Die Ausgrabungen im frühmittelalterlichen Ortsfriedhof von Weismain o Ablauf o Befunde o Funde o...

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  • Die Ausgrabungen im frhmittelalterlichen Ortsfriedhof von Weismain o Ablauf o Befunde o Funde o Einordnung Dieter Schmudlach, Kreisheimatpfleger Abteilung Vor- und Frhgeschichte im Landschaftsmuseum Obermain 19. Januar 2011 in Weismain - 27. Januar 2011 in Thurnau Fr die Erlaubnis zur Verwendung einiger seiner Folien ist Herrn Dr. Hans Losert herzlich zu danken. Diese Prsentation verwendet Animationen. Bitte fr Weiter eine Taste drcken!
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  • Der 1972 entdeckte frhmittelalterliche Friedhof liegt auf einer Terrasse westlich (links) der Weismain.
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  • Die Arbeitsgruppe des CHW Kulmbach in Aktion, hier einmal Ausgraben mit einem Bagger! Links Gnther Hain, daneben Fritz Klckner (Zirndorf), rechts mit Schaufel: Dieter Schmudlach. Zur Notgrabung im Mai und Juni 1972 Konrad Radunz + Prof. Dr. Chr. Pescheck + Ewald Kimpel + Max Wild +
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  • Grundlage: K. Schwarz, Frhmittelalterlicher Landesausbau 1984, S. 86, Abb. 51 Lageplan des Grberfeldes von Weismain-West in der Selitzen Die Hofstatt der ursprnglich zugehrigen Hufe A hat ost- nordstlich bei Haus Nr. 120 gelegen (1513 der frei- buerliche Hof in der Hey- gassen); die der Rodungs- stufe B ist im Bereiche der Huser 109/113 zu suchen, die Hofstatt einer weiteren karolingerzeitlichen Hufe C ist bei zu 85 und nordstlich davon anzunehmen. [Nach J. Baptist Mller +] B A C
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  • 22. Mrz 1972 Schdel auf Grundstck Fick gefunden = Grab 1 Ablauf der Notgrabungen Goldener Anhnger von Bommelohrring, 3 cm lang, aus Grab 2 Grab 3 20. April 1972 Beim Abstecken der Strae Reste eines Skelettes mit goldenem Anhnger und Eimer angetroffen = Grab 2, von von Konrad Radunz, Schney, geborgen 24. Mai 1972 Ein Bagger erfat auf dem Grund- stck Niesel ein Skelett mit Spatha, Eimer, Stabbeschlag, Schere, Klappmesser und Sporen (Resten) = Grab 3.
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  • Die Notgrabung im Mai 1972 Mittwoch, 24. Mai 1972 Ein Bagger beginnt mit dem Ausheben eines Kanalisationsgrabens fr das Haus Niesel. Dabei trifft er auf das Fuskelett eines frhmaturen Mannes (= Grab 3). Am Fuende steht ein Trnkeimer, rechts davon liegt der End- beschlag eines Stabes (oberes Bild). Neben dem Eimer wurden eine Schere und zwei Klappmesser (Rasiermesser) niedergelegt.
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  • Weismain-Selitzen Grab 3, Mann, frhmatur, Beisetzung um 750-775 Schere (Lnge 25 cm) zur Haarpflege und Rasiermesser (Foto Dieter Schmudlach) Burgkunstadt, Burgberg Schere (Lnge 22,7 cm), Grabung Klaus Schwarz 1975 (Foto Ivonne Przemu)
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  • 1 Spatha, 92 cm lg. (Langschwert) 7 Grtelschnalle 6 Sporenreste 2 Stabbeschlag: Spitze u. Zwinge 3 Daubeneimer 4 Bgelschere 5 Klappmesser (Rasiermesser) Grab 3
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  • Weismain-Selitzen Grab 3, Mann, frhmatur, mit Spatha, Lanzenschuh, Sporentur und Fetzen einer Ringbrnne, Beisetzung um 750-775 (S CHWARZ 1984: Abb. 57-59)
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  • Amtsstab oder Fahnenlanze Ob es sich bei den Beschlagteilen (2) aus dem Grab 3 um den Endbeschlag eines Amtsstabes oder einer Fahnenlanze handelt, muss derzeit offen bleiben. Aus dem Stuttgarter Psalter: Huldigung Knig Davids, links zwei Mnner mit Stben rechts die Gefangennahme Christi. Herodes ist mit einem Amtsstab dargestellt, rechts von ihm ein Hohepriester. Aus dem Psalterium Aureum Sancti Galli: pag. 140, 9. Psalmenbild, 2. Teil. Aufmarsch von Joabs Soldaten. Vorne ein Reiter, der eine Fahnenlanze trgt.
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  • Weismain-Selitzen, Lkr. Lichtenfels Grab 3, Mann, frhmatur, Beisetzung um 750 Grab 20, Mann, sptadult, Beisetzung um 750-775
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  • Die Notgrabung im Mai und Juni 1972 17. Juni 1972 In dem bei einer Verbreiterung der Baugrube angeschnittenen Grab 20 lag neben dem Skelett noch das Unterteil einer (zweiten) Spatha. Das zugehrige Teil bis zur Parier- stange wurde zusammen mit drei Pfeilspitzen, einem Feuerstahl und Resten von Sporen aus dem Aushub geborgen. Grab 6 mit Eimer Grab 20 mit Spatha Grab 5 26. Mai 1972 Unter Leitung von Prof. Dr. Chr. Pescheck wurde das Gebiet der Baugrube fr das Haus Niesel mit Baggerschnitten unter- sucht: Grber 4-6.
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  • Weismain, Grab 20 Vergleiche zum Spathaknauf : London, Westminster Palace, Steinsvik, Norland (Norwegen) (SCHWARZ 1984: Abb. 67, Foto Dieter Schmudlach)
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  • Weismainer Funde in der Prhistorischen Staatssammlung in Mnchen (1975)
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  • Kampf des David gegen Goliath Stuttgarter Psalter, um 820, David mit karolingerzeitlichem Schild, Spatha und Lanze (M ARTIN 1996: Abb. 223)
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  • Frnkischer Edler mit Schwert (8. Jh.) Fresko in der Apsis der St. Benedikt-Kirche von Mals/Malles Venosta (Sdtirol): Weltlicher Stifter [Bild: Wiki Common]St. Benedikt-KircheMals Schwert und Stab bzw. Fahnenlanze als Rechtssymbole Brakteat von Halle: Bischof mit Fahne - aus dem Fund von Gerstenberg bei Altenburg Brakteat von Magdeburg: Moritz mit Schwert und Fahne (1205-1232)
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  • Karl ernennt Roland zum Statthalter von Spanien / Roland gibt eine Probe seiner Kraft (unten: Lanzenwunder) Links im oberen Register kniet Roland im roten Waffenrock vor Karl, der in einem fellgeftterten Mantel auf einen Thron sitzt und Roland zum Statthalter Spaniens krnt, wobei er ihm auch die Fahnenlanze bergibt; auf der rechten Seite stehen Bischof Turpin und zwei Waffentrger. Unten reiten von links Karl und sein Gefolge, von rechts Roland mit seinen Rittern, darunter Turpin, aufeinander zu; Roland stsst den Lanzenschaft in einen Stein, so dass er darin versinkt, was seine Auser- whlung durch Gott beweist. St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana, VadSlg Ms. 302 II_26v Abbildungen von Fahnenlanzen
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  • Der Heidenknig Palligan lsst seine Truppen vor der Schlacht ein Gtzenbild anbeten Karl und Palligan im Zweikampf Oben links beten heidnische Krieger zu einem Gtzenbild; in der Mitte reitet der persische Knig Palligan in Richtung dieses Bildnisses, ihm folgt ein von Ochsen gezogener Streitwagen. St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana, VadSlg Ms. 302 II_62r Abbildungen von Fahnenlanzen Rudolf von Ems, Weltchronik. Entstehungsort: Zrich. Entstehungszeit um 1300.
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  • Berittene Krieger mit Sporen St. Gallen, Psalterium Aureum, vor 883 (K UNST UND K ULTUR DER K AROLINGERZEIT 1999 III: 314, Abb. 3) Verzierter Sporn und Riemenzunge aus Grab 79 (links) Sporen waren im Weismainer Friedhof 5 mal vorhanden.
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  • Weismain-Selitzen Grab 46, Mann, frhmatur mit Sporengarnitur (Lnge 18,6 cm und 18,8 cm), Beisetzung um 800 (SCHWARZ 1984: Abb. 57, 70, Foto Dieter Schmudlach) Sporen waren im Weismainer Grberfeld 5 mal vorhanden.
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  • Zeichnerische Rekonstruktion des hlzernen Eimers aus Grab 83 von Grafendobrach Funde aus den Grbern 3 und 20 aus dem Friedhof von Weismain, links die Eisenreifen des Eimers aus Grab 3, oben die beiden Spathen Holzeimer als Beigaben Rekonstruktion eines Holzeimers aus Grab 8 des Friedhofs von Wirbenz, Gde. Speichersdorf, Lkr. Bayreuth
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  • Verteilung der eisenbeschlagenen Holzeimer (4 mal) im Grberfeld und der Beigabe von Geflgel (18 mal) Plan in Klaus Schwarz, Frhmittelalterlicher Landesausbau 1984, S. 91, Abb. 55 Die Rekonstruktion des Holzeimers veranschaulicht die Verwendung der Eisenreifen zum Zusammenhalten der hlzernen Dauben und zum Anbringen der Henkel (an Attaschen). [Bild aus dem ArchaologieMuseum Oberfranknen in Forchheim] Rekonstruktion eines Holzeimers aus Grab 8 des Friedhofs von Wirbenz, Gde. Speichersdorf, Lkr. Bayreuth
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  • Dezember 1972: Landeskonservator Klaus Schwarz bei der Dokumentation der Grber 69, 70 und 71 Grab 69 Grab 71, 70, 69
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  • Grab 70, 71, 72 Grab 72, 71, 70Pfosten 2 Pfostengrube 1 Grab (70), 71 und 72 mit Pfostenspuren eines hlzernen berbaus, einer Memoria = Grabkapelle Grab 69
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  • Ausgrabungen des Landesamtes fr Denkmalpflege 1) 20.07. - 09.08.1972: Grber 23 - 52 2) 15.11. - 20.12.1972: Grber 53 - 109 (Flchen 3 - 5) 3) 26.03. - 25.05.1973: Grber 110 - 210 (Flchen 6 - 8) Grabungstechniker D. Klonk (mit Zeichenmappe), rechts davon Th. Kubiczek vor dem Neubau Niesel J. B. Mller + Th. Kubiczek + August 1972
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  • Vorlufiger Plan mit den Flchen 2 (31.07.1972) und 3 (16.11.1972) Gelb: Notgrabung des CHW im Mai und Juni: Grber 3 bis 21 - rot: Kreisgrben schwarz: Gruben
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  • Frauengrab 147 Ein Skelett wie aus dem Bilderbuch, ausgestattet mit zwei Schlfenringen Einer von zwei Kopfschmuck- ringen aus Bronze Deutlich zeichnet sich die Grabgrube als dunkle Verfrbung ab. Gewandnadel aus Bronze
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  • Weismain-Selitzen Grab 147, Frau, frhmatur, Beisetzung um 800 (PLLATH 2002: Taf. 83) Oben Mitte Bronzenadel (Lnge 11,4 cm) aus den frhen Siedlungsschichten vom Burgberg zu Burgkunstadt (Foto: Ivonne Przemu), unten links Nadeln und rechts Schlfenringe u. a. aus dem Friedhof von Weismain
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  • Fragmente zweier silberner Halsringe Frauengrab 47 Einer von vier silbernen Kopfschmuckringen
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  • Weismain-Selitzen Grab 2, Frau, 25-30 Jahre alt, Beisetzung um oder kurz nach 700, Goldbommel (Lnge 3 cm) eines Ohrrings im Halsbereich und gebttcherter Eimer (S CHWARZ 1984: Abb. 58, Foto Dieter Schmudlach) Kirchheim bei Mnchen (C HRISTLEIN 1981: Abb. 136) Grogartach bei Heilbronn (A LAMANNEN 1997: Abb. 304) Frankfurt-Dom Grab 95, Mdchen, Beisetzung um 675 (H AMPEL 1994: Abb. 73)
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  • Weismain-Selitzen Grab 53, Mdchen, 19 Jahre alt, Beisetzung um oder kurz nach 800, zwei Paare silberner Kopfschmuckringe (Reifdurchmesser 3,4-3,5 cm) mit rhombischen Anhngern, Messer und gebttcherter Eimer (PLLATH 2002, Taf. 162, SCHWARZ 1984: Abb. 47)
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  • Linz-Zizlau, Obersterreich, Grab 83 (D ANNHEIMER & D OPSCH 1988: Abb. 171) Star Kouim, Bez. Kolin, Bhmen Grab 106 (E UROPAS M ITTE 2000 K: 214) Steinhring, Lkr. Ebersberg, Grab 11 (W AMSER (Hrsg.) 2004: 403) Weismain, Grab 53: 2 von 4 Gehngeringen
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  • Matzhausen, Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz Grab 2-3, Mdchen und/oder Frau, Beisetzung im 9. Jahrhundert (M ENGHIN 1990: Taf. 63-64)
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  • Grab 166 von Alladorf : SR mit aufgeschobenerPerle aus Silberblech mit filigranen Silberdrahtauflagen Grab 166 von Alladorf : 2 Paare mit je drei Schlfenringen Grab 202: 4 Perlen aus Silberblech Trageweise der Schlfenringe an einem Stirmband (nach Ralph PLLATH) Schlfenringe - Kopfschmuckringe
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  • Schlfenringe an einem Stirmband (nach Ralph PLLATH) Trageweise der Schlfenringe bzw. Kopfschmuckringe Mockersdorf, Lkr. Neustadt an der Waldnaab: Grab 14 (8./9. Jhdt.) mit 2 silbernen Schlfenringen, 284 Glasperlen, einem Eisenmesser und einem bronzenen Fingerring (Grabung 2003); Versuch einer Rekonstruktion der Trageweise des Kopfschmucks an einer Haube [Sonderausstellung Archologie ohne Grenzen in Neustadt am Kulm]. Rekonstruktion eines Stirnbandes bzw. einer Haube von Wirbenz, Gde. Speichersdorf, Lkr. Bayreuth, die mit zwei Schlfenringen und Glasperlen verziert war. [Ausgrabungen und Funde 24, 2003/2004 S. 22 Tafel 10. Das Bild in der Mitte aus Haberstroh Claudia, Das frhmittelalterliche Grberfeld von Wirbenz, S. 115 Abb. 6 ]
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  • Perlenketten aus Frauengrbern von Alladorf und Weismain (Mitte): insgesamt in 21 Grbern Man zeigte schon immer gern, was man hat Punzverzierter Armreif aus Grab 57 aus dem Weismainer Friedhof Kette mit Perlen aus Silberblech Grab 202
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  • Messer waren fr Mnner und Frauen ntzlich Messer aus Grab 60 von Alladorf mit Scheidenbeschlag aus Eisen, daneben die Rekonstruktion 18,2 cm langes Messer aus dem Frauengrab 139 mit verzierten Griffschalen aus Bein und Resten der Leder- scheide mit Fransen Verschiedene Messer im Landschaftsmuseum Obermain von unterschiedlichen Fundorten
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  • Was sonst noch ntzlich war Feuerstahl aus Grab 20 mit Schlagsteinen Fleischspie aus Grab 79 Rmischer Silberdenar aus Grab 206, 18/17 v. Chr geprgt; Vorderseite: Kopf des Kaisers Augustus (31 vor bis 14 nach Chr. Rckseite: Quadriga und huldigende Parther auf Triumphbogen Ein Feuerstahl wurde 4 mal angetroffen.
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  • Frhmittelalterliche Grberfelder in Nordbayern Merowinger- und karolingerzeitliche Transformationsprozesse zwischen autochthoner Bevlkerung sowie Germanen und Slawen (L OSERT 2007: Abb. 5)
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  • Erste Missionskirchen fr die Main- und Regnitzwenden Um 793/794 beauftragte Karl der Groe (* 747, 768 frnkischer Knig, 800 Kaiser, 814) den Wrzburger Bischof Bernwelf (768/769-800), bei den Main- und Regnitzwenden 14 Missionskirchen zu errichten....ut in terra sclavorum, qui sedent inter Moinum et Radentiam fluvios, qui vocantur Moinvinidi et Radanzvinidi una cum comitibus, qui super eosdem sclavos constituit erant, procurrassent, ut inibi sicut in ceteris christianorum locis ecclesiae construerentur, quatenus ille populus noviter ad christianitatem conversus habere potuisset, ubi et baptismum perciperet et praedicationem audiret...
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  • Missionskirchen Karls des Groen fr die Main- und Regnitzwenden, nach 793 (A NDRASCHKE 2007: Abb. 1)
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  • Grabstein des Abtes Wolfher von Mnsterschwarzach (1034-1046) mit dem Bild Johannes des Tufers, daneben zwei bartlose Mnner in Schwurhaltung, die vielleicht dem Heidentum abschwren. Original in der Kirche von Grobirkach.
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  • Das Diedenhofener Kapitular Karls des Groen von 805...de negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt... ut arma et bruneas non ducant ad venundandum... Der Mittelabschnitt Abstand Luftlinie Hallstadt 26 km (1 Tag) Forchheim 82 km (3 Tage) Premberg 24 km (1 Tag) Regensburg (L OSERT 2009: Abb. 3, nach H BENER 1998: Abb. 1)
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  • Altenkunstadt und Burgkunstadt
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  • Altenkunstadt, Lkr. Lichtenfels (S CHWARZ 1976: Abb. 30-31) vorbambergische Urpfarrei und Missionskirche fr die Mainwenden? Das zeitliche und urschliche Verhltnis zwischen den benachbarten Orten Altenkunstadt und Burgkunstadt ist bislang weitgehend unbekannt. Die frheste Nennung der ersten Hlfte des 8. Jahrhunderts knnte sich auch auf Altenkunstadt bezogen haben. Johann Baptist Mller vermutete, da Altenkunstadt aus einer durch jngere Flurnamen erschlossenen Siedlung namens Lindahi/Lintech hervorging.
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  • Altenkunstadt, St. Kilian Untersuchung 1982, karolingerzeitlicher Massivbau mit halbrunder Apsis ber lterer Nekropole (M LLER 1984: Abb. 12, Z ITTLAU U. A. 1986: Abb. 1-2)
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  • Altenkunstadt, St. Kilian Grab 20 und 21 direkt unter dem Apsisscheitel der ersten Steinkirche, Mdchen oder Frauen mit silbernen Kopfschmuckringen, Anhnger aus Goldblech und zwei Glasperlen, Beisetzung im 8./9. Jahrhundert (A BELS, S AGE & Z CHNER 1996: 158, Z ITTLAU U. A. 1986: Abb. 3)
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  • Burgkunstadt in verkehrsgnstiger Lage an der Ost-West Route von Frankfurt ber die Egerer Senke nach Bhmen (S CHWARZ 1976: Beilage 1)
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  • Slawische Siedlungsnamen in Nordbayern (J ANKA 2007: 126)
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  • Weismain-Selitzen Ergraben sind 210 Grber, davon 117 Erwachsene (42 Mnner, 52 Frauen) und 92 Kinder. Die Kindersterblichkeit betrug 44%. Von insgesamt 259 untersuchten Individuen 103 als mnnlich und 131 als weiblich bestimmt. Bei 25 Skeletten war das Geschlecht fraglich. Belegung vom frhen 8. Jahrhundert bis um 850. Die Grenzen der Nekropole wurden zumindest im Sden und Westen teilweise erreicht (LEINTHALER 1992: Abb. 2). Auffallend sind fnf Kreisgrben, die teils aber nicht zu Grabhgeln gehrten Siehe wieder Sendrecht fr die Main- und Regnitzwenden bzw. Bestattungen in und/oder bei Hgeln-hougir
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  • Die rumliche Verteilung der Grber der Hufenbauern- familien (im Westen) und der Leibeigenen (im Osten ) innerhalb des untersuchten Teiles des Ortsfriedhofes Weismain-West. Die Kreise entsprechen den Standspuren einhegender Zunchen oder Pfahlringe; gerissene Kreislinien sind bei den Grbern eingetragen, welche vielleicht mit einem flachen, runden Hgel ber- wlbt waren. [Klaus Schwarz 1984, S. 117, Abb. 71] Vermutete Standorte der Hofstellen A, B und C Belegungsabfolge im Grberfeld: 6 Generationen vom 8. bis zum 9. Jhdt.
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  • Beim Ausheben eines Fundamentgrabens fand Herr Ottmar Fick 1974 das Kpfchen eines hochmittelalterlichen Kruseler Pppchens. Als Herr Fick nach weiteren Teilen suchte, fand er noch diese Scherben eines frhslawischen Gefes (aus dem 7. Jahrhundert). Kruseler Pppchen aus Nrnberg (14. bis Anfang 15. Jahrhundert)
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  • Weismain-Selitzen Verlagerte frhslawische Keramik des 7. Jahrhunderts Regensburg-Groprfening Urnenbestattung 9, Mdchen (infans I), Frau (frhadult) und zwei Knaben (infans I und II), Gefhhe 18,5 cm Beisetzung im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts
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  • Burgkunstadt-Burgberg, St. Josefsanstalt Slawische und ostfrnkische Keramik des 7./8. Jahrhunderts aus Siedlungsschichten vor Entstehung der ltesten bekannten Umwehrung (L OSERT 1993: Taf. 76, Fotos Hans Losert)
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  • Burgkunstadt-Burgberg St. Josefsanstalt Untersuchung 1973 Gnther Hain und Dieter Schmudlach Gef des 7./8. Jahrhunderts aus Siedlungsschichten vor Entstehung der ltesten bekannten Umwehrung (L OSERT 1993: Taf. 79;1, Foto Dieter Schmudlach)
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  • Frhslawische verzierte Ware von Dietsttt der Grabung 2007 (D. Sch.)
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  • Bamberg, Domberg, Alte Hofhaltung DFG-Projekt Babenburg 1987-1991 Frhslawische Keramik des 7./8. Jahrhunderts (L OSERT 1993: Taf. 6, Fotos Hans Losert)
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  • Frnkischer Edler mit Schwert (8. Jh.) Fresko in der Apsis der St. Benedikt-Kirche von Mals/Malles Venosta (Sdtirol): Weltlicher Stifter [Bild: Wiki Common]St. Benedikt-KircheMals Lebendige Archologie Herr Bernd Gerstner, Schirradorf, hat sich bereits seit Jahren mit der experimentellen Archologie beschftigt. Er hat nun eine Reihe mittelalterlicher Fund- stcke nachgearbeitet bzw. nacharbeiten lassen. Diese Replikate knnen nun einen guten Eindruck davon vermitteln, wie die Bodenfunde frher einmal ausgesehen haben. Das ist Archologie zum Anfassen (Begreifen)!
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  • LITERATURAUSWAHL Allgemein: BERGMANN, Rolf, DIPPOLD,Gnter, HABERSTROH, Jochen, LANGE, Christian, WEISS, Wolfgang. (Herausgeber) 2007: Missionierung und Christianisierung im Regnitz- und Obermaingebiet. Historischer Verein Bamberg, Schriftenreihe Band 41. Bamberg. Altenkunstadt ZITTLAU, Reiner, PFEIL, Christoph und KNEFELKAMP-MLLERSCHN, Katharina 1986: Die Ausgrabung im Chor der Pfarrkirche von Altenkunstadt. Geschichte am Obermain. Colloquium Historicum Wirsbergense. Band 15, 1985/86: 105-117. Bamberg. Burgkunstadt HAIN, Gnther und SCHMUDLACH, Dieter 1975: Die Notgrabung 1973 in der Altenburg von Burgkunstadt. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 9 - 1974/75: 77-89. Bamberg. LOSERT, Hans 1993: Die Keramik des frhen bis hohen Mittelalters in Oberfranken. Zeitschrift fr Archologie des Mittelalters. Beiheft 8. Kln, Bonn. MLLER, Johann Baptist 1976: Weismain in den Urkunden des Klosters Fulda. Ein Beitrag zur frhmittelalterlichen Geschichte von Weismain. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 10 - 1975/76: 73-90. Bamberg. - MLLER, Johann Baptist 1984: Ehemalige karolingische Burgstadt Burgkunstadt. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 14 - 1983/84: 11-37. MLLER, Johann Baptist 1984: Burgkunstadt. Eine karolingische Burgstadt. Von ihren frhmittelalterlichen Anfngen bis ins hohe Mittelalter. Festschrift zum 60jhrigen Bestehen des Colloquium Historicum Wirsbergense. SCHWARZ, Klaus 1984: Frhmittelalterlicher Landesausbau im stlichen Franken zwischen Steigerwald, Frankenwald und Oberpflzer Wald. Rmisch-Germanischen Zentralmuseum. Monographien, Band 5. Mainz. Weismain PLLATH, Ralph 2002: Karolingerzeitliche Grberfelder in Nordostbayern. Eine archologisch-historische Interpretation mit der Vorlage der Ausgrabungen von K. Schwarz in Weismain und Thurnau-Alladorf (4 Bnde). Mnchen, Schelitz. - SCHWARZ, Klaus 1975: Der frhmittelalterliche Landesausbau in Nordost-Bayern - archologisch gesehen. Ausgrabungen in Deutschland. Monographien des Rmisch-Germanischen Zentralmuseums. Band 1. Teil II