Diagnostik im Dialog - roche.de · 2 Ausgabe 27 • 1/2010 erhärtet werden. Im gesamten Spektrum...

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Editorial Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, „Den Fortschritt verdanken wir den Unzu- friedenen“, war Aldous Huxley überzeugt. Und für Oscar Wilde bedeutete Fortschritt „die Verwirklichung von Utopien“. Die Geschichte der Labordiagnostik bietet eine Fülle von Beispielen dafür: Sie wird vorangetrieben von Menschen, die sich nicht mit den bestehenden Möglichkeiten der Medizin zufrieden geben, sondern neue Wege suchen, um aktiv ihren Spielraum zu erweitern und den Nutzen der Diagnostik zu mehren. So veränderte die Entdeckung der Polymerase-Kettenreaktion im Jahr 1983 durch Nobelpreisträger Kary Mullis die Behandlung von HIV-Patienten grund- legend: Mit Hilfe dieser Innovation war es schlagartig möglich, über die Bestimmung der Viruslast Rückschlüsse auf den Verlauf und den Erfolg der antiviralen Therapie zu schließen und diese entsprechend anzu- passen. Wegweisende Innovationen in der Diagnostik gibt es auch heute: So wurden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer biologischer Marker identifiziert, die sich zu Meilensteinen der Differenzialdiag- nostik entwickelt haben. Sie sind Basis von hochsensitiven und spezifischen Tests und damit für Ärzte ein wertvolles Instrument, um Patienten schneller, zielgerichteter und Diagnostik im Dialog Newsletter der Roche Diagnostics GmbH erfolgreicher zu behandeln. So tragen zum Beispiel die neuen Marker Elecsys T PlGF und Elecsys T sFlt-1 in der Schwanger- schaftsdiagnostik dazu bei, dass Ärzte schneller Entscheidungen treffen können. Die gefährliche Präeklampsie wird zuver- lässig erkannt und alle zum Schutz von Mutter und Kind notwendigen Maßnah- men können frühzeitig eingeleitet werden. Doch dauert es mitunter Jahre, bis neue Tests wirklich in der Praxis routinemäßig eingesetzt werden. Sie alle kennen das aus Ihrem Laboralltag: In die Anforderungs- formulare sind die Marker aufgenommen – in Auftrag gegeben werden sie trotzdem selten. Das ist bitter, denn ein innovativer Test ist nur dann ein Fortschritt, wenn er auch genutzt wird. Information und Kom- munikation sind der Schlüssel, um das zu ändern und das medizinische Potenzial leistungsfähigerer Diagnostika wirklich zu nutzen. Labors – und damit Sie – spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Sie stehen im direkten Gespräch mit ihren Auftragge- bern aus den Praxen und Krankenhäusern. Informieren Sie sie deshalb regelmäßig über neue Tests und sprechen Sie mit ihnen über den Wert dieser Innovationen! Neben Patienten und Ärzten nutzt dies auch dem Gesundheitssystem. Nicht zuletzt aber sind es die Labore selbst, die auf diese Weise ihre Rolle als Kompetenzzentren im medizinischen Entscheidungsprozess stär- ken – eine wichtige Aufgabe! Wir begleiten diese Entwicklung seit langem und arbeiten gemeinsam mit Ihnen in zahlreichen Pro- jekten daran, dass die Vision einer besseren Medizin Wirklichkeit wird. Wir freuen uns darauf, dies auch im kommenden Jahr zu tun. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2010. Jürgen Redmann Mitglied der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH Ausgabe 27 • 1/2010 12 Seiten Sonderbeilage: Erste Erfahrungen mit cobas T 8000 modular analyzer series

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Editorial

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

„Den Fortschritt verdanken wir den Unzu-friedenen“, war Aldous Huxley überzeugt. Und für Oscar Wilde bedeutete Fortschritt „die Verwirklichung von Utopien“.

Die Geschichte der Labordiagnostik bietet eine Fülle von Beispielen dafür: Sie wird vorangetrieben von Menschen, die sich nicht mit den bestehenden Möglichkeiten der Medizin zufrieden geben, sondern neue Wege suchen, um aktiv ihren Spielraum zu erweitern und den Nutzen der Diagnostik zu mehren. So veränderte die Entdeckung der Polymerase-Kettenreaktion im Jahr 1983 durch Nobelpreisträger Kary Mullis die Behandlung von HIV-Patienten grund-legend: Mit Hilfe dieser Innovation war es schlagartig möglich, über die Bestimmung der Viruslast Rückschlüsse auf den Verlauf und den Erfolg der antiviralen Therapie zu schließen und diese entsprechend anzu-passen. Wegweisende Innovationen in der Diagnostik gibt es auch heute: So wurden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer biologischer Marker identifiziert, die sich zu Meilensteinen der Differenzialdiag-nostik entwickelt haben. Sie sind Basis von hochsensitiven und spezifischen Tests und damit für Ärzte ein wertvolles Instrument, um Patienten schneller, zielgerichteter und

Diagnostik im Dialog Newsletter der Roche Diagnostics GmbH

erfolgreicher zu behandeln. So tragen zum Beispiel die neuen Marker ElecsysT PlGF und ElecsysT sFlt-1 in der Schwanger- schaftsdiagnostik dazu bei, dass Ärzte schneller Entscheidungen treffen können. Die gefährliche Präeklampsie wird zuver-lässig erkannt und alle zum Schutz von Mutter und Kind notwendigen Maßnah-men können frühzeitig eingeleitet werden.

Doch dauert es mitunter Jahre, bis neue Tests wirklich in der Praxis routinemäßig eingesetzt werden. Sie alle kennen das aus Ihrem Laboralltag: In die Anforderungs-formulare sind die Marker aufgenommen – in Auftrag gegeben werden sie trotzdem selten. Das ist bitter, denn ein innovativer Test ist nur dann ein Fortschritt, wenn er auch genutzt wird. Information und Kom-munikation sind der Schlüssel, um das zu ändern und das medizinische Potenzial leistungsfähigerer Diagnostika wirklich zu nutzen. Labors – und damit Sie – spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Sie stehen im direkten Gespräch mit ihren Auftragge-bern aus den Praxen und Krankenhäusern. Informieren Sie sie deshalb regelmäßig über neue Tests und sprechen Sie mit ihnen über den Wert dieser Innovationen!

Neben Patienten und Ärzten nutzt dies auch dem Gesundheitssystem. Nicht zuletzt aber sind es die Labore selbst, die auf diese Weise ihre Rolle als Kompetenzzentren im medizinischen Entscheidungsprozess stär-ken – eine wichtige Aufgabe! Wir begleiten diese Entwicklung seit langem und arbeiten gemeinsam mit Ihnen in zahlreichen Pro-jekten daran, dass die Vision einer besseren Medizin Wirklichkeit wird. Wir freuen uns darauf, dies auch im kommenden Jahr zu tun.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2010.

Jürgen Redmann

Mitglied der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH

Ausgabe 27 • 1/2010

12 Seiten Sonderbeilage: Erste Erfahrungen mit

cobasT 8000 modular analyzer series

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erhärtet werden. Im gesamten Spektrum der Kardiologie (z.B. stabile koronare Herzerkrankung, Myokardinfarkt, Aor-tenklappenstenose) besteht ein Zusam-menhang zwischen hohen NT-proBNP-Spiegeln und der Prognose.

Herzinsuffizienz mit normaler linksven-trikulärer FunktionViele Patienten mit Symptomen der Herz-insuffizienz (Luftnot und Belastungsin-suffizienz) haben eine normale systolische Funktion. Hier besteht oft eine diastoli-sche Herzinsuffizienz, d.h. die Füllung des Herzens ist meist durch eine vermehrte Steifigkeit verhindert. In den letzten Jah-ren hat sich gezeigt, dass die diastolische Herzinsuffizienz mit einer ähnlich hohen Mortalität einhergeht wie die systolische.

Herzmuskelzellen setzen bei erhöhter Wandspannung, aber auch bei Ischämie oder Hypertrophie vermehrt das natriure-tische Peptid (BNP) frei. Das N-terminale Spaltprodukt des proBNP ist das hormo-nell inaktive NT-proBNP. NT-proBNP hat eine längere Halbwertszeit als BNP und ist stabiler. Dieser kardiale Biomarker steht seit einigen Jahren als wertvoller diagnostischer Parameter zur Verfügung. Die Einsatzgebiete von NT-proBNP sind vielfältig.

Im Folgenden wird auf Basis der aktuellen Studien und Leitlinien (Stand Oktober 2009) ein Überblick gegeben, in welchen klinischen Szenarien und bei welchen Fragestellungen NT-proBNP nützlich sein kann (s. a. Tabelle). Es gibt ausrei-chend Evidenz, dass NT-proBNP einge-setzt werden kannO für die Diagnose und den Ausschluss

einer kardialen ErkrankungO für die Abschätzung der PrognoseO für das Therapiemonitoring

Screening bei asymptomatischen PatientenEpidemiologische Studien mit scheinbar Gesunden bestätigen, dass NT-proBNP ein starker Prädiktor für kardiale Ereig-

nisse und Tod über einen langen Beobach-tungszeitraum von 7,5 Jahren ist (Linssen 2009). Bei sonst gesunden Menschen > 65 Jahre besteht ein Zusammenhang zwischen NT-proBNP und dem Auftre-ten von Vorhofflimmern (Patton 2009). Erhöhte Spiegel können auf eine zugrun-de liegende kardiovaskuläre Erkrankung hinweisen und ermöglichen damit eine frühzeitige Diagnostik und Therapie.

Symptomatische Patienten: Kardiale Ursache?In der Diagnostik symptomatischer Patien-ten, die sich mit Luftnot und Leistungs-insuffizienz vorstellen, haben natriureti-sche Peptide einen klaren Stellenwert. Bei niedrigen Werten ist das Vorliegen einer Herzinsuffizienz unwahrscheinlich, es müssen andere Ursachen wie z.B. Lungen-erkrankungen abgeklärt werden. Der negative prädiktive Wert (NPV) für das Nicht-Vorliegen einer Herzinsuffi zienz liegt bei Patienten, die sich in der Not-aufnahme mit akut aufgetretener Luftnot vorstellen und einen NT-proBNP-Wert < 300 pg/ml haben bei 98 %! Dagegen ist bei stark erhöhten Werten eine Herzin-suffizienz wahrscheinlich. In der „Grau-zone“ muss die Diagnose durch weitere Maßnahmen (z.B. Echokardiografie)

Inhalt

MedizinO Die Einsatzmöglichkeiten von NT-proBNP im klinischen Alltag ............................................................................................... S. 2Produkte & ServicesO Hochsensitives Troponin T: Auf die richtige Ergebnisinterpretation kommt es an ..................................................................... S. 4O Für Sie gelesen: Herzinfarkte früher erkennen ........................................................................................................................... S. 5O Neue Drogentests für neue Herausforderungen ......................................................................................................................... S. 6O Automatisierte PCR-Diagnostik von Anfang an ........................................................................................................................ S. 8O CT/NG & HPV: Primärgefäß rein, PCR-Ergebnis raus ............................................................................................................. S. 9Labormarkt & GesundheitspolitikNeue, leistungsfähige Biomarker: Die Routine ist das Ziel ............................................................................................................ S. 10Diagnostik von morgenVom Stress-induzierten Zytokin zum kardiovaskulären Biomarker .............................................................................................. S. 12Veranstaltungen & KongresseO „Die Labormedizin gestaltet therapeutische Entscheidungen mit“ ............................................................................................. S. 14O Wissen, werten, weiterempfehlen! Die Rolle des Patienten im modernen Gesundheitssystem .................................................... S. 15O „Speak with one voice“! ............................................................................................................................................................. S. 16O Kongresse & Veranstaltungen Januar – April 2010 .................................................................................................................... S. 19

Medizin

Die Einsatzmöglichkeiten von NT-proBNP im klinischen AlltagFabian Knebel, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Charité

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einer besseren 3-Jahres-Überlebensrate zu korrelieren. In den aktuellen Leitlinien (ESC Guideline 2009) werden Kontrollen dieses Biomarkers in 3- bis 6- monatlichen Abständen empfohlen. Die Berücksichti-gung dieser Werte zusammen mit den Er -gebnissen anderer Parameter liefert Mög-lichkeiten, die Therapie zu optimieren.

NiereninsuffizienzNT-proBNP ist ein robuster Marker Die Normalwerte für NT-proBNP sind ab-hängig von Alter und Geschlecht und in geringerem Maße von der Nierenfunk-tion. Eine Adaptation an die eGFR ist nicht notwendig. Gerade bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz besteht eine hohe Prävalenz an kardiovaskulären Erkrankungen, die mittels NT-proBNP erkannt werden können.

Fazit:Im Jahr 2009 erhärten sich die Hinweise, dass NT-proBNP seinen klinischen Stellen-wert besonders in der sicheren Ausschluss-diagnostik bei Verdacht auf Herzinsuffi-zienz und als robuster Risikomarker im gesamten Spektrum der kardiovaskulären Erkrankungen hat.

Die Diagnose der diastolischen Herzin-suffizienz ist oft schwierig. Die aktuellen Empfehlungen kombinieren die Echokar-diografie und die kardialen Biomarker. Danach ist ab einem NT-proBNP von 220 pg/ml und dem Vorliegen echokar-diografischer Hinweise auf eine Füllungs-störung die Diagnose „diastolische Herz-insuffizienz“ gegeben (Paulus 2007).

TherapiemonitoringBei akut dekompensierten Herzinsuffi-zienz-Patienten sollte durch eine inten-sivierte Rekompensation NT-proBNP möglichst um 30 % gesenkt werden. Dies ist mit einer vorteilhafteren Prognose ver-gesellschaftet. Deshalb macht es Sinn, NT-proBNP nicht nur bei Aufnahme, sondern auch vor Entlassung zu bestimmen. Bei chronischer Herzinsuffizienz können die

Verlaufskontrolle von NT-proBNP und die Betrachtung der relativen Änderungen in Bezug auf den Ausgangswert helfen, einen komplikationsbelasteten Verlauf vorher-zusagen. Sinkt das NT-proBNP nicht ab, ist die Prognose schlechter (Pascual-Figal 2008). Natürlich darf ein Biomarker die klinische Untersuchung und Befragung des Patienten nicht ersetzen, sondern soll diese sinnvoll ergänzen.

Prä-operative RisikoabschätzungVon operativen Abteilungen und der Anäs-thesie wird oft die Frage der OP-Fähigkeit aus kardiologischer Sicht gestellt. Erhöh-te prä-operative NT-proBNP-Spiegel sind ein starker und unabhängiger Prädiktor für kardiale Ereignisse und Mortalität nach 30 Tagen (Karthikeyan 2009). Die aktuellen europäischen Leitlinien (ESC Guideline 2009) unterstreichen dies und

empfehlen bei Hochrisiko-Patienten eine NT-proBNP-Bestimmung zur Abschät-zung des perioperativen Risikos. Auf-grund der unterschiedlichen Studien zu dieser Fragestellung kann derzeit noch kein konkreter Grenzwert angegeben werden, der ein niedriges Risiko anzeigt. Jedoch sollte bei erhöhten Werten eine weitere kardiologische Diagnostik einge-leitet oder über eine perioperative kardio-protektive Medikation (Statine, Betablo-cker) nachgedacht werden.

LungenarterienembolieBei der akuten Lungenarterienembolie kann es durch die plötzliche Druckzu-nahme im rechten Ventrikel zu einer aku-ten Rechtsherzbelastung mit vermehrter Wandspannung und Freisetzung von NT-proBNP kommen. NT-proBNP-Werte

über 10 000 pg/ml in diesem klinischen Kontext sind mit einem 7,3-fach erhöhten Risiko verbunden, noch in der Klinik zu versterben (p < 0,001) (Cavallazzi 2008). Die geringe Spezifität erhöhter Werte bei der akuten Lungenembolie bedeutet nicht, dass die Bestimmung keinen klinischen Nutzen hat. Die Kombination der Befun-de aus der Klinik, der Echokardiografie und des kardialen Troponins ermöglicht eine Risikostratifizierung (Multi-Marker Strategie). Normale NT-proBNP-Werte sind zu 94 – 100 % mit einem günstigen Verlauf assoziiert (ESC Guideline 2008).

Pulmonale HypertonieBei Patienten mit pulmonaler Hyperto-nie sind erhöhte oder ansteigende NT- proBNP-Spiegel mit einer schlechten Pro-gnose hinsichtlich Mortalität verbunden. NT-proBNP < 1 400 pg/ml scheint mit

Einsatzmöglichkeiten von NT-proBNP

Indikation Fragestellung Grenzwert NT-pro BNP Literatur

Screening Ausschluss einer reduzierten linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) und einer linksventri-kulären Hypertrophie bei Gesunden

bei < 99 % Perzentile: NPV > 92 % Lemos 2009

Diastolische Herzinsuffizienz Sicherung der Diagnose > 220 pg/ml zusammen mit Echo- Parametern (z.B. E/E’ > 8)

Paulus 2007

Dyspnoe Diagnose bzw. Ausschluss einer Herzinsuffizienz

< 400 pg/ml Herzinsuffizienz unwahrschein-lich, bei > 2 000 pg/ml wahrscheinlich

ESC Guideline 2008

Ambulante Patienten mit Dyspnoe Ausschluss einer Herzinsuffizienz bei < 125 pg/ml: NPV 97 % Bayés-Genis 2008

Lungenembolie Abschätzung 30-Tages-Mortalitätsrisiko bei > 10 000 pg/ml: 7,3-fach erhöht Cavallazzi 2008

Akute Dyspnoe (Notaufnahme) Diagnose bzw. Ausschluss Herzinsuffizienz Ausschluss bei < 300pg/ml Bestätigt bei > 10 000 pg/ml Bestätigt in der “Grauzone“ bei 450 pg/ml (< 50 Jahre) /900 pg/ml (50 – 75 Jahre) / 1800 pg/ml (> 75 Jahre)

Van Kimmenade 2006

Dr. med. Fabian KnebelCharité Campus MitteMedizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie Charitéplatz 1 10098 Berlin(0 30) 4 50 61 32 16 [email protected]

Die ausführliche Zitatenliste ist er hältlich über Frau Dr. Uta Neisen, Tel. 06 21 / 7 59 65 98, [email protected]

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Welche Erfahrung hat das Herzzentrum der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim mit der Einführung des neuen ElecsysT Tropo-nin T high sensitive Tests in die Routine gemacht? Darüber sprachen wir mit dem Oberarzt der Kardiologie, Herrn Priv. Doz. Dr. med. Michael Weber.

DiD: Herr Dr. Weber, die Frage, die die meisten Ihrer Kollegen beschäftigt, ist die nach dem neuen Cut-Off. Welcher Cut-Off sollte denn nun verwendet werden?PD Dr. Weber: Zur Diagnose eines Aku-ten Myokardinfarktes (AMI) wird von den kardiologischen und labormedizinischen Fachgesellschaften ESC, ACC und NABC das 99. Perzentil einer gesunden Referenz-population als Cut-Off für eine patholo-

gische Troponin-Erhöhung gefordert. Für ElecsysT Troponin T high sensitive beträgt dieser Wert 14 pg/ml bzw. 0,014 ng/ml. Die Entscheidungsgrenze, die in den 1970er Jahren durch die WHO mit Immunoas-says vorangegangener Versionen ermittelt worden war, gilt als veraltet. Sie ist jedoch aufgrund einer fehlenden Aktualisierung formell weiterhin gültig. Für ElecsysT Troponin T high sensitive beträgt dieser Wert 100 pg/ml bzw. 0,1 ng/ml. Wichtig ist: Vor der Umstellung auf den neuen Cut-Off von 14 pg/ml sollte in jedem Labor die Übertragbarkeit der Referenzwerte für

die eigene Patientengruppe überprüft und gegebenenfalls selbst adaptiert werden.

DiD: Eine ganz entscheidende Frage, die immer wieder gestellt wird: Erhalte ich mehr positive Mess ergebnisse, ohne dass ein akutes Ereignis vorliegt?PD Dr. Weber: Die Kardiospezifität des Biomarkers ist unverändert hoch – es wird kardiales Troponin T (cTnT) gemessen, das aus den Kardiomyozyten in die Blut-bahn übergegangen ist. Jedoch werden nun in einem Messbereich, der vormals nicht detektierbar war, Troponin-Kon-zentrationen bestimmt, die nicht durch eine akute Ischämie des Herzmuskels, sondern durch andere Gründe einer Myo-kard-Schädigung verursacht wurden.

Das bedeutet: In Bezug auf die Diagno-se eines AMI werden mehr Ergebnisse ohne Vorliegen eines akuten Ereignisses erzeugt. Die klinische Spezifität für die Diagnose eines AMI ist bei Anwendung des 99. Perzentils niedriger als in der vor angegangenen Testversion. Es handelt sich bei diesen scheinbar falsch-positiven Ergebnissen um Patienten ohne AMI, jedoch mit Grunderkrankungen oder Ein flussfaktoren, die eine Myokardschä-digung bedingen. Diese Patientengruppe kann in einer Aufnahme-Station einen großen Teil der unbestätigten AMI Fälle

ausmachen. Der Anteil ist abhängig von der Vorselektion, also der zugewiesenen Patienten.

DiD: Wie kann man bei Anwendung des 99. Perzentils einen AMI (NSTEMI) von anderen Ursachen, die eine Myokardschä-digung verursachen, unterscheiden?PD Dr. Weber: Es ist von größter Bedeu-tung, alle Kriterien zur Definition eines Myokardinfarkts in die Interpretation des cTn-Ergebnisses einzubeziehen, eine pathologische cTn-Konzentration (cTn > 99. Perzentil) allein lässt keine Diagnose eines AMI zu. Außerdem muss man die Dynamik der cTn-Werte beachten: zeigt sich ein Anstieg oder ein Abfall innerhalb von Stunden? Und korreliert dieser Ver-lauf mit dem klinischen Bild? Nach Vor-gabe der kardiologischen Gesellschaften sollte mindestens eines der folgenden klinischen Kriterien erfüllt sein:O Symptome einer IschämieO neue ST-StreckensenkungenO neu aufgetretener kompletter Links-

schenkelblockO die Entwicklung von pathologischen

Q-Zacken im EKG.

Ist die klinische Symptomatik nicht ein-deutig, hilft dem behandelnden Arzt die Beurteilung des Konzentrationsverlaufs von cTnT. In vorläufigen Untersuchungen hat man festgestellt, dass eine Verdopp-lung oder mehr des cTnT innerhalb von 3 Stunden auf einen AMI hinweist.

DiD: Was passiert, wenn der bisherige Cut-Off bei Verwendung des neuen Tests beibe-halten wird? Ist das überhaupt möglich?PD Dr. Weber: Ja, das ist möglich! Falls bisher der WHO-Cut-Off von 0,1 ng/ml verwendet wird, gibt es durch den neuen Assay keine Veränderungen. Die Cut-Off Empfehlung der WHO ist formal weiter-hin gültig. Die geringe Abweichung in der Wertelage im unteren Messbereich wird von den Klinikern nicht wahrgenommen. Allerdings können so die Vorteile des neuen Formates nicht genutzt werden, und den Empfehlungen der Fachgesellschaften ESC und ACC wird nicht gefolgt.

Produkte & Services

Hochsensitives Troponin T: Auf die richtige Ergebnisinterpretation kommt es an

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Falls der Cut-Off von 0,03 ng/ml ange-wendet wird: Dies war eine vorläufige Empfehlung des Herstellers, abgeleitet von der Troponin-Konzentration, bei welcher der herkömmliche Assay einen VK von 10 % aufweist. Für den neuen Test gilt das nicht mehr, da nun beim 99. Perzentil mit einer hinreichenden Präzision (< 10 % VK) gemessen werden kann. Durch die Abweichung in der Wertelage entspricht zudem der Messwert von 0,03 ng/ml (30 pg/ml) im bisherigen einem Messwert von ca. 0,05 ng/ml (50 pg/ml) im neuen Test. Wird demnach ein Cut-Off von 0,05ng/ml verwendet, wird es durch den neuen Assay keine Veränderungen geben. Die Vorteile des neuen Tests werden aber auch hier nicht genutzt, auch den Emp-fehlungen der Fachgesellschaften ESC und ACC wird nicht entsprochen.

DiD: Welche Vorteile hat der neue Test?PD Dr. Weber: Die klinische Sensitivität

Diese Patienten profitieren jedoch von einer frühen invasiven Untersuchung.

DiD: Was bedeutet das konkret für den diensthabenden Arzt?PD Dr. Weber: Der Arzt kann anhand der Kombination aus Laborwert, Klinik und Dynamik des Laborwertes schon viel früher erkennen, ob ein Patient einen Nicht-Hebungsinfarkt hat und ihn ent-sprechend behandeln. Die Patienten, die sich mit ihren Werten im unteren Mess-bereich befinden, hätte der Arzt mit dem alten Test nicht erkennen und ihnen so -mit nicht zeitnah die notwendige Behand-lung zukommen lassen können. Zudem kann der Arzt besser einschätzen, welche Patienten ein hohes Risiko für ein kar-diovaskuläres Ereignis haben und kann diese ebenfalls adäquat therapieren.

zur Diagnostik eines AMI ist im Vergleich zu konventionellen Assays wesentlich höher. Insbesondere bei jenen Patienten, die in den ersten Stunden nach Einset-zen der Symptome untersucht werden. Die bessere klinische Sensitivität geht mit einer reduzierten klinischen Spezi-fität und einem geringen positiven prä-diktiven Wert einher. Bei Bewertung der diagnostischen Aussagekraft (Overall diagnostic accuracy), der gemeinsamen Bewertung von Sensitivität und Spezifi-tät, zeigt sich allerdings eine signifikante Überlegenheit des hoch sensitiven Tro-ponin T Assays.

Zusätzlich weisen niedrige Konzentratio-nen kardialer Troponine eine hohe prog-nostische Bedeutung auf. Bei Verwendung herkömmlicher Testformate und hoher Cut-Off Grenzen könnten Patienten über-sehen werden, bei welchen ein besonders hohes Risiko für einen Reinfarkt vorliegt.

Vergleich der ElecsysT Troponin T Tests

ElecsysT Troponin T Gen 4th ElecsysT Troponin Ths

Probevolumen 15 µl 50 µl

Probenmaterial Serum, Heparin- und EDTA-Plasma Serum, Heparin- und EDTA-Plasma

Inkubationszeit 9 (STAT) / 18 Minuten 9 (STAT) / 18 Minuten

Messbereich 10 – 25 000 pg/ml (0,01 – 25 ng/ml) 2 – 10 000 pg/ml (0,002 – 10 ng/ml)

Untere Nachweisgrenze 10 pg/ml (0,01 ng/ml) 5 pg/ml (0,005 ng/ml)

99. Perzentil der Referenzgruppe 10 pg/ml (0,01 ng/ml) 14 pg/ml (0,014 ng/ml)

Funktionale Sensitivität (10 % CV) 30 pg/ml (0,03 ng/ml) 13 pg/ml (0,013 ng/ml)

WHO Cut-Off 100 pg/ml (0,1 ng/ml) 100 pg/ml (0,1 ng/ml)

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Für Sie gelesen: Herzinfarkte früher erkennen

Es wurden Blutproben bei Aufnahme des Patienten und nach 1, 2, 3 und 6 Stunden abgenommen. Bei 17 % der Patienten lau-tete die Diagnose AMI und bei 16 % insta-bile Angina Pectoris (iAP). In 13 % der Patienten wurden die Symptome durch andere kardiale Erkrankungen ausgelöst, bei 46 % waren es nicht kardiale Ursachen, bei 8 % blieb die Ursache ungeklärt.

In der Beurteilung der diagnostischen Per-formance war die „area under the curve“ (AUC) der 4 sensitiven Troponin Assays signifikant größer als die des Standard-Assays. Zwischen den hochsensitiven

Von den kardiologischen Fachgesellschaf-ten wird ein Troponinwert über dem 99. Perzentil einer gesunden Referenz-population (Cut-Off) zur Diagnose eines akuten Myokardinfarktes (AMI) gefordert. Allerdings muss der eingesetzte Test bei dieser Konzentration eine Gesamtimprä-zision von < 10 % VK aufweisen.

Vor einigen Wochen erschien im renom-mierten New England Journal of Medi-cine eine Vergleichsstudie verschiedener kommerzieller Troponin Tests. Reichlin et al. prüften in einer prospektiven, mul-tizentrischen Studie an 786 Patienten

vier sensitive Troponin-Assays (Architect Troponin I, ElecsysT Troponin T high sensitive, ElecsysT Troponin I, Troponin I Ultra) gegen ElecsysT Troponin T (4. Generation). Alle Patienten, die inner halb von 12 Stunden nach Beginn der Brust-schmerzen in die Notaufnahme kamen, wurden in die Studie eingeschlossen. Für die Diagnose AMI richteten sich die Autoren nach den neuen Forderungen der Fachgesellschaften, die u.a. einen Anstieg oder Abfall der Troponin-Konzentration mit mindestens einem Wert oberhalb des neuen Cut-Offs verlangen.

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Assays gab es nur geringe Unterschiede. Am deutlichsten erkennbar waren die Vorteile der sensitiven Assays bei den Patienten, die sehr früh nach Beginn der Brustschmerzen (2 oder 3 Stunden) auf-genommen wurden. Bei Patienten mit iAP waren die Troponin-Spiegel im Vergleich zu denen der Patienten mit einem AMI signifikant niedriger.

O Die Unterscheidung einer iAP von nicht-kardialen Ursachen war mit dem ElecsysT Troponin T high sensi-tive Assay eindeutiger als mit den anderen Tests.

O Den höchsten negativen prädiktiven Wert (82 %) bezüglich der Diagnose-stellung AMI oder iAP hatte ElecsysT Troponin T high sensitive.

Die Kernaussagen der Autoren sind:O Die diagnostische Performance aller

sensitiven Troponin-Tests ist exzellent.O Die sensitiven Tests können die frühe

Diagnose eines AMI deutlich ver-bessern, besonders bei Patienten mit kürzlich eingesetzten Brustschmerzen.Dies ist von großem Vorteil, da eine frühe Diagnosestellung eine frühere Behandlung möglich macht.

O Trotz der sehr guten Performance der sensitiven kardialen Troponin-Assays sollten diese zur Unterscheidung eines AMI von anderen Erkrankungen mit erhöhten Troponin-Werten aus-schließlich in Verbindung mit einer detaillierten klinischen Untersuchung angewendet werden.

Literatur:Reichlin et al.: “Early Diagnosis of Myocardial Infarc-tion with Sensitive Cardiac Troponin Assays”, N Engl J Med 2009; 361: 858-67

Einsetzen einer ElecsysT Reagenzkassette (cobas e pack) in das cobasT 6000 System

Der Drogenkonsum ist uralt, die medizi-nische und gesellschaftliche Drogenpro-blematik dagegen ist stets aktuell – und damit auch die Drogenanalytik. Ein wich-tiger Aspekt dabei: Die Analytik muss „mit der Zeit gehen“, denn in der „Szene“ kur-sieren immer wieder neue Wirkstoffe und auch die oft raffinierten Verschleierungs-tricks der Konsumenten müssen nach-weisbar sein. Aus diesen Gründen ist das Portfolio an Drogentests von Roche um zwei auf jetzt 13 Analyte gewachsen. Aber auch in die Weiterentwicklung und Quali-tätsverbesserung bestehender Produkte haben wir investiert.

Was sind Drogen?Im engeren Sinne verstanden sind „Drogen“ psychoaktive Substanzen, die in Deutsch-land nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten sind. Dazu gehören u.a.

Heroin, Kokain und Crack, Amphetamine, Ecstasy, sowie Marihuana und Haschisch. Im weiteren Sinne kennzeichnet der Begriff „Droge“ alle pflanzlichen oder chemisch-synthetischen Wirkstoffe, die auf das zent-rale Nervensystem wirken. Darunter fallen dann auch die legalen Drogen Alkohol und Tabak sowie bestimmte Medikamente wie z. B. Psychopharmaka und Beruhigungs-mittel. Drogen verändern die Stimmung, die Wahrnehmung, das Verhalten und beeinflussen das Denkvermögen. Je nach Art der Droge kann sich eine physische, psychische oder kombinierte Abhängigkeit entwickeln. Dies hängt ab vom Suchtpo-tenzial des Wirkstoffes selbst, sowie von der individuellen physischen und psychi-schen Konstitution des Konsumenten.

Unerwünschte Nebenwirkungen des Dro genkonsums treten je nach Wirkstoff

Neue Drogentests für neue Herausforderungen

Hanfpflanze, Rohstoff für Haschisch und Marihuana

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entweder bei chronischem Missbrauch oder bei einer Überdosierung auf. Dazu gehören z.B. die Reduktion des Erinne-rungsvermögens, Denk- und Konzen-trationsschwierigkeiten, Angst bis hin zu Panikattacken, Depressionen, Schi-zophrenie, Zittern und epileptische An- fälle, kardiovaskuläre Symptome ein-schließlich Kreislaufversagen und Herz-infarkt.

DrogenanalytikIn Anbetracht der gravierenden Auswir-kung auf die Gesundheit und das Sozi-alverhalten der Konsumenten leisten Drogentests im Rahmen medizinischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, poli-tischer und strafrechtlicher Fragestellun-gen unverzichtbare Dienste.

Einige Beispiele:O In Deutschland stehen mittlerweile

beim Heroinmissbrauch die negati-ven gesundheitlichen und sozialen Folgen des Missbrauchs im Fokus. Daher werden so genannte schadens-mindernde Maßnahmen („harm reduction“) wie Spritzentausch und Substitutionsbehandlung vermehrt eingesetzt. Die Zahl der Substitutions-patienten (Methadon, Levomethadon, Buprenorphin) stieg von 46 000 im Jahr 2002 auf 72 200 im Jahr 2008. Die ordnungsgemäße Substitution von Heroinabhängigen wird regelmäßig mit entsprechenden Drogentests über-wacht

O Im verkehrsmedizinischen Bereich gibt es den Tatbestand des Fahrens unter Einfluss von Drogen. Drogen-tests spielen bei Verkehrskontrol-len eine wichtige Rolle. Gerade bei jugendlichen Diskothekenbesuchern erfreuen sich die Amphetamine mit ihrer enthemmenden und selbst-überschätzenden Wirkung großer Beliebtheit.

O In der Forensik wird festgestellt, ob Straftaten unter Einfluss von Drogen begangen wurden. Auch bei Todes-fällen muss ein Drogenhintergrund abgeklärt werden.

O Im arbeitsmedizinischen Bereich, bei versicherungsrechtlichen Fragen und in der medizinischen Notfallbetreu-ung kommen ebenfalls Drogentests zum Einsatz.

Neue Tests von RocheO Methadon-Metabolit EDDP Methadon wird bei der Behandlung

der Heroinabhängigkeit zur Substitu-tion eingesetzt. Patienten, die ihr Me-thadon nicht pflichtgemäß genommen haben, kennen verschiedene Me thoden, ihre dann negative Urinprobe nach-träglich mit Methadon zu „spiken“, d.h.

Methadon extern zuzuführen. Es gibt unter den Patienten aber auch soge-nannte „fast-metabolizer“, durch deren schnellen Stoffwechsel der Methadon-Nachweis im Urin negativ ist, trotz ordnungsgemäßer Substitution. Mit dem neuen vollautomatischen Test auf den Methadon-Metaboliten EDDP können jetzt beide Fragestellungen verlässlich geklärt werden.

O Oxycodon Oxycodon ist ein halbsynthetisches

Opiat, das in der Medizin zunehmend bei starken Schmerzen eingesetzt wird. Damit einher geht auch ein immer häufigerer Missbrauch von Oxycodon in zerstoßener Form als Heroinersatz (sogenanntes „Hill-Billy-Heroin“). Mit den üblichen Gruppentesten auf Opiate ist Oxycodon in der Regel nicht nachweisbar. Deshalb bieten wir ab sofort hierfür ein spezielles Test-Kit an.

O Amphetamine, 2. Generation Die klassischen Tests auf Amphetamine

erfassen oft nur die Mutter-Substanz, nicht aber deren Derivate oder die sogenannten Designer-Amphetamine (wie z.B. MDA „Love Drug“ oder MDMA „Ecstasy“). Der neue Amphe-tamine-Test der 2. Generation bewäl-tigt das erweiterte Analytenspektrum. Monoklonale Antikörper erhöhen die Spezifität zur Mutter-Substanz. Die gleichzeitig auch verbesserte Kreuzre-aktivität lässt spezielle Designervarian-ten erkennen. Der weite Messbereich gestattet zuverlässige Ergebnisse bei den drei cut-off-Werten 300, 500 und 1 000 ng/ml, die je nach Untersu-chungskollektiv und Fragestellung ver-wendet werden.

O Benzodiazepine, 2. Generation Die Substanzklasse der Benzodiaze-

pine umfasst mehr als 30 Präparate, die wegen ihrer angstlösenden und sedierenden Wirkung („Tranquilizer“) zu den häufig verschriebenen Medika-menten gehört. Die erste Herausfor-derung für einen Benzodiazepine-Test ist, möglichst viele dieser Substanzen zu detektieren. Zweitens muss der Test sehr sensitiv sein, da die Dosierung der neueren Medikamente aufgrund des hohen Suchtpotenzials deutlich niedri-ger als bislang ist. Schließlich muss ein moderner Test eine enzymatische Hyd-rolyse beinhalten, denn bei der Meta-bolisierung der Benzodiazepine werden Rohsubstanz Amphetamine

Mohnblume, aus deren Kapseln Rohopium gewonnen wird

Ausgabe 27 • 1/20108

Konjugate in den Urin ausgeschie-denen, die sonst zu falsch negativen Ergebnissen führen. Die enzymatische Hydrolyse verbessert die Detektierbar-keit bestimmter Benzodiazepine wie z.B. Lorazepam, Oxazepam und Tema-zepam. Der neue Roche Benzodiazepi-ne-Test der 2. Generation besteht alle beschriebenen Herausforderungen.

Die Drogentests von Roche laufen auf den klinisch-chemischen Modulen von cobasT modular platform und MODULAR ANALYTICS sowie auf den COBAS INTEGRAT 400 und 800 Sys-temen.

Weitere InformationenUnsere Broschüre „Wissenswertes über Drogen“ beschreibt ausführlich die ver-schiedenen Drogenarten und gibt wert-volle Hilfe, was es bei der Drogenanalytik zu beachten gilt. Sie können dieses Heft über den Außendienst oder unser Kun-denservice Center anfordern.

das cobas p 630 Instrument abgenom-men:O Öffnen und Schließen der S-Input-

TubesO Pipettieren der Primärproben in die

S-Input-TubesO Pipettieren der Kit-internen Kontrollen

in die S-Input-Tubes, inklusive MischenO Transfer der Proben- und Kontrollda-

ten an die AmpliLinkT SoftwareO Optional: Pipettieren eines Diluents

in die S-Input-Tubes

Eine Vielzahl von innovativen Techno-logien sorgt für optimale Sicherheit im PCR-Workflow:O Liquid Level Detection (LLD):

erkennt den Füllstand der Proben-röhrchen

O Compression Induced O-Ring Expan-sion (CORE): sorgt für den sicheren Sitz der Pipettenspitzen

O Total Aspirate and Dispense Monito-ring (TADM): hochpräzise Druck-überwachung aller Pipettierschritte

O Anti-Droplet Control (ADC): vermei-det die Bildung von Tropfen an der Pipettenspitze

Die Qualität und Aussagekraft von Labor-ergebnissen wird durch den gesamten Prozess von der Probenentnahme über den Transport bis zur Befundinterpretati-on bestimmt. Von entscheidender Bedeu-tung für die Aussagekraft eines Laborbe-fundes ist die Präanalytik, das sind alle Schritte die eine Probe vor der eigentli-chen Messung durchläuft. Dies gilt ins-besondere für eine so hochsensitive Methode wie die PCR.

Im Rahmen der Diagnostik, Patienten-überwachung und Therapiekontrolle

spielen qualitative und quantitative PCR-Tests eine wesentliche Rolle. Bei der medi-zinischen Versorgung eines Patienten werden wichtige Entscheidungen auf der Grundlage der PCR-Ergebnisse getroffen. Um die diagnostische Sicherheit weiter zu erhöhen, hat Roche Diagnostics jetzt auch die Präanalytik in den vollautomatisierten COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT PCR-Workflow mit einbezogen. Dies wird realisiert durch die Kopplung dieser PCR-Systeme mit dem vollintegrierten cobas p 630 Präanalytik Instrument, welches bis zu 3 COBAST AmpliPrep Geräte gleichzeitig unterstützen kann. Die Reduzierung der manuellen Arbeitsschrit-te erhöht die Effizienz im PCR Labor, vor allem aber minimieren sich Fehlermög-lichkeiten. Die so erreichte vollständige Probennachverfolgung – vom barcodier-ten Primärröhrchen bis zum Ergebnis – ist von entscheidender Bedeutung für die Zuverlässigkeit der Testergebnisse.

Folgende Arbeitsschritte werden dem Anwender von COBAST Ampli-Prep / COBAST TaqManT bzw. COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT 48 durch

Automatisierte PCR-Diagnostik von Anfang an

Ihr AnsprechpartnerMartin SteinmetzProduktmanagement Klinische Chemie(06 21) 7 59 38 [email protected]

cobas p 630 Präanalytik Instrument

Ecstasy-Pillen

Der Einsatz dieser Technologien zur Pro-zessüberwachung trägt entscheidend zur Kontaminationsvermeidung bei der auto-matischen Pipettierung der Primärpro-ben bei. Dies konnte eindrucksvoll durch einen Kreuzkontaminationstest mit 300 Proben (150 negative und 150 hochtitrige Proben) belegt werden.

Weitere Leistungsmerkmale des CE-IVD markierten cobas p 630 Instruments sind:O Durchsatz von bis zu 160 Proben pro

StundeO 4 Pipettierkanäle

zur Verfügung:O Der cobasT 4800 CT/NG Test zum qua-

litativen Nachweis der Bakterien Chla-mydia trachomatis und Neisseria gonor-rhoeae aus Endozervical-Ab strichen und Urin-Proben.

O Der cobasT 4800 HPV Test zum qua-litativen Nachweis von 14 high risk HPV Genotypen aus Endozervikal-abstrichen.

Der cobasT 4800 CT/NG-Test detek-tiert Chlamydia trachomatis nach dem Dual Target Prinzip und bietet dadurch mehr Sicherheit bei der Erfassung gene-tischer Varianten. Neben den Serovaren A-K und LV 1-3 werden beispielsweise plasmidfreie Chlamydien und die neue, sogenannte „Schwedische Variante“ erkannt. Für die Bestimmung der Neis-serien wurden zwei neue Primer- und Sondensets entwickelt, die in der hoch-konservierten Repeat Region DR-9 sehr spezifisch amplifizieren und detektie - ren. Dank Multiplex-PCR ist die simul-tane Bestimmung von Chlamydien und Neisserien aus einer Probe möglich.

Im neuen cobasT PCR Transportmedium werden die Zellen bereits während des Transportes lysiert und die freigesetzten Nukleinsäuren stabilisiert. Dadurch sind die Proben auch bei Raumtemperatur 90 Tage haltbar und können in Primärröhr-chen direkt in das cobas x 480 Instrument gestellt werden. Urinproben müssen nicht mehr abzentrifugiert werden!

cobasT 4800: Dieser Name steht bei Roche Diagnostics für die automatisierte PCR-Analytik der Infektionsparameter Chlamydien, Gonokokken und Humane Papillomaviren. Zwei Komponenten – das cobas x 480 Instrument und der cobas z 480 Real-Time-PCR Analyzer – sind das cobasT 4800 System, die effiziente Lösung für den mittleren bis hohen Probendurch-satz. Die bidirektionale LIS-Anbindung, der Einsatz von Primärröhrchen und die Ready-to-use-Reagenzien ermöglichen die schnelle, unkomplizierte Anwendung des Systems.

Das SystemDas cobas x 480 Instrument isoliert Nuk-leinsäuren aus verschiedenen Probenma-terialien und pipettiert den PCR-Ansatz vollautomatisch in eine barcodierte Multi wellplatte. Der Barcode enthält alle Informationen, um die Real-Time-PCR im cobas z 480 Analyzer ohne weiteren Eingriff in die Software sofort zu star-ten. Verschachtelbare Workflows und die Möglichkeit, die PCR über Nacht laufen

zu lassen, liefern bis zu 376 Chlamydien- oder 282 HPV-Ergebnisse in 24 Stunden. Ausgeklügelte Technologien auf Reagenzi-en-, Hard- und Softwareebene sorgen für die Sicherheit, die man heute von einem automatisierten System erwarten kann: O Interne Kontrolle zur Prävention

falsch negativer ErgebnisseO AmpEraseT zur Prävention falsch

positiver ErgebnisseO Positive und negative Run-KontrollenO CORE Technologie (Compression-

induced O-Ring Expansion), Droplet-Kontrolle und „sichere Wege“ des Roboterarmes zur Kontaminations-prävention bei allen Pipettierschritten

O Software-implementiertes Sample-Tracking, TDAM (= Total Aspirate and Dispense Monitoring) und Liquid-Level-Detection überwachen und dokumentieren den gesamten Prozess-ablauf.

Die TestsZwei CE-IVD markierte Testkits stehen mit Einführung des cobasT 4800 Systems

CT/NG & HPV: Primärgefäß rein, PCR-Ergebnis raus

O bis zu 320 Primärproben on-boardO LIS Anbindung möglichO kompatibel mit einer Vielzahl ver-

schiedener Primärröhrchen

Mit dem cobas p 630 Instrument bietet Roche eine moderne Präanalytiklösung für die Handhabung von PCR-Primärröhr-chen. Das System ist ab Januar 2010 ver-fügbar. Gerne informiert Sie ihr zustän-diger Roche Außendienstmitarbeiter über weitere Details.

Ihr AnsprechpartnerDr. Helmut KochProduktmanagement Molekulare Diagnostik(06 21) 7 59 46 [email protected]

cobasT 4800 System

Ausgabe 27 • 1/2010 9

Ausgabe 27 • 1/201010

Vorteile der neuen Tests noch zu wenig bekanntAn der Aussagekraft der hoch spezifi-schen und sensitiven neuen Tests kann die Zurückhaltung bei der Auftragserteilung an die Labors seitens der einsendenden Ärzte also nicht liegen. Um den Ursa-chen auf den Grund zu gehen, hat Roche Diagnostics im Juli 2009 eine Umfrage bei niedergelassenen Ärzten in städti-schen und ländlichen Gebieten gestartet. An der Umfrage nahmen insgesamt 367 medizinische Fachpersonen, darunter 105 Ärzte sowie 262 Medizinisch-technische Assistentinnen (MTA) bzw. Medizinische Fachangestellte (MFA) teil. Die befrag-ten Ärzte führten eine allgemeinärztli-che, internistische oder gynäkologische Praxis. Am Beispiel der vier Marker NT-proBNP/BNP, Cystatin C, Vitamin D3 und Anti-CCP beantworteten die Teil-

Neue, hoch sensitive und spezifische Bio-marker können Patienten zu einer geziel-teren und damit wirksameren Behandlung verhelfen. Doch obwohl die Labors die neuen Marker längst in ihre Auftrags-formulare aufgenommen haben, werden sie von den niedergelassenen Ärzten erstaunlich wenig angefordert. In einer Umfrage hat Roche Diagnostics die Bekanntheit neuer Marker untersucht. Fazit: Ein intensiver Informationsaus-tausch und aktiver Dialog zwischen Labo-ren und ihren Kunden sind der Schlüssel, um den Weg der neuen Marker in die Rou-tine zu beschleunigen.

Kreatinin und Cystatin C sind beides Laborparameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Der kleine Unterschied: Cystatin C ist jünger als das fest etablier-te Kreatinin. Der große Unterschied: Ein

Cystatin-C-Test kann schon im sogenann-ten „kreatinin-blinden“ Bereich Nieren-schädigungen erkennen und er möglicht somit eine frühzeitige Intervention zur Vor-beugung chronischer Nierenerkrankungen oder gar Nierenversagen. Trotzdem wird der Cystatin-C-Test im Vergleich zu Krea-tinin viel seltener bei den Laboren angefor-dert. Angesichts der ansteigenden Zahl von Menschen mit Niereninsuffizienz ein ver-blüffender, vor allem aber ein bedauerlicher Zustand. Ähnlich wie bei der Niereninsuf-fizienz verhält es sich auch bei modernen Markern für z.B. die Rheumatoide Arthri-tis. Neue Tests, wie etwa ElecsysT Anti-CCP, werden nur wenig angefordert, obwohl sie im Vergleich zu älteren Parametern eine Diagnose schon im symptomarmen Sta-dium mit höherer Spezifität ermöglichen, dadurch den Behandlungserfolg erhöhen sowie Kosten sparen können.

Labormarkt & Gesundheitspolitik

Neue, leistungsfähige Biomarker: Die Routine ist das Ziel

Ihre AnsprechpartnerinDr. Andrea HülsenProduktmanagement Molekulare Diagnostik(06 21) 7 59 86 [email protected]

Der cobasT 4800 HPV-Test weist 14 high risk Genotypen der Humanen Papil loma -viren qualitativ nach und geno typisiert zusätzlich die im Zervixkarzinom am häufigsten auftretenden Genotypen HPV 16 und HPV 18. Die Spezi fität des cobasT 4800 HPV-Testes korreliert mit dem klinischen Neoplasie-Status CIN2 und interferiert nicht mit 21 low risk HPV-Genotypen, sowie 83 weiteren

Mi kroorganismen aus dem Urogenital-trakt. Damit ist der cobasT 4800 HPV Test idealerweise für die Vorsorgeunter suchung im Rahmen der Zervixkarzinom-Präven-tion geeignet. Als Transportmedien für die Endozervikalabstriche sind die Liquid based Cytology-Medien PreservCyt und SurePath, sowie das neue cobasT Cell Col-lection Medium (90 Tage Haltbarkeit der Proben bei Raumtemperatur) geeignet.

Ausgabe 27 • 1/2010 11

fordert werden. Damit profitieren sowohl Patienten als auch das Gesundheitssystem von den Innovationen in der Labordia-gnostik. Eine intensive Kommunikation spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Der Ver gleich zwischen verschiedenen Labors zeigt, dass die Bekanntheit und das Anfor-derungsverhalten sehr unterschiedlich sind (Abb. 3).

Die Labors haben es also in der Hand, ihre Kunden durch Information und Schulung zu unterstützen und ihre eigene Rolle als

nehmer folgende Fragen:O Erstens, ob sie den betreffenden

Labor test kennenO Zweitens, ob sie ihn anfordern

Danach ist Vitamin D3 einem Grossteil der Ärzte (84 %) bekannt und wird von 51 % aller Ärzte angefordert. Die übrigen drei Marker waren mit 56 % (Cystatin C), 54 % (Anti-CCP) und 52 % (NT-proBNP) jeweils nur etwas mehr als der Hälfte der Ärzte bekannt. Der Anteil der Anforderer bewegte sich hier zwischen 27 % (Cystatin C), 34 % (NT-proBNP) und 35 % (Anti-CCP) (Abb. 1)

Auffällig ist, dass die Bekanntheitswer-te der vier Marker, und deren Anfor-derungsrate, für Stadt und Land keine nennenswerten Unterschiede zeigen. Ein ähnliches Bild entsteht beim Vergleich Arzt versus MFA/MTA: nur NT-proBNP und Cystatin C sind bei Ärzten bekannter als bei ihren medizinischen Angestellten. Hingegen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Arztgruppen (Abb. 2).

Alle vier erfragten Tests waren den Internis-ten besser bekannt als den Allgemeinärz-ten oder Gynäkologen. Am deutlichsten zeigte sich dieser Kenntnisvorsprung beim Herzmarker NT-proBNP, gefolgt vom Nierenmarker Cystatin C, dem Arthritis-Test Anti-CCP und Vitamin D3.

Information und Kommunikation als StellschraubeAngesichts der Tatsache, dass die Überle-genheit dieser Marker überzeugend belegt ist, sie schon seit mehreren Jahren auf dem Markt sind und von den Kassen vergütet werden, muss ihr Bekanntheitsgrad unter

den niedergelassenen Ärzten mit Ausnah-me von Vitamin D3 als unzureichend bewertet werden. Wenn Ärzte wüssten, welche Vorteile die neuen Parameter haben, dürften sich die Anforderungen der gewohnten Marker mit den bekann-ten Nachteilen wie etwa falsch negative Befunde durch ungenügende Sensitivität reduzieren. Zuallererst muss also beim Wissensstand der Ärzte angesetzt wer-den, um dafür zu sorgen, dass die neuen, leistungsfähigeren Marker vermehrt und die etablierten Marker nicht weiter ange-

Abb. 2: Bekanntheit der Laborparameter nach Arztgruppen(Befragte: Allgemeinmediziner 237, Internisten 81, Gynäkologen 49; Werte jeweils bezogen auf 100 % der Befragten des Bereiches)

Anforderer Kenner

Gyn14

41

Int38

65

Allg17

38

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Cystatin C

Gyn0

10

Int41

49

Allg17

30

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

NT-proBNP

Gyn4

35

Int54

69

Allg37

51

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Anti-CCP

Gyn24

69

Int57

91

Allg50

80

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Vitamin D3

Abb. 1: Bekanntheit der Laborparameter bei Ärzten(Bezogen auf alle Arztgruppen, Gesamt: 105 Ärzte)

Anforderer Kenner

Anti-CCP35

54

Vitamin D351

84

Cystatin C27

56

NT-proBNP34

52

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Abb. 3: Bekanntheit der Laborparameter nach Laboren(Durchschnittliche Bekanntheit der Parameter bezogen auf die am häufigsten genannten Labore)

Anforderer Kenner

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 %

Labor A

30

70

Labor B

38

69

Labor C

39

54

Labor D

50

69

Labor E

21

50

Labor F

21

75

Labor G

63

83

Labor H

35

70

Ausgabe 27 • 1/201012

Medizin von morgen

Vom Stress-induzierten Zytokin zum kardiovaskulären BiomarkerKai C. Wollert, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover

kompetenter Berater in der Medizin zu stärken. Ob Fortbildungen, Informatio-nen per Internet, E-Mail-Newsletter, Be - ratungshotline, computer-basierte Trai-ningsmodule oder alles zusammen – was zählt ist nicht allein der Kommuni ka-tionskanal. Vielmehr müssen Labors die Kommunikation mit den einsenden-den Ärzten als eine kontinuierliche und wesentliche Aufgabe, gleichsam als Rou-tineaufgabe, begreifen. Roche Diagnostics bietet auch hier Unterstützung, etwa mit regelmäßigen und fertig aufbereiteten Informationspaketen zu neuen Markern,

die Labors in ihrer Kommunikation mit den niedergelassenen Ärzten verwenden können. Die Ergebnisse haben uns ermu-tigt auch in anderen Regionen Deutsch-lands die Bekanntheitswerte neuer Mar-ker zu erfragen.

In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 1 Mio. Patienten mit Brustschmerz zur stationären Aufnahme. Die richtige und schnelle Differenzialdiagnose und eine effektive Einschätzung des Risikos beim individuellen Patienten sind entscheidend für die Einleitung adäquater therapeuti-scher Maßnahmen. Verschiedene Labor-parameter spielen hierbei bereits heute eine wichtige Rolle. Der neue Marker „GDF-15“ hat das Potenzial, die Risiko-stratifizierung zu erleichtern – eine Vo-raussetzung dafür, dass die Therapie „persönlicher“ und damit oft auch besser werden kann.

Individualisierte Therapie beim akuten KoronarsyndromBei einem Teil der Brustschmerzpatien-ten liegt ein akutes Koronarsyndrom vor (ACS). Bei diesen Patienten kommt es infolge einer kritischen Engstelle in einem Herzkranzgefäß zu einer Minderversor-gung des Herzmuskels mit Sauerstoff (Ischämie). ACS-Patienten haben ein individuell sehr unterschiedliches Risiko zu versterben oder Komplikationen zu entwickeln, z.B. Herzrhythmusstörun-gen oder einen ausgedehnten Herzinfarkt. Der behandelnde Arzt muss die Thera-pie beim ACS daher dem Risikoprofil des Patienten angepasst festlegen, die effek-tive Risikostratifizierung ist von großer Bedeutung. Bei der Risikostratifizierung helfen zunächst einfache klinische Para-meter, das EKG und die Messung des

Troponin T. So weiß man z.B., dass alte Patienten, Patienten mit EKG-Veränder-ungen oder Patienten mit einem erhöh-ten Troponin T-Messwert ein besonders hohes Risiko haben.

Zwei unterschiedliche Therapiekonzepte kommen beim ACS in Frage: eine inva-sive Strategie, bei der grundsätzlich eine Herzkatheteruntersuchung angestrebt wird oder eine konservative Strategie, bei der die Katheteruntersuchung nur bei Komplikationen durchgeführt wird. Man weiß, dass Hochrisikopatienten von einem raschen invasiven Vorgehen und zudem von einer intensiveren medika-mentösen Therapie, z.B. der Gabe eines Glykoprotein IIb/IIIa-Inhibitors beson-ders profitieren. Growth-Differentiation Factor-15 (GDF-15), ein neuer Biomarker aus der heterogenen Familie der „Growth-Differentiation Factors“ wird zukünftig helfen, Hochrisikopatienten mit ACS bei Krankenhausaufnahme zu identifizieren.

GDF-15: Stress-induziertes ZytokinWir haben vor einigen Jahren mit Micro-array-Analysen nach stress-induzierten Genen in Herzmuskelzellen gefahndet und sind dabei auf GDF-15 gestoßen. Es handelt sich um ein Zytokin aus der TGF-β-Familie, welches der gesunde Organismus nur in geringen Mengen produziert, das aber in Herzmuskelzellen durch unterschiedliche Stressoren massiv induziert wird. Dazu gehören z.B. oxi-

dativer Stress, Ischämie oder vermehrte mechanische Beanspruchung. Im Herz-muskel lässt sich GDF-15 nach Infarkt oder bei Herzinsuffizienz nachweisen. Im Gegensatz zum herzspezifischen B-Typ natriuretischen Peptid (BNP) und dem N-terminalen proBNP (NT-proBNP) wird GDF-15 nicht nur von Herzmus-kelzellen, sondern auch von anderen kar-diovaskulären Zelltypen unter Stress pro-duziert. Beispielsweise bilden entzündlich aktivierte Makrophagen, Endothelzellen und glatte Gefäßmuskelzellen GDF-15 und es lässt sich in der arterioskleroti-schen Plaque nachweisen.

Entwicklung eines Forschungs assaysEntzündung und oxidativer Stress spielen in der Pathophysiologie kardiovaskulärer Erkrankungen eine zentrale Rolle. Da es sich bei GDF-15 um ein sezerniertes Pro-tein handelt, haben wir postuliert, dass die GDF-15-Spiegel im Blut von Patien-ten mit kardiovaskulären Erkrankun-gen erhöht sind und Einblicke in diese pathophysiologischen Prozesse ermög-lichen. In der Tat konnten wir nach Entwicklung eines immunradiometri-schen Forschungs assays bei Patienten mit unterschiedlichen kardiovaskulären Erkrankungen erhöhte GDF-15-Spiegel im Serum (Plasma) nachweisen. Die Konzentration korreliert dabei mit der Schwere der Erkrankung, wie etwa dem Grad der kardialen Funktionseinschrän-kung oder dem Ausmaß der Arterioskle-

Ihr AnsprechpartnerHenning von EickeLeitung Konzeptmarketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 20 [email protected]

Ausgabe 27 • 1/2010 13

Wertigkeit von GDF-15 wird derzeit an über 18 000 ACS-Patienten aus der erst kürzlich abgeschlossenen PLATO-Studie validiert. Hierbei kommt erstmalig der ElecsysT Test zum Einsatz. Er soll auch im Rahmen einer prospektiven, multi-zentrischen Studie im klinischen Routi-neeinsatz bei Patienten mit ACS validiert werden. ElecsysT GDF-15 wird nach Zulassung als IVD-Test voraussichtlich 2011 für die klinische Routine zur Ver-fügung stehen.

Mittlerweile zeichnet sich ab, dass GDF-15 auch bei anderen kardiovaskulären Erkrankungen, wie etwa der stabilen koronaren Herzkrankheit oder der chro-nischen Herzinsuffizienz unabhängige prognostische Informationen liefert. Mit-telfristig ergeben sich also weitere mögli-che Anwendungsfelder für diesen Marker. Besonders spannend ist die Frage, ob und mit welchen Medikamenten das Risiko von Patienten mit erhöhten GDF-15-Spiegeln gesenkt werden kann. Hierfür ist allerdings ein noch besseres Verständnis der Pathophysiologie von GDF-15 erfor-derlich. Insbesondere die Beziehung von GDF-15 zu Entzündungsprozessen im Herzmuskel und in der Gefäßwand wird derzeit intensiv erforscht.

Die Literaturzitate sind beim Verfasser erhältlich.

rose im Bereich der Herzkranzgefäße und Halsschlagadern. Damit war gezeigt, dass der GDF-15-Spiegel pathologische Verän-derungen im Herzen und im Gefäßsystem reflektiert.

GDF-15 zur Risikostratifizierung und Therapieplanung beim ACSVon potenziell hoher medizinischer Relevanz ist, dass GDF-15 sehr effektiv zur Risikostratifizierung von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen ein-gesetzt werden kann; dies konnten wir zuerst beim ACS beobachten. Zum Zeit-punkt der Aufnahme in das Krankenhaus hat etwa ein Drittel der Patienten mit ACS einen GDF-15-Spiegel im Norm-bereich (unter 1 200 ng/l), ein Drittel hat leicht erhöhte (zwischen 1 200 und 1 800 ng/l) und ein weiteres Drittel hat deutlich erhöhte Werte (über 1 800 ng/l). Die Höhe der GDF-15-Spiegel ist eng mit der Prognose der Patienten assoziiert. Im GUSTO 4-Studienkollektiv beispielswei-se lag die Sterblichkeit nach einem Jahr in den drei Patientengruppen bei 1,5 %, 5,0 % und 14,1 %. Bemerkenswert ist, dass die prognostische Aussagekraft von GDF-15 unabhängig ist von klinischen Risiko-markern, wie etwa dem Alter des Patien-ten und dem EKG und auch unabhängig vom Troponin T. GDF-15 erlaubt damit eine Risikostratifizierung zu sätzlich zu den derzeit verwendeten Parametern. Die Kombination herzspezifischer Marker mit GDF-15 führt zur verbesserten Risikost-ratifizierung beim ACS (Abb. 1). In der FRISC 2-Studie konnten wir beobachten, dass ACS-Patienten mit pathologischen GDF-15 Werten von einer invasiven Stra-tegie besonders profitierten. Bei diesen Patienten wurden das Sterbe- und das

Reinfarktrisiko durch ein invasives Vor-gehen signifikant gesenkt (Abb. 2). Inte-ressanterweise bleibt der GDF-15-Spiegel beim ACS in der Akutphase und im weite-ren Verlauf weitgehend stabil. Hierdurch unterscheidet sich dieser Parameter von anderen Markern wie dem Troponin T, dem NT-proBNP oder auch dem CRP, die beim ACS nur während der Akut-phase erhöht sind. Der GDF-15-Spiegel reflektiert also eher chronische als akute Veränderungen beim ACS.

AusblickeRoche Diagnostics hat einen Test entwi-ckelt, der es ermöglicht, GDF-15 über die ECL-(Elektrochemilumeneszenz)-Technologie an den cobasT Systemen automatisiert innerhalb von 18 Min. zu bestimmen. Die Werte des ElecsysT GDF-15-Tests und des GDF-15-Forschungsas-says zeigen eine hohe Übereinstimmung. Die bisherigen Untersuchungen zu GDF-15 wurden an historischen Patienten-proben durchgeführt, die prognostische

NT-proBNPAbb. 1:Mortalität nach einem Jahr bei 2081 NSTE-ACS-Patienten aus der Gusto 4-Studie in Abhängigkeit der NT-proBNP- und der GDF-15-Spiegel bei Aufnahme in das Krankenhaus. GDF-15 ermöglicht in jeder NT-proBNP-Tertile eine weitergehende Risikostratifizierung. Die Anzahl der verstorbenen Patienten bezogen auf die Gesamtzahl der Patienten ist jeweils angegeben.

Sterblichkeit

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %1. Tertile 2. Tertile 3. Tertile

3/3575/219

7/112

19/197

1/91

18/180

GDF-15 [ng/l] <1200 1200-1800 >1800

72/393

10/2587/260

Zeit [Monate]

Tod oder erneuter Infarkt

30 %

25 %

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

GDF-15: >1800 ng/l invasiv vs. konservativ: Risiko – 51 % (P = 0,001)

GDF-15: 1200–1800 ng/l invasiv vs. konservativ: Risiko – 32 % (P = 0,048)

GDF-15: <1200 ng/l invasiv vs. konservativ: Risiko + 6 % (P = 0,81)

Abb. 2: Nutzen der invasiven Strategie (gestrichelte Linie) im Vergleich zur konservativen Strategie (durchgehende Linie) bei 2079 ACS-Patienten aus der FRISC 2-Studie. Dargestellt ist das Auftreten der kombinierten Endpunkte aus Tod oder Myokardinfarkt innerhalb von 2 Jahren.

Prof. Dr. Kai C. WollertMedizinische Hochschule HannoverKlinik für Kardiologie und AngiologieCarl-Neuberg-Str. 130625 Hannover(05 11) 5 32 40 [email protected]

Ausgabe 27 • 1/201014

Kongresse & Veranstaltungen

„Die Labormedizin gestaltet therapeutische Entscheidungen mit“

„Es ist eine neue Herausforderung für die moderne Labormedizin, künftig nicht nur analytische Untersuchungen mit hoher Qualität durchzuführen, sondern in der bevorstehenden Ära der personalisierten Medizin frühzeitig die richtige Indikation zur Diagnostik und die therapeutische Entscheidung für den einzelnen Patien-ten mitzugestalten“, eröffnete Professor Joachim Thiery, Präsident der 6. Jahres-tagung der Deutschen Vereinten Gesell-schaft für Klinische Chemie und Labora-toriumsmedizin (DGKL) in Leipzig seine Moderation beim Lunch-Symposium von Roche. Rund 120 Teilnehmer informier-ten sich dort über die klinische Leistungs-stärke neuer Biomarker.

Professor Evangelios Giannitsis, Oberarzt an der Kardiologischen Uniklinik Heidel-berg sprach über die „Vorhersage kardio-vaskulärer Risiken vor Gabe entzündungs-hemmender Schmerzmittel wie NSAIDs.“ Seit dem Rückzug des weltweit führenden Entzündungshemmers Rofecoxib vor fünf Jahren wegen schwerwiegender kar-diovaskulärer Nebenwirkungen, so führte er aus, sei nicht nur die Anwendung der noch erhältlichen Medikamente aus der Klasse der Coxibe durch strenge Warnhin-weise eingeschränkt worden. Vorsicht sei auch bei nicht-steroidalen Entzündungs-hemmern geboten, die alle ein erhöhtes kardiales Risiko mit sich bringen. Phar-makologisch erklärt sich diese Nebenwir-kung dadurch, dass Entzündungshemmer in den Stoffwechsel der Antagonisten Thromboxan-A2 (fördert die Throm-bozytenaggeregation) und Prostacyclin (wirkt antikoagulatorisch) eingreifen. Die Wirkstoffe vermögen das normalerweise exakt regulierte Gleichgewicht so zu ver-schieben, dass sich Gerinnungsneigung und Blutdruck erhöhen und eine kardi-ale Stresssituation auslösen. Andererseits könnten viele chronische Schmerzpatien-ten von der hochwirskamen Therapie pro-fitieren. Der Biomarker NT-proBNP, das N-terminale Spaltprodukt des natriureti-schen Peptids BNP, zeigt kardialen Stress zuverlässig an, so Giannitsis. Aus dieser Erkenntnis entstand die Hypothese, dass der Ausgangswert von NT-proBNP eine

Risikostratifizierung vor Gabe von Ent-zündungshemmern erlauben könnte. In einer retrospektiven Pilotstudie wurde diese Annahme überprüft – mit Erfolg: Lag der Ausgangswert von NT-proBNP-Wert unter 100 ng/l, traten kardiale Ereignisse unter Therapie sehr selten auf. Umgekehrt war eine Konzentration über 100 ng/l mit einer signifikant höheren Ereigniswahr-scheinlichkeit verbunden 1). Sollten sich diese Cut-Off-Werte in weiteren Studien bestätigen, könnte NT-proBNP mithelfen, therapeutische Weichen richtig zu stellen.

Einen anderen Aspekt der Therapie-sicherheit beleuchtete Professor Petra Gastmeier, Leiterin des Hygieneinsti-tutes der Berliner Charité, mit Blick auf methicillinresistente Staphylococcus aureus-Bakterien (MRSA). Sie stützte sich auf aktuelle Daten des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) für MRSA-Infektionen, das von ihrem Institut koordiniert wurde. 2008 haben 184 deutsche Krankenhäuser mit insge-samt 24 695 MRSA-Fällen teilgenommen. „Weniger als ein Viertel dieser Infektio-nen wurden nosokomial erzeugt“, betonte Professor Gastmeier. „Rund 77 % brach-ten die Patienten von draußen mit, ohne klinisch auffällig zu sein.“ Ein generelles Aufnahme-Screening aller Intensivpa-tienten auf MRSA-Befall sei daher häu-fig empfehlenswert, auch wenn bisher erst ein Viertel der von KISS erfassten Krankenhäuser dies durchführten. Der Kosten-Nutzen-Effekt dieser Maßnahmen werde in jüngsten Studien überwiegend positiv veranschlagt. Eine im September

2009 veröffentlichte Metaanalyse zeige, dass sich durch gezieltes Screening die Zahl MRSA-bedingter Blutbahninfektio-nen signifikant verringern lässt. Ob dies besser mit einer konventionellen Blutkul-tur oder durch moderne PCR-Verfahren erfolge, hänge von der Infrastruktur der Krankenhäuser und der Grunderkran-kung der Patienten ab, sagte Gastmeier. In Kliniken mit kurzen Kommunika-tions- und Transportwegen sei zum Bei-spiel vor herzchirurgischen Eingriffen die schnelle PCR-Methode vorzuziehen. Der Titel ihres Vortrages war auch das Fazit: „MRSA-Screening als wichtiges Element des MRSA-Managements“ – nur so lässt sich die Gefahr der Weiterverbreitung effektiv eindämmen.

Literatur:1) Brune K et al. Clinical Chemistry. 2008 Jul 7

(54):1149-1157.2) Taconelli et al., Lancet Infectious Diseases 2009

Sep; 9(9): 546-54.

Ihr AnsprechpartnerDr. Aribert StiefLeiter Medizinisches Marketing(0621) 7 59 30 [email protected]

NT-proBNP (aa1-aa76)

Y T L R A P RH P L G S P G S A S

1 10 70 76COOHH2N

BNP (aa77-aa108)

H2N COOHS P K MQV

G SGC

FGR

KM D R I S

SSSG

LGC K V

LR

RH

proBNP (aa1-aa108)1

1070

7680

90

100108

COOHS P K MQV

G SGC

FGR

KM D R I S

SSSG

LGC K V

LR

RH

H P L G S P G S A SY T L R A P R S P K M

QVG S

GC

FGR

KM D R I S

SSSG

LGC K V

LR

RH

H P L G S P G S A SY T L R A P R

H2N

Ausgabe 27 • 1/2010 15

Wissen, werten, weiterempfehlen! Die Rolle des Patienten im modernen Gesundheitssystem

Täglich suchen rund 17 000 Patienten einen geeigneten Arzt – und sind dabei auf Ratschläge und Empfehlungen ange-wiesen. Aber wem kann und darf der Pa-tient vertrauen, um die für ihn beste Wahl zu treffen? Diese Frage stellte Hennig von Eicke, Leiter Konzeptmarketing Labor-diagnostik, Roche Diagnostics Mannheim und Moderator der diesjährigen „Veran-staltung für Führungskräfte aus Kranken-haus und Privatlabor“ den vier geladenen Experten aus dem Gesundheitswesen. Unter dem Motto „Der Patient als Ent-scheider im Spannungsfeld zwischen Rankings und Marketing“ entstand eine angeregte Diskussion – aufgeladen mit hochkarätigen Argumenten und Stand-punkten.

Für erste Uneinigkeit unter den vier Refe-renten sorgte schon die Terminologie: Ist die Definition des Wortes „Patient“ im herkömmlichen Sinne heute noch zeit-gemäß oder spiegelt die Bezeichnung „Kunde“ nicht eher das Verhältnis zwi-schen Behandeltem und Arzt wider?

Angetrieben wurde die Debatte von Wilfried Jacobs, Vorsitzender des Vor-stands der AOK Rheinland / Hamburg, Düsseldorf und von Prof. Dr. Gerhard F. Riegl, Hochschule Augsburg und Gründer des Instituts für Management im Gesund-heitsdienst, Augsburg. Als Vertreter der Versicherten sprach Jacobs den Patienten ausdrücklich den Status des mündigen Kunden zu. „Wie groß das Interesse der Patienten an einer qualitativen Beurtei-lung und Empfehlung ist, erleben wir bei der AOK täglich. Unsere Versicherten fra-gen bei uns den geeignetsten Arzt für ein bestimmtes Fachgebiet an. Das Bedürfnis nach möglichst breiter und unabhängiger Information ist enorm groß“, so Jacobs. Mit ihrem geplanten Internetportal „Doc Check – der Arzt-Navigator im Inter-net“ – das Jacobs gleichzeitig als Vortrags-titel diente – möchte die AOK Rheinland/Hamburg diesem Bedürfnis Rechnung tra-gen. Nach den Kriterien eines definierten Fragebogens können Patienten hier künf-tig die Leistung ihres behandelnden Arztes beurteilen und veröffentlichen.

Medizinische Bewertungen in die Hände von Laien zu geben und diese anderen ratsuchenden Patienten zur Verfügung zu stellen, diese Praxis stieß bei Gerhard F. Riegl auf Protest: „Patienten sind keine Kunden und wollen dies im Ernstfall auch gar nicht sein. Sollen denn künftig Patienten Ärzte steuern oder wäre es für die Patienten nicht besser, wenn sie von guten Ärzten gelenkt werden?“, so die provo kante Frage des Experten in seinem Vortrag „Evolution in der Wahrnehmung ärztlicher Kompetenz – Vom ‚Halbgott in Weiß‘ zur öffentlichen Vertrauensfrage“.

Transparenz ist ein Wert an sich – für alleDen Wunsch der Patienten nach unabhän-gigen Informationen bestätigte auch Ingo Bach, Verantwortlicher Redakteur des Berliner Klinkvergleichs, herausgegeben vom Verlag Tagesspiegel: „Neben den Pa- tienten besteht auch bei den einweisenden Ärzten der Wunsch nach einer Entschei-dungshilfe. Patienten sollen Informatio-nen erhalten, um mündig entscheiden, Zuweiser, um besser empfehlen zu kön-nen.“ Für ihren Klinikführer suchte der Verlag das Gespräch mit 72 Kranken-häusern im Gebiet Berlin/Brandenburg, die ihre BQS-Daten offenlegten. Für Ingo Bach ist die bereitwillige Transparenz dabei nicht nur ein Pluspunkt für Pa-tienten und Zuweiser, sondern auch für die Kliniken selber, denn „Transparenz an sich ist ein Wert, der bei Außenstehenden positiv wahrgenommen wird.“

Transparenz also als Kommunikations-strategie für Krankenhäuser? „Der posi-tive Effekt auf die Wahrnehmung der Patienten ist ein Punkt, allerdings nicht der alleinige Zweck“, so Tobias Meixner, Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing der Helios Kliniken GmbH, Berlin, in seinem Vortrag „Von Todesfäl-len und gutem Ruf – Warum Patienten ein Recht auf Transparenz haben“. Die Devi-se der privaten Krankenhauskette lautet nämlich: Quality pays! Und dass Qualität in einem auf Wirtschaftlichkeit bedachten Unternehmen an zweite Stelle tritt, dage-gen sprechen laut Meixner die hauseige-nen Zahlen: Die Helios Gruppe erzielt seit Jahren steigende wirtschaftliche Ergeb-nisse bei gleichzeitig überdurchschnitt-licher medizinischer Leistungsqualität. „Nur wenn wir unsere Patienten und die niedergelassenen Ärzte über die Qualität unserer Leistungen informieren, können wir ihr Vertrauen gewinnen. Und das ist die Grundlage einer erfolgreichen Dienst-leistung – auch in der Medizin.“

Information ist nicht gleich WissenEin Aspekt, der allen Referenten am Herzen lag, war die Aufbereitung der zur Verfügung gestellten Informationen, damit sie ihren Nutzen als Navigator im Dschungel der Gesundheitsversorgung auch erfüllen können.

Gänzlich gegen Reporte und Berichte zur eigenständigen Interpretation durch den Patienten sprach sich Gerhard Riegl aus: „Für jedes objektive Bewertungssys-

Interessante Diskussionsrunde mit (v.l.) Henning von Eicke, Ingo Bach, Wilfried Jacobs, Prof. Gerhard F. Riegl, Tobias Meixner

Ausgabe 27 • 1/201016

tem der Welt gibt es ein wirkungsvolles Marketingsystem. Insbesondere bei Inter-netportalen besteht die Möglichkeit, dass diese kommerziell vermarktet werden.“ Er plädierte für das Prinzip des „Libertären Paternalismus“, nach dem Ärzte und Kli-niken den frei entscheidenden Patienten mittels einer intelligenten Entscheidungs-architektur sinnvoll lenken können und sollen. Außerdem fürchtet er ein öffent-liches Anprangern der Ärzteschaft durch Internetportale mit Patientenbewertun-gen, wie es sein Mitredner Wilfried Jacobs präsentierte.

Dieser entkräftete die Bedenken mit dem Verweis auf die Systematik des Arzt-Navi-gators. „Das Portal wird ein Maximum an Fairness durch methodische Güte wider-spiegeln. Die Beurteilung erfolgt durch definierte Auswahlkriterien, Möglichkei-ten zur Freitexteingabe und damit zur Diffamierung gibt es nicht. Außerdem können Ärzte jede Bewertung einsehen, kommentieren und sperren. Jedem Arzt steht die Möglichkeit frei, sich auf unse-rer Seite zu positionieren, seine Qualität sichtbar zu machen und so eine Ergän-zung zur „Mund-zu-Mund-Propaganda“ zu etablieren“.

Tobias Meixner unterstrich aus Klinik-sicht die Vorteile von Routinedaten, d.h.

die Nutzung der Abrechnungsdaten der Krankenhäuser für die Qualitätsmes-sung: „Diese sind manipulationsresistent, können ohne administrativen Aufwand erhoben werden und umfassen sämtliche Fälle.“ Kritisch beurteilt er Informatio-nen, die auf der subjektiven Beurteilung von Ärzten, Pflegern, Behandlung, Service oder Essen beruhen. „Das Patientenur-teil ist natürlich enorm wichtig, deshalb befragen wir unsere Patienten kontinu-ierlich. Aber: Das Wichtigste in der medi-zinischen Behandlung ist die Ergebnis-qualität. Und hier geben Routinedaten verlässlich Auskunft über Mortalitätsra-ten und Komplikationen. Oder anders formuliert: „Was nutzt dem Patienten ein ‚hilfsbereiter‘ Arzt, dessen Abteilung die höchste Sterblichkeitsrate im bundes-weiten Vergleich hat“, argumentierte der Klinikvertreter.

Als durchaus „meinungsberechtigt“ sieht Ingo Bach den Patienten. Er fordert: „Mehr Zahlen, bitte! Eine Frage, die wir berücksichtigen möchten lautet: Welches Krankenhaus empfehlen Sie? In Kombi-nation mit den BQS-Zahlen der Häuser erhalten wir so ein vollständiges Bild, das alle Aspekte einer guten Behand-lung abdeckt.“ Als erfahrener Journalist weiß Bach um das Problem der Informa-tionsvermittlung. „Unser Ziel ist es, die

vorhandenen Daten zu sichten und für unsere Leserschaft aufzubereiten. Was wir nicht wollen ist ein Ranking – auch wenn dadurch die Auflage explodieren würde.“

Fazit ist:Die einen möchten so viel Eigenverantwor-tung wie möglich für den Patienten, die anderen glauben, dass Vertrauen in den Arzt der beste Verbündete in der Medizin ist. Einen gemeinsamen Nenner gab es den-noch; ohne die Einbeziehung der Ärzte und der medizinischen Fachkompetenz kann eine seriöse Patienteninformation nicht stattfinden.

Ihr AnsprechpartnerHenning von EickeLeitung Konzeptmarketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 20 [email protected]

„Speak with one voice“

des Labors Dr. Kramer und Kollegen in Geesthacht mit Blick auf das cobasT 4800 System, das erstmalig die PCR-Analytik für die Infektionsparameter Chlamydien, Gonokokken und Humane Papillomavi-ren in einem automatisierten Gesamt-workflow erlaubt. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, direkt aus dem Primärgefäß zu arbeiten, unseren eigenen Barcode auf-

Bei der außergewöhnlichen Standeröff-nung der diesjährigen MEDICA mit Ex-pertengesprächen und musikalischem Rahmen standen drei Premieren im Mit-telpunkt: das cobasT 4800 System für die automatisierte PCR-Analytik bestimmter Infektionsparameter, die postanalytische Einheit cobas p 701 für die Probenarchi-vierung und cobasT 8000 modular analyzer series, das Hochdurchsatzsystem für den Serumarbeitsplatz.

„Unsere Laborsysteme stehen für das Zusammenspiel in allen diagnostischen Bereichen“, sagte Dr. Uwe Oberländer, Leiter Marketing Labordiagnostik, und verwies darauf, dass neun der insgesamt 24 von Roche in Düsseldorf ausgestell-ten Exponate erstmals auf der MEDICA gezeigt würden. „All diese Produkte kom-

men aus einer Familie und sprechen mit einer Stimme.“ Symbolisiert wurde das durch die Weltpremiere des Songs „Speak with one voice“, mit dem Jon Welch und seine Band die Präsentation musikalisch ausklingen ließen.

Vorher hatten sich Kunden, die bereits Erfahrungen mit den neuen Geräten sam-meln konnten, am Stand in Gesprächen mit Harald Borrmann, Leiter Verkauf Labordiagnostik der Roche Diagnostics GmbH, über deren Besonderheiten ge -äußert. „Früher haben wir neidisch auf die Klinische Chemie geschaut, wo die Ergebnisse erstellt werden konnten, ohne irgendwelche Proben umzufüllen, Listen zu schreiben und Daten per Hand zu übertragen“, sagte Dr. Armin Pahl, Leiter der molekulardiagnostischen Abteilung Harald Borrmann (links) und Dr. Armin Pahl

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die Arbeitsabläufe permanent optimieren, antwortete Dr. Imdahl. „Die große Varia-bilität des cobasT 8000 Systems hilft uns, für jedes der Labore die ideale Kombina-tion zu finden und flexibel zu bleiben, ohne die Benutzeroberfläche ändern zu müssen.“ Das stand im Einklang mit dem Fazit von Dr. Uwe Oberländer: „Unsere Diagnostiksysteme helfen, das Kernge-schäft im Labor effizient zu erledigen. Deshalb sind viele unserer Produkte modular entwickelt, so dass sie sich in die Laborkonzeption unserer Kunden einfü-gen können.“

zukleben und das Ergebnis gekoppelt an diesen Barcode in unser Informationssys-tem zu übertragen“. In seiner Praxis sei das ein wichtiger Aspekt, nicht nur um Verwechslungen definitiv auszuschließen, sondern auch, um der steigenden Nach-frage nach molekularbiologischen Para-metern besser Herr zu werden. „Durch die Einführung des Screenings ist unser Probeneingang für Chlamydientests deut-lich gestiegen“, nannte Pahl als Beispiel. „Wir müssen mit Urinproben arbeiten und können unsere Analysen nur abrech-nen, wenn sie DNA-basiert erfolgen.“ Ein System, das Nukleinsäuren schnell aus unterschiedlichen Probenmaterialien iso-lieren und in Real-Time-PCR bestimmen kann – das cobasT 4800 System liefert bis zu 376 Chlamydienergebnisse pro Tag – sei für diese Anforderungen wie geschaf-fen. Ohne zusätzlichen Aufwand könne aus einer Probe parallel eine Neisserien-Bestimmung erfolgen, aber der größte Vorteil der neuen Testreagenzien sei, dass positive Ergebnisse nicht mehr extra bestätigt werden müssten.

„Klare Abläufe, geringe Personalbindung und hohe Zuverlässigkeit“ habe er als besondere Vorzüge der modularen Sys-teme von Roche schätzen gelernt, seit er Anfang 2008 mit seinem Labor, das 4 000 Proben täglich zu bewältigen hat, in größere Räumlichkeiten umgezogen sei, betonte Prof. Franz-Josef Schmitz, Chef-arzt des Instituts für Laboratoriumsmedi-zin, Mikrobiologie, Hygiene und Trans-fusionsmedizin am Klinikum Minden. „Jetzt würde ich mir noch eine automati-sierte Archivierung für unser Labor wün-schen“, sagte Schmitz und formulierte am MEDICA-Stand seine Erwartungen. „Ein solches System muss automatisch an die Analytik angebunden sein und genügend Platz bieten, um die Proben bis zu zehn Tage gekühlt und geschlossen zu lagern. So lange können noch Nachforderungen ausgelöst werden.“ Die Kopplung mit der Labor-EDV solle sicherstellen, dass man im Notfall schnell auf jede belie-bige Archivprobe zugreifen kann. „Und die Proben sollten nach Ablauf der Auf-bewahrungszeit automatisch verworfen werden.“ Das bisherige Verfahren der manuellen Entsorgung sei aufwändig und stelle ein Infektions risiko dar. Die auf dem Stand gezeigte postanalytische Ein-heit cobas p 701 und die kleinere Varian-

te cobas p 501 können die Erwartungen von Prof. Schmitz erfüllen. In den zwei Kapazitätsvarianten können 27 000 bzw. 13 500 Primär- oder Sekundärröhrchen automatisch archiviert, gekühlt gelagert und verwaltet werden.

„Wir arbeiten seit vier Monaten mit dem cobasT 8000 System und sind damit sehr zufrieden“, berichtete schließlich Dr. Roland Imdahl vom Labor Schottdorf MVZ in Augsburg. Die extrem schnelle Pipettierzeit, die Ultraschallmischung, die dynamische Probenverteilung, die

Kompatibilität mit Präanalytik und Datenverarbeitung, all das zeige die „gleiche gute Zuverlässigkeit, die wir von unseren modularen Systemen schon kennen“. Bisher arbeite man mit drei Modulen cobas c 701 für die Klinische Chemie und warte nun gespannt auf den baldigen Launch des immunologischen Moduls cobas e 602. „Es gibt insgesamt 38 verschiedene Kombinationsmöglich-keiten der einzelnen Module“, sagte Harald Borrmann. „Brauchen Sie das überhaupt?“ Als Verbund mit 11 Labor-gemeinschaften müsse man ständig auf Veränderungen am Markt reagieren und

Prof. Franz-Josef Schmitz

Dr. Roland Imdahl

MEDICA-Stand 2009

Ihr AnsprechpartnerMike SanderMarketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 22 [email protected]

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ACCU-CHEK, AMPLIPREP, COAGUCHEK, COASYS, COBAS, COBAS C, COBAS E, COBAS H, COBAS P, COBAS X, COBAS Z, COBAS INTEGRA, ELECSYS, LIFE NEEDS ANSWERS, LIGHTCYCLER, MAGNA PURE, MODULAR, SYMPHONY und TAQMAN sind Marken von Roche. Andere Marken sind Marken der jeweiligen Eigentümer.

HERAUSGEBER: Roche Diagnostics GmbH, Dr. Uwe Oberländer, Marketing Labordiagnostik

CHEFREDAKTION: Ute Reimann und Henning von Eicke, Konzept-Marketing Labordiagnostik

„Diagnostik im Dialog“ können Sie jederzeit über eine kurze Mitteilung per E-Mail abbestellen. Es fallen selbstverständlich keine weiteren, als die für Sie üblichen

Online-Gebühren an. Nutzen Sie dafür, ebenso wie für mögliche Rückfragen, gerne folgende Newsletter-E-Mail-Adresse:

[email protected]

Die dargestellten Informationen geben die subjektive Einschätzung der Autoren wieder. Die Roche Diagnostics GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtig keit der im Newsletter dargestellten Informationen. Die Weitergabe der Daten in jed-weder Form bedarf der schriftlichen Zustimmung der Roche Diagnostics GmbH.

© 2009 Roche Diagnostics GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Komponist Jon Welch (unten rechts) und seine Band sorgten mit Ihrem Song „Speak with one voice“ für einen unterhaltsamen Rahmen bei der MEDICA-Standeröffnung von Roche.

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Unseren ausführlichen Kongress-kalender 2010 finden Sie unter: www.roche.de/diagnostics/labor/kalender_kongresse.htm

Ihre AnsprechpartnerinUte ReimannMarketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 40 [email protected]

Veranstaltungen verschiedener Organisationen Januar – April 2010

Datum Ort

Deutsches Institut zur Weiterbildung Technischer Assistentinnen und Assistenten in der Medizin e.V. (www.diw-mta.de) Ausbildungskurs zum POCT-Koordinator

8.-12. März bei Roche Diagnostics, Mannheim

Südwestdeutsches Laborleitertreffen 12.-13. März Darmstadt

Sächsisch-Thüringisches Laborleitertreffen (www.slaek.de) 16.-17. April Burgstädt

Gesellschaft für Laborberatung GmbH (DELAB): Fachtagung für Laborärzte (www.delab-net.de)

26.-27. Februar Mainz

Ausgewählte Kongresse & Messen Januar – April 2010

Datum Ort Roche Ausstellungsstand

Roche Satellitensymposium

Kirchheim Forum Diabetes 22.-23. Januar Berlin Accu-ChekT Produkte und Services

12. Bamberger Morphologietage 29.-31. Januar Bamberg Benchmark ULTRA, LightCyclerT 480

1) Immunhisto „up to date“: Kontrollen und Co

2) Workshop Roche Pharma: Her 2

Deutscher Chlamydien Workshop 24.-26. Februar Herrsching CT/NG, cobasT 4800

54. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH)

24.-27. Februar Nürnberg Gerinnungslösungen aus einer Hand

Drei brisante Fragen an das Gerinnungslabor

Deutscher Krebskongress 24.-27. Februar Berlin Produkte für die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen

Diabetes-Messe 26.-28. Februar Münster Accu-ChekT Produkte und Services Diabetesmanagement

21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik

2.-4. März Hamburg Systemlösungen und Reagenzien für die Life Science Forschung

Technical Workshops: 1) Real-Time PCR basierte Nuklein-säureanalytik in der Humangenetik 2) Sequenzing

Jahrestagung der Gesellschaft für Osteologie 3.-6. März Berlin Biomarker bei Osteoporose

Münchener AIDS-Tage 4.-7. März München Unterstützung des wissen-schaftlichen Programms

Trauma, Schock, Inflammation und Sepsis (TSIS) Kongress 9.-13. März München Unterstützung des wissen-schaftlichen Programms im Bereich Sepsisdiagnostik

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie 10.-13. März Regensburg Systemlösungen für die zelluläre Analyse

17. Jahrestag der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Histologie

19.-21. März Tübingen Benchmark XT oder ULTRA

Analytica 23.-26. März München Systemlösungen und Reagenzien für die Life Science Forschung

1) Daily Genomic Workshops 2) GS Junior Launchevent (23. März)

Immunhistologie Münster – Med. Technischer Kongress 26.-27. März Münster Benchmark ULTRA Richtiger Einsatz und Herstellung von Kontrollen

3. Gemeinsame Tagung der deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie und der VAAM (Vereinigung für allgemeine und angewandte Mikrobiologie)

28.-31. März Hannover MRSA, Sepsis, Chlamydien, MTB

75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 8.–10. April Mannheim Roche Kardiologie-Portfolio für Labor und POCT

Diabetes Tour 10. April Mainz Accu-ChekT Produkte und Services

116. Kongress der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin (DGIM)

10.-14. April Wiesbaden Biomarker Kardiologie; CoaguChekT Systeme

Biomarker Kardiologie

Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaus-hygiene

18.-21. April Berlin MRSA, Sepsis

Maimarkt Mannheim 24. April- 4. Mai

Mannheim Accu-ChekT Produkte und Services

Kundenveranstaltungen von Roche Diagnostics Januar – April 2010

Datum Ort

Laborforum 2010 Anfragen unter Tel. 0 30 / 31 90 74 31

29. April Berlin

Anwendertreffen Roche Laborsysteme 2010Anfragen unter Tel. 06 21 / 7 59 25 50

18. Februar 9. März 10. März 16. März 17. März 18. März

Hamburg DortmundFrankfurtStuttgartMünchenBerlin

Follow-up Seminar Qualitätsmanagement und QM-Handbuch Anfragen unter Tel. 06 21 / 7 59 25 50

9. Februar 23. Februar

MannheimMannheim

MTA - Intensivkurs HämostaseologieAnfragen unter: 06 21 / 7 59 49 16

20.-21. Januar22.-23. April

MannheimMannheim

Roche Diagnostics GmbHSandhofer Straße 116D-68305 Mannheimwww.roche.de

+ kurz notiert + kurz notiert + kurz notiert + kurz notiert + kurz notiert + kurz notiert + kur

Serumarbeitsplatz:cobasT 8000 modular analyzer series

• Hochdurchsatzsystem für bis zu 8 400 Tests/h (bis 15 Mio. Tests/Jahr)

• 38 verschiedene Modulkombinationen für maßge-schneiderte Laborlösungen möglich

• Mit derzeit 180 verschiedenen Parametern exzellente Konsolidierungsmöglichkeit

Serumarbeitsplatz:cobas p 701 postanalytische Einheit

• Automatisches Verschließen, Verwalten und gekühlte Lagerung von 27 000 barcodierten Primär- und Sekundärgefäßen

• Automatische Bereitstellung von Proben bei Nach-messungen – kein manuelles Probensuchen

• Bei Anbindung an MODULAR PRE-ANALYTICS : Automatisches Zuführen und Verwerfen von Proben nach Ablauf der Lagerungszeit

Molekulare Diagnostik:cobasT 4800 System

• Vollautomatisierter Workflow der Diagnostik für C. trachomatis, N. gonorrhoeae und HPV

• Systemkomponenten: cobas x 480 für die Nuklein-säureaufarbeitung mit PCR-Ansatz und cobas z 480 für die Real-Time-PCR im Mikrotiterplattenformat

• Hochdurchsatz mit Primärtubes und verschachteltem Workflow

Gewebediagnostik:Ventana SYMPHONY

• Vollautomatische Hämatoxylin-Eosin Färbung (H&E-Färbung) von Gewebeschnitten vom Antrocknen der Probe auf dem Objektträger bis zum Eindecken

• Mehr Sicherheit für Patienten und Anwender durch minimierte Gewebeverschleppung und lösungsmittel-freies Arbeiten

• Frische Reagenzien pro Probe und High Definition-H&E-Färbung

Applied Science: MagNA Pure 96 und LightCyclerT 1536 System

• Bewährte Systemlösungen jetzt auch für den Hoch-durchsatz

• MagNA Pure 96: Probenvorbereitungssystem (96 Proben/h) für die kontaminationsfreie, reproduzier-bare Aufreinigung qualitativ hochwertiger Nuklein-säuren

• LightCyclerT 1536: Flexibles Real-Time-PCR System für den Hochdurchsatz mit 1536 Proben pro Lauf

Applied Science:Cedex XS

• Analysensystem für die Zellbiologie; Zellzählung auf Basis von Trypan-Blau-Färbung und Bildverarbeitung

• Analysiert Zellkonzentration und Zellvitabilität durch automatische Diskriminierung von lebenden und toten Zellen sowie Zellaggregaten

• Flexibles Design zur Unterstützung neuer Entwicklun-gen und kundenindividueller Applikationen

Neuheiten von Roche bei der MEDICA 2009

Applied Science:

nach Ablauf der Lagerungszeit

Roche-Portfolio für die Diagnose und /oder den Ausschluss kardiovaskulärer Erkrankungen

Wertvolle Hilfe bei klinischen Entscheidungen aus dem Labor oder am Point of Care

cobasT modular platform cobas h 232

Troponin Ths O O O

Troponin T 4.Gen O O O O

NT-proBNP O O O O

CK-MB O O O O

Myoglobin O O O O

D-Dimer O O O O O O

cobasT modular platform

COBAS INTEGRAT 400/800

MODULAR ANALYTICS

cobas h 232

STAT-Systeme

CoasysT Plus C