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Die Arbeitswelt und deren Konsequenzen für Ausbildung, Weiterbildung und Bildung Prof. Dr. Jutta Rump Ernst-Boehe-Str. 4 67059 Ludwigshafen Deutschland 0049 621 / 5203-238 jutta.rump@ibe- ludwigshafen.de Gera, den 05. November 2015 S1

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Die Arbeitswelt und deren Konsequenzen für Ausbildung, Weiterbildung und Bildung

Prof. Dr. Jutta RumpErnst-Boehe-Str. 467059 LudwigshafenDeutschland0049 621 / [email protected]

Gera, den 05. November 2015

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Trends und Entwicklungen

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Demografische Entwicklung

Technisch-ökonomische Entwicklungen

 

Gesellschaftliche Entwicklungen

Alterung der Gesellschaft und der Belegschaften

Schrumpfung der Gesellschaft

Verknappung der Nachwuchskräfte

Verlängerung der Lebensarbeitszeit

 

Globalisierung / Internationalisierung

Digitalisierung / Industrie 4.0

Beschleunigung bei gleichzeitiger Komplexität

Qualitäts-/Innovationsdruck bei gleichzeitigem Kostendruck

Verknappung der Rohstoffsituation und Energieversorgung

Sensibilisierung für Nachhaltigkeit

Diversität / Vielfalt Feminisierung Individualisierung Wertewandel Work-Life-Balance

als Lebensentwurf Polarisierung der

Gesellschaft

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• Baby Boomer (bis 1970 geboren)

• Generation X (von 1970 bis 1985 geboren)

• Generation Y (von 1985 bis 2000 geboren)

• Generation Z (von 2000 bis 2015 geboren)

Generationen

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Vereinbarkeit von Beruf + Familie / Life Balance

Leistungsorientierung

Zusammenarbeit / Team

Erwartungen an Führung

Generationen-Unterschiede

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Nachkriegsgeneration / Baby-Boomer (bis 1970 geboren)

Leistungsorientierung, verbunden mit Pflicht / DisziplinFührung im Sinne von KooperationEntscheidung für Beruf und/oder Familie (Thema für/von Frauen)Solidarität und Kollegialität im TeamStarkes Sicherheitsbedürfnis

Generation Internet / Generation Y (ab 1985 geboren)

Leistungsorientierung, verbunden mit SpaßFührung im Sinne von Delegation

Vereinbarkeit von Beruf und FamilieTeam als Zweckgemeinschaft

Sicherheitsbedürfnis, aber: Sicherheit nicht um jeden Preis

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Eine Konsequenz der Megatrends für Unternehmen: Fehlende Fachkräfte in der Arbeitswelt von morgen

Um die Lücke zu reduzieren, lässt sich folgende Zielfunktion nutzen:

Arbeitspotenzial = f (Köpfe, Zeit, Produktivität)

Aufgrund von Arbeitsplatz-entwicklungen: Steigende

Anforderungen an Fachkräfte

Aufgrund der demografischen Entwicklung: Sinkender Anteil von

(möglichen) Fachkräften

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Die Zeitpolitik wird mehr und mehr mit einem Zielkonflikt verbunden sein:

DIE zentrale Herausforderung: Zielkonflikt in der Zeitpolitik

Einerseits müssen alle Zeitpotenziale einer Belegschaft gehoben werden, um volkswirtschaftlich und betrieblich den Fachkräfte-engpass zu begegnen (Verlängerung der Lebens-arbeitszeit / Vollzeit bzw. vollzeitähnliche Teilzeit).

Andererseits haben mehr und mehr Menschen den Wunsch je nach Lebenssituation die Arbeitszeit zu flexibilisieren und zu reduzieren.

LÖSUNG?

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Anforderungen an Arbeitnehmer

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Kompetenzen / Qualifikationen

Identifikation / Motivation

Gesundheit / Wohlbefinden

Eigen-verantwortung

Unternehmens-verantwortung

„In Bewegung bleiben“+„In Balance bleiben“

Das „magische“ Dreieck

Beschäftigungs-fähigkeit

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Persönliche Checkliste

1. Kenne ich mein persönliches Stärken-Schwächen-Profil?2. Welche beruflichen Anforderungen werden heute und in

Zukunft an mich gestellt?3. Wie stark beachte ich bei meinen Weiterbildungen den

Arbeitsmarkt und meine Stärken gleichermaßen?4. Wie flexibel bin ich z.B. bezüglich Arbeitsinhalt und

Arbeitsprozess?5. Wie kann ich kontinuierlich an meiner Beschäftigung-

sfähigkeit arbeiten?6. Welche Möglichkeiten gibt es in meinem Arbeitsfeld und

Arbeitsumfeld?7. Welche Möglichkeiten gibt es in meinem privaten

Umfeld?8. Wer kann mich unterstützen?

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Anforderungen an Ausbildung

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•Überarbeitung der Ausbildungsprofile vor dem Hintergrund der Digitalisierung / Industrie 4.0•Modularisierung der Ausbildung

•Überarbeitung der Didaktik und Methodik auch vor dem Hintergrund der Generationenunterschieden•Entkoppelung der Ausbildung vom Alter bzw. der Generationszugehörigkeit einer Person

•Auszeigen von Perspektiven nach der Ausbildung

Handlungsempfehlungen

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Neben der fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenz-entwicklung braucht es …

•Qualifizierung zum flexiblen Arbeitseinsatz•Befähigung zum lebenslangen Lernen (Lernen zu lernen)•Kompetenzen zum Veränderungsmanagement•Medienkompetenzen (Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung, Medienkritik)•Kompetenzen zum Selbstmanagement (z.B. im Umgang mit Beschleunigung und Komplexitätszuwachs)•Entwicklung der Kernkompetenz „in Bewegung bleiben, ohne die Balance zu verlieren“

Inhalte der Ausbildung

Die Anforderungen nehmen zu !

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Kooperativer Ansatz in der Ausbildung (über die Dualität hinaus)

Damit Auszubildende ihre Beschäftigungsfähigkeit entwickeln, benötigen sie die Hilfe von Familie, Akteure in Bildungsinstitutionen, Ausbildungsbetrieben, Berufsberatern/innen, Peer-Groups,... Darüber hinaus sind sie auch selbst gefragt.

Ein kooperativer Ansatz ist gefragt! So früh wie möglich!

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Anforderungen an Personalentwicklung / Weiterbildung

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Das Konzept des Employability Managements

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Übergreifende Handlungsfelder

Individuelle Kompetenzentwick-lung im Sinne des

lebenslangen Lernens

Wertschätzende, leistungsorientierte

Unternehmens-kultur

Offene, individualisierte Führung mit

Glaubwürdigkeit (Kein Gießkannenprinzip)

Flexible und verlässliche Arbeits-

organisation (in Bewegung bleiben)

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Alter

Fluide Kompetenz Kristallisierte Kompetenz

Ältere Beschäftigte arbeiten und lernen nicht besser oder schlechter als Jüngere. Sie arbeiten und lernen jedoch anders.

Beschäftigungsfähigkeit vor dem Hintergrund der Alterung und der Verlängerung der Lebensarbeitszeit

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Arbeits- und Beschäftigungsmodelle / Werdegänge

Nicht die Treppe oder der Aufzug ist das Bild der Zukunft, sondern……die Kletterwand und das Mosaik.

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Basiswissen

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Hebelwissen

0UnkritischeWissens-bereiche

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Engpass-wissen

Leistungs-beeinflussung:Einfluss des Wissens auf KostenQualität Zeit

Einzigartigkeit des Wissens (Verfügbarkeit am Markt, Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu erzielen)

Leistungs-beeinflussung

Einzigartigkeit

Hoch

Niedrig

Niedrig Hoch

Wissenstransfer

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Anforderungen an Bildung

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• Verpflichtende Sprachsstandsfeststellung für alle Kinder im Alter von 3 Jahren sowie vor der Einschulung

• Verminderung von regionalen und sozialen Disparitäten durch eine Ausweitung des raum- und zeitunabhängigen Lernens

• Stärkung der Stärken sowie Entdeckung und Förderung von Talenten

• Bildungsbegleitende und unterstützende Maßnahmen für Jugendliche mit niedrigen Grundqualifikationen

• Frühzeitige Berufsorientierung und verbessertes Übergangsmanagement

• Stärkung der dualen Ausbildung und Verzahnung der dualen Ausbildung mit der Hochschulausbildung

Handlungsempfehlungen

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Es ist fatal zu glauben, dass eine „abgeschlossene“ Berufsausbildung ein Berufsleben lang trägt.

Den Ansprüchen an das lebenslange Lernen gerecht zu werden, bedarf einer Dualität in der Bildung auf allen Ebenen.

Eine Vernetzung und Kooperation zwischen allen Partner, die mit Lernen, Bildung, Aus- und Weiterbildung zu tun haben, kann als eine Antwort auf die dargestellten Herausforderungen betrachtet werden.

Dualität als Leitprinzip

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2. Dualität: Lernende + Lehrende

1. Dualität:Theorie und Praxis

+

=Duale Bildung in Deutschland – Doppelte Chance(n) von Anfang an

Grundschule

Kindergarten

Hau

ptsc

hule

Ober-stufe

Fach-gym-nasium

Ber

ufsf

ach

schu

le Berufs-aus-bildung

Beruf-liche Weiter-bildungBachelor-Studium

Master-Studium

Primär-bereich

Elementar-bereich

Tertiär-bereich

Sekundar-bereich II

Sekundar-bereich I

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1. Dualität 2. Dualität

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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