposition

Gemeinsame Endstrecke eines Prozesses mit

charakteristischen klinischen Zeichen

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Thema/Bereich/Anlass

Pathogenese der DNOAP

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Trigger: -Trauma veränd. Anatomie

Gewebesteifigkeit

- Operation

- Ulkus

- Infekt

Osteopenie eingeschränktes

Schmerzempfinden +

(Micro-)Fraktur

proinflamm. Zytokine TNFα, IL-1β

NFκB

Osteoklastenreifung

Osteolyse

Circulus

vitiosus

Prädisposition: - Genetik

- Niereninsuffizienz

- Neuropetidverlust

- Vaskuläre Reflexe

- Vitamin D Mangel/

Malnutrition/Alkohol

RANK-L

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Thema/Bereich/Anlass

Verlaufsstadien nach Levin

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Stadium Klinik

I Akutes Stadium: Fuß gerötet, geschwollen,

überwärmt (Röntgen ggf. normal!)

II Knochen-, Gelenkveränderungen, Frakturen

III Fußdeformität: ggf. Plattfuss, später Wiegefuß

durch Frakturen und Gelenkzerstörungen

IV Zusätzlich plantare Fußläsion

Inflammation

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Thema/Bereich/Anlass

Befallsmuster nach Sander

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Praktisches Seminar DIM Praktisches Seminar DIM Praktisches Seminar DIM

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Thema/Bereich/Anlass

Inspektion II

Haut

Farbe, Dicke, Trockenheit, Risse, Nageldystrophie?

Hornhaut +/- Einblutung, Blasenbildung?

Infektion: Paronychie, Tinea pedis?

Läsion?

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Thema/Bereich/Anlass

Wagner/Armstrong Stadien

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Thema/Bereich/Anlass

Neurologische Beurteilung

10 g Monofilament-Test

Stimmgabel

Nadelstichempfindung

ASR

Vibrationsempfinden-Schwellen Test

(Biothesiometer)

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Thema/Bereich/Anlass

Gefäßstatus

Status: Temperatur, Pulse, pulsierende RF,

Strömungsgeräusche, Haut: atrophe Δ, Farbe,

Läsionen

Bei Verdacht, v.a. wenn Läsion oder geplante OP

weitere Abklärung

Keine Pulse: ABI

CAVE: Mediasklerose falsch erhöhte oder

suprasystolische ABIs möglich

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ABI

0,9-1,3 Normal

>1,3 V.a. Mediasklerose

<0,9 95% sens Angiographie-pos PAVK

<0,5 fortgeschrittene PAVK

Grosszügige Indikation für angiologische

Abklärung (z.B. wenn ABI > 0,6)

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Erweiterte angiologische Diagnostik

Dopplersignal und Wellenform Tri-, bi- oder monophasisch

Zehenverschlussdrücke

Pulsvolumenkurve Dikrotie?

Duplex US Visualisierung des Gefäß und Lokalisierung von Engstellen

tcPO2 Messung Normal > 60mmHg

<20 mmHg keine Heilung unter Intervention

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tcPO2

Zehenver-

schlussdruck

Grosszügige Indikation für

Angiographie in PTA Bereitschaft

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Thema/Bereich/Anlass

Ambulante vs. Stationäre Therapie

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Rötung < 2cm,

probe to bone negativ

keine systemischen

Infektzeichen

keine metabolische

Entgleisung

gute Durchblutung

Rötung > 2cm

probe to bone positiv

systemische Infektzeichen

entgleister Diabetes

Ischämie

nach Lipsky B et al. Clin Infect Dis 2004 39(7): 885ff

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Thema/Bereich/Anlass

Wundversorgung

Regelmässige Verlaufskontrolle

Da klinische Infektzeichen (insbesondere Schmerz)

unsicher: tgl. Verbandwechsel!

Wundreinigung

Débridement

Zweck

Methoden

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Dalla Paola L, Current Diabetes Reviews 2006,2,431 ff

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Thema/Bereich/Anlass

Débridement

Die grossen CAVEATs

Ischämische Wunden

Streng nur nekrotisches Gewebe abtragen

Vor ausgiebigerem Débridement Revaskularisation

Trockene Nekrosen in Ruhe lassen

Wenn sie fest haften, die Wunde nicht sezerniert,

keine Entzündungszeichen perifokal, kein

Druckschmerz und der Patient afebril

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DL Steed The Am J of Surg 2004 , 87 (Suppl):71 Sff

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Thema/Bereich/Anlass

Wundauflagen

Keine Evidenz für bestimmte Wundauflagen

Seit 1962/63: Feuchtes Wundklima für optimale

Wundheilung

Grundanforderungen Herstellung und Aufrechterhaltung eines optimalen Wundklimas

Schutz

Komfort

Patientenakzeptanz

Schmerzlinderung

Bezahlbarkeit

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Hilton JR ClID 2004 39:S100ff

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Thema/Bereich/Anlass

Wundauflagen Diabetisches Fusssyndrom

Die rasche Entscheidung im Notfall

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Trockene

Nekrose

Stadium der

Infektion

Stadium der

Granulation

Trocken verbinden Povidon-Iod

Sterile Kompresse

Fixation (z.B. mit

Schlauchverband,

Gazebinde,

Fixomull oder

Klebeband)

Hydrogel

Fettgaze

Sterile Kompresse

Fixation (z.B. mit

Schlauchverband,

Gazebinde,

Fixomull oder

Klebeband)

Gut Polstern; Bettruhe

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Thema/Bereich/Anlass

Wundauflagen Diabetisches Fusssyndrom Stufenkonzept Vorschlag dFSS

Primärverband Sekundärverband CHF/VW

Stufe I Fettgaze +/-

Hydrogel

Sterile Kompressen,

Fixation (z.B. mit Schlauchverband, Gazebinde,

Klebeband),

Wattepolsterverband

1.5

Stufe II Hydrofaser

Alginat

Evtl. befeuchtet mit NaCl 0.9%

A) Sterile Kompressen, Fixation (z.B. mit

Schlauchverband, Gazebinde, Klebeband),

Wattepolsterverband

B) Falls Mazeration: Schaumstoffe (Polyurethan;

Hydropolymer; Polyacrylat Superabsorber); Fixation

(z.B. mit Schlauchverband, Gazebinde, Klebeband),

Wattepolsterverband

1.0 – 4.0

7.0 -14.0

Stufe III Silberhaltige Produkte:

Hydrofaser

Alginat

Evtl. befeuchtet mit NaCl 0.9%

s.o. 4.0 -7.0

Stufe IV Kollagen, Hyaluronsäure s.o. 5 - 20.0

38 Lunch & Learn Spital Rorschach Oktober 2011

In Anlehung an pharma-kritik, Jahrgang 32, Nr. 6/7/2010 vom 3.1.2011

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Thema/Bereich/Anlass

Kontraindikationen und andere DON‘Ts

Fussbäder: sie induzieren Hautmazeration

Hydrokolloide wie Comfeel®: okklusive

Verbände Gefahr für Mazeration/Infekt

Tielle plus® & lite®: a) semiokklusiv

b) Acrylkleber

Topische Antibiotika

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Apelqvist J Diabetes Metab Res Rev 2008:24(1):S181ff; Hilton JR CID 2004 39:S100ff

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Thema/Bereich/Anlass 40

...It‘s not about what you put on,

but what you take off!...

Armstrong DG et al, Clin Infect Dis 2004: 39 Suppl 2:S92 ff

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Thema/Bereich/Anlass 41

Apelqvist J et al. Diabetes Metab Res Rev 2008

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Thema/Bereich/Anlass

Geschlossener TCC

Wirkprinzip

Druckverteilung: gleicher Druck auf grössere Fläche

Aber: trotz insg. Druckreduktion immer noch 40-50% des

gesamten Drucks auf dem Vorfuss

‚Arbeitsteilung‘: Lasttransfer auf den Unterschenkel

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Greenhagen RM J of Diabetic Foot Compl 2009

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Thema/Bereich/Anlass

Geschlossener Vollkontaktgips (TCC)

Vorteile

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Erzwingt compliance

Verkürzt Schrittlänge

Verlangsamt Schritttempo

Verringert Aktivität

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Thema/Bereich/Anlass

Kontraindikationen und Probleme

schwere pAVK, floride Infektion, Osteomyelitis

Verbandwechsel

Sekundärläsionen

Thromboserisiko: Thromboseprophylaxe

Iatrogene ‚Beinlängendifferenz‘

Muskelatrophie

Sturzgefahr

Aufwand

Mobilität: Autofahren

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VACOdiaped®

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Klinisches Beispiel II Neuropathisches Ulkus bei DNOAP nach 5 2/7 Wochen TCC

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Klinisches Beispiel III Akuter Charcot-Fuss nach 1 Woche TCC

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Klassifikation und Risiko-Beurteilung in Anlehnung an die DESG Deutschschweiz

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Risiko

stufe

Kriterien

PNP PAVK Deformität Ulcus Charcot Teilampu-

tationen

Kontrollfre-

quenz

Massnah-

men

1a - - - - - - 1/a ‚gesunde‘

Schuhe

1b - - + - - - 1/a evtl. Einlagen

ggf. orthop.

Kons.

2a + +/- - - - - 4/a IV Anmeldung

Diabetesger.

orthopädische

Schuhversorg.

und regelm.

Kontrolle

derselben

Prof. Fusspflege

2b + +/- + - - - 4/a

3 + +/- + St. n. - - 4/a

4 + +/- ++ - + - ≥4/a Wie 2a-3

evtl.

Massschuh/

höhergrad.

Versorgung

Interdiszipl. FSS

5 + +/- +/- akut +/- - 1/Wo wie 4

6 + +/- + +/- +/- + 1/Wo bis

≥4/a

wie 4

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Thema/Bereich/Anlass

Diabetesgerechte Schuhversorgung

Genügend Zehenraum

Ausreichende Breite

Keine Nähte im Vorderschuh

Weiches Leder

Herausnehmbare Fussbettung mit Weichpolsterung

Keine harten Vorderkappen

Sohlenversteifung bei spezieller Indikation

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Thema/Bereich/Anlass

Qualitätskontrolle

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Thema/Bereich/Anlass Klinfor St.Gallen 2011

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Thema/Bereich/Anlass

Nachbehandlung und Rezidivprophylaxe

Patientenaufklärung!

Kein Barfuss- oder Strumpfsockig-Laufen

Tgl. Selbstinspektion

Hautpflege durch Patient

Professionelle Fuss- und

Nagelpflege

Ggf. Nagelpilzbehandlung

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Thema/Bereich/Anlass

Viel Spass und gutes Gelingen!

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