dialog - Spital Männedorf · 2014. 12. 9. · 10 9 16 dialog Dezember 2012 Editorial...
Transcript of dialog - Spital Männedorf · 2014. 12. 9. · 10 9 16 dialog Dezember 2012 Editorial...
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dial
ogDezember 2012
Editorial
Innenansichten der Chirurgischen Klinik – ein Tag mit Dr. med. Marco Di LazzaroSeit gut einem Jahr ist Dr. med. Marco Di Lazzaro stellvertretender Chefarzt der Chirurgischen
Klinik und ärztlicher Leiter der Notfallstation (Chirurgie). In dieser «dialog»-Ausgabe gibt
er einen Einblick in seinen fordernden Berufsalltag. Dabei wird deutlich: Das Spektrum der
unfallchirurgischen Versorgung am Spital Männedorf ist äusserst breit. Auch in der modernen,
hochtechnisierten Chirurgie sind die Patientengespräche und der fachliche Austausch ein
zentrales Thema.
Fortsetzung auf Seite 3
3
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Im Fokus
20
Aktuell
Durchblick
Hausärzte-Plattform
Persönlich
Sprech-Stunden
2
Liebe Leserin, lieber Leser
«Rezepte schreiben ist leicht, aber im übrigen sich mit den Leuten verständigen
ist schwer.» Ob sich dieses Zitat aus Kafkas Erzählung «Ein Landarzt» (1918) mit
Ihrer Erfahrung deckt, weiss ich nicht.
Wahrscheinlich sind Sie aber damit einverstanden, dass der Erzähler einen
wesentlichen Aspekt der ärztlichen Tätigkeit anspricht: die Verständigung. Und
zwar, das Zitat spricht von «den Leuten», die Verständigung mit der Patientin
bzw. dem Patienten selbst, aber auch mit Angehörigen, Pflegenden sowie Kolle-
ginnen und Kollegen.
Was Kafkas «Landarzt» vor bald hundert Jahren beschäftigt hat, beschäftigt
uns heute erst recht. Die neue Abrechnung nach SwissDRG hat, wie erwartet,
Auswirkungen auf die Art der Behandlung (ambulant vor stationär) und auf die
Liegedauer der Patientinnen und Patienten. Mit einem erweiterten Sprechstun-
den-Angebot zur Nachbetreuung, vor allem medizinischer Patientinnen und
Patienten, sorgen wir dafür, dass das Gespräch nicht abreisst und die Behand-
lungsqualität gewährleistet bleibt. Ist keine Begleitung durch unsere Spitalärz-
tinnen und -ärzte mehr erforderlich, kann die Nachbehandlung und Kontrolle wie
bis anhin in der Hausarztpraxis erfolgen. Das erweiterte Angebot versteht sich
damit als Ergänzung und nicht als Konkurrenz zur hausärztlichen Betreuung.
Um mit Ihnen und unseren gemeinsamen Patientinnen und Patienten im
Gespräch zu bleiben, bauen wir zudem unser ambulantes Angebot an Spe-
zialsprechstunden laufend aus. Nebst der bereits etablierten urologischen
Sprechstunde (Uroviva) bieten wir in enger Zusammenarbeit mit Belegärzten
neu eine Wirbelsäulensprechstunde an. Ein entsprechendes Angebot für die
Disziplinen Neurologie und Rheumatologie ist in Vorbereitung. Wir halten Sie auf
dem Laufenden!
Wie wichtig die Verständigung und der direkte Kontakt mit den Menschen sind,
konnten wir in den letzten Monaten auch in einem ganz anderen Feld, nämlich
anlässlich unserer Publikumsveranstaltungen zu den Themen Prostata, Palliative
Care und Brustkrebs erfahren. Gerade die Möglichkeit zum kurzen, persönlichen
Gespräch im Anschluss an die Referate wurde jeweils überaus geschätzt.
Sollten Sie selbst ein Anliegen an unser Spital haben, zögern Sie nicht. Rufen Sie
uns an, oder schicken Sie uns ein Mail! An einer unkomplizierten Verständigung
mit Ihnen ist uns sehr gelegen.
Ralph Baumgartner
Direktor
«Das erweiterte Ange-bot versteht sich als Ergänzung und nicht als Konkurrenz.»
editoRial
Innenansichten der Chirurgischen KlinikEin Tag mit Dr. med. Marco Di Lazzaro
3
07:35 Uhr: Die Ärzte der Chirurgie
treffen sich zum Morgenrapport.
Die Eintritte der letzten Nacht werden
vorgestellt und besprochen.
Auch heute sind wieder zwei Unfälle
dabei: ein Schenkelhalsbruch bei
einer betagten Dame und ein Knöchel-
bruch bei einem 40-jährigen Mann.
Der Mann konnte in der Nacht
operiert werden. Die Röntgenbilder
der Plattenosteosynthese werden
nun gezeigt und besprochen. Bei der
älteren Dame musste zunächst der
INR angehoben werden.
Sie wird heute während dem regu-
lären OP-Programm operiert. Die
nötige Versorgung wird im Team
besprochen und es wird entschieden,
wer der Operateur sein wird. Am
frühen Nachmittag wird sie eine
Femurkopfprothese bekommen.
Auch wenn die Dame noch nicht
operiert ist, machen wir uns schon
jetzt Gedanken, wie es nach dem
Spitalaufenthalt weitergehen soll. Der
Sozialdienst wird abklären, ob sie in
die Pflegeabteilung des Altersheims,
in dem sie wohnt, nach dem Spital-
aufenthalt übertreten kann. Gerade
jetzt hat sich noch ein Junge auf dem
Notfall gemeldet, der nach einem
Velosturz über starke Handgelenk-
schmerzen klagt.
Vielseitige Sprechstunde
Nach dem Rapport begebe ich mich
in die Sprechstunde. Wie immer ist
das Programm kunterbunt.
Neuzuweisungen, Nachkontrollen
und Besprechung von Abklärungs-
resultaten wechseln sich ab.
Am schönsten sind Abschlusskon-
Fortsetzung von Seite 1
im fokuS
Bild 1 Morgenrapport der Chirurgischen Klinik.
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trollen: wenn nach drei Monaten
das Handgelenk wieder zusammen-
gewachsen ist, alle Narben schön
verheilt sind, der Patient auch wieder
die volle Beweglichkeit erlangt hat
und mit dem Resultat zufrieden ist.
Viel Gesprächszeiten sind nötig und
sinnvoll, um den Patienten genau
aufzuklären, was er während der
Behandlungs- und der Genesungszeit
erwarten kann und welche Komplika-
tionen auf ihn zukommen können und
was evtl. nicht mehr möglich ist. Ich
plane je eine halbe Stunde pro Patient
ein. Dies ist mir sehr wichtig.
In diesem Zeitraum diktiere ich auch
die Berichte an die Hausärzte, damit
sie immer und jederzeit vollumfäng-
lich über das Vorgehen informiert
sind. Wir sind stolz, dass unsere
Berichte am gleichen Tag, an dem die
ambulante Sprechstunde stattgefun-
den hat, verschickt werden.
Heute Morgen sehe ich acht Pati-
enten: jemanden nach Osteosynthese
einer Humeruskopffraktur, einen
anderen Patienten nach vorderer
Kreuzbandplastik, eine Neuzuweisung
durch einen unserer Hausärzte mit
Knieschmerzen, einen Patienten, der
zur Planung einer Metallentfernung
kommt, eine Patientin nach einer
Beckenfraktur für eine Zwischenkon-
trolle, einen Patienten mit Schmerzen
nach einer Meniskusoperation und
zwei Patientinnen, die eine Radius-
fraktur erlitten hatten. Ich gerate
leider auch heute wieder ein wenig in
Verzug, da ich zwischen den Sprech-
stundenterminen in den OP gerufen
werde, um mir eine intraoperative
Situation zeigen zu lassen. Ja, und
das Röntgenbild des Jungen nach
dem Velosturz wird mir vom Oberarzt
noch gezeigt und besprochen. Sein
Handgelenksbruch bekommt eine
Gipsbehandlung.
im oP
Endlich werde ich in den OP gerufen.
Doch zuvor reicht die Zeit noch für
ein typisches Chirurgen-Standard-
Menü: Brötchen mit kühlem Getränk.
Ich bin froh, dass der OP-Plan heute
keine Verspätung hat und alles wie
vorgängig organisiert abläuft. Nach
der Lagerungskontrolle des Patienten
und einer kurzen Absprache mit dem
Team, bei der wir noch letzte Fragen
klären, gehe ich zur Händedesin-
fektion. Zuerst steht eine etwas
komplexere Vorfussfraktur auf dem
Programm. Meine Bedenken, dass es
schwierig werden könnte, zerstreuen
sich, nachdem es mir gelingt, die
Hauptfraktur geschlossen zu reponie-
ren. So können wir minimalinvasiv wei-
terfahren und mit perkutanen Drähten
den Bruch stabilisieren und dem
Patienten eine schonende Frakturver-
sorgung bieten. Die Operation dauert
dadurch weniger lang als geplant.
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RapporteAuf der Chirurgie findet täglich ein Morgen- und ein Nachmittagsrapport statt. Dies ist ein traditionelles und wichtiges Führungs- und Qualitätskontroll-Instrument im Spital. Sämtliche Röntgenbilder, Befunde und Anamnesen aller eintretenden und ambulanten Patienten werden in Anwesenheit der Kaderärzte besprochen und das weitere Vorgehen wird geplant.
im fokuS
Bild 2 Nachkontrolle in der Sprechstunde nach einer Knieoperation.
Bild 3 Zeit für ein «Chirurgen-Standard-Menü».
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Zwischen den Eingriffen habe ich
noch Zeit, bei der Operation der
älteren Dame einen Blick hineinzuwer-
fen. Es sieht gut aus. Die Prothese ist
eingesetzt und die Hüfte wird gerade
reponiert. Der Dame geht es gut. Sie
scheint den Eingriff ohne Probleme
zu ertragen. Danach darf ich eine
Kniespieglung bei einem Patienten
mit Meniskusschaden durchführen.
Ich lasse meinen Oberarzt, der mir
assistiert, den diagnostischen Teil
ausführen und gebe ihm Tipps und
Anweisungen, wie er vorgehen kann.
Die Meniskusresektion mache ich
dann selber. Da der OA nun schon
wieder mehr Routine erlangt hat,
werde ich ihm die nächste Menisk-
ektomie ganz assistieren können.
Patienten- und fachgespräche
Leider ist es auch heute so, dass ich
die Visite bei meinen Patienten erst
am späteren Nachmittag machen
kann. Vorher ist aber noch der
Röntgenrapport und danach der
OP-Planungsrapport für den Folgetag
angesetzt. Neue Notfallpatienten
werden mit Röntgenbefunden vorge-
stellt, zusammen treffen wir Entschei-
dungen, wie die Behandlung aussehen
soll. Bei einer Patientin mit einer
AC-Gelenks-Sprengung erfordert der
Behandlungsplan, dass mit der Patien-
tin besprochen wird, was sie von einer
Operation erwarten kann und was
von einer konservativen Behandlung.
Deshalb gehe ich nach dem Rapport
noch kurz auf die Notfallstation.
Solche Entscheidungen zu treffen,
fällt den meisten Patienten schwer. Ich
versuche, genau zu erklären, welches
die Behandlungsabläufe sind und
welche Resultate erwartet werden
können. Mit der beruflichen Erfahrung
kommt auch das «Gespür», in welche
Richtung die Patienten unbewusst
tendieren. Diese Gespräche brauchen
Zeit. Schliesslich vereinbaren wir
nochmals einen Termin in zwei Tagen
in meiner Sprechstunde. Bei vielen
solcher «sogenannten Sportver-
letzungen» besteht keine absolute
Behandlungsdringlichkeit. Es gibt
nicht selten verschiedenste operative
Behandlungsmöglichkeiten. Deshalb
ist sehr wichtig, dass eine gute
therapeutisch-ärztliche Beziehung
zum Patienten aufgebaut wird.
abteilungsvisite
Nun kann ich endlich zusammen mit
der Abteilungsärztin Visite bei meinen
stationären Privatpatienten machen.
Ich liebe diese kleinen Begegnungen
mit den Patienten, der Pflege und
den jungen Ärzten. Das Schöne an
der Unfallchirurgie ist, dass nach
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Stark beanspruchte Notfallstation
Die Notfallstation am Spital Männedorf ist interdisziplinär. Während 24 Stunden
an 365 Tagen im Jahr werden Patienten ambulant (2011: 11'524) oder stationär
(2011: 4774) aufgenommen, abgeklärt und versorgt. Rund um die Uhr stehen
speziell ausgebildete Pflegende und je ein medizinischer und ein chirurgischer
Oberarzt zur Verfügung. Die Notfallstation arbeitet eng mit dem hauseigenen
Rettungsdienst (Tel. 144) zusammen. Die Bevölkerungsentwicklung am rechten
Zürichseeufer und ein verändertes Patientenverhalten führten in den letzten
Jahren zu einem markanten Anstieg der Notfallpatienten. Nahmen im 2007 noch
rund 12'300 Patienten (ambulant und stationär) die Dienste der Notfallstation in
Anspruch, so waren es im 2011 insgesamt bereits deutlich über 16'000 Patienten.
Bild 4 Die Röntgenbilder eines Notfallpatienten werden besprochen.
Bild 5 Marco Di Lazzaro bringt sich vor der Visite auf den neusten Stand.
der gelungenen Operation der erste
Meilenstein in der Behandlung gesetzt
ist. Man muss nicht Labor-Resultate
abwarten oder Abklärung an Abklä-
rung reihen und zudem bestehen
selten grössere Ungewissheiten. Die
Visite heute ist erfreulich. Allen Pati-
enten geht es gut. Die Schmerzmittel
können wir reduzieren und es fällt
leicht, auch den einen oder anderen
launigen Spruch fallenzulassen.
Nach der Visite schaue ich noch kurz
auf der Tagesklinik vorbei. Der Patient
mit der Kniespiegelung ist bereit, nach
Hause zu gehen. Die Spinalanästhesie
ist vollständig abgeklungen und er
hat nur leichte Beschwerden im ope-
rierten Knie. Ich gebe ihm noch letzte
Anweisungen für das Verhalten zu
Hause. Er wird sich zur Nachkontrolle
bei seinem Hausarzt melden. Sollte
es wider Erwarten aber ein Problem
geben, meldet er sich direkt bei uns.
Wissen weitergeben
Ein Anruf erinnert mich daran, dass
noch die interne Fortbildung bei den
OP-Pflegenden ansteht und ich schon
etwas im Verzug bin. Zum Glück
konnten sie die Zeit mit anderen
Mitteilungen und Besprechungen
überbrücken. Wir treffen uns im alten
OP-Trakt, in dem nur noch wenige
Eingriffe stattfinden. Ich bin selten
hier. Aber jedes Mal steigen die
Erinnerungen an meine Anfangszeit
hier im Spital Männedorf als Unteras-
sistent und Assistent wieder hoch,
als in diesem Trakt noch viel Betrieb
herrschte. Bald beginnt hier der
Umbau und es wird wahrscheinlich
nicht mehr viel an die alten Zeiten
erinnern. Es ist jedenfalls etwas
Besonderes, genau hier vor dieser
Schar von interessierten Damen und
Herren zu stehen. Wir gehen heute
Schritt für Schritt an einem konkreten
Beispiel eine Osteosynthese bei
einer Humeruskopffraktur durch.
Anhand der Röntgenbilder, die ich
mitgebracht habe und mit Hilfe eines
Plastikknochens demonstriere ich den
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6
moderne frakturbehandlung
Die moderne Frakturbehandlung basiert auf vier Grundsätzen:
1. Frakturreposition und –fixation zur Wiederherstellung anatomischer
Verhältnisse und physiologischer Achsen.
2. Frakturfixation durch absolute oder relative Stabilität in Abhängigkeit
von Frakturmuster und Weichteilverhältnissen.
3. Frühe und schonende Mobilisation des verletzten Körperteils
und des Patienten.
4. Erhaltung der Blutversorgung der Weichteile und Knochen durch
schonende Repositionstechniken und sorgfältige Handhabung.
Eine wachsende Zahl an Techniken und Instrumentarien erlaubt es, immer
schonender und effektiver Frakturen zu behandeln. Moderne Marknagel-
systeme unterstützen eine Frühmobilisation nach Schaftfrakturen und spezi-
elle Plattensysteme können nun minimalinvasiv eingebracht werden.
im fokuS
Ablauf. Die Weiterentwicklung der
Operationstechniken in der Traumato-
logie und Orthopädie erfolgte in den
letzten zehn bis zwanzig Jahren in
einem schier unglaublichen Tempo. Es
gibt heute eine unüberschaubare Zahl
von Instrumenten, Teilen, Schrauben
und Platten etc. Dies stellt sehr hohe
Anforderungen an die Instrumen-
tierenden, müssen sie doch wissen,
welche Schraube gebraucht wird und
mit welcher Platte sie kombiniert wer-
den kann. Es geht deshalb nicht ohne
laufende Fortbildung und ohne hohe
Motivation. Obwohl ein grosser Teil
der Anwesenden bereits ihren Arbeits-
tag hinter sich hat, folgen sie alle mit
Interesse meinen Ausführungen. Und
wenn ich mich verspreche, werde
ich höflich und liebevoll korrigiert
und dies passiert nicht selten bei so
vielen verschiedenen Schrauben und
Schräubchen…
Fortsetzung auf Seite 8
Bild 6 Demonstration zu Schulungszwecken.
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Patientenanmeldungen
Chefärzte
Dr. med. Jörg Wydler Chirurgie FMH Assistentin Franziska Knecht
Chefarzt Chirurgie Viszeralchirurgie 044 922 25 01
Allgemein- und Unfallchirurgie E-Mail: [email protected]
Fax: 044 922 25 05
inkl. Anmeldungen Proktologie Dr. Wydler
inkl. Anmeldungen Manometrie Dr. Wydler/Dr. Šandera
Dr. med. Marco Di Lazzaro
Stv. Chefarzt Chirurgie Chirurgie FMH 044 922 26 50
Allgemeinchirurgie
Traumatologie
leitende Ärztin / Ärzte
Dr. med. Peter Šandera Chirurgie FMH 044 922 26 50
inkl. Anmeldungen Proktologie Dr. Šandera
Dr. med. Barbara Freitag Chirurgie FMH 044 922 26 50
Dr. med. Adrian Schwaller Chirurgie FMH 044 922 26 50
Varizensprechstunde 044 922 26 50
oberärztinnen /-ärzte alle: 044 922 26 50
med. pract. Joana Mürmann
Dr. med. Birgit Oberreiter
Dr. med. Markus Huber
Dr. med. Christian Michelitsch
Zuweisungen bitte an:
Per Post: Per e-mail: Per fax:
Spital Männedorf [email protected] 044 922 25 05
Ärztliche Leitung Chirurgische Klinik
Asylstrasse 10 8708 Männedorf
Öffnungszeiten Chirurgische Sprechstunde
bis 31.12.2012: Montag bis Donnerstag 08.00 – 17.00 h ab 1.1.2013: Montag bis Freitag 08.00 – 17.00 h
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im fokuS
... until the paperwork is done
Nach einer kleinen Pause mit flüssiger
Stärkung mache ich noch meine
Runde bei den frisch operierten Pati-
enten. Heute ist das nur der Patient
mit den Fussbrüchen. Es geht ihm gut.
Der Verband ist trocken geblieben und
er hat keine Schmerzen, wenn das
Bein ruhig im Gips liegt. Ich informiere
ihn über den OP-Verlauf und er freut
sich, dass ich ihm eine gute Prognose
geben kann.
Nun wartet im Büro noch die Schreib-
und Diktierarbeit. Die Sprechstunde
von morgen muss noch vorbereitet
werden und für bevorstehende OPs
mache ich für mich einen Check
anhand der Röntgenbilder und
Unterlagen. Ich vergewissere mich so,
dass auch alles stimmig ist; die OP-
Planung, die zu operierende Seite, die
Indikation etc.
Das Telefon erinnert mich daran,
dass ich ja heute wieder Dienst habe.
Der chirurgische Notfall-Oberarzt
informiert mich, dass eine betagte
Patientin mit einer pertrochantären
Femurfraktur aufgenommen wurde.
Sie ist privat versichert. Ich begrüsse
sie kurz auf der Notfallstation. Sie
wird gleich prämediziert. Der OP
ist zum Glück frei. Während der
Patienten-Vorbereitungszeit fahre ich
kurz nach Hause. Es reicht gerade, um
gemeinsam mit der Familie zu essen.
Lieber so, als mitten in der Nacht auf-
stehen zu müssen. Es ist ein riesiger
Vorteil, ganz in der Nähe des Spitals
zu wohnen. In nur zehn Minuten nach
dem Anruf aus dem Spital stehe ich
im OP. Die Fraktur ist einfach zu repo-
nieren. Ideal um den jungen Oberarzt
noch zu teachen. Ich lasse ihn den
einen oder anderen Handgriff machen
und erkläre, was zu tun wäre, wenn
dies oder jenes nicht gehen würde.
Wir brauchen eine Dreiviertelstunde,
um die OP zu Ende zu bringen. Schon
bin ich wieder zuhause bei meiner
Familie, die inzwischen die Ärzte-Soap
im Fernsehen fertig geschaut hat. Der
Rest der Nacht bleibt ruhig, welch ein
Glück. Der diensthabende Oberarzt
aber hat noch eine akute Appendizitis
operiert und mehrere Patienten mit
Verstauchungen und Prellungen
untersucht und behandelt.
dr. med. marco di lazzaro
stv. Chefarzt Chirurgische Klinik
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Vor dreieinhalb Jahren verliess ich den sicheren Hafen des Spitals und begann meine
Praxistätigkeit in Erlenbach. Im Vorfeld evaluierte ich verschiedene Möglichkeiten
zu praktizieren, sprach mit Praktikern und sah mir Praxen an. Rasch wurde klar,
dass für mich eine Einzelpraxis kein Weg war. Auch wenn Gruppenpraxen viele
Reibungsflächen unter den Ärzten bieten, überwiegen für mich klar die Vorteile. Sei
es der niederschwellige Austausch, rasch ein Röntgenbild oder einen Hautausschlag
dem Kollegen zu zeigen. Oder auch die Infrastruktur zu teilen, das digitale Röntgen
rascher zu amortisieren. Nicht zuletzt hat der Patient das ganze Jahr über in der ihm
bekannten Praxis einen Ansprechpartner, der Zugriff auf alle seine Akten hat.
Die Gruppenpraxis, so wie wir sie praktizieren, bietet auch die Möglichkeit, neue
Ideen zu verwirklichen. Unser wichtigstes Projekt ist sicherlich die Zusammenarbeit
mit dem Spital Zollikerberg. Alle vier Monate kommt ein neuer Assistent der Inneren
Medizin, um Einblick in eine lebhafte Allgemeininternistische Praxis zu erhalten.
Inzwischen haben wir zehn Assistentinnen und Assistenten ausgebildet. Alle waren
begeistert von ihrer Tätigkeit, die Akzeptanz der Patienten ist gross. Die Hälfte der
Assistentinnen und Assistenten möchte in der Grundversorgung bleiben. Damit ist
unser wichtigstes Ziel erreicht, junge Kolleginnen und Kollegen für diese Arbeit zu
motivieren.
Neue Modelle setzten wir auch in der Gestaltung der Arbeit der Ärzte um. So betreibt
mein Vorgänger Hansueli Zürcher jeweils samstags eine Walk-In-Sprechstunde und
leistet den Notfalldienst für Küsnacht und Erlenbach. Die anderen Ärzte der Grup-
penpraxis vertreten ihn bei Abwesenheit. Der Umstand, dass der Notfalldienst immer
von derselben Praxis aus geleistet wird, hat dazu geführt, dass wir inzwischen am
Samstag das Volumen eines normalen Arbeitstages haben. Zusätzlich teilen sich nun
ein Arzt und eine Ärztin eine Stelle zu je 50%, was beiden eine freiere Gestaltung
ihres Privatlebens als Mutter bzw. Arzt vor der Pensionierung ermöglicht.
Letztlich verdanken wir die Möglichkeit, all diese Modelle zu verwirklichen, Hansueli
Zürcher, der mit Weitsicht, nur einige Jahre vor der Pensionierung, voll auf die Karte
der Gruppenpraxis gesetzt und die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen
hat. Und so möchte ich alle Praktiker ermutigen, ein Umfeld zu schaffen, so wie ich
es antreffen durfte, welches es jungen Ärzten ermöglicht, sich in der selbstständigen
Praxistätigkeit zu verwirklichen und ihnen die Angst vor dem Praxiseinstieg nimmt.
dr. med. Christoph Widmer
AerzteZentrumErlenbach.ch
Drusbergstr. 10
8703 Erlenbach
Tel. 044 910 83 86
Einzelpraxis? Gruppenpraxis? Gedanken zum Praxiseinstieg
HauSÄRZte-PlattfoRm
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Wiederaufnahme der Wirbelsäulenoperationen am Spital Männedorf
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aktuell
das Spital männedorf hat aufgrund
des 2012 wieder erhaltenen
leistungsauftrags für Wirbelsäulen-
operationen mit den Spezialisten
der Wirbelsäulen-und-Schmerz-
Clinic-Zürich, die seit 2004 eine
multidisziplinäre Gruppe bilden, und
mit matthias Rubeli, Stäfa, ein kon-
zept für Wirbelsäulen-operationen
am Spital männedorf entwickelt.
die kollegen weisen pro Jahr ca.
5000 konsultationen in Zürich aus
und behalten ihren Praxisstandort
und ihre operative tätigkeit an der
klinik Hirslanden.
Wir wollen im Rahmen des Leistungs-
auftrags diejenigen Abklärungen und
Wirbelsäuleneingriffe vornehmen, die
aufgrund der heutigen Alterspyramide
deutlich zugenommen haben. Die
konservative Behandlung steht an
erster Stelle. Eine Operationsindika-
tion kommt erst dann zustande, wenn
die konservativen Behandlungen und
Injektionstechniken ausgeschöpft
sind. Als Gruppe mit zwei Orthopäden,
einem Neurochirurgen und einem
Schmerz-Anästhesisten können
wir ein sehr breites Spektrum von
Interventionen für allgemein- und
zusatzversicherte Patienten anbieten.
angebot
Die Voraussetzung für eine WS-
Operation ist die exakte Diagnose. Wir
bieten evidenzbasierte Abklärungen
und Eingriffe an HWS, BWS und LWS
an, inklusive die Behandlung osteo-
porotischer Frakturen. Die Mehrzahl
der Eingriffe sind Operationen, die
zur Erweiterung des Rückenkanals
führen und ein «Platzproblem» für
die Nerven lösen (Diskushernie, enger
Spinalkanal, Gelenkszysten, degene-
rative und lytische Spondylolisthesis).
Viele davon werden ohne Implantate
ausgeführt. Wenn zusätzlich
Stabilitätsbedarf besteht, kommen
interspinöse Spacer, dynamische
Fixation oder eine Stabilisation in
Frage. Frakturen können perkutan mit
Vertebroplastie oder Kyphoplastie,
d.h. mit Verwendung von Knochen-
zement, stabilisiert werden. Manchmal
ist eine offene Stabilisierung nötig. Dr.
Armin Aeschbach wird spezialisierte
Infiltrationen ausführen, die entweder
Zeit gewinnen lassen oder die Operati-
onsindikation erhärten.
Bei den Operationstechniken verwen-
den wir die heute üblichen Techniken
wie Mikrodiskektomie, selektive
Interlaminotomie, Dekompression und
moderne Fixationssysteme. Fast alle
Eingriffe werden phasenweise mit dem
Mikroskop ausgeführt. Dabei ist nicht
der Vergrösserungsfaktor entschei-
dend, sondern die Ausleuchtung und
die plastische Darstellung des Inhalts
des Spinalkanals. Bandscheibenpro-
thesen sind für uns aufgrund der
internationalen Resultate im Moment
nur an der Halswirbelsäule sinnvoll.
Wir werden 1–2 Sprechstunden pro
Monat im Spital Männedorf für Neu-
zuweisungen und für Nachkontrollen
planen. Je nach Wohnort wird der
Patient allenfalls für Kontrollen in die
Praxis-Sprechstunde des Operateurs
in Stäfa oder Zürich aufgeboten.
individuelle Chirurgie
Jeder Fall hat seine eigene Geschichte,
Pathologie und Symptome. In vielen
Fällen kann es zu individuellen
Lösungen kommen, indem z.B. bei
einer langstreckigen Skoliose nur eine
Seite und nur ein oder zwei Segmente
entlastet werden und die Skoliose sel-
ber nicht korrigiert wird. Wir plädieren
für eine äusserst exakte Abklärung.
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Ärzteteam und anmeldung
Ärzteteam
dr. med. Jilali Rhiati
Facharzt Neurochirurgie FMH
Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie
dr. med. markus Rühli
Facharzt Orthopädische Chirurgie FMH
Wirbelsäulenchirurgie, Schmerztherapie SSIPM
dr. med. armin aeschbach
Facharzt Anästhesie und Intensivmedizin FMH
Schmerztherapie SSIPM
Wirbelsäulen-und-Schmerz-Clinic-Zürich
Witellikerstrasse 40, 8032 Zürich, www.wirbelsaeulen-schmerz.ch
dr. med. matthias Rubeli
Facharzt Orthopädische Chirurgie FMH
Wirbelsäulenchirurgie, Schmerztherapie SSIPM
Praxis Dr. med. Matthias Rubeli
Goethestrasse 26, 8712 Stäfa, www.doktor.ch/matthias.rubeli/
anmeldung
Die Planung erfolgt über eine neue zentrale Nummer:
tel. 044 387 37 55
fax 044 387 37 45 (oder Spital Männedorf: 044 922 22 66)
Die individuellen Sprechstunden der Teammitglieder stehen auch zur Verfügung.
Die Bildgebung muss aktuell und von
guter Qualität sein. Wir vernetzen uns
eng mit den Hausärzten, Internisten,
Rheumatologen, Radiologen und
Neurologen. Mit solchen Vorausset-
zungen lassen sich gute Resultate mit
Wirbelsäulenchirurgie erreichen.
erwartungen des Patienten
Der Patient kommt mit verschiedenen
Ängsten zum Wirbelsäulenchirurgen.
Die Hauptangst, er könnte rollstuhlab-
hängig werden, ist heute, zumindest
bei Eingriffen an der LWS distal der
Cauda equina, unrealistisch.
Wenn schon Nervenschäden
eingetreten sind, müssen wir den
Patienten informieren, dass wir eine
Verbesserung erwarten und erhoffen,
aber keine vollständige Erholung
garantieren können. Jilali Rhiati sagt:
«Nerven sind wie Menschen – wenn sie
beleidigt sind, vergessen sie oft lange
nicht.»
Patienten haben Angst vor dem Wort
Versteifung. Wir sprechen deshalb
lieber von Stabilisierung. Ich erinnere
mich an eine Rückmeldung, die der
Basler Wirbelsäulenpionier Walter
Dick von einer Patientin erhalten hat:
«Herr Professor, seit Sie mich steif
gemacht haben, kann ich mich wieder
bewegen.» Wenn der schmerzhafte
Wirbel fixiert wird und der Schmerzge-
nerator wegfällt, kann die Beweglich-
keit der Wirbelsäule sogar zunehmen.
Es ist richtig, dass Stabilisationen
nach Jahren zu einer Überlastung des
Nachbarsegments führen können. Die
Degeneration der Wirbelsäule nimmt
mit dem Alter auch ohne Operation zu
und kann per se zu einer Verschlech-
terung der Nachbarsegmente führen.
Wenn ein Patient für viele Jahre
schmerzarm bis schmerzfrei den
Alltag bewältigen kann, lohnt sich eine
stabilisierende Operation, trotz der
später möglichen Anschlussproblema-
tik. Ich habe kürzlich einen Patienten
untersucht und geröntgt, den ich
vor 17 Jahren (im Spital Männedorf)
von L3-S1 stabilisiert habe. Er hat
praktisch keine Schmerzen, einen FBA
von 0–1 cm, geht ins Seniorenturnen
und ist sehr zufrieden mit den letzten
17 Jahren. Das Segment L2/3 ist
radiologisch deutlich verändert und
degeneriert, aber es verursacht sehr
wenig Schmerzen und wird hoffentlich
noch einige Jahre so bleiben.
dr. med. matthias Rubeli
für das Wirbelsäulen-TeamSpital Männedorf
Videoassistierte Analfisteltherapie (VAAFT) Ausweg aus dem Dilemma?
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Bei analfisteln ist eine operation
in der Regel unumgänglich. die
Videoassistierte analfisteltherapie
als neue Behandlungsoption bietet
deutliche Vorteile für den Patienten.
Seit Juli wird sie am Spital männe-
dorf mit grossem erfolg angewandt.
Schon im 14. Jahrhundert, so lehrt
es uns die Medizingeschichte, setzte
sich der englische Chirurg Sir John
Arderne mit der Problematik der
Fistelbehandlung auseinander. Es
ist jedoch Louis XIV. zu verdanken,
dass sich aufgrund seiner Analfistel
und deren erfolgreichen Operation
durch Felix de Tassy im Jahr 1686, die
Proktologie schliesslich als eigenes
Fachgebiet innerhalb der Viszeralchi-
rurgie etablieren konnte.
operation die Regel
Die anorektalen Fisteln finden ihren
Ursprung in den kryptoglandulären
Abszessen. Deren Ausheilung kann
nur mittels eines chirurgischen
Eingriffs erreicht werden. Nur ganz
selten ist eine konservative Therapie
erfolgreich. Das Behandlungsziel bei
einer Analfistel ist die Eradikation
der analen Infektion unter Erhaltung
der Kontinenzfunktion. Grundsätzlich
macht sich die Analfistel primär als
Perianalabszess bemerkbar. Nach
Abdeckelung des primären Abszesses
werden die Patienten in unserer prok-
tologischen Sprechstunde nach sechs
Wochen beurteilt. Ist die Fistel nicht
primär abgeheilt, was spontan in ca.
30 Prozent der Fälle möglich ist, kann
die Fistel mittels Endosonographie
identifiziert werden.
Neue therapieoption
Über die Jahrhunderte wurden
verschiedenste Therapieoptionen
proklamiert, beginnend beim Pferde-
haar, im Sinne einer Seton-Drainage,
bis hin zum Mucosa Flap oder Anal
Fistula Plug. Mit der Videoassistierten
Fistelbehandlung (VAAFT) ist nun eine
neue, vielversprechende Therapie-
option eingeführt worden. Mit Hilfe
eines Fistuloskops mit einem Durch-
messer von drei Millimeter kann die
Fistel endoluminal betrachtet werden.
Insbesondere kann so evaluiert wer-
den, ob sich aus der Hauptfistel noch
Seitengänge entwickelt haben, die
höchstwahrscheinlich für die jewei-
ligen Rezidive verantwortlich sind. So
kann unter direkter Sicht einerseits
der Fistelverlauf betrachtet und des-
sen korrekter innerer Fisteleingang
12
aktuell
13
identifiziert werden, andererseits
kann mit Hilfe eines miniaturisier-
ten Besens das anerge Gewebe im
Fistelgang aufgeraut und entfernt
werden. Nach eindeutiger Identifi-
zierung des inneren Fistelganges
wird dieser verschlossen. Mit einer
monopolaren Sonde wird nun unter
Sicht die Fistel mit Strom koaguliert
und zerstört. Ein weiterer Vorteil
dieser Operationstechnik liegt darin,
dass die äussere Fistelöffnung nicht
mehr vergrössert werden muss und
so ebenfalls schneller abheilt.
erfreuliche ergebnisse
Seit der Einführung dieser neuen
Operationstechnik auf der Chirur-
gischen Klinik im Spital Männedorf
im Juli 2012 haben wir insgesamt
zwölf Patienten mit dieser Metho-
de operiert. In der entsprechenden
Nachbeobachtungszeit, wir sehen
die Patienten jeweils sechs Wochen
postoperativ in unserer proktolo-
gischen Sprechstunde, haben wir
keine Rezidive verzeichnet. Bei zwei
Patienten zeigte sich eine submuköse
Fistel mit Hilfe der Videoskopie, die
dann gespalten wurde. Alle zwölf Pa-
tienten, zehn davon waren an ihrem
Fistelleiden schon mindestens einmal
voroperiert, haben sich erstaunt
darüber gezeigt, wie schmerzarm der
Eingriff war.
Pionierarbeit
Die Chirurgische Klinik des Spitals
Männedorf hat diese Methode als
erste Gruppe in der deutschen
Fistuloskop
Schweiz erfolgreich eingesetzt. Mit
der Videoassistierten Analfistelthe-
rapie kann sich möglicherweise eine
neue Therapieoption in der Fistelchi-
rurgie etablieren, welche die wieder-
holten Eingriffe für Fistelpatienten
auf ein Minimum reduziert.
dr. med. Peter Šandera
Leitender Arzt Chirurgische Klinik
aktuell
Volumenmanagement bei Herzinsuffizienz – nicht immer banal
14
ein 68-jähriger adipöser Patient mit
bekannter koronarer Herzkrankheit
wird wegen einer Gewichtszunahme
von 20 kg / 4 Wochen mit massiven
Beinödemen und zunehmender Ver-
wirrtheit zugewiesen. Wie weiter?
Nach einem Vorderwandinfarkt wurde
beim betreffenden Patienten 1998
eine Bypass-Operation durchgeführt,
die systolische LV-Funktion ist schwer
eingeschränkt (EF 30%). Die kardiale
Therapie bei Eintritt besteht aus Tora-
semid 2 x 100 mg, Metolazon 5 mg,
Metoprolol 50 mg und Marcoumar. Bei
Aufnahme ist der Patient leicht ver-
wirrt mit einer Atemfrequenz von 32/
min und Orthopnoe; BD 90/70 mmHg,
P 90/min arrhythmisch (Vorhofflim-
mern). Radiologisch zeigt sich eine
Kardiomegalie und pulmonalvenöse
Stauung. Das Serumkreatinin liegt bei
300 umol/l, im Spoturin findet sich
bei normalem Serum-Natrium (139
mmol/l) ein Urin-Natrium von
14 mmol/l.
das therapeutische Problem
Vorgeschichte und Befunde lassen
keine Zweifel an der Diagnose einer
Herzinsuffizienz. Warum kam es
aber trotz adäquater Steigerung
der zuletzt maximal ausgebauten
diuretischen Therapie zu fortgesetzter
Gewichtszunahme? Entgegen dem
weitverbreiteten Gebrauch ist die
Bezeichnung «biventrikuläre Dekom-
pensation» für das oben geschilderte
Krankheitsbild unzutreffend.
Echokardiographisch liegt ein reines
Linksherzproblem vor, der rechte Ven-
trikel zeigt eine normale systolische
Funktion. Zur Ödembildung kommt es
durch eine Aldosteron-bedingte renale
Flüssigkeitsretention. Das niedrige
Herzminutenvolumen führt zu einer
Reninsekretion der (schlechter per-
fundierten) Nieren und via Angioten-
sin II-Bildung zur Aldosteronsekretion
(s. Abb 1). Bei generalisierten Ödemen
werden orale Medikamente (im obigen
Fall Torasemid und Metolazon) häufig
unzureichend resorbiert, denn Wasser
aktuell
findet sich nicht nur in den Beinen,
sondern auch in der Darmwand. Die
schlechte Resorption erklärt das nied-
rige Urin-Natrium unseres Patienten:
bei therapeutischem Torasemid-
Serumspiegel wäre eine wesentlich
höhere Natriumkonzentration des
Urins zu erwarten. Durchbrechen lässt
sich diese «Diuretikaresistenz» nur
durch vorübergehende parenterale
Verabreichung in Form von 2 bis 3
Einzeldosen oder als Dauerinfusion.
Weitere Probleme bei der Diuretika-
Therapie können eine Nierenin-
suffizienz und die echte Diuretika-
Resistenz sein.
Schleifendiuretika wirken vom
Tubuluslumen aus, müssen also
zunächst das Glomerulum passie-
ren. Bei schlechter glomerulärer
Filtrationsrate muss die Einzeldosis
des Diuretikums gesteigert werden,
um eine wirksame Konzentration im
Primärharn zu erreichen.
Eine Diuretika-Resistenz entsteht
Therapie
Volumenmanagement
Grundregeln:
1. Gewicht: > 2kg/ 3 d: Diuretikadosis steigern
1. Salz: NaCl- arme Kost bevorzugen; cave Salzexzesse
3. Flüssigkeit: nur begrenzen bei Hyponatriämie< 130 mmol/l (1.5 – 2 ltr/d)
4. Vermeidung von NSAI
Kardiales Remodeling(Fibrosierung, Zellhypertrophie,
Apoptose)
Tachykardie
Zentralisation des Kreislaufs
(Vasokonstriktion)(kalte Extremitäten, Krea-Anstieg,
Muskelschwäche,
Verdauungsstörungen)
Vasokonstriktion
Volumenretention(Dyspnoe, Oedeme)
Katecholamine Renin-Angiotensin-
Aldosteron
HERZ-LEISTUNG
Diuretika
Torasemid Furosemid
Bioverfügbarkeit 76 - 96% 10 – 90%
Prot-Bdg. 99% 99%
Elim-HWZ 3-4 h 1 h
Preis 45-50 Rp.(10 mg) 16 Rp. (40mg)
15
durch langfristige Gabe von Schlei-
fendiuretika. Durch eine Hypertrophie
des distalen Tubulus wird dort
vermehrt Natrium rückresorbiert,
sodass der natriuretische Effekt
der Schleifendiuretika abnimmt.
Hier bietet sich die Kombination mit
dem im distalen Tubulus wirkenden
Thiazid-Diuretikums Metolazon an.
Verlauf
Bei unserem Patienten spielen wahr-
scheinlich alle drei oben geschilderten
Mechanismen eine Rolle, wobei die
schlechte enterale Resorption ent-
scheidend für die Therapieresistenz
sein dürfte.
Wegen zunehmender Verwirrtheit
wird der Patient auf der Intensivsta-
tion hospitalisiert. Am ersten Tag
erfolgt die Lasix-Gabe über einen Per-
fusor (2–3 mg/h), die Blutdrucksta–
bilisierung erfordert ausserdem in
den ersten drei Tagen die Gabe von
Dobutamin und Noradrenalin. Metola-
zon wird ebenso wie der Betablocker
pausiert. Es kommt zu einer raschen
und ausgeprägten Diurese. Zehn Tage
später hat der Patient 18 kg Gewicht
verloren, ist bewusstseinsklar und am
Rolator mobil; das Serumkreatinin
liegt nun bei 167 umol/l, mit der
oralen Einmalgabe von 100 mg Torem
und 5 mg Metolazon lässt sich eine
fortgesetzte leichte Negativbilanzie-
rung erreichen.
ambulantes management des
Volumenhaushalts
Welches Schleifendiuretikum soll
man einsetzen?
Abb. 2 zeigt die pharmakokinetischen
Unterschiede von Furosemid und
Torasemid. Durch die konstantere
und höhere Bioverfügbarkeit und die
längere Halbwertzeit, die eine tägliche
Einmaldosis ermöglicht, bietet Torase-
mid zumindest bei fortgeschrittener
Herzinsuffizienz Vorteile. Durch die
Verfügbarkeit von Generika ist auch
der Preisunterschied nicht mehr
so gravierend wie noch vor einigen
Jahren. Eine Studie, die über ein Jahr
234 Patienten mit chronischer Herz-
insuffizienz verglich, zeigte bei den
mit Torasemid behandelten Patienten
eine deutlich reduzierte Hospitali-
sationsrate wegen dekompensierter
Herzinsuffizienz gegenüber den
Furosemid-Therapierten (19 vs. 32%;
Murray, Am J Med 2001).
Wann soll Aldactone zugegeben
werden?
Bei einer LV-Funktion unter 30–35%
senkt Aldactone bei symptomatischen
Patienten die Mortalität (um 15–30%).
Dabei spielt weniger der diuretische
Effekt eine Rolle als vielmehr die
Antagonisierung des massiven Hyper-
aldosteronismus, der zum kardialen
Remodeling beiträgt (s. Abb 1).
Ich setze den Aldosteronantagonist
unabhängig von der NYHA-Klassi-
fikation bei einer EF von 35% oder
kleiner ein (Tagesdosis 25–50 mg).
Bei Auftreten von Brustschmerzen,
Gynäkomastie oder Impotenz bietet
sich der Wechsel auf Eplerenon an.
Was muss der Patient wissen?
Neben der Aufforderung zur täglichen
Körpergewichtsmessung sollten alle
(geeigneten) Patienten initial eine
Ernährungsberatung erhalten, bei
der insbesondere der Natriumgehalt
der Nahrungsmittel thematisiert
wird. Der Patient soll vor allem starke
Schwankungen der Kochsalzaufnahme
vermeiden, nach Möglichkeit auch die
Gesamtkochsalzzufuhr reduzieren.
Eine Flüssigkeitsrestriktion ist entge-
gen weitverbreiteter Meinung nur bei
einer Hyponatriämie erforderlich, die
bei schwerer Herzinsuffizienz infolge
einer stimulierten ADH-Sekrektion
auftritt und als ungünstiges prognos-
tisches Zeichen gilt.
Patienten, die den Zusammenhang
zwischen Kochsalz, Körpergewicht
und Symptomen kennen, haben
erfahrungsgemäss einen viel unkom-
plizierteren Verlauf und sind zum Teil
in der Lage, die Diuretikadosis selbst
zu steuern. Die Pathophysiologie
sollte daher vor allem in den ersten
Konsultationen nach Therapiebeginn
immer wieder thematisiert werden.
(s. Abb 3).
dr. med. thilo Heimes
Leitender Arzt Medizinische Klinik
1
2
3
PeRSÖNliCH
16
Dr. med. Margaret Hüsler 1
Dr. med. Christoph Gschwind 2
1
dr. med. margaret Hüsler
Chefärztin Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Vor fünf Jahren war ich bereits
schon einmal in Männedorf, um die
Vertretung von Dr. Gschwind als
Chefärztin zu übernehmen. Vom
ersten Augenblick an fühlte ich mich
wohl hier. Umso mehr freute ich mich,
als ich das Angebot bekam, ab August
2012 die Leitung der Klinik definitiv zu
übernehmen, Innovation und Ent-
wicklung zu fördern und das Team zu
stärken. Den ersten Test haben wir mit
der problemlosen, normalen Geburt
von Zwillingen am 28. September 2012
nun schon bestanden!
Nach meinem Medizinstudium an der
Universität Zürich machte ich noch
den Schweizer Facharzttitel für Gynä-
kologie und Geburtshilfe. Zusätzlich
habe ich auch die Examen für die
amerikanische Medizinlizenz (United
States Medical Licensing Examination)
erfolgreich absolviert.
Meine Dissertation schrieb ich 1996
noch an der Universität Zürich. Dann
begann meine Aus- und Weiterbildung,
zuerst in den USA, wo ich zunächst
als Postdoc forschte (The Jackson
Laboratory, Maine). Anschliessend war
ich als Assistenzärztin in Knoxville
(University of Tennessee, Medical Cen-
ter) sowie in New York City (Jamaica
Hospital) tätig. Ein weiteres, zweimo-
natiges Praktikum absolvierte ich in
Taiwan (West Garden Hospital, Taipeh),
dem Geburtsort meiner Mutter, wo
ich auch meine Chinesischkenntnisse
vertiefte.
Im Jahr 2000 kehrte ich in die
Schweiz zurück und war am
Universitätsspital Zürich zunächst
Assistenzärztin und von 2003 bis
2009 Oberärztin. Unterbrochen wurde
diese Zeit durch ein Fellowship am
Children’s Hospital of Philadelphia in
den USA (2006/2007). Hier konnte ich
meine diagnostischen Kenntnisse bei
fetaler Malformation vertiefen und die
operative, fetale Therapie erlernen.
Ab 2009 bis zur Übernahme der
Chefarztfunktion in Männedorf war
ich Leitende Ärztin am Kantonsspital
Frauenfeld, wo ich unter anderem
auch meine Fähigkeiten in der opera-
tiven Gynäkologie vertiefte. Zugleich
war ich mit einem Teilpensum wei-
terhin am Universitätsspital Zürich in
meinem Spezialgebiet, der pränatalen
Diagnostik und Therapie, tätig.
Ich interessiere mich in Beruf und
Freizeit für andere Kulturen und Spra-
chen und spreche neben mehreren
europäischen Sprachen auch fliessend
Mandarin-Chinesisch. Seit dem letzten
August lebe ich mit meinem Mann
und meiner 13-jährigen Tochter in
Männedorf.
Ich freue mich auf eine gute Zusam-
menarbeit und einen regen Dialog mit
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern hier am Spital Männedorf sowie
mit unseren externen Partnern!
Sprechstunde
dr. med. Christoph Gschwind
Dr. med. Christoph Gschwind, der
nach langjähriger Chefarzttätigkeit
die Leitung der Klinik für Gynäkolo-
gie und Geburtshilfe Anfang August
dieses Jahres an Dr. med. Margaret
Hüsler abgegeben hat, ist weiterhin
am Spital Männedorf tätig. Als
Kaderarzt führt er für seine Pati-
entinnen gynäkologisch-geburts-
hilfliche Sprechstunden durch und
nimmt auch operative Eingriffe vor.
Sprechstundenanmeldungen nimmt
das Sekretariat gerne entgegen
(Tel. 044 922 21 41).
2
17
PeRSÖNliCH
17
dr. med. Christian michelitsch
Oberarzt Chirurgische Klinik
Geboren und aufgewachsen bin ich
Wien (Österreich). Abschliessen
konnte ich mein Medizinstudium 2006
an der medizinischen Universität
Wien. Schon während des Studiums
entwickelte ich ein grosses Interesse
für die Chirurgie. Bereits am Anfang
meiner Ausbildung führte mich mein
Weg in die Schweiz. In Winterthur
konnte ich auf der orthopädischen
Abteilung meine ersten Erfahrungen
in einem chirurgischen Fach sammeln.
Nach einem interessanten und
lehrreichen Jahr wechselte ich auf die
allgemein-chirurgische Abteilung nach
Wil. Dort wurde der Grundstock mei-
ner chirurgischen Ausbildung gelegt.
Nach weiteren eineinhalb Jahren zog
es mich in die schöne Bündner Berg-
welt und ich setzte meine Ausbildung
am Kantonsspital Chur fort. In den
letzten zweieinhalb Jahren war ich an
diesem Haus auf der chirurgischen
Abteilung tätig. Dort erhielt ich auch
die Möglichkeit, ein halbes Jahr auf
der Intensivstation zu arbeiten. Dies
hat mir sehr gut gefallen, da es mir
die Möglichkeit bot, die Chirurgie auch
aus einem anderen Blickwinkel zu
betrachten. In meiner Freizeit bin ich
gerne in den Bergen. Beim Skifahren,
Biken oder Klettern den Kopf frei zu
machen, ist für mich ein wichtiger
Ausgleich zum Beruf. Seit dem
1. Oktober bin ich nun im Spital Männe-
dorf tätig. Ich freue mich auf eine gute
und enge Zusammenarbeit sowie auf
die kommenden Herausforderungen.
Dr. med. Markus Huber 3
Dr. med. Christian Michelitsch 4
Dr. med. Maria Triantafyllou 5
43
dr. med. markus Huber
Oberarzt Chirurgische Klinik
Geboren und aufgewachsen bin ich in
Thalwil, sesshaft geworden bin ich in
Rüschlikon. Schon immer war ich sehr
verbunden mit der Region Zürichsee
und mit der Stadt Zürich, wo ich auch
Medizin studierte. Während meines
Studiums konnte ich meinen Horizont
durch Aufenthalte in den USA und
in Kapstadt erweitern. Nach dem
Abschluss meines Studiums im 2008
folgte ein Aufenthalt in Spital Savo-
gnin, einem kleinen Spital im Bündner-
land, wo ich meine ersten Berufserfah-
rungen sammeln konnte. Schon früher
hatte ich mich jedoch für die Chirurgie
entschieden. Im 2009 startete ich
dann auch meine Weiterbildung zum
Facharzt Chirurgie am Stadtspital
Triemli, wo ich bis zum Wechsel ins
Spital Männedorf tätig war. In meiner
Freizeit bin ich gerne draussen, reise
gerne und mache gerne Sport. Im
Winter gehe ich gerne in die Berge
und im Sommer bade ich gerne im
See. Seit dem 1. September bin ich nun
am Spital Männedorf angestellt. Ich
schätze die familiäre Atmosphäre und
die vermehrte Zusammenarbeit mit
Hausärzten und den anderen Fach-
disziplinen sehr. Im Spital Männedorf
habe ich mich von Anfang an sehr
wohl gefühlt und ich bin sehr herzlich
aufgenommen worden. Ich freue mich
auf meine zukünftige Tätigkeit am
Spital Männedorf.
dr. med. maria triantafyllou
Oberärztin Institut für Radiologie
Geboren und aufgewachsen bin ich
in Athen, wo ich auch das deutsche
Gymnasium besuchte. Mein Medi-
zinstudium habe ich in Deutschland
absolviert und abgeschlossen.
Zuerst studierte ich an der Ernst-
Arndt-Moritz-Universität Greifswald,
anschliessend an der Ludwig-Maximi-
lian-Universität in München. Dort habe
ich dann ein Jahr in der Radiologie
des Klinikums Grosshadern als Assis-
tenzärztin gearbeitet. Im Juli 2006
kam ich in die Schweiz. Im Inselspital
Bern setzte ich meine Ausbildung als
Assistenzärztin der Radiologie fort
und absolvierte im 2010 die 2. Fach-
arztprüfung für Radiologie. Während
der folgenden zwei Jahre arbeitete
ich in Teilzeit als Stellvertretende
Oberärztin der Radiologie im Inselspi-
tal. Parallel dazu war ich in Athen in
einer privaten Praxis als Radiologin
tätig. Seit September 2012 bin ich
im Spital Männedorf als Oberärztin
der Radiologie zu 50% angestellt (im
wöchentlichen Takt). In den restlichen
50% arbeite ich weiterhin privat in
Athen. Im Spital Männedorf war ich
gleich vom täglichen Kontakt mit den
Klinikern und den Hausärzten beein-
druckt und von deren Einsatz für eine
schnelle und effektive Diagnostik und
Therapie sehr positiv überrascht. Ich
bin mir sicher, dass die Zusammenar-
beit mit einem eher kleinen Team, das
aber sehr engagiert und kompetent
ist, mich in meiner beruflichen Weiter-
entwicklung bereichern wird. Und ich
hoffe, dass auch meine Arbeit dazu
beiträgt, möglichst schnell an korrekte
Diagnosen zu kommen. Ich bin sehr
gespannt und freue mich auf eine gute
Zusammenarbeit.
5
18
lothar Sakowski
Leitender MTRA
Ich bin in Krefeld-Fischeln am Nie-
derrhein in Deutschland geboren und
aufgewachsen. Nach dem Studium
und dem Abschluss zum Dipl. MTRA
begann ich meine berufliche Laufbahn
am Universitätsklinikum Essen. Dort
war ich während vielen Jahren als dipl.
Chef MTRA tätig und eignete mir ein
breites und umfangreiches Wissen in
der Radiologie (MRT, DSA CT, PET-CT
und konventionelle Skelettdiagnostik)
sowie in den Bereichen Personal-,
Bau-, Planungs- und Projektmanage-
ment an. Nebenberuflich absolvierte
ich von 1991–93 die Weiterqualifi-
zierung zum „Dipl. Leitender MTA“
und 1994 das Studium zum „Dipl.
Lehrassistenten“ an der Akademie für
Lehrkräfte in Münster.
Zudem brachte ich meine Fachkompe-
tenz bei wissenschaftlichen Projekten
ein, zum Beispiel bei der Entwick-
lung und Komplementierung von
dynamischen MRT-Untersuchungen
der HWS unter Zuhilfenahme von
modernsten, beweglichen MRT-taug-
lichen Spulen (Neuroswing -Prototyp).
2010 stellte ich mich einer neuen
Herausforderung und wechselte in
die Schweiz an das Kantonspital in
Winterthur. 2011 übernahm ich die
Position als Chef MTA am kantonalen
Spital Heiden AR.
Zum 1. Nov. 2012 habe ich die Stelle
als Chef MTRA am Spital Männedorf
übernommen. Von Herrn Chefarzt
Dr. med. Ch. Stoupis und seinem
gesamten Team wurde ich an meinem
Colette Tschupp 6
Lothar Sakowski 7
76
Colette tschupp
Leiterin Pflegedienst Bettenstationen
Aufgewachsen bin ich in Herrliberg.
Der Zürichsee weckt auch heute noch
Heimatgefühle bei mir, auch wenn ich
mittlerweile zusammen mit meinem
Mann an den nicht minder schönen
Ufern des Sempachersees sesshaft
geworden bin. Unsere beiden Kinder
sind schon länger ausgeflogen, der
Sohn beruflich bis nach Singapur und
die Tochter nach Chur.
Die Ausbildung zur dipl. Pflege-
fachfrau absolvierte ich Anfang der
Achtzigerjahre in der PUK. Danach
war ich in verschiedenen öffentlichen
und privaten Spitälern tätig, in der
Akutmedizin und in der Psychiatrie.
In meiner beruflichen Laufbahn
konnte ich sowohl Erfahrungen im
Reinigungsdienst aber auch als
Direktorin sammeln. Die Liebe zum
Pflegeberuf zieht sich jedoch wie ein
roter Faden durch mein Leben, zuletzt
als Leiterin Pflegedienst der Privatkli-
nik Bethanien.
Seit Februar dieses Jahres leite ich
nun den Pflegedienst Bettenstationen
hier in Männedorf. Mein Ziel ist es,
dass unser Pflegedienst interdis-
ziplinär und interprofessionell auf
höchstem Niveau für die Patientinnen
und Patienten da ist. Die Patientinnen
und Patienten, die Sie als Zuweiser(in)
uns anvertrauen, sollen spüren,
dass sie hier im Spital Männedorf im
Mittelpunkt stehen und dass hier ein
herzliches Team mit Freude seiner
Arbeit nachgeht, damit sie sich bei
uns wohl und geborgen fühlen.
neuen Arbeitsplatz sehr herzlich und
freundlich aufgenommen. Besonders
freue ich mich auf die konstruktive
und zukunftsweisende Zusammenar-
beit mit allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Radiologie sowie aller
anderen Abteilungen im Spital und mit
den externen Zuweisern.
PeRSÖNliCH
19
medizinische klinik
eintritte
01.08.2012 med. pract. Florentine Auer
Assistenzärztin
13.08.2012 med. pract. Tanja Haller
Assistenzärztin
01.09.2012 Dr. med. Michelle Ruf
Assistenzärztin
01.11.2012 med. pract. Florence Barbey
Assistenzärztin
austritte
31.07.2012 Dr. med. Lena Mayer
Assistenzärztin
31.08.2012 Dr. med. Andrea Wyser
Assistenzärztin
15.09.2012 Dr. med. Stephanie Pallas
Assistenzärztin
31.10.2012 Dr. med. Muriel Buser
Assistenzärztin
institut für Radiologie
eintritte
01.09.2012 Dr. med. Maria Triantafyllou
Oberärztin
klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
eintritte
01.07.2012 Dr. med. Isabella Bernasconi
Assistenzärztin
01.08.2012 Dr. med. Margaret Hüsler Charles
Chefärztin
austritte
30.11.2012 med. pract. Schirin Wahl
Assistenzärztin
funktionswechsel
01.08.2012 Dr. med. Christoph Gschwind
Kaderarzt
Chirurgische klinik
eintritte
01.07.2012 Dr. med. Petra Lehel
Assistenzärztin
01.09.2012 Dr. med. Markus Huber
Oberarzt
10.09.2012 Dr. med. Oliver Durnwalder
Assistenzarzt
01.10.2012 Dr. med. Christian Michelitsch
Oberarzt
01.11.2012 med. pract. Tjade Claus Höhre
Assistenzarzt
19.11.2012 Dr. med. Isabelle Pohl
Assistenzärztin
austritte
31.08.2012 med. pract. Ilka Dammann
Assistenzärztin
31.08.2012 Dr. med. Stefan Gutknecht
Oberarzt
30.09.2012 Dr. med. Sandro Studer
Assistenzarzt
30.09.2012 med. pract. Andrea Schoke
Oberärztin
18.11.2012 med. pract. Katharina Lüth
Assistenzärztin
30.11.2012 med. pract. Cornelia Künzli
Assistenzärztin
Personelle Änderungen ärztliche Mitarbeiter/-innen (1.7.2012 bis 30.11.2012, ausgenommen Unterassistentinnen und -assistenten)
impressum: Spital Männedorf, Kommunikation, 8708 Männedorf
dr. med. Christoforos Stoupis
FMH Radiologie
Chefarzt Institut für Radiologie
in der Rubrik duRCHBliCk stellen wir regel-mässig, kurz gerafft, interessante Phänomene der bildgebenden diagnostik dar.
Das Tree in bud-Zeichen (Zweig mit Blüten) ist ein Muster, das in einer dünnschichtig akquirierten Computertomographie der Lunge gesehen werden kann. Es handelt sich um peripher gelegene, kleine (2–4 mm Durchmesser), zentrilobuläre Noduli (Blüten), welche verbunden sind mit linearen, verzweigten Transparenzminderungen (Zweige). Diese Knötchen und Linien entsprechen exsudativen endobronchiolären Veränderungen (Eiter, Mukus oder Flüssigkeit). Dadurch werden die normalerweise nicht erkennbaren, peripheren verzweigten Luftwege sichtbar gemacht. Ursprünglich wurde dieses Zeichen bei endobronchialer Ausbreitung von Mycobacterium tuberculosis berichtet. Dieses Muster ist jedoch nicht spezifisch und wird in vielen verschiedenen Erkrankungen der peripheren Luftwege gefunden, z.B. bei Infektionen (bakteriell, pilzbedingt, viral oder parasitisch), idiopathischen Krankheitsbildern (Bronchiolitis obliterans, Panbronchiolitis), Aspirationen, Autoimmun-Erkrankungen und Kollagenosen oder im Rahmen neoplastischer pulmonaler Emboli. Eine Korrelation mit zusätzlichen radiologischen Befunden und mit der Klinik ist für die Erstellung der richtigen Diagnose entscheidend.
Das Tree in bud-Zeichen
duRCHBliCk
Zeichen in der Radiologie
das tree in bud-Zeichen: Das CT zeigt peripher gelegene, kleine, zentrilobu-läre Noduli (Blüten), die mit linearen, verzweigten Transparenzminderungen verbunden sind.