Diakonie-Magazin 01-2019 ESSLINGEN...2 Das Magazin Sommer 2019 Ungleicher Wettkampf Spannung im...

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Der KDV be- grüßt neue Leitungskraft Seit Dezember 2018 leitet Maria Neuscheler die Diakonische Be- zirksstelle Nürtin- gen und die Fach- bereiche Flucht und Migration sowie Schwangeren- beratung. Der KDV freut sich auf die Zusammenarbeit. Ihrer Vorgängerin Renate Maier-Scheffler dankt der KDV ganz herzlich für ihr langjähriges wertvolles Engagement beim KDV und wünscht ihr für ihre neuen Aufga- ben im hohen Norden alles Gute. Risikofreier Bluttest wirft ethische Fragen auf Ein einfacher Bluttest kann zeigen, ob das ungeborene Kind einen Gende- fekt aufweist. Das neue Verfahren stößt auf Kritik, da es Eltern in einen Entscheidungskonflikt stürzen kann. Wie wollen wir in Zukunft als humane Gesellschaft mit Krankheit und Behin- derung umgehen? Der KDV wird diesen Prozess weiter begleiten und fordert eine Ethik-Kommission. Sozial Digital II – ESF-Projekt 2019 Gefördert vom Europäischen Sozial- fonds und in Zusammenarbeit mit den Jobcentern bietet der Kreisdiakonie- verband (KDV) langzeitarbeitslosen Menschen, Alleinerziehenden oder Menschen mit Migrationshintergrund ein Projekt zur Verbesserung der Kompetenz bei der Nutzung digitaler Angebote. www.kreisdiakonie-esslingen.de/ projekte/sozial_digital/ kurz notiert „D en Kindern soll es an nichts mangeln“ – Dass es dazu nicht kommt, ist die größte Sorge von Viviane S. Obwohl ihr Mann Vollzeit arbeitet, sie selbst einen Mini- job als Putzhilfe hat und das Jobcenter die Miete bezahlt, ist das Familienbudget knapp. „Ich muss ständig jonglieren“, sagt die 42-jährige Mutter von vier Töchtern im Alter von vier, zehn, zwölf und 16 Jahren. 2014 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Baufirma. Anfangs lief diese gut, doch dann sum- mierten sich die Außenstände von Kunden mit der Folge, dass die Firma Schulden anhäufte. 2018 schlossen sie das Unternehmen. Herr S. nahm eine Stelle im Bauge- werbe an und die Familie zog aus einem Haus in eine Vier-Zimmer- Wohnung. Dort geht es nun beengt zu, was immer wieder zu Reibereien führt. Die Suche nach einer größe- ren, bezahlbaren Wohnung war bis- her vergeblich. „Ich habe schon 150 Absagen bekommen“, erzählt S. Nach Abzug aller Fixkosten bleiben monatlich zwischen 200 und 450 Euro für Essen und Kleidung, schätzt S. Zusätzliche Ausgaben, wie eine neue Brille oder Zusatz- kosten beim Zahnarzt oder Kiefer- orthopäden, reißen schnell ein tiefes Loch ins familiäre Budget. Auch Schulden muss die Familie beglei- Armut im Landkreis Esslingen Ihren Kindern zuliebe verzichtet Viviane S. auf vieles dung, teure Fahrräder oder schicke Handys haben. „Gute Bildung ist uns wichtig“, betont sie. Doch Schulbücher, Nachhilfe und CDs zum Erlernen von Fremdsprachen sind teuer. Auch sportliche Aktivi- täten unterstützt sie trotz zusätz- licher Kosten für Vereinsbeiträge oder entsprechende Sportkleidung. Am meisten jedoch belastet Viviane S. das ständige Vorsprechen beim Jobcenter und anderen Behörden. „Das ewige Kämpfen macht müde“, sagt sie. S. ist psychisch und körperlich angeschlagen. Die chen. Jetzt steht für zwei Kinder ein Schullandheim-Aufenthalt an. „Ich weiß noch nicht, wie ich das bezah- len soll“, sagt sie. Bei der Schule und beim Jobcenter um einen Zu- schuss bitten, fällt S. schwer. Denn sie möchte, dass nie- mand von ihrer Ar- mut weiß. Auch des- halb achtet sie sehr darauf, dass die Kin- der gut angezogen sind und auch immer Essensgeld für die Schule haben. Sie schaut immer nach Schnäppchen oder kauft Second-Hand. Bei Lebensmitteln sucht sie nach Sonderangeboten und geht zur Tafel, um ihren Kindern eine gesunde Ernährung zu bieten. Doch alle Sparsamkeit nützt nichts, wenn etwa die Waschmaschine kaputt geht: „Ich habe sechs Wo- chen von Hand gewaschen“, er- zählt S. Ein privates Darlehen half ihr kurzfristig aus der Klemme, doch dieses muss sie zurückzah- len. Auch Kindergeburtstage zu feiern sei schwierig. „Andere Kinder feiern im Kino oder im Schwimm- bad, da kann ich nicht mithalten.“ Damit die Mädchen nicht unter der prekären Situation leiden, verzich- tet sie selbst auf Vieles. An Urlaub, Essen gehen oder einen Kinobe- such ist nicht zu denken. „Für mei- ne Kinder tue ich alles“, beteuert die Mutter. Sie hat erlebt, wie ihre Kinder gehänselt und ausgegrenzt wurden, weil sie keine Markenklei- Situation belastet auch die Ehe, immer wieder gibt es Streit. Wenn der Vater ihrer ältesten Tochter keinen Unterhalt zahlt, kann sie zwar einen Vorschuss beantragen, doch bis dieser bezahlt wird, dau- ert es. Dies gelte auch für andere Fördermittel, erklärt Karin Walraven vom Kreisdiakonieverband. Da- durch entstünden immer wieder finanzielle Lücken. „Viele sind über- fordert mit der Bürokratie, fühlen sich ausgeliefert und leiden darun- ter, immer Bittsteller zu sein“, weiß Walraven aus ihrer Arbeit. Editorial Liebe Leserin und lieber Leser, bei der Vorbereitung zu diesem Editorial habe ich mich ge- fragt: Was ist für mich Armut? Ich lade Sie ein – schenken Sie sich 30 Sekunden des Innehaltens in Ihrem Alltag. Was bedeutet Armut für Sie ganz persönlich? Sie werden merken: Bei Armut denken Sie in erster Linie an Geld. Aber Geld allein macht nicht glücklich. Inzwischen ist für viele die Armut an sozialen Kontakten zu einem großen Problem geworden. Um die materielle Armut zu besiegen, braucht es Geld. Eine Umvertei- lung ist deshalb zwingend notwendig, sodass es allen Menschen für den Alltag reicht und allen der Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teil- habe ermöglicht wird. Um aber der sozialen Armut zu begegnen, braucht es offene Ohren, mehr Interesse am Nächsten und ein weiches Herz. Eine gesegnete Zeit – und viel Mut beim Geben und Begegnen wünscht Ihnen Ihr Eberhard Haußmann Ausgabe Kreisdiakonieverband im Landkreis ESSLINGEN Das Magazin Sommer 2019 Armut Seite 2 Landesseite Seite 3 Service Seite 4 » Ich habe schon 150 Absagen bekommen. «

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Sommer 2019

Der KDV be-grüßt neue Leitungskraft

Seit Dezember

2018 leitet Maria

Neuscheler die

Diakonische Be­

zirksstelle Nürtin­

gen und die Fach­

bereiche Flucht

und Migration sowie Schwangeren­

beratung. Der KDV freut sich auf die

Zusammenarbeit. Ihrer Vorgängerin

Renate Maier­Scheffler dankt der

KDV ganz herzlich für ihr langjähriges

wertvolles Engagement beim KDV

und wünscht ihr für ihre neuen Aufga­

ben im hohen Norden alles Gute.

Risikofreier Bluttest wirft ethische Fragen auf

Ein einfacher Bluttest kann zeigen, ob

das ungeborene Kind einen Gende­

fekt aufweist. Das neue Verfahren

stößt auf Kritik, da es Eltern in einen

Entscheidungskonflikt stürzen kann.

Wie wollen wir in Zukunft als humane

Gesellschaft mit Krankheit und Behin­

derung umgehen? Der KDV wird

diesen Prozess weiter begleiten und

fordert eine Ethik­Kommission.

Sozial Digital II – ESF-Projekt 2019

Gefördert vom Europäischen Sozial­

fonds und in Zusammenarbeit mit den

Jobcentern bietet der Kreisdiakonie­

verband (KDV) langzeitarbeitslosen

Menschen, Alleinerziehenden oder

Menschen mit Migrationshintergrund

ein Projekt zur Verbesserung der

Kompetenz bei der Nutzung digitaler

Angebote.

www.kreisdiakonie­esslingen.de/

projekte/sozial_digital/

kurz notiert

„Den Kindern soll es an nichts mangeln“ – Dass es dazu nicht kommt,

ist die größte Sorge von Viviane S. Obwohl ihr Mann Vollzeit arbeitet, sie selbst einen Mini­job als Putzhilfe hat und das Jobcenter die Miete bezahlt, ist das Familienbudget knapp. „Ich muss ständig jonglieren“, sagt die 42­jährige Mutter von vier Töchtern im Alter von vier, zehn, zwölf und 16 Jahren. 2014 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Baufirma. Anfangs lief diese gut, doch dann sum­mierten sich die Außenstände von Kunden mit der Folge, dass die Firma Schulden anhäufte. 2018 schlossen sie das Unternehmen. Herr S. nahm eine Stelle im Bauge­werbe an und die Familie zog aus einem Haus in eine Vier­Zimmer­Wohnung. Dort geht es nun beengt zu, was immer wieder zu Reibereien führt. Die Suche nach einer größe­ren, bezahlbaren Wohnung war bis­her vergeblich. „Ich habe schon 150 Absagen bekommen“, erzählt S.Nach Abzug aller Fixkosten bleiben monatlich zwischen 200 und 450 Euro für Essen und Kleidung, schätzt S. Zusätzliche Ausgaben, wie eine neue Brille oder Zusatz­kosten beim Zahnarzt oder Kiefer­orthopäden, reißen schnell ein tiefes Loch ins familiäre Budget. Auch Schulden muss die Familie beglei­

Armut im Landkreis EsslingenIhren Kindern zuliebe verzichtet Viviane S. auf vieles

dung, teure Fahrräder oder schicke Handys haben. „Gute Bildung ist uns wichtig“, betont sie. Doch Schulbücher, Nachhilfe und CDs zum Erlernen von Fremdsprachen sind teuer. Auch sportliche Aktivi­täten unterstützt sie trotz zusätz­licher Kosten für Vereinsbeiträge oder entsprechende Sportkleidung.Am meisten jedoch belastet Viviane S. das ständige Vorsprechen beim Jobcenter und anderen Behörden. „Das ewige Kämpfen macht müde“, sagt sie. S. ist psychisch und körperlich angeschlagen. Die

chen. Jetzt steht für zwei Kinder ein Schullandheim­Aufenthalt an. „Ich weiß noch nicht, wie ich das bezah­len soll“, sagt sie. Bei der Schule und beim Jobcenter um einen Zu­

schuss bitten, fällt S. schwer. Denn sie möchte, dass nie­mand von ihrer Ar­mut weiß. Auch des­halb achtet sie sehr darauf, dass die Kin­

der gut angezogen sind und auch immer Essensgeld für die Schule haben. Sie schaut immer nach Schnäppchen oder kauft Second­Hand. Bei Lebensmitteln sucht sie nach Sonderangeboten und geht zur Tafel, um ihren Kindern eine gesunde Ernährung zu bieten. Doch alle Sparsamkeit nützt nichts, wenn etwa die Waschmaschine kaputt geht: „Ich habe sechs Wo­chen von Hand gewaschen“, er­zählt S. Ein privates Darlehen half ihr kurzfristig aus der Klemme, doch dieses muss sie zurückzah­len. Auch Kindergeburtstage zu feiern sei schwierig. „Andere Kinder feiern im Kino oder im Schwimm­bad, da kann ich nicht mithalten.“ Damit die Mädchen nicht unter der prekären Situation leiden, verzich­tet sie selbst auf Vieles. An Urlaub, Essen gehen oder einen Kinobe­such ist nicht zu denken. „Für mei­ne Kinder tue ich alles“, beteuert die Mutter. Sie hat erlebt, wie ihre Kinder gehänselt und ausgegrenzt wurden, weil sie keine Markenklei­

Situation belastet auch die Ehe, immer wieder gibt es Streit. Wenn der Vater ihrer ältesten Tochter keinen Unterhalt zahlt, kann sie zwar einen Vorschuss beantragen, doch bis dieser bezahlt wird, dau­ert es. Dies gelte auch für andere Fördermittel, erklärt Karin Walraven vom Kreisdiakonieverband. Da­durch entstünden immer wieder finanzielle Lücken. „Viele sind über­fordert mit der Bürokratie, fühlen sich ausgeliefert und leiden darun­ter, immer Bittsteller zu sein“, weiß Walraven aus ihrer Arbeit.

EditorialLiebe Leserin und lieber Leser,

bei der Vorbereitung zu diesem Editorial habe ich mich ge­fragt: Was ist für mich Armut?

Ich lade Sie ein – schenken Sie sich 30 Sekunden des Innehaltens in Ihrem Alltag. Was bedeutet Armut für Sie ganz persönlich?

Sie werden merken: Bei Armut denken Sie in erster Linie an Geld. Aber Geld allein macht nicht glücklich. Inzwischen ist für viele die Armut an sozialen Kontakten zu einem großen Problem geworden.

Um die materielle Armut zu besiegen, braucht es Geld. Eine Umvertei­lung ist deshalb zwingend notwendig, sodass es allen Menschen für den Alltag reicht und allen der Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teil­habe ermöglicht wird. Um aber der sozialen Armut zu begegnen, braucht es offene Ohren, mehr Interesse am Nächsten und ein weiches Herz.

Eine gesegnete Zeit – und viel Mut beim Geben und Begegnen wünscht Ihnen

Ihr Eberhard Haußmann

Ausgabe Kreisdiakonieverband im Landkreis ESSLINGEN

Das MagazinSommer 2019Armut Seite 2

Landesseite Seite 3

Service Seite 4

» Ich habe schon 150 Absagen bekommen. «

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2 Das Magazin Sommer 2019

Ungleicher Wettkampf

Spannung im Stadion. Die Läufer sind

in den Startblöcken. Alles ist genau

ausgemessen. Wer die Innenbahn hat,

soll keinen Vorteil haben gegenüber

dem auf der Außenbahn. Es soll ein

fairer Wettkampf sein.

Arme Menschen laufen auf der Au­

ßenbahn. Ohne Ausgleich. Sie sind

anderen gegenüber klar im Nachteil.

Immer sind sie hintendran. Manche

haben schlechte Startbedingungen

von klein auf. Andere hat es durch

Scheidung, Insolvenz oder einen an­

deren unglücklichen Umstand aus der

Bahn geworfen. Manche rennen von

morgens bis abends, um alles unter

einen Hut zu bringen: Beruf, Behör­

den, Kinder, Haushalt.

Man braucht gute Augen, um sie

wahrzunehmen. Sie wollen nicht, dass

man es ihnen ansieht. Ihre Kinder sol­

len nicht schlechter dastehen als an­

dere, nicht gehänselt oder gemobbt

werden, weil sie keine Markenklamot­

ten oder kein Smartphone haben.

Sehen wir sie? Die Bibel hat die Ar­

men im Blick. Sie blendet die, die es

schwerer haben, nicht aus. Sie sieht

die, die schlechter dran sind und da­

rum auch mehr Hilfe brauchen.

Viele Gesetze schon im Alten Testa­

ment sind zum Schutz der Armen ge­

macht. „Du sollst das Recht d e i n e s

Armen nicht beugen in seiner Sache“.

Der Arme ist also nicht irgendwer, er

gehört dazu. Oder: Wenn der Mantel

des Armen gepfändet wurde, musste

er ihm zurückgegeben werden „ehe

die Sonne untergeht, denn sein Man­

tel ist seine einzige Decke für seinen

Leib; worin soll er sonst schlafen?“

Heute ist es nicht der Mantel, heute ist

es für viele Menschen die Wohnung.

Nicht wenige haben Angst, die Miete

nicht mehr zahlen zu können oder

überhaupt bezahlbaren Wohnraum zu

finden. Wer alleinstehend oder

schwanger ist, gehört zur Gruppe der

besonders Benachteiligten. Lebens­

raum ist auch Wohnraum. Darum hat

der Kirchenbezirk Bernhausen vor

über 25 Jahren das Projekt „Wohn­

raum für Schwangere in Not und al­

leinstehende Mütter“ ins Leben geru­

fen, das heute in der Trägerschaft des

Kreisdiakonieverbands ist. Menschen

auf der Außenbahn des Lebens: Se­

hen wir sie? Handeln wir?

Impuls

Armut hat viele Gesichter: Einsam­

keit, finanzielle Schwierigkeiten, ein

überfordernder Alltag, gesundheitliche

Krisen, der Kampf mit den Behörden.

Der Kirchlich­Diakonische Grunddienst

in den Diakonischen Bezirksstellen des

Kreisdiakonieverbands im Landkreis

Esslingen (KDV) ist für viele von Armut

betroffene Menschen eine wichtige

Anlaufstelle.

In über der Hälfte der Fälle müssen die

Klienten mit Arbeitslosengeld II auskom­

men. Ein Viertel der Hilfesuchenden sind

alleinerziehende Eltern. In einem von

zehn Fällen reicht die kleine Rente oder

die Grundsicherung im

Alter nur für das Not­

wendigste. Die Hälfte

der Klienten hat einen

Migrationshintergrund.

Unterstützung in allen Bereichen

Die zwölf Fachkräfte

beraten und unterstützen in schwie­

rigen Lebenssituationen: Gemeinsam

mit den Klienten suchen sie nach

Lösungen, stärken deren eigene Res­

sourcen und vermitteln Hilfen. Die

Zusammenarbeit mit weiteren Dien­

Ganz unbeschwert „guter Hoffnung“

zu sein, sich auf das Kind zu freu­

en, Vorbereitungen zu treffen, um das

neue Leben willkommen zu heißen: Das

ist für Frauen, bei denen das Geld

knapp ist, oft nicht

möglich. Vielmehr

sind sie durch vielfäl­

tige Probleme bela­

stet. Armut be­

schwert eine

Schwangerschaft und

zugleich kann eine

Schwangerschaft ein Armutsrisiko sein.

Unterstützung gibt die Schwangerenbe­

ratung des Kreisdiakonieverbands im

Landkreis Esslingen (KDV).

Wie soll ich Schwangerschaftskleidung

kaufen, die Erstausstattung für das

Baby anschaffen, Vorbereitungskurse

besuchen oder zusätzliche Untersu­

chungen bei der Gynäkologin bezahlen,

die die Krankenkasse nicht übernimmt?

Und wie nach der Geburt Babynahrung

oder Windeln bezahlen? Der finanzielle

Druck lastet auf der Psyche. „Das Kind

An der Seite der Armen Der Kirchlich­Diakonische Grunddienst

Wenn die gute Hoffnung von Sorge getrübt istArmut belastet die Schwangerschaft

Spenden benötigt

In vielen Fällen helfen finanzielle Un­

terstützung aus Opfern und Spenden

weiter. Im Jahr 2018 wurden im Dia­

konischen Grunddienst insgesamt

230.000 Euro an finanziellen Beihilfen

an Menschen in Notlagen ausgege­

ben. Die Hilfe reichte vom Fahrgelder­

satz, Lebensmittelgutscheinen und

Überbrückungshilfen bis zum Fluss

Betroffenen zustehen oder welche sozi­

alen Fonds es gibt. Sie helfen, entspre­

chende Anträge zu stellen – etwa bei

der Bundesstiftung – und informieren

über günstige Einkaufsmöglichkeiten im

Diakonieladen oder auf Kindersachen­

märkten. „Manche Frauen sind so im

Gedanken gefangen, ihrem Kind nichts

sten innerhalb des

KDV, aber auch mit

anderen Hilfeeinrich­

tungen oder Behörden,

ist alltägliche Praxis.

Die Beratung ist kosten­

los, vertraulich und offen

für alle Menschen, un­

abhängig von Religion

oder Staatsangehörig­

keit. Die Fachteams in

den Diakonischen Be­

zirksstellen unterliegen

der Schweigepflicht.

Hilfesuchende erhalten

sozialrechtliche Bera­

tung und Unterstützung

bei Anträgen. Bei Bedarf

werden Klienten auch zu

Hause besucht oder bei

Behördengängen be­

gleitet. Im Jahr 2018

wurden im Rahmen des

Diakonischen Grund­

dienstes 1.060 Klienten

in 3.600 Beratungsstun­

den weitergeholfen.

Erschwerte Teilhabe

Die Hartz lV Sätze und die Grundsi­

cherung reichen nicht aus. Eine aus­

kömmliche materielle und soziale

Teilhabe ermöglichen sie nicht. Immer

wieder geraten Menschen, die auf

existenzsichernde Hilfen angewiesen

sind, in prekäre Situationen. Es reicht

schon, wenn die

Waschmaschine ka­

putt geht, beim Kind

ein Schullandheimauf­

enthalt ansteht, der

Minijob wegen einer

Krankheit aufgege­

benen werden muss

oder man zur Taufe

des Enkelkinds eingeladen ist und

man sich die Fahrt dorthin nicht lei­

sten kann. Die Regelsätze reichen

auch nicht aus, um Rücklagen zu

bilden, so ist eine private Altersver­

sorgung nicht möglich.

soll es gut haben“, das sei den Frauen

das Wichtigste, erklärt Marion Lier von

der Schwangerenberatung. Doch die

Förderung der Kleinen ist in Armut nur

schwer möglich: Babyschwimmen,

Krabbelgruppen oder

frühkindliche Bildung

kosten zusätzlich

Geld, das oft nicht

vorhanden ist.

Auch die Wohnsitua­

tion kann belastend

sein. Lier erzählt von

einer Familie, die in einer Ein­Zimmer­

Wohnung lebe und das zweite Kind

erwarte. Eine andere Familie teile sich

zu fünft eine Zwei­Zimmer­Wohnung,

in der nicht einmal genug Platz für

Betten ist, weshalb alle auf Matratzen

auf dem Boden schlafen müssen.

„Eine bezahlbare Wohnung zu finden,

ist mit Kindern sehr schwierig“, sagt

Marie Luise Härer, ebenfalls Schwan­

gerenberaterin.

Die beiden Beraterinnen klären darüber

auf, welche staatlichen Leistungen den

Reinhard Eberst, Leiter der Diako­nischen Bezirks stelle Kirchheim und Fachbereichsleiter Kirchlich­Diako­nischer Grunddienst

Marion Lier und Marie Luise Härer (v.l.) von der Schwangerenberatung des KDV

staatlicher Leistungen, über Hilfe zur

Bezahlung von Energie­Jahresabrech­

nungen und Mietkautionen bis hin zur

Unterstützung bei Zahnsanierungen.

Kontakt:

Die Adressen der Diakonischen Bezirks­

stellen Filder, Esslingen, Kirchheim und

Nürtingen stehen auf Seite 4.

bieten zu können, dass sie nicht reali­

sieren, dass am Anfang Materielles für

ein Kind nicht so wichtig ist“, erklärt

Lier. Und es gibt ganz unbürokratische

Hilfe: Wenn am Ende des Monats kein

Geld für Windeln mehr da ist, können

Härer und Lier auf den Notsorgetopf

des KDV zurückgreifen.

Spendenkonto

Kreisdiakonieverband im Landkreis Esslingen

Verwendungszweck: Kirchlicher­Diakonischer Grunddienst

Kreissparkasse Esslingen­Nürtingen

IBAN DE12 6115 0020 0101 6731 85

BIC ESSLDE66XXX

Dekan Rainer

Kiess

Kirchenbezirk

Bernhausen

» Eine bezahlbare Wohnung zu finden, ist mit Kindern sehr schwierig. «

» Die Hartz lV Sätze und die Grund­sicherung reichen nicht aus. «

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3Das MagazinSommer 2019

LandesseiteAlltagshelden haben

viele Gesichter:

Menschen, die ande­

ren helfen, für andere

da sind und ihnen

eine Freude machen.

Menschen, die sich

selbst helfen, sich

ihren Problemen stel­

len, sich aus der

Sucht oder Schulden­

falle kämpfen. Auch

die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der

Diakonie leisten

Helden taten: egal ob

hauptamtlich oder

ehrenamtlich. Sie

setzen sich für andere

ein, begleiten, beraten

und unterstützen

Menschen, wenn

diese Hilfe brauchen.

Zu jedem Gesicht gibt

es eine Heldengeschichte. Unter dem

Motto „Unerhört! Diese Alltags­

helden.“ stellt die Diakonie Württem­

berg zur Woche der Diakonie die

Heldinnen und Helden des Alltags in

den Mittelpunkt. Die Woche soll

zeigen: Ihr seid nicht unerhört!

In der „Woche der Diakonie“ wirbt die

Diakonie Württemberg für ihre Arbeit,

sie ist eine der größten Spendenakti­

onen in Baden­Württemberg. Rund

1.500 Kirchengemeinden sammeln

DIESE ALLTAGSHELDEN.UNERHÖRT!

Woche der Diakonie2019

www.diakonie-alltagshelden.de

„Unerhört! Diese Alltagshelden.“Woche der Diakonie vom 29. Juni bis 7. Juli 2019

MachMit!Award 2019 – jetzt bewerben!Der Jugenddiakoniepreis Baden­Württemberg zeichnet soziales Engagement aus

für die diakonische Unterstützung von

Menschen in Not. Besondere Gottes­

dienste und Veranstaltungen zeigen die

Vielfalt diakonischer Angebote.

Eröffnet wird die Woche am 29. Juni im

Rahmen der Remstal Gartenschau in

Schorndorf, bei dem sich die diako­

nischen Einrichtungen des Rems­Murr­

Kreises mit einem Markt der Möglich­

keiten und einem abwechslungsreichen

Bühnenprogramm präsentieren.

„Ich werde mich für eine Weiterfüh­

rung von oikos einsetzen mit allem

was mir zur Verfügung steht!“ so ent­

schlossen spricht oikos­Projektleiterin

Ursula Schukraft für die Weiterführung

des Projekts ab Juli

2019. oikos werde ge­

braucht und der Erfolg

des Projekts gibt ihr

Recht.

„oikos – die Ausbildungs­

offensive für die Haus­

wirtschaft“ ist ein Projekt

des Diakonischen Werks

Württemberg. Gefördert wird oikos aus

Mitteln des Bundesministeriums für

Bildung und Forschung und des Euro­

päischen Sozialfonds. Genau diese

Förderung für das Projekt endet jetzt,

nach den angesetzten drei Jahren. Das

könnte das Ende für oikos bedeuten.

Dabei spricht der Erfolg des Projekts für

sich: 30 Prozent mehr Auszubildende

und mehr als 30 neue anerkannte Aus­

bildungsbetriebe kamen daraus hervor.

Damit steht Baden­Württemberg bun­

desweit an der Spitze, was die Ausbil­

dung in der Hauswirt­

schaft angeht. Und das

mit Hilfe von oikos.

„Hauswirtschaft – So

bunt und vielfältig wie

das Leben“, mit diesem

Slogan wirbt die Ausbil­

dungsoffensive für das

Berufsfeld und genau

so bunt und vielfältig sind auch die

Maßnahmen des Projekts. Neben der

Bereitstellung von Materialien für einen

professionellen Auftritt bei Bildungsmes­

sen wird auch auf Instagram und Face­

book zur Aufmerksamkeitsgenerierung

gesetzt. Hauswirtschafts­Azubis werden

zu Ausbildungsbotschafterinnen und

Das Ende einer Erfolgsgeschichte?Abschluss der Ausbildungsoffensive Hauswirtschaft – oikos

­botschaftern ausgebildet und vermit­

teln anderen jungen Menschen aus

erster Hand einen Einblick in das

Berufsfeld. Auch die Ausbildenden wer­

den geschult. Dafür werden Experten­

nachmittage und Workshops zu Themen

wie Azubimarketing, Interessensvertre­

tung oder was eine qualitativ hochwer­

tige Ausbildung ausmacht angeboten.

Beratungsangebote und Informations­

veranstaltungen liefern potentiellen

Hauswirtschafts­Azubis und den Ausbil­

dungsbetrieben alles wichtige. Bei der

Suche nach geeigneten Azubis werden

die Betriebe durch Assessment­Center,

Speed­Dating und Auswahlgespräche

unterstützt. Dann gibt es natürlich noch

die Azubine oder den Azubi des Mo­

nats“, die jeden Monat auf Facebook

vorgestellt werden. Menschen mit gerin­

gen Deutschkenntnissen soll durch das

Programm „Ausbildung plus Sprache“

Jugendliche, die sich sozial in Baden­

Württemberg engagieren, können sich

bis zum 13. Juli 2019 für den MachMit!­

Award 2019 bewerben. Der Jugenddia­

koniepreis zeichnet soziales Engagement

von Jugendlichen aus, die sich mit ihrer

Gruppe, Initiative, Schulklasse oder als

Einzelperson mit ihrem sozialen Projekt

bewerben. Egal, ob diese Projekte schon

seit Jahren aktiv sind oder erst anlaufen.

Es gibt zwei Altersklassen: 13 bis 17

Jahre und 18 bis 27 Jahre. In beiden

Altersstufen sind drei Preise zu gewinnen:

2.000 Euro für den 1. Platz, 1.000 Euro

für den 2. Platz und 500 Euro für den

3. Platz. Eine unabhängige Jury ermittelt

die Gewinner. Die Preisverleihung findet

am 29. September 2019 statt.

Die Gewinner 2018 bei der Preisverleihung.

Auch Staatssekretärin Friedlinde Gurr­Hirsch besuchte bereits die hauswirtschaftlichen Auszubildenden.

Staatssekretärin Gurr­Hirsch und Ursula Schukraft schauen einem Auszubildenden über die Schulter.

Schon gewusst? Die Diakonie Württemberg ist auch auf Instagram.

Unter „diakoniewue“ posten hier die Landesgeschäftsstelle und verschiedene diako­

nische Einrichtungen aus ganz Württemberg über ihren Alltag und stellen sich vor.

Interessierte Einrichtungen, die den Kanal übernehmen möchten, können sich unter

online@diakonie­wue.de melden.

der Eintritt in den Arbeitsmarkt ermögli­

cht werden. Diese Ausbildung wird

durch eine besondere Sprachförderung

ergänzt.

Allgemein sollen alle diese Maßnah­

men helfen, die Berufsausbildung zum

Hauswirtschafter bzw. zur Hauswirt­

schafterin in Baden­Württemberg auf

unterschiedlichen Ebenen auszubauen

und zu stärken. So konnte oikos in

den letzten drei Jahren dem Fachkräf­

temangel in der Hauswirtschaft entge­

genwirken. Dessen Folgen sind ähn­

lich fatal wie beispielsweise der

Personalmangel in der Pflege. Doch

während der Fachkräftemangel in der

Pflege in der Gesellschaft präsent ist,

„wird erst langsam deutlich, dass die

taffen Frauen aus der Hauswirtschaft

kaum Nachfolgerinnen finden“, so

Getragen und finanziell unterstützt

wird der Jugenddiakoniepreis von der

Diakonie Württemberg, dem Evange­

lischen Kinder­ und Jugendwerk

Baden, dem Evangelischen Jugend­

werk in Württemberg, den Ziegler­

schen und dem Radiosender bigFM.

Mehr Infos unter

www.jugenddiakoniepreis.de.

» Der Wert der Hauswirtschaft wird erst sichtbar, wenn sie nicht mehr geleistet wird. «

Schukraft. oikos rückt die Hauswirt­

schaft wieder ins Bewusstsein und

zeigt die Möglichkeiten dieser krea­

tiven und vielfältigen Arbeit auf. Die

Hauswirtschaft sei keine helfende

Hand im Hintergrund, „es ist eine

Profession“, betont Ursula Schukraft.

„Die Kompetenzen der Hauswirtschaft

sind im Berufemix sozialer Einrich­

tungen unersetzlich, deshalb müssen

Projekte wie oikos verstetigt werden –

auch in anderen Regionen Deutsch­

lands.“ Zusätzlich brauche es mehr

Fortbildungsmöglichkeiten für

Führungs kräfte. „Der Wert der Haus­

wirtschaft wird erst sichtbar, wenn sie

nicht mehr geleistet wird“, so Ursula

Schukraft. Sie und ihr Team wollen

sich weiter für oikos und die Ausbil­

dung in der Hauswirtschaft einsetzen.

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Sommer 20194 Das Magazin

Herausgegeben vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V., Heilbronner Straße 160, 70191 Stuttgart und dem Kreisdiakonieverband im Land-kreis Esslingen, Alleenstraße 74, 73230 Kirchheim unter Teck.

Redaktion: Martina Berchtold, Reinhard Eberst, Eberhard Haußmann, Anna Gieche, Ulrike Rapp­Hirrlinger

Texte: Martina Berchtold, Anna Gieche, Eberhard Haußmann, Ulrike Rapp­Hirrlinger, Elisabeth Nadj

Fotos: eva, Kreisdiakonieverband, fotolia, Ulrich Beuttenmüller, Manfred Neumann, Ulrike Rapp­Hirrlinger, privat, Bundes agentur für Arbeit

Druck: duma druck GmbH, Wolfschlugen

Impressum

GEMEINSAM LAUFEN FÜR BILDUNG

Diakonie Fund Racing Team beim EZ-Lauf 2019

Unerhört! Diese Läufer – Gemeinsam für die Bildung laufenLaufen Sie am 7. Juli 2019 beim „Eßlinger

Zeitungslauf“ für das Diakonie Fund

Racing Team. Der KDV übernimmt Ihre

Anmeldung samt Gebühr und stellt ein

Laufshirt zur Verfügung. Die Spenden sind

für Schulkinder aus finanziell bedürftigen

Familien in Esslingen. Anmeldung und

Infos: www.kdv­es.de/projekte,

Tel. 0711 3421570

40 Jahre Psychologische Beratungsstelle in EsslingenDie PBS ES bietet neben Lebensberatung,

Paar­, Kinder­, Erziehungs­ und Jugendbe­

ratung sowie Familienberatung auch eine

Anlaufstelle für Essstörungen und

Schwangerenberatung. Das Jubiläum wird

am 17. Oktober 2019 gefeiert. Kontakt:

Psychologische Beratungsstelle Esslingen,

E­Mail: pbs.es@kdv­es.de, Tel. 0711

342157­0.

ONBERA wird 10 Jahre alt – www.onbera.deDie kostenfreie Onlineberatung des Kreis­

diakonieverbands ist für Kinder, Jugendli­

che und Erwachsene geeignet, die ein

persönliches Gespräch in einer Beratungs­

stelle nicht wahrnehmen möchten oder

können. Der Kreisdiakonieverband dankt

allen Spenderinnen und Spendern, die

ONBERA unterstützt und ermöglicht haben.

Kontakt: Psychologische Beratungsstelle

Filder, E­Mail: pbs.be@kdv­es.de,

Telefon 0711 702096.

Jahresbericht 2018 der Psychologische Beratungsstellen „Der Film“

Erstmalig stellt der Kreisdiakonieverband

auf der Homepage den Jahresbericht der

Psychologischen Beratungsstellen Esslin­

gen und Filder als Film zur Verfügung.

www.kreisdiakonie­esslingen.de/aktuelles/

meldungen/einblicke­in­die­erziehungsbe­

ratung/

Das Magazin

Termine & News

Einrichtungen des Kreisdiakonieverbands im Landkreis Esslingen

Geschäftsstelle des KreisdiakonieverbandsAlleenstraße 74, 73230 Kirchheim u. T.

Tel. 07021 9209225

info@kdv­es.de

Diakonische Bezirksstellen

Filder

Falkenweg 1,

70794 Filderstadt­Bernhausen

Tel. 0711 9979820

dbs.be@kdv­es.de

Esslingen

Berliner Straße 27, 73728 Esslingen

Tel. 0711 342157­200

dbs.es@kdv­es.de

Kirchheim

Alleenstraße 74, 73230 Kirchheim u. T.

Tel. 07021 920920

dbs.ki@kdv­es.de

Nürtingen

Plochinger Straße 61, 72622 Nürtingen

Tel. 07022 932775, dbs.nt@kdv­es.de

SchuldnerberatungDiakonische Bezirksstellen Filder,

Esslingen, Kirchheim

Schwangeren- u. Schwanger-schaftskonfliktberatung nach § 219

Diakonische Bezirksstelle Nürtingen

Psychologische Beratungsstelle

Esslingen

Sozial- und Lebensberatung,Kurberatung, Beglei tung und Unterstüt­

zung erwerbsloser Menschen, Jobcafé

Diakonische Bezirksstellen Filder,

Esslingen, Kirchheim, Nürtingen

Necka

r

Fils

AichwaldLichtenwald

Baltmannsweiler Esslingen a.N.

Reichenbacha.d.F.

Plochingen

Köngen

Altbach

Denkendorf

Deizisau

Aichtal

Unter-ensingen

Wolfschlugen

Neuhausena.d. Fildern

Ostfi ldern

Filderstadt

Leinfelden-Echterdingen

Neckar-tenzlingen

AltdorfAltenried

Schlaitdorf

Neckar-tailfingen

Bempflingen

Owen

Nürtingen

Frickenhausen

Beuren

Neuffen

Kohlberg

Groß-bettlingen

Erken-brechtsweiler

Bissingena. d. Teck

Lenningen

Neidlingen

Weilheima. d. Teck

Dettingenu. Teck

Kirchheimu. Teck

Hochdorf

Notzingen

Oberboihingen

Ohmden

Holzmaden

Wendlingenam Neckar

Wernau

Suchtberatung

Psychosoziale Beratungs­ und

ambulante Behandlungsstelle für

Suchtkranke und Suchtgefährdete

Nürtingen

Kirchstraße 17, 72622 Nürtingen

Tel. 0711 3902­48484

suchtberatung@kdv­es.de

Leinfelden-Echterdingen

Bernhäuser Straße 10,

70771 Leinfelden­Echterdingen

Tel. 0711 3902­48486

suchtberatung@kdv­es.de

Kirchheim

Marktstraße 48, 72320 Kirchheim u. T.

Tel. 0711 3902­48485

suchtberatung@kdv­es.de

Anlauf- und Beratungsstelle für Essstörungen

Psychologische Beratungsstelle

Esslingen

Berliner Straße 27, 73728 Esslingen

Tel. 0711 342157100

pbs.es@kdv­es.de

SozialpsychiatrieAmbulantes Betreuungs­ und

Beratungsangebot für psychisch

erkrankte Menschen

WABE – Wohnraumarbeit mit Menschen

in desorganisierten Haushalten

Die Brücke Plochingen

Bahnhofstraße 14, 73207 Plochingen

Tel. 07153 9220­0

diebruecke@kdv­es.de

Sozialpsychiatrischer Dienst Kirchheim unter Teck

Alleenstraße 74, 73230 Kirchheim

Tel. 07021 920920

Wendlingen

Kirchheimer Straße 14,

73240 Wendlingen,

Tel. 07024 9670586,

dl.we@kdv­es.de

Behindertenhilfe FED – Familien Entlastender DienstUnterstützung von Familien im Alltag

durch Beratung und Einzelbetreuung

Falkenweg 1

70794 Filderstadt­Bernhausen

Tel. 0711 99798220,

fed@kdv­es.de

Integrationsfachdienst IFDBerufliche Beratung, Vermittlung

und Begleitung für Menschen mit

Behinderung

Bahnhofstraße 14, 73207 Plochingen

Tel. 07153 558880,

[email protected]

Psychologische Beratungsstellen Psychologische Beratung bei Erzie­

hungs­, Paar­ und Lebensproblemen,

Seminare, Gruppen, Supervision

Filder

Eisenbahnstraße 3,

70794 Filderstadt­Bernhausen

Tel. 0711 702096

pbs.be@kdv­es.de

Außenstelle Echterdingen

Gartenstraße 2,

70771 Leinfelden­Echterdingen

Tel. 0711 7979368

pbs.le@kdv­es.de

Esslingen

Berliner Straße 27, 73728 Esslingen

Tel. 0711 342157100

pbs.es@kdv­es.de

Kirchlich-diakonische FlüchtlingsarbeitDiakonische Bezirksstellen Filder,

Esslingen, Kirchheim, Nürtingen

Migrationsberatung für Erwachsene in Kooperation mit Verein für internationale Jugend arbeit e. V., StuttgartUnterstützung und Beratung von

Migrantinnen und Migranten

Diakonische Bezirksstelle Esslingen

Diakonische Bezirksstelle Filder

Diakonieläden und TafellädenPreisgünstiger Einkauf gespendeter

Waren, Abgabe gespendeter Waren

Filder

Echterdinger Straße 51,

70794 Filderstadt­Bernhausen

Tel. 0711 90774510, dl.be@kdv­es.de

Leinfelden-Echterdingen

Tübinger Straße 21

70771 Leinfelden­Echterdingen

Tel. 0711 48993652, dl.le@kdv­es.de

Ostfildern-Nellingen

Hindenburgstraße 48

73760 Ostfildern­Nellingen

Tel. 0711 30020499, dl.ne@kdv­es.de

Esslingen

Kleider und Hausrat

Ottilienplatz 13, 73728 Esslingen

Tel. 0711 355200, dl.es@kdv­es.de

Esslingen

Möbel

Küferstraße 13/1, 73728 Esslingen

Tel. 0711 3006152, dl.es@kdv­es.de

Kirchheim

Hindenburgstraße 4, 73230 Kirchheim u. T.

Tel. 07021 736571, dl.ki@kdv­es.de

Nürtingen

Plochinger Straße 61, 72622 Nürtingen

Tel. 07022 36167, dl.nt@kdv­es.de

Im Ruhestand neue Perspektiven gewinnenAls Freiwilliger im Diakonieladen

Fünf Jahrzehnte hat Andreas Hauss­

mann als Werkzeugmaschinenbauer

gearbeitet. Im Ruhestand stellte sich

der 66­Jährige nun neuen Herausforde­

rungen: Er absolviert derzeit den Bun­

desfreiwilligendienst im Diakonieladen

in Nürtingen. Dort transportiert er Möbel

und packt beim Ab­ und Aufbau mit an.

„Ich bin noch fit, warum sollte ich nicht

etwas tun?“, fragt er. Sich ehrenamtlich

zu engagieren – ob im Verein oder in

der Kirche – sei in der Familie immer

wichtig gewesen. Seit Jahren hilft

Hauss mann in der Nürtinger Vesper­

kirche mit. Im Diakonieladen bekommt

er tiefe Einblicke in eine für ihn unbe­

kannte Welt. Er lernt Menschen kennen,

die das Leben aus der Bahn geworfen

hat und denen ein, wie er es formuliert,

„zielgerichtetes Arbeiten“ schwer falle.

„Ich versuche, die Leute mitzuziehen“,

erklärt der Ruheständler. Er erkennt

aber auch, mit welchen Problemen und

Handicaps die Langzeitarbeitslosen, die

im Diakonieladen arbeiten, zu kämpfen

haben: Dass am Ende des Monats

selbst das Geld für eine einfache Mahl­

zeit fehlen kann oder sich keine bezahl­

bare Wohnung finden lässt. „Das sind

Dinge, über die man gar nicht nach­

denkt, wenn es einem gut geht.“ Und

noch etwas hat er beobachtet: „Armut

lähmt und führt zu Lethargie.“ Der Ein­

satz im Diakonieladen habe seinen Blick

geschärft für Menschen am Rande der

Gesellschaft. Neben den sogenannten

1,50­Euro­Jobbern sind es auch die

Kunden, die auf den Einkauf im Diako­

nieladen angewiesen sind. Den Per­

spektivenwechsel kann Haussmann nur

empfehlen: „Ich lerne ganz neue Be­

reiche menschlichen Lebens kennen.“

Andreas Haussmann, BuFDi im Diakonieladen