Diakonie 3 / 2012

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Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit diakonie Juli 2012 Ein Frauenleben lang Seite 16 Schenken Sie Zukunſt für Kinder mit Behinderung Seite 26 Wir werden immer größer – jeden Tag ein Stück Seite 23 Seite 06 Eine Erfolgsgeschichte in Bosnien-Herzegowina

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Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit!

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D i e Z e i t s c h r i f t f ü r N ä c h s t e n l i e b e i n u n s e r e r Z e i t

d iakoniediakonieJuli 2012

Ein Frauenleben lang Seite 16

Schenken Sie Zukunft für Kinder mit Behinderung Seite 26

Wir werden immer größer – jeden Tag ein Stück Seite 23

Seite 06

Eine Erfolgsgeschichtein Bosnien-Herzegowina

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22 Altenarbeit in Bewegung ∙ Bildungszentrum Diakonissen Linz bildet 2013 wieder im Bezirk Perg aus

23 „Wir werden immer größer – jeden Tag ein Stück!“ Johann Sebastian Bach Musikschule

04 Nachgedacht Chancen auf Teilhabe

06 Eine Erfolgsgeschichte in Bosnien-Herzegowina Kindergarten Sunčani most

12 Spiritualität

13 Porträt

26 Bitte & Danke

27 Was ist los ∙ Buchtipp ∙ Produkttipp

24 Gesundheitstag „Auf Herz & Nieren“ in Salzburg ∙ An wichtige Orte kommt man immer wieder gerne zurück …

25 Schnellere Genesung und bessere Haltbarkeit „Unity Knee Systems“

Aktiv für Aktiv für

Kindergarten Sunčani most

thema

ausbildung gesundheit

Juli 2012

01

14 Spatenstich für die ROSA ZUKUNFT in Salzburg ∙ Fotoband über Menschen im Alter

16 Ein Frauenleben lang Frauen im Alter sind eine Randgruppe der Gesellschaft

Menschen im

alter03

18 Gemeinsam für ein barrierefreies Bad Leonfelden ∙ Fachaustausch unter Experten ∙ Inklusion im Walzertakt

20 Teilhabe konkrekt – Umsetzung im Alltag Fachtagung der Behindertenhilfe

Menschen mit

behinderung04 05

09 Kur & Ferien Hotel Helenenburg verkauft ∙ Battle Jam im Albert Schweizer Haus

10 Prominente BesucherInnen im Diakoniewerk ∙ Mehr Platz zum Spielen und Lernen im neuen Hort

Diakoniewerk

panorama02

06

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Juli . 2012 diakonie 3

Liebe Leserinnen und Leser,nun ist es soweit: Genau ein Jahr nachdem wir Sie um Ihre Meinung zu unserer Zeitschrift gebeten haben, halten Sie erstmals die neu gestaltete „diakonie“ in Händen.

Wir haben uns bewusst für Farbigkeit entschieden. Das Layout wurde von unserer Partneragentur Egger & Lerch modernisiert und mit einer neuen Schrift versehen. Wir möchten damit die Zeitschrift zeitgemäßer und noch besser lesbar machen. Aber – wie kommt die neue „diakonie“ bei Ihnen an? Über Ihre Rückmeldungen würden wir uns sehr freuen: [email protected]

Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der Kindergarten Sunčani most des Diakoniewerks in Mostar, der in den 10 Jahren seines Be-stehens zu einer wahren Erfolgs-geschichte geworden ist. Die

gelungene Integration von Kindern aus allen in Bosnien-Herzegowina vertretenen Volksgruppen mit und ohne Behinderung macht den Kindergarten einzigartig. Allerdings ist dieses Vorzeigemodell nach wie vor auf finanzielle Hilfe angewiesen – in dieser Ausgabe haben Sie die Möglichkeit, den Kindergarten mit Ihrer Spende zu unterstützen und damit seine Existenz weiterhin zu sichern!

Für die Kinder in Sunčani most geht es vor allem um eines: Teilhabe an der Gesellschaft. Mit diesem Aspekt beschäftigt sich ganz pointiert „Nachgedacht“ – ein neues Format in der „diakonie“ –, aber auch der

Beitrag aus der Behindertenhilfe. Der Artikel „Ein Frauenleben lang“ hat ebenfalls mit Teilhabe zu tun, nämlich von Frauen im (hohen) Alter, die heute durch die Werbe-Klischeebilder der strahlend aktiven Seniorinnen fast unsichtbar gemacht werden. Der Beitrag holt zwei dieser Frauen, stellvertretend für viele, vor den Vorhang.

Viel Freude mit der neuen „diakonie“ wünscht Ihnen

Mag.a Andrea Brummeier Chefredaktion

Nach 10 Jahren hat der Kindergarten Sunčani most bewiesen, dass Inklusion und Multiethnizität möglich und für alle Kinder von Vorteil sind.

editorial

Es geht vor allem um eines: Teilhabe an

der Gesellschaft

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Chancen auf Teilhabe

er gegenwärtige Trend stellt die erprobten Mitbestim-mungsmöglichkeiten der

Vergangenheit in Frage. Dieser zeigt sich am Rückgang der Beteiligung – vor allem auch junger Menschen – am politischen Geschehen, an einer Parteienverdrossenheit, die zu einem beunruhigenden Desinte-resse an demokratischen Entschei-dungsprozessen führt. Dem Verzicht auf Möglichkeiten der Teilhabe, wie dem des aktiven Wahlrechtes, stehen neue Formen der Beteiligung, durch

Soziale Medien wie Facebook und Twitter gegenüber. Der Arabische Frühling mit seiner Revolution für demokratische Strukturen ist dafür eines der jüngsten zeitgeschicht-lichen Beispiele. Transformations-prozesse, wie sie beispielsweise in einer sich demografisch ver-ändernden Gesellschaft wie der unseren stattfinden, erfordern neue Beteiligungsmuster, um den Zu-sammenhalt der unterschiedlichen Altersgruppen zu gewährleisten. Die Suche nach Formen der Beteiligung der kleiner werdenden Gruppe von jungen Menschen und der nachbe-ruflichen Teilhabe der immer größer werdenden Gruppe der über 60-Jäh-rigen, aber auch der hochaltrigen Menschen, hat erst begonnen.

D

Zu den Grundbedingungen eines funktionierenden demo kratischen Gesellschafts-systems zählt die Partizipation seiner Mitglieder.

Selbstbestimmtes MiteinanderIm Diakoniewerk beschäftigen wir uns sowohl in der Arbeit mit Menschen im Alter als auch in der mit Menschen mit Beeinträch-tigungen laufend mit der Frage nach den individuellen Fähigkeiten und persönlichen Bedürfnissen entsprechenden Chancen und Möglichkeiten auf Teilhabe. Em-powerment durch professionelle Begleitung unterstützt Menschen mit Behinderung ihren Platz in den gesellschaftlichen Bezügen zu finden. Empowerment durch fach-liche Assistenz stärkt Menschen im hohen Alter in ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben bis zuletzt. Die Betroffenen selbst ge-ben dabei den Ton an, bestimmen

nachgedacht

Empowerment durch fachliche Assistenz stärkt

Menschen im hohen Alter in ihrem Recht auf

ein selbstbestimmtes Leben bis zuletzt.

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das Ausmaß der Teilhabe, denn sie wissen, wo ihre Bedürfnisse liegen, welche Modelle der Beteiligung am sozialen, kulturellen, religiösen und politischen Leben sie brauchen.

Die biblischen Geschichten, die davon erzählen, wie Jesus Menschen Partizipation und somit Freiheit und Selbstbestimmung eröff net hat, wie dem gelähmten Bett ler vor dem Jerusalemer Tempel, wollen uns da-bei Ermutigung und immer wieder erneut auch Beauft ragung sein.

Eine Theologie der Befreiung haben Menschen in Südamerika aus den Geschichten der Bibel herausgehört, eine Theologie gegen Ausgren-zung und Unterdrückung, eine Theologie, die Menschen durch Partizipation befreit.

Eine diakonische Theologie zeich-net eine Menschen befreiende und ermächtigende Tradition aus, die Partizipationsgerechtigkeit fördert, Demokratisierung unterstützt, zum Zusammenhalt einerGesellschaft beiträgt. Auf diesem Weg mit einer Theo-logie, die Menschen Beteiligung an gesellschaft lichen Prozessen eröff net, ihre Lebensqualität erhöht und unser Gemeinwesen stärkt,

wünsche ich uns viel Erfolg, Erfüllung und Freude.

Ihre

Mag.a Christa SchraufRektorin

Die Betroff enen selbst bestimmen das Ausmaß der Teihabe.

Volorestio quameni aturessime volorepta dolum quiae volenecab idicitiaerum dolupit quis eossundandit que maio. Bus essed elent.Ur, omnis reprore es autem sam, volum eos sequi aut laboren ihilit pere,

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„Im Spiel sind alle gleich“ – dieses Motto lebt der

Kindergarten Sunčani most seit 10 Jahren mit Erfolg.

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irza, Mirza!“ rufen die Kinder, als der Junge in den Kindergarten kommt. Mirza

ist fünf Jahre alt und besucht seit September vergangenen Jahres den integrativen, multiethnischen Kinder-garten Sunčani most (Sonnenschein-brücke) des Diakoniewerks in Mostar, Bosnien-Herzegowina. Er leidet an Zerebralparese und kann sich daher nur im Rollstuhl fortbewegen. Mirza ist eines von mehr als 400 Kindern, die seit 2002 den integrativen Kinder-garten in Mostar besucht haben.

Mirzas Mutter hat die Empfehlung für diesen Kindergarten über The-rapeuten erhalten. Sie erzählt uns davon, dass ihr Junge noch vor dem Besuch des Kindergartens sehr scheu war, sich zurückgezogen hat und vor allem vor größeren Gruppen Angst hatte. Seit Mirza den Kindergarten des Diakoniewerks besucht, hat er schon sichtbare Erfolge erzielt, was

die Interaktion mit anderen Kindern, sein soziales und kommunikatives Verhalten anbelangt.

Schwerpunkt Unterstützte KommunikationSeine anfängliche Schüchternheit und Ängstlichkeit vor anderen hat er völlig abgelegt. Mittlerweile liebt es Mirza, wenn sich andere Kinder um ihn und seinen Rollstuhl versam-meln. Auch kognitiv hat der Junge bereits viel gelernt. Mit Hilfe von Soft- und Hardware zur Computer unterstützten Kommunikation der österreichischen Firma LIFEtool kann Mirza bereits erste Buchstaben schreiben und Wörter zusammen-fügen. Die Technik hilft dem Kind, das geistig völlig altersgemäß entwickelt ist, die Schriftsprache zu erlernen, sich auszudrücken, mit anderen Kindern am Computer zu spielen. Mirza lernt dabei nicht nur die Fähigkeiten des Schreibens und Lesens, er erlebt sich dadurch auch als kompetent und gleichwertig mit anderen Kindern. Seine Freunde können auf diesem Weg mit Mirza spielen und erfahren, dass die spas-tischen Lähmungen Mirza nicht am Spielen und Lernen hindern.

Erfahrungen bei Symposium geteiltHard- und Software sowie das spezielle Know-How um Computer unterstützte Kommunikation kom-men im Kindergarten Sunčani most gezielt seit 2008 zum Einsatz. Diese Erfahrungen, die das Kindergarten-team seither sammeln konnte, wurden im April 2012 anlässlich des 10-jährigen Bestehens bei einem internationalen Symposium zum Thema „Inklusion durch (Computer) unterstützte Kommunikation“ mit 150 TeilnehmerInnen aus sechs

Nationen erörtert. Nadija Bandić und Enes Hasanagić als Vertre-ter der lokalen Ministerien und Amira Omanović von der Austrian Development Agency (ADA), die diesen Kindergarten bis Ende 2012 teilfinanziert, zählten zu den Ehren-gästen des Symposiums.

M

Seit Mirza den Kindergarten besucht,

hat er sichtbare Erfolge erzielt.

Seit einem Jahrzehnt setzt sich das Diakoniewerk für Kinder mit Behinderung in Mostar ein: ein langer Weg mit allen Höhen und Tiefen.

Eine Erfolgsgeschichte in Bosnien-Herzegowina

Dr.in Daniela Palk

01Kindergarten Sunčani most

thema

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„Die Tagung hat gezeigt, dass Inklu-sion von Kindern mit Beeinträchti-gung nun auch in Bosnien-Herze-gowina zunehmend thematisiert wird. Es freut mich, dass wir bereits auf ein Jahrzehnt an erfolgreicher Integration und Inklusion zurück-blicken können“, freut sich Biljana Čelan über die Entwicklungen in ihrem Land.

Es ist noch viel zu tun!Sowohl von städtischer als auch von ministerieller Seite erhält der Kinder-garten viel Anerkennung. Die lokalen Behörden sind von der Qualität der Arbeit überzeugt. Dennoch bleibt für das Diakoniewerk noch viel zu tun. Bosnien-Herzegowina ist auch 17 Jahre nach Kriegsende ein Land mit schlechter wirtschaftlicher Situa-tion, hoher Arbeitslosigkeit, ethnisch unterteilten Gebieten und einer stark zersplitterten Verwaltung. Diese Situation bestärkt das Diakoniewerk einerseits in der Fortführung der multiethnischen integrativen Arbeit vor Ort, bedeutet aber zugleich noch einiges an Überzeugungsarbeit was die finanzielle Absicherung betrifft. Interesse haben die lokalen Politiker und Behörden aber jedenfalls. Der

Kindergarten Sunčani most

thema

Bildungsminister der Förderation Bosnien-Herzegowina sowie der Bürgermeister der Stadt Mostar besuchten mit einigen Beamten Mitte Juni das Diakoniewerk, um sich über Integration von Menschen mit Behinderung zu informieren. Denn die Integration darf nicht auf Einzelinitiativen wie jener des Diakoniewerks beschränkt bleiben, wie das Beispiel von Mirza zeigt. Der 5-Jährige könnte mit entspre-chender Unterstützung im Herbst in die Regelschule wechseln. Dazu bedarf es aber noch einiger Anstrengungen vor Ort, denn bis-lang bleibt für Kinder wie Mirza nur der Besuch einer Sonderschule, in der er hinter seinen Entwicklungs-möglichkeiten bleibt. „Gut, wenn unsere Initiative viele in der Region ermutigt, ebenfalls den Schritt hin zu integrativen multi-ethnischen Angeboten zu wagen! Diakonie bedeutet die Nöte der Menschen zu erkennen und aktiv zu werden. Daher betätigt sich das Diakoniewerk auch im Ausland!“, gehört für Rektorin Mag.a Christa Schrauf das internationale Engagement des Diakoniewerks zum Unternehmensauftrag.

Wo steht die Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen in BiH? Aktuell ist diese auf keinem zufriedenstellenden Niveau. Wir haben noch immer getrennte Kinder-gärten und Schulen für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen. Es gibt vereinzelt Beispiele für integrative Angebote, so auch unser Kinder-garten „Sunčani most“, doch keine generelle Lösung im Bildungsangebot.

Was sind die Herausforderungen in Ihrem Kindergarten? Wir sind ein kleines, sehr gut organisiertes Team. Elternbefragungen bestätigen ihre Zufriedenheit mit unseren Mitarbeiterinnen und Leistungen. Die Anmeldezahlen steigen von Jahr zu Jahr und übersteigen mittlerweile unsere Raum- und Budgetmöglichkeiten. Unsere Herausforderung ist, unser Kindergartenangebot und damit auch die Raumsituation zu erweitern.

Hätten Sie einen Wunsch frei, welchen würden Sie uns nun gerne mitgeben? Nach 10 Jahren haben wir bewiesen, dass Inklu-sion und Multiethnizität möglich und für alle Kinder von Vorteil sind. Lange Wartelisten bewei-sen, dass Eltern an unserem Angebot interessiert sind, doch betrachtet man die wirtschaftliche Situation in BiH wäre es ohne die finanzielle Un-terstützung des Diakoniewerks unmöglich diesen Kindergarten am Leben zu erhalten. Im Moment gibt es nur einen Wunsch, nämlich die weiterfüh-rende Unterstützung durch das Diakoniewerk bis wir eine dauerhafte Finanzierungslösung für die Zukunft gefunden haben.

Mag.a Daniela Scharer, MBA

3 Fragen an Biljana Cêlan Leiterin des Kindergartens Sunčani most

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Diakoniewerk

panorama

Die Vielfalt des Lebens zeigt sich in der Vielfalt

der Ereignisse.

02

Nach ausführlichen ökonomischen Analysen und strategischen Überle-gungen haben sich der Vorstand und das Kuratorium des Diakoniewerkes zu diesem Schritt entschlossen. Der neue Eigentümer betreibt zwei Hotels in der Slowakei; mit dem Kauf der Helenenburg will er sein Interesse bewusst auf Österreich ausdehnen.

Am 13. April folgten zahlreiche Weg-begleiter und Freunde der Einladung zu einem „Fest für Inge Gamsjäger“ nach Bad Gastein und konnten damit auch gebührend Abschied von der Helenenburg als ein Haus des Diako-niewerkes nehmen. Eine besondere Freude war für die Gäste das Zusam-mentreffen mit Diakonisse Gerda

Buchsbaum, die selbst jahrzehnte-lang als Leitung in der Helenenburg tätig war und in Begleitung von zwei Mitschwestern die Reise nach Bad Gastein auf sich genommen hat.

Kur & Ferien Hotel Helenenburg verkauftBedauerlicherweise ist es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, das Kur & Ferien Hotel Helenenburg weiterzuführen. Die Helenenburg wurde daher mit Ende April 2012 verkauft.

Abschied von der Helenenburg: die beiden ehemaligen Hausleiterinnen Inge Gamsjäger

und Schwester Gerda Buchsbaum.

Battle Jam im Albert Schweitzer HausDreimal hieß es in diesem Jahr „Parkett frei“ für einen Battle Jam im Albert Schweitzer Haus in Wien.

Mitmachen konnte bei diesem Tanzevent jede und jeder, „die/der In-toleranz und Ausgrenzung auf dem Kopf herumtanzen will.“ Mit dabei waren geübte und ungeübte Tänzerinnen und Tänzer, Einzelpersonen wie auch Paare, Teams im Rollstuhl und kreative Tanzbegeisterte. Nicht perfekte Kenntnisse, sondern Kreativität und Energie der TeilnehmerInnen wurden bewertet. Mit dem karitativen Tanzbewerb „Battle Jam“ luden DanceAbility und das Diakoniewerk zum Kampf (Battle) der anderen Art – nicht gegen-einander, sondern für mehr Offenheit und Inklusion. „Über Konzen-tration, Beziehung und Kreativität finden die Teilnehmer beim Tanz zueinander – und kämpfen dafür, dass sie Teil der Gesellschaft sind. Und sie sogar bereichern“, erklärt Mag. Andreas Achrainer, Geschäfts-führer des Diakoniewerks in Wien. DanceAbility ist Improvisationstanz für Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. In Österreich wurde diese integrative Tanzmethode 2011 im Rahmen des ersten DanceAbility-Tages in Wien von Tanzgrößen wie dem Experimental-tänzer Steve Paxton oder dem Choreographen Alito Alessi, Gründer von DanceAbility, einem breiteren Publikum vorgestellt.

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Diakoniewerk

panorama

Rund 3.500 BesucherInnen konnte das Diakoniefest am 17. Mai trotz des kühlen und windigen Wetters zählen. Zu den Highlights zählten das Familien-Konzert von Mai Cocopelli, das Riesenwuzzler-Turnier (für das es schon Teilnehmeranfragen für näch-stes Jahr gibt) und die Workshops Töpfern und Papier-Schöpfen in der Werkstätte Linzerberg. Auch das erstmals eingerichtete Diakonie Café mit seinem abwechslungsreichen Programm kam gut an. Reinhold Imböck bewies mit eigenen Texten, dass Mundartdichtung nicht nur humorvoll sondern auch hintergründig-tiefsinnig sein kann. Petra Brunner und Walter Döcker stellten die wertschätzende Begleitung von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt ihrer Vorträge. Dr. Dietmar Hagers Vortrag begeisterte neben dem Inhaltlichen ganz besonders durch die faszinierenden Astrono-mie-Fotografien. Auch die Podiumsdiskussion zur Sozialpolitik mit Rektorin Mag.a Christa Schrauf, dem Sozialexperten Mag. Martin Schenk und dem Festprediger des Diakonie-festes, Pfarrer Dr. Christoph Sigrist, füllte das Diakonie Café bis auf den letzten Platz. Einen eindrucksvollen und berührenden Schluss-punkt setzte der Film „Herr Karl stellt Fragen“ aus der EDV-Werkstätte Hagenberg.

Das Jubiläum wurde mit einem Geburtstagsfrühstück im Bewohner-service Gnigl & Schallmoos und einem Fest mit Jubiläumsausstellung und Auf-führung eines Generationentheaters im Bewohnerservice Aigen & Parsch gefeiert. Für Bürgermeister-Stellvertre-ter Dr. Martin Panosch sind die Bewoh-nerservice-Stellen aus den Salzburger

Zehn Jahre erfolgreiche StadtteilarbeitSeit zehn Jahren sind die Bewohnerservice-Stellen Gnigl & Schallmoos sowie Aigen & Parsch, die im Auftrag der Stadt Salzburg vom Diakonie-Zentrum betrieben werden, geschätzte und anerkannte Anlauf-, Informations- und Beratungsstellen.

Prominente BesucherInnen im DiakoniewerkAm 13. April erhielt die Martin Boos-Schule überraschend Besuch von Dr. Tinde Kovač-Cerović, der serbischen Staats-sekretärin im Ministerium für Bildung und Erziehung.

Als Psychologin interessierte sie sich im Besonderen für die Integrations-klassen der Schule, zumal sie in ihrer Heimat für die Einführung integra-tiver Unterrichtsformen zuständig ist.Der oberösterreichische Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP)

kam am 27. April in Begleitung von Diakonie-Präsident Dr. Roland Siegrist auf Kurzbesuch nach Gall-neukirchen. Der Landesrat interes-sierte sich unter anderem für das Diakonissen-Mutterhaus, das Teil der Landes-Sonderausstellung 2015 sein wird und für dessen Umbau auch sein Ressort (das unter anderem auch die Gemeinden umfasst) finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. Außer-dem besuchte Hiegelsberger die Gärtnerei Friedenshort und das Haus für Senioren Linz.

Besuch in Gallneukirchen: Landesrat Hiegelsberger, Rektorin Schrauf und Diakonie-Präsident Siegrist (v. l. n. r.)

Gelungenes Diakoniefest

Stadtteilen nicht mehr wegzudenken: „Sie sind für die Menschen nicht nur eine erste Anlaufstelle bei großen und kleinen Problemen, sondern eigene Säulen der Prävention.“

„Die Bewohnerservice-Stellen ar-beiten ganz im diakonischen Sinne. Durch ihre Funktion als Anlaufstelle

vor Ort werden sie auch zu un-verzichtbaren ‚Seismographen’ für soziale Themen in der Stadt Salzburg, denn die MitarbeiterInnen wissen, wo es hakt und welche Bedürfnisse die BewohnerInnen haben. Angebote für Menschen im Alter weiterzuentwickeln sowie die Vernetzung mit Hilfsdiensten und Betreuungseinrichtungen weiter zu verbessern, werden künftig zentrale Aufgaben der Bewohnerservice-Stellen darstellen“, erklärt MMag. Michael König, Geschäftsführer des Diakonie-Zentrums Salzburg.

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Diakoniewerk

panorama

Der I-Treff STUWE, ein gemeinsames Projekt vom Verein Jugendzentrum STUWE und vom Zentrum für Freizeit-Sport-Bildung (FRISBI) des Diakonie-werks, hat einen der mit je 2.000 Euro dotierten Solidaritätspreise der KirchenZeitung für Ober-österreich gewonnen. Die Preisverleihung fand am 15. Mai im Steinernen Saal des Linzer Land-hauses (Sitz der OÖ. Landesregierung) statt. Die Jury hatte aus rund 130 Einreichungen insgesamt neun Projekte in unterschiedlichen Kategorien mit einem Solidaritätspreis ausgezeichnet. Der I-Treff STUWE bietet seit 2007 14-tägig Jugend-lichen mit Behinderung ein von MitarbeiterInnen von FRISBI und vom STUWE begleitetes Freizeit-angebot in einem offenen Jugendzentrum – ein gutes Beispiel für gelungene Inklusion!

Die BewohnerInnen können außerdem von der Fachkompetenz des Haus für Senioren Linz profitieren sowie die medizinische Kompetenz des angrenzenden Ärzte hauses, des Diakonissen-Krankenhauses und der Tagesklinik Diakonissen Linz in Anspruch nehmen.

Aktuell stehen noch je eine Wohneinheit im Ausmaß von 60 bzw. 80 m² zur Verfügung. Unverbindliche Informationen dazu bietet Silvia Ehrengruber, Telefon 0732 / 774922-7700, [email protected], 4020 Linz, Weissenwolffstraße 13. www.diakonissen-linz.at

Wohnpark Diakonissen Linz – Im Alter eigenständig und sicher lebenDer „Wohnpark Diakonissen Linz“ steht kurz vor der Fertig-stellung, im Oktober 2012 werden die Wohnungen übergeben.

Mehr Platz zum Spielen und Lernen im neuen HortAm 11. Mai wurde der inte-grative und heilpädagogische Hort in der Martin Boos-Schule mit einem Festakt und einer Segnung offiziell eröffnet.

„Die Qualität der Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung hängt auch von der Qualität der Räume ab“, erklärte die Rektorin Mag.a Christa Schrauf und betonte, dass die neuen hellen Räumlichkeiten mit viel Platz fürs Lernen und Spielen

für alle Beteiligten ein großer Gewinn sind. Wichtig sei auch, dass durch das Hort angebot die Berufstätigkeit beider Elternteile gleichberechtigt möglich werde. Ein gutes und flächende-ckendes Hortangebot mache jungen Menschen das Ja zu Kindern einfacher. Das würden die skandinavischen Länder, aber auch Frankreich, zeigen.

„Wir möchten die Eltern in der Bildungs- und Erziehungsarbeit unterstützen“, bekräftigte die ober-österreichische Bildungslandesrätin Mag.a Doris Hummer. Sie wies darauf hin, dass Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung in Oberösterreich eine lange Tradition habe, sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch in der Umsetzung. Dabei sei das Diakoniewerk ein wichtiger Partner.

Gallneukirchens Bürgermeisterin Gisela Gabauer überreichte den Kindern ein Überraschungspaket mit Farben.

Solidaritätspreis für den I-Treff STUWE

Gelungene Inklusion

„Betreutes Leben im Alter“ steht dabei – in frei finanzierten Mietwohnungen mit einem gehobenen Wohnstandard – im Mittelpunkt, bei Bedarf ist für individuelle Unterstützung gesorgt. Die 22 barrierefreien Wohneinheiten verfügen über Terrasse, Loggia oder Balkon sowie ein eigenes Kellerabteil. Eine Rezeption, ein Salon mit Bibliothek, Fernsehraum und Teeküche sowie ein Gymnastik- bzw. Therapieraum stehen den BewohnerInnen exklusiv zur Verfügung. Zum bedarfsgerechten Betreuungs- und Servicepaket zählen u.a. die Organisation von mobilen Diensten, Therapie und Arztterminen, sowie Einkaufsservice für kleinere Erledigungen und Beratung bei Fragen der Alltagsbewältigung inklusive 24-Stunden-Notruf.

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diakonie 2012 . Juli 12

spiritualitätLeben und

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will

euch erquicken. ... So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Mtth. 11,28f.

Der Preis, den unsere schnell lebige Leistungsgesellschaft ständig bezahlen muss, ist das Fehlen der „Ruhe der Seele“. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Schwierig-keiten im seelischen Bereich ständig wachsen und zunehmen. Ängste, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, Minderwertigkeitsgefühle und Ausgebranntsein sind nicht selten. Gerade da tut dieser Zuruf Jesu unserer Seele gut: „Kommt her zu mir!“ Das ist die Einladung in Jesu Namen einzugestehen, wo unser Leben nicht in Ordnung ist. Diese Einsicht bedeutet Freiraum zum Aufatmen, Durchatmen und sich fallen lassen zu dürfen. Bei Jesus ist so ein Platz der Ruhe für unsere Seele, die er wie eine Klangschale zum Klingen bringt. Von ihm können wir lernen, was unserem Leben Sinn, dem Alltag neue Perspektiven eröffnen kann: Liebe, die Entlastung schenkt.

Claudia Seißler

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Theresa Orehounig (r.) bereitet mit Kollegin Olivija Dilic

die Semmelknödel für das Mittagsmenü vor.

ach einem Jahr an der Höheren Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe in

Linz-Auhof wurde ihr Interesse an einer Lehre als Köchin geweckt. Dass gerade zu dem Zeitpunkt, als die junge Linzerin auf der Suche nach einer Lehrstelle war, das Kulinarium* einen Lehrling suchte, kam ihren Interessen sehr entgegen.

„Ich fühle mich hier total wohl. Ich stehe morgens auf und freue mich auf die Arbeit“, erklärt die 17-Jährige und strahlt. Sie schätzt das gute Betriebsklima im Kulinarium sehr: „Wir gehen nicht nur mit unseren KlientInnen mit Behinderung gut um sondern auch mit uns selbst.“ Aus

den Erfahrungen ihrer KollegInnen in der Berufsschule weiß sie: „Das ist in anderen Gastronomiebetrieben oft nicht so.“

Nur gute ErfahrungenIhre sehr bewusste Entscheidung für einen integrativen Gastronomiebe-trieb hat sie keinen Tag bereut, im Gegenteil. In der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern mit Behinderung macht sie „nur gute Erfahrungen, auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend ist.“ In der Berufsschule wird sie manchmal beneidet, weil ihre Mit-schülerInnen meinen, dass Theresa es in ihrer Lehrstelle „gemütlicher“ habe. „Dabei haben wir oft auch einen ganz schönen Stress, wenn große Cateringaufträge zu bewälti-gen sind“, so Theresa.

Nach 18 Monaten im Kulinarium in der Steingasse ist sie seit kurzem im Kulinarium im Landesgericht Linz, wo sie gemeinsam mit fünf Mitar-beiterInnen, drei davon mit Behin-

derung, dafür sorgt, dass die Gäste gut versorgt werden. Besonders in der Mittagszeit ist der Andrang groß. Ihre Lehrausbildung wird sie voraussichtlich im November 2013 abschließen.Und danach? „Wenn sich etwas ergibt, würde ich gerne im Kulinarium bleiben, oder ich gehe auf Saison.

Das lasse ich auf mich zukommen. Ich möchte aber später gerne noch eine zweite Ausbildung im Sozialbereich machen – vielleicht studieren oder die Schule für Sozialbetreuungs-berufe in Gallneukirchen besuchen.“ Der Sozialbereich ist jedenfalls nach wie vor das, was sich Theresa für ihre berufliche Zukunft vorstellt.

Theresa Orehounigs großer Wunsch nach der Hauptschule war es eine Ausbildung im Sozialbereich zu machen. Eigentlich wollte sie Kinder-gartenpädagogin werden, doch das hat nicht geklappt.

„Ich stehe auf und freue mich auf die Arbeit!“

„Wir gehen nicht nur mit unseren KlientInnen

gut um sondern auch mit uns selbst.“

Menschen im Diakoniewerkporträt

NMag.a Andrea Brummeier

*Cateringservice, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten

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diakonie 2012 . Juli 14

Einerseits ist das Diakoniewerk gemeinsam mit der Firma Myslik in der Lebenswelt Wohnen GmbH Bauträger, andererseits war es be-auftragt, das inhaltliche Konzept für das gesamte Projekt zu erarbeiten. In der Folge wird das Diakonie-Zentrum Salzburg mit einer Wohnkoordina-tion ein gutes Miteinander der ver-schiedenen Generationen ermögli-chen und als Anbieter qualitätsvoller Dienstleistungen für Menschen im Alter zur Verfügung stehen. Der Geschäftsführer des Diakonie-Zen-trums, MMag. Michael König, bringt das Konzept auf den Punkt: „Wir haben an der sozialen Software ge-arbeitet, die das Projekt zum Leben erweckt. Einsamkeit wird es in der ROSA ZUKUNFT nicht geben.“

Insgesamt entstehen 129 Wohn-einheiten, 59 davon geförderte

Mietwohnungen mit Schwerpunkt Mehrgenerationenwohnen. 40 Miet- bzw. Mietkaufwohnungen stehen für betreutes Senioren-wohnen zur Verfügung. Darüber hinaus sind 30 Eigentumswoh-nungen bzw. Reihenhäuser für „junges Wohnen“ und „Wohnen für Senioren“ geplant. Fertigstel-lung und Wohnungsübergabe voraussichtlich Winter 2013/2014. Am Spatenstich in der Rosa-Hofmann-Straße nahmen neben Vertretern der Projektpartner WohnungsinteressentInnen und zahlreiche Landes- und Stadtpoliti-ker teil. Der Salzburger Wohnbau-landesrat Walter Blachfellner freut sich über das gelungene Projekt: „Die ROSA ZUKUNFT betont die Menschlichkeit.“ www.rosazukunft.at

Spatenstich für die ROSA ZUKUNFT in SalzburgAm 30. Mai fand der offizielle Start des innovativen Wohnbauprojekts ROSA ZUKUNFT in Salzburg-Taxham statt, für dessen Gelingen das Diakoniewerk in mehrfacher Hinsicht mitverantwortlich ist.

Geschäftsführer MMag. Michael König (Mitte) im Kreise der Projektpartner.

Menschen im

alter

Menschen im Alter wollen und sollen mehr vom

Leben haben.

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Juli . 2012 diakonie 15

Am 19. März feierte die Linzerin Berta Reif ihren 103. Geburtstag. Auch Diakonie.mobil Linz reihte sich in die große Schar der Gratulanten ein. Frau Reif lebt noch allein in ihrer Wohnung und wird von ihrem Urenkel, von Diakonie.mobil Linz sowie der Linzer Volkshilfe betreut. Ihre Betreuerinnen bringen Abwechslung in den Alltag und unterstützen sie ihren Bedürf-nissen entsprechend. Wenn ihr Urenkel kommt, freut sie sich besonders. Wer Frau Reif nach ihrem Leben fragt, bekommt nicht viel zu hören, denn sie meint, sie hätte schon viel vergessen. Auch auf die Frage nach dem Geheimnis ihres hohen Alters antwortet sie zumeist: „Dafür kann ich ja nichts.“ Berta Reif ist auch mit ihrem hohen Alter noch eine rüstige Dame, die ihren Alltag, wenn auch mit Unterstützung und Betreuung von außen, gut meistert.

Die Servicestelle Demenz, die das Diakoniewerk im Frühjahr im Haus für Senioren Wels eröffnet hat, ist gut angelaufen. Die Frühjahrskurse fanden großes Interesse, nun stehen im Herbst die näch-sten Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auf dem Programm:• Gedächtnistraining (11.09. bis 27.11.)• Gemeinsam singen (13.09.)• Hilfe beim Helfen (01., 15. und 29.10.)• Gemeinsam bewegen mit Musik (11. 10.)InteressentInnen wenden sich bitte an:Mag.a (FH) Sylvia Boubenicek, 07242/46163-600

In der inspirierenden Atmosphäre des Schlosses Esterhazy wurden von 1. bis 3. Juni bestehende Systeme hinterfragt, über Werte diskutiert und ein Blick auf die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik der Zukunft geworfen. Das internationale Beratungsunternehmen Pricewater-houseCoopers (PWC) hatte dem Diakoniewerk ermöglicht, vor ca. 300 TeilnehmerInnen die Hausgemeinschaften Erdbergstraße in Wien, deren Kooperation mit PwC und das neue Projekt Palliativ Care zu präsentieren. Dieses Projekt wird von PwC mit einer stattlichen Summe unterstützt. Die jahrelange Zusammenarbeit zwischen dem Diakonie-werk und PwC ist ein gutes Beispiel für eine langjährige, gut funktio-nierende CSR-Kooperation. Details zur win²: www.winquadrat.at

Diakoniewerk bei Zukunftskonferenz win2

Die Zukunftskonferenz win² hat sich als Dialogplattform für Top-Studierende und Young Professionals etabliert.

Diakonie.mobil Linz gratuliert zum 103. Geburtstag

Kurse der Servicestelle Demenz

Menschen im

alter

Fotoband über Menschen im Alter

In den Hausgemeinschaften Erdbergstraße wird der Intergenerative Austausch seit Jahren mit dem benachbarten Evangelischen Gymnasium aktiv betrieben.

Im Zuge eines Praktikums der SchülerInnen im Fach Geragogik entstanden durch die Fotografin Angelika Klampfer Fotos, die diese auch in ihrem neuen Fotoband über Menschen im Alter verwenden wird. Im Buch wird den Kooperationen der

HG Erdbergstraße mit SchülerInnen des Gymnasiums, koptischen Jugendlichen und MitarbeiterInnen der Firma PwC ein eigenes Kapitel gewidmet. Dankbar für AbwechslungAn der geragogischen Praktikums-woche und den Praktikumstagen nahmen insgesamt 27 Schüler Innen der Oberstufen teil. Kora Schuster, eine der Praktikantinnen, stellte in ihrem Bericht unter anderem fest: „Allgemein wird oft das Bild vermittelt, dass alte Menschen keinesfalls im Altersheim leben möchten, es wird oft zu einem Synonym für einen Lebensabend in einer kalten, klinischen Umgebung ohne jegliche Freude. Doch die BewohnerInnen, mit denen ich gesprochen habe, waren alle sehr zufrieden mit ihrer Situation und dankbar für die Abwechslung und vor allem für die persönliche Betreuung, die ihnen zuteil wird.“

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diakonie 2012 . Juli 16

Frieda Wiednig musste von frühester Kindheit

an hart arbeiten.

ie Darstellung der Frau beschränkt sich vielfach auf die Rolle der Hausfrau und

Mutter bzw. Großmutter. Die amtliche Statistik ordnet Frauen die höhere Lebenserwartung zu, bedingt dadurch sind mehr als die Hälfte Witwen und

leben in Ein-Personen-Haushalten. Durch diese Singularität haben Frauen die Kosten des Wohnens alleine zu tragen, erhalten aber weniger Pension als Männer. Die Gründe dafür sind in den durch Familienphasen vielfach unterbrochenen Erwerbsbiographien, der Arbeit in Branchen, die traditionell schlecht entlohnt sind und der unbe-zahlten Familien- und Pflegearbeit zu finden. Auch hatten Frauen weniger Chancen auf Ausbildung in der Jugend. Durch ihre höhere Lebenserwartung betreuen und pflegen Frauen aktiv bis ins hohe Alter Angehörige und kümmern sich um den Nachwuchs.

Großmutter versus Silver Ager Die öffentliche Wahrnehmung von

Frauen im Alter ist geprägt durch Bilder wie lächelnde Kukident-Werbeträgerinnen oder liebevolle Großmütter, die in der Betreuung der Enkel ihr größtes Glück finden.

Dieses bescheidene Bild von Frauen im Alter wird verstärkt durch das in der Werbung seit kurzem vermittelte: strahlend schöne und fitte Frauen, die nur durch graues Haar und einige Falten einer höheren Altersgruppe zugeordnet werden können – die

D

Frauen hatten weniger Chancen auf Ausbildung

in der Jugend.

In den Häusern für Senioren des Diakoniewerks leben mehrheitlich Frauen, auch vom mobilen Dienst Diakonie.mobil werden mehr Frauen als Män-ner betreut. Selbst statistische Zahlen belegen die Überreprä-sentanz von Frauen im Alter. Trotzdem sind sie eine Rand-gruppe der Gesellschaft.

Ein Frauenleben lang

Menschen im

alter

Mag.(FH) Susanne Kunze

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Juli . 2012 diakonie 17

Menschen im

alter

Frieda Wiednig wurde 1926 am Neujahrstag auf einem Bauernhof im oberen Mühlviertel geboren. Da Frau Wiednigs Mutter an Multipler Sklerose erkrankt war, musste sie von frühester Kindheit an mitarbeiten. Während des Krieges, Vater und Bruder leisteten Wehrdienst, wurden auch die schweren Arbeiten am Hof von den verbliebenen Frauen verrichtet. Ihren Mann lernte Frieda Wiednig mit 18 Jahren kennen, nach dem Krieg heirateten sie und bekamen zwei Töchter. Bedingt durch die Tätigkeit des Gatten in der VOEST, übersiedelte die Familie mitsamt den Eltern von Frieda Wiednig nach Linz. So konnte sie bis zu deren Tod für die Betreuung ihrer kranken Mutter sorgen. Durch das sparsame Haushalten kaufte die Familie schließlich ein Reihenhaus in Dornach, in dem Frau Wiednig bis zu ihrer Übersiedlung ins Haus für Senioren mit ihrer Tochter und dem Enkelsohn lebte.

Marianne Kaufmann wurde 1924 in eine wohlsituierte Familie in Schlesien geboren. Ihre Mutter starb, als sie drei Jahre alt war, und der Vater sorgte vier Jahre alleine für die Familie, ehe er wieder heiratete. Mit 15 Jahren musste Marianne Kaufmann ein „Landjahr“ bei Bauern absolvieren. Untergebracht war sie in einem Lager, wo strenge Führerinnen den Ablauf bestimmten – eine schwierige Umstellung für Kaufmann. Ihren zukünftigen Mann – ein öster-reichischer Soldat – lernte sie durch eine Brief-freundschaft kennen, nach zwei Jahren des Schrei-bens sahen sie sich zum ersten Mal und heirateten noch im selben Jahr. 1944 erhielt sie den Befehl für die Rüstungsindustrie zu arbeiten und wurde zu den Flugzeugwerken Freiburg kommandiert. Nach dem Krieg waren die Russen in Schlesien und ihre Eltern nach Westberlin geflüchtet. Frau Kauf-mann lebte anfangs noch in Polen und flüchtete erst, nachdem ihr Mann aus der Gefangenschaft entlassen wurde, über Ostdeutschland nach Ös-terreich. In der Nachkriegszeit wohnte die Familie, mittlerweile gab es einen kleinen Sohn, in einem umgebauten Pferdestall ohne Toiletten oder Bad. Erst als ihr Mann in den Stickstoffwerken Arbeit fand, wurde das Leben leichter und die Familie vergrößerte sich um drei weitere Kinder.

„Silver Agers“. Ein Marketingbegriff, der die kaufkräftige Zielgruppe eines bestimmten Lebensabschnittes beschreibt. Diese Bilder sind einseitig und entsprechen Klischees und nicht der Realität. Wenn von Pensionis-tinnen oder Bewohnerinnen gespro-chen wird, reduzieren wir die Frauen dadurch auf eine einzige Rolle und stecken sie in eine Schublade. Auch an der Vielfalt der Lebensentwürfe der Bewohnerinnen in den Häusern für Senioren lassen sich keine Zuord-nungen festmachen.

Keine Leben ist wie das andereGetragen von den Leitprinzipien der Altenarbeit im Diakoniewerk – Selbstbestimmung, Normalität und Bedürfnisorientierung – ist es uns ein Anliegen, die Bewohnerinnen sichtbar zu machen und stereotypen und po-larisierenden Darstellungen vielfältige Bilder entgegen zu stellen. Durch

gemeinsame Gespräche mit Bewoh-nerinnen und Angehörigen über die Biographie erfassen die Mitarbeite-rInnen der Betreuung und Pflege die vielfältigen Lebensentwürfe. Dadurch ist es möglich die Bewohnerinnen in ihrer Lebenskompetenz anzuspre-chen und auf individuelle Bedürfnisse zu achten.

Vielfalt der Lebensentwürfe Exemplarisch für die Biographien der über 1.500 Menschen, die während eines Jahres durch Mitarbeite-rInnen der Altenhilfe im Kontakt zum Diakoniewerk stehen, dienen zwei Ausschnitte aus dem Leben von Bewohnerinnen des Haus für Senioren Linz. Der Frauenanteil in dem 2011 eröffneten Haus liegt bei 85 Prozent. Die beiden Biografien zeigen: Frauen haben in ihrem Leben viel mehr geleistet, als die gängigen Bilder in den Medien vermitteln.

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diakonie 2012 . Juli 18

Projektleiter Mag. Andreas Reichl von den Tourismusfachschulen hat das Wohnhaus für Menschen mit Behinderung des Diakoniewerks bei einem Sommerfest kennen ge-lernt. „Jetzt, wo in Bad Leonfelden in der Vorbereitung auf die Landes-

ausstellung 2013 einiges umgebaut wird, möchten wir die Gelegenheit ergreifen, die Barrieren in der Stadt auszuforschen und Verbesserungs-vorschläge zu machen.

Überprüfung der Situation im HerbstBarrierefreiheit ist ja nicht nur für Menschen mit Behinderung ein Thema sondern auch für Familien mit Kinderwagen und Menschen im

Alter“, beschreibt Reichl den Hin-tergrund des Schulprojektes. Ge-meinsam mit Wohnhaus-Leiterin Marion Reichenberger und ihren MitarbeiterInnen und Bewohne-rInnen wurde das Projekt geplant. Ein Protokoll der Erfahrungen

wird Bürgermeister Alfred Hartl übergeben. Im Herbst überprüfen die ProjektteilnehmerInnen, ob sich die Situation verändert hat. „Es gibt hier schon einige positive Beispiele für Barrierefreiheit. Und wenn wir im Alltag auf bau-liche Hindernisse in Geschäften und öffentlichen Gebäuden sto-ßen, sind die Leonfeldener immer sehr offen und hilfsbereit“, lobt Marion Reichenberger.

Gemeinsam für ein barrierefreies Bad LeonfeldenSchülerInnen der Tourismusfachschulen Bad Leonfelden waren Anfang Mai gemeinsam mit BewohnerInnen und Mitarbeitenden des Wohnhauses Bad Leonfelden auf „Feldforschung“ in Sachen Barrierefreiheit unterwegs.

Einige Barrieren konnten im Zuge des Projekts festgestellt werden.

Menschen mit

behinderung

Menschen mit Beeinträchtigungen haben das Recht auf volle Teilhabe an der

Gesellschaft.

04

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Juli . 2012 diakonie 19

Experten aus Alten- und Behinder-tenhilfe des Diakoniewerks konnten Ende Mai Dr.in Cora van der Kooij, Begründerin des mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodells, und DGKS Elisabeth Bauer, Geschäftsführerin der IMOZ Austria zu einem Fachaus-tausch begrüßen.

Das mäeutische Pflege- und Betreu-ungsmodell geht auf Sokrates zurück und hat durch Frau van der Kooij ihren Ursprung in der Begleitung von Menschen mit Demenz. Mäeutik ist eine Grundhaltung und bedeutet im Wesentlichen: •   schöne Kontaktmomente mit der/

dem KlientIn bewusst registrieren und reflektieren

•   suchend reagieren (Was erlebt die/der KlientIn?) und Erleben ermög-lichen in Form eines integrierten

Fachaustausch unter ExpertenIm Mittelpunkt: das mäeutische Pflegemodell

Inklusion im WalzertaktErstmals fand in der Linzer Tanzschule Horn ein Tanzkurs für Menschen mit Behinderung statt.

Menschen mit

behinderung

Auch ein Rollstuhl ist kein Hindernis beim Tanzen.

Das 3. internationale Kulturfestival sicht:wechsel, das vom 4. bis 11. Mai in Linz stattfand, gab wieder einen beeindruckenden Einblick in die künstle-rischen Fähigkeiten von Menschen mit Beeinträch-tigung, auch aus dem Diakoniewerk. Das Theater Malaria glänzte mit der ausverkauften Premiere von „Experiment Leben – Winklergasse 43“. Einen Tag lang war sicht:wechsel zu Gast im Kunstmu-seum Artemons. Dort setzten sich KünstlerInnen verschiedener Kunstgattungen – unter anderem die Klangschale des Diakoniewerks und die Musiker Erich Heiligenbrunner und Karl Aigner – mit den Werken auseinander.

Die Caritas Salzburg betreibt in Fuschl am See den so genannten Mathiashof: Einen Bauernhof und ein Wohnhaus für 20 Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen, mit dem Ziel, den BewohnerInnen ein bedürfnisorien-tiertes und sinnerfülltes Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Seit 1. April hat die Gruppe Therapie des Diakonie-Zentrums Salzburg im Mathiashof die Erbringung von Physiothera-pie, Ergotherapie und Logopädie übernommen. Grundlagen für diesen neuen Einsatzort sind die sehr positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit des Therapiezentrums Pinzgau und eine Vertragserweiterung für die Abrechnung mit den Sozialversicherungen.

Bis 26. August, sonntags von 10 bis 18 Uhr, ist die Ausstellung IRR.RELEVANT im Kunstmuseum Artemons in Hellmonsödt/OÖ. zu sehen. Diese Gruppenausstellung vereint renommierte zeitgenössische oberösterreichische Künstler-persönlichkeiten mit KünstlerInnen aus dem Diakoniewerk, der Lebenshilfe, der Caritas und dem Institut Hartheim. Aus dem Atelier des Diakoniewerks sind Johanna Rohregger und Heinz-Frieder Adensamer an der Ausstellung beteiligt.

Diakoniewerk bei sicht:wechsel

Weitere Kooperation mit der Caritas Salzburg

Atelier-KünstlerInnen stellen aus

Aus den Räumen der Linzer Tanz-schule Horn erklingt die Musik für einen langsamen Walzer. Ein Tanzkurs wie jeder andere? Nicht ganz. Die neun Tanzbegeisterten haben eine Beeinträchtigung, eine Teilnehmerin sitzt im Rollstuhl. Doch auch für sie gibt es „Schritte“, ein Drehen mit dem Rollstuhl im Dreivierteltakt. „Dieser klassische Tanzkurs für

erlebnisorientierten Alltags•   bewusst reflektierte Beziehungs­

gestaltung durch Kontakt aufnehmen und halten

•   eine Dokumentation, die diese Prozesse hervorruft und Kommuni-kationssysteme unterstützt

•   Teamkultur der Geborgenheit durch Austausch der Mitarbeite-rInnen und gegenseitige Unter-stützung in der Vorgehensweise sicherstellen

Die Expertenrunde war sich einig, dass diese Grundhaltung maßgeb-lich für die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen ist und neben vielen anderen Methoden gelebt werden kann. Der Austausch zwi-schen Altenhilfe und Behindertenhil-fe wurde als bereichernd empfunden und wird fortgeführt.

Menschen mit Beeinträchtigung ist für uns eine ganz neue Erfahrung“, erklärt die Tanzpädagogin Christine Maria Krenn. In Zusammenarbeit mit FRISBI, dem Zentrum für Freizeit-Sport-Bildung im Diakoniewerk, ist es gelungen, erstmals einen Tanzkurs in einer öffentlichen Tanzschule zu organisieren. „Es ist wichtig für die Menschen nicht nur im geschützten Rahmen einer Institution tanzen zu lernen. Hier sind sie Teil der Ge-sellschaft, sie begegnen anderen Tanzbegeisterten, die nach ihnen ihren Kurs haben und treten so ganz natürlich mit ihnen in Kontakt“, be-tont Sabine Hagenauer, die für FRISBI den Kurs mit organisiert hat.

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eilhabe bedeutet, am gesell-schaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben teil-

nehmen zu können. Politisch gibt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen einen klaren Rahmen vor. Österreich hat die UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2007 unterzeichnet und verpflich-tet sich damit die Konvention umzu-

setzen und Gesetze und Richtlinien entsprechend anzupassen. Verwal-tung, Gesetzgebung und Rechtsspre-chung sind gefordert, Maßnahmen im Einklang mit der Konvention zu setzen bzw. konventionskonform zu entscheiden. Die UN-Behindertenrechtskonvention vertritt einen menschenrechtsbasier-ten Ansatz und betont das Recht auf Vielfalt und Anderssein. Es werden keine neuen Rechte formuliert, sondern bestehende Menschenrechte für die Belange von Menschen mit Behinderungen adaptiert.

Selbstbestimmtes LebenDer Aspekt der Teilhabe findet sich in mehreren Artikeln der UN-Be-hindertenrechtskonvention wieder. Am deutlichsten wird die Forderung nach einer inklusiven Gesellschaft im Artikel 19 – Selbstbestimmtes Leben und Teilhabe an der Gesellschaft.

Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf volle Einbe-ziehung in und Teilhabe an der

Gesellschaft. Dies soll zum einen gewährleistet werden durch die freie Entscheidung über den Aufenthalts-ort, die Wohnform und darüber, mit wem sie leben wollen. Zum anderen soll auch der Zugang zu gemeinde-nahen Unterstützungsdiensten zu Hause und in Einrichtungen sicher-gestellt werden. Schließlich ist auch der barrierefreie Zugang zu allen gemeindenahen Dienstleistungen und Einrichtungen für die Allgemein-heit sicherzustellen.

Unter diesem Titel stand die diesjährige Fachtagung der Behindertenhilfe. Neben den rechtlichen Rahmenbedin-gungen, die sich aus der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ergeben, wurden Beispiele aus der Praxis im Diakoniewerk vorgestellt, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen verdeutlichten.

Teilhabe konkret – Umsetzung im Alltag

Die UN-Behindertenrechts- konvention betont

das Recht auf Vielfalt und Anderssein.

TMag. (FH) Stefan Marchewa

Teilhabe konkret: KlientInnen und MitarbeiterInnen der Tagesstätte Moserhofgasse Graz gehen regelmäßig auf den Markt …

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Juli . 2012 diakonie 21

Menschen mit

behinderung

In der Praxis findet die Auseinander-setzung mit den Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention im Diakoniewerk in vielfältiger Weise statt. Zahlreiche Beispiele machen deutlich, wie im Alltag versucht wird Teilhabe von Menschen mit Behinderung umzusetzen.

•   Beispielsweise wird in der Werk-stätte Schladming der Wochenplan von MitarbeiterInnen mit Beein-trächtigung selbst gestaltet. Die gemeinsame Koordination und Planung wird durch die Modera-tion eines/einer MitarbeiterIn mit Behinderung ermöglicht, der/die dadurch eine aktive Rolle in der Arbeits gestaltung einnimmt.

•   In der Wohngemeinschaft  Lederergasse/Gallneukirchen sind die BewohnerInnen aktiv in die Erstellung der Dokumentation eingebunden. Sie haben die Mög-lichkeit nachzulesen, was von den MitarbeiterInnen dokumentiert wurde. Durch die Verwendung von „Einfacher Sprache“ und den Einsatz von Symbolen werden

die Inhalte der Dokumentation verständlich gemacht.

•   Gemeinsam mit der Firma Horn-bach läuft in der Werkstätte Bad Wimsbach ein Projekt der Inte-grativen Beschäftigung. Mitar-beiterInnen mit Beeinträchtigung stellten sich einem internen Bewer-bungsverfahren und arbeiten nun im Baumarkt eigenverantwortlich mit. Ihre Aufgaben sind sehr viel-fältig und reichen von der Regalbe-treuung und dem Nachfüllen von Produkten bis hin zur Versorgung der Pflanzen.

•   Ein Projekt in den Werkstätten Linz widmet sich der beruflichen Bildung von Menschen mit Behin-derung. Dabei werden spezielle Schulungsmaßnahmen entwickelt, die die beschäftigten Mitarbei-terInnen mit Behinderung für ihren persönlichen Arbeitsbereich benötigen.

•   Im Bereich der Werkstätten Gall-neukirchen wurden Menschen mit Behinderung zu unterschied-lichen Aspekten des Arbeitslebens befragt. Eine Fragestellung lautete,

… oder auch einmal zum Essen in ein Lokal in der

Innenstadt.

was unter Entwicklungsmög-lichkeiten verstanden wird. Eine befragte Person antwortete zum Beispiel: „Meine Fähigkeiten ausbauen, dass ich aus dem, was ich gut kann, noch mehr machen kann.“ Auf die Frage, welche Entwicklungsmöglichkeiten in der Werkstatt gesehen werden, mein-te eine Person: „Bei Bella Flora arbeite ich mit anderen Kollegen. Das ist lustig. Die sind nicht so schwierig und eigensinnig. Die sind normal.“

Symposion zu TeilhabeDiese Beispiele sind ein Teil der zahlreichen Initiativen, die sich aktiv mit den Forderungen der UN- Behindertenrechtskonvention auseinandersetzen und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Alltag zum Ziel haben.Das diesjährige Martinstift-Sympo-sion am 12. Oktober 2012 im Linzer Brucknerhaus widmet sich ebenfalls dem Thema Teilhabe und steht unter dem Titel: „Ich bin dabei!“ Teilhabe verändert unsere Gesellschaft.

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Unter dem Motto „Altenarbeit in Bewegung“ liefen Schüler Innen und Mitarbeiter-Innen der Gallneukirchner Ludwig-Schwarz-Schulen beim Linz-Marathon im April die Viertel-Marathondistanz.

Die fünf Läuferinnen und zwei Läufer nutzten diese Gelegenheit mit 400 pfiffigen, mit Textilien ausgestalteten Karten Werbung für ihre Ausbildung zu machen. Durch ihre orangefar-benen Stirnbänder mit der Aufschrift

„Schule Altenarbeit“ waren die LäuferInnen weithin sichtbar und als zusammengehörig erkennbar. Außerdem trugen alle einen Button mit dem Diakoniewerks-Logo. Ein besonderes Dankeschön für die umfangreichen Vorbereitungs-arbeiten geht an die Lehrerinnen Mag.a (FH) Silvia Bauer-Bäck und Mag.a Melanie Dannmayr.Apropos Altenarbeit in Bewegung – ein spannendes Berufsfeld mit Zukunft und Sinn – mehr auf www.sozialausbildung.at.

Altenarbeit in Bewegung

An der Schule für allgemeine Gesundheits- und Kranken-pflege am Diakonissen-Krankenhaus Linz wurden die Aufnahme verfahren für den nächsten Ausbildungsjahr-gang, der im Herbst 2012 im Bildungszentrum Diakonissen Linz startet, abgeschlossen.

Das sehr starke Interesse an einem sinnstiftenden und zukunftssicheren Beruf kam auch durch eine hohe Anzahl an BewerberInnen zum Ausdruck.

Nachdem im Jahr 2010 das erste Mal ein Ausbildungslehrgang zur/m Dipl. Gesundheits- und Krankenschwes-ter/pfleger im Bezirk Perg startete, laufen die ersten Planungen für das

Aktiv für

ausbildung

Soziale Kompetenz sowie Teamfähigkeit

entwickeln und stärken, über die fachliche

Bildung hinaus.

05

Bildungszentrum Diakonissen Linz bildet 2013 wieder im Bezirk Perg aus

Schuljahr 2013 an. Dann ist nämlich die dreijährige Ausbildung, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Betreuung und Pflege von Menschen mit geriatrischen Erkrankungen, wieder im Bezirk Perg geplant. Ziel ist es, dem weiterhin steigenden Bedarf an qualifizierten Betreuungskräften gerecht zu werden und den Bezirk Perg besser mit diplomiertem Pflege-personal – insbesondere in Senioren-einrichtungen – zu versorgen.

Erste Informationen stehen bereits zur Verfügung: Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Diakonissen-Krankenhaus Linz, Körnerstraße 34, 4020 Linz, Tel. 0732/7675-575 oder [email protected], www.diakonissen-linz.at.

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Juli . 2012 diakonie 23

ie im September 2011 eröff-nete neue Johann Sebastian Bach Musikschule des

Diakoniewerks in Innsbruck unter der Leitung von Direktorin Mag.a Bärbel Kretz hat in kürzester Zeit großen Zuspruch erlangt und kann inzwischen auf 140 Schülerinnen und Schüler von Klein bis Groß und Jung und Alt blicken.

14 Lehrerinnen und Lehrer unter-richten mit viel Engagement in der neuen Musikschule. Neben Musika-lischer Früherziehung in fünf Kursen an drei Kindergärten wird in den Räumlichkeiten der Evangelischen Christuskirche Klavier und Jazz-Piano, Geige, Block- und Querflöte, Gitarre, Cello, E-Bass, Schlagzeug und Saxofon unterrichtet. Der Kinderchor „Bach-Kids“, ein Jazz-Ensemble, Jazz-Gesang und klas-sischer Gesangsunterricht runden das Angebot ab. Im neuen Schuljahr 2012/13 wird mit Orgel, Oboe, Trom-pete, Klarinette und Kontrabass das Instrumental angebot erweitert.

Erfolgreiche AuftritteDie Lehrerinnen und Lehrer sowie der Kinderchor der JSBM Inns-bruck sind schon bei zahlreichen Veranstaltungen musikalisch in Erscheinung getreten. So konnte auf kirchengemeindlicher Ebene das

Adventkonzert im Dezember 2011 und die Einführung der Presbyter der Christuskirche im Jänner 2012

mit gestaltet werden. Die „Bach-Kids“ durften im März bei der feierlichen Spendenverleihung „Licht ins Dunkel“ der Innsbrucker Kommunalbetriebe im Beisein der Bürgermeisterin Oppitz-Plörer sin-gend den Frühling begrüßen.

Vor Schuljahresende standen im Juni noch drei Termine mit Beteiligung der Musikschule an. So wurde das Stadt.Teil.Fest um die Christuskirche gefeiert. Das erste Musikschulkonzert mit Beiträgen der Schülerinnen und Schüler fand

am 21. Juni in der Christuskirche statt und bei der Verabschiedung von Superintendentin Luise Müller waren Direktorin Kretz und ihr Team von Lehrerinnen und Lehrern zu hören.

Stetiges WachstumFür das kommende Schuljahr haben sich bereits viele musikalisch In-teressierte angemeldet, es können aber gerne weitere Anmeldungen unter www.bach-musikschule-innsbruck.at folgen. Nun gilt es bald zusätzliche Räumlichkeiten in Innsbruck zu finden, um dem ste-tigen Wachstum und der Nachfrage gerecht werden zu können.

Wir freuen uns mit unserer Musik-schule in der traditionsreichen Kulturstadt Innsbruck einen neuen Ton angestimmt zu haben und hof-fen, dass in den folgenden Jahren daraus eine große Melodie wird.

Die Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck stellt sich vor. Ein ereignisreiches erstes Musikschuljahr neigt sich dem Ende zu.

D

Aktiv für

ausbildung

„Wir werden immer größer – jeden Tag ein Stück!“

Mag.a Bärbel Kretz

Der Kinderchor „Bach-Kids“ ist schon

mehrmals öffentlich aufgetreten.

Die Johann Sebastian Bach Musikschule hat bereits

großen Zuspruch.

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diakonie 2012 . Juli 24

Es gehört bereits zur schönen Tradition im Kompetenz-Zentrum Geburt, die jungen ErdenbürgerInnen, die im Diakonissen-Krankenhaus Salz-burg zur Welt kamen, gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern an den Ort ihrer Geburt einzuladen. Und es gehört zur spirituellen Ausrichtung einer diakonischen Privatklinik, dies gemeinsam mit der ökumenischen Seelsorge zu tun. So geschehen auch heuer wieder: Ende Mai fand der diesjährige Ökumenische Geburtsort-Gottesdienst in der Kirche des Diakonie-Zentrums statt, zu der die Geburtsjahr-gänge 2006 bis 2010 eingeladen waren. Viele positive und dankbare Rückmeldungen bestätigen die besondere Bedeutung von Geburtsort- Gottesdiensten. Denn was gibt es schöneres für eine Familie als die Geburt eines gesunden Kindes? Und daran möchte man sich schließlich immer wieder gerne erinnern.

An wichtige Orte kommt man immer wieder gerne zurück …Geburtsort-Gottesdienste im Diakonie-Zentrum Salzburg werden gerne besucht.

Gesundheitstag „Auf Herz & Nieren“ im Diakonissen-Krankenhaus SalzburgAm 8. Mai widmete sich das Diakonissen-Krankenhaus Salzburg unter dem Motto „Auf Herz & Nieren“ der Ver-meidung und Behandlung von Erkrankungen dieser beiden lebenswichtigen Organe.

Die Internisten OA Dr. Bernhard Graf (Kardiologie) und OA Dr. Martin Gerke (Nephrologie) informierten in Vorträgen über Vorbeugung, Krank-heitssymptome, Untersuchungs-möglichkeiten, Folgeerkrankungen, Therapiemethoden und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei akuten Problemen. In der wieder stark frequentierten Gesundheitsstraße bestand die Möglichkeit, Blutdruck, Blutzucker, Blutfette, BMI und Körperfett kontrollieren zu lassen. Der nächste Gesundheitstag im Juni richtete den Focus auf „Magen & Darm“, eine

weitere interdisziplinäre Schwer-punktsetzung im Diakonissen- Krankenhaus Salzburg.

Mit der Veranstaltung von Gesund-heitstagen bietet das Diakonissen-Krankenhaus der Salzburger Bevölke-rung die beste Gelegenheit, „auf ihre Gesundheit zu schauen“. Und auf diesem Wege können die Kompe-tenzen der Fachärzte der Privatklinik bestens vermittelt werden.

Aktiv für

gesundheit

Persönliche und ganzheitliche Betreuung

vervollständigen moderne

Hochtechnikmedizin.

06

Page 25: Diakonie 3 / 2012

Juli . 2012 diakonie 25

Aktiv für

gesundheit

ie künstlichen Kniegelenke der englischen Firma CORIN wurden in einem Zeitraum

von drei Jahren von einem Chirurgen-team von Weltruf entwickelt, darunter der Orthopäde Dr. Thomas Paszicsnyek aus Kapfenberg, der u.a. im Diakonissen-Krankenhaus als Ausbildner tätig ist. Gemeinsam mit OA Dr. Christian Kaulfersch, Leiter des Departments für Unfallchirurgie, hat er die ersten künstlichen Knie-gelenke der neuesten Generation den PatientInnen im Diakonissen-Krankenhaus eingesetzt.

„Mit der Verbesserung des Implan-tates ist nicht nur die Haltbarkeit gestiegen, unsere Patienten gewin-nen auch schneller die alltägliche Mobilität zurück. Durch die Rekon-struktion des Kniegelenkes um die vorhandenen Weichteile werden auch sportliche Aktivitäten, wie z. B. Schifahren, rascher wieder mög-lich“, erklärt Dr. Paszicsnyek. Und Dr. Kaulfersch ergänzt: „Wir sind stolz, als eine der ersten Abteilungen weltweit an diesem wegweisenden Projekt beteiligt zu sein und damit

die Lebensqualität unserer Patienten mit Kniegelenksersatz weiter verbessern zu können.“

Verbesserung der LebensqualitätViele konventionelle Knie-Systeme wurden bereits vor über 20 Jahren entwickelt. Durch ein besseres Verständnis der Bewegungsprin-zipien waren die Entwickler jetzt in der Lage, ein System zu entwi-ckeln, das besser im Einklang mit den bestehenden Weichteilen im Kniegelenk funktioniert. Die neue Prothese ist auch deutlich länger haltbar, so dass für PatientInnen mit fortgeschrittener Knorpel-schädigung des Kniegelenkes das Einsetzen des neuen Knie-Systems eine deutliche Verbesserung der

Lebensqualität bringt. Dies betrifft mehr als 300.000 PatientInnen pro Jahr in ganz Europa.

Beste Beratung für PatientInnen mit AbnützungserscheinungenNoch mehr PatientInnen wer-den europaweit mit künstlichen Gelenken der Hüfte versorgt – im Diakonissen-Krankenhaus Schlad-ming auch mit Hüft-Endoprothesen der neuesten Generation. Wer unter unfallbedingten Beschwerden am Knie- und Hüftgelenk leidet, kann seine Beschwerden in der Knie- und Hüftambulanz des Diakonissen-Krankenhauses nach Terminverein-barung klinisch und röntgenolo-gisch abklären und sich individuell beraten lassen.

Als eine der ersten Abteilungen weltweit hat die Unfallchirurgie im Diakonissen-Krankenhaus Schladming im März 2012 erstmals die neuen „Unity Knee Systems“ bei PatientInnen mit Kniegelenksproblemen eingesetzt.

Freuen sich, dass mit den neuen Kniegelenken die Lebensqualität der PatientInnen verbessert werden kann (v. l. n. r.): OA Dr. Christian Kaulfersch, die MitarbeiterInnen der CORIN Group Erich Reiter, Andy Sutcliffe, Frau Simran Sabharwal, Gianlucca Girotti, Wolfgang Felgitscher sowie Orthopäde Dr. Thomas Paszicsnyek (Mitte).

D

Schnellere Genesung und bessere Haltbarkeit

Ing. Hannes Stickler

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diakonie 2012 . Juli 26

Kinder mit Behinderung brauchen die vielseitigen Anregungen der nicht behinderten Kinder, an denen sie sich orientieren können. Und die anderen Kinder erwerben schon frühzeitig soziale Kompetenzen, die ihnen später zu Gute kommen.

Unseren Kindern sind Vorurteile fremdTamara ist ein 4-jähriges Mädchen mit Down-Syndrom. Sie kann nicht sprechen und war vor ihrer Ope-ration auch stark sehbehindert. Aber ihren Freundinnen macht das nichts aus. Sie verstehen sich auch so und sind ein Herz und eine Seele. Auch Ivo, ein 5-jähriger Bub, der im Rollstuhl sitzt, hat im Kindergarten Sunčani most ideale Entwicklungs-chancen. Hier kann er unbeschwert mit Gleichaltrigen spielen und von den anderen Kindern lernen.

Technik als Türöffner Ivo hat auch gelernt, einen Computer zu bedienen. Und er kann trotz eingeschränkter Moto-rik mit einer speziellen Steuerung schon einige Worte am Computer schreiben. Ein Riesenerfolg für ihn. Mit einem eigenen Gerät könnte er noch größere Fortschritte machen. Tamara kann keine Buntstifte halten. Aber sie kann zeichnen. Mit einem Computerprogramm für Kinder und einer speziellen Maus. Damit über-windet sie ihre motorischen und koordinativen Einschränkungen. Das macht sie glücklich und stärkt ihr Selbstvertrauen.

Der Kindergarten braucht Ihre UnterstützungDamit wir dieses für Bosnien-Herzegowina einzigartige Projekt weiterentwickeln und Kinder mit Behinderung so fördern können, dass sie später im Leben besser zurecht kommen, brauchen wir Ihre Unterstützung. Für Sprachcomputer (3.000 Euro) und Lernsoftware zur Förderung der Kinder (100 Euro/Stück), aber auch für die bessere Ausstattung des Kindergartens, z. B. mit einer Nestschaukel (500 Euro).

Vielen herzlichen Dank!

Schenken Sie Zukunft für Kinder mit Behinderung!400 Kinder haben in den letzten 10 Jahren unseren integrativen Kindergarten Sunčani most in Mostar/Bosnien-Herzegowina besucht. Kinder mit und ohne Behinderung werden hier gemeinsam betreut und gefördert. Und alle profitieren.

Pflegebett für Wohnhaus PregartenDurch die großzügige Spende der Firma Prospero und PhysioNova wurde die Anschaffung eines Spezial-Pflegebettes samt Anti-Decubitus Matratze für einen Bewohner des Wohnhauses Pregarten möglich.

Impfstoffe von Baxter HealthcareMehr als 70 Impfstoffe gegen den FSME-Virus (Zeckenimpfung) im Wert von rund 1.300 Euro hat die Pharmafirma BAXTER für die im Flücht-lingsheim Deutschfeistritz betreuten jungen Er-wachsenen gespendet. Auch ließ es sich BAXTER nicht nehmen, die Impfstoffe direkt per Auto von Wien nach Deutschfeistritz zu bringen.

1.000 Euro für Theater MalariaMit einer Spende von 1.000 Euro hat die Evange-lische Pfarrgemeinde Wallern das Theater Malaria unterstützt, dessen Theaterstück „Experiment Leben – Winklergasse 43“ im Mai zum ersten Mal aufgeführt wurde.

Kärntner Landlerhilfe unterstützt Werkstätte SibiuSchon seit der Gründung unterstützt die Kärnt-ner Landlerhilfe die Werkstätte Sibiu/Hermann-stadt des Diakoniewerks mit regelmäßigen Spen-den. Der heuer gespendete Betrag von 500 Euro wird mithelfen, den Urlaub für die in der Werk-stätte betreuten Menschen zu ermöglichen.

Jung-LEOS Gallneukirchen spenden für ReittherapieMit der Spende von 300 Euro der Jung-LEOS Gallneukirchen kann eine Reittherapie für die 16-jährige Viktoria aus dem Wohnhaus Mühle finanziert werden.

Ausflugserlebnis dank SandozAnlässlich ihres „Community Partnership days“ hat die Firma Sandoz in Kundl die Werkstätte Kirchbichl zu einem Kinobesuch und einem Ausflug eingeladen. Höhepunkt des Tages war ein Konzert der „Kleinsöller Spitzbuam“, die nach dem Mittagessen zum Tanz aufspielten.

... an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!

bitte Ein herzliches Dankeschön …

Mit einer speziellen Maus und einem Computer programm kann Ivo schon einige Worte schreiben.

Mag. Markus Aichelburg-Rumerskirch

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Juli . 2012 diakonie 27

termine

15 Jahre Garten & Landschaft Dieser innovative Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung feiert in Gallneukirchen sein 15-jähriges Bestehen mit einem bunten Nachmitt ag. Freitag, 7. September, ab 13 UhrLinzerberg, Gallneukirchen

Diakoniefest TirolDie Werkstätt e Kirchbichl lädt wieder ein mitzufeiern.Freitag, 21. SeptemberWerkstätt e Kirchbichl

40. Martinstift -SymposionThema: „Ich bin dabei! – Teilhabe verändert unsere Gesellschaft “.Infos/Anmeldung: www.diakoniewerk.at/symposionFreitag, 12. Oktober, 9 bis 16 UhrBrucknerhaus, Linz

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Andreas Salcher Ich habe es nicht gewusstEines Tages wird dir ein Kind in die Augen schauen. Ein Kind, das du kennst. Es wird die Dinge, die heute passieren, beim Namen nennen: Raub von Ressourcen, Vergift ung von Sehn-süchten, Gleichgültigkeit gegenüber dem Elend, Maximie-rung des Eigennutzes. Dann kommt eine Frage: Hast du es damals wirklich nicht gewusst? Plötzlich spüren wir, dass es uns doch betrifft und wir entscheiden müssen: hinschauen und handeln oder wegschauen und unterlassen. Andreas Salcher zeigt mit vielen bewegenden Beispielen, dass jeder auch noch so kleine Versuch, eine Chance zu ergreifen, zum faszinierenden Erlebnis werden kann.

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Page 28: Diakonie 3 / 2012

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Impressum Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0, [email protected]. Herausgeber: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Sabine Etzlstorfer, Susanne Kunze, Stefan Marchewa, Erwin Oberbramberger, Daniela Scharer, Günther Wesely. Fotos: photocase.de (S. 1), Christian Herzenberger (S. 4/5), Thomas Smetana (S. 5 unten), Joe Putz (S. 11 unten), photocase (S. 12), Doris Wild (S. 14, 24), Angelika Kampfer (S. 15 oben), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at (Layout und Gestaltung: Christoph Lehner) Druck: Samson Druck Ges.m.b.H. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 12a

Mag. Markus Aichelburg Fundraising, Kommunikation & PR [email protected]

Mag.a Andrea Brummeier Kommunikation & PR Chefredakteurin Diakonie [email protected]

Mag.a Bärbel Kretz Direktorin Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck [email protected]

Mag.a (FH) Susanne Kunze Kompetenzmanagement Altenhilfe [email protected]

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Mag.a Daniela Scharer, MBA Leitung Kommunikation & PR [email protected]

Claudia Seißler Evangelische Seelsorgerin, Diakonie-Zentrum Salzburg [email protected]

Ing. Hannes Stickler Kommunikation & PR Region Schladming [email protected]

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