Die altenglischen Verben Grammatische Kategorien des Verbs Starke und Schwache Verben Stammbildung...

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Die altenglischen Verben Die altenglischen Verben Grammatische Kategorien des Verbs Starke und Schwache Verben Stammbildung der starken Verben Ablaut Flexion der starken Verben Flexionsklassen der Starken Verben

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  • Die altenglischen Verben Grammatische Kategorien des Verbs Starke und Schwache Verben Stammbildung der starken Verben Ablaut Flexion der starken Verben Flexionsklassen der Starken Verben
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  • Grammatische Kategorien des Verbs KategorieWertebereich 1.Numerus: Singular, Plural 2.Person: 1. Person, 2. Person, 3. Person 3.Tempus: Prsens, Prteritum 4.Modus: Indikativ, Konjunktiv (Optativ), Imperativ 5.Genus: Aktiv, Passiv 6.Finitheit: finit, infinit 7.Klasse: stark, schwach
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  • Starke und schwache Verben In den germanischen Sprachen gab es zwei Hauptklassen von Verben: In den germanischen Sprachen gab es zwei Hauptklassen von Verben: starke Verben starke Verben schwache Verben schwache Verben Sie unterscheiden sich hauptschlich in der Bildung der Formen der Vergangenheit: Sie unterscheiden sich hauptschlich in der Bildung der Formen der Vergangenheit: Die starken Verben bilden die Vergangenheitsformen durch Vokalwechsel (Ablaut): beran 'bear (tragen)', br, bron, boren (vgl. ne. bear, bore, born) Die starken Verben bilden die Vergangenheitsformen durch Vokalwechsel (Ablaut): beran 'bear (tragen)', br, bron, boren (vgl. ne. bear, bore, born) die schwachen Verben bilden die Vergangenheitsformen durch Anfgen eines Suffixes ed oder od, das mglicherweise auf eine periphrastische Bildung mit 'tun' zurckgeht die schwachen Verben bilden die Vergangenheitsformen durch Anfgen eines Suffixes ed oder od, das mglicherweise auf eine periphrastische Bildung mit 'tun' zurckgeht
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  • Ablaut Starke Verben bilden ihre Stmme durch einen Wechsel des Stammvokals (Ablaut, auch: Apophonie. Engl. ablaut, apophony, frz. apophonie). Starke Verben bilden ihre Stmme durch einen Wechsel des Stammvokals (Ablaut, auch: Apophonie. Engl. ablaut, apophony, frz. apophonie). Der Begriff Ablaut wurde von J. Grimm (1785-1863) zur Bezeichnung der morphonologisch geregelten Vokalalternation in der Flexion und Wortbildung der indogermanischen Sprachen eingefhrt. Der Begriff Ablaut wurde von J. Grimm (1785-1863) zur Bezeichnung der morphonologisch geregelten Vokalalternation in der Flexion und Wortbildung der indogermanischen Sprachen eingefhrt.
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  • Ablaut qualitativ vs. quantitativ Der Ablaut in der indoeuropoischen Grundsprache manifestierte sich in zwei Ausprgungen: Der Ablaut in der indoeuropoischen Grundsprache manifestierte sich in zwei Ausprgungen: 1.Qualitativer Ablaut oder Abtnung /e/ vs. /o/: Normalstufe /e/ vs. Abtnungsstufe /o/ Normalstufe /e/ vs. Abtnungsstufe /o/ gr. - /leg-o:/ 'ich lese' vs. - /log-os/ 'Wort', lat. tego 'ich decke' vs. toga 'Toga' gr. - /leg-o:/ 'ich lese' vs. - /log-os/ 'Wort', lat. tego 'ich decke' vs. toga 'Toga' 2.Quantitativer Ablaut oder Abstufung: vs. V vs. V:, Schwundstufe vs. Vollstufe vs. Dehnstufe vs. V vs. V:, Schwundstufe vs. Vollstufe vs. Dehnstufe Vollstufe /e, o/ Dehnstufe /e:, o:/ gr. 'trage' 'Abgabe' 'Dieb'; lat. tego tgula 'Ziegel' Schwundst. 'lasse zurck' - (perf.) (Aorist)
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  • Ablaut - Ursprung Diachron wurzelt der Ablaut in den Akzentverhltnissen des Urindogermanischen. Diachron wurzelt der Ablaut in den Akzentverhltnissen des Urindogermanischen. Nach allgemeiner Auffassung basiert die Abstufung : V auf dem sog. dynamischen Akzent (auch: Druckakzent, Intensittsakzent, Strkeakzent. Engl. dynamic stress, stress accent), d.h. die Hervorhebung durch eine Intensittsvariation des Atemdrucks. Nach allgemeiner Auffassung basiert die Abstufung : V auf dem sog. dynamischen Akzent (auch: Druckakzent, Intensittsakzent, Strkeakzent. Engl. dynamic stress, stress accent), d.h. die Hervorhebung durch eine Intensittsvariation des Atemdrucks. Fr die Abtnung e : o ist hingegen ein musikalischer Akzent, d.h. die Hervorhebung durch Tonhhenwechsel, verantwortlich. Fr die Abtnung e : o ist hingegen ein musikalischer Akzent, d.h. die Hervorhebung durch Tonhhenwechsel, verantwortlich.
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  • Quelle: Quelle: Rbekeil Vorlesung Sprachgeschichte I: Vor- und Frhgeschichtehttp://www.ds.unizh.ch/lruebeke/WS2003-04/11-11-2003.pdf e 1. Phase: dynamischer Akzent- Ablautvokal /e/ schwindet in unbetonter Stellung 2. Phase: musikalischer Akzent- Ablautvokal /e/ wird in unbetonter Stellung zu /o/ abgetnt 3. Phase (a): Die Dehnstufe /e:/ bildet sich aufgrund morphologischer Analogie unabhngig vom Akzent 3. Phase (b): Die abgetnte Dehnstufe /o:/ bildet sich aufgrund morphologischer Analogie unabhngig vom Akzent /o/ /e:/ /o:/ Die Entstehung des Ablauts Qualitativer Ablaut Quantitativer Ablaut
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  • Die Stammbildung der starken Verben Das ursprngliche Bauprinzip wurde durch eine Reihe von phonologischen Vernderungen verdunkelt. Das ursprngliche germanische Prinzip sah folgender- maen aus (idg. /o/ wurde regelhaft zu germ. /a/): Das ursprngliche Bauprinzip wurde durch eine Reihe von phonologischen Vernderungen verdunkelt. Das ursprngliche germanische Prinzip sah folgender- maen aus (idg. /o/ wurde regelhaft zu germ. /a/): Es mssen vier Stammformen unterschieden werden (Beispielbeleg: Wurzel ber- 'tragen', as=altschsich, ae = altenglisch): Es mssen vier Stammformen unterschieden werden (Beispielbeleg: Wurzel ber- 'tragen', as=altschsich, ae = altenglisch): Prsensas. ber-an ae. ber-an Prsensas. ber-an ae. ber-an Prteritum Singularas. barae. br Prteritum Singularas. barae. br Prteritum Pluralas. br-un ae. br-on Prteritum Pluralas. br-un ae. br-on Partizip der Vergangenheitas. gi-bor-an ae. bor-en Partizip der Vergangenheitas. gi-bor-an ae. bor-en
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  • Die Stammbildung der starken Verben In den meisten Fllen hatte der Prsensstamm den Stammvokal /e/, auf den ein nicht-silbischer Sonorant (d.h. /j, w, l, r, m, n/) sowie ggf. ein weiterer Konsonant folgten. In den meisten Fllen hatte der Prsensstamm den Stammvokal /e/, auf den ein nicht-silbischer Sonorant (d.h. /j, w, l, r, m, n/) sowie ggf. ein weiterer Konsonant folgten. Die Stammform des Prteritum Singular wurde dadurch gebildet, da /e/ durch /a/ (< idg. /o/) substituiert wurde. Die Stammform des Prteritum Singular wurde dadurch gebildet, da /e/ durch /a/ (< idg. /o/) substituiert wurde. Die anderen Stmme werden durch Tilgung (Schwund- stufe) des Stammvokals erzeugt, wodurch die nicht- silbischen Sonoranten silbisch wurden. Die Halbvokale /j, w/ werden zu den entsprechenden Vokalen /i, u/, silbisches /l, r, m, n/ wurden im Germ. zu /ul, ur, um, un/ "vokalisiert". Die anderen Stmme werden durch Tilgung (Schwund- stufe) des Stammvokals erzeugt, wodurch die nicht- silbischen Sonoranten silbisch wurden. Die Halbvokale /j, w/ werden zu den entsprechenden Vokalen /i, u/, silbisches /l, r, m, n/ wurden im Germ. zu /ul, ur, um, un/ "vokalisiert".
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  • KlassePrsens Prteritum Sg. Prteritum Pl. Partizip1 2 3a 3b 3c Stammbildung der Starken Verben: Klassen 1 3 Grundmuster: C e S C C a S C C S CC S C Grundmuster: C e S C C a S C C S CC S C Je noch verwendetem Sonoranten knnen die folgenden Unterklassen unterschieden werden: Je noch verwendetem Sonoranten knnen die folgenden Unterklassen unterschieden werden: C e j C C a j C C i C C e w C C a w C C u C C e l C C a l C C ul C C e r C C a r C C ur C C e n C C a n C C un C C = beliebiger Konsonant S = Sonorant C = beliebiger Konsonant S = Sonorant
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  • KlassePrsens Prteritum Sg. Prteritum Pl. Partizip 4 a 4 b 5 Stammbildung der starken Verben: Klassen 4 5 In einer anderen Gruppe folgte auf den Stammvokal ein einfacher Liquid oder Nasal. In dieser Gruppe wird der Pluralstamm der Vergangenheit dadurch gebildet, da der Stammvokal /e/ durch /a:/ ersetzt wurde. In einer anderen Gruppe folgte auf den Stammvokal ein einfacher Liquid oder Nasal. In dieser Gruppe wird der Pluralstamm der Vergangenheit dadurch gebildet, da der Stammvokal /e/ durch /a:/ ersetzt wurde. In Gruppe 5. folgt auf das /e/ ein Obstruent. Hier ist der Partizipialstamm mit dem Prsensstamm identisch: In Gruppe 5. folgt auf das /e/ ein Obstruent. Hier ist der Partizipialstamm mit dem Prsensstamm identisch: C e L C a L C a: L C u L C e n C a n C a: n C u n C e C C a C C a: C C e C
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  • KlassePrsens Prteritum Sg. Prteritum Pl. Partizip 6 7 a 7 b 7 c 7 d Stammbildung der starken Verben: Klassen 6 7 Die Klassen 6 und 7 (mit Unterklassen) sind dadurch gekennzeichent, da der Stammvokal im Prsens ein /a/ ist, das von einem Sonoranten gefolgt sein kann. Die Stammform des Partizips ist mit dem Prsens identisch. Die Klassen 6 und 7 (mit Unterklassen) sind dadurch gekennzeichent, da der Stammvokal im Prsens ein /a/ ist, das von einem Sonoranten gefolgt sein kann. Die Stammform des Partizips ist mit dem Prsens identisch. Der Stammvokal des Prteritums ist /o:/ in Klasse 6 und /e:/ in Klasse 7 Der Stammvokal des Prteritums ist /o:/ in Klasse 6 und /e:/ in Klasse 7 C a C C o: C C a C C aj C C e:j C C aj C C aw C C e:w C C aw C C al C C e:l C C al C C an C C e:n C C an C
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  • Starke Verben Phonologie Die Situation im Ae. ist das Ergebnis einer Anzahl lautlicher Vernderungen: Die Situation im Ae. ist das Ergebnis einer Anzahl lautlicher Vernderungen: So ist z.B. der ae. Reflex von germ. /ej/ ae. /i:/, aus /aj/ wird /a:/. Das /u/ des Partizips erscheint als /o/, auer vor Nasal: geholpen vs. gefunden. So ist z.B. der ae. Reflex von germ. /ej/ ae. /i:/, aus /aj/ wird /a:/. Das /u/ des Partizips erscheint als /o/, auer vor Nasal: geholpen vs. gefunden. Die ae. Reflexe von /ew/ und /aw/ werden o bzw. a geschrieben. Die ae. Reflexe von /ew/ und /aw/ werden o bzw. a geschrieben. /e/ verndert sich zu /i/ vor einem Nasal: helpan vs. findan. /e/ verndert sich zu /i/ vor einem Nasal: helpan vs. findan. /a/ erscheint als // auer vor einem Nasal oder den Gruppen lC und rC. Im letzteren Fall wird es ea geschrieben (ae. Brechung). /a/ erscheint als // auer vor einem Nasal oder den Gruppen lC und rC. Im letzteren Fall wird es ea geschrieben (ae. Brechung). Brechung findet sich auch vor x (C): feohtan (< fe xt -) 'fight' Brechung findet sich auch vor x (C): feohtan (< fe xt -) 'fight'
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  • Die Stammformen der ae. starken Verben: 1 5 1. C i: C C a: C C i C C i C rdan 'ride' rd ridon geriden 2. C o C C a C C u C C o C bodan 'gebieten' bad budon geboden 3.a) C e l C C eal C C ul C C ol C helpan 'help'healp hulpon geholpen b) C eor C C ear C C ur C C or C weorpan 'werfen'wearp wurpon geworpen c) C in C C an C C un C C un C findan fand fundon gefunden 4. C e L C L C : L C o L a) beran 'bear'br b ron geboren b) stelan 'steal'stl st lon gestolen
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  • Die Stammformen der ae. starken Verben: 6 7 5. C e C C C C : C C e C metan 'messen' mtm tongemeten 6. C a C C o: C C o: C C a C faran 'fahren' fr fron gefaren 7.a) C a: C C e: C C e: C C a: C htan 'heien' ht hton gehten b) C a C C o C C o C C a C b) C a C C o C C o C C a C batan 'beat' bot boton gebaten c) C eal C C ol C C ol C C eal C feallan 'fall'foll follon gefeallen d) C an C C e:n C C e:n C C an C blandan 'blend'blnd blndon geblanden
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  • Flexionsendungen der starken Verben IndikativKonjunktivImperativPartizip Prsens Singular1. drf-e drf-ende 2. drf-st drf-e drf 3. drf- Plural drf-a drf-en drf-a Infinitiv drf-an t drf-enne Prteritum Singular1.drf e-drif-en 2. drif-e 3.drf Plural drif-on drif-en
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  • Morphophonologische Besonderheiten 2.Sg. 2.Sg. d-st > t-st: rdan 'reiten' rd-st > rt-st d-st > t-st: rdan 'reiten' rd-st > rt-st -st > s-st > st:cwean 'sprechen'cwist, aber: anal. Neubildung snan 'schneiden' sn-st > snt-st -st > s-st > st:cwean 'sprechen'cwist, aber: anal. Neubildung snan 'schneiden' sn-st > snt-st 3. Sg. 3. Sg. t-, d- > tt:gldan 'gleiten' gld- > gltt t-, d- > tt:gldan 'gleiten' gld- > gltt s- > st:rsan 'rise' rs- > rst s- > st:rsan 'rise' rs- > rst Grammatischer Wechsel ("Vernersches Gesetz") Grammatischer Wechsel ("Vernersches Gesetz") ~ dweoran 'werden' ~ wurdon ~ -worden ~ dweoran 'werden' ~ wurdon ~ -worden s ~ rwesan 'sein' ~ ws ~ wron ~ -wesen s ~ rwesan 'sein' ~ ws ~ wron ~ -wesen x ~ ton 'ziehen' < *tewxan ~ tah ~ tugon ~ togen x ~ ton 'ziehen' < *tewxan ~ tah ~ tugon ~ togen
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  • Vernersches Gesetz Das sog. Vernersche Gesetz erklrt eine charakteristische Vernderung im Konsonantensystem des Germanischen, die zwar nicht das Lautsystem selbst betraf, wohl aber die Lautstruktur der Wrter. Das sog. Vernersche Gesetz erklrt eine charakteristische Vernderung im Konsonantensystem des Germanischen, die zwar nicht das Lautsystem selbst betraf, wohl aber die Lautstruktur der Wrter. Vor der Fixierung der Wortbetonung im Germanischen wurden die stimmlosen Frikative /f, , x/, die aus den idg. Plosiven /p, t, k/ entstanden waren, sowie das unvernderte idg. /s/ in solchen Wortformen stimmhaft, in denen keine betonte Silbe unmittelbar vorausging. Vor der Fixierung der Wortbetonung im Germanischen wurden die stimmlosen Frikative /f, , x/, die aus den idg. Plosiven /p, t, k/ entstanden waren, sowie das unvernderte idg. /s/ in solchen Wortformen stimmhaft, in denen keine betonte Silbe unmittelbar vorausging. Diese stimmhaften Frikative hatten die gleiche Weiter- entwicklung wie die Phoneme /B, D, /, die aus der Verschiebung von idg. /bh, dh, gh/ entstanden waren. Diese stimmhaften Frikative hatten die gleiche Weiter- entwicklung wie die Phoneme /B, D, /, die aus der Verschiebung von idg. /bh, dh, gh/ entstanden waren.
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  • Vernersches Gesetz Das Auftreten von stimmhaften Reibelauten in Formen, in denen nach dem Grimmschen Gesetz stimmlose Reibelaute zu erwarten wren, wurde von dem dnischen Sprach- forscher Karl Verner 1875 damit erklrt, da vor der Fixierung des Wortakzentes die Betonung nicht unmittelbar vor den fraglichen Konsonanten lag. Das Auftreten von stimmhaften Reibelauten in Formen, in denen nach dem Grimmschen Gesetz stimmlose Reibelaute zu erwarten wren, wurde von dem dnischen Sprach- forscher Karl Verner 1875 damit erklrt, da vor der Fixierung des Wortakzentes die Betonung nicht unmittelbar vor den fraglichen Konsonanten lag. Das gleiche Phnomen lt sich noch heute in deutschen Wortpaaren wie 'Hannover' vs.'Hannoveraner' erkennen, oder in Neuenglischen Lehnwrtern wie 'exert', 'exist', 'possess' im Gegensatz zu 'exercise', 'exit', 'possible'. Diese germanische Gesetzmigkeit wurde nach ihrem Entdecker Vernersches Gesetz genannt. Das gleiche Phnomen lt sich noch heute in deutschen Wortpaaren wie 'Hannover' vs.'Hannoveraner' erkennen, oder in Neuenglischen Lehnwrtern wie 'exert', 'exist', 'possess' im Gegensatz zu 'exercise', 'exit', 'possible'. Diese germanische Gesetzmigkeit wurde nach ihrem Entdecker Vernersches Gesetz genannt.
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  • Morphophonologische Besonderheiten Umlaut: die Endungen der 2. u. 3. Sg.Prs.Ind. leiten sich ab aus germ. isi, -ii. Daher finden wir Umlaut des Stammvokals: Umlaut: die Endungen der 2. u. 3. Sg.Prs.Ind. leiten sich ab aus germ. isi, -ii. Daher finden wir Umlaut des Stammvokals: bett, lc, cym, bric, stent, fieht,ht, fiel zu botan 'gebieten', lcan 'schlieen, cuman, brecan, standan, feohtan, htan, feallan bett, lc, cym, bric, stent, fieht,ht, fiel zu botan 'gebieten', lcan 'schlieen, cuman, brecan, standan, feohtan, htan, feallan
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  • Starke Verben Klasse I Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. drfan 'drive' drfdrfdrifon-drifen blcan 'scheinen', hrnan 'berhren', man 'verbergen, meiden', rpan 'reap', scnan 'scheinen', stgan 'steigen', swcan 'verlassen, verraten' rsan 'rise' rstrsrison-risen bdan 'bleiben' btstbdbidon-biden btan 'bite' btstbtbiton-biten gewtan 'abreisen', gldan 'glide', rdan 'ride', sltan 'schleien', wltan 'schauen', wrtan 'write' lan 'reisen' lllidon-liden snan 'schneiden' snsnsnidon-sniden lon 'leihen' lhlhligon-ligen ton 'zeihen', on 'gedeihen', wron 'bedecken'
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  • Starke Verben Klasse II Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. clofan 'cleave' clefclafclufon-clofen browan 'brew', hrowan 'rue', smocan 'rauchen', drogan 'dulden', flogan 'fliegen', logan 'lie', notan 'nutzen', rocan 'rauchen' bodan '(ge)beten' bettbadbudon-boden brotan 'brechen' brettbratbruton-broten flotan 'flieen', otan 'gieen', grotan 'weinen (ne. greet)', scotan 'shoot' osan 'choose' estascuron-coren soan 'sieden' sesasudon-soden flon 'flee' flehflahflugon-flogen ton 'ziehen'
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  • Starke Verben Klasse IIIa Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. drincan 'drink' drincdrancdruncon-druncen climban 'climb', gelimpan 'geschehen', onginnan 'begin', sincan 'sink', singan 'sing', springan 'spring', swimman 'swim', swincan 'arbeiten', ringan, 'dringen', winnan, 'arbeiten, sich anstrengen' bindan 'binden' bintbandbundon-bunden findan 'find', windan 'wind'
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  • Starke Verben Klasse IIIb Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. helpan 'help' hilphealphulpon-holpen belgan 'rgerlich sein (werden)', delfan 'delve', swelgan 'swallow', swellan 'swell'; ielpan (ielp) 'prahlen', iellan 'yell' meltan 'melt' miltmealtmulton-molten sweltan 'sterben (ne.dial. swelt); ieldan (ielt) 'zahlen, vergelten' folan 'eintreten' felfealhfulgon-folgen
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  • Starke Verben Klasse IIIc Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. weorpan 'werfen' wierpwearpwurpon-worpen beorgan 'bergen', eorfan 'kerben', hweorfan 'wenden', steorfan 'sterben (vgl. starve)' weoran 'werden' wierweardwurdon-worden
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  • Starke Verben Klasse IV Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. beran 'bear' birbrbron-boren stelan 'steal' stilstlstlon-stolen cwelan 'sterben', helan 'verhehlen', teran 'tear', sceran 'shear', flogan 'fliegen'; auch brecan 'break', obwohl es von der Struktur nicht in diese Klasse gehrt niman 'nehmen' nim nam, nm nmon-numen cuman 'kommen' cymcmcmon-cumen
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  • Starke Verben Klasse V Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. sprecan 'sprechen' spricsprcsprcon-sprecen wrecan 'rchen', iefan (ief) 'geben', drepan 'schlagen', swefan 'schlafen' metan 'messen' [met]mtmton-meten etan (itt, t) 'essen' biddan 'beten' bittbdbdon-beden ligan 'liegen' lllgon-legen sittan 'sit'; diese Verben haben schwach flektierte Prsensformen son 'see' siehseahswon-sewen efon 'sich freuen'
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  • Starke Verben Klasse VI Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. faran 'fahren' frfrfron-faren bacan 'bake', dragan 'draw', galan 'singen', grafan 'graben', hladan 'laden', wadan 'wade, go', wascan (waxan) 'wash', scacan 'shake', scafan 'shave' standan 'stand' stentstdstdon-standen swerian 'swear' swereswrswron-sworen hebban 'heben' hefhfhfon-hafen hlihhan 'lachen'; diese Verben haben schwach flektierte Prsensformen slan 'schlagen' sliehslgslgon-slagen lan 'tadeln', wan 'waschen'
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  • Starke Verben Klasse VII Infinitiv 3 Sg. Prs. 1, 3 Sg. Prt. Plural Prt. Partizip Prt. feallan 'fall' fielfollfollon-feallen healdan 'halten' hieltholdholdon-healden fealdan 'falten', wealcan 'rollen', weallan 'wallen', weaxan 'wachsen' cnwan 'know' cnwcnowcnowon-cnwen blwan 'blow', crwan 'crow', mwan 'mow', swan 'sow', rwan 'drehen' bltan 'opfern' bltblotblotan-blten flcan 'schlagen', hrpen 'rufen', hwpan 'drohen', swgan 'klingen' grwan 'grow' grwgrowgrowon-grwen blwan 'blhen', flwan 'flow', hlwan 'low', rwan 'row', snwan 'eilen', spwan 'Erfolg haben' wpan 'weep' wpwopwopon-wpen batan 'beat', hawan 'hew', hlapan 'leap'