Dialog mit Wirkung Oktober 2013

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I n schwierigen Situationen, bei anspruchsvollen Pro- jekten, wenn komplexe Ent- scheidungen zu treffen und zu vermitteln sind, brauchen Unternehmen innerbetriebliche und öffentliche Akzeptanz“, er- klärt Ulrich Müller, einer der Ge- schäftsführer. „Wir sind darauf spezialisiert, diese Zustimmung zu schaffen und tragen damit dazu bei, dass unsere Kunden bei ihren Vorhaben auch wirklich erfolgreich sind.“ Die Beratung ist stets spezifisch auf den kon- kreten Fall bezogen. „Wir kom- men unseren Kunden nicht mit Standard-Rezepten“, erläutert Co- Geschäftsführer Dieter Bitschnau. „Wir analysieren die Lage und ent- wickeln eine maßgeschneiderte Kommunikationsstrategie. In der Projektkommunikation etwa be- gleiten wir Unternehmen bei der Realisierung von Investitionspro- jekten – mit dem Erfolg, dass wir bereits mehrere Umweltverträg- lichkeitsprüfungen erfolgreich bestehen und Bürgerbefragungen gewinnen konnten.“ In die Offensive. Wer etwas vo- ranbringen will, muss immer auch mit Widerstand rechnen. Mitunter greifen Gegner zu allen möglichen Rechtsmitteln, um so Projekte zu blockieren. „In einem solchen Fall geht es nicht nur um Auseinandersetzung vor Gericht, sondern immer auch um öffent- liche Reputation“, betont Harald Schiffl, der dritte im Bund der Geschäftsführer. „Das verlangt geschickte, strategische Kommu- nikation. Bei Rechtstreitigkeiten – im internationalen Jargon als „Litigation“ bezeichnet – entwi- ckeln wir Konzepte, die unseren Kunden helfen, aus der Defensive in die Offensive zu gelangen. Das dient ihren Interessen und ihrem Ansehen. Gleichzeitig machen wir die Arbeit von Juristen wirkungs- voller.“ Schiffl ist in Österreich ei- ner der Begründer der Krisenkom- munikation. Er hat unter anderem die Kommunikationsberatung für die Gletscherbahnen Kaprun nach der Katastrophe 2000 übernom- men. „In Krisen kommt es darauf an, Gefahren zu bannen, Ursa- chen zu erklären und Vertrauen zu schaffen, dass alles Erdenkliche getan wird, um Schaden zu be- kämpfen“, so Schiffl. Spezialdisziplin. In schwierigen Situationen und bei komplexen Entscheidungen ist das verant- wortliche Management stets in besonderer Weise gefordert. Es steht unter enormem Hand- lungs- und Rechtfertigungsdruck und meist auch unter kritischer öffentlicher Beobachtung. „Dem Management in solchen Lagen den Rücken zu stärken, ist eine zusätzliche Kernkompetenz un- seres Unternehmens“, meint wi- kopreventk-Gesellschafter Micha- el Schmitz, versierter Coach und langjähriger ZDF-Journalist. Keine Alternative zum Dialog Projektkommunikation muss vor dem Start einer UVP be- ginnen, Basis ist das Kommunikationskonzept. Seite 2 Wie es gelingt, Krisen zu meistern Gerade in Krisenzeiten ist eine effektive externe und inter- ne Kommunikation von hohem Stellenwert. Seite 4 Die eigene Reputation nachhaltig schützen Litigations Communications wird in Österreich immer wichtiger: vom Straf- bis zum Wirtschaftsprozess. Seite 3 Dialog mit Wirkung Die Zeitung von wikopreventk Ausgabe 2 / 2013 www.wikopreventk.com editorial Wenn zwei sich finden Gefunden haben wir uns ei- gentlich schon vor vielen Jah- ren. Seitdem haben wir einige Projekte gemeinsam begleitet, die allesamt erfolgreich waren. Erfolgreich vor allem deswe- gen, weil wir beide zwar Kom- munikationsberater sind, aber mit unterschiedlichen Spezia- lisierungen. Und genau diese unterschiedlichen Expertisen in Kombination machen Sinn. Angespornt von diesen Er- fahrungen war beiden Seiten klar: der nächste Schritt steht an – wir haben geheiratet! Und nach einem intensiven Jahr der Vorbereitung sind wir mehr denn je überzeugt: Diese Teamzusammenstellung und dieses Leistungsbündel sind absolut einzigartig auf dem Markt – und ein Gewinn für unsere Kunden. Die erste Hürde haben wir be- reits erfolgreich gemeistert - die der sprachlichen Verständi- gung. Denn wenn Vorarlberger und Tiroler Dialekt auf Wiene- risch und Berliner Schnauze treffen, kann es gelegentlich schwierig werden. So können wir uns jetzt auf die Heraus- forderungen konzentrieren, die unsere Kunden für uns bereit- halten. Spezialisten. wikopreventk unterstützt Kunden beim Management ihrer öffentlichen Wahrnehmung, der Durchsetzung von Interessen und der Stärkung ihrer Reputation. wiko und preventk bündeln Kompetenz Am 15. Oktober 2013 fiel der Startschuss für wikopreventk. Das neue Unternehmen mit Büros in Wien, Innsbruck und Bregenz verspricht Kunden Akzeptanz durch Kommunikation. Die wikopreventk-Gesellschafter (von links): Ulrich Müller, Michael Schmitz, Harald Schiffl und Dieter Bitschnau Auf einen Blick wikopreventk ist der Zusammen- schluss der etablierten Bera- tungsfirmen wiko wirtschafts- kommunikation (gegründet 1995) und preventk (gegründet 2009). Als Geschäftsführer fungieren Ulrich Müller, Dieter Bitschnau und Harald Schiffl. Müller, Bitschnau, Schiffl und Michael Schmitz halten jeweils 25 Prozent an der wikopreventk GmbH. An den Standorten Innsbruck, Bregenz und Wien be- schäftigt das neue Unternehmen 12 Mitarbeiter. Alle Informationen im Internet: www.wikopreventk.com von Dieter Bitschnau

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Die Zeitung von wikopreventk

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Page 1: Dialog mit Wirkung Oktober 2013

In schwierigen Situationen, bei anspruchsvollen Pro-jekten, wenn komplexe Ent-scheidungen zu treffen und

zu vermitteln sind, brauchen Unternehmen innerbetriebliche und öffentliche Akzeptanz“, er-klärt Ulrich Müller, einer der Ge-schäftsführer. „Wir sind darauf spezialisiert, diese Zustimmung zu schaffen und tragen damit dazu bei, dass unsere Kunden bei ihren Vorhaben auch wirklich erfolgreich sind.“ Die Beratung ist stets spezifisch auf den kon-kreten Fall bezogen. „Wir kom-men unseren Kunden nicht mit Standard-Rezepten“, erläutert Co-Geschäftsführer Dieter Bitschnau. „Wir analysieren die Lage und ent-wickeln eine maßgeschneiderte Kommunikationsstrategie. In der Projektkommunikation etwa be-gleiten wir Unternehmen bei der Realisierung von Investitionspro-jekten – mit dem Erfolg, dass wir

bereits mehrere Umweltverträg-lichkeitsprüfungen erfolgreich bestehen und Bürgerbefragungen gewinnen konnten.“

In die Offensive. Wer etwas vo-ranbringen will, muss immer auch mit Widerstand rechnen. Mitunter greifen Gegner zu allen möglichen Rechtsmitteln, um so Projekte zu blockieren. „In einem solchen Fall geht es nicht nur um Auseinandersetzung vor Gericht, sondern immer auch um öffent-liche Reputation“, betont Harald Schiffl, der dritte im Bund der Geschäftsführer. „Das verlangt geschickte, strategische Kommu-nikation. Bei Rechtstreitigkeiten – im internationalen Jargon als „Litigation“ bezeichnet – entwi-ckeln wir Konzepte, die unseren Kunden helfen, aus der Defensive in die Offensive zu gelangen. Das dient ihren Interessen und ihrem Ansehen. Gleichzeitig machen wir

die Arbeit von Juristen wirkungs-voller.“ Schiffl ist in Österreich ei-ner der Begründer der Krisenkom-munikation. Er hat unter anderem die Kommunikationsberatung für die Gletscherbahnen Kaprun nach der Katastrophe 2000 übernom-men. „In Krisen kommt es darauf

an, Gefahren zu bannen, Ursa-chen zu erklären und Vertrauen zu schaffen, dass alles Erdenkliche getan wird, um Schaden zu be-kämpfen“, so Schiffl.

Spezialdisziplin. In schwierigen Situationen und bei komplexen Entscheidungen ist das verant-wortliche Management stets in besonderer Weise gefordert. Es steht unter enormem Hand-lungs- und Rechtfertigungsdruck und meist auch unter kritischer öffentlicher Beobachtung. „Dem Management in solchen Lagen den Rücken zu stärken, ist eine zusätzliche Kernkompetenz un-seres Unternehmens“, meint wi-kopreventk-Gesellschafter Micha-el Schmitz, versierter Coach und langjähriger ZDF-Journalist.

Keine Alternativezum DialogProjektkommunikation muss vor dem Start einer UVP be-ginnen, Basis ist das Kommunikationskonzept. Seite 2

Wie es gelingt,Krisen zu meisternGerade in Krisenzeiten ist eine effektive externe und inter-ne Kommunikation von hohem Stellenwert. Seite 4

Die eigene Reputationnachhaltig schützenLitigations Communications wird in Österreich immer wichtiger: vom Straf- bis zum Wirtschaftsprozess. Seite 3

Dialog mit WirkungDie Zeitung von wikopreventk Ausgabe 2 / 2013www.wikopreventk.com

editorial

Wenn zwei sich findenGefunden haben wir uns ei-gentlich schon vor vielen Jah-ren. Seitdem haben wir einige Projekte gemeinsam begleitet, die allesamt erfolgreich waren. Erfolgreich vor allem deswe-gen, weil wir beide zwar Kom-munikationsberater sind, aber mit unterschiedlichen Spezia-lisierungen. Und genau diese unterschiedlichen Expertisen in Kombination machen Sinn. Angespornt von diesen Er-fahrungen war beiden Seiten klar: der nächste Schritt steht an – wir haben geheiratet! Und nach einem intensiven Jahr der Vorbereitung sind wir mehr denn je überzeugt: Diese Teamzusammenstellung und dieses Leistungsbündel sind absolut einzigartig auf dem Markt – und ein Gewinn für unsere Kunden.Die erste Hürde haben wir be-reits erfolgreich gemeistert - die der sprachlichen Verständi-gung. Denn wenn Vorarlberger und Tiroler Dialekt auf Wiene-risch und Berliner Schnauze treffen, kann es gelegentlich schwierig werden. So können wir uns jetzt auf die Heraus-forderungen konzentrieren, die unsere Kunden für uns bereit-halten.

Spezialisten. wikopreventk unterstützt Kunden beim Management ihrer öffentlichen Wahrnehmung, der Durchsetzung von Interessen und der Stärkung ihrer Reputation.

wiko und preventkbündeln KompetenzAm 15. Oktober 2013 fiel der Startschuss für wikopreventk. Das neue Unternehmen mit Büros in Wien, Innsbruck und Bregenz verspricht Kunden Akzeptanz durch Kommunikation.

Die wikopreventk-Gesellschafter (von links): Ulrich Müller, Michael Schmitz, Harald Schiffl und Dieter Bitschnau

Auf einen Blick

wikopreventk ist der Zusammen-schluss der etablierten Bera-tungsfirmen wiko wirtschafts-kommunikation (gegründet 1995) und preventk (gegründet 2009). Als Geschäftsführer fungieren Ulrich Müller, Dieter Bitschnau und Harald Schiffl. Müller, Bitschnau, Schiffl und Michael Schmitz halten jeweils 25 Prozent an der wikopreventk GmbH. An den Standorten Innsbruck, Bregenz und Wien be-schäftigt das neue Unternehmen 12 Mitarbeiter.

Alle Informationen im Internet: www.wikopreventk.com

von Dieter Bitschnau

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Aus der Praxis

Drei Fragen an...WolfgangWidmann

Ist es heute schwieriger als früher, Projekte in die Tat um-zusetzen?

Spätestens seit Hainburg ist der Bau von Wasserkraftwer-ken mit dem rechtlichen Frei-raum aus der Nachkriegszeit und der Zeit des Wiederauf-baus zu Ende. Selbstbewusste Bürger und insbesondere engagierte junge Menschen suchen Wege, ihre Interessen durchzusetzen. Dabei werden sie oft von Medien unterstützt. Außerdem bieten die digitalen Medien ganz neue Wege der Meinungsäußerung und Ver-netzung.

Wann ist aus Ihrer Sicht der richtige Zeitpunkt, mit Projekt-kommunikation zu beginnen?

Da Infrastrukturprojekte von der ersten Idee an kritisch be-trachtet werden, ist es ratsam, möglichst frühzeitig mit stra-tegischer Projektkommunikati-on zu beginnen.

Wie kann man als Projektbe-treiber die Akzeptanz in der Region steigern?

Unsere Erfahrungen zeigen, dass durch die frühe Einbin-dung der Gemeinden in die Projektentwicklung und die Beteiligung an der Projektge-sellschaft die weit verbreitete „Not in my backyard-Haltung“ überwunden werden kann. Voraussetzung dafür ist ein ökologisch verträgliches und wirtschaftliches Projekt.

Wolfgang Widmann ist Geschäfts-

führer des Tiroler Projektentwick-

lers INFRA, der derzeit u.a. an den

Kraftwerken Stanzertal, Sanna und

Obere Isel arbeitet.

Ulrich Müller hat zahl-reiche Umweltverträg-l i c h k e i t s p r ü f u n g e n kommunikativ beglei-

tet – unter anderen die Verfah-ren für den Brenner Basistunnel in Österreich und für das EKZ Gerasdorf, das fünftgrößte Ein-kaufszentrum der Alpenrepublik. Derzeit ist wikopreventk außer-dem beim Kraftwerk Obere Isel an Bord, dessen UVP Ende 2012 startete, beim Kraftwerk Sanna läuft das UVE-Vorverfahren. „Pro-jektkommunikation beginnt vor der UVP. Grundlage ist ein ausge-reiftes Kommunikationskonzept mit konkreten strategischen Emp-fehlungen und einem fundierten Maßnahmenkatalog“, sagt der Ex-perte. Teile des Konzepts sind eine Stakeholder- und eine Issues-Ana-lyse. „Es ist notwendig, die Gegner und Unterstützer eines Projektes zu identifizieren und die Kommu-nikationsstrategie auf dieser Basis zu kreieren.“ Darüber hinaus gelte es, rechtzeitig festzulegen, wie die Bevölkerung in die Planungen ein-gebunden wird. Müller: „Bürger-beteiligung kann auf drei Stufen erfolgen: Information, Konsultati-on und Mitbestimmung.“

Akzeptanz schaffen. Eine kluge und frühzeitige Kommunikation könne einen wesentlichen Bei-

trag dazu leisten, Widerstände zu vermeiden und damit die Reali-sierung von Projekten zu ermög-lichen.

Während früher Bau- und Infra-strukturmaßnahmen ohne groß-en Informationsaufwand möglich

waren, herrscht mittlerweile Ei-nigkeit darüber, dass Großvorha-ben ohne professionelle Kommu-nikation heute in Mitteleuropa nicht mehr umsetzbar sind. „Es gibt keine Alternative zum Dialog mit Gegnern. Dabei ist es essen-ziell, die Beziehungsebene von

der Sachebene zu trennen.“ Ein positiver Bescheid sei aber keine Garantie für die Umsetzung eines Projektes: „Daher muss auch der Kommunikation in der Bauphase Beachtung geschenkt werden“, betont Müller.

Keine Alternative zum DialogProjektkommunikation muss vor dem Start der UVP ansetzen, rät wikopreventk-Geschäfts-führer Ulrich Müller und empfiehlt ein umfassendes Kommunikationskonzept.

WIRTSCHAFTSKOMMUNIKATION •PROJEKTKOMMUNIKATION • KRISENBEWÄLTIGUNG • LITIGATION COMMUNICATIONS • MANAGEMENT COACHING

Bereit für schwierige Aufgabenwikopreventk-Gesellschafter Michael Schmitz erläutert, wie Führungskräfte von Management Coaching profitieren.

In welchen Situationen macht Management Coaching Sinn?

„Gerade in schwierigen Situati-onen – bei großen Projekten oder in Krisen - stehen Führungskräf-te unter besonderem Druck. Sie müssen weitreichende Entschei-dungen treffen, deren Konse-quenzen sie oft nicht vollständig absehen können. Sie müssen an Mitarbeiter gut kommunizieren, worum es bei den besonderen He-rausforderungen vor allem geht, müssen mitkriegen, ob jeder ver-steht, was seine Aufgabe ist und dafür Verantwortung übernimmt. Coaching unterstützt Führungs-kräfte, diese Fähigkeiten zu stär-ken und in schwierigen Situati-onen abrufen zu können.“

Wie kann Coaching persönliche Führungsfähigkeiten verbessern?

„Als Coach stelle ich mich ganz auf die Führungskräfte ein, mit

denen ich arbeite, höre sehr auf-merksam zu und schaue genau hin, welche Wirkung ihr Verhalten auf andere hat. Meine Eindrücke gebe ich wieder. Ich bemühe mich um eine Atmosphäre, in der alles vertrauensvoll besprochen und bedacht werden kann. Ich helfe Führungskräften, besser zu analy-sieren, was um sie herum und was mit ihnen selbst geschieht. So können wir gemeinsam effektive Handlungsstrategien entwickeln. Wo erwünscht, gebe ich meinen persönlichen Rat, mein Manage-ment-Wissen und meine Erfah-rung weiter. Ich verstehe gut, wie Menschen „ticken“, was in und zwischen ihnen vorgeht.“

Wie lautet Ihr persönlicher Coa-ching-Ansatz?

„Mein Coaching richte ich immer aus auf die jeweilige Person, mit der ich arbeite. Und ich achte auf die konkreten Umstände. Ich halte

nichts von allgemeinen Rezepten. Ich muss zunächst einmal verste-hen, worum es tatsächlich geht. Erst dann kann ich Unterstützung offerieren und Führungskräf-ten den Rücken stärken. Ich bin Dienstleister für die Menschen, mit denen ich arbeite – für ihre Sache. Ich gebe ihnen nicht Ziele vor, sondern helfe ihnen, ihre Ziele besser zu fassen und zu erreichen. In guter Zusammenarbeit lernen sie, für sich besser zu beurteilen, wo sie stark und gut unterwegs sind, aber auch worauf sie noch besser achten müssen, um Erfolg zu haben.“

Welche Rolle spielt Coaching bei Unternehmensübernahmen?

„In solchen Situationen ändert sich für Mitarbeiter sehr viel. Und das verunsichert sie. Sie wissen oft nicht mehr, was von ihnen er-wartet wird, wofür sie geschätzt werden, was sie beitragen kön-nen. Coaching hilft Führungskräf-ten, besser zu verstehen, was in ihren Mitarbeitern bei Umstruk-turierungen und Übernahmen ab-läuft, welche neue Dynamik durch die Veränderungen entsteht, wo

Blockaden oder Widerstände entstehen. Damit können Füh-rungskräfte besser dafür sorgen, dass Loyalität und Engagement erhalten bleibt und am Ende das herauskommt, was sie anstreben. Coaching hilft ihnen auch, schwe-re Entscheidungen, die sie zu tref-fen haben, besser durchzustehen. Für Führungskräfte ist es oft nicht leicht, Mitarbeiter zu neuen Auf-gaben zu ermutigen oder Mitar-beiter zu entlassen.“

Protest-Gesellschaft. Kaum wird ein größeres Vorhaben publik, werden Gegenstimmen laut.

Michael Schmitz, Psychologe und Management-Coach, studierte an der University of Chicago und der Harvard Business School.

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Page 3: Dialog mit Wirkung Oktober 2013

AnwaltWichtigster Partner der Kommunikationspro-fis; enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist für die Klienten ein wesentlicher Erfolgsparameter.

EthikEs ist höchst an der Zeit, dass Litigation-Com-munications-Profis beginnen, einen kommuni-kations- und verhaltensbezogenen Wertekata-log für ihre Arbeit zu entwickeln.

GerichtsreportageGehört zu den ältesten journalistischen Genres;

Gerichtsreporter sind oftmals keine ausgebil-deten Juristen; ihre Aufgabe ist es zu überset-zen, was in nicht verständlicher Juristensprache bei Prozessen ausgetauscht wird; Journalisten sind stellvertretend für die Öffentlichkeit im Gerichtssaal.

Konfliktpotenzial zwischen Anwalt und Kom-munikatorenGrund dafür ist das oftmals nicht vorhandene Verständnis der Juristen für die Denk- und Ar-beitsweise von Journalisten und Medien und deren Anforderungen. Die Kommunikations-profis müssen bedenken, dass ihre Arbeit die anwaltliche Strategie unterstützen und nicht konterkarieren darf.

Litigation – WebsitesSolche Websites bieten bei taktisch durch-dachtem Einsatz eine sehr gute Möglichkeit, die eigene Sicht der Dinge unverfälscht und authentisch zu kommunizieren; wirken stark

meinungsbildend; können Vorurteile und Vor-verurteilungen abbauen; manche sprechen bei Litigation-Websites auch von wahren „Kampf-instrumenten“.

Morning raidRazzia, Hausdurchsuchung, meist am Morgen; manchmal mit medialer Begleitung.

VorverurteilungMedien und Öffentlichkeit schaffen bereits bei ersten Ermittlungen ein Bild, das nur mit groß-em Aufwand korrigiert werden kann; bereits jetzt wird vorverurteilt; es braucht schon am Beginn strategisch langfristig geplante Infor-mationspolitik.

Ziele von Litigation CommunicationsBeeinflussung des Gerichtsverfahrens; Unterstützung um evtl. außergerichtlichen Vergleich zu erzielen; die Reputation des Man-danten schützen.

In einer Umfrage in Österreich gaben 38 Prozent der befragten Richter und 25 Prozent der Staatsanwälte an, dass Me-

dienberichterstattung in den Beratungen des Gerichts eine Rolle spiele. Und rund 40 Prozent der Staatsanwälte sagten, dass sie im Rahmen von besonders umstrittenen Verfahren bei Befragung und Strafantrag an das Echo der Öffentlichkeit dachten. Die Richter, befragt, ob sie an die Akzeptanz ihres Urteils in der Öffentlichkeit dachten, bejahten dies sogar mit fast 49 Prozent.

„Diese Daten zeigen eindrücklich, warum juristische Auseinandersetzungen – egal ob Strafprozess, Zivilprozess, Arbeitsrecht, Kartellrecht, Medizinrecht, Produkthaf-tungsklage oder Wirtschaftsprozess – pro-fessionelle kommunikative Begleitung und Betreuung benötigen“, erklärt wikopre-ventk-Geschäftsführer Harald Schiffl.

Kalmieren. Neben der außenwirksamen kommunikativen Verstärkung der anwalt-lichen Strategie gelte es, die persönliche Re-

putation des Beklagten oder – z.B. bei einem zivil- oder arbeitsrechtlichen Verfahren – des Klägers zu schützen. „Selbstverständ-lich trifft dies auch für Unternehmen zu“, betont Schiffl: „Lititgation Communications sollte bereits beim Entstehen von Ausnah-mesituationen und Krisen beginnen. Unter-nehmen und Organisationen sind gut bera-ten, lange vor einem möglichen Prozess, mit den Mitteln der Rechts- und Krisenkommu-nikation die Situation zu entdramatisieren und zu kalmieren.“ Litigation Communica-

tions sollte zeitnah, rasch, offen, klar und verständlich sein, „dann ist sie ein Schlüssel zum Erfolg“. Die Kommunikation müsse da-für sorgen, dass die Betroffenen in der Öf-fentlichkeit mit ihren Argumenten und mit ihrer Sicht der Dinge rasch wahrgenommen werden. Harald Schiffl: „Offene Kommuni-kation schafft Glaubwürdigkeit. Und die benötigt man in juristischen Auseinander-setzungen allemal.“

Klare Sprache. Eine weitere Herausforde-rung: Juristische Sprache müsse für eine breite Öffentlichkeit nachvollziehbar wer-den, um die Wahrnehmung von Offenheit und Glaubwürdigkeit zu unterstützen. Schiffls Fazit: „In einer Zeit, in der sich Nachrichten immer schneller verbreiten, in der Bilder von Ereignissen (ob Unfälle oder medial begleitete Hausdurchsuchungen) immer wichtiger werden, ist es für Unter-nehmern essenziell, sich aktiv mit Rechts-kommunikation auseinander zu setzen.“ Denn es gehe heute mehr denn je darum, bei juristischen Auseinandersetzungen nicht nur vor Gericht, sondern auch im Ge-richtssaal der Öffentlichkeit zu gewinnen.

Die eigene Reputation nachhaltig schützen

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Der Stellenwert von strategisch gesteuerter Kommunikation bei juristischen Auseinan-dersetzungen werde immer höher, sagt wikopreventk-Geschäftsführer Harald Schiffl. Litigation Communications sollte rasch, offen, klar und verständlich sein.

Bei juristischen Auseinandersetzungen geht es heute mehr denn je darum, auchim Gerichtssaal der Öffentlichkeit zu gewinnen.

WIRTSCHAFTSKOMMUNIKATION •PROJEKTKOMMUNIKATION • KRISENBEWÄLTIGUNG • LITIGATION COMMUNICATIONS • MANAGEMENT COACHING

Ein kleines A-Z der Litigation Communications

wikopreventk-Hintergrundwissen

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Mehr Hintergrundwissenvon wikopreventk

Page 4: Dialog mit Wirkung Oktober 2013

Aus der Praxis

Drei Fragen anMatthiasMoosbrugger

Wie unterscheidet sich Unter-nehmenskommunikationgestern und heute?

Unternehmenskommunikation kann heute nicht mehr isoliert betrachtet werden. Und die Ver-mittlung von Infos funktioniert schneller denn je. Es ist unsere Aufgabe, alle kommunikativen Maßnahmen und Instrumente zu koordinieren, anhand derer sich das Unternehmen nach in-nen und außen präsentiert. Was leistet die Kommunikation bei der Internationalisierung von Rhomberg?

Neben Marktkommunikation bzw. Öffentlichkeitsarbeit spielt vor allem die interne Kommu-nikation eine zentrale Rolle. Bei Unternehmenszusammen-schlüssen etwa ist es wichtig, die Mitarbeiter abzuholen und breit zu informieren. Die Kom-munikationsabteilung muss ge-währleisten, dass die Rhomberg Gruppe in allen Märkten mit den gleichen Kernbotschaften auftritt. Wie spielen strategische Un-ternehmensentwicklung und Kommunikation zusammen?

Der Anspruch an die Kom-munikationsabteilung eines Bau- und Infrastrukturunter-nehmens hat sich in den letz-ten Jahren drastisch geändert. Nicht mehr allein der Kunde entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Die Unternehmens-kommunikation ist daher auf relevante Stakeholder und In-teressengruppen auszuweiten, um notwendige Akzeptanz zu schaffen.

Matthias Moosbrugger, Leiter Mar-

keting & Kommunikation, Rhomberg

Bau GmbH

impressum

wikopreventk beherrscht die Fachdisziplinen der Wirtschafts-kommunikation: von strate-gischer Beratung über Medien-arbeit und Corporate Publishing bis zu Public Affairs und interner Kommunikation.

Die Zeiten haben sich geändert: Beschränkte sich Unternehmens-kommunikation früher

auf den Versand von Pressemittei-lungen oder die Ausrichtung von Pressekonferenzen, ist heute ein ganzheitlicher, strategischer An-satz gefragt. „Wirtschaftskommu-nikation ist die Basis für öffent-liche Reputation und Attraktivität von Unternehmen und Organisa-tionen“, sagt wikopreventk-Ge-schäftsführer Dieter Bitschnau, der über langjährige Erfahrung in diesem Geschäftsfeld verfügt.

Anspruchsgruppen. „Wir sorgen dafür, dass Botschaften unserer Kunden besser ankommen, Kun-den ihre Interessen wirksamer durchsetzen und das Image at-traktiver wird.“ wikopreventk

ist in allen Fachdisziplinen der Wirtschaftskommunikation zu-hause: von strategischer Kom-munikationsberatung, Medien-arbeit, Corporate Publishing bis zur internen Kommunikation. Bitschnau: „Die Kommunikation mit Dialoggruppen ist für den Erfolg von Unternehmen und Institutionen unerlässlich. Da-her muss sich strategische Wirt-

schaftskommunikation mit den für das Unternehmen relevanten Anspruchsgruppen intensiv aus-einandersetzen.“ Im Bereich Me-dienarbeit gehe es beispielsweise darum, Journalisten mit Fakten und Neuigkeiten zu versorgen, anstatt mit Jubelmeldungen hau-sieren zu gehen. Darüber hinaus komme den Pu-blic Affairs ein immer größeres

Gewicht zu. „Nur wer die Außen-beziehungen seines Unterneh-mens mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft strategisch gestaltet, kann seine Interessen erfolgreich durchsetzen. wikopreventk unter-stützt Klienten dabei, die Außen-politik des Unternehmens bzw. der Organisation kontinuierlich aufzubauen.“

wikopreventk-Geschäftsführer Harald Schiffl erklärt im Inter-view, wie man sich auf Krisen vor-bereiten kann und welche Rolle externe Berater dabei spielen.

Warum braucht ein Unternehmen Krisenkommunikation?

„Nur mit guter Kommunikati-on gelingt Verständigung. Ohne gute Kommunikation können Menschen nicht gut zusammen-arbeiten. Gerade in Krisenzeiten braucht es eine effektive externe und interne Kommunikation. Die interne wird oft sträflich vernach-lässigt. Die Öffentlichkeit verlangt nach Fakten, nach Aufklärung und Erklärung; sie verlangt, dass je-mand, der für das, was sich ereig-net, „gerade steht“. Krisenkom-munikation hat aber auch eine Zukunftsperspektive: Es gilt in Problemsituationen das Image eines Unternehmens oder eines Produktes möglichst zu schützen und danach die Reputation und Akzeptanz wieder aufzubauen.“

Welche Aufgaben übernimmt ein Krisenkommunikationsberater?

„Eine der Hauptaufgaben der Be-rater ist die Koordination der han-delnden Personen und sämtlicher Aktivitäten. Denn Problem- und Krisensituationen bringen mit sich, dass zentrifugal auseinan-derstrebende Kräfte wirksam wer-den, Schwächen von Führungs-kräften stärker zu Tage treten, Mitarbeiter und Öffentlichkeit

verunsichert werden, Stakehol-der unterschiedlich reagieren. Wir helfen als Koordinatoren des Teams Ordnung und Strategie in das vermeintliche Chaos zu brin-gen. Wir sorgen dafür, dass klar, rasch, offen, wahrhaftig und vor allem professionell kommuniziert wird und achten darauf, dass auch umgesetzt wird, was beschlossen wurde.“

Welche Ziele können Sie mit Kri-senkommunikation erreichen?

„Unter anderem: Schaden vom Unternehmen abhalten, Produkte

und Marken schützen, das Ma-nagement stärken, Mitarbeiter motivieren, Negativschlagzeilen und –berichterstattung minimie-

ren, juristische Auseinanderset-zung hintan halten.“

Kann man Krisen üben? Bzw. kann man sich auf Krisen richtig vorbe-reiten?

„Ja! Unsere Erfahrung zeigt, dass Vorbereitung mit einem Kri-senhandbuch wirklich hilft und rasches, strategisch geplantes Handeln ermöglicht. Prophylaxe sollte immer auch einen soge-nannten „Dummy-run“ beinhal-ten, eine Krisenannahme und –übung. Es ist wie beim Autofah-ren: Ein Theoriekurs ist wichtig – aber nur damit werde ich nie Au-tofahren lernen. Dazu braucht es Übung und Praxis.“

Warum sollten Unternehmen auf externe Krisenberater zugreifen?

„Weil sie vieles mitbringen, das im normalen Management-Alltag so nicht entsteht – Wissen, Er-fahrung, Stressfähigkeit und ein breites Krisenbewältigungs-Re-pertoire.“

Damit Botschaften ankommen

Wie es gelingt, Krisen zu meistern

Strategische Wirtschaftskommunikation ist eines der Spezialgebiete des zwölfköpfigen wikopreventk-Teams.

Schlechte Idee im Krisenfall: Kopf in den Sand stecken

Dialog mit Wirkung ist eine Zeitung der wikopreventk GmbH. Auf umweltfreundlichem Papier

gedruckt.

Medieninhaber / Herausgeber:wikopreventk GmbH

Franz-Fischer-Straße 7A-6020 Innsbruck

Tel. +43 (0)512-563840Für den Inhalt verantwortlich:

Dieter Bitschnau, Ulrich Müller, Harald Schiffl

Redaktion: wikopreventk

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