Die afrikanische-wanze

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Erfolgstipp für Fortgeschrittene Auszug aus dem Buch „Creative Living For Today“ (http://goo.gl/Ma01n2) Autor: Maxwell Maltz Info über den Autor: http://www.i bux.com/Maxwell_Maltz.html Juli 2015 „... Ihr Selbstbild wird Sie bei einem schöpferischen Leben unterstützen, sofern Sie lernen, Ihren negativen Gedanken den Krieg zu erklären und diesen Krieg auf dem Schlachtfeld Ihres Unterbewusstseins gewinnen. Davon, dass Ihr Unterbewusstsein ein Schlachtfeld ist, können Sie getrost ausgehen, und wenn Sie diese Schlacht gewinnen, ernten Sie Seelenfriede und ein erfüllteres Leben. Ihre Infanterie, welche sich langsam durch das Gestrüpp kämpft, um sich dem in der Dunkelheit hinter der feindlichen Linie versteckten Feind zu stellen, ist das Wissen um die herausragende Bedeutung Ihrer Gedanken und Ihres Selbstbildes. Ihre mit den modernsten Flugzeugen und Angriffssystemen ausgerüstete Luftwaffe ist die Übernahme einer aktiven Lebensphilosophie, bei der Sie sich Ziele setzen und sich bewährter Erfolgsmechanismen bedienen. Ihre Aufgabe besteht darin, Ihr Selbstbild – das Bild, das Sie von sich selbst und von Ihrem Wert haben zu stärken. Ihre Marine kann die Kämpfer nur dann zum Sieg führen, wenn die Gefechtsstellung Ihres Erzfeindes ausgemacht ist: sein Misserfolgsmechanismus. Solange nicht klar ist, wo sich dieser Feind verschanzt hat, können Sie in diesem Krieg keine Bodengewinne verzeichnen; zuerst müssen Sie den Selbstsabotagemechanismus aufdecken und aus Ihrem Unterbewusstsein ausmerzen. Was halten Sie von diesem Vergleich mit einem Kriegsgeschehen? Es braucht keineswegs so kriegerisch abzugehen. In unserer sorgengefüllten Welt gibt es ein Millionenheer von Menschen, deren Unterbewusstsein von solchen Nöten angefüllt ist. Um diese Nöte abzustellen und diese schädlichen Gedanken ans Licht zu zerren, die krankhaften Vorstellungen auszumerzen und sie durch glückbringende Vorstellungsbilder zu ersetzen, ist jedoch bisweilen ein Krieg nötig. Nur so schaffen Sie innerlich einen sicheren Ort, in dem Ihre Gedankenwelt ein sicherer Hafen ist. Vor vielen Jahren meinte Edward BulwerLytton: „Die Feder ist mächtiger als das Schwert“. Diese Aussage hat sich als kulturelles Erbgut bis heute erhalten. Mit der außerordentlichen Wissenszunahme, die wir in den vergangenen hundert Jahren über die Funktionsweise des Bewusstseins erlangt haben, können wir heute sagen, dass die Gedanken und die Vorstellungsbilder eines Menschen mächtiger als Waffen sind.

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Erfolgstipp  für  Fortgeschrittene    Auszug  aus  dem  Buch  „Creative  Living  For  Today“  (http://goo.gl/Ma01n2)  

Autor:  Maxwell  Maltz    Info  über  den  Autor:  http://www.i-­‐bux.com/Maxwell_Maltz.html    

 Juli  2015  

     „...  Ihr  Selbstbild  wird  Sie  bei  einem  schöpferischen  Leben  unterstützen,  sofern  Sie  lernen,  Ihren  negativen  Gedanken  den  Krieg   zu   erklären  und  diesen  Krieg   auf  dem  Schlachtfeld  Ihres  Unterbewusstseins  gewinnen.    Davon,  dass   Ihr  Unterbewusstsein  ein  Schlachtfeld   ist,  können  Sie  getrost  ausgehen,  und  wenn  Sie  diese  Schlacht  gewinnen,  ernten  Sie  Seelenfriede  und  ein  erfüllteres  Leben.    Ihre   Infanterie,   welche   sich   langsam   durch   das   Gestrüpp   kämpft,   um   sich   dem   in   der  Dunkelheit  hinter  der  feindlichen  Linie  versteckten  Feind  zu  stellen,  ist  das  Wissen  um  die  herausragende  Bedeutung  Ihrer  Gedanken  und  Ihres  Selbstbildes.    Ihre  mit  den  modernsten  Flugzeugen  und  Angriffssystemen  ausgerüstete  Luftwaffe  ist  die  Übernahme   einer   aktiven   Lebensphilosophie,   bei   der   Sie   sich   Ziele   setzen   und   sich  bewährter  Erfolgsmechanismen  bedienen.  Ihre  Aufgabe  besteht  darin,  Ihr  Selbstbild  –  das  Bild,  das  Sie  von  sich  selbst  und  von  Ihrem  Wert  haben  -­‐  zu  stärken.    Ihre  Marine  kann  die  Kämpfer  nur  dann  zum  Sieg  führen,  wenn  die  Gefechtsstellung  Ihres  Erzfeindes   ausgemacht   ist:   sein  Misserfolgsmechanismus.   Solange   nicht   klar   ist,  wo   sich  dieser   Feind   verschanzt   hat,   können   Sie   in   diesem   Krieg   keine   Bodengewinne  verzeichnen;   zuerst   müssen   Sie   den   Selbstsabotagemechanismus   aufdecken   und   aus  Ihrem  Unterbewusstsein  ausmerzen.      Was  halten  Sie  von  diesem  Vergleich  mit  einem  Kriegsgeschehen?  Es  braucht  keineswegs  so  kriegerisch  abzugehen.   In  unserer   sorgengefüllten  Welt  gibt  es  ein  Millionenheer  von  Menschen,   deren   Unterbewusstsein   von   solchen   Nöten   angefüllt   ist.   Um   diese   Nöte  abzustellen   und   diese   schädlichen   Gedanken   ans   Licht   zu   zerren,   die   krankhaften  Vorstellungen  auszumerzen  und  sie  durch  glückbringende  Vorstellungsbilder  zu  ersetzen,  ist   jedoch  bisweilen   ein  Krieg   nötig.  Nur   so   schaffen   Sie   innerlich   einen   sicheren  Ort,   in  dem  Ihre  Gedankenwelt  ein  sicherer  Hafen  ist.    Vor  vielen  Jahren  meinte  Edward  Bulwer-­‐Lytton:  „Die  Feder  ist  mächtiger  als  das  Schwert“.  Diese  Aussage  hat  sich  als  kulturelles  Erbgut  bis  heute  erhalten.    Mit  der  außerordentlichen  Wissenszunahme,  die  wir   in  den  vergangenen  hundert  Jahren  über  die  Funktionsweise  des  Bewusstseins   erlangt  haben,   können  wir  heute   sagen,  dass  die  Gedanken  und  die  Vorstellungsbilder  eines  Menschen  mächtiger  als  Waffen  sind.    

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Also   wollen   wir   unseren   negativen   Gedanken,   unseren   Misserfolgsmechanismen,     den  Krieg  erklären!  Dabei  ist  jedoch  zu  bedenken,  dass  unser  Hauptzweck  nur  die  Zerstörung  des  Negativen  ist.  Danach  kommen  Friede  und  Glück.    Auf  diese  folgen  die  Ziele  für  ein  erfülltes  Leben.    Damit  wir  uns  angstfrei  auf  viele  Jahre  des  schöpferischen  Lebens  einstellen  können.      FEHLVORSTELLUNGEN  ÜBERWINDEN    Es  gibt  nichts  Lohnenswerteres  als  sich  von  Fehlvorstellungen  freizumachen,  welche  den  Lebenserfolg  blockieren.    Was   können   Sie   als   Mensch   schon   aus   Ihrem   Leben   machen,   solange   Ihnen  Fehlvorstellungen  im  Wege  stehen?  Dann  bleibt  Ihnen  nur  noch  die  passive  Hingabe  an  die  Depression,   die   Unterdrückung   Ihrer   Herzenswünsche,   das   Auslöschen   der   Sonne   Ihres  Lebens   und   das   einsame   Jammern   im   stillen   Kämmerlein,   während   Andere   in   die  Welt  hinausgehen  und  in  vollen  Zügen  leben.    In  einem  schöpferischen  Leben  müssen  Sie  sich  von  Fehlvorstellungen  enthypnotisieren.    Das   Wort   „enthypnotisieren“   ist   noch   nicht   stark   genug,   weil   es   viele   Menschen   mit  starren  Vorstellungen  gibt,  welche  um  jeden  Preis  herausgerissen  werden  müssen;  dies  ist  nur  mittels  einer  starken  Gegensuggestion  möglich.    Diese   bisweilen   absurden   Vorstellungen   verstärken   die   Minderwertigkeitskomplexe,  welche   durch   erste   unglückliche   Erfahrungen   und   eine   lächerlichen   Mangel   an  Information  gebildet  wurden.    Die  Ergebnisse  sind  todtraurig:    

Sie   glauben,   dass   Ihr   Leben   leer   sei,   weil   Sie   sich   für   einen   minderwertigen  Menschen  halten,  der  noch  nie  etwas  Lohnenswertes  getan  hat  und  auch  nicht  tun  wird?    Sie  glauben,  dass  Sie  für  bisherige  Fehler  büßen  müssten?    Sie   glauben,   dass   Ihr   Leben   keinen   Sinn   mehr   habe,   weil   ein   lieber   Mensch  gestorben  ist?    Sie   glauben,   dass   wir   im   Atomzeitalter   in   ständiger   Angst   vor   dem   großen  Nuklearschlag  leben  müssten?  

 Falls  diese  oder  ähnliche  Glaubenssätze  Ihre  Lebensanschauung  widerspiegeln,  gehen  Sie  mit  Fehlvorstellungen  durchs  Leben.    Niemand  streitet  ab,  dass  Sie  eine  Tragödie  erlebt  haben  oder  Schwachstellen  haben,  sich  dies   jedoch  weiterhin   Tag   für   Tag   einzureden,   kann   nur   zur   Verfestigung   der   negativen  Fehlvorstellungen  führen.  Sie  quälen  sich  damit  selbst.  Sie  kasteien  sich  und  nicht  einmal  Ihr  schlimmster  Feind  würde  Ihnen  so  übel  mitspielen,  wie  Sie  selbst  das  tun.    

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Ich  bin  jetzt  fünfundsechzig  Jahre  alt  und  habe  in  diesem  Leben  einige  interessante  Dinge  gelernt.   Eine   dieser   Erkenntnisse   ist,   dass   sich   viele   Menschen   sehr   um   Sachlichkeit  bemühen,   wenn   es   darum   geht,   politische   Strömungen,   medizinische   Berichte,  volkswirtschaftliche   Tendenzen   oder   ihre   Mitmenschen   zu   beurteilen,   sich   selbst  gegenüber   jedoch   häufig   völlig   irrational   und   blind   einschätzen.   Schlimmer   noch:   sie  haben   anderen   Menschen   gegenüber   viel   Nachsicht,   gehen   mit   sich   selbst   aber  unbarmherzig  ins  Gericht.    Ich   habe   als   Schönheitschirurg   Aberdutzende   von   Personen   operiert,   um   äußerliche  Schönheitsfehler   zu   beseitigen,   und   wiederholt   feststellen   müssen,   dass   trotz   einer  hervorragend   gelungenen   Operation   des   physischen   Defekts   eine   unvernünftige  Fehleinstellung   dazu   geführt   hatte,   dass   diese   Personen   von   ihrem   eigenen  Minderwertigkeitskomplex   nicht   loskamen.   Die   negativen   Vorstellungen   hatten   sich   in  manchen  Fällen  verändert,  doch  die  grobe  Ausrichtung  auf  Scheitern  und  Misserfolge  war  immer  noch  vorhanden.    Aber   Sie   halten   Ihre   negative   Fehlvorstellung   natürlich   für   berechtigt,   nicht   wahr?   Die  Nachbarin   mit   ihren   verschrobenen   Ansichten,   oder   der   Berufskollege   mit   seinen  idiotischen  Einstellungen,  das  können  Sie  ohne  Weiteres  sehen,  aber  Sie  selbst  haben  so  etwas  doch  nicht!    Glauben  Sie  das  wirklich?    Lassen  Sie  mich  dazu  eine  kurze  Geschichte  erzählen.        DER  SIEG  ÜBER  DIE  „AFRIKANISCHE  WANZE“    Vor   vielen   Jahren   –   ich   hatte   erst   vor   Kurzem   meine   Praxis   eröffnet   –   kam   ein  hochgewachsener   Schwarzer   zu   mir.   Er   war   an   die   zwei   Meter   groß,   also   wesentlich  größer  als  ich.      Er  beklagte  sich  über  seine  Lippe.   Ich  untersuchte   ihn   (wir  wollen   ihn  hier   „R“  nennen).  Die  Unterlippe  stand  etwas  hervor,  aber  dies  war  keineswegs  als  anormal  zu  betrachten  und  das  sagte  ich  ihm  auch.    Mr.  R   erklärte  mir,   dass  das  nicht   seine   eigene  Vorstellung   sei.   Seine  Freundin  habe   ihn  darauf   aufmerksam  gemacht.   Sie   habe   ihm  gesagt,   dass   sie   sich   schäme,  wenn   sie   beide  gemeinsam  in  der  Öffentlichkeit  gesehen  werden,  denn  seine  vorstehende  Unterlippe  sei  schlichtweg  hässlich.    Der  Mann  erschien  mir  sehr  liebenswürdig  und  nett,  und  ich  fragte  mich,  wieso  eine  Frau  zu  einer  Person  mit  einem  so  angenehmen  Wesen  so  reden  konnte.    Auch  dies  sagte  ich  ihm.  Er  bestand  auf  der  Operation  der  Unterlippe.  Da  ich  mir  dachte,  dass   ihn   ein   horrendes   Honorar   abschrecken   würde,   nannte   ich   ihm   als   Preis  eintausendzweihundert  Dollar.    Mr.  R  erwiderte  mir,  dass  er  sich  diese  Ausgabe  nicht  erlauben  könne,  bedankte  sich  und  verabschiedete  sich  mit  einer  höflichen  Verbeugung.    

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Doch  am  nächsten  Tag  war  er  wieder  in  der  Praxis.  Diesmal  hatte  er  ein  kleines  schwarzes  Köfferchen   dabei.   Er   leerte   den   Inhalt   auf   meinem   Schreibtisch   aus:   Hunderte   von  Geldscheinen,   die   Ersparnisse   seines   bisherigen   Lebens.   Das   sei   das   Geld   für   die  Operation.    Das  überraschte  mich  sehr,  stimmte  mich  gleichzeitig  aber  traurig.  Ich  wollte  ihn  nicht  um  seine   gesamten   Ersparnisse   bringen   und   erklärte   ihm   deshalb,   dass   ich   nur   deswegen  einen   so   hohen   Betrag   genannt   hatte,   damit   er   auf   eine   unnötige   Operation   verzichten  würde.    Als  er  mir  jedoch  sagte,  dass  er  dann  eben  zu  einem  anderen  Chirurgen  gehen  würde,  falls  ich   ihn  nicht   operieren  wollte,   akzeptierte   ich   zu   einem  niederen  Honorar,   jedoch  unter  der  Bedingung,  dass  er  seiner  Freundin  erzählen  sollte,  dass  die  Operation  1200,-­‐-­‐  Dollar  gekostet  hätte.    Der  Eingriff  war  sehr  einfach.  Es  war  nur  eine  lokale  Narkose  nötig,  danach  schnitt  ich  das  überflüssige  Gewebe  an  der  Lippeninnenseite  weg,  vernähte  die  Wunde  mit  einem  feinen  Seidenfaden   und   verband   sie.   Das   Ganze   dauerte   etwa   eine   halbe   Stunde.   Der   Patient  meldete   sich   noch   ein   paar   Mal   zur   Nachschau   und   nach   einer   Woche   war   alles   in  Ordnung.  Da  der  Eingriff  innen  vorgenommen  wurde,  war  keine  Narbe  zu  sehen.    Mr.  R  war  hocherfreut  über  seine  neue  Unterlippe.  Er  zerquetschte  mir  beinahe  die  Hand,  als  er  sich  bedankte  und  verabschiedete.    Es  verstrichen  einige  Wochen.      Mr.   R   meldete   sich   erneut   in   meiner   Praxis.   Ich   hatte   beinahe   Mühe,   ihn  wiederzuerkennen.  Er  machte  einen  zerknickten  Eindruck,  sein  Händedruck  war  schwach,  seine  Stimme  hauchte  nur  noch.  Ich  fragte  ihn,  was  geschehen  sei.    „Die  Wanze,  Sir!“,  „Die  Wanze!“    „Welche  Wanze  denn?“    „Die  afrikanische  Wanze.  Sie  hat  mich  erwischt  und  bring  mich  um.“    Er   erzählte   mir   sein   Leid:   Nach   der   Abnahme   des   Verbands   hatte   er   seine   Freundin  besucht.  Sie  redeten  über  die  Lippe  und  sie  wollte  wissen,  wie  viel  die  Operation  gekostet  habe.  Als  er   ihr  sagte,  dass  er  1200  Dollar  bezahlt  habe,  veränderte  sich  die  Haltung  der  Dame   drastisch.   Sie   war   außer   sich   und   bezichtige   ihn,   ihr   1200   Dollar   gestohlen   zu  haben;   dieses   Geld   hätte   ihr   zugestanden   und   sie   hätte   ihn   ohnedies   nie   geliebt.   Sie  verwünschte  ihn  und  sagte  ihm,  dass  ihn  der  Fluch  umbringen  würde.    Zutiefst  betrübt  war  Mr.  R  wieder  nach  Hause  gegangen  und  hatte  die  Wohnung  vier  Tage  lang  nicht  verlassen.  Er  musste  immer  wieder  an  den  Fluch  denken.  Er  war  gebildet,  hatte  eine  gute  Oberschule  besucht,  und  Flüche,  Verwünschungen  und  andere  Schwarze  Magie,  das  sei  doch  nur  was  für  Ignoranten.    Doch  die  Frau  hatte  ihn  von  Anfang  an  verhext.  Mr.  R  kam  zu  dem  Schluss,  dass  sie  ihm  mit  dem   Fluch   vielleicht   doch   ins   Grab   bringen   könne   und   er   untersuchte   seine   Unterlippe  etwas  näher.    Dabei   entdeckte   er   diese   schreckliche   Sache,   als   er   mit   der   Zunge   an   der   Innenseite  entlangfuhr.    

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 Nach  einiger  Zeit  brachte  ihm  seine  besorgte  Vermieterin  einen  Besucher,  einen  „Heiler“.  Mr.   R   erzählt   ihm   von   dieser   schlimmen   Sache   im   Mund   und   der   „Heiler“   ließ   keinen  Zweifel:    „Sie  bringt  dich  um!  Das  ist  die  afrikanische  Wanze!  Der  Fluch  tut  seine  Wirkung!“      Der  Hühne  war  zu  Tode  erschrocken,  als  er  mir  all  das  erzählte.    „Lassen  Sie  mich  mal  sehen.  Im  Mund  ist  das  Biest  also?“,  frage  ich  ihn.    „Ja,  Sir!“    Er   erzählte   mir,   dass   der   „Heiler“   versucht   habe,   das   Ungeheuer   mit   Flüssigkeiten   und  Salben    zu  vertreiben,  aber  der  Fluch  sei  einfach  zu  stark  gewesen.    Er  konnte  nur  noch  an  die  „afrikanische  Wanze“  denken  und  hatte  ernsthafte  Schlafstörungen.    „Sie  hat  mir  die  Lippe  unten  verbrannt“.    „Die  Lippe?“    „Ja,  Sir!  Im  Mund.“    Ich  untersuchte  ihn.  „Ist  es  das?“    Er  nickte.    „Soll  ich  es  herausholen?“    „Ja  bitte!“    Ich  spritze  ihm  etwas  Novokain  in  die  Lippe  und  ließ  es  eine  Zeit  lang  wirken.  Dann  holte  ich  die  „afrikanische  Wanze“  heraus.  Das  dauerte  etwa  eine  Sekunde.    Ich  zeigte  Mr.  R  die  „afrikanische  Wanze“;  „sie“  war    nicht  größer  als  Reiskorn.    „Das  ist  also  die  Wanze?“    „Das  ist  nur  ein  Geweberest.  Ein  Stück  Hartgewebe,  das  sich  nach  dem  Fädenziehen  gebildet  hatte.“    „Also  war  es  gar  keine  afrikanische  Wanze?“    Ich  lächelte.    WAS  IST  IHRE  „AFRIKANISCHE  WANZE“?