Dialog 02/2015

16
2/2015 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee dialog Aus dem Leben der Heilsarmee 1113 Strukturelle Veränderungen in der Direktion 12 Die Heilsarmee unterwegs zu den Menschen 4 6 Mobile Hilfe Bild: Lorrainehof Bern

description

 

Transcript of Dialog 02/2015

Page 1: Dialog 02/2015

2/ 2015Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

dialog

Aus dem Leben der Heilsarmee 11–13

Strukturelle Veränderungen in der Direktion 12

Die Heilsarmee unterwegs zu den Menschen 4–6

Mobile Hilfe

Bild

: Lo

rrai

neho

f Ber

n

Page 2: Dialog 02/2015

2 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist eine internationa-le Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Vielleicht vermisste Jesus eine Heimbasis. „Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester”, erklärte er; „der Men-schensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann” (Matthäus 8,20). Für den Erlöser war es selbstverständlich, dorthin zu gehen, wo Not war – sei sie geistlich oder körperlich. Er kehrte beim stadtbekannten Gauner Levi ein, besuchte Petrus kranke Schwiegermutter oder Jai-rus, dessen Tochter verstorben war.William Booth befolgte dasselbe Prinzip, als er die Heilsarmee ins Leben rief. Er rief dazu auf, zu den Leuten hinzugehen, statt in leeren Sälen auf sie zu warten. Im dialog stellen wir Ihnen Projekte und Menschen vor, die hier und heute mobile Hilfe an-bieten für diejenigen, die körperliche oder seelische Unterstützung brauchen.In Bewegung bleibt auch die Redaktion des dialogs. Mit dieser Ausgabe verabschiede ich mich, liebe Leserinnen und Leser, für einige Monate von Ihnen. Ich darf Mutter werden und mir eine Auszeit nehmen, um das Abenteuer Familie in Angriff zu neh-men. Das Heft übergebe ich an Claire-Lise Bitter und Nora Steiner, die Sie über die Welt der Heilsarmee auf dem Laufenden halten werden!

Sara Stöcklin

Geht hin!

Editorial

Bild

: Tra

ms

aux

fils_

flick

r.com

Anzeigen

Weihe Ordination WillkommWOW-FESTIVAL MIT DEN VERKÜNDERN DER GNADE

SAMSTAG, 6. JUNI 2015, 13.30 UHRKONFERENZZENTRUM ST. CHRISCHONA, BETTINGEN BEI BASELShuttle-Bus ab Bahnhof SBB in Basel

Bist Du dabei? heilsarmee-bildungszentrum.ch

WEIHE ORDINATION

WILLKOMM

W E N N GOT T D I C H R UFT

Annonce wow 2015_de_H.pdf 1 08.01.15 15:30

Konzert

Heilsarmee-Musikkorps Bern Solisten: Derick Kane (Euphonium) Stephen Kane (Bariton)

8. März 2015, 14.30 UhrReformierte Kirche Münsingen

Mehr Informationen finden Sie auf:www.heavy-metal-workshop.ch

Page 3: Dialog 02/2015

3dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Eine Botschaft zum Weitersagen

Regelmässig entdecke ich Zeitungsartikel und Radio- oder Fernsehreportagen, in denen von Neuigkeiten und Themen berichtet wird, die gerade der letzte Schrei sind. Dann sage ich mir oft: „Das hätten doch wir machen sollen!”

Beim aktuellsten Beispiel handelt es sich um eine Mutter, die ein Seminar zum The-ma „21 Tage lang nicht meckern” organi-siert hat. Erst hatte sie diesen Entschluss nur für sich selber gefasst, und erkannte schliesslich, dass sich dadurch ihr Leben veränderte. Deshalb verspürte sie den Wunsch, diese Erfahrung mit anderen zu teilen. Ich weiss nicht, was sie genau unterrichtet, aber mehrere Frauen haben die Veränderung bezeugt, die diese drei Wochen ohne Meckern in ihnen bewirkt haben. Und wir, was können wir zu einem solchen Thema sagen? Die Bibel fordert uns in Philipper 2.14 auf: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel.”

Die Bibel lehrt uns zu lieben, zu verzeihen, zu dulden und fröhlich zu sein.

Und nicht nur das, sie lädt uns praktisch ein, dies zu tun, aber sie gibt uns dafür auch die Mittel durch das Werk Jesu und

durch das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben. Warum aber sprechen die Medien dann nicht von dem, was wir der Welt sagen wollen? Warum sprechen sie nicht über die Antworten, die wir unseren Mitmenschen angesichts der Herausforde-rungen, die sie bedrängen, geben können? Weil wir voller Demut sind und keine Öffent-lichkeit suchen? Das ist sicher auch gut so. Es ist biblisch, Dinge nicht zu tun, um gesehen zu werden, sondern einfach, weil Gott es uns ans Herz gelegt hat. Doch es gibt vielleicht noch einen ande-ren Grund: Wir haben vergessen, dass wir anders leben können als die Welt, die uns umgibt: Gott hat in uns die Frucht des Heiligen Geistes gepflanzt, und niemand ist besser ausgestattet als wir, um sich weder zu beklagen noch zu meckern! Vergessen wir zu schnell, von der Quelle des Lebens zu trinken, um von der Macht Gottes erfüllt zu werden und in „Gerechtigkeit, Friede und Freude” zu leben? (Römer 14.17)

HA-Info

Offen gesagt

Ja, im 21. Jahrhundert haben wir noch eine Botschaft zum Weitersagen und ein Zeugnis abzugeben. Nehmen wir die He-rausforderung an, damit unsere Zeitgenos-sen „dem Glauben durch unser Verhalten, und dies ohne Worte, gewonnen werden” (1Petrus 3.1).

Major Jacques Donzé, Leiter der Evangelisationsabteilung

Bild

: kyz

_flic

kr.c

om

Die vier Freunde

Bild

: Wer

ner

Tsch

an

Er hätte nie ins Haus gelangen können, wären da nicht seine vier fürsorglichen Freunde gewesen (Markus 2.1-12). Wel-che Veränderung brachten diese Freunde in sein Leben! Sie waren kreativ und überwanden gemeinsam Hindernisse. Sie wollten ihren behinderten Freund zu Jesus bringen. Und es gelang ihnen auf geniale, ungewöhnliche Weise, indem sie ihren Glauben in die Tat umsetzten. Es spielte keine Rolle, dass die Menge den Haupt-eingang blockierte: Sie trugen ihren Freund einfach die Aussentreppe hoch, machten ein Loch ins Dach und liessen ihn in den Raum hinab. Jesus sah ihren Glauben und heilte den Gelähmten. Er konnte den Ort verlassen, er ging und trug seine Matte. Er verliess den Ort als ein neuer Mensch, er-staunt über Christi machtvolles Eingreifen.

Wir können die Geschichten der Men-schen lesen, die Jesus begegneten. Doch was haben diese Geschichten uns heute

zu sagen? Es stimmt, wir haben unsere Säle behindertengerecht gemacht – doch die Frage steht im Raum: Sind wir gute Freunde, die ihren Glauben in die Tat um-setzen? Machen wir es andern einfach, in unsere Säle zu kommen? Es mag etwas Einfallsreichtum und Ermutigung brau-chen, aber der Aufwand lohnt sich doch gewiss. Es geht nicht nur um die physika-lische Zugänglichkeit zum Gebäude: Die Leute müssen spüren, dass wir uns um ihr Wohlbefinden kümmern. Sind wir gemein-sam dafür besorgt, dass die Menschen sich bei uns willkommen fühlen? Ist es uns ein echtes Anliegen, sie zu dem Herrn zu führen, der auch heute noch Leben verändern, Heilung bringen, Vergebung zusprechen und jedem Menschen Würde vermitteln kann?

Die vier Freunde fanden Wege, um Hindernisse zu überwinden. Doch die Leute, die den Eingang blockier-ten, schienen die Schwierigkeiten, die sich einem Behinderten in den Weg stellten, nicht zu sehen. Wir

freuen uns über das Zeugnis des Glau-bens dieser Freunde und sähen gerne, dass solches Handeln auch in unseren Zu-sammenkünften geschieht. Wir möchten denen, die physisch oder geistlich Mühe haben, helfen. Sie zu Jesus führen, weil wir überzeugt sind, dass er Leben verändern kann. Wagen wir es, Freunden im Glauben entgegenzugehen und sie in die Gegen-wart des Herrn zu bringen!

Kommissäre Massimo und Jane Paone Territorialleiter

Sind wir als Mitglieder der Heilsarmee eben-so deutliche Zeugnisse für Jesus?

Page 4: Dialog 02/2015

4 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Dossier: Mobile Hilfe

Trotz psychischer Beeinträchtigung zuhause wohnen

Zuhause statt in der Klinik gesund werden. Das Pilotprojekt der Heils-armee betreut Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung in ihrem Zuhause: Die psychiatrische Spitex – Heilsarmee mobil – ist in St. Gallen unterwegs.

Spitex entlastetEine Klientin sagt zur Spitex-Begleitung im Alltag: „Meine Kontaktperson der Heilsar-mee erlebe ich als grosse Entlastung, weil ich mit ihr meine Probleme besprechen kann. Bei alltäglichen Fragen oder der Aufarbeitung meiner Vergangenheit steht mir die Spitexfrau zur Seite. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen. Dort, wo’s bei mir gerade harzt, erhalte ich Hilfe. Schön, dass es diese Einrichtung gibt!”

Fragen: Elsbeth Cachelin

„Die grösste Herausforderung ist die Grenz-überschreitung: Indem wir die Wohnungen der Klienten betreten, haben wir Einblick in die Privatsphäre.” Diese zeige die ganze Palette auf – so Heike Becker, Leiterin der psychiatrischen Spitex: „Von erfreulich bis erbärmlich sehen wir alles.” Die Mitarbei-tenden müssten deshalb emotional belast-bar sein. Heike Becker erwähnt auch die Vertrauensbasis, die bei diesem Angebot so wichtig ist. Denn „ … hier gibt es nichts, das wir nicht erleben!”

Beliebtes AngebotDie Nachfrage nach dem Heilsarmeean-gebot ist sowohl bei Klienten als auch bei zuweisenden Ärzten und Behörden gross. Weshalb? – Der Vorteil liegt auf der Hand. Psychisch kranke Menschen können sich zuhause betreuen lassen, wodurch ein

Klinik- oder Spitalaufenthalt verkürzt, hi-nausgeschoben oder vermieden werden kann. So auch bei einer Klientin, die in der Klinik einen Alkoholentzug machte: „Nach meiner Entlassung wurde ich in meiner Bemühung, abstinent zu bleiben, von der psychiatrischen Spitex unterstützt.”

Wille und EinsichtIm Mittelpunkt der Behandlung steht im-mer der Klient als Mensch, er bringt seine Anliegen und Bedürfnisse an. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind Bereit-schaft und Eigenmotivation des Klienten unabdingbar. Der Wille der Betroffenen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation ist Voraussetzung. Er legt den Grundstein zu einer konstruktiven Beziehung, damit der Klient in seinem Umfeld verbleiben und an Lebensqualität gewinnen kann.

Freie Fahrt!

Bewohnerinnen und Bewohner eines Altersheims sind darauf ange-wiesen, ein Fahrzeug zur Verfügung zu haben, das sie an Anlässe und Termine ausserhalb des Heim-Areals bringt.

dem Bus zu privaten Anlässen gefahren, sie können so an Seniorentreffen teilneh-men und pflegen auf diese Weise ihr be-stehendes soziales Netzwerk. Bei Bedarf kann das Fahrzeug auch innerhalb der Heilsarmee vermietet werden. Die Mitarbei-terinnen des Empfanges des Lorrainehofes geben dazu gerne Auskunft.

Es finden darin nebst dem Fahrer 8 Per-sonen auf modernen, mit Sicherheitsgurten versehenen Sitzen Platz. Das Auto ist mit einem Hebe-Lift ausgestattet, um den bar-rierefreien Zustieg auch für Rollstuhlfahrer zu ermöglichen. Damit sich auch im Som-mer die Ausflugsfreuden nicht überhitzen, verfügt der Bus über eine Klimaanlage.

Der Kauf konnte unter anderem durch Spenden von verschiedenen Stiftungen realisiert werden. Das neue Auto ist ge-genüber seinem 10-jährigen Vorgänger komfortabler, sicherer und sparsamer. Auf seiner Seite trägt es gut sichtbar das Wappen der Heilsarmee und die Aufschrift „Lorrainehof Alters- und Pflegeheim”. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt!

Claire-Lise Bitter

Der neue Bus rollt! Die Bewohne-rinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims der Heilsarmee Lorrainehof in Bern freuen sich auf die bequeme und sichere Fahrt im neuen Heimbus. Seit etwas über einem Jahr ist das Altersheim im Besitz eines neuen Autos.

„Wir freuen uns sehr über das neue Auto und es wird rege be-nutzt”, sagt eine Mitarbeiterin des Heims.

Das Fahrzeug ist im Altersheim für Personentransporte vorgesehen, wie beispielsweise für Arztbe-suche oder die beliebten, mo-natlich stattfindenden Ausflüge. Zudem werden die Bewohner mit

Heike Becker, Leiterin der psychiatrischen Spitex

Ausflüge bringen Abwechslung ins Leben der Heim-Bewohner.

Bild

: ZV

G

Bild

: Lo

rrai

neho

f

Page 5: Dialog 02/2015

5dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

„In ihrem Zuhause sind die Leute anders”

Nach 21 Jahren im Sozialwerk – zuletzt als Leiterin des Alters- und Pflegeheims Lorrainehof – hat Majorin Erika Zimmermann den Be-suchsdienst der Ruhestandsoffiziere der Region Bern sowie den sozi-aldiakonischen Besuchsdienst der Division Mitte in Bern übernommen.

Macht es einen Unterschied, ob je-mand zuhause besucht wird oder man sich im Büro zum Gespräch trifft?Wenn wir Menschen daheim besuchen, in ihrer Wohnung, kommen wir viel besser ins Gespräch. Die Leute sind grundsätz-lich offener in ihrer vertrauten Umgebung. Natürlich gibt es Menschen, die beim er-sten Besuch zurückhaltend sind und Zeit brauchen, um Vertrauen zu fassen. Umso wichtiger ist es, dass wir das Besprochene vertraulich behandeln.

Wie sind Sie persönlich unterwegs?Mit dem öffentlichen Verkehr – oder zu Fuss!

Fragen: Sara Stöcklin

Majorin Zimmermann, wie kam es zu Ihrem Wechsel?Im Rahmen einer Weiterbildung am In-ternational College for Officers in London (ICO) habe ich eine Standortbestimmung vorgenommen. Dabei wurde mir klar, dass ich als Heimleiterin mit fast ausschliesslich Managementaufgaben meine Berufung als Heilsarmeeoffizierin nicht mehr so leben konnte, wie ich mir das wünschte. Ich bat um eine Versetzung und freue mich nun auf meinen neuen Dienst. Schon in vorherigen Aufgaben habe ich oft und gerne Menschen besucht, vor allem in Spitälern und Heimen.

Wie sieht Ihre Tätigkeit aus? Gibt es Pläne für die Zukunft?Begonnen habe ich mit dem Besuch der Ru-hestandsoffiziere. Der nächste Schritt ist der Aufbau eines sozialdiakonischen Besuchs-dienstes. Hier besteht ein echtes Bedürfnis. Für materielle Hilfe gibt es die Sozialbera-tungsstelle, für Unterstützung im Haushalt die

Spitex. Aber die seelsorgerliche Begleitung der Menschen fehlt. Zum Beispiel Hilfe für Menschen am Lebensende, die sich wün-schen, in Frieden sterben zu können. Un-sere Herausforderung wird es sein, an die richtigen Adressen zu gelangen.

Warum ist ein Besuchsdienst wichtig?Weil wir uns unter anderem auch um diejenigen kümmern wollen, die alt und gebrechlich sind – vor allem, wenn kei-ne Familie da ist. Das gilt für die Leute aus den eigenen Reihen genauso wie für Aussenstehende. Wenn wir uns Zeit neh-men für den Einzelnen, ganz persönlich, ist dies ein Zeichen der Wertschätzung. Im Übrigen hat der Gedanke, Menschen daheim zu besuchen, eine lange Tradition in der Heilsarmee. Schon William Booth rief dazu auf, zu den Leuten hinzugehen. Heute warten wir oft, bis sie zu uns kom-men. Die Hemmschwelle, in unsere Säle zu kommen, ist sehr gross!

Ein Volk in Bewegung

Die gläubigen Christen sind dazu bestimmt, ein Volk in Bewegung zu sein. Dies trifft nicht nur auf die Salutisten zu, es stimmt auch für Jünger und Jüngerinnen Christi aller Denominationen, denn die Bewegung ist an unser Heil in Jesus gebunden.

verlassen. Es waren die Zeiten des Exils. Eine tief einschneidende Tragödie für das Volk Gottes.

Die gläubigen Christen relativieren die Wichtigkeit einer irdischen Heimat, denn ihnen ist eine himmlische Heimat verheissen. Die Gläubigen des Alten Bundes wurden gezwungenermassen in Bewegung gesetzt, die Gläubigen des neuen Bundes setzen sich, angetrieben von Gehorsam und Liebe, in Bewegung. Seit den ersten Jahrhunderten hat sich dies in der erstaunlichen Beweglichkeit der Apostel und anderer Christen gezeigt. Sie reisten bis an die Enden der Welt, um den Menschen, da wo diese lebten, das Evangelium zu bringen. Dies zeigt sich heute noch überall da, wo Gläubige um der Verkündigung des Evangeliums willen ihre Heimat verlassen. Und auch jedes Mal bei uns, wenn wir uns in Bewegung setzen, um dem andern zu begegnen.

Major Jean-Marc Flückiger

Im Alten Testament verheisst Gott seinem Volk Land. Dieses Versprechen hat er Abraham gegeben und es wird im Alten Testament viele Male bestätigt. Ich weiss nicht, ob Ihnen schon aufgefallen ist, dass im Alten Testament sehr wenig vom ewigen Leben die Rede ist.

Nur einmal, und zwar im Buch Daniel, erscheint der Ausdruck „ewiges Leben”. Das zentrale Anliegen im Alten Bund – abgesehen von der Beziehung zu Gott – ist das verheissene Land.

Im Neuen Bund ist es umgekehrt: Durch

das Heil in Christus erhalten wir das ewige Leben. Wir besitzen eine Heimat in der Ewigkeit, und damit rückt die Bedeutung von irdischem Besitz in den Hintergrund. Dies kommt im Neuen Testament häufig zum Ausdruck. „Denn diese Welt ist nicht unsere Heimat; wir erwarten unsere zukünf-tige Stadt erst im Himmel” (Hebräer 13.14) oder im Philipperbrief 3.20: „Aber unsere Heimat ist der Himmel, wo Jesus Christus, der Herr, lebt. Und wir warten sehnsüchtig auf ihn, auf die Rückkehr unseres Erlösers.”

Die Juden mussten zu verschiedenen Malen ihre Heimat gezwungenermassen

Majorin Erika Zimmermann im Gespräch

Bild

: Sar

a S

töck

lin

Page 6: Dialog 02/2015

6 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Dossier: Mobile Hilfe

Es ist morgens um zehn vor acht, nasskalt und noch nicht ganz hell. Vor dem Behin-dertenwohnheim der Stiftung RgZ im zür-cherischen Stallikon trifft der Kleinbus ein, mit dem Daniel Mettler vier Bewohner nach Zürich fahren soll. Dort betreibt die Stiftung Werkstätten mit mehr als 50 geschützten Arbeitsplätzen. Vier der Behinderten stei-gen gemächlich ein. Eine Rollstuhlfahrerin fährt mit dem ausgeklappten Lift in den Bus, wo Daniel die Räder festzurrt. Die Fahrt nach Zürich kann beginnen.

Vor fünf Jahren war Daniels Karriere als Teamleiter in der Informatikbranche abrupt vorbei. Sein Team wurde wegrationalisiert.

Nach einem kurzen Tief, vor dem auch Da-niel als gläubiger Christ nicht bewahrt blieb, ging es bald wieder aufwärts.

Chance für einen Neuanfang: Chauffeur für Behinderte

Hilfe nicht nur für die Passagiere, sondern auch für den Chauffeur, bietet ein Projekt in der Stiftung RgZ.

Mit dem Sozialplan der ehemaligen Firma und dem Arbeitsamt fand der damals 58-Jährige eine Lösung ohne allzu grosse Lohn- und Pensionseinbussen. Sein Fall wurde sogar zu einem Vorbild für andere Arbeitslose.

Die Arbeit mit Behinderten ist aus Daniels Sicht nicht nur sinnvoll, sondern bietet ihm auch die Chance, Neues zu erfahren. „Ich habe Einblicke in eine mir bisher ziemlich verborgene Welt und auch neue Einsichten bekommen”, sagt er.

Eine davon ist, dass er erkannte, dass wirklich jede Arbeit ihren Wert hat. Dazu fällt ihm Lukas 10,7 ein: „Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.”

Reinhard Lässig

Ein besonderes Treffen hat die Frauen der Gruppe „Freund-schaft” geprägt ...Jocelyn Porret: Ja, als Patricia in un-sere Gruppe kam. Sie war eine junge Mutter um die 35 und litt unter Multip-ler Sklerose. Ihr Mann hatte sie verlas-sen. Da ihr Leiden immer schlimmer wurde, bekam sie Unterstützung vom Roten Kreuz und den Pflegediensten.

Wie ist Patricia in die Gruppe „Freundschaft” aufgenommen worden?Die Krankenschwester Christiane Poget hat vorgeschlagen, für eine ihrer Patientinnen zu beten. Wir haben Patricia besucht und sie zu unseren Treffen eingeladen. Sie war 12 Jahre lang bei uns!

War es für Sie alle selbstverständlich, sich bei den Treffen auf Patricia ein-zustellen?Am Anfang waren einige Frauen etwas un-sicher und fühlten sich unbehaglich, aber Patricia hat sie schnell beruhigt.

Mussten Sie Ihr Programm an Patri-cias Behinderung anpassen?

Seit der Ankunft Patricias haben wir un-sere Treffen nur noch in rollstuhlgängigen Wohnungen durchgeführt. Wir haben unsere Ausflüge, sogar Schlauchboot- und Radfahren, an Patricias Bedürfnisse angepasst. Später haben wir uns in ihrer Wohnung getroffen.

Welche waren die bewegendsten Mo-mente, die Sie mit Patricia hatten?Der schönste Abend war, als Patricia schon im Bett war, weil der Pflegedienst unser Treffen vergessen hatte. Wir gingen alle in ihr Zimmer, um Gemeinschaft zu haben und zu singen. Wir haben einen

herrlichen und innigen Abend erlebt. Es gab auch wunderbare Momente während der Ausflüge. Wir sind Ski gefahren, Hängegleiter geflogen und vieles mehr. Patricia war immer mit dabei!

Wem hat diese Begegnung am meisten gegeben?Ich denke, uns! Bei ihrem Abschied sagten viele von uns, wie sehr die Jahre mit Patricia ihre Vorstellung von Behinderung verändert haben und sie die Angst davor, selber nicht gesund

zu sein, überwinden konnten. Wir alle ha-ben uns von ihrer positiven Art, das Leben trotz widriger Umstände anzupacken, an-stecken lassen. Patricia selber hat Freun-dinnen gefunden und konnte Abwechslung in die Routine ihres Alltags bringen.

Was behalten Sie von den Momenten, die Sie mit Patricia erlebt haben?Ihren Mut, ihre Dankbarkeit, ihre Art, positiv zu bleiben und ihre strahlenden Augen, als sie uns sagte: „Ich liebe das Leben!”

Fragen: Monique Bürki

Jocelyn Porret leitet den Frauentreff „Freundschaft” aus Fresens. Geprägt wurde diese Gruppe sehr durch die nun verstorbene Teilnehmerin Patricia.

Bewegende Momente bei der Begegnung mit einer BehindertenB

ild: J

ean-

Mar

c P

arat

te

Patricia kann sich an einem Ski-Ausflug erfreuen.

Daniel Mettler und eine Rollstuhlfahrerin: „Den Knopf zum Einsteigen bedient sie selber.“

Bild

: R

einh

ard

Läs

sig

Page 7: Dialog 02/2015

7dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Februar

Vollständige Broschüre in Ihrem Korps erhältlich

Major Jacques Donzé, Leiter der Evangelisationsabteilung:

Der Ikea-Katalog steht auf der weltweiten Bestsellerliste an zweiter Stelle.Ikea bietet fast alles. was man braucht, um sein Zuhause wohnlich einzurichten. Schöne, praktische Möbel genügen jedoch nicht, um sich wirklich zuhause zu fühlen. Denn wir brauchen Veränderung.Vor ein paar Jahren war dies sogar ein Slogan von Ikea: „Veränderung beginnt zu Hause.”Tatsächlich kann sich die Welt zum Guten oder zum Schlechten verändern. Veränderung muss bei mir beginnen, sonst bleibe ich unerfüllt.Oberst Motte schrieb in einem seiner Lieder:„Herr, wenn du die Dinge rings um mich her nicht änderst, dann heile mich, Herr, damit ich sehe, wie du siehst.”Ich bezweifle, dass der Ikea-Katalog diese Kraft der Veränderung in sich hat, denn der Katalog ist auf der Bestsellerliste nur auf dem zweiten Platz.An erster Stelle steht nämlich die Bibel, der absolute Bestseller seit Beginn des Buchdrucks.Die Bibel spricht auch von der Veränderung, die zu Hause beginnt:„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Dann wirst du klar sehen und den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen können.” (Matthäus 7,5) oder noch deutlicher:„Ich versichere dir”, erwiderte Jesus, „wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen. ”(Johannes 3,3)

Dieses Jahr dürfen wir zusammen das Neue Testament lesen. Einige von Ihnen haben es schon mehrmals durchgelesen, für andere ist es dieses Jahr das erste Mal. Wir wollen uns vom Wort Gottes durchdringen lassen. Lassen wir unser Inneres dadurch verändern, damit wir Gott immer ähnlicher werden.

Es freut mich sehr, dass wir dies gemeinsam erleben können, als Erwachsene und Kinder, nicht nur im Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn, sondern zusammen mit den Salutisten der weltweiten Heilsarmee. Das ist wirklich ermutigend und ganz sicher eine besondere geistliche Erfahrung.

Vorwort

Page 8: Dialog 02/2015

8 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Matthäus 26 – Jesus wird gesalbt, verraten, verhaftet, verurteilt und verleugnetWar das letzte Abendmahl ein jüdisches Passahmahl?Was für eine Bedeutung hatte diese Mahlzeit?Tut Petrus Ihnen leid?Was meinen Sie: War seine Verleugnung vorherbestimmt oder wusste Jesus es einfach schon vorher?

Matthäus 27 – Der Tod JesuWas meinen Sie: Ist das Bedauern des Judas ein Hinweis auf sein Schuldbewusstsein? Wurde er letztlich gerettet?Warum ließ Pilatus Jesus auspeitschen, wenn er ihn anschließend seinen Soldaten zur Kreuzigung auslieferte?

Matthäus 28 – Die AuferstehungWas lehrt die Auferstehung über Jesu Vollmacht, Versprechen zu geben?Wären die Jünger ohne die Auferstehung bereit gewesen, Verfolgung zu ertragen? Hätte der Tod Jesu so lange solche Auswirkungen gehabt?

Markus 1 – Das kürzeste Evangelium, und das erste, das geschrieben wurdeWarum wurde Jesus von Johannes getauft?Die bösen Geister erkennen Jesus (Verse 23.24).Warum die Geheimhaltung und warum die Opfer?

Markus 2 – Jesus heilt einen Gelähmten, beruft einen Jünger und beantwortet FragenWas hielt der Hausbesitzer wohl davon, dass ein Loch in sein Dach gebrochen wurde?Hat Jesus den Sabbat abgeschafft oder hat er das Gesetz auf seine Weise ausgelegt?

Matthäus 11 – Jesus spricht über Johannes den Täufer und die Notwendigkeit der UmkehrWas meinen Sie: Deuten die Verse 20 bis 24 an, dass das Gericht Gottes für manche Ungläubigen erträglicher wird als für andere?Besteht ein deutlicher Gegensatz zwischen dem, was Jesus in den Versen 20 bis 24 sagt, und den Versen 25 bis 30, oder sind sie miteinander verbunden?

Markus 3 – Jesus heilt am Sabbat, wird von weiteren bösen Geistern erkannt und beruft die ZwölfWarum verbot Jesus den bösen Geistern wohl streng, zu sagen, wer er war?Testen Sie sich selbst: Können Sie alle zwölf Jünger aufzählen?

Markus 4 – Jesus lehrt anhand von Gleichnissen und zeigt seine Autorität über die NaturFallen Ihnen Kulturen oder Einzelpersonen ein, die jeweils in die Kategorien passen, die im Gleichnis vom Sämann aufgezählt werden?

Markus 5 – Jesus treibt Dämonen aus, heilt eine Frau und erweckt ein totes Mädchen zum LebenWarum, glauben Sie, fragte Jesus den bösen Geist in dem besessenen Mann nach seinem Namen? Kannte er ihn nicht?Können Sie sich vorstellen, was das Ertrinken von 2000 Schweinen in der Gegend auslöste?

Markus 6 – Johannes der Täufer wird enthauptet, Jesus gibt 5000 Männern zu essenErkennen Sie, auf welche Weise Gott die Menschen gebraucht, die Ihnen am nächsten stehen (Verse 1-6)?Jesus stillte die Bedürfnisse der 5000 nicht nur, sondern er gab ihnen noch viel mehr. Was können Sie für sich aus diesem Ereignis lernen?

Markus 7 – Jesus erklärt, warum es wichtig ist, eine Tradition zu hinterfragen, die Gottes Willen überdecktGibt es Traditionen in Kirche und Gesellschaft, die gut erscheinen, aber womöglich Ihre Beziehung zu Gott behindern können?

Ab 9. Februar

Februar

Woche 6

Woche 7

Ab 16. Februar

Page 9: Dialog 02/2015

9dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Markus 8 – Jesus gibt 4000 Menschen auf wunderbare Weise zu essen und heilt einen BlindenDie Speisung der 4000 war beeindruckend, doch zwei Kapitel zuvor haben wir gelesen, dass Jesus 5000 Menschen mit weniger Essen satt machte! Glauben Sie, dass dieses Wunder die Glaubwürdigkeit und Echtheit der Berichte stützt?Was ist Ihrer Meinung nach das „Kreuz“, von dem Jesus in Vers 34 spricht?

Markus 9 – Die Verklärung, die Austreibung eines Dämons, einander dienen und Sünde vermeidenSchauen Sie die Verse 10 und 32 an. Kann man sagen, dass es den Jüngern schwerfiel, die Lehre und den Auftrag Jesu zu verstehen?Wie können Sie anderen dienen?

Markus 10 – Ankündigung von Jesu Tod und AuferstehungWas Jesus über die Scheidung lehrt, mag manchen ziemlich streng erscheinen, anderen hingegen als selbstverständlich. Was denken Sie?

Markus 11 – Der triumphale Einzug und Jesu Zorn im Tempel. Seine Autorität wird hinterfragt Bereitete sich Jesus in Vers 11 auf das vor, was noch kommen sollte?

Markus 12 – Das höchste GebotWie hilfreich wäre es, die beiden höchsten Gebote auswendig zu lernen und zu praktizieren?

Markus 13 – Jesus beschreibt die Zeichen der EndzeitInwieweit können wir etwas über die Endzeit wissen?Wenn wir nicht wissen können, wann Jesus wiederkommt, hat es dann irgendeinen Sinn, dass wir über die Endzeit – seine Wiederkunft – nachdenken? Falls nicht, warum erwähnt die Bibel sie dann so oft?

Markus 14 – Jesus wird gesalbt, verraten, verhaftet, verurteilt und verleugnetHat Markus sich an das Ereignis in den Versen 1-9 erinnert, weil Jesus das vorausgesagt hat (Vers 9)? Was meinen Sie?Glauben Sie, Jesus wusste einfach, welche Antworten kommen würden (Verse 12-16)? Oder hatte er bereits Vorkehrungen getroffen, den Raum im Obergeschoss zu nutzen?Können Sie sich vorstellen, wie sich Petrus in den Versen 27-31 gefühlt haben muss?

Markus 15 – Jesus wird verspottet, ausgepeitscht, getötet und begrabenErfüllt dieses Kapitel die Prophezeiung Jesu in Markus 10,33?

Markus 16 – Wie in Markus 10,34 vorausgesagt, besiegt Jesus den Tod und ist auferstandenIst es verständlich oder unglaublich, dass es den Anhängern Jesu immer noch schwerfiel zu glauben, dass er auferstanden war, solange sie ihn nicht selbst gesehen hatten?Wie wichtig ist der Glaube an die Auferstehung für Ihren Glauben?

Lukas 1 – Die Geburt Johannes des Täufers und Gabriels Besuch bei MariaDie Verse 1-4 nennen den Grund, warum das Evangelium verfasst wurde. Können Sie die Motivation des Lukas zusammenfassen?Waren die Zweifel des Zacharias (Vers 18) verständlich? Hätte er einer Botschaft des Engels glauben sollen, auch wenn sie unrealistisch war?Glauben Sie an die Jungfrauengeburt? Warum? Oder warum nicht?

Ab 9. Februar Woche 8

Woche 9

Ab 16. Februar

Ab 23. Februar

Ab 2. März

Page 10: Dialog 02/2015

10 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Challenge junior

JESUS LEBT!

Matthäus 28,1-10

Das Grab, in dem man Jesus beerdigt hatte, war ein Ort, an dem die Menschen traurig und verzweifelt waren. Doch drei Tage, nachdem er ins Grab gelegt worden war, passierte etwas Erstaunliches: Jesus blieb nicht tot. „Er lebt!“

Verwende Dinge aus eurem Garten oder von draußen und bastle daraus das Grab, in dem Jesus beerdigt wurde.Bastle das Grab aus Sand, Steinen, Zweigen, Ästen usw. Du könntest auch Menschen aus Wäscheklammern, Pfeifenputzern oder weiteren Ästchen dazustellen.Du könntest spielen, wie sich die Leute

gefühlt haben, als sie wussten, dass Jesus tot war, und dann, wie es ihnen

ging, als sie erfuhren, dass Jesus nicht tot geblieben war, sondern lebt.

DAS WICHTIGSTE GEBOT

Markus 12,28-31

Wenn Jesus uns sagt, dass diese beiden Gebote die wichtigsten sind, dann müssen wir sie lesen, auswendig lernen, wissen und verstehen, was in diesen Versen deutlich gemacht wird.Um dir diese Gebote einzuprägen und sie immer in deinem Herzen zu haben:Lies den Text mehrmals durch.Schreibe die Gebote in einer besonderen, kunstvollen Schrift ab. Verziere diese Verse und hänge sie an einem Platz auf, wo du daran denken wirst, sie in dieser Woche immer wieder zu lesen.Übe sie aufzusagen, ohne dass du darauf schaust, und sage sie anderen in deiner Familie auf.

JESUS BEENDET EINEN STURM

Markus 4,35-41

Stell dir vor, du bist ein Jünger im Boot.Mit welchen Worten würdest du beschreiben, wie du dich gefühlt hast, als der Sturm kam? Male ein Boot in einem Sturm und schreibe deine Worte in das aufgewühlte Wasser um das Boot.Mit welchen Worten würdest du beschreiben, wie du dich gefühlt hast, als Jesus den Sturm zum Aufhören brachte? Drehe dein Blatt um, male ein Boot in ruhigem Wasser und schreibe deine Worte in das Wasser.Kein gewöhnlicher Mensch könnte den Wind und die Wellen ruhig machen. Was hat Jesus seinen Jüngern wohl gezeigt, indem er den Sturm stillte? Mit welchen Worten würdest du Jesus beschreiben? Male Jesus in das Bild mit dem Boot im ruhigen Wasser und schreibe deine Worte um ihn herum.

EIN ENGEL KÜNDIGT DIE GEBURT JESU AN

Lukas 1,26-38

Maria hat Gott vertraut, auch wenn sie nicht ganz verstand, wie so etwas Erstaunliches geschehen könnte. Durch viele Texte in der Bibel zeigt Gott uns, wie wir am besten leben können. Dazu gehört vor allem, dass wir seiner Lehre zuhören, ihr folgen und ihm vertrauen. Doch es gibt Zeiten, in denen das schwierig sein kann.Denke an eine Zeit, in der es dir schwerfiel, Gottes Lehre zu folgen, auf sie zu hören und dem zu vertrauen, was sie sagt. Warum fandest du das schwierig?Nimm dir Zeit, darüber zu beten und Gott zu bitten, dass er dir hilft, mehr auf ihn zu hören und ihm zu vertrauen.Vielleicht magst du mit jemandem in deiner Familie oder einer wichtigen Person in der Gemeinde darüber reden. Diese Person kann dann auch für dich beten!

Page 11: Dialog 02/2015

11dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Panorama

Neue Praktikanten zum Auxiliarkapitäns-dienst geweiht

Die zukünftigen Auxiliarkapitäne Andreas (42) und Heidi Brändli (39) begannen am 1. Januar 2015 ihr Praktikum im Korps Aargau-West, Zofingen. In einem Got-tesdienst wurden sie offiziell in dieses Praktikum begleitet.

Auxiliarkapitäne durchlaufen eine beson-dere Ausbildung (siehe Kasten). Sie wer-den von Anfang an praktisch im Korps mit-arbeiten und daneben Unterrichtslektionen erhalten.

Durchgeführt wurde der Segnungsgottes-dienst von den Majoren Bernhard und Re-gina Wittwer (Leiter Division Mitte). Major Wittwer erinnerte daran, dass es gut sei, auf Gottes Weisheit zu bauen, denn Sein Ruhm bestehe ewiglich. Mit Hebräer 13, 8 können wir alle die Gewissheit haben, dass Jesus Christus derselbe ist, gestern, heu-te und in alle Ewigkeit. Weiter ging Major Wittwer darauf ein, dass Familie Brändli mit

ihrer Ausbildung eine spezielle Herausfor-derung annimmt. Indem Andreas und Heidi Brändli das Praktikum begonnen haben, seien sie bereits Gottes Ruf gefolgt. Beson-ders wichtig sei es nun, auch im Praktikum auf Seine Stimme zu hören.

Der Major wünschte den beiden Schlag-fertigkeit und Tragfähigkeit für ihre neue Aufgabe. Darauf folgten die Weihe der Fa-milie Brändli durch den Korpsrat und das Segensgebet.

Die Heilsarmee wünscht der ganzen Fami-lie Gottes Segen für ihren neuen Weg.

Elsbeth Zimmermann, Korps Aargau-West

Weihe der Praktikanten

Bild

: ZV

G

Zwei Fragen an Andreas und Heidi Brändli

Was haben Sie bis jetzt beruflich gemacht?Andreas: Ich brachte es bis zum Chefmetzger. In Deutschland be-suchte ich eine Bibelschule und stu-dierte eidg. dipl. Arbeitsagoge in der Schweiz. Neun Jahre war ich in der Stollenwerkstatt als Gruppenleiter für Erwerbslose, Suchtkranke, psychisch Kranke und Schulabgänger. Danach arbeitete ich fast drei Jahre im Züri-werk mit behinderten Menschen.Heidi: Ich bin Zahnarztassistentin und habe eine zweisprachige Bibelschule als Gemeindehelferin (Pädagogik und Musik) in Deutschland abgeschlossen. Sechs Jahre lang war ich Gemeinderätin im Ressort Schule und Jugend.

Wie kamen Sie zur Heilsarmee?Andreas Chef im Züriwerk war Salutist. Deshalb besuchten wir einmal die Heils-armee Zofingen. Als wir durch die Türe des Korps Zofingen gingen, zeigte uns Gott, dass dies hier unser Platz sei.

Nora Steiner

Majorin Barbara Bösch, Kandi-datensekretärin, zum Auxiliar-kapitän

Wie lange dauert ein Praktikum, um Auxiliarkapitän zu werden?Das kommt auf die Kandidaten an, zwi-schen sechs und zwölf Monate. Nach drei Jahren können Auxiliarkapitäne aufhören oder sich für weitere drei Jahre verpflich-ten. Nach sechs Jahren können sie einen Antrag stellen, um Offizier zu werden.

Wie wird man Auxiliarkapitän?Das funktioniert gleich wie bei Kandi-daten für die Offiziersschule, man nimmt als Erstes Kontakt mit mir auf.

Für wen kommt diese Ausbildung in Frage?Sie ist für Personen geeignet, welche bereits eine abgeschlossene Ausbildung und/oder viel Lebenserfahrung mitbrin-gen. Die Praktikanten besuchen dann auch Module am Bildungszentrum, we-gen unterschiedlichen Vorkenntnissen ist das aber sehr individuell, und der Studien-plan wird auf die Einzelnen zugeschnitten.

Nora Steiner

Melbourne Staff Band in der Schweiz

Mit der Melbourne Staff Band besucht eine der weltweit besten Heilsarmee-Brass-Bands die Schweiz. Als Vorbereitung für die Teilnahme am internationalen Kongress in London „Boundless” gastiert das australische Mu-sikkorps in Spiez, Morges und Zürich.

Die Melbourne Staff Band pflegt nicht nur die traditionelle Brass Band-Kultur, son-dern geht auch immer wieder neue Wege. Dazu gehören unter anderem gemeinsame Auftritte mit Stars der übrigen Musiksze-ne wie James Morrison (Australiens „ Mr. Jazz”), Philip Smith (Solo-Trompeter des New York Philharmonic Orchestra) oder der australischen Top-Sängerin Silvie Paladino.Die Melbourne Staff Band wird seit 1994 von Ken Waterworth geleitet. Unter seiner Führung hat sich das Musikkorps musika-lisch weiterentwickelt, und in seine Auftritte auch verschiedene Show-Elemente einge-baut. Dadurch werden Konzerte nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge zu einem spektakulären Erlebnis.

Die Melbourne Staff Band spielt in der Schweiz an folgenden Orten:

Montag, 22. Juni 2015, 19.30 Uhr, Lötschbergsaal Spiez

Dienstag, 23. Juni 2015, 19.00 Uhr, Temple de Morges

Mittwoch, 24. Juni 2015, 10.30 Uhr, City-Ständchen, Bahnhofstrasse Zürich

Mittwoch, 24. Juni 2015, 19.30 Uhr, Kirche Saatlen Zürich

Tickets sind ab 1. März 2015 erhältlich unter www.starticket.ch

Page 12: Dialog 02/2015

12 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Strukturelle Veränderungen am Hauptquartier

General André Cox besucht Papst Franziskus in Rom

Die Leitung des Territoriums hat zwei Neuerungen innerhalb der Strukturen der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn bekannt gegeben. Sie sind Anfang Januar 2015 in Kraft getreten.

Im Dezember kam es zum ersten Mal zu einer Privataudienz des Papstes mit dem General der Heilsarmee.

Panorama

Bild

: L'O

sser

vato

re R

om

ano

Um die Wichtigkeit des Arbeitszweiges „Gesellschaft und Familie” zu unterstrei-chen und die Koordination der verschiede-nen Angebote innerhalb des Territoriums zu fördern, ist der Bereich zu einer eigen-ständigen Abteilung gemacht worden. Die Abteilung umfasst die Frau-en- und Seniorenarbeit, den Babysong, die Fachstelle für Soziale Gerechtigkeit, die Diakonie und RAHAB.

Geleitet wird die neue Abtei-lung von Kommissärin Jane Paone (Territoriale Präsi-dentin für Gesellschaft und Familie) mit Unterstützung von Oberstleutnantin Fiona Hofer (Territoriale Sekretärin für Gesellschaft und Familie). „Gesellschaft und Familie” wird weiterhin eng mit den verschiedenen Abteilungen innerhalb des Territoriums zusammenarbeiten, um dem Auftrag der Heilsarmee gerecht zu werden.

Die zweite Neuerung betrifft das Heilsarmee Bildungs-

zentrum. Das Bildungszentrum in Basel wird neu als Stabsstelle direkt dem Chef-sekretär unterstellt. Einerseits wird so die Struktur dem internationalen Standard an-gepasst, andererseits wird das Bildungs-zentrum näher an die Territoriale Leitung

herangeführt. Der Chefsekretär wird den bevorstehenden Evaluierungsprozess über verschiedene Kandidaten- und Aus-bildungsfragen im Territorium koordinieren.

Kommissär Massimo Paone, TerritorialleiterOberstleutnant Allan Hofer, Chefsekretär

Weitere Informationen zum Organigramm finden Sie auf heilsarmee.ch

General André Cox hatte persönlich um die Audienz beim Papst gebeten. „Es hat zwar schon in der Vergangenheit Begeg-nungen eines Generals der Heilsarmee mit einem Papst gegeben, aber immer nur in einem grösseren Rahmen, einer Papstaudienz für Kirchen- und Religi-onsvertreter zum Beispiel. Mir war diese Audienz wichtig, weil wir in letzter Zeit einige intensive und hilfreiche Diskussi-onen gehabt haben; dabei sind so viele Glaubensaspekte deutlich geworden, die uns untereinander verbinden, und so vieles, was uns in der Leidenschaft für

soziale Gerechtigkeit und die Arbeit mit den Armen miteinander verbindet.”

Der General äusserte gegenüber Papst Franziskus das Anliegen, praktische Wege zu finden, um einander gegenseitig zu unter-stützen – sei dies auf dem Gebiet der sozia-len Gerechtigkeit als auch bei der Arbeit un-ter den Armen. Beides sind Herzensanliegen sowohl der Katholiken wie der Salutisten.

Die Tätigkeiten der Heilsarmee wurden vom Papst gewürdigt. Er gab seinem Wunsch Ausdruck, dass alle Christen „mit derselben

Überzeugung und Dynamik wie die Heilsar-mee” den Menschen von der Barmherzigkeit Gottes erzählten. Die Differenzen zwischen Katholiken und der Heilsarmee, was theolo-gische Fragen oder das Kirchenbild betreffe, dürften „nicht das Zeugnis unserer Liebe zu Gott und zum Nächsten behindern”.

Die Redaktion (Quelle: Radio Vatikan)

Page 13: Dialog 02/2015

13dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Nachfolgend ein bunter Strauss von Be-richten einiger Teilnehmer, die ihre tiefen Erlebnisse mit uns teilen:

„Die Fastenwoche auf der Waldegg ist mir einmal mehr in freudiger Erinnerung. Zum Thema ‚Du bist…’ gehörte auch die Aussage: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben. Sprüche 4.23

Jesus ist gestorben, damit wir unser Leben überfliessend, in unerschöpflicher Fülle, geniessen können. Das wird uns aber nicht gelingen, solange wir uns sel-ber nicht gut finden. Wir lernten, zufrieden mit uns zu sein – denn wir sind wunderbar gemacht, einzigartig. So können wir in Psalm 139.14 einstimmen: Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;

„alle Jahre wieder…” Fastenwoche auf der Waldegg

Praisecamp als prägende Erfahrung

Bis zur nächsten Möglichkeit, sich eine solche Woche zu schenken, dauert es noch ein paar Monate, aber warum nicht schon einmal darüber nachdenken?

Bild

: ZV

G

wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.”

„Seit 2007 gehe ich jedes Jahr in die Fas-tenwoche auf der Waldegg. Es ist jedes Mal eine grosse Bereicherung für Körper, Seele und Geist. Die Gemeinschaft ist wertvoll und eine grosse Freude für uns alle. Gott sei Dank für diese Möglichkeit der Besinnung.”

„Ich bin in dieser Woche Jesus wieder näher gekommen und habe erkannt, dass er mein tägliches Brot ist und dass er mir jeden Tag alles schenkt, was ich brauche.”

„Wir haben wieder herzliche Liebe und Verbundenheit erleben dürfen. Die Waldegg ist der ideale Ort für diese Auszeit, so schön gelegen, mitten in der Natur, weg

Das Praisecamp ist ein grosser Jugendevent, der von Campus für Christus organisiert wird. Über 110 Jugendliche und etwa 10 Leiter der Heilsarmee waren beteiligt. Die Teilnehmer wurden ermutigt, den Lebensstil als Königskinder Gottes schon hier und jetzt im Alltag um-zusetzen.

Anna Meier aus dem Korps Solothurn erzählt: Im Praisecamp dabei zu sein. war für mich das Tollste, was ich bisher erleben durfte. Mir ist neu bewusst geworden, wie wichtig es ist, Jesus nachzufolgen und jede Minute mit ihm zu verbringen.

Was hat dich am meisten berührt wäh-rend des Camps?Im Messegelände Basel spürte man den Frieden und Segen Gottes. Immer wie-der haben auch in der Freizeit Menschen füreinander gebetet. Auch in den Wor-shipzeiten ist mir Gott begegnet. Mein Highlight der Woche war der Besuch im Ministry-Team. Wir hatten ein super Ge-spräch und befreiende Gebete. Ich durfte Gottes Liebe und Gnade ganz stark er-fahren und mit einer riesigen Freiheit den Raum verlassen.

von Stress und Alltag. Mit guten Vorträgen, Gemeinschaft, Spaziergängen, Gesprä-chen und Ruhe fällt einem das Fasten nicht schwer.”

Im Frühjahr 2015 bietet die Heilsarmee wieder zwei Fastenwochen an:

18. bis 24. AprilLeitung: Rudolf und Elisabeth [email protected] anrufen 034 402 15 9625. April bis 2. MaiLeitung: August und Ruth [email protected] anrufen 052 625 17 95

Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.

Elisabeth Moser

Die Krone aus brennenden Kerzen, die wir in der Silvesternacht mit allen 6400 Teil-nehmern gemacht haben, war ein schöner Abschluss.

Wie profitierst du von diesem Erlebnis in deinem geistlichen Leben und im Alltag?Ich durfte wieder neu lernen, dass Jesus Minute für Minute mit mir durchs Leben geht. Durch Ihn kann ich andere Menschen erreichen. Ich darf jeden Tag erfahren, dass ich geliebt und gut genug bin. Ich darf meine Ansprüche an mich senken, einfach auf Gott vertrauen und seine Liebe weitergeben.

Welche Vorträge würdest du den Lesern des Dialogs empfehlen?Dabrina Bet Tamraz hat mich beeindruckt, weil sie so viel Unterdrückung erlebt hatte, und dennoch ganz auf Gott vertraut. Mat-thias Kuhn und Andreas Boppart hatten gute Botschaften.

Danke an alle, die durch ihr Wirken das Camp möglich gemacht haben! Ihr seid der Hammer!

Interview: Nora Steiner

Page 14: Dialog 02/2015

14 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Notabene

Majorin Margaretha Zimmermann

Margaretha Zim-mermann wurde am 12. Januar 1924 in Riederen bei Bern ge-boren und wuchs mit drei Geschwistern in einer Salutistenfamilie auf. Sie besuchte das Korps Bern 2 und

hat besonders die Korpskadettklassen ge-schätzt.

Als Margaretha Zimmermann 13 Jahre alt war, erkrankte sie schwer. In ihrer Not ver-sprach sie Gott: „Wenn du mich gesund machst, werde ich in deinen Dienst treten.” Ihr Gebet wurde erhört, und einige Jahre spä-ter meldete sie sich als Kandidatin für den Offiziersdienst. Ihre Kandidatur wurde jedoch abgewiesen, da man ihren Gesundheitszu-stand als ungenügend bewertete.

Margaretha Zimmermann erlernte den Beruf einer „Corsetière” und arbeitete später als Ab-teilungschefin im Jelmoli in Zürich. Im Frühjahr 1956 wurde sie von der Heilsarmeeleitung an-gefragt, ob ihre Kandidatur noch aktuell sei. Im selben Jahr trat sie in die Offiziersschule in Bern ein. Nach ihrer Aussendung wurde sie zur Sergeantin für die nachfolgende Ses-sion ernannt. Einem kurzen Einsatz im Korps Saint-Aubin folgten Aufgaben im Sozialwerk. Zuerst arbeitete sie im Heim „Phare-Elim” in Vevey. Später wurde sie nach Genf versetzt, wo sie sechs Jahre im Heim für junge Mäd-chen „Florissant” wirkte. Um ihren Dienst noch besser ausführen zu können, liess sie sich berufsbegleitend zur Erzieherin ausbilden. Im Juli 1969 wurde ihr die Leitung der Institution „Prébarreau” in Neuchâtel anvertraut.

Ihren Aufgaben widmete sich die Majorin mit grosser Hingabe. Gott setzte sie zum Segen für viele. Im Ruhestand wohnte sie in Peseux. Sie trug mit ihrer ermutigenden Art zu einer guten Atmosphäre bei. Als sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte, zog sie ins Altersheim „Foyer”, wo ihr Pflege und Fürsorge zuteil wurden. Am 20. Dezember 2014 wurde sie, wie sie es sich schon lange gewünscht hatte, in die Gegenwart ihres Hei-landes versetzt, welcher ihr ein interessantes und erfülltes Leben geschenkt hatte.

Oberst-Leutnant François Thöni

Anteilnahme

Oberst Samuel Büchi

Samuel Büchi wurde am 29. Juli 1921 im Korps Gurzelen ge-boren, das seine El-tern leiteten. Samuel hatte einen älteren Bruder namens Hein-rich. Wie es damals für Offiziersfamilien üblich war, erlebte er viele Umzüge, bis zum Ende seiner Schulzeit ging es von Gurzelen über Biel, Uster, Aarburg, Chur, Amriswil, St. Gallen, Rorbas und Aarau nach Winterthur.

1937 begann Samuel Büchi eine Lehre als Maschinenzeichner. Danach besuchte er das Technikum und wurde Maschineningenieur. Er schloss sich dem Korps Zürich Zentral an und spielte im Musikkorps.

Zwei Jahre nach Kriegsende absolvierte Sa-muel Büchi die internationale Offiziersschule in London. Eine seiner ersten Stationen als Offizier war Keswick, wo er Eunice Eleanor Boadle kennenlernte. 1954 heirateten die beiden. Sie zogen 1955 in die Schweiz und übernahmen das kleine Korps Basel 3, wo ihr Sohn Samuel Junior zur Welt kam. Nach Interlaken und Basel 1 endete 1965 Samuels Korpstätigkeit. Er wurde als Divisions-Ju-gendsekretär und zwei Jahre später als Divisi-onschef von Zürich ernannt. Nach 10 Jahren wurde ihm in Bern die Leitung der Abteilung Evangelisation und weitere drei Jahre später die Aufgabe des Chefsekretärs übertragen.

1983 bekamen Samuel und Eunice Büchi zum Abschluss ihrer Laufbahn den Auftrag, die Leitung der Heilsarmee in Deutschland zu übernehmen – eine kräftezehrende Arbeit, die viele lange Reisen quer durch Deutschland mit sich brachte.

1986 kehrten Samuel und Eunice in die Schweiz zurück, wo sie im Eyhof in Zürich eine Heimat fanden. Es fiel Samuel schwer, Anfang 2011 mit Eunice ins Altersheim zu zie-hen. Eine zunehmende Demenz beeinträch-tigte sein Leben, so dass er Ende 2014 ins Pflegezentrum Entlisberg verlegt wurde. Dort beendete er zwei Tage nach Weihnachten im Alter von 93 Jahren seine Reise auf der Erde und kehrte zu seinem Herrn zurück.

Major Markus Zünd

Brigadierin Clara Herrmann

Am 21. November 1916 wurde Clara Hermann in Birs-felden geboren. Weil ihre Eltern Soldaten waren, lernte Clara die Heilsarmee schon früh kennen. Mit 15 Jahren trat sie den Pfadfinderinnen des Korps Basel 1 bei, wo sie sich lange Zeit engagierte. Ein Jahr später wurde sie als Soldat eingereiht.

Während ihrer Jugendzeit litt Clara unter dem Alkoholproblem ihres Vaters. Dadurch lernte sie, sich ganz ihrem himmlischen Vater anzuvertrauen. Sie fühlte sich von Gott als Heilsarmee-Offizierin berufen und wollte ihm dienen.

Clara besuchte die Kadettenschule und trat 1944 ihren ersten Dienst als Offizierin des Korps Rorschach an. Nach verschiedenen Wechseln wurde sie 1947 Korpsoffizierin in Weinfelden. Später arbeitete Clara als Ju-gendsekretärin des Divisionshauptquartiers in Zürich. Sie hatte eine grosse Liebe zu jungen Menschen und begegnete ihnen auf Augen-höhe. So wurde sie Divisions-Jugendsekre-tärin in St. Gallen und 1959 erneut in Zürich.

Am 4. November 1965 wurde die Brigadierin an das Nationale Hauptquartier in Bern ge-rufen, wo sie bis zu ihrem Ruhestand am 31. Mai 1977 blieb.

Clara kehrte nach Basel zurück und wirkte im Korps Basel 1. Vielen jungen Menschen war sie ein grosses Vorbild. Die Geschichten, mit denen sie ihre Predigten ausschmückte, blieben den Zuhörern in lebhafter Erinnerung. Ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit wirkten an-steckend.

Die letzten zehn Jahre lebte Clara Herrmann im Alterspflegeheim „Adullam” in Basel. Durch körperliche Schwäche auf Pflege angewiesen, behielt sie ihre Fröhlichkeit und war ein Sonnenschein für die Menschen der Abteilung. Am 4. Januar 2015 wurde Clara Herrmann nach einem langen, erfüllten Le-ben in die Ewigkeit bei Jesus abberufen und konnte getrost und ruhig einschlafen.

Majore Gerhard & Margrit Wyss

Bild

: Z

VG

Bild

: Z

VG

Bild

: Z

VG

Page 15: Dialog 02/2015

15dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Anzeigen

Termine

Wichtiger Termin zum Merken!

24.-25. Oktober 2015 General André Cox trifft die Mitglieder der Heilsarmee Schweiz!Ort: Kongresshaus Biel/BienneGenauere Informationen zu diesem interessanten Anlass folgen im nächsten Dialog.

Radio-Andachten im Life Channel

Daten der Predigten auf Radio Life Channel durch Major Johannes Breiter:

Ausstrahlung am 1. März 2015Ausstrahlung am 10. Mai 2015Ausstrahlung am 12. Juli 2015Ausstrahlung am 27. September 2015Ausstrahlung am 13. Dezember 2015

Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter

15.02.: Geistlicher Tag im Bildungszentrum Basel03.03.: Politikertreffen HQ Bern05.03.: Besuch Silberklub Korps Bern

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F

18.02.: Besuch Mittwochträff Korps Bern03.03.: Politikertreffen HQ Bern

Work-Life Balance

Donnerstag 19. März 2015

mit Majorin Daniela Zurbrügg

Kursbeschreibung

Wie gelingt es Beruf und Privates, Arbeit und Freizeit, Anspannung und

Entspannung, sinnvoll zu verbinden und nebeneinander zu planen?

Die Teilnehmenden setzen sich mit verschiedenen Aspekten des Alltags

auseinander und überdenken das eigene Verhalten in den Bereichen Beruf,

Privates, Gesundheit, Sinnfragen.

Daniela Zurbrügg ist Heilsarmeeoffizierin. Sie leitete über mehrere Jahre mit ihrem

Mann verschiedene Heilsarmeekorps. Seit 2003 arbeitet sie im Hauptquartier der

Heilsarmee in der Personalabteilung. Im Juli 2013 übernahm sie die Verantwortung

für das Humanressource Management der Heilsarmee Schweiz. Berufsbegleitend

erwarb sie sich das nötige Fachwissen in den Bereichen Beratung, Coaching,

Erwachsenenbildung und HR-Management. Zielpublikum: Der Kurstag ist Teil des BACL-Studiengangs, steht jedoch allen

Interessierten offen.

Kursort: Heilsarmee Bildungszentrum, Habsburgerstrasse 15, 4055 Basel

Kurskosten: CHF 178.00 (inkl. Mittagessen und Zwischenverpflegung)

Kurszeiten: 09h20 - 12h00 und 13h30 - 16h05

Abmeldung: Bis 30 Tage vor Kursbeginn sind keine Kurskosten fällig

Bis 14 Tage vor Kursbeginn sind 50 % der Kurskosten fällig

Unter 14 Tage vor Kursbeginn sind 100 % der Kurskosten fällig

Anmeldung bis spätestens am 12. März 2015 an:

Heilsarmee Erwachsenenbildung PF 54, 4012 Basel oder

[email protected]

Name, Vorname ...................................... Arbeitsort .......................................

Datum ......................................... Unterschrift ......................................

teilen und betenMit der Solidaritätsaktion unterstützt die Heils-armee Schweiz folgende Partnerterritorien:

- Singapur, Malaysia & Myanmar- Kongo Brazzaville- Spanien- Nigeria- Indien Ost & Nepal

Jetzt vormerken: 8. März bis 5. April 2015› Spezialkollekte am Sonntag, 29. März 2015

Agenda

Radio Life channel

Brocki

Einfach vorbeibringenAlles, was Sie für die nächste Weihnacht nicht mehr benötigen, können Sie ganz einfach zu den Öffnungszeiten in die nächste Heilsarmee-Brocki-Filiale bringen.Weitere Informationen auf: brocki.ch

Page 16: Dialog 02/2015

16 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2015

Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 121, 2

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz, Österreich, UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMajor Jacques Tschanz, Leiter Kommunikation; Claire-Lise Bitter, Sara Stöcklin, Nora Steiner; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Reinhard Lässig. Übersetzung: Major Markus Schmidt; Majorin Elisabeth Moser

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneral André CoxTerritorialleiter Kommissär Massimo Paone

Abonnementdialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Er ist auferstanden!Eine Brücke

Eine Brücke sein – das ist mein Wunsch, selbst wenn meine Kraft nicht ausreichen sollte.Eine Brücke sein, die nicht nachgibt, lang, solid, breit und schön.

Eine Brücke, die über Zweifel hinweghilft,welche den zum Glauben führt, der seinen Weg sucht.Eine Brücke… die dem Kreuz ähnlich sieht!

Stähle meinen Glauben, festige ihn mit gutem Zement, der hält, damit die Reisenden, denen ich begegne,Dich endlich finden.

aus: John Gowans, O Lord (1999)Der Autor war General der Heilsarmee

von 1999–2002

An Ostern geht es um die Auferstehung. Lesen Sie, was der General der Heilsarmee darüber sagt und wie in anderen Territorien dieses Freudenfest gefeiert wird!

Die Redaktion

Im Dialog bleiben

Impressum

AZ

B 3001 B

ern

Gebete der Hoffnung Im nächsten „dialog”

Bild

: Jac

que

s Ts

chan

z

Vor einem Jahr wurde Stefanie* verurteilt und in ein Gefängnis gesteckt – ein Ort um Bilanz zu ziehen. Bei einer Mitarbeiterin der Heilsarmee fand sie ein offenes Ohr.

„Der Heilsarmee gegenüber war ich sehr skeptisch: Ich befürchtete, nochmals ver-urteilt zu werden. Dann wagte ich es aber doch. Die Mitarbeiterin vom Gefängnis-dienst stellte mir keine Fragen und verur-teilte mich nicht.

Ich erzählte ihr von meiner grauen-haften Einsamkeit und dieser Prüfung, die mein Leben erschütterte. Ich fragte sie, ob mir diese Einsamkeit erlauben würde, mich wiederzufinden und ken-nenzulernen, weil mich all das an meine Grenzen bringe. Sie war bereit, mit mir dieses Wegstück zu gehen; und ich er-fuhr, dass selbst diese Erfahrung sich zu etwas Konstruktivem entwickeln kann.

Lichtblick im Gefängnis

Sym

bo

lbild

: Tho

mas

Haw

k, F

lickr

Die Begegnung weckte in mir den Wunsch, mit Gott zu reden. Ich erlaubte ihm die Rückkehr in mein Herz. Es war, als ob der Heilige Geist mir zu verstehen gab, dass Stille niemals Abwesenheit von Gott be-deutet.”

*Name geändert