Dialog 09/2012 - Seid gastfreundlich!

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9/2012 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Bild: Martin Heimann dialog Seid gastfreundlich! Alive-teens auf Tournee durch die Schweiz 8 Passantenheim Bern: täglich Gastgeber sein 4 Aus dem Leben der Heilsarmee 813

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Passantenheim Bern: täglich Gastgeber sein - Alive-teens auf Tournee durch die Schweiz - Aus dem Leben der Heilsarmee

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9/ 2012Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Alive-teens auf Tournee durch die Schweiz 8

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2 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist eine internationa-le Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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Zu Gast auf Erden

Der französische Philosoph Jacques Der-rida behauptet in seinem Werk „Von der Gastfreundschaft”, dass jemand, der Gast-freundschaft übt, in einem Dilemma steckt: Er benenne mit seiner – zugegeben gut ge-meinten – Einladung stets den anderen als Fremden. Er meine es gut, doch er mache es falsch. Das klingt ablehnend und hart.

Bevor wir eine Beziehung mit Gott einge-hen, ist das Verhältnis ähnlich kühl: Er ist uns fremd. Doch Gott lädt uns zu sich. Er läuft uns, wie ein freudiger Gastgeber, sogar entgegen.

Wenn wir ja zu ihm sagen, so steht es in der Bibel, sind unsere Namen in sein Buch geschrieben. Er kennt uns und wir ihn, aus Fremden werden Vertraute. Unsere Heimat ist dann nicht mehr auf Erden. Wir haben eine Einladung für die Ewigkeit. Gott öffnet uns seine Tür. Er lässt uns zu sich ein. Wir finden bei ihm bedingungslose Annah-me. Mehr noch: Das soll anstecken. Wir können anderen Menschen unsere Türen öffnen und unsere Güter mit ihnen teilen.

In dieser Ausgabe zeigen wir, wie die Heils-armee auf vielfältige Art Gastfreundschaft lebt − auch, um Beziehung und Nähe zu Gott zu schaffen.

Gastfreundschaft zu üben ist nämlich leicht, wenn wir realisieren, dass wir selbst nur Gäste auf dieser Erde sind.

Florina German

Noch bis 18. September anmelden!

Langeweile in den Herbstferien? Niemals!

Während einer Woche kannst du im Erleb-nishaus Eichberg Gemeinschaft mit Teens erleben! In Workshops, wie zum Beispiel Comic zeichnen, Steine kloppen, Poetry Slam oder einfach nur „Verrückt”, kannst du deine Kreativität ausleben.

Für Teens von 12 bis 17 JahrenVom 6. bis 13. Oktober 2012Preis: CHF 260.–, Familienrabatt ab drei Teens

Informationen und Anmeldung:Jugendsekretariat Ost-DivisionSt. Georgenstrasse 55, 8400 Winterthur, Tel. 052 214 10 80, salvy.ch,[email protected]

Europe Congress

mit Generalin Linda Bondund The Salvation Army European Choir

Dirigent Kommissär Dick Krommenhoek

Prag, Tschechische RepublikFreitag, 12. bis Sonntag, 14. Oktober 2012

Interessierte melden sich bei: Kapitän Roland Dougoud, Abteilung Evangeli-sation, THQ, Bern, Mail: [email protected]

Anmeldegebühr: CHF 30.– Reise, Unterkunft und Verpflegung müssen von den Teilnehmern selber organisiert werden.

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CompiCamp für Teens (12–17 Jahre)Lerne die Grundlagen von Office, Webseiten, Grafik– oder Videobearbeitung

in gemütlicher Lageratmosphäre.

Wir werfen ausserdem täglich einen Blick in Gottes Datenbank (Bibel) und machen Sport zum Ausgleich.

Vom 7. bis 13. Oktober 2012 im Chalet Bergfried, Kandersteg

Anmeldung bis 19.9.2012 bei Marcel Huber, Telefon 031 388 05 15

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HA-Info

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Gastfreundschaft

„Sei willkommen! Wie geht es dir heute?” Diese Worte haben wir in den vergangenen Wochen auf den Campingplätzen in Kanada oft gehört. Auch wenn es sich

wahrscheinlich mehr um eine Routine-Be-grüssung handelt, haben sie uns doch das Gefühl gegeben, „willkommen” zu sein.

Beim Wort „Gastfreundschaft” kann ich nicht anders, als an unsere Zeit im Kongo zu denken. Wie oft waren wir tief berührt zu erleben, wie unsere kongolesischen Freunde, Offiziere und Salutisten alles daran setzten, uns ihre Gastfreundschaft spüren zu lassen. Wie sie keinen Aufwand scheuten, um uns zu zeigen: „Ihr seid willkommen”. Zum Beispiel gehört dazu,

dem Gast vor dem Essen eine Schüssel mit sauberem Wasser, Seife und einem Handtuch anzubieten, damit er sich die Hände waschen kann. Dieses Wasser ist kostbar und muss oft an einer Quelle ge-holt werden.

Schon in der frühen Christenheit wurde der Begriff Gastfreundschaft verwendet. Paulus rief im Brief an die Römer dazu auf, Gastfreundschaft zu üben: „Helft anderen Christen, die in Not geraten sind, und seid gastfreundlich” (Römer 12,13). An die He-bräer schrieb der Autor: „Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben; denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen.” (Hebräer 13,2)

Das deutsche Wort beinhaltet zwei Be-griffe: Gast und Freund, Freundschaft. Der Gast wird sich wohlfühlen und sich freu-en, erwartet und geschätzt zu sein. Doch auch der Gastgeber wird als Gebender mit Genugtuung und Freude beschenkt. Wenn während der gemeinsam verbrachten Zeit

nicht nur die Haus-, sondern auch die Herzenstüre ge-öffnet wird, kann bleibende, tiefe Freundschaft ent-stehen.

Wir freuen uns an der Gastfreund-schaft in unseren Korps und Institutionen und glauben, dass viele Menschen, die mit der Heilsarmee in Berührung kommen, die-se freundliche Gesinnung erfahren dürfen. Freundlichkeit und Güte sind Geistesga-ben. Sie befähigen uns, Gastfreundschaft auch Menschen am Rande der Gesell-schaft zukommen zu lassen. Lasst uns un-seren himmlischen Gastgeber zum Vorbild haben!

Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter

[email protected][email protected]

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, wer am raschesten die neusten Informationen publizieren kann. Die dadurch teils ober-flächlich gewordene Recherche sucht das Spektakel, um Leserinnen und Leser zu gewinnen, die selten mehr als 20 Minuten Zeit finden, um Wichtiges und Unwichtiges zu erfahren. Als Heilsarmee exponieren wir uns, wenn wir Position beziehen und Profil zeigen. Das bietet Angriffsfläche.

Unsere Absicht: Gutes tun

Wir stellen fest, dass die Heilsarmee derzeit nicht immer nur lobend, sondern auch kritisch medial thematisiert wird. Dies lässt sich unter-schiedlich begründen.

In den letzten Wochen haben Zeitungen und Online-Portale Artikel mit Tatsachen veröffentlicht, die eine Thematik unvollstän-dig beleuchteten oder nicht der Wahrheit entsprachen.

Die christliche Orientierung wurde zur Po-larisierung missbraucht und wesentliche Hintergründe wurden ausgelassen. Das Image der Heilsarmee wurde dadurch arg

belastet und eine Richtigstellung erschien – wenn überhaupt – in der Nebenspalte. Am Beispiel der Berichte über die Zu-sammenarbeit des Kantons Bern mit der Heilsarmee Flüchtlingshilfe lässt sich leicht nachvollziehen, dass neben der Unsicher-heit in der Öffentlichkeit bei Mitgliedern und Mitarbeitenden Frustration ausgelöst wird.

Nach dem simplen Prinzip „Tu Gutes und sprich davon” sind wir aufgefordert, selbst Positives hervorzuheben, uns gegenseitig zu ermutigen und letztlich die Öffentlich-keit für uns zu gewinnen. Schreiben Sie uns Ihre positiven Erlebnisse, die Sie mit der Heilsarmee machen (Heilsarmee Schweiz, Redaktion, Laupenstrasse 5, 3001 Bern oder [email protected]) oder posten Sie diese direkt auf un-sere Facebook-Seite:

facebook.com/heilsarmee.armeedusalut

Unsere Absicht ist das Gute – und das tun wir auch!

Martin Künzi, AbteilungsleiterMarketing und [email protected]

In einer Medienkonferenz hat die Heilsarmee im Juli Transparenz gezeigt.

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Dossier: Seid gastfreundlich!

Am frühen Nachmittag ist nicht viel los: Ein Gast sieht fern, ein anderer hört Musik im Aufenthaltsraum. Im Garten plaudern zwei Frauen. Erst um 17 Uhr werden die Schlaf-räume geöffnet. Bis zum Abend werden sie gefüllt sein. Jede Nacht ist das Passanten-heim voll, im Sommer wie im Winter.

„Wir könnten ein doppelt so grosses Haus füllen”, sagt Heimleiter Franz Dillier, wäh-rend er die Räume zeigt. Zweier-, Dreier- und Viererzimmer gibt es. Die Betten sind bezogen. Alles ist bereit für die Nacht.

Manche sagen: „Mein Bett”

Franz Dillier erklärt: „Wir haben zum Bei-spiel Gäste, die nach einer Trennung von ihrem Partner die gemeinsame Wohnung verlassen müssen. Aber es kommen auch Menschen, die kaum eine Chance mehr haben, wieder eine Wohnung zu finden.”

Einige Gäste brauchen nur mal wieder eine Dusche und ein Bett, um sich auszuruhen. Für andere werden die Zimmer zum Zuhau-se über Monate, manchmal sogar Jahre. Sie sagen „mein Bett”, stellen Bilder auf den Nachttisch und richten sich ein.

Unkomplizierte Aufnahme

Gastfreundschaft fängt für Franz Dillier stets an der offenen Tür an: Wer abends hungrig beim Passantenheim anklopft, geht nicht mit leerem Magen schlafen. Wenn jemand um Einlass bittet, obwohl kein Bett mehr frei ist, erhält er auch mal ein Lager auf dem Sofa.

Der Leiter des Passantenheims ist gerne Gastherr. Er schätzt seine Mitarbeiter, die ihn unterstützen und sich um die Gäste kümmern. Ihm ist wichtig, dass sie sich wohlfühlen und dass jeder, der hier auf-genommen wird, Entlastung und Ruhe findet.

Der Gastgeber weiss: Er kann nicht die Probleme lösen, mit denen manche Men-schen kommen. Er bietet ihnen an, für eine Weile ihren „Rucksack” abzulegen. „Un-ser Ziel ist, dass die Menschen, die hier

Offene Tür: Franz Dillier nimmt seit mehr als 20 Jahren Menschen im Passantenheim auf.

Gastfreundschaft fängt an der offenen Tür anDraussen schlafen soll niemand. Notfalls wird dazu auch mal ein Bett auf einer Couch eingerichtet. Zu Besuch bei Franz Dillier, Leiter des Heilsarmee-Passantenheims Bern.

ankommen, nicht noch tiefer rutschen”, sagt der langjährige Leiter. Er wünscht sich für die Zukunft noch mehr „einfache, gute und günstige Lösungen” für die ste-tige Nachfrage nach vorübergehenden Schlafplätzen.

Dazu gehört für ihn, sinnvoll mit allen Ressourcen umzugehen. Ein einfaches Kartensystem erfasst die Namen der Übernachtungsgäste, mehr Bürokratie ist kaum nötig. So wird im Berner Passanten-heim täglich Gastfreundschaft gelebt.

Das Übernachtungsangebot der Heilsar-mee ist bewusst niederschwellig gehalten. Gäste kommen freiwillig und unverbind-lich. Die Übernachtungskosten übernimmt teilweise die Stadt, mit der das Passan-tenheim einen Leistungsvertrag hat. Franz Dillier und sein Team sind sozusagen Auf-tragsgastgeber.

„Wir suchen uns unsere Gäste nicht aus, aber wir üben Gastfreundschaft”, sagt Franz Dillier und fügt hinzu: „das Passan-tenheim soll eigentlich eine vorüberge-hende Bleibe sein.”

Einige kommen dankend zurück

Eines Tages klopft ein Mädchen, etwa 18 Jahre alt, an die Tür des Passantenheims in Bern. Die junge Rumänin unternimmt eine Reise, auf der sie ihre Vergangenheit aufarbeitet. Das Passantenheim ist eine Station ihrer Kindheit.

„Es riecht noch genau wie damals!”, staunt sie, als sie durch das Gebäude geht. In dem Familienzimmer im Jugendstilhaus – bis 1986 war in diesem Gebäude die Heilsarmee-Offiziersschule einquartiert – hatte die junge Frau als kleines Kind mit ihren Eltern übernachtet.

Sogar den Schlüssel zur Küche hatte die Familie erhalten. Um Milch zu wärmen. Da-mals war das eine Ausnahme. Ausnahmen macht der Gastgeber eben manchmal.

Florina German

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uns beispielsweise mit den Formularen. Ausserdem unterstützt man uns im Alltag: Meine Söhne haben die Spielgruppe be-sucht und machen Schwimmkurse. Uns wurde auch geholfen, bei der Gemeinde einen Garten zu beantragen. Als es mal ein Verständigungsproblem mit den Nach-barn gab, habe ich Dan Anton von der

Sie sprechen sehr gut Deutsch. Wie kommt das?Meine Frau und ich haben Sprachkurse belegt, gleich als wir in der Schweiz waren. Nach zwei Kursen bei der Heilsarmee habe ich einen Aufbaukurs absolviert. Meine Frau hat einen Alphabetisierungskurs gemacht. Wir würden gerne noch mehr lernen.

Seit wann leben Sie in der Schweiz?Wir sind 2007 in Basel an-gekommen. Zunächst haben wir elf Monate im Heilsarmee-Durchgangszentrum in Aarwan-gen gelebt. Dann haben wir eine Wohnung in Ostermundigen bekommen.

Wie haben Sie Gastfreund-schaft in der Heilsarmee erlebt?Im Durchgangszentrum half man

Lern·Punkt – Deutsch lernen bei der Heilsarmee

Einkaufen, Tram fahren, Wohnen: Die Lektionen im Deutschkurs sind vor allem alltagsnah. Isabelle Blank betont auch die Vielseitigkeit der Kurse: Sie sind dem Lerntempo und den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ange-passt.

Die eduQua-zertifizierte Sprachschule der Flüchtlingshilfe vermittelt Deutsch vom Alphabetisierungskurs bis zur Stufe A2. „Mit diesem Niveau haben die Absol-venten Grundkenntnisse und einen guten Basiswortschatz”, sagt Isabelle Blank. Sie können damit zum Beispiel den Nah-verkehr nutzen, Personen nach dem Weg fragen oder einfache Gespräche führen.

Wer bereits lesen und schreiben kann und regelmässig teilnimmt, kann nach einem Jahr schon bei A2 angelangt sein.

Die Kurse werden vor allem von Personen besucht, die von der Heilsarmee Flücht-lingshilfe begleitet werden. Die Teilnehmer sind sehr motiviert, Deutsch zu lernen.

Bewusst sind die Klassen recht klein: um die zwölf Teilnehmer seien ideal, sagt Isa-belle Blank. Die Kurse finden zwei- bis vier-mal pro Woche statt. Derzeit laufen rund 30 Klassen parallel. Die Flüchtlingshilfe be-schäftigt dafür 20 Sprachkurslehrerinnen, die speziell für Deutsch als Fremdsprache ausgebildet sind.

So klappt's mit den NachbarnÜber den Sprachunterricht hinaus bietet die Heilsarmee Flüchtlingshilfe Kurse für Asylsuchende und Flüchtlinge an, die in individuellen Unterkünften wohnen. Im Kurs „Wohnen in der Schweiz” erhalten die Teilnehmer Informationen und Auskunft

zu Themen wie Abfalltrennung, Neben-kosten oder Waschplänen und erfahren, was Vermieter und Nachbarn erwarten.

In Zusammenarbeit mit dem Schweize-rischen Roten Kreuz bietet die Heilsar-mee Flüchtlingshilfe auch einen Kurs zum Schweizer Gesundheitssystem an und erklärt die Institutionen des Gesundheits-wesens oder gibt Tipps zu Ernährung und Bewegung.

Das Interesse an den Kursen ist gross. Viele Teilnehmer würden gerne über das A2-Niveau hinaus Kurse belegen. „Das bieten wir leider noch nicht an”, so Isa-belle Blank. Schon eine Stufe weiter, mit dem B1-Niveau, könnten die Absolventen in der Schweiz eine Lehre beginnen.

Redaktion

Sprache ist ein Schlüssel zur Integration, findet Isabelle Blank, Leiterin des Fachbereichs Integration und Beschäftigung der Flüchtlingshilfe. In der Sprachschule Lern·Punkt lernen Asylsuchende und Flüchtlinge in Bern, Burgdorf und Thun Deutsch und mehr.

„Es geht uns hier sehr gut”

Abdalhamid Mustafa mit seiner Frau Aytan Youssef und den frisch eingeschulten siebenjährigen Zwillingen Hoshyar und Rojyar.

Nach fünf Jahren in der Schweiz ist Abdalhamid Mustafas Familie im Juni vorläufig aufgenommen worden. Die Kurden aus Syrien haben viel Unterstützung von der Heilsarmee Flüchtlingshilfe erhalten.

Flüchtlingshilfe um Rat gebeten. Er hat uns immer betreut.

Erst kamen Negativentscheide......das war schlimm. Aber Dan Anton hat uns auch Mut gemacht, es erneut zu ver-suchen. Vor einem Monat hat es geklappt. Wir haben einen F-Ausweis.

Wer kümmert sich heute um Sie?Seit dem Entscheid hat das Schweize-rische Rote Kreuz unser Dossier übernom-men. Wir hätten auch gerne mit Dan Anton weitergemacht.

Fühlen Sie sich hier daheim?Es geht uns hier sehr gut. Besser als in Russland, wo wir ebenfalls schon gewohnt haben. Hier müs-sen wir keine Angst haben. Vor allem für unsere Kinder ist es das Beste. Sie sind hier aufgewach-sen und sie fühlen sich wohl.

Haben Sie Heimweh?Ja. Wir sind weit weg von der Heimat, von der Familie. In der Schweiz wohnen wir gerne, aber unsere Heimat ist Syrien.

Fragen: Florina German

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Major Adam Macher lädt regelmässig Bedürftige in Debrecen, Ungarn, zu Tisch.

„Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben ...

… denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt”, lau-tet es im Brief an die Hebräer. Die Bibel ist sehr klar, was die Aufnahme von Fremden und unseren Umgang mit ihnen angeht.

Es ist wichtig, zu verstehen, dass uns Güter und Reichtümer auf Erden von Gott anvertraut sind. Wir dürfen sie verwalten, doch nichts gehört uns wirklich. Das Schöne daran ist: Alle Güter werden uns zum Teilen anvertraut. Wir dürfen damit Menschen segnen. In Jesaja 58,7 heisst es: „Gebt dem Hungrigen zu essen, nehmt Obdachlose bei euch auf (...) Helft, wo ihr könnt und verschliesst eure Augen nicht vor den Nöten der Mitmenschen.”

Wir haben also sowohl das Vorrecht als auch die Pflicht zu erkennen, was unser Nächster benötigt. Das kann bedeuten, dass wir jemanden in unsere Komfort-zone kommen lassen und ihn als Freund behandeln, selbst wenn wir diese Person nicht kennen oder einschätzen können. In 5. Mose 10, 17-19 steht: „Denn der Herr euer Gott (…) liebt die Fremdlinge und gibt ihnen Nahrung und Kleidung. Zeigt auch ihr den Fremdlingen eure Liebe! Denn ihr habt selbst einmal als Fremdlinge in Ägypten gelebt.”

Aufnehmen heisst helfen

Stellen Sie sich vor, was passiert wäre, wenn der barmherzige Samariter nicht den verletzten Mann am Wegrand auf seinen

Esel aufgenommen hätte? Der Mann hätte nicht überlebt, wenn ihn nicht jemand in die Herberge gebracht und für ihn gesorgt hätte.

Auch dieses Beispiel für Nächstenliebe ist Ausdruck von Gastfreundschaft. Für einen fremden Menschen, der es ihm vielleicht

nie zurückzahlen würde, hat er gesorgt. Jesus sagt: „Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auf-erstehung der Gerechten.” (Lukas 14,13)

Wenn wir aufgefordert werden, Gast-freundschaft zu üben, handelt es sich um mehr als eine Segensverheissung. Wir werden herausgefordert, bedingungslos aufzunehmen, wer auch immer kommt. Es gibt keine Option. Wir sind zur Gastfreund-schaft berufen.

Florina German

Nicht alle Armen kommen aus der Drit-ten Welt und werden dort verfolgt. Viele haben ihre Not selbst verschuldet, haben ihre Einsamkeit selber verursacht und be-mühen sich auch nicht um Anstand und Freundlichkeit. Unsere Gastfreundschaft soll sich nicht nur auf den richten, der

unser Herz berührt, sondern auf den, der uns braucht.

Vielleicht ist es die Nachbarin, die prinzi-piell an unserem Waschtag die Maschine belegt. Oder der Trunkenbold mit den schmutzigen Sprüchen. Oder der chro-nische Besserwisser, der das Essen, das wir ihm servieren, viel besser hätte zube-reiten können. Oder der Randständige, der die Suppe auf den hellen Teppich vergiesst.

Gastfreundschaft heisst geben ohne zu rechnen. So wie Jesus allen Menschen Güte entgegenbrachte. Wer ein offenes Herz hat, öffnet auch seine Türe und sei-nen Kühlschrank. Dies lebt die Heilsarmee ganz bewusst. Viele Offiziere und Salu-tisten haben ein Zimmer, oder zumindest

Wenn wir Gastfreundschaft üben, sollen wir dies ohne Hoffnung auf Gegenleistung tun. Gerade auch Armen gegenüber. Was so schön klingt, ist im konkreten Fall häufig eine echte Herausforderung.

Ganz schön nervig! ein Bett für notleidenden Besuch. Obwohl sich solche Besucher weder an unseren Zeitplan noch an unser Hygieneverständ-nis halten.

Die Bibel lehrt uns nicht nur, gegenüber den Armen gastfreundlich zu sein, sondern auch gegenüber den Glaubensgeschwis-tern. Bekanntlich verhält sich aber Gottes Bodenpersonal längst nicht immer so, wie wir das für richtig halten! Die Andersartig-keit von Geschwistern kann unsere Nerven weit mehr strapazieren als die von Ungläu-bigen, denen wir viel leichter vergeben können. Aber das Wort steht fest. Und auf seiner Erfüllung liegt Gottes Segen. Wie sollten wir darauf verzichten können?

Gabrielle Keller

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Als Dank für den Besuch gibt es in Sambia Geschenke

Gastfreundschaft ist ein zentrales Element des Lebens in Sambia. Das erleben die Salutisten Philip und Beatrice Bates, die dort seit zwei Jahren mit ihren vier Kindern dienen. Sambianer sind meist fröhlich und aufgestellt. Gute Beziehungen sind ihnen wichtig.

Bereits bei der Begrüssung wird in Sambia nachgefragt, wie es der ganzen Familie geht! Was zuerst in afrikanischen Wohn-zimmern auffällt, sind die vielen Sofas, die erlauben, allen Gästen einen komfortablen Platz zu bieten.

Kurz nach unserer Ankunft in Lusaka wurden wir als Familie bei einheimischen Nachbarn zum Abendessen eingeladen. Wir haben uns sehr darüber gefreut und waren auch nervös. Kaum waren wir zur Tür hineingekommen, reichte uns die Gast-geberin selbstgenähte Tischsets. Alle ihre Kinder, schon junge Erwachsene, wurden in den Wohnraum gerufen. Sie begrüssten uns, indem sie auf die Knie gingen, uns die rechte Hand zur Begrüssung reichten und mit der linken Hand den rechten Ellbogen hielten. Dazu verbeugten sie sich ein we-nig. Dann verschwanden sie wieder. Die Töchter hatten das Nachtessen zubereitet, assen danach aber in der Küche.

Nach dem Dankgebet wusch jeder sich die Hände mit warmem Wasser und Sei-fe, trocknete sie am frischen Tuch. Der Tisch war mit vielen Schüsseln gedeckt. Jeder durfte nehmen, was er wollte; drei verschiedene Sorten Fleisch und etwa fünf

Beilagen, wobei natürlich das Nshima, ein lokales Maisgericht, nicht fehlte. Gegessen wurde auf dem Sofa. Trotz der einfachen Verhältnisse spürten wir, dass sie sich grosse Mühe bei der Zubereitung des Es-sens gegeben hatten und es uns als Gäste an nichts fehlen lassen wollten.

Als wir dann dieselbe Familie bei uns einlu-den, konnten unsere Schweizer Stühle das Gewicht der Ehefrau nicht tragen und sie lan-dete unsanft auf dem Boden! Ihr Ehemann fand das sehr lustig und meinte, seine Frau sei einfach zu dick; was in Sambia allerdings als Kompliment gilt, da eine füllige Figur ein Zeichen von Gesundheit und Wohlstand ist.

Lebendige GastgeschenkeBei jedem Projektbesuch gibt es zuerst etwas zu essen; die Gäste sollen sich wohlfühlen. Als Dank für den Besuch gibt es vielfach noch ein Geschenk; auf dem Lande handelt es sich dabei in der Regel um ein lebendiges Huhn. Philip hat sogar schon bei einem Besuch eine Ziege erhal-ten. Zum Glück konnte diese gerade als Festessen bei der Einweihungsfeier eines neuen Wasserloches verzehrt werden.

Ab und zu mal HeimwehNatürlich fühlen wir uns als Schweizer im Ausland nicht immer zuhause und so geniessen wir besonders auch die Gemeinschaft mit unseren Schweizer Freunden. Wir teilen gerne mal ein Fon-due mit ihnen.

Auch für die Kinder ist das Leben in dieser anderen Welt manchmal ungewöhnlich. Sie teilen jedoch ihre Spielsachen (z.B. Zei-chenmaterial, Fussbälle und Trampolin) mit unseren einheimischen Nachbarskindern.

Am wenigsten Hemmungen hat unsere jüngste Tochter Joanna (fast 3 Jahre). Sie verschwindet oft im Haus unserer Nach-barn und freut sich, wenn diese ihr Nshima mit ihr teilen.

Philip und Beatrice Batesfambates.com

Familie Bates fühlt sich in Sambia willkommen und geniesst Gastfreundschaft. Die Kinder haben schnell Freunde zum Spielen gefunden.

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Panorama

„Es war einfach ein super Lager.” Sarina (15) strahlt. Sie ist noch etwas ausser Atem nach dem Konzert. „Wir hatten so eine gute Ge-meinschaft, es war sehr emotional.” Sarina ist schon zum zweiten Mal bei alive-teens dabei. Diesmal hat sie sich zum Vorsingen getraut – und ein Solo ergattert! Selbstbe-wusst hatte sie gerade eben noch das Mi-kro in die Hand genommen und vor dem begeisterten Berner Publikum – trotz Regen war der Münsterplatz voll – gesungen. Für Glücksgefühle sorgte auch das bunte Rahmenprogramm im Lager: Sarina lacht, als sie vom Hawaii-Abend erzählt, von der Talentshow, die sie organisiert hatten. Der schönste Moment in den vergangenen zwei Wochen? „In Sion durften wir vor und nach dem Konzert baden gehen. Das hat gut getan!” Auch Florian (17) kommt aus dem Schwär-men nicht heraus: „alive-teens ist ein ein-maliges, supertolles Lager und es war gute

Stimmung”, erklärt er und fügt stolz hinzu: „Wir haben gemeinsam ein so grosses Projekt geschafft.” alive – ein Lager mit TiefgangFlorian, der ebenfalls zum zweiten Mal an alive-teens teilnimmt, ist in den letzten zwei Wochen wieder neu bewusst geworden, was es heisst, Jesus nachzufolgen. Es ging im Lager um vier Punkte: „Gott liebt mich”, „Ich habe gesündigt”, „Jesus starb für mich” und „Ich muss mich entscheiden”. Nur eines findet Florian schade und zwar „dass ich nächstes Jahr zu alt bin, um noch einmal teilzunehmen.” David Schmid, Salutist aus Thun, war zum zweiten Mal als Leiter im Lager dabei. Dieses Jahr gab es viele Neuanmeldungen. „Doch alle haben sich schnell wohlgefühlt und gut integriert”, berichtet er zufrieden. „Es gab frischen Wind für das Lager.” David Schmid ist auch von der Leistung der Teenager beeindruckt: „Sie waren zwei Wochen zu-sammen und haben gemeinsam auf ein Ziel hingearbeitet. Diese gute Gemeinschaft ist dann auch beim Publikum angekommen.” Zur Information alive-teens ist ein Singlager für Teenager. Eine Woche lang übt der Chor Lieder ein, dann geht es auf Tournee durch die Schweiz. Begleitet werden die Sänge-rinnen und Sänger von einer Band.

Florina German

Am Abschlusskonzert in Bern haben die alive-teens noch einmal alles gegeben. Der Münsterplatz bebte über eine Stunde zu Rock und Pop der über 60 Teenager.

So lebendig, wie es ihr Name verrät: Von Weitem hört man die Teenager jubeln und singen.

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Gute Stimmung mit Chorleiter Christian Frei.

Die alive-teens leisten Grosses Wiedereröffnung der Brocki Aarau

Die Heilsarmee Brocki-Filiale in Aarau wird Ende Jahr wiederer-öffnet. Die Filiale war im letzten Jahr bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

Auf rund 1 600 Quadratmetern Verkaufs-fläche wird die Filiale Aarau ein besonderes Einkaufserlebnis bieten. Die Planung läuft auf Hochtouren.

Die Brocki sucht Personal! Für den Standort Aarau sucht die Heilsarmee unter anderem eine/n Verkaufsleiter/in, Abteilungsleiter, Fachmitarbeiter und einen Chauffeur. Alle Stellenanzeigen finden Sie auf heilsarmee.ch/stellen.

Neben der Filiale entsteht in Aarau auch ein neuer Sortierbetrieb für die gespendeten Kleinwaren. Bis heute wurden sämtliche Filialen der Region Mitte durch den Sortier-betrieb Reiden beliefert.

Mit der Eröffnung der Brocki Aarau wird sich dies ändern. Ziel ist, in Zukunft in der Region Mitte kleinere Sortierbetriebe auf-zubauen, ähnlich wie es in der Region Ost bereits besteht.

Dadurch können die Brockis schneller und gezielter auf Marktveränderungen und Schwankungen reagieren.

Markus BaumannMarketing Brocki Schweiz

Fast alles für fast nichts in der Brocki.

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Panorama

Tradition wahren heisst innovativ sein

Mehr gemeinsame Projekte, weniger Verpflichtung: Viele Heilsar-meemusiker sehen die Zukunft des Brass in unverbindlichen Anlässen und musikalischen Experimenten.

Am Brass Event im vergangenen April hatten rund 50 Musiker in einer Zukunfts-werkstatt die Entwicklung der Brass Bands in der Heilsarmee diskutiert (siehe dialog 6/2012). Dabei kamen keine bahnbre-chenden Neuheiten ans Tageslicht, erklärt

Micael Dikantsa, Leiter Music & Gospel Arts. Vielmehr diskutierten die Teilnehmer, wie sie ihre Wünsche, zum Beispiel nach mehr Zusammenarbeit zwischen den Heilsarmee-Musikformationen, in die Tat umsetzen könnten. Die Arbeit wird in den

nächsten Monaten von Music & Gos-pel Arts ausgewer-tet, um weitere Ak-tionen zu planen.

Gemeinsam aus-probierenIn der Vergangen-heit haben manche Brass-Bands ver-sucht, ihr Reper-toire anzupassen oder mit Gastmu-sikern zu arbeiten. Leider bleiben die

Erfahrungen dieser Anlässe meist lokal, so Micael Dikantsa. Er wünscht sich, dass die Leiter der Musikformationen ihre Erfah-rungen und Ideen vermehrt austauschen. Dazu arbeitet er an einem nationalen Brass-Netzwerk. Ihm gefällt auch die Idee von „Brass-Botschaftern”, die interessierte Musikformationen zu Rate ziehen können.

Kreativ um Nachwuchs werben„Brass-Bands sind einzigartig, weil Men-schen jeden Alters darin spielen können. Diese Tradition müssen wir wahren”, sagt der Leiter von Music & Gospel Arts. Doch junge Musikanten können und wollen sich heute oft nicht verpflichten. Punktuelle Konzertserien, Musiklager oder gemein-same Brassfeste wecken hingegen mehr Interesse. Micael Dikantsa ist deutlich: „Uns ist diesbezüglich ein bisschen das Innovieren verloren gegangen.” Für die Brassmusiker in der Heilsarmee heisst das: „Wir sollten nie aufgeben, junge Leute an die Musik heranzuziehen und sie zu motivieren, zu spielen. Musiker in der Heilsarmee sollten stets bereit für Neues und bereit zum Dienen sein. Dafür sind wir da.”

Florina GermanIn der Zukunftswerkstatt wird die Brass-Band von morgen diskutiert.

40 Musiker bringen Brass nach Budapest

Wir waren sehr gespannt, was sich im Korps Lemberg in Budapest für eine Brassband-Formation bilden würde, als das diesjährige Musiklager startete. Über 40 Musikanten fanden ihren Platz. Viele kannten sich aus den vorangegangenen „Music Camps”. Es waren junge Teilneh-mer aus den Heilsarmeekorps in Ungarn mit ihren Korpsoffizieren sowie interessier-te Musiklehrer und ein Missionsteam von sechs jungen Amerikanern. Die brachten besonders motivierende Stimmung in die Lagergemeinschaft.

Meine letzte Begegnung mit Musikanten aus Ungarn hatte ich vor elf Jahren in Adelboden. Sie waren vielleicht die ersten sechs ungarischen Brassband-Bläser überhaupt. Ich freute mich, sie wieder zu treffen und war beeindruckt, wie sich die Gruppe entwickelt hat.

Bei extremer Sommerhitze haben wir von morgens um neun Uhr bis abends um 16 Uhr mit viel Ausdauer geprobt, gespielt, gegessen und Zeit genommen für die Bibelauslegungen des ungarischen Kadet-tenehepaars.

Dieser grosse Einsatz unter der Leitung von Micael Dikantsa, Leiter Music & Gospel Arts, ermöglichte uns, dass wir schon nach vier Tagen ein 90-minütiges Kon-zert auf dem Haupt-platz des Distrikts abhalten konnten. Wir hatten grosse Bedenken, wie dies

an der prallen Sonne für uns Musizierende und für die Zuhörer möglich sein sollte.

Aber just in dem Moment schien es, als zöge ein Gewitter auf. Doch wir wurden vom Regen verschont und konnten das Freikonzert bei angenehmen Temperaturen durchführen. Den Lagerabschluss haben wir im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen des Korps Lemberg abgehalten.

Philipp Stettler

Im Eiltempo haben die Teilnehmer am Musiklager in Ungarn ein Pro-gramm von eineinhalb Stunden einstudiert. Nach vier Tagen haben sie ihr erstes Konzert absolviert.

Pünktlich zum Konzert zogen am Himmel über Budapest Wolken auf.

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Panorama

Auf heisser Spur über den Campingplatz

Aufwärmübung für die Kinder, ehe es auf Indiziensuche geht.

Bei schönem Wetter fand die Kinderwoche der Heilsarmee Aargau Süd vom 16. bis 20. Juli auf dem Campingplatz Mosen am Hallwilersee statt.

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„Wir brauchen Strukturen, die uns unterstützen”

Per April 2013 wird es drei statt vier Divisionen geben. Major Fritz Schmid, Abteilungsleiter Evangelisation, gibt Auskunft zum Direktions-entscheid.

Zusammenlegungen sind mit Ängsten verbunden – wie sind die Betroffenen begleitet?Fritz Schmid: Wir haben die Situation sorgfältig aufgezeigt und die Entscheidung gut begründet. Die Offiziere und Mitarbeiter der Nordwest- und Bernerdivision ihrerseits konnten Fragen und Anliegen vorbringen. Ich bleibe im Gespräch mit den Betrof-fenen. Gemeinsam bauen wir Bedenken, Zweifel und Sorgen ab. Für die Arbeit der Standortleiter, also der Korpsoffiziere der Nordwestdivision, ändert sich – ausser dem neuen Chef – kaum etwas. Auch sind wir froh, dass es keine Entlassungen gibt.

Was sind die Vorteile der Struktur-anpassung?F.S.: Die Vision des Evangelisationswerks (EW) besagt, dass wir von einer „wir-kungsvollen Heilsarmee” träumen (siehe Infokasten). Dazu braucht es einfache, zweckmässige Strukturen, die uns unter-stützen. Nachdem wir bei den Immobilien, im Brocki- und Personalwesen sowie bei den Regionalleitungen der Sozialinstituti-onen die Unterteilung West – Mitte – Ost haben, ist es wichtig, bei den Divisionen

nachzuziehen. Eine lebendige, schlagkräf-tige Heilsarmee muss Bewährtes erhalten und Neues wagen. Es ist der Glaube, der in Bewegung setzt und in Bewegung hält!

Weitere Gründe sind das Zusammen-wachsen von EW und Sozialwerk (SW), die grössere Gabenvielfalt, das zielorientierte Einsetzen der Offiziere sowie die Optimie-rung der personellen und finanziellen Res-sourcen. Dabei ist wichtig, die Anpassung nicht als Rückzug oder Abbau zu sehen, sondern als Bündelung und Zusammen-legung der Kräfte: damit wir wirksamer ausführen können, was der Geist jetzt wirken will.

Werden die Erfahrungen aus der Zusammenlegung der Divisionen St. Gallen und Zürich genutzt?F.S.: Sicher. Wichtig ist eine gute Kommu-nikation. Während des ganzen Prozesses gilt es zuzuhören, die Beteiligten ernst zu nehmen, die verschiedenen Ansichten anzuhören und sich füreinander Zeit zu nehmen – auch im Gebet. Denn es geht nicht primär ums Sparen, sondern um die Umsetzung der Vision und der Strategie.

Per 1. April 2013 werden die Divisionen Bern und Nordwestschweiz zur „Divi-sion Mitte” zusammengelegt. Sie wird unter der Leitung der Majore Bernhard und Regina Wittwer stehen. Die Majore August und Ruth Martin übernehmen die Verantwortung für das Korps Schaff-hausen.

Vision Evangelisationswerk

Wir träumen von einer wirkungsvollen Heilsarmee, die Jesus über alles liebt und Gott vielseitig anbetet.

Eine Heilsarmee, in der Menschen aller Generationen zum Glauben finden und im Glauben wachsen.

Eine Heilsarmee, in der viele Christen ihre geistliche Heimat finden, mutig und kreativ ihren Glauben weitergeben und auf heutige Nöte antworten und han-deln.

Silvia Dubs, Silvia Gebhard, Edith Tedesco und Sabrina Meier führten 21 verschiedene Kinder auf eine heisse Spur: Es ging da-rum, wie wir zu Gott finden und erkennen können, wie sehr Gott uns liebt.

Mit einem Detektiv, der uns Geheimnisse verriet, mit Liedern, Geschichten, Spielen, Bibelversen und Basteln vertieften die Kin-der die biblischen Geschichten.

Das Wochenlied „Schau in die Bibel rein” wies darauf hin, dass wir in Gottes Wort alle wichtigen „Indizien” über Gottes Plan mit unserem Leben finden.

Am Schluss durften die Kinderwochen-Teil-nehmer mit ihren Punkten für Anwesenheit und Bibelverse verschiedene Geschenke aussuchen.

Silvia GebhardHeilsarmee Aargau Süd

Das heisst, alle Schritte im Gebet vorzube-reiten, sich vom Geist leiten und von Gott bestätigen zu lassen, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Fragen: Elsbeth Cachelin

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11dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Panorama

Feuer in Brasilien

Seit fünf Jahren leitet Majorin Lucia Erni das Integrationszentrum Arco Verde im Lan-desinneren von Brasilien. Elternbegleitung, zerrüttete Ehen, geschlagene Ehefrauen, Besprechungen mit dem Sozialamt oder Besuche beim Bürgermeister gehören zu ihrem Alltag.

Auch mit der Natur gilt es fertigzuwerden: In der Trockenzeit kann es Brände auf der Heilsarmeefarm geben. Eines Nachts kommt es besonders schlimm: Mit Helfern muss Majorin Lucia Erni versuchen, dem Feuer Herr zu werden. Der Wind weht und verbreitet die Glut. Plötzlich ist sie rundhe-rum vom Feuer eingeschlossen. Es gibt nur eine Möglichkeit: Sie muss durch die Feuer-wand hindurch, auch wenn sie nichts sieht. Ein Sprung und … geschafft! Sie atmet auf. Das Publikum in Langnau ebenfalls.

Die Thurgauerin meistert täglich die Herausforderungen als Leiterin des In-tegrationszentrums der brasilianischen Heilsarmee. Auf der Farm am Rande des abgelegenen Stadtviertels von Prudente

Seit 18 Jahren ist Majorin Lucia Erni in Brasilien tätig. Im Juli be-richtete sie im Korps Langnau über ihre Arbeit.

de Morais gehen täglich etwa 45 Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien ein und aus. Majorin Lucia Erni und ihr Team betreuen Kleinkinder, helfen den Grösseren bei Hausaufgaben, geben Computerkurse, Handarbeitskurse und Tanzunterricht.

Doch die Offizierin hat zu viel Arbeit und zu wenig Mitarbeiter. Als sie einmal nicht mehr weiterweiss, betet sie: „Jesus, du siehst das Elend der Menschen und die viele Arbeit. Was soll ich tun?”

Kurz darauf hält vor dem Zentrum ein Auto.

Eine Gruppe junger Leute steigt aus. „Wir wollen etwas Sinnvolles tun, was können wir helfen?” fragen sie. Seither leiten diese Freiwilligen regelmässig Tanzkurse, Gym-nastik- und Handarbeitskurse. Mit ihrem Auto verteilen sie Lebensmittel und Kleider an die arme Bevölkerung.

Leutnant Christoph Lässig

Majorin Lucia Erni (r.) leitet das Integrationszentrum Arco Verde in Prudente de Morais.

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Täglich kommen bis zu 50 Kinder ins Zentrum Arco Verde.

Ergebnis „teilen und beten”

Korps, Institu-tionen und Mit-glieder der Heils-armee haben in diesem Jahr für die Solidaritäts-aktion „teilen und beten” den schönen Betrag

von 137 183 Franken (2011: 130 533 Franken) gesammelt.

Das Resultat ist Ausdruck einer gros-sen Solidarität mit den Salutisten und Offizieren unserer Partnerterritorien Nigeria, Indien Ost & Nepal, Kongo Brazzaville, Spanien sowie Singapur, Malaysia & Myanmar. Die Heilsarmee bedankt sich bei allen, die sich an „tei-len und beten” beteiligt haben.

Thomas MartinMission und Entwicklung

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12 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Panorama

Eine Armee in Einheit: Die Teilnehmer der ICL haben während einer Woche diskutiert, wie die internationale Heilsarmee zusammenarbeiten kann.

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Im öffentlichen Willkommensgottesdienst haben viele Offiziere und Salutisten die Weihe für den Dienst Gottes erneuert.

DeklarationMit einem Herzen voller Dankbarkeit für die Gegenwart, Füh-rung und Leitung von Gott und dem Heiligen Geist während dieser ganzen Konferenz, und in einem Geist der Einigkeit, gelobe ich, regelmässig zu überprüfen, ob meine Handlungen noch immer mit meinen Versprechen übereinstimmen.

Zur Förderung der globalen Vision „Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft” nehme ich den Teil, den auszuführen ich be-rufen bin, gerne auf mich und dies zum Zeugnis, Einfluss und zur Ermutigung für alle, die mir zur geistlichen Betreuung anvertraut sind.

Ich bitte dies in der Kraft und Gnade meines Herrn und Erlö-sers Jesus Christus, dem ich alles verdanke.

Die Kommissäre Franz und Hanny Bo-schung sind ermutigt von dem Treffen zurückgekommen. „Die Gemeinschaft war sehr wertvoll”, betont Kommissärin Hanny Boschung.

In täglichen Vorträgen haben ausgewählte Teilnehmer vorgestellt, wie die Salutisten weltweit als eine Armee auftreten können. In Kleingruppen, bunt gemischt mit Teil-nehmern aller fünf Kontinente, haben die Leiter anschliessend diskutiert, wie sie im Alltag diese Vision leben und fördern.

„Wir sind in unserem Territorium gut unter-wegs”, stellt Kommissär Franz Boschung fest, „aber ich sehe auch, dass wir zum

Beispiel noch mehr zur Evangelisation mo-tivieren und Beziehungen pflegen können.”

Laufend wurden die Ergebnisse der Dis-kussionen im Plenum ausgetauscht. Dabei hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sowohl Handlungsvorschläge für die ein-zelnen Territorien als auch für die Leiterin der internationalen Heilsarmee, Generalin Linda Bond zu unterbreiten. Diese ermuti-gte die Leiter: „Seid eine von Gott gebaute Armee und eine Armee voll Feuer für den Herrn.”

Neben den Vortrags- und Workshopzeiten kamen die Teilnehmer der Konferenz täg-lich auch für Gebetszeiten zusammen. An

einem Abend trafen die Schweizer Kom-missäre zudem die Vertreter der Partner-territorien zum Nachtessen. Die Leiter von Spanien, Kongo-Brazzaville, Indien Ost & Nepal, Malaysia & Myanmar, Singapur sowie Nigeria haben ihre Freuden und Schwierigkeiten geteilt. Alle haben fürei-nander gebetet und einander gesegnet – ganz im Sinne der Einheit.

Gemeinsam die Vision umsetzen

Wichtig ist den Kommissären Franz und Hanny Boschung, dass die Vision der Ein-heit im Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn von den Salutisten mitgetragen wird. Zum Abschluss der Konferenz haben sie mit allen Leitern der gemeinsamen De-klaration zugestimmt (siehe Infokasten).

Redaktion

127 Delegierte der ganzen Welt haben an der internationalen Konfe-renz 2012 der Leiter der Heilsarmee (ICL) in Toronto teilgenommen.

Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft

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13dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Panorama

Soziales Engagement auf der BaustelleDie Heilsarmee in Haiti hat eine besondere Baufirma mit dem Wieder-aufbau der Heilsarmeegebäude Delmas 2 in Port-au-Prince beauftragt. Die Arbeiter von Arcotec bilden am Projekt Lehrlinge aus.

„Es ist ein architektonisch und technisch herausforderndes Projekt”, sagt Patrick Figaro, Chef der Baufirma, „wenn Sie das Design von Delmas 2 betrachten – dies ist nicht für irgend jemanden.” Arcotec ist bekannt für die qualitativ gute Ausführung schwieriger Projekte. Die Firma ist be-geistert, mit der Heilsarmee zu arbeiten. Sie hofft, dass die Salutisten vor Ort von diesem Gebäude aus viel Gutes für die Bevölkerung bewirken können.

„Wir sind stolz darauf, gut bezahlte Arbeits-stellen zu schaffen und Leuten Fertigkeiten beizubringen”, sagt Figaro. An jeder Bau-stelle lädt die Baufirma Jugendliche aus benachbarten Quartieren ein, um den bau-lichen Verlauf zu verfolgen. Die Firma wählt eine kleine Gruppe aus, die sich während des Projekts an einem Lehrlingsprogramm beteiligen kann.

„Wir sind mit Arcotec sehr zufrieden”, sagt Major Ron Busroe, der Direktor von

Haiti Recovery and Development (HRD). „Ihre Leute besitzen ein soziales Gewis-sen. Sie wissen, dass sie ganz besondere Gebäude bauen. Und sie erkennen, dass Firmen wie sie Initiativen ergreifen müssen in Haiti, in dem mehr steckt, als nur das ärmste Land in der westlichen Hemisphä-re zu sein.”

Figaro bringt ausgebildete Haitianer auf die Baustellen. Sie geben ihre Fertigkeiten und Erfahrungen jungen Leuten, die am Lehr-lingsprogramm teilnehmen, weiter.

Investition in Haitis ZukunftEs handelt sich hier um das grösste in-frastrukturelle Projekt der Heilsarmee, welches das HRD-Team unternimmt. Es wird einen bedeutenden Eindruck von der Arbeit der Heilsarmee in Port-au-Prince sowie im ganzen Land schaffen.

Die Heilsarmee blieb von den Zerstörungen der Erdbeben in 2010 nicht verschont.

Der Delmas-2-Komplex, der für die über 60-jährige Präsenz der Heilsarmee in Port-au-Prince und in ganz Haiti steht, wurde vom Beben erschüttert; alle Gebäude wurden beschädigt, viele sind nicht mehr instand zu setzen.

Doch der unzähmbare Geist der Heilsar-mee geriet nie ins Wanken; die Offiziere und Angestellten dienten während mehr als zwei Jahren von provisorischen und beschädigten Gebäuden von Delmas 2 aus weiter. Der heutige Tag steht für den Anfang von verbesserten Möglichkeiten für die Heilsarmee, den Menschen in Haiti zu dienen.

Kara LangfordKommunikation Heilsarmee Haiti

Sehen Sie sich jetzt schon an, wie der Delmas-2-Komplex aussehen soll. Erleben Sie einen virtuellen Rundgang durch die neuen Gebäude:

salvationarmyhaiti.org/media.htm

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Oben links: Die Arbeiter auf der Baustelle von Delmas 2 werden gut bezahlt und lernen am Projekt Fertigkeiten des Baus.

Oben rechts: Gemeinsam studieren Vertreter der Baufirma und der Heilsarmee die Pläne für die Schulgebäude. Grosse Höfe und helle Klassenräume sind vorgesehen.

Links: Printscreen des Videos vom Modell, das zeigt, wie der Gebäudekomplex des Collège Verena aussehen soll (siehe Infokasten).

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14 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Notabene

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Major Samuel Winkler

Ende August folgte Major Samuel Winkler nach 41 Dienstjahren sei-ner Gattin in den woh lverd ienten Ruhestand.

Samuel Winkler wurde 1947 in La Chaux-de-Fonds in einer Salutisten-Familie gebo-ren. Nach der Einreihung als Seniorsoldat lernte Samuel Posaune spielen. Sein ers-ter Besuch mit der Musikgruppe war im Männergefängnis Witzwil. Es hinterliess tiefen Eindruck bei ihm, als er die trostlosen Gefangenen sah. Er hatte das Bedürfnis, ihnen zu helfen.

Im August 1969 heiratete er Christianne Bhend. Gemeinsam trat das Ehepaar im August 1970 mit der Session „Die Lichtträ-ger” in die Offiziersschule Bern ein. Nach der Aussendung 1972 begann ihr Dienst als Offiziere im Korps Payerne. Später leiteten sie das Korps Tramelan, bevor ihr Weg 1978 nach Belgien ans Hauptquartier führte. Samuel wurde Jugendsekretär.

Dem Ehepaar wurden drei Söhne ge-schenkt: Joël (1972), Pascal (1974), Sé-bastien (1980). Im Juni 1983 kehrte die Familie in die Schweiz in die Korpsarbeit zurück: Korps Neuenburg (1983), Korps Genf 1 (1990), Korps St-Aubin (1995).

2002 stellten sich Samuel und Christianne Winkler einer neuen Herausforderung, als sie in die Offiziersschule in Basel bestallt wurden. Später wurde Samuel nebst der Arbeit dort die Teamleitung der Gefange-nenfürsorge anvertraut, die er 2004 zu 100% übernahm. Seine Liebe zu den Men-schen prägte seinen Offiziersdienst. Voller Hingabe führte Samuel diese Aufgabe aus. Er wurde vielen Menschen zum Segen.

Die Heilsarmeeleitung dankt Major Samuel Winkler ganz herzlich für seinen uner-müdlichen und wertvollen Einsatz. Wir wünschen dem Ehepaar Winkler viele frohe Stunden im Ruhestand und vertrauen sie der Liebe und Gnade Gottes an.

Oberstleutnant Massimo TursiChefsekretär

Termine

Kommissäre Franz und Hanny Bo-schung, Territorialleiter

16.9.2012 Gottesdienst Korps Tramelan19.9.2012 Nationales Standortleitertreffen Evangelisationswerk/Sozialwerk, Korps Bern10.–12.10.2012 „Forward!” Konferenz in Prag12.–14.10.2012 Kongress mit der Gene-ralin in Prag

Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi, Chefsekretär und Se-kretärin für G+F

16.9.2012 Morgens: Gottesdienst Korps Amriswil; Abends: Gottesdienst Männer-wohnheim Hasenberg19.9.2012 Nationales Standortleitertreffen Evangelisationswerk/Sozialwerk, Korps Bern20.9.2012 Treffen Ruhestandsoffiziere Ost-Division8.–12.10.2012 „Forward!” Konferenz in Prag12.–14.10.2012 Kongress mit der Gene-ralin in Prag

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Herzlichen Dank!

85 Jahre 21.9. Major Samuel Widmer, Schaffhau-serrheinweg 75, 4058 Basel

75 Jahre23.9. Oberstleutnantin Edith Thöni-Geiss-mann, Rue de la Dîme 82, 2000 Neuchâtel

70 Jahre21.9. Major Dieter Ringger-Pochon, Hä-berlinstrasse 53, 8500 Frauenfeld

Gratulationen

Bibelschule für Berufstätige

Gottes Wort für den Alltag kennenlernen

Drei Wochenenden, eine Intensivwoche sowie zwölf Samstage

(Januar 2013 − Februar 2014)

Anmeldung bis 1. Dezember 2012

Wochenende für Frauen

„Auf den Spuren biblischer Frauen”Mit Majorin Elsbeth Oberli

19.–21.10.2012

Gästehaus der Heilsarmee, Ringgenberg

Informationen und Anmeldung: heilsarmee-bildungszentrum.ch

Per 1. Oktober 2012

Major On Dieu-Quang, Offizier des Kom-mand Hong Kong und Macau und derzeit dort als Sekretär für Personal tätig, wird zum Generalsekretär des Kommand Hong Kong und Macau ernannt.

Majorin Ip Kan Ming-Chun, Offizier im Kom-mand Hong Kong und Macau und derzeit dort als Kandidatensekretärin tätig, wird zur Kommandsekretärin für Gesellschaft und Familie im Kommand Hong Kong und Macau ernannt.

Internationale Wechsel

Bildungszentrum Ferienangebot

Familienwoche

für Familien mit geringem Einkommenmit Judith und David Schwitter und Team

6.–13. Oktober 2012

im Gästehaus Ringgenberg

Ausflüge ins Grüne, gemeinsame Spiele, anregende Unterhaltungen und

gemütliches Entspannen – das und noch viel mehr können Sie zusammen mit Ihren Kindern eine Woche lang im

schönen Berner Oberland erleben.

Wochen-Thema: „Reise mit dem ge-heimnisvollen Schatten …”

Anmeldung bis 20. September 2012Gästehaus der Heilsarmee

Hauptstrasse 125, 3852 [email protected]

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15dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Notabene

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Rätsel - Spass

Lösungen: Rätsel

Entdecke Gottes De-sign für dein Leben

Autor: Mike RichesHerausgeber: Campus für ChristusISBN: 978-3-905789-23-2

Zunächst klingt es nach einem Grundla-genbuch für Glaubensanfänger. Im Buch geht es darum, wie wir in jene Beziehung mit Gott kommen, die er sich ursprünglich vorgestellt hat. Schnell wird aber deutlich, dass es um mehr geht: um einen neuen Lebensstil, den wir annehmen können.

Mike Riches zeigt Schritt für Schritt einen Weg auf, unsere Altlasten und falsche Ver-haltensweisen aufzudecken, zu benennen und an Jesu Kreuz abzulegen.

Das Ziel: Ein Leben in Freiheit leben, und in der Autorität, die wir durch Christus ha-ben. Dabei geht der Autor in die nötige biblische Tiefe, um zu vermitteln, dass wir in Gott eine neue Kreatur werden. Wir dür-fen Veränderung und Heilung in unserem Innersten erfahren.

Gleichzeitig berät der Autor lebensnah und gibt praktische Hilfen für den Alltag. Nach und nach zeichnet sich ein Plan ab, wie wir geistlich wachsen können und Gottes Idee von unserem Leben näherkommen.

„Entdecke Gottes Design für dein Leben” empfiehlt sich als Lektüre für Kleingruppen: Für manche Glaubensschritte können Un-terstützung wie Rat und Gebet von Ge-schwistern im Herrn hilfreich sein.

Wer anfängt, Gottes Design für sein Leben zu entdecken, bekommt Lust, diesem Le-bensstil nachzujagen. Mike Riches’ Buch ist wie ein Werkzeugkasten dafür.

Florina German

Für Sie gelesen

Das Alegria bed and breakfast bietet seinen Gästen Zimmer und Studios im Herzen Basels. Es bietet auch Obdach für Studenten der Heilsarmee-Offiziersschu-le, die nebenan liegt. Die Seminarräume (für 10 bis 30 Personen) und der Konfe-renzsaal (für bis zu 120 Personen) sind für Tagungen ausgestattet.

Kontakt:’Alegria’ bed and breakfastHabsburgerstrasse 15, 4055 BaselTel. 061 387 91 [email protected]

Im Gästehaus Ringgenberg am Bri-enzersee sind Familien, Gruppen und Einzelgäste willkommen. Neben 16 Gästezimmern – die meisten sind mit Waschbecken ausgestattet, Dusche/WC sind auf der Etage – gibt es einen Saal

Haben Sie Lust auf gemütliches Brunchen im Hotel Bel’Espérance?

Planen Sie schon Ihre nächsten Ferien, eine Tagung oder eine Grup-penreise? Seien Sie Gast in den Unterkünften der Heilsarmee.

für Gottesdienste, Kurse usw. Das ganze Jahr über ist das Gästehaus ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die nahegelegene Jungfrau- und Grimselregion.

Kontakt:Gästehaus der HeilsarmeeHauptstrasse 125, 3852 RinggenbergTel. 033 822 70 [email protected]

An den Toren der Genfer Altstadt, nah am See, liegt das Hotel Bel'Espérance. Jedes Zimmer ist individuell eingerichtet. Geniessen Sie ein reichhaltiges Früh-stücksbuffet (im Preis enthalten) und las-sen Sie sich den Blick von der Terrasse auf die Dächer von Genf, die Kathedrale, und den berühmten Springbrunnen nicht entgehen.

Kontakt:Rue de la Vallée 1, 1204 GenfTel. 022 818 37 [email protected]

Redaktion

Zu Gast bei der Heilsarmee

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16 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2012

Im Dialog bleiben

Impressum

„Ich bin ein Gast auf Er-den; verbirg deine Gebote nicht vor mir.” Psalm 119,19

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Im Dialog mit Gott

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamSergeant Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktions-leiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redak-tionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Oberstin Ines Adler (i.R.), Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneralin Linda BondTerritorialleiter Kommissär Franz Boschung

Abonnementdialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Wo dein Schatz ist ...

Im nächsten „dialog”

Ruf zum Gebet

„Betet immer und in jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet ...” (Epheser 6,18).

Neben der Waffenrüstung zeigt uns Paulus die wirksamste Waffe: das Ge-bet! Das erklärt, dass die Zurüstung zum geistlichen Kampf vom Gebet begleitet sein muss. Bei genauerem Betrachten des Textes sehen wir, dass es in den Herausforderungen des geistlichen Kampfes um eine be-stimmte Qualität des Gebetslebens geht. Speziell das Bittgebet zu Gott, ist keine Formel, die durch blossen Vollzug helfen könnte. Es soll vielmehr jederzeit Gebet „im Geist” sein. Das Gebet „im Geist” ist das durch den Heiligen Geist gewirkte Gebet. Es muss den geistlichen Kampf beglei-ten. In Bezug auf dieses geistgewirkte Beten sollen wir im geistlichen Kampf wach auf dem Posten bleiben.

„Gebet ist nicht die Vorbereitung zum Kampf – Gebet ist vielmehr schon der Kampf.” Majorin Heidi Knecht

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Wenn unsere Speisekammer voll ist, müssen wir keinen Hunger leiden. Das gilt auch für die geistlichen Vorräte: Wenn wir himmlische Erkenntnisse und Erfahrungen anreichern, sind wir auf geistliche Dürre-zeiten vorbereitet.

Mehr dazu im nächsten dialog.

Die Redaktion

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Wer Gottes Wort versteht, kann Rechtes und Unrechtes unterscheiden. (Symbolbild)

Entscheiden, was recht ist

Einsicht und Erkenntnis sind wichtiger, als lange Bibelstellen auswendig zu können. Etwas zu wissen heisst noch nicht, dass man es verstanden und verinnerlicht hat.

Kürzlich besuchte ich eine alte Frau, die in meinen Hauskreis kommt. Sie hatte kein einfaches Leben und erzählte mir einiges daraus. „Ich kann keine Bibelverse aus-wendig zitieren”, meinte sie schliesslich. Ich munterte sie auf und rief ihr in Erin-nerung, dass sie den Inhalt der Bibel sehr wohl verstehe und lebe, was viel wichtiger sei. Sie fühle sich nun erleichtert, meinte sie beim Abschied.

Letztes Jahr machte ich mir Sorgen wegen einer bestimmten Situation, und zusam-men mit meinem Seelsorger haben wir dafür gebetet. Am nächsten Morgen las ich einen Text von Paulus an die Philipper: „Ich

bete zu Gott, dass er euch Einsicht und Urteilsvermögen schenkt, damit eure Liebe immer vollkommener wird. Dann könnt ihr in jeder Lage entscheiden, was das Rechte ist” (Philipper 1,9–10).

Diese Worte haben mich beruhigt. Ich konnte ohne Angst in die Situation gehen: Gott schenkt mir Einsicht und Urteilsver-mögen, damit ich recht entscheiden kann!

Majorin i.R. Ruth Tschopp